Montag, 26. Juli WMittag⸗Ausgabe. Bezugspreiſe: M i Umgebung monatl. einſchl. eblhe N. 7— e 250 cne Poſger derzeit widerruflich. Poſtf Konto Nr. 17590 ftarlsruhe eſchäfts⸗Rebenſtellen in Ma 5 M. 1 ihren. — Bringerlohn u. Einziehungs⸗ Einz. Nummern 20 Pfg. i. B. u. Nr. 2917 Ludwigshafen a. NRH.— unheim: Reckarſtabt: Waldhofſtr. 6. Schwetzingerſtadt: e 42. Lindenhof; Gontarbſtr. 4 Fernſprecher Rr. 7940—17846. Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger lle Preiſe annheim. Außland zum Waffenffillſtand bereil. London, 25. Juli.(WB.) havas. Ein Radiotelegramm aus Moskau beſagt, daß die Sowjetregierung das Waf⸗ fenſtillſtandsabkommen der polniſchen Reglerung ange⸗ nommen habe. Die Antwort Sowjetrußlands. London, 25. Juli.(WB.) Das von Moskau am 23. Juli von der Sowjetregierung an die polniſche Re ierung Faudene Radiotelegramm lautet: Sapieha, Miniſter des eußern, Ruſſiſche Sowjet⸗Regierung befiehlt dem Oberkommando Roten Armee, ſofort mit polniſchem Oberkom⸗ mando Abſchluß des Waf⸗ — nſtillſtandes und der Vorbereitung des zukünftigen riedens zwiſchen beiden Ländern zu beginnen. Das ruſ⸗ ſiſche Oberkommando wird mit dem polniſchen Oberkom⸗ mando über Ort und Zeit des Beginns Beſprechungen ab⸗ halten, worüber zwiſchen den Militärbefehlshabern beider Parteien ſich verſtändigen werden. gez. Tſchitſcherin, Kommiſſar für auswärtige Angelegenheiten. Die neueſte Cage in Polen. m. Köln, 26. Juli.(Priv.⸗Tel.) Der Sonderberichterſtat⸗ ter der Kölniſchen Zeitung drahtet aus Warſchau: Der Chef der franzöſiſchen Milikärmiſſion General Henry ab nach ſeiner Rückkehr von der Front ein Urteil über die age dahin ab, daß ſich die Kriſe an der Südfront dem Ende nähere und daß die Lage der polniſchen Ver⸗ teidigung zum Vertrauen über den weiteren Verlauf der militäriſchen Ereigniſſe berechtige. Erfolge von Wrangel. Konſtantinopel, 25. Juli.(WB.) Die Agentur Union meldet: General Wrangel landete in Kriwaſa Koſſa zwi⸗ ſchen Mariampol und Taganrog. Er nahm die Stadt Nowo Nikolajewsk. Dabei wurden 400 Gefangene gemacht. Wrangel ging in der Richtung auf Orechowska— Alexandrowsk zur Offenſive über und machte 1000 Gefangene. Das lettiſche Rote Regiment, das einen Beſtandteil der Garde Trotzkis bildete, ging zu General Wrangel über. Ne deulſche Nenutralitäl. Berbok der Durchfuhr von Waffen und kriegsgerät. Berlin, 25. Jult.(WB.) Die Reichsregierung hat unterm 25. Juli eine Verordnung erlaſſen, nach der im Hinblick auf die Neutralität Deutſchlands im Kriege zwiſchen Polen und Sowjetrußland die Ausfuhr und Durch⸗ fuhr von Waffen, Munition, Pulver und Sprengſtoffen ſowie von anderen Artikeln des Kriegsbedarfs verboten wird, ſo⸗ weit dieſe Gegenſtände für die Gebiete eines der beiden krieg⸗ führenden Länder beſtimmt ſind. Die Reichsregierung hat mit dem Erlaß dieſes Verbots von der ihr nach dem aner⸗ kannten Völkerrecht zuſtehenden und durch die Beſtimmungen des Verſailler Vertrages unberührt gebliebenen Befugnis Ge⸗ brauch gemacht. Dadurch iſt jeder Möglichkeit vorgebeugt, daß eine kriegführende Partei vor der anderen durch Zufuhr von Waffen uſw. durch deutſches Gebiet begünſtigt wird. Der Inhalt der Noke. Berlin, 25. Juli.(WB.) Dem Präſidenten der Friedens⸗ konferenz in Paris wurde unterm 21. Juli folgende Note überreicht: Nach den Mitteilungen, welche die deutſche Regie⸗ rung erhalten hat, ſind die Truppen der Sowjetregierung nur noch wenige Tagemärſche von der oſtpreußiſchen Grenze ent⸗ fernt. Zur Wahrung der Neutralität, zur Sicherung der Grenzen und zur f Bevölkerung, die noch in Erinnerung an die früheren Ruſſeneinfälle aufs äußerſte erregt iſt, erſcheint es erforderlich, eine freiwillige Schutz⸗ wehr der Eingeſeſſenen zu bilden, die im äußerſten Notſall zur unterſtützung der Grenzſchutztruppen herangezogen werden ann. Die deutſche Regierung bittet die alliierten Regierungen, ierzu ihre Zu ſtimmung zu erteilen und darin nicht einen erſtoß gegen die bei den Verhandlungen in Spa getrof⸗ fenen Abreden zu erblicken. Gleichzeitig bittet die deutſche Re⸗ gierung ihr zu geſtatten die zur Wahrung der Neutralität und für den Schutz der Grenzenäerforderlichen Truppen durch die Abſtimmungsgebiete Allenſtein und Marienwerder an die Grenze dieſer Gebiete zu ſenden. Die deutſche Regie⸗ rung geht davon aus, daß nach dem Friedensvertrag die Souveränität im Abſtimmungsgebiet bei ihr verblieben und ſie völkerrechtlich verpflichtet iſt, die geeigneten Vorkehrungen gegen etwaige Verletzungen der Neutralität und der Reichsgrenzen zu treffen. Die Einzelheiten werden zweck⸗ mäßig mit dem interalliierten militäriſchen Ueber⸗ wachungsausſchuß in Berlin zu vereinbaren ſein. Das große Dilemma der Oſigrenze. Paris, 25. Juli.(WB.) Zu den geſtrigen beiden Sitzun⸗ gen der Botſchafterkonferenz, die ſich mit den Maß⸗ nahmen befaßte die infolge der Abſtimmung in den Bezirken von Marienwerder und Alenſtein zu ergreifen ſind, wo be⸗ konntlich 92 Prozent der Abſtimmenden ſich zu Gunſten Deutſchlands ausſprachen, ſchreibt der„Petit Pariſien“, nun ei die neue Grenze zwiſchen den beiden Län⸗ ern noch feſtzuſtellen. Die Grenze von 1914 könne nicht aufrecht erhalten werden. Möglicherweiſe würde eine Anzahl Dörfer, die vollſtändig polniſche oder in der Mehrheit polniſche Bevölkerung beſäßen, Polen zuerkannt. Andererſeits ſei bezüglich der Gegend von Marienwerder ein weiteres Pro⸗ lem aufgetaucht da der vollkommene Anſchluß dieſes Ge⸗ bdiets an Deutſchland die Verbindung Polens mit em Meere in Frage ſtellen und Polen auf eine lange 1 hin des rechten Weichſelufers berauben würde. Polen 5 würde dadurch nicht nur eine oder zwei Eiſenbahnlinien ver⸗ lieren, die es mit Danzig verbänden, ſondern auch die freie Schiffahrt auf der Weichſel, die ihm der Verſailler Friedens⸗ vertrag garantiere, wäre ihm nicht mehr geſichert. Die Bot⸗ ſchafterkonferenz ſuche nun einen Ausweg aus dieſem Di⸗ lemma. Eine Enkſchließung der Eiſenbahner. Berlin, 25. Juli.(WB.) Der erweiterte Vorſtand des deutſchen Eiſenbahnerverbandes, der mehr als eine halbe Million Eiſenbahnbeamte und Arbeiter vertritt, nahm unter Teilnahme von Vertretern der Eiſenbahner aus dem ganzen Reiche in ſeiner heutigen Sitzung folgende Ent⸗ ſchlleßung mit 72:1 Stimmen an: Die deutſche Regierung hat für Deutſchland die Neu⸗ tralität gegenüber Polen und Rußland erklärt. Der erwei⸗ terte Vorſtand des Deutſchen Eiſenbahnerverbandes hält dieſe Politit als die für Deulſchland einzig richtige und er⸗ klärt es für unbedingt notwendig, ſede Verletzung der Neutralität durch Transporte von fremden Trup⸗ en oder Kriegsmaterial durch Deutſchland mit allen — zu Gebote ſtehenden Mitteln zu verhindern. die Kohlenbergarbeiter zum Kohlenablommen. Berlin, 26. Juli.(Priv.⸗Tel.) Wie aus Bochum gemel⸗ det wird, ſprach geſtern Hue in einer Konferenz des alten Bergarbeiterverbandes über das Kohlenabkommen in Spa und ſagte, daß das Ueberſchichtenabkommen nicht gekündigt worden ſei. Beſonderen Dank ſpendete er Holland, das uns durch die Bewilligung eines Kredites von 200 Millionen Gulden ſein Vertrauen bewieſen habe. Die Bergarbeiter würden alles daranſetzen, auch für Holland die Kohlennot und die der Schweiz und die der ſkandinaviſchen Länder zu mildern. Es wurde eine Entſchließung angenommen, in der es heißt, daß ſich die Bergleute gegen die angedrohte Gewalt⸗ politik der Entente, worin ſie den Verſuch einer Verſklavung der Bergleute erblicken, entſchieden zur Wehr ſetzen wer⸗ den. Es ſei ihr freier Wille die Kohlenförderung ſo zu Kohlenbedarf Deutſchlands und die für Holland und die Schweiz notwendige Kohlenmengen geliefert werden könnten. Hierzu ſei aber eine beſſere Ernährung der Bergleute erforderlich. In einer zweiten Entſchließung werden die Bergleute aufgefordert, im Verein mit den Organiſationen der Eiſenbahner und der Schiffsleute ſofort Vereinbarungen zu treffen, daß diejenigen Landesteile, in denen ſich Abſplit⸗ terungsbeſtrebungen vom Reiche durchſetzen ſollten, nicht mit Kohlen beliefert werden. Dorlen verhaftek und wieder freigelaſſen. J Berlin, 26. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Dr. Dorten, der geſtern in Wiesbaden, wie es heißt auf Veranlaſſung des Reichsgerichts verhaftet und auf unbe⸗ ſetztes Gebiet entführt worden war, iſt inzwiſchen auf Ver⸗ anlaſſung der deutſchen Regierung wieder auffreien Fuß geſetzt worden. Der Hergang der Verhaftung. ** Viesbaden, 26. Juli.(Priv.⸗Tel.) Während des Mittageſſens am Samstag wurde in ſeiner Wohnung Dr. Dorten von drei mit Revolvern verſehenen Männern ver⸗ haftet und im Automobil ins unbeſetzte Deutſchland ver⸗ ſchleppt. Man nimmt an, daß die Verhaftung auf Veran⸗ laſſung des Reichsgerichts in Leipzig erfolgte. Die franzöſiſche Beſatzungsbehörde iſt in dieſem Falle äußerſt ungehalten. Die Meldung wird von dem in Mainz erſcheinenden franzöſiſchen Blatte Echo de Rhin unter der Ueberſchrift„Ein ſchwerwie⸗ gender Zwiſchenfall“ beſtätigt. Die deutſchen Behörden in Wiesbaden ſeien über die Verhaftung, die von Frankfurter ausgeführt worden ſei, im ungewiſſen gelaſſen worden. Frankfurt, 26. Juli.(WB.) Auf Erkundigung beim hie⸗ ſigen Polizeipräſidium erfahren wir, daß tatſächlich in Aus⸗ führung einer reichsgerichtlichen Verfügung Frankfurter Po⸗ lizeibeamte geſtern in Wiesbaden die Verhaftung Dr. Dor⸗ tens vorgenommen haben. Die Lchlußſitung des Reichswirkſchaftsrals. Berlin, 26. Juli.(Von unſ. Verl. Büro.) Der Sams⸗ tagnachmittag erwies, daß auch der Reichswirtſchaftsrat den Geſetzen der menſchlichen Natur unterworfen iſt. Nach vier anſtrengenden Stunden war das Intereſſe erlahmt. Der Saal blieb leer und auch die Referate oder Gutachten, wie ſtem ſie nennen will, litten unter dieſer trägen Nachmittags⸗ ung. 5 Zuerſt ließ ſich ein Vertreter der Konſumvereine vernehmen, der, ſicher nicht ohne Grund, über die Arbeits⸗ methoden der Ernährungsbehörden klagte und ebenſo mit Recht die Forderung anmeldete, daß die Ernährungslage des ganzen Volkes gehoben werden müßte. Dann vermochte für eine Weile ſich noch Herr v. Sie⸗ mens, bis vor kurzem der Junior, jetzt der Senior des Welt⸗ hauſes, Aufmerkſamkeit zu erzwingen. Er war der Wortfüh⸗ rer der verarbeitenden Induſtrie, von der er, ganz ſo wie in der Frühe Herr Stinnes, meinte, daß ſie der Hauptleidtragende des Kohlonabkommens ſein würde, daß alle jene kleinen Beſſerungen der Wirtſchaftslage, die wir aufatmend in den letzten Monaten zu ſpüren ge⸗ eitsniederlegung, die Belieferung der Werkſtätten mit aus⸗ reichendem Material, das Wiederanziehen der Stücklohn⸗ arbeit, für zunächſt nicht abſehbare Zeit, wieder vernichtet ſein würden. Trotzdem mündete das Votum des Herrn von Siemens wie das der anderen dem Abkommen ablehnend gegenüber ſtehenden Arbeitgeber in das Bekenntnis aus: Wir müſſen unſere Zuſage zu erfüllen trachten. Gelingt es uns nicht, ſtehen wir wenigſtens vor unſerem Gewiſſen frei da. Anzeigenpreiſe: 1ſpalt. Kolonelzeile.50 Mk., ausw..— Rekl. 8Mk. Annahmeſchluß: Für d. Mittagbl. vorm. 8½ f. d. Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. u. dgl., Betriebsſtörungen, Materialman⸗ el uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen f. ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben od. f. verſp 4 8 er 15 ſteigern, daß die von der Entente verlangte Kohlenmenge, der —— hatten, der Preisſturz, das Seltenerwerden der Ar⸗ Mk., Stellengeſ. u. Fam.⸗Anz. 200% Nachl., Ausgaben wird keine Verantw. übernommen. Höhere Gewalt, Streiks ätete Aufnahme v. Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Ein Treuegelöbnis der Vertreter der deutſchen Eiſenbahn⸗ gewerkſchaften, zu leiſten, was nötig iſt, nicht um der Entente willen, ſondern damit wir am Leben bleiben. Für die Verbraucher ſpricht noch Oberbürgermeiſter Nitzlaff, für die freien Berufe, etwas wichtigtueriſch, mit deplazierten Angriffen auf den Außenminiſter, der den Reichs⸗ wirtſchaftsrat angeblich politiſch nicht genügend informiert hätte, Herr Bernhard. Als er die große Forderung der Zukunft anmeldet, eine„freie Form der deutſchen Soziali⸗ ſierung“, die Sozialiſierung ſei und doch wieder keine, geht durch die Reihe der Sachverſtändigen aus Arbeitgeberkreiſen ein heiteres Schüttelndes Kopfes. Damit iſt die Rednerliſte erſchöpft und die Reſolu⸗ tion, die die am Vormittag von Herrn Stinnes vorgetrage⸗ enen Anträge nun ganz förmlich wieder aufnimmt, wird mit großer Mehrheit gutgeheißen. Die angenommene Entſchließung lautet u..: Der Reichswirtſchaftsrat erblickt in dem Kohlenabkom⸗ men von Spa eine Belaſtung des deutſchen Wirtſchafts⸗ lebens, deren Folgen unabſehbar 7 7 Wenn die durch das Abkommen bedingte verſchärfte Kohlenknappheit nicht zu einer Kataſtrophe für Land und Volk führen ſoll, ſo muß ſofort eine ungebührlich ſtarke Steigerung der Kohlenproduktion eintreten. Sie hat eine Kraftanſtrengung zur Vorausſetzung, die nur durch Beſeitigung der derzeitigen Ernährungsverhältniſſe geleiſtet werden kann. Der Reichs⸗ wirtſchaftsrat wird zur Art und Form der Sozialifie⸗ rungswirtſchaft des Staatsbergbaues umgehend Stellung nehmen, ſobald der Bericht der Sozialiſierung umgehend vorliegt. Zur Durchführung der eingegangenen Lieferungsverpflichtungen iſt erforderlich: Vorübergehende Ueberarbeit der Bergleute, Verbeſſerung der Lebenshaltung der Bergarbeiter, Steigerung der Arbeitsfähigkeit der heimi⸗ ſchen Landwirtſchaft und Förderung der Anſiedlung in den Bergrevieren. In jedem Kohlenrevier wird eine Kommiſſion aus drei Arbeitgebern und drei Arbeitnehmern zur Prüfung der betriebstechniſchen und bergtechniſchen Verhältniſſe ein⸗ geſetzt. Ferner iſt erforderlich eine ſofortige gründliche Durcharbeitung der Kohlenverteilung, weit⸗ gehendſte Verwendung von Braunkohlen, weitere Ausnützung der Waſſerkräfte. Anpaſſung der Verkehrseinrichtungen zu Waſſer und zu Lande, erhöhte Kohlenförderung, Förderung und Hebung der Wärmewirtſchaft in allen Betrieben gewerb⸗ licher und indullrieller Art ſowie Sicherung der während der Verhandlungen in Spa in Ausſicht geſtellten zureichenden Belieferung der deutſchen Wirtſchaftsgebiete mit oberſchleſi⸗ ſcher Kohle. ** Das Stück„Spa und das Kohlenabkommen vor dem Reichswirtſchaftsrat“ iſt zu Ende. Wurden wir in unſerer Er⸗ kenntnis weſentlich gefördert? Hat der Reichstag nun einen feſten Boden, von dem aus er auſchließlich ſich mit der politiſchen Seite der Angelegenheit befaſſen kann? Wir müſſen offen bekennen, wir ſind noch immer ein wenig im Zweifel. Uneingeſchränkt ſoll eingeräumt werden, daß wir von ein paar Entgleiſungen abgeſehen, wirklich eine ſachliche und ſachgemäße Behandlung eines ungemein ſtrittigen Problems erlebt haben. Eine wahre Wohltat für den, der berufsmäßig gezwungen iſt, immer wieder mit anzuſehen, wie die ernſteſten und größten Fragen in das Prokruſtesbett der Parteien und ihrer Programme gepreßt werden. Man hat ruhig, leiden⸗ ſchaftslos und mit gewiſſenhafter Würde debattiert, aber ſchließlich hat man doch geredet und man hat feſtſtellen müſſen, daß auch die gutachtenden Sachverſtändigen zum Teil einan⸗ der widerſprachen. Eines freilich bleibt beſtehen: daß auch die Führer der deutſchen Wirtſchaft, ſelbſt die, die die Un⸗ terſchrift unter das Abkommen für falſch halten, nun be⸗ reit ſind, die Laſten auf ſich zu nehmen und ihre beſte und letzte Kraft daranzuſetzen, das gegebene Wort einzulöſen. Das wird wenigſtens nach außen hin ſeine Wirkung nicht ganz verfehlen. Nie neue ungariſche Negierung. wWex. Budapeſt, 2 Juli. Nach wochenlangen Verhandlungen iſt es dem bisherigen Miniſter des Aeußern, Grafen Teleki, endlich gelungen, eine Regierung zu bilden, die ſich ebenſo wie das Kabinett Simonyi auf die Koalition der Chriſtlichnationalen und der Landwirte ſtützen will. Anſcheinend hat ſich alſo eigent⸗ lich gar nichts geändert, da nichts dafür ſpricht, daß die Gründe, die den Rücktritt Simonyis herbeigeführt hatten, nicht mehr beſtehen. Das Kabinett Simonyi war von den Landwirten ge⸗ ſtürzt worden, nachdem dieſe durch die Nachwahlen jenſeits der Theiß einen beträchtlichen Zuwachs erhalten hatten. Wenn nun trotz des Sturzes der früheren Regierung die Leitung im neuen Kabinette nicht den Landwirten zugefallen iſt, ſo hat das ſeinen Grund darin, daß im Laufe der Ver⸗ handlungen über die Neubildung der Regierung— vielleicht nicht ohne Zutun des Grafen Teleki— der Gegenſatz offenkundig geworden iſt, der in der Partei der kleinen Land⸗ wirte hinſichtlich der Bodenreform beſteht. Während die von Rubinek geführte Gruppe die Bodenreform unter Schonung des alten, nicht erſt im Krieg erworbenen Großgrundbeſitzes durchführen will, fordert die Gruppe Szabo⸗Nagyatad eine weit durchgreifendere Reform. Infolge dieſer Spaltung glitt den Landwirten die Führung bei den Verhandlungen über die Neubildung der Regierung aus der Hand. Die neue Kom⸗ bination weiſt infolgedeſſen dieſelben Gebrechen auf wie die alte, eine ſehr weſentliche Aenderung bedeutet es aber, daß Graf Teleki außer der Leitung des Miniſteriums des Aeußern nun auch das Miniſterpräſidium innehat. 5 Graf Teleki hatte perſönlich bisher in der Nationalver⸗ ſammlung keine beſonders tragfähige Mehrheit, da man ſeiner Hinneigung zu Frankreich mißtraute. Auch die von ihm geförderten Verhandlungen über die Verpachtung der ungariſchen Staatsbahnen an ein franzöſiſches Konſor⸗ tium waren lebhaft bekämpft worden. Es iſt nun möglich, daß in dieſer Beziehung inſoferne eine eingetreten iſt, als der Zuſammenbruch Polens eine ſtärkere rientierung —— er F 2. Seite. Nr. 326. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mifflag⸗Ausgabe.) Montag, den 26. Juli 1920. der ungariſchen Politik als Rettung vor der drohenden, ruſſi⸗ ſchen Gefahr erſcheinen läßt und dadurch dem Grafen Teleki in den Sattel geholfen würde. Wenn die franzöſiſche Regie⸗ rung die italieniſchen Meldungen über franzöſiſch⸗ungariſche Verhandlungen und Abmachungen in Abrede ſtellt, ſo kann ſie doch nicht leugnen, daß ihre Politik darauf gerichtet iſt, in Ungarn ſich die Baſis für die Verwirklichung ihres Donau⸗ bundplanes zu machen. Ungarn wird dabei wahrſcheinlich genau ſo daraufzahlen wie Polen und auch Frankreich wird ſeine Abſichten nicht erreichen, und es iſt bemerkenswert, daß die mit der Belgrader Regierung in Beziehung ſtehenden ſüdſlawiſchen Blätter in dem Plane der Verpachtung der ungariſchen Staatsbahnen an Frankreich eine ſchwere Gefähr⸗ dung der ſüdſlawiſchen Intereſſen erblicken. Englands Außenpolitik. „Die gleiche Situation wie 19147. 