1* 7 rien Ae ſchlage beuteten, ſowie viele Gefangene machten. Der Feind flüch⸗ — Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebun lederzeit widerruflich. der Krieg im Oſten. Schwere Waffenſtillſtandsbedingungen? JBerlin, 29. Zuli.(BVon unſerem Berliner Büro.) Die ruſſiſchen Waffenſtiliſtandsvorſchläge an die Bolen ſind nach einer Meldung der„.-⸗A.“ aus giew ſolgende: Polen gibt wüna, minst, Grodno und Cholm heraus. Polen liefert das geſamte Kriegsmaterial an Rußland ab, ſowie 70 Prozent des Eiſenbahn⸗ makerials. N Die Sowfekverfaſſung wird für die Dauer eines Jahres in Polen eingeführt. Polen beſtimmt dann ſelbſt ſeine neue Verfaſſung. Polen wird für die Dauer von fänf Zahren militäriſch beſetzt. Alsdann werden die polniſchen Salz· und Kohlengruben an Außland über⸗ agen. Wenn dieſe Angaben zutreffen, ſind natürlich die ruſſi⸗ ſchen Waffenſtillſtandsbedingungen für Polen unannehm⸗ ba r. Dann wäre für die Sowjetregierung dieſer polniſche rieg nur eine Etappe auf dem Wege zur Weltrevo⸗ lution. Einſtweilen wird man abwarten müſſen, ob dieſe eldung ſich beſtätigt. * Immer mehr gewinnt es den Anſchein, daß es dem Oberkommando der Sowjetarmeen nicht eilig iſt, das lutvergießen im Oſten einzuſtellen. Noch geht der Vormarſch weiter, käglich finden ſchwere Kämpfe ſtatt. Die Front der Polen iſt neuerdings ſchwer ins Wanken gekommen durch te Niederlage am Nordflügel. Nunmehr muß auch das Zen⸗ Kn zurückgenommen werden. Im Süden herrſcht nach dem etzten Vordringen eine Kampfpauſe. Die Waffenſtillſtandsverhandlungen ſollen morgen be⸗ innen. Heute werden allerdings, ohne von dritter Seite be⸗ tätigt zu werden, die geplanten Waffenſtillſtands⸗ edingungen bekannt. Was ſie zür die Pelen bedeuten, Taibt ſich ohne weiteres von ſelbſt— völlige Ergebung. Im uſammenhang damit ſei noch auf die Meldung über die neueſte Haltung Rußlands zur Randſtaatenpolitik überhaupt Hingewieſen. Die Lage im Oſten iſt ſomit völlig unklar. Man weiß nicht, ob Moskau noch führt und den Frieden der Verſtändi⸗ gung will. Möglich iſt, daß längſt das ſiegreiche Militär im⸗ Lerialiſtiſch⸗nationale Kriegspolitik auf eigene Fanſt treibt. Dann erſcheint aber auch die heute im Mit⸗ gsblatt gemeldete offiztelle Haltung der Moskauer Regie⸗ rung ziemlich wertlos. Wir ſtehen dann neuerdings vor großen Gefahr, daß nach Zertrümmerung Polens die Roten im Innern und die Rote Armee ſich die Hände reichen, weil wir ohne genügenden Schutz im Oſten ſind. Sowſef-Rußland gegen die Nandſtaaten- Polifik. AKopenhagen, 29. Juli.(WB.) Die Berlingske Tidende meldet aus Helſingfors, die Revaler Blätter be⸗ richten, daß hochſtehende Perſönlichkeiten innerhalb der ruſ⸗ liſchen Sowjetregierung erklärt haben, die Sow⸗ letregierung habe niemals die Selbſtändigkeit der andſtaaten ernſt genommen und habe es auch nicht für möglich gehalten, daß dieſe dauernd von Ruß⸗ getrennt werden ſollen. Wenn ein großes ungeteil⸗ tes Rußland ſchon für die Zar⸗Regierung notwendig geweſen war, ſo iſt das in noch höherem Grade für die So w⸗ letregierung der Fall. Die Selbſtändigkeit der Völker ſei ſehr ſchön. Aber das draktiſche Leben mache es notwendig, daß man dieſe Idee nicht überſpanne. Es ſei wünſchenswert, wenn die bal⸗ iſchen Länder ſelbſt die Frage ihres Anſchluſſes an Rußland aufwürfen. Im entgegengeſetzten Falle würde ſie dazu gezwungen werden. Die Räteregierung zeige dies leht. Von Selbſtändigkeit Eſtlands und Lettlands könne nicht e Rede ſein. Heute ſei die wichtigſte Frage, wann der Weg von Rußland zu Eſtland und Lettland geöffnet werde. Beiterer Vormarſch der Auſſen. Neues Vordringen der Rolen Armee. Lor, Paris, 29. Juli.(WB) Das„Echo de Paris“ meldet aus pondon, daß die Rote Armee am 26. Juli in Tarno⸗ röleingerückt und daß Rody von den Polen ge⸗ barumt ſei. Das Vorrücken der bolſchewiſtiſchen Streitkräfte 5 in den letzten Tagen bedeutende Fortſchritte gemacht, wandem in der vergangenen Woche ein Stillſtand eingetreten Jurücknahme auf eine neue Linie. ber, Warſchau, 29. Juli.(W..) Der polniſche Generalſtabs⸗ ericht vom 28. Juli lautet: pl Im nördlichen Frontabſchnitt beſetzten unſere Abteilungen mimmäßig die Linie Granjewo—-Oſſowice—Ka⸗ polene—Litowſk—-Kobrin. Das Zentrum der elniſchen Truppen geht bei ſtarkem Druck des Feindes nach Chauehr örtlicher Angriffe des Gegners an der Kobriner u auſſee mit dem linken Flügel nach Weſten zurück., rs ie Verbindung mit der Nordarmee nicht zu ver⸗ Sren. Südlich der Stochodlinie herrſcht Ruhe. Am Styr und ret gruppieren ſich unſere Truppen zum Gegenangriff. Abwehr⸗Teilerfolge der Polen. Tel, Kopenhagen, 29. Juli.(..) Einem Warſchauer Ibe dramm zufolge meldet der polniſche Heeresbericht: Bei Weſtrue J. wurden alle feindlichen Angriffe abgewieſen. letlich dubno zerſprengten wir die 45. bolſchewiſtiſche⸗ und habel4 bolſchewiſtiſche Kavallerie⸗Diviſion. Nördlich Luzk en wir die 131. bolſchewiſtiſche Infanterie⸗Brigade ge⸗ n, wobei wir Kanonen, Wagen, viele., G. uſw. er⸗ We einſchl. M..50 für Bringerlohn u. Einziehungs⸗ gebütr M..—. Poſtbezug viertelfährl. M. 22.50 ohne Poſtgebühren. Einz. Nummern 20 Pfg. Alle Preiſe oſtſcheck⸗Konto Nr. 17890 Karlsruhe i. B. u. Nr. 2917 Ludwigs hafen a. Rh.— Geſchäfts⸗Nebenſteuen in Mannheim: Neckarſtadt: Waldhofſtr. 6. Schwetzingerſtadt: Kepplerſtr. 42. indenhof: Gontardſtr. 4. Fernſprecher Nr. 7940—7946. Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Badiſche Neueſte Nachrichten tete in Unordnung. In der Gegend nördlich Pinſk beim Oginky⸗Kanal wurden vom Feinde heftige Angriffe unter⸗ nommen. Kein Einſtellen der Offenſive. J Berlin, 29. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Nach Nach⸗ richten, die an hieſigen militäriſchen Stellen eingelaufen ſind, machen die Ruſſen im Norden und Süden noch immer Fortſchritte. Am 28. Juli ſtand ſie ſchon vor Bialyſtok, ſüdöſtlich hatten ſie die Polen bis an den Narew zurückge⸗ drängt und belagerten die Stadt Narew. Sie dürften in⸗ zwiſchen wohl ſchon den Narew überſchritten haben. Aus allem erſieht man, daß die Rote Armee einſtweilen an die Einſtellung der Offenſive nicht denkt. Die deſertierenden Polen. Poſen, 28. Juli.(Pr.⸗Tel.) Nach Blättermeldungen aus Poſen entziehen ſich auch zahlreiche Polen der Aushebung zum Heeresdienſt, indem ſie erklären, Deutſche zu ſein. Täglich deſertieren Hunderte von Soldaten, die teilweiſe mit den Waffen über die Grenzen gehen. Die innere Gefahr. Eine Kundgebung für den Anſchluß an Sowjetrußland. Berlin, 29. Juli.(Priv. Tel.) Einer Blättermeldung aus Bremen zufolge, fand dort geſtern nachmittag eine von Unabhängigen und Kommuniſten veranſtaltete Kundgebung für den Anſchluß an Sowjetruß⸗ land ſtatt. Es gelang der Schutzmannſchaft und Sicherheits⸗ polizei, den Demonſtrationszug vom Marktplatz zum Haupt⸗ bahnhof abzudrängen. Dort ſchloß die Demonſtration mit einem Hoch auf die Weltrevolution. „FJolgenſchwere Arbeiterdemonſlration in Höchſt. Höchſt a.., 29. Juli.(WB.) Zu einer großen Arbeiter⸗ demonſtration kam es heute in den Vormittagsſtunden vor dem Direktionsgebäude der hieſigen Farbwerke, vorm. Meiſter, Lucius u. Brüning,.⸗G. Unzufriedenheit der Arbeiter mit Lohn⸗ und Arbeitszeitfragen ſowie der Unwille über den Steuerabzug ſollen den Anlaß zu der Demonſtration gegeben haben. Die Menge ſtaute ſich in den Ausgängen des Direktions⸗ gebäudes ſowie auf der Straße, während eine Abordnung mit der Direktion verhandelte. Bei dem großen Gedränge im Treppen⸗ hauſe brach plötzlich das hölzerne Treppengeländer durch und eine große Anzahl Leute ſtürzte in die Tiefe, wobei zahlreiche Per⸗ ſonen ſchwere Verletzungen davon trugen. Ein junger Mann aus einem Nachbarorte krug dabei ſo ſchwere Verletzungen davon, daß er ihnen erlegen iſt. Einer der Direktoren ſoll bei den Auseinanderſetzungen verletzt worden ſein. die Frage der Vorſchüſſe an deulſchland. Auf der Konferenz von Boulogne war, wie geſtern ge⸗ meldet worden war, zwiſchen Millerand und Lloyd George beſtimmte Pläne und Abmachungen getrof⸗ fen worden, wie man der aus dem Kohlenabkommen ſich er⸗ gebenden Verpflichtung nachkommen, wolle, an Deutſchland die Differenz zwiſchen dem gutgeſchriebenen Inlandskohlen⸗ preis plus 5 Mk. Goldprämie pro Tonne und dem Weltmarkt⸗ preis in Form von Vorſchüſſen zu gewähren. Die Meldung der Einzelheiten, wie man dieſe Kreditoperation geſtalten will, ſind noch ziemlich unklar. Eines fällt aber dabei beſonders auf. Der Wiedergutmachungsausſchuß ſoll zum Träger der ganzen Operation gemacht werden. Weiter hat man anſcheinend die Abſicht, die Schatzanweiſungen, die Deutſchland nach dem Wortlaut des Friedensvertrages am 1. Mai 1921 dem Wiedergutmachungsausſchuß zu überliefern hat, vorzudatieren. Deutſchland ſoll nämlich am 1. September 1920 dem Wiedergutmachungsausſchuß deutſche Schatzanweiſungen im Werte von 60 Millionen Gold⸗ mark mit Verfall am 1. Mai 1921, die jährlich 6 v. H. Zinſen bringen ſollen, übermitteln. Nach dem 1 September ſoll je nach der erfolgten Kohlenlieferung und nach dem Betrag, der auf Grund des Abkommens von den Verbündeten als Vor⸗ ſchuß geleiſtet werden ſoll, Deutſchland gleichwertige Anwei⸗ fungen übermitteln Die Vorſchüſſe würden, in Einklang ge⸗ bracht mit den Lieferungen. Der Wiedergutmachungsausſchuß werde alsdann, um ſich die notwendigen Gelder zu verſchaf⸗ fen, die von Deutſchland gelieferten Schatzanweiſungen ver⸗ äußern oder diskontieren können, und er werde ſie mit der Bürgſchaft der verbündeten Mächte verſehen. Der Wie⸗ dergutmachungsausſchuß kann vorläufig den Betrag der Vor⸗ ſchüſſe, die monatlich an Deutſchland zu leiſten ſind, auf 40 Goldmark für die Tonne feſtſetzen. Auf dieſe Art ſoll die franzöſiſche Schatzverwaltung nicht genötigt ſein, Vorſchüſſe an Deutſchland zu leiſten, und ſie ſoll durch eine einfache Bankoperation ihren Verpflichtungen an Deutſchland nachzukommen vermögen. Die franzöſiſche Preſſe ſei, ſo wurde weiter gemeldet, mit dieſer Form einverſtanden und von ihr befriedigt. Heute kommt die Meldung, daß die Anträge der Finanzminiſter im Ausſchuß, dem ein diesbezüglicher Geſetzentwurf zur Be⸗ ratung vorlag, Widerſtände fanden. Man war nicht bereit, ſie zu beſprechen. Ein Ereignis, das zunächſt höchſt merkwür⸗ dig erſcheint. Die Form des Kredits iſt für die Franzoſen günſtig, man konn die Abneigung nur aus dem prinzipiellen Widerwillen erklären, in irgend einer Form überhaupt dem verhaßten Gegner Deutſchland entgegenkommen zu ſollen. Dies würde natürlich bezüglich des ganzen Kohlenabkom⸗ mens eine neue Lage auch für uns bedeuten, wenn die Franzoſen ihr Vorſchußverſprechen nicht erfüllen wollten. Man ſieht, wie wackelig alle Vereinbarungen der Staats⸗ männer ſind, wenn nicht die Völker die diplomatiſchen Aktionen decken. Zu dem bekannt gewordenen Plane, inbeſonders über die Art und Weiſe ihrer Feſtlegung iſt ferner vom politiſchen Standpunkt aus noch folgendes zu ſagen: Ueber die Be⸗ dingungen des Vorſchuſſes iſt in Spa nichts Näheres vereinbart worden. Höhe des Vorſchuſſes, Dauer, Verzinſung und Rückzahlung ſind offen gelaſſen worden. Wie kommt man auf Ententeſeite dazu, dieſe wirt⸗ ſchaftliche Seite wieder höchſt zwangsläufig und einſeitig durch Diktat regeln und feſtſetzen zu wollen? Deutſchland muß hierbei als Zahler und Schuldner als völlig Anzeigenpreiſe: 1ſpalt. Kolonelzeile.50 Mk., ausw..— Mk., Stellengeſ. u..⸗Anz. 20% Nachl., Rell. 8Mk. Annahmeſchluß: Für d. Mittagbl vorm. 9½, f. d. Abendbl. Nachmt. Ng Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Ausgaben wird keine Berantw. übernommen. u. dgl., Betriebsſtörungen, Materialmangel uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprücchen f. ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben od. f. verſpätete Aufnahme v. Anzeigen Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. öhere Gewalt, Streiks gleichberechtigter Vertragskontrahent mit herangezo⸗ gen werden. Die 65 Zinſen, die uns der Kredit koſten ſoll, ſind eine zu hohe Belaſtung. Der Rückzahlungstermin iſt von entſcheidender Bedeutung; ebenſo ob die Schatzſcheine eine Art Handelspapier im Ausland ſein werden oder als formale Garantie in fremdes Depot hinausgehen. Im erſteren Falle ergeben ſich zahlreiche Bedenken, die mit der Valutagentwicklung zuſammenhängen. Kurz geſagt: Wir müſſen fordern, daß die Reichsregie⸗ rung unverzüglich die Sache aufgreift, unſer Verhandlungs⸗ recht betont. Nun iſt Reichsfinanzminiſter Wirth an der Reihe, auch endlich einmal etwas zu leiſten, wenn er Finanzpolitiker ſein will. Franzöſiſche Widerſtände gegen die Vorſchuß⸗Gewährung. Paris, 29. Juli.(WB.) Der Finanzausſchuß der Kam⸗ mer hat geſtern nachmittag den Geſetzentwurf über die Bewilligung der durch das Kohlenabkommen mit Deutſchland notwendig gewordenen Vorſchüſſe durchbe⸗ raten. Nachdem der Finanzminiſter eine große Reihe von Fragen der Mitglieder des Finanzausſchuſſes beantwortet hatte, weiger te ſich der Ausſchuß, in die Beratung der einzelnen Artikel einzutreten und lehnte mit 12 gegen 8 Stimmen bei 9 Enthaltungen den Antrag a b, in die Erör⸗ terung einzutreten. Es wird angenommen, daß der Finanzausſchuß ſich heute nachmittag auf Antrag des Mini⸗ ſterpräſidenten in ſeiner Anweſenheit nochmals mit der Kreditforderung beſchäftigen wird. Paris, 29. Juli.(W..) Die Finanzkommiſſion nahm den Bericht des Finanzminiſters über den Geſetzent⸗ wurf entgegen, wodurch die Regierung ermächtigt wird, mit monatlich 200 Millionen Franken während eines Zeitraumes von höchſtens ſechs Monaten ſich an den Vorſchüſſen zu beteiligen, die von Belgien, England und Italien in Ausfüh⸗ rung der interalliierten Abmachungen vom 16. Juli an Deutſchland 7 leiſten ſind. Der Vorſitzende gab die Be⸗ denken bekannt, die der Entwurf bei den Mitgliedern der Kommiſſion erweckt habe. Die Aufnahme der artikelwei⸗ ſen Diskuſſion des Entwurfes wurde, wie bereits gemeldet, darauf abgelehnt. deulſcher Beichslug. Zur Aufhebung der Militärgerichtsbarkeit. J Berlin, 29. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Im Reichs⸗ tage ſtand heute zunächſt die zweite Beratung des Geſetzes über die Aufhebung der Militärgerichtsbarkeit auf der Tagesordnung. Das Haus wies nur eine ſchwache Beſetzung auf. Für die Mehrheitsſozialdemokraten ſprach Abg. Radbruch, der, wie er ſagte, als Gerichts⸗ und Rechtslehrer die heutigen Zuſtände auf dem Gebiete der Militärrechtsſprechung als eine Juſtizſchmach bezeichnete. Frankreich habe nur einen einzigen Dreyfußprozeß gehabt und ſei dabei in ſeinen Grundfeſten erſchüttert worden. Wir hätten jedoch ſeit anderthalb Jahren dutzendweiſe Dreyfuß⸗ prozeſſe erlebt. Die Aufhebung der Militärgerichtsbarkeit mache dieſem ſchmachvollen Zuſtand ein Ende. Dann kam der deutſch⸗nationale Abg. v. Gallwitz, der die Militärjuſtiz gegen die erhobenen Vorwürfe vertei⸗ digte. Kein geordnetes Heerweſen könne ohne eine ſolche beſtehen. Die erſten Worte des unabhängigen Redners, des Abg. Roſ enfeld gingen in einer Flut von Zwiſchenrufen und Gelächter der Rechten unter, ſodaß der Präſident ſchließ⸗ lich erſuchen mußte, den Redner doch wenigſtens zu Worte kommen zu laſſen. Darau erfolgte der allgemeine Exodus der äußerſten Rechten. Roſenfeld entwickelte die ganze Pathetik der Unabhängigen gegen alles, was Militär heißt, und wet⸗ terte gegen das fluchbeladene alte Regime und deſſen Ver⸗ treter. Für das Zentrum ſprach dann Abg. Bell in maß⸗ vollen Worten für die Aufhebung der Militärgerichtsbarkeit. Das Reichswehrnolgeſetz. Berlin 29. