o⸗ 28 — 2= Kee Freitag, 6. Auguſt Poſtbezu⸗ it widerruflich. äfts⸗Nebenſtelle in Mannheim: Neckarſtadt: Waldhofſtr. 6.— Fernſprecher Nr. 7940—7946. Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. deulſchlands Gefährdung. Der Reichstag hat geſtern in ſeiner Schlußſitzung. die der Verabſchiedung des Entwaffnungsgeſetzes galt, nochmals eine höchſt bedeutſame außenpolitiſche Rede des Mini⸗ ſters Simons angehört. Sie war ausgelöſt durch die Zu⸗ ſpitzung der äußeren Lage, die von Simons dahin zuſammengefaßt wurde, daß uns Gefahren im O ſten und Weſten bedrohen. Deutſchland hat erklärt, daß es in dem Kriege zwiſchen Polen und Rußland neutral iſt und bleiben will. Nun wiſſen wir alle, daß Polens Krieg gegen Rußland gewiſſermaßen eine Entſcheidung bedeutet zwiſchen dem geiſtigen Ringen der Politik der Ententemächte gegenüber Rußland. Die Auswir⸗ kungen und Wechſelfälle des Kriegsglückes haben eine Lage geſchaffen, die zum bewaffneten Einſchreiten der Ententemächte gegen Rußlands letzte Ziele drängt, wenn dieſe im Innerſten entſchloſſen ſind, dieſe Fragen auf der düaen en durch weitere Kriegstaten gegen Polen zu beeinfluſſen. England will, daß zunächſt der militäriſche Vormarſch gegen Polen eingeſtellt wird. Polens Schickſal und damit die Löſung aller Oſtfragen ſollen am Verhandlungstiſch in London gelöſt werden. Ob Rußland dies will? Der Schleier iſt noch un⸗ durchſichtig. Die Lenker der ruſſiſchen Politik laſſen ſich nicht in die Karten ſehen. Ihre diplomatiſchen Schachzüge zei⸗ en aber, daß ſie die Situation beherrſchen und 4 Geokge in der üblen Lage iſt, zu überlegen:„Was u n 44 Nervoſität kennzeichnet ſo die politiſche At⸗ moſphäre in Frankreich, aber auch in England. Heute iſt wohl eine eingetreten, weil Moskaus Antwort endlich da iſt. Wird dieſe Antwort England und Frankreich befriedigen? Die nächſte Entwicklung wird es zeigen. Wir glauben es kaum. Damit ſchließt ſich der Kreis wieder auf Deutſchland. Wir ſind davon bedroht, in dem drohenden Weltkonflikt, falls Rußland die Stunde zu ſeiner Austragung für gegeben hält, der Schauplatz für ſeine Austragung zu werden. Dies zu verhindern. fehlen uns Machtmittel. Wir können nur betonen, daß wir dies unter allen Umſtänden nicht wollen und zu dieſem Zweck jedes Anſinnen auf Neutralitätsbruch zurückweiſen, jeden gewaltſamen Bruch aber mit den uns noch verbleibenden Kräften zu verhindern ſuchen. Fürwahr, angeſichts unſerer Schwäche nach außen und der Gegenſätze im Innern eine überaus ernſte Zukunft! 125 Simons außenpoliliſche Rede. U Berlin, 6. Auguſt.(Von unſerm Berliner Büro.) War vor und zu Beginn der geſtrigen Reichstagsſitzung das Intereſſe noch allgemein auf den Ausgan g der Schlußabſtimmung über das Entwaffnungs⸗ Ae Henn gerichtet, ſo wurde es plötzlich durch die Rede des ußenminiſters, die blitzartig den ganzen fürchterlichen Ernſt unſerer gegenwärtigen Lage erhellte, in völlig andere Richtung gelenkt. Selbſt die Unabhän igen, die eben no durch ihren Sprecher Dr. Roſenfeld den ſchärſſten Widerſtand Aecn das Geſetz angekündigt hatten, fühlten ſich zu einer enderung ihres Standpunktes bewogen und gaben ihre Ob⸗ ſtruktionsgelüſte auf. Das, was bei den 11 Dr. Simons die Abge⸗ ordneten aufhorchen ließ und den Umſchwung herbei⸗ führte, ſtand nur in ſehr loſem Jufammenhang zu der eigent⸗ lichen Beratungsmaterie. Das Bindeglied bildete die ſehr ein⸗ dringliche Mahnung, die an ſich ſchon geſpannte Lage nicht dadurch noch zu verſchärfen, daß man die Erfüllung der von uns übernommenen Verpflichtungen, wozu auch die Entwaff⸗ nung gehört, erſchweren oder gar unmöglich machen ſolle. Und nun zeigte der Außenminiſter mit ernſten Worten die Gefahren auf, die uns von zwei Seiten drohen. Im Oſten haben wir den Krieg, wir müſſen ſtändig mit em Uebertritt kämpfender Truppen rechnen, die wir gemäß unſerer Neutralität entwaffnen müſſen. Dazu bedür⸗ en wir unſerer geſamten Macht. Nicht geringer aber in ihren olgen iſt die Gefahr, die im Weſten ſich auftut, wenn die ntente Hilfskräfte für Polen durch Deutſchland hin⸗ durchzuführen beabſichtigen ſollte. Die Meldungen der letzten age aus dem beſetzten Gebiet, die von franzöſiſchen ruppenkonzentrationen, Bereitſtellung von Transportzügen — ähnlichem zu berichten wußten, müſſen in dieſer Hinſicht doch bedenklich ſtimmen. Der Miniſter ſprach von dieſen Dingen ſehr zurückhaltend und vorſichtig, wie es von dem ver⸗ datwortlichen Leiter unſerer auswärtigen Politik in dieſem ugenblick gefordert werden muß. Er unterſtellte der Entente nicht ohne weiteres die Abſicht, unſere Neutralität zu verletzen. Er ließ aber keinen 3Z3weifel daran, daß Nir auch militäriſche Vorbereitungen zur Unterſtützung der 5 ſtatten in dem beſetzten Gebiet, wenn ſie dort tatſächlich attfinden ſollten, als einen ſolchen Neutralitätsbruch wicachten müßten. Denn dieſe Gebiete ſeien ſo gut deutſch, 5 e irgend einenderer Teil des Reiches. Er betonte nochmals halhdrücklich, ddie er es in dieſen Tagen ſchon öfters getan unſeren feſten Entſchluß, unſere Neutralität mit 1 95 zu Gebote ſtehenden Machtmitteln zu verteidigen 90 gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Mittel der Ueberzeu⸗ riasgſund Verſtändigung ausreichen würden, um alle Schwie⸗ gkeiten zu beſeitſgen. man bei unſeren weſtlichen Nachbarn dieſe Erklärun⸗ — 5 mit dem gleichen Ernſt aufnehmen wird, mit falle ſie abgegeben wurden, bleibt abzuwarten. Jeden⸗ ſchlu hatte der Miniſter alle Parteien des Hauſes, mit Ein⸗ litik ß der äußerſten Linken, hinter ſich, als er geſtern die Po⸗ timmnbedingter Neutralität vertrat, und daß ſie auch der gän mung des geſamten Volkes entſpricht, das haben die Vor⸗ mittelb der letzten Zeit zur Genüge bewieſen. Unter dem un⸗ teaten 80 Eindruck der Ausführungen des Außenminiſters ſichts 5 Unabhängigen an den Präſfidenten heran, um ange⸗ eine frer ungeklärten außenpolitiſchen Lage ortführung der Tagung zu beantragen. Wer — In Mannheim u. Umgebung monatl. einſchl. M..50 für Bringerlohn u. Einziehungs⸗ M..—. vierteljährl. M. 22.50 ohne Poſtgebühren. Einz. Nummern 20 Pfg. Alle Preiſe oſtſcheck⸗Konto Nr. 17590 Karlsruhe i. B. u. Nr. 2917 Ludwigshafen a. Rh.— ch Transporte ſind jetzt beendet. Badiſche Neneſte Nachrichten beſ⸗ im Laufe der letzten Wochen kennen gelernt hat, der mußte vorausſehen, daß die Mehrheit ſich wohl kaum hierfür ent⸗ ſcheiden wird. Schon kurz nachdem der Aelteſtenrat zur Be⸗ ſprechung der neuen Lage zuſammengetreten war, hörte man, daß auch dort der Antrag abgelehnt wurde. Allerdings wurde der Präſident ermächtigt, den Reichstag jederzeit wie⸗ der einzuberufen, ſobald die politiſchen Ereigniſſe dies erforderlich erſcheinen laſſen. Ob dieſer Beſchluß ſo ganz der Lage entſpricht, bleibe dahingeſtellt. Die weitere Debatte über das Entwaffnungsgeſetz war, nachdem die eigentlichen Schwierigkeiten aus dem Wege ge⸗ räumt waren, nur kurz. Auch ein Teil der Deutſchnationalen, für die der Abg. v. Gallwitz eine Erklärung abgab, ſtellte ſich auf den Boden des Regierungsentwurfs, der dann in der Ge⸗ ſamtabſtimmung gegen die Unabhängigen, der Bayeriſchen Volkspartei und den diſſidierenden Teil der Deutſchnationalen angenommen wurde. Die dann folgende Beſprechung der ſozialdemokrati⸗ daß alle Parteien die ſoziale Verpflichtung des Staates gegen die Erwerbsloſen anerkennen, wenn auch natürlich die Mei⸗ nungen darüber ſtark auseinandergehen, in welcher Art die Fürſorge für dieſe Opfer unſerer Wirtſchaftskriſe am zweckmäßigſten zu geſtalten ſei. Der ſich endlos in die Länge ziehenden Debatte ſetzte ein Schlußantrag ein Ziel. In ſeinem Schlußwort gab Präſident Löbe der Hoffnung Ausdruck, daß die Ereigniſſe jenſeits unſerer Grenzen, die be⸗ vorſtehenden, für uns ſo wichtigen Verhandlungen in Genf, oder ſonſtige außenpolitiſche Vorgänge ihn nicht zwin⸗ gen würden, die Abgeordneten früher wieder zu berufen, als in den Abmachungen des Aelteſtenausſchuſſes vorgeſehen iſt. Damit war die Sommertagung des Parla⸗ mentes zu Ende. Schutz der Neukralität. Berlin, 3. Aug.(Priv.⸗Tel.) Wie das„Berl. Tagebl.“ meldet, erließ die Gewerkſchaft deutſcher Eiſenbahnbe⸗ amten und Eiſenbahnbedienſteten eine Kundge⸗ bung, wonach die deutſche Eiſenbahnerſchaft entſchloſſen auf dem Boden der von der Reichsregierung perkündeten Neutra⸗ lität ſteht. Sie wird alle ihr zur Verfügung ſtehenden Mittel in Anwendung bringen, um einen beabſichtigten Durchſtoß alliierter Truppen nach der polniſchen Grenze durch deutſches Gebiet auf der Eiſenbahn zu verhindern. Sie wird mit allen Kräften zu verhindern helfen, deutſchen Boden zum Etappen⸗ oder Kampfgebiet der Alliierten werden zu laſſen. Berlin, 5. Aug.(Priv.⸗Tel.) Ueber die angeblich für Polen beſtimmten neuen Truppen⸗ und Waffen⸗ bringt der Berl. Lok.⸗Anz. folgende Einzelheiten, die er an zuſtändiger Stelle erfahren haben will. Von einem für Polen beſtimmten Transport iſt bisher keine Rede. Der erſte Transport, der bei der Be⸗ völkerung Beunruhigung erweckt hatte, war, wie bereits ge⸗ meldet, heimkehrende tſchechoſlowakiſche Truppen. Dieſe Transpon Dagegen laufen noch wöchent⸗ lich ſieben Züge, die der Verſorgung der Beſatzungstruppen im Oſten dienen. Hiervon ſind ſechs Eiſenbahnzüge nach Ober⸗ ſchleſien beſtimmt, wo ſich allein eine ganze Diviſion Entente⸗ truppen befindet. Poleus Schickſalsſtunden. Letzle polniſche Rellungsverſuche. Berlin, 6. Aug.(Priv.⸗Tel.) Wie verſchiedene Morgen⸗ blätter aus Warſchau melden, hat das polniſche Ka⸗ binett beſchloſſen, dem Antrag der Sowjetregierung ſtatt⸗ zugeben und unverzüglich in Minsk Friedensver⸗ handlungen aufzunehmen. Die polniſche Regie⸗ rung iſt bereit, eine Friedensdelegation ſofort nach Minsk zu entſenden für den Fall, daß die Sowjetregterung für eine beſondere und ungeſtörte telephoniſche und telegraphiſche Ver⸗ bindung der polniſchen Friedensdelegation mit ihrer Re⸗ gierung garantiert. Falls eine befriedigende Antwort auf dieſe polniſche Bedingung, die drahtlos nach Minsk übermittelt worden iſt, einläuft, wird die polniſche Friedens⸗ abordnung ſofort abreiſen. Die„Voſſiſche Ztg.“ gibt eine Meldung der Kopenhagener„National Tidende“ wieder, daß im Zuſammenhange mit den Verhandlun gen der Alli⸗ ierten über eine Intervention in Polen Marſchall Foch nach Warſch au reiſen wird. Paris, 6. Aug.(WB.) Havas meldet aus War⸗ ſchau: Die polniſche Regierung hat die Chefs der franzö⸗ ſiſchen und britiſchen Miſſion gebeten, nach Paris bezw. nach London zurückzukehren und bei ihren Regierungen münd⸗ lich über die Lage in Polen Bericht zu erſtatten und ihnen darüber Auskunft zu geben, welche Hilfe Polen von ihnen erwartet. Panikſtimmung in Warſchau.— Revolutionsmöglichkeiten. Berlin, 5. Aug.(Priv.⸗Tel.) Wie der Berl. Lokal⸗Anz. meldet, haben die polniſche Regierung und die Ententevertreter Warſchau verlaſſen und befänden ſich auf dem Wege nach Krakau. In Warſchau herrſche Panikſtimmung, ja, man befürchtet, daß die Räterepublik ausgerufen werden wird. Es ſei mit einem Eintreffen der bolſchewiſtiſchen Ka⸗ 7 vor den Toren der Stadt in den nächſten Stunden zu echnen. Laut Berl. Tagebl. iſt es den Ruſſen gelungen, die neue polniſche Frontlinie Oſtrolenka⸗Oſtrow⸗Bug in der Nordflanke zu umgehen. Die Polen wurden dadurch ge⸗ zwungen, ſich auf die Weichſellinie zurückzuziehen. Das unaufhaltſame Vordringen der Ruſſen. Berlin, 6. Aug.(Von unſ. Berl. Büro.) Der Königs⸗ berger Korreſpondent der„Deutſchen Allgemeinen Zeitung“ berichtet nach Auskunft an zuſtändiger militäriſcher Stelle: Die polniſche Verteidigung hinter der Piſſa hat ni cht ſtandgehalten. Die Bolſchewiſten ſind mit ihren Vor⸗ Af ellich die ſtarke Sehnſucht des größten Teils der Reichsboten huten an der ſüdlichen Grenze weit über die Piſſa vorgedrun⸗ ſchen Interpellation über die Arbeitsloſigkeit bewies, trans porte der Entente auf deutſchen Eiſenbahnen Anzeigenpreiſe: 1ſpalt. Kolonelzeile.50 Mk., ausw..— Mk., Stellengeſ. u. Fam.⸗Anz. 20% Nachl., Rekl. 8Mk. Annahmeſchluß: Für d. Mittagbl. vorm. 8½, f. d. Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Ausgaben wird keine Verantw. übernommen. Höhere Gewalt, Streiks u- dgl., Betriebsſtörungen, Materialmangel 85 berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen f. ausgefallene od. ränkte Ausgaben vd. f. verſpätete Aufna me v. Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. 8 e r 22 gen und zwar bis zum Roſogafluß, ſüdöſtlich von Ortelsburg. Die Polen ſchanzen jetzt eifrig bei Mlawa. Weiter ſüdlich ſtehen die Roten Truppen vor Oſtrolenka und Oſtrowo. Auf dieſem Abſchnitt wird heftig gekämpft. Gleichzeitig mit dieſer Vorwärtsverlegung der Flanke iſt auch die Buglinie bereits überſchritten worden. Bei Drogiſchyn iſt ſogar ſchon ein Uebergang in größerem Umfang vollzogen worden. Bei Breſt⸗Litowſk wird heftig gekämpft. Dieſe Erfolge der Bolſchewiſten, ferner die ſchon erwähnten Schanzarbeiten bei Mlawa und endlich die ſchon im polniſchen Bericht verzeich⸗ nete Umgruppierung im Abſchnitt Breſt⸗Litoroſk—Luck laſſen erwarten, daß die Polen ſich auf die Weichſellinie als⸗ bald zurückziehen werden. Die ruſſiſche Anktwork in London. London, 6. Aug.(WB.) Lloyd George teilte geſtern im Unterhauſe mit, daß die Antwort der Sowjetregie⸗ rung auf die engliſche Note aus Mosk au eingetroffen ſei. Engliſcher Kabinettsrat wegen Polen. London, 5. Aug.(WB.) Geſtern Nachmittag fand in London eine Kabinettsſitzung ſtatt, die der Beratung der Polenfrage galt. Ueber die militäriſche Lage ſteht das Gutachten des Leiters der engliſchen Militärmiſſion in Berlin, des Generals Malcols zur Verfügung, der kürzlich in Warſchau war und ſich gegenwärtig in London aufhält. Lloyd George kündigt Maßnahmen im Falle ruſſiſchen Doppelſpiels an. Amſterdam, 5. Aug.(WB.) Reuter meldet: Im Unter⸗ hauſe erklärte Lloyd George:: Das Vorrücken der Sowjet⸗ ſtreitkräfte und die Verzögerung in der Beantwortung des engliſchen Telegrammes vom 29. Juli habe einen Verdacht bezüglich der Aufrichtigkeit der Sowjetregierung in der polniſchen Frage aufkommen laſſen. Wenn ſich dieſer Verdacht unglücklicherweiſe beſtätigen ſollte, werde er(Lloyd George) am Montag eine Erklärung über die militäriſchen und maritimen Maßnahmen abgeben, die möglicherweiſe notwendig werden würden. * Paris, 5. Aug.(WB.) Nach einer Privatmeldung des „Temps“ wird Lloyd George in der heutigen Sitzung des Unterhauſes Kenntnis von dem Inhalte der Note geben, welche am Dienstag die engliſche Regierung nach Mos⸗ kau gerichtet hat, um Aufklärung über die Fortſetzung der bolſchewiſtiſchen Offenſive in Polen zu erlangen. London, 5 Aug.(W..) Im Unterhauſe fragte Wed⸗ gewood an, ob die Alliierten keinen Druck auf die Tſchecho⸗ ſlowakei ausübten, damit dieſe Polen beiſtehen. Lloyd George erwiderte, alles käme auf die Antwort an, die Eng⸗ land von Rußland erhalten werde. Sollte die Antwort un⸗ befriedigend ausfallen, dann werde die Entente ſelbſtverſtänd⸗ lich auf jedermann einen Druck ausüben, damit er den Polen die notwendige Unterſtützung leiſte. Rumänien als Nothelfer für Polen. Paris, 5. Aug. Nach dem„Newyork Herald“ franzöſiſche Regierung der engliſchen Regierung vor⸗ geſchlagen haben, Rumänien zu autoriſieren, eine Of⸗ fenſive gegen die Rote Armee durch Beſſarabien zu unter⸗ nehmen. Rumänien ſolle ſich bereits bereit erklärt haben, die Polen zu unterſtützen, wenn man die rumäniſchen Anſprüche auf Beſſarabien anerkennen wolle. Wie die„Freiheit“ aus Bukareſt meldet, haben die Buka⸗ reſter Sozialiſten in verſchiedenen Stadtvierteln Verſammlun⸗ gen veranſtaltet, in denen ſie gegen die Abſicht der rumäniſchen Regierung, Rumänien in einen Krieg gegen Rußland zu verwickeln, proteſtierten. Die Aneſprache über die Arbeilsloſigkeit. Letzte Sitzung des Reichstages. Berlin, 5. Auguſt.(WB.) Nach Annahme des Entwaffnungs⸗ geſetzes wird die Ausſprache über die ſozialdemokratiſche Interpella⸗ tion betreffend die Arbeitsloſigkeit und über den Antrag der Unabhängigen zwecks Verbeſſerung der Erwerbsloſenunterſticzung fortgeſetzt. Abg. Lambach(Dnl.): Der Mangel an Brenn⸗ und auslän⸗ diſchen Rohſtoffen iſt der Grund der Arbeitslofigkeit. Die Schwankungen der Valuta haben alle wirtſchaftlichen Grund⸗ lagen erdbebenartig erſchüttert. Wir ſind zu einem Arbeitnehmer⸗ volk geworden, gegenüber den Arbeitgebervölkern der Entente. Um die deutſche Arbeit nicht zu ſchädigen, wird man mit der Einfuhr⸗ bewilligung für ausländiſche Fertigfabrikate ſehr vorſichtig ſein müſſen. Reichsarbeitsminiſter Braun: das Realeinkommen des ganzen deutſchen Volkes iſt geſunken. Das ändert aber nichts an der Tatſache, daß ſich die Arbeiter relativ beſſer ſtehen, als viele andere Volksteile, z. B. Geiſtige Arbeiter und Akademiker. Eine Gleichſtellung der Frauen mit den Männern iſt bezüglich der Arbeitsloſenunterſtützung nicht erfolgt, weil ſtatiſtiſch nachgewieſen iſt, daß das Ernährungsbedürfnis der Frauen im Durchſchnitt geringer iſt, als das der Männer. Den Wünſchen der Linken bezüglich der Kurzarbeiter wollen wir durch anteilige Zumeſſung zur Arbeitsloſenfürſorge entgegenkommen. Die deutſche Kohlenwirſchaft ſoll planmäßig geſteigert werden. Bezüglich der Sozialiſierung ſtehen wir auf dem Boden des Beſchluſſes des Reichswirtſchaftsrates vom 24. Juli. Abg. Moldenhauer(D. Ppt.): Im Antrage der Unab⸗ hängigen ſind viele Geſichtspunkte über die ſich diskutieren läßt. Jedenfalls ſind wir aber dagegen, daß Arbeitsloſenunterſtützung planlos gewährt wird. Die Arbeitsloſenunterſtützung darf nicht zu einer Ausbeutung durch die Arbeiter ſelbfſt werden. Abg. Erkelenz(Demokrat): Bei der Arbeitsloſenunter⸗ ſtützung würde zu erwägen ſein, inwieweit dieſelbe unmittelbar in Natura lien geleiſtet werden kann. In den Ausbau des Ar⸗ beitsnachweiſes darf man nicht allzu große Hoffnungen ſetzen. Wir hoffen, daß der ſozigwolitiſche Ausſchuß für die Erwerbs⸗ loſenfürſorge brauchbare Richtlinien aufſtellt. Abg. Traud,(bayr, Ppt.) tritt beſonders für das Handwerk ein, dem aus den Reichsbetrieben ein immerhin nicht unmel ſoll die — land häufen ſich nicht nur die Verbrechen des Hochverrats, bpölligen Saatsanarchie gelangt, wenn nicht endlich der ſten Unterdrückung hochverräteriſcher Verbrechen zurückge⸗ 2. Seite. Nr. 346. Manuheimer General⸗Anzeiger.