llche meeeeeeeeeeeeeeeeee ſomit, Ausſchaltung der und der Bluff, die Aktion der Aten Armeen, ruſſt bebr ten verfuchte, völl Freitag, 6. Auguſt keit 0 P Abend⸗Ausgabe. 1920.— Nr. 347. Bezugspreiſe: In M im u. ͤ 5 ür Bri inzi 1: In Mannheim u Umgebung monatl. einſchl. M..50 für Bringerlohn u. Einziehungs⸗ gebühr M..—. vierteljährl. M. 22.50 ohne Poſtgebühren. Einz. Namgeerg 20 Pfg. Alle Preſſe oſtſcheck⸗Konto Nr. 17580 Karlsruhe i. B. u. Nr. 2917 Ludwigshafen a. Rh.— lederzeit widerruflich. Heſchäfts⸗Rebenſteue in Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. ᷣͤ ee 85 Mannheim: Neckarſtadt: Waldhofſtr. 6.— Fernſprecher Nr. 7940—7946. Badiſche Neueſte Nachrichten Anzeigenpreiſe: 1ſpalt. Kolonelzeile.50 Mk., ausw..— Mk., Stellengeſ. u. Fam.⸗Anz. 20% Nachl., Rekl. 8Mk. Annahmeſchluß: Für d. Mittagbl. vorm. 8½, f. d. Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Ausgaben wird keine Verantw. übernommen. 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Die Sowjetregierung erkläre ſich außerdem bereit, die volle Unabhängigkeit Polens zu garantieren ue olen günſtige Grenzen zu gewähren, aber die Sowjetregie⸗ ung wolle mit Polen über einen Separatfrieden verhandeln. Die Sowjetregierung erkläre ferner, daß aſſin und Kamenew Vollmacht hätten, um den Frie⸗ en abzuſchließen. Die Sowjetregierung weigert ſich doch den Vertretern der Randſtaaten Zutritt zu den Frle⸗ ensverhandlungen zu geſtatten. * aulder Inhalt der Note der Sowjetregierung an England ibt mneiner Hinſicht das Verlangen Englands. Er gibt Klar eit. Freilich iſt dieſe Klarheit ſelbſt ſicherlich nach den Wünſchen England 8. Lloyd George ble undi heitdem er in der jüngſten Zeit die Führung in der politik der Alliierten gegenüber Rußland übernommen i weſentlich andere Ideen und Geſichtspunkte vertreten, Frſer ſich die Löſung des Problems gedacht hat, Europa den rieden endgültig zu geben. Seine Ziele liegen etwa in logerder Richtung: Soforkiger Abſchluß eines Waffenſtillſtan⸗ ren zwiſchen Rußland und Polen bei Einſtellung jedes weite⸗ ir Vormarſches. Reſpektierung einer vorläufigen Grenzlinie olen durch die Ruſſen. Anerkennung der Unabhängig⸗ 8 olens. Zuſammentritt der ſogen. Londoner Frie⸗ R uskonferenz unter Beiziehung der Alliierten und der andſtaaten. ſtehedie ruſſiſchen Machthaber wollen andere Wege gehen. Sie auf dem Standpunkt, daß der Friedensſchluß zwiſchen f n und P e und höchſteigene Sache ſei. Ziel as große, geiſige N. in der 58 ingen, von de ir im Mi 5 en, tritt immer Abe VVV an ſich Polen ſchützen England und Frankreich wollen ihm helfen Ihre Unterſtützung aber und ihre Mittel ſind großen Geſte, die ſich höchſtens zur Darüber hinaus iſt der Wille zur Hilfe olen ihr ealleini Blockade aufſchwingt. lah m, die Kriegsmüdigkeit des eigenen Volkes ſpielt einen nicht zu unterſchätzenden Moment. Um ſo bemerkenswerter iſt die Kriegsbegeiſterung der die einfach nicht zu halten ſeien, ehe nicht arſchau gefallen, wie die nachfolgenden Depeſchen dartun: Warſchau muß genommen werden. Amſterdam, 6. Aug.