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Geſetzentwurf der geſtern den Reichstag beſchäftigte, iſt nicht das eigentliche neue Reichswehrgeſetz, ſon⸗ dern ein Notgeſetz, das gefaßt worden iſt, weil der Reichs⸗ tag in ſeiner kurzen Tagungsperiode das eigentliche Reichs⸗ wehrgeſetz nicht verabſchieden kann. Aimons und Lowfelrußland. Von beſonderer Seite wird geſchrieben: BC. Der Reichsminiſter des Aeußeren Dr. Simons iſt im Reichstage bei ſeiner mit großer Spannung erwarteten Rede über Spa auf die Oſtfragen zu ſprechen gekommen. Zutreffend wies der Miniſter u. a. auch darauf hin, daß die Löſung der Oſtfragen von größter Bedeutung für die Ent⸗ waffnung ſei und ein Diktat in dieſer Frage nur dann einen Sinn hätte wenn man ſich vorher über die Regelung der Oſtfragen geeinigt hätte. Der Miniſter iſt dann im wei⸗ teren Teil ſeiner Rede auf die wirtſchaftliche Arbeit der ruſſiſchen Sowjetrepublik zu ſprechen gekommen und hat unter lebhafter Unruhe auf der rechten Seite des Hauſes, und größ⸗ ter Zuſtimmung auf der Seite der Unabhängigen und einigem Erſtaunen bei den übrigen Parteien— ein Bild von den wirtſchaftlichen Zuſtänden in der Sowjetrepublik entworfen, das inſtriktem Gegenſatz zu dem ſteht, was nichtbolſche⸗ wiſtiſche Rußlandkenner berichten, die die Zuſtände an Ort und Stelle ſtudiert haben. Ja, es muß noch mehr geſagt werden: Dr. Simons Ausführungen laſſen ſich auch an der Hand bolſchewiſtiſcher Quellen ſederzeit widerlegen. Hierbei muß natürlich in Betracht gezogen werden, daß die Bolſchewiſten im allgemeinen eine doppelte Taktik ver⸗ folgen, denn während ſie in ihren eigenen Blättern auf Sowjetboden, wenn auch nicht direkt, ſo doch indirekt Daten, die das völlige Fiasko des Bolſchewismus erweiſen, veröf⸗ fentlichen, finden ſich ſelbſtverſtändlich gleichzeitig in denſelben Blättern Lobhudelei ſondergleichen über ihre, der Bolſche⸗ wiſten angeblich gewaltige aufbauende Tätigkeit. Die ————— ———————ů 77 — ——— 8 2. Seite. Nr. 333. bolſchewiſtiſchen Emiſſär dagegen, die ſich ſeit Monaten in Deutſchland zahlreich herumtummeln, vermeiden es aufs peinliche, hier auf deutſchem Boden irgendwelche Daten zu veröffentlichen, die das bisherige Wirken der Sowietregierung im einem ungünſtigen Lichte erſcheinen laſſen könnten. Zu unſerem lebhaften Bedauern muß konſtatiert werden, daß der iniſter offenhar, überarbeitet wie er iſt, ſeine Kenntnis über die Zuſtände in der Sowjetrepublik aus Quellen geſchöpft hat, deren Richtigkeit er in der Hetze der letzten Zeit— man denke an die aufregenden Verhandlungen in Spa— nicht hat nachprüfen können. Offenbar haben ſich an den Miniſter Leute gedrängt denen um jeden Preis daran ge⸗ legen war, ihm eine der Wahrheit widerſprechende Darſtellung der Zuſtände in der Sowjetrepublik zu geben. Nur ſo iſt es zu erklären, daß der Miniſter, wie er ſich ja ſelbſt ausgedrückt hat, auf Grund völlig objektiver Quellen zu ſprechen glaubte. Der Miniſter hat übrigens verſprochen, das ihm zur Ver⸗ fügung ſtehende Material den Reichstagsabgeordneten zu übergeben. Wir ſehen der Veröffentlichung dieſes Materials mit größter Spannung entgegen, gleichzeitig ſei jedoch be⸗ merkt, daß es doch höchſt eigenartig iſt, daß dieſes Material bisher noch nicht veröffentlicht worden iſt! Auch wir gehören nicht zu denen, die in Rußland„nichts als Ehabs ſehen“. Wir ſind jedoch im Gegenſatz zum Herrn Miniſter der Anſicht, daß in einem Lande, in dem die Arbeiterſchaft bis zu 64% ihres Bedarfs an Getreideprodukten im Schleich⸗ handel erwerben muß, weil ſie ſonſt Hungers ſterben müßte, ſchwerlich von einer„geradezu enormen auf⸗ bauenden Wirtſchaft“ geſprochen werden darf. Man müßte doch annehmen, daß das offizielle Organ des Oberſten Sowjets der Volkswirtſchaft, die„Ekonomitſcheskaja Shifn“, über die Zuſtände in der Sowjetrepublik ſedenſaus nicht ſchlechter orientiert iſt als der deutſche Außenminiſter. In Rußland herrſcht, wie die Bolſchemiſten ſelbſt uns berichten, eine ungeheure Sterblichkeit, die im Jahre 1919 bei⸗ ſpielsweiſe in Petersburg die Anzahl der Geburten ums 6⸗ fache überſtiegen hat, auf allen Gebieten des Wirt⸗ ſchaftslebens iſt eine furchtbare Zerrüttung zu bemerken. Der Bolſchewismus hat, wie ſich auch aus bol⸗ ſchewiſtiſcher Quelle jederzeit W läßt, nicht eine Stei⸗ gerung, ſondern ein Sinken der Produktivität her⸗ vorgerufen. Das Chaos in Rußland iſt doch, das wird auch Dr. Simons zugeben müſſen, jedenfalls nicht ohne Schuld der Bolſchewiſten entſtanden, wenn wir auch die Letzten ſind, die ſo töricht wären, den Bolſchewiſten allein die Schuld für die gegenwärtigen Zuſtände zuzuſchreiben. Wenn nun auch der Miniſter ohne Frage bei Beurtei⸗ lung der Wirtſchaftslage Sowjetrußlands von offenbar wirk⸗ lich„Unabhängigen“ ſchwer getäuſcht worden iſt, muß an⸗ dererſeits geſagt werden, daß ſein Standpunkt be fc der Verhandlungen zwiſchen Sowjetrußland und der En⸗ tente über Polen, ein durchaus richtiger iſt. Und ſo ſehr es zu bedauern iſt, daß der Miniſter über den wirt⸗ ſchaftlichen Aufbau Sowjetrußlands Behauptungen aufge⸗ ſtellt hat, die ſich bei einer objektiven ruhigen Beurteilung der Sachlage unter keinen Umſtänden aufrecht erhalten laſſen, ſo ſehr zu begrüßen ſind die Worte des Miniſters, daß der Friede im Oſten ein noch viel wackligeres und fall⸗ ſüchtigeres Kartenhaus als der Friede von Verſailles ſein wird, wenn Deutſchland zu den Verhandlungen nicht zuge⸗ zogen werden wird. Die Auſſen in Perſien. Jurückziehung der ruſſiſchen Seeſtreitkräfte aus perſiſchem Geblet. Teheran, 26. Juli.(W..) Die perſiſche Regierung er⸗ hielt ſoeben vom Volkskommiſſar des Auswärtigen der Sow⸗ jetregierung, b0 a cherin, ein Radiotelegramm, in dem erklärt wird, daß alle ruſſiſchen Seeſtreitkräfte aus dem perſiſchen Gebiet in den perſiſchen gezo gen werden. Tülrkei. Die Unkerzeichnung des kürkiſchen Friedensvertrags. Paris, 29. Juli.(WB.) Der türkiſche Friedensvertrag wird wahrſcheinlich nicht vor Sonntag unterzeichnet werden, da die tür⸗ kiſchen Delegierten bisher noch nicht in Paris eingelroffen ſind. der Mann mit den ſieben Masken. Roman von Erich Wulffen. (Nachdruck verboten.) (Fortſetzung.) Was ihm Frau Ferenczy, die er als Zeugin vorgeladen hatte, offenbarte, war wenig dazu angetan, ſeine geſunkenen Hoffnungen zu beleben. Die nunmehr faſt fünfzigjährige Witwe von etwas hagerer Erſcheinung mit hellblonder, auffälliger Perücke und falſchen Zähnen bekannte ſich tatſächlich als das Opfer einer boshaften weiblichen Rache. Eine Hausbewohnerin, mit der ſie ſich überworfen hatte, wollte ſie öffentlich bloßſtellen und aus dem Hauſe drängen. Die Bankierswitwe hatte ſich in dieſer unangnehmen Lage ihrem Rechtsbeiſtand, dem Hof⸗ und Gerichtsadvokaten Doktor Ricke, offenbart. Sie fragte ihn, ob ſie nicht alles ableugnen oder ihr Zeugnis verweigern dürfe. Er klärte ſie über die geſetzlichen Beſtimmungen auf und ſprach die Befürchtung aus, daß der Tatbeſtand auch ohne ihre Mitwirkung feſtgeſtellt werden könne. 5 Frau Profeſſor Collina, ſo hieß die boshafte Angeberin in der Leopold⸗Ernſt⸗Straße, hatte zweifellos für Namhaft⸗ machung von Zeugen geſorgt.„Und große Hochſtapler“, ſetzte Doktor Ricke bedenklich hinzu,„verblüffen manchmal durch ihren Wahrheitsfanatismus!“ Julia Ferenczy hätte Tauſende ihres Vermögens geopfert, wenn ſie dieſer gerichtlichen Angelegenheit entgehen konnte. Der kleine Advokat mit dem gewölbten Rücken, den ſie, bevor ſie ſelbſt beim Staatsanwalt erſchien, ins Gefecht ſchickte, richtete nichts aus. Doktor Sperl witterte etwas und verabſchiedete ihn kühl, da er es nur mit der Zeugin ſelbſt zu tun habe. Aber der kluge und empfindliche Advokat kannte die Rechtſprechung und klärte etwas umſtändlich und mit aller Vorſicht ſeine Klientin auf, wie nach ſeiner Meinung die Er⸗ hebung der öffentlichen Klage vielleicht vermieden werden könnte. Frau Julia Ferenczy geborene Zucker errötete noch unter der Schminke, als ſie begriffen hatte, worauf es ankam. Dem Rechtsbeiſtand ſagte ſie kein Wort weiter, er war 22 ſo zartfühlend, nicht zu fragen. Er ahnte wohl aber in der Tieſe ſeines Herzens ihre Entſchließung, als ſie fichtlich erleichtert davontänzelte. Doktor Sperl fiel aus allen kriminaliſtiſchen Himmeln, als die Zeugin jeden Einwand des Beſchuldigten beſtätigte. Sie verſicherte lächelnd, daß ſie auf eine Heirat megen des ewäſſern zurück ⸗ 20 Gefangennahme eines lürkiſchen Nalionaliſtenführers. Athen, 28. Juli.(WB.) Die Blätter melden, daß der Führer der türkiſchen Nationaliſten in Thrazien Jafar Fayar gefangen Heulſches Beich. Der italieniſche Bolſchafter bei Simons. mitgeteilt wird, hat der italieniſche Botſchafter de Martino ſofort nach ſeiner am Montag erfolgten Rückkehr aus Rom, wohin er während der Verhandlungen in Spa gereiſt war und wo er noch eine Konferenz mit dem italieniſchen Außenminiſter Graf Sforza hatte, am Diens⸗ tag dem Reichsminiſter des Auswärtigen Dr. Simons einen Beſuch abſtattete. Bei dieſer Gelegenheit wurde zwiſchen den beiden Staatsmännern die geſamte internatio⸗ nale Lage, beſonders mit Rückſicht auf die Konferenz in Spa und die bevorſtehende Konferenz in Genf beſprochen. Namentlich wurde auch die Wiedergutmachnugsfrage erörtert, ſowie die Frage der Wiedererrichtung der deutſchen Bot⸗ ſchaft in Rom und einige Fragen handelspolitiſchen Inhalts. In dieſer Beſprechung hat Dr. Simons dann auch dem Botſchafter ſeine Aeußerungen über den Bolſchewismus in der Rede vom Montag in der Weiſe erläutert, wie er dies Dienstag in der Reichstagsſitzung getan hat. Am Mittwoch hat der Reichsminiſter Dr. Simons den Beſuch des Botſchaf⸗ ters erwidert und die am Dienstag begonnenen Unterhand⸗ lungen fortgeſetzt. Reichsberakungen über Abbau der JIwangswirtſchaft. Berlin. 29. Juli.(Von unſerm Berl. Büro.) Die demokra⸗ tiſche Parteikorreſpondenz berichtet, die Reichstagsfraktion hätte ſich am Mittwoch mit parlamentariſchen Maßnahmen zum energiſchen und ſchnellen Abbau der Zwangswirtſchaft beſchäftigt. Wir möchten glauben, daß es ſich dabei um dreſerlei handelte: Zum erſten, um die Beſeitigung der Zwangswirtſchaft in weite⸗ ſtem Umfang, d. h. alſo um die Aufhebung aller der Kriegs⸗ und Nachkriegsgeſellſchaften, die ſich vielfach direkt oder indirekt als QAuelle der Korruption erwieſen haben. Dazu dürfte auch die Bekämpfung des Wuchers kommen, ſoweit nicht ſchon durch die Aufhebung der Zwangswirtſchaft ihm das Waſſer abgegraben wird (durch Verſchärfung, Beſchleunigung der Fälle, Bekanntmachung der Strafen). Dieſe Beſchleunigung des Verfahrens wird indeſſen wohl doch nur durchzuführen ſein, wenn eine Juſtizreform hinzukommt, die die Bagatellſachen nach Möglichkeit verſchwinden läßt, indem ſie die unſtrittigen Fälle an die unteren Inſtanzen, den Gerichtsſchrei⸗ bern überläßt und die Richter frei macht, für die eigentlichen, ſtrittigen Fälle. Die demokratiſche Korreſpondenz meint, die prak⸗ tiſchen Vorſchläge, die von einem von der Fraktion eingeſetzten Ausſchuß ausgearbeitet werden ſollen, dürften noch während der ſetzigen Tagung durchgeführt werden. Wir möchten das allerdings bezweifeln. Herſtellung eines Einheitsſtoffes zur Weiterbeſchäftigung der Texlilinduſtrie. 0 Berlin, 28. Juli.(Pr.⸗Tel.) Wie die Blätter melden, finden gegenwärtig zwiſchen den Reichsbehörden und den ſächſiſch⸗thüringiſchen Webereiverbänden Ver⸗ handlungen ſtatt über die Anfertigung eines dem Militärtuch ähnlichen Stoffes als Einheitsſtoff für die Bevölkerung. Es ſollen iaſe n Aufträge gegeben werden, um Be⸗ triebseinſchränkungen vorzubeugen. Unruhe in Poſen. Berlin, 28. Juli.(Pr.⸗Tel.) Wie mehrere Blätter aus Meſeritz melden, 1 es in der Provinz Poſen zu Un⸗ ruhen gekommen. In mehreren kleineren Ortſchaften bei Neutomiſch Peogg es Provokateuren und Polizeiſpitzeln, die deutſche Bevölkerung aufzuhetzen. Polniſche Gendar⸗ meriepoſten wurden entwaffnet und 15 Faen auch Gemeindegebäude und Poſtämter beſetzt. Das herbeigerufene polniſche Militär verhaftete 100—120 Deutſche, die unter groben Mißhandlungen nach der Poſener Mſaung gebracht wurden, wo ſie ihrer Aburteilung wegen Landesver⸗ rats entgegenſehen. Ein Aufruf zur deulſchen Erneuerung. Der„Bund der Erneuerung wirtſchaftlicher Sitte und Verant⸗ wortung“ in Berlin Wö 35, Schöneberger Ufer 36a erläßt einen Aufruf. Der Bund der Erneuerung ruft daher auf zu ein⸗ 4 6717 und vertiefter Lebensführung, zu frei⸗ willigem Verzicht auf allen für das geiſtige Leben ſchäd⸗ lichen und für das körperliche Leben unwichtigen Verbrauch, zur Förderung jeder der deutſchen Volkswirxtſchaft 8 5 und jeder hochwertigen Arbeit mahnt und zum Beitritt auffordert. Altersunterſchiedes nicht im entfernteſten gerechnet und daß ſie vor fünf Jahren tatſächlich aus leidenſchaftlicher, von prak⸗ tiſchen Nebenabſichten ganz unbeeinflußter Neigung gehandelt abe. Sie gab die Vernichtung der Schuldurkunde zu und mußte auch einräumen, mit welcher Wirkung Györkt das Lied aus dem„Bettelſtudent“ geſungen hatte.„Ex hat eine ſehr ein⸗ ſchmeichelnde, faſt ſchmelzende Stimme!“ verſicherte ſie ganz er Staatsanwalt fragte„Alſo Sie würden dem Schwindler die achttauſend Kronen gegeben haben, auch wenn Sie ſein Vorleben, wie ich es Ihnen eben ſchilderte, gekannt hätten?“ „Dann wahrſcheinlich erſt recht, Herr Staatsanwalt“, erklärte die Zeugin theatraliſch,„wenn ich ihm ein beſſeres Fortkommen hätte verſchaffen können— ich zahle anſehnliche jährliche Beiträge zur Gefangenenfürſorge. Das tat ſchen mein ſeliger Vater— der Hofrat Zucker—“ Doktor Sperl glaubte nicht recht zu hören.„Aber würden Sie wirklich mit dieſem vorbeſträften Mann überhaupt ver⸗ kehrt haben—?“ Julia errötete abermals unter der Schminke und ſenkte den Blick zu Boden:„Ich habe ihn namenlos geliebt, Herr Staotsanwalt!“ „Er behauptet ſogar, Sie würden ihn trotz ſeines Vor⸗ 8800 geheiratet haben—?“ fragte der Subſtitut nicht ganz höflich. „Da ſagt er wohl die Wahrheit, Herr Staatsanwalt! Und ich wollte, ich hätte mich ſelber zu dieſem Schritte auf⸗ gerafft— dann wäre alles anders gekommen—“ oktor Sperl erſtaunte und war um eine kriminaliſtiſche Erkenntnis reicher. „Und nun ſagen Sie mir nur noch etwas, gnädige Frau“, erklärte er, um ſich ein vollſtändiges Bild zu machen.