5 Nach einer Rotterdamer Meldung führt die„Times“ aus: Nach der Rückkehr Lloyd Georges aus Spa hat eine Sitzung des engliſchen Kahinetts ſtattgefunden, um zu den Nachrichten aus Warſchau Stellung zu nehmen. Der Beſchluß des engliſchen Kabinetts ging dahin, daß die Lage Polens für England dieſelbe Situation ſchaffe, wie 1914 die Beſetzung Nordfrankreichs durch die Deutſchen. Sollte wirklich ein ſolcher Beſchluß des engliſchen Kabi⸗ netts ergangen ſein, ſo wird ſich binnen kurzem, wenn nicht alle Zeichen trügen, Deutſchland vor Tatſachen von welt⸗ hiſtoriſcher Bedeutung geſtellt ſehen. Denn dieſer Beſchluß ſoll und kann nur bedeuten, daß England, wie 1914 1 die Seite Belgiens ſich 1920 auf die Seite Polens ſtellen und aktiv in die weitere Entwicklung des ruſſiſch⸗polniſchen Kon⸗ flikts eingreifen wolle. Das Deutſche Reich hat ſeine ſtrikte Neutralität gegenüber den beiden kämpfenden Parteien durch den Mund des Reichspräſidenten erklären laſſen. Es iſt aber ſehr wohl denkbar, daß im Hinblick auf den obigen engliſchen Kabinetts⸗ beſchluß an Deutſchland in Bälde das Erſuchen von der Entente geſtellt werden wird, die Durchfuhr von Truppen und Munition über deutſches Gebiet nach Polen zu geſtat⸗ ten. Deutſchland kann mit noch ſo guten Rechtsgründen dies Erſuchen ihm ſtattzugeben, kann es angeſichts ſeiner völligen Wehrloſigkeit jederzeit von der Entente gezwun⸗ gen werden, die damit vor die 111 Lage 2 wäre, wie Deutſchland mit ſeinem Einmarſch in Belgien 1914. Wie geſagt, dieſe Entwicklung iſt denkbar, ſie muß ſich jedoch nicht notwendig in der angedeuteten Richtung vollziehen. Die Tatſache, daß einerſeits rotruſſiſche Truppen kaum mehr 75 Kilometer von den deutſchen Grenzen entfernt ſind, anderer⸗ ſeits die Entente unter dem Druck der Verhältniſſe, die ſtärker ſind als ſie, ſich gezwungen ſehen könnte, die deut che Neu⸗ tralität im ruſſiſch⸗polniſchen Krieg möglicherweiſe zu ver⸗ letzen, ſchafft eine Konſtellation, die an die ſtaatsmänniſche Kunſt und Weisheit der Reichsregierung die allerhöchſten An⸗ forderungen ſtellen wird. Man darf das Vertrauen zu ihr haben, daß es ihr gelingen wird, Deutſchland unter allen Um⸗ ſtänden aus dem neuen Kriege im Oſten fernzuhalten. Zum Frieden mit der Türkei. Die Türkei vor der Ankerzeichnung. Paris, 23. Juli.(WB.) Der türkiſche Friedensvertrag wird jedenfalls kommenden Donnerstag in Sevre unter⸗ zeichnet werden. Kemal Paſcha ſetzt den Kampf fork. Paris, 25. Juli.(WB.) Der Korreſpondent des Temp⸗ in Konſtantinopel meldet, man könne als ſicher annehmen, daß Muſtapha Kemal Paſcha nicht darauf verzichten werde, den Kampf fortzuſetzen. Im Augenblick reorganiſterte er alle ſeine Streitkräfte. Es ſcheine, daß die Nachrichten aus dem Innern über eine antikemaliſtiſche Bewegung falſch ſeien. Dieſe Bewegung beſchränke ſich auf einige iſolierte Ort⸗ ſchaften. Man ſei noch weit vom Frieden im Orient entfernt, fügt der Korreſpondent hinzu. Rumänien als Vorkämpfer in Armenien. m. Köln, 26. Juli.(Priv.⸗Tel) Aus London wird ge⸗ meldet: Daily Telegraph drahtet aus Rumänien: Die rumä⸗ niſche Regierung bietet der engliſchen und griechiſchen Regierung ihre militäriſche Hilfe für Kleinaſien an. Sie iſt bereit, eine große Streitmacht nach Armenien zu ent⸗ ſenden und erklärt, dieſes Land unter einem Mandat des Völkerbundes polizeilich zu verwalten. England begrüßt ein ſolches Entgegenkommen auf das herzlichſte. Eine Schlacht um Adrianopel. Paris, 2. Juli. Nach— Havasmeldung aus London be⸗ richtet der Konſtantinopeler Korreſpondent des„Dailt Expreß“, daß die Schlacht in der Umgebung von Adrianopel andauere. Der, Widerſtand der Türken in Oſtthrazien werde raſch gebrochen. Die Griechen ſeien im Begriffe, die Streitkräfte von Daffer Tayar zwiſchen Adrianopel und Kirkiliſſe einzuſchließen. Die griechiſche ſchwere Artillerie habe die türkiſchen Verſchanzungen an der Maritza gerſtört. Die Bewegung in Irland. Diſkatur für Irland? m. Köln, 26. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die Kölniſche Zeitung meldet aus London: England bringt eine neue Geſetzes⸗ vorlage für Irland ein. Da in Irland keine Ge⸗ ſchworenen aufzutreiben ſind, werden in Zukunft die Schwur⸗ gerichtsverhandlungen ohne Geſchworene ſtattfinden Da das verhängte Standrecht für Irland nicht mehr ge⸗ nüdt, beabſichtigt die Regierung die Einführung einer Dik⸗ tatur, die einemengliſchen General übertragen wer⸗ den ſoll. Nalien. Italieniſche Truppen in Jiume. Agram, 25. Juli.(WB.) Das Südſl. Preßb. meldet, daß dieſer Tage in Fiume je ein Bataillon Infanterie und Ar⸗ tillerie regulärer italieniſcher Truppen eingetroffen iſt, womit die italieniſche Regierung den Staat Fiume an⸗ zuerkennen ſcheine. Deulſch⸗Oeſlerreich. Jrankreich warnk vor dem Anſchlußgedanken in Oeſterreich. Wien, 25. Juli.(WB.) Der Präſident der Nationalver⸗ ſammlung, Seitz, empfing heute die Geſandten Italiens, Großbritanniens und Frankreichs, die in Gegenwart des Staatsſekretärs des Aeußern Dr. Renner ihre Beglau⸗ bigungsſchreiben überreichten. In ihren Anſprachen betonten ſie, daß die Beſtrebungen ihrer Regterungen darauf gerichtet ſeien, den Wiederaufbau Oeſterreichs zu ſördern, wobei ſie der Zuverſicht Ausdruck gaben, daß die Be⸗ ziehungen Oeſterreichs zu den von ihnen vertretenen Regie⸗ welchen die ſchwierige Aufgabe anvertraut ſei, die Schritte der jungen Republik zu leiten, würden zu verhindern wiſſen, daß ſie ſich auf einen Weg begäbe, der ihre Exi⸗ ſtenz und ihre Zukunft gefährden könnte, und wür⸗ den die Republik vor falſchen Einflüſterungen zu bewahren haben. 5 Seitz erwiderte, daß dieſes das Streben der öſterreichiſchen Regierung und des öſterreichiſchen Volkes ſein werde, den Frieden durchzuführen. Der Präſident gedachte ſodann der Hilfeleiſtungen, die die Alliierten ihnen hätten angedeihen laſſen, und ſprach die Hoffnung aus, daß die alliierten Staaten der jungen Republik in der Durchfüh⸗ rung des Friedensvertrages ihre Unterſtützung angedeihen laſſen werden. Paris, 26. Juli. Das Journal veröffentlicht ein Dekret durch das der in St. Germain am 10. 9. v. J. zwiſchen den Alliierten und Oeſterreich unterzeichnete Friedensvertrag in Kraft geſetzt wird, ſowie das Protokoll und die Erklärung, die am gleichen Tage unterzeichnet wurden und eine Verfügung, die einen Termin von zwei Monaten beſtimmt zur Vorlage von Geſuchen betr. Aufrecht⸗ erhaltung im allgemeinen Intereſſe liegender Verträge zwiſchen Franzoſen und Heſterreichern.* Deulſches Beich. Der Kronprinz will nach Amerika. Berlin, 26. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der frühere Kronprinz will, wie ſchwediſche Blätter zu melden wiſſen nach Amerika auswandern. Sollte er in Amerika nicht zugelaſſen werden, ſo möchte er ſich nach Spanjen wen⸗ den. Er gedenkt 10—15 Jahre dort zuzubringen und hofft 18 die Erlaubnis zur Wiederkehr nach Deutſchland zu er⸗ ten. Ledebour ohne Einreiſeerlaubnis nach Frankreich. UBerlin, 26. Juil.(Von unſ. Verl. Büro.) Herrn Ledebour, der am 31. Juli in Paris zum Gedächtnis von Jaures ſprechen ſollte, iſt die Erlaubnis der Einreiſe von der franzöſiſchen Regierung verweigert worden. Eingeſtelltes Verfahren. München, 25. Juli. In einer Unterredung erklärte der neue bayeriſche Juſtizminiſter Dr. Roth einem Mitarbeiter der M. A.., daß das Strafverfahren wegen des Komplottes in Nieder⸗ ſchönenfeld dieſer Tage eingeſtellt werde, weil die ein⸗ gehenden Ermittelungen keine genügenden Beweiſe für ein ſtraf⸗ bares Verhalten der Beſchuldigten erbracht hätten. Was an ihm liege, ſo werde alles geſchehen, damit wie bisher auch weiterhin in Bayern nicht der leiſeſte Verdacht einer Klaſſenjuſtiz aufkommen könne. Die Politik müſſe unter allen Umſtänden von der Rechts⸗ pflege ferngehalten werden. Baden. Der Landtagsausſchuß zum Abbau der Preiſe. * Karlsruhe, 23. Jult. Der vom Landtag eingeſetzte Ausſchuß zum Abbau der Zwangswirtſchaft iſt auch beauftragt worden, ſich mit dem Abbau der Preiſe zu befaſſen. In ſeiner letzten Sitzung ſprach ſich der Ausſchuß dahin aus, daß, um einen wirklichen und dauernden Abbau der Preiſe zu er⸗ reichen, unbedingt eine Vermehrung des Angebots erfolgen müſſe. Vom Reich, den Kommunalverbänden, von den Fabrikanten und Händlern ſei zu verlangen, daß ſie ihre Warenvorräte zu den heutigen Weltmarktpreiſen auf den Markt, bringen, auch wenn dieſe Preiſe unter ihren Einkaufs⸗ preiſen ſtehen. Ferner müſſe dem Handel ausgiebig Gelegen⸗ heit zur Beteiligung an der Einfuhr gegeben werden und wei⸗ terhin ſei eine Steigerung der Erzeugung bei der Landwirt⸗ ſchaft durch Beſchaffung und Verbilligung der Düngemittel, der Kraftfuttermittel und der nötigen Maſchinen und Kohlen auf genoſſenſchaftlichem Wege oder durch Unterſtützung der Gemeinden anzuſtreben. Von der Regierung wurde ge⸗ wünſcht, daß ſie Erhebungen vornimmt über die vorhandenen Warenlager der Kommunalverbände, ihrer Geſchäftsunkoſten uſw. Gerade hierzu wurde betont, daß die Verwaltungskoſten der Kommunalverbände einen durchgreifenden Abbau erfahren müßten, da ſie wie z. B. bei der Milch, außerordentlich preis⸗ ſteigernd wirkten. Die Anlieferung von Braunkohlen ſollte direkt erfolgen und vor allem ſollten auch die hohen Fuhrkoſten abgebaut werden. Die Preiſe für Kunſtdünger wurden als zu hoch bezeichnet und angeregt, die badiſchen Kalilager e Für Dünger ſei eine Frachtermäßigung anzu⸗ treben. Der Wiederaufbau Nordfrankreichs u. das badiſche Handwerk. X Karlsruhe, 25. Juli. Die Landeswirtſchaftsſtelle für das badiſche Handwerk teilt mit: Durch den gewaltigen Arbeitsmangel, welcher zur Zeit im Handwerk herrſcht, wird die Frage des Wiederaufbaus Nordfrankreichs erſchienen, welche der Wirklichkeit nicht entſprechen, ſoweit das Handwerk in Frage kommt. Wo es ſich um Aufträge handelt, bei denen das Reich als Unternehmer auftritt, werden dieſe durch die„Ausgleichſtelle der Länder“ ſtan die„Auftragsämter“ der einzelnen Länder verteilt. In Baden kommt hierfür das Badiſche Auftragsamt“ in Betracht. Alle Aufträge, die für das Handwerk beſtimmt ſind, übernimmt die„Landeswirtſchaftsſtelle für das badiſche Handwerk G. m. b..“ in Karlsruhe(Friedrichsplatz), weil das Aufkragsamt nicht in der 5 iſt, mit tauſenden von Handwerksmeiſtern einzeln zu verkehren. Die Landeswirtſchaftsſtelle gilt als wirtſchaftliche Spitzenorganiſation und ſteht unter dem Einfluß der vier badiſchen Hand⸗ werkskammern. Anders liegt es bei Aufträgen, die von den Franzoſen und Belgiern direkt vergeben werden. Die Schieber haben ihr Augenwerk auf dieſe Arbeiten gerichtet, nachdem es auf dem Warenmarkt nichts mehr zu verſchieben gibt. Hier muß größte⸗ Platz greifen. Es beſtehen ſchon eine Menge Büros, die gegen Proviſtonen Aufträge vermitteln wollen, insbeſondere im beſetzten Gebiet. Die de aftsſtelle 1 1 mit einigen Vergebungsſtellen in Unterhandlungen. Der Handwerksmeiſter wird daher gut tun, wenn er ſich in dieſer Frage jeweils an ſeine zuſtändige Handwerkskammer wendet. Es wird nichts unverſucht gelaſſen, um dem Handwerk Badens ſeinen angemeſſenen Teil der Aufträge für den Wieder⸗ aufbau zu ſichern. Karlsruhe, 24. Juli. Die ſozd. Fraktion des Landtags hat eine kurze Anfrage eingereicht, ob der Regierung bekannt ſet, daß die Getreidehöchſtpreiſe in Baden für Roggen, Weizen, Gerſte und Hafer um 100 Mark für jede Tonne höher ſind, als die vom Reich feſtgeſetztenHöchſtpreiſe.— Die Zentrumsfraktion hat einen der Landtag möge das Staatsminiſterium erſuchen, dahin zu wirken, daß, ſokange die öffentliche Getreide⸗ bewirtſchaftung beſteht, hinſichtlich der Mahlſcheine für die Selbſtverſorger Erleichterungen getroffen werden. Pfalz. Arbeikseinſtellungen in der Pfalz. V. Ludwigshafen, 26. Juli. Die Verhandlungen der pfälziſchen Metallinduſtriellen mit den Arbeit⸗ nehmerverbänden wegen zentraler Regelung der Teue⸗ rungszulagen haben nach mehrſtündigen Verhand⸗ lungen zu keiner Einigung geführt. Es war zugeſtan⸗ den worden, daß für Juli nochmals die Junilöhne(mit Teuerun 0 e Geltung haben ſollten, für Auguſt jedoch nur noch 50 ½, Kaiſerslautern ſollte angeſichts der ungün⸗ ſtigen wirtſchaftlichen Lage wieder mit den Mailöhnen arbeiten. Die Arbeitnehmer nahmen eine ablehnende Stellungnahme ein mit einem erneuten dringenden Antrag rungen in gemeinſamer Arbeit ſich immer inniger geſtalten Der franzöſiſche Geſaͤndte erklärte u.., die Herren, mo an den Demobilmachungskommiſſar der Pfalz, einen Zen⸗ tralſchlichtungsausſchuß für die Pfalz einzuberufen. und Belgiens auch vom Handwerk aufmerkſam verfolgt. In letzter Zeit 1 ſind ſowohl in der Fachpreſſe, als auch in den Tageszeitungen Nachrichten Inzwiſchen iſt es bereits zu großen Arbeitsein⸗ ſtellungen gekommen. In Ludwigshafen ſtreiken rund 20 Betriebe, in Neuſtadt mehrere hundert Arbeiter, in Zweibrücken ſtimmten 1400 Arbeiter des größten Betriebs der Metallinduſtrie für ſofortigen Ausſtand, die übrigen Betriebe beſchloſſen in Beleaſchaftsverſamm⸗ lungen, die endgültige Stellungnahme der Unternehmer am Montag abzuwarten und dann gegebenenfalls der Arbeits⸗ niederlegung ſich anzuſchließen. Aus dem beſetzten Gebiet. Aus dem Saarland. Saarlouis, 26. Juli. Bei den Kreistagswahlen im Saargebiet wurde zu Saarlouis der erſte Franzoſe, Guts⸗ beſitzer Urban Fabvier aus Wallerfangen, als Kreisrat gewählt, womit der einzig daſtehende Fall eingetreten iſt, daß ein Aus⸗ länder ordentliches Mitglied einer politiſchen Volksvertretung wurde. Die Wahl erfolgte durch die ſog. Bürger⸗ und Bauernpartei und war möglich, weil die Wahlordnung jedem im Saarland ſeinen Wohnſitz nachweiſenden Einwohner das paſſive wie aktive Wahlrecht trotz Einſpruches der eingeſeſſenen deutſchen Bepöl⸗ kerung verliehen hat. M Saarbrücken, 26. Juli. Die Regierungskommiſſion des Saar⸗ gebietes hat angeordnet, daß die Wahrung der Intereſſen der Saar⸗ bewohner im Ausland der franzöſiſchen Regierung anvertraut ſind. Damit ſtehen Deutſche im Ausland unter fremdländiſcher Vertretung. Die Lebensmittelkrawalle in Trier. Trier, 25. Juli.(W..) Im Verlaufe der Kundgebungen gegen die teure Lebensmittelhaltung wurden zahlreiche Le⸗ bensmittelgeſchäfte geplündert. Die Polizei mußte von der Waffe Gebrauch machen. Neun Poliziſten und vier De⸗ monſtranten wurden verwundet und etwa 30 Verhaftun⸗ gen vorgenommen. Um die Ruhe wiederherzuſtellen, mußte franzöſiſches Militär eingreifen. Der Gemeinderat er⸗ ließ eine Bekanntmachung, wonach Anſammlungen unter An⸗ drohung ſtrenger Strafen verboten ſind. LCetzte Meldungen. Harding— Geguer des Völkerbundes. Paris, 24. Juli.(MB.) Nach einer Meldung der„New⸗ vork Times“ erklärte der Präſidentſchaftskandidat der Repu⸗ blikaner, Harding, er ſtelle ſich auf den Standpunkt der Gegner des Völkerbundes. Man beurteilt das dahin, daß Harding den Standpunkt des Senators Knorx teile, einen Separatfrieden mit Deutſchland zu ſchließen. dDie Amerikaner unkerſtützen„moraliſch“. Rolferdam, 25. Juli.(WB.) Reuter meldet aus Wa⸗ ſhington: Das Staatsdepartement hat das Erſuchen Polens um moraliſche Unterſtützung ernſtlich in Erwägung ge⸗ 1188 Man erwartet, daß die Entſcheidung bald erfolgen wird. Der nordiſche Gewerkſchaftskongreß im radikalſten Fahrwaſſer. Berlin, 26. Juli.(Priv.⸗Tel.) Der Deutſchen Allg. Zig. zu⸗ folge hat ſich der nordiſche Gewerkſchaftskongreß für das bolſchewiſtiſche Räteſyſtem und die Diktatur des Proletariats ausgeſprochen und beſchloſſen, eine Vertretung zur 3. Internationale nach Moskau zu entſenden. Poincaré der Halsſtarrige. Paris, 25. Juli.(WB.) Raymond Poincar«é ſchließt ſeinen Leitartikel im Temps mit den Worten:„Gehen wir weder nach Genf, noch ſonſt wohin, um von den Deut⸗ ſchen Vorſchläge zu verlangen! Begegnen wir ihnen nur noch, um ſie an unſer Recht zu erinnern und ihnen unſeren Willen zur Kenntnis zu bringen! Der neueſte polniſche Trick. Kaktowitz, 25. Juli. Polniſche Agitatoren reiſen im be⸗ ſetzten Oberſchleſien herum, um Taſchenkalender anzubieten. aufes legen ſie dem Käufer eine Liſte Nach Abſchluß des zur Unterſchrift mit dem Bemerken vor, daß ſie über die Ver⸗ teilung der verkauften Kalender einen Nachweis führen müſſen. Dieſe Liſte iſt aber kein Nachweis über die Kalender, ſondern eine Zuſammenſtellung der Mitglieder der„natio⸗ nalen polniſchen Partei“, und der Käufer beſtätigt durch ſeine nterſchrift den Beitritt zu dieſer Partei. Dieſe Liſten werden dazu 1 K um deutſchgeſinnte Oberſchleſier zu überzeugen, daß viele ihrer Geſinnungsgenoſſen der„na⸗ tionalen polniſchen Partei“ beigetreten ſeien, um ſie dadurch zu veranlaſſen, dieſer Partei beizutreten. Waffenruhe zwiſchen den Parteien. Schanghai, 25. Juli.(WB.) Die Blätter melden, daß im Norden am 24. Juli Waffenſtillſtand abgeſchloſſen worden ſei. Sturmſchäden der letzlen Tage. Berlin, 26. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Ddie Stür me der letzten Tagen haben geſtern in Leipzig den Zirkus Saraſſani und in Vochum den Zirkus Hermann Alt⸗ hoff umgelegt. Vitlingen 23. Juli. In der vürttembergiſchen Nach⸗ bargemeinde Flötzzingen brannte infolge das Anweſen des Landwirts Ludwig Haas vollſtändig mie⸗ der. Das Feuer ſprang dann auf das Gaſthaus„zum Hirſch“ über, das bis auf den erſten Stock zerſtört wurde. 55 Schwerer Brandſchaden in Bombay. Bombay, 25. Juli.(WB.) Havas. Samstag nachmittag 8 Uhr brach auf dem Stoffmarkt eine Feuersbrunſt aus. 2000 indiſche Magazine, welche den bedeutendſten Markt In⸗ diens darſtellen, wurden vpöllig zerſtört. Der Schaden wird auf mindeſtens 5 Millionen& geſchätzt. Um Mitter⸗ nacht war der Brand noch nicht gelöſcht. * Paris, 25. Juli.(.B) Der Temps bringt einige Einzel⸗ heiten über das Beſecl vom 24. Juli 1* die ſcherifiſchen Truppen; darnach erbeuteten die Franzoſen 9 Geſchütze, .., viele Munition und ſonſtiges Kriegzmaterial. London, 25. Juli. Reuter meldet, daß der ehemalige Präſident der von Aſſerbeidſchan Agaaß in Tiflis ermordet wurde.* 0 8. bei Heidelberg, 24. Juli. Hier fand unter dem Vor⸗ ſitz von Bürgermeiſter Bitter eine Verſammkung von Teil⸗ nehmern aus allen Intereſſentenkreiſen ſtatt, die ſich mit dem Pretsabbau der Verſorgung der Bevölkerung befaßte. Man einigte ſich auf Bildung einer gemiſchten Kommiſſion. Als Preiſe für Marktware uſw. ſollen die jetzt in Heidelberg feſtgeſetzten billigeren Preiſe gelten. Man will wieder an zwei Wocgentagen einen Ma einführen. kenfluges — ließ. Unter den Anweſenden bemerkten wir u. a. die hieſigen epangeliſchen Geiſtlichen ſowie als Vertreter der Stadtgemeinde die Montag, den 26. Juli 1920. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 326. Aus Staoͤt und. Land. Landesfeſt des badiſchen Jugendbundes. den Tagen vom 24. bis 26. Juli wurde in unſerer Stadt das Landesfeſt des badiſchen Jugendbundes abge⸗ halten. Wie alle evangeliſchen Veranſtaltungen— wir erinnern nur an die unlängſt abgehaltene Jahresfeier des hieſigen Diako⸗ niſſen⸗Mutterhauſes— ſo bekundete auch bei dieſem Feſte die hieſ. evangeliſche Bevölkerung das regſte Intereſſe durch zahlreiche Be⸗ teiligung und Unterſtützung der idealen Sache des Jugendbundes Nachdem bereits am Samstag und Abend der größte Teil der Jugendbündler eingetroffen, wurde die Feier am Sonntag morgen 8 Uhr eröffnet durch einen Feſtgottesdienſt in der Chriſtuskirche, der das geräumige Gotteshaus bis auf den letzten Platz füllte. Die ſchöne Kirche, das meiſterliche Orgelſpiel, vor allem aber die von einem hohen Gedankenflug getragene und dabei in einfachem, ſchlichtem Sinne gehaltene Feſtpredigt des Herrn⸗ Pfarrers Win⸗ necke⸗Heidelberg hinterließen bei allen Teilnehmern einen unver⸗ geßlichen Eindruck.