Nrrlnrrrrrrilnnrnn adaeseienesd JSunnmueunmund — 11 nach Oſt 88 begeben, um der b Auſagber beizuwohnen. Dann wird England fordert Freilaſſung ſeiner Kriegsgeſangenen gebühr M..—. Poſtbezu wiertelfährl. M. 22.50 ohne Poſtg Beſchäfts⸗Nebenſtelle in Mannheim: Neckarſtadt: Waldhofſtr. 6.— Fernſprecher Nr. Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. J ² P ͤ — Berlin, 2. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie aus Warſchau gemeldet wird, iſt dort von den ruſſiſchen Waffenſtillſtandsbedingungen noch nichts bekannt geworden, erſt recht natürlich nichts von dem Abſchluß eines Waffenſtillſtandes. In einer Preſſe⸗ konferenz erklärte der neue polniſche Generalſtabschef General Rogwadowoki, die Lage ſei ernſt, man müſſe ſich auf weitere Kämpfe bis aufs äußerſte gefaßt machen, bei denen es heißen werde:„Wir oder ſie!“ Die polniſche Heeresleitung habe jedoch eine Lage geſchaffen, welche es ermöglichen werde, den feindlichen Anprall nunmehr aufzuhalten Gleichzeitig deutete der Außenminiſter einem Franzoſen die Direktiven an, welche die polniſchen Unterhändler für den Waffenſtillſtand mitbekommen hätten: Unab hängigteit des polniſchen Staates, Ablechnung jeder etwaigen Entwaffnung und Feſtlegung einer Demar⸗ kationslinie, wie ſie Lloyd George aufgeſtellt hat, oder aber der Linie, wie ſie von den polniſchen Truppen am Tage des Waffenſtillſtandsabſchluſſes eingenommen wird. Intereſſant war der Schluß der Erklärungen: Polen müſſe ſich hüten, bei den Deutſchen, Tſchechen und ſelbſt bei en Ruſſen Haß zu erwecken. Frankreich müſſe endlich verſtehen, daß Polen die Rolle eines Gendarmen in Oſt⸗ szuropa nicht ſpielen könne. Der polniſche Landesvertei⸗ digungsrat veröffentlicht eine Verordnung über die Heran⸗ Woune der Zivilbevölkerung zu Räumun gsarbeiten. arſchau und der Warſchauer Bezirk ſind einem Militär⸗ gouverneur unterſtellt worden. Verdächkige Verzögerungen! —1 5 Auguſt.(WB.) Der„Petit Pariſien“ erklärt ch Veröffentlichung des aufgefangenen bolſchewi⸗ Funkentelegramms, wonach die ruffiſche eitung vor dem 4. Auguſt kein Abtommen mit den Folen Kätcken lale e beſtnden ſehr emſte Gründe dafb⸗ 5 die Ruſſen weit davon entfernt ſeien, einen aufrichtigen eeres⸗ eden mit Polen zu wünſchen, ſondern nur daran dächten, Erfolge immer weiter auszudehnen, bis die olen ſchlteßlich gezwungen ſeien, zu kapftulieren. In⸗ Foiſchen dringe die ruſſiſche Armee weiter vor. Die ruſſiſche avallerie nde ſich ungefähr 30 Kilometer von Warf futfernt. Die polniſche Heeresleitung habe inzwiſchen ver⸗ ſchiedene Neubildungen von Heeresteilen zum Zwecke einer Reorganiſation der rmee—— Die Rückendeckung ſei kranz en Offtzieren anvertraut. Die Lage an der Fronk. enagen 1. Aug.(WB.) Verlingske Tidende meldet zus Kopenhagen: Zuverläſſigen Nachrichten ufolge haben die Volſchewiſten Auguſtowo beſetzt. Die Polen haben ſich Suwalktl zurückgezogen, deſſen Bevölkerung die ſauiſchen Truppen im Gebiet von Mariampol um die Be⸗ ezung der Stadt vor den Volſchewiſten erſuchte. Ein Alkimatum Numäniens. Belgrad, 1. Auguſt.(MB.) Südſlawiſches Preſſebureau. Die rumäniſche Regierung hat an Rußland eine Rote in Form eines Ultimatums mit der Aufforde⸗ gerichtet, die ruſſiſchen Truppen aus Beſſarabien ſofort hrüctzuziehen. Der Sowjetregierung wird eine Friſt von N. Tagen gewährt.— Wie verlautet, hat Rumänien die obiliſation angeordnet. Polen ſoll als Pufferſtaat verſchwinden. Paris, 31. Jult.(WB.) Nach elner Meldung aus New⸗ brf ſollen die Bolſchewiſten nach Informationen, die dem Bagtsdepartement in Waſhington zugegangen ſind, als em ingung für einen Friedensſchluß die Ausſchal⸗ lang Polens als Pufferſtaat zwiſchen Deutſchland und Ruß⸗ and fordern. 2 Inbetriebnahme des fabels nach Oſtpreußen. Berllin, 2, Auguſt.(Von unſerm Berliner Büro.) Am deuigen Montag wird das deulſche Fernſprechkabel mit preußen in Betrieb genommen. Polen wird da⸗ grarnicht mehr in der Lage ſein, den Fernſprech⸗ und Tele⸗ eſmmverkehr zwiſchen Oſtpreußen und dem zu be⸗ Lenfluffen, Der Reichspoſtminiſter hatte ſich geſtern nach Oſtpreußen und Königsberg fahren, um der Einwei⸗ hungsfeier 5 Amſterdam, 1. Auguſt.(W..) Nach einer Meldung der genteaf News“ hat die engliſche Regierung am 29. Jult eine Note nach Moskau geſandt, die die Freilaſſung Regzengliſchen Gefangenen in Riga verlangt. Die engliſche ſe hareng weigert ſich, die Entſcheidung der Näteregierung, unter gegenſeitiger aufrichtiger füite keine Mach t über jenes Gebiet, anzunehmen, Friedensfragen. mons über Londoner Konferenz und die Auſchlußfrage. 5 der vollen amtlichen Beziehungen zwi⸗ en beiden La Unterredung mit dem deutſchen trauen der deutſchen ep aus. Seine Auffaſſung der hohen Ziele ſeiner Aufg d en große Londoner Friedenskonferenz, auf der die Volke lebhafte Zuſtimmung; gleichzeitig werde es auch die 10 eh gen zur Behandlung kommen ſollen, ohne Hinzu⸗ deutſche Regierung Wien, 1 1 5„ 1. Auguſt.(Pr.⸗Tel.) Die„Neue Freie Preſſe Wosffentlicht 7 75 4 Nauch nnter Dr. Simons, der in bezug auf die Meldung, tfr un f wird, erklrt abgehalten werden 5 die bland zuſtimmt, daß über alle 00 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung monatl. e M..50 für Bringerlohn u. Einziehungs⸗ e ö ühren. Einz. Nummern 20 Pfg. Alle Preiſe lederzeit widerruflich. Poſtſcheck⸗Konto Nr. 17590 Karlsruhe i. B. u. Nr. 2917 Ludwigshafen a. Rh.— werden. Der Botſchafter gab dann ſeinen Arbeit zu erreichen; aber auch die hiſtoriſch begründeten gei⸗ daß Fbenn dieſe Nachricht richtig iſt, ſo iſt es ſehr ſtigen ſt. deh e die großen Fra⸗ merkſamſte Pflege finden. Mit Genu 18 dürfe die zwiſchen Rußland und deutſchland zu regeln ſind, Tatſache erwähnt werden, daß unter a 7940—7946. Badiſche Neueſte Nachrichten den Zuſammenſchluß von Deutſchland und Oeſterreich zu ſprechen und erklärte, die Gefahr, welche Oeſterreich durch die ungar böch e Frage und die Beſtrebungen nach Her⸗ ſtellung der Donauföderation bedrohe, ſei nur durch ein Mittel zu bannen, nämlich das Feſthalten an dem Gedanken daß es nur eine natürliche und rechtmäßige Löſung der deutſchen Frage gibt, dieſe ſei der föderaliſtiſche Zu⸗ ſammenſchluß aller deutſchen Stämme in Deutſchland und Oeſterreich. Auch dieſer Gedanken werde und müf be einmal zur Wirkli 9 keit werden, ſowie der Gedanke, daß Deutſch⸗ land und Rußland durch die ien, wirtſchaftlichen Inter⸗ eſſen aufeinander angewieſen ſeien. Spaniens Teilnahme an der Jinanzkonferenz. Paris, 1. Auguſt.(W..) Nach einer Meldung aus Brüſſel hat die ſpaniſche Regierung erklärt, daß Spanien offiziell an der internationalen Finanzkonferenz in Brüſſel teilnehmen werde. Eine oberſchleſiſche Gewaltgrenze. Aalibor, 1. Aug,(WB.) Nach der Neuen Oberſchleſiſchen Zeitung hat die Pariſer Botſchafterkonferenz über die Grenzführung zwiſchen Tſchechoſlowakien, dem Hutſchiner Ländchen und dem oberſchleſiſchen Abſtimmungsgebiet die Entſcheidung getroffen, daß die von der polniſch⸗ tſchechoſlowakiſchen Grenzfeſtſetzungskommiſſion feſtgelegte Grenze bis zur Beendigung der Abſtimmung als Gre nze zwiſchen Oberſchleſien und Tſchechoſlowakien gilt und zwar als endgültige, wenn die Abſtimmung zugunſten Polens ausfällt. Vleibt das Abſtimmungsgebiet deutſch, ſo wird eine neue Prüfung der Grenzführung notwendig. Nach dieſer Entſcheidung werden die Ortſchaften Haatſch, San⸗ dau und Oſchitz vorläufig unter tſchechoſlowakiſche Verwaltung kommen, wogegen das Reichsminiſterium des Aeußern ſchar⸗ fen Proteſt eingelegt hat. Auch die Vorſteher der drei Gemeinden ſind bei dem Vorſitzenden der Interalliierten Kom⸗ miſſion wegen der Abänderung der Entſcheidung vorſtellig geworden. 4 Aufflackern des türkiſchen Kampfes gegen die Bedrücker. Amſterdam, 31. Juli.(WB.) Die türkiſchen Nationaliſten haben der Times zufolge in Sile im Nordoſten von Ana⸗ tolien einen Aufſtand provoziert. Dort wurde ihre Garniſon angegriffen. Eingetroffene Verſtärkungen nahmen die Stadt wieder und hängten die Würdenträger. Der Auf⸗ ſtand breitete ſich bis zum Bezirk Tokat aus, wo viele Häuſer niedergebrannt wurden. Ein anderer Bericht beſagt, daß die Stadt Sile durch einen Brand, der durch Artilleriefeuer ver⸗ urſacht wurde, in Aſche gelegt worden iſt. Perſiſche Kündigung des perſiſch⸗engliſchen Abkommens. London, 1. Aug.(WB.) Nach einer Meldung des „Temps“ aus London veröffentlicht die Reuteragentur eine Erklärung aus perſiſcher Quelle, wonach das engliſch⸗perſiſche Abkommen außer Kraft geſetzt iſt. die Kohleuvorſchüſſe endgülkig genehmgl. Paris, 1. Auguſt.(WB.) Die Senatskommiſſionen für auswärtige Angelegenheiten und Finanzen berieten geſtern vormittag über das Geſetz, durch das die Vorſchüſſe für das Kohlenabkommen feſtgelegt werden ſollen. Miniſterpräſident Millerand erklärte, die deutſchen Kohlenlieferungen für die nächſten 6 Monaten bedeuteten nur eine Abſchlagslieferung auf die im Friedensvertrag vorgeſehenen Geſamtleiſtungen. Millerand erklärte ferner, er würde überwachen laſſen, wie die deutſche egierung die Vorſchüſſe, die die Alliierten leiſten, verwende. Er verneinte jedoch die Frage, ob Deutſchland gezwungen wer⸗ den ſolle, für gie Vorſchüſſe Käufe in dem Prozentſatze bei Fran zu machen, mit dem Frankreich an den Vor⸗ ſchüſſen ſich beteilige. Die beiden Kommiſſionen haben in ge⸗ trennter Beratung den Geſetzentwurf angenommen und der Senat ſelbſt hat nach einer kurzen Debatte den Geſetzentwurf mit 221 gegen 31 Stimmen genehmigt. Deulſchland und Jlalien. Offizielle Wiederaufnahme der deulſch⸗ italleniſchen Beziehungen. Berlin, 1. Auguſt.(WB.) Beim Empfange nannten italieniſchen Botſchafters De Martinio durch den Reichspräſidenten und den Reichsmimiſter des Aeußern hielt der Votſchafter eine Anſprache, in der er es als ſeine Aufgabe bezeichnete, alle Kraft einzuſetzen, um die Beziehungen zwiſchen beiden Ländern herzlich und fruchtbar zu geſtalten. Er vertraue dabei auf die bereit⸗ willige Mitwirkung der deutſchen Regierung. Nur durch ge⸗ meinſame, übereinſtimmende Arbeit koͤnne das hohe Ziel der Ziviliſation, der allgemeine wirtſchaftliche Wieder⸗ aufbau zum eeeeee Wohle der europäiſchen Natio⸗ nen und die Abwendung der gegenwärtigen gefahrvollen Lage auf wirtſchaftlichem und ſozialem Geblete erreicht wer⸗ den. Die italieniſche Regierung vertraue auch darauf, daß die alliierten Regierungen die eee, des Friedensvertrags emühung in der Richtung des Friedens und des Fortſchritts einrichten nſchen für das Gedeihen des deutſchen Volkes Ausdruck. In ſeiner Erwiderung begrüßte der Reichspräſiden ändern und drückte dem Botſchafter das Ver⸗ e finde bei dem geſamten deutſchen an nichts fehlen laſſen, die vom Bot⸗ ſchafter genannten Ziele in fruchtbringender, gemeinſamer en zwiſchen den beiden Völkern ſollten auf⸗ en Staatsmännern ne . gub tehung Deutſchlands entſchieden werden ſoll.“ der Lenker Italiens den Gedanken der euro päiſchen So⸗ Verlaufe der Unterredung kam der Miniſter auch auf[Iidarität als erſtex klar ausgeſprochen und vertreten des neu er⸗ Anzeigenpreiſe: 1ſpalt. Kolonelzeile.50 Mk., ausw..— Mk., Stellengeſ. u. Fam.⸗Anz. 20% Nachl., Rekl. 8Mk. Annahmeſchluß: Für d. Mittagbl. vorm. 8½ f. d. Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für N an beſtimmten Tagen, Stellen u. Ausgaben wird keine Verantw. übernommen. Höhere Gewalt, Streiks u. dgl., Betriebsſtörungen, Matertalmangel uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen f. ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben od. f. verſpätete Aufnahme v. Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewühtz. ——— ̃—.—... ̃——. ˖ç——ßK—— err 3233— habe. In dieſem Geiſte wolle Deutſchland den Friedensver⸗ trag erfüllen. Nur in dieſem Geiſte könnten der Welt die Segnungen eines wahren Friedens geſichert werden. Mit dem Danke für die Wünſche für das Wohlergehen verband der Reichspräſident die Wünſche für einen geſegneten Erfolg des verantwortungsvollen Amtes des Botſchafters. Kongreß der zweſlen Inlernalionale. Geuf, 31. Juli.(W..) Generalſekretär Huysmans eröffnete heute vormittag 11 Uhr den internationalen Sozialiſtenkongreß in Genf. Der engliſche Delegierte Shaw wurde zum Präſidenten u. der holländiſche Delegierte Vliegen zum Vizepräſidenten gewählt. Präſident Shaw ſchilderte in ſeiner Begrüßungsanſprache die troſt⸗ loſe Lage 7 5—5 und die troſtloſen Ernährungsverhältniſſe in Ruß⸗ land, aus welchem Lande er erſt vor kurzem als Mitglied der engliſchen Delegation zurückgekehrt ſei. Jedenfalls wolle er feſtſtellen, daß er die ruſſiſche Methode entſchieden ablehnen müſſe. Die zweite Internationale dürke ſich aber jedenfalls nicht als Feind Sowjetrußlands betrachten. Die te haben ihre Haltung gegenüber Sowjetrußland bereits weſent⸗ ich geändert wobei der Labour Party ein großes Verdienſt zukomme. Der zu erwartende Friedensſchluß mit Rußland werde auf jeden Fall den arbeitenden Klaſſen aller Länder zugute kommen. Der Präſident gab ſodann der ertſchiedenen Meinung Ausdruck, daß die Schuldfrage nicht mehr zum Gegenſtand eines Zwiſtes auf einem ſozialiſtiſchen Kongreſſe gemacht werden dürfe. Abg. Dr. Braun(Deutſchland) erklärte, daß die Deutſchen ſehr wohl begriffen, daß die franzöſiſchen und belgiſchen Delegierten die Frage der Verantwortlichkeit nicht beiſeite laſſen wollten, aber die Deutſchen ſeien der ! daß es ſehr ſchwierig ſei, die Verantwortlichkeit am Weltkrieg feſtzuſtellen, da die Deutſchen die einzigen ſeien, die die Akten bisher voll⸗ ſtändig veröffentlicht hätten. Notwendig ſei die Diskuſſion der Schuldfrage und eine Debatte über die Angelegenheit erſcheine den Deutſchen für die Geſtaltung der Zukunft des Proletariats erforderlich. Generalſekretär Huysmanz teilte mit, daß auf Wunſch franzöſiſcher und belgiſcher Dele⸗ gierter der Kongreß eine Entſchließung annehmen müſſe zu Ehren von Jaures. Die Verſammelten erhoben ſich zu Ehren Jaurès. Die vom Kongreß eingeſetzten Kommiſſionen begannen geſtern nach⸗ mittag ihre Arbeiten. Die erſte Kommiſſion ſchlug vor, eine Kommiſſion zu beſtellen mit dem Auftrage, Verhandlungen mit den Gruppen, die der Zweiten Internationale nicht angehören, einzuleiten, um mit dieſen zu⸗ ſammen eine einheitliche ſtarke Internationale zu errichten auf der Grund⸗ lage der traditionellen und demokratiſchen Grundſätze des Sozialismus. Die zweite Kommiſſion prüfte die Frren der Schuld am Kriege. Sie beſchloß nach Anhörung der Deleglerten der am Krieg beteiligt geweſenen Länder eine Unterkommiſſion mit der Ausarbeitung einer Entſchließung zu beauftragen. Dieſe Kommiſſion iſt zuſammengeſetzt aus van Col(Hol⸗ land) als Präſident und Rozier(Frankreich), le Fontaie(Belgien), Hill (England), Braun(Deutſchland) und Engberg(Schweden). Die Verſammlung wurde heute um 11.30 vormittags geſchloſſen. Eine Plenarſitzung wird erſt wieder am Montag ſtattfinden. Eine ungeheuerliche Schuld⸗Entſchließung für die deutſchen Sozialdemokraten. Genf, 1. Auguſt.(WB.) Die Kommiſſion für die Verant⸗ wortlichkeitsfrage des Internationalen nahm nach ſchwierigen Verhandlungen unter Vorbehalt der Zuſtimmung ſeitens der deutſchen Delegation, die noch nicht vollſtändig erſchienen iſt, einſtimmig folgende Reſolution an: In Erwägung, daß die deutſchen Sozialdemokraten in ihrer Denkſchrift über die Frage der Verantwort⸗ lichkeit anerkannt haben, nicht frühzeitig und nicht energiſch genug das Syſtem des Militarismuſſes und des Imperialismuſſes bekämpft zu haben, vor allem in der Leitung der auswärtigen Angelegenheiten, die der Kontrolle der Volksvertretung Segen waren, in weiterer Erwägung, daß die deutſche Sozialdemokratie ſelbſt ſagt, daß die deutſche Revolution zum Unglück der ganzen Welt und im beſonderen auch des deutſchen Volkes ſelbſt um fünf—4 zu ſpät gekommen iſt und daß darin, ihr nicht ſchon früher den Weg gebahnt zu haben, eine Schuld liegt, und die deutſche Sozialdemokratie ſich nun ſelbſt an⸗ klagen muß, in weiterer Erwägung, daß die Vertreter der deutſchen Sozialdemokratie in der Kommiſſion für die Schuld⸗ frage die nachſtehende Erklärung abgegeben hat: 1. das Bismarckſche Deutſchland hat— wie ſchon Marx und Engels erklärt haben— den Weltfrieden auf das ſtärkſte nektiert hat(für die deutſche Sozialdemokratie gibt es keine e eeeee Frage mehr); 2. das kaiſerliche Deutſchland hat ein neues Verbrechen gegen das Völkerrecht begangen, als es im Jahre 1914 die Neutralttät und die Unabhän igkeit Belgiens verletzte; 3. das republikaniſche Deutſchland hält ſich ſelbſt für ver⸗ pflichtet, zur Wiedergutmachung der Folgen des Angriffes, den das kaiſerliche Deutſchland ausgelöſt hat, nachdem es das noch am Vorabend des Konfliktes mögliche Schiedsgericht a b⸗ gelehnt hat,“ nimmt der Kongreß dieſe Erklärung zur Kenntnis und er⸗ neuert die Erklärung der alliierten Sozialiſten vom Jahre 1915, daß das n Syſtem durch die Uebertreibung Intereſſenpolitik und ſeiner Rachſucht eine der tiefſten rſachen des Krieges iſt, und erklärt gleichzeitig, daß ſein unmittelbarer Anlaß hauptſächlich, wenn auch nicht ausſchließ⸗ lich bei der mit Kopfloſigteit gepaarten Gewiſſenlofig⸗ 6—— 1 Jebt geſtürzten deutſchen und öſterreichiſchen Macht⸗ er liegt. Der Kongreß gibt die Urheber der abſcheulichen Schläch⸗ terei, die Europa und die Welt in Blut gebadet hat, dem Ab⸗ ſcheu der Völker preis und bekräftigte eine Feſtigkeit, alle ſeine Kräfte der Wiederherſtellung der durch den Krieg zerſtörten Welt zu widmen und non neuem anzukämpfen gegen die kriegeriſchen Mächte im Geiſte und im Dienſte der Inter⸗ nationale. Den Verhandlungen der Kommiſſion, die dieſe Reſolution einſtimmig beſchloß, wohnte deutſcherſeits der Reichstagsabge⸗ ordnete Dr. Braun, Mitglied der S. P. D. bei. Dieſe Reſolution ſoll am Montag in einer Vollſitzung des Kongreſſes zur Behandlung kommen. Soviel be⸗ kannt, hat ſich jedoch der Kongreß dahin geeinigt, daß eine Diskuſſion über dieſe Reſolution nicht mehr ſtattfinden wird. Eine Entſchließung der engliſchen Delegation. Genf, 31. Juli.