(WB.) Der Times zufolge wird in 8 ſchen Kreiſen Londons behauptet, daß das Telegramm, elches Kamenew aus Moskau erhalten hat und von dem Fund George im Unterhaus geſprochen habe, beſage, daß 0 n ruſſiſcher Staatmann den Befehl geben würde, den Vor⸗ e in Polen einzuſtellen, da ihm das Heer garnicht ge⸗ teſche. Lenin habe in dem Telegramm erklärt, er könne n Auftrag geben, die Feindſeligkeiten äeinzuſtel⸗ Nen da ſonſt der Ausbruch einer Gegenrevolution dald des Heeres zu befürchten ſei, das ſich nicht eher zu⸗ ſel en geben werde, bevor nicht Warſchau genommen 2 Polens Gang zum Friedensabſchluß. L0 addarts. 6. Aug.(WB.) Nach einer Havasmeldung aus ſich on meldet die„Morning Poſt“ unter dem 4. Auguſt, daß Friene polniſche Delegation zum Abſchluß eine nach Mintertrages mit den Bolſchewiſten am 5. ds. nſk begeben habe. 8 Polniſcher Varfhenhagen, 6. Aug.(WB.) Nach einem Telegramm aus Diebe beſagt der letzte polniſche Heeresbericht: Jwif 35 Lage an der Front hat ſich bedeutend geb eſſert. anef en Narew und Bug erlitten die Bolſchewiſten Hefan were Niederlage. Die Volſchewiſten verloren 5000 Maſchgene, 400 Wagen, eine große Anzahl Kanonen und zmnengewehre. der Polch an den übrigen Fronten wird der Widerſtand Nongreten von Stunde zu Stunde kräftiger. Sowohl in am Saßpolen am Narew und Bug, als auch in Oſtgalizien los. 8155 waren geſtern alle bolſchewiſtiſchen Angriffe erfolg⸗ ſchewiſter Stadt Lomza, die ſeit dem 24. Juli von den Bol⸗ völkern angegriffen wird, verteidigt ſich hartnäckig. Die ie Be rung nimmt an der Verteidigung der Stadt Anteil. kbomitee ohner bildeten, anſtatt zu flüchten, ein Verteidigungs⸗ Nrauen und traten in großer Zahl in den Hilfsdienſt ein. Die Dienſt ſchaffen die Ledensmittel herbei und tun als Sanitäter eigennn ie Bauern der umliegenden Dörfer liefern in un⸗ tiger Weiſe Lebensmittel für die Garniſon. alederlage der Ruſſen im Kampf gegen Wrangel. apbier antinopel, 5. Aug.(Havas.) General Wrangl tele⸗ zuhaltert, daß die Rote Armee, die ſeinen Vormarſch auf⸗ ig geſchlagen worden ſei. Sie bhr als 4000 Gefangene gemacht und 39 Geſchütze, 150 Maſchinengewehre, vier Panzerzüge, fünf Panzerautos und eine große Maſſe Kriegsmaterial genommen. Die Verfolgung wird fortgeſetzt. GGierzus iſt zu bemerken, daß das Kampfgebiet im Süden Rußlands, z. Zt. wohl als Nebenkriegsſchauplatz anzuſprechen iſt. Die Entſcheidung fällt zunächſt in Polen ſelbſt.) Beſtätigung der zwei Richkungen in Rußland. London, 6. Auguſt.(W..) Wie die Morningpoſt aus Warſchau unterm 4. ds. berichtet, iſt die Waffenſtillſtands⸗ kommiſſion nach Warſchau zurückgekehrt. Sie beſtätigt, daß die ganze polniſche Frage ausſchließlich von dem Ausgangdes Konfliktes zwiſchen Trotzky und der ruſſiſchen kommuniſtiſchen Partei mit Dinowjew an der Spitze abhängig iſt. Weiter meldet das gleiche Blatt aus Warſchau, daß die ungariſche Regie⸗ rung der polniſchen Regierung auf das Beſtimmteſte zwei In⸗ fanterie⸗ und zwei Kavalleriediviſionen angeboten habe. Man wiſſe aber nicht, wie man dieſe Diviſionen an die polniſche Front ſchaffen könnte. Schließlich berichtet die„Times“ noch aus Warſchau, Ge⸗ neral Weygand dementiere die Nachricht, daß er das Ober⸗ kommando der polniſchen Truppen übernehmen werde. Infolge des Widerſtandes gewiſſer Kreiſe würde er dort eine Rolle ſpielen müſſe, der ſeine Fähigkeiten durch aus nicht entſprechen ſollen. Die Richtigſtellung vom behaupleten ruſſiſchen Abkommen. Paris, 6. Aug.