(Mittiag⸗Ausgabe.) Freitag, den 6. Auguſt 1920. Konkurrent erwächſt. Der Arbeitsloſigkeit müſſe man Herr zu ach⸗ verſuchen, ſonſt ſei die wirtſchaftliche Kataſtrophe unab⸗ w ar. Abg. Kaiſer(Soz.): Die des Miniſters haben nicht die Tragweite, um Millionen von Menſchen zu beruhigen. Redner wendet ſich dann gegen die Angriffe auf den Achtſtunden⸗ tag. Die verkürzte Arbeitszeit gewähre die Steigerung der Arbeits⸗ intenſität. Durch die Verlängerung der Arbeitszeit würde nur das Heer der Arbeitsloſen vermehrt. Die Hauptſache iſt die Bezahlung der Arbeit, denn jede Mark, die der Arbeitsloſenunterſtützung dient, iſt unwiederbringlich verloren. 8 Abg. Frau Zetkin(Kom.) tritt für die Gleichſtellung der Frau mit dem Mann in der Arbeitsloſenunterſtützung ein. Abg. Malzahn(u...): Der Motor des wirtſchaftlichen Lebens iſt nicht der Kapitalismus, ſondern die Volkskraft. Die Wirtſchaft iſt unfähig, den eigenen Volksbedarf zu decken Arbeitsminiſter Braun: Das Reich wird 35 Miillonen Mark für diejenigen Arbeitsloſen zur Verfügung ſtellen, die Angehörige zu verſorgen haben. Dieſe 85 Millionen werden auf die einzelnen Länder verteilt, unter der Vorausſetzung, daß dieſe auch ihrer⸗ ſeits noch Zuſchüſſe geben, ſodaß insgeſamt 60 Millionen für dieſen Zweck bereitſtehen. Ein Schlußantrag wird angenommen. Der Antrag der Unabhängigen wird dem ſozialwirtſchaft⸗ lichen Ausſchuß überwieſen. Der Präſident erbittet und erhält die Ermächtigung, den Tag und die Tagesordung der nächſten Sitzung zu beſtimmen. Er wünſcht den Mitgliedern gute Erholung und gibt der Hoffnung Ausdruck, daß die Ereigniſſe jenſeits der Grenzen und die Kon⸗ fereng in Genf eine Einberufung des Hauſes nicht früher nötig macht, als es in normalen Zeiten der Fall iſt. Schluß%ĩ Uhr. Deulſch-franzöſiſcher Noleuwechſel in der Flaggenfrage. Berlin, 5. Aug.(W..) Die Flaggenfrage iſt, wie wir hören, Gegenſtand eines Notenwechſels zwiſchen der franzöſiſchen Botſchaft und der deutſchen Regierung. Letztere hofft, Mittel und Wege zu finden, die aus der Flag⸗ genangelegenheit entſtandene Spannung im Sinne der Völker⸗ bundsakte zu erledigen. Berlin, 6. Aug.(Von unſ. Berl. Büro.) Zu der vom Reichsminiſter Simons geſtern im Reichstag berührten Flag⸗ genaffäre und den Verhandlungen mit der franzöſiſchen Regie⸗ rung hierüber erfährt der„Lokalanzeiger“, die deutſche Regie⸗ rung würde ihre Vorſchläge in Form einer Note übermitteln. Dieſe Note war geſtern abend nochnicht abgeſandt. In dem Artikel 17 der Völkerbundsſatzung liegt, wenn Frankreich gewillt iſc, in loyaler Weiſe die Flaggenaſſäre aus der Welt zu ſchaffen, tatſächlich eine Möglichkeit der friedlichen Bei⸗ legung. Zur neuen Amneſtie. Nichts iſt wohl bezeichnender für die ungeheure Locke⸗ rung unſerer ſtaatlichen Verhältniſſe, als die immer wieder⸗ kehrenden Amneſtierungsgeſetze für hochver⸗ räteriſche Unternehmungen. Hochverrat iſt das⸗ jenige Verbrechen, für das der Staat, der ſich ſelbſt erhalten will, unbedingt Sühne fordern muß. In dem neuen Deutſch⸗ ſondern es häufen ſich in demſelben Maße auch die Geſetze, durch die dem hochverräteriſchen Verbrechen Straffreiheit ge⸗ währt wird. Es handelt ſich bei der Initiativvorlage, die am Montag im Reichstag angenommen wurde, um nicht mehr und nicht weniger als eine Maſſenbegnadigung hoch⸗ verräteriſcher Unternehmungen. Es iſt ganz ſelbſtverſtändlich, daß dieſes Moment der Geſetzgebung jede Partei, die noch on der Staatsautorität feſthält, mit dem allerſchlimmſten Be⸗ denken und der allerſchwerſten Sorge erfüllen muß. Während im Reichstag die Begnadigungsvorlage angenommen wurde, wurde in Zittau durch die Errichtung der Rätedikta⸗ tur ein neues Hochverratsverbrechen begangen. Der Abge⸗ ordnete Dr. Kahl wies in ſeiner Reichstagsrede darauf hin, daß tagtäglich vor unſeren Augen für eine neue Revolu⸗ tion vorbereitende Exerzitien vor ſich gehen. Die ganze Lage iſt alſo tatſächlich eher dazu angetan, mit feſtem Griffe zuzupacken, als mit milder Hand Gnade walten zu laſſen. Es iſt, wie der Abgeordnete Dr. Kahl ſagte, keine Zeit für Am⸗ neſtierung. Wenn trotz alledem auch die Fraktion der Deutſchen Volkspartei ſich der Aktion der Regierungsparteien angeſchloſ⸗ ſen hat und wenn der Reichstag mit überwältigender Mehr⸗ heit abermals für hochverräteriſche Unternehmungen unter Ausſchluß der Rädelsführer Straffreiheit gewährt hat, ſo gibt es dafür keinen anderen Grund, als daß auch heute 85 die Zwangswirk jener unſeligen Tage andauert, an denen im Deutſchen Reiche und in den deutſchen Einzelſtaaten die beſtehende Staatsform zerbrochen wurde. Seitdem iſt Deutſchland ein Verſuchsfeld für hochverräteriſche Unter⸗ nehmungen geblieben. An den Verbrechen jener erſten Revo⸗ lution krankt auch heute noch die Staatsautorität bis in ihr Inneres. Die Amneſtie, die am vorigen Montag beſchloſſen wurde, hatte die Aufgabe, wieder einmal reinen Tiſch zu machen und unter die Rechtsfolgen des Kapp⸗Putſches wie der gegenſeitigen Vergehen einen Strich zu ziehen. Es ſoll, wie der Abg. Dr. Kahl ausführte, für eine Entſpannung der Gegenſätze geſorgt werden, die im Ruhrrevier wie an anderen Stellen des Deutſchen Reiches immer noch in unheil⸗ voller Weiſe nachwirken und die nicht zur Ruhe kommen wol⸗ len, ſo lange die Strafverfolgung die eine wie die andere Seite in ängſtlicher Spannung erhält. Wenn die gegenſeitige Zerfleiſchung jener verhängnisvollen Märztage, die auch am Montag wieder im Reichstag ein wenig erfreuliches Nach⸗ ſpiel erlebte, endlich aufhören ſoll ſo muß das Thema der da⸗ maligen Vorgänge von der Tagesordnung abgeſetzt werden. Deshalb iſt auch die Fraktion der Deutſchen Volkspartei, wenn auch ſchweren Herzens, für die Amneſtievorlage eingetreten. Es darf aber nicht der mindeſte Zweifel beſtehen, daß man auf dem Wege dieſer Amneſtierung zweifellos zu einer unheilvolle Quell des 9. Novembers verſtopft und dem Hoch⸗ verrat wieder das Schandmal wie ehedem unverwiſchbar auf die Stirne gedrückt wird. die Staatsautorität muß ſich endlich von dem ſchweren Schlag erholen, den ſie durch die Revolution erlitten hat. Deshalb muß die Am⸗ neſtievorlage von Montag, wie auch Abg. Dr. Kahl mit Recht betonte, auf unabſehbare Zeit die letzte geweſen ſein. Nur ſchärfſte Strofverfolgung kann in Zukunft die hochverräte⸗ riſchen Verbrechen in Deutſchland beſeitigen. Es wird in erſter Linie Aufgabe der Deutſchen Volkspartei ſein müſſen, daß die Regierung in Zukunft nicht nur den Willen zur ſchärf⸗ winnt, ſondern ihn auch mit allen ihr zu Gebote ſtehenden Mitteln durchſetzt. Denn nicht durch Gnade, ſondern nur durch unnachſichtige Strenge kann der Hochverrat bekämpft werden. Möge die Staatsgewalt ſich auf dieſen Weg zurückfinden, und möge am Montag zum letzten Mal das ſchlimmſte Staatsver⸗ der Stand der Jozialiſterung. Berlin, 6. Auguſt.(Von unſerm Berliner Büro.) Wie gemeldet wird, ſind die Arbeiten der Sozialiſierungs⸗ kommiſſion ſoweit gefördert, daß der Bericht etwa Mitte des Monats dem Reichswirtſchaftsrat zur Begut⸗ achtung zugehen kann. Es handelt ſich laut„Rheiniſch⸗ Weſtſäliſcher Zeitung“ um zwei Berichte, einen Bericht der Mehrheit und einen Bericht der Minderheit. Der Bericht der Mehrheit enthält Vorſchläge, die zuſtande ekommen ſind unter geiſtiger Leitung des Prof. Lederer. n dieſen Vorſchlägen wird eine baldige weitgehende Soziali⸗ ſierung vorgeſchlagen. Der Bericht der Minderheit enthält Vorſchläge von Dr. Walther Rathenau. Dieſe ſind außerordentlich kompliziert und offenbar beherrſcht von dem Gedanken einer Produktionsförderung und bedeuten den weiteren Ausbau der N Kohlenwirtſchaft. Der Reichskohlenrat ſoll der oberſte Träger der Kohlen⸗ wirtſchaft ſein. Eine von ihm eingeſetzte Behörde ſoll die Kohle übernehmen. An dieſe Behörde haben die Betriebe ihre För⸗ derungen abzuliefern und zwar nicht nach einem feſten Preis, ſondern zum Selbſtk oſtenpreis + Rente, alſo mit einem Aufſchlag auf die Selbſtkoſten für eine ange⸗ meſſene Verzinſung des inveſtierten Kapitals. Den Berg⸗ werksbetriehen wird dann eine beſtimmte Tilgungs⸗ quote zur Abſchreibung des inveſtierten Kapitals gewährt. Die Bergwerksbetriebe ſollen, nachdem auf dieſe Weiſe die vollſtändige erreicht iſt, in den Be⸗ ſitz des Reiches übergehen. Die Arbeiten der So⸗ zialiſierungskommiſſion ſind noch nicht abgeſchloſſen und es liegen zu den beiden Vorſchlägen noch zahlreiche Abände⸗ rungsanträge vor. Deulſches Beich. Einigung zwiſchen Aerzlen und Krankenkaſſenverbänden. Die Verhandlungen zwiſchen der ärztlichen Landeszentrale und der Arbeitsgemeinſchaft badiſcher Krankenkaſſenverbände wegen Ab⸗ ſchluß eines neuen Mantelvertrags zur Regelung der Verhältniſſe von Krankenkaſſen und Aerzten ſind geſtern zu Ende geführt worden. Es kam eine Einigung auf folgender Grundlage zuſtande: Für eine Sprechſtundenberatung am Tage ſind 4 Mark, bei Nacht 8 Mark zu bezahlen. Die Gebühr für einen Beſuch beträgt bei Tage ſechs Mark, bei Nacht 12 Mark. Als Wegegebühren werden pro Doppel⸗ kilometer bei Tag bis zu 6 Mark, bei Nacht bis zu 10 Mark bezahlt. Für Einzelleiſtungen werden auf die Sätze der badiſchen Gebühren⸗ ordnung vom Jahre 1918 bei Gebühren bis zu 10 Mark 100 Prozent, bei Gebühren über 10 Mark 125 Prozent Zuſchlag gewährt. Die Honorare gelten vom 1. April bis 31. Dezember 1920.* Vorpommern ohne Licht und Kraſtt. Swinemünde, 5. Aug.(W..) Der Streik der Beamten und der Arheiterſchaft der Ueberlandzentrale Stralſund und der Betriebswerke Swinemünde dauert nach wie vor in vollem Umfange an, ſodaß ganz Vorpommern ohne Licht und Kraft iſt. Der Aufſichts⸗ rat der Ueberlandzentrale lehnte in den bisherigen Verhandlungen die Gehalts⸗ und Lohnerhöhungen ab, die angeſichts des günſtigen flöſchluſfes bei der Generalverſammlung gefordert wurden. Die Badeorte haben unter dem Streik ſehr zu leiden. Die Zeitungen können noch immer nicht er⸗ ſcheinen. Die Arbeiter der Waſ 0 erwerke Swinemünde ſtreiken nicht. Der Betrieb wird durch Dampfanlagen anfrecht erhalten, ſodaß Swine⸗ münde wieder Waſſer hat. Dagegen ſind die Nachbarorte, wie Herings⸗ dorf uſw. ohne Waſſer. Im allgemeinen iſt die Lage ruhig. Nur in Swinemünde fanden geſtern Lebensmittelunruhen ſtatt, in deren Verlauf die Demonſtranten in die hieſigen Konditoreien eindrangen und die Kuchen zu niedrigeren Preiſen verkauften. Graf Arco noch nicht völlig geheilt. München, 6. Aug.(Priv.⸗Tel.) Graf Arco, der Attentäter Eisners, wurde aus ſeiner Feſtungshaft in eine Münchener Klinik überführt, weil die Schußver⸗ letzungen, die er am 21. Februar v. J. erhalten hatte, eine neue Operation erfordert. * Darmſtadt, 5. Aug.(WB.) Die interalliierte Kom⸗ miſſion in Koblenz hat beſchloſſen, den wegen ihres Proteſtes gegen den Kapp⸗Putſch aus Mainz ausgewieſenen heſſiſchen Lehrern die Rückkehr in das beſetzte Gebiet zu geſtat⸗ ten unter der Bedingung, daß ihre Rückkehr nur als Privat⸗ perſonen erfolgt. Als Lehrer würden ſie keine Ver⸗ wendung mehr finden. Berlin, 6. Aug.(..) Der Reichsrat hat den zuletzt vom Reichstag angenommenen Geſetzen, darunter dem Notetat und dem Entwaffnungsgeſetz zugeſtimmt. Baden. Die Regierungsumbildung in Baden. B..O. Karlsruhe, 3. Auguſt. Von parlamentariſcher Seite wird uns geſchrieben: Unmittelbar vor ſeiner Vertagung hat der Landtag die lang erörterte Umbildung der badiſchen Regierung vor⸗ genommen. Die ſieben Miniſterien, die durch das Geſetz vom 2. April 1919 eingeſetzt worden waren— nach dem politiſchen Umſturz im November 1918 hatte die Zahl der Miniſter zuerſt 11. ſpäter, nach dem Austritt der Unabhängigen Sozialdemokraten, noch 9 be⸗ tragen— ſind auf 5 vermindert worden. Es bleiben die Miniſterien des Innern Remmele(Soz.) der Juſtiz Trunk(Itr.), des Kultus und Unterrichts Hummel(Dem.), der ſozialen Fürſorge und der öffentlichen Arbeiten Rückert(Soz.) und der Finanzen Köhler(Ztr.). In Wegfall kommen das Miniſterium des Auswärtigen Dietrich (Dem.) und dasjenige für militäriſche Angelegenheiten Geiß(Soz.) Der ausſcheidende Staatspräſident Geiß hat ſich in ſchwerer Zeit um das badiſche Land wohl verdient gemacht. Daß Miniſter Diet⸗ rich ſeine Arbeitskraft und die Gaben ſeines Geiſtes weit über den Geſchäftskreis des ſeiner Leitung unterſtellten Miniſteriums hinaus dem Lande zur Verfügung geſtellt hat, iſt pekannt. Beide Männer bleiben als Mitglieder des Landtags. Herr Dietrich außerdem als dem öffentlichen Leben unſeres Landes erhalten. Der neue Staatspräſident iſt der Juſtizminiſter Trunk, der ſchon der vorläufigen Volksregierung, dieſer als Ernährungs⸗ Miniſter, angehört hatte. Die Verufung eines Zentrumsmannes auf den höchſten Poſten entſpricht der Tatſache, daß die Wahlen zum Reichstag das Zentrum zur weitaus ſtärkſten Partei des Lan⸗ des gemacht haben. Zum Stellvertreter des Staatspräſidenten iſt anſtelle des Herrn Trunk der ſozialdemokratiſche Innenminiſter Remmele gewählt worden.— Die vielumſtrittene Einrichtung der Staatsräte iſt beibehalten, aber auch die Zahl der Staatsräte iſt herabgeſetzt worden. ie Anzahl der Staatsräte darf nach der Verfaſſung die Zahl der Miniſter nicht überſteigen. Sie hätte alſo noch 5 betragen dürfen. Man hat ſie aber auf 4 vermindert. Drei der Staatsräte ſind von ihren Poſten zurückgetreten: Der Zentrumsabgeordnete Miniſterialrat Dr. Wittemann, der ſozialdemokratiſche Stadtrat und neue Freiburger Ehrendoktor Engler und der demokratiſche Reichstagsabgeordnete Dr. Haas. Die Frage des Mahlſcheins. *Klarlsruhe, 5. Aug. Letzter Tage fand hier eine Beſprechung des Direktors der Reichsgetreideſtelle, Dr. Sanders aus Berlin, mit Vertretern der Kommunalverbände ſtatt. Es wurde dabei feſtgeſtellt, daß, wenn die Kommunalverbände das auf ſie entfallende Quantum Getreide abliefern, die Beſtim⸗ mung, einen Mahlſchein zu löſen, wegfällt und der Getreide⸗ erzeuger ſein übriggebliebenes Getreide nach Belieben mahlen und verwenden kann. Solange das Ablieferungsquantum aber nicht zur Juternalionaler Bergarbeiterkongrez. Geuf, 5. Aug.(W..) Der internationale Bergarbeiterkongreß ſetzte heute vormittag ſeine Beratung fort mit der Behandlung des belgi⸗ ſchen Statutenentwurfes. Nach dem Entwurf ſetzt ſich der Internationale Bergarbeiterverband“, wie er genannt werden ſoll, zum Maß⸗ die gewerkſchaftlichen Rechte der Bergarbeiter zu verteidigen und die caßnahmen zu veranlaſſen, die geeignet ſind für den wirkſanten Schutz der Mitglieder des Bundes. Der Bund hat insbeſondere zum Zweck, die wirtſchaftlichen und ſozialen Intereſſen der Bergarbeiter zu verbeſſern und die Beſeitigung des Kapitalismus durch die Sozialiſterung oder Nationali⸗ ſierung der Bergwerke zu erſtreben. Falls ein internationaler Kongreß ſal Durchſetzung ſeiner Forderungen einen Generalſtreik anordnen ollte, ſo iſt dieſer nur dann durchzuführen, wenn ſich eine Zweidrittelmehr⸗ beit dafür ausſpricht. Alle nationalen Sektionen haben ſich einem ſolchen Beſchluſſe dann zu fügen. Alliährlich ſoll ein internationaler Kongreß einberufen werden, doch kann das Internationale Komitee in außerordent⸗ lichen Fällen einen außerordentlichen Kongreß einberufen.— In der längeren Debatte konnte man ſich jedoch über die Ausgeſtaltung des iuter⸗ nationalen Sekretariats nicht einigen, weshalb die Ausſprahe hierüber auf morgen vormittag vertagt wurde. In der Frage Arbeitszeit begründete Roſe(Deutſchland) die Notwendigkeit der Einführung der Sechsſtundenſchicht in Deutſchland, wo ſchon jetzt die Siebenſtundenſchicht durchgeführt ſei. Durch die langen Kriegsjahre ſei der Geſundheitszuſtand der Bergarbeiter ganz beſonders ſtark heruntergekommen. Bei einer Sechsſtundenſchicht müßten übrigens drei Schichten zur und eine Sechsſtundenſchicht für Reparaturarbeiten gefahren werden, was gegenüber den jetzigen drei Siebenſtundenſchichten ein Plus von vier Stunden bedeute, mithin alſo eine Steigerung der Produktion. Konugreß der zweiken Julernationale. Genf, 5. Aug. W..) Der internationale Sozialiſtenkongreß ſetzte die Debatte über die Soztaliſierungsfrage fort. Schließlich wurde eine diesbezügliche Entſchließung angenomen, wobei 10 Delegierte der„Labour Party“ ſich der Abſtimmung enthielten. Sodann ſprach Macdonald(England) über den Wiederauf⸗ bau und führte dahei unter anderem aus: Wir verlangen von allen in Frage komenden Regierungen, daß ſie Mittel bereitſtellen, um den Arbeits⸗ mangel in der Induſtrie zu beſeitigen. Die Zentralmächte haben ein dringendes Bedürfnis für Düngemittel, Oelkuchen und Fette. England, das über genügende Vorräte in dieſen Artikeln verfügt, muß entſprechende Mengen freigeben, um die Zandwirtſchaft in Mitteleuropa wieder zu heben, damit infolge ungenügender Ernten nicht wieder viele Menſchenleben ver⸗ nichtet werden. England muß auch Erleichterungen hinſichtlich des Trans⸗ portes veranlaſſen, damit die 100 000 Milchkühe, die Amerika Deutſchland zur Verfügung ſtellt, ſchnellſtens nach Deutſchland ce⸗ ſchafft werden können. So können hunderte von deutſchen Kindern im kommenden Winter dem ſicheren Tode entriſſen werden. Die Bevölkerung Mitteleuropas empfindet ihre gegenwärtige Lage durchaus als unwürdig und hat den ernſtlichen Willen, ſich durch eigene Arbeit zu erholen, nur müſſen die entſprechenden Hilfsmittel zur Verfügung geſtellt werden. In der Nachmittagsſitzung wurde zuerſt die Stellungnahme der Inter⸗ nationale zum Internationalen Arbeitsamt in Genf exörtert. Die von der Kommiſſton eingereichte Entſchließung wurde gegen vier erg⸗ liſche Stimmen angenommen. Die Entſchließung erklärt, daß der Kongreß mit Genugtuung Kenntnis von der Gründung des Internationalen Ar⸗ beitsamtes nimmt und die Arbeiterorganiſationen der ganzen Welt auf⸗ fordert, das Internationale Arbeitsamt zu unterſtützen. Darauf bezann die Debatte über das politiſche Syſtem der Sozialdemokratie. Der Kon⸗ greß bekennt ſich zur Demokratie als einzig richtigen Weg zur Erreichung des Sozialismus und lehnt das bolſchewiſtiſche Syſtem ab. Zum Schluſſe teilte der Präſident mit, daß der nächſte Kongreß 1922 in Brüſſſel ſtattfinden werde. Nie Beruhigung der Türkei. London, 5. Aug.