“ Mit Aufmerkſamkeit verfolgte die feſtlich ge⸗ kleidete Jugend— Jünglinge wie etenen— die Auslegung des Geiſtlichen über das Bibelwort:„Wer ſeine Hand an den Pflug leget und ſiehet zurück, der iſt nicht geſchickt zum Reiche Gottes“. Mit anſchaulicher Charakteriſtik entwarf der Kanzel⸗ redner ein Bild der Jugend, wie ſie voll Fröhlichkeit und ſonnigen Herzens in den in ſtrahlendem Glanze und wunderbarer Farben⸗ pracht leuchtenden Morgen hinausſchreitet und doch iſt dieſes Bild zetrübt durch das Elend, das über das Vaterland hereinbrach. Die oſung des Jugendbundes heißt:„Ich will ein Krieger ſein im Heere des Lichts!“ Deshalb wünſchen wir der Jugend, daß ſie vor⸗ wärts kommt in Gott. Es iſt von jeher das Vorrecht der Jugend geweſen, daß ſie ein Rifiko trägt, daß ſie wagemutig und unter⸗ nehmungsluſtig iſt. Ein göttliches„Vorwärts“ ſoll die Loſung unſeres Lebens ſein. Die Welt braucht fromme Menſchen, Men⸗ ſchen, die von Optimismus des Herrn und Meiſters erfüllt ſind, erfüllt ſind von der Gewißheit Gottes daß ihre Sache ſiegen wird. Die Jugend hat die Aufgabe, den Glauben und die Heimat zu behüten. An dieſer Aufgabe nehmen auch die Alten gerne Anteil. So wollen wir hinausziehen und Krieger ſein im Heere des Lichts! Die Feſtpredigt wurde umrahmt von Gemeindegeſängen wie dem ſtimmungsvollen Mädchenchor„Morgenglang der Ewigkeit von Stadtpfarrer C. Lamb in Neckarau. Mit Gebet und Segen nahm die Morgenfeier ihren Ausklang. Vormittags 11 Uhr begann eine Vorſtandsſitzung des Landesvereins, in der eine ſtrammere Organiſation durch Einteilung in Gaue beſchloſſen wurde. Während dieſer Zeit war für die Mädchenvereine eine Beſichtigung von Mannheim an⸗ geſet Nachmittags erfolgten die Entſcheidungskämpfe er leichtathletiſchen Wettſpiele, über welche wir an anderer Stelle berichten. Den Höhepunkt der Tagung bildete die abends 8 Uhr abgehaltene Evangeliſche Jugendfeier im Nibelungenſaal, die einen Maſſenbeſuch aufwies. Es war eine glänzend durchge⸗ führte Veranſtaltung, über die nur eine Stimme der Anerkennung und des Lobes herrſchte. Was der Jugendbund leiſtete, verdient alle tung. Wir denken hier vor allem an den mehrere Hundert Köpfe ſtarken Mädchenchor mit ſeinem gutdiſziplinierten timmaterial. Wir heben hervor den hübſchn Mäd + mit ſeinen reizenden Weiſen, die prächtigen, wie aus einem Guß ausgeführten Freiübun en der Jugendvereine, die an das An⸗ paſſungsvermögen des Einzelnen große Anforderungen ſtellte. Und wir gedenken ferner S Jugendorcheſters, das weit über den Durchſchnitt hinausragende Leiſtungen bot. Faſſen wir alle dieſe omente zuſammen, ſo müſſen wir konſtatieren, unſere Jugend iſt im Jugendbund gut aufgehoben. Deshalb richten wir an die Eltern die wohlgemeinte 5 Schickt Eure heranwachſende Jugend hinein in den Jugendbund! Die Veranſtaltung ſelbſt glich einer ſchönen Familienfeier, in der man der Jugend das Wort Herren Stadtrechtsrat Or Sperling und Rektor Dr. Bernh. Seber Anſere badiſche Regieru 8 ihr Intereſſe durch Entſendung des Dezernenten r anpflen des Herrn Prof. Broßner pom Miniſterium des Kultus und Unterrichts, während die evpangeliſche Oberkirchenbehörde ſich durch Oberkirchenrat Sprenger⸗Karlsruhe vertreten ließ. Die Feier wurde eingeleitet durch eine Bachſche Orgelphan⸗ daſie bon Mufftirettor Lenz, deſſen Meiſterſchaft auf der Orgel bekannt iſt. Dann ſang der Chor der Mädchenvereine Barners Kirchenlied„Lobe den Herrn“, das ſtarken Eindruck hinter⸗ ieß. Nach dem ausdrucksvollen Vorſpruch des Herrn Sämann hielt der Vorſitzende der Ortsgruppe Mannheim, Herr Stadt⸗ pfarrer Lam b⸗Neckarau die Begrüßungsanſprache, in der er ins⸗ beſondere auf den fittlich⸗geiſtigen Halt der Jugendbünde verwies. Herr Pfarrer Renz überbrachte die Grüße und Glückwünſche der evangel. Kirchengemeinde Mannheims, die ſich freue, daß ihre kon⸗ irmierte Jugend ein ſo ſchönes Feſt feiern darf. Oberkirchenrat * Ludwig Ganghofer 7. Eine Münchener Drahtnachricht bringt die Trauer⸗ kunde—40 Ludwig Ganghofers Tod. Der Dichter, der erſt kürzlich ſeinen 65. Geburtstag feiern konnte, iſt am 24. Juli in Tegernſee einem Herzſchlag erlegen. An Ludwig Ganghofer verliert das deutſche Volk einen ſeiner beſten Erzübler. Mögen wir dem Schaffen dieſes Dichters bis⸗ weilen auch mit künſtleriſchen Bedenken gegenüberſtehen, ſo müſſen ſie doch immer wieder vor den wirklichen Werten ſeiner Erzähler⸗ weiſe zurücktreten. Ludwig Ganghofer war eine durch und durch geſunde Natur, ein Dichter, der von Haus aus mit dem Weſen des echten Deutſchen vertraut war und das höchſte ſeiner dichteriſchen Ziele darin erblickte, deutſche Art und deutſchen Volksbeſitz wahren zu helfen. Dieſes Beſtreben führte Ganghofer häufig in die deutſche ergangenheit. Seltener entrollte er größere geſchichtliche Gemälde: was aber um ſo wertpoller war: in kleineren Ausſchnitten entwarf eine Feder im Detail liebevoll ausgearbeitete Milieuſchilderungen. Ganghofer iſt durchaus nicht immer neuartig. In der Darſtellung mönchiſchen Weſens z. B. erinnert er oft an Scheffel, und in der phantaſtiſchen Einkleidung mancher Handlungen berührt er ſich bis⸗ weilen mit der Richard Voß. In der rein volkstümlichen Dar⸗ ſtellungsweiſe in der Umwelt der Jäger, Wilderer, Holzarbeiter und ergler wetteifert er mit Achleitner, übertrifft dieſen meines Er⸗ achtens aber an Temperament, Menſchenkenntnis, Humor und der uffaſſung vom Leben 1 4 U t 7 „Auf dieſer Lebensauffaſſung beruht die ſtarke Wirkung ſämt⸗ licher Werte Ganghofers, beruht ſeine große Beliebtheit bei allen Schichien des deutſchen Volkes. Nur die Allermodernſten haben ſich mit ſpöttiſcher Gebärde von Ganghofer abgewandt, aber gerade ihnen iſt der Kern ſeiner Lebensauffaſſung verborgen: ein wahrhaft khaliſterender Optimismus, durch den der Dichter ſelbſt das Beſte für ſein Leben gewann und der auch uns in ſeinen Bann zu ziehen ver⸗ mag. Man wird über Ganghofer anders urteilen lernen, wird ſich mit ihm verwandt fühlen, wenn man ſein ſelbſtbiographiſches drei⸗ deiliges Werk„Lebenslauf eines Optimiſten“ geleſen hat. Die eigene Dinderzeit lebt auf, und ein Vergleich der eigenen Energie mit der pannkraft dieſes Mannes in der Zeit der Entwicklung gehört zu den zeifſten Früchten einer Buchlektüre. Ganghofers übriae Werke bei ihren Titeln zu nennen, hieße ſeinen nach Millionen zählenden Leſern das ABC herſagen. Eher darf man an ſeine dramatiſche ätiakeit erinnern, um ſo mehr als ſeine Anfänge in die Zeit nzengrubers fallen und von dieſem beſten Volksdramatiker der heueren Zeit entſchieden gefördert wurden. Das will nicht wenig agen, wenn wir uns einen Ausſpruch Anzengrubers vor Auge halten: Wenn i a Sluck ſehen will, ſchreib i ma ſelber eins“ Hanghofers erfolgreichſte Theaterſtücke ſind„Der Herrgottsſchnitzer Mu Ammergau“,„Der Prozeßhanfl“ und der Geigenmacher von⸗ ſetrttenwald“. Künſtleriſch ſtehen ſeine Dramen über der Mehrzahl Etner, Romane, da durch die Technik des Dramas ſentimentale rweiterungen des Stoffkreiſes beſonders vermieden werden. Wenn ich von perſönlichen Eindrücken erzählen darf, die ich von Ganghofer empfangen habe, ſo muß ich vor allem ſeiner HNrfF gadgyfon dun iam die Horeen ſaigaer Nreund⸗ Sprenger ſprach namens der evangel. Oberkirchenbehörde, in⸗ dem er betonte, daß das hieſige Feſt ein Ereignis für die ganze Landeskirche ſei. Herr Profeſſor Broßner, Vertreter des bad. Miniſteriums für Kultus und Unterricht, gab zunächſt ſeiner Aner⸗ kennung Ausdruck über die ſportlichen Vorführungen, um ſodann die Grüße des Miniſteriums mit der Verſicherung zu überbringen, daß die Regierung der Jugendpflege wie der Jugendbewegung gleiche Aufmerkſamkeit ſchenke. Das Orcheſter unter Leitung ſeines umſichtigen Dirigenten F Timme leitete mit dem Kriegs⸗ marſch der Prieſter aus„Atalia“ von Mendelsſohn über zu dem Einzelgeſang„Höre Israel“ von Mendelsſohn durch Frlu. Wal⸗ turga Schick, die mit ihrem klangvollen Organ allſeitige Aufmerk⸗ ſamkeit fand. Dann folgte der entzückende Reigen der Mädchen⸗ vereine, zu dem Herr Muſiklehrer Schöpfle die Muſik ſchrieb. Nach der Pauſe wurde nach dem Schubertſchen Militärmarſch die von den Sportvereinen mit Sehnſucht erwartete Preisver⸗ teilung durch Herrn R6 E vorgenommen. Hierfür waren eine Reihe ſchöner Preiſe geſtiftet worden. So hat die evangel. Kirchengemeinde Mannheim eine wertvolle Plakette und die verſchiedenen Mädchenvereine ſilberne oder bronzene Medaillen geſtiftet. Außerdem gab es viele Eichenkränze. Ein Mädchenver⸗ ein hatte eine Rieſenbretzel als Preis gepſendet, die von dem glück⸗ lichen Sieger voll Stolz gezeigt wurde. Die Preiſe wurden mei⸗ ſtens von Mädchen überreicht. Die fröhliche Stimmung des Abends kam namentlich bei der Preisverteilung zum Ausdruck. Frln. Schick ſang im Laufe des Abends noch Lieder von Schubert und Schumann, in Form und Ausdruck gleich gehaltvoll. Jugendgeiſt⸗ licher Tutz ermahnte die Jugend, nicht mit dem Strom, ſondern gegen den Strom zu ſchwimmen und in die Reihen der Jugend⸗ bereine einzutreten. Der Chor der Mädchenvereine ſang zur Freude der Zuhörer das ſtets gerne gehörte„Sonntag iſt'“, das in farbenprächtiger Tonſchattierung unter. der Leiteung des Herrn Muſikdirektors Len in muſtergiltiger Weiſe zum Vortrag gelangte Freiübungen finden ſtets ein dankbares Pub⸗ likum, insbeſondere wenn ſie mit ſolcher Akkurateſſe und in ſo ſtrammen turneriſcher Schneid ausgeführt werden, wie geſtern Abend. Herr Hauptlehrer Hügel, der auch die Sportkämpfe arganiſterte, hat ſich mit gleicher Hingabe der Turnſache gewid⸗ met. Ihm, wie ſeiner wackeren Turnerſchar wurde auch die ge⸗ bührende Anerkennung zuteil, wie ja die Jugend nicht müde wurde, alle Darbietungen mit kräftigen Heilrufen aufzunehmen. Der Lan⸗ desvorſitzende des badiſchen Jugendbundes, Herr Pfarrer Sch ulz⸗ Karlsruhe dankte hierauf in ſeiner Schlußanſprache allen Mit⸗ wirkenden, insbeſondere aber den gaſtfreundlichen Mannheimer Glaubensgenoſſen. Mit dem gemeinſamen Lied„Ein feſte Burg“ nahm der ſo anregend und für die Sache unſerer Jugend ſo bedeu⸗ tungsvoll verlaufene Abend einen bleibenden Ausklang. ch. Im Kampf gegen die Wohnungsnot. In einer jetzt veröffentlichten amtlichen Ueberſicht über die Bautätigkeit im erſten Vierteljahr 1920 wird aus 42 deutſchen Großſtädten und aus 25 Städten von 50 000—100 000 Einwohnern berichtet. Darnach wurden in den 42 Großſtädten 541 neue Wohn⸗ häuſer gebaut, während 14 abgebrochen oder durch andere Urſachen in Abgang gekommen ſind, ſodaß ſich der Häuſerbeſtand um 527 vermehrt hat. Am ſtärkſten war die Bautätigkeit in Köln mit 86, Bremen mit 80 und Dresden mit 69 Häuſern. An neuen Woh⸗ nungen wurden 3987 geſchaffen, während 313 in Abgang kamen, ſten der Wohnungsbeſtand um 3674 vermehrt wurde. Am ſtärk⸗ ten war der Zuwachs in Dresden mit 446, Breslau mit 393, Frankfurt a. M. mit 370 Wohnungen. In den 25 Mittel⸗ ſtädten wurden zuſammen 254 neue Wohnungen gebaut, während kein einziges in Abgang kam. Die ſtärkſte Bautätigkeit hatte Osna⸗ brück mit 90, Fürth und Hagen mit je 34 und Lübeck mit 31 Häuſern. An neuen Wohnungen wurden 967 geſchaffen, während 28 in Abgang kamen, ſodaß der Wohnungsbeſtand um 939 ver⸗ mehrt wurde. Den ſtärkſten Zuwachs hatten Lübeck mit 127, Osnabrück mit 124, Hildesheim mit 121 und Hagen mit 114 Woh⸗ nungen. Von den 795 neuen Häuſern, welche in dieſen 67 Städten errichtet wurden, ſind 517 durch gemeinnützige Bautätigkeit ent⸗ ſtanden und zwar 121 durch Behörden aller Art, 27 durch Arbeit⸗ geber und 369 durch gemeinnützige Bauvereinigungen. Dieſe Bau⸗ kätigkeit iſt recht erfreulich, beſonders weil das erſte Jahresviertel keine günſtige Bauzeit iſt. Hoffentlich wird die Baqutätigteit im zweiten und dritten Viertelfahr 1920 noch erheblich größer, damit das Geſpenſt der Wohnungsnot endlich gebannt werden kann. In Mannheim wurden 62 neue Häuſer gebaut, dar⸗ unter 39 Wohnhäuſer und zwar 37 mit je einer Wohnung und 2 mit je zwei Wohnungen, ferner 23 Behelfsbauten und eine Wohn⸗ baracke. Am 1. Januar 1920 waren 62621 Wohnungen vorhanden. Im erſten Vierteljahr 1920 wurden 140 Wohnungen neu einge⸗ richtet und zwar 13 mit je zwei, 34 mit je drei, 46 mit je vier, 3 mit je fünf, 3 mit je ſechs und eine mit noch mehr Wohnräumen. R. W. 50jähriges Prieſter⸗Jubiſdum des Erzbiſchofs. 5 Erzbi ſchof Dr. Nörb er, der am geſtrigen Sonntag ſein 50⸗ jührigks Prieſterjubiläum feiern konnte, ſteht ſeit 32 Jahren an zuführte und durch die er ſich bei ihnen unvergeßlich machte. Aus ſeinem Weſen war ſedes ungeſunde Aeſthetentum ausgeſchaltet; ein Blick aus ſeinen ſo gern frohen Augen enthüllte einen offenen, ſtarken Charakter. A. M. Ganghofer iſt am 7. Juli 1855 in Kaufbeuren(Bayern) als Sohn des Miniſterialrats Auguſt von Ganghofer(geſtorben 1900), als Forſtwiſſenſchaftler in Bayern einen bedeutenden Namen gemacht hat, geboren. Er beſuchte die Latein⸗Schule in Neuburg a. d. Donau, das Realgymnaſium in Augsburg und Regensburg, wandte ſich dann dem Studium der Maſchinen⸗Technik auf der Techniſchen Hochſchule 15 München zu, betrieb aber ſpäter in Würzburg, München und erlin phyſtologiſche, naturwiſſenſchaftliche und philologiſche Stu⸗ dien. 1879 ſchloß er ſein Studium mit der Promotion zum Dr. phil. ab und ging an das Ring⸗Theater in Wien als Dramaturg. 1886—92 war er Feuilleton⸗Redakteur am„Wiener Tageblatt“, danach wid⸗ mete er ſich ausſchließlich ſeiner lterariſchen Tätigkeit und ſiedelte nach München über. Seine erſten Erfolge errang er als Dramatiker durch ſeine Volksſtücke, die er 155 mit Hans Neubert ſchrieb und die durch die. Wandertruppe der Münchener Dialekt⸗Schauſpieler aufge⸗ führt wurden Aus dem Mannheimer Kunſtleben. Mannheimer Altertumsverein. Aus Anlaß des 200. Gedenk⸗ tages der Grundſteinlegung zum Mannheimer Schloß(2. Juli 1720) wie im Hinblick auf die Frage der künftigen Verwendung des Schloſſes hat der Mannheimer Altertumsverein den Entſchluß gefaßt, dieſem in ſeiner hervorragenden kunſtgeſchichtlichen Bedeutung hier wie auch auswärts noch viel zu wenig bekannten und gewürdigten Monumentalbau eine Reihe von Vorträgen und Beſichtigungen zu widmen. Die erſte dieſer Veranſtaltungen fand dieſen Samstag unter Führung von Herrn Profeſſor Dr. Walter ſtatt. Zur feſt⸗ geſetzten Nachmittagsſtunde verſammelten ſich die überaus zahlreichen Teilnehmer in der hohen, feſtlichen, hellen Barockhalle der Schloß⸗ kirche, wo ihnen zunächſt der hohe Genuß eines kunſtvollen Orgel⸗ ſpiels und prächtigen Geſangsvortrags(Frau Stol!) zuteil wurde. Hierauf ergriff Herr Prof. Dr. Walter das Wort zu einem wohl⸗ geſetzten Vortrag über die Baugeſchichte des Schloſſes, im beſonderen des Raumes, dem der erſte Teil der Beſichtigung gewidmet war, der Schloßkirche. Man konnte die Wahrnehmung machen, daß manche unter den Beſuchern zum erſtenmale an dieſer Stätte weilten und von der edlen architektoniſchen Ausführung und künſtleriſchen Aus⸗ ſchmückung des Raumes entzückt waren. Nunmehr erfolgte die Be⸗ ſichtigung der Gruft. Sie beſteht aus zwei ſchmalen Gewölben. Im rechten iſt der reich geſchmückte Sarg des Kurfürſten Karl Phi⸗ lipp, des erſten Bauherrn des Schloſſes, aufgeſtellt. Nebenan ruht in einem einfacheren Sarge ſeine dritte Gemahlin. Dieſer Raum empfängt durch ein in der mehrere Meter ſtarken Mauer gelegenes ſeitliches Fenſter ſchwergedämpftes Tageslicht. Vor dem Portal der Schloßkirche ſetzte Herr Prof. Walter ſeinen Vortrag über Bau⸗ geſchichte und Architektur fort: durch die Einbeziehung des rechten Schloßflügels in die Beſichtigung ergab ſich ein lehrreicher Vergleich zwiſchen der Bauweiſe Pigages und ſeiner Vorgänger. Die Teil⸗ nepege. wurden nun in dis Gaaxfdgggfvi aHüfet Hier fortig dey der ſich H der Spitze der Erzdiözeſe Freiburg. Als Sohn einfacher Leute am 19. Dezember 1846 zu Waldſtetten bei Walldürn geboren, beſuchte er dort die Schule und empfing am 24. Juli vor 50 Jahren aus der Hand des Bistumsverweſers Lothar von Kübel die Prieſterweihe. Seine ſeelſorgeriſche Tätigkeit übte er zuerſt in Neuhauſen bei Mühlhauſen und in Schwetzingen aus, wurde dann Kaplan an der Oberen Pfarrei Mannheim und vor 40 Jahren Pfarr⸗ verweſer in Seckach. Die folgenden Jahre wirkte Erzbiſchof Dk. Nörber in Hardtheim, Lichtental und erhielt 1899 die Pfarrei Tier⸗ garten bei Oberkirch. Später erfolgte ſeine Berufung zum Re⸗ ligionslehrer und Beichtvater am Inſtitut der Frauen vom hl. Grab in Baden⸗Baden und am 2. Auguſt 1898 erfolgte ſeine Wahl zum Erzbiſchof der Erzdiözeſe und wenige Wochen darauf die Bi⸗ ſchofsweihe und Inthroniſation. Während ſeiner langjährigen Tätigkeit als Erzbiſchof widmete ſich Dr. Nörber vor allem dem Ausbau der kirchlichen Organiſation der Erzdiözeſe, der Vertiefung des Religionsunterrichts und der Pflege der religiöſen und ſozialen, ſowie charitativen Vereine.