(WB.) Die engliſche Delegation hat zum Kongreß der Zweiten Internationale eine Entſchließung gefaßt, iw der die Regierungen Europas aufgefordert werden. die notwendi⸗ gen Mittel zur Erhaltung und zum Aufbau der vorhandenen Ein⸗ richtungen zur Ernährung der Kinder bereit zu ſtellen. Die Entſchließung verurteilt jeden Verſuch, mit dieſer Frage poli⸗ tiſche oder kommerzielle Zwecke zu verbinden. Es wird daher ver⸗ danet dag ſür d Ber mg von Mitteln, die für die Unterſtützung erſchüttert, indem es Elſaß⸗Lothringen 1871 mit Gewalt an⸗ FCC — — ——. — Tb ————. —— — 1 1 Geſetzesmaterie von allgemeinem 2. Seite. Nr. 338. manuheimer General · Anzeiger.(Mintag · Ausgabe.) Montag, den 2. Auguſt 1920. von Kindern gegeben worden ſind, Sicherheiten geſchaffen werden ſollen vor Einflüſſen, die dem urſprünglichen Charakter ihrer Ver⸗ mendung Nachteil bringen könnten. Dieſe Mittel dürfen ausſchließ⸗ lich nur für unterernährte Kinder verwandt werden gleichagiltig, welcher Geſellſchaftsklaſſe, welchem Lande und welchem Glauben e angehören. Jur Erörterung der Schuldfrage. Berlin, 31. Juli.(W..) Nach einer weiteren Meldung hat Dr. Braun auf dem Internationalen Sozialiſtenkongreß in Genf nicht für die Erörterung der Schuldfrage geſprochen, ſondern nur er⸗ klärt, die Deutſchen würden ſich einer ſolchen Erörterung nicht entziehen, hielten ſie aber für unvorteilhaft, verfrüht und unfruchtbar. Das Prole⸗ taxiat wünſche keine hiſtoriſchen Betrachtungen, ſondern erwarte vielmehr poſſitive Ergebniſſe von dem Kongreß. Pazifismuskräume. Pazifiſten⸗Demonſtration. E Berlin, 2. Auguſt.(Von unſerm Berliner Büro.) Am 6. Jahrestage des Kriegsbeginns fand im Luſtgarten eine Maſſendemonſtration der Pazifiſten ſtatt, zum Proteſt gegen jede Wiederholung des Krieges. Als wirkſam⸗ ſter Schutz dagegen wurde der internationale Zuſammen⸗ ſchluß aller Kriegsteilnehmer und Kriegsopfer empfohlen. Später wurden die Kriegshinterbliebenen und Kriegsverletzten zu einem Demonſtrationszug mißbraucht. Iwei Seelen in einer Bruſt— national und international. O München, 2. Auguſt.(Pr.⸗Tel.) In einem Artikel des früheren Botſchafters Graf„Deutſchland und der Völkerbund“ führt dieſer aus, daß das Streben nach einem wahren Völkerbund für Deutſchland die einzige Ret⸗ tungsmöglichkeit biete und daß eine anders gerichtete aus⸗ wärtige deutſche Politik keinerlei Ausſichten auf Erfolg habe. Man darf nicht wie früher lediglich national geſinnt ſein, ſondern muß auch ein internationales Gefühl haben. Trotz aller Mängel iſt der Völkerbund zum erſtenmal in der Weltgeſchichte politiſche Wirklichkeit geworden, der Völkerbund, welchen der 1 e Philoſoph Kant als deutſchen Begriff geprägt und als Menſchheitsideal gefördert hat. Graf Bernſtorff hält es jetzt für die Aufgabe der deutſchen auswärtigen Politik, den Kampf für den Völkerbundsgedanken da aufzunehmen, wo Wilſon ihn ſeinen Händen entgleiten ließ. Die deutſche auswärtige Po⸗ litik müſſe eine Politik der Ideen und der ſittlichen Kraft ſein. Der Völkerbund müſſe eine internationale Welt⸗ wirtſchaft organiſteren, in die Deutſchland Sged wird, weil unſere durch den Friedensvertrag gefährdete Lebens⸗ fähigkeit auf anderem Wege nicht geſichert werden kann. Die Idee der wirtſchaftlichen Gemeinſchaft der ganzen und die Ausdehnung der freien Verträge zwiſchen allen Völ⸗ kern der Erde müſſe die wirtſchaftliche Pollit des Völker⸗ bundes beherzen. Das neue badiſche Landlagswahlgeſetz. Dias badiſche ſteht jeweils in engem Zuſammenhang mit der badiſchen Verfaſſung. Beides ſind aber ſolange nur vorläufige Geſetze, bis das Reich ſein Wahlgeſetz endgiltig geregelt hat. Dann kann in Uebereinſtimmung damit ein dauerndes Verfaſſungs⸗ und Landtagswahlgeſetz in Baden geſchaffen werden. Für die lebergangszeit kommt das jetzige neue Landtagswahlgeſetz in Frage, das in der letzten Sitzung des Landtages am Donnerstag in 2. Leſung ange⸗ nommen wurde. Da weitere Aenderungen wohl in der 3. Leſung nicht mehr erfolgen, iſt 5 Ueberſicht über die ntereſſe. Landtagswahlen! Zunächſt wird„bis auf weiteres“ beſtimmt, daß die Landtagswahlen ſo vorgenommen werden ſollen wie die Reichstagswahlen vom 6. Juni 1920. Das neue Reichswahlgeſetz vom 27. April 1920 hat ja bekanntlich aus der badiſchen Verfaſſung den automatiſchen Proporz und die Verwertung der Reſtſtimmen übernommen und iſt deshalb auch für Baden wohl geeignet. Neben den bisher üblichen Wahlliſten wären ſomit künftig auch die Wahlkarten und die Wahl⸗ ſcheine zuzulaſſen. Gegenüber dem Reichswahlgeſetz und der Reichswahlordnung ſind inſofern Vorbehalte zu machen, als die Wahlzahl in Baden 10 000 Stimmen und als Endreſtzahl 7500 ſtatt 60 000 bezw. 30 000 im Reiche verfaſſungsmäßig feſtgelegt ſind. Da wo das Reichswahlgeſetz und die Reichswahlordaung Behörden und Stellen des Reiches als Inſtanzen für die Reichstagswahlen vorſieht, treten in Baden an Stelle des Reiches das Land, an Stelle des Reichspräſidenten und der Reichsregierung das badiſche Staatsminiſterium, und an die Stelle des Reichsminiſters des Innern der badiſche Miniſter des Innern, an Stelle des Reichsanzeigers der badiſche Staatsanzeiger. An die Stelle des Reichswahlleiters tritt ein Landeswahlleiter und die Reichswahlvor⸗ ſchläge ſind durch Landeswahlrorſchläge erſetzt, deren Einführung neben den Kreisvorſchlägen wünſchenswert erſcheinen. Wahlkreiſe: Statt der bisher mindeſtens vier Wahlkreiſe ſieht das neue Geſetz deren ſſeben vor. Dieſe ſind im Anſchluß an die beſtehenden Kreiſe gebildet. Die in den 7 Wahlkreiſen ſich er⸗ gehenden Stimmreſte der einzelnen Parteien ſind ihren Landeswahl⸗ vorſchlägen zuzurechnen, wobei die Zahlen 10 000 und 7500 maß⸗ gebend ſind. Wahl⸗ und Stimmrecht, wie die Ausübung des Vor⸗ ſchlagsrechts ſind wie im Reichstagswahlrecht geregelt, wenn ſie zu der in Betracht kommenden Zeit ihren Wohnort im Lande haben. Es ſteht auch im Gegenſatz zum Reichswahlgeſetz den Soldaten zu, ſolange nicht der Entwurf des Reichswehrgeſetzes, nach dem das Recht zur Teilnahme an Wahlen und Abſtimmungen für Soldaten ruhen ſoll, Geſetzeskraft erlangt hat. Das Volksvorſchlagsrecht(Volksbegehren) kommt nach der badiſchen Verfaſſung in Frage: 1. nach 8 22 als das Begehren nach Erlaſſung, Abänderung oder Aufhebung von Geſetzen einſchließlich der Verfaſſungsgeſetze in Form eines ausgearbeiteten und begründeten Entwurfes; 2. nach 8 23 Abſ. 2 als das Verlangen, daß ein vom Landtag argenommenes Geſetz der Volksabſtimmung unterworfen werde; 3 nach§ 45 als Verlangen des Zuſammentrittes und 4. nach§ 46 als Verlangen der Auflöſung des Landtages. Das ganze Verfähren und ſeine Durchführung ſoll dem Volke uund den intereſſierten Kreiſen ausſchließlich überlaſſen bleiben Die Beteiligten entwerfen und begründen den Geſetzentwurf, ſam⸗ meln Unterſchriften und reichen ſe mit den Nachweiſen über erfolgte Veröffentlichung in einem der Tageblätter jedes der 7 Wahlkreiſe beim Landtage, falls dieſer tagt, ſonſt beim Staatsminiſterium ein. Mit der Einreichung der Unterſchriften erſt beginnt in Baden die Tätigkeit des Landtages oder des Staatsminiſteriums. Für die Sammlung der Unterſchriften iſt eine dreimonatliche Friſt mit Ausſchlußcharakter feſtgeſetzt. Die Unterſchriften müſſen vor der Gemeindebehörde erfolgen. Es iſt eine gemeindebehördliche Beurkundung darüber notwendlig, daß die Unterzeichner in der Ge⸗ meinde e ſind. Jedem Stimmberechtigten iſt das Recht der Kontrolle und Akteneinſicht ſowie der etwaigen Beſchwerden an den Landtag gewährleiſtet. Volksabſtimmung. Sie iſt nach der neuen badiſchen Ver⸗ faſſung nötig. 1. nach 8 22, Abſ. 3 der Verfaſſung, wenn 80 000 Stimmberech⸗ tigte ein ordnungsmäßiges Geſetzesbegehren beim Landtage einge⸗ reicht haben, dieſer aber dem Verlangen nicht entſpricht oder ſelbſt die gleiche Geſetzesmgaterie anderweit regelt: 2. nach§ 23, Abſ. 1 und 2 der Verfaſſung immer dann, wenn der Landtag ein die Verfaſſung änderndes Geſetz beſchloſſen hat, oder wenn ein von der Volksabſtimmung nicht ausdrücklich ausgeſchloſſe⸗ nes Geſetz à) auf Beſchluß des Staatsminiſteriums oder E b) auf das Begehren von mindeſtens 80 000 Stimmberechtigten zur Volksabſtimmung zu bringen iſt; 2 3. nach§. 46 der Verfaſſung, wenn 80 000 Stimmberechtigte die Auflöſung des Landtages verlangen, worüber das Volk binnen einem Monat zu befragen iſt. Die 2 5 Verfaſſung ſieht für Verfaſſungsänderungen zwei Drittel Mehrheit, ſonſt eine einfache Mehrheit der gültig Abſtim⸗ menden vor. jeder Abſtimmung müſſen im gleichen Umfange wie zu jeder Neuwahl die Wahlliſten oder beſondere Karteien friſch angelegt werden. Im Gegenſatz zum Volksbegehren iſt die Durch⸗ führung der Volksabſtimmung von vornherein als obrig⸗ keitliche Maßnahme zu behandeln und zu regeln. Es handelt ſich hier in der Hauptſache um einen Akt der Geſetzgebung. Die Volks⸗ abſtimmungen ſollen wie die Landtagswahlen ſelbſt vorgenommen werden. Die Friſt, binnen deren die Volksabſtimmung erfolgt ſein muß, iſt auf nicht länger als 6 Wochen von dem Zeitpunkt an ange⸗ ſetzt, zu dem die Notwendigkeit zur Volksabſtimmung feſtſteht. Am Tage können Abſtimmungen über mehrere Geſetze oder r erfolgen, auch wenn ſie verſchiedene Gegenſtände etreffen. e ulgen. 21 N 1 2 ee * 2 e 0 7 e. N 8 ckcno-sHuWaKEEE Ss ecle ubcuer 517 e. — 7 * * 5 0— 2 e. Auswanderung nach RNußland? Das Reichsauswanderungsamt hat ſich auf die Frage „„Kann man nach Rußland auswandern?“ in längeren Aus⸗ führungen geäußert. Es kann daher angeſichts einer rührigen Propaganda für eine Auͤswanderung nach Rußland, die namentlich von kommuniſtiſcher Seite aus durchſichtigen poli⸗ tiſchen Gründen erfolgt, nur gewarnt werden. Die Darlegungen des Reichsauswanderungsamtes lauten: Es iſt richtig, daß Sowjetrußland Ingenieure, Techniker, Handwerker und gelernte Induſtriearbeiter braucht; es kann ſie jedoch erſtdann beſchäftigen, wenn die nahezu gänzlich verwahrloſten ruſſiſchen Induſtriebetriebe mit den allernotwendigſten Maſchinen, Maſchinenerſatzteilen, Werk⸗ zeugen, Chemikalien uſw. beliefert werden. Noch nötiger braucht Rußland techniſche Kräfte für die Wiederherſtellung des völlig zuſammengebrochenen Eiſenbahnweſens, aber auch hier fehlt es an allem. Rußland will daher erſt Lokomotiven, Eiſenbahnwagen und ſonſtiges Eiſenbahnmaterial, ferner Aus⸗ rüſtungen für die Eiſenbahnwerkſtätten uſw. haben, denn bevor nicht die inneren Transportſchwierigkei⸗ ten behoben ſind, kann es weder die eigene Induſtrie noch das Ausland mit Rohſtoffen verſorgen. Anderſeits iſt ſowohl die deutſche Induſtrie als auch diejenige anderer Länder, mit Ausnahme vielleicht von Amerika(das die Lieferung von 1000 Lokomotiven übernommen haben ſoll), nicht in der Lage, Maſchinen und dergleichen Induſtrieerzeugniſſe nach Rußland abzugeben, ſolange letzteres höchſtens Gold oder Platin, aber keine Rohſtoffe anbieten kann. Für Bankbeamte ſowie für Kaufleute ſind die Ausſichten weniger günſtig, da der Handel vorausſichtlich von den bäuerlichen Wirtſchaftsgenoſſenſchaften beherrſcht werden wird. Eine landwirtſchaftliche Anſiedelung wird in abſehbarer Zeit ebenfalls nicht in Frage kommen können, da die land⸗ hungrige ruſſiſche Bauernſchaft, die in Sowjetrußland das Wort fhrt, von der Abgabe von Ländereien an Ausländer nichts wiſſen will. Nicht wenigerſchwierig iſt die Frage des Trans⸗ portes nach und von Sowjetrußland. Für den Waſſerweg nach St. Petersburg oder Odeſſa fehlt es ſowohl Deutſch⸗ land wie Rußzland an dem notwendigen Schiffsraum, wäh⸗ rend der Landweg über die öſtlichen Randſtaaten führt, die ſich, beeinflußt und unterſtützt durch die Entente, gegen die Errichtung einer Transportverbindung zwiſchen Deutſchland und Rußland auflehnen. Bis es gelingt, alle dieſe Fragen zu klären, dürfte noch geraume Zeit verſtreichen. Jedenfalls kann von einer Auswanderungsmöglichkeit nach Rußland einſtweilen noch nicht geſprochen werden, zumal es im Hinblick auf die ablehnende Haltung der öſtlichen Randſtaaten und auch Rumäniens keine Einreiſemöglichkeit dorthin gibt. Außer⸗ dem liegen die Verhältniſſe in Sowjetrußland derart ungünſtig (keine Zufuhr von Lebensmitteln zu den Städten und In⸗ duſtrieorten, daher eine all unſere Begriffe überſteigende Knappheit, auch an Bedarfsartikeln jeder Art, Teuerung — faſt überall wüten verheerende Krankheiten, wie Hunger⸗ typhus(Skorbut), Flecktyphus, Pocken, Cholera, während es an Aerzten, und vor allem an Arzneimitteln, fehlt, ſo daß die wenigen Aerzte ſich nicht einmal ſelbſt vor dieſen Krank⸗ heiten ſchützen können—, das Bandenunweſen nimmt eher zu als ab, dazu Bauernaufſtände und Revolution ohne Ende), daß es keinem friedliebenden, arbeitsfreudigen Menſchen zu⸗ gemutet, geſchweige denn angeraten werden kann, auf etwaige Arbeitsangebote der ruſſiſchen Sowjetregierung einzugeben. ſolange dieſe nicht wenigſtens die angemeſſene Unterbringung in nicht Räumen und ärztliche Verſorgung, ferner Schutz gegen Uebergriffe auf Leben und Eigentum und für Freiheit der Betätigung tatſächlich bieten kann. Eiſenbahntechnitern, Maſchinenſchloſſern uſco. wird ein Tagelohn von 150 Rubel Papiergeld verſprochen, bei Be⸗ lieferung mit Lebensmitteln und Bedarfsgegenſtänden auf Karten. Letztere ſind jedoch wertlos, da es keine nennenswerten ſtaatlichen Vorräte gibt, während im Schleich⸗ handel zum Beiſpiel ein Pfund lein ruſſiſches Pfund gleich 2 7 d eeee. den 402½% Gramm) Brot bis zu 60 Rubel, für einen Hering bis 600 Rubel, für ein Pfund Fleiſch bis 2500 Rubel, für ein Pfund Butter bis 3500 Rubel und mehr bezahlt werden müſſen. Wenn die Sowjfetregierung ihren Beamten Gehältern bis 50 000 Rubel monatlich und darüber hinaus zahlt und zahlen muß, ſo beweiſt das zur Genüge, welche Summen zur Beſtreitung des Lebensunterhaltes notwendig ſind, weil eben das Papiergeld ſo gut wie gar keinen Wert mehr hat. Ein Arzt nimmt pon ſeinen Patienten kein Geld an, ſie müſſen ihm Lebensmittel bringen. Der Bauer will weiderum keine Lebensmittel für Geld hergeben, ſondern Bedarfsgegen⸗ ſtände(Nägel, Schrauben, Meſſer, landwirtſchaftliche Ge⸗ räte uſw.) dafür haben, die er ebenfalls für Geld nicht be⸗ kommen kann.“ deulſches Jeich. Sonder zulage für Erwerbsloſe. Kloßſche, 1. Aug.(Priv.⸗Tel.) Die Reichsregierung be⸗ reitet eine Verordnung vor, wonach ſolche Erwerbsloſe, die — 5 Zeit arbeitslos ſind, eine Sonderzulage erhalten ollen. Ratenzahlungen für die Telephonanleihe. Berlin, 1. Aug. Vom Reichspoſtminiſter erging folgende Ver⸗ fügung: Um den Teilnehmern die Beſchaffung des einmaligen Bei⸗ trags zu erleichtern, wird die Verwaltung den Betrag allgemein in Vierteljahres⸗Teilzahlungen ohne Nachprüfung des Bedürfniſſe⸗ einziehen. Wo die wirtſchaftliche Lage eines Teilnehmers noch weitergehende Erleichterungen erforderlich macht, werden die Viertel⸗ jahres⸗Teilzahlungen bei Hauptanſchlüſſen auf 100 M. und bei Nebenanſchlüſſen auf 50 M. herabgeſetzt. Außerdem iſt mit der Deutſchen Volksverſicherungs⸗A.⸗G. in Berlin das bekannte Abkom⸗ men getroffen, daß ſie auf Antrag des Teilnehmers einen einmaligen Betrag für ihn leiſtet. Das Ergebnis der Konferenz der Ernährungsminiſter. D Berlin, 2. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Ueber die u geſen d der Ernährungsminkſten, woran Bayern, Heſſen, Württemberg, aber nicht Baden, vertreten war, werden folgende Einzelheiten berichtet: Die füddeutſchen Miniſter trugen ihre Wünſche über die Geſtaltung der Ernährung im kommenden Wirtſchaftsjahr vor. Darauf legte Reichsernährungsminiſter Hermes die Abſichten und Pläne des Reichsernährungsminſteriums dar. Es ſtellte ſich heraus, daß in dieſem Programm die meiſten ſüddeutſchen Wünſche bereits berückſichtigt waren. Einig war man darin, daß an der Brotgetreide⸗ und Milchwirtſchaft nicht gerüttelt werden dürfe, daß dagegen in der Fleiſch und Kartoffelverſorgung weſentliche Erleichterungen eintreten müßten. Bei der Kartoffelverſorgung wird eine Aenderung ſchon in aller Kürze in Kraft treten. Mit den Erleichterungen für die Fleiſch · könne man erſt im Herbſt, oder anfangs Winter be⸗ ginnen. ie ſüddeutſchen Miniſter wollten vor allem die Be⸗ wirtſchaftung von Oele und Früchte freigegeben ſehen. Dieſer Wunſch wird vollſtändig erfüllt werden. Die Aufhebung der ſtaatlichen Bewirtſchaftung der Oelſgaten iſt am Freitag von der uſtändigen Stelle endgültig beſchloſſen worden. Die füddeut⸗ ſchen Miniſter erklärten, daß das vom Reichsernährun sminiſte⸗ rium aufgeſtellte Programm einheitlich durchgeführt werden müßte, und daß die Einzelſtaaten infolgedeſſen keine Sonder⸗ aktionen unternehmen würden. Bayern. Das Urteil im Hochverralsprozeß Liening und Genoſſen. München, 31. Juli.