(.B) Nach einr Matinmeldung aus London erklärte Kraſſin, Rußland habe mit Deutſch⸗ land kein Abkommen geſchloſſen. Die Inlervenkionsabſichlen der Enkenle. Beſchluß über Maßnahmen zur Polenhilfe. Berlin, 6. Aug.(Von unſ. Berliner Büro.) Wie aus Paris gemeldet wird, berichten die Londoner Abendblätter, daß das engliſche Kabinett in ſeiner Sitzung, die geſtern morgen abgehalten wurde, eine Reihe von Maßnah⸗ men beſchloſſen habe, die unverzüglich im Einverſtänd⸗ nis mit Frankreich ergriffen werden ſollen, um den Polen beizuſtehen. Warſchau, 6. Aug.(WB.) Die ungariſche Regierung hat der polniſchen Regierung 2 Infanterie⸗ und 2 Kavallerie⸗ diviſionen zur Verfügung geſtellt. Die Frage iſt nur die, wie die Truppen nach Polen geſchafft werden könnten. feine Truppenſendungen für Polen. London, 6. Aug.(WB.) Reuter ſtellt gegenüber anders⸗ reitungen getroffen worden ſind, um Truppen oder Kriegsmaterial nach Polen zu entſenden. Der Rüſtungsrat habe ſich mit der Frage der Entſendung von Truppen nach Polen befaßt. 2 Diviſionen, die nach Blättermeldungen zur ſofortigen Verfügung bereitſtehen ſollen, könnten durchaus nicht nach Polen transportiert werden, da ſie an an⸗ deren Stellen unerläßlich ſind. Eine neue Blockade gegen Rußland. Paris, 6. Aug.(W..) Nach einer Havasmeldung aus London behauptet der„Daily Expreß“ zu wiſſen, daß Lloyd George geſtern Kraſſin und Kamenow mitteilen ließ, es ſeien Befehle zur Aufrichtung einer neuen Blockade durch die britiſchen Seeſtreitkräfte ergangen. Nach einer Meldung des Daily Herald hat das Geſchwader in der Nord⸗ ſeeß Befehl erhalten, nach dem Baltiſchen Meer in See zu gehen. Eine franzöſiſche Schwenkung in der Polenpolitik? Paris, 6. Aug.(WB.) Der Matin ſchreibt: Es werde mit großer Leichtfertigkeit von einer gemeinſamen großen Offenſive der Randſtaaten gegen Sowfetrußland geſprochen, doch beſtätige ſich dieſe Nachricht nicht. Was Deutſchland anbelange, ſo denke kein Staatsmann der En⸗ tente mit Ausnahme einer kleinen Gruppe in England daran, von Deutſchland zu verlangen, daß es die Schutz⸗ wehr der Entente gegen den Bolſchewismus bilden ſoll. Deutſchland habe in der polniſchen Frage vollkommen freie Hand und ſeine Lage ſei in dieſer Angelegenheit ſo vorteilhaft, daß es ſich durch vorzeitige Verpflichtun⸗ gen nicht die Hände binden werde. Von Frankreich ſei das Gerücht verbreitet worden, daß es daran denke, Truppen zu entſenden. Nach der Auskunft, die der„Matin“ in dieſer Angelegenheit bekommen habe, ſei dieſe an ſich voll⸗ kommen unrichtig. Die franzöſiſchen Truppen gebrauchen mehrere Monate, um an Ort und Stelle zu kommen und müßten außerdem ſehr zahlreich ſein. Nachdem Frankreich Deutſchland beſiegt habe, könne es ſich nicht dem Riſiko ausſetzen, vor den Bolſchewiſten eventuell einen Rückzug