(WB.) Im Unterhauſe führte geſtern Lord Curzon ũber den türkiſche n Friedensvertrag aus: Nach den Vertragsbeſtimmungen würden zwar gewiſſe, bisher unter der türkiſchen Oberhoheit ſtehende Völker von der Türkei losgelöſt werden, doch ſei der Türkei das Gebiet des kleinaſiatiſchen Hinterlandes verblieben, deren Bevpölkerung nach Glaube und Sprache homogen ſei. Die künftige Türkei werde größer als Spanien und dreimal ſo groß als Deutſch⸗Oeſterreich ſein. Lord Curzon betonte, daß der Türkei keine Kriegsentſchädigung abver⸗ langt worden ſei und daß ſie auf Grund des Friedensver⸗ trages wirtſchaftliche und finanzielle Beihilfe erhalten werde. Wenn die türkiſche Regierung das türkiſche Volk von der alten Tradition losbringen könne, dann hätte die Türkei die Möglichkeit vor ſich, das Gleichgewicht auf kleinerer Grundlage mit Hilfe der Alliierten bald wiederherzu⸗ ſtellen. Eine allgemeine kürkiſche Amneſtie. Paris,, 5. Aug.(WB.) Nach einer Privatmeldung des „Temps“ aus Aen dan ene hat das neue Miniſterium eine allgemeine Amneſtie erlaſſen. Nur Muſtafa Kemal Paſcha und die Urheber der nationalen Bewegung werden von der Amneſtie ausgeſchloſſen. Ein verlockendes Angebot für Emir Jeſſal. Paris, 5. Aug.(WB.) Die„Information“ meldet aus London, daß man nach einem Telegramm des„Daily erwäge, ob man Emir Feſſal den Thron von Meſo⸗ potamien anbieten ſolle. Auch die„Times“ beſtätigen dieſe Meldung. Letzte Meldungen. Abrücken vom Bolſchewismus. Rolkerdam, 5. Aug.(W..) Der amerikaniſche Arbeiterbund, deſſen Vorſitzender Gompers iſt, hat eine Ent⸗ muniſten und Bolſchewiſten Ausdruck gegeben wird. Drohender Bulkanausbruch auf Java. Amſterdam 5. Aug.(W..) Nach einer Meldung aus Veltevroden zeigt der Vulkan Merapi erhöhte Tätigkeit. Dichte Rauchwolken ſteigen aus dem Krater. In der Rich⸗ tung auf Muntilan wälzt ſich ein Strom von Lava und Schutt. Ueber ganz Java fällt Aſchenregen. Der letzte Aus⸗ bruch des Vulkans erfolgte im Jahre 1872. Valufaſchiebungen engros. Wien, 5. Aug.(WB.) Wie die Abendblätter erfahren, ſind die Behörden einem 95 aus Italienern beſtehenden Konſortium auf die Spur gekommen, da nützung teils echter, teils gefälſchter Dokumente als Mitglie⸗ der der fremdländiſchen Miſſionen ausgeben 1 namentlich in den Nationalſtaaten große Valukaſchie⸗ bungen durchführten. Bei einer. die mit eſſen und Zuſftimmung der fremden Miſſionen bei den be⸗ treffenden Perſonen vorgenommen wurde, ſind 10 Millionen beſchlagnahmt worden. Die Unterſuchung nimmt ihren Fort⸗ gang. Ein eigenarliger Selbſtmord. Ohligs: Infolge einer Gasexploſion flog in der Nacht ein Haus in die afl Der Bewohner hat in ſecbſtaderiſcher 11 einem Zimmer alle Gashähnen geöffnet. Als ſeine Tochter de⸗ bends ſpät nach Hauſe kam und Licht machte, erfolgte die Ex⸗ ploſion. Getötet wurden der Bewohner und ein Engländer⸗ welcher dort in Quartier lag, Die Frau, zwei Töchter und zwei Söhne des Bewohners wurden ſchwer verletzt in das Krankenhaus gebracht. * Breslau, 5. Aug.(..) Nach einer Meldung der Schleſiſchen hat Generalfeldmarſchall v. Woyr ſch abend einen brechen, das es gibt, mit dem Mantel der Gnade zugedeckt PPFTVVVVVVV0 1Stelle ſei, würden alle Vorſchriften ſtreng durchgeführt werden. chlagonfall erlitten. Sein Befinden gibt zu ernſter Be⸗ ſorgnis Anlaß. 52 e 5 5 25 8* ſchließung angenommen, in der dem Abſcheu über die Kom⸗ ich mit Be⸗ m Köln, 6. Aug.(Prib.⸗Tel,.) Die„Köln, Zeiung“ meldet aus + SS2 — rSD ο ο= 8—— 2 . — N Frefkag, den 6. Auguſt 1920. Mannßheimer General-Anzeiger.(mittag · Aus gabe.) 3. Seite. Nr. 346. Aus Stadòt und Land. Der neugeregelle Steuerabzug. Mit dem 1. Auguſt tritt das neue Geſetz über den Lohn⸗ abzug in Kraft. Auch die vorläufigen Ausfüh⸗ rungsbeſtimmungen zu dieſem Geſetz ſind nunmehr bekanntlich erlaſſen worden. Aus den neuen Beſtimmungen ſei zur Klärung noch ſtrittiger Zweifelfragen noch auf folgendes hingewieſen: Die Beiträge für Kranken⸗, Unfall⸗, Haftpflicht⸗, Ange⸗ ſtellten⸗, Invaliden⸗ und Erwerbsloſenunterſtützungskaſſen ſo⸗ wie für Witwen⸗, Waiſen⸗ und Penſionskaſſen und Beiträgen zu öffentlichen Berufs⸗ und Wirtſchaftsvertretungen können vom Arbeitslohn abgeſetzt werden, ſoweit ſie vom Arbeitgeber entrichtet und zu Laſten des Arbeitnehmers verrechnet werden. Bei Arbeitnehmern, die das 14. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, findet ein Abzug vom Arbeitslohn nicht ſtatt. Der Steuerabzug wird nicht mehr vom ungekürzten Tage⸗, Wochen⸗ oder Monatslohn vorgenommen. Es bleiben die bekannten Teile des Lohnes vom Steuerabzug frei. Dieſe Teile ſind ſo berechnet, daß die ſozialen Ermäßigungen des Einkommenſteuergeſetzes bereits beim Steuerabzug berückſich⸗ tigt werden. Beiſpiele für die Steuer⸗Berechnung des Abzugs ſind fel⸗ gende: Wenn alſo ein verheirateter Arbeitnehmer mit 4 Kin⸗ dern nach Abzug der obengenannten Beiträge zur ſozialen Ver⸗ ſicherung 756 Mark Monatslohn bezieht, ſo berechnet ſich der Steuerabzug folgendermaßen: Es ſind zunächſt 125 Mark abzuſetzen und weiter 5 mal 40= 200 Mark für die Ehefrau und vier Kinder, ſo daß insgeſamt 325 Mark dem Steuer⸗ abzug nicht unterliegen. Es bleibt dann noch für den Steuer⸗ abzug eine Summe von 431 Mark, von denen 10 v. H. einzu⸗ behelten ſind. Das würde 43,10 Mark ausmachen. Jedoch iſt in den Ausführungsbeſtimmungen vorgeſchrieben, daß der Be⸗ trag auf volle Mark nach unten abzurunden iſt. Für das Steuerjahr 1920 werden ihm ſomit, da der Abzug erſt ſeit dem 25. Juni 1920 in Kraft iſt, und er daher in dieſem Jahr bei onatslöhnen nur für zehn Monate erfolgt, 433 Mark ein⸗ behalten. Das ſteuerpflichtige Einkommen für 1920 berechnet ſich dagegen auf mindeſtens 4200 Mark, wovon für 1920 488 ark an Einkommenſteuer demnächſt zu entrichten ſind. Oder ein anderes Beiſpiel: Ein unverheirgteter Steuer⸗ pflichtiger bezieht einen Wochenlohn nach Abzug der Ver⸗ icherungsbeiträge in der Höhe von 260 Mark. In dieſem Jalle ſind 30 Mark abzuſetzen, ſo daß nur von 230 Mark der Ioprozentige Abzug gemacht zu werden braucht. Wird der kommenſteuer zu zahlen. bzug in dieſem Jahre für 40 Wochen(vom 25. Juni 1920 an) gemacht, ſo werden dem Arbeitnehmer insgeſamt 920 Mark einbehalten. Bei einem ſteuerpflichtigen Einkommen von rund 11 500 Mark hat er aber für 1920 demnächſt 1755 Mark 5 Zum Preisabbau wird uns von der Landeszentrale des Badiſchen Einzelhan⸗ els geſchrieben: In weiteſten Kreiſen der Verbraucher herrſcht die Ueberzeugung, daß die derzeitige weſentliche Erleichterung in den Preiſen lediglich auf den ſcharfen Druck zurückzuführen ſei, den die Ereigniſſe der aweiten Juliwoche mittelbar und unmittelbar auf die Geſchäftswelt „oder beſſer geſagt: auf den Kleinhandel— ausgeübt haben. wenn man nun auch jene Ereigniſſe in ihren Folgen auf die momen⸗ ane Preisgeſtaltung nicht unterſtützen darf, ſo wäre es andererſeits och auch mindeſtens ebenſo falſch, ihre Bedeutung für den Ver⸗ raucher zu überſchätzen. Sowohl in der Textil⸗ und Schuhwaren⸗ branche, wie auch im Handel mit Lebensmitteln wirkte die lang⸗ andauernde Zurückhaltung der Verbraucherkreiſe im erein mit Konkurrenz⸗ u. ſonſtigen Gründen derart ſchädigend, daß die Geſchäfte ſchon von ſich aus bis an die äußerſte Grenze deſſen herabgingen, was ſie im Intereſſe der Exiſtenz verantworten zu können glaubten. Der auf dieſe Preiſe dann noch in den erſten Juliwochen erzwungene weitere Abſchlag von 30 Prozent entſpricht in keiner Weiſe einer geſunden kaufmänniſchen Kalkulation und wird ſich über kurz oder lang nicht nur am Einzelhandel ſelbſt, ſondern auch an den Verbrauchern ſchwer rächen. Entſchließen ſich die Fabri⸗ kanten, Produzenten und Groſſiſten nicht ſehr bald ihrerſeits zu einem entſprechenden Preisabſchlag, oder ſind ſie dazu angeſichts der immer höher ſteigenden Unkoſten— Rohware, Kohlen, Frachtſätze, Gehälter, Löhne und Steuern— außerſtande, ſo iſt es abſolut undenkbar, daß in 55 heutigen herabgeſetzten Preiſe auf die Dauer gehalten werden önnen. Gerade in den beſitzenden Kreiſen wird von der jetzigen günſtigen Kaufgelegenheit außerordentlichen ſtarken Gebrauch gemacht und die auf Lager befindliche Ware wird ausverkauf t ſein, längſt bevor die große minder⸗ und mindeſtbemittelte Mehrheit einen wirklichen Nuhen aus dem Vorhandenen zu ziehen vermochte. Bleibt dann der achſchub aus und er muß ausbleiben, wenn der Einzelhandel mit erluſt oder auch nur ohne Gewinn zu verkaufen gezwungen iſt— heute ſchon vor Augen halten und vechtzeitig für einen Ausgleich ſorgen, der beiden Teilen Rechnung trägt. Der Ruin des Einzel⸗ handels wäre gleichzeitig der Ruin unſeres geſamten Wirtſchafts⸗ lebens und damit auch des Verbrauchers ſelbſt!. Ein Jilm vom Neckartal. In Heidelberg wurde am Mittwoch ein Film⸗Luſtſpiel zum erſten Mal vor geladenem Publikum vorgeführt, das hauptſächlich kultur⸗ geographiſchen Zwecken dienen ſoll. Er bringt eine Darſtellung der Schönheiten des Neckartals von Heidelberg bis Heil⸗ bronn. Das Luſtſpiel iſt eine Füllung, die die Reiſe für das große Publikum ſchmackhafter machen ſoll. Es wird von Heidelberger und Mannheimer Künſtlern dargeſtellt und behandelt die Wan⸗ derung einer Profeſſorenfamilie durch das Neckartal. Bei dieſer Gelegenheit werden alle landwirtſchaftlichen Reize des Tales im Bilde gezeigt: die bekannten Orte, Burgen, Schlöſſer, intereſſante Straßenbilder uſw., ſo daß das ganze eine fortlaufende Handlung iſt. An manchen Stellen ſind geſchichtliche Bilder aus alter Zeit ein⸗ geflochten, ſo die Ermordung des letzten Grafen von Handſchuhs⸗ heim, Götz von Berlichingen und andere Dinge aus Ritter⸗ und Minneſängerzeit. Auch ſind überall humorvolle Verſe und an einigen Stellen geſchichtliche Daten zur Erläuterung von Handlung und Bild eingeſtreut. Der Film wird alſo ſeinen Zweck, die Schönheiten des Neckartales in Deutſchland zu zeigen und ihm neue Freunde zu ge⸗ wminnen, ſicherlich erfüllen. Wenn er Erfolg har, plant man, dem⸗ nächſt auch andere Filme dieſer Art herzuſtellen, zuerſt einen vom Rhein. Ankunft von 19 Heimkehrern aus Avignon. Die Reichsvereinigung ehem. Kriegsgefangener, teilt uns mit, daß geſtern 19 Heimkehrer aus Avignon in Frankreich hier angekom⸗ men ſind. Die Vereinigung ließ es ſich nicht nehmen, ihre ſchwer⸗ geprüften Kameraden ſo zu empfangen und zu bewirten, wie es ihnen gebührt. Da die Reichsvereinigung ehem. Kriegsgefangener geſtern abend Verſammlung hatte, wurden die Leidensgenoſſen im Durchgangslager abgeholt und in das Vereinslokal der R. E.., Durlacher Hof geführt. Daſelbſt wurden ſie feſtlich bewirtet, indem ihnen ein gutes Abendeſſen, ſowie Freitrank und Rauchmaterial von ſeiten der R. E. K. zur Verfügung geſtellt wurden. Es waren ſolche Kameraden, die mit mehr oder weniger Jahren beſtraft waren und denen nun endlich wieder die goldene Freiheit geſchenkt iſt. Der Reichsvereinigung ehem. Kriegsgefangener war es eine angenehme Pflicht, ihre Leidensgenoſſen geſtern abend begrüßen und bewirten zu dürfen. Nicht unerwähnt wollen wir hierbei laſſen, daß wir auch aller derer gedachten, die am 4. Juli bei der Veranſtaltung des Kar⸗ tentages dazu beigetragen haben, durch eine Spende zu Gunſten unſerer noch ſchwergeprüften Kameraden und Leidensgenoſſen in Si⸗ birien und Avignon uns zu unterſtützen. Es ſei nochmals allen edlen Spendern herzlich gedankt. Die R. E.., Geſchäftsſtelle D 7, 17, Poſtſchließfach 135, nimmt weitere Spenden mit Dank entgegen. Schweizeriſche Einreiſebeſtimmungen. Vom ſchweizeriſchen Konſulat, Mannheim wird uns wie folgt geſchrieben: Es herrſcht vielfach die Meinung, daß die Schweiz ihren Grenzſchutz und ihre Einreiſebeſtimmungen habe fallen laſſen und daß die Einreiſe jedem, auch früher abgewieſenen Ausländer ohne weiteres möglich ſei. Dem gegenüber machen wir darauf aufmerk⸗ ſam, daß Beſtimmungen für die Einreiſe die gleichen geblieben ſind, wie ſie ſchon ſeit längerer Zeit beſtehen. Die durch den Bundes⸗ ratsbeſchluß vom 9. Juli 1920 geſchaffenen Erleichterungen betreffen lediglich den Aufenthalt in der Schweiz, indem nur noch eine poli⸗ zeiliche Anmeldung verlangt wird, im Gegenſatz zu früher, wo ſich der eingereiſte Ausländer an jedem Aufenthaltsorte an⸗ und abzu⸗ melden hatte. Die Einreiſe dagegen iſt nach wie vor nur auf Grund des Viſums einer ſchweizeriſchen Geſandtſchaft oder eines ſchwei⸗ zeriſchen Konſulats möglich. Unerwünſchten Elementen wird die Einreiſe verweigert. — Freude in Käferkal! Ueber den Käfertaler Empfang/eines Siegers ſchreibt die„Volksſtimme“ wie folgt:„Zu welchen Ungeheuerlichkeiten der zur Fexerei ausgeartete Sport verführen kann, möge folgender Vor⸗ gang beweiſen: Ein Mitglied des Käferthaler Athletenklubs wurde in Berlin beim Bundesathletenfeſt im 100 Meter⸗Lauf Erſter und erwarb damit den Titel„Meiſter im 100 Meter⸗Lauf“. Ueber den Sieg kann ſich gewiß jeder aufrichtig freuen; wie aber der Verein, dem doch in der Hauptſache Arbeiter angehören, ſein ſiegreiches Mitglied zu empfangen müſſen glaubte, das iſt unbedingt zu ver⸗ urteilen. Man ließ Inſerate los und druckte und verbreitete Flug⸗ blätter, in denen man der Mitwelt zu wiſſen tat, daß der„Sieger“ um die und die Zeit in ſeiner Heimatſtadt eintreffen würde. Ja, die Bewohner wurden ſogar aufgefordert, ihre Häuſer zu beflag⸗ gen! Und dann der Empfang: Voran Muſik(32 Mann), dann eine Droſchke mit 2 Mitgliedern im Zylinder, einer Feſtdame und dem Gefeierten mit Lorbeerkranz und Lorbeergirlande, flankiert von Athleten im Sportskoſtüm, anſchließend weißgekleidete Kinder und Feſtdamen mit Buketts, dann die Schülerriege des Vereins und zu⸗ letzt die Paſſivität. Darauf folgte noch der große Haufen derer, die überall dabei ſein müſſen. Alſo mehr eine Faſtnachtsaufführung als ein würdiger Empfang eines ſiegreichen Mitgliedes. Ein Arbeiter⸗ ſportverein ſollte doch etwas mehr Würde bewahren und ſich von ſolchem Perſonenkultus fernhalten.“ Der zweile Transport der Mannheimer Heubergkinder iſt heute früh vom Hauptbahnhof mit Sonderzug abgefahren. Das Vorurteil gegen den Heuberg als Kindererholungsſtätte iſt gebrochen, es ſind 12 Kinder mehr gekommen— und auch mitgenommen wor⸗ den— als vorgeſehen waren, während wir das letztemal davon berichten mußten, daß nahezu ein Drittel der einbeſtellten Kinder ausgeblieben war. Die vorgeſtern heimgekommenen erſten Mann⸗ heimer Heubergkinder waren wohl die beſte Empfehlung für das Kinderheim, um das uns Städte wie Frankfurt und Mainz ſchon beneiden. Heute ſind 160 Mädchen und 300 Knaben, außerdem eine Sportkolonie in der Stärke von 75 Jungens fortgefahren in Sonne und Bergluft, gute Koſt und treue Pflege. Diesmal be⸗ kommen die Mannheimer Kinder, die unter die Gruppen 3 und 4 der Quäkerunterſuchung fallen, neben der ausreichenden Heu⸗ berg⸗Koſt noch als zweites Frühſtück die Quäkerſpeiſung.„Nun ade du mein lieb Heimatland“ ſangen die Knaben, als der Zug mit etwas Verſpätung aus der Halle fuhr, hunderte von Taſchentüch⸗ lein winkten Abſchiedsgrüße. pp. * Ernannt wurde Amtsrichter Heinrich Weber in Bruchſal zum Oberamtsrichter in Lörrach Amtsrichter Kurt Hofmann in Pforzheim wurde in gleicher Eigenſchaft nach Durlach verſetzt. *Gerichtsſchreibergehilfenprüfung im Spätjſahr 1920. Die nächſte Gerichtsſchreibergehilfenprüfung wird Mitte September 1920 abgehalten werden. Die Anmeldungen zu dieſer Prüfung ſind bis 15. Auguſt 1920 auf dem Dienſtweg beim Juſtizminiſterium einzureichen. 9 Die zukünftige Reichsverſorgung für die Kriegsbeſchädigten und Kriegshinterbliebenen. Der Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegshinterbliebenen ſchreibt uns zu obiger Reichsverſorgung wie folgt: In den letzten Tagen ging eine amt⸗ liche Notiz über die künftige Reichsverſorgung durch die Preſſe, die geeignet iſt, die Oeffentlichkeit irre zu führen. Wohl ſtimmt es, daß die Rentenſätze bedetend erhöht wurden, aber es wurde verſchwiegen, daß der§ 68 dieſes Geſetzes das Ruhen der Renten bereits bei einem reichseinkommenſteuerpflichtigen Jahresein⸗ kommen von 5000.