(WB.) Im Hochverratspro⸗ zeß gegen Liening und Genoſſen wurde Liening wegen Verbrechens der Vorbereitung zum Hochverrat zu einem Jahre Feſtungshaft verurteilt. Freiberger und Uecker wurden freigeſprochen. Rückkehr des bisherigen bayeriſchen Juftizminiſters in den aktiven Dienſt. München, 2. Aug.(Priv.⸗Tel.) Der bisherige baye⸗ riſ uſtizminiſter Dr. Müller wird, wie halbamtlich ge⸗ meldet, die Stelle eines Präſidenten an dem neuzuerrich⸗ tenden Landgericht Coburg aus perſönlichen und politiſchen Gründen namentlich mit Rückſicht auf ſeine parlamentariſche Tätigkeit nicht übernehmen. Dr. Mäller tritt vielmehr durch die Stelle eines Rates im oberſten Landgericht in München wieder in den aktiven Dienſt der Juſtiz zurück. * München, 2. Auguſt.(Priv. Tel.) Der Bayeriſche Miniſterpräſident v. Kahr hat ſich am Samstag auf mehrere Tage nach Coburg und Berlin begeben, um dort dienſtliche Angelegenheiten zu erledigen. Baden. Berwerſung des Rekurſes des Haupllehrers Kunz. * fiarlsruhe, 30. Juli. Das Staatsminiſterium hat den Rekur⸗ des Hauptlehrers Kunz in Vöhrental, der wegen unerlaubter Ent⸗ fernung vom Dienſtorte, Beleidigungen von Behörden und Auf⸗ reizung zu Gewalttätigkeiten gegen die beſtehende Staatsverfaſſang durch Diſziplinarerkenntnis des Unterrichtsminiſteriums mit Straf⸗ verſetzung unter Widerruf der etatm. Anſtellung beſtraft worden war, zurückgewieſen. Der Kampf gegen die Landwirkſchafliskammer. X Ueberlingen, 90. Juli. Der hieſige Ortsausſchuß der Zentrums⸗ partei nahm eine an den Vorſtand der Partei gerichtete Eniſchließung Nen die Landwirtſchaftskammer an, in der 55 geführt wird, daß die genten der.⸗K. im Lande herumreiſen und durch maßloſes Ueber bieten der Preiſe für die landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe dieſe in unerträglicher Weiſe in die Höhe treiben. Es ſei energiſch zu fordern, aß endlich dem unverantwortlichen Treiben ſofort ein Ende gemacht wird. Parlamenkariſcher Abend. * Karlsruhe, 30. Juli. In den Räumen des Staatsminiſteriun fand geſtern ein parlamentariſcher Abend ſunde zu dem nicht nur die größte Zahl der Landtagsabgeordneten, ſondern auch v geladene Gäſte eingefunden hatten. Zugegen waren u. a. die 9 iniſte Dietrich, Hummel, Köhler, Remmele und Trunk, der Kommandeur Sicherheitswehr General Davans, Oberbürgermeiſter Dr. Fintery Vertret der Künſte und Wiſſenſchaften. In gemüllichen Beiſammenſein nahm Abend einen ungezwungenen, ſchönen Verlauf. Verkauf beſchlagnahmter Auslandsſeife. Karlsruhe, 31. Juli. Die Abgg. 85(Dem.), Dr. Leſer, GDere und Wittemann(Itr.) haben im Landtag folgende„Kurze Anfrage“ eing bracht: der Regierung bekannt, daß in letzter Zeit bei Groß⸗ 55 Kleinhandlungen der Lebensmittelbranche, die nach unbeſtrittener 5 faſſung des Laudespreisamtes durchaus reell ſind, trotz der beſtehen in ———— vonſeiten der Zweigſtellen des Badiſchen Landespreisamts 1 Freiburg und Konſtanz und deren untergeordneten Organen auf eng, uhe g der Reichsſtelle für Oele und 1 Zweigſtelle Baden, in Keaſeg⸗ ruhe Gaal dadft der ellſchaft Berlin) und auch von de, terer Stelle ſelbſt Auslandsſeiſe in größeren Mengen beſchlagnahmt die alsdann von der Seifenvertriebsgeſellſchaft nach außerbelb Baden men bracht und mit bedentendem Bewinn derkauft wurde, wobei den Beaſz, der borgenannten Faft ein Anteil an dieſem Mehrerlös gen während die Geſellſchaft den 8.„bei den Seifen deſchlagnahmt nicht einmal den eigenen Geſtehungspreis als Vergütung für die nahme der Seiſe augbezahlt? us gedenkt die Regierung zur dieſes kraſſen Mißſtandes zn tun? Wie iſt es zu verantworten, baß ig⸗ dieſen Vorkommmniſſen Beamte der Zweigſtellen des Badiſchen Landesprnen amts in Freiburg und Konſtanz mitwirkten und den betroffenen Fuen⸗ ihre Unterſtützung verweigerten? Wie ſind dieſe Vorkommniſſe lsrul Aebet“ 10 Aſt klaug zu briugen mit der Mitteilung des Landespreisamts in Kar ſceft an die Lommmunalperbände Badens, wonach der Seiſenvertriebsgeſel 1 lein Necht zuſtent, in Vaden ausländiſche Seiſe zu Feſchlognahmen? bis den ern imd ten deil ſen en⸗ ge⸗ be⸗ τ * = * + n e Frorneer re zu durchſuchen, Montag, den 2. Auguſt 1920. Maunheimer General ·Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 8. Seite. Nr. 398. ANus Stadt und Land. Die Kriegsgefangenen von Avignon. Hinter Gefängnismauern drohen 350 Deutſche den Glauben an die Heimat zu verlieren. Verbrecher ſind ſie in den Augen der Feinde, liebenswerte und dankeswürdige Volksgenoſſen ſollten ſie in den unſern ſein. Da iſt z. B. ein gewiſſer Luwig Stähle von Karlsruhe, der am 11. Februar 1915 auf einer Erkundung zwiſchen ert und Arras in Gefangenſchaft geriet. Er hatte den Befehl erhalten, auf dem Rückweg die gefallenen Feinde nach Papieren mum die gegenüberliegenden feindlichen Regimenter feſtſtellen Zu können. Ein ſtarker Nebel führte ihn irr, er kam direkt in die feindliche Linie. Ein franzöſiſches Kriegsgericht ver⸗ urteilte ihn wegen Leichenraubes zu 10 Jahren Zuchthaus und 20 Jahren Landesverweis. Oder ein anderer Fall: Der Heidelberger Otto Krauß entfernte ſeiner Bequemlichkeit wegen auf dem Transport von einem Detachement nach einem Kriegsgefangenen⸗ lager das zerbrochene Innenſtück eines Rades. Wegen Militärdieb⸗ — 7 wurde er vom Militärgericht zu 10 Jahren Zuchthaus ver⸗ teilt. „So ſehen dieſe„Verbrecher“ aus! Die deutſchen Behörden be⸗ mühen ſich um Wiederaufnahmeverfahren oder Anwendung des franzöſiſchen Amneſtieerlaſſes auf dieſe deutſchen Gefangenen, aber bis jetzt gänzlich ohne Erfolg. Herausgekommen ſind aus dieſer Statt des Elends und der Verzweiflung in Avignon nur die wenigen, die ihre Strafe ſchon verbüßt haben. Die anderen müſſen weiter aushalten. Wer ſelbſt ſchon in ſchlimmer Lage war, der weiß, um wie vieles leichter ſich alle Unbill ertragen läßt, wenn man ein Mitfühlen ſpürt, wenn kleine Zeichen liebvollen Gedenkens die Nacht der Leiden erhellen. Dazu anzuregen, iſt der Zweck dieſer Zeilen. Man mache aus geleſenen Büchern, Zeit⸗ ſchriften, Rauchmaterial, haltbaren Eßwaren uſw. 1 Kilo⸗Paketchen und adreſſiere:„An den Hilfsausſchuß der deutſchen Kriegsgefan⸗ genen Depöt Special des P. G. in Avignon. Dept. Vaucluſe.“ Die Päckchen kommen— nach den Erfahrungen des hieſigen Volksbundes zum Schutze der deutſchen Kriegs⸗ und Zivilgefan⸗ der ja dauernd für die noch immer Gefangenen tut, was in einen Kräften ſteht— nach 3 Tagen bereits an und werden durch den Ausſchuß gerecht verteilt. Die Freude, die man mit einer ſolchen Liebesgabe den gefangenen Deutſchen machen kann, iſt der kleinen Mühe und evtl. des Verzichtes auf ein Teilchen ſeiner Süßigkeiten⸗ oder Rauchwarenkontos wohl wert. Zeigt, daß Ihr noch ein Herz für unſere Gefangenen habt! pp. Die Bevölkerungsbewegung im Mai .Nach dem Monatsbericht des Statiſtiſchen Amts gibt die natür⸗ liche Bevölkerungsbewegung im Mai ein eigenartiges Bild. Vor allen fällt die enorme Zahl von 399(275) Eheſchließungen in die Augen, die um ſo bemerkenswerter iſt, als auch die vorjährige Zahl gegenüber jener des Jahres 1918 mit 126 eine gewaltige Stei⸗ gerung bedeutet hatte. Nachdem in der Kriegszeit der Anteil der Then zwiſchen vorher ledigen Perſonen an der Geſamtzahl aller ben ſtark zurückgegangen war, iſt er jetzt wieder in raſchem Steigen denriffen; im Mai 1914 hatte er 87,3 Proz., im Mai 1919 nur noch 70,2, diesmal aber wieder 79,2 Proz. betragen. Das mittlere Alter der Eheſchließenden, das umgekehrt aus naheliegenden Gründen während der Kriegsjahre beträchtlich geſtiegen war, geht jetzt wieder raſch zurück; es betrug(Zentralwert) im Mai 1914: bei den Män⸗ nern 27,4, bei den Frauen 24,0; 1919: 28,8 bezw. 25,5; 1920: 27,4 bezw. 24,4 Jahre und iſt bei den Männern bereits wieder auf dem Stand der Vorkriegszeit angelangt. Lebendgeboren wurden insgeſamt 515(324) Kinder, und da nur 209(260) Perſonen ſtar⸗ en, ſo ergab ſich ein beträchtlicher, auch relativ in dieſer Stärke ſeit 10 Jahren nicht mehr beobachteter Geburtenüber ſchuß. Die Sterblichkeit war ſo nieder wie in dieſem Jahrhundert noch niemals, aller Wahrſcheinlichkeit nach iſt im Mai überhaupt noch nie eine ſo geringfügige Sterblichkeit in Mannheim beobachtet worden. ies günſtige Ergebnis iſt in erſter Linie auf Rechnung der weiter urückgegangenen Kinderſterblichkeit zu ſetzen, die mit 8,35(15,92) rogent der Lebendgeborenen wenig mehr als die Hälfte der letztjäh⸗ rigen erreichte, wenn ſie auch nicht ganz auf das bisher beobachtete inimum des Mai 1916 mit 722 Hrog herabſank. Aber auch die Zahl der Sterbefälle an Tuberkuloſe hat ſich mit 49(62) ver⸗ ringert; der Lungenentzündung und Influenza fielen nur 9(32) Per⸗ ſonen, der den nur 10(21) zum Spfer. Es ſcheint danach faſt, als ob nach dem fürchetrlichen Wüten der letzten Jahre der Tod laſſes hoffentlich nicht allzu kurz bemeſſene Atempauſe hätte eintreten aſſen. Aeine nationalen fundgebungen auf den Nhein⸗ *— mpfern. Im Hinblick auf die mehrfach vorgekommene Zwiſchenfälle auf den Rheindampfern, wo deutſche nationale Lieder uſw. geſungen wurden, die von Fahrgäſten, die den Beſetzungsmächten angehörten, übel vermerkt wurden, hat, ſo wird uns von unſerm rheiniſchen .-Mitarbeiter geſchrieben, die Interalliierte Rheinlandkommiſſion in einem beſonderen Schreiben an den deutſchen Reichskommiſſar für die beſetzten rheiniſchen Gebiete darauf aufmerkſam gemacht, aß Kundgebungen auf den Rheindampfern, die geeignet ſind, als gegen die alliierten Armeen oder gegen Angehörige der Beſetzungs⸗ mächte(alſo auch gegen Ziviliſten) gerichtet aufgefaßt zu werden, unbedingt verboten ſind und ſtreng beſtraft werden. Nach dieſen Mitteilungen ſcheint bei Rheinfahrten vergeſſen zu werden, daß unſer deutſcher Rhein leider nicht mehr völlig deutſch Das Kunſthaus. 5 An klaſſiſcher Stätte, in jenem Stadtteil Mannheims, an den edeutſame amen aus der deutſchen Kunſt, Dichtung und Geſchichte deinüpft bleiben, erſchloß ſich Samstag ein neues Unternehmen der reiten Oeffentlichkeit:„Das Kunſthaus“. Das Kunſthaus iſt wohl für unſere Stadt, nicht aber überhaupt bare neuartige Schöpfung. In der Waiſenhausſtraße in Dresden delindet ſich das„Dürerhaus“, in dem beſtändig eine reiche Auswahl ſich verſchiedenſten beſten kunſtgewerblichen Gegenſtände zur An⸗ cht und zum Verkauf vorrätig gehalten wird. Von anderen Städ⸗ d 0 rarmag ich es im Augenblick nicht zu ſagen; in Dresden aber iſt Gedanke eines Kunſthauſes bereits vor Jahren zur Tat gewor⸗ lebe⸗ und das„Dürerhaus“ bildet einen wichtigen Faktor im Kunſt⸗ habe der ſächſiſchen Hauptſtadt. Allein um dieſer Tatſache willen deute ich dieſe Einrichtung erwähnt; denn ſoundſo viele von uns, die we e von der Eröffnung eines Kunſthauſes in Mannheim hören, ainden ſich und andere fragen, ob dieſes Unternehmen auch wirklich chein Praktiſchen Wert hat. Denn der parktiſche Wert dieſer Schöpfung 7— uns nur mit Recht mindeſtens von derſelben Wichtigkeit zu kert wie ihr ideeller. Ich habe ſeinerzeit die Einrichtung des„Dü⸗ habauſes“ kennen gelernt und durch mehrere Jahre Gelegenheit ge⸗ chel, ſeine Beſtrebungen und Erfolge zu beobachten. Ich bin heute ſes“ o gut über die Einrichtung und das Programm des„Kunſthau⸗ unterrichtet und möchte ſchon auf Grund dieſer Tatſachen dem ſer nnheimer Unternehmen eine gute Zukunft vorausſagen. In die⸗ J0f u, dag ſenn brauche ich mich keinesfalls dadurch irremachen zu haber daß ſich mittlerweile die Zeiten ſehr zum Schlechten gewandelt Denn der Mangel an Rohſtoffen und ihre Verteuerung— Red Nohſtoffen darf auch in der Kunſt und beim Kunſtgewerbe die wird ſein— bringen es mit ſich, daß man ſich allenthalben bemühen „das vorhandene Material aufs beſte zu verwerten und daß 58 die vorhandenen Kun tſchätze noch höher als bisher einſchätzen Ei 10 zu befürchten; und beſtünde der Zweck des Kunſthauſes da Auen dafür einen Beweis zu erbringen, ſo wäre er, wie ſich unſthaus uns heute darbietet, bereits erreicht. zin Programm umfaßt indes noch viele andere Punkte; ſeine en Dlnd hauf, in viel weiterem Umkreiſe geſteckt als die des enann⸗ A ½ frerhauſes. Es—5 dem Kunſthauſe in ſeinem Heim in zur Vertdar nur zwei Räume für Ausſtellungs⸗ und Verkaufszwecke dehm erfügung, doch iſt ihre Einrichtung von dem Leiter des ünter⸗ Weiſe, Herrn Dr. Herbert Tannenbaum, in ſo muſtergültiger daß die nächſte Abſicht des Kunſt⸗ 5 vorgenommen worden, lic zzämlich auch eine Veratungsſtelle zu ſein, auf den erſten Jeder Beſucher, ab e erkennbar iſt und überaus angenehm berührt. r die aufgeſtellten Kunſtwerke und Kunſtgegenſtände beſichtigen, ine qualitative Vekſchlechterung der Kunſtgegenſtände iſt 3 iſt. Wer ſich zu deutſchen Gefühlsäußerungen hinreißen läßt, hat Zwiſchenfälle“ zu gewärtigen, die zu ſchweren Beſtrafungen führen können. Uebergroße Empfindlichkeit auf der andern Seite ſcheint dieſen Zwiſchenfällen ſehr förderlich zu ſein. Wer ſich angeſichts der traurigen Veränderung der Verhältniſſe auf dem„deutſcheſten aller Ströme“ nicht zu beherrſchen vermag, der bleibt wohl am beſten fern. Es gibt noch viele ſchöne Gegenden in unſerm Vaterlande, in denen ſich deutſches Empfinden ausleben kann. Mithilfe in der Bekämpfung der Ruhrgefahr. Wieder will, ſo wird uns von ärztlicher Seite geſchrieben, dieſe gefürchtete Seuche ſich hier einniſten. Nur die Mithilfe aller im Kampfe gegen die Stubenfliege(Mücken) kann die Ausbrei⸗ tung verhindern. Befolgt die im Anzeigenteil veröffentlichte Orts⸗ polizeiliche Vorſchrift und ſeht in ihr nicht eine neue Schikane, denn ſie iſt nur um Euretwillen, zum Schutz Eures höchſten Gutes, Eurer Geſundhait, erlaſſen. Vernichtet überall die Flie⸗ ſn wo ihr ſie ſeht. In jedem Zimmer, jedem Abort, ganz be⸗ onders jeder Küche und Speiſekammer legt Fliegengiftpapier in Teller, oder hängt die vorzüglichen Klebeſtreifen auf, ſie ſind in jeder Drogerie zu haben. Verlangt aber nur allerbeſte Ware. Kauft Eure Eßwaren nur in ſolchen Geſchäften, wo die Nahrungs⸗ mittel vor Zutritt der Fliegen geſchützt ſind. Jedermann mache ſeinen Lebensmittellieferanten auf die Beſtimmungen der orts⸗ polizeilichen Vorſchrift aufmerkſam. Ausſlellung der Nähſchule. Die ſeit Mitte April dieſes Jahres beſtehende Nähſchule der rauenarbeitsſchule des Mutterhauſes für inderſchweſtern gab vergangenen Samstag in einer von der Schile Frl. Nagel und der Handarbeitslehrerin Frl. Ruff veranſtalteten Ausſtellung einen Ueberblick über ihre Beſtre⸗ bungen und Leiſtungen während des erſten Vierteljahres ihres Be⸗ ſtandes. Der Hauptzweck der Nähſchule beſteht in der ſachverſtän⸗ digen Anleitung im Flicken von Weißzeug, Abändern von Kleidern und Verwenden als ganzes unbrauchbar gewordener Wäſche⸗ und Kleidungsſtücke. Daneben wird auch Unterricht im Neuanfertigen der verſchiedenſten Handarbeiten aus Stoff, Leinen und dergl. er⸗ teilt. Die reichhaltige Ausſtellung gab ein ebenſo hocherfreuliches wie lehrreiches Bild all dieſer Beſtrebungen und Aufgaben, die durch⸗ weg als glänzend gelöſt bezeichnet werden durften. Die geſchmack⸗ volle und ſorgfältig geleiſtete Arbeit, die in der Herſtellung von Stickmuſtern und Durchbruchsarbeiten das Feld des Kunſtgewerbes erreicht, mußte ebenſo rege Aufmerkſamkeit und Beifall finden, wie die aus allen Stücken erſichtliche Erfindungsgabe und praktiſche An⸗ lage der Lehrerinnen und Schülerinnen. Hier iſt in aller Stille viel Segensreiches angeregt und geleiſtet worden. Die Nähſchule, die einen Tages⸗ und Abendkurs unterhält, wird von weit über fünfzig Frauen und Mädchen beſucht. Mitte September nimmt der Unterricht wieder ſeinen Anfang. Anzeigen in ünſerem Inſeraten⸗ teil werden zur gegebenen Zeit alles Weitere beſagen. Die Ausſtel⸗ lung hat gelehrt, daß dem Unternehmen ein hoher Ernſt innewohnt, ſo daß alle Kreiſe der Bevölkerung ihre Aufmerkſamkeit darauf richten ſollten, aus ihm Nutzen zu ziehen. Skrandfeſt. Die Karnevalgeſellſchaft Neckarvorſtadt, die zu ihrem diesjährigen Strandfeſt auf dem rechtsſeitigen Neckar⸗ vorgelände zwiſchen den beiden Brücken eine Buden⸗ und Zeltſtadt von ganz erſtaunlicher Ausdehnung erſtehen ließ, war vom Wetter in einem ungewöhnlichen Maße begünſtigt. Als es am Samstag Nachmittag in Strömen regnete, da mußte man die Befürchtung hegen, die leichten Vaulichkeiten würden hinweggeſchwemmt