„Wie war es möglich, daß er Ihnen wochenlang den Offizier vor⸗ ſpiegelte? Ich finde, er hat gar nichts Militäriſches an ſich— „Vielleicht heute nicht mehr, Herr Staatsanwalt. Aber Sie hätten ihn ſehen ſollen. Glauben Sie mir! Das war nicht meine Meinung allein. Es ließen ſich Zeugen ſtellen, die ihn geſehen haben. Das heißt, ich will natürlich dieſe Zeugen nicht ſtellen. Es wur eine einzige Stimme in Buden die ihn für einen vollendeten Kabalier inmd eee ee Julia Fereneziy wurde noch lebhafter, als ortfuhr: „Vielleicht iſt in ſolchen Dingen allein das Auge der Frau maßgebend. Und ich hatte viele Neiderinnen; ganz junge, darunter Fünfzehnjährige! Gerade dieſer Umſtand verleſtete mich beſonders—“ J Berlin, 29. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Wie uns politiſche Akte und Briefe entwendet worden. Baden. X Karlsruhe, 29. Juli. Die uns aus parlamentariſchen Krei⸗ ſen gewordene Mitteilung, der Jandtag werde noch in dieſer Woche ſeine Arbeiten abſchließen können— durch Einſchiebung einer Abendſitzung am Subleſ und einer Sitzung am Samstag,— ſcheint ſich nicht verwirklichen zu laſſen. Es wird kaum möglich ein, die Anforderungen im 1. Nachtrag zum Staatsvoranſchlag im Haushaltsausſchuß noch in dieſer Woche endgültig durchzu⸗ arbeiten. Das Plenum des Landtages wird ſomit auch in der erſten Auguſtwoche zuſammentreten müſſen. Vermehrung der Landwirtſchaftsſchulen. Karlsruhe, 28. Juli. In den Verhandlungen des Landtages wurde wiederholt mit Rückſicht auf die geſteigerte Förderung der Landwirtſchaft der Wunſch auf Vermehrung der Landwirt⸗ ſchaftsſchulen geltend gemacht. Das Miniſterium des Innern hat die Schaffung von ſechs neuen Schulen beſchloſſen und eine entſprechende Anforderung in den erſten Nachtrag zum Staats⸗ voranſchlag eingeſtellt.— Der Haushaltausſchuß des Landtages hat bei der fortgeſetzten Beratung des erſten Nachtrags im Unterrichts⸗ budget nur den Ausbau der Realſchule in Kehl bewilligt. Der Ausbau weiterer Realanſtalten wurde aufgrund eines Zentrums⸗ antrags abgelehnt, bis die Beitragsleiſtung der Gemeinde zum per⸗ ſönlichen Schulaufwand der neu zu errichtenden oder auszubauenden Anſtalt geregelt iſt.— Aus dem Voranſchlag des Unterrichtsminiſte⸗ riums iſt weiter noch bemerkenswert, daß die Verbindung der bis⸗ herigen Akademie der bildenden Künſte und der Kunſtgewerbeſchule noch enger geſtalte“ werden ſoll und daß 1 eine Landes⸗ kunſtſchule alle Unterrichtseinrichtungen auf dem Gebiet der bil⸗ denden Kunſt und des Kunſtgewerbes in Karlsruhe vereinigen wird. Bayern. Die geſiohlenen Aklen. an München, 29. Juli.(Priv.⸗Tel.) Aus dem Miniſterium des Aeußeren waren während der Herrſchaft Eisners egen des Diebſtahls hatten ſich ſetzt zu verantworten der 26jährige Kauf⸗ mann Fechenbach aus Mergentheim, der ſtudierende Ernſt Joske und die Buchhalterin Reichenbach. Die Angeklagten wurden unter Zu⸗ billigung mildernder Umſtände zu je 3 Tagen Gefängnis verurteilt. Fechenbach war nicht erſchienen und wird nun zwangsweiſe vor⸗ geführt werden. Letzte Meldungen. Wo Rauch iſt, iſt Jeuer. E Berlin, 29. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die „Magdeburger Zeitung“ hat dieſer Tage von einem Geheim⸗ abkommen berichtet, das zwiſchen Herrn Joffe und dem frühe⸗ ren Vertreter der Sowjetregierung in Deutſchland und zwei Ver⸗ tretern der Unabhängigen und der für den Fall abge⸗ ſchloſſen worden ſein ſollte, das die ruſſiſche Rote Armee die deutſche Grenze überſchreitet. Die„Freiheit“ aber, ſowie auch der „Vorwärts“ haben dieſe Mitteilungen als Hundstags⸗ phantaſie bezeichnet. Das gleiche geſchieht jetzt von einer amtlichen preußiſchen Stelle, die erklären laſſen, doß dii Meldung nicht richtig ſei. Auch wir neigten zunächſt zu der Anſicht, daß es ſich hier um Gerede und Gerüchte handle. Es ſcheint aber doch hier das Sprich⸗ wort am Platze zu ſein, von dem Rauch, der nur aufſteigt, wo Feuer iſt. Jedenfalls wird der Amtskommiſſar für öffentliche Sicherheit hier Urſache zum Nachprüfen finden. Erſchwert wird die Aufgabe einigermaßen dadurch, daß zumal in der Provinz Oſtpreußen ein Teil der Verwaltungsorgane von ſozialdemo⸗ kratiſchen Beamten beſetzt iſt. Abſendung von Offizieren für die Polenhilfe. Breslau, 29. Juli.(Priv.⸗Tel.) In Warſchau ſind über Danzig und das Abſtimmungsgebiet 300 Entente⸗Offi⸗ iere eingetroffen. Sie ſind auf Grund eines Antrages an die lliierten abkommandiert worden. Auch General Nol⸗ let befindet ſich nach einer Mitteilung des oberſchleſiſchen Kurier dabei. 1 Berlin, 29. Juli.(Von unſerm Berl. Büro.) In den nächſten Tagen erſcheinen Erinnerungen des Reichswehrminiſters Noske unter dem Titel„Von Kiel bis Kapp“. Beſonders intereſſant ſcheint das Kapitel vom Kapp⸗Put ſch zu ſein, auch ſchon um deswillen, weil Noske ſich offenſichtig bemüht, die Motive, die den einen oder anderen Offizier in die Bewegung verſtrickt haben, pfychologiſch auszudeuten. Nur über Ludendorff und Oberſt Bauer bricht er den Stab. Paris, 28. Juli.(WB.) Der Botſchafterrat hielt ſeine letzte Sitzung vor den Ferien ab und erledigte die Teſchener Frage. Er entwarf auch die Grundzüge eines Vertrages zwi⸗ ſchen Polen und der Tſchecho⸗Slowakei. „Aber ich ſollte meinen“, warf der Stellvertreter ein,„daß bei genauerer Bekanntſchaft mit ihm ſein militäriſches Schein⸗ weſen ſich enthüllen mußte—“ „Er war auch in ſeinem näheren Umgaͤnge ſelbſt für den Kenner ganz Offizier!“ erklärte die Zeugin mit lebhaften Augen.„Er hatte das Natürliche und Friſche, das Leichte und Unerfahrene, das Ungelehrte und Ungekünſtelte eines jungen Reiteroffiziers. Sein Frohſinn und ſeine Lebensauf⸗ faſſung erinnerten an die ſonnige Landſchaft, die dem Reiter gehört, an das Manöverfeld, an das Kaſino, an Geſellſchaft und Theater—“ ̃ „Aber der rechte militäriſche Geiſt, gnädige Frau?— Sie ſprechen, glaub' ich, von Aeußerlichkeiten—“ „Er ſchien auch dieſen echten militäriſchen Geiſt zu be⸗ ſitzen. Er erzählte von Reitergefechten aus dem Kriege von 1866 und entwickelte mir, welche Aufgabe in einem künftigen Kriege mit Rußland der Kavallerie zufallen würde Er gab ſich als begeiſterter ungariſcher Offizier mit treuer Anhäng⸗ lichkeit an Kaiſer und 1 Er ſchwärmte für die Hel⸗ den der großen ungariſchen Zeit und wünſchte ſelbſt nichts ſehnlicher, als für das Vaterland in den Krieg zu reiten— In die Enge getrieben, ſchloß der Staatsanwaltsvertreter rückſichts voll die Vernehmung. Die Zeugin ſchwebte aus dem Zimmer. Sie begab ſich ſofort zu ihrem Advokaten in der Lerchen⸗ felder Straße. Doktor Ricke verdrehte ſeine grauen Augen über der auf die breite Naſe herabgerückten Brille, verzog den bartloſen großen Mund und beglückwünſchte ſie mit einem merkwürdigen Lächeln zu ihrer Zeugenausſage. Dreizehntes Kapitel. Staatsanwaltsvertreter Doktor Sperl ſah zu ſeinem Leid⸗ weſen ſich den intereſſanten Verbrecher entſchlüpfen. Nach dem Geſtändniſſe der Witwe hegte er Bedenken, eine Antage wegen Betrugs zu erheben. 7 Schon wollte er die zur Haftentlaſſung unter zeichnen, als Kriminalwachtmeiſter Eichlinger ſich zur Bericht⸗ erſtattung melden ließ. 05 Geſtern war er auf Anruf des Minlſteriums am König lichen Hoflager in das Stagtsgebäude auf der Bankgaſſe be ordert worden. ed Hier hente ihn der Miniſterialrot Teleki empfangen un ihm unter Vortegung mehrerer Schriftſtücke eine eingehende Eröffnung gemacht Dienſtzeit. Ein ſenſationeller Fall ohne Beiſpiel breiteke vyr ihm aus Forlſetzung ſolgt.) — Danmeag Ben 29. Sel 102.— Was er erfuhr. überbot alle Erfahrungen ſeiner biehenſh 70 rr on rrrrren eee 1 1 —2 nnerstag, den 29. Juli 1920. Manuheimer General ⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 333. ANus Stadòt und Land. ur Frage der Einführung der Sondereinkommen⸗ ſteuer in den Gemeinden. Von Dr. Wilhelm Geuting, Greifswald. 0 Der ordentliche Haushaltsplan der meiſten Städte für das 5 chnungsjahr 1920 ſchließt mit einem Fehlbetrage ab. Es gibt du zwei Möglichkeiten, dieſen Fehlbetrag zu decken, entweder diech Aufbringung neuer oder Erhöhung ſchon vorhandener ſebuern oder durch Aufnahme von Anleihen. Dürfte letzteres nur ird Alerletzten, durch die Not gebotenen Ausweg darſtellen, ſo 18 erſteres zurzeit noch der gangbare Weg ſein. Würde dieſer dud beſchritten, ſo ſtellte dies die Rückkehr zu dem oberſten ſekundſatz vernünftigen finanzwirtſchaftlichen Denkens dar, der be⸗ 12 daß die Ausgaben des ordentlichen Haushaltsplans nur durch le alliche Einnahmen gedeckt werden dürfen. In der Tat zeigen de Sitzungsberichte der kommunalen Körperſchaften gelegentlich Durchberatung des Haushaltsplanes den entſchiedenen Willen, zeiner geregelten Wirtſchaftsführung im öffentlichen Haushalt ud ckzukehren. Die Städte ſind bemüht, den Fehlbetrag des uentlichen Haushaltsplanes für 1920 durch Steuern zu decken. dieſen Steuern gehört auch die Sondereinkommenſteuer. en Was iſt nun die Sondereinkommenſteuer? Sie iſt 10 Abgabe, die die Gemeinden von dem ſteuerfreien Einkommens⸗ der Reichseinkommenſteuer erheben dürfen. Dieſes ſteuerfreie lideſteinommen beträgt grundſätzlich für jede einkommensſteuer⸗ ichtige Perſon 1500 Mark. Dasſelbe erhöht ſich für jede zur e dallung des Steuerpflichtigen gehörige Perſon um 500 Mark. Aeue mzuzurechnende Betrag von 500 Mark erhöht ſich bei einem Pertentichigen, deſſen ſteuerbares Einkommen 10 000 Mark nicht vei eigt, um 200 Mark auf 700 Mark für die zweite und ſede Aatere Perſon, ſofern ſie das 16. Lebensjahr nicht vollendet hat. 900 eht beiſpielsweiſe eine Haushaltung aus vier Perſonen, dem dlas haltungsvorſtande, deſſen Frau und zwei⸗ unter 16 Jahre en Kindern und beträgt das Einkommen des ſteuerpflichtigen zushaltungsvorſtandes 9800 Mark, ſo ſind für ihn 1500 Mark, ie Frau 500 Mark und für jedes Kind 700 Mark in Abzug aus ngen. Das macht zuſammen die Summe von 3400 Mark an Die verbleibenden 6400 Mark hat der Steuerpflichtige nach 914 ätzen des Reichsſteuertarifs, im vorliegenden Falle alſo mit kan,zu verſteuern. Der ſteuerfreie Einkommensteil von 3400 Mk. fleld nun von den Gemeinden mit 2000 Mark— der ſteuerfrei beitende Einkommensteil von 700 Mark für die zweite und jede urceke Perſon iſt durch geſetzliche Vorſchrift von einer Beſteuerung 105 ie Gemeinden ausgeſchloſſen— und zwar mit dem Höchſt⸗ e mit dem die 6400 Mark zur Reichseinkommenſteuer herange⸗ walke ſind, mit 15 bezw. 16 v. H. alſo beſteuert werden. Wenn — die Gemeinden das Recht haben, das nicht einkommens⸗ nit deſlichtge Einkommen, alſo das Einkommen unter 1500 Mark, Iro em für die unterſte Stufe der Einkommensſteuer geltenden zunzentſatz, mit 10 v. H. alſo, zur Sondereinkommensſteuer heran⸗ aus ben, ſo iſt dieſe Tatſache vom finanzpolitiſchen Standpunkte ſtim durchaus zu begrüßen. Die Befolgung dieſer geſetzlichen Be⸗ Städta 9 würde vielfach den Fehlbetrag im Haushaltsplan der woe zu decken allein in der Lage ſein. Itel Indes den rein finanzpolitiſchen Erwägungen, die nur das vderfolgen, möglichſt hohe Steuerbeträge herauszuwirtſchaften, bollem; polkswirtſchaftliche Erwägungen zur Seite treten. Die benf ſtſchaftliche Frage: Wie muß die Steuer verteilt wer⸗ Sten iſt ebenſo wichtig wie die finanzpolitiſche: Was bringt die ſomter ein? Es ſind demnach bei der Beratung der Sonderein⸗ der Unſteuer alle die Fragen zu berückſichrigen, die ſeinerzeit bei ti eratung des Steuertarifs der Reichseinkommenſteuer in der Nei onalverſammlung berückſichtigt worden ſind. Wie bei der ft seinkommenſteuer, ſo muß auch bei der Sondereinkommen⸗ ſch 1 als oberſter Grundſatz die Beſteuerung nach der wirt⸗ daßfen ichen Leiſtungsfähigkeit gelten. Dabei wird als das ab der wirtſchaftlichen Leiſtungsfähigkeit nicht ausſchließlich birtſ ere Einkommen anzuſehen ſein, ſondern daneben wird die der Faftliche Leiſtungsfähigkeit auch bemeſſen werden müſſen nach he des für den Steuerpflichtigen unbedingt notwendigen Eri.Der unbedingt notwendige Verbrauch, das ſogenannte aldtenzminfmum, iſt ſchwierig zu berechnen; dach dürften Haus⸗ merungen mit drei Perſonen und einem Einkommen von nicht Udechr als 5000 Mark zu der Sonderſteuer nicht herangezogen wer⸗ ded⸗ Die übrigen müßten nach geſtaffelten Sätzen zur Steuer wiengezogen werden und zwar vielleichc zu der Hälfte der Sätze, ſennt 0 0 Jerbra ſie der Reichsſteuertarif der Einkommenſteuer vorſieht. Das die Steuertheorie Progreſſion. Sie hat ihre Berechtigung ſtärkert Erkenntnis, daß die wirtſchaftliche Leiſtungsfähigkeit in größerm Verhältnis ſteigt als das Einkommen. Mit der Ve kom rung des Einkommens wächſt das ſogenannte freie Ein⸗ ergihter über das Pflichtige nach Belieben verfügen darf. Daraus —— ſich die Forderung, die Einkommenſteuer nicht für alle Dllichtigen nach einem gleich hohen Verhältnis zum Ein⸗ Ver⸗ kommen zu bemeſſen, ſondern die, Einkommenſteuer nach einem mit der Höhe des Einkommens ſteigenden Teile des Einkommens zu bemeſſen, ſie alſo progreſſiv zu geſtalten. Ferner muß, wenn die Steuer wirklich nach der Leiſtungsfähigkeit erhoben werden ſoll, die Größe der Haushaltung, das Ehefrau⸗ und Kinderprivileg, die Steuer für Alleinſtehende, ferner die Frage, ob der Haushaltungs⸗ vorſtand und ſeine Angehörigen eigenes Vermögen beſitzen, be⸗ rückſichtigt werden. Damit ſind die Richtlinien gekennzeichnet, nach denen der Entwurf einer Neuordnung geprüft und aufgebaut werden muß. Alle dieſe Fragen: Progreſſion, Exiſtenzminimum, Ehefrau⸗ und Kinderprivileg, Steuer für Alleinſtehende und Hausbeſteuerung ſtehen in engſtem Zuſammenhang miteinander. Nur durch ihre erſchöpfende Regelung iſt eine Beſteuerung nach der Leiſtungs⸗ fähigkeit durchführbar. Berückſichtigt die Sondereinkommenſteuer alle dieſe Fragen, dann wirkt ſie nicht drückend und wird leicht einen Betrag ergeben, wie er keine der neuen Steuern jemals bringen wird. Die Einführung der neuen Sondereinkommenſteuer rechtfertigt ſich daher ſowohl vom finangzpolitiſchen als auch vom volkswirtſchaftlichen Standpunkte: Sie iſt ergiebig und nicht drückend. Dazu verurſacht ſie wenig Koſten für Veranlagung und Erhebung. Beabſichtigt eine Gemeinde die Sonderbeſteuerung des ſteuerfreien Mindeſteinkommens einzuführen, ſo hat ſie darüber einen Gemeindebeſchluß herbeizuführen und dieſen bis zum 31. März eines jeden Jahres dem Finanzamt mitzuteilen. Im Falle der Genehmigung wird die Sondereinkommenſteuer dann mit der Reichseinkommenſteuer von den Reichsbehörden zuſammen ver⸗ waltet, d. h. Veranlagung und Erhebung ſind Sache des Reiches. Müßte dem Reiche auch dafür eine Entſchädigung gezahlt werden, ſo dürfte doch dieſe Art der Verwaltung ſich weſentlich billiger ſtellen als eine Uebernahme dieſer Steuer in die Gemeindeſteuer⸗ verwaltung. Soviel übder das Grundſätzliche der Sondereinkommenſteuer. Was nun die Regelung der Sondereinkommenſteuer für das Steuer⸗ jahr 1920 betrifft, ſo dürfen die Gemeinden mit Rückſicht auf das verſpätete Inkrafttreten des Einkommenſteuer⸗ und Landesſteuer⸗ geſetzes vom 1. April 1920 den Gemeindebeſchluß über Einführung und Höhe der Sondereinkommenſteuer, der nach§ 31 des Landes⸗ ſteuergeſetzes den Finanzämtern bis ſpäteſtens 31. März eines jeden Jahres eingereicht werden muß. im Jahre 1920 bis ſpäteſtens am 31. Dezember 1920 dem zuſtändigen Finanzamt mitteilen. Ferner iſt es den Gemeinden im Steuerſahr 1920 unterſagt, den ſteuerfreien Einkommensteil in ſeiner vollen Höhe zur Gemeinde⸗ ſteuer heranzuziehen. Mit Ausnahme der Junggeſellen, deren freier Einkommensteil in voller Höhe von den Gemeinden be⸗ ſteuert werden kann, dürfen die Gemeinden den einfachen oder erhöhten ſteuerfreien Einkommensteil(1500, 2000 Mark uſw.) der übrigen Steuerpflichtigen nur zur Hälfte zur Gemeindeein⸗ kommenſteuer heranziehen.