* Schafft Jugendherbergen! Das Jugendwandern hat in letzter Zeit immer größere Aus⸗ dehnung angenommen. Den mehrtägigen Wanderungen ſtellen ſich jedoch die größten Schwierigkeiten entgegen hinſichtlich der Ueber⸗ nachtungsmöglichkeiten. Um dem dringlichen Bedürfnis nach bil⸗ liger Unterkunft zu entſprechen, wird allenthalben die Errichtung von Jugendherbergen erſtrebt. Für Mannheim iſt ſchon von Seiten des Kultusminiſteriums, des Odenwaldklubs wie auch von der Preſſe Anregung zur Schaffung einer Herberge ergangen. Bei der Dringlichkeit und Wichtigkeit der Errichtung einer ſolchen Her⸗ berge auch in unſerer Stadt haben ſich die Jugendorganiſationen und Wandervereinigungen in einer Eingabe an den Stadtrat ge⸗ wandt mit der Zuſage tatkräftiger Unterſtützung ihrerſeits und mit der Bitte entſchloſſener Förderung dieſes Werkes der Jugend⸗ wohlfahrt, das zu unterſtützen keinem ſchwer fallen ſollte, der in der Jugend die kommende Generation ſieht. Ablauf der Anmeldefriſt für Tumullſchäden. Für die gemäß 8 15 des Geſetzes über die durch innere Un⸗ ruhen verurſachten Schäden vom 12. Mai 1920(R. G. Bl. S. 491¹ anzumeldenden Anſprüche(Erſatzanſprüche auf Gründ der bisheri⸗ gen Geſetze) läuft die Anmeldefriſt, die Ausſchlußfriſt iſt, am 14. Auguſt ds. Is. ab. Mit Rückſicht auf den nahe bevorſtehenden Ab⸗ lauf dieſer Friſt empfiehlt es ſich, etwaige Anſprüche unverzüg⸗ lich bei demjenigen Bezirksamt, in deſſen Bezirk das ſchädigende Er⸗ eignis eingetreten iſt, anzumelden. Weitere Lohnforderungen des Schiffsperſonals. Die Verbände der Arbeitnehmer ſind an die Arbeitgeberver⸗ bände wegen Erhöhung der Wochenlohnſätze für das Schiffsper ſonal herangetreten. Es wird beantragt, die Wochenlöhne aller Kategorien ab 1. Auguſt 1920 um 30 Mark zu erhöhen. Für Kapitäne und Schiffsführer wird eine Zulage von 50 Mark pro Woche gefordert. Weiterhin liegt ein Antrag um Eröhung der ſeitherigen Vergütungen für Steuerleute und Lotſen um durchſchnittlich 50 Prozent. Ueber dieſe Anträge wer⸗ den vorausſichtlich dieſe Woche Verhandlungen zwiſchen den Ver⸗ bänden der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer geführt werden. Preisſenkung auf dem Hauptmarkt. Infolge der Reife der Garten⸗ und Feldfrüchte ſowie der ver⸗ mehrten Beſchickung des hieſigen Marktes in den letzten Wochen wurde zu einer Reduzierung der Preiſe geſchritten, die mit dem heutigen Markttage in Erſcheinung trat. Wenngleich der Abbau der Preiſe für Marktwaren— mit den Friedenspreiſen verglichen— nicht ſo augenfällig iſt, ſo ſind die Preiſe in den letz⸗ ten Wochen immerhin ſtark zurückgegangen. So insbeſondere bei Bohnen und Gurken, ſowie bei Beerenobſt. Tomaten waren heute erſtmals amtlich notiert und zwar das Pfund zu—.20 M. Hält die gegenwärtige warme Witterung an, ſo wird auch dieſer Preis bald eine Ermäßignug erfahren, denn Tomaten ſind in ent⸗ ſchieden größerer Menge angepflanzt wie im vergangenen Jahr. Für Bohnen wurden 30—60 Pf. bezahlt, für gelbe Rüben 25, Karotten 35 und rote Rüben 30 Pfg. das Pfund. Der Richtpreis für Blumenkohl wurde von.50 auf.10 M. ermäßigt. Wirſing und Weißkraut koſteten 45 reſp. 40 Pfg., Mangold 15, Rharbarber 30 und Zwiebeln 45 Pfg. das Pfund. Kopfſalat hält ſich auf ſeiner früheren Höhe und koſtet 20—30 Pfg., Endivien 20—40 Pfg. und Rettiche 15—30 Pfg. Für große Bierrettiche wurden 60—70 Pfg. be⸗ zahlt. Pfifferlinge und Steinpilze ſind mit.50—.80 M. ausge⸗ zeichnet. Für Schlangengurken beſteht eine Preisſchwankung von .00—.50., für Salatgurken von 15—40 Pfg. und für Ein⸗ machgurken von—15 Pfg. Stachelbeeren, Johannisbeeren, Hime⸗ beeren uſw. ſind im Preiſe ſo ziemlich unverändert geblieben. Pfir⸗ ſiſche ſind ermäßigt und koſten.70—.00 M. Kochäpfel und⸗Birnen ſind ebenfalls im Preiſe reduziert und koſten 50 reſp. 70 Pfg. Die Gemüſezufuhr iſt wiederum ſehr reichlich, während bei Obſt die Nachfrage ſtets ſtärker wie das Angebot iſt. Der Marktverkehr war bei der Fülle der zugeführten Marktware— um 7 Uhr morgens wurden die hochbeladenen Käfertaler Gemü ewagen erſt abgeladen Galeriedirektor. Herr Prof. Süß, Herrn Prof. Dr. Walter ablöſen. Er hatte indes verreiſen müſſen, und ſo fiel die Aufgabe der Füh⸗ rung durch die Säle der Galerie ebenfalls Herrn Prof. Walter zu. Sie konnte ſich natürlich nicht auf die Beſichtigung der einzelnen Bilder erſtrecken, ſondern ſie mußte ſich nebſt einigen Bemerkungen über die Entſtehung der Gemäldeſammlung und ihre Schickſale mit inweiſen auf die Architektur dieſer Räume, herrlicher Rokoko⸗Säle aus der Bauzeit Karl Theodors, begnügen. In den Sälen der öffent⸗ lichen Bibliothek, wo die Beſichtigung ihren Abſchluß fand, empfing der Bibliothekar, Herr Prof. Oeſer, die Teilnehmer. Mit be⸗ kannter warmdurchfluteter Beredſamkeit erläuterte Herr Prof. Deſer die köſtliche Architektur der Bibliothek, des ſchönſten und größten Rokoko⸗Bibliothekſaales in Europa, und die geiſtigen Beſtände der umfangreichen Bücherſammlung, mit der die Geſchichte der deutſchen Wiſſenſchaften, Kunſt und Kultur inniger verknüpft ſind, als mancher Mannheimer weiß oder zu wiſſen für nötig hält. Des Altertums⸗ vereins erſte Veranſtaltung dieſer Art nahm alſo einen äußerſt Verlauf. Den Schöpfern des Gedankens ſowie den bei⸗ ren Herren Profeſſoren, die ſich um die Führung der Teilnehmer verdient machten, gebührt aufrichtiger Dank. Die zahlreiche Betei⸗ ligung machte allerdings einen beträchtlichen Aufwand an Zeit nötig, und ſo ſei die Frage der Erwägung anheimgegeben, ob die weiteren Beſichtigungen nicht beſſer in zwei Gruppen vorgenommen werden ſollen. Da ja doch nur die Mitglieder des Altertumsvereins daran teilnemen können, ließe ſich vielleicht doch eine Trennung nach Buch⸗ ſtaben, ewa A bis K und L. bis Z, vornehmen. A. M. Das Mannheimer Bibliothekweſen. Die Eigenart des Mann⸗ heimer Bibliothekweſens legt nahe, unter Wahrung der Selbſtändig⸗ keit der einzelnen Inſtitute, ein engeres Zuſammenwirken der hieſi⸗ gen Büchereien anzubahnen. Die gegenwärtige Büchernot macht die Erfüllung dieſes Wunſches der Leſer zu einer Notwendigkeit für die Bibliotheken ſelbſt. Aus dieſem Grunde hat ſich eine Reihe ſtädti⸗ ſcher und anderer Büchereien in dem Entſchluß vereinigt, zunächſt einen Führer durch die Mannheimer Bibliotheken vorzubereiten. * Jur Frage der Wanderbühne. Geſtern fand in Heidel⸗ berg eine Tagung des Verbandes zur Förderung der Theaterkultur ſtatt, zu der auch Vertreter der heſſiſchen und badiſchen Regierung er⸗ ſchienen waren. Die Tagesordnung bildete die Frage der Verſor⸗ gung des bisher vernachläſſigten flachen Landes mit Bühnenkunſt durch Schaffung einer Wandertheaterorganiſation. Es wurde von verſchiedenen Rednern über die Tätigtkeit und die Notwendigkeit der Wanderbühnen im Rahmen der allgemeinen Volksbildung geſprochen und über die Tätigkeit des Verbandes in Sachen der Wanderbühnen insbeſondere durch den rheiniſch⸗mainiſchen Verband Bericht erſtattet, wobei auch der erſprießlichen Wirkſamkeit der Kriegswanderbühnen dankbar gedacht wurde. Schließlich wurde eine Ent deng einge⸗ bracht, in der Staat und Gemeinde zur Förderung der Wander⸗ bühnenſache aufgefordert, Befreiung von der Luſtbarkeitsſteuer, Ge⸗ währung von Verkehrserleichterung uſw. gefordert wurden. Ferner wurde eine„Arbeitsgemeinſchaft der Wanderbühnen“ gegründet. der Jall Ruge an der Aniverſikdt dürfte auch Mr. im Fandtac zur Syrache komwen. Arnoſd Ruyge eilne Ne⸗ — — ů— — 4 Seite. Nr. 326. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Montag, den 26. Juli 1920. — ausgezeichnet, da namentlich in Einmachgurken ſowie Vohnen große Einkäufe gemacht wurden. In Schnittblumen kamen erſtmals die langſtieligen Gladiolen auf den Markt, die zu 1 M. das Stück verkauft wurden. Die Roſenzeit geht ihrem Ende zu, weshalb Roſen im Preiſe um 10 Pfg. anzogen. Immerhin ſind um 30 Pfg. doch ſchöne Exemplare zu erhalten. ch. Derhaftung des flüchligen Verwaltungsſekrelärs Bräunig. Wie der Polizeibericht meldet, wurde der von der Staats⸗ anwaltſchaft Mannheim wegen erſchwerter Urkundenfälſchung und Betrugs bzw. Amtsunterſchlagung ſteckbrieflich verfolgte 31 Jahre, alte, verwitwete Verwaltungsſekretär Ludwig Bräunig von hier in Berlin verhaftet. * Berſetzt wurden die Gewerbelehrer Albert Ihrig an der Gewerbeſchule in Meßkirch in gleicher Eigenſchaft an jene in Lahr, Guſtav Holgmüller an der Gewerbeſchule in Walldürn in gle cher Eigenſchaft an jene in Heidelberg und Gottfried Grim⸗ mer an der Gewerbeſchule in Mannheim in gleicher Eigenſchaft an jene in Walldürn ſowie Handelslehrer Guido Werckmeiſter an der Handelsſchule in Mannheim in gleicher Eigenſchaft an jene in Karlsruhe. & Sein 30ſähriges Militärdienſtſubildum beging Generalleur⸗ nant W. Neuber in Heidelberg am 21. Juli. Exzellenz Neuber war am 21. Juli beim 3. badiſchen Erſatzdetachement eingetreten, 555 am Kriege 1870/71 teilgenommen und war im letzten Kriege mmandeur der 84. Landwehrbrigade. Im Jahre 1915 erfolgte die Verleihung des Charakters als Generalleutnant. *Handelslehrerprüfung. Die 48 Maßgabe der Verordnung des Miniſteriums des Innern bom 6. Dezember 1913 abzuhaltende ordentliche Handelslehrerprüfung wird am Montag, den 27. Sep⸗ tember, vormittags 8 Uhr, beginnen. Geſuche um Zulaſſung zu dieſer Prüfung ſind unter ben der berlangten Nachweiſe bis ſpäteſtens 11. September beim Miniſterium des Kultus und Unterrichts einzureichen. * Gewerbelehrerprüfung. Die nach Maßgabe der Verordnung des Miniſteriums des Innern vom 8. Auguſt 1907 und vom 4. Degember 191g, 2590 altende Gewerbelehrerprüfung— Vor⸗ prüfung— wird am Mittwoch, den 18. Oktober, vormittags 8 Uhr, beginnen. Geſuche um Zulaſſung zu dieſer Prüfung ſind unter der pvorgeſchriebenen Nachweiſe bis ſpäteſtens 27. Sep⸗ —— eim Miniſterium des Kultus und Unterrichts einzu⸗ reichen. Die Fernſprechkündigungen in Mannheim. Unter dieſem Thema veranſtaltet der Wirtſchaftspolitiſche Schutzverband, Mann⸗ heim am Mittwoch, den 28. ds. Mts. im denſteiner eine öffentliche Verſammlung, wozu alle Mitglieder und Intereſſenten freundlichſt eingeladen ſind. Wir verweiſen auf die Anzeige in dieſer Nummer. 2 Geſchäfte mit Schiehern ſind nichtig. Das ſächſiſche Landes⸗ preisamt in Dresden hat Veranlaſſung genommen, die Geſchäftswelt auf folgendes hin aufmerkſam zu machen: Geſchäfte, die mit Per⸗ ſonen abgeſchloſſen ſind, die als Eigenhändler, Kommiſſionäre, Ver⸗ mittler, Makler, Agenten, Proviſionsreiſende die erforderliche Groß⸗ handelserlaubnis für den Handel mit Lebens⸗ und Futtermitteln, mit Tabakwaren, Arzneimitteln und Weine nicht beſitzen, ſind zivil⸗ rechtlich nichtig. Ebenſo ſind nichtig Geſchäfte mit Perſonen, denen der Handel(Groß⸗ und Kleinhandel) mit Gegenſtänden des täglichen Bedarfs unterſagt worden iſt.(8 4b der Verordnung zur Fern⸗ haltung unzuläſſiger Perſonen vom Handel vom 23. Sept. 1919, .⸗G.⸗Bl., S. 19,). Nichtige Geſchäfte ſind von Anfang an als ungültig anzuſehen. Vereinsnachrichten. Der Verein wiſſenſchaftlich gebildeter badiſcher Finauzbeamten hielt am letzten Sonntag in Karlsrühe ſeine g1. ordentliche derverſammlung ab, die aus allen Teilen des Landes eſucht war. Auch Finanzminiſter Köhler war der Einladung des Vereins ge⸗ 1 und wohnte den Verhandlungen in ihrem größeren und wichtigeren Tefle an. Auf die von dem Vorſitzenden, Finanzrat Hauſer, an ihn erichteten erwiderte der Miniſter dankend, wobei er eine iche Stellungnahme— Beamtenſchaft und ihren einzelnen Gruppen darlegte und verſicherte, daß vor ſeiner Tür jede Parteipolitik und jede einſeitige Begünſtigung einzelner Beamtengruppen Halt mache. Sodann wurde in die Beratung der ſehr umfangreichen Tagesordnung ein⸗ getreten. Nach Erſtattung des Geſchäftsberichts über das abgelaufene Ver⸗ einsfahr wurden beſondere Frugen der Beamtenorganiſation und der Neu⸗ vrganiſation der Finanzverwaltung eingehend beſprochen, wobei zahlreiche Anregungen aus dem Kreis der Bezirksbeamten gegeben wurden. Finanz⸗ miniſter Köhlker bemerkte dazu, daß er den aus der Mitte der Verſamm⸗ lung vorgebrachten Beſchwerden über eine Benachteiligung der bisherigen badiſchen Finanzbeamten bei ihrer endgültigen Einreihung in die neue Reichsbeſoldungsordnung, insbeſondere eine ungerechte Bewertung der badiſchen Beamten gegenüber den Beamten anderer Länder mit allen ihm zu Gebote ſtehenden Mitteln zu verhindern ſuchen und in Berlin ſelbſt perſönlich alles tun werde, damit die badiſchen Finanzbeamten unter keinen Umſtänden ſchlechter geſtellt werden, als die Beamten der übrigen Länder. Am Schluß der Verhandlungen gab der Vorſtand unter allgemeiner Zu⸗ ſtimmung der Verſammlung noch der ſicheren Erwartung Ausdruck, daß der Verein, wenn er ſich infolge der Neuordnung der Dinge auch etwas anders Rh geb müſſe als bisher, nach wie vor alle in Baden tätigen wiſſenſchaft⸗ gebldetein Finanzbeamten geſchloſſen in ſich vereinigen werde. ANus dem Lande. H. Schriesheim, 23. Juli. Die Ernte iſt ſetzt hier in vollem Gange. Sie füällt im alloemeinen viel beſſer aus, als man ange⸗ nommen hatte.— Auch die Pflaumenernte, die dieſes Jahr eine volle iſt, iſt in vollem Gange. Die Ausſichten auf eine reiche Zwetſchgen⸗ und Apfelernte ſind auch ſehr günſtig, denn die Bäume brechen faſt unter der Laſt zuſammen Hoffentlich iſt der Preis ein nicht allzu hoher, damit auch die ärmere Bepölkerung etwas davon bekommt. Begünſtigt durch das naßwarme Wetter der letzten Tage ſteht auch eine ſehr gute Bohnenernte zu exwarten. 2 & Heidelberg, 28. Juli. Auf dem hieſigen Bahnhof beläſtigten Studenten einen belgiſchen Feldwebel, der ſich, auf der Fahrt von Baden⸗Baden begriffen, im Warteſaal aufhielt. Er nahm bpoli⸗ zeilichen J50 in Anſpruch.— Die Studenten kamen zur Anzeige. — Der 17jährige Schneiderlehrling einrich Jung wird ſeit mehreren Tagen ver mißt. Man befürchtet einen Unfall.— Der Direktor des zahnärztlichen Inſtituts der Univerſität, Prof. Dr. Hans Ahrenz, iſt im Alter von 37 Jahren geſtorben. Karlsruhe, 23. Juli. Wie in anderen Städten feierte am letz⸗ ten Sonntag die hieſige alt⸗katholiſche Gemeinde das 50⸗ jährige Jubiläum der alt⸗katholiſchen Kirche. Vor⸗ mittags fand in der dichtgefüllten Auferſtehungskirche Feſtgottes⸗ dienſt ſtatt; ihm wohnten auch Vertreter des evangeliſchen Ober⸗ kirchenrats, des Stadtdekanats, des Bezirksamts, des Stadtrats und der evangeliſchen inneren Miſſion an. Biſchof Dr. Moog⸗Bonn und Kultusminiſter Hummel hatten ſchriftlich ihre Glückwünſche geſandt. Stadtpfarrer Dr. Rugel aus Heidelberg hielt die Feſt⸗ predigt im Anſchluß an Mathäus 5, 10—16. Der alt⸗katholiſche Kirchenchor unter Leitung ſeines Chormeiſters Hermann Knierer ſang in vollendeter Weiſe einige Lieder und zwei bewährte Soliſtin⸗ nen trugen durch ihren kunſtvollen Geſang weſentlich zur Weihe der Stunde bei. Ein von Herrn Knierer für dieſen Tag komponierter Weihegeſang ſowie das Tedeum durchbrauſten mächtig dasGotteshaus. Am Nachmittag ſammelte ſich die Gemeinde mit zahlreichen Gäſten aus Baden⸗Baden, Heidelberg, Mannheim, Furtwangen, Pforz⸗ heim, Frankfurt a M, Durlach u. a. im Saale des evangeliſchen Gemeindehauſes in der Blücherſtraße zu einer erhebenden Feier. Anſprachn hielten die Stadtpfarrer Kaminski, der der dah'n⸗ gegangenen Väter und Führer der alt⸗katholiſchen Bewegung ge⸗ dachte und die Verdienſte des langjährigen Seelenhirten der hieſ. Gemeinde, Geiſtlichen Rats Bodenſtein Fetal ob; ferner Dr. Steinwachs⸗Mannheim, Dr. Rugel⸗Heidelberg und Bom⸗ mer⸗Baden⸗Baden, die in begeiſternden Worten auf die Bedeu⸗ tung des Tages hinwieſen. Künſtleriſche Darbietungen verſchön⸗ ten die Veranſtaltung. Seelbach bei Gernsbach, 23. Juli. Der Obertertianer Götz⸗ Altbürgermejſter Baumgartner wird ſeit mann iſt beim Baden erkrunken. JKollnau, 23. Juli. 0 1 Dienstag früh v au Ex ſteht im 78. Lebensjahre; man befürchtet, daß ihm ein Unfall zugeſtoßen iſt. * Todtmoos, 26. Juli. Der von dem Raubmörder Klinke niedergeſchlagene Landwirt Simon iſt lt.„Markgr. Tgbl.“ ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Nach den bisherigen Ermitte⸗ lungen ſoll Klinke übrigens noch andere Straftaten auf dem Ge⸗ wiſſen haben. Er wird mit einem Verbrechen in Heilbronn in ueren gebracht, von wo er mit einem größeren Betrag zurückkehrte. Außerdem wird er mit dem im Sommer vor. Is. an einem Grenzaufſeher in Weisweil verübten Morde in Verbin⸗ dung gebrgcht. (Schopfheim, 23. Juli. Der Mühlenbeſitzer und Bürger⸗ meiſter Albert Bühler aus Doſſenbach iſt am Mittwoch hier verun⸗ glückt. Er war mit ſeiner Frau auf der Heimfahrt von Schopf⸗ heim und geriet unterwegs durch unvorhergeſehene Umſtände unter ſein eigenes Fuhrwerk. Der im 75. Lebensjahr ſtehende, noch rüſtige Mann erlitt dabei den Tod. B. Konſtanz, 22. Juli. Die Kreisausſchud⸗Sitzung verlängerte das Rechnungsjahr bis 31. März 1921. Der Entwurf des Kreisvoranſchlages ſieht für 1920 eine Kreisumlage von 8 Pfg. für 100 Mark Steuerkapital vor. Er enthält erhebliche enee für das Landarmenweſen, die Geſundheits⸗ pflege, die Landwirtſchaft, für Gewerbe und Handel, für Unter⸗ richtsanſtalten uſw. Um die hohen Beiträge der Gemeinden zum Unterhalt der Kreisſtraßen und⸗Wege(267,415 Mk. und 1,238 837 Mk.) herabzumindern, werden aus den in den letzten 5 Jabren auf dieſem Verwaltungsgebiet gemachten Einſparungen etwa 300 000 Mark verwendet. Außerdem hofft man durch ſparſamſte Verwendung des Unterhaltungsmaterials 50 000 bis 80 000 Mar! meniger ausgeben zu müſſen. Wegen freiwilliger Lieferung von Bauholz für das Kreisſchulg⸗äude in Radbolfzell wird mit den waldbeſitzenden Gemeinden in Verbindung getreten, weil die Kreia⸗ hausbaltungsſchule und die landw. Winterſchule in Radolfzell hauptſächlich der Landwirtſchaft treibenden Vevölkerung zugute kommen. Die Gehaltsverbältniſſe des Perſonals an den Lehran⸗ ſtolten des Kreiſes in Meßkirch, Radolfzell und Salem werden ein⸗ heitlich neu geregelt. * Waldshut, 26. Juli. Das Schöffengericht verurteilte den Kaufmann Oskar Spinner aus Offenburg wegen unerlaub⸗ ter Einfuhr von Tabakwaren und Preistreiberei zu 164 320 Mark Geldſtrafe und Einziehung der Stumpen im Wert von 69 000 Mk. Pfalz, Heſſen und Umgebung. ſeglaubt hatte, davon verſchont zu bleiben, die Maul⸗ und kauenſeuche ausgebrochen, welcher infolge ihrer Heftigkeit bisher eine Anzahl Ziegen ſowie auch Großvieh zum Opfer gefallen ſind.— Das vom hieſigen Turnverein geplante interne Turnfeſt findet nunmehr nach Beſchlußfaſſung des Vorſtandes beſtimmt am 15. Auguſt ds. Is, ſtatt.— Mit großer Spannung er⸗ wartet man hier in der epangel. Gemeinde die Ankunft der neuen Glocken, welche jetzt fertig geſtellt ſind und nächſter Tage hier ankommen müſſen. Auch die Geſfallenengedenktafel iſt nunmehr ertiggeſtellt und hier eingerroffen. Die Einweihung der Glocken owie der Gedenktafel wird man wohl in einem Feſt vereinigen.— CCCCCC...ͤ ⁵˙ vVXAXAAA.......—...... rererr ſchwerde an den Landtag über die Entziehung der venia legendi richtete. Wie wir hören, dürfte der Landtag die Akten des Falles Ruge einfordern laſſen, um den Abgeordneten eine genaue Darſtel⸗ lung der Angelegenheit geben zu können. Kleines Feuilleton. Anſer Wiſſen von der Leyra. In der Univerſität Leipzig hielt der Dermatologe o. Prof. und Obermediz nalrat Dr. Johann Heinrich Rille, Direktor der Uniberſitätsklinik für Hautkrankheiten ſeine Antritts rede über „Unſere gegenwärtige Kenntnis von der Lepra“. Er führte über dieſe furchtbare und rätſelhafte Krankheit folgendes aus: Obwohl die als Lepra(Ausſatz) bekannte uralte Volkskrank⸗ it kein ausſchleßliches Hautleiden darſtellt, ſondern auch die erpen und manche innere Organe befällt, iſt doch ihre wiſſen⸗ ſchaftliche Erforſchung von je ein Gebiet der Dermatologie geweſen und bis heute unterſcheidet zwei Hauptformen, die knotiſche und die anäſthetiche Lepra. Erſtere beſteht in der Entwicklung rundlicher, ziemlich— Knoten, die namentlich im Geſicht in weiter Verbreitung auftreten und zu hochgradiger Ver⸗ unſtaltung ſowie zu Haarverluſt im Augenbrauen⸗ und Bart⸗ hereiche führen. Von hier aus werden dann die Schleimhäute des Mundes und namentlich des Kehlkopfes und auch das Auge be⸗ allen, woraus ſich einerſeits rauhe, tonloſe Stimme, anderer⸗ feits Sehſtörung und gar Blindheit ergeben kann. Bei der anäſt⸗ etiſchen oder Nervenlepra treten zunächſt rotbraune Flecken oder 75 auf, an deren Stelle ſich dann ſpäter eine vollſtändige Ge⸗ fühlsloſigkeit entwickelt, ſo daß ſich z. B. die Kranken an den empfindungslos gewordenen Stellen berbrennen können, ohne es u ſpüren In den ſchwerſten 7. kommt es zur Abſtoßung von Fbee⸗ und Zehengliedern oder ganzer Extremitäten⸗Abſchnitte. ie Lebensdauer beträgt bei Knotenlepra etwa 8 Jahre, bei der glatten Förm etwa 12—20 Jahre. Hervorgebracht wird die Erkrankung durch einen 1871 von dem norwegiſchen Arzte Armauer Hanſen entdeckten Bazillus, der auch in ſeinem Verhalten gegenüber Färbemitteln weitgehende Aehnlichkeit mit Tuberkelbazillus erkennen läßt. Es iſt bis jetzt noch nicht gelungen, den Leprabazillus auf künſtlichem Nährboden u züchten oder die Krantheit auf Verſuchtstiere zu übertragen. Vor vielen Jahren hat Dr. Arning aus Hamburg bei einem auf Hawg. zum Tode verurteilten Verbrecher durch Ueberimpfung den Ausſatz experimentell hervorrufen können. Die Lepra zählt demnach zu den anſteckenden Krankheiten. Merkwürdigerweiſe kommen +15 Infektionen faßt ausſchließlich nur in Ländern vor, zg die Lepra wirklich zu Hauſe iſt, und nicht etwa in unſeren Gegenden Als das klaſſiſche Lepraland Europas galt lange Zeit Norwegen, wo auch durch die ſeit einem halben Jahrhundert durch⸗ geführten ſanitären Maßnahmen ein außerordentlicher Rückgang der Krankenziffer erzielt worden iſt. Weite Verbreitung zeigt die Lepra in den ruſſiſchen Oſtſeeprovinzen, in Spanien und Portu⸗ al und in ſämtlichen Balkanſtgaten. Faſt kein Land iſt völlig eprafrei, ſoga, an der italieniſchen Riviera und im Schweizer Kanton Wallis ſind Fälle von Ausſatz beobachtet worden. Das Deutſche Reich beſitzt einen Lepraherd in der Gegend von Memel. Weit mehr verbreitet iſt die Lepra in Südrußland und ganz be⸗ ſonders in gewiſſen überſeeiſchen Ländern, zumal in Indien, China und Japan. Die meiſten gelegentlich bei uns Aanee den Lepröſen ſtammen aus Südamerika. Die Anſteckungsfähigkeit des Ausſatzes iſt ſicherlich nicht ſehr groß, und es ſind daher die bei uns Geltung haber den geſetzlichen Vorſchriften vielleicht allzu — ſie ſind aber dennoch gerechtfertigt, wenn man die furcht⸗ aren Zerſtörungen, die ſich im Verlauf dieſes Leidens ergeben können, berückſichtigt und den Umſtand, daß die Behandlung der Lepra bisher ſo gut wie elren geblieben iſt. Aus dieſem Grunde werden ſchon von altersher ſtrenge Iſolierungsmaßnahmen gegen⸗ über den Lepröſen durchgeführt. Kleine Mitteilungen. 