werden. Der Wettergott hatte Einſehen. Er blies geſtern dermaßen aus vollen Backen, daß der Himmel nahezu blankgeputzt war, und veranlaßte Frau Sonne zu einer recht intenſiven Tätigkeit, die es zwar nicht zu einer Hundstagstemperatur brachte, aber immerhin eine Wärme entwickelte, die als einigermaßen normal bezeichnet werden konnte. Ter Beſuch des Feſtes war infolgedeſſen ſehr ſtark. Von einer Ueberfüllung kann allerdings nicht geſprochen werden. Es iſt mög⸗ lich, daß wir den Hauptandrang nicht geſehen haben. Als wir zu der Stunde, da die erſten Lampen aufflammten, einen Rundgang unternahmen, hatten in den Rieſenhallen, in denen Wein und Bier ausgeſchänkt wurde, noch ſehr Viele Platz. Wer alle Vergnüaungs⸗ gelegenheiten durchkoſten wollte, mußte eine gutgeſpickte Geldtaſche beſißen. Alle„Attraktionen“ der Meſſe ſind vertreten, Karuſſels, Berg⸗ und Talbahn, ein Hippodrom, ein Panorama, das bereits den verunglückten Sprung von der Friedrichsbrücke zeigt, Schieß⸗ buden uſw. Eine Anzahl Buden bieten alle möglichen Gaumen⸗ genüſſe, in der Hauptſache Süßigkeiten, feil. Den ſtärkſten Zuſpruch hatte zweifellos die Waffelbude, vor der man ſich in Geduld üben konnte, denn man mußte lange warten, bis man an die Reihe kam. Dabei koſtet die Waffel eine Mark. Wenn ſich zum heutigen Schluß⸗ tag das Wetter einigermaßen anläßt, dann werden die Veranſtalter des Feſtes und diejenigen, die durch die Platzmiete den finanziellen Erfolg von vornherein geſichert haben dürften, mit den erzielten Einnahmen zufrieden ſein können. Sch. Ein ſchwerer Unfall ereignete ſich am Samstag auf der Bühne des Apollotheaters. Als Frln. Sappe, die in der Operette„Die Roſe von Stambul“ die Midilli mit dem ihe eigenen Temperament und Charme verkör⸗ perte, in einem Duett mit Fridolin, der von Herrn Oehlerking gegeben wird, mit allzuviel Schwung in den Kuliſſen verſchwinden wollte, kam die Künſtlerin mit ihrem Partner zu Fall. Während Herr Oehlerking völlig unverletzt blieb, fiel Frln. Sappe ſo unglück⸗ ob er etwas kaufen oder das Kunſthaus als Beratungsſtelle in An⸗ ſpruch nehmen will, muß unbedingt das Gefühl haben, zu dieſen Räumen in einem ſtark perſönlichen Verhältnis zu ſtehen. Ihm wird eine Sicherheit zu eigen werden, ſich unter Kunſtgegenſtänden zu be⸗ egen und ſich mit ihnen eingehend zu beſchäftigen, wie ſie in Gale⸗ feten oder Geſchäftshäuſern niemals erworben werden kann. Nicht nur, daß der Fachmann mit ſeiner Erfahrung und ſeinem Rat be⸗ ſtändig zur Stelle iſt und für jeden einzelnen Beſucher, für jeden einzelnen Wunſch Zeit und Aufmerkſamkeit hat, in den Räumen des Kunſthaufes findet ſich ſicherlich irgendwo auch eine Stelle des eige⸗ nen Heims, für die man einen Schmuck heute erſt noch erwägt, mor⸗ ger ſchon kaufen will, und nun läßt ſich, wie beim Aufſtellen einer eramik oder beim Aufhängen eines Bildes, die Wirkung erproben oder mancher daheim begangene Fehler erkennen und korrigieren. Hinzu kommt die völlige Ungebundenheit des Verkehrs, die Freiheit der Auswahl, wie ſie ſich ſchöner gar nicht gedacht werden kann. Es iſt durchaus nicht nötig, ſich für einen der aus⸗ geſtellten Gegenſtände— ob Gemälde, Graphik, Keramik, Schmuck, Stoff, Buch u. ſ. f.— zu entſcheiden. Schon dieſe oder jene Anregung geben zu können, macht dem Unternehmen Freude, ſchon die Frage tut es, wäre ſo und ſo etwas zu bekommen und wo? Das Künſthaus will nicht etwa den geſamten Kunſthandel an ſich reißen; es will mit allen einſchlägigen Herſtellungs⸗ und Verkaufsſtellen in gemeinſamer Arbeit bleibende Kunſtwerte in alle Schichten der Bevölkerung bringen. Es will ſich für die Heimatkunſt ebenſo einſetzen wie für den Kutturbeſitz überhaupt, und es kann durch ſeine vielſeitigen Beſtrebungen, die ich hin⸗ reichend angedeutet zu haben glaube, dazu beitragen, das Kunſt⸗ gewerbe fortdauernd zu heben und die einzelnen ernſten Talente zu fördern. Haupterfordenis iſt, daß der Beſuch des Kunſthauſes jedem, der Anregung oder Rat, Vermittlung oder Aufſchluß ſucht, eine logiſche Notwendigkeit wird, daß man ſich allenthalben über den weck dieſer Einrichtung im klaren ſei. Wer ein Kunſtwerk ver⸗ kaufen will, ſoll wiſſen, daß ihm das Kunſthaus Käufer zu nennen vermag; wer ſich über Echtheit und Preiſe Gewißheit verſchaffen will, ſoll die Ueberzeugung haben, im Kunſthauſe darüber zuver⸗ läſſigen Beſcheid zu erhalten. Eigenbrötler, die ein Buch beſon⸗ ders ſchön gebunden haben wollen, für einen Stein die einzig richtige Faſſung ſuchen— es ſind nur Beiſpiele!— ſie werden das Kunſthaus ſicherlich nicht ohne Gewinn aufſuchen. Selbſt in Fra⸗ gen der künſtleriſchen Reklame will das neue Unternehmen eine beratende Stelle einnehmen, Entwürfe verſchaffen und die in Be⸗ tracht kommenden Künſtler vorſchlagen. Hoffentlich erlauben es die Verhältniſſe dem Kunſthaus recht bald, alle ſeine Pläne in die Tat umzuſetzen, darunter auch den Gedanken eines eigenen Kunſtverlags. dem Vorſtandsmitglied Frau Regierungsrat Janzer, der Leiterin lich, daß ſie eine ſchwere Gehirnerſchütterung und Verletzungen an betben een davontrug. Die Künſtlerin wurde in die nahe⸗ gelegene Wohnung einer Freundin verbracht, wo ſie erſt geſtern morgen aus der Bewußtloſigkeit erwachte. Hoffentlich hat der Un⸗ fall für Frln. Sappe ſchwerere Nachteile im Gefolge. An ein Auftreten in dieſer Woche iſt mindeſten nicht mehr zu denken. Man neigt ſogar zu der Auffaſſung, daß die Künſtlerin im Rahmen dieſes Enſembles, das bis Ende Auguſt hier gaſtiert, überhaupt nicht mehr de 105 ſein wird. Frau Rudolfi war in der Lage, die Rolle der Midilli zu übernehmen, ſodaß die ſams⸗ tägige Vorſtellung nicht abgebrochen zu werden brauchte. Die Brannkweinherſtellung aus Obſt. Sämtliche Geſuche um Erlaubnis zum Brennen von Obſt, Obſtergeugniſſen und Rückſtänden von Obſt müſſen die Brenner und Stoffbeſitzer, einerlei, ob das Brennen gewerbsmäßig oder nicht gewerbsmäßig geſchehen ſoll, ausnahmslos vor dem Ein⸗ ſchlagen zunächſt beim Steuererheber einreichen, von welchem ſie gegebenenfalls einen Vordruck für das bei der Obſtverſorgung ein⸗ zureichende Brenngeſuch erhalten. Wer dem Verbot zuwider Obſt, Obſterzeugniſſe oder Rückſtände von Obſt zur Brantweinherſtellung verwendet, hat Gefängnis bis zu einem Jahr und Geldſtrafe bis zu 10 000 Mark oder eine dieſer Strafen zu gewärtigen. JZeichenlehrerprüfung. Grund der im Juni ds. Is. ordnungsgemäß beſtandenen Prüfung ſind unter die Zeichenlehr⸗ praktikanten aufgenommen: Bachem, Gertrud, von Gaarden, Blumhofer, Eugen, von Übſtadt, Sauter, Wilhelm, von Bruchſal, Scholtz, Hildegard, von Karlsruhe, Wolf, Georg, von Heidelberg. 5 Schwarzwaldwanderern diene Friedrich⸗Luiſenturm auf dem weiteres den ganzen Tag über geöffnet iſt. Parteinachrichten. Deukſchnationale Volkspartei. Am Montag den 26. Juli fand in der Geſchäftsſtelle unter Lei⸗ tung von Frau Dr. Borgnis eine ſehr gut beſuchte Sitzung des ee eeeee ſtat.. Auch von Weinheim und chwetzingen waren Vertreterinnen erſchienen. Zuerſt wurden Or⸗ ganiſationsfragen behandelt, wobei Frl. Weck von der Werbearbeit berichtete, wie ſie in Friedenau ausgeübt worden war. Da dort ſehr gute Erfolge erzielt worden ſind, ſoll die Arbeit in derſelben Weiſe in Mannheim in die Wege geleitet werden. Der 2. Punkt der Tagesordnung galt den Hausfrauenſorgen. Es wurden Mittel und Wege beraten, wie man die Stadtverwaltung zu einer beſ⸗ ſeren Verſorgung der Bevölkerung mit Brot, Milch und Zucker veranlaſſen könne. Zur weiteren Behandlung dieſer Fragen wurde ein Ausſchüuß gewählt, der an die Stadt mit beſtimmten Vorſchlägen herantreten wird. Sch. Mannheimer Strafkammer. Der Kaufmann Oskar Valentin Reichert entwendete ein Fahrrad und einen Mantel. Nach den Vorſtrafen kann er nur glühendes Eiſen ſtehen oder liegen laſſen. Das Urteil lautet auf eine Gefängnisſtrafe von 7 Monaten ab 3 Monate 3 Wochen Unterſuchungshaft. Von einem vor der Wirtſchaft zum Paradies haltenden Auto wurde ein Autoreifen mit Schlauch und Felgen im Werte von 300 Mk. zum Scha⸗ den des Droſchkenhalters Kloos geſtohlen. Der Reifen wurde im Beſitze des Schmiedes Fritz Inner von hier gefunden. Diebſtahl kann dem An⸗ geklagten nicht nachgewieſen werden. Es erfolgt ſeine Verurteilung wegen Hehlerei zu einer Gefängnisſtrafe von 4 Monaten. m April v. J. holten der Matroſe Heinrich Auler von Dorrſcheid, der Matroſe Paul Daſchmann von Koſtheim und noch vier andere be⸗ reits abgeurteilte Angeklagte aus einem im Mühlauhafen liegenden Schiffe zwölf Zentner amerikaniſchen Speck, nachdem ſie den Verſchluß weggeriſſen hatten. Daſchmann verbrachte 10 Zentner auf ſein Schiff und verkaufte einen Teil des Specks für 700 Mark. Nur Daſchmann iſt heute zum Ter⸗ mine erſchienen. Es wird auf eine Gefängnisſtrafe von 4 Wochen erkannt, mit einer in Mainz ausgeſprochenen Strafe auf zuſammen 1 Jahr 1 Mo⸗ nat Gefängnis. Den Bock als Gärtner hatte eine hieſige Großfirma in ihrem Arbeit⸗ nehmer Otto Keicher aus Oedheim, der Verwalter über das Werkzeug war. In der Zeit von Juli 1918 bis Juli 1919 werden ihm Diebſtähle von Werkzeugen im Betrage von 8500 Mark zur Laſt gelegt. Die Berufungsinſtanz milderte das auf 9 Monate Gefängnis lautende Ur⸗ teil des Schöffengerichts in 4 Monate Gefängnis. Mannheimer Schöffengericht. Einen ziemlich erheblichen Zuſammenſtoß gab es am 26. Mai im hie⸗ ſigen Hauptbahnhofe. Nicht zwiſchen zwei Zügen, ſondern zwiſchen Men⸗ ſchen, die ja heute überall, beſonders aber auf der Bahn, entzündlich ſind wie ein Pulverfaß. Der Kaufmann Alfons Rech von Gerbweiler erhielt ſonderbarer Weiſe in Frankfurt kein durchgehendes Billet nach Mannheim, ſondern bis Friedrichsfeld, mit dem Bemerken, in Friedrichsfeld habe er nur 40 Pfg. dazu zu zahlen. Das wäre dann der richtige Fahrpreis ge⸗ weſen. 25 verlangte man aber 1,20 Mark Nachzahlung von Friedrichs⸗ feld hierher und zwar rechtmäßig, denn in Wirklichkeit bedeutet es eine Schädigung durch den Beamten in Frankfurt, der ein durchgehendes Billet hätte geben müſſen. Rech beſtand darauf, nur 40 Pfg. zahlen zu wollen, mehr brauche er nicht zu zahlen. Auf dem Vorſtandsbüro, wo der Schaff⸗ ner Georg Heidel ihn vorführte, kam es wegen dieſer Angelegenheit zu einem Krach, als ob es ſich um einen Betrag von mehreren tauſend Mark handele. Jeder beſtand auf ſeinem Schein. Und ſchließlich gabs Keile; jeder behauptete, der andere habe angefangen. Rech will zuerſt die Fauſt Heidels im Geſicht geſpürt und dieſem dann ſeine Aktenmappe auf den Kopf geſchlagen haben. Nach der Behauptung Rechs ſoll der Bahnhofsvor⸗ ſtand Curtius ihm den Hut vom Kopfe geriſſen und auf den Boden ge⸗ zur Kenntnis, daß der Feldberg bis auf Wer heute das Kunſthaus betritt, darf nicht erwarten, eine reich beſchickte Galerie vorzufinden, unter Hunderten von Dingen wählen zu können. Hier, wo der Alte Meiſter, der Bildſchnitzer des ausgehenden Mittelalters ebenſo ſeinen Platz hat, wie der moderne Ausdruckskünſtler oder das Erzeugnis der Wiener Por⸗ zellanmanufaktur, hier iſt von allem etwas beſonders Wertvolles vorhanden, hier wird gewechſelt und hinzugenommen werden— ebenſo unabläſſig ſoll aber auch das Kommen und Gehen jener ſein, die das Bewußtſein in ſich tragen, daß die Kunſt etwas Lebendiges iſt. Alfred Maderno. Reues Theater im Noſengarten. Wiener Operettenſpiele. V. Eine Ballnacht. Operette in drei Akten von Leopold Jakobſon und Robert Bo⸗ danzky.— Muſik von Oscar Straus. Eine Erſtaufführung für Mannheim, die manche Gedanken und Erinnerungen weckt: an den jungen Straus(der mit ſymphoni⸗ ſchen Dichtungen anhob) an die tanzlo ſe Operette, an das frühere und das heutige Operettenpublikum. Als er noch gute Muſik ſchrieb, ging es ihm ſchlecht, als er ſich dem Ueberbrettl widmete und zamoureux Liedel auf den Markt warf, ging es ihm beſſer, und als Oscar Straus die ſtark dekolletierte Wiener Muſe zur Freundin er⸗ kor, gewann er den Reichtum jener Friedenszeiten, der ſich durch den Beſitz eines eigenen Auto ausweiſen mußte. Der„Walzer⸗ traum“ von 1907, der ſich in der Gegenwart des zwanzigſten Jahr⸗ hundert begibt, im Fürſtentum Flauſenheim unter Joachim 13., er⸗ oberte auch das deutſche Operettenreich. Dann kam von England das Tanzduett herüber; der engliſche Stumpfſinn fand deutſchen Widerhall, denn dies Tanzduett, gemein, grobſinnlich, ohne mufi⸗ kaliſchen Reiz, fand begeiſterte Aufnahme; Ohne ſolche Tanzerei kein Operetten⸗Erfolg, obendrein heute, wo wir mit einem neuen Operettenpublikum zu rechnen haben Was darüber zu ſagen wäre, ginge den So iologen an. Ueber die„Ballnacht“ ſelbſt wollen wir uns kurz faſſen. Oscar Straus iſt noch heute ein Muſiker, der in manchen Nummern ſeiner Partitur — 8. B. ſogleich in der Einleitung, dem Reigen der Gelbſterne— ſeine vornehme Abkunft verrät. Er ſchreibt in guten Formen, hat nette halbfranzöſiſche Stilmodelle, benutzt Harfe und Hörner mit Feinheit und findet manche wohlklingende Melodie. Seine Erfin⸗ dung iſt matt geworden, wenn wir ſie an ſeinen Ueberbrettl⸗Anfän⸗ en meſſen, ſeine Tanzduette zeigen den Rückweg— Tingelt ei. ber gerade dieſe grotesken Tänze mehr Zirkusklownereti als Tanz— gefallen dem heutigen Publikum! Dieſe und der Reiz der Handlung(an der ſich manche Zeitgenoſſen halbtot lachen wollten) machten* Erfolg. Ob man aber gicht dem neuen Publikum allzu iſt auf 32.— Mk. feſtgeſetzt worden. hbieſiger aae diesmal nicht ſo viel Fremde wie fr Un 15 dom Jetenögſt ſer die Kunde bringt, daß die Schiſfe mit 4. Seite. Nr. 338. Mauuheimer Geueral-Anzeiger.(Miſtag-Ausgabe.) Montag, den 2. Auguſt 1920. worfen haben mit den Worten:„Du Lümmel, willſt du den Hut nicht vom Kopfe tun!“ Und als er ſich auf den Bahnhofperron gerettet habe, habe Vorſtand Eberts die Rottenarbeiter aufgefordert, ihn zu packen und drauf⸗ zuſchlagen. Sieben bis acht Mann hätten dann an ihm gehangen und ihm Rock, Kragen und Hemd zerriſſen. Heidel behauptet dagegen, man ſei viel höflicher gegen den Fahrgaft geweſen. Es iſt nicht feſtzuſtellen, wer das Karnickel war; und ſo wurde Heidel mangels Beweis freigeſprochen Gegen Rech mußte aber das Verfahren eingeſtellt werden, weil gegen ihn kein Strafantrag geſtellt iſt. Einen Betrug zum Nachteil der Erwerbsloſenunterſtützung verübte der Buchhalter W. G. von hier. In der Zeit vom ⸗24. Nov. 1919 bis 3. Febr. 1920 bezog er an Arbeitsloſenunterſtützung 706 Mark. Wie jedoch von ſeinem als Zeugen pvernommenen Schwager bekundet wurde, wurde er von dieſem während dieſer Zeit auf alle mögliche Weiſe unterſtützt und es ſtand ihm nicht das Recht zu, die volle Arbeitsloſenunterſtützung zu verlangen. Das Gericht verurteilte ihn zu einer Geldſtrafe von 60 Mark. Einen dreiſten Schwindel unternahm der ledige Math. Müller von Sandhauſen. Ein Werkführer Jrion hatte ſeine Reiſetaſche in der Elek⸗ triſchen liegen laſſen. Als er ſie an der Neckarbrücke vermißte, fuhr er wieder zurück und traf den Führer unterwegs auf der Fahrt vom Bahnhofe kommend. Von dieſem hörte er, daß ein anderer die Taſche als die ſeinige reklamiert habe und ſie ihm auch ausgehändigt wurde. Es war der An⸗ geklagte. Vorher hatte er den Schaffner— es war am Endpunkte Bahn⸗ Jof— darauf aufmerkſam gemacht, daß eine Taſche im Wagen liegen ge⸗ blieben ſei. Als er merkte, daß der Schaffner ſie dem Führer zum Auf⸗ bewahren hinausgab, ging er zum Führer bemerkte: Ich habe hier eine Taſche liegen laſſen. Der Führer händigte ſie ihm auch unbedenklich aus. Das Urteil lautete auf eine Gefängnisſtrafe von 2 Wochen. Die Senkung der Preiſe. Zweibrücken, 31. Juli. Die Unterſuchung wegen der in Krähenberg vorgekommenen ſchweren Ausſchreitun⸗ gen gegen zwei Mitglieder des Stadtrats Zweibrücken, die für den dortigen Kommunalverband Frühkartoffeln ankaufen wollten, ſind im vollen Gange. Gegen die an den Zuſammenrottungen be⸗ ſeiligt geweſenen Dorfeinwohnern wird Anklage wegen Land⸗ friedensbruch⸗ erhoben, in welcher Angelegenheit die Straf⸗ kammer Zweibrücken zuſtändig iſt. Die Höchſtpreisüberſchreiter werden wegen Lebensmittelwuchers vom Wuchergericht Zweibrücken zur Verantwortung gezogen. Der meiſt verletzte Be⸗ aumte befindet ſich auf dem Weg der Beſſerung. Ihn hat die wütende Menge eine Zeitlang am Boden liegend feſtgehalten und mit Fauſt⸗ und Stockſchlügen auf Kopf und Arme ſchwer mißhandelt. Sein Begleiter eilte ihm wiederholt zu Hilfe, bis auch er von der Uebermacht überwältigt wurde. Abgeſehen von den Bedrohungen mit Senſen, Miſtgabein u. dal. wurden auch Hunde auf ihn gehetzt. Einer der Angreifer holte mit der ſcharfen Senſe zu einem wuchtigen Mäherhieb gegen die Füße aus, ſodaß der Bedrohte ſich nur durch einen raſchen Sprung in die Höhe vor erheblichen Verletzungen retten konnte. Für geſtern hatte die Arbeiterſchaft von Zweibrücken und Vororten eine große Demonſtration unter Teilnahme mehrerer Hundert Mann mit Zug nach Krähenberg geplant. Durch Vermitt⸗ kung des Bezirksamtes Zweibrücken gelang aber eine gütliche Bei⸗ legung. Die Gemeinde Krähenberg erklärte ſich bereit, bis abends 80 bis 100 Zentner Kartoffeln zu den amtlichen Höchſtpreiſen zu Refern und dem.