antreten zu müſſen. Jedenfalls werde Millerand in dieſer Frage nichts unternehmen, ohne vorher den Rat des Parla⸗ mentes eingeholt zu haben. Der Matin ſchreibt weiter, daß auch Rumänien nicht daran denke, etwas gegen Sowjetrußland zu unternehmen; denn die Volſchewiſten hätten Rumänien ſeit 8 Monaten nicht mehr bedroht. Die einzige Regierung, die Polen ihren Beiſtand angeboten habe, ſei die von Budapeſt. Doch ſtellte dieſe Regierung Bedingungen auf, die ſowohl von der Slowakei, als auch von Rumänien nicht anerkannt werden könnten. Auch würden ſich dieſe beiden Länder nicht Seite an Seite mit Ungarn ſchlagen wollen. Lernenswerkes von Lowſel-Kußland. ABC. Man ſchreibt uns: Von Regierungsſeite iſt kürzlich die Behauptung aufge⸗ ſtellt worden, in der ruſſiſchen Sowjetrepublik werde ein enormer wirtſchaftlicher Aufbau geleiſtet, an dem ſich auch Deutſchland ein Beiſpiel nehmen könne. Statt der⸗ artige den Tatſachen widerſprechende Behaup⸗ tungen aufzuſtellen, ſollte unſere Regierung lieber dem deut⸗ ſchen Volke von dem erzählen, was wirklich in der Sowjet⸗ republik vorhanden iſt. Zu dieſen im Sowjetrußland lautenden Preſſenachrichten feſt, daß keinerlei Vor be⸗ vorhandenen Dingen, von denen in Deutſchland nichts zu merken iſt, gehört u..: Der energiſche Wille der ruſſi⸗ ſchen Sowjetregierung, ſich von der Entente nicht demü⸗ tigen, nicht ducken und nicht ausbeuten zu laſſen und Unverſchämtheiten vonſeiten der Entente mit den ſchärfſten Repreſſalien zu beantworten. Zu den in der Sowjetrepublik vorhandenen Dingen gehört auch der abſolut ablehnende Standpunkt des ruſſiſchen Außenminiſteriums beßeniper dem Bluff vom weſtlichen Pazifismus, Wil ſonismus und dem zur Unterdrückung und Ausbeutung der Völker— in erſter Linie Deutſchlands und Rußlands— gegründeten Völkerbunde. Warum wird von der deutſchen Regie⸗ rung nicht das Geringſte zur Aufklärung des deutſchen Vol⸗ kes in dieſer Hinſicht getan? Warum hat im Gegenteil die deutſche Regierung ſich von den Ententeſtaaten vollkommen einlullen, betrügen und täuſchen laſſen? Warum verheimlicht uns die deutſche Regierung, daß die ruſſiſche Sowjetrepublik in ſchärfſter Weiſe den weſtlichen Raubſtaaten gegenüber an deren Unterdrückungspolitik in Irland, ndien, Aegypten uſw. erinnert hat? Warum erklärt nicht unſer Außenminiſter, daß wir bei aller Ablehnung des Bolſchewismus, in der Verurteilung der aus Rand und Band geratenen Unterdrücker aus dem Weſten, die ſich uns mit pazifiſtiſchen und demokratiſchen Phraſen nahen, mit der ruſſiſchen Sowjetrepublik durchaus über⸗ einſtimmen? Warum erzählt man uns ſtatt deſſen Märchen von der wiederaufbauenden Tätigkeit der Sowjetregierung auf wirtſchaftlichem Gebiet? Warum verheimlicht uns die Regierung, daß die ruſſiſche Sowjetregierung nie die ſchwarze Schmach der Franzoſen auf ruſſiſchem Boden geduldet hätte? Selbſt damals,⸗ als ſich noch offiziell Ententevertreter in der ruſſiſchen binete Teeiſe befanden, hat die ruſſiſche Regierung die geringſte Dreiſtigkeit dieſer Herren gebührend zurückgewieſen, und iſt nicht davon zurück⸗ geſcheut, Vertreter