4e Zwei neugefundene Leibl befinden ſich ſeit kurzem im Beſitz des Münchener Kunſthändlers Otto H. Nathan. Beide Gemälde waren ſeit ihrer Entſtehung verborgen geblieben. Das eine Bild, ein blonder Frauenkopf, befand ſich im Beſitze des Malers Sperl, der das Bild im Jahre 1866 von Leibl zum Geſchenk erhielt und es zeitlebens in einem Koffer verwahrte. Das zweite Bild, ein unvoll⸗ endetes Stilleben mit dem Ateliertiſch aus dem Jahre 1867, wurde unterſpannt unter dem ebenfalls in den Beſitz des Herrn Nathan übergegangenen bekannten Porträt Dreeſen aufgefunden. Eine Moderevolution in Sicht! Für die kommende Mode⸗ ſaiſon werden uns von den Wiſſenden ſchwerwiegende Umwälzungen in Ausſicht geſtellt. So erklärt ein 0 Sachverſtändiger, der zu den führenden Modeſchöpfern gehört, daß das kurze Hängerkleid ab⸗ getan iſt.„Die Röcke werden viel länger und vfel weiter werden, die Aermel viel länger. Das hochgeſchloſſene Kleid wird dem Hals⸗ ausſchnitt begraben; die Linien der Toiletten werden in jeder Bezie⸗ hung ausladender und voller ſein. Ein Bruch mit dem fetzigen til der Mode ſteht bevor, und man wird zu einem Stil zurückkehren, wie er in den ſechziger und ſiebziger Jahren des 19. Jahrhunderts herrſchte.“ 4e Die Filmoberprüfungsſtelle iſt der kommiſſariſchen Leitung des Schriftſtellers Carl Bulcke unterſtellt worden. A. Hirſchhorn, 22. Juli. Nunmehr iſt auch hier, nachdem man In einer der vergangenen Nächte ſtahlen Diebe den ganzen Pfir⸗ lichertrag des Gartens einer hieſigen Villa, wodurch dem Be⸗ ſitzer ein empfindlicher Schaden entſtand. Fp. Gernsheim, 22. Juli. Beim Baden im Rhein ertrunken iſt der 21jährige Sohn des Spediteurs Vlt. Lichtel. Der junge Mann verſuchte an ein vor Anker liegendes Schiff heranzuſchwim⸗ men, geriet in ſogen. Prellwaſſer, aus dem er ſich nicht mehr herausarbeiten konnte und ertrank. Seine Leiche konnte noch nicht geborgen werden. Ein anderer junger Menſch wurde beim Baden im offenen Rhein vom Krampf befallen. In der Not eilte ihm ſein Kamerad zu Hilfe. Beide verſanken im Strom. Erſt im letzten Augenblick gelang es dem Badehausverwalter Gg. Kiſſel, mit eigener Lebensgefahr beide zu retten.— Zu Tode gedrückt wurde durch einen ins Rollen gekommenen Baumſtamm der Holz⸗ arbeiter Nik. Jak. Kiſſel. * Stuktgart, 28. Juli. In Unte bei Vaihingen ſollte die Verheiratung einer Müllerstochker mi einem früheren Kriegsgefangenen ſtatfenden. Die Braut, die zu dem räutigam während ſeiner Gefangenſchaft auf dem Aſperg in in⸗ timen Beziehungen geſtanden hatte, die ihr eine Beſtrafung von einem Tag Gefängnis eintrugen, ließ die Kirche auf das herrlichſte durch einen im Schloßgarten angeſtellten Elſäſſer ſchmücken, ſo daß die Ehrentafel für die Gefallenen zugedeckt war. Das reizte die ehemaligen Kriegsteilnehmer des Ortes. Sie verlangten die ſofortige Entfernung des Kirchenſchmuckes. Die Braut mußte nachgeben Dis Kriegsteilnehmer waren aber empört, die Trauung vor der Tafel der gefallenen Helden ſtattfinden ſollte. Als der Hochzeitszug unter Glockengeläute den Kirchgang antrat, verſtummte plötzlich auf Eingreifen eines Kriegsteilnehmers das Geläute Abends gingen Kriegsteilnehmer in das Transforma⸗ torenhaus und ſtellten das h ab. Die Hochzeit fand trotzdem ſtatt. Vorſichtshalber hatte das Brautpaax aber die Entente⸗ ommiſſion in Stuttgart um Eingreifen erſucht, die verlangte, da die Gemeinde für möglichſte Ruhe ſorgen ſolle. Gerichtszeitung. „ Jraukfurk, 22. Juli. Als der Nikolaus Hertlein am vierten Tag Beginn ſeiner Tätigkeit als Hilfspoliziſt am 18. Mai in ſeine Wohnung heimkehrte und ſein ſechsjähriges Kind ihm entgegentrat, er aus Scherz den Karabiner an, ein Schuß krachte und das Kind ſtürzte zu Tode getroffen hin. Wegen fahrläſſiger Tötung ſtand Hertlein ſetzt vor der Straf⸗ kammer. Er erklärte, daß er im Glauben geweſen ſei, die Waffe wäre nicht geladen, da er die zehn Patronen, über die er verfü⸗/e, noch in der Taſche hatte. Sein Karabiner ſei ohne ſein Wiſſen von einem Kameraden benutzt und geladen und nicht geſichert worden. Das Gericht erblickte in der Handlungsweiſe des Ange⸗ klagten eine Fahrläſſigkeit, weil er ſich nicht vergewiſſerte, ob das Gewehr geladen war. In ſeiner Eigenſchaft als Beamter war er noch beſonders verpflichtet, Vorſicht walten zu laſſen. Mit Rückſicht barauf, daß der Angeklagte ſchon ſelbſt ſchwer geſchädigt iſt, wurde auf drei Monate Gefängnis erkannt. Lanòͤwirtſchaſtliches. Ss.w. Die Ernie iſt überall voll im Gange. Der Ausfall iſt in allen heſſiſchen Gebieten äußerſt zufriedenſtellend. Das Getreide wird gut eingebracht. Ddie Frühkartoffeln im Rhein⸗ und Maingebiet ſind qualitativ ſehr gut, wenn auch der Ertrag etwas zu wünſchen übrig läßt. Die Spätkartoffeln haben ſich durch den Regen der letzten Tage ganz bedeutend gebeſſert. Der Ertrag an Aepfel und Birnen iſt mittelmäßig, während die Zwetſchen⸗ ernte durch die Maifröſte und die Stechfliege ſehr gelitten hat und ganz gering ausfallen dürfte. 8. y, Aus Rheinheſſen, 22. Juli. Ein Gang durch die Weinberge zeigte dem aufmerkſamen Beobachter die Leiden und Freuden des Winzers. Zwiſchen Mainz und Worms iſt der Behang ſehr zufriedenſtellend. Auf den Höhen iſt ein voller Herbſt, im Tal halber⸗ bis Dreiviertel⸗Herbſt zu erwarten. Die Krank⸗ heiten halten ſich in mäßigen Grenzen und werden energiſch be⸗ kämpft. A. ers ſtehen die Ausſichten zwiſchen Mainz und Bingen. Wenn auch der Behang ein ſehr guter iſt, ſo kann man Beſtimm⸗ tes über den Ausfall noch nicht ſagen. Die hoffnungsvollen Wein⸗ berge ſind ſtark von Eſchering befallen, auch die Peronoſpora iſt an vielen Stellen aufgetreten, trotzdem das Schwefeln und Spritzen energiſch vorgenommen iſt.— Das Weingeſchäft hat viele Spekulanten ſchwer enttäuſcht. Noch im letzten Augenblicke glaubte jedermann, daß die Weinpreiſe in den Himmel wachſen würden. Verkäufe werden gar keine abgeſchloſſen und die meiſten alten Abſchlüſſe, die noch nicht getätigt ſind, finden durch gerichtliche Entſcheidung ihren Austrag. Briefkaſten. W. 100. 1. Iſt keine Urkundenfälſchung. 2. Die genannten Vorſtrafen nd unerheblich. 3. Strafaufſchub möglich. Schã r Auh wenn 25 nur mündlich geſchloſſen wurde, iſt der Mieter zum Erſatz der zerbrochenen Scheibe und der abhanden ge⸗ kommenen Schlüſſel verpflichtet, weil ſolche Schäden nicht lediglich als Fiſchen 155 vertragsmäßigen Gebrauchs im Sinne des§ 548 B. G. B. au⸗ ſuſehen ſind. „Internat.“ Solche Schulen befinden ſich in Calw und Kirchheim⸗ Teck(Württemberg). Von dort erhalten Sie auch die notwendige Auskunft. „D. B..“ 1. Im allgemeinen muß ein junger Mann mit Reifezeug⸗ nis 3 Jahre lernen. Eine kürzere Lehrzeit kann jedoch eytl. vereinbart werden. Iſt er dagegen als Volontär ohne Bezahlung tätig, ſo iſt die Dauer der Lehrzeit ganz von den Abmachungen abhängig. 2. Steht des Zentrumspartei nahe. Ob er Mitglied dieſer Partei iſt, können Sie uut in Mühlheim erfahren, da derſelbe u. E. dort ſeinen Wohnſitz hat. ——̃—— Wasserstandsbeobachtungen im Monat juli Istat] Datum 21. J 22. J 28. 24.J 28. 2 emerkungen .5 221 21 Abends 8 Uhr ee 22 255 Laehm 2 Uir Haueuv 7 54 50½% 400 5% 1 Laehm. 2 Ur. Hannhelm 44244.0.6 4 40 40 Lorgens 7 Uur MHaln::.51 147 1½.38.38 Lach. vom Neckar: „„4l 40 4% 307 2 36f] Vorm, 2 Ubr n 840 Lerm. 7 Ur Windatlll, Helter. + 110, Wellerausſichten für mehrere Tage im voraus. Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. 27. Juli: Wolkig, vielfach Regen, teils Sonne. Angenehme Luft. 28. 25 e Regen und Gewitter⸗ uli: Sonne, warm, ſpäter wolkig, ſtrichweiſe 29. Juli: Wolkig, ſtrichweiſe viel Regen, ziemlich k 80. Juli: Teils Sonne, ſpäter vielfach ſchwül, gewitterdrohend, Regen. 31. Juli: Teils Sonne, ſpäter vielfach ſchwül, gewitterdrohend,—— Witterungsberleht. TFebete —.— 9 7 N lleder- femp. gemerkunge“ stand morgene eonlag des vor- datum N in der— we 7 de daen tnerant] eger unns 2 mm arad C. arad 0. den qm grad 0. 20. Jull 762.0 18.8 13.5 24 255 82 beltet 27. Jull 7424 148 13.6— 25⁵.0 atlll he ter 22. qull 154.2 16.2 16.0— 270 82 9 15 23. Juff 7547 180 12⁴ 40.5 82 delgſet 24. Julf 7510 170 15 03 24.¹5 354% bener 25. Jull 758.7 130 10.4 172 23.5 atill bolte 25. Jull 753½ 144 11¹5 228 3804 beſier — Haupt-Niederlagen- N. 99 5 Rur- 5 Masser uiters 1. MASef Nallerz — ee F NAAASF r remr Bee nn FT Nordag, den 28. Juft 1920. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag ⸗Ausgabe.) 8. Seite. Nr. 326. [Ser Sport oom S nntag Der ſyſtematiſche Aufbau und der erzieheriſche Vert des deulſchen Turnens. Von K. Selzle. „Die deutſche Tunerſchaft, der größte aller Leibesübungen treibender Verbände, iſt die Vereinigung aller Vereine, die das deutſche Turnen pflegen. Frei von Politit und Religion 3 wurde dieſe Organiſation im Laufe der verfloſſenen 100 Jahre ſo ausgebaut, daß ſie heute als vorbildlich genannt werden kann. Freiwillig hat ſich jedes Mitglied in dieſen Verband eingeordnet und freiwillig arbeitet es mit an dem großen und edlen Werk der Volksgeſundung und Volksertüchtigung. Die Leitung des aktiven Turnens unterliegt den durch die Mit⸗ 4 5 gewählten Turnwarten, die ihrerſeits wieder unter⸗ tützt werden durch die Vorturner. Die Turnwarte, Männer, die im Turnen ſelbſt mitwirken und die Schule desſelben prat⸗ tiſch durchgemacht haben, vertraut mit allen Zweigen des deut⸗ ſchen Turnens, beſtimmen zuſammen mit der Vorturnerſchaft das turneriſche Leben in einem Verein. Von der Tüchtigkeit und dem perſönlichen Einfluß des Turnwarts hängt ein gut geführter Turnbetrieb ab. Seinen Anordnungen haben ſich die Turner auf dem Turnboden zu fügen, gleichviel welchen Stan⸗ des und welchen Alters ſie ſind. Und der Turner tut das alles freiwillig, als etwas ganz Selbſtverſtändliches, denn nur durch dieſe auf gegenſeitiges Vertrauen geſtützte Kamerad⸗ ſchaftlichkeit kann Erſprießliches und Großes geleiſtet werden. Wie ſchon oben erwähnt wurde, wird der Turnwart in ſeinem verantwortungsvollen Amt unterſtützt durch die Vor⸗ turner. Vorturner kann jeder Turner werden, wer er auch ſei. Die Ausbildung der Vorturnerſchaft iſt eine der wich⸗ tigſten Fragen im Turnbetrieb. Wo ſie verſagt, da verſagt auch das Turnen ſelbſt und wenn der Leiter eine nuch ſo tuch⸗ tige Kraft iſt. Es werden deshalb in der deutſchen Turner⸗ ſchaft dauernd Veꝛturnerkurſe und Vorturnerſtunden abgehal⸗ ten. Hier kann jeder Turner eine zute Schulung durchmahen und ſich weiterbilden. Gelehrt wird in dieſen Stunden der Aufbau des deutſchen Turnens, ausgehend von den einfachſten Grundubungen bis zu den ſchwerſten Gipfelleiſtungen. Der folgerichtige Aufbau der einzelnen Uebungen wird durchge⸗ nommen, das Hilfegeben. ein wichtiger Punkt hauptſächlich bei nfängern, die Wu kungen der einzelnen Uebungen auf die Ausbildung des Körpers; zugleich wird die Fachliteratur und die Geſchichte der Enwicklung de⸗ deutſchen Turnens nicht vergeſſen, denn all dieſe Kenntniſſe hat der Vorturneranwär⸗ ter in einer beſonderen Prufung nachzuweiſen. Erfüllt er dieſe, dann wird er in die Vorturnerſchaft aufgenommen. Um eine richtige Ausbildung eines jeden Turners zu gewährleiſten, werden dieſe außer bei den gemeinſchaftlichen Frei⸗ und Ord⸗ nungsübungen in keineren Abteilungen(Riegen) ein⸗ geteilt. Dies geſchieht gewöhnlich nach dem Grade der fün kurngeg, Dieſen Riegen ſteht der Vorturner vor. Er iſt r eine Rieqe verantwortlich und hat für eine ſachgemäße und richtige Ausbildung ſeiner Turngenoſſen Sorge zu tragen. Daß dieſes Amt bei der Grundverſchiedenheit der Leute viel padagogiſches Geſchick und eine ganze Perſönlichkeit erfordert, wird jedem klar werden, wenn er bedenkt, daß die körperliche Fähzgkeit des einzelnen ſelten der ſeines Turnfreundes gleich iſt, daß ſich hier Leute zuſammenfinden oft verſchiedenen Alters und aus allen Berufen, gleichviel ob der eine Arbeiter, Kaufmann, Akademiker uſw. iſt. Für das Wohl und Wehe der Riege trägt der Vorturner die 1 rantwortung, es iſt des⸗ balb Pflicht der Riegenmitglieder, den Anordnungen desſelben während des Riegenturnens Folge zu leiſten. Freiwillig wird das auch erfütll werden, denn ein jeder weiß, daß es das Stre⸗ den des Vorturners iſt, die Körperausbildung ſeines Turn⸗ bruders zu fördern und ſeine Leiſtungen zu verbeſſern. Wer chon einmal einen Turnabend beſucht und die einzelnen Rie⸗ gen bei der Arbeit geſehen hat, der muß ſeine helle Freude aben an der Arbeit der körperlichen Ertüchtiaung, der hier e Leute aller Stände und aller Berufe mit Eifer obliegen. Unterſchiede gibt es auf dem Turnboden keine, jeder iſt dem uderen Kamerad, jeder hat das gleiche Ziel, und gerade dieſes gleiche Jiel ſchafft Ausgleiche, die ſonſt nirgends zu erreichen waren. Ja, hier treten ſich Leute näher und lernen ſich gegenſeitig ſchätzen, die f eicht wohl in ihrem ganzen Leben vermöge ihrer Stellung und 2 Berufes nie mit einander bekannt geworden wären. Soziale d enſätze verſchwinden da ganz ſelbſttätig in der gleichen Turnklei⸗ ng, Weltanſchauungen treten i Tage, die der eine nie bei dem budern vermutet hätte. Lernen wird der Turnbruder von dem Turn⸗ er, denn gar mannigfach ſind die Berufe und Gebiete, auf denen ch das Arbeiten und Schaffen der einzelnen bewegt. Schätzen lernt er eine des anderen Arbeit, ſchätzen wird er ihn lernen als tätiges — lied eines Volksganzen. Achten wird der Arbeiter und Hand⸗ erker den Kapfarbeiter und achten wird der Kopfarbeiter den Ar⸗ eiter und Handwerker, denn als Kamerad wird der eine erſt richtig 5 as Innenleben und die Anſchauungen des anderen eindringen. as deutſche Turnen iſt der ſyſtematiſche Aufbau der Uebungen an 5 n einzelnen Geräten, der Frei⸗ und Ordnungsübungen und der nlkstümlichen Uebungen, für die eine barmoniſche Körperausbildung 0 wendig iſt. Anfangs einfach und dem ungeübten Körper ange⸗ darßt entwickeln ſich die Uebungen und ſtellen mit der zunehmenden beräftigung des Körpers allmählich größere Anforderungen, die dann Jum ausgebildeten Körper die höchſte Schwierigkeitsſtufe erreichen. düne gute Grundlage wird kein Turner beſondere Leiſtungen voll⸗ tunngen. Es iſt zwar auch nicht der Zweck des Turnens, Gipfel⸗ Kbeter heranzuziehen, aber ein gutes Mittelmaß kann und follte ein *— erreichen. In ernſter, tüchtiger Arbeit müſſen die Vorübungen ge zont und beherrſcht werden, bis die eigentliche Uebung in Angriff und nmen werden kann. Ein gpabes ß von Ausdauer, Geduld belo Wille gehört dazu, um das durchzuführen, aber der te Erfol ſel ohnt die Arbeit. Eine Kippe am Barren z. B. wird nicht mögli es dohne ein ſicheres Schwungholen im Oberxarmhang. Dazu bedarf vo er Kräftigung der Arm⸗ und der Bauchmuskeln, die denn auch 55 allem für den Schwung zur Kipplage unentbehrlich ſind. Auf⸗ den en zum Grätſch, Außenſeit⸗ und Juerſitz werden erſt erlernt wer⸗ jeden niſſen, bis die eigentliche Kippe, eine llebung, die das Streben — Anfängers iſt, in Angriff B werden kann. Und dann, Geim die Uebung geht, iſt die Arbelt noch lange nicht zu Ende. Jede erat⸗ oder Freiübung, ſelbſt wenn ſie noch ſo ſchwer iſt, tay⸗ 5 wenn die Khrperhuleg u wünſchen übrig läßt. Haltun die„Seherrſchen des Körpers, alſo die Erziehung des Körpers, ſin ſind, achſten Erforderniſſe. Erſt wenn all die Bedingungen erfüllt Uöntem d der Aufbau zur nächſten Schwierigkeitsſtufe beginnen Wenn auch nun der Aufbau aller Uebungen in ſo feiner ſyſte⸗ enſeen Weiſe erfolgt, allein wird der Turner das Ziel nicht errei⸗ n dadcn übtentet dieſe Hilfe ſtets eine große Ermutigung und ſelbſt dem Ge⸗ ortaibt ſie größere Sicherheit. Für dieſe Hilfeſtellung iſt der jeder murner an erſter Stelle berufen; wo es aber nottut, wird il eandere Turner bereitwilligſt helfen. In treuer Kameradſchaft ſehres da aufzupaſſen, daß dem Turnbruder kein Schaden wider⸗ er braucht immer und ganz beſonders als Anfänger, zu ſtü 5 heißt es bei Schwingen, Sprüngen und Spreizübungen oſt anften, du heben und zu ſtehen. Anſtrengend iſt die Tätigkeit, ja duat trengender als das Turnen ſelbſt, aber ſie iſt dem Turner Selbſtverſtändliches. Vorturner und Riegenmitglieder helfen 12, Ob die Uebung leicht oder ſchwer iſt, für den Lernenden Frl eben, wo es fehlt, mit einer Liebe und Sorgfalt, um den Turnfreund allmählich in die 8 zu bringen und in die Geheimniſſe des Tur⸗ nens einzuweihen. Da gibt es nicht den Ehrgeiz, die Uebung allein zu beherrſchen, nein, hier herrſcht der Ehrgeiz, die einzelnen Glieder der 97 zu gleicher Leiſtung heranzuziehen. Das iſt nicht allein der Stolz jedes Vorturners, ſondern jedes Turners überhaupt. Einer ilft dem andern, einer verbeſſert dem andern und einer freut ſich über den Fortſchritt des anderen. Wohl beſteht das Streben, ſtändig ſeine Leiſtungen zu verbeſſern, aber mit dieſem Streben zugleich geht immer das, auch fiedt Turnbruder mit hochzuziehen und zu för⸗ dern, um dann in friedlichem Wettſtreite beim Wetturnen ſeine Kräfte zu meſſen. Ohne Kampf kein Fortſchritt. Wie er hier zeigen kann, was ſein Körper in Beziehung auf Kraft, Gewandtheit und Ge⸗ ſchicklichkeit zu leiſten vermag, ſo hat er wiederum bei den gemein⸗ ſamen Frei⸗ und Gemeinübungen am Gerät zu beweiſen, daß er ſich ſtets als Mitglied eines großen Ganzen zu fühlen hat, eines Ganzen, bei dem es nicht ſo ſehr auf Einzelleiſtungen als vielmehr auf eine einheitliche, gewiſſenhafte Zuſammenarbeit der Allgemeinheit an⸗ kommt. Gerade dieſes Einfügen in den Rahmen der Geſamtheit ſtellt oft viel mehr Anforderungen an das Anpaſſungsvermögen und die Erziehung des Körpers, und das erhöht den Wert der Leiſtung. Stets ſoll dem Turner im Bewußtſein bleiben, daß er, indem er ſeinem Körper Kraft und Erziehung gibt, mitarbeitet an der Ertüch⸗ tigung der Allgemeinheit und der Volksgeſundung der Geſamtheit. Die Maunheimer Herbſt⸗Pferderennen rufen in den Kreiſen des Rennſports wegen der vielfachen Neue⸗ rungen, mit denen das Mannheimer Programm aufwarket, allent⸗ halben großes Intereſſe hervor. Die Ausſchreibungen ſind ſetzt fertiggeſtellt und der Oberſten Vehörde für Vollblutzucht und Ren⸗ nen zur amtlichen Wochenrennkalender übergeben worden. Die prakriſchen Anreizmittel, deren ſich der Badiſche Rennverein bedient, um die Rennſtälle zu recht zahlreicher Be⸗ ſchickung ſeines Herbſtrennens aufzumuntern, dürften kaum ihren Zweck verfehlen. So ſind z. B. die Reiſe⸗ und Aufenthaltsent⸗ ſchädigungen in einer Höhe vorgeſehen und jedem Pferd gewähr⸗ leiſtet, daß die Ställe ihre Unkoſten größtenteils decken können. Auch die Prämien, die der Trainer erhält, der die meiſten Pferde ſattelt, bezw. die meiſten Sieger ſtellt, dürften ihren Zweck hinſicht⸗ lich der Stärke der Felder und Qualität des Materfals nicht ver⸗ fehlen. Natürlich nimmt die Technik der einzelnen Ausſchreibungen weiteſte Rückſicht darauf, daß die Pferde auch tatſächlich mehrmals laufen können. Die Verteilung der Rennen iſt folgende: Sonnkag, 29. Auguft. lachrennen für badiſche Landwirte 58 ff⸗ Naut 1000 m Ehrenpreis u. 2 500 M. Mühlau⸗Jagdrennen(f. Berufs⸗ 1 reiter) 3500 m 16 000 M. Donau⸗Flachrennen Ausgleich. (f. Berufsreiter) 2400 m Windeck⸗Hürdenrennen„ 2400 m Mannheimer Herbſtpreis. Jagd⸗ rennen Ausgleich. 