— Mark um ein Zehntel der Gebührniſſe ver⸗ fügt, bei jedem weiteren Tauſend Mark ſteigend um ein weiteres Zehntel, ſodaß bei einem reichseinkommenſteuerpflichtigen Jahres⸗ einkommen von 14000 Mark ruht alles, außer bei Schwerbeſchägig⸗ ten die Schwerbeſchädigtenzulage nebſt den darauf entfallenden Zulagen. Da ein monatliches Verdienſt von 1 200 Mark heute bei der Teuerung als Exiſtenzminimum angeſehen werden muß, ſo überlaſſen wir der Oeffentlichkeit getroſt das Urteil über die Wirk⸗ ung des Reichsverſorgungsgeſetzes. Dieſe Winkelzugspolitik des Geſetzes— bei deſſen Vorlage in der Nationalverſammlung die Berichterſtattung von allen drei Leſungen die ſchwache Anteilnahme der Volksvertreter feſtſtellte, andernfalls wohl eine günſtigere Form des Geſetzes eingetreten wäre— findet unſere ſchärfſte Verurtei⸗ lung, umſomehr, wenn dieſe Geſetzesauslegung zudem noch ver⸗ ſchleiert wird und nur die Höchſtſätze, die durch den bereits ge⸗ nannten§ 63 der Kürzung anheimfallen, der Heffentlichkeit vor Augen geführt werden. Wenn wir auch anerkennen, daß das Ge⸗ ſetz einige unſerer Forderungen einlöſte, ſo ſind wir damit keines⸗ falls zufrieden. * Fabrikant Louis Haas f7. Am 4. Aug. verſtarb in Schries⸗ heim im Alter von 55 Jahren Herr Louis Haae, Seniorchef der Firma J. Louis Haas, Eſſig, Senf⸗ und Konſervenfabrik dahier. Der Verſtorbene zeichnete ſich nicht nur durch ein konziliantes Weſen aus, ſondern war auch ſtets ein Vorbild treueſter Pflicht⸗ erfüllung. Ein ſchweres Leiden veranlaßte ihn, bereits vor 17½ Jahren, ſich von dem Geſchäft zurückzuziehen und in Heidelberg und Schriesheim Erholung zu ſuchen. Die Ruhrepidemie. sw. Neu Iſenburg, 5. Auguſt. Die Ruhr hat bis jetzt 14 Opfer gefordert und zwar waren dies 4 alte Leute über 60 Jahre und 10 Kinder unter 14 Jahre. Ein Teil der Erkrankten iſt wieder her⸗ geſtellt. Bisher ſind 84 Erkrankte gemeldet. )( Malſch, 5. Auguſt. Der Ruhrepidemie ſind wieder drei Perſonen zum Opfer gefallen. Zur Aushilfe für die Kranken⸗ pflege ſind fünf Gengenbacher Schweſtern im hieſigen Spital ein⸗ 9 5 Mannheimer Schöffengericht. Erfolg mit ihrem Einſpruch gegen einen Strafbefehl hatten die Taglöhner Karl und Friedrich Imhof, Guſtav Metz und Johunnes Mahler. Sie hatten kürzlich nachte um 71 Uhr die Brüder Apfel auf dem Marktplatz angehalten und Streit vom Zaune gebrochen. Mit den Fäuſten allein wurde der Händel nicht ausgetragen, das Meſſer ſpielte auch eine Rolle. Mahler hat einen Stich bekommen, von wem, iſt aber nicht feſtzuſtellen. Der Straf⸗ befehl hatte Gefängnisſtrafen von 2 bis 6 Wochen feſtgeſetzt, das Schöffengericht erkannte gegen die beiden Imhofs auf je 7 Tage Gefängnis, Mahler erhielt 50 Mark Geldſtrafe, Metz wurde frei⸗ geſprochen. Eine faule Ausrede gebrauchte der ledige Taglöhner Friedrich Veith von hier, als er im Begriffe, ein fremdes, vor einem Hauſe in A 4 ſtehendes Rad zu entführen, erwiſcht wurde. Er ſagte, ſein eigenes Rad ſei ihm 7257 worden und nun habe er ſich ſchadlos halten wollen. eith iſt kein Neuling mehr im Stehlen, er hatte es auch gar nicht nötig, denn man fand bei ſeiner ins Gefängnis in ſeinem Hute uoch 500 Bargeld vor. Das Urteil lautete auf 2 Monate Gefängnis, dazu kommen noch 3 Tage Haft wegen falſcher Seinen Schlafgenoſſen beſtahl der Schloſſer Erich Grün aus Bielefeld um ſein ganzes Hab und Gut. Kleider im Werte von 1500 Mark verkaufte der Dieb bei der fliegenden Börſe in J 1 zu 150 Mark. Einen anderen beſchwindelte er um einen wertvollen Photographenapparat. Der vorbeſtrafte Angeklagte wurde zu fünf ann iſt eine Kataſtrophe unvermeidlich. Man möge ſich all dies Monaten Gefängnis verurteilt. PPFFbbbCPwPFPFPwFPFPPFPPPTGPGPTPTPTPPVTPTPPbPTPVPTPTVTPVPVPVTPTPTPTPTPTVTVTVTVTVTVTVTVTbPVPVTVPbwVTV—VwVTVTPVTVPVPVPFPFP————w— ˖ w—'——————————————————— Beſuch bei Strinoͤberg. Martin Anderſen⸗Nexö ſchildert in einer ſchönen Charakteriſtik, das⸗„Inſel⸗Schiff“ veröffentlicht, einen Beſuch bei Strindberg ſeinen letzten Jahren. b Der däniſche Dichter erzählt, wie er nachts in Stockholm einen eottelnden Bauernburſchen durch die Straßen begleitet, wie ſie Jaem Igel begegnen und hinter dieſem hertrotten.„Jetzt bog der 7728 um die Ecke der Drottninggatan nach dem Tegnerlund hin; 80 an dieſer Ecke, das wußte ich, ſollte der Dichter wohnen. Und gef ich den Kopf hob, ſtand er dort auf dem Balkon, groß und Hivenftiſch grau gegen die nachthelle Mauer und ſtarrte zum die miamel hinauf. So ſeltſam einſam und verlaſſen wirkte er auf 8 und ich hatte Luſt, ihm einen warmen Gruß und Dank aus Lande der Lebenden zuzurufen. m folgenden Tage ſuchte ich ihn auf. An der Tür war kein d der Schellenſtrang war entfernt. Ich klopfte dreimal an wor and neben dem Türrahmen— wie auf Verabredung— und des tte. Nachdem eine Weile verſtrichen war, wurde die Klappe 5 Briefſpalts, der ſich knapp einen Meter über dem Fußboden miand. vorſichtig von einem bläulichen Finger gehoben, ein Auge män grauer Braue ſpäte heraus.„Da hab ich den Rücken des kartzligſten Schweden gebeugt“, ſagte ich und ſteckte meine Viſiten⸗ e durch die Oeffnung. ieder verging eine lange Zeit. Hinter der Tür war es botenſtill, und auch ich ſtand ſtill und wartete; ich merkte, wie der 5 keglame Dichter dort jenſeits der Tür ſtand und hin und her über⸗ erkan und ſchwankte. Und hier vor ſeiner verſchloſſenen Tür baannte ich erſt, was es heißt, mitten im eigenen Lande als Ver⸗ ilerer zu leben; welche Summe von Unverſtand und böſen en dazu gehören mußte, um dieſe einſamſte Seele von allen derzichgen, auch auf den äußern Umgang mit den Menſchen zu hten. Schlfeßlich ging die Tür leiſe auf, und Strindberg kam zum Vorſchel 2 2 77 üſtden. Er ſah mich ſcharf an.„Ich bin krank“, ſagte er ſilerne„ich 1155 ſonſt nie auf. Aber Sie haben Rolf Krake Ein ganz flüchtiges Lächeln huſchte über ſein Geſicht. derwlied in der Türöffnung ſtehen, wie um mir den Zutritt zu zwif ehren, und ſtarrte mich prüfend an mit einem Ausdruck iſchen tiefem Mißtrauen und Neugier. „Wann ſpielt ihr meine Dramen in Dänemark?“ fragt er. „Sie ſind krank, ſage ich.„Sie müſſen jetzt hineingehen.“ „nein, bleiben Sie noch ein wenig“, flüſterte er, ohne mich 10 Eintritt einzuladen; zmich ſriert nur etwas. Die Zentral⸗ Hausng iſt deit. dem 15. Mai außer Betrieb, und ich habe keine Giszälerim Immer nich berſpeket er die Tür, uber lemem Geſicht liegt ein melancholiſcher Zug, der tief aus dem Innern kommt. Ach, Zentralheizung tut es nicht mehr, die Einſamkeit macht ihn frieren, die Kälte des Raumes, die ihm an die Seele gedrungen iſt, 0 er den Menſchen all das Seine gegeben hat. Sein ferner Blick wird durch etwas, das ich ſage, feſtgehalten und ruht mit einem Ruck auf mir. Auf dem Grunde der tiefen Augenhöhlen, die wie beſtaubte Schmelztiegel ſind, liegen die un⸗ ruhigen Queckſilbertropfen, und unaufhörlich wechſelt der Ausdruck des Häutchens. Es ſieht aus, als arbeiteten ſie daran, ſich in Gold zu verwandeln, und im Nu ſehe ich den Alchimiſten, das verrückte Genie, das das wunderbare Problem löſen will, die unedlen Me⸗ talle in ewigen Stoff zu verwandeln. Dann erwacht er, grenzen⸗ loſe Menſchenverachtung legt ſich über ſein Geſicht, und das Leiden ergreift wieder ganz Beſitz von ſeinen Zügen. So werde ich ihn in der Erinnerung behalten, als den Gold⸗ fucher, der immer enttäuſcht wurde. Dieſer„Schwarzſeher“ war ja ein größerer Optimiſt als irgend ein anderer Geiſt; ſeine Liebe zu den Menſchen muß ohne Grenzen geweſen ſein, da er in ſeine eigene Seele hinabtauchte, um die böſen Mächte zu finden, die die Welt zurückhalten.— Nie habe ich etwas ſo Einſames geſehen, wie dieſen, von Lanzenſpitzen ge⸗ troffenen Kämpfer, der mit einem Händedruck, darin Schreck und Güte ſtritten, die Menſchen von ſich wies, um mit dem Tode allein zu ſein. Schon damals war er gezeichnet, war er auf dem Wege 15 Wal hinein mit ſeiner Todeswunde, wie das königliche Tier es Waldes Aus dem Mannheimer Kunſtleben. 1% Wiener Operektenſpiele im Roſengarten. Heute Freitag und die folgenden Tage finden Aufführungen der Operette von Leo Fall „Die Dollarprinzeſſin“ ſtatt. In den Hauptrollen ſind be⸗ ſchäftigt Gretl Berndt, Lore Ethoff, Soo Leffler, Valerie v. Neuen⸗ dorff, Ludwig Herold, Heinz Rohleder, Franz Sauer, Hügo Stein⸗ herr und Otto Warbek, der auch die Spielleitung hat. Muſikaliſche Leitung: Fritz Keßner. Beginn der Vorſtellung 7% Uhr.— Da ⸗Eine Ballnacht“ bisher einen ſolchen Zulauf fand, wird dieſe Operette auch nächſte Woche auf dem Spielplan erſcheinen. Aus der Kunſthalle. Die Ausſtellung der Eſſener Hand⸗ werker⸗ und Kunſtgewerbeſchule bleibt bis Sonntag, den 8. Auguſt geöffnet. 8 * 4 Soziale Frauenſchule Mannheim. Ende Juli fand die münd⸗ liche Abſchlußprüfung an der Sozialen Frauenſchule Mannheim ſtatt. Als Vertreterin des badiſchen Arbeitsminiſteriums nahm Dr. Marie Bau m, als Vertreter des badiſchen Kultusminiſteriums nahm Geheimrat Künkel daran teil. Prüfungsfächer waren Polks⸗ wirtſchaftslehre, Sozialpolitik, Staatslehre, Ethik, Hygiene, Pädago⸗ gik und Rechtskunde. Eine ſchriftliche Prüfung war einige Tage vor⸗ her abgehalten worden. Von den 40 Schülerinnen, die zur Prüfung zugelaſſen waren, haben alle beſtanden, 16 darunter mit„ſehr gut Die meiſten der jungen Mädchen müſſen jetzt ein Jahr praktiſcher ſozialer Arbeit leiſten. Andere, die bereits vor Eintritt in die Schule ſozial tätig waren, haben mit dem Examen ihre Ausbildung ganz ſozial gut vorgeſchulten Kräften, vor allem auf dem Lande. Literatur. le„Der Schwäbiſche Bund“, die neue Monatsſchrift aus Ober⸗ deutſchland(Verlag„Der Schwäbiſche Bund“ Strecker u. Schröder G. m. b. H. Stuttgart) bringt ſoeben das Auguſt⸗Heft zur Ausgabe. Außerordentlich feſſelnde Auffätze, denen zahlreiche Tafeln und Textbilder beigegeben ſind, erwecken regſtes Intereſſe. Aus dem Inhalt ſei erwähnt: Friedrich von Oppeln⸗Bronikowski, Berlin: Nord und Süd. Eine preußiſche Rechtfertgung: G W. F. Hegel: Spruch: Prof. Dr. Theod. Haering d..: JZum 150. Geburtstag Hegels; Dr. Philipp Funk⸗München: Ottobeuren; Rudolf Hans Bartſch, Landleben IV: Hermann Keller: Gibt es eine ſchwäbiſche Muſik?; Stadtpfarrer Dr. Auguſt Ernſt: Die elſäßiſche„National⸗ hymne“. Eine Erwiderung; Prof. Dr. W. J. Fiſcher⸗Tempelhof: Eisvogel und Waſſeramſel, zwei Perlen unſerer Bergbäche; Prof. Dr. Hermann Loſch: Züchtung, Erziehung, Schulunterricht; Präſi⸗ dent Dr. von Ableiter: Aus meinem Leben. Erinnerungen und Betrachtungen II; Prof. Dr. Hermann Fiſcher: Aeſtetiſche Ketze⸗ reien(Schluß); Hermann Miſſenharter: Ueber Büchter und Dichter. Lyriſche Beiträge ſind von Martin Vollmer, Adolf Vögtlin⸗Zürich, Joſef Bernhart⸗München und Anna Kappſtein veröffentlicht. Mit Das erledigte Berlin. In Kürze wird ein neues Buch von Carl Sternheim erſcheinen. Es heißt„Berlin oder Juſte milieu“. Von ſeinem Verleger wird dieſes Buch ſehr verheißungsvoll folgen⸗ dermaßen angekündigt:„Berlin und ſein Geiſt findet durch Carl Sternheim hier ſeine endgültige Erledigung.“— Herr Sternheim hat ſchon mehreres„erledigt“, u. a. die deutſche Sprache, die er ausgiebig zu verrenken verſteht. Rleines Feuilleton. Ekwas von der Anekdote. Von faſt allen großen Männern der Weltgeſchichte, mögen ſie berühmte Feldherren, Gelehrte oder Entdecker geweſen ſein, weiß die Ueberlieferung Erlebniſſe und Taten zu berichten, die dem ein⸗ fachen Gemüt die Größe jener Perſönlichkeiten menſchlich näher⸗ bringen und ſchlagwortähnlich einprägen. Wie ſie Alexander den U abgeſchloſſen. Es beſteht noch immer Menm au nach pflegeriſch und größter wird der Leſer das Heft aus der Hand legen. ——— —— 1. Seite. Nr. 346. Maunheimer General ·Anzeiger.(Müittag · Ausgabe.) Freitag, den 6. Auguſt 1920. Die Not ließ den Küfer Wilhelm Metzger aus Nußdorf ſtraucheln. Er iſt Witwer und hat für 7 Kinder zu ſorgen. Da will der Verdieſt nicht ausreichen. Gemeinſam mit einem gewiſſen Dietrich, der die durch Strafbefehl gegen ihn erkannte Strafe an⸗ genommen hat, füllte er aus 85 Tankfäſſern einige Fäſſer Maſchinenöl ab. Das geſtohlene Gut hatte einen Wert von 5700 Mark. Sein Einſpruch blieb erfolglos, die durch Strafbefehl gegen ihn ausgeſprochene Gefängnisſtrafe von 4 Wochen wurde beſtätigt, die Unterſuchungshaft wird ihm angerechnet. Stimmen aus dem Publikum. Fliegenplage. 8 Im Mittagblatt des Generalanzeigers vont 3. Auguſt ſchildert ein Anwohner der Colliniſtraße die durch das Auf⸗ und Abladen der Müll⸗ wagen in dieſer Straße entſtandene Fliegenplage und hofft, daß ſein Hin⸗ weis genügt, die zuſtändigen Behörden zu veranlaſſen, dem Mißſtande ab⸗ zuhelfen. In dem betreffenden Axtikel iſt der Zuſtand meines Erachtens viel zu milde geſchildert, denn es handelt ſich nicht um Tauſende, ſondern man kann ohne Uebertreibung ſagen: um Millionen Mücken, welche lerig⸗ lich durch den Müllwagenperkehr täglich in die Colliniſtraße eingeſchleppt werden und fisbeſondere die Anwohner derjenigen Häuſer, vor welchen die Müllwagen bis zum Aufladen bezw. nach dem Abladen ſtehen, in uner⸗ träglichſter Weiſe beläſtigen. von der Verunreinigung der Möbel und Fenſter, welche innerhalb kurzer Zeit nach dem Reinigen wieder von einer Nacen die ch überzogen werden, bildet vor allen Dingen die Unmöglichkeit, die Mückenſchwärme aus den Küchen und Speiſekammern, ſowie den Schlafzimmern fernzuhalten, eine ernſte Gefahr für die Geſund⸗ beit der betreffenden Anwohner. Das Bezirksamt bedroht durch eine orts⸗ polizeiliche Vorſchrift diejenigen, welche die Fliegenbekämpfung in der ror⸗ geſchriebenen Weiſe nicht vornehmen, mit Geld⸗ oder Gefängnisſtrafe. Es ekümmert ſich aber anſcheinend nicht im geringſten um den durch die Stadtperwaltung hervorgerfenen Mißſtand in der Colliniſtraße, ſonſt hätte es ſchon längſt angeordnet, daß die Müllwagen ſowohl im beladenen, als auch im leeren Zuſtande jaweils in geeigneter Weiſe desinfiziert werden, vor allem aber, daß die Wagen nicht in einer bewohnten Straße des Stadt⸗ innern auf⸗ und abgeladen werden, oder daß dieſe Straße auch noch als Stand⸗ und Sammelplatz für Müllwagen dient. Ich erwarte mit fämt⸗ lichen anderen Anwohnern der Colliniſtraße, daß das Bezirksamt ſofort dafür ſorgt, daß in erſter Linie die Stadtverwaltung die ortspolizeilichen Vorſchriften befolgt, wodurch die geſchilderten ſkandalöſen Zuſtänd⸗ beſeitigt Ein Anwyhner. würden. Illegenplage und Ruhrgejchr. Mit Recht wurde in Nr. 340 des Geheralanzeigers von einem Bewohner der Colliniſtraße auf die lebertragung der Ruhr durch Fliege n hingewieſen und die Beſeikigung der dort unter⸗ gebrachten Müllwagen gefordert. Aehnliche Mißſtände herrſchen aher auch in anderen Straßen. Die Müllbehälter werden vielfach von den Hausbeſitzern gar nicht verſchloſſen, im Gegenteil abſichtlich offen gelaſſen, damit ihre in den Höfen untergebrachten Hühner ſich darin ihr gewiß nicht billiges Futter herausſcharren können. Die Folge von dieſem Unfug iſt, daß ſich Schwärme von Fliegen auf dem bel der Hitze heſonders übel riechenden u. die Luft verpeſtenden Unrat anſammeln und ſich von da in die anſtoßenden Wohnungen verbrei⸗ ten. Hoffentlich macht das Bezirksamt mit ſeiner in Nr. 341 des Generalanzeigers veröffentlichten Bekanntmachung Ernſt und läßt in allernächſter Zeit die Müllbehälter auf ihre Reinhaltung durch die Schutzmannſchaft prüfen und ſchreitet gegen die Säumigen bei Zuwiderhandlungen mit kräftigen Strafen ein. Ein Jeinſchmecker. Rommunales. Ladenburg, 4. Aug. Dem Bürgerausſchuß iſt eine Vorlage pugeg en, in der 50000 Mark für Zwecke der Erwerbs⸗ oſenfürſorge und 200 000 Mark für den Preisabbau 07 werden. Die Mittel ſollen durch Anleihen aufgenommen erden 15 Aus der Pfalz, 4. Auguſt. Die Stadt Speyer hat be⸗ ſchloſſen, einen neuen Rheinhafen oberhalb der Schiffbrücke, in der Nähe der früheren Flugzeugwerke, zu erbauen. Die letz⸗ teren ſollen gleichzeitig in eine Schiffswerft umgebaut werden. Das Hafenbecken ſoll eine Känge don 750 Meter und eine Breite von 110 Meter erhalten. Als Bauzeit ſind 17% Jahre vorgeſehen. An den Koſten beteiligen ſich nicht nur die Stadt und die Pfalz⸗ werke, ſondern auch das Reich und Bayern, in Jorm von Mitteln der produktiven Erwerbsloſenfürſorge. Die Ausfüͤhrung des Baues iſt den Firmen Heinrich Stöcker in Köln⸗Mülheim und Grün und Bilfinger, Mannheim übertragen. Heidelberger Stadtratsbeſchlüſſe. 8. Heidelberg, 5. Aug. In der geſtrigen Stadtratsſitzung wurden u. a. folgende Gegenſtände erledigt: Der Entwurf des ſtädt. Voranſchlags für 1920/1 wird feſtgeſtellt. Die Grundbeſitz⸗ und Gewerbebetriebsvermögensſteuer ſoll wie bisher erhoben werden. Neu eingeführt wird eine Gemeinde⸗Ergänzungsſteuer, die das reichsſteuerfreie Einkommen bis zu 1500 M. belaſten ſoll. Ledige mit mehr als 6000 M. Einkommen ſollen den ganzen Betrag verſteuern, Verheiratete mit über 8000 M. den halben Betrag, wobei die Kinderfreiteile unverſteuert bleiben. auf Auflöſung von Stadtrat und Bürgerausſchuß muß abgelehnt werden, da es an den geſetzlichen Vorausſetzungen dazu fehlt.— Die Landes⸗Feuerwehrunterſtützungskaſſe will zur Anſchaffung einer Automobilfeuerſpritze bis zu 100 000 Mi., zahlbar in vier Jahresraten, beitragen.— Das Korps Saxo⸗ Boruſſia hat aus Anlaß ſeines 100jährigen Beſtehens der Stadt 15000 M. zur Verwendung für Notleidende überwieſen. Bei dieſer Gelegenheit wurde mit erwähnt, daß die Koſten der Schloß⸗ baleuchtung in Höhe von 5000 Mark von einigen Alten Herren des Korps getragen worden ſind.