der Raubſtaaten, die die Neutralität ver⸗ letzten, zu verhaften. Das Herumvagabundieren von Entente⸗ Militär in Uniform wurde von der Sowjetregierung bereits vor mehr als anderthalb Jahren verboten, worauf die Vertreter der ſiegreichen Nationen ſehr bald in beſcheidenem Zivilrock erſchienen. Unſere Regierung könnte manches von den Bolſche⸗ wiſten lernen. Statt uns aber die bolſchewiſtiſche Zer⸗ ſtörung des Wirtſchaftslebens zum Muſter zu nehmen, ſollten wir lieber unſere Regierung freundlich bitten, die von der Entente mit Füßen getretenen und mißhandelten Deutſchen auf deutſchem Boden wenigſtens ſo viel zu ſchützen, wie die Ruſſen von der bolſchewiſtiſchen Regierung gegenüber Ententegewalttaten geſchützt werden. Der politiſche Slreik im Jaargebiel. Sdarbrücken, 5. 12 60(WB.) Wie wir zuverläſſig hören, beginnt heute nacht 12 Uhr der ſeit einigen Tagen im Saar⸗ gebiet erwartete Streik. Ob es zum Generalſtreik kommen wird, läßt ſich bis zur Stunde noch nicht überſehen. In erſter Linie handelt es ſich um einen Verkehrsſtreik als Proteſtſtreik der Beamten gegen die ſeitens der Regie⸗ rungskommiſſion des Saargebiets erlaſſenen Verordnungen, wonach die Beamten der Regierungskommiſſion den Treu⸗ eid leiſten ſollen und wonach es der Regierungskommiſſion freiſteht, die Beamten innerhalb von ſechs Monaten ohne An⸗ gabe von Gründen zu entlaſſen. Saarbrücken, 6. Auguſt.(W..) Zum Streik im Saar⸗ gebiet wird noch gemeldet: Seit heute nacht haben auch die Eiſenbahner den Streik begonnen. Die Straßen⸗ bahner und die Poſtangeſtellten haben zwar heute vormittag die Arbeit noch aufgenommen, doch wird damit gerechnet, daß auch dieſe beiden Körperſchaften heute in den Ausſtand treten. Der Beamtenbund des Saargebietes und ſieben an⸗ dere Angeſtellten⸗Organiſationen veröffentlichen einen Auf⸗ ru f, in dem es u. a. heißt:„Bleibt fern von der Straße!“ Le⸗ benswichtige Betriebe, wie Elektrizität⸗ und Waſſerwerk müſ⸗ ſen im Betriebe bleiben. Sabotageakte dürfen unter keinen Umſtänden vorgenommen werden. Wer ſich zu ſolchen Taten hinreißen läßt, hat die Folgen ſelbſt zu tragen, die ſich daraus ergeben. Vertraut auf Euere Führer und erwartet unter allen Umſtänden ihre Parole, bevor Ihr wieder die Arbeit aufnehmt.“ Die Forderungen der Streikenden ſind u..: Alle Rechte und Freiheiten, die vor dem 11. November 1918 beſtanden haben, ſind wieder herzuſtellen. Es muß den Beam⸗ ten und Angeſtellten geſtattet ſein, Organiſationen und Vereinigungen anzugehören, die ihren Sitz auch außerhalb des beſetzten Deutſchlands haben. Die Regierungskommiſſion ſoll nur dann in der Lage ſein, Beamte zu entlaſſen, wenn ſie mit den beamteten Organiſationen Rückſprache genommen und dieſe ihre Zuſtimmung zu der Entlaſſung gegeben haben. Ein⸗ führung des Betriebsrätegeſetzes, Beſeitigung des letzten Reſtes der Militärwirtſchaft; Abbau der Preiſe für Lebens⸗ mittel und Bedarfsartikel; ausreichende Belieferung mit Koh⸗ len, Ausweiſung der landfremden Wucherer und Schieber und ſonſtige Maßnahmen gegen andere einheimiſche Genoſſen; Er⸗ leichterungen in der Einführung von Lebensmittel und Ge⸗ brauchsgegenſtänden aus dem unbeſetzten Deutſchland; ſofor⸗ tige Bildung einer Volksvertretung aufgrund des allgemeinen, geheimen, gleichen und direkten Wahlrechtes. Es iſt anzunehmen, daß ſich der Streik noch weiter ausdehen wird und eventl. auf das ganze beſetzte Deutſchland übergreift. Die ernſte innere Lage. Die Mißſtimmung wegen des Steuerabzugs. Elberfeld, 6. Auguſt.