21000 M. 13 000 M. (für Berufsreiter) 4000 umn 21 000 M. Saar⸗Flachrennen„ 1600 m⸗ 14000 M. Speyer⸗Jagdrennen 4 3000 un 14 00⁰0 M. Miktwoch, 1. September. Flachrennen für bad., pfälz. oder heſſ. Landwirte 1000 am Ehrenpreis u. 2 000 M. Nahe⸗Flachrennen f. Berufsreiter 1800 m 13 000 M. Preis von Worms Jagdrennen. Herrenreiten 3000 m Ehrenpreis u. 14000 M. Lahn⸗Flachrennen f. Berufsreiter 2200 um 13 000 M. Holck⸗Ausgle ich Jagdrennen. Herrenreiten 4000 m Ehrenpreis u. 21 000 M. Rhein⸗Flachrennen Ausgleich f. Berufsreiter 2400 m 16 000 M. Preis vom Augarten Jagdrennen. Herrenreiten 3500 m Ehrenpreis u. 16 000 M. Sonnkag, 5. Seplember. Hürdenrennen für bad., pfälz. oder heſſ. Landwirte 1800 m Ehrenpreis u. 3 500 M. Preis von Ludwigshafen Jagdrennen. Herrenreiten 3000 m 5„ 14 000 M. Preis vom Main Flachrennen„ 1800 m 5„13 000 M. Preis vom Melibokus Hürdenrennen.* 3200 m 10„ 18 000 M. Heyden⸗Linden⸗Ausgleich Jagdrennen. Herrenreiten 4200 m 7„ 25 000 M. Preis vom Neckar Ausgleich Flachrennen. Herrenreiten 2400 m 1„ 14 000 M. Preis von Neuoſtheim Herrenreiten 3500 m 1„ 16 000 M. ür die 3 Tage ſind zuſammen 300 000 Mark Geldpreiſe und 12 Ehrenpreiſe ausgeſetzt. Unter Hinzurechnung der Reiſe⸗ und Aufenthaltsentſchädigungen ſowie der Trainerprämien ſieht das Programm zirka 400 000 Mark vor.—4 Spielſeſt des dereins für Raſenſpiele Mannheim Durch die vielen Sportsfeſte, die in letzter Zeit in Manndeim ſtattfanden, hatte die geſtrige Veranſtaltung ſehr zu leiden. Von auswärtigen Teilnehmern waren nur ſolche aus nächſter Nähe er⸗ chienen. Die ſchwierigen Verkehrsverhältniſſe und die teueren Reiſe⸗ peſen machen es ſelbſt den größten Vereinen heute faſt unmöglich die Feſte zu beſuchen. Leider ließ auch der Beſuch der Zuſchauer zu wünſchen übrig, trotzdem vielfach mitunter ſehr gute Leiſtungen ge⸗ zeigt murden und die Stafettenläufe und Groß⸗Streckenläufe ſehr 81 Abwechslung boten. In den Stafettenläufen war es wieder ie Mannheimer Turngeſellſchaft, die den munderſchönen Wanderpreis des ehemaligen Großherzogs Friedrich I1 von Baden durch einen glänzenden Sieg gegen Fußb.⸗Verein Frankenthal er⸗ ringen konnte. Aber auch die 10100 Meter Staffel, die 1500 Meter kombinierte Staffel und die 4c100 Meter Damenſtaffel konnte die M. T. G. mit ganz brillantem Vorſprung für ſich entſcheiden. Sehr ſchöne Speerwürfe zeigte wieder der bekannte„Pfalz“⸗Meiſter Phi, Junkum mit einem Wurf von 56,20 Meter. Vom Verein für Raſenſpiele waren es namentlich Kaltreuther, Krebs, Kramer, Blink, Zimmern, ODppenheimer, die ſe einen 1. Preis erringen konnten. Der Fußb.⸗Club„Phönix“ konnte die *1000 Meter Staffel mit großem Vorſprung für ſich entſchelden, gußerdem war O. Schönig im 100 Meter⸗Lauf für alte Herren ſiegreich. Vom Sport, und Turn-V. Waldhof war der beſtbekannte Höger im 1000 Meter⸗Lauf erſter, außerdem war er in verſchie⸗ denen anderen Konkurrenzen erfolgreich tätig. Aber auch die kleine⸗ ren Vereine von Frankenthal mit Gauer, Hiß, Kuhn und Mutterſtadt mit Menez und Weber konnten je einen Sieg davon⸗ tragen. Vom.⸗V. M. v. 1846 konnten die Haupt⸗Konkurrenzen leider nicht beſtritten werden, da verſchiedene Läufer durch Fuß⸗ Verletzungen behindert waren. Arth. Grundhöfer wurde im 1500 Meter⸗Lauf mit prächtigem Endſpurt erſter und Otto Kermas wurde beim Rudolf Spielmeyer⸗Gedenkpreis knapp von Weber⸗ Mutterſtadt überholt. Von der M. T. G. war noch C. Fritz und Frl. Harzheim in 200 bezw. 100 Meter⸗Läufen erſter und von „Pfalz“ Ludwigshafen K. Gillmann 2mal und Phil. Junium Imal Sieger. Nachſtehend die einzelnen Reſultate: 1. Kugelſtoßen. 77/ Kg. 1. S. Kramer, V. f. R. 10,97 Meter. 2. Herm. Blink, V. f. R. 10,40 Meter. 3. Fritz Kaltreuther V. f. R. 9,68 Meter. 2. 100 Meter⸗Lauf für Junioren. 1. Philipp Kuhn, ußb.⸗Verein Frankenthal, 12 Sek. 2. K. Zimmern W. f.., 12 Sek. 1 M..⸗G., 12,1 Sek. 4. Vikt. Wetzel, V. f.., 3. 200 Meter⸗Lauf offen. 1. C. Fritz. M..⸗G. 24,2 Sek. 2. F. Schill, Fußb.⸗Cl.„Phönix“, 25,1 Sek. 3. W. Hochadel, Sp. u..⸗V. Waldhof, 26,1 Sek. 4. Diskuswerfen. 1. Herm. Blink, V. f.., 36,80 Mtr. 2. Fritz Kaltreuther, V. f.., 35,31 Meter. 3. Ph. Junium,„Pfalz“ eee 35,27 Meter. 5. 3 K1000 Meter⸗Staffel.(Wanderpreis der Haupt⸗ ſtadt Mannheim.) 1. Mannheimer Fußballelub„Phö⸗ nix“, 8,3693 Min. 2. Sport⸗ und Turn.⸗V. Waldhof 8,47%, Min. .100 Meter⸗Lauf für alte Herren. 1. O. Schönig, „Phönix“, 13 Sek. 2. G. Senff, V. f.., 13,2 Sek. 3. Freiländer, V. f.., 13,3 Sek. 4. A. Fiſcher,„Phönix“, 14 Sek. 7. 400 Meter⸗Lauf für Junioren. 1. A. Oppen⸗ heimer, V. f.., 51,3 Sek. 2. J. Fruth, Fußb.⸗V. Fen 57,4 Sek. 3. Vikt. Wetzel, V. f.., 58 Sek. 4. P. Stahl, Sp. u. Le V. Waldhof, 62 Sek. 8. 4K& 100 Meter⸗Staffel. Wanderpreis des ehemaligen Großherzogs Friedrich II. von Baden. 1. Mannheimer Turn⸗ 907 ell ö chaft A 46,1 Sek. 2. Fußball⸗Verein Frankenthal 47 Sek. Fußball⸗Club„Phönix“ 48 Sek. 9. 100 Meter Lauf für Ddamen. 1. Harzheim, M. .⸗G., 13,2 Sek 2. E. Wolf, Fußb.⸗Geſ. 1903 8 14.1 Sek. 3. Dora Klein,.⸗V. Mannheim v. 1846, 14,2 Sek. 4. Schwan⸗ der, M..⸗G., 14,5 Sek. 10. Dreikampf. V. f. R. Memorial⸗Wanderpreis.(100 Meter⸗Lauf, Dreiſprung, Diskuswerfen). 1. Fritz Kaltreuther V. f..) 248 Punkte(100 Meter⸗Lauf 12,2 Sek., Dreiſprung 12,12 Meter, Diskuswerfen 35,18 Meter). 2. Hermann Blink(VB. f..) 181 Punkte. 3. Karl Höger(Sp. u..⸗V. Waldhof) 164 Punkte. 11. 200 Meter⸗Lauf für Junioren. 1. J. Menez (Fußb.⸗Geſ. Mutterſtadt) 24 Sek., 2. W. Röſch(Phönix) 25 Sek., 3. K. Zimmern(V. f..) 25,1 Sek., 4. H. Schindeldecker(Fußb.⸗ Klub Pirmaſens) 26 Sek. 12. 50 Meter⸗Jugendlauf. 1. H. Hiß(Fußb.⸗Verein Frankenthal) 6,2 Sek., 2. Hoffſtädter(V. f..) 6,3 Sek., 3. Heiden⸗ reich(„Pfalz“ Ludwigshafen) 6,4 Sek., 4. K. Ott(V. f..) 7 Sek. 13. Aenae 1. Krebs(V. f..) 1,62½ Meter, 2. R. Adelmann(Sp.⸗Klub Käfertal) 1,56 Meter, 3. J. Geiger(Sporttl. Käfertal 1,56 Meter. 22 14. 800 Meter⸗Laufoffen. Rudolf Spielmeyer⸗Gedenk⸗ preis. 1. F. Weber(Fußb.⸗Geſ. Mutterſtadt) 2,10 Min,, 2. Otto Kermas(.⸗V. Mhm. d. 1846) 2,12 Min., 3. Fr. Schwander(N. .⸗G.) 2,12 Min. 15. 4 100 Meter⸗Staffel für alte Herren. 1. Verein für Raſenſpiele 53 Sek., 2. Fußb.⸗Klub„Phönix“ 58,1 Sek. 16.110 Meter⸗Hürdenlauf. 1. K. Gillmann(, Pfalz⸗ Ludwigshafen) 17,1 Sek., 2. Emil Hottenſtein(M..⸗G.) 17,3 Se 3. Fr. Schwander(M..⸗G.) 21,2 Sek. 17. 100 Meter⸗Lauf offen. 1. F. Gauer, Fußball⸗ Verein Frankental 11,3 Sek., 2. K. Kuß, M. T. G. 11,4 Sek. 3. E. Tietz, T. und F. Cl. Ludwigshafen 12 Sek., 4. Redlich„Pfalz“, Ludwigshafen 12,1 Sekunden. 5 18. 1000 Meter⸗Laufen für Junioren. 1. Karl Höger, Sport und Turn⸗Verein Waldhof 2,58 Min. 2. 8. Dör⸗ ſam Sp. u Turn⸗Verein Waldhof 2,58 Min., 8. A. Rizzi B. f. R. 2,5895 Min., 8. A. Wack, M. T. G. 38,02 Minuten. 19. Weitſprung. 1. K. Gillmann„Pfalz“ Ludwigs⸗ hafen.18 Meter, 2. E. Karle V. f. R..98 Meter, 3. Krebs, V. 5 920.100 155 t dlauf 1. H. Hiß, Fußball⸗ 5 eter Jugendlau Verein Frankenthal 12 Fete 2. 7 Drees,„Phöniß“ 12.1 42 8. Hoffſtädter V. f. R. 12,3 Sek., 4. W Herrmann,„Phönix 124 Sekunden. 5 21. 48100 Meter Damen⸗Staffel. 1. Mannheimer Turn⸗Geſellſchaft 58 Minuten, 2. Turn⸗Verein Mannheim von 1846 61 Minuten. 22. 1500 1. Arkhur Grundhöfer, T. V. in. 2. L. Blankenhorn, Fußb. Verein 4,48 Min., 8. G. Brünnle, Fußb. afen 4,52 Minuten. 1. hil 8 Pfalz- 8 Phil. Junium„Pfalz“ Ludwigs⸗ hafen 56,20 Meter, 2.. f. R. 48,55 Reter, 8. J. Jupitz, M. T. G. 89,35 Meter. .595 Min. 2. Fußballklub„Phönix“ 2,02 Min., Verein für Raſenſpiele 2,02 Min. Mannheim von 1846 4,46 eſ. 1908 Ludwigs⸗ 28. Speerwerfen. erm. Blink, 24. 10 K 100 Meter⸗Staffel. 1. Mannheimer Turn⸗Geſ. 25. 1500 Meter⸗Staffel.(800, 400, 200 u. 100 Meter⸗) Wanderpreis der Hauptſtadt Mannheim. 1. Mannheimer Turn 3,4476 Min., 2. Mannheimer Fußballkl.„Phönix“ 3,47 Min. 3. Ver⸗ ein für Raſenſpiele 3,48% Min. 5. Leichtathletiſche Wettkämpfe des Badiſchen Jugendbundes. Die leichtathletiſchen +— welche geſtern vorm auf dem Phönixſportplatze ihren Anfang nahmen und denen am Nach⸗ mittage die n falgten, zeigten ein ſtarkes Intereſſe. Am Nachmittage war eine große Zuſchauermenge erſchienen, um den ſcharfen Endkämpfen beizuwohnen. Herr Hügel, wel⸗ cher die ganz ae d angelegte ſportliche Veranſtaltung arrangiert atte, gebührt dafür viel Dank. Man ſah, daß im Badiſchen Jugend⸗ und der für unſer deutſches Volk und vor allem für unſere Jugend ſehr wichtige Sport auf das fleißigſte geübt wird, denn im Prei⸗ kampf konnte man ſehr E gg feſtſtellen. Im Drei⸗ kampf, beſtehend aus Weitſprung ohne Brett, wurden folgende Erg Klaſſel: 1. Preis Gerber, Jugendverein Lutherkirche Nord maggan— unkten 2. Preis Heinſtein, Friedrichsfeld mit 64 Punkten 3. Preis Gaſſert, Lutherbun Karlsruhe mit 63 Punkten 4. Preis Klingler, Jahanniskirche Süd Mannheim m. 57 Punkten 00 Meter⸗Lauf, ee ee und n e erzielt. Klaſſe ll: 1. Preis Weber, Sandhofen mit 48 Punkten 2. Preis Henze, Friedrichsfeld mit 46 Punkten 8. pens Binder, mit 45 Punkten 4. Preis Roſecker, Maͤnnheim⸗Jungbuſch mit 44 Punkten Klaſſe Ill: 1. Preis Reber, Neckarau mit 43 Punkten 2. Preis Schneider, Chriſtuskirche Oſt mit 42 Punkten 3. Preis Eckardt, Käfertal mit 40 Punkten 4. Preis Schweickert, Käfertal mit 39 Punkten In Klaſſe J kamen noch drei weitere Preiſe zur Verteilung, der 9. Preis, den ſich Bergdöld(Konkordienkirche mit 50 Punkten errang, beſtand aus einer mit Weißmehl rieſigen Bretzel. Außerdem wurden in allen 3 Klaſſen noch Troſtpreiſe verteilt. Den 1. Preis der 1500 Meter⸗Staffel, ein Wanderpreis der Evan⸗ geliſchen Kirchengemeinde Mannheim, errang + er Jugend⸗ verein Johanniskirche Nord in 4 Min. 15 Sek., 2. Preis der Jugendverein 4A* in 4 Min. 25 Sek., den 1. Preis in der 400 Mtr.⸗Staffel der Jugendverein der Kon⸗ kordienkirche obere Pfarrei in 537 Sek., den 2.* Jugendverein Sandhofen in 5475 Sek. U. Mannheimer Schüler⸗Regatia. Es iſt eine erfreuliche Erſcheinung, daß die Abhaltung von Schüler⸗ rennen allenthalben zu einer ſtändigen Erſcheinung wird. Verſchiedene Ruderplätze ſind bereits dazu übergegangen, ſie in das Programm der offen ausgeſchriebenen Rennen einzuflechten u. meiſt brauchen die Schüler⸗ mann e einen Vergliech mit der nicht zu ſcheuen. Das Schülerrudern gerade iſt ein Faktor, der bei der Ertüchtigun unſerer Jugend nicht hoch genug bewertet werden kann. Der Mannheimet N egatta⸗Verein pielt am 2 Sonntag auf dem Neckar— diesfährige Schülerregatta ab. Sie umfaßte leider nur zwei nen, da Schülerachter und Gaſtpierer wegen Abgabe von nur efner Mel⸗ dung nicht zuſtande kamen. Für die Folge wäre vielleicht zu a auch 10 192 da rüfung ein nicht zu unterſchätzender erzi er Wert innewohnt. den belben diennen nahmen dis drel Maunheimer Berelne, der Jabpiet ———— 6. Seite. Nr. 326. Manuheimer General· Anzeiger.(Mittag⸗Ansgabe.) Montag, den 26. Juli 1920. Hab. in.⸗V. und die.⸗G. Worms teil. Die Arbeit ſämtlicher Vereine iaß intenſive Kleinarbeit erkennen, die beſonders bei Männheimer Ruder⸗ Hub und Ludwigshafen in die Erſcheinung trat. Beide Rennen wurden vom Klub ſiegreich gelandet, wobei der Anfängerführer, von Anfang an führend, ſeinen Sieg kräftiger Beinarbeit zu verdanken hat, während im Kubboot beim 1. Schülervierer die meiſte Kraft ſaß. Die Rennſtrecke Mtr., mit Start bei der Holzſtraße und Ziel beim Bootshaus der unheimer Rudergeſellſchaft. Nachſtehend die Ergebniſſe: 1. Anfänger⸗Schüler⸗Vierer. 1. Mannheimer Ru⸗ derklub(Reinig, Renz, Schäfer, Krieger, St. Oldenburger); 2. Ludwigs⸗ hafener.⸗V.; 3. Mannheimer.⸗V.„Amicitia; 4..⸗G. Worms.— Klub geht am Start mit ½ Länge in Führung und gewinnt mit 2 Längen; 1 Länge hinter Ludwigshafen Amicitia, während Worms, in deſſen Boo der Bugmann den Sitz verliert, ins Hintertreffen gerät. 2. 1. Schülervierer. 1. Mannheimer Ruderklub Mott, Holdermann, Ludewigs, Adam, St. Moritz); 2..⸗V. Ludwigshafen; 3. Mannheimer.⸗Geſ.; 4..⸗V.„Amicitia“.— Wechſelnde Führung zwiſchen Klub und Ludwigshafen. Klub mit ½ Länge gewonnen. Kampf zwiſchen den beiden Schlußbooten.* Deulſche Meiſterſchafts⸗Regalla. Der Nennungsſchluß für die Deutſchen Rudermeiſterſchaften, die der Deutſche Ruder⸗Verband am Sonntag, den 8. Auguſt vor den Tribünen des Berliner Regatta⸗Vereins in Grünau austrägt, iſt recht günſtig ausge⸗ fallen, da von 25 Vereinen 33 Boote mit 124 Ruderern gemeldet wurden. Da nur 4 Boote in die Entſcheidung kommen, finden bereits am Samstag, 7. Auguſt, Vorrennnen ſtatt. Aus dem Reiche iſt Elbing, Mannhe im, Frankfurt a.., Köln, Breslau, Hamburg, Ulm, Worms und Düſſeldorf vertreten. In den einzelnen Meiſterſchaftsrennen wurden fol⸗ gende Nennungen abgegeben: Vierer: Berl..⸗Kl., Potsdamer.⸗Klub, Sport⸗Verein Bo⸗ ruſſia Berlin,.⸗Kl. am Wannſee, Nautilius Elbing, Akademiſcher.⸗V. Berlin, Hanſa Hamburg. Amicitia Mannheim, Kölner Klub für Waſſerſport. Einer: Germania Tegel, Berl..⸗Geſ. 84, Wratislawia Breslau, Berl..⸗Kl. am Wannſee, Hamburger.⸗Kl., Spreehort Berlin, Caſteler .⸗Geſ. 1880, Elbinger.⸗Kl. Vorwärts, Frankfurter.⸗Geſ. Oberrad. Zweier ohne Steuermann: Berl..⸗V. 1876, Würzburger .⸗B. 1875. Doppelzweier o. St.: Wratislawia Breslau, Germania Tegel, 45.⸗Geſ. Oberrad,.⸗Geſ. Wicking, Ulmer.⸗Kl. Donau, Berl. .⸗Geſ. 84. Achter: Mainzer.⸗V., Wormſer.⸗Geſ., Waſſerſport⸗V. Düſſeldorf, Berl. R. Kl. Brandenburgia, Sport Boruſſia Berlin, Berl. .⸗Kl., Hanſa Hamburg. Areisſchwimmfeſt des ftreiſes 5(Süddeulſchland) D. 5. B. Nürnberg. Nürnberg, 26. Juli.(Priv. Tel.) Bei dem geſtern hier ſtatt⸗ —+— Kréisſchwimmfeſt, veranſtaltet vom Schwimmer⸗ und Bayern, 1. Nürnberger Schwimmverein e. V. 07, konnten, wie uns unſer Nürnberger Spezialberichterſtatter drahtet, unſere badi⸗ ſchen Schwimmvereine folgende Preiſe erringen: Im Juniorrücken⸗ ſchwimmen von 100 Meter holte ſich izenhauſen vom Schwimmverein Mannheim den 2. Preis in 1,29 Min. In der Kurzen Strecke II(100 Meter) blieb Worbertz vom Schwimm⸗ klub Nikar Heidelberg Sieger in.1,1571 Min. Dem Schwimmver⸗ ein Karlsruhe gelang es, eine größere Anzahl von Preiſen heimzu⸗ bringen, u..: Im Seniorbruſtſchwimmen 100 Meter Avenmar 9 den 3. Preis in 1,28 Min., im Erſtſchwimmen 100 Meter Friedri Lang den 1. Preis in 1,17⅛0 Min., im Seniorſeitenſchwimmen 100 Meter Joſ. Stiegler den 2. Preis in 1,2156 Min. im Damen⸗ wimmen bel. 100 Meter, Frau Grabow den 1. Preis in 134,4 inuten, in der Seniorlagenſtaffel 4 K 100 Meter Schwimmverein Karlsruhe den 1. Preis in.5,37 Min., im Damenrückenſchwimmen 100 Meter Frau Grabow den 1. Preis in 1,405 Min. Pferderennen. * Berlin⸗Hoppegarten⸗Grunewald, 25. Juli. Preis von Remlin. M. 1000 Mtr. 1. Styr(Müller), 2. Erika(Schläfke), 3. Käthi (Korb). Unplaziert: Landsmann, Pirol, Margarete, Menſing. Tot.: 52:10; 18, 20, 23:10.— Müggel⸗Rennen. 16 000 M. 1800 Mtr. 1. Aladar(Baſch), 2. Givet(Preisler), 3. Vollmacht(Burgold). Unpla⸗ ſert: Felmy, Merkur, Strymon, Figarv, Sterna, Monitor, Cſardasfürſtin, Morit. Tot.: 18:10; 13, 21, 21:10.— Sierſtorpff⸗Rennen. 40 000 Mark. 1000 Meter. 1. Graf 8 rry(O. Schmidt), 2. König Midas (Raſtenberger), 3. Favorita(Korb). Unplaziert: Prälat, Marga. Tot.: 31:10; 13, 12:10.— Preis von Harzburg. Ehßrenpreis und 22 000 Mark. 2000 Mtr. 1. Tüchtig(Kaſper), 2. Oberfeldherr(O. Müller), 3. Puſchkin(Janek). Unplaziert: Loriſſa. Tot.: 22:10; 14, 20:10.— Ber⸗ liner Ausgleich. 40 000 M. 2400 Mtr. 1. Perſicus(Kaſper), 2. Wackerbart(Schläfke), Fürſt Popoff(Jentſch). Unplaziert: Berliner, Lancelot.: 43:10; 30, 62:10.— Delila⸗Rennen. 16000 M. 1400 Mtr. 1. Cha 2 utſchin(Janek), 2. Mittelſtraße(Kaiſer), 3. Faida (O. Schmidt). Unplaziert: Mackenſen, Sauſewind, Marfa, Mur, Gedinge, Enver, Satyr, Chalcedon. Tot.: 61:10; 28, 55, 27:10.— Hochbahn ⸗ Ausgleich. 16000 M. 1800 Mtr. 1. Hunne(Oleinik), 2. Springer — 3.(totes Rennen zwiſchen Saint Ayl 8 u. Wardar(Raſten⸗ erger). Unplaziert: Belladonna, Lebensgefährte, Gondler, Lebenskünſtler. Tot.: 69:10; 24, 21, 16, 11::10 „Neuß, 25. Juli. Sommer⸗Rennen. 17 000 M. 1200 Mtr. 1. Elk(Polgar), 2. Peter, 3. Serenade. Unplaziert: Monarch, Gorgo, Tonart, Rari, Glückauf 3, Mitropa. Tot.: 16::10; 12, 49, 17:10.— Dru⸗ ſus⸗Rennen. 24000 M. 1400 Mtr. 1 Biedermann Surſon), 2. Daphne, 3. Offenſive. Unplaiert: Jema, Diſtel 2, Heimkehr, Uhli, Schweſterchen, Venelle. Tot.: 154:10; 35, 17, 14:10.— Erft⸗Hürden⸗ Rennen. 17000 M. 2400 Mtr. 1. Ballade 2(Klapper), 2. Orta 3, Pollak. Unplaziert: Waſſerratte, Luiſe, Eleonore. Tot.: 39:10; 22, 32:10. — Preis von Köln. 20 000 M. 1600 Mtr. 1. Armin(Janek), 2. Gewerke, 3. Colombine. Unplaziert: Geißler, Mikoſch. Tot.: 55.10: 22, 23:10.— Neußer Hürden⸗Ausgleich. Ehrenpreis u. 37 000 Mark. 3200 Mtr. 1. Einbruch(Gorgas), 2. Elemer, 8. Helmchen. Un⸗ plaziert: Larma, Cſemernye, Hottenſtein, Harpune. Tot.: 161:10; 32, 15, 21:10.— Mydlinghoven⸗Ausgleich. 20 000 M. 2000 Mtr. 1. Nieolo(Wodke), 2. Raubſchütz, 3. Mentor 2. Unplaziert: Eigenlob, Held, Hidalgo, Iſis, Retter, Filmdiva. Tot.: 78:10, 22, 16, 20:⸗10.— Saphir⸗Jagdrennen. 20 000 M. 3600 Mir. 1. Rottal⸗ münſter(Hahn), 2. Sieglinde, 3. Spartaner. Unplaziert: Quertreiber (gefallen). Tot.: 62:10; 26, 20:10. Pferdeſport. sr. Die neuen Renngeſetze, deren Genehmigung, wie ee auf perſchiedene Hinderniſſe ſtieß, ſollen nunmehr am 31. Auguſt dieſes Jahres in Kraft treten. Nachdem man ſich ſo lange mit der alten Rennordnung hat behelfen müſſen, wäre es vielleicht richtiger geweſen, die Erneuerung der Dinge auch erſt mit dem zu laſſen. erſte Folge ſind Neuwahlen für die Oberſte Rennbehörde, da die der Renngeſetze vom preußiſchen Landwirtſchafts⸗ miniſterium davon abhängig worden war, daß auch je ein Trainer und Jockey in die Oberſte Rennbehörde berufen werden. Jeder Trainer und Jockey, im Beſitze einer Lizenz, iſt bei der geheimen Wahl wahlbe⸗ rechtigt und wählbar. Wer die meiſten Stimmen erhält, iſt gewählt. Die Oberſte Rennbehörde wird künftig aus 17 Mitgliedern beſtehen und damit recht umfangreich ſein. 7 ger in Köln no sr. Der Dortmunder Renuverein hat die vier 50 000 Mark⸗Prüfungen, die Hauptereigniſſe ſeiner Herbſtrennen, jetzt umgeſtellt. Der Herbſt⸗Preis, ein 3000 Mtr.