⸗V. zur Verfügung zu ſtellen, welche Menge mittels Wagen abgeholt wurde. Parmſta Der Höchſtpreis für Früh⸗ 8. w. di, 29. Juli. Mit Sack darf für Anlieferung eine weitere Mark mehr erhoben werden. Rommunales. 5( Karlsruhe, 30. Jull. Die amerikaniſche Liebes⸗ kätigkeit hat ſich auch in anerkennender Weiſe der Stadt Karls⸗ ruhe angenommen. Nach einer Aufſtellung des Nahrungsmittel⸗ amtes ſind bis jetzt an Lebensmitteln etwa 30 900 Doſen kondenſterte Milch, 7 Faß mit etwa 1028 Kg. Lebertran, 80 Kiſten mit etwa 3200 Kg. Rußertrakt, 239 Kg. Kakao, 102 Kg. Schokoladenmaſſe, 90 Doſen Syrup, 4 Kiſten mit 207 200 Kg. Cornedbeef, an ſonſtigen Fleiſch⸗ und Rauchwaren etwa 8 Kg., ſowie 219 Kg. Trockenmilch, außerdem Schweineſchmalz und Bouillonwürfel, daneben an Bedarfsartikeln 25 Kiſten mit etwa 1600 Kg. Seife, 1668 Meter Kleiderſtoffe, Frauen⸗ und Kinderunterkleidung und Nähgarn eingegangen, die zum größten Teil ſchon unentgelclich an die Minderbemittelten der 7 Verteilung gekommen ſind. Breiſach, 29. Juli.“ Der Gemeinderat beſchloß, ſich an den Reichsftskus um Schadloshaltung zu wenden, nachdem die Stadt infolge des Verſailler Friedensvertrags ihren linksrheiniſchen Wald⸗ beſitz von rund 650 Morgen im Wert von mehreren Millionen ver⸗ loren hat. B. kfionſtanz, 25. Juli. Der Betrieb des Kinderheims Roſenau wird vom 1. Auguſt ab von der Stadt übernommen. Aufnahme finden ernährungsſchwache und kranke Kinder.— Im Vorort Allmannsdorf wurde die 4. Kompagnie der Frei⸗ milligen Konſtanz gegründet. Der Stadtrat hat ſeine Un rlidung zur Ausrüſtung dieſer Kompagnie zuge⸗ ſagt— Zur Prüfung der Frage über den Einbau von Dach⸗ wohnungen zur Behebung der Wuhnungsnot wird ein Aus⸗ ſchuß eingeſetzt, der im Benehmen mit Bauſachderſtändigen ar⸗ beitet 5 „ Frankfurt, 28. Juli. Die Wohn u ngskalamität in Frauk⸗ furt hat nun einen derartigen Höhepunkt erreicht, daß das ſtädtiſche Woh⸗ nungsamt ſich veranlaßt ſteht, dringend vor dem Zuzug nach Frankfurt zu warnen, da zuziehende Perſonen ſich der Gefahr ausſetzen, obdachloz zu werden. Wer dennoch zuzieht, hat ſich die entſtehenden Folgen ſelbſt zuzuſchreiben. An wohnungſuchenden Familien haben ſich vom 3. April bis 19. Juni d. Is. 2562 Familien neugemeldet, hinzu kommen die neuen Eheſtände in gleicher Zeit(704), ſo daß ſich im Durchſchnitt pro Woche 297 Familien meldeten. Als leerſtehend wurden in der gleichen Zeit 104 Woh⸗ nungen, alſo etwa zehn Wohnungen pro Woche gemeldet. Bis 19. Juni betrug die Geſamtzahl der beſichtigten Wohnungen 28774 und der Beſtand der erfaßten Wohnungen 6486. Die Geſamtzahl der erfaßten möblierten Zimmer belief ſich auf 687 und der unmöblierten Zimmer auf 404. Erfaßt wurden hierbei an Ein⸗ und Zweizimmerwohnungen 291, an Dreizimmer⸗ wohnungen 182 und an Vier⸗ und Mehrzimmerwohnungen 180, das iſt un⸗ gefähr zwölf Prozent der Geſamtwohnungen. ANus dem Lanöòe. * Reilingen, 1. Aug. Freitag nachmittag 5 Uhr wurde unſer Ort durch ein Großfemer von kataſtrophaler Ausdehnung heim⸗ geſuchk. In dem mit Getreide gefüllten Schopfen des Landwirts Jakob Roth brach um 5 Uhr ein Feuer aus, das ſich mit raſender Schnelligkeit auf die Doppelſcheune und Stallung ausdehnte. In kaum einer Viertelſtunde ſtanden ſieben benachbarte Sche u⸗ nen in hellen Flammen. Von dem Schopfen des Roth griff das Feuer zunächſt auf die mit Heu und Getreide gefüllte Scheune über. Außer dem Anweſen Roths ſind niedergebrannt: Scheuer, Stallung und Schopfen des Johann Phil. Zahn, Doppel⸗ ſcheune, Stallung und Wohnhaus des Altbürgermeiſters Georg Phil. Müller 1, Doppelſcheune und Stallung des Peter Zahn IV und Philipp Jgkob Zahn, Doppelſcheune des Philipp Eichhorn III und Philipp Weißbrod IV, außerdem zwei Stallungen und Schopfen des letzteren und das Wohnhaus des Gemeinderats Karl Schneider. Der Brand wurde verurſacht durch den 7 Jahre alten Sohn der bei Jakob Roth bedienſteten Frau Zahn, dem ein brennendes Streichholz auf das Stroh fiel. Dem energiſchen und tatkräftigen Eingreifen der hieſigen Feuermehr, ſowie derjenigen von Hockenheim und Neulußheim iſt es zu danken, daß das Feuer nicht noch weitere Verbreitung annahm und in der Hauptſache um 7 Uhr bewältigt war. Der durch den Brand entſtandene Schaden wird auf nahezu eine halbe Million Mark geſchätzt. Durch Feuer ſind lt.„Schwetzinger Ztg.“ im ganzen zerſtört worden: 4 Doppelſcheunen, eine einfache Scheune, 4 Schopfen, 4 Ställe und 2 Wohnhäuſer. Dem furchtbaren Brande ſind die ſchönſten und größten Gebäude unſeres Ortes zum Opfer gefallen und der Scha⸗ den iſt um ſo bedauerlicher, als damit ungeheure Vorräte an Ge⸗ treide vernichtet wurden. 7 8˙ Heidelberg, 1. Aug. Die hier ſchon erörterte ſchwierige Lage des Heidelberger Krüppelheims kam vor einigen Tagen auch im Haushaltsausſchuß des Landtages zur Sprache. Verſchiedene Abgeordnete traten für die alsbaldige ſtaatliche Uebernahme oder ſtaatliche Zuſchüſſe ein, da der Verein nicht mehr die Mittel habe, den Betrieb weiterzuführen. lusſchußmitglieder und Regierungsvertreter waren einig in der Anſicht, daß die ſegensreich wirkende Anſtalt nicht eingehen pürfe und daß ſchleunigſt ein Ausweg werden müſſe. Auch die Verhältniſſe der Luiſenheilanſtalt in Heidelberg ſollen daraufhin geprüft werden, inwieweit ſtaatliche Hilfe nötig iſt. Weinheim, 1. Aug. Mit dem Abſchluß Schuljahres kann Profeſſor Hermann Rohrſchneider am hieſ. Realgymnaſtum auf eine 30jährige Wirkſamkeit an der höheren Schule Weinheims zurückblicken.— Aus dem Miniſterium des Innern in Karlsruhe haben die hieſigen Wirte auf ihre infolge einer Blättermeldung gemachte Eingabe den Beſcheid erhalten, daß die Stadtgemeinde berechtigt iſt, von den Tanzvergnug⸗ ungen die Liſtbarkeitsſteuer zu erheben. (Bruchſal, 30. Juli. Ein Bruchſaler Landsmann in Newyork, Herr John Bopp, hat, wie die„Bruchſaler Zeitung“ berichtet, dem Männergeſangverein Liederkranz, mit dem er ſeit ſeinem Weggang aus unſerer Stadt in Beziehungen blieb, die Summe von 2500 M. als Geſchenk überwieſen. In einem längeren Brief, der in jeder Zeile den Geiſt treuer, unentwegter Liebe zur alten Heimat atmet, ſchilderte er, wie die Deutſch⸗Amerikaner keine richtige Vorſtellung haben von all dem, was wir während der ſechs letzten Jahre durchmachen mußten. Emmendingen, 31. Juli. Hier ſind ſieben Frauen und Mädchen, die in eine Abkreibungsaffäre verwickelt ſind, ver⸗ haftet worden. * Sl. Blaſien, 28. Juli. Wie ſchon kurz berichtet worden iſt, werden am 11. Auguſt ds. Is. 200 Jahre verfloſſen ſein, ſeit der bedeutendſte Abt St. Blaſiens und der Erbauer der herrlichen Kloſterkirche, Martin Gerbert, das Licht der Welt erblickt hat. Dieſer Gebenktag gibt Anlaß, einige der bemerkenswerteſten Taten eeeee e weit entgegenkommt? Wir, die Minderheit, meinen ſo. Etwas we⸗ niger platten Spaß, etwas weniger Orpheum⸗Anreiz und„kein Datapo mehr würden uns beſſer gefallen. Solche kleine Ab⸗ züge würden m. E. dem Ganzen nützen, ohne den Erfolg zu ſchmä⸗ lern. Dies Ganze ruht auf ſechs Rollen: dem alten 07 Gerols⸗ heim(Rudolf Kurt), dem jungen Fürſten Harry(Rudolf Herold), dem Grafen Klemens Ortendorff(Hugo Steinherr), ſeiner Nichte Edith(Soo Heffler), der Probiermamſell Riki Schöngruber(Gretl Berndt) und ihrem Schatz, dem Kommis Willi Höfer(Otto Warbeck). Die beiden 2 Künſtler hatten die dankbaren Rollen, außerdem iſt aber Fräulein Bernßt eine erfindungsreiche Dar⸗ ſtellerin, während die übrigen eigentlich nur ihre Spielmanieren in Formal⸗Variationen zeigen. An den Chor haben wir uns gewöhnt, das Orcheſter hat ſich als Geſangsbegleiter verbeſſert, Herr Max Hellmann hob die feineren Färbungen der Partitur heraus, und die Herren Herold und Warbeck leiteten Spiel und 1 Dazu gab es im erſten Akte, der in einem großen Modeſalon ſpielt, eine große Modenſchau. Hier, wo Riki der Komteſſe das beſtellte Ballkleid nach Gelbſternweiſe vorführt, gab es lebende Bilder der Gewandungen und der Hüte, die Fiſcher⸗Riegel und Kindermann⸗Amler geliefert hatten. Genug: es war allerlei„Amuſement“, „Ballnacht“ dem Publikum ſchon gefallen! heidelberger Schloßbeleuchtung. Das Neckartal liegt im Abenddunkel. Aber die Dunkelheit der Sommernacht iſt doch nicht ſtark genug, um alle Einzelheiten zu ver⸗ decken. Man ſieht noch deutlich die Umriſſe der einzelnen ſieht den Gaisberg ſich ſcharf abheben vom Maſſio des Königsſtuhles und ſieht die alte ſchöne Stadt mit den altersgrauen Kirchen eingebettet in das ſchmale Tal. Der Neckar zieht ſich als breiter, dunkelgrauer Streifen oben vom Haarlaß abwärts, durchbricht rauſchend und eilend die alte Brücke und zieht dann in etwas gemäßigtem Tempo an der Stadt vorüber. Boote beleben ihn, aber man erkennt ſie nur, wenn ſie ganz nahe ſind oder wenn ſie durch einen der zitternden Lichtſtreifen fahren, die aus den Gebäuden am Ufer über die Waſſer⸗ fläche blitzen. Gegen früher ſind es nur wenige, die ſich mit Lam⸗ pions geſchmückt haben. 5 e ſchieben ſich die Menſchenmaſſen ins Tal. Es ſind dder, denn es iſt zu ſpät bekannt geworden, daß der Lieblingswunſch der Bevölkerung von Heidelberg und weitem Umkreis nach ſechs Jahren endlich wieder einmal erfüllt wird. Aber Heidelberg mit nächſter Nachbarſchaft ſtellt doch ſeine Tauſende, die das rechte Neckarufer, die Karl Theodor⸗Brücke und den Philoſophenweg füllen und 2 be hat ebenfulls im letzten Augenblick Haulafli e entſandt. Es iſt bekannt geworden, daß dle eleuchtung ſich auf das Schloß beſchrünken und daß auch das Feuerwerk fehlen wirb, aber das verringert die Anziehungskraft kaum nennenswert, bis in die neunte Abendſtunde ſanft e del Regen. Die Wartezeit dehnt ſich mächtig aus, und als 15 ch halb 11 Uhr geworden iſt, ohne außer dem für 95 0 auftauchenden Mond jemand„beleuchtet“ hätte, da brechen viele auf und gehen heim. Doch die Ausharrenden werden belohnt. Es iſt faſt 11 05 als und ſo wird die A. Bl. ie eigentlichen Veranſtalter der loß⸗ den Studenten nahen, die und dann ſteht beleuchtung ſind. Ein paar Raketen ſteigen auf, 25 Aee eeeeee e. ple das Schloß in wündervollem leuchtendem ede wenen doacd des Berges. Alles andere ſcheint ver⸗ ſunken zu ſein,— ſo ſehr überſtrahlt die Erſcheinung der ſchönſten aller Ruinen die Umwelt. Es gibt immer Leute, die eine ſolche Be⸗ leuchtung(bei der man erfreulicherweiſe vom Feuer ſelbſt nichts ſieht) für allzu theatraliſch halten, und ſie haben vielleicht nicht ein⸗ mal Unrecht. Aber deshalb ſ es doch unverkennbar, daß das be⸗ leuchtete Schloß ſtets wieder ſeinen einzigartigen Zauber auf Tau⸗ ſende und Abertauſende auszuüben vermag; und auch Aeſthetiker 8— zu, daß die opernhafte Romantik der Beleuchtung in Heidel⸗ ergs romankiſche Umgebung immer noch beſſer paßt, als anders⸗ wohin. Wie ein flammendes Fanal ſtehen die Reſte des herrlichen Palaſtes dort oben. Sie ſtrahlen ins Tal und in die angrenzende Rheinebene hinein und leuchten vielleicht auch noch hinüber bis in die Pfalz. Dort ſitzen zurzeit als Machthaber die Nachfahren jener Franzoſen, die 1689 und 1693 den ſtolzen Bau in Trümmern legten, Die alte Brücke, deren ſchöne Bogen den Fluß überwölben, liegt diesmal im Dunkel. Sonſt war ſie der Mittelpunkt des Feuerwerks und um ſie herum ſpiegelten die klaren Fluten des Neckars die Far⸗ ben des Feuerwerks und Rotfeuers und das Aufblitzen der Raketen wieder. Dazu reichten die Mittel jetzt nicht mehr, denn was damals in die Luft te, iſt kaum noch zu bezahlen. Mancher mag die⸗ ſen bunteſten Teil der Schloßbeleuchtung 1 haben; auf andere wieder wirkt vielleicht die Einfachheit r Beleuchtung, die allein das Schloß in zauberiſcher hervortreten läßt, ſtärker als die vorkriegsmäßige Buntheit und Bewegtheit des Bildes. Das leuchtende Rot der Schloßmauern verblaßt, und langſam ſinkt der große Bau ins nächtlchie Dunkel zurück. Nur die bunten Lampen der Feſtſchiffe geben dem Neckartal noch für kurze Zeit etwas Lebhaftigkeit. Dann erlöſchen auch ſie, und brüben in den Gaſſen der Altſtadt verklingt der Geſang der Studenten. Die Zu⸗ ſchauer tauſchen beim Rückweg ihre Meinungen über die Schloß⸗ beleuchtung von einſt und jetzt aus, wobei natürlich dem einſt der Vorzug gegeben wird. Die letzten Nachen huſchen ſtromabwärts. Bald wird das Tal wieder in friedlicher Ruhe liegen. M. P. Aus dem Maunhelmer Kunſtleben. Volksbücherei für Muſik der Stadt Mannheim. Sämtliche Bibliothekräume bleiben vom 1. Auguſt bis 14. September ge⸗ ſchlofſen. Die Statiſtik der Monate Mai, Juni, Juli er ibt ſolgende Zahlen: Beſucher 320, 404 und 437, entliehene Bücher 503, 539 und 755. Kleine Mitteilungen. de, Richurd Strauß tritt in den unget Tagen Ee ſüd⸗ amerfkaniſche Reiſe an. Er begibt ſich zunächſt nach Makland und chifft ſich am 12, Auguſt auf dem„Re Pittorio“ nach Rio de Janeiro ein. Er reiſt in Vegleitung ſeines Sohnes. Strauß wird in allen großen Städten Braſtliens und Argentintens dirigieren, und zwar ausſchliezlich Orcheſterwerke von Beethoven, icharbd Wagner unb ſich ſelber. In Buenos Aires wird er ſeinen„Roſen⸗ kavalier“ leiten. Das ihn begleitende Orcheſter beſteht aus Italie⸗ nern, Anfang Dezember erfolgt die Rückkehr, an die ſich noch eine Reihl von Gaſtkonzerten in Spanien ſchließt. Dann nimmt Rich. Strauß ſeine Tätigkeit in Wien wieder auf. Der Wiederaufbau der Cöwener Univerſitä durch Deulſch'⸗ ſand. Die erſte Bücherſendung aus Deutſchland zur Wiederher⸗ ſtellung der Löwener Unjverſitätsbibliothet iſt eingetrofßen. Sie umfaßt annäbernd 10 000 Bönde. 3 eee —— aus der Kloſtergeſchichte St. Blaſiens herauszugreifen. Am 15. Oktober 1764 war Martin Grebert, der aus Horb im Württemberg⸗ iſchen ſtammte und im 17. Lebensjahr als Novize ins Kloſter ein⸗ getreten, ſieben Jahre ſpäter zum Prieſter geweiht worden war, Fürſtabt von St. Blaſien geworden. 22 Jahre ſpäter zerſtörte eine roße Feuersbrunſt das Kloſter mic ſeinem doppeltürmigen Mün⸗ ter, wobei auch die wertvolle Bibliothek mit ihren Handſchriften und alten Büchern eingeüſchert wurde. Mit einem Aufwand von 700 000 Gulden wurde die Kirche im Barockſtil neu aufgebaut und dann vom Biſchof von Konſtanz eingeweiht. Am 13. Mai 1793 ſtarb der Fürſtabt. Im Preßburger Frieden kam die Abtei dann an das Großherzogtum Baden und wurde am 1. Nopember 1806 aufgehoben und die Güter der Domäne des dam. Großherzogtums Die Mönche verlegten ihren Wohnſitz nach St. Paul in Kärnten. « Badenweiler,, 31. Juli. Der Ehrenbürger der Stadt, der kürzlich in Badenweiler verſtorbene Privatmann A. Mayer, ließ der Stadtgemeinde 30 000 Mark zukommen mit der Beſtimmung, die Zinſen zu Unterrichts⸗ u. Forkbildungsſchulzwecken der Jugend zu verwenden. ( Konſtanz, 29. Juli. Am Dienstag brach in dem Dachraum des Hauſes Schertenſtraße 73 ein Brand aus, der an dort lagernden Vorräten an Horz end Reiſigwellen reichliche Nahrung fand und ſich ſehr raſch auf das Nebengebäude Rheingutsſtraße 1 ausdehnte. An beiden Gebäuden iſt der Dachſtuhl vollſtändig abgebrannt und auch die Manſardenwohnungen wurden mehr oder weniger durch das Feuer zerſtört. Ueber die Entſtehungsurſache des Brandes ſchwirren verſchiedene Gerüchte, über die bis ſetzt keine Klärung möglich war. Während des Brandes ſind mehrere Geldbeträge entwendet worden. Pfalz, Heſſen und Umgebung. A. Hirſchhorn, 28. Juli. Zur Pflege des geſelligen Lebens und feſten und einigen Zuſammenhalts der Jugend ſchloſſen ſich vor einiger Zeit mehrere junge Leute des bürgerlichen Standes zuſam⸗ men um eine Jugendvereinigung zu gründen. Dieſe kam auch ſchon nach kurzer Zeit zu Stande und trat unter dem Namen „Geſellſchaftsverein Frohſinen“ in die Deffentlichkeit. Die Beteiligten wählten Herrn Kaufmann Hch. Albert aus ihrer Mitte zum Vorſtand, unter deſſen umſichtigen Leitung die Vereini⸗ gung blüht und gedeiht. Des weiteren übernahmen das Amt des 2. Vorſtandes, Schriftführers und Kaſſierers die Herren Frz. Blum, Leonh. Edelmann und Ernſt Zipp. Vor einigen Tagen hielt der Verein nun ſeine erſte Generalverſammlung im Gaſt⸗ haufe„zum Adler“ ab. Der Vorſitzende warf einen kurzen Rück⸗ blick auf die ſeitherige Tätigkeit. Hiernach erfolgte Bericht des Kaſſierers. Nach Prüfung der Kaſſe durch die Rechnungsprüfer und Richtigbefund wurde dem Rechner Entlaſtung erteilt. Unter ſon⸗ ſtigen verſchiedenen wichtigen Punkten wurde auch die Tätigkeit für den kommenden Winter ſeſtgeſetzt. Anfang Oktober wird der Verein ſeinen Gründungsball abhalten. Weiter finden im November und Anfang nächſten Jahres Familienabende mit Theaterauffüh⸗ rungen und Tanz ſtatt. 