(In Frage kommen folgende geſetzliche Vaſtimmungen: Reichseinkommenſteuergeſetz vom 1. April 1920, § 20. Landesſteuergeſetz vom 1. April 1920,§8 30, 31. Verord⸗ nung über die Beſteuerung des reichsſteuerfreien Einkommens vom 28. Mai 1920, in Kraft vom 1. April 1920.) N. K. Schulſchlußfeiern. Die Vorſchule und Reallehranſtalt Schwarz in Mannheim verſammelte ſich im Ballhauſe, um das Schuljahr 1919/20 feſtlich zu ſchließen. Eine bunte Reihe von Gedichten, zum Teil ſehr Jerzz⸗ liche Dialektdichtungen, erfreuten die Eltern, Schüler und Gäſte, die zahlreich erſchienen waren und den großen Saal bis auf den letzten Platz füllten. Den muſikaliſchen Teil beſtritten angehende Muſiklehrerinnen, die in der Anſtalt die wiſſenſchaftliche Vorberei⸗ tung für ihren künftigen Beruf erhalten. Unterſtützt wurde der muſikaliſche Teil durch einige warmempfundene Lieder, die Frln. Schmidhuber zum Vortrag brachte. Herr Mühlbauer, der Altphilologe der Anſtalt, beleuchtete in ſeiner Feſtrede die Be⸗ deutung der Privatſchule und präziſierte die Stellung dieſer Schul⸗ gattung im Staate ganz vortrefflich. Er erntete für ſeine ſchlich⸗ ten, wohldurchdachten Worte reichen Beifall. 05 Grenz-Spende. Sammlung des Mannheimer Generalanzeigers. Ungenannt 10.—, O. Graß, Amtsgerichtsdirektor.—, R. Graß, Reg.⸗Rat 10.—, W. Pfeifer, Zivil⸗Ing. 30.—, W. Ebner, Ober⸗ geometer, Bretten 10.— Zuſammen 65 Mk. Transport 3274 Mk. Im ganzen 3339 Mk. Ein waghalſiger Sprung mit unglücklichen Folgen. Ein junger Mann führte dieſer Tage infolge einer Wette einen Sprung vom oberen Teil der Friedrichsbrücke aus 25 Meter Höhe in den Neckar aus. Der 19 Jahre alte Springer, der mit acht Kameraden um je 50 Mark gewettet hatte, daß er den„Hechtſprung“ ausführen Sein und Leiſtung. Di Von Hans Natonek. Verline⸗ Jrage nach dem Wert einer Perſönlichkeit formuliert der 75 a8-ha im ſeinem Jargon(andere Leute in dem ihren) alſo: Einſchägſte⸗was.kannſle?“ In dieſem Tonfall liegt alles: liegt die die Abſzng deſſen, was ein Menſch leiſtet, um zu verdienen, liegt die Ueſſchäzung von Rang, Einkommen, ſo ialer Stellung, liegt was ei erſchätzung der Leiſtung und die Geringſchätzung deſſen, was faner wahrhaft in ſeinem Geiſt und Weſen iſt. Was⸗haſte⸗ augswü aſte, das iſt die herausfordernde konkurrenz⸗ und leiſt⸗ der e. Einſchäzung eines geitgenoſſen durch den anderen, Veſtentichtbare Griff, mit dem man den Mitverdiener an den Weltenmepf faßt. Im Jargon dieſer Redensart ſpiegelt ſich ein Dud, das jenen, die es zu ſehen fähig ſind, Uebelkeit bereitet. ber 0 Leben hat den arakler einer großen Auskunftei, in degbene Menſchen nach Stellung, Einkünften, Kreditwürdigkeit lüte iert und eingeſchätzt werden. Ganz zuletzt findet ſich mit⸗ feit des ne, kurze, neben Bemerkung über die Perſönlich⸗ iatier, Mitmenſchen! Im allgemeinen aber iſt es die„Ouali. Harbez! die ein Konkurrent am anderen, der Chef an ſeinem menſch eiter, ein Mitarbeiter an dem anderen belauert. Mit⸗ Wan, gibt es kaum mehr. ün Mens einer der lauteſte, ſchönſte tiefſte Chargkter, nichts als ürde enſch von ſeltenſter Perfönlichkeit, und er leiſtete nichts und danaſf erröten bei der Frage, die ihn anſchnarrt:„Was⸗haſte⸗was⸗ hurd!??— die Gefellſchaft würde über ihn hinweggehen. Man Nenſche wiß, von einem Steuererheber nicht berlangen, daß er den Meaſcen nach ſeinem inneren Werte eiuſchätze, aber daß der ṼI wärsen Mitmenſchen anders einſchätze als ein Steuererheber, ei ö Veſnn aurs zu wünſchen. Denn der Menſch iſt kein Obiekt, kein quotient, ſondern ein lebendiges Weſen, deſſen bloßes oder Unwert beſitzt. 5 guen müſſen den Ueberwert, den wir der Leiſtung geben, ab⸗ Nenſch zuganſten einfach des Seins. Es gibt ſo unendlich viele iic etwen die etwas produgzferen, indem ſie ſich ſelber aufgeben, dem ſess leiſten, indem ſie aufhören zu ſein, die eiwas ſind“, uden, d, ſich derkeugnen: die Leiſtung ſaugt das Teben auf. Der einman der Menſch abwirft, unterwirft den Menſchen. Und ſlenſchlichal der köſtliche, ſeltene Fall ein, daß irgendein ſchlicht ſiert, fcb⸗ Weſenhaftes, Eſfentielles über die Leiſtung trium⸗ wertung 92 ihr nicht unterkriegen läßt, dann verſagt unſere 12 ſumpf und„Objekten“ reiben kann, N 85 unfähig iſt. i ähen oft„Taugenichts, Kener nicht den fähig iſt. Wir ſchmähen of 9 ö Wert des Menſchlichen ſehen, ſondern) nur den 15 Fi. 5 Leiſtung und Rütlickein 0 u R ſſen eß wieder lernen, das Menſchliche, den Menſchen, wederang und gei r Jaiſtung abſtrahtert, zu werten. Unſer Blick muß 5 Pade ent keit gewinnen, um 87 Sein nicht 5 als Leiſt⸗ den. dort, wo keine Leiſtung iſt, zu erkennen und zu dchtweg 0 ſelbſt, und wäre es auch weiter nichts als ierende kann viel höher ſtehen als die ſogenannte Wecte Rutln Maſchinerie, die man Menſch nennt und deren Pro⸗ ein Nereſt ift. Aber die allgemeine Schäzung des Nußeffekts, abwirft, hat das Verhängnisvolle und unſäglich Sinne) iſt nebenſächlich, wird nicht nur am Mitmenſchen, ſondern dem Menſchenwert fragt. Das, was einer iſt(im weſentlichen auch an der eigenen Perſon überſehen, und jeder trachtet nur danach, die Leiſtungsmaſchine zur äußerſten Spannkraft anzu⸗ treiben. Die Entwicklung unſerer geſellſchaftlichen Formen zu faſt gusſchließlichem Geſchäftsverkehr, der Niedergang der echten Ge⸗ ſelligkett hat dieſes Uebel vollends hochgezüchtet. Die wahre Ge⸗ ſelligkeit iſt der beſte Boden, auf dem der Perſönlichksitswort, die Freude am Menſchen und der Sinn für ihn gedeiht; hier liebt man doch an einem das, was er iſt. Der geſchäftliche Habitus der 7 5 Geſellſchaft aber iſt der Untergang des Seins durch die eiſtung des inneren Wertes durch den äußeren Erfolg, der Lauter⸗ keit durch die Lauheit. Wer nicht zu den Leiſtenden, zu den Er⸗ folgreichen, zu den Lauten gehört, der hat von den Menſchen ſeiner Umwelt nichts anderes zu erwarten, als Nichtbeachtung. Aber der Wert eines Daſeins und einer Perſönlichkeit wird nicht letzten Endes in der Reinheit des Lebens, in ſeiner Natur⸗ und Gottnähe, in cherher Geſchloſſenheit und Güte, in ſeiner ruhevollen innerſten Sicherheit beſchloſſen. Ziteratur. Mannheimer Geſchichtsblälter. In der ſoeben erſchienenen Nummer 7/8 der vom hleſigen Altertumsverein herausgegebenen Zeitſchrift„Mannheimer Geſchichtsblätter“ iſt der Schluß des von Fräulein Anng Wendlandt, Hannover verfaßten wertvollen Aufſatzes über„Pfälziſche Porträts in Hannover'ſcher Sammlungen“ enthalten Landgerichtsrat M. Huffſchmid, Heidelberg hat Bei⸗ träge zur Kenntnis des Aufenthalts Goethes in Heidelberg bei⸗ geſteuert. Prof. Dr. Walter einen Aufſatz über die Grundſtein⸗ legung des Mannheimer Schloſſes am 2. Juli 1720. Ferner iſt der Schenkung Otto Baer, Chicago und dem Lebensgang des hochherzigen Stifters ein Auffatz gewidmet. Aus den Vereins⸗ mitteilungen iſt eine reqe Tätigkeit des Altertumvereins zu erkennen, deſſen Mitaltederzahl ein erfreuliches Anwachſen aufweiſt. Kleine Mitteilungen. . Die Not der bayeriſchen Akademie der Wiſſenſchaft. Die Hayeriſche Akademie der Wiſſenſchaften hat ſich gend—8 aus Mangel an Geldmitteln den Druck ihrer Veröffentlichungen einzu⸗ ſtellen. Dies hat die deutſche Akademie veranlaßt, ſich an die Natio⸗ nalverſammlung mit einer Forderung von 3 Millionen Mark zu wenden. Dieſe Forderung iſt aber abgeſchlagen worden. SZeitſchriften⸗Rückgang. Infolge des Krieges mußten nach Mitteilung der„Deutſchen Pacheret in Leipzig rund 140 Zeit⸗ 0 das Erſcheinen einſtellen, darunter alte Organe, wie die zeitſchrift der Philoſophie und phitoſophiſchen Kritik“ die 165 Bände erlebte, die„Zeitſchrift für privates und öffentliches Recht“ die es 9 42 Jahrgänge brachte, die„Zeitſchrift für Biermedtzin“ ufw. In dieſem Jahre iſt bisher das Einſtellen von 32 Zeitſchri bekannt geworden. Die münchener Aue Am 1. Auguſt beginnen die Mün⸗ 1 „doß dan nur nach dieſem Nutzeffekt, nicht nach! holu chener Feſtſpiele mit der hrung des Parſival deren Erſtwieder⸗ . Auguſt Faltſbe durch Tüchtigkeit und Leiſtungsfähigkeit beſtimmt, ſondern liegt werde, kam zwar ins Waſſer, der Sprung aber verunglückte. Der Körper überſchlug ſich viermal und traf mit der linken Seite die Waſſerfläche. Die Folgen ſind ſo bedenklich, daß ſie eine eindring⸗ liche Warnung vor der Wiederholung derartiger Streiche bilden. Der junge Mann trug eine Zerreißung der linken Lunge und einen Bluterguß im linken Auge davon. Die Kameraden, die einen Nachen in Bereitſchaft hatten, brachten den Verunalückten zu einem Arzt, der die erwähnten Verletzungen feſtſtellte. Der junge Mann, dem Leben und Geſundheit garnichts zu gelten ſcheinen, hat die Wette nachträglich wieder rückgängig gemacht und erklärt, daß er den Sprung aus Ehrgeiz gewagt hat. Man muß ſich unwillkürlich fragen: Warum hat die Polizei die Springerei nicht verhindert? An der Friedrichsbrücke iſt, ſopiel wir wiſſen, ſtändig ein Schutzmann poſtiert, dem die Vorbereitungen zum Austrag der Wette doch auf⸗ gefallen ſein müſſen. Warum hat er den Leichtfuß nicht vom Brückenträger heruntergeholt? In früheren Zeiten, als noch auf peinliche Ordnung im Straßenverkehr geſehen wurde. wäre der junge Mann wegen groben Unfugs eingeſteckt worden. Brennſtoffverſorgunc. Im Anzeigenteil dieſer Nummer macht die Ortskohlenſtelle bekannt, daß die Holzmarken H 4 und 5 und W4 und 5 mit dem 7. Auguſt ihre Gültigkeit verlieren und gibt gleichzeitig die Marke 3 der Kohlenkarte für den Bezug von 4 Zentner Weichholz und 1 Zentner Hartholz frei. Die Senkung der Preiſe. Nachdem ſich, wie in letzter Nummer mitgeteilt, die Vertreter der pfälziſchen und einiger benachbarten Städte am 24. Juli auf beſtimmte Richtlinien bezüglich der Feſtſetzung von Obſt⸗ und Gemüſepreiſen geeinigt hatten, fand am 28. Juli in Neuſtagt an der Haardt unter dem Vorſitz von Amtsxat Dr. Hofmann⸗ Mannheim eine zweite diesbezügliche Beſprechung ſtatt. Vertreten waren die Kommunalverbände Ludwigshafen a. Rh., Zweibrücken, Pirmaſens, Neuſtadt a.., Landſtuhl, Speyer, Frankenthal, Kaiſerslautern, Schifferſtadt, Freinsheim, Mainz, Worms und Mannheim. Außerdem waren auch Erzeuger und Händler an⸗ weſend. Als Ergebnis der eingehenden Ausſprache, an der ſich insbeſondere die Herren Bürgermeiſter Pfeffer⸗Frankenthal, Bürgermeiſter Braun⸗Schifferſtadt, Bürgermeiſter Dr Wei⸗ ner⸗Landſtuhl, Amtsrat Dr. Hof mann⸗Mannheim, Dr. Schwander⸗Ludwigshafen, Stadtperordneter Obmann⸗ Mainz, Generalſekretär des heſſiſchen Bauernvereins Secker⸗ Gonſenheim, Michel⸗Kaiſerslautern Ludwi g⸗Pirmaſens, Tries⸗Speyer, Obſthändler Ullrich⸗Ludwigshafen, Müller⸗ Teuſtadt, Veth⸗Neuſtadt und Oberholz⸗Freinsheim beteiligten, wurden folgende Beſchlüſſe gefaßt: 1. Die von dieſer Kommiſſion wöchentlich feſtgeſetzten Klein⸗ verkaufspreiſe ſollen für ſämtliche pfälziſchen und die be⸗ teiligten angrenzenden Kommunalverbände maßgebend ſein. 2. Den von den Erzeugergebieten entfernnter liegenden Ge⸗ meinden wird mit Rückſicht auf die höheren Frachtkoſten ein kleiner Zuſchlag zu den in Neuſtadt feſtgeſetzten Preiſen eſtattet. 5 3. Den ländlichen Kommunalberbänden wird überlaſſen, Er⸗ zeugerpreiſe feſtzulegen. 4. Sämtliche Gemeinden des in Frage ſtehenden Wirtſchafts⸗ gebiets ſind verpflichtet, die Einhaltung der Preiſe ſowohl auf den Märkten wie auch in den Läden ſtändig zu überwachen. 5. Zwecks Kontrolle in den Erzeugergebieten wird unter Hin⸗ zuziehung der Gewerkſchaften von Ludwigshafen, Kaiſerslautern und Frankenthal eine Unterkommiſſion gebildet; dieſelbe ſoll insbeſondere gegen wucheriſche Preistreibereien wie auch gegen den übermäßigen Aufkauf ſeitens rheiniſcher und nord⸗ deutſcher Händler einſchreiten. 6. Von einer vollſtändigen Sperrung der Ausfuhr ſoll Ab⸗ ſtand genommen werden, ſofern es gelingt, die beteiligten Ge⸗ meinden einigermaßen ausreichend mit Obſt und Gemüſe Ju ver⸗ ſorgen; eine etwaige Wiedereinführung der Zwangswirtſchaft wird grundſätzlich abgelehnt. Die Kommiſſiou war indeſſen einhellig der Meinung, daß ein Erfolg nur bei einem einmütigen Zuſammenarbeiten aller be⸗ teiligten Kreiſe(Erzeuger,„Händler, Verbraucher und Behörden) 85 erwarten ſei; vor allem müſſe unbedingt verlangt werden, daß die großen Städte wie Frankfurt, Köln, Düſſeldorf, Eſſen uſw. in Zukunft keine unangemeſſenen Prerſe dulden, andernfalls leider zu den ſchärfſten Selbſthilfe⸗Maßnahmen gegriffen werden. Karlsruhe, 28. Juli. Auf dem heutigen Wochenmarkt hatten zum erſten Male Metzger ihre Fleiſchverkaufsſtände auf⸗ geſchlagen. Das Pfund Rindfleiſch koſtet allerdings 11 Mark. J. Neuſtadt a. Hdt., 28. Juli. Ein Demonſtratlonszug ſtellte ſich heute nachmittag vor dem hieſigen Bezirksamt, als dem Sitz des Kommunalverbandes Neuſtadt⸗Land, auf. Es waren etma 1000 Arbeiter und Arbeiterinnen aus Lambrecht, die unter der Führung des zweiten und dritten Bürgermeiſters, des Gemeindeſekretärs und der Arbeiterſekretäre hierher gekommen waren, um dem Kommunalverband⸗Land ihre Klagen über un⸗ genügende Verſorgung mit Brot und Kartoffeln vorzutragen. Am Bezirksamt war eine Anzahl Schutzleute aufge⸗ ſtellt, um allenfallſige Ordnungswidrigkeiten zu verhüten. Eine Deputation begab ſich in das Bezirksamtsgebäude, wo ſie an Stelle des verreiſten Bezirksamtsmanns Regierungsrat Dunker von Herrn Regierungsrat Nledhammer empfangen wurde. Die Klagen der Lambrechter gingen dahin, daß ſie ſchon ſeit 14 Tagen ohne Brot ſeien und auch ohne Kartoffeln. Herr Aſſeſſor Niedhammer er⸗ klärte, daß er bereits für ein größeres ZJuantum Mehl geſorgt habe, das heute noch per Auto aus der Haßlocher Mühle geholt würde. Auch für die Zufuhr von Frühkartoffeln aus der Franken⸗ thaler Gegend ſei Sorge getragen. Der Sprecher der Deputation, Stadtrat Hartmann aus Lambrecht, keilte dieſen Beſcheid den Demonſtranten mit, die ſich hiervon befriedigt erklärten. Die unge⸗ nügende Verſorgung mit Lebensmitteln in Lambrecht hängt damit zuſammen, daß Lambrecht eine Stadt iſt und dennoch zum Kom⸗ munalverband Neuſtadt⸗Land zählt, alſo nicht das zugewieſen er⸗ hält, was die Städte zu beanſpruchen haben. Rommunales. . Schriesheim, 27. Juli. In der geſtern abend ſtattgefunde⸗ nen Bürgerausſchußſitzung wurde folgendes beſchloſſen: Die Gemeinde verſteigerte im Jahre 1915 einen Acker im Spänig für 1000.