⸗Jagdrennen, gelangt am 5. September, das Auguſt Klönne⸗ Erinnerungsrennen über 2000 Mtr. am 8. September, der Dortmunder Ausgleich über 1600 Mtr. am 12. September und das Metternich⸗Rennen über 1400 Mtr. am 7. November zum Austrag. sr. Die Münchener Herbſtausſchreibungen für den 19. und 26. Septem⸗ ber— mit insgeſamt 231 000 Mark ausgeſtattet und bringen damit eine erhebliche Aufbeſſerung der Preiſe. Am höchſten iſt der Preis von der Wieſe, ein 2920 Mtr.⸗Ausgleich, mit 30 000 Mark dotiert. sr. Freiherr von Hartogenſis 7. Freiherr Viktor von Hartogenſts, ein bekannter Sportsmann, iſt in München plötzlich geſtorben. Bis zum Anfang dieſes Jahrhunderts unterhielt er einen größeren Rennſtall. Pferde, wie Gudrun I, Trumpeter, Artiſt, Floß, Hilde, Mimor, Karawelle konnten ſeine Farben zu ſchönen Erfolgen tragen. Freiherr von Harto⸗ genſis war auch ſeit langen Jahren Mitbeſitzer der„Sport⸗Welt“. Rad ſport. der Deutſchen Radmeiſterſchaften für Berufs⸗ fahrer über 1 und 100 Km. gibt jetzt der Verband Deutſcher Radrenn⸗ bahnen offiziell bekannt. Die Vorläufe werden am 18. Auguſt und die Endläufe am 22. Auguſt in Köln ausgefahren. Die zu den Meiſterſchaften iſtimmten Fahrer ſind gehalten, ihre Meldung ſchriftlich bis zum Melde⸗ uß abzugeben. Die aus den Vorläufen ausgeſchiedenen Dauerfahrer ür den 22. nach Eſſen verpflichtet, während für die unplazierten Flie⸗ ein 1000 Mtr.⸗Malfahren und ein Entſchädigungsfahren sr. Die Ausſchreibun den werden. Nennungsſchluß iſt der 2. Auguſt. 3* Aeeee ay Lama, Piff Paff, Die Handel und industrie. Die Lage des badischen Arbeitsmarktes. Die Lage des Arbeitsmarktes ist in der Berichtswoche vom 16.—22. Juli 1920 unverändert geblieben. Der Stand der Erwerbslosenzahl hat sich, wie zu erwarten War, weiter ver⸗ schlechtert und beträgt heute 4267. Gleicbfalls ist die Zahl der darin enthaltenen weiblichen Erwerbslosen um rund 40 Personen gesticgen und beträgt heute 615. Betriebsein- scehränkungen mußten auch in dieser Woche wieder eine gröere Anzahl vorgenommen werden. Ganz besonders ist hiervon die Möbelindustrie betroffen. In der Bijouterie- industrie ist die Lage wie in den Vorwochen die gleiche ge- blieben: es kann hier nur ein kleiner Prozentsatz der Arbeiter- schaft vollständig beschäftigt werden. In der Landwirtschaft flaut die Nachfrage nach Arbeitskräften langsam ab. Es dürfte dies auf die Maßnahmen der Arbeitsàmter zurückzuführen sein, die dauernd bestrebt sind, Arbeitskräfte aus den Landbezirken von der Industrie fernzuhalten, soweit sie nicht auf Arbeitsverdienst angewiesen sind. In der Metall- und Maschinenindustrie ist eine weitere Steigerung der Stellensuchenden festzustellen. Die in unserem letzten Bericht erhoffte langsame Besserung in diesem Berufs- zweige hat sich bisher nicht eingestellt. Die Lederindustrie weist offene Stellen überhaupt nicht auf, während in der Holz- industrie in der Woche wieder eine etwas bessere Nachfrage nach Facharbeitein festzustellen war. Das Nahrungs- und Genußmittel-, sowie das Vervielfältigungsgewerbe haben sich auch in dieser Woche nicht gebessert. In der Bekleidungs- industrie gleicht sich Angebot und Nachfrage nunmehr wieder ziemlich aus. Im Baugewerbe werden besonders Maurer und Zimmerleute gesucht, während Maler als Stellensuchende in größerer Zahl vorgemerkt sind. Infolge der vielen Entlas- sungen bei militärischen Dienststellen hat sich die Lage des Handelsgewerbes sehr ungünstig gestaltet. Offene Stellen sind nur in ganz geringem Umfange vorhanden. Für das Gast- und Schankwirtsgewerbe, sowie für private häusliche Dienste wer⸗ den nach wie vor Haus-, Küchen- und Zimmermädchen sowie Köchinnen in großer Zahl gesucht. Betriebseinschränkungen u. Schließungen: Die Firma Köchlin, Baumgartner u. Co. in Lörrach mußte zur Einschränkung ihres Betriebes schreiten. Es wurden 38 Män- ner und 12 Frauen davon betroffen. Die Firma B. Rietsche in Biberbach hat ihren Betrieb ebenfalls mit 8 Männern und 9 Frauen eingeschränkt. Die Firmen M. A. Lämle, C. Neff und C. Beuttenmüller in Bretten mit insgesamt 150 Arbeitern mußzten ebenfalls inſolge Mangels an Aufträgen ihren Betrieb einschränken. Das Gleiche trifft bei den Deutsch-Kolonialen Gerb- und Farbstoffwerken Karlsruhe mit 160 Arbeitern, der Firma Junker u. Ruh, Karlsruhe, mit 170 Arbeitern und beim Städtischen Hafenamt Karlsruhe mit 25 Arbeitern zu. Bei dem Strebelwerk Mannhe im wurden 1000 Männer und 20 Frauen, bei der Firma Lanz, Manuheim, 100 Männer. bei der Texti! Betriebsgesellschaft Mannheim- Neckarau 3 Männer und 35 Frauen und hei der Färberei Kramer in Mannheim 4 Männer und 17 Frauen durch vor- genommene Einschränkungen infolge Arbeits- mangels getroffen. In der Bijouterieindustrie des Bezirks Pforzheim können ca. 8000 Männer und 3000 Frauen nut 2 bis 5 Tage in der Woche beschäftigt werden. Schließungen mußten vorübergehend vorgenommen werdoen bei der Möbel- fabrik Trefzger in Rastatt mit 230 Männern, die jedoch bereits wieder bei Notstandsarbeiten Verwendung gefunden haben. Einschränkungenstehen bevor: bei der Herd- fabrik Sticrlen u. Vetter in Rastatt mit 76 Arhbeitern, bei der Möbelfabrik Vollmer mit 18, der Oberrhein. Bürstenfabrik mit 20 und der Plakatfabrik Maß u. Tingler mit 13 Arbeitern. Bei der Abwicklungsstelle des Infanterie-Regiments 14 und der Austauschstation in Konstanz kommen infolge Auflösung demnöchst 44 Leute zur Entlassung. Erwerbslosenunterstützungen wurden im Be- reiche der Landesstelle für Arbeitsvermittlung in Baden be- zahlt: In der Berichtswoche 216 835. 13, in der Vorwoche 217 792.04 l. Für Arbeitszeitverkürzung wurden 46 090. 70 verausgabt. Mit Notstands arbeiten konnten in dieser Woche 3122 Erwerbslose beschäftigt werden gegen 2 963 in der Vorwoche. Wirtschaffliehe Rundschau. Generalversammlung des Weinbauvereins der Pfalx. D◻Neustadt a. H. 24. Juli. Der Wein bauverein der Pfalz hielt heute im Saale des Gesellschaftshauses seine Generalvefsammlung ab, die erste seit Herbst 1913. Der Vo“ sitzende, Herr Dr. Fr. v. Basse rmann-Jordan aus Dei- desheim, erstattete den Tätigkeitsbericht. Die Weinsteuergesetz- gebung bezeichnete er als weinkulturfeindlich, besonders des- halb, Weil Flaschenweine schlechter behandelt werden sollen als Faßweine. Unter den Weinen, welch ein letzter Zeit aus Elsaß-Lothringen eingeführt würden, seien auch solche zweifelhafter Natur, und es frage sich, ob sie den deutschen Verkehrsvorschriften entsprechen. Cegenüber einem durch die Biologische Reichsanstalt in Berlin-Dahlem zur Versen- dung gelangten Merkblatt, in welchem ausgeführt wird, daß gegen die zweite Generation des Sauerwurms durch arsen- haltige Mittel überbaupt nicht vorgegangen werden soll, be- schliebt die heutige Versammlung auf Vorschlag des Aus- schusses, daß man sich durch das Merkblatt nicht abhalten lasseh werde, in der Wurmbekämpfung das zu tun, was man für nötig halte. Der Jahresbeitrag wird von 25 Pfennig pro Morgen auf 1 1 erhöht, außerdem soll ein einmaliger Beitrag von 5 A pro Morgen zur Sanierung der Finanzen des Vereins erhoben werden. Als Vorschlag des Ausschusses gelangt eine Entschließung zur Annahme, in der Stellung genommen wird gegen jede Acnderung des altbewährten Weingesetzes vom Jahre 1909. Weiter wendet sich die Versammlung gegen die unbeschränkte zollfreie Einfuhr ausländischer Weine, wie sie vom Weinhändlerverband gefordert wurde. Diese Einfuhr würde die Existenz von 800 o00 Staatsbürgern vernichten. Da- gegen unterstützt sie die Forderung des Süddeutschen Wein- händlerverbandes bezüglich Erleichterung und Fortfall jeder Einschränkung und der 10% Abgabe bei der Ausfuhr inlän- discher Weine. Die einseitige Belastung des Weinbaues in steuerlicher Hinsicht bedeutet eine schwere Schädigung des Weinbaues. Schließlich drückte die Winzerversammlung ihr Erstaunen darüber aus,„daß gegen die nur in der Pfalz ge- tätigten Eingriffe der Staatsanwaltschaft bei Weinversteige rungen und Weinverkäufen nicht entsprechend eingeschritten worden ist“. Im Laufe der Debatte wurde bemerkt, daß es sick bei der Einfuhr elsaß-lothringischer Weine zum Feil auch um Algier- Weine handle, die nicht den deutschen Vor- schriften entsprechen und deren Einfuhr wohl auch gegen den Friedensvertrag verstoße. Die Regierung der Pfalz möge sich der Sache annehmen. Das letztere wird vom Regierungsver- treter Rech zugesagt. Wegen der Kontrolle seien bereits Schritte getan.— Mit der Versammlung verbunden war eine Ausstellung von Maschinen, Geräten und Utensilien für Wein- bau und Kellerwirtschaft. Die Notwendigkeit der Handelserlaubnis. Der von dem.andtagsausschuß gefaßte Beschluß, in Baden die Bewirtschaftung einer Reihe der notwendigsten Lebensmittel bis auf weiteres nicht mehr durchzuführen, hat jedermann mit diesen Lebensmitteln handeln. Demgegenüber muß darauf aufmerksam gemacht werden, daß auch weiterhin der Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs, insbeson- dere mit Lebens- und Futtermitteln, der Genehmigung bedar f. Der Handel mit solchen Gegenständen ist straf- mehrfach zu der Annahme geführt, es könne und dürfe nun bar, auch soweit nach dem Beschluß des L andtassausschusses vorläufig von ihrer weiteren Bewirtschaftung abgesehen wird oder eine derartige Erlaubnis bisher nicht in Frage keam, weil infolge der Zwangswirtschaft der freie Handel ausgeschlossen War. Der 38. Verbandstag der Vereine Creditreform e. V. fand kürzlich in Eisenach statt. Er war vou Vertretern aus allen Teilen Deutschlands besucht. Der Vorsitzende. Herr Rechtsanwalt Dr. Zöphel. Leipzig, gab im Anschluß an den Geschäftsbericht des Verbandes einen Ueberblick über die all- gemeine Geschäftslage und konnte feststellen, daß die seit Jahren vom Verbande gepflegten Bestrebungen auf Wieder-⸗ einführung des freien Handels inzwischen ihrer Ver⸗ wirklichung bedeutend näher gebracht worden sind, nachdem die Zwangswirtschaft nahezu auf der ganzen Linie zusammen- gebrochen ist. In Anbetracht dessen, daß die wirtschaftliche Zukunft des Deutschen Reiches mehr denn je auf dem Ver- kehr mit dem Auslande beruhen wird, wendet der Verband allen Einrichtungen, die dem Zusammenwirken mit den aus- ländischen Absatz- und Einkaufsgebieten dienen, besondere Aufmerksamkeit zu. Dem Kreditwesen und der Krediterkun- dung stehen auch im Inlande besonders schwierige Aufgaben bevor. Die Verbandsorganisation zählt zurzeit etwa 80 000 Mitglieder und verfügt über etwa 1000 offene Auskunftsstellen im In- und Auslande. Der Geschäftsbericht wurde einstimmig genebmigt und für die Grenzspende im Interesse der Volks- abstimmung ein namhafter Betrag bewilligt. Für den nächst- jährigen Verbandstag ist Bayreuth in Aussicht genommen. * Eine neue Bankfiliale in Ludwigshafen. Die Gebr. Röch- ling. Bank in Saarbrücken I. teilen uns mit, daß sie unter der Firma„Gebr. Röchling., Bank, Niederlassung Ludwigshafęn am Rhein“ in Ludwigshafen a. Rh., Oberes Rheinufer 29, eine Niederlassung ihres Bankhauses eröffnet und mit deren Lei- tung Herrn Prokurist Moritz Reis betraut haben. Herrn Martin Adolf Klein wurde Handlungsvollmacht erteilt. oc. Hauptversammlung des Badischen Verbandes der Kohlenhändler. Der Badische Verband der Kohlenhändler hielt vor wenigen Tagen hier seine HFauptversammlung ab. zu der auch die Stadtverwaltung, die Regierung, die Handels- kanimer und die Landeskohlenstelle Mannheim Vertreter entsandt hatten. Der Verbandsvorsitzende Kiefer- Karlsruhe und Verbandsdirektor Steinel-Karlsruhe äußerten sich zur Lage im Kohlenhandel. Die Aussprache stand unter dem frischen Eindruck des Spaer Kohlenablommens. Besprochen wurden ferner Fragen der Organisation, der Rationierung und der Sozialisierung. Ein- und Ausfuhr von Leim und Gelatine. Zur Entschei- dung über Anträge auf Ein- und Ausfuhr von Knochenleim. Lederleim und Gelatine ist die Außenhandelsnebenstelle für Leim und Gelatine, Berlin, Viktoriastr. 33, demnächst Matthäi⸗ straße 9, gegründet worden. Alle Ein- und Ausfuhranträge sind fortab an diese, nicht mehr an den Friegsausschuß für Ersatzfutter, zu richten. Anforderung von Eisenbahnwagen. Da infolge der Besse- rung der Wagengestellung Dringlichkeitsbescheinigungen nicht mehr notwendig sind, kann die Handelskammer zu Berlin den Verkehrtreibenden zur Vermeidung von Rückfragen seiten der Eisenbahnverwaltung nur empfehlen, in ihren Anträgen auf Wagengestellung stets anzugeben: Versender,. Art des Gutes, Zahl und Art der Wagen, Bestimmungsstation und Empfänger. Die Wagen sind stets von den Verladern bei der Eisenbahnverwaltung anzufordern. Anträge von Zwischenhändlern, Verbrauchern oder sonstigen Persouen will die Eisenbahnverwaltung im allgemeinen nicht berũcksichtigen. Staatszuschuß zur Ostmesse in Königsberg. Dem Ver⸗ nehmen nach hat die preullische Staatsregierung zur Förde- rung der Ostmesse einen Kostenbeitrag von 100 o000 be- willigt. 1 sw. Schiffsverkehr auf dem Main. Das Wasser ist letzte Woche etwas steigend. Trotzdem war der Schiffsverkehr sehr schwach. Mainaufwärts kam etwas Koks zur Verfrachtung. während mainabwärts der Schiffsverkehr vollständig still war. 5 8 Tagen gingen etwa 8 Flöße hintereinander nach em ein. Holzlieferungen nach Frankreich. Bei der deutschen Re- Sierung ist, wie die„Holzwelt“ meldet, eine Anforderung von Bauholz für den Wiederaufbau in Frankreich ein- gegungen. Der Umfang der Lieferungen ist noch Gegenstand der Verhandlungen. Der Abtransport nach Frankreich wird sich auf einen längeren Zeitraum erstrecken. Die Regierung plant bei der Vergebung ein unparteiisches Verfahren. Wahr⸗ scheinlich ist, daß bei freihändigen Verkäufen von Holz aus Staatsforsten die Auflage gemacht wird, eine bestimmte Menge zu einem vorher festgesetzten Preise nach Frankreich abzuliefern. 8 Die Wirtschaftsverhältnisse in Jugoslawien und deutsche Unternchmen. Das Wirtschaftsleben Jugoslawiens ist heute, dank der unleidlichen politischen und der Parteiverhältnisse. Srößtenteils lahmgelegt, obwohl das Land in einigen Belangen weit besser gestellt ist als die anderen österreichischen Nach- folgestaaten. So ist beispielsweise die Kohlenſörderung, nach Nachrichten der„Deutschen Bergwerkszeitung“, schon seit dem Vorjahre in günstiger Entwicklung begriffen. Von frem- dem Kapital haben sich insbesondere amerikanische Kapita- listen an Banken- und Industriegründungen beteiligt. So bei der Kroatischen Landesbank. Die Engländer haben in Belgrad eine eigene Handelsbank als Vertreteria des englischen Han- delsinisteriums errichtet. Auch deutsche Industrielle sin- nicht untätig geblieben. So geht aus einem Bericht des Lai- bacher Warenverkehrsbüros hervor, daß Vertreter der deut- schen Industrie in Belgrad im Auftrage einiger Unternehmun- gen zwecks Verlegung deutscher Fabriken nach Belgrad zur Herstellung landwirtschaftlicher Maschinen und Geräte ver- handelten. Die bisherigen jugoslawischen Industriegründungen betreffen hauptsächlich die Konfektionsindustrie. Weiter ist die Errichtung einer Papierfabrik beim Faalcr Elektrizitäts- werk geplant. wegen der hohen Industriefabrikatenpreise in Oesterreich bald nicht mehr möglich sein werde, in Oesterreich zu kaufen un daß viele Kaufleute bereits darau denken, Geschäftsabschlüsse mit Deutschland und anderen Staaten zu tätigen. Heueste Drahtherichte. Vom Durchgangsverkehr durch die baltischen Länder. EKopenhagen, 23. Juli. Das Lettische Presse · Büro meldet aus Riga: Der Vorsitzende der Sowietdelegation, Joffe, er⸗ klärte in Riga in einer Unterredung mit dem Vertreter des Lettischen Telegraphen-Büros, daß in den ersten zehn Jahren .eh dem Frieden kaum ein bedeutender Durchgangsverke 7 durch die baltischen Länder zu etwarten sei, weil die Kaut kraft Rußlands sehr beschränkt sei. In der ersten Zeit werde sich Rußland mit Petersburg und den Häfen am Schwarzen und Weißen Meer begnügen müssen. Waren und Härkie. Nürnberger Hopfenmarkt. b. Nürnberz, 24. Juli.(Originalbericht.) In der abge⸗ laufenen Woche war wieder ein Aufleben der Geschaftsts in keit zu verzeichnen. Von einer Nürnberger Firma alle⸗ wurden etwa 100 Zentner lotger Hopfen teils am Mackte. ere auf Kundschaftslagern den Beständen entnommen; außerde gingen noch vereinzelte Ballen an Brauereien über. Währen die Preise bei Wochenanfang noch auf einer Höhe von 21 4 bis 2250 4 per Zenttier standen. gingen sie bis zum Wochee⸗ ende auf 1900 bis 2000 1 zurück. Die offiziellen Marketnafe rungen standen am Wochenschluß für prima Hopfen 211 Sorten auf 1900.—2100, für Mittelware 1700— 1800, e. alten Hopfen zeigte sich in der ſetzten Woche keine Nachfe??? Der zitierte Bericht betont besonders, daß es Barde heitzu werre. in der oft n mann. — — . — — E = 127 E K 0 e 1 * 5 An nrl „ene 2 Montag, den 26. Juli 1929. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 7. Seite. Nr. 326. Mannemer Bilderboge. Birger! Baure un Soldate! Jetz kenne man unſer Verſammlungsröckl oder vielmehr die Bardeiröckelcher widder e zeitlang einpacke. Die Wahlverſammlunge ſin zu End. Friher ſin als blos die Mannsleit in die Verſammlunge, heitzudag gehne awer aach die Weiwer mit hi, wann ſe mitgenumme werre. Die ganz Familie un ſämtliche'ſchwiſterkindsköbb bade ſich in der Bolidik. Sogar Rede halte die Weiwer— lange, ganz lange, oft noch länger wie die Langweil. Die Männer redde iwer die Aeußer Bolidik, die Weiwer iwer die Inner und iwer alles. Der Schluß vun alle Redde is:„Freiheit un's Freſſe.“ Alſo F. F. Neilich bin ich naſeweißhalwer gach emool in e Verſammlung. Do hott en Vorarweiter vum Erzberger geredd— en Schteier⸗ mann. Was er gſacht hott, weeß ich nimmer, Denn's war hochdeitſch un gelehrt, Wie ſe in der Schul jetz redde Un hott— ewig lang gewährt. Zuerſcht hawe ma all mit Ohre'ſchbitzt. Iwer eweil hott alles die Aache rausg'henkt un ſchbäter hawe mer all's Maul uffgeriſſe. Ich hab erſcht gemeent, ma wäre lauter Medium. Verſchiedene hawe ſich Notize gemacht, wo ſe am annere Dag hawe nimmer leſe kenne. Korz un gut, wie die Redd Gott ſei Dank ferdig war, hawe ſe klatſche— wolle. Die Deitſche klatſche immer, wenn waß fertig is. Gewöhnlich aus Gewohnheit. Der Vortrag war awer aach wirklich intreſſant. Schun de Anfang hott ke End nemme wolle un am End ware man grad ſo aſcheidt wie am Anfang. Wie ſchätze ich mich zur Schteier ein un waß darf ich alles— nit abziehe, hott's Thema heeße. Leitcher! Wann ma deß alles zahle ſolle, waß man do gheerk hawe, do kenne man iwerhaupt nix bezahle. Es iſt verdammte Pflicht— hott's als'heeße in dere Redd Emool hab ich zwiſche nei die Nas gebutzt, wie's iwers Ein⸗ kumme geredd worre is. Ruhig! hott alles gerufe, Pſt! Pſt! So, ſag ich, nit emool die Nas derf ma butze im deitſche Reich. Newer mir hott eener'ſeſſe, der hott ſchteh miſſe, weil'r keen Schtuhl ghatt hott. Der Herr war mein friherer Nochbar, wie ich noch in Alt⸗Mannem gewohnt hab. Uff emool fangt der an— aach Gott! bin ich e Kameel. Hock ich mich zwee Schtund do rein un nit emool en Blatz zum ſitze un hör dem Schteiermahner zu un hab im Lewe noch nie Schteier bezahlt. Ich war der Mee⸗ nung, do dhäd die Schteierrückvergütunge ausbezahlt werre, daß ma zu ſeim Geld käm, wo eem der Schtaat ſchun e Menſchealter drum biſchiſſe hott. Mei Gold, wo ich ghabt hab, hott'r gſagt, mei Ührekett, hawe ſe ma nit abgenumme, wo ich opfere wollt— Zurickl bott der domolz gſacht der Goldabnemmer un, ich hätt'm mei Kett vor zweehunnert ark gewwe. Ja hab ich gſacht, gell wann ich Kabitaliſcht wär, hätte ſe die Kett genumme, awer als Proletarier, wo ke Vaderland ghabt hott, dem ſei goldini Kett hott keen Wert. Ich hab ſe dann verkaaft, ſchun wer ſe in die Meſſingſchtell kumme. Jetz ſoll ma gach noch ſo viel bezahle un derf blos acht Schtund Zeit ver⸗ fäume bei der Arweit. Ja, ſa Nochbar hab ich aſacht, wie hawe mir friher alicklich ge · lebt in Mannem. Domolz hätt ſich en Schtaatsbeamter gar nit mit uns abgewe. Die Leit ſin immer en Kobb größer geweßt wie mir. Heitzudag laafe ſe eem's Haus ein un froge eem, ob ma außerm Hemm nit noch waß hot, wo ma hergewe kann. Waß ware deß glickliche Dääg friher in Mannem. Awer ganz leiger muß noch piel ſcheener geweßt ſein, do bott emool unſer Schullehrer verzählt, do wäre 5000 Mann mit fünf Brot'ſchbeißt worre un do wäre noch drei Leeb iwrig gebliewe. Nadirlich haw ich lache miſſe, wie deß der Lehrer uns verzählt hott. In der Diw' dhäts ſchtehe, ſogar ſchwarz uff weiß, hott's gſacht un vor deß, daß du deß nit glaabſcht, krigſcht zwee Schtund Karzer. Ich bin dann vum alte Herrmann, vum Schuldiener in'r Nunneſchul,(ſetzt heeßt's.