— Die ſchon lange nötigen Warte⸗ hallen 11 die Straßenbahnpaſſagiere am Karlstor und am Haupt⸗ bahnhof ollen demnächſt aufgeſtellt werden. Die von der Preſſe miederholt dringend geforderte Halle am Karlstor(Uebergang zur Straßenbahn nach Neckargemünd) ſoll zuerſt erbaut werden. Der Antrag der.S. P. 3 Nus dem Lande. Neckarhauſen, 3. Aug. An der Univerſität Heidel⸗ berg promovierte dieſer Tage zum Doktor der Staatswiſſen⸗ ſchaften Herr Hugo Scholz von hier, Sohn des Spengler⸗ meiſters Joſef Scholz. & geidelberg, 5. Aug. Ein Darlehnsſchwindler hat in Heidelberg monatelang ſein Weſen getrieben und zahlreiche Geld⸗ ſuchende geſchädigt. Es iſt der 29 Jahre alte Gotthelf Hennig, der jetzt in Schweinfurt(Bauern) auf Veranlaſſung der hieſigen Kriminalpolizei verhaftet wurde. Hennig ließ ſich von den Leuten, die ſich auf 113 5 Darlehnsangebote in Zeitungen meldeten, V or⸗ ſchüſſe bis zu 600 Mark geben und hielt die en mög⸗ lichſt lange hin, um immer wieder Vorſchüſſe für ſeine Auslagen und Bemühungen zu bekommen. Er ſelbſt hatte weder Geld zum Verleihen noch Beziehungen zu anderen Geldgebern. Als ſeine Schwindeleien nicht weiter durchgeführt werden konnten, weil die Geldſuchenden mit Anzeige drohten, richtete er ſich ein Poſtſcheck⸗ konto mit ganzen 25 Mark Guthaben ein und ſtellte den Drängen⸗ den Poſtſchecks aus mit dem Bemerken, wenige Tage nach der Uebergabe an die Poſt, werde ihnen der angegebene Betrag aus⸗ ezahlt werden. Die Beträge lauteten ſämtlich auf die gewünſchte Darlehnshöhe, allein in ſechs Fällen auf je 20 000 Mark. Natrürlich erhielten die Leute nach einigen Tagen den Poſtſcheck mit dem Vermerk vom Poſtamt zurück, das Poſtſcheckkonto des Hennig ent⸗ halte den angegebenen Betrag nicht. Die Betrogenen erſtatteten jetzt Anzeige; aber die Zwiſchenzeit war auch von Hennig zur 1 85 benutzt worden. Er konnte jedoch bald in ſeiner Heimats⸗ tadt Schweinfurt feſtgenommen werden. „Hefdelberg, 5. Aug. In der chirurg. Klinik verſtarb ein 14 Jahre alter Junge 80 Neckarhauſen bei Ladenburg. Er war barfuß in einen Dorn getreten, der Juß ſchwoll an und als die ärgzkliche Hilfe in Anſpruch genommen wurde, war es bereits zu ſpät. Der Junge erlag der eingetretenen Blutvergiftung. ch. Juzenhauſen, 4. Aug. Hier ſtarb ein Kind an Blinddarm⸗ erkrankung, hervorgerufen durch das Schlucken eines Zwetſchen⸗ kernes. Obgleich ärztliche Hilfe ſofort da war, war das Kind nicht mehr zu retten. FCh. Neckarbiſchof⸗heim, 4. Aa Die letzte Schlußfeier der Realſchule bedeutete ein Feſttag. Bas fünfzigjährige Beſtehen der Schule wurde gefeiert und der Abſchied des nach Sinsheim ver⸗ ſetzten Vorſtandes Trübi, der in ſeiner Anſprache ein Bild der Geſchichte der Anſtalt entwarf, die als Lateinſchule gegründet worden war. ch. Siusheim, 4. Aug. Bei der Mühlenkontrolle der Mühle Sauter in Hilsbach entdeckte man einen lebhaften Schleichhandel mit Mehl. Ddie Mühle wurde geſchloſſen. Die Beſitzer ſehen ſchweren Strafen entgegen. Durlach. 5. Auguſt. Der Landeskommiſſar hat die Genehmi ⸗ gung für die Abhaltung der Durlacher Kirchmeihe verſagt. Sie ſollte am 8. Auguſt ſiattfinden und war vom Bezirksrate befür⸗ wortet worden. (Lahr. 5. Auguſt. Am 8. Mai verübte, wie wir damals mit⸗ geteilt haben, der damals in Freiburg anſäſſige Zeichner Philipp Honig, an der 26 Jahre alten Margarete Büthy, die hier ſich bei BVerwandten aufhielt und die er betrogen hatte, aus Rache einen Mordverſuch, wobei die Unglückliche durch einen Schuß in den Körper gelähmt wurde. Wie die„Lahrer Zeitung“ mitteilt, iſt die Schwer⸗ 9 55 jetzt geſtorben. Ter Mörder hatte ſich gleich nach der Tat entleibt. Donaueſchiugen, 4. Aug. Eine von der Metzgervereinigung des Handwerkskammerbezirks Konſtanz hier einberufene und ſehr zahlreich beſuchte Perſammlung nahm Stellung gegen die Vieh⸗ aufkäufe und Preistreibereien der Landwirtſchaftskammer. Die eregte Stimmung kam in verſchiedenen Reden zum Ausdruck, in der das Gebahren der Landwirtſchaftskammer verurteilt und be⸗ tont wurde, den Viehaufkauf müſſe der ſachverſtändige Metzger übernehmen. Ein Vertreter der Landwirtſchaftskammer erklärte, dieſe habe nur im Intereſſe der Allgemeinheit und der ihr nahe⸗ ſtehenden Lanbwirtſchaft gehandelt. Es wurde ſchließlich eine aus Vertetern der Metzger, der Arbeiter, der Landwirtſchaft und des Lebensmittelamts Konſtanz zuſammengeſetzter Ausſchuß beſtimmt, der die Viehaufkaufs⸗ und Fleiſchpreiſe regeln ſoll. * Radolfzell, 3. Auguſt. Der angeregte Zuſammen⸗ ſchluß der Kommunalverbände des Seekreiſes zu einem Groß⸗ kommunalverband iſt lt.„Freie Stimme“ vom Miniſterium des Innern abgelehnt worden. Pfalz, Heſſen und Uumgebung. Zweibrücken, 5. Auguſt. Von einer Schwarzwälder S ezial⸗ firma bezog ein Zweibrücker Geſchäft eine gewöhnliche kleine ugfeder für eine Uhr, die in der Rechnung mit 39 Pfennig angeſetzt war. Auf dieſen Preis berechnete die Firma ſieben⸗ tauſend Prozent Zuſchlag mit 27,30 /, ſodaß die Ver⸗ teuerung demnach das ſiebzig fache darſtellt. enn die Rech⸗ nung dies nicht ſchwarz auf weiß nachwieſe, könnte man die Richtig⸗ keit kaum glauben; das Publikum kann daraus erſehen, welche Auf⸗ ſchläge die Fabrikanten den Wiederverkäufern auferlegen und wo zunächſt abgebaut werden muß. .Zweibrücken, 5. Aug. Der Streik in der Dinglerſchen Ma⸗ ſchinenfabrik.⸗G. nahm geſtern einen weiteren Umfang an, in⸗ dem die Ausſtändigen auch die Betriebspraktikanten, etwa 30 Mann, peranlaßten, ſich der Arbeitsniederlegung anzuſchließen. Die Praktikanten waren bisher zur Entladung der anrollenden Eiſen⸗ bahnwagen verwendet worden; auch dieſe Arbeiten wurden jetzt von ihnen eingeſtellt. 5 4 ————.——— Großen den Gordiſchen Knoten mit dem Schwert durchhauen läßt, um den hoffnungslos verſchlungenen auf einfachſte Art zu löſen, ſo ſchreibt ſie Kolumbus das bekannte, von ähnlicher Geiſtesgegen⸗ wart und von Entſchloſſenheit zeugende Kunſtſtück des auf der Spitze ſtehenden Eies zu. Daß dieſes Stückchen bereits aus früherer Zeit geſchichtlich bekannt iſt, der italieniſche Baumeiſter Brurel⸗ leſchi hat ſchon 1421 ſeine Widerſacher damit verblüfft, hat dem Glauben an dieſes Geſchichtchen keinen Abbruch getan; dafür iſt es ehen eine Anekdote. Die meiſten bedeutenden Menſchen ſind von der Anekdote leicht zu trennen. Alle Künſtler, männlich wie weiblich, die der Welt etwas Neues in ihren Spezialbranchen zu ſagen haben, bemächtigt ſie ſich mit und ohne Willen. Für den Laien iſt ſie faſt wie der Schlüſſel zu der perſönlichen Kammer des Künſtlers. Sie reißt einen kleinen Spalt in den Zaubermantel, mit dem er ſich umgibt und läßt ein wenig von dem hervorſehen, was dahinter iſt und aus dem der Laie nur mach ſeinem Vermögen ſich ein Bild macht von der geheimnisvollen Werkſtatt, in der die Geſtalten geſchaffen werden, die ihn entzücken. Es kommen bei ſo zufälligen Riſſen die ſonderharſten Dinge zum Vorſchein. Die Anekdote bleibt die Urquelle mancher Novelle und enthält winzig, wie in der Knoſpye vermahrt, oft den Stoff zu einer ganzen Geſchichte. In neuerer Zeit betitelt man ſo Sammlungen von bisher nicht gedruckten alten Schriften, z. B. gab Boiſſonade heraus:„Anecdota praeca“. Das Wort Anekdote bedeutet zunächſt eine nur mündlich Uberlieferte Erzählung eines intereſſanten, einzelnen Ereigniſſes, Ausſpruchs uſw., 15 meiſtens die pointierte kurze Erzählung, auch die literariſche, z. B. in Anekdotenſammlungen überlieferte. Nach Erfindung der Buchdruckerkunſt iſt die Anekdote eine Bezeichnung für alte Schriften oder Fragmente von ſolchen, die zum erſten Male durch den Druck veröffentlicht werden. Von Anekdoten kommt die vulgär gewordene Anekdote. Sie iſt eine aus dem Leben gegriffene oder erfundene witzige und kurze Geſchichte, Begebenheit oder Neußerung. Anekdotenkrämer nennt man ſcherzweiſe ſolche Per⸗ ſonen, die jede Gelegenheit benutzen, um eine ihrer Anekdoten, deren ſie immer etliche bereit haben, anzubringen, und Anekdotenjäger ſolche, die ſich bemühen, ihren Anekdotenſchatz durch neue, ihnen noch fremde Anekdoten zu bereichern.„Anekbota“ betitelt Prokopius im Gegenſatz zu ſeiner offiziellen Geſchichte der Regierung Juſti⸗ nians ſeine die dort verſchwiegenen ſkandalöſen Vorfälle am Hoſe benthaltenden A. W. J. K. eEine neue 5 arl. Aus Mailand wird uns geſchrieben: Seedle berichtek über einen gefährlicen Weitdeterher dek Seidenraupe, der in Madagaskar lebt: ein ſpinnenartiges Inſekt, genannt„Halabé“. Das Tier erreicht eine Größe von ſieben Zenti⸗ meter und erzeugt einen goldgelben Faden von großer Feinheit, aber auch Wderſtandsfähigkeit. Dieſer Faden bietet gegenüber dem des Seidenſpinners den großen Vorteil, daß er nicht erſt gezwirnt werden muß, ſondern ſich in ſeinem urſprünglichen Zuſtande zum Weben eignet. Er kann leicht gebleicht werden, nimmt aber auch alle Farben an. In den waldigen Gegenden der Inſel gibt es erfolgreich verſucht, ihre Arbeit auszunützen, indem ſie lange Bambusſtäbe in einer Entfernung von einem halben Meter in die Erde ſtecken, zwiſchen denen die Spinnen ihr Werk verrichten. Einem engliſchen Naturforſcher namens Holt iſt es gelungen, inner⸗ halb zwölf Stunden einen Faden von 12 Kilometer Länge dadurch zu erreichen, daß er 22 Spinnen gleichzeitig arbeiten ließ. In der Gewerbeſchule von Tananarivo ſollen gleichfalls ausgezeichnete Ergebniſſe erzielt worden ſein, ſo daß anzunehmen iſt, daß neue Verbeſſerungen die praktiſche Verwendung dieſer Spinnenſeide ver⸗ allgemeinern werden. Die Zucht der„Halabs bereitet keine Schwierigkeiten, da die Tiere mit kleinen Inſekten leicht genährt werden können. Jedes Tier erzeugt in 2 Tagen ungefähr—400 Meter Seide und ſetzt ſeine Arbsit zehn Tage lang fort, nach denen es ſtirbt. Hochſchulnachrichten. Der o. Profeſſor der Chemie Dr. Heinrich Wieland an der Techniſchen Hochſchule München hat den Ruf an die Univerſität Freiburg angenommen. i Zum Rektor der Berliner Univerſitüt wurde der Juriſt Profeſſor Emel Seckel gewählt. Seckel hat ſich um die Erforſch⸗ ung der römiſchen Rechtsquellen verdient gemacht. Er hat den Unterbau für eine neuerwachende Wiſſenſchaft, die Geſchichte des gemeinen römiſchen Rechts, wie es ſeit dem Mittelalter in Weſt⸗ europa ſich umgeſtaltet hat, in weitausgreifenden Quellenſtudien geleg. Eine Fülle von Fälſchungen hat er dabei aufgedeckt. Todesnachrichten. ze Roßert Autz f. Kurz vor ſeinem 85. Geburtslag iſt der Bildniszeichner und Modelleur Robert Lutz aus dem Leben ge⸗ ieden. Mit ihm hat Pforzheim einen der 5 en ki ſhe Hecher unß Ertverfersder erherbedeenſdfee derden. N Millionen dieſer Spinnen, und die Eingeborenen haben bereits begabteſten künſtkri⸗ V Aus der Weſtpfalz. 5. Aug. Die Freiſchlachtungen nahmen auch in der Weſtpfalz, beſonders auf dem Lande, einen der⸗ artigen Umfang an, daß die Regierung der Pfalz nunmehr durch eine Verfügung an die Bezirksämter ein energiſches Entgegentreten gegen die Viehaufkäufe und Freiſchlachtungen angeordnet hat. Die Zwangswirtſchaft für Vieh und Fleiſch beſteht in der Pfalz unver⸗ ändert fort. Fb. Worms, 4. Aug. Die Beraubung der Felder und Gärten im Landkreiſe hat einen geradezu unheimlichen Charal⸗ ter angenommen. Neben erhöhtem Feſdſchutz hat deshalb das Kreis⸗ amt angeordnet, daß in der Nacht das Betreten der Felder Jeder⸗ mann, auch den Eigentümern verboten iſt. sw. Bingen, 4. Auguſt. In einem Manufakturwarengeſchäft wurde eingebrochen und Stoffe im Werte von 11 500 Mark ge⸗ ſtohlen. Die Diebe verſuchten ihre Beute in Mainz flüſſig zu machen, wurden aber rechtzeitig feſtgenommen. Fp. Aus Rheinheſſen, J. Aug. Der Verkehr mit Frühkar⸗ toffeln hat mit der jetzt im vollem Gange hefindenden Ernte brompt eingeſetzt. Unſaubere Elemente in der Landtwirtſchaft nützen die Not der Stadtbevölkerung in unverſchämter Weiſe aus und verkaufen die Kartoffeln zum Preiſe von 1 Mark und.20 Mark das Pfund. Die Kartoffelnot iſt in den Städten groß. All⸗ täglich ziehen hunderte und tauſende abgehärmter Frauen und Kinder aufs Land hinaus um ſich eine kleine Menge Kartoffeln zu erhamſtern. Sportliche Kunoſchau. Maunheimer Pferderennen. Nachdem wir ſchon ein allgemeines Bild von dem Meeting gegeben haben, ſoll in den nachſtehenden Notizen ein Ueberblit gegeben werden über die Richtlinien, welche den Ausſchrei⸗ bungen zugrunde liegen. Mannheim war ſeit nahezu 50 Jahren eine Hochburg des Hindernisſportes und zwar des reinen Herrenſportes. Mit Rückſicht auf das z. Zt. knappe Pferdematerial für den Hinder⸗ nisſport ſchien es doch geboten, bei den Neuausſchreibungen die Flachrennen mehr wie bisher zu berückſichtigen. Das Programm ſieht deshalb für den 29. Auguſt ein Flachrennen(Ausgleich) über die Derbydiſtanz von 2400 Meter mit 21 000 Mark Geldpreiſen und ein kleineres über 1600 Meter mit 14000 Mark Geldpreiſen vor. Wie bei allen diesmaligen Ausſchreibungen des/ Vereins iſt auch hier darauf geachtet, daß den Pferden möalichſt Gelegenheit geboten iſt, an allen 3 Renntagen laufen zu können. Für das Rhein⸗ Flachrennen(Ausgleich) mit 16000 Mark und das Nahe⸗Flachrennen mit 13 000 Mark, beide am 1. September, ſind die Bedingungen ſo geſtaltet, daß die Mehrzahl der Pferde, die für den 29. Auguſt genannt werden, ſich auch an uet Rennen beteiligen kann. Zwei weitere Flachrennen mit 13 bezw. 14 000 Mark, jedoch für Herren⸗ reiter und dementſprechend unter geänderten Gewichtsverhältniſſen, bringt der 5. September. Die Ausſchreihungen der Hindernisrennen richten ſich zunüchſt an die Ställe, welche über gutes und mittleres Pferdematerial ver⸗ fügen. Man ſieht das Beſtreben, daß auch in den höher dotierten Rennen das Geld denjenigen Ställen geſichert bleiben ſoll, welche ſich für das Geſamtmeeting intereſſieren und nicht nur für ein einzelnes großes Rennen die Reiſe unternehmen. Der Verein hat konſequenter Weiſe ſeine diesgezüglichen Beobachtungen im Mai zum Nutzen der anderen Srkälle verwertet. Die niederſte Gewinnſumme eines Rennens iſt von 6000 Mark im Mai auf nunmehr 14 000 Mark erhöht, dazu kommen noch die Reiſe⸗ und Aufenthaltsentſchädigun⸗ gen. Letztgenannte Summe wird bei der kürzeſten Diſtanz für Jagbrennen, dem 3000 Meter Kurs, gegeben. Beim 3500 Meter Kurs ſind je 16 000 Mark, bei 4000 Meter 21 000 Mark, und bet 4200 Meter= 25 000 Mark als Geſdpreiſe ausgeſetzt. Die dies⸗ maligen Ausſchreibungen bringen alſo durchweg Diſtanz und Preis⸗ höhe in Einklang. Bei Feſtſetzung der Diſtanzen wurde berüc⸗ ſichtigt, daß die der neuen Rennordnung entſprechenden Hinderniſſe der Mannheimer Bahn für manche Pferde als zu ſchwer gegenüber jenen anderer Rennplätze, welche noch nach den bisher gültig ge weſenen Vorſchriften eingerichtet ſind, betrachtet werden könnten. Man hat deshalb den 3800 Meter Kurs nicht in das Herbſtprogramm aufgenommen und iſt auch beim größten Rennen nicht über Meter hinausgegangen. Es mag hierüber erwäßnt werden, daß 3. B. bei den Rennplätzen am Niederrhein die größten Jagdrennen über 4000 Meter führen. Hürdenrennen ſind vorgeſehen eines am 29. Auguſt über 2400 Meter mit 13 000 Mark und eines am 5. Sept. über die beſonders große Entfernung von 3200 Meter und ent⸗ ſprechend mit 18 000 Mark Geldpreiſen ausgeſtattet. Beſondere Beachtung ſchenkte die Vereinsleitung der guten Löſung der Reiterfrage. da ein Meeting mit reinem Herrenſportprogramm z. Zt. wenig Ausſicht auf Erfolg Rhein⸗Neckarſtadt finden ſoll, ergibt ſich, daß das Programm ſo⸗ wohl auf Flach⸗ und Hindernisjockeys wie auf Herren⸗ reiter Rückſicht nehmen mußte. Um jeder dieſer 3 Gruppen die Möglichkeit zur Betätigung zu geben, ohne ſie eine volle Woche an den Plah feſtzuhalten, hat man für 29. Auguſt 2 Ritte für Flachrenn⸗ und 4 Ritte für Hindernisjockeys, am 1. September 3 Ritte für Flachrennjockeys und 3 Ritte für Herrenreiter vorgeſehen, halten. Die Erfahrungen bei den Mairennen, wo insgeſamt 14 Flach⸗ und Hendernisjockeys und 16 Herrenreiter in Mannheim im Sattel waren, ermutigten den Verein, als erſter nach dem Krieg einen Renntag dem Herrenſport zu widmen. Aus Kreiſen der Herrenreiterei gingen dem Verein bereits mehrers Zuſchriften zu, welche dieſe Löſung der Reiterfrage als ſehr zweckmäßig begrüßen und erklären, daß eine ausreichende Beteiligung der Herrenreiter an der Mannheimer Herbſtveranſtaltung beſtimmt zu erwarten ſei⸗ Zu bemerken iſt noch, daß diesmal die Unterſchriftstermine, entſprechend den Wünſchen der Ställe und Trainer auf nur einen Tag verringert wurden und daß aus den gleichen Gründen der Nennungstag(10. Auguſt für die Ausgleiche, 17. Auguſt für ſämtliche anderen Konkurrenzen) an das Meeting herangebracht wurde. Maunh. Fußball⸗Geſellſchaft 1913— f. C. sportfreunde 191³ :3(Halbzeit 0:). 