— Mk. Die Verſteigerung iſt jedoch noch nicht im Grund⸗ buch eingetragen. Der Ausſchuß hatte demzufolge nachträglich die Genehmigung zu erteilen, die einſtimmig erfolgte. Im Winterhalb⸗ jahr 1919/1920 wurde außer dem regelmäßigem Holzhieb noch ein außerordentlicher Holzhieb durchgeführt. Waldmeiſter Hart⸗ mann hatte dadurch viel mehr zu tun. Für ſeine Leiſtungen ſoll er Mk. 600.— erhalten. Ueber dieſen Punkt entſpann ſich eine längere Ausſprache. Beſonders die Sozialdemokratie wollte dieſe Zulage nicht genehmigen. Der Punkt wurde ſchließlich mit 17 gegen 16 Stimmen angenommen. Die Herrichtung des kleinen Ratszimmers für den neuen Bürgermeiſter wurde einſtimmig ge⸗ nehmigt. Nach nochmaliger eingehender Prüfung bezüglich des Gehalts für die Wohnungskommiſſion hat der Gemeinde⸗ rat folgendes feſtgeſetzt: Der Vorſitzende ſoll für alle Mühe⸗ waltung allmonatlich eine runde Summe von Mk. 200.— erhalten Die Mitglieder der Kommiſſion erhalten pro Stunde Mk..—. Der Antrag wurde von den Demokraten angenommen, die Sozial⸗ demokratie war dagegen. Ddie Genehmigung zur Herſtellung der Bachmauer bei Andreas Ullrich und die Bewilligung des Auf⸗ wandes von Mk. 2300.— erfolgte nach längerer Debatte. * Villingen, 26. Juli. In der letzten Sitzung des Bürgeraus⸗ ſchuſſes wurde der neue Lohntarif der ſtädtiſchen Arbeiter mit einem Mehraufwand von 350 000 Mark und die Erhöhung der Löhne der ſtädti⸗ ſchen Angeſtellten mit einem Mehraufwand von 150 000 Mark genehmigt, ebenſo die regelung der Beſoldungsverhältniſſe der ſtädtif Beamten don e 1 bis 5, während die Vorlage für die pen und — bes Bürgermeiſtergehaltez zur nochmaligen Prüfung einer orkmtiſſton überwieſen wurde. Gleichfalls wurde die Vergütung an die Mitglieder des Gemeinderats don bisher 600 auf 1000 Mark erbößt und die Vergütung des Gemeindewatſenrats von 600 auf 4000 Mark jährlich. Weiter wurde der Erhöhung der Tagesgebühren des Bürgermeiſters und . und ſtädtiſchen Beamten für auswärtige Dienſtgeſchäfte zugeſtimmt. h. Mainz. 28. Juli. Die Straßenbahn iſt infolge der veründerten Verhaltniſſe etnet der arben Schmerzenskinder der — — —— 1. Seſte. Nr. 333. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 29. Juli 1920. — Stadt geworden. Dazu kommt die Uebernahme der Vorortbahnen von der Süddeutſchen Eiſenbahngeſellſchaft, die ebenfalls im Argen ſiegen. Beide Betriebe erfordern einen außerordentlich hohen Zu⸗ ſchuß, der zuſammen ſich auf 5,2 Millionen Mark beläuft. Zu einer Stillegung will man ſich nicht entſchließen wegen der Not⸗ wendigkeit des Verkehrsmittels. Weitere Fahrpreiserhöhungen ſcheinen nicht angängig, da das Ziel einer höheren Einnahme damit nicht erreicht wird. Durch eine Verdichtung des Verkehrs erhofft man eine ſtärkere Benutzung. Nus dem Zande. eilingen, 27. Juli. Die auch auswärts gut bekannte Gaſt⸗ wirtſchaft zum„Hirſch“ iſt von ihrem ſeitherigen Inhaber an die Gemeinde verkauft worden. Aus der Wirtſchaft ſollen Woh⸗ nungen gemacht werden, um der Wohnungsnot entgegenzutreten. * Wolfach, 26. Juli. Im Auftrag der Stadtgemeide hat in den letzten Jahren Reallehrer Franz Diſch, der Vorſtand der hieſigen Bürgerſchule, eine Chronik von Wolfach verfaßt, die ſetzt zur Ausgabe gelangt iſt. Das über 700 Seiten und faſt 100 Ab⸗ bildungen umfaſſende Buch enthält die Geſchichte der Stadt und Herrſchaft Wolfach in äußerſt faßlicher, überſichtlicher Weiſe. Die Druckkoſten wurden aus Gemeindemitteln beſtritten. (Wehr, 27. Juli. Ein ſchwerer Unglücksfall hat ſich in der Zellitſpinnerei ereignet. Die 19jährige Arbeiterin Paula Faller kam, als ſie ſich an einer Maſchine bückte, mit den Haaren einer ſchnell rotierenden Welle zu nahe. Die Haare wurden von der Welle erfaßt und dem bedauernswerten Mädchen ſamt der Kopf⸗ haut bis zum Nacken abgeriſſen. * Freiburg, 29. Juli. In der mediziniſchen Klinik konnte die Oberin, Schweſter Kandida, ihr goldenes Dienſtjubi⸗ läum feiern. An dem offiziellen Feſtakt, dem interne Veranſtal⸗ tungen der Schweſternſchaft vorangegangen waren, beteiligten ſich der Oberbürgermeiſter, die Direktoren der Klinik und die General⸗ oberin der barmh. Schweſtern, beglückwünſchten die Jubilarin und rühmten ihre Verdienſte. Bielbach, 27. Juli. Am Sonntag konnte unſer Ortsgeiſt⸗ licher, Herr Pfarrer Fuchs, ſein 25jähriges Ortsjubi⸗ läum feiern. Vor dem Hauptgottesdienſte brachten ihm die hie⸗ ſigen Vereine, die Schulkinder mit ihren Lehrern, ihre Glückwünſche dar. Herr Bürgermeiſter Fackler dankte dem Jubilar für ſeine ſegensreiche Wirkſamkeit und überreichte ihm eine Ehrengabe der Gemeinde. )( Waldkirch, 27. Juli. Die Feier des 50jährigen Prieſterjubiläums des Geiſtl. Rates und Stadtpfarrers Jonas Dieterle war am Sonntag ein Freudenfeſt für die ganze Pfarrgemeinde. Samstag abend brachten die Stadtmuſik und der Kirchenchor dem Jubilar vor dem Pfarrhauſe ein Ständchen, wobei Herr Bürgermeiſter Eberle die Glückwünſche der Stadt und der Pfarrgemeinde übermittelte. Sonntag vormittag war Feſtgottes⸗ bienſt. Der Kapitels⸗Dekan verlas ein Glückwunſchſchreiben des Herrn Erzbiſchofs. Abends füllten ſich die Räume des Kreuzſagles zu einem Feſtbankett. Von verſchiedenen Rednern wurde der Ver⸗ dienſte des Herrn Jubilars in gebührender Weiſe gedacht. Die Stadt trug reichen Flaggenſchmuck. *Konſtanz, 27. Juli. Die Verſetzung der hieſigen Ba⸗ taillonskapelle, die dem Pionierbataillon in Ulm unter⸗ ſtellt iſt, wird nun doch Tatſache. Laut Befehl hat die Kapelle ſich am 29. Juli in Marſch nach Ulm zu ſetzen. Dafür kommt, wie bereits mitgeteilt, Obermuſikmeiſter Bernhagen(früher beim Leibgrenadierregiment 109 in Karlsruhe) mit ſeiner Kapelle hier⸗ her.— pfalz, heſſen und Umgebung. Fp. Bürſladt, 27. Juli. Vom Zuge überfahren wurde der Arbeiter Joh. Fauſt. F. wollke nach Mannheim fahren und kam gerade an, als der Zug ſich in Bewegung ſetzte. Er ver⸗ ſuchte auf den fahrenden Zug zu ſpringen, kam zu Fall und wurde überfahren. Der Schwerverletzte wurde ins Krankenhaus gebracht, wo ihm der eine Arm amputiert werden mußte. Dieſer traurige Fall dürfte wieder einmal als dringende Warnung dienen, nicht auf fahrende Züge zu ſpringen. *Saarbrücken, 27. Juli. Eine Schwindelei, wie ſie in dem ſpannendſten Kriminalroman nicht intereſſanter geſchildert werden kann, iſt am Freitag voriger Woche von einem ausländiſchen Schwindler hier verübt worden. In einem Hauſe am Neumarkt hatte ein Ausländer mit ſeiner„Sekretärin“ eine möblierte Wohnung von zwei Zimmern gemietet. Der Unbekannte nannte ſich Robert Fernand und wollte Kapitän im 31. franzöſiſchen Linien⸗Reaiment, zurzeit in Landau, ſein. Er führte auch mehrere auf dieſen Namen lautende Viſitenkarten bei ſich und trug die Uniform des genannten Regiments. Einer Biſouterie⸗Händlerin aus Pforzheim hatte er vor einiger Zeit von Landau aus einmal 400 Gramm Platin ab⸗ gekauft und dafür 40 000 Mark bezahlt. Durch ſeine„Sekretärin“ ſetzte er ſich auch von hier aus mit dieſer Händlerin in Verbindung und veranlaßte ſie, daß ſie am Freitag nachmittag voriger Woche mit 1106 Gramm Platin nach Saarbrücken kam. Der„Herr Kapi⸗ tän“ empfing die Händlerin vor einem Schreibtiſch ſitzend in ſeiner Wohnung. Er nahm der Frau das Paketchen mit der wertvollen Ware ab und verſchloß es vor den Augen der Frau in den Schreib⸗ tiſch. Als er aus einer aus dem Schreibtiſch hervorgeholten Kaſſette den vereinbarten Kaufpreis von über 100 000 Mark bezahlen wollte, bemerkte er angeblich, daß er keinen Schlüſſel zu der Kaſſe in der Taſche hatte. Der„Kapitän“ ſprach nur franzöſiſch und engliſch und ließ der Frau durch ſeine Sekretärin verdolmetſchen, daß er den Schlüſſel im Nebenzimmer holen wollte. Er entfernte ſich, doch blieb die Händlerin vor dem Schreibtiſch und der Geldkaſette ſitzen, weil ſie um ihr Platin beſorgt war. Der Mann blieb aber längere Zeit aus, ſodaß die„Sekretärin“ die Bemerkung machte, der„Herr Kapitän“ wäre wohl in die Kaſerne gegangen, um Geld zu holen. Sie bedeutete der Frau, nur puhig ſitzen zu bleiben, damit niemand das Paket aus dem Schreibtiſch nehmen könnte, ſie wolle inzwiſchen einmal nachſehen, wo der„Herr Kapitän“ bliebe. Als aber auch ſie nach einer halben Stunde nicht zurückkam, wurde die Händlerin ängſtlich und ſah ſich das Nebenzimmer einmal etwas näher an. Dort mußte ſie ſich nun davon überzeugen, daß ſie ganz geriſſenen Schwindlern in die Hände gefallen war. Ein Waſchtiſch war von der das erſtgenannte Zimmer trennenden Wand abgerückt. Die Wand zeigte hier ein großes Loch, welches in Verbindung ſtand mit dem im erſten Zimmer ſich befindlichen Schreibtiſch, an dem die Rückwand fehlte. Der Gauner hatte alſo vom Nebenzimmer aus durch das Loch das Paket mit Platin aus dem Schreibtiſch genommen und war damit verſchwunden. Die betrogene Frau lief nun ſofort zur Kriminalpolizei, die alle Hebel in Bewegung ſetzte, um das Schwindlerpaar noch zu erwiſchen. Es gelang aber bisher nur die Frauensperſon in einem hieſigen Hotel in dem Augenblick feſtzu⸗ nehmen, als ſie mit ihren bereits geyackten Koffern abreiſen wollte. Sie entpuppte ſich als eine Kontoriſtin Elſe Schmidt aus Wies⸗ baden. Ueber den Verbleib ihres Komplizen will ſie keine Angaben machen können, ſagt vielmehr aus, daß auch ſie von dieſem Menſchen, den ſie in Wirklichkeit für einen franzöſiſchen Kapitän gehalten hatte, getäuſcht worden wäre. Der flüchtige Gauner wird als ein Mann im Alter von 35 bis 40 Jahren beſchrieben. Er iſt etwa 1,78 Meter groß. hat dunkelblondes, kurzgeſchnittenes Haar, mageres, eingefollenes Geſicht und hohe Stirn. Er ſpricht angeblich nur franzöſiſch und engliſch. Zuletzt hat er ſich in Landau und Karls⸗ ruhe aufaehalten. Die entwendeten 1106 Gramm Platin beſtanden aus: 2 Platten ſe 12 Zentimeter lang und 6 Zentimeter breit und aus 4 bis 5 kleineren Stücken je 6 Zentimeter lang und 2 Zentimeter breit. Die beſtoblene Frau hat cuf die Eemittetung des Schwindlers oder die Wiederbeſchaffung des Platins oder eines Teiles desſelben eine Belohnung ausgeſetzt. Gerichtszeitung. Karlsruhe, 28. Juli. Kriegsanleihen im Wert von mehreren hunderttauſend Mark waren ſeinerzeit aus dem Gebäude der Gar⸗ niſonsverwaltung in Karlsruhe geſtohlen worden. Das Landgericht Karlsruhe hat am 26. März die Diebe zu entſprechenden Strafen verurteilt, außerdem den Bankier Martin Schulze in Berlin we⸗ gen Hehlerei zu 1 Jahr Gefängnis. Dieſer hatte ſich in Zeitungen zum Ankauf von Kriegsanleihen erboten und hatte darauf den Be⸗ ſuch eines gewiſſen Burkhardt erhalten, der zunächſt für 198 000% Kriegsanleihe deponierte und ſich ein Darlehen von 13 000 4 als Porſchuß auf den ſpäter zu zahlenden Kaufpreis geben ließ. Einige .575 darauf gab Schulze Burkhardt 160 000 zurück, da er erfahren 7 . hatte, daß es ſich um geſtohlene Wertpapiere handle. Darin, daß er trotz der Kenntnis hiervon die reſtlichen 38 000 als Sicherheit für das Darlehen behielt, iſt der Tatbeſtand der Hehlerei erblickt worden. Die von Schulze eingelegte Reviſion wurde vom Reichsgericht als unbegründet verworfen. * Freiburg. 29. Juli. Vor der Strafkammer hatten ſich 10 Angeklagte zu verantworten, die an den Ausſchreitungen vor der Karlskaſerne Mitte März beteiligt und im Beſitz von Hand⸗ granaten waren Sie erhielten Gefängnisſtrafen von einem Jahr bis zu einem Monat. .Landau, 29. Juli. Ein deutſcher Soldat in Uniform hatte ſich in der Perſon des 18 Jahre alten Reiters Oskar Bauer vom 13. Reiterregiment in Cannſtatt, Metzger aus Kaiſerslautern, vor dem franzöſiſchen Polizeigericht der Rheinarmee zu verantworten. Er hatte von ſeinem Regiment einen viertägigen Urkaub zum Beſuch ſeiner ſchwer kranken Mutter erhalten und fuhr mangels Zivilkleider in voller Uniform über den Rhein. In Germersheim wurde er von den Franzoſen feſtgenommen und jetzt zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt. * Frankfurt. 27. Juli. Ein Wäſchereibeſitzer beſchäftigte einen jugendlichen Pferdeknecht, der in dem Teil der Wäſcherei wohnte, in dem ſich der Packraum für die Wäſche befand. Der Knecht be⸗ nutzte eines Morgens in aller Frühe die Gelegenheit, entfernte die Traillen von den Fenſtern des Packraums, drückte die Scheiben ein und ſtahl einen großen Poſten Wäſche. Ein Kunde, dem für 3000 Mark Wäſche gehörte, die geſtohlen war, verklagte den Wäſcherei⸗ beſitzer auf Schadenerſatz, und das Landgericht verurteilte den Wäſchereibeſitzer zur Zahlungsleiſtung. Das Oberlandesgericht beſtätigte das Urteil. *Trier, 27. Juli. Das franzöſiſche Kriegsgericht ver⸗ urteilte drei Deutſche namens Fuchs, Propſon und Bor⸗ cheid, die in angetrunkenem Zuſtande mit zwei franzöſiſchen Wachtmeiſtern in Streit geraten waren und dieſe lebensgefährlich verletzt hatten, wegen Mordverſuch unter Annahme mildernder Um⸗ ſtände zu 10 und 5 Jahren Zwangsarbeit und 5 Jahren Zuchthaus. Sportliche NRunoͤſchau. Skädteſpiel Mannheim⸗Ludwigshafen der-Klaſſe. Reſultat:1 für Mannheim. Auf dem Platze des M. F. C. 1908 Lindenhof trafen ſich geſtern abend vor etwa 2500 Zuſchauern eine aus den Mannheinier A⸗Vereinen zu⸗ ſammengeſtellte Mannſchaft und eine kombinierte Erſatzliga⸗Mannſchaft von Ludwigshafen. Dem Schiedsrichter, Herrn Han nack, ſtellten ſich die Mannſchaften kurz nach 7 Uhr. Mannheim hat Anſtoß. Es entwickelt ſich ſofort ein ſehr ſchönes, flottes Spiel. Beide Mannſchaften ſpielen gut zuſammen, beſonders der Innen⸗ ſturm Ludwigshafen zeigt ſchöne Kombination; doch dafür ſpielt Mannheim energiſcher und beſonders Mitte und rechter Flügel fallen durch forſch⸗ Zug aufs Tor auf. Beide Mannſchaften kommen mehrere Male gut vor, doch wird beiderſeits nichts erreicht. In der 22. Minute kommt Manm⸗ heims rechte Sturmſeite gut vor, der Ball wird fein hereingegeben und Fleiſchmann ſchießt in vollem Lauf prachtvoll in die untere Ecke; doch der Torwart hält famos. Nach beiderſeitig wechſelnden Angriffen bricht Fleiſch⸗ mann endlich in der 38. Minute den Bann, indem er einen von rechts gut hereingegebenen Ball aufnimmt und plaziert einſchießt. Bald darauf iſt Pauſe. Sofort nach Wiederanſpiel kommt Ludwigshafen gut durch. Hügel hat Gelegenheit, ſein hohes Können zu beweiſen. Ein Eckball wird von Jöſt tadellos getreten, der Ball ſpringt dem einen Verteidiger von Lud⸗ wigshafen an die Hände, ſodaß der Unparteiiſche Elfmeter geben muß. Der Ball wird von Fleiſchmann ſcharf und unhaltbar in die untere Ecke eingeſchoſſen. Nun ſtrengt ſich Ludwigshafen mächtig an, doch bleibt ihnen vorerſt ein Erfolg verſagt, da die Stürmer zu unſicher ſchießen. Dagegen iſt Mannheim in der 42. Minute wieder ducch einen von Fleiſch⸗ mann verwandelten Elfmeter infolge Handſpiels erfolgreich. Kurz vor Schluß kommt Ludwigshafen gut vor und nach kurzem Geplänkel gelingt es dem Halblinken, das wohlverdiente Ehrentor zu erzielen. Das Reſultat entſpricht im Großen und Ganzen dem Spielverlauf; die ſtärkere Läuferreihe gab den Ausſchlag. Der beſte Mann auf dem Platze war— abgeſehen von den beiden Torwächtern, die gewandt und ſicher arbeiteten— Jöſt auf dem rechten Mannheimer Flügel. Dann gefielen noch beſonders Höhr u. Fleiſchmann durch forſchen Zug aufs Tor, während der linke Mannheimer Flügel etwas abfiel: Throm iſt im Sturm zu lang⸗ ſam. Verteidigung und Läuferreihe gut. Die Ludwigshafener Mannſcha“ war ausgeglichen gut, es fehlte höchſtens noch an der nötigen Energie und ein geſunder Schuß. Das Spiel hat im allgemeinen ſehr befriedigt. Wir wollen hoffen, daß ſolche Städteſpiele eine dauernde Einrichtung werden. U. Weltſchwimmen„Quer durch Mannheim“. Der Meldeſchluß zum Wettſchwimmen„Quer durch Mannheim“, das am Sonntag, den 1. Auguſt, nachmittags 74 Uhr, auf dem Neckar von oberhalb der Reformſchule bis zur neuen Neckarbrücke durchgeführt wird, brachte 94 Teilnehmer. Zum Hauptwettkampfe ſind 46 Meldungen einge⸗ gangen. Das Altherrenſchwinmen erzielte 5 Teilnehmer. Die Damen⸗ wettkämpfe, das Schüler⸗ und Jugendſchwimmen ſind ebenfalls gut beſetzt. Ein bisher noch nie durchgeführtes Kriegsbeſchädigtenſchwimmen dürfte beſonderes Intereſſe erwecken, ſind doch in dieſem Wettkampfe 3 Schwim⸗ mer mit je 1 Bein und 1 Schwimmer vertreten, dem 3 Rippen fehlen. Der„Freie Schwimmerbund Möve“, der iſt mit ſeinen beſten Schwimmerinnen und Schwimmern beteiligt.