8. W. Darmſtadt, 29. Juli. Die Einäſcherungen in Heſſen erfahren von Jahr zu Jahr eine ganz gewalrige Steige⸗ rung. So ſind im letzten Jahre 598 Feuerbeſtattungen vorge⸗ nommen worden. Davon entfallen auf Darmſtadt 73, Friedberg 33, Mainz 321 und Offenbach 171. Im Ganzen ſind ſeit 1899 der Eröffnung des erſten Krematoriums(Offenbach) in Heſſen 9471 Feuerbeſtattungen vorgenommen worden. h Lorch am Rhein, 31. Juli. Die, am linken Rheinufer bei Niederheimbach gelegene Burg Hoheneack, die neuerdings auch den Namen Heimburg führt, iſt durch Kauf aus dem Beſitz des Geheimrats Robert Müſer in den Beſitz von Hugo Stinnes übergegangen. Die Burg gehört zu den ausgebauten Schlöſſern am Rhein. Der Kaufpreis beläuft ſich auf eine Million Mark. h Bingen, 31. Juli. Seit gergumer Zeit ſind die Klagen immer lauter geworden, daß die während des Krieges erſt fertig gewordene große Eiſenbahnbrücke über den Rhein bei Bingen⸗ Rüdesheim bezw. Kempten⸗Geiſenheim, die den Namen Hinden⸗ burg⸗Brücke erhielt, noch immer nicht für einen beſchränkten, Wagenverkehr wenigſtens freigegeben worden ſei, trotzdem dies angeſichts des geringen Eiſenbahnverkehrs über die Brücke— ſie wird nur von Güterzügen benützt— ganz gut durchführbar wäre und eine große Erleichterung des Verkehrs zwiſchen Rheinheſſen und dem Nahegebiet und dem preußiſchen Rheingau wäre. Nun⸗ mehr hat die franzöſiſche Kreisverwaltung in Rüdesheim ſich in der Sache betätigt und in einer Mitteilung an die Preſſe die nah⸗ Freigabe der Brücke für den Wagenverkehr angekündigt, die wahr⸗ ſchon mit dem 1. Auguſt erfolgen könne. Es ſoll für die enützung eine Taxe erhoben werden, die die deutſche Eiſenbahn behörde feſtzuſetzen habe. Gerichts zeitung. 5 Kaiſerslautern, 1. Aug. Vor dem franzöſiſchen Polſ⸗ zeigericht ſtanden der J. Bürgermeiſter Schwartz und der Stadtoberſekretär Nord aus Zweibrücken wegen angeblicher Ver⸗ ſtöße gegen Wohnungsanordnungen der franz. Beſatzungsbehörde zu Zweibrücken. Während gegen Schwarßz, da nicht verantwort⸗ lich, die Verhandlung der Vertagung anheimfiel, wurde Nord zu 4 Wochen Gefängnis verurteilt. Landau, 28. Juli. Das Schöffengericht hatte ſich in ſeiner letzten Sitzung nur mit Milchpantſchereien zu beſchäftigen. Die gewiſſenloſen Pantſcher encrahmten ihre Milch bis zu 578 Prozent, entzogen ihr alſo ſo viel Prozent Fett, ſetzten ihr dafür bis zu 34,7 Prozent Waſſer zu und verkauften ſie als Vollmilch. Gegen Strafbefehle erhoben ſie ſogar Einſpruch, jedoch ohne Erfolg Sie wurden beſtraft. Margarete Brann, geb. 1856, ledig, von Rauſchbach mit 5 Tagen Gefängnis und 400 Mark Geldſtrafe. Margarete Mayer, Ehefrau von Karl, von Impflingen und Katharina Kummler, Wwe. von da, mit je 1 Woche Gefängnis und 400 Mk. Geldſtrafe. Eliſabetha Kuhn, Ehefrau von Jakob 5. von Impflingen mit 3 Wochen Gefängnis und 300 Mk. Geldſtrafe. Anna Maria Wacker, Ehefrau von Peter, Landwirt in Eſſingen mit 1 Woche und 1000 Mark. Katharina Volz, Ehefrau von Nikolaus, von Eſſingen mit 14 Tagen und 500 Mk., weil ſie ihre 15jährige Tochter dazu anſtiftete. Katharina Genzlinger, Ehefrau von Nicolaus, mit 14 Tagen und 800 Mk. Bewährungs⸗ friſt wird allen verſagt. Die Urteile werden veröffentlicht. Land wirtſchaftliches. VAus der Weſlpfalz, 28. Juli. Durch eine Verfügung an die Bürgermeiſterämter u. Gendarmerieſtationen des Amtsbezirks hat das Bezirksamt Zweibrücken ſämtliches Brotgetreide — 75 die Gerſte, die im Landbezirk angebaut worden iſt, mit er Trennung vom Boden mit Beſchlag belegt. Die Be⸗ edeen erſtreckt ſich auch auf den Halm und die aus dem be⸗ chlagnahmten Getreide hergeſtellten Erzeugniſſe, doch wird mit dem Ausdreſchen das Stroh, mit dem Gerben die Spelzſtreu, mit dem Ausmahlen die Kleie frei. An den mit Beſchlag Mengen dürfen andere Veränderungen, als ſie die vorſchrifts mäßige Verarbeitung und Verwertung nicht vorgenom⸗ men werden. Erwerbungen von Getreide, ertragsabſchlüſſe und Einfuhr müſſen angezeigt, die ausgedroſchenen Vorräte können nur an den Kommunalverband abgeſetzt werden. Die erforderlichen Arbeiten zur Ernte, Erhaltung und Pflege des Getreides hat der Unternehmer des landwirtſchaftlichen Betriebes aw anf ge bei Nichtvornahme kann das Bezirksamt die Arbeiten auf Koſten des Säumigen durch Dritte oder die Gemeinde Ausführen laſſen; letztere hat auch für zweckentſprechende Ernte, Ausdreſchung und Abliefe⸗ rung des in ihrem Söer angebauten Getreides zu ſorgen. Auf Verfehlungen gegen die Anordnungen ruhen em pfinbriche efän„ e en. a. Wet a5 p. Aus Heſſen, 27. i. em die Bemühungen zur Ab⸗ f ng der Dreuſchprämie bei den Norddeutſchen Etoaten Nerdte iderſtand geſunden, haben ſich die Arbeitsgemeinſchaften er heſſiſchen kane ſeaehen Organiſation und die Landwirt⸗ ſchaftskammer an das Landesernährungzamt mit der Forderung die Druſchprämie an alle Landwirte, die bis zum 1.§ 5 921 ihr Getreide ablſefern gleſchmäßſg zu verkeilen wird bei dieſer Forderung— und wohl auch mit Recht— darauf ſoeben in Löwen e wee wüſe Es an iün des Reihe de Abe. hingewieſen, daß die frühe oder ſpätere Ablieferung nicht von dem Landwirt, ſondern davon abhänge, wann er gedroſchen bekomun r JJJJ ᷣ—— * 0 Diuſeldorf, 32,3 Min. e) Alte Herren über 35 Jahre. 1. L. Lepau, Ham⸗ b (Erdckers, Maunheimer General⸗ Anzeiger.(Mifag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 338. Monag, den 2. Auguſt 100lũ/m CTVVVVVVCCTCCCTCTCPCCCCCC Weltſchwimmen„Quer durch Mannheim“. Die Plakatſäulen verkündeten, daß das Wettſchwimmen„Quer durch Mannheim“ erſt am 8. Auguſt ſtattfinde. Das Dementi war in einer Form gehalten, daß man die Abſicht merkte und verſtimmt wurde, denn ſchließlich macht es auf die große Maſſe des Publikums keinen günſtigen Eindruck, wenn ſich eine Sportsart mit Veranſtal⸗ tungen, die der Propaganda dienen, bekämpft. Veranſtalter des geſtrigen Werbeſchwimmens war der Freie Schwimmer⸗ bund„Moeve“ Mannheim(Mitglied des Arbeiter⸗Waſſer⸗ ſport⸗Verbandes, Kreis), der damit zum erſtenmal vor das Forum der großen Oeffentlichkeit trat. Im Wettergott hatte der Verein einen guten Bundesgenoſſen. Zu dem Naß des Neckars geſellte ſich nicht das jetzt ſo häufige Naß von oben. Im Gegenteil, der Himmel deigte ſich im ſchönſten Blau und die Sonne lachte und ſpendete wenigſtens einen Teil der ſonſt für Hundstage üblichen Wärme. Das Ziel der Kampfſtrecke befand ſich etwa 100 Meter oberhalb der neuen Neckarbrücke. Dort lag am rechten Üfer ein mächtiger Rheinkahn. Mit den Zielrichtern und Zeitnehmern durften auch diejenigen die ſchmale Planke, die die Verbindung herſtellte, paſſieren, welche ein Programm zu 1 Mark erſtanden. Es ſei gleich vorweg geſagt, daß die Organiſation gut klappte. Mit beſonderer Anerkennung ſtellen wir feſt, daß auch der Preſſe das. für ihre Ob⸗ liegenheiten notwendige Entgegenkommen erwieſen wurde. Die Berichterſtatter konnten bei den Wettkämpfen über 500 Meter von einem mitrudernden Nachen aus den Verlauf verfolgen und auf der„langen Strecke“ wurden ſie mit einem Motorbook befördert. Das Programm verzeichnete 95 Meldungen. Das Gros der Teilnehmer und Teilnehmerinnen ſtellte der veranſtaltende Ver⸗ ein. Außerdem hatten Freie Waſſerſport⸗Vereinigung Frankfurt, Arbeiter⸗Schwimm⸗Klub Heidelberg und Freie Waſſerſport⸗Verei⸗ nigung Höchſt genannt. 83 Teilnehmer und Teilnehmerinnen er⸗ ſchienen am Start. Um 4 Uhr waren die Vorbereitungen ſowett getroffen, daß die Wettkämpfe über 500 Meter ſtattfinden konnten, die ſich aus Altherrenſchwimmen über 30 Jahre, Damenjugend⸗ und Kriegsbeſchädigtenſchwimmen zuſammenſetzten. Der Start befand ſich an der Adlerſchen Ueberfahrt. Am Altherrenſchwimmen beteiligte ſich bei drei Meldungen lediglich Herr H. H euß⸗Mann⸗ heim, ein Mitglied des Vorſtandes des veranſtaltenden Vereins. Im Damenjugendſchwimmen konnte eine ſeiner Schweſtern gegen vier Konkurrentinnen ſiegen. Zwei Damen mußten aufgeben. Im Kriegsbeſchädigtenſchwimmen ſtarteten bei vier Meldungen awei erren, von denen der Mannheimer W. Frey Erſter wurde. In Nachen, die ſich im Anha weier Motorboote befanden, wurden alsdann die Teilnehmer und Teilnehmerinnen an dem Schwimmen ber 2000 Meter an den Start befördert. Der eigenartige Korſo mit den ſchön gebauten braungebrannten erweckte auf der ganzen Strecke großes Intereſſe. Ungezählte Hunderte hielten beide Ufer befetzt. Auf der Friedrichsbrücke ſtand die Menge Kopf an Kopf und auch das Volksfeſt der„Großen vun überm Neckar“ aus ſeiner Zelt⸗ und Budenſtadt einen großen Teil ans—95f Da das Waſſer nur 14 Grad zeigte, wurde Stpecke von 2500 auf 2000 Meter Der Start befand ſt N. 5 Leſſingſchule und Straßenbahndepot. Auf ein Kom⸗ man rzten ſich ſämtliche Teilehmer und Teilnehmerinnen vom rechten Ufer, wohin* ſich aus den Rachen begeben hatten, ins Waſſer, um möglichſt in einer Reihe„Aufſtellung zu nehmen“. „daß kein Photo apd zur Stelle war. Das fröhliche Ge⸗ Fainmel L47 auf die Pla te gebannt werden ſollen. Eine Mann⸗ ——.densruppe hatte ſich bafd nach dem Start vom Gros ſondert. Die beiden Führenden, L. Mittmann und F. Floethe, lagen auf der ganzen Strecke faſt auf gleicher Höhe. Mittmann, von dem man glaubte, er werde ſich den erſten Preis holen, konnte aber den Endſpurt nicht durchhalten und mußte ſich durch Floethe ſchlagen laſſen. Sehr wacker hielt ſich Hch. Scherer, ein Jugend⸗ mitglied, das kurz vor dem Ziel noch ſehr nahe an den ſtändig auf dem dritten Platz liegenden K. Schaudel⸗Mannheim heran⸗ rlickte. Von den Damen, die ſich beim Gros befanden, holte ſich Frl. J. Ries⸗Heidelberg den erſten Preis. Ein großer Teil des Publikums begleitete die Schwimmer und Schwimmerinnen auf dem linken Ufer bis zum Ziel. Die ſehr bedrohlich ausſehenden Wetter⸗ wolken, die während der Wettkümpfe am weſtlichen Horizont herauf⸗ dene brachten in Ke die gegen halb 6 Uhr beendete Veranſtaltung keine Störung, da ſie ſich erſt nach Schluß mit einem ganz kleinen Spritzerchen bemerkbar machten. Nachfolgend die Ergebniſſe der Wettkämpfe: Altherrenſchwimmen über 30 Jahre(500 Meter): 1. H. Heu ß⸗Mannheim 9 Min. Damenjugendſchwimmen(500 Meter). 5 Teilnehme · rinnen. 1. Helene Heuß⸗Mannheim 10 Min., 2. J. Ries⸗Heidel⸗ berg 10,5 Min., 3. M. Grümewald⸗Heidelberg. Kriegsbeſchädigtenſchwimmen(500 Meter). 2 Teil⸗ 14* 1. WFrey⸗Mannheim 10,10 Min., 2. H. Boger⸗Frankfurt in. Männerſchwimmen(2000 Meter), 1. F. Flöthe 25,40 Min., 2. L. Mittmann⸗Mannheim 25,50 Min., K. Schaudel⸗Mann⸗ heim 26,55 Min., 4. F. Müller⸗Mannheim 27,30 Min. Jugend⸗ und Schülerſchwimmen(2000 Meter). 1. Hch. Scherer⸗Mannheim 26,55 Min., 2. K. Scheuermann⸗Mann⸗ heim 28,15 Min., 3. W. Ellwanger⸗Mannheim 28,30 Min. 1 Altherrenſchwimmen über 35 Jahre(2000 Meter). K. Kißling⸗Frankfurt 34,35 Min. 2 Damenſchwimmen(2000 Meter). 1. J. Rie s⸗Heidelberg 9,40 Min., 2. T. Köhntein⸗Frantfurt 31,25 Min., 3. G. Heuß⸗ tannheim 34 Min. Sch. O. Warmuth⸗Spandau Deutſcher Nheinmeiſter. B. Köln, 1. Aug. ie am Samstag in Köln ausgetragene Meinmeſterſcaft veranſtaltet vom K. S. K. 1912, brachte große erraſchungen. E. Bahnmeyer(S. V. Mannheim) befand ſich ei großer Form und landete als 3. Sieger; ebenſo der Mannheimer marmige Langſtreckenſchwimmer A. Volkrath(S. B. Gut⸗Naß 08 00 B..⸗Gladbach), der im Schwimmen„Juer durch Köln“(5000 1 eter) den 2. Preis an ſich bringen konnte, welches um ſo mehr Fräuſchäzen iſt, da er nach einer ſchweren Lungenentzündung im rühjahr und ohne jedes Training erſtmalig wieder an den Start bung. Mit ſeiner Zeit von 32 Min. 28 Sek. unterbot er die Zeit 2 7 1. Senioren um 10 Sekunden und diejenige der Junioren um Sekunden, was ſeine alte Form aufs neue beſtätigt. Vollrath ird am 21. Auguſt in Berlin„Quer durch den langen See“(3800 nter) und am folgenden Tage 3 beſetzen. Er geht G den beſten Ausſichten ins Rennen. Nachſtehend die einzelnen mtlichen Reſultate: 0 Deutſche Rheinmeiſterſchaft. 7500 Meter. 1. O. Mia m uth, Spandau, 44,10 Min. 2. H. Neurohr, Köln, 44,27 Kun. 3. E. Bahnmeyer, Mannheim, 45,35 Min. 4. W. Waſſer, 9öln, 45,55 Min. O. Schiele, Magdeburg, der als erſter Favorit 25 mit 20 Meter Vorſprung dei 7000 Meter noch als Erſter zg, ſetzte aus. Ermunterungsſchwimmen. 7500 Meter. 1. H. Ra⸗ Die ſounkägigen Fußballwettkämpfe. Mannheimer Fußballklub 08— Sportklub Freiburg.:1 Halbzeit:0. Am geſtrigen Sonntag vormittag trafen ſich auf dem Lindenhofſport⸗ platze beim alten Gaswerk unter der Leitung des Schiedsrichters Hachel von Fußball⸗Vereinigung Neckarau obige Mannſchaften in ſtärkſter Auf⸗ ſtellung bei ea. 2000 Zuſchauern. Um 10 Uhr 15 hatte Freiburg Anſpiel, konnte aber außer einem Eckball nichts weiter erreichen. Lindenhofs Mann⸗ ſchaft hatte ſich gleich bei Beginn des Spiels eine etwas maſſive Spielweiſe angeeignet und war daher auch in der ganzen erſten Halbzeit ſichtlich über⸗ legen. Beide Tore wurden des öfteren ſtark bedrängt, jedoch ohne Erfolg. Erſt in der 13. Minute konnte Lindenhof durch einen Treffer des Mittel⸗ ſtürmers die Führung übernehmen. Freiburg ſchien aber überhaupt kein Glück zu haben, denn trotz aller Durchbrüche wurden die totſicherſten Chancen vor des Gegners Tor verdußt. Lindenhofs Halblinker konnte in der 30. Minute das 2. Tor erzielen und bei dieſem Stande ging es in die Pauſe. Nach Wiederbeginn lenkte Freiburg durch ſchöne Kombinationen die Aufmerkſamkeit des Publikums auf ſich. Freiburg war nun Lindenhof — welches etwas an Stärke abgenommen hatte— ſichtlich überlegen. Aber immer noch ohne Erfolg. In der 20. Minute gelang es dem Freiburger Mittelſtürmer, das wohlverdiente Ehrentor für ſeine Mannſchaft zu er⸗ zielen. In der 34. Minute konnte der Halbrechte von Lindenhof nochmals einſenden u. daher gewann der Mannheimer Fußballkl. 08 das ſonſt ſchön und ruhig verlaufene Spiel mit 31. U. Richklinien für die RAugbyſpielzeil 1920—21. Der Deutſche Rugby⸗Fußballverband(Geſchäftsſtelle Heidelberg) verſendet ſoeben an ſeine Unterverbände und Vereine die Richtlinien für die Spielzeit 1920—217, aus denen hervor⸗ geht, daß die Intereſſen des Rugbyſports, der in erfrenlichem Wachſen be⸗ griffen iſt, von großen Geſichtspunkten aus wahrgenommen werden. Die kommende Spielzeit wird in erſter Linie der weiteren Ausbreitung des Rugbyſports dienen; zu dieſem Zweck werden eine Reihe Werb eſpiele abgehalten werden, deren bedeutendſtes am 12. September 1920 in Verbin⸗ dung mit dem D. R. A. f. L. im Berliner Stadion ſtattfinden wird. Es ſchließen ſich Werbeſpiele an in: Göttingen, Braunſchweſg, Hildesheim, Mainz, Wiesbaden, Pforzheim, München und anderen Städten. Am 3. Ok⸗ tober findet ein allgemeiner deutſcher Rugby⸗Werbetag ſtatt, der als Kundgebung aller deutſchen Rugbyſpieler gedacht iſt; es wer⸗ den an dieſem Tage an allen Orten, wo der eirunde Fußball bekannt iſt, Propaganda⸗Spiele abgehalten werden. An weiteren wichtigen Propagan⸗ da⸗Spielen ſind die geplanten Städtekämpfe Hannover⸗Linden, Hannover⸗ Hamburg, Frankfurt⸗Heidelbe rig, Frankfurk⸗Stuttgart, Heidel⸗ berg⸗Stuttgart und das klaſſiſche Rord⸗Südſpiel zu erwäh⸗ nen. Das letztere findet am 31. Oktober in Hannover ſtatt. Beſondere Aufmerkſamkeit wendet der D. R. F. V. ferner den Hochſchulwettkämpfen, bei denen Studentenmannſchaften aus Hamburg, Haunover, Frankfurt, Heidelberg, Stuttgart, Tübingen und vorausſichtlich auch München auch tätig ſein werden, zu; ebenſo ſollen die Schüler⸗ und Jugendſpiele in erheblichem Maße vermehrt und gefördert werden. Die Verbandsſpiele werden wie üblich innerhalb des nord⸗ und ſüddeutſchen Verbandes aus⸗ eſpielt; der norddeutſche Meiſter trifft dann mit dem ſüddeutſchen am 17. April 1921 in Frankfurt a. M. zum Entſcheidungsſpiel zuſammen. Dieſer Auszug aus dem allgemeinen Arbeitsprogramm läßt erkennen, daß der ielf an. been gegen den ſich früher ſo manches unberechtigte Vorurteil erhöb, berufen iſt, auf dem Gebiet des Raſenſports eine führende Rolle zu ſpielen. 0 Die Jukunft des deulſchen Luftſchiffbaues. Im Kurgartenhotel zu Friedrichshafen fand, wie bereits an anderer Stelle kurz mitgetellt, dieſer Tage die 10. ordentliche General⸗ verſammlung der Deutſchen Luftſchiffahrts⸗.