⸗Schulhaus) abg'holt un eingſchberrt worre. Kaum war ich im Karzer, kummt'r ſchbrunge de Herrmann un bringt man en Keit'l Weißbrot un'n Krug Waſſer. Un heit Dſwann's noch Weisbrot im Karzer gäb? Do dhät ſich der Lehrer ſelwer neihocke un gäb eem als Schtrof's Röhrle in die Hand, do kennt ma ſich dann's Zifferblatt ſelwer verſchlage un kennt dann heem geh' un Kaſchtaniemehlbrod freſſe. Alles is nix mehr alleweil, lauter Schwindl. Wo ſin ma dann hinkumme mit'm Fortſchritt? Jedes Bloomaul verzählt alleweil vum Fortſchritt. Ja domolz, do ware goldene Zeite. Alles redd heit noch devu vun vergangene Zeite un alles will ſe widder hawe— un alles kreiſcht Forſchritt. Nadirlich vor lauter Elend weeß ken Menſch mehr, waß'r will un waß'r babbelt. Jeder will de Annere belehre, awer ſchaffe will ken Menſch mehr waß— blos freſſe. Leitcher! Wenn ma ſich alleweil amiſire will, um de Muth nit ganz zu verliere, do geht ma niwer noch Luiport. Da bin ich nei⸗ lich die Rue Bismarck durchgeloffe un unne am End, wo die Rue Munnerum vorbeizieht, ſchteht e Kerch. Wie ich ma ſo die Kerch vun auße anguck, ſeh ich do am Hauptquatal e Bild am Eingang henke. Ddeß Bild war mit de franzöſiſche Farwe dekoriert. Deß Bild kenntſcht, hab ich gedenkt. Deß is e modernes Mariebild, wo jedenfalls der Mooler Pechſtein, wo eem als in unſerer Kunſchthall s Lewe ſauer macht, gemoolt hatt. Ich guck— ich les— ich wollt leſe— ich hab's awer nit rausgebrocht. Ich hab blos'ſehe, daß die Maria en Säwl hott. Ich hab awer gemerkt, daß die Schrift Frankreicheriſch war. Ich buſchtawir— uff emool ſeh ich, daß de Franzoſe ihr Maria— jo Johanna heeßt. Ahal denk ich, deß is ſo die Jungfrau vun Orleans. Ja, in eme Milikärſchtaat hawe alle Heilige Säwl. O' liewer Gott hab ich gedenkt, du hoſcht ſonderbare Heilige um dich rum. Ich hab mich geärgert. Ich war raſend. Hiwe im Theater gaſchtirt der Johann vun Baris un driwwe gaſchtiert in der Kerch die Johanna vun Orlean. Ich bin an de Rhein un wollt mich verſeefe. Awer uff emool fallt ma ein:„Nur am Rhein do ſollſcht du leben“. Jetz werd aach ball widder e Ausſchtellung mit Plän ſein. Do halt jedenfalls Eener widder e Redd iwer Kleewohnunge mit Nutz⸗ gärte. Do werd alles widder zum ſchaffe uffg'hetzt. Do werds Thema heeße„Wie wohne ich umſonſt. Jeder Menſch hotts Recht zum Wohne. Jeder wohne berufsmäßig, um Wohnunge frei zu kriche. Do derf de Schornſchtefeger im Kamin wohne, der Fabrik⸗ beſitzer im Portiehaiß l, de Lehrer im Karzer, de Bodaniker im Luiſepark, de''fängnißdirekter im Kitche un de Zuchtheißler in der Freiheit. De Daglöhner lehnt ſich en de Dag un de Nachtwächter in de Lehnſchtuhl. Arbeiten un nit verzweifle. Dem Dichtige freie Bahn. Awer daß die Axt im Haus, de' Zimmermann erſchbart, deß hawe ſe noch nit verrote— deß is zwar nit modern, awer wohr. Un noch eens muß ich iwergewe: Schuſter bleib bei deinem Leeſcht. Birger! So lang die Theoretiker un Idealiſchte am Haißerbaue ſin, werd nit emool en Gänsſchtall ferdig, viel weniger e Wohnhaus. Der Schtaat ſoll baue, ſage ſe, der bankrotte Schtaat. Deß is der richtige, wo beue kann. Friher hawe als bankrotte Bauhandwerker gebaut— die hawe wenigſchtens noch e Haus halwer nuffgebrocht, awer der bankrotte Schtaat kann unmöglich baue, weil viel Guck un wenig Schaff. Schteier will niemand bezahle. Hauszins will nie⸗ mand bezahle, wenigſchtens nit viel. Die Bauhandwerker ſchaffe ach nit mehr umſunſcht, wie friher. Alſo halt Redde un ſchreibt Schrifte, ſo viel wie ihr wollt— alles vor die Kaz. Wer wohne will. muß zahle, wer baue will, muß ſchaffe, und alle am Bau nicht Beſchäftigte is der Zutritt verbote. Dann kummt ma ans Ziel. Bienche, 0 HBro'übchertiſch. Annemarie Zurzeit. Ein Gegenwartsroman von Felix E. Corſepius. Verlag von Theodor Weicher, Leipzig. Der Verfaſſer ſchildert in dem vor⸗ liegenden Roman die ſeeliſchen Konflikte eines infolge einer Verwundung Entmannten. Er verſteht es, in ſcharf umriſſenen Momenten Menſchen⸗ ſchickſale zu zeichnen, in denen die angenommene Willenskraft der Menſchen aufhört und das natürliche Triebleben einſetzt. Grauſame Herzenskonflikte des Entmannten läßt uns der Verfaſſer durchleben, bis ſchließlich das Menſchengeiſtige über das Menſchentieriſche den Sieg davon trägt und die Zueinandergehörenden in reingeiſtiger Liebe zuſammenführt. Heinrich Zſchokle:„Tantchen Rosmarin“ und„Der tote Gaſt“, zwei heitere Erzählungen. 1. Band der„Humoriſtiſchen Bücherei“, Verlag der Freude, Wolfenbüttel. Der Band vereinigt zwei köſtlich beluſtigende, ewig junge und neue Erzählungen. Die Darſtellung, wie in„Tantchen Ros⸗ marin“ Kindtaufe, Hochzeit, Verlobung, darauf beinahe Eheſcheidung und duletzt Entführung und wirkliche Vermählung in dieſem ungewöhnlichen Programm ſich folgen, iſt ein ſolches Meiſterſtück dichteriſcher Geſtaltungs⸗ kraft, daß man es einfach nicht beſchreiben kann. Und die zweite Geſchichte vom„toten Gaſte“, in der ein leiſer tragiſcher Unterton zittert, iſt eine graulige Spukgeſchichte, die aber ein goldener Faden feinen Humors uns macht, als es gemeinhin ſo„blutrünſtige“ Erzählungen zu ein pflegen. Emil Norini:„Ja, das erz!“ Ernſte und heitere Theatererlebniſſe. 2. Band der Humoriſtiſchen ücherei, Verlag der Freude, Wolfenbüttel. Für den Feinfühligen und den, der die Hauptſachen liebt und ſie unter allerlei liebenswürdigem Kleinkram hervorzuſuchen Luſt hat, bietet Norinis Buch mehr als eine moderne Ausgabe eines im zeitgenöſſiſchen Leben ſtehenden galanten Schriftſtellers. Norini, der klarblickende und doch ein⸗ chmeichelnde Wiener, reißt den Vorhang auf, den die Welt des Seins don der des Scheines trennt. Seit Max Grubes Theatererinnerungen hat kein Bühnenkünſtler das große Publikum durch ein ſo köſtlich eingeſtelltes Per ſtop hinter die Kuliſſen der Schmieren⸗, Provinz⸗ oder Hoftheater blicken laſſen. Wenn er auch das Humorvolle und Sonnige des Lebens bewußt in den Vordergrund ſtellt— und der Leſer iſt ihm in dieſer traurigen Zeit dankbar für den ſich bietenden beſchaulichen— ſo gibt er bei allem Drang zum ſcharfen Pointieren ſtets mehr als den Spiegel der Karikatur oder der bloßen Anekdote. Ueber allem liegt die Offenbarung der drei Faktoren, die ſein Leben beſtimmten: Herz, Gemüt und Frohſinn, und die hält ihn fern von Senſationshaſcherei, wie wir ſie ſonſt bei Mimen, die ſich ſelbſt Kränze flechten, ſo oft finden. 5 Runa: Sif Benticks CThe. Aus dem Schwediſchen überſetzt. Agentur des Rauhen Hauſes. Die Verfaſſerin, eine tiefgläudige bringt in dieſer charakteriſtiſchen Erzählung den Beweis, daß auch in der heutigen Zeit des Unglaubens n Wunder geſchehen. Sie führt den Leſer in das Heim einer ſchwediſchen Gelehrten⸗Familie, deren harmoniſche Ehe erſchüttert zu werden droht durch einen Dritten. Unerſchütterliches feſtes Gottvertrauen und ſtarke Glaubenstreue, die ſelbſt in dem Feinde einen Freund erblickt, retten nicht nur den Frieden des Hauſes, ſondern auch den verblendeten Freund vom Tode des Verderbens. Wenn der Ginſter blüht. Schwarzwalderzählungen von Walther Burk. Verlag von Strecker u. Schröder in Stuttgart. Fernab vom Puls⸗ ſchlag des Verkehrs und von der Nrruhe dieſer Tage leben die Menſchen dieſer zwölf Erzählungen ihr ſtill⸗beſcheidenes, aber doch nicht ereignisloſes Wäldlerleben. Sage und alter Volksbrauch verflechten ſich mit der dich⸗ teriſchen Erfindung in die Geſchehniſſe und zeitigen Bilder altväteriſch⸗ beſchaulicher Verhältniſſe, wie ſie das neuzeitliche Weltkind kaum vom Hörenſagen kennt. Das in einem geſchmackvollen Einbande vorliegende Buch iſt ein erfreulicher Leſeſtoff für jeden, der Sinn für bäuerliches ben hat und manchmal das Bedürfnis fühlt, ſich auf einige Stunden in eine den Fragen und Sorgen des Alltags entrückte Welt zu flüchten. Der Kunſtwanderer. An leitender Stelle des Juli⸗Doppelhefts der von Adolph Donath herausgegebenen Halbmonatsſchrift Der Kunſtwanderer“ (Berlin⸗Schöneberg) bringt Profeſſor Dr. Hans W. Singer(Dresden) unter dem Titel„Ein neues Kunſt⸗Mekka in Deutſchland“ den erſten öffentlichen Hinweis auf eine bisher unbekannte in Greiz bekindliche große Kunſtſammlung. Max Klingers Verleger Carl Meder erzählt in einem reich illuſtrierten Artikel aus ſeinen Erinnerungen an den Meiſter, in denen auch Klingers Urteile über die neueſten Kunſtrichtungen wieder⸗ gegeben ſind. Profeſſor Dr. Ludwig Darmſtaedter und Dr. Fulins Schuſter beſprechen die Bedeutung der Dokumenten⸗Sammlung Darm⸗ ſtaedter der Preußiſchen Staatsbibliothek, aus der ſie von nun aß im Kunſtwanderer wichtige Briefſtücke aus den Gebieten der Kunſt u. Wiſſen⸗ ſchaft veröffentlichen werden. Geſchaäftliches. *Wanzenvertilgung! Einer der widerwärtigſten Schmarotzer am Menſchen iſt unzweifelhaft die Wanze. Da ſich dieſes Ungeziefer außer⸗ ordentlich ſchnell und ſtark vermehrt, ſo muß in einer gefährdeten Woh⸗ nung, wenn dieſe nicht vollſtändig verwanzen ſoll, dem Inſekt und ſeiner Brut mit einem durchgreifenden Mittel entgegengetreten werden. Als totſicher wirlendes Vertilgungsmittel iſt Kammerjäger Bergs Nicodal 1 und 2 anzuſprechen. Das Mittel iſt leicht anwendbar, vollkommen un⸗ ſchädlich und giftfrei. Näheres ſiehe Anzeige. El8 amburg hriſtin. Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: J..: Dr. A. Pfab; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Teil: Richard Schönfelder; für Handel: J..: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl Hügel. Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. n öchin die Hausarbeit mit über⸗ 2 gute Ziegen zu verkaufen. 916 Rentables Gut eingeführtes Unternehmen, umständehalber für Wohnungsuchende m. r. Karte können ſofort nimmt, zu kleiner Familie ſofort geſucht. 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Für die Verbraucher: Butter:/ Pfund zu Mk..25 für die Fettmarke A Fettkarte in den Verkaufsſtellen Hülſenfrüchte: Reſtbeſtände an Erbſen und Vohnen zu Mk..50 das Pfund markenfrei in den Kolonialwaren⸗Verkaufsſtellen—1668. Kunſthonig: markenfrei zu Mk..20 per Pfund (offene Ware) und Mk..30 per Pfund⸗Paket in den Kolonialwaren⸗Verkaufsſtellen—1668. Marmelade: markenfrei zu M. 3,70 das Pfund in den Kolonialwarenverkaufsſtellen—1668. Speiſeſett: 125 Gramm zu Mk..25 die Fett⸗ marke 18 der neuen Fettkarte in den Ver⸗ kaufsſtellen 701—1668. Speiſeöl: ½10 Liter zu Mk..80 für die Kolonial⸗ warenmarke 29 in den Verkaufsſtellen 771—900. ll. Für die Verkaufsſtellen: Zur Abgabe ſind bereit: e: 100 Gramm zu M. 1,70 für die Milchkonſerven⸗Verkaufsſtellen 741—790, abzu⸗ holen und zahlbar gegen Ausweis am Diens⸗ tag, den 27. Juli, von 8 Uhr ab bei R. Meiſel, 3, 1. Packmaterial mitbringen. Vollmilch betreffend. Um die Vorzugsmilch möglichſt raſch den Haushaltungen zuzuführen, wird dieſe künftig von der Milchzentrale ſchon abends an die Haäͤndler ausgegeben. Von 6 Uhr abends ab iſt darum künftig die Vorzugsmilch bei den dafür beſtimmten Milchhändlern durch die Haushaltungen in Empfang zu nehmen. Dieſe tritt erſtmals am Montag, den 26. Juli ein. An dieſem Tage iſt die Vorzugsmilch abzuholen, einmal am Vormittag für den Montag und außerdem am Abend für den olgenden Tag. Von Dienstag ab wird dann die usgabe immer nur einmal abends nach 6 Uhr ſtattfinden. Mit der Neuerung wird erreicht, daß am Ahend ſchon die Milch in den Verbrauch kommt, die am gleichen Morgen beim Landwirte ermolken wurde. Städtiſches Lebensmittelamt, C 2, 16/18. Pekroleum. Gegen Abtrennung der Marken 30—33 der gelben Karte je ½ Liter= 2 Liter Petroleum; Aban Abtrennung der Marke Nr. 12 der grauen arte= ½ Liter oder eine Kerze, ſoweit Vorrat reicht und ſolche bei der vorjährigen Herbſtvertei⸗ lung von den Bezugsberechtigten nicht abgenommen wurden in den durch Bekanntmachungen bezeich⸗ neten Verkaufsſtellen. Die vorhergehenden Marken⸗ nummern ſind verfallen. 114 Verkauf von Abbruchmaterialſen ſeiſerne Dachbinder, Falzziegel. Fenſter und Hauſteine). Angebote und nähere Auskunft Zimmer 119a. Abgabe der Angebote bis ſpäteſtens Montag, den 2. Auguſt 1920, vormittags 10 Uhr auf Zimmer 125. 32 Mannheim, den 23. Juli 1920.“ Hochbauamt. Berſteigerung. Am Mittwoch, den 4. Auguſt ſowie am Don⸗ nerstag, den 5. Auguſt, jeweils vormittags von .—12 Uhr und nachmittags von—6 Uhr findet in der Turnhalle der Friedrichsſchule U 2 die Ver⸗ ſteigerung der in der Zeit vom 1. Juli 1919 bis 31. Dezember 1919 im Bereich der ſtädt. Straßen⸗ bahn in Mannheim gefundenen und nicht abge⸗ holten ſtatt. 10⁴ ur Verſteigerung gelangen: Herren⸗, Damen⸗ und Kinderſchirme, Spazierſtöcke, Gelodeutel, Hand⸗ taſchen, Zwicker, Brillen, Ringe, Handſchuhe, Email⸗ kenzen, Bücher u. a... Brennholzabgabe. Im Domänenwald Abt. 1 Diſtr. 6 werden ca. 5500 Stück ſorlene Normalwellen zum Preiſe von Mk. 70.— für je 100 Stück an Mannheimer ſaushaltungen und Gewerbebetriebe abgegeben. ſtellungen ſind gegen Barzahlung auf unſerem Büro im Schloß rechter Flügel Zimmer 10 in der Bas von morgens 8 bis mittags 3 Uhr aufzugeben. as Holz lagert vom Augenblick der Zuweiſung an auf Gefahr des Empfängers und iſt wegen Diebſtahlsgefahr ſofort abzuholen. Die von uns gusgegebenen Scheine ſind im Wald an die Auf⸗ ſeher abzugeben. Bei der Beſtellung iſt die Kohlen⸗ karte mitzubringen. 8⁰ an den Planken 500606086650 SGGSseeeesseeeeeeesee D. Mannheimer Volks-Fest Zu dem am Samstag, den 31. Juli, Sonntag, deu I1. und Montag, den 2. August 1920 auf der Neckarwiese zwischen der alten und neuen Neckarbrücke stattfinden- den Volksfest ladet freundl. ein Grosse Karneval-Gesellschaft Neckarstadt E. v. Waschstoffe Hemdenflanelle Kinder-Strümpfe Prinzeßröcke Kostümstoffe Schürzenzeuge Kinder-Söckchen Reform-Hosen Blusenstoffe Herren-Hemden Damen-Strümpfe Korsettenschoner Kinder-Kleiderstoffe Herren-Nachthemden Herren-Socken Wolldecken Weißwaren Kissen-Bezüge Stickerei-Unterröcke Erstlingsjäckchen ete. Meine Schaufenster geben ein überzeugendes Bild der Preiswürdigkeit. 3 8784 SOOSGGeseeeeseseeeseeeeees SOOGSSeeseseee Gruppe I Gruppe I SNMSON 1 13 1, paradeplatz 8 425 ausflur D 1,1 Ohne Rücksicht auf den früheren Preis verkaufen wir aschsfoffe Haarspangen repariert gut. ſchnell u. bill. Kraft, Laden, J 16, 0 Breiteſtr. 8106 Suche für meine Schweſter, kath., v. Lande in den 30er Jahren, hier in Stellung einen paſſend. Herrn kennen zu lernen zwecks*933 Heirat Witwer mit einem Kinde nicht ausgeſchloſſen. Nur ernſtgemeinte Zuſchr. mit Bild ſind unt. O. S. 53 an die Geſchäftsſtelle ds, Bl. erwünſcht. Gruppe II Kindes⸗Ausſetzung. Am 21. Juli 1920, abends um 7 Uhr etwa wurde vor dem Hauſe L 13, 12a ein etwa 10 bis 14 Tage altes Mädchen, ſchwarzhaarig mit blauen — vom Jugendamt wahrſcheinlich— und weißem geſtricktem Jäckchen bekleidet und trug um den Körper eine 7 em breite leinene und eine ebenſo breite weiße gehäkelte Binde. Gewickelt war es in zwei etwa 70 em lange weiße Gazewindeln und eine gleichlange gelb liche Windel. 30 dem Mädchen, welches das Kind aufgenom⸗ mit Glasſcheiben tragender Mann— offenbar ein Glaſer—:„Die dort vorn haben das Kind daher gelegt.“ Er zeigte dabei auf ein Paar, welches bereits beim„Hotel Leuchtweiß“ nach der Schloß⸗ gartenſtraße um die Ecke bog. Beobachtungen bezüglich der Ausſetzung des Kindes gemacht haben, oder Anhaltspunkte zur Ermittelung der Eltern und der ausſetzenden Perſonen geben können, werden aufgefordert, ſich bei der nächſten Polizeiſtation oder bei der Kriminalpolizei zu melden. Der Staatsanwalt 3: Wipfinger. Slanzarbeiten Hempi 4 Gehrig. Hannbein. Amerikanerſtraße 34/36. Telephon 2125. Vernickein vermeſſingen, verkupfern ſämtl. Metallwaren ꝛc. Emaillierung von Fahrrädern, Motorrädern ꝛc. Metallschleiferei und Poliererei. Kempf& Gehrig, Mannheim Amerikanerſtraße 34/36. Telephon 2125. 2 Fur die uns anläßlich unserer goldenen Hochzeit erwiesene Aufmerksamkeit, sprechen wir hierdurch Herrn Staptpfarrer D. Klein, dem Gesangverein„Iypographia“, sowie allen Freunden und Bekannten unseren herzlichsten Dank aus. 8764 Johann und Frau.“ Max Gqolem MNegina Gqholem geb. Qſaac 695 Vermahlte Mauußheim Velbert Rheinl. Maunußeim, òden 26. Juli Jgd. men hat, ſagte ein vorbeigehender, einen Kaſten 6 Dieſer Mann, ſowie alle, welche irgendwelche 8758 aller Art und Metallen übernimmt B628 9 627 Thaneni fenren velde iid eaer denölfden, besspren deselschaft auschlegen wollen. Augen aufgefunden. Es war mit weißem Hemdchen belieben ihre genauen Adreſſen unter N. W. 32 9 die Geſchäftsſtelle ds. Blattes aufzugeben. .50.50 Wir offerieren zu billigsten Tagespreisen in nur prima Qualitäten: 8762 Elnmachbohnen Karotten Rote Rüben(Rahnen) Nettiche Stoppelruben Diekrüben NKohlraben Surken Zwiebeiln Tomaten Blumenkohl Weisskraut Rotkraut Wirsing Früh- und Split-Obst Wertschafts- u. Tafel-Obst Kern- und Stein-Obst Mohnsamen Repssamen Rüdbsensamen lieferbar jetzt und später, waggonweise sowie in größeren Stückgutsendungen. Landwirtschaftliche Bezirksgenossenschaft Radolfzell(gadon) e. G. m. b. H. fur dl Drucksachen ſſaſpmmrrprneeceeeeenen betert pomp Druckerei Dr. Haas, G. m. b.., E 6, 25 Gestern erlöste ein sanfter Tod unseren ältesten Prokuristen Herrn Max P öhn von seinem schweren, mit großer Oeduld getragenen Leiden. Fast ein Menschenalter hat er mit unermüdlicher Hingabe auf das Erfolgreichste für unser Unternehmen gewirkt. Achtundzwanzig Jahre hindurch hat er in leitender Stellung seine umfassenden Kennt- nisse, sowie sein reiches Wissen in den Dienst unserer Firma gestellt und an deren Entwicklung tätigsten Anteil genommen. Die großen Oaben seines Verstandes, seine Herzensgũüte und seine unermüdliche Arbeitsfreudigkeit werden ihn uns unvergeßlich machen. Kunheim& Co. Berlin NW 7, den 24. Juli 1920. 875⁵⁴ Mannheim, den 26. Juli 1920. Ortskohlenſtelle. einfarbig, selten günstig für den Herbsnt Meter selten billig zum Aussuchen Meter — Abgepasstfe Lamex l. Jenenlalte Ia. 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