—ss. Bewilligung eines ſlädtiſchen Darlehens für den Spielplatz des Fußballklub Konſtanz. B. Konſtanz, 27. Juli. Zur Unterſtützung und Förderung des Sportes hat der Stadtrat beſchloſſen, dem Fußballklub Konſtanz 1900 zur Erſtellung einer Einfriedigung um den ihm zugewieſenen Spiel⸗ platz ein Darlehen von 60 000 Mark zu gewähren. Das Darlehen iſt mit 3 v. H. zu verzinſen und mit 1,5 v. H. zuzüglich der erſparten Zinſen heimzuzahlen. Mit dem.⸗C. wurde ein entſprechender Vertrag getätigt, an deſſen Annahme durch den Bürgerausſchuß nicht zu zweifeln iſt. Die Vorverhandlungen, die zu dieſem Entſchluß führten, waren langwierig, weil eine Verſtändigung mit den übrigen Spiel⸗ und Sportvereinen und der deutſchen Luftreederei Berlin, die auf dem Platz einen Flughafen unterhalten hat, vorher herbeigeführt werden mußte. Dieſe Fragen ſind zur Zufriedenheit aller Beteiligten erledigt. Der Stadtrat betont, daß die Städte die Verpflichtung haben, alle Beſtrebungen zur Ertüchtigung des Volkes tatkräftig zu unterſtützen, denn nach dem Raubbau, den der Krieg auch an der körperlichen Geſundheit unſeres Volkes getrieben hat, ſind dieſe Beſtrebungen mehr wie je nöͤtig. Pferderennen. * Neuß, 28. Juli. Roſengarten⸗Rennen. 17000 M. 1200 Meter. 1. Widerſtand(Brown), 2. Aar, 3. Tradition. Unplaziert: Ballon. Tot.: 16:10; 14, 20:10.— Tatterſall⸗Jagdrennen. 24 000 M. 1600 Mir. 1. Caſſierer(Johnſon), 2. Arthus, 3. Fema. Unplaziert: Uhli, Haeckel. Tot.: 20:10;16, 14:10.— Haus⸗Epping⸗ hoven⸗Jagdrennen. 17000 Mark. 3200 Meter. 1. Eiders Trumpf(Klapper), 2. Holda, 3. Hildur. Unplaziert: Applaus, Matter⸗ horn, Biedermann, Eiders Traum, Semira, Held. Tot.: 53:10; 21, 18, 21:10.— Schlenderhan⸗Rennen. 17000 M. 1400 Mtr. 1. Siegbert(Janek), 2. totes Rennen zwiſchen Mercankkl und Daphne. Unplaziert: Tſchamalan, Champagne, Güleck. Tot.: 33::10; 20, 11, 1010. — Preis von KReuß. Ehrenpreis und 45 000 M. 1600 Mtr. 1. Meinhard(O. Schmidt), 2. Herzliebſte, 3. Leichtſinn. Unplaziert: Maas, Ahnung, Filmdiva, Gewerke. Tot.: 51:10; 17, 16, 15:10.— Hof⸗ ſtadt⸗Jagdrennen. 20 000 M. 3600 Mtr. 1. Wag' es(Ludwig), 2. Atlantic, 3. Nelſon. Unplaziert: Einwanderer, Metz, Laret(gefallen), Sepias II. Tot.: 45:10; 14, 12, 16:10.— Quirinus⸗Hürden⸗ Rennen. 17000 M. 3200 Mtr. 1. Spartaner(Köhnke), 2. Retter, 3. Rottalmünſter. Unplaziert: Valentine, Tyrann, Heimkehr. Tot.: 40:10; 18, 17:10 Pferdeſport. * Die Verſteigerung des Vollblutmaterials des ehemaligen braun⸗ ſchweigiſchen Hofgeſtüts, die wie mitgeteilt, am Zamstag in Harzburg vorgenommen wurde, erbrachte 938 000 Mark. 36 500 Mark war der Durchſchnittspreis der 14 Harzburger Jährlinge, ein Beweis, daß angeſichts der hohen Rennpreiſe im Vollblutmarkt die Preiſe mehr denn je die Ten⸗ denz nach oben haben. Nadſport. sr. Radrennen auf der Berliner Olympiabahn. Bei dem üblichen ſtarken Beſuch verliefen die Rennen ſehr anregend und brachten, da alle Fahrer von den ſonſt üblichen Defekten verſchont blieben, einwandfreie Ergebniſſe. Mit Ausnahme von Bauer, der unpäßlich war, lieferten ſich alle Fahrer ſcharfe Kämpfe, ſodaß im Geſamtergebnis des Dauerrennens Sawall und Bauer die gleiche Diſtanz hinter ſich gebracht hatten. Der Sieg wurde ſchließlich Sawall(Continental⸗Reifen) zugeſprochen, da er in dem langen Rennen über 60 Km. vor Weiß eingekommen war. Wittig endete 30 Mtr. zurück als Dritter. Ihm folgte Appelhans, der den zweiten Lauf über 60 Km. gewonnen hatte, aber im erſten Lauf über 40 Km., da er eine zu kleine Ueberſetzung gewählt hatte, nur Vierter werden konnte. Die genauen Ergebniſſe waren: Brennabor⸗Preis, 100 Km.: 1. Lauf: 40 Km.: 1. Weiß 32:46,4; 2. Sawall 90 Mtr., 3. Wittig 180 Mtr., 4. Appelhaus 1830 Mtr., 5. Bauer 1920 Mtr. zurück.— 2. Lauf: 60 Km.: 1. Appelhans 49:07½; 2. Sawall 50 Mtr., 3. Weiß 140 Mtr., 4. Wittig 290 Mtr., 5. Bauer 9080 Mtr. zurück.— Geſamtergebnis: 1. Sawall 99,860 Km.; 2. Weiß 99,860 Fem.; 3. Wittig 99,530 Km.; 4. Appelhan⸗ 98,170 Km.; 5. Bauer 89,000 Km. Schwimmen. sr. Die Oſtſeemeiſterſchaft im Schwimmen über 3000 Meter wurde 0 Rahmen der Zoppoter Sportwoche ausgetragen und von Manegol (Oſchersleben) in der ausgezeichneten Zeit von 40 Min. 3,8 Sek. gewonnen. Erſt weit zurück folgte der Danziger Zander als Zweiter. Die Meiſter, ſchaft wurde zum 18. Male veranſtaltet. Die Zeit übertrifft die früher e⸗ zielten bedeutend. Fußball. sr. Berliner Fußballer auf Reiſen. Die bekannte Ligamannſchaſt des Berliner Fußballklub Preußen wird im Auguſt eine Reiſe nach Süddeutſ land antreten. Am 12. ſpielt die Mannſchaft gegen die Würzbur Kickers in Würzburg, am 15. in Stuttgart gegen die Stutt ſa Kickers und am 17. in Karlsruhe gegen den Karlsruher Fu ba Verein. Auf der Rückreiſe fährt die Elf über Hannover, wo ſie an 22. Auguſt dem norddeutſchen Meiſter Arminia gegenübertritt. ar Auguſt haben die Adler den Verein für Leibesübungen⸗Halle zum Rüchſp in Berlin zu Gaſte. sr. Der Berliner Fußballklub Viktoria hat ſeinen bisher gepachtelt Sportplatz in Mariendorf für 100 000 Mark käuflich erworben und iſt d0 mit neben Alemannia der zweite Berliner Verein, der einen eigenen Pla⸗ Olympiade. beſitzt. sr. Die finniſchen Ausſcheidungskämpfe für die Olympiſchen Spiel brachten in Helſingfors in den Wurfwettbewerben ausgezeichne Reſultate, während die der Laufkonkurrenzen mit Ausnahme der lang Strecken nur mäßig waren. In den einzelnen Wettbewerben ſiegten: Meter: Huro 11,6 Sek.— 200 Meter: Driſin 23 Sek.— 400 Meter: Vilt 50 Sek.— 800 Meter: Kuffſchinoff:3,6.— 5000 Meter: Nurmi 15⸗0 1500 Meter. Nurmi.9,5.— 10 Km.: Limatainen 34.10,1.— Meter Hürden: Vilen 56,6 Sek.— 410 Meter Hürden: Jarvinen 17,2 Sel — Hochſprung: Geraſimowitſch 1,76.— Weitſprung: Lehtonen 7,01 Meter — Speerwerfen: Johanſſon 61,10 Meter.— Diskuswerfen: Taipale 451 Meter.— Stabhochſprung: Ruohe 3,46 Meter. Leichkathletit. sr. Juternationale leichtathletiſche Wettkämpfe in Hamburg. beſetzte internationale Wettkämpfe veranſtaltete der Verein für Leichtathl tik in Hamburg. Wie bereits in Berlin waren auch hier die teilnehm 8 den Ungarn erfolgreich. Die Ungarn unterboten ſogar in der 3000 ſül, Stafette den deutſchen Rekord bedeutend, wobei allerdings zu berückſichtige iſt, daß die drei Budapeſter Läufer nicht einem Verein angehören. Vie nauen Ergebniſſe waren: 100 Mtr.⸗Laufen: 1. Glaſer(Berl. Sp.⸗A 11,1 Sek.; 2. Reinhardt(Hamb. Sp.⸗Kl.) Mtr. zurück.— 3000 Mit⸗ Stafette: 1. Berl. Sp.⸗Kl.:16,2; 2. Eimsbütteler.⸗Verband.25% (Budapeſt außer Wettbewerb:7,6).— Hochſprung: 1. Schumach!! (B. f. L. Hamburg) 1,70 Mtr.— 400 Mtr.⸗Laufen: 1. Fahn(St. Geot Hamburg) 54,1 Sek.: 2. Winter(B. Sp.⸗Kl.) Handbreite zurück.— Ku ſtoßen: 1. Beds(Budapeſt) 12,78 Mtr.; 2. Junghenn(Kaſſel) 11,61 — 400 Mtr.⸗Stafette: 1. Berl. Sp.⸗Kl. 45,1 Sek.; 2. Hamburger Sr Kl.(Beide Mannſchaften waren im toten Rennen eingekommen. A Hamburger verzichteten auf den Entſcheidungslauf).— 800 Mtr.⸗Laufe J. Nemethy(Budapeſt):4,5.— Speerwerfen, 1. Lüdecke(Ben Sel, 4 al, Wir. d. 2000, Mer Laufen. I. Nemeihy(Budere .20,1; 2. Ernſt(Berl. Sp.⸗Kl.):23,2.— 600 Mtr.⸗Stafette: 1J. Ber Sp.⸗Kl.:12,5.— Dreikampf: 1. Lüdecke(B. Sp.⸗Kl.) 247 P. sr. Einen neuen Weltrekord im 2500 Meter⸗Laufen ſtellte der fral, zöſiſche Läufer Guillemot mit 7 Min. 15,6 Sek. auf. Den alten 0 kord hielt ſein Landsmann Bouin mit 7 Min. 21,2 Sek., den er ſ.. bei einem Rekordverſuch über ½ Stunde aufſtellte. Die Zwiſchenzeilen von Guillemot waren 500 Mtr.:19,2, 1000 Mtr.:47, 1500 Mtr..11ů ů 2000 Mtr.:42,8.— Offiziell wird ein 2500 Meter⸗Rekord nicht gefüht oder anerkannt. — Boxen. sr. Internationale Boxkämpfe in Magdeburg. Auf der Radrennbahn Magdeburg wurden vor ungefähr 2000 Zuſchauern am Sonntag nachmitte internationale Boxkämpfe ausgetragen. Der deutſche Schwergewichtsmeiſtee Breitenſträt e r⸗Magdeburg beſiegte Siegbert⸗Magdeburg leicht in b 4. Runde durch Niederſchlag. In einem zweiten Boxkampf beſiegte Däne Carſon den Kölner Kirſchbaum gleichfalls durch Kisderſchleg der 5. Runde. Den Ringkampf zwiſchen dem Magdeburger Schnei 10 und dem Neger Bambula gewann der Deutſche in der 31. Minute dur Armzug. Land wirtſchaſtliches. M Speyer, 26. Juli. Die Regierung ber Pfalz hat in der Fa, der Neuregelung der Hausſchlachtungen an die pfäl⸗ ziſchen Kommunalverbände eine Verfügung gerichtet, in der 5 heißt:„In Zukunft bedürfen nur noch Hausſchlachtungen von Großvieh der Genehmigung. Alle übrigen Hausſchlachtungen unterliegen der Anzeigepflicht, Hausſchlachtungen von Kälber! können nach näherer Beſtimmung unterſagt werden. Die Angelegen“ heit wird noch den Wirtſchaftsausſchuß der Pfalz beſchäftigen. Velternachrichtendienſt der badiſchen Landeswetterwarte in ſtarlsruhe. Beobachtungen vom Donnerstag, den 29. Juli 1920, 8 Uhr morgens(MEZ.) Auf Grund land⸗ und funkentelegraphiſcher Meldungen.— Cuftdrucf 5 hlag de⸗ Ort in N Temp. 5 Wetter kegten 34 Shun mm oRichtg.] Stärke m— Hamburrrg 760.6 13 S ſmäßig Regen 1 Königsberg——— 5 5— Biiin 761.9 1⁴ W. leicht heiter 0 Frankfurt a. M 763.8 12 8Sy, leicht bedeckt 0⸗⁵ Nünchen 1764.4 12 WNW mäßig halb bed. 20 Kopenhagen————— Stockhom 757.0 14 WSWꝰ/leicht heiter 9 Sdg e„ 8 leicht bedeckt 2 odßb.„„„„„„ s Neh 8— E Paris.7645 15 wWN9w' leicht bedeckt 3 Marſeille 765.6 19 Nu ſſchwach heiter 0 Zürich 7851 1280 leicht wolkig 0 Wien 7604 12 WIw/ ſchwach Regen 2³ Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(72s morgens) Luft⸗Tem- S 2I2 7 N See⸗ ES32Wind 88 bübe N ar 8 8 ekege — m mm S E Richt. Stärte, 8 88— Wertheim..151 764 80 11 21 0 Königſtuhl.127 764.66 9 15.5 Karlsruhe... 213764.60 13 19.5 Baden⸗Baden 5637640 13] 17 5 Villingen..715766.22 8] 14 0 Feldberg. Hof 1281655.27 5 8 4 St. Blaſien..780— 3 Allgemeine Witterungsausſichten. ſt⸗ Das weſtliche Hochdruckgebiet bringt uns viele nördliche zufuhr. Da außerdem noch kleine Luftwirbel über Deutſchland ich handen ſind, dauert das meiſt bedeckte, kühle Wetter an. St teht weiſe ſind Regenfälle vorgekommen Unter Hochdruckeinfluß 0 1 langſame Beſſerung in Ausſicht. Wettervorausſage bis Freitag. 30. Juli, 12 Uhr nachts: Langſame Beſſerung, zeitweiſe Aufheiterung. CCCCCC Während der Reiſezeit iſt der Mannheimer General⸗Anzeiger erhältlich in heidelberg: Bismarckplatz(Riosk), „ Baden-Baden: Seſtenſtraße 15 „ Kiosk am Kurhauſe; außerdem findet man denſelben regelmäßig in nachſtehenden Bahnhofs-Buchhandlungen Mmannheim Karlsruhe Schwetzingen GoSs Heidelberg Baden WBruchſal Offenburg.— 7 N vol gen N rn en⸗ + Honnerskag, den 29. Jult 1920. lichkeit boten. Hat man sich erst zu der Ueberzeugung durch- cr — 5. Seite. Nr. 333. Die Preisgestaltung im Einzelhandel. -Aus Kreisen des badischen Einzelhandels wird uns ge- schrieben Wenn man die für den Einzelhandel geradezu ver- nichtenden Vorgänge aufmerksam prüft, so findet man als ur- sächlichen Grund für die in weitesten Kreisen herrschende Verbitterung vielfach die Uleberzeugung, der Einzelhandel tracze imit Schuld an den hohen Preisen, ja man scheut nicht davôr zurück, ihn direkt des Wuchers zu bezichtigen. Es Soll nun kier nicht untersucht werden, wer wahrend langer Kriessjahre ünd auch noch in der Nachkriegszeit die„Ver- dięenet“ gewesen sind, das eine muß aber endlich doch einmal var aller Oeffentlichkeit festgestellt werden: In den Kreisen des Einzelhandels sind die Wucherer und Kriegsverdiener nicht zu suchen! Der Einzelhandel hat während der ganzen Kriegszeit und noch bis in die jüngsten Tage hinein hinsicht- lich der Preisgestaltung unter der denkbar schärfsten Kontrolle des Landespreisamts, der städtischen Bekleidungsstelle, der Reichstextilwirtschaftsstelle usw. gestanden, die unnachsicht- lich eingeschritten wären, hätte èr auch nur den Versuch ge- mäckt, die festgesetzten Preise oder die genauest ausgerech- nete Gewinnquote zu äberschreiten. Gewiz sticgen die Preise, den Rohstoff- und Fabrikationspreisen folgend, bis zum März dieses Jahres in nahezu unerträglicher Weise an, aber der Ge- Winn, den der Einzelhandel daraus zu ziehen vermochte. Wurde dieserhalb nicht größer, er reduzierte Sich im Gegenteil vielfach derart, daß zahlreiche Geschäfte gezwungen Waren, entweder ganz zu schliegen oder zu Nebenartikeln zu greifen, die ihnen dank größeren Umsatzes wenigstens die Lebensmög- gerungen, daß der Einzelhandel nicht derjenige ist, dem man dięe Schuld an den hohen Preisen in die Schuhe schieben darf, dann wird man die Vorgänge der letzten Wochen alsbald auch von einem ganz anderen Gesichtswinkel aus betrachten lernen. Man wirdd einsehen, daß der Einzelhandel nicht etwa darum kämpft: von seinen Gewinnen nichts abzugeben, sondern daß es sich bei ihm um Sein oder Nichtsein handelt, da unter den bestehenden Verhältuissen Verkäufe zu oder Sar unter den Einkaufspreisen bei ihm absolut zunt Ruin führen müssen. Die vernünftigen Kreise der Verbraucher, insbesondere die Arbeiter, mögen endlich die Augen aufmachen und den Glauben an das Märchen vom„wuchernden Einzel- handel“ jenen überlassen, die es zu ihrem eigenen Schutze aufgebracht haben. Der Einzelhandel steht dem Verbraucher woll am nächsten, aber so. falsch es wäre, einen Fluß an der Mündung stoppen zu wollen, so unrichtig ist es, mit dem Preis- abhau beim Detaillisten zu beginnen. Man suche die Guelle und sorge dort für entsprechende Regulierung, dann kann man