⸗G. in Anweſenheit des von ſeiner amerikaniſchen Reiſe zurückgekehrten General⸗ direktors der Zeppelingeſellſchaft, Herrn A. Eolsmann, ſtatt. Die Generalverſammlung beſchloß, trotz der trüben Zukunftsausſichten, weiter zu beſtehen. Ueber die Zukunftsausſichten des Unternehmens wie der Luft⸗ ſchiffahrt überhaupt konnte die Verſammlung nicht beſtimmt unterrichtet werden. Die Beſtimmungen des Friedensvertrages ſind gerade für die Luftſchiffahrt ſehr hart, ſo daß der Betrieb, wie bisher, auch fernerhin ruhen muß. Für die nach der Revolution zerſtörten ſieben Luftſchiffe verlangt die Entente Erſatz, aber nicht der Zahl der Luftſchiffe nach, ſon⸗ dern dem Rauminhalt nach. Und da die zerſtörten Luftſchiffe alle über 50 000 Khm. hatten, verlangt die Entente für jedes zerſtörte Luftſchiff zwei kleinere Luftſchiffe. Die beiden fertiggeſtellten Fahr aſtluftſchiffe„Boden⸗ ſee“ und„Nordſt ern“ müſſen im Sinne dieſes Verlangens abge⸗ liefert werden. Die Entente geſtattet zwar, mit einem dieſer beiden Luftſchiffe Fahrgaſtfahrten zu unternehmen; weil aber der Betrieb mit nur einem Luftſchiff zu unrentabel iſt, wird der Verkehr nicht aufgenommen. Dies auch aus Vorſicht, damit dem Luftſchiff nicht etwas zuſtößt. Die Entente erlaubt erſt ein Vierteljahr nach Ablieferung des letzten verlangten Gerätes, den Bau wieder aufzunehmen. Das aber iſt eine Zeitbeſtimmung, die ganz nach Belieben auf Jahre verlängert werden kann. Und wenn erſt mal der Bau dann wieder aufgenommen werden darf, muß jedes dritte Luftſchiff bis zur Ablieferung der verlangten Zahl Erſatzluftſchiffe an die Entente abgeliefert werden. Dies aus dem Gründe, daß immer das voll⸗ kommenſte Luftſchiff zur Ablieferung kommt. Ob ſich dies freilich durchführen läßt, wenn ſich einmal das Luftſchiff⸗Bauperſonal verlaufen hat, iſt ſehr fraglich. Verlangt wird ferner von der Entente, daß die neueſte größte Bauhalle in Friedrichshafen, in der die Luftſchiffe bis zu 70 000 Kbm. gebaut werden, derſtört wird. Ueber dieſen Punkt des Verlangens ſind neue Verhandlungen eingeleitet. Referenten für Sport in allen Miniſterien. Im Reichsminiſterium des Innern iſt durch die Ernennung des Herrn Dr. Mall witz und im Reichswehrminiſterium durch die von Herrn Runge zu Sportreferenten der erſte Schritt zu geſunden Verhältniſſen getan, doch wird von einer wirklichen Beſſerung erſt geredet werden können, wenn auch die übrigen Miniſterien, insbeſondere Eiſenbahn⸗, Juſtizmini⸗ ſterium uſw. geeignete Perſönlichkeiten berufen werden, die nicht nur den guten Willen, ſondern auch die nötigen Kenntniſſe über Sport und Körper⸗ pflege beſitzen, damit die zum Teil lächerlichen Einſchränkungen, die dem Sport und der Körperpflege überhaupt noch immer bereitet werden, endlich einmal verſchwinden. So iſt es geradezu unfaßbar, daß durch den neuen Gepäcktarif der Eiſenbahnen die Mitnahme von Winterſportgeräten ver⸗ boten ſein ſoll. Weiter erinnern wir an die höchſt weltfremde Verfügung des Reichspoſtminiſters, daß Sportnachrichten keine Nachrichten von allge⸗ meiner Bedeutung ſeien und daher nicht„dringend Preſſe“ telephoniſch weiter gegeben werden dürfen. Dann die vielen unverſtändlichen Maß⸗ nahmen über die Schaffung oder vielmehr Nichgchefeng von Spielplätzen, die Unterſtützung der finanziell keineswegs glänzend daſtehenden Sport⸗ vereine uſw. uſw. Tauſende von Beiſpielen könnten ſo aufgezählt werden. Es iſt daher nur gerechtfertigt, wenn ſowohl die Sportverbände als auch der Deutſche Reichsausſchuß für Leibesübungen ſich dagegen wenden. sr. Schützer die Zweifährigen! Verſchiedene Sportzeitungen bringen einen Bericht, in dem E. Sucko w an den Preußiſchen Landwirtſchaftsminiſter und Oberlandſtallmeiſter die Frage richtet, warum die Rennen für die jüngſte Altersklaſſe dem Vor⸗ ſchlage des Dr. von Wein berg entſprechend nicht auf der Hoppe⸗ gartener Bahn abgehalten werden. Dazu wird uns vom Preſſedienſt des Miniſteriums für Landwirtſchaft, Domänen und Forſten geſchrieben: „Die Veranſtaltung von Rennen auf der Hoppegartener Bahn iſt aus verkehrstechniſchen Gründen nicht möglich, da bei der herrſchenden Kohlen⸗ not die Eiſenbahnverwaltung nicht in der Lage iſt, Züge zur Perſonen⸗ beförderung nach Hoppegarten zu ſtellen. Au genügen die Baulichkeiten auf der Hoppegartener Bahn in ihrem jetzigen, zum Teil baufälligen Zu⸗ ſtande den Anforderungen der techniſchen Durchführung des Rennbetriebes nicht mehr. Damit erledigt ſich vorläufig die Frage der Zweijährigen⸗ prüfung auf der Hoppegartener Bahn ſelbſt.“ Inkernationale leichtathletiſche Weitkämpfe in München. Am 28. und 29. Auguſt veranſtaltet der Turn⸗ u. Sportperein München von 1860 wieder internationale leichtathletiſche Wettkämpfe, zu denen bereits eine öſterreichiſche und 1 Mannſchaft, ſowie eine f Reihe deutſcher Meiſter zugeſagt haben. Zur Austragung gelangen: 100 domaff, Gelſenkirchen, 46,13 Min. 2. P. Prenzel, Düſſeldorf, Mtr.⸗ 100 Mtr.⸗Junforen⸗, 200 Mtr.⸗Einfadung⸗, 400 Mtr.⸗, 800 Mir.⸗, 8 275 Eſten, 40,25 Min. Mir, J mel J00 Pee, Einlabrdg, 10 dal 100 5fr40 lies 100 Mte amen. eter. 1. L. V r, Eſſen, 49,25 Min.., 8 ma.⸗Einlabung⸗, nia., 10 ma tr. 2. C. Globig 8 5— Milt Dumen-, 4 mafl 100 Mtr.⸗, Damen A⸗, 5 und G⸗Klaſſe, Schweden⸗(100, Quer Nurd K 61 1 0 5000 Meler, a) Senloren. 1. K 200, 300, 400 Mtr.)=, E- und-⸗Klaſſe, 4 mal 100 Meir. Alte Herren⸗ Grube Neuwi En Ipt Staffellauf; Hoch⸗ und Weitſprung; Weſtj rung für Junoren; Stabhoch⸗ Baſſeldorf 52 30 Piis 2 eden ere n 1 Nin dag, prreg 80 Pib⸗Etein, und Kugef⸗Stoh; Epees-, Sgienberzall. ind B. 56 eldorf, 32,30 Min. 2. H. Fauſt, Gelſenkirchen, 32,34 Min. 3. H. tus-Wurf. berth, Düſſelborf, 32,35 Min. Ermunterungsſchwimmen: 1. er, Bonn, 33,51 Min. amen. 1. S. Wahl, Bonn, 32,35 Min. 2. J. Betzner, C. Almenrae⸗ durg, 32,.25 Min. 2. A. Vollrath, Mannheim, 32,28 Min. Düſſeldorf, 32,35 Min. 4. H. Poth, Benrath, 32,38 Min. 3 3. Zaur Verteilung gelangen in den Siaffeln Rroße Bronzepftatten, in den Einzelwettbewerben⸗ ſchöne Ehrenpreiſe und Plaketten. eldeſchluß 19. Auguſt. Nähere Ausſchreibung durch das Vereinsſekretariat München, Aueuſtraße 19. 05 Pferberennen. *Karlshorſt, 1. Aug. Wiederſehen⸗Jagdreuſten. 11.000 Maxk. 3200 Mtr. 1. Roſenritter(H. Scholz), 2 Ebereſche(Streit), 3. Sierra(Fibr). Unplaziert: Poſſenreſßer, Herzog, Minnezart, Tettſcheria, Denkmünze. Tot.: 53:10; 17, 18, 45:10.— Preis von Herzfelde. 11 000 M. 2400 Mtr. 1. Dolde(Edler), 2. Notbremſe(Brederecke), 3. Markſcheider(O. Dreißig). Unplaziert: Ladro, Landvogt(ausgebrochen), Rotgold(ausgebrochen), Admiral. Tot.: 32:10: 13, 15, 14:10.— Bod⸗ dien⸗Jagdrennen. Ehrenpreis und 11000 M. 4000 Mtr. 1. Peredur(s. Keller), 2. Döberitz(v. Berchem), 3. Coriolan II(v. Falken⸗ hauſen). Unplaziert: Samum, Kurzkehrt, Jodler, Orianne, Meerſchaum. Tot.: 73:10; 23, 16, 26:10.— Preis von Quaſt. 18 000 M. 2800 Mtr. 1. Hofgunſt(Holtz), 2. Sorma(Edler), 3. Radieschen(Ulbrich). Unplaziert: Minorka, Mare Aurel, Das Puppchen, Alag; Schnucki II, Deinhart, Givet, Ranunkol. Tot.: 52:10; 24, 25, 57:10.— Wald⸗Jagd⸗ rennen. Ehrenpreis und 18 000 M. 3600 Mtr. 1. Kitty(v. Keller, 2. Malachit(v. Berchem), 3. Wolpoto(Freeſe). Unplaziert: Fips, Furcht⸗ los, Donnerkeil, Caſtle Brillant. Tot.: 97:10; 12, 12, 11:10.— Straus⸗ berger Jagdrennen. 20 000 M. 4200 Mtr. 1. Hunding Saager), 2. Polka(Wurſt), 3. Philomele(Müller). Unplaziert: Maiſon Rouge, Slota Lipa(gefallen), Biedermann II(ausgebrochen). Tot.: 24:10 13, 15, 16:10.— Preis von Vogelsdorf. 11000 M. 1400 Mtr. 1. Veſper(Rupprecht), 2. Felmy(Gaedicke), 3. Donnerkeil(Reiter un⸗ bekannt). Unplaziert: Mur, Märchen, Figaro, Feierſtunde, Zwirn, Föhn. Tot.: 151:10; 40, 19, 33:10. *Hannvpver, 1. Auguſt. Jungfern⸗Kennen. 17 000 Mark. 1000 Meter. 1. Omen(O. midt), 2. Leonie(Brown), 3. Sardanapal(Schläfke). Unplaziert: Famos, Baſilisk, Hecklingen. Tot.: 12:10 11, 18:10.— Mydlinghofen⸗Rennen. 17000 Mark. 1800 Meter. 1. Sterna(Zimmermann), 2. Chouan (Raſtenberger), 3. Moritz(Gotzen). Unplaziert: Theos, Freſice, Ferry, Markgraf, Schnucki, Lotosblume. Tot.: 29:10; 12, 13, 13710. — See⸗Jagdrennen. 18 000 Mk. 4000 Met. 1. Artillerie⸗ feuer(Teichmann), 2. Rumplertaube II(Nafh), 3. Orator II (Rinkleib). Unplaziert: Tory Hill II(gefallen), Luchs, Robert, Lynch, Law. Tot.: 26:10; 14, 18, 27:10.— Hoffnungspreis. 40 000 Mark, 1100 Meter. 1. Blauundweiß(O. Schmidt), 2. Tambur(Kaiſer), 3. Hellebarde(Bleuler). Unplaziert: Traum⸗ deuter. Tot.: 18:10; 10.11.— Niederſachſenpreis. 30 000 Mark, 1600 Meter. 1. Oberfeldherr(O. Müller), 2. Roſen⸗ buſch(Olejnik), 3. Palme(O. Schmidt). Unplaziert: Sauſewind, Falter, Ritterſporn, Revelin, Hamdanj. Tot.: 53:10; 18, 18, 22:10. — Preis vom Schloß. 40 000 Mk. 2400 m. 1. Wander⸗ falke(Raſtenberger), 2. Pallenberg(Bleuler), 3. Alamund(Ole⸗ jnik). Unplaziert: Liebhaber, Herſenier. Tot.: 24:10; 15, 22:10. — Hannoverſches Pferd. Ehrenpreis und 17000 Mark. 1200 Meter. 1. Deficit(Raſtenberger), 2. Antilope(Gryczke), 3. Prung(Wenzel). Unplaziert: Harmonte, Margrit, Fritzi. Tot.: 24:10; 15, 36:10.— Ehrenpreis⸗Jagdrennen. Ehrenpreis und 30 000 Mark. 4200 Meter. 1. Gebhard(Naſh), 2. Do⸗ metrius(Huguenin), 3. Reſt(Hofmann). Unplaziert: Elatus. Tot.: 15:10; 10, 10:10. * Neuß, 1. Aug. Römerhof⸗Rennen. 17000 Mark. 1200 Meter. 1. Peter, 2. Rari, 3. Eierbecher. Unplaziert: Serenade, Toni. Tot.: 27:10; 18, 25:10.— Waldfried⸗Rennen. 20 000 Mark. 1600 Meter. 1. Pankgräfin(Polgar), 2. Tradition, 3. Eigenlob. Unplaziert: Mentor II, Eleganz, Mercantil, Siegbert. Tot.: 61:105 20, 22, 18:10.— Schloß⸗DyckRennen. 17 000 Mark. 3000 Meter. 1. Szervuſk(Lewicki), 2. Wulfhard, g. Pollack. Unplaziert: Orta, Waſſerrate, Muſette, Rübezahl(ge⸗ fallen, Bernina(befallen), Eleonore(angehalten), Sheitani, Oſter⸗ 1(angehalten). Tot.: 29:10; 15, 16:10.— Lauvenburg⸗ ennen. 20 000 Mark. 2000 Meter. 1. Lorigan de Coty (Saria), 2. Emilius, 3. Raubſchütz und Armin. Unplaziert: Ge⸗ duld, Charlotte II. Tot.: 39.10; 15, 22, 7,:10.— Neußer Jagdrennen. Ehrenpreis und 37 000 Mark. 4000 Meter. 1. Totes Rennen zwiſchen Lucretia(Oertel) und Harpu ne (Ludwig), 3. Alantic. Unplaziert: Nelſon, Sieglinde, Metz(gef.), Rottalmünſter, Sepia. Tot.: für Lucretia 11:10, Platz 11:10, Har⸗ pune Tot.: 14:10, Platz 11:10; für Atlantic Platz 12:10.— Nor d⸗ kanal⸗Ausgleich. 20 000 Mark. 1400 Meter. 1. Cham⸗ pagne, 2. Colombine, 3. Ochrida. Unplaziert: Ahnung, Warten⸗ burg(als erſter disqualifiziert), Daphne, Offenſive. Tot.: 105:10; 23, 16, 15:10.— Zolltor⸗Hürdenrennen. 20000 Mark,. 8200 Meter. 1. Cſemernye(Klapper), 2. Retter, 8. Brünella, Unplaziert; Caſſierer, Pläswitz, Hidalgo, Wendula, Eiders Traum. Tot.: 36:10; 16, 16, 16:10. München⸗Riem, 1. Auguſt. Preis von Rohrenfeld⸗ 11000 M. 1000 Meter. 1. Chimäre(Mate), 2. Myoſotis. Totes Rennen um den dritten Platz zwiſchen Cavatine und Caramelle. Unplaziert: Conte. Tot.: 17:10; P. 11, 11:10. Verſuchs⸗ Jagdrennen. 8000 M. 3000 Meter. 1. Raduleſti(Unter⸗ holzner), 2. Soligaſt, 3. Villago. Unplaziert: Boros, Saint Barbara, Flieger. Tot.: 20:10; 14, 21:10.— Star⸗Rennen. 16000 M. 1600 Meter. 1. Opanke(Breſſel), 2. Entſcheidung, 3. O⸗Fan. Unplaziert: Roſenhecke, Roſine. Tot.: 13:10; 16, 18:10.— Preis von Puchhof. 15000 M. 4500 Meter. 1. Philline(Unter⸗ holzner), 2. Czernowitz, 3. Radames. Unplaziert: Dorflump, Freia II. Tot.: 36:10; 18, 19:10.— Malua⸗Rennen. 22 000 M. 2400 Meter. 1. eſul(Matz), 2. Coclicot, 3. Iſtria. Unplaziert: Szepike, Vitus, Südtiroler, Refuge. Tot.: 14:10; 12, 21, 19:10.— Laudon⸗Rennen. 12000 M. 1400 Meter. 1. Galant(Maté), 2. Grasteufel, 3. Fruskagora. Unplaziert: Zori, Bekaſſine. Tot. 14.10; 12, 18:10,.— Preis von Sonnenhaufen. 12000 M. 3200 Meter. 1. Sunila(Unterholzner), 2. Erich, 3. Schanze. Un⸗ plaziert: Milander, Irlbach, Wittlicher. Tot.: 18:10; 13, 18:10. Pferdeſport. sr. Neue Rennausſchreibungen veröffentlicht der Dresdener Rennverein für den 4. und 5. September. Die beiden hauptſächlich dem Flachſport gewidmeten Tage bringen insgeſamt 331 000 Mark an Preiſen. Das Hauptereignis, der über 2200 Mtr. führende Sachſen⸗Preis von 50 000 Mark, wird am Samstag, 4. September gelaufen, ebenſo das Jugend⸗Rennen von 35 000 Mark für Zweijährige. Allgemeines. sr. Bom Deutſchen Reichsausſchuß. Für den verſtorbenen Syndikus Braumüller 5 Regierungsrat Dr. Bpurwieg vom Reichsminiſterium des Innern als Mitglied des Wiriſchofts⸗Ausſchufßes angenommen worden. — Das e e Sportabzeichen wurde in Gold weiter einmal, in Silber dreimal und in Bronze 7 mal verliehen, ſodaß bis jetzt im Hütter 1286 Sportsleute im Beſitz des Abzeichens ſind.— Die Deutſche Hochſchule gibt den Plan ihres erſten Studenten⸗Winter⸗ Kurſes bekannt. Er findet vom 8. November 1920 bis 19. März 1921 205 und umfaßt praktiſch die Körperausbildung durch Schwimmen, Fech⸗ en, Freiübungen uſw. und den wiſſenſchaftlichen Unterricht durch Vor⸗ träge von Dr. Bruſtmann, Dr. Moede, Diem, Dr. Mallwitz und Dr. Kirch⸗ berg. Weihnachts⸗ und Winterſportferien fſind vom 29. Dezember bis 15. Januar. Nadſport. sr. Die Dresdener Abendreünen brachten den„Saxonia⸗Preis“ in 2 Läufen über 30 und 50 Km., der von Lewanow(Continental⸗Reiſen) ewonnen wurde. Alle anderen Fahrer hatten ſo unter Rad⸗ und Motor⸗ efekten zu leiden, 910 ſte Lewaſtow niemals gefährlich werden konnten. Die genauen Ergebniſſe waren: Saxonia⸗Preis, 1. Lauf: 80 Km.: 1. Le⸗ wanow 22:29, 2. Weiß 625 Mtr.: 3. Bauer 1520 Mtr., 4. Sawall 2375 Mtr. zurück.— 2. Lauf: 50 Km.: 1. Lewanow 37:99,1, 2. Sawall 1490 Mtr., 3. Bauer 1960 Mtr., 4. Weiß 8140 Mtr. zurück. Geſamtergebnis: 1. Lewanom 80,000 Km., 2. Bauer 76,520 Km., 3. Sawall 76,135 Km., 4. Weiß 71,285 Km.— für Hexrenfahrer: 1 Km.: Beyer(Wanderluſt⸗ Dresden):88,2.— 10 Km.: 1. Beyer(Wanderluſt⸗Dresden) 16:11. sr. Meiſterſchaft der Deutſchen Radfahrer⸗Union. Die Straßenmelſter⸗ 15 der Union über 110 Km. für Amateure und Berufsfahrer findet am 15. Auguſt auf der Strecke Berlin—Wannſee ſtatt. Das Rennen wird vom Radfahrer⸗Sportklub 1900 veranſtaltet. Latonkennis. ar, Juternalionales Teunis⸗Turnier in Karlsbab. Nach jahrelanger, durch den Krieg verurſachter Unterbrechung konnte in bieſem Jahre der Internattonale Sport-Klub Karksbad die Fieihenfolge ſeiner beſten bekann⸗ een Turniere fortſetzen. Zum erſten Male patte der neugegründete Deutſche Jamwntennis⸗Verband in der Tſchechoflowakei die übernommen. Trutz der Reiſeſchtoierigkeiten hatte ſich eine Anzahl erſtifaſſiger Spieler eingefunden, därunter aus TDentſchland die Gebr. Kleinſchrotd, Dr. Albrecht u. a. Geſellſchaftlich war wie in den Friedentzjahren das Turnier der Höhepunkt der Karlsbader Saiſon. Von den ſpannenden Kämpfen ſelen nur die Endſpiele angegeben, in denen die deutſchen Spieler beſonders günſtig abſchnitten: Herren ⸗Einzelſpiel, Verbandsmeiſterſchaft: 1.§. Kleinſchrothz 2. R. Kleinſchroth.— Damen⸗Einzeſſpief, Lerbands⸗ noch bekannt gegeben. von Wagener, Hauptmann a. D. Chr. Belſerſche Verlagsbuchhandlung, 9. Selte. Nr. 338. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mitiag⸗Ausgabe.) Montag, den 2. Auguſt 1920. mieiſterſchaft: 1. Eliſſen; 2. G. Janotta.— Herren⸗Doppelſpiel, Ver⸗ bandsmeiſterſchaft: 1. G ebr. Kleinſchroth; 2. Sohyka⸗Bertrand.— Herren⸗Einzelſpiel(Bäderpreis): 1. R. Kleinſchroth.— Herren⸗ und Damen⸗Doppelſpiel: 1. Amende⸗Bertrand; 2. Eliſſen⸗Kleinſchroth. Leichtachletit. sr. Inkernationale leichtathletiſche Wettkämpfe in München. Am 28. und 29. Auguſt veranſtaltet der Turn⸗ und Sportverein München von 1860 wieder internationale leichtathletiſche Wettkämpfe, zu denen bereits eine Iſterreichiſche u. ungariſche Mannſchaft, ſowie eine Reihe Deutſcher Meiſter zugeſagt haben. 5 sr. Bei den internationalen leichtathletiſchen Wettkämpfen in Amſter⸗ dam ſiegte der.⸗C. Charlottenburg in der 400 Mtr.⸗Stafette in 44,1 Sek. und nicht der Frankfurter Fußball⸗Verein Eintracht, wie einige ſüddeutſche Zeitungen meldeten. Frankfurt gebrauchte 44,3 Sek. Olympiade. sr. Die ſchweizeriſchen Ausſcheidungskämpfe für die Olympiſchen Spiele in Genf brachten mit Ausnahme des 100 Mtr.⸗Laufes von Irmbach von 10,6 Sek. keine beſonderen Leiſtungen und auch die Zeit von Irmbach iſt nur mit Vorſicht zu genießen. Da Irmbach für die 200 Mtr. die mäßige Zeit von 29,2 Sek. gebrauchte, ſo muß man das Hauptverdienſt an den 10,5 Sek. wohl weniger dem Läufer als der Uhr zuſchreiben. Die Ergebniſſe waren: Diskuswerfen: Guggenheim 37,73 Mtr.— 100 Mtr.⸗Laufen: Irmbach 10,8 Sek.— 200 Mtr.⸗Laufen: Irmbach 23,2 Sek.— Weitſprung: Kindler 6,62 Mtr.— 1500 Mtr.⸗Laufen: Gaſchen:25.— Speerwerfen: Gaſch 44,55 Mtr.— Dreiſprung: Weicel 11,98 Mtr.— 5000 Mtr.⸗Laufen: Gaſchen 16:22,6.— 400 Mtr.⸗Laufen: Nozieres 50,2.— Kugelſtoßen: Gaß 12,21 Mtr.— 800 Mtr.⸗Laufen: Martin:5,6.— Hochſprung: Moſer 1,70 Mtr. sr. Olympiſche Spiele. Bei den Polowettſpielen der Olympiſchen Spiele in Antwerpen unterlagen die Vereinigten Staaten gegen Spanien mit:13 Toren und die Belgier gegen die Engländer mit:8 Toren. Das Entſcheidungsſpiel beſtreiten Spanien und England. sx. Ein ſechzehnjähriger Marathonſieger. Bei den ſapaniſchen Aus⸗ ſcheidungskämpfen für die Olympiſchen Spiele gewann in Tokia den Mara⸗ thonlauf über 40 Km. der erſt 16jährige Paſhima in der ausgezeichneten Zeit von 2 Stunden 26 Minuten. Fußzball. srx. Internationale Fußball⸗Städteſpiele. Für den Monat Mai 1921 wird eine Dresdener Städtemannſchaft auf einer Sportreiſe gegen Wien, Budapeſt und Breslau ſpielen. Winkerſpork. sr. Hauptverſammlung des Deutſchen Ski⸗Verbandes. Eine Haupt⸗ vertreter⸗Verſammlung des Deutſchen Ski⸗Verbandes findet am 18. und 19. September in Frankfurt a. M. ſtatt. Die Tagesordnung wird Büchertiſch. Das literariſche Echo.