(W..) Seit einigen Tagen macht ſich auch in der Induſtrje des Bergiſchen Landes eine ſtarke Mißſtimmung unter den Arbeitern gegen den Steuerabzug bemerkbar. In den letzten Tagen wurden die Arbeiter bei den Werkleitungen verſchiedener großer Un⸗ ternehmungen, u. a. auch in den Farbwerken Beyer u. Co., vorſtellig, um die bereits vom Lohne abgezogene Steuer zu⸗ rückzuerhalten. Geſtern nachmittag verlangten die Angeſtell⸗ ten des Warenhauſes Tietz in Elberfeld Befreiung vom 2. Seite. Nr. 347. Mannheimer Genueral· Anzeiger.(Abend ⸗ Ausgabe.) Freitag, den 6. Auguſt 1920, Steuerabzug, Rückzahlung der bereits eingehaltenen Gelder. Da eine Einigung zwiſchen der Firma und dem Perſonal nicht herbeigeführt werden konnte, wurde das Kaufhaus geſchloſſen. Deulſches Zeich. Eine deutſche Nole an Polen. Berlin, 6. Auguſt.(Von unſerm Berliner Büro.) Der deutſche Geſandte in Warſchau hat im Auftrage der Reichsregierung der polniſchen Regierung eine Note überreicht in welcher dargelegt wird, daß die Bedrük⸗ kung der Deutſchen in Polen endlich aufhören müßte. Die deutſche Regierung verwahrt ſich in dieſer Note auf das Entſchie denſte gegen dieſe Mißſtände. Es wird um eine Erklärung ſeitens der polniſchen Regierung gebeten, daß die Bedrückung ſofort aufhören müſſe, um eine Verſchär⸗ fung der Gegenſätze zwiſchen Deutſchland und Polen zu ver⸗ meiden, da doch beide Länder den Wunſch hegen, friedlich miteinander zuſammenzuarbeiten. Bei der Uebergabe der Note wurde dem Geſandten vom polniſchen Miniſterium zugeſichert, daß energiſche Maß⸗ nahmen ergriffen würden, um Zwiſchenfälle in Zukunft zu vermeiden. * Die Flaggennole überreicht. HVerlin, 6. Auguſt.(Von unſerm Verliner Büro.) Die deutſche Note über die Flaggenangelegenheit iſt geſtern abend ſchriftlich der franzöſiſchen Botſchaft übermittelt worden. Reichskanzler Jehrenbach in Ferien. IBerlin, 6. Auguſt.(Von unſerm Berliner Büro.) Auch der Reichskanzler Fehrenbach hat ſich geſtern abend für einige Zeit zum Beſuche ſeiner Angehörigen nach Frei⸗ burg i. Br. begeben und wird, falls politiſche wichtige Ereig⸗ niſſe nicht eintreten, vor Beginn der Reichstagsſitzungen nicht nach Berlin zurückkehren. Baden. Neckarkanaliſierung und Bodenſpekulaſion. Karlsruhe, 6. Auguſt.