des Erfolges sicher sein! Der Reichswirtschaftsrat für Herabsetzung der Baustoffpreise. „Der Reichswirtschaftsrat hat nachstehenden Antrag an- Senbramen und dem gemeinsamen wirtschaftspolitischen und sozialpolitischen Unterausschuß überwiesen: Die Bautätigkeit steht überall trotz der außerordentlich großen Wohnungsnot urmittelbar vor dem Erliegen, weil die bereitgesteliten Ueber- teuerungszuschüsse in gar keinem Verhältnis mehr stehen zu den ungekeuer gestiegenen Unkosten. Damit wird, und zwar in allernächster Zeit, schwerste Arbeitslosigkeit auf einem sehr Sroßfen Wirtschaftsgebiet ausbrechen, auf dem sie, durch rich- tige und rechtzeitige Maßregeln bestimmt zu vermeiden war. Neben den in erster Linie erforderlichen Vorkehrungen zur erabsetzung unberechtigt hoher Baustoffpreise müssen Mittel beschafft Werden, um che Ueberteuerung durch naue hohe Zuwendungen tiagbar zu machen und dadurch die Miethöhe in den alten und néuen Häusern in richtige Be- ziehungen zu bringen. Die Reichsregierung wird deshalb auf das dringer dsté aufgefordert, damit das deutsche Wirtschafts-⸗ leben nicht unwiederbringlichen Schaden erleidet, die not- wendigen gesetzgeberischen Schritte sofort zu tun, insbeson- dere auch durch sofortige Einbringung und stärkste Be treibung einer Vorlage über eine z weckertspre⸗ chende Wohnsteuer. Deutsche Einfuhr in das Saarbecken. Dias Reichsfinanzministerium teilt mit: Nach S 31 Abs. 4 der Anlage zu den Artikeln 45—80 des Friedensvertrags ist die deutsche Einfuhr in das Saarbecken für Erzeugnisse, die zum Irtlichen Verbrauch bestimmt sind, von Zollabgaben befreit. Nach Mitteilung des Herrn Reichswirtschaftsministers ver- langt die französische Zollbehörde seit dem 1. ds. Mts., daß die Für solche Erzeugnisse aàusgestellten deutschen Ursprungs- zeugnisse- den Sichtvermerk eines französischen Konsulats tragen. Für die Abgabe des Sichtvermerks sind beträchtliche ebühren zu entrichten. Die von deutschen Zollstellen ausgestellten Ursprungszeugnisse werden dagegen ohne Sicht- vermerk oder Beglaubigung eines französischen Konsulats als Asreichender Nachweis über den deutschen Ursprung einer Ware anerkannt. Zur Erleichterung des Verkehrs mit dem Saargebiet sind die Zollstellen angewiesen, auf Antrag der- ktige Ursprungszeugni auszustellen. = n verschied Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Aedee Börsenberichte. Frankfurter Wertpaplerbörse. Fränkfurt, 29. Juli. Drahtb.) Bei Beginn des heutigen Verkehrs machten sich wieder Bedenken hinsichtlich der wei⸗ teren Entwicklung des Vordringens der Russen in Polen gel- tend, was eine zurückhaltende Wirkung auf die Unternehmungs- lust ausübte. Montanaktien: welche an der gestrigen Abend- börse vorwiegend schwächer schlossen, zeigten bei Eröffnung ein ruhiges Aussehen und ließen Neigung zu Abgaben er⸗ kennen. Gelsenkirchen, Harpener, Rheinstahl und Mannes- mann wurden stärker gedrückt, Buderus behaupteten ihren Kursstand, Bochumer schwächer. Chemische Werte verkehr- tea in nicht einheitlicher Haltung. Scheideanstalt blieben ge- fragter. Elektrische Siemens- Halske büßten%, Schuckert 1% ein. Zu regeren Umsätzen kam es in Deutsch-Uebersee, 826 plus 11%. Kali Westeregeln waren 7% höher, dagegen stellten sich Heldburg niedriger, 278—276. Gröôßere Umsätze verzeichneten Zellstoff Waldhof bei anziehenden Kursen. Schantungbahn bewegten sich mäßig nach oben, Otavi-Genüsse fester, 660 G. In Mansfelder Kuxen trat eine Beruhigung ein, sodaß das Papier sich auf 4125 erholen konnte. Am Markte der Petrolcumwerte kam es zu mäßiger Befestigung. Deutsche Petroleum, welche mit 808 einsetzten, zogen bis 820 an und verfolgten aufs neue schwankende Haltung, Deutsche Erdöl ca. 1750. Am Rentenmarkt war das Geschäft still, 59% ige Gold- mexikaner 304 plus%. Felten u. Guilleaume lagen matt und bülten 3% ein, Bergmannwerke fanden bei, größeren Umsätzen zu 230—235 plus%½% Aufnahme, Die Kursbewegung blieb später recht bescheiden, doch war die Tendenz vorwiegend behauptet. Privatdiskont 4% Berliner Wertpapierbörse. Berlin, 20. Juli. ODrahth.) An der Börse verstärkte sich heute die Geschäftsstille. Nur am Montanmarkt fanden bes. in Bergbauaktien zeitweise etwas regere Umsätze statt. In den bisher bevorzugten Montan- und Kaliaktien drückten Realisationen den Kursstand um 4A—8½+4. Dagegen stiegen auf Meinungskäufe Bergmann Elektr. und Elektr. Deutsch-Ueher- see-Zertifikate, erstere um 13, letztere um 20%. Auch in che- mischen, Elektrizitäüts- und anderen Industriepapieren machte sich Realisationsneigung bemerkbar, die aber nur bei Hirsch- Kupfer und Rheinmetall zu verhältnismäbhig starken Kursein- bußen führte. Petroleum- und Kolonialaktien unregelmäßig bei stillem Geschäft. Einiges Interesse bestand im Einklang mit der festen Haltung der Auslandsdevisen für Valutapapiere. Berliner Produktenmarkt. Berlin, 29. Juli.(Drahtb.) Wegen der immer näher rückenden Ernte hielt sich das Geschäft für alten Hafer in engen Grenzen bei unbedeutenden Preisänderuungen. Von Hülsenfrüchten waren Erbsen zu Futterzwecken wiederum verschiedentlich gehandelt. Auch für Peluschken, gute Acker bohnen, Wieken und Saatlupinen bestand einige Nachfrage. Amtliche Hafernotierungen in Mark per Tonne: Greifbare Ware, frei ab Bahn—, spätere Lieferungen 2450 bis 2800. Tendenz: etwas fester. Wirtschaffliche Rundschau. Deutsche Luftschiffahrts-.-G. Wie uns von unserem B. Korrespondenten gemeldet wird, tand am 27. Juli die General- versammlung obiger Gesellschaft stutt, nachdem Direktor Colsman von seiner Amerikareise zurückgekehlrt war. Das Geschäftsjahr schließt mit 149 890 ab. Trotz der trüben Zukunftsaussiehten wurde der Weiterbestand der Gesellschaft beschlossen,. Ueber die Erfolge der Reise des Zeneraldirektors der Zeppelin-Gesellschaft, Herrn A. Colsman, nach Amerika läht sich noch nichts sagen. Anknüpfend an diesę Reise wurde külzlich durch eine Korrespondenz berichtet, die Patente der Zeppelin-Gesellschaft seien nach Amerika verkauft. An dieser Meldung ist kein Wort Wahrheit. Gelsenkirchener Bergwerks-.-G. Nach dem Abschluß erhöhte sich der Rohgewinn auf 36 640 037(I. V. 35 423 740) Al. Bei auf 13 257 700(22 165 990„) ermäßigten Abschreibungen Stellt sich einschließlich 1 279 861„(J 106 216 0) Vortrag der Reinugewinn auf 23 191 288,(18 257 756). Die Divi dende wird auf 1120(%) erhöht und erfordert 20 680 000 1 (11 280 000). An die Reamten- und Arbeiterunterstützungs- rechnung werden 1 190 168/(500 000%) überwiesen. Der Auf- sichtsrat erhält 692 632„(197 8904). Vorgetragen werden 628 4890 fl. Wie im Bericht weiter mitgeteilt, weist die Förde- tung gegenüber der des Vorahres einen Rückgang von über 20% auf. Aus den rechtsrheinischen Werken wurde am 1. Oktober eine neue Hüttenabteilung mit dem Sitz in Düssel⸗ dorf gebildet. Insgesamt bewertet die Vermögensrechnung die Anlagen samt Einrichtung mit 20% 248 934(in Vorjahr 244 374 809). ferner erscheinen Beteilligungen bei Syndikaten mit 8T1 431%(wie.).), Beteiligungen bei anderen Gesell- schaften 43 58 206 ½(28 582 206), Magazin 39 134 330 (33 476 676), Vorräte 24 468 278(12 303 277„), Wertpapiere 15 215 554 ½(35 685 832), Barbestand 4811 170(3 6a8 833) ,. Schuld 266 433(83 004 838)und Bank- guthaben 18 935 831(37 248 015). Auf der anderen Seite sind neben 51 646 o0%(54 169 o0 ¼) Anleihen die laufen- den Verpflichtungen auf 291 466 50(153 322 134) ge⸗ stiegen. * Der Ueberwachungsdienst. Nunmehr liegt die erste Nuin- mer der vom Reichsbeauftragten für die Ueberwachung der Ein- und Ausfuhr herausgegebenen Halhmonatszeitschrift „Der Ueberwachungsdienst“ vor. Durch die große Zahl der Gesetze, und Maßnahmen, welche für die Eir- und Ausfuhr von Wichtiskeit sind, und durch die Verschieden- heit der Publikationsorgane war bei Behörden und Publikum eine besonders im Interesse des Handels unerwünschte Un- sicherheit eingetreten. Diese wird nunmehr durch die Zusam- menfassung aller einschlägigen Bestimmungen und Maßnahmen in einem Organ endlich beseitigt und damit allen interes“ sierten Kreisen ein unentbehrliches Vademekum an die Hand gegeben. Postbezug 3 vierteljährlich(Postzeitungs-Preis- liste Nachtrag 10). Steuertafel zur Reichseinkommensteuer. Als einen prak- tischen Führer wird jeder Geschäfts- und Privatmann die im Deutschen Steuerschriften- Verlag. Robert Achenbach, Mün- chen NW. 2, erschienene„Steuertafel zum Reichs-Einkommen- Steuergesetz“ begrüßſen. Vom kleinsten Einkommen bis 2u den höchsten Ziffern sorgsam durchgestaffelt und mit über- sichtlichen Beispielen àusgestattet, ist die Steuertafel ein Hilfs- mittel zur Errechnung der pflichtigen Abgabe. Preis.40 l. MHeueste Drahtberichie. Preisermässigung für Roheisen ab 1. August. r. Düsseldorf, 29. Juli.(Eig. Drahtb.) Der Roheisen- ausschuß im Eisenwirtschaftsverband hat soeben folgende Preisermäßigung beschlossen: Hämatit um 240.50 auf 19, Giehereieisen Nr. 1 um 80.50 auf 1616 l, dasselbe Nr. 3 um 80.50 auf 1659, niederrheinisches Stahleisen um 16 auf 1610, Temper um 240 auf 1960, Spiegeleisen mit 1706 unverändert, 10%ige Ferro-Silieium um 278 auf 2590, 50ige Ferro-Mangat um 63s auf 5655s„ pro Tonne. Die neuen Grundpreise gelten ab 1. August bis mindestens 31˙ Oktober. Falls eine Kokspreéisverteuerung bis zu 25 ein- treten sollte, wird sie keine Berücksichtigung finden, über 25 hinaus müßte aber der Roheisenpreis entsprechend heraufgesetzt werden. Außenbandelskontrolle. Berlin, 29. Juli.(Eig. Drahtb.) Der Reichswirtschafts⸗ minister und der Reichsfinanzminister geben laut dem gestri- gen Reichsanzeiger neuerdings einige Aenderungen in den Ausführungsbestimmungen zu der Verordnung über die Außen- handelskontrolle bekannt. Hervorzuheben ist an erster Stelle Artikel 8, der besagt, daß eine Ausfuhrabgabe nicht erhoben wWird, wenn die Ausfuhrbewilligung vor dem 10. Mai 1920 er⸗ teilt worden ist, wobei die in der Ausfuhrbewilligung bezeich- neten Waren vor dem 1. Oktober r9 zuf Beförderung nach dem Ausland aufgegeben sind. Artikel 10 hebt hervor, daß die Stelle, welche die Ausfuhrbewilligung erteilt, die Ausfuhrab⸗ gabe erlassen kann, wenn die Ausfuhrwaren noch vor dem 1. Januatr 1920 zu Bedingungen nach dem Ausland verkauft worden sind, die die Bezahlung der Abgabe ohne Verlust nicht gestatten und wenn ein entsprechender Antrag vor dem 1. Ok- tober 1920 bei dieser Stelle eingegehen jst. Gleichzeitig befindet sich im Reichsanzeiger eine Bekanut⸗ machung betrefſend weitere Abänderungen des Ausfuhrabgabe. tarifs. Diese beziehen sich hauptsächlich auf Chemikalien, Oefen, Isolatoren, elektrische Vorrichtungen usw. Vom Auslandsmarkt, 1. Düsseldorf, 29. Juli.(Eig. Drahtb.) Wie der Bergische Fabrikantenverein mitteilt, ist in Rio de Janeiro ein Verband. deutsch-brasilianischer Firmen gegründet worden, um in Bra silien den deutschen Handel wieder hochzubringen. Der süd- amerikanische Markt sei für gute Qualitätsware schr aut⸗ nahmefähig. Die deutschen Erzeugnisse werden in deutscher oder spanischet Sprache als solehe gekennzeichnet werden. Veränderungen in der Verkehrslage im Ruhrgebiet. Essen, 29. Juli.(Drahtb.) Die Verkehrslage im Ruhr gebiet zeigte auch in der letzten Woche kein wesentli c H anderes Bild als in der Vorwoche. Eisenbahn und Schiffahrt wWurden den an sie gestellten Anforderungen umsomehr gerecht, als die Förderung gegenüber der in den Vormonaten erreichten Höhe nach wie vor zurückbleibt. Die Magengestellung ging von 18 472 in der Vorwoche auf 18 486 Wagen in die Höhe, ohne daß Fehlziffern zu verzeichnen waren. Bei den Lagerbeständen trat eine geringe Abnahme auf 156 167 Tonnen ein. Die K i pperleistung in den Puisburg Ruhrorter Häfen hatte eine nicht unheträchtliche Zunahme, zu verzeichnen; sie stieg auf 18937 Tonnen. Auf⸗ fallend ist die ganz außerordentlich weit über den Durchschnitt Div.] 29. 28. JJEEEFCCTCCCCCCCCCCCCC Berliner Börse. Dividenden-Werte. Fr 72 Div.. 29. 28. ankfurter Börse. Swweftelder Farven; 18 307.80 401. Devisen-Kurse 181 Transport-Aktlen. Transp.-Aktien. Div.] 29. 28. 5— 50 Sstverzinsliche Werte, Sohantung.... 642.—..— Festverzinsliche Werte. Srente gdehn 0 642.—640.50 een 8——8574— Hr je ioo der Landeswährung in Marte) 4% Imländische. 29. 28. amg.-Am. Paketf.— 175 501..) Relchs- und 29. 28,. Allg Lok.-U. Straßb. 6 99.25 08. Sachehen erd 1 313.25316.— Berliner Devisen. 4% Manng. v. 100 /00g——Nordd. Lloyd 15 137171225 Staatspaplere. Or. Berl. Stteßenb. 7½127.25126.— Feiten&Sulſlesume 10 412.—402.30 Füt drahtliche Nünz- T NurgT 38.-Jult. Jol: CCCCCCCCCCCCCCCCU 9% Veutsche Relehsanl. 79.69 est.Sddb. een 95.60, 98.50 85 0/——.—asmotoren Deutz 7 183.—186.— 3% den 248 J0,Industrie-Aktien.%% d0. Ser. MV.25 81.40 80, Slad. Cennd) d Ceſeneſcer Elen. 10—188.— Ametergem-Roterdem 16875“J1155.— 1413.501416.501456.—450.— ee. 89.35 59.5 Crön& Silfingef. 6 209.—183.—%% 46. Ser MHK 3420 7440 Sanada Sacfte—.— Ce sent Berg. 278.528.— Shuſstene erpen 11250 7002 884 345 343 885 ee 75 59. 39.—240.— 4½————— 5.35 3064.65 675. 4000 Neſchs-Senstzenl. 100.10100.25 1 2 47 1759 Aueiier S 0 8 9 8 125 Lopenhagen. 112.50 660.25 88935 69805 51180 973 20 %%., und V. do.. 81.25 8ʃʃ55 Obem.Scheldeenst. 20 502 8006.— 49.—90 68.50 68.600 Sains⸗tlelnrichbahn 8——420.— Gerreshelmer Slas. 19 498.50490.— Steccheim.. 112.50J 72025 884.10, 885.50 894.10 895.70 2250 74.10 Of. Sriesh.-Eſeſcr. 7 655 55 49555 do. 3 5 5 5 7 39.40 59.50 R 8 13 Goldschmidt, Th. 5 12 388— 945% 141.25 182.70 150.80 160.20 —99.50——..— 360. 4 0 60.20 60.25.Austr.— 183.—183——3³¹.— 33325ũ7Vù 81.——— 224.5 225.28 227.25 2275 2 Weg Ke 579 5 ecdF eden 7 8888— 2 freng, Censele 6 0 ga. eme an Fssent— 8808 Kiger daageſaen, 8 80. 18478 Peadef 2 77477/ 880 1 30% 0 Konsols. 18 710 Oh. Farb. Mühſheim 4 290.— 885— A de,.39.50 59.50 ages Hen 2 Ulcsen Lupfer.. 10 270.—278%—.———1 9 334.82 41.92 b 50. 250.— fsch..— 275.—281.½ U 362.„l—1—— 65 331. 2. gce is1s— 81.—] 48, Retgeewante 127 2855087.— 40 gal dhe Anſelns:. 89.2 80.25 dlerdg. Lleyd— f11.87l. eeeee Sebneſr 781.— 28128 702.30 758.30 518.7 74825 % de eandleins. 8..— Sdad, Drahlindustr. 1 3½%% Bayerische Anl.. 69.— 69.50 Bank-Aktien. Hohenlohe-Werks 0 220.—227.50 Spanlen 51—550.80644.25 643.65, 649.58 650.55 400 B 0. von 1895. 4%— 22 Allg. Eſektr-Ges. 10 298.—91.—30% Uessſsche Anſeſne. 56.28 58.30 Berl. Handels-Ges. 10 206.—20).50 Kellw.Aschersteben 30 412.—418.75 Wen, alte 85.— 37.05 22% 23.03 23.97% 24.03 30 05 1 32 18 Befgmenn W.. 12 238.—231.— 40% Frankfuct. Stadtanl. 104.50105.50 Somm. u. Distbe. 5 160.—159.—Kattowitzer Sergb. 0 340.335.— Mien, abgesi. 85.—37.58 24.72 24.780 24.7 24.78 4% Hay Feſtens Gulssume 10 403.—ffu2. 4½ Münehen. Stedtanl. 101.230101.30 Bermstsdter Bane. 8 132.80,148.— Cön-Kottweller 10 298.—308.— Preg.„———42f 844½/ 8457 8473 e ee eef 1 5 198J%25 4½ Pranfe.Fpotheteg⸗- Deutscde Bank... 12 254.,268.50 Gebr. Körting.. 