(Verlag Egon Fleiſchel u. Co. Berlin) bringt in ſeinem 1. Auguſtheft folgende Aufſätze: Hugo Daffner, Der Don Juan⸗ Typus; Georg Buſch, Edith Nebelong; Heinr. Stolz, Franz Nabl; Heinrich Zerkanlen, Neue Lyrik; Stefan Wangart, Strömungen im Buchhandel. Meggendorſer Blätter. Der uns vorliegende Band des zweiten Halb⸗ jahres 1919 der Meggendorfer Blätter beweiſt von neuem, daß wir eine ausgeſprochene illuſtrierte Familienzeitſchrift vor uns haben. Satyre und Humor, die ſich in Wort und Bild auf das vielſeitigſte ausleben, wiſſen in jeder Nummer ſich ſtreng in den Grenzen des Schicklichen zu halten, ſodaß man dieſes ungemein erheiternde und unterhaltende Vuch auch der Jugend unbedenklich in die Hand geben kann. Aber auch die Erwachſenen werden in den Stunden, in denen ſie nach geſunder Zerſtreuung ſuchen, gern dar⸗ nach greifen. Auf die typographiſche Ausſtattung iſt durch den Verlag von 85 85 Schreiber, München und Eßlingen wieder große Sorgfalt verwandt orden. ͤ Von der Heimat geächtet. Im Auftrag der Deutſchen Legion bearbeitet Stuttgart. Als das Tragiſche an der Baltikum⸗Unternehmung erſcheint nach der Lektüre dieſes Buches, daß die Truppe dort draußen ſich der Rich⸗ tigkeit ihrer Rechnung und ihrer vaterländiſchen Pflicht ſo ſtark bewußt war, daß ſie ſich ſelbſt dann noch für die Heimat einſetzen wollte, als ſie zu Hauſe beſchimpft und geächtet wurde. Das Buch wird zweifellos großes Intereſſe und Aufſehen erregen und manchem die Augen öffnen über die Entwicklung der Dinge im letzten Jahr und in dieſem Frühjahr. Außer⸗ dem iſt es dazu geeignet, zu zeigen, daß es doch noch Offiziere mit Pflicht⸗ und Ehrgefühl gibt, die ſich über die politiſche Entwicklung der Gegenwart ſtellen und unr eine Richtſchnur des Handelns kennen: die Pflicht für das Vaterland.(728) „Der junge Deutſche“. Blätter für Baumeiſtergedanken zum rechten deutſchen Leben. Herausgeber und Schriftleiter Wilhelm Thoſt, Verlag Matthes u. Thoſt, Hartenſtein i. Erzgebirge. Die Doppelnummer Juli⸗ Auguſt iſt dem niederſchleſiſchen Dichter Eberhard König gewidmet, der, leider noch viel zu wenig bekannt, ohne Uebertreibung als einer der größten lebenden deutſchen Dichter bezeichnet werden kann. Außer Gedichten und ſehr ſchönen Werkproben bringt das Heft ein ausgezeichnetes Bildnis des Künſtlers und eine Photographie eines Bildwerkes des Künſtlers, der ſich damit zugleich als vielverſprechender Bildhauer den Leſern darſtellt. Wem die Verbreitung deutſcher Kunſt am Herzen liegt, ſollte ſich dieſes Heft an⸗ ſchaffen und in ſeinem Bekanntenkreis verbreiten. Letzte Meldungen. 5 Wo Rauch iſt, iſt Feuer. J Berlin, 2.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Mitteilungen der„Magdeburgiſchen Zeitung“ über eine gemeinſame Aktion der Unabhängigen und ommuniſten ſind von dem Magdeburger Oberpräſiden⸗ ten Hörſing und dem ſehr ſozialdemokratiſch infizierten preußiſchen Staatsminiſterium barſch dementiert worden. Die „Magdeburgiſche Zeitung“ weiſt nun darauf hin, daß das Auswärtige Amt, der Oberreichsanwalt in Leipzig und auch das Königsberger Oberpräſidium durchaus ande⸗ rer Meinung iſt und die Mitteilung ſehr ernſt nimmt. Auch wir haben hier ſchon vor ein paar Tagen betont, daß Herrn Hörſings Auffaſſung und die des preußiſchen Staats⸗ miniſteriums nicht von allen amtlichen Stellen geteilt würde. Vereinigung des öſterreichiſchen Deutſchen Schulvereins mit dem Verein für das Deulſchtum im Auslande. EBerlin, 2. Auguſt.(Von unſerm Berliner Büro.) Wie wir hören, will der Deutſche Schulverein in Oeſter⸗ reich ſich demnächſt offiziell und förmlich mit unſerm Ver⸗ ein für das Deutſchtum im Auslande, der ja be⸗ kanntlich deſſen Schweſterorganiſation darſtellt und ehedem gleichfalls Schulverein hieß, zuſammenſchließen. Der Verein für das Deutſchtum im Auslande hält im Laufe dieſer Woche in Marbur 9 a. L. ſeine Jahresverſammlung ab, die erſte ſeit Sommer 1916. In ihr wird ein neuer Vorſitzender * wählen ſein, da der bisherige Vorſitzende, Geſandter von eichenau, inzwiſchen ſeinen Wohnſitz nach Heidelberg verlegt hat. Als der ausſichtsreichſte Kandidat 81 Herr v. d. Lancken, unſer früherer Geſchäftsträger in Brüſſel. Neue Miniſterdemiſſionen.— Schwenkung zur england⸗ freundlichen Politik? London, 1. Aug.(WB.) Nach einer Havasmeldun aus Konſtantinopel hat Djemal Paſcha, Mitglied des Miniſte⸗ riums Damad Ferid Paſcha, ſeine Demilſion eingereicht. Sie werde jedenfalls andere Demiſſionen zur Folge haben, und der Großweſier werde die Angelegenheit benutzen, um englandfreundliche und antinationaliſtiſche Ele⸗ mente in ſein Miniſterium aufzunehmen. Weſtpreußens Proteſt gegen einen Vergeltungskrieg. Marienwerder, 1. Auguſt.(W..) Heute am Jahrestage des Ausbruchs des Krieges fand hier vor dem Gebäude der Interalliierten Kommiſſion eine Maſſenkundgebung gegen den Krieg und für den Völkerfrieden ſtatt. Es würde einſtimmig eine Entſchlie 5 ung angenommen, in der gegen die Beſtrebungen, das Volk aufs neue in einen ſo⸗ genannten Vergeltungskrieg zu treiben, proteſtiert und von Handel und industrie. Die Wirtschaftslage. Spa- Nachwirkungen.— Die Ursachen der Devisen- schwankungen. Ueber die finanziellen Folgen von Spa hat man wenig gehört. Das deutsche Weißbuch rechnet mit einem deutschen Inlandspreis von 220„ per Tonne ab Zeche und mit einem Ausfuhrpreis der deutschen Kohle von 950 pro Tonne, wobei für amerikanische Kohle ein Weltmarktpreis von 1140 A, für englische Kohle ein solcher von 1050 A, für deutsche Kohle ein solcher von 880„ zu Grunde gelegt ist. Da von den Monatslieferungen von 2 Millionen Tönnen etwa 70% auf den Eisenbahn- bezw. Binnenwasserweg entfallen, würde Deutschland für diese 1,4 Millionen Tonnen(5 Gold- mark pro Tonne gleich 40 Papiermark) monatlich 56 Mill. 4 Papier, außerdem als Vorschuß 9os Mill. I Papier pro Monat erhalten oder für ein halbes Jahr rund 3,5 Milliarden Papier gleich 650—-700 Mill. Goldmark. Freilich begegnen diese Zif- fern mancherlei Bedenken. Nicht nur der deutsche Inlandspreis kann schwanken, auch der Weltmarktpreis ist in ständiger Bewegung. Was über die Vorschüsse bekannt geworden ist, befriedigt gleichfalls wenig. Die Börse hat diesen Unklarheiten nicht allzuviel Be- achtung geschenkt, schon weil alle finanziellen Vereinbarungen und alles Voradsdisponieren wenig Zweck hat, solange über die Höhe der von Deutschland zu zahlenden Gesamt- summenichtsfeststeht. Darüber soll bekanntlich die für demnächst in Aussicht genommene Konferenz in Genf Eridgültiges beschließen. Bedeutend mehr Eindruck auf die Börse machten die Ereignisse im Osten. Sie be⸗ einflußten auch die Entwicklung det fremden Devisen- kurse. Nach Beendigung der Spa-Konferenz ginges die De- visen, nachdem sie sich bisher zunächst ungefähr gehalten hatten, sehr rasch in die Hohe. Entsprechend wich die Mark im Auslande. Das geschah am stärksten in Holland, von wo man größere Markbeträge abzustoßen versuchte. Es ist un- verkennbar, daß diese plötzliche Aenderung nur im Zusammen- hang mit dem Vordringen der Roten Armeegegen Polen und gegen unsere Ostgrenze zu erklären ist. Das wird auch dadurchf bewiesen, daß den Abschwächungen der Mark sofort eine Erholung folgte, je nachdem die Nachrichten aus Polen günstig oder ungünstig lauteten. Die Nachrichten haben sich lange widersprochen. Einer Meldung, daß die Scwjetregierung zu Friedensverhandlungen nach London kom- men wolle, folgte die Mitteilung, daß eine der ersten Beding- ungen Rußlands die Forderung nach uneingeschränktem Wirt⸗ schaftsverkehr mit dem Westen, vor allen Dingen mit Deutsch- land bilde. Der Waffenstillstand schien gute Aussichten zu haben, solange man die russischen Bedingungen nicht kannte. Aber die Erleichterung am Devisenmarkt ging wieder verloren, als russische Forderungen bekännt wur- den. So ist maàn auch heute noch im Unklaren, ob und wann der Waffenstillstand zustande kommt. Die große Rede des Außenministers verdient in diesem Zusammenhange große Be- achtung. Wie stark die Schwankungen selbst waren, zeigt folgende Tabelle: 26. Juni 24. Juli 27. Juli 30. Juli Holland 1 308 1 821 1 390 14585 Schweiz 674 76· 695 72⁰0 Schweden 819 94· 867 895 Amerika 37 44 40 4 England 146 166 154 158 Frankreich 305 320 316 32² Namentlich aus Westdeutschland war rege Nachfrage vor- handen. Vielleicht hat auch die geringe Besserung am Warenmarkte, die in den letzten Wochen nicht zu ver- kennen ist, zu der neuerlichen Steigerung der fermden Valuten beigetragen. Jedenfalls wird vielfach behauptet, daß der Warenhandel wieder Lust zur Einfuhr zeigt und dafür Devisen braucht. Holzlieferungen an die Entente? Ueber bevorstehende Holzlieferungen an die Entente ind Nachrichten im Umlauf, die von Uebertreibungeu aus- gehen, den Tatsachen weit voraneilen und dem Abbau der Holzpreise, der im Interesse der Belebung des Baugewer- bes und der Herabsetzung der Möbelpreise sogar dringend nötig ist, entgegenwirken könnten. Daß Lieferungen von Schnittholz nach Frankreich erfolgen werden, ist wahrschein- lich, aber wann das der Fall sein wird, steht keinesfalls fest. Zunächst soll in 4 bis 6 Wochen eine Besprechung zwischen deutschen und französischen Holzsachverständigen in Paris stattfinden, die überhaupt erst Klarheit darüber schaffen wird, welche Hölzer die Verbraucher in Frankreich aus Deutschland zu beziehen wünschen. Es wird daher langwieriger Erörte- rungen bedürfen, um hier eine Einigung zu erzielen. Wirtschafillche Rundschau. Fristverläugerung für Anmeldung von Auslandsfordefungen. Die Frist zur Anmeldung der deutschen Forderungen bei dem Reichsausgleichsamte ist auf den dringenden Wunsch be- teiligter Kreise bis zum Ablauf des 16. Kugust 1920 trägen gilt die Verlängerung bis zum Ablauf des 15. Septem- ber 1920. Eine weitere Verlängerung der Fristen über die genannten Termine hinaus ist nicht mehr angängig. Die neuen Zollbestimmungen. Mit dem 10. Juli 1920 waren sechs Monate seit dem Inkraft- treten des Versailler Friedensvertrages vergangen. Infolge- dessen sind jetzt für eine Anz ahl von Waren diejenigen Zollsätze wieder in Kraft getreten, die während des Krieges und vor dem Inkrafttreten des Friedensvertrages er- höht worden waren. Es betrifft dies 2. B. Kaffee, Tee. Essenzen, Bier, Zündhölzer usw., Spielkarten, Tabakblätter, Tabakerzeugnisse, Zigarren und Zigaretten. Für diese letzte- ren werden die in Verbindung mit dem Tabaksteuergesetz vom 10. 9. 1919 festgesetzten Zollsätze wieder erhoben. Zollabfertigung und Erhebung der Ausfuhrabgaben. Das Reichsfinanzministerium hat mit- Erlaß vom 7. Juli 1920 verfügt, dags für die Zahlungs der Ausfuhrab- gaben ein Zahlungsaufschub von drei Monaten gegen volle Sicherheitsleistung vorgeschen ist. Dabei finden die für die Stundung der Zͤ&lle geltenden Vorschriften entspre- chende Anwendung. * Zur Luxussteuer. Es scheint das Gerücht über eine Ab- anderung des Umsatzsteuergesetzes wegen der Vorschriften über die Luxussteuer verbreitet zu sein. Das Gerücht ent- behrt jeder Begründung. Der Reichstag hat sich in diesen Tagen lediglich mit einem Initiativantrag auf Abänderung der Vorschriften über die Besteuerung der bildenden Küns t- ler beschäftigt. Im übrigen bleibt es bei den bestehenden Vorschriften und Bestimmungen über die Luxussteuer. Auf die Verpflichtung, spätestens bis zum 18. August 1920 die erste Luxussteuererklärung für die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 1920 abzugeben, wird nochmals hin- gewiesen. Aufhebung der Zwangsbewirtschaftung von Kalzium, Kar- bid und Seifenpulver. Das Reichswirtschaftsministerium hat die Aufhebung der Beschlagnahme und der Bewirtschaftung von Kalzium und Karbid vom 1. August 1920 ab angeordnet. Ebenso wird Seifenpulver vom 1. August 190 ab ohne Karten der Reichsregierung die ſtrikte Durchführung der Neutra⸗ Iität im Kriege zwiſchen Nußland und Polen vorlangt wird. n. verlängert worden; für Forderungen aus Versicherungs-Ver- f MHeueste Drahfherichie. Die Preisfrage für Hafer. Berlin, 2. Aug.(Eig. Drahtb.) Der Ver band der Getreide- und Futtermittelvereinigung teilt uns mit: Die Verhandlungen mit den mahgebenden Behörden haben gezeigt, daß der in Aussicht genommene Preis von 2200 pro Tonne Hafer für den Verband keine Grund- lage zur Fortführung der Verhandlungen bildet. Der Ver- band muß hiermit die Verantwortung ablehnen, daß es ge- lingen wird, den Hafer aus der Ernte 1920 vor Beginn des neuen Wirtschaftsjahres zu erfasgen. * Berlin, 2. Aug.(Eig. Drahtb.) An der Hamburger Börsèe verlautete am Samstag, daß die Paketfahrtgesell- schaft, die in den letzten Monaten zu Wasser und zu Lande nicht schlecht verdient hat, eine Dividendenausschüt- tung vornehmen werde. Wie wir hierzu erfahren, sind da- rüber noch keine Beschlüsse gefaßt worden. Berlin, 1. Aug. ODrahtb.) Die Verkaufsstelle vereinigter Fabrikanten isolierter Leitungsdrähte G. m. b. H. teilt mit, daß die Teuerungszuschläge für Lieferungen im Monat August 1920 wie folgt festgesetzt worden sind: K GC, K GCW—4 amm 509%,—25 amm 30%, 35—150 amm 20%: K GA, K GAWI-—-4 amm 30%.—25 amm 20%, 35—150 dmm 10%: CG 50%: A G 30%: AS C, AF C und K PL 110%: KP C und K PA—6 qmm 110%, 10—25 amm 60%, 35—150 amm 30% WK C, K H H. K HK, K S H E, KSHCK 100%. Für farbige Imprägnierung der K GC- und K GA-Leitungen werden die Grundpreise der Liste um 10%, für Umklöppelung von Schnüren mit Kunstseide um 259% erhöht. Eine deutsch-französische Komtmission für Ein- und Ausfuhr- streitigkeiten. Paris 1. Aug. Drahtb.) Wie der„Temps“ mitteilt, haben die französische und die deutsche Regierung eine deutsch- französische Kommission eingesetzt, die alle Strei- tigkeiten regeln soll, die sich aus den Ein- und Ausfuhr-Ver- boten sowie aus der Bestimmung, die Zölle in Gold zu ent- richten, ergeben. Die gemischte Kommission besteht aus scchs Mitgliedern, von deren Frankreich und Deutschland je drei stellen. Englands Einspringen für Kriegsvorschüsse. London, 1. Aug.(Drahtb.) Nach einer Meldung der „Chicago Tribune“ aus Newyork wird England am 15. Ok- tober die Häalfte der französisch-englischen Anleihe von 500 Millionen Dollars zurückerstatten, sodaß die gesamte Forderung der Vereinigten Staaten auf England übergehe. Waren und Märkie. Nürnberger Hopfenmarkt. Nürnberg, 2. Aug.(Originalbericht.) Auch in der letzten Wochhe war die Geschäftstätigkeit gering. Die Stimmung des Marktes ist andauernd ruhig. Der Stand der neuen Ernte be-⸗ rechtigt zu den besten Hoffnungen. Die Lage am Häute- und Ledermarkt. Die feste Tendenz am Rohhäutemarkt hält weiter an und, abgesehen von gering- fügigen Preisschwankungen auf kleinen und mittleren Häute- und Fellauktionen, sind die gegenwärtigen Preise als sta bil! zu bezeichnen. Im Vergleich zum Monat Juni gestalten sich die Preise heute wie folgt: Rinderhäute pro Pfund Juli 1920 .20—15.10„ CJuni 1920:.55—.10%), Rohhäute pro Stück 112—265 1(126—240), Kalbfelle pro Piund 13.10—16.40 1 .10—10.50), Wollschaffelle pro Pfund.10—.40(5. 30 bis.80 M. 5 Im freien Verkehr will sich das Geschäft dagegen immer noch nichtsorecht beleben, und nur sehr schwer wer⸗ den die auf den Auktionen gezahlten Preise bewilligt. In Rinderhäuten war die Nachfrage durchweg rege. Kalb-, Schaf- und Ziegenfelle dagegen waren sehr wenig begehrt und das Geschäft wickelte sich nur langsam ab. Am Ledermarkt setzt das Geschäft wieder etwas lebhafter ein, jedoch zu übergroßen Abschlüssen kam es auch hier nicht. Die Käufer operieren immer noch sehr vorsichtig und scheinen die volle Entwick- lung der Marktlage abzuwarten. Die Preisbewegung für Leder gestaltete sich im JuniſJuli wie folgt: Es wurden gezahlt für Sohl- und Vacheleder pro Kilo im Juli 1920 63—78(Juni 1920 60—65 14), Rindbox per Quadratfuß 15—19 K(15—17 0, Roß- chevreaux 14—18 1(13—15 40), Boxcalf 18—25(23-—28, Chevrœaux 28.—36(27—34). Wenn auch die Preisdifferenzen für Leder im Juniſ.Juli nicht allzu gewaltig sind, so dürfte doch eine weitere Steige- rung der Preise nicht am Platze sein, denn einmal ver- trägt der Ledermarkt in anbetracht der augenblicklichen Lage keine Erhöhung der Preise und zweitens wird das Publikum bei einer weiteren Verteuerung aller aus Leder her- gestellten Fabrikate mit dem Einkauf wieder zurũckhalten. Wormser Warenbörse. Der Drusch hat im Kreis Worms begonnen und es wurde auch schon neuer Roggen zur Ab- lieferung gebracht. Die Qualität ist gut. Futtermittel unver- andert bei etwas besserer Nachfrage. 5 Wasserstandsbeobachtungen im Monat jull Pegelstatlon vom Datum Ahein 20. J 29. 30. 4l. I 1. I 2 I erkungen Sohusterlnsel.221.75.85.45 237 235 Abende 8 Uhr äj·ꝗ7+.183.33.52.36.30.30 Naohm. 2 Uhr axauu.83.82.13.11.04.01 Nachm. 2 Uur Hannheinmnn. 392.39.99.30.21.19 Rorgens 7 Uhr Halne1.29.27 124.7.-B. 12 Unr Kauhuh Vorm. 2 Uhbr Köln„„„5„660 Machm. 2 Uhr vom Neckar Hannhemd 3382.77.85.11.09 401 Vorm. 7 Unr Hellbronn..28.36.35.49.42.41 Vorm. 7 Uhr Windstill, Helter. + 14.. Wekterausſichten für mehrere Tage im voraus. Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. 9. Sonne, teils wolkig, angenehm. 4.: Wenig verändert. 5. Kaum verändert, warm. 6. Schön, warm. Wenig verändert. ee— Witterungsberiecht. Baro- 8 Höohste meter.—7— eder- femp. Zemerkunzen 938 stand morgens] in der sohlag des vör- -Je dee deren, febe ee egn am arad.] rad.] den am grad 0. kund 27. Jull 758.1 13.4 11.5— 2⁵.0 80 2 helter 25. Jull 757.8 11.7 104— 20.0. 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