5 Vor einer großen Zuſchauermenge trafen ſich am Mittwoch abend au dem Sportplatze bei b Leſſingſchule obige Mannſchaften. Vom Anſpiel ab herrſchte flottes Tempo, doch mangelte beiden Parteien die Entſchloſſen⸗ heit vorm Tor. So wogte der Kampf auf und ab bis endlich in der 31. Minute Sportfreunde durch unhaltbaren Schuß in Führung ging. dieſen Erfolg angeſpornt zieht Sportfreunde mächtig vor gegneriſche Tor und kann bereits einige Minuten ſpäöter, von ſeinen Anhängern lebhaſt beklatſcht, das zweite Tor einſenden. Bis zur Pauſe Drängen M. F. G. 1913, doch die wenigen ſchwachen Schüſſe hält der Spntft unde. Torwart ſicher. Nach Halbzeit hat 1913 umgeſtellt und leitet ſchön Angriffe ein, welche in der 10. Minute das erſte Tor für den Platzinhaber glaubt man das Spiel für Sportfreunde gewonnen. Doch anders k 2 erwartet kam es. M. F. G. 1913 entwickelt nun gleichfalls eine ſchön Kombination im Sturm, bei welcher beſonders der Rechtsaußen d 5 brächtige Flankenläufe angenehm auffäut. Jwanzig Winnten vor Schhs erziet N. F. 6, 1913 in kurzen Abſtänden 3 weitere Tore, und verfäß als Sieger mit 48 den Platz. U. 7 Sportklub„Germania“ eudwigshafen Berein für Turn⸗ 52 Raſenſport e. B. maunheim⸗FJendenheim:3(Halbzeit o: Das geſtern quf dem ſich in zadelloſer Berfaſſung befindlichen por, platze des Sportklubs„Germafic“ ſtattgefundene Wettſpiel zwiſche. den beiden Ligamannſchaften obiger Vereine nahm einen intereſſante Verlauf. In der erſten Hälfte, in welcher Feudenheim gegen Wind ide Sonne zu ſpielen hatte, war das Spiel ausgeglichen und mußten 2 75 Torwächter verſchiedentlich ganz gefährliche Vorſtöße parieren. Nach 10 Pauſe blieb vorerſt trotz beiderſeitiger größter Anſtrengung jeder Erieße aus und ſchon glaubte man an ein totes Spiel. Aber eine Viertelſtun vor Schluß konnte Feudenheim nach längerer Ueberlegenheit und n mehrmaliger Abwehr das erſte Tor erzielen. Germania wurde nun ites um Schluß in ſeiner Spielhälfte feſtgehalten und mußte ſich ein zwe 1755 owie auch ein Selbſt⸗Tor gefallen laſſen.:0 für Verein für Turn⸗ Raſenſport Mannheim⸗Feudenheim. Das Reſultat entſpricht dem Sbs en verlauf. Die Jeudenheimer Mannſchaft war im 157 15 ihren letz ſe U. Spielen nicht wieder zu erkennen. Der Eifer, mit welchem bis zum Schlu eſpielt wurde, war lobenswert. Das Treffen wurde vorbildlich geleitet. Fanrenn Hdee aus, die die 100 Mtr. ſicher und den app gewann. Die Ergebniſſe ſin: hat, andererſeits der Herrenſport nach wie vor eine Pflegeſtätte in der — am 3. September aber alle 6 Rennen den Herrenreitern vorbe⸗ bringen. Gleich darauf iſt Sportfreunde wiederum erfolgreich und ſche —7 8 ESSe 2 „ 7 rrreeee re t, der 5. Lügift 1bl.. ſuchsanſtalt für Luftfahrt E. V. Adlersdorf hat die ärodynamiſche und tech⸗ meter Fläche und 18,5 Kilogramm Gewicht. 8 Welkerausſichten für mehrere Tage im voraus. mannhemer General-Amzeſcſer-(mHrl;-Ausgabe?, 8 —. Seite. Nr. 346 Segelflugweltbewerb in der Nhön. Am 15. Juli hat der große Segel⸗ und Gleitflugwettbe⸗ werb, für den eine Dauer von 6 Wochen, bis 31. Auguſt vorgeſehen iſt, ſeinen Anfang genommen. Zahlreiche flugtechniſche Vereine, alte, erfahrene Kampfflieger und Flugſportfreunde aus allen Gauen Deutſchlands nehmen daran teil. Stiftungen des Reichsluftamtes der deutſchen Flugzeuginduſtrie und vieler Vereine für Luftfahrt und Flugtechnik bieten reiche Mittel zur Veranſtaltung des großzügigen Unternehmens. Die Stätte der Veran⸗ ſtzltung liegt bei Gersfeld i. d. Rhön. Die Startplätze für die Abflüge ſind faſt ſternförmig um die Waſſerkuppe gelegen. Die Waſſerkuppe diente bereits ſchon einmal als Startplatz für Gleitflugzeuge. Es gelaug damals 750 dem Sohne des Geh. Rah. Prof. Gutermuth⸗Darmſtadt, einen von 888 Meter zu erzielen. Geh. Rath Gutermuth iſt dies⸗ mal ſelbſt Mitglied des Preisrichterkollegiums und wird ſich längere Zeit am Orte der Veranſtaltung aufhalten. Eine Prüfſtelle der deutſchen er⸗ niſche Wertung der teilnehmenden Gleiter übernommen, um einen Vergleich dieſer Apparate unter einander bewerkſtelligen zu können. Prof. Linke von der Frankfurter Univerſttät richtete eine beſondere Wetterdienſtſtelle ein: auch in dieſer Hinſicht wird man die Veranſtaltung eine gewiſſenhafte gennen können. Holzbaracken und Zelte bilden eine gute, wenn auch nicht komfortable Aufenthaltsmöglichkeit und für die Morgentoilette liegen die Quellen der Fulda in nächſter Nähe. Der flugtechniſche Verein Darm⸗ ſtadt beteiligt ſich mit einem motorloſen Gleitflugzeug von 10,5 Quadrat⸗ gw. Allgemeines. f Sr. Verwaltungsausſchuß⸗Sitzung der Deutſchen Sportbehörde. Für die Sitzung am 14. Auguſt, die anläßlich der Deutſchen Meiſterſchaften in Dresden abgehakten wird, gibt die Deutſche Sportbehörde für Athletik nachſtehende Tagesordnung bekaunt: 1. Tätigkeitsbericht, a) des Vorſtandes, b) des Techniſchen Ausſchuſſes, e) des Kaſſenwarts.— 2. Das Verhältnis zu anderen Sportverbänden, a) zur Deutſchen Turnerſchaft, b) zum Deut⸗ ſchen Fußballbund, o) zu den Univerſitäten, d) zum Deutſchen Reichsaus⸗ ſchuß.— 8. Di) D. S. B. und ihre Landesverbände.— 4. Jahrbuch.— 5, Plaketten und Ehrenpreiſe.— 6. Reichsjugendwettkämpfe.— 7. Ver⸗ ſchiedenes. sr. Die Stadtverordneten in Vonn haben beſchloſſen, die Turnhallen, Turn⸗ und Spielplätze den Leibesübungen treibenden Vereinen unentgelt⸗ lich zur Verfügung zu ſtellen. Schwimmen. Kr. Ehreupreis des Reichspräfidenten. Für das zum 25. Male vom Berliner Schwimmverein Frieſen veranſtaltete Pene men Aber 3000 eter am 8. Auguſt im Zeuthener See hat der Reichspräſident Ebert einen renpreis für den Sieger in der Seniorenklaſſe geſtiftet. Die Siegerin — e erhält den Ehrenwanderpreis der Handwerkskammer zu Berlin. Audern. Fraukfurter Ruderſport. Die noch für dieſes Jahr vorgeſehenen vom Frankfurter Regattaverein geleiteten ruderſportlichen Wettbewerbe ſind wie folgt feſtgeſetzt worden: Stadt⸗Achter⸗Rennen am Sonntag, 35 guſt nachmittags zwiſchen der Untermainbrücke und Staatsbahn⸗ rücke. Vorrennen bei mehr als vier teilnehmenden Booten finden am vor⸗ mittag ſtatt.— Herbſtrudern am Sonntag, 19. September. Vor⸗ tags Dauerrudern zwiſchen Gerbermühle und Staatsbahnbrücke und 8 5 zur Gerbermühle. Es wird in zwei Klaſſen gerudert: 1. Vierer; been Sebtenher, nachmittags: ungedeckte Boote ohne Beſchränkung der Boot⸗ kite.— Mainpokal⸗Rennen im Einer. Für alle im Strom⸗ gebiet des Maines anſäſſigen Vereine. Die ſeitherigen Mainpokal⸗Sieger ſomie die Teilnehmer am Deutſchen Meiſterſchaftsrudern im Einer ſind Ausgeſchloſſen. Länge der Bahn 2000 Meter zwiſchen Gerbermühle und Obermainbrücke. Segelſport. des. Am Schlußtag der Müuchener Woche fand die zweite Wettfahrt es Augsburger Seglerklubs ſtatt. Bei dem böigen bis zu 9 Meter in der Sekunde betragenden Weſtwind ereigneten ſich eine ganze Reihe von Ha⸗ arien, die einige Boote zumt Aufgeben zwangen. Die Ergebniſſe der lußwettfahrt waren: 6 Meter.⸗Klaſſe:„Hadumoth“:04:50, 1. P. Ammerſee⸗Punktpreis.— Sonderklaſſe:„Hagen“:48:30, 1. P. und 8 oken⸗Preis.— 45 qm Kreuzer⸗Klaſſe:„Sulimith“.50:80, 1. P. und reis des A. S. C.— Binnenjollenklaſſe:„Haſchiſch“:55:09, 1. P. 1 Extrapreis des A. S. C. Binnenjollen⸗Altersklaſſe:„Hoppla“ 2— 15 qm⸗Rennboote:„Spatz“:40:59, 1. P. und Extrapreis 8 K. Olympiade. Aifc Einen neuen Weltrekard im 1300 Meter⸗Laufen ſoll der amerila⸗ iſche Säufer H. Ernera in Manilla(Philippinen) mit 3 Min. 48,8 Sek. 85 19 9 0 bereits ausgezeichnete Rekord Sek.— u gedenüberteten Verbeſſerung muß man 5 ißtrauen aer, Bei den Olympiſchen Spieten in Antwerpen gewann die engliſche Endſpiel gegen mit 18211 Toren. — zamer kkaniſchen Teilnehmer für die Olympiſchen Spiele in n ſind für die leichtathletiſchen Weubegerbe ſee! Feſtinnt wor⸗ —— Im ganzen werden 100 Leichtathleten die Reiſe über den Ozean an⸗ Radſport. . sr. Eine Umwälzung in der Reiſeninduſtrie bedeutet di find einer Sicherung der Fahrrad⸗ und Automobilreifen gegen ealiches Fin deingen von Nägeln, Flaſchenſcherben uſw. in die Decken. Ausgiehige Ver⸗ ſuche, wobei mehrere hundert Kilometer Fahrſtrecke mit nagelbeſtreuten traßen zurückgelegt wurden, erbrachten den Beweis der Undurchdringlich⸗ zit. Es ſoll ſich hierbei nicht um eine mehrfach ungünſtig ſich Awiſen der rägnierung der Luftſchläuche, ſondern um eine beſondere Konſtruktion er Deckeneinlage handeln. Der Erfinder beabſichtigt allerorts Lizenzen vergeben, bezw. auch das Herſtellungsrecht. St Sr. Die Radmeiſterſchaft von Amerika wurde in Boſton über eine tecke von 50 engliſchen Meilen(ca. 80 Km.) mit Motorführung ausge⸗ 47 ſren. Sieger wurde Chapman in der mäßigen Zeit von 1 St. 13 Min. 8 mit 1 Runde Vorſprung vor Wiley und 2½ Runden vor Lawrence. er Verteidiger Carman konnte nur Vierter werden. awnkeunis. Kr. Die Akademiſchen Tennismeiſterſchaften von Deutſchland wurden niß dem Akademiſ en Büanpie in Hannover entſchieden. Die Ergeb⸗ iſſe der um Teil ſehr ſcharfen Kämpfe waren: Herreneinzelſpiel um die deutſche eiſterſchaft der Hochſchulen: Heydenreich ſchl. Helffter:38, 62, 14.— Akademiſche Meiſterſchaft von Deutſchland für Akademiker mit baamen⸗ F. C. Kupſch ſchl. Marcotty:6,:3,:6,:1.— Deutſche Dop⸗ Faſeerſchaft der immatrikulierten Studenten: Heydenreich⸗Behmer ſchl. Toppel schärf 62, 6˙3, zuvückgezogen. Meiſterſchaft von Deutſchland im ag.h.2 frl Alt⸗Akademiker: Kupſch⸗Geißmar ſchl. Görnemann⸗Mol⸗ — eee VMasserstandsbeobachtungen im Monat August Fegeſeratfon vom Datum eeeee L. eerteer .37 225 228 220 224.13 Abends 6 Uhr .20 330.28.24.2 NMachm. 2 Uhr 501 5015.01 45.52.97 Nachm. 2 Uhr. .21.19.13.12.06.04 Rorgens 7 Uhr .47 141.88.38.-g. 12 Uhr Vorm. 2 Uhr .15.23.2¹ achm. 2 Uhr * elbbem. 40% 40 30 299 ds 490 Vern. 2 Uhr .42 041.49 67 0041 W* Vorm. 7 Uhr estunlnd, Bededkt,. 120. 7. A Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. 8. Niguſt: Wenig verändert. Auguſt Senne, Wolken, warm. Srrichbeiſe Gemitter. 5 1 Aucuft Kühler, ſonſt kaum verändert. uguſt: Veränderlich, angenehm. 15. Maanſ Volkig, warm, windig. 18. Auduſt: Wolkig. warm, ſtrichweiſe Regen. 14. 2 guſt: Veränderlich, angenehme Luft. Uuguſt: Weni än — — Wiiterungsbericht. THietete f f fchete 5 Baro-— metev- ů— Neen Mieder-] femp. Bemerkungen datum stand morgens in der sohlag des vor- ee 7 Unr Nacht Uiter auf 18 7 wWing Sewöl⸗ e 0. Arad.] den am SradG.( kung „Juu 5 1. 4 753.8 15.8 15.20 60 21 82 Behgen 2. Audust 7217 187%„4802 2—5 Audust 750.618.3 15•—2 20 2 Fegen annt 2555 172164.5 ̃[20 süiſi bedeoßt ee Aune 5 17½15810,2 225 82 bedeokt ene eee e eer eeeee e. ete 750% e e ee e ee e eee, Handel und Industrie. Der Handel und die Wiederbewirtschaftung des Hafers. Die regierungsseitig geplanten Uebergangsbestim- mungen zur neuen Haferbewirtschaftung sind jetzt in man- chen Einzelheiten bekannt geworden. Es soll den Erzeu- gern und den Tierhaltern der alte Hafer für den eige- nen Bedarf gelassen werden, die Unternehmer gewerb- licher Betriebe sollen noch bis 15. Oktober ihre alte Ware zu Hafererzeugnissen verarbeiten und diese absetzen dürfen. Ebenso soll der Handel noch bis zum 25. August, also zehn Tage über das am 15. August endende Erntejahr hinaus, aus seinen Vorräten an die Tierhalter verkaufen düt fen. Nach dem 25. muß der in Händen des Handels befindliche Hafer an die Reichsgetreidestelle zu den festgesetzten Bedingungen- abgeliefert werden. Der Verband der Getreidehandler-Vereinigungen Deutsch- lands hat. wie mitgeteilt, eine Erleichterung des Uebergangs der alten Ware in die Hände der.-G. dadurch versucht, daß er die von seinen Mitgliedern für Mitte August als verfügbar erklärten Plengen der Behörde anstellte. Das Preis- gebot derselben war Wochenlang nicht herauszubekommen. Schlielich lehnte der Verband, als die Regierung ihm einen Preis von 2200 pro Tonne in Aussicht stellte, jede weitere Verhandlung, aber auch jede Verantwortung dafür ab, daß die .-G. bei einem solchen, jedem Wareninhaber verlustbringen- den Preise die Vorräte erhalten werde. Seit Beginn des Jahres Waren ani Berliner Markt die amtlich festgestellten Preise für Hafer per 1ooo kg. ab Station: 2560.3440 im Ianuar 2500=380 im Mai im Februar 3680—4720 im Juni 2040 2οõο N im März 4000—4820 im Juli 2260—2820 im April 2560—3840.—.8. Aug. 2540—2660 Man kann hieraus ersehen, daß die Höndler ihren Hafer fast durchweg wesentlich teurer einstehen mußten, als ihnen Notierung nur eine Eintagsfliege gewesen ist. Die Regierung läht sich dahin aus, daß der Preis von 2200 für alten Hafer noch ein besonderes Geschenk für den Besitzer ein- schließe, da der neue Hafer einen wesentlich niedrigeren Preis haben werde und der alte Hafer auch nur zu diesem zu be- werten sei. Aber man vergesse nicht, daß die Reichsgetreide- ordnung selbst darauf hinweist, daß bei der Enteignung einer Ware, für die kein Höchstpreis besteht, wie dies bei der i919er Haferernte der Fall ist, der Einstandspreis für den VUebernahmepreis in Betracht kommt. Hiervon können auch besondere Uebergangsbestimmungen um so weniger eine Aus- nahme machen und obigen Preis von 2200 rechtfertigen, als dadurch fast jedem einzelnen Haferbesitzer ein Teil seines Vermögens fortgenommen würde. f Es scheint nun, nach dem Wortlaut einer offiziösen Mit- teilung zu schließen, daß man von diesem verhältnismäßig niedrigen Gebot wie dér abzugehen gewillt ist. Denn es heißt:„Im den Schwierigkeiten des Ueberganges zu begeg⸗ nen und insbesondere die Abstobßung ihrer teueren Vor- räte alter Ernte zu erleichtern, soll die Reichsgetreide- stelle ermächtigt werden, einen höheren Preis““ usw. Dieser Satz, der davon spricht, daß die Abstoßung der teuèren Hafer- vorräte erleichtert werden soll dadurch, daß für alten Hafer vorläaufig ein höherer Preis als für neuen gezahlt Werden wird, ließe sich eigentlich nur dahin auffassen, daß man hierbei einen weit höheren Preis als jene gebotenen 2200 pro Tonne oder 110 für den Zentner im Sinne habe. Und so ist es auch am Getreidemarkt aufgefaßt worden, denn die außerordent- liche Festigkeit der beiden letzten Markttage ist hauptsächlich hierauf zurückzuführen. Sehr bemerkenswert ist ferner, dab schon heute offiziös bekannt gemacht wird, dal mit einer Versorgung der Be- darfsstellen mit Hafer der neuen Ernte vor dem Oktober nicht gerechnet werden kann. Das heißt, daß die.-G. zunächst das Brotgetreide dank der Frühdruschprämie, die für Hafer nicht gezahlt wird, erfassen und erst vom Oktober ab Hafer haben will. Diese Absicht ist zu begrüßen, nur scheint es, wird sie wieder einmal mit falschen Mitteln er⸗ strebt. Es handelt sich um die Haferversorgung während voller zwei Monate, wotür die Vorrate der.-G. nur einen kleineren Teil beisteuern können. Man wird daher neben dem offiziellen Preis der.-G. wieder auf einen Geheimpreis des Schleichhandels rechnen müssen, der weit höher als der offizielle ist und der dem Landwirt nicht nur einen reichlichen Ausgleich der Druschprämie für, Hafer, sondern auch einen so erheblichen Gewinn versprechen kann, daß er, wieder einmab den Hafer dreschen und noch rechtzeitig zu derm höheren Preis verkaufen und dafür die.-G. mit Brot- getreide sitzen lassen wird. Man sicht, das Probelm der Wiederbewirt schaftung des Hafers durch die öffentliche Be. hörde mit seinem Uebergangsstadium ist voller Schwierigkeiten. Die interessierten Kreise des Getreide- handels werden gut tun, nichts unversucht zu lassen, ihrer- seits praktische Vorschläge weiter zu beraten und in Ver⸗ handlungen einen Ausgleich zu versuchen. Die Nachweise bei Rückvergütung bezahlter 5 Umsatzsteuer. Bei Ansprüche auf Rückvergütung bezahlter Um- satzsteuer hat gemäߧ 4 des Umsatzsteuer-Gesetzes der Aus- fuhrhändler einen Antrag zu stellen, in welchem über den Erwerbder Ware im Inland odet die Einfuhr ins Inland und die Höhe des an den Lieferer bezahlten Entgeltes Na c h- Weise zu erbringen sind. Auf Antrag bei dem Landesfinanz- amt kann eine Befreiung von diesem Nachweis eintreten bei Unternehmern mit ordnungsmäbiger Buchführung(§ 18 Aus- führungsbestimmungen zum Unisatzsteuergesetz), Wenn eine Bescheinigung des Fachverbandes oder der zuständigen Han- delskammer beigebracht wird des Inhalts, daß gegen die Zu- verlässigkeit des Unternehmens keine Bedenken be- stehen(gemäg§ 17 Nr. 3 Abs. 4 Ausführungsbestimmungen zum Umsatzsteuergesetz). Durch diese Ausnahmebestimmung wird nicht nur den Ausfuhrhöndlern, sondern auch den Aemtern viel Arbeit er⸗ spart. Es ist daher notwendig, daß die Bestimmung in allen Fällen angewendet wird, in denen es zulässig ist. Der Vergünstigungsantrag der Ausfuhrhändler nach 8 4 .-St.-E. kann nach den Ausführungsbestimmungen(entgegen dem Wortlaut des Gesetzes) unabhängig von einer Steuer- erklärung monatlich abgegeben werden(vgl.§ 17 Nr. 3 Abs. 1 Satz 3 Umsatzsteuer-Ausführungsbestimmungen). Börsenberichte. Frankfurter Abendbörse. Frankfurt, 3. Aug. ODrahtb.) Der Geschäftsverkehr an der Abendbörse nahm einen ruhisen Verlauf bei teilweise schWächerer Tendenz. In ungünstigem Sinne wirkte die heutige Reichstagsrede des Ministers Dr. Simons über die auswärtige Lage. Es herrschte größere Zu- rückhaltung vor, doch bekundete sich dabei eine gute Wider- standsfähigkeit. Größere Kurseinbußen stellten sich nur in Montanpapieren ein, vobei Laurahütte 115, Buderus 7, Obe bedarf 452% einbüßten, Lothringer Hütte dagegen 4% an- zogen. Auslandspapiere behaupteten ihren Kursstand. Etwat kester gehen Steuua Romana und Deutsch-Uebersee-Zertifikate hetvor. Elektrizitäts- und chemische Werte haben nur ge- ringe Kursschwankungen zu verzeichnen. Unter den Kassa- jetzt von der.-G. geboten wird, zumal die niedrigste Juni- Industriepapieren stellten sich Maschinenfabrix Haid u. Neu Zeser frs letzte Notis un 187% höher. Siegenet Elsen-! konstruktion gewannen ro, Schuhfabrik Herz sowie Badische Uhrenfabrik je 396. Maschinenfabrik Breuer Vorzugsaktien wurden mit 205 rationiert, plus 10%. Niedriger stellten sich Schriftgießerci Stempel 97½, Schnellpresse Frankenthal 5, Elektr. Lahmeyer, Siemens u. Halske, Cementwerk Heidelberg büßten je 2% ein. Deutsche Petroleum bei etwas lebhafteren Umsätzen 880—883—878. Mexikanische Anleihen befestig. 5% Chilenen-Pfandbriefe zogen 13% an 5. 5. e) Steine und Erde- e) Sonstige Inda- industrie. striepapiere. 79.70Cementw. Heidelb. 228.—-Mitteld. Gw. Peter 271.— ch. u. Thonw. Aw.—.—[Gebr. Junghans 267. Anglo Guano Adlerwerke Kleyer 224.— a) Staatspapiere u. Bankaktien. 50% D. Reichsanl. Darmstädter Bank Deutsche Bank Diskonto-Ges.—.— Presdner Bank 161.—ſc) chem. u. elektr. 18 5 Nationalbank— Industrie. Eblingen 221.— b) Bergbau und Bad. Anilin-.Soda—.—Fahrzgt. Eisenach Eisenindustrie. D. Gold u. Slbschan.... Gasmotor Deut-— —.