(Priv. Tel.) Von der Reichs⸗ regierung iſt im Reichsrate, wie mitgeteilt wurde, der Entwurf eines Geſetzes über die Enteignung von Grund⸗ ſtücken zum Zwecke der Durchführung der Neckarkanaliſie⸗ rung vorgelegt worden. In dieſem Entwurf iſt durch beſon⸗ dere Beſtimmungen Vorſorge dafür getroffen, daß bei der Feſtſetzung der Enteignungsentſchädigung die Möglichkeit eines Spekulationsgewinnes oder einer Wertſteigerung, die mit der Ausführung der Neckarkanaliſierung zuſammenhängt, nicht berückſichtigt wird. Die Ruhegehalte det badiſchen Miniſter. flarlsruhe, 6. Auguſt. Der in der Mittwochſitzung des Land⸗ tags mit großer Mehrheit angenommene Geſetzentwurf über die Ab⸗ änderung des Geſchäftskreiſes der Miniſterien, den nur die Deutſch⸗ nationglen und zwei bis drei Abgeordnete des Zentrums und der Demokraten ablehnten, enthält auch die Beſtimmungen über die Beſoldung der von ihrem Amt urücktretenden oder vom Landtag abberufenen Miniſter. Für ſie wird beſtimmt, daß, ſo⸗ weit ſie vor ihrer Berufung zum Miniſter nicht als badiſche Staats⸗ beomte angeſtellt waren, ihr Gehalt auf ſechs Monate weiter läuft. Diejenigen Miniſter, welche z. Zt. ihrer Berufung zum Mi⸗ niſter als badiſche Staatsbeamte angeſtellt waren, treten nach Ab⸗ lauf des Kalendervierteljahrs, aus dem 2 aus dem Miniſteramt ausſcheiden, wieder in ihren früheren Poſten zurück, wobei die Be⸗ förderungsmöglichkeiten der Zwiſchenzeit zu berückſichtigen ſind. Auch die Witwe oder die verſorgungsberechtigten Kinder eines Mi⸗ niſters, der während ſeiner Amtstätigkeit ſtirbt, ſollen den Miniſter⸗ gehalt während eines Viertelſahrs ünd anſchließend daran die fol⸗ genden ſechs Monate weiterbeziehen. Wie aus den Landtagsberichten ſchon hervorging, wurde das Ruhegehalt des bisherigen Staatspräſibenten Geiß durch ein beſonderes Geſetz geregelt, das ihm 50 Prozent ſeines bisherigen Jahresgehalts zuſpricht. Nach der neuen Beſoldungsordnung bezieht der Staatspräſident jährlich 40 000 4, ſodaß das Ruhegehalt des Staatspräſidenten a. D. Geiß 20 000 beträgt. Aus der von dem Präſidenten Dr. Kopf in der geſtrigen Sitzung bekannt gegebenen über die vom Landtag ſeit Be⸗ ginn ds. Is, bis zu ſeiner jetzigen Bertagung erledigten Geſchäfte iſt hervorzuheben, daß der Landtag 63 Sitzungen abhielt. Ausſchuß⸗ ſigungen fanden insgeſamt 280 ſtatt, worunter 102 auf den Haushal⸗ tungsausſchuß entfallen. Zur Beratung eingegangen waren 66 e⸗ ſetzentwürfe, 64 Anträge, 62 Förmliche Anfragen und 97 Kurze An⸗ fragen; davon blieben 17 Regierungsvorlagen unerledigt, ferner 16 der Mann mit den ſieben Maslken. Roman von Erich Wulffen. Machdruck verboten.) 34) (Fortſetzung.) Zur linken Seite ſchloß ſich an das Tiſchlereigrundſtück ein kleiner verlaſſener Zimmerplatz, auf dem alte morſ Bretter und Hölzer aufgeſchichtet lagen. Ein Stück weiter ſtand eine alte halb del Alene Scheune, die aus den Tagen ſtammte, da hier noch Feldwirtſchaft betrieben wurde. Die Bauſtelle der Tiſchlerei gegenüber war noch verkäuf⸗ lich, wie eine Anzeigetafel verkündete. So lag das Haus Meiſter Schreyvogels in einer gewiſſen geſchützten Einſamkeit. Läſtige Beobachter konnte man ſich fernhalten. Einen Durchgangsverkehr hatte die ſchlechteStraße nicht, die Umwohner, zum Teil fragwürdigen Charakters, waren wenig mitteilſam und mit ihren eigenen Angelegenheiten be⸗ ſchäftigt. Sylveſter Schreyvogel betrieb hier dem äußeren nach tatſächlich eine Tiſchlerei. Nach dem Hofe hitaus lag eine geräumige, ſogar freund⸗ liche Tiſchlerwerkſtatt, in der an den Wänden halbfertige Schränte, Bettſtellen, Kommoden lehnten und mehrere Hobel⸗ bänke und Maſchinen aufgeſtellt waren. 