15 270.—01—Budebest..——— 2404 2408 2472 24.78 An cne Ih. Elktr.-G. Mannh. bante Bfandbflefe——.— Nr 50 en Neostfeim. Zelluiose 5— e—.——1——1—— 8 1 f resdner Bank.— 5 332*3*——.——.—— 4% Fert wiots 27 20 Stemene lste 13 282 bd. Auslanaische Miteldekcrecltdair 8 f4 10 35 Caireatte 0 Frankef Oevi 85 4% 60g ehsteendes. 4..0/ Cummu. Peter.. 18 277— euteuwerte. Nationalblef. Htschl. 7 149.25149.25 Cinde's Elsmsschin. 12 230. Dereerteen. 4% 4. Geſdsdents..75 27.2 Fleddernf. Cupferw. 11.50184.75 4½% Ossterr. Schatz- Ossterr. Kredit..%½ 88.% 88.25 Linte& Hofmann 233 35 T. Jull 2. Juſt 25. Jon 4%(o. eigheltt Rente—. ee Junghane Gebr. 2 274 90 anwelsung.. 40.— 40.90 Reſchsbank..79140.23147.— 800. 18 Geld Brief Geld Brief] Geld Brief 0 Ungar. Goſd-Rente 55.30 35.10 0 Ludwig LoewesCo. e rie Brie IBrie J7JGGV%%%%%%%%%éù ᷑Äwi e 95 St⸗ v. 0— 5 5 5 994.5 4 e 2—— 2——.—125. 210.— E e ds Stete.85/ ederweftee fotſe: 5% 200. 46% do, Siiberrente. 35.80 e Anterden 4 4 37.0 33850 243.— 243.— 547.— 348.— Diyldenden-Werte d0. Südd. ingb.. 10 0ſce do. Papierrente.....— Adlerserges. 10 228.500229.— do Eisenind.. 14——————.884428 655.79 659.25 550.28 674.25 675.75 Bamte, en. Piv- 1* do., Spichar? 19 755%0 Türk. Adminlst.-Anl. 66.— 67.— A,-G. Anil. Ttsptow 12 360. 364.— do. Rokswefkes.. 17— A5—85 e 8 5 Nn f ie 0 578059— Neee e eeeee, ene n————Y38 72 7557 5 Dermst. Rang 19.947.— 40. Sedenls 10 18.4% do. BSagdadd. ünentel. 6 244.5078.25 9½120 22 127 27% unche Bal 13 464.50564.50 do. Sad. Purlach 14 248. ee eeee,-Jend Fi seh. 40 227—750 An detalte, Jer s 152.7 153.29 183.25 1839 18825 159.5 ksocnto-Ses. 10 197196.30 Deimlermotor.... 6 214 5015.50 40% 40. Unffis. Anlelne 168.——.— Badlsche Anfin. 18 479.78459.75 Rhein. Stahlwerke. 6 12.48 40 59.½% 4½½2/ 424 4255 NNJJJJJJ.... lonalbgef Dtsoill..25149.45 de, Sisenaeng... P 0. os-lose 439.—420. Berllner Flektr.. 8 184.18181.— 3— 0 505 aene Been 5 920.. Gntenee Bonen 15 551.88.—%½% Gag. St.-At.1545 88.—.— Slog dababerg':: 18 235020 50 Aagerswerte 44% 82255.——.—— 2555 Ria kyeSenk: 9 183.50183.50f Paig 2 Neu Nabm. 18„1 04270.—%% d0. der„de14 e 44% Sieharelhte 2 39—578.— Sachsenwerfk 20 55T.—257.—50 lch-Oest(abg)* 2122 Aei Seealerat 1 1218.— 275.5070.— 400 155 e——. 81 e 3 e e Schuckert A Oo. 8 0 W— 58 2465 847 2240 245ů0 n. Hyp.-—180. Iülx. Nahm, Kayset eee O. Kronentente. 27.80 28. Sebt. Söhler& Co. 12—327.—S· 1 2— 8 Mad. Odb-Gen 188—150— Sebnger, Feag 1 g84. 628.—%½ iefer fnedsb-. 40.— 80.— Seoch Seena Se. 9 40.— Frtebacegee U— 2— e eee Vef. Btseh. Oeffabr. 12(300.—280.—3% Oesterteſch-Ungar. Suderus Elsenw.. 7½ 294.75 295.—. Ver. Fränk Schunf. 18 Issaboen Dr Soeſt f Aktlen. Porzell. Wessel.— 291.—283.— Stagtsbank, alto. 68.7 65.0 Chem. Grlesheim. 12 295.— 293.— Ver. Glanzeteffe. 20 Framkfurter Notenmarkt Nae e, Gunst 8 898.—279.80 Pf.Fulvstfabf. agb. 30 218. 315,3% 40. K. Sefſs. 47.50 47.50 Sem. Weller. 12 27.-278.—V. Stw. Zypen A WIg 10 rem 29. Jull. Gelaen Secede 10 287. 304.—Seſſindusteſe Wofff 7 J160.80164.753% do. Erg.-Nir... Sem. Abert. eWesteregeln Alkail 85 Geld Erief Celd Briel flerpener Uenale ç 3815.5024.50 Splnn. Elsgß.-B. 10 A,, Seldprlor... 47.50 47.50 Goncordis Bergb. 22 407.30 Zellstoff Weidhef. 10 8. merikanieehe Neten 41.88 41 Hesten-Unger, alte. 21 21.⁰0 Falde, Wastegtee 38 88.—88.— Sg Ftilngen: 4—.— 200%e Sdert.E2bi..Fr. E1.30 ei.— Baimer otoren.5 ZSale.— Oeutzeh-Oetaleſta.—„Sibee 440 34.500 Norrsgieenh⁰s. andgem-N e 85 ſ8.00g,— emmgerpaß. Neeis. 1———260%%de,, Nede Friortat.———Peutsch-Lutembg. 10 257.—503.0% Neu-Guſnen—„Iüakeehe.„„ e Rumkalschs 10568105.42 Zehl. Ele.80⸗ Ufrenbe azang. 10%. 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Neugründung im Holzgewerbe. Berlin, 29. Juli.(Eig. Drahtb.) „Ohim, Deutsche Holz-Import-.-.“ wurde im Hamburg mit 285 Mill. 1 Aktienkapital, wovon 2 Mill. ν Vorzugsaktien sind, Einfuhrhandel und die Be- ein Unternehmen für de Arbeitung von ausländischen Hölzern gegründet. überseeischer Holzer soll die holländische Trust-Schwester- gesellschaft Overseesch Harvhout Importgesellschaft in Rot- Im Aufsichtsrat befinden sich daher eine Die Ausbeutung von deutschen Wald- terdam übernehmen. Anzahl Holländer. Objekten ist in Aussicht genommen. Lohmann Salpeter-Werke in Hamburg. Berlin, 29. Juli.(Eig. Drahtb.) Satnmlung erklärte der Vorsitzende, daß Leerraumes Kanalzechen, der in der Vorwoche die Höhe von 163 635 Ton- Der Gesamtumischlag in den Kanal- zechen stieg gegenüber der Vorwoche von 24 792 Tonnen auf Dampfer der Blom u. Voß- Werft in den Heute wurde der folgt. Unter dem Namen Preise möglich ist. Die Einfuhr anderen Gebieten In der Generalver- die Ursache für die exporitiert werden konnte. geringe Dividende des Jahres 1919 darin liege, daß nur in drei Monaten gearbeitet und nur eine geringere Menge Salpeter Die Verwaltung hofft für das wei⸗ tere Geschäftsjahr auf ein besseres Ergebnis, weil eine größere Menge Salpeter produziert werden konnte und zu einem eini- germaßen gönstigen Preis verkauft werden soll. lang schwebende Gefahr der Stillegung ist beseitigt. Waren und Närkie. Vom süddeutschen Eisenmarkt. Am Eisenmarkt ist eine Klärung der Lage noch nicht er- Zwar sind in Düsseldorf die Eisenfachleute zu einer Sitzung zusammengetreten, um über die Lage zu beraten und hauptsächlich darüber, ob eine durchgreifende Ermaßigung der Nicht nur kleine Werke und Häandler nal- ten den Preis nicht miehr ein, sondern auch maßgebende Firmen sind auf 3009 bis 2800 AM heruntergegangen. Tatsache darf erwartet werden, daß die nächstwöchentlichen Notierungen wiederum billiger gehalten werden. leute sind jedoch der Ansicht, daß der Abbau der Preise nicht schroff, sondern nur allmählich geschehen muß, wobei aber die Méglichkeit zu beachten ist, daß unbedingt freie Abschlüsse nach eigenem Urteil erfolgen dürfen. auf Herabsetzung der Preise ist berechtigt, zumal auch auf ein Preisabhau begonnen hat. aber zu beachten, daß unsere Erzeugnisse in Eisen und Stahl nicht für uns allein hergestellt werden, sondern alle Artikel Geveib, die Forderung Die eine Zeit Angesichts dieser Die Fach- Dabei ist sind solche für den Weltmarkt, und darum muß vor allen Dingen bei Preisfestsetzungen Rücksicht auf den Weltmarkt genommen werden, wobei wir nicht unerwähnt lassen wollen, daß die gegenwärtig noch geltenden Sätze weit unter den Welt⸗ marktpreisen liegen. heit und Zaghaftigkeit aufgedrängt. Die bis jetzt behördlich vorgenommene Regelung der Preise hat dem Handel eine gewisse Unsicher- Dadurch, das Hausse- und Baisseklauseln zu berücksichtigen waren, hat den Werken, Händlern wie Verbrauchern eine Sicherheit in der Preisbestim- mung gefehlt, wenn nicht gar unmöglich gemacht. Geſchäftliches. Hühneraugen trägt man entweder mit Humor, wenn es möglich iſt, oder aber man beſeitigt ſie ſchnell, ſicher u. ſchmerzlos mit Kukirol, welches man in jeder beſſeren Drogerie erhält. Haut entfernt Kukirol leicht und gelinde. Auch Warzen, Schwielen und harte Kukirol enthält weder ätzende, noch entzündungserregende Stoffe und erfordert keine mechaniſche Nach⸗ hilfe, weil die Hühneraugen nach wenigen Tagen leicht abzulöſen ſind, ſo daß wir Kukirol mit beſtem Gewiſſen empfehlen können. Anzeige. Näheres ſiehe E184 Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: J. .: Dr. A. Pfab; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Teil: Richard Schönfelder; für Handel: J..: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl Hügel. Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger G. m. b.., Mannheim E 6, 2. Amtliche Bekanntmachungen „Bekämpfung der Nuhr!“ Seit einigen Tagen iſt in der Neckarvorſtadt namentlich in der Kaſerne die Ruhr ausgebrochen. Die vorgeſchriebenen Maßnahmen zur Bekämpfung der Ruhr ſind bereits ergriffen und durchgeführt, ſodaß eine beſondere Beunruhigung der Bevölkerung nicht angebracht iſt. Die Bevölkerung wird ihrer⸗ ſeits erſucht, bei der Bekämpfung der Krankheit mitzuhelfen. Die übertragbare Ruhr iſt eine an · ſteckende Krankheit, die durch Bakterien im Darm⸗ kanale hervorgerufen wird. Die Ausſcheidungen der davon betroffenen Perſonen enthalten in un⸗ gemein großer Anzahl dieſe Bakterien(Pilze) und Durch Unreinlichkeit können in Häuſern, in denen Ruhrkranke ſich befinden und gepflegt werden, mit den Krankheitserregern, Nahrungs⸗ und Genuß⸗ mittel, Gebrauchsgegenſtände beſchmutzt werden und ſo Anlaß zu weiteren Krankheitsübertragungen geben. Eine weitere Quelle der Anſteckung iſt weifellos die zur Zeit herrſchende Mücken⸗ reſp. eerplabe. Es iſt deshalb vor allem nötig, ſich . Reinlichkeit und Sauberkeit zu befleißigen. or jeder Nahrungsaufnahme ſind die Hände gründlich zu waſchen; Milch, Obſt ꝛc. ſind nur in gekochtem Zuſtande zu genießen; ferner ſollte in jedem Hauſe die Fliegenplage auf das energiſchſte bekämpft werden. Jeder, auch der geringſten Darm⸗ ſtörung iſt jetzt beſondere Beachtung zu ſchenken und tunlichſt ärztliche Hilfe in Anſpruch zu nehmen. Mannheim, den 27. Juli 1920. 21¹ Bad. Bezirksamt Abt. IVb. Betdmpfung der Nuhr! Gemäß 8 29 des woerhrelheſebbuche⸗ wird wegen der Gefahr der Verbreitung der Ruhr⸗ krantheit mit ſofortiger Wirkung der Verkauf von Obſt, Gemüſe und dergl. außerhalb der Verkaufs ⸗ läden— mit Ausnahme des Marktes— verboten. — 1 gegen dieſes Verbot werden mit Geldſtrafe bis zu 150 Mk. oder mit Haft bis zu 6 Wochen beſtraft. 21 Mannheim, den 27. Juli 1920. Badiſches Bezirksamt, Abt. IVb. Maul- und Klauenſeuche In den Gemeinden Oberſchönmattenwag, Löhr⸗ bach, Mittlechtern, Hornbach(Amt Heppenheim), Rohrbach(Amt Heidelberg), Groß⸗Bockenheim, lingshauſen, Lautern(Amt Bensheim) und chauernheim(Amt Ludwigshafen) iſt die Maul⸗ und Klauenſeuche ausgebrochen. In Azzenheim(Amt Ludwigshafen), Igelsbach, Zoßenbach(Amt Heppenheim), iſt ſie erloſchen. Mannheim, den 24. Juli 1920. Bad. Bezirksamt— Abt. IIa. Maul- und Klauenſeuche betr. Die am 15. Juni 1920 bezügl. des Viehbeſtandes des Stabhalteramts in ndtorf angeordneten Sperrmaßnahmen werden hiermit aufgehoben. Die Maul- und Klauenſeuche iſt daſelbſt erloſchen. Mannheim, den 23. Juli 1920. Bad. Bezirksamt, Abt. IIa. 9 Maul⸗- und Klauenſeuche betreffend. Die am 4. 6. 20 bezüglich des Viehbeſtandes der Gutsverwaltung in Kirſchgartshauſen angeord⸗ neten Sperrmaßnahmen werden hiermit aufgehoben. Die Maul⸗ und Klauenſeuche iſt daſelbſt erloſchen. Mannheim, den 23. Juli 1920. 9 1 Bad. Bezirksamt— Abt. IIa. Jum Handelsregiſter B, Band XVII,.⸗J. 8, Firma„Deutſch⸗Aſiatiſche Handels⸗Compagnie Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim wüurde heute eingetragen: 134 Julius Lörch, Kaufmann, Mannheim iſt als Prokuriſt beſtellt und in Gemeinſchaft mit einem Geſchäftsführer zur Vertretung der Geſellſchaft und Zeichnung der Firma berechtigt. Mannheim, den 27. Juli 1920. Bad. Amtsgericht B. G. 4. jedem beliebigen Holz⸗ oder Kohlenhändler be⸗ zogen werden, ſofern er markenpflichtiges Brenn⸗ holz verkaufen darf. Die Familien ſind alſo beim Bezug des freigegebenen Holzes nicht auf den auf ihrer Kohlenkarte angegebenen Kohlenhändler an⸗ gewieſen, ſondern ſie können es da beziehen, wo es ihnen am beſten paßt. Für den Bezug von Kohlen bleibt es bei dem ſeitherigen Verfahren. Die jetzt freigegebene Holzmenge kann von denjenigen Fa⸗ milien, die das Holz nicht ſofort benötigen, zur An⸗ ſammlung eines Wintervorrates verwendet werden. Der ſofortige Bezug desſelben iſt daher dringend 55 empfehlen, zumal die Brennſtoffknappheit im ommenden Winter zweifellos größer ſein wird als je und jeder der den Bezug des jetzt freigegebenen Holzes verſäumt, im Winter eytl. kalt ſitzen muß. Auch an eine Verbilligung der Preiſe iſt nicht zu denken. Der auf dem Holzmarkt eingetretene Preis⸗ rückgang bezieht ſich nur auf Nutzholz. Mannheim, den 28. Juli 1920. Ortskohlenſtelle. Unser treubesorgter, herzensguter Gatte, Vater, Schwiegervater und Gross- vater Aal Fiaaaa duan 5 Hauptlehrer 1278 ist heute unerwartet zur ewigen Ruhe gegangen. MANNHEIM, den 28. Juli 1920. Sophienstraße 12 In tiefer Trauer: Luise Schopf geb. Brüistle Emmy Sommer geb. Schopf Dr. W. Sommer, städt. Tierarzt Die Beerdigung ſindet Samstag, den 31. Juli, nachmittags ½ Uhr von der Frledhofkapelle aus statt. offene Stellen Großbrauerei mit anerkannt erstklassigen Bieren vergibt ihre Dlatzvertreiuns an tüchtigen, kautionsfähigen Fachmann, moͤglichst mit bestehender Kundschaft. Angebote unter S. O. 164 an die Geſch ſtelle dieſes Blattes. Ordentliches fleißiges auf 1. Septemb. geſucht. Schreck Bes⸗ Luisenring 20a. äfts⸗ 8846 Stellen-Gesuche Zuverl., ehrl. u. fleißig. ſucht für einige Tage Junges, anſtändiges der Woche 1243 — ö eee e. Mädche gleich welcher Art. Ang. u. I. C. 63 a. d. Geſchäftsſt. Lehrmädchen. für Zimmer⸗ und Haus⸗ arbeit ſof. geſucht. 1282 B 1, 11, 3. Stock. Zum Handelsregiſter B, Band XII.⸗J. 48, irma„Thuyſſen'ſche Handelsgeſellſchaft mit be⸗ chränkter Haftung“ in Mannheim, Zweignieder⸗ laſſung, Hauptſitz: Duisburg wurde heute eingetragen: Hermann Kerſting, Kaufmann, Mannheim iſt Geſamtprokura in der Weiſe erteilt, daß er be⸗ rechtigt iſt zuſammen mit einem Geſchäftsführer oder mit einem andern Prokuriſten die Geſellſchaft zu vertreten und deren Firma zu zeichnen. Mannheim, den 27. Juli 1920. Bad. Amtsgericht B. G. 4. 134 Zum Handelsregiſter 8 Band XIII.⸗J. 9, „Mannheimer Milchzentrale Aktiengeſell⸗ ſchaft“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Friedrich Dildey iſt aus dem Vorſtande ausge⸗ ſchleden und Hans Ludwig Schmitt, Landwirt, Mannheim zum Mitgliede des Vorſtands beſtellt. Mannheim, den 27. Juli 1920. 134⁴ Bad. Amtsgericht B. G. 4. Amlache Veröftentüchungen der Stautgemeinde. Brennſtoffverſorgung. Die z. Zt. für den Bezug von Brennholz gül⸗ tigen Marken H 4 u. 5 und W 4 u. 5 verlieren mit dem 7. Auguſt ihre Nach dieſem Zeitpunkt darf Holz auf dieſe Marken nicht mehr geliefert werden.———— Gleichzeitig wird ab 9. Auguſt die Marke 3 der Kohlenkarte für den Bezug von 4 Ztr. Weich⸗ 115 und 1 Ztr. Hartholz freigegeben. Das—55 nn bei ſedem beliebigen von uns zum Verkau von markenpflichtigem Holz zugelaſſenen Holz⸗ oder Kohlenhändler werden. Die Be⸗ ſtellungen werden zweckmäßig ſofort aufgegeben, damit die einzelnen Familien rechtzeitig in den Beſitz des Holzes kommen, zumal im nächſten Winter eine ſtarke Brennſtoffknappheit zu er⸗ warten iſt. Mannheim, den 28. Juli 1920. „Ortskohlenſtelle. Die Freigabe von Brennholz auf die Kohlenkarte bedeutet eiye weſentliche Aenderung des ſeitherigen 4— Während ſeither Brennholz genau wie die Kohlen bei einem beſtimmt bezeichneten Händler arden muhie kann jetzt das Holz bei Schulentlaſſ. Mädchen mit gut. Zeugniſſen ſucht Stelle auf Büro. »Gefl. Zuſchriften unter T. D. 64 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl. 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