—BingwerkeNürnbg. —Dannhorn—— 58.—Porzellan Wessel 353.—Ler. Fränk. Schuhf.“ —.—Schuf. Aug. Wessels 248.25 Boch. Bergb. u. Gst. 445.—Th. Goldschmidt Buderus Eisenw. 310.—Griesheim Eleetron Deutsch Luxemb. 303.50Farbwerke Höchst f 9 8—.— arpener Bergbau—.—Rüttgerswerke e ee ane Ges(Bln.) 291.—PDtsch. Veflagsanst.“.— Kaliw. Westeregeln—.Bergmann Werke—.— Waggon Puchs—.— Loth..u. Bergw..324.— Beutsche Uebersee834.50 Zellstoff Weldhof Mannesm.-Röhren—.—-Felt. u. Guilleaume—.—Schantung Eisenb. 847.— Oschl. Eisenb. Bed.244. 75.ahmeyer 189.—flamb.-Am.-Palcl. Oschl. Eisen(Caro)—.—Schuckert Nürnb.) 208.Norddeutsch. Lloyd Phönix Bergbau[—.—ISiemens& Halskef245.—Oestl. Sudb.¶Lomb. Wirtschaffliche Rundschau. Valuta und Notenbank in Oesterreich. Aus Wien wird den„M. N..“ gemeldet: Das finanzielle Mitglied der Reparationskommission, Sir Ernest Harver, hat Vorschläge über die Neuordnung der Oesterreichischen Notenbank und der Valute gemacht, welche jetzt einer Prüfung unterliegen. Nach deren Beendigung soll eine Note der Re- parationskommission wegen Liquidierung der Oesterreichisch- Ungarischen Bänk erfolgen. 0* Süddeutsche Bodencreditbank. Der bislierige Prokurist des Instituts, Josef Biringer, wurde zum Direktor ernannt. Konflikt über das Pirmasenser Schuhabkommen. Das Pirmasenser Schuhahkommen scheint gefährdet, da die Kon- s u immverein e, die durch die Hamburger Grohßeinkaufsgesell- schaft vertreten werden, einen Preis von 140 lfür ein Pa ar Herrenschuhe nicht anlegen wollen, unter den aber die Industrie nicht heruntergehen zu können angibt. Die Verhandlungen werden noch weiter geführt. Jedoch hat man wenig Aussicht auf eine Einigung. SGegen die spekulative Zurückhaltung bei den Häute- auktionen wandte sich das Landespreisamt Dresden anläßliceh der am 29. Juli abgehaltenen 12. mitteldeutschen Zentral- Häuteauktion. Als einzelne Lose der Rinderhäute den von der Auktionsleitung erstrebten Preis nicht erzielten und in- folgedessen von der Auktion zurückgezogen wurden, erhob das Landespreisamt Einspruch. Die zurückgehaltenen Lose wurden erneut angeboten und versteigert. Das Landespreis- amt gestattet eine spekulative Zurückhaltung der zur Ver- steigerung angebotenen Lose nicht und hat sich an das Reichs- wirtschaftsministerium gewandt mit dem Ersuchen, die ande- ren Landespreisstellen zu dem Sleichen Vorgehen zu ver⸗ anlassen. Vorarbeiten zur Aufteilung der Donauflotte. Zur Vor- bereitung der gemaß den Friedensverträgen durchzuführenden Aufteilung der Donauflotte fanden in der vorigen Woche in Wien Sitzungen von Vertretern der beteiligten Staaten unter Vorsitz des amerikanischen Schiedsrichters statt. Es wurde —.— vereinbart, daß zunächst nicht nur das statistische Material der Vorkriegszeit, sondern auch das Material über die gegen- wärtigen Transportbedürfnisse der einzelnen Staaten gesam- melt werden soll. Bei der schlieglichen Verteilung soll darauf Rücksicht genommen werden, welche Arbeiten die einzelnen Staaten zur Hcbung der Schiffahrt durchgeführt haben. Nach Beendigung der Vorarbeiten soll das endgültige Verteilungs⸗ verfahren in Paris stattfinden und dabei den einzelnen Staaten Gelegenheit geboten werden, zu den Forderungen der anderen Staaten Stellung zu nehmen. Meueste Drahtherichie. Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg.-G. in Aussburg. München, 6. Aug.(Eig. Drahtb.) Die: gestrige außer⸗ ordentliche Generalversammlung, die in Augsburg abgehalten wurde und in der 25 Aktionäre 10,11 Mill. Kapi⸗ tal vertraten, genehmigte einstimmig die Kapitalser- höhung um 46 auf 100 Mill. A. Entgegen einem Vorschlag, der 6 Millionen Vorzugsaktien vorsah, werden jetzt aber nur Stammaktien in Höhe dieses Betrages ausgegeben. Dig Ueberfremdungsgefahr, die der Grund für die vorgeschlagene Zulassung von Vorzugsaktien mit erhöhtem Stimmrecht War, Wird vorläufig als weniger dringlich angesehen. Von den neuen 46 Millionen Stammaktien mit Dividendenberechtigung àb I. Juli 1920 werden 36 Millionen den alten Aktionären im Ver-⸗ hältnis von:2 zum Kurse von 125% angeboten. Die Ver⸗ wendung der restlichen 10 Millionen Aktien bleibt der Ver⸗ waltung überlassen. Geheimrat Hans Rippel begründete ein- Sehend das Kapitalbedürfnis. Es ist auch eine Erhöhung der Obligationen um 50 Millionen in Aussicht genommen. Wenn nicht unerwartete Ereignisse eintreten, sei mit dem vorjährigen Resultat zu rechnen, vorausgesetzt, daß auch die Arbeiter⸗ schaft neben den übernommenen Rechten auch Verständnis für die übernommenen Pflichten bekundet. Eaverns Vorgehen um erhöhten Braukontingent. 22590 München, 6. Aug.(Eig. Drahtb.) Wie mitgeteilt, hat Bayern in Berlin ein Braukonfingent von 30% bean⸗ tragt, damit ab 1. Oktober ein besseres Bier mit 87 Stammwürzegehalt hergestellt werden kann. Die Beratungen in Berlin nahmen einen recht lebhaften Verlauf. Die bayerischen Forderungen hatten mancherlei Gegner, s0o u. 3. auch Württemberg. Die Braukontingent-Angelegenheit ist noch nicht endgültig erledeigt, doch hat die baye⸗ rische Regierung bei den Verhandlungen durchblicken lassen, daß sie unter allen Umständen auf der Forderung des 30% igen Braukontingentes bestehen muß. Bayern rechnet bestimmt mit einem 8higen Bier ab 1. Oktober. Inzwischen haben ein⸗ zelne Brauereien schon mit dem Einsieden eines stärkeren Bieres begonnen. Tinnenthal Aktiengesellschaft, Maschinenfabrik in Essen. Berlin, 5. Aug.(Eig. Drahtb.) Ueber die Zulassung von neuen Aktien an der Berliner Börse teilte die Ver- waltung mit: Die Nachfrage nach den Erzeugnissen ist aus ſallen Teilen des Reiches und auch aus dem Auslande nach wWie vor groß. Die Beschäftigung war dementsprechend gut, und viele Aufträge zu guten Bedingungen liegen auf längere Zeit hinaus vor. Für das abgelaufene Seschäftsjahr wird, wenn nicht unvorhergesehene Umstände eintreten, auf das erhöhte Aktienkapital mit einer geringeren Dividende als im Vorjahre zu rechnen sein. Im Vorjahre wurden 10% Dividende verteilt. Beantragte Kapitalserhöhung. NBerlin, 5. Aug.(Eig. Drahtb.) Die Kattowitzer Aktien- gesellschaft für Bergbau und Hüttenbetriebe beantragte Er⸗ höhung des Kapitals uin 8 Mill.. Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: J..: Dr. A. Pfab; für Feuilleton: A. Maderng; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: J..: Franz Kircher; für Handel: Dr. A. Pfab; für Anzeigen: Karl Hügel. Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, 8 General⸗Anzeiger 33 G. m. b. H. Mannheim, E 5. — 5—— e ——— erſten Häuſern des Zimmerhofes überquert, iſt unſer Begleiter. Murmelnd ſingt klingende Melodien, die in Terzen ſchwingen zu dem Rauſchen des Waldes, der in tiefem Baß einfällt. In einer Niſche, gebildet durch eine waldloſe Stelle, glänzt ein Haus, ein taktmäßiges Klappern mahnt zum Lauſchen. Rauſchend fällt das ſchäumende Waſſer über das ruhig ſich drehende Mühlrad, und in reißender Bewegung eilen Steine aneinander vorbei, zwiſchen ſich köſtliche Kerne zermahlend. Wir wandern weiter. Mattfahles Licht blinzelt durch dunkelnde Tannen, die ſchweigend den ſchma⸗ len, ausgetretenen Feldpfad überragen. Wieder iſt das Bächlein hart an den Weg herangetreten und in ſeinen kriſtallenen Fluten ſpiegeln ſich die ſtrahlenden Funken des Himmels, die in weiten Fernen ihre ſtillen Kreiſe ziehen. Wieder weitet ſich das enge Tal: die Sommermühle liegt in magiſcher Ruhe und ſinnt ver⸗ ngener 8 ga nach, in denen noch langohrige Tiere ſchwere ornſäcke ihr zutrugen aus allen Gegenden. Das Mühlrad ſteht ſtill und toſend ſtürzt die Waſſermaſſe hinab in den Mühlgraben und ſtaut ſich in weißer Giſcht. Das weiße Mondlicht malt über⸗ lange Schatten der Bäume auf die ſchlafende Flur. Den Bach umſäumende Erlenbüſche ſchauen auf die tiefe klare Flut und ſcheinen ihre Jahre zu zählen. Weiter geht der Weg. Durch ein grünes Dach gedeckt, führt die Straße am Hange weiter, der mit Feldblumen reich beladen iſt. Weiße Wölkchen ſtreichen, Nachtvögeln gleich, am blauen Gezelt vorüber, ohne den ſtrahlenden Glanz des Mondes zu be⸗ decken. Rundum iſt es ſtill. Nur das Auftreten der Schuhe iſt zu hören. Einige Vögel, aufgeſcheucht durch den Gang von Menſchen, ſuchten ſich ein anderes Nachtlager. Sonſt iſt es kirchen⸗ ſtill; die weißen Vögel am Himmel ſind entflogen, gleich einem 7 der Qual verläßt. An der Barths⸗Mühle führt der Weg vorbei. Stumm und verſonnen liegen die Gebäude im Mondenſchein. Nur ein Hund kläfft, der unſere Schritte vernimmt, trotz des Raſenteppichs, auf dem wir ſchreiten Eine einſame Birke ſtreckt ihre ſchmalen Aeſte in die warme Nacht hinaus, gleich der weißen Hand einer ſchönen Frau, die ſich im fahlen Mondſchein ergeht. Gigantiſch reckt ſich der weiße Stamm, um noch größer zu erſcheinen, als er iſt. Durch blühende Wieſen ſchlängelt ſich der Pfad weiter. Tau hat ſich niederge⸗ ſchlagen auf die zum Lichte ſtrebenden Blumen, die mit geſchloſſe⸗ nen Blütenkronen, ſchlafend träumen von der Sonne hellen Schein und des kommenden Tages lachendem Glanze. In der Ferne winkt ein Licht. Aus einem hellen Hauſe kommt der milde Schein. Wiederum eine Mühle: Die Schnepfenharter, nach dem Grund, in dem ſie ſteht, ſo genannt. Dort herrſcht reges Treiben. Mühlräder drehen ſich in gemeſſenen Kreiſen und rufen das melodiſche Klipp Klapp. Dunkel und ernſt erhebt ſich der ſchweigende Wald hinter dem hellen Hauſe; aus dem noch ein halbverhaltenes Lied der Magd zu uns herüberdringt. Gurgelnd wälzt ſich an der Straßenkreuzung ein Wäſſerlein der Mühlbach zu. Es iſt aus dem Walde gekommen und erzählt in geſchwätziger Eile, daß Rehe und Haſen es aufſuchen und ſich an ſeinen kühlen Tropfen laben und daß der Förſter oben an der Wegſcheide ſich ein Röhrchen gemacht habe, um den erquickenden Trank zu holen. Mittlerweile erreichen wir die Landſtraße, auf der wir weiter wandern dem Neckartale zu. Aus unſeren Träumereien weckt uns das Geklingel der Glocken des Mühlfuhrwerkes, das ſchwerbeladen heimwärts fährt. Wiederum ſcheidet ſich ein Wegz Auf dem „Zollſtein“ ſteht: Hüffenhardt, Siegelsbach. Keines wollen wir Rerreichen. Weiter dem Bächlein entlang. Da ſteigt auf des Berges Gipfel die Burg Guttenberg empor. Stolz, majeſtätiſch, wie ein Gebieter ſchaut der Bergfried in die ſtillträumende Nacht. Ein Tabie Bollwerk iſt es, das auf ſteiler Höhe erbaut iſt. Das Tal engt ſich von neuem. Angebaute Hänge auf der einen, das Waſſer des Baches auf der andern Jenſeits des Waſſers liegt verborgen ein ſchmaler Pfad, den Liebende gern ſchreiten, wenn ſie ungeſtört von Glückstagen träumen wollen, an ihm zieht das Bärenbächlein vorbei, grad an der Wende, das durch eine blumen⸗ 5 beſäte Wieſe, ſeiner älteren Schweſter zueilt. Mittlerweile ſind wir an ein Dorf gekommen. Am Hange liegen die wenigen Häuschen: Neckarmühlbach. Nur noch ein kurzes Stück weiter. Von dichten Mauern umſchloſſen, liegt der Friedhof im Tal, das Bächlein zieht an ihm vorbei, ſein Lied klingt traurig wie eine Trauermelodie; es wendet ſich, noch eine Biegung und ſeine Waſſer vereinen ſich mit den grünen Fluten des Neckars. Der Mond verſchwand langſam hinter den hohen Bergen. Es ward düſter— düſterer um uns, die wir ſchweigend ſtanden und ſchauten. Dom ſleckar zur Hlpſpitze. Von Karl Witzel. Der Schnellzug raſte durch die von der fürſorglichen Mutter Natur ſo reich ausgeſtatteten Gefilde Schwabens. Das durſtende „Auge konnte ſich nicht ſattrinken an den wunderbaren„Landſchafts⸗ bildern“, die den Neckar umgürten. Ueberall tauchen zerfallene Schlöſſer auf, die in geheimnisvoller Sprache von längſt verſtrichenen Tagen raunen. Heilbronn lag hinter uns, und abends landen wir wohlbehalten in Württembergs Hauptſtadt, in Stuttgart. Wir ſuchten uns den„Maulbronner Hof“ auf, wo wir denn gleich die Nationalkoſt der Schwaben,„die Spätzle“, koſten durften. Müde von der langen Eiſenbahnfahrt, begaben wir uns bald zur Ruhe. Ein Turzer Rundgang am nächſten Morgen bot uns viel Sehenswürdig· keiten: die wunderſchöne, hochgelegene Stadtpartie(Citadelle), das Nationalmuſeum, das Rathaus, das königliche Schloß mit ſeinen künſtleriſch angelegten Anlagen. Weiter ging's, an den reichen Erfolg verſprechenden Rebhügeln vorbei, in die der geſchäftige, Maler Herbſt ſeine Tupfen bereits hineingeworfen hatte, vorüber an Burgen, Schlöſſern, Ruinen, an hübſch ausſchauenden Dörfern und anmuten⸗ den Städtchen in die„Rauhe Alb“. Hoch waren die Felſen, ſteil die Berge, doch es war nur eine leichte Vorbereitung auf die, die noch kommen ſollten. Die Göttin der Berge ſchwebte zu uns und flüſterte uns zu:„Bleibt nicht hier, folgt mir in das Hochgebirge, ſchauet Gottes Wunderwerke und die ſich darin offenbarende Majeſtät“. Wir folgten ihrem Rufe, und wir ſahen uns nicht getäuſcht. Keuchend brachten uns zwei Dampfroſſe höher, eins vorn, das zweite am Schluß des Zuges. Wir unterhielten uns mit den gemütlichen Schwaben, deren feine gefällige Sprache und nette Umgangsformen uns ſehr zuſagten. Ueberhaupt muß man zugeben, je weiter wir nach Süden kamen, deſto nobler und freundlicher und zuvorkommen⸗ — der waren die Menſchen; fragt man um Auskunft, ſo bekommt man 1 nicht die ſchlank em 7 einen Vortrag von 10 Minuten Dauer, beſonders die Bayern im Hochgebirge ſind äußerſt geſchwätzig. Plötzlich, was ſah ich da hinter einem Berge aus weiter Ferne zu uns herüber grüßen? War das verſchwand ſie wieder, um ſich bald gewaltiger zu zeigen. Freudig 1 1 ſriefen wir:„Das iſt das Münſter von Ulm!“ Ein lang erſehnter Dunſch fand auf einmal Erfüllung in meinem Herzen. Bewundernd fund dankend zugleich ſtaunte ich das monumentale Prachtwert —— eingeſperrten Kanarienvogel, der ſeine Flügel breitend, den Ort porſtrebende Spitze eines Kirchturms? Eben München entgegen, wo wir uns nur einen Tag aufhalten. Dann geht es ſüdwärts weiter, Villa an Villa, Ebene, wunderſchöne Oertchen, Starnberger See. Und im Hintergrund in blauer Ferne, welch ein Wunder, der erſte Anblick der Alpen. Lange ſinnend ſtand ich am Fenſter und rief mir den Augenblick ins Bewußtſein zurück, da ich als vierzehnjähriger Knabe in Zürich zum erſten Male die Alpen ſah. Man nahm nur die Umriſſe der Bergrieſen wahr. Schneller ging es von jetzt ab, als dauerte es auch der Maſchine zu lang, bis ſie zu den Bergen käme, immer am reizenden See entlang. Noch eine Stunde, das Gebirge iſt ſehr nahe; man ſieht die ſchneebedeckten Häupter. Wir ſind in Murnau. Von hier läuft die elektriſche Bahn nach Oberammergau. Dem Tal der Loiſach entlang fuhren wir Partenkirchen zu, ringsum Berge, ſteil, faſt ſenk⸗ recht, dieſe gewaltigen Höhen, oben Schnee und noch einmal Schnee. Langſam fährt unſer Zug in den Bahnhof von Partenkirchen ein. Dieſer ſchöne, in den bayeriſchen Alpen gelegene Kurort zeigt, wie immer regen Verkehr, Deutſche und Ausländer. Gleich drängen ſich ſchmucke Mädchen und Gebirgler in Alpentracht an die Ankömmlinge. Einem„Dirndl“ kaufen wir ein Sträußchen Edelweiß ab und heften es an den Hut. Da kommt ein Graubart und ſchleudert uns einige Worte in ſeinem hochbayeriſchen Gebirgsdialekt an den Kopf,, die wir aber nicht verſtehen. Wir fragen zwei⸗, dreimal: da ſtellt es ſich heraus, daß er uns an die Höllenkalklamm fahren will. Fünf Mark verlangt er, wir ſind zufrieden, und nach zweiſtündiger Droſchkenfahrt landen wir mit zerbrochenen Gliedern am Höllental⸗ reſtaurant. Hier wollen wir übernachten. Der Wirt heißt Madl und iſt ein echter Tiroler. Um 4 Uhr nachmittags brechen wir auf und gehen das Höllental aufwärts, immer aufwärts: auf einmal ſehen wir auf einem Felſen in beträchtlicher Höhe ein Alphäuschen ſtehen. Dort müſſen wir hin, immer, immer aufwärts, zum Schluß einige Hundert Meter auf ſchmalem Felspfad, mit Eiſengeländer verſehen.„Grüß Gott— grüß Gott!“ ſchallt es uns entgegen. Ein Dirndl tritt aus der Hütte und fragt, ob wir nach der Klamm wollen. Wir glaubten ſchon, ſie erreicht zu haben; hier aber wurden wir eines Beſſeren belehrt, hier fing ſie erſt an. Der Eintritt koſtet 50 Pfg. Wir zahlen, gehen um die Ecke, und ein Rauſchen und Brummen, wie wenn man im Tunnel bei offenem Fenſter fährt, umgibt uns. Wie ſtehen wie gebannt, ſchauen und— zagen. Sollen wir weitergehen, über uns 800—1000 Meter hohe ſenkrechte und überſtehende Felſen, drohend herab⸗ ſchauend, unter uns der wütende Gebirgsbach. (Schluß folgt.) fHus den Dolomiten. Die Reiſeverhältniſſe im deutſchſprachlichen Gebiet ſüdlich des Brenners nehmen nach und nach wieder geordnete und zukunftsfrohe Formen an. Der Zuſtrom von Fremden iſt ſtark und offene Arme erwarten den erſehnten deutſchen Gaſt. Lebensmittel ſind reichlich und in Güte vorhanden, Zuteilungen und Kartenzwang ſind unbekannt. Die italieniſche Regierung wünſcht und fördert den Reiſeverkehr ausdrücklich. Die Paßge⸗ bühren wurden ermäßigt und betragen für Reichsdeutſche 8 Goldlire=80/(für weniger Bemittelte 16). Die Gaſthäuſer in den Talorten ſind wohl ſämtliche in Betrieb, Proviant, Tabak, Obſt und Gebrauchsdinge ſind auch im kleinſten Ort erhältlich. Die alpinen Hütten ſind meiſt be⸗ wirtſchaftet, nun wieder im Beſitze des Alpenvereins und meiſt unter der Obhut der alten Pächter. Die Führerſchaft iſt den Deutſchen trotz lockenderer italieniſcher Angebote treu geblieben und wartet nur auf Gelegenheit und Verdienſt. Die im Kriege gebauten Bahnen ins Grödnertal(Ausgangspunkt Klauſen, Endpunkt Plan⸗Wolkenſtein), ſowie die von Auer über Cavaleſe nach Predazzo ſind in normalem Bekrieb, hoch⸗ intereſſant und reizvoll zu befahren und beſchleunigen und er⸗ leichtern ſehr den Zugang ins Herz der Dolomiten. Ueber das Sellajoch und das Grödnerjoch, ſowie von Buchenſtein nach Caprile führen ſchön angelegte neue Kriegsſtraßen. Die Kampfſtätten an der einſtigen Alpenfront ſind faſt überall ohne Hindernis und Gefahr zugänglich. Col di Lana, das Gebiet um den Falzaregopaß, Monte Piano und Dreizinnen⸗ gebiet, Marmolata und Faſſanerberge bieten noch ſehr viel des Sehenswerten, wenn auch die intereſſanteſten Kriegsan⸗ anlagen verfallen, abgetragen oder zerſtört ſind. Die zer⸗ ſchoſſenen Orte wie Buchenſtein, Arabba, San Martino di Caſtrozza, Moos uſw. ſind nur zum geringen Teil wieder aufgebaut(und meiſt nur notdürftig), ſehr einfache Unterkunft iſt aber gewöhnlich auch dört zu finden. Von den Schutzhäuſern im Dolomitengebiet ſind die folgenden im Kriege zerſtört worden: Zſigmondyhütte, Drei⸗ zinnenhütte und Hotel, Sachſendankhütte, Monte⸗Piano⸗Hütte, Haus am Falzaregopaß, Wolf⸗Glanvell⸗Hütte, Bamberger Haus und Valentinihaus, Contrinhaus. Unzugänglich oder ausge⸗ plündert ſind unſeres Wiſſens folgende Häuſer: Helmhaus, Egerer Hütte, Tofanahütte, Reichenberger Hütte, Bamberger Hütte(Boe), Luſiahaus. Der nach Südtirol kommende Deutſche ſollte unbedingt die Gelegenheit wahrnehmen, die Ti⸗ roler Stätten des Ruhmes und der Trauer zu beſuchen. Den Zugang erleichtern die bekannten Kraſtwagenlinien, die wieder wie einſt im Gang ſind, ſo daß man von Bozen aus über den Karerpaß an vielen berühmten Kriegsſtätten vorbei quer durch die Dolomitenherrlichkeit nach Cortina gelangen kann, das auch von Toblach aus im Auto erreichbar iſt. Neutoblach, die Hotel⸗ kolonie, liegt noch großenteils in Trümmern. Landro iſt ganz vom Erdboden verſchwunden, Schluderbach und Miſurina ſind ausgebrannte Trümmerhaufen. Cortina, Innichen, Sexten uff. zeigen beinahe wieder ganz das alte Geſicht. Der Be⸗ ſucher der Kriegsſtätten ſchlägt am beſten die folgende Route ein, die ihn alle Plätze von Bedeutung bringt: Innichen, Sexten, Kreuzberg, Moos, Fiſchleinboden, Zſigmondyhütte (zerſtört), Dreizinnenhütte(zerſtört), Schluderbach, Monte Piano, Miſurina, Cortina, Falzaregopaß, Col di Bois, Laga⸗ zuoi, Tre ſaſſi, Buchenſtein, Col di Lana, Arabba, Pordoi⸗ joch, Fedaja, Marmolata, Contrin, Canazei bezw. Pellegrino), Luſiapaß, Rollepaß, San Martino die Caſtrozza, Colbricon, Predazzo. So erhält. der Beſucher in verhältnismäßig kurzer geht ohne Markierung links gemütlich bergan, bald macht derſelbe . Seſte. Nr. 346. Maunheimer General-Anzeiger.(Mittag ⸗Ausgabe.) Freitag, den 6. Auguſt 1920. ſi 3 San Wilideeern ün d Rei eEe n 0 Bun Spei 8 aus der Weite an, denn noch lange war die Strecke, bis es hieß:] Zeit auf einer der ſchönſten Bergwanderungen einen genauen Durch das ſlühlbachtal. W Eilenden Fußes ſtanden wir bald auf dem Ueberblick über die Alpenfront und ihre heiß umkämpften, Eine Abendwanderung. Wir wollten von dieſem Ort nicht ſcheiden, ohne auch den viel genannten Orte. an 6 Von Karl Friedrich Guſtav Heybach, Eſchelbronn. 161 beſtiegen 5 0 nach 5 7 bemühen ſich— leider 55 Lauwarme Juninacht. Unmerklich hat die Sonne, noch mit erhielten wir Karten zu 1 Mark und konnten nun bis zum Kranz Gottes— wie wiederholt feſtgeſtellt wurde und worüber von — mattblauen—— überoldend, ſich ee ee 115 den Deutſchen Südtirols bewegte Klage geführt wird, ſofort zur Ru egeben. Dämmerung brach leiſe wie auf ſanften N reiviertelſtündiger Anſtrengunc en wir nun diels am Brenner italieniſch zu parlieren. 8 i n⸗ Dutt Schwingen angerauſcht, über die träumende Halde herein. Um uns höchſte beſteigbare Höhe eines Kirchturms erklommen. Der dichte 18 Alle(Vahn, Kasſtente 5 wogendes Feld. chende, grünſatte Wieſen, ein kleines Dorf:Nebel war gewichen, herrlicher Sonnenſchein begrüßte uns. Ein Wir: 15 0 5 5 Zimmerhof. Dort an der alten Schmiedewerkſtätte, in der ſchon ſchönes Panorama lag uns zu Füßen. Wir ſchauten auf die Altſtadt, irte und ihre Angeſtellten, alle ſprechen und verſtehen deutſch, manches lahmgegangene Pferd mit neuen Eiſen beſchlagen ward, die Rauhe Alb und die bayriſche Hochebene Die Donau, die hier denn es iſt und bleibt deutſchſprachliches Gebiet, das liebe— biegt der Weg nach dem vereinſamten Tälchen ein. Das kleine r ee e e Land zwiſchen Brenner und Salurn. Die ſüdtiroler Deutſchen Aunſe ſchmale Bächlein, das die Brücke zwiſchen Rappenau und den Morgen rufen wir der gaſtlichen Stadt„Lebewohll“ zu und ſteuern bitten alle, die über den Brenner kommen wollen, ſich ihrer—40 und unſerer deutſchen Sprache nicht zu ſchämen und dazu bei⸗ zutragen, das um ſeine Zukunft und ſeinen Beſtand kämpfende Deutſchtum zu ſtützen. Jedes herausfordernde Wort, jede un⸗ beſonnene Geſte wird der Kluge ſelbſtverſtändlich vermeiden, denn er iſt Gaſt, wenn auch willkommener, in fremdem Lande. Die S. Programmwanderung des Odenwaldklubs. Obige Wanderung am 1. ds. Mts. nahm einen ſchönen Verlauf. Die Wanderſchar war angeſichts der Witterungsverhältniſſe eine kleine, regnete es doch bis Neckarhauſen. Aber der Wettergott hatte ein Einſehen, denn beim Verlaſſen des Bahnhofs hörte es zu regnen auf und gegen Mittag brach die Sonne durch. Der Aufſtieg war etwas beſchwerlich, weil auf Feld und Wald eine drückende Schwüle 1. lag, die viele Schweißtropfen koſtete. Dafür wurden die Wanderer 2. auch reichlich entſchädigt. Auf der Höhe ging ein reger Luftzug und 10 nach dem Regen bot die klare, reine Luft eine Rück⸗ und Fernſicht, 15. die einfach herrlich war und manchem Teilnehmer den freudigen 16. Ausruf entlockte:„Ach, wie ſchön!“ Geraſtet wurde zweimal im. Walde, dazu ſpendete beim zweiten Frühſtück eine klare Bergquelle die Erfriſchung. Gegen 4 Uhr traf die frohe Wanderſchar in Wald⸗ michelbach ein und wurde von Herrn Farrenkopf zum„Odenwald“ reichlich bewirtet. Daß auch ein Tänzchen gewagt wurde, iſt ſelbſt⸗ verſtändlich. Die Heimfahrt ging glatt von ſtatten und die Klübler kamen mit dem Bewußtſein hier an, eine prächtige Wanderung mit⸗ gemacht zu haben. Dandervorſchläge. Halbtagswanderung. Weinheim— Kaſtanienwald— Breidung— Ritſchweier— Lützelſachſen. Von Weinheim zur Bergſtraße, an der Mauer des v. Berckheim⸗ ſchen Schloßgartens entlang bis links zur Berckheim'ſchen Grabſtätte, in den Kaſtanienwald(der Fahrweg durch einen Schlagbaum abge⸗ ſperrt). Breite Waldſtraße. Etwa 100 Meter vom Eingang entfernt links ein ſehenswerter Baum, Konifere. Wir bleiben immer auf dem breiten Waldweg, der nach etwa 3 Minuten eine Schwenkung nach rechts und etwa nach derſelben Zeit eine ſolche nach links macht, kommen dann immer allmählich anſteigend in herrlichen Tannen⸗ hochwald, dann an einem Koniferenhain rechts vorüber und ver⸗ — laſſen den Kaſtanienwald am Fuß des Geierbergs. Die Fahrſtraße die wieder abgeſperrt. Am Fuße des Geierbergs ſteht ein Wegweiſer⸗ ſtein mit der Markierung. Hauptlinie 1: roter Strich; rechts be⸗— ginnt der Randweg, weißes R, Weinheim—hHeidelberg. Unſer Weg einen Bogen nach rechts, bald zweigt ein Weg rechts ab, dem wir aber nicht folgen Schöner Rſickblick auf die Wachenburg und Windeck. Immer rechts um den Geierberg herum wird nach 40 Minuten eine Wegkreuzung bei einem Markierungsſtein erreicht. Gegenüber eine große Sitzbank. Jetzt Schwenkung nach rechts, ſüd⸗ öſtlich langſam aufwärts, links junger Tannen⸗, rechts Buchwald. Den Weg nie verlaſſend, kommen wir nach 30 Minuten an eine rechts oben in einem abgeholzten Schlag ſtehende Bank(Fernſicht von der Neunkircher Höhe bis Melibocus, Wachenburg, Windeck), dann durch Buchenwald immer rechts nach 20 Minuten zur Brei⸗ dung. Hier Wegweiſerſtein mit Markierung der Hauptlinie 1: roter Strich. Hierauf links ab auf freies Feld zu einem alten Bildſtock mit Wegweiſer. Links führt der Pfad nach Oberkunzenbach und rechts der unſerige nach Ritſchweier. Vor uns ſüdöſtlich der Eichel⸗ berg mit der Mannheimerhütte. In Ritſchweier Raſt. Bis jetzt ſind wir in öſtlicher Richtung gewandert, nun gehts weſtlich durch das Ritſchweiertal, links Wieſen, rechts Feld, dann Wald immer dem Bächlein entlang nach Hohenſachſen und Lützelſachſen. Vor Eintritt in den Wald ſteht links ein ſchöner Eichenbaum. Waldwanderung. 23—7772 Wanderzeit 3% Stunden. aufzu Tageswanderung. ſaft Neckargemünd— Rainbach— Dilsberg— Mückenloch— Steinener Tiſch, Waldwimmersbach— Schönbrunn— Allemühl— Pleutersbach. Mit Frühzug.05 nach Neckargemünd. Durch das Städtchen und dann mit der Hauptlinie 21: rote Scheibe, links der Neckarbrücke und rechts an Steinbrüchen längs des Neckars hinauf nach Rainbach (40 Minuten). Nach Ueberſchreitung der Rainbach geht die Markie⸗ rung rechts durch das Dorf die Straße hinauf, dann links auf ſteilem ſn Pfad nach etwa 20 Minuten Dilsberg. Auf Dilsberg ſchöne Fern⸗ F. ſicht ins Neckartal, Neckarſteinach und die 3 gegenüberliegenden Bur⸗ 80 gen, ferner ſehenswert die Burgruine mit uralter Linde. Da die d. Markierung nicht in das Dorf geht, kehren wir zum Eingangstor 0 zurück, treffen kurze Zeit mit der Hauptlinie 20: gelber Rhombus, lat zufammen, wenden uns dann links auf die Straße nach Mückenloch, er und erreichen dieſen Ort nach einer halben Stunde. Einkehrgelegen⸗ m1 heit. Von Dilsberg ab rechts Wald, dann Feld, von Mückenloch ab, Ar Kirche links, bald anſteigend zuerſt Feld, dann rechts Wald, dann im bi⸗ Wald, zuletzt prächtiger Tannenwald zum Steinernen Tiſch. Schutz⸗ ab hütte. Beim Steinernen Tiſch wird die Markierung verlaſſen, wenden uns auf der Straße Neckarhäuſerhof—Waldwimmersbach(Weg⸗ weiſer) direkt nach Süden und kommen, zuerſt Wald, dann Feld, nach St. in letztgenanntem Ort an. Einkehr. Links der Kirche, ohne Markierung, mit der Straße nach Oberſchönbrunn(auf den Wegweiſer achten), zweigt nach 10 Minuten beim Eintritt in den 7 Wald die Straße nach Haag rechts ab. Wir folgen der Straße na Oberſchönbrunn in nördlicher Richtung weiter. Nach etwa 20 Minu⸗ ten wird die Straße Neckarhäuſerhof—Haag und zugleich die Mar⸗ kierungen: rote Scheibe und weißes Kreuz, überquert, rechts lieg Haag. Beim Ueberſchreiten der Straße ein Stückchen Feld, wieder Wald, nach etwa 20 Minuten wieder Feld und Ober⸗ und Unter⸗ ſchönbrunn liegt vor uns. Vor uns nördlich Moosbrunn. Währen bis hierher der Weg etwas angeſtiegen, fällt er bald im Wald der Pleutersbach entlang ab. Nach Allemühl 25 Minuten, von hier im ſchönen Tälchen der Pleutersbach folgend, faſt immer im Wald, kurz vor Pleutersbach links Steinbruch(4 St.). In Pleutersbach Fähre über den Neckar. Die Station Pleutersbach liegt rechts de⸗ Neckars. Rückfahrt am beſten mit Sonntagszug.36 oder Fern⸗ U zügen.48,.28. Fahrzeit ohne Gewähr. Wanderzeit etwa 5% bis 6 Stunden. nög Wanderſprüche. Wer recht in Freuden wandern will, Der geh' der Sonn' entgegen. 575 Geibel. a * 5 n Viel wandern macht bewandert. Peter Sirlus. —— Tülddn Jerofertääbhger der Aalbmendt Samstag, den 2. Auguſt gelten folgende Marken: Brot: Für je 750 Mehl: Für 200 Gramm die Mehlmarke 2. Butter: 8 Pfund zu Mk..25 die Fettmarke A Speiſefett: 125 Gramm zu Mk..25 die Fett⸗ haltungen findet für die Folge außer Werktags auch Vrerrag, ven 8. Auguſt 1920. Maunheimer General⸗Anzeiger.(Mürkag⸗2 1. Für die Verbraucher: Gramm die Brotmarken—3. der Fettkarte in den Verkaufsſtellen 426—500. marke 20 in den Verkaufsſtellen—1668. Vorzugsmilch. Die Ausgabe von Vorzugsmilch an die Haus⸗ wiederholte Erhöhungen der Gaspreiſe Juſchne die bei den erhoben werden. Samstag. den 7. Auguſt 1920 vorm. 11 uhr verpachten wir in unſerem Büro, Luiſenrin 49, den ſtädt. Lagerplatz Nr. 1 in der kurzen gewann. Städt. Outsverwaltung. Bekannfmachung. Die Steigerungen der Kohlenpreiſe haben zur Folge asautomaten in Form eines uſchlages für jedes eingeworfene 10 Pfg.⸗Stück Um eine Vereinfachung in der Verrechnung zu 8 Ausgabe.) Ick mache Ihnen hiermit die schmerzliche Anzeige, dass der langjshrige Mitinhaber meiner Firma Herr Louis Haas 2 on beſſerem Ehepaar mit 11jährigem Jungen len Anan oder eiwas möbliert, mit Eochgelegen- heit gesucht. erzielen, werden bei der in den nächſten Wochen Vom Wohnungsamtge⸗ 3 a biaidt ibe ſtattfindenden letztmaligen Entleerung die Schloßer baute nach langer schwerer Kraukheit im 85. Lebensjahre sanft ver- nehmigt—1851¹ abe wie ſeither). 13 9 der Gasautomaten nebſt Geldkaffetten durch unſere schieden ist. 9068 Angebote erbeten unt. 9 5 Erheber entfernt. 4 5 C, L. 95 an die Ge⸗ Der Verstorbene hat unermüdlich die Interessen meiner Firma wahr⸗ ll. Für die Verkaufsſtellen: Die künftige Gasentnahme regelt ſich ſodann ſchäftsſtelle ds. Bl. Zur Abgabe ſimd bereit: wie folgt: enommen, sel Arbeiiskraſt und unermüdlicher Fleiss hat viel zum olgt: 5 9 n, seine grosse SEits unermüdli eiss hat vi. um Vohnungsauſch. Geg. 1 r e a) Einwurf eines unbeſchädigten 10 Pfg.⸗ Aufschwung meiner Firma beigetragen. au. ee Morgen früh auf der en Uhfteiſch. Aufangnummer 1265. —4½12 Uhr. Für Metzger nur bei der Milchzentrale, für Händler wie ſonſt. N Städtiſches Lebeusmittelamt. C 2, 16/18. Die Verwaltung. Stückes, das jeweils unten wieder herausfällt d) Ueber den geſamten Verbrauch wird monat⸗ lich Rechnung ausgeſtellt. Mannheim, den 6. Juli 1920. Direktion der ſtädt. Waſſer⸗ Gas · und Elektrizitätswerke. Essig-·, Senf- und Conservenfabrik. Sein Andenken wird stets bei mir in Ehren gehelten werden. J. Louis Haas Mannheim tauſche per 1. Okt. auch früh. mod aus⸗ eſt Wohn.-.Z. i. ſch. ruh. auſe m. Gart. unmittelb. EHane(aen 57%½ Et.⸗Haus(Dopp.) je 4 eru Z miterw., a. Haustauſch. Die ichneten Famille e 5. ſigen Hauptfrisdhof werden ſchon ſelt 975 verzeichneten Familiengra en auf dem hieſigen Haup werden ſchon ſei U A1 0. ronn. 7 längerer 3⸗4 uig mee orbnungsmäßig unterhalten und zwar: ad, den 4. August 192 Fräulein, Miheri ſucht 9 Name der Perſonen, an welche die Grab. elnf. Möbl. Zim Ner 8 Lage der Grabſtätten. 8 ſtätten abgegeben wurden. 2. 8 1 5 — 2 gebote unt. C. D. 88 ..ͤ ˙AA.—T Sprrr——— Id. d. Geſchäftsſtelle. 1 4 1. Teil an der e Umfaſſungsmauer Abenn Herold, Partikulier 12 F to. ohann 3. dto. Ludwig Wolfgang Renner, Handelsmann 185³⁵ 4 dio. Franz Joſef Schotterer, Handelsmann 1856 8 5. dto. Johann Sieber, Partikuller 1857 Statt besonderer Anzeige. 6 0 III 9. dto. Varon Alexander Cuno v. Capellen 1858——— 0 2. dto. Judwig von Davans, Oberſt 1858 55 Heute früh ist mein innigstgeliebter Gatte, unsef—3 Ammer mit Küchen- 85 dto. Wilhelm Lorenz, Oberingenieur 1858 guter Vater, Schwiegervater, Bruder. Schwager und Onkel benützung oder evtl. mit 9. dto. Ehriſtian Neff. Schiffer 1 1860 Pension von jungem u. dto. 2 S Inſtituts⸗Vorſt. 1855 1 0 H per 15. Oktober 62 9 dto. nton Joſe er, Pa ier 5 12. dta. reiherr von Wambolt 1859 Herr OulSs AA + 6 8 0 I l. 14. 1. Tell an der zachtsſ. Unpaſmngsmaner Hagr. Gehelmnrat Freifrtan von Gabling Wiwe 1848 Ungebels unier. H. 110 an die 1 dto, Leutnant von Holzing 1843 Fabrikant Geſchäftsſtelle ds. Blattes erbeten. 15. dto. Johann Baptiſt Feldhofen, Rentamtmann 1845 sanſt entschlsſen. eeeee eKeeeee, 5 Fe eee, a ͤ dto. ernhar ördes, Obergerichtsadvo lannheim, riesheim, 4. August 11 dto. Graf von Jeniſon⸗Walworth 1846 Or vormletei 7 2 dio. Jakob Eberhard Auguſt Steinmetz, Partikulier 1850 Marie Haas geb. Rönig 85 dto. 5 oſef Courtai, Hofgerichtsrat 1844 Toni Weih —— 1990 e e Sager he ſeff an guſ 3 n. ann 1 ihr: 21 Le ge0 ee 88 Anton Fucke 1895 Dr. med. Ludwig Weihrauch. Fe ba die deean enedole e 2. 2. eil gegenüßer der t. duermauer Heinrich Irſchlinger Kaufſmann 1896 Die Beerdigung ſindet in Mannheim am F. August, ds an die Geſchäfteſt 26 2. Teil an der linksſ. Umfaſſungsmauer Philipp Ludwig Köhler, Schneidermeiſter 1873 vormittags 1212 Uhr Statt.— 27. 2. Tel dto.— 5 Beileidsbesuche denkend abgelehnt. 9072 88 eee 2. an der tsſ. ſungsmauer rt ammerknecht, Zimmermſtr. 8—p. imdustrichalen 2 elm er, Gaſtw 15 3 dto. Jakob Heimfetter, Hoftheatermuſiker 1878 8 Bedediten 82. dto. Arnold von Bunninger, Privatmann 1888 33. dto. Philipp Schmitt, Baumeiſter 1872 84 dto. Philipp Orff, Stadtdirektor 1872 4 85. dto. Johann Wilhelm Schäfer, Küfer 1871 5 5 100% 86. dto. Georg von Saint⸗George, Oberleutnant a. D. 1871 Schmerzerſüllt bringen wir zur Kenntnis, dass urser mit Gleisanſchluß zu mieten geſucht. 87 2. Teil an der 1. Quermauer Melchior Rickert, Bierbrauer 1870 hockhverehrter Chef Angebote unter U. V. 121 an die Ge⸗ 5—58. 85 ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 9078 dto. Köhler Eliſe Wirts Witwe 1870 H H 88 2 2. Teil an der rechtsſ. Umfaſſungsmauer Louis Heidt, Schneider 1882 eErr Ouls ASAS 5 dto. Friedrich Heßlöhl, Direktor 1801 ſt per Wohnungstausch Mitinhaber der Firma J. Louis Haas be ode ken Min en 7 Die aben genannten Perſonen, bezm. deren Nachtsnachfolger, werden hierdurch aufgefurdert, 2 8 Sfuttgart- die Grabſtätten mit Denkmälern und Eeid gungen ordnungsmäßig zu unterhalten nack längerem schweren Leiden im Alter von 55 Jahren 0 1 Mammheim ir bemerken, daß, falls dieſer Aufforderung nicht entſprochen wird, die Grabſtätten nebſt Zu⸗ sanft entschlafęn ist. 9070 1 1 Schöne 4. Zimm⸗Wohng. — Ablauf von 3 Jahren an uns zurückfallen i! Mannheim, den 29. Juli 1920. und wir alsdann über Die Friedboffommiſſion. ſie anderweitig verfügen 2⁴ von der Deise mrudt: Arzt für innere Krankheiten Röntgen-Laboratorium N4, 11. 88s Tel. 6181. ne Stellen Gen.⸗ Branntwein eenee Ffönneref mit Kontingent zu verkaufen. Betriebs⸗⸗ räume vorhanden. Angebote unt. Sch. 1153 an Mannh. zeiger, Zweigſtelle Waldhofſtr. 6. 5765 fortleben. 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