5 Auch in dem Hausflur und in einem kleinen Hinterge⸗ bände ſah man Schrünke, Laden und Kiſten. Ja, um dem Scheine Orte etwas Grauſiges zu geben, lehnte in einer Ecke des dunk⸗ ſen Ganges ein aus rohem Holz gezimmerter Sarg, auf den ein Witzlopf einen grinſenden Totenſchädel gezeichnet hatte. Obwohl Privatkundſchaft wenig in das Haus kam, hatte Schreyvogel doch Abſatz. Er lieferte größere Sendungen direkt an Händler, wie die Abfuhr fertiger Stücke bewies. In Wirklichteit führte aber der„Meiſter“ unter dem Deck ſchild einer Tiſchlerei ein blühendes Hehlergeſchäft. Die Tiſchlergeſellen, die in der Werkſtätte arbeiteten, waren nur zu einem geringen Teile gelernte Tiſchler, im übrigen wurden ſie erſt angelernt oder faulenzten. Alle Gehilfen aber, die Schreyvogel überhaupt einſtellte, waren gewiegte, zum Teil vorbeſtrafte Spitzbuben und Be⸗ trüger, die hier eine vorübergehende Aufnahme und Be⸗ ſchäftigung fanden. Nieſer eigentümliche Schlupfwinkel lichtſcheuer Indivi · e! 0* 0 9. 5 2* 7. Hlie Ne Anträge, 14 Förmliche Anfragen und acht Kurze Anfragen. Man ſieht daraus, daß der Landtag bei der verhältnismäßig geringen Zahl ſeiner Sitzungen(in den früheren Jahren überſchritten dieſe weit über 100) den größten Teil der ihm übertragenen Arbeit erle⸗ digt hat. Weiter waren dem Landtag noch 372 Geſuche zugegangen, von denen 191 erledigt wurden. Die Wiedereinführung der getellten Arbeitszeit. 8 Karlsruße, 6. Aug.(Pri.⸗Tel.) Die badiſche Regierung beabſichtigt in Uebereinſtimmung mit dem Haushaltsausſchuß des Landtags, demnächſt die geteilte Arbeitszeit bei den amt⸗ lichen Behörden allgemein wieder einzuführen. Ausſchlag⸗ gebend hierfür iſt, ſo ſchreibt die„Karlsr. Ztg.“ amtlich, daß unter dem immer noch vorherrſchenden Mangel an Lebensmitteln die Ernährungsverhältniſſe notleiden, was ſich in einem erheblichen Rückſtande der Kräſte fühlbar macht Dies zeigt ſich ſowohl in den zahlreichen Erkrankungen von Beamten als auch darin, daß ihre Leiſtungsfähigkeit bei durchgehender Arbeitszeit insbeſondere in den Nachmittagsſtunden mehr nachgelaſſen hat. Auch wurde die Beobachtung gemacht, daß die halbſtündige Mittagspauſe vielfach nicht eingehalten werden konnte. Die hierdurch bedingte teilweiſe nicht unbedeutende Verminderung der Arbeitsleiſtung der Beamten mußte ſeither durch Einſtellung zahlreicher Aushilfskräfte den Aus⸗ gleich finden. Der hierdurch der Staatskaſſe bisher entſtandene und ſich noch fortwährend ſteigernde Aufwand nimmt einen derartig ungewöhnlichen Umfang an, daß dieſe Belaſtung im Hinblick auf die ungünſtige, die äußerſte Sparſamkeit auf allen Gebieten gebieteriſch fordernde Finanzloge unſeres Landes nicht mehr länger verantwortet werden kann. Es erſcheint deshalb geboten, daß im Herbſt unter Feſtſetzung einer Aͤſtündigen Ar⸗ beitszeit zur geteilten Arbeitszeit zurückgekehrt wird. Die end⸗ gültige Anordnung wird ſpäter erfolgen. Die Mählenkonkrollen. E Parlsruhe, 6. Aug.(Priv.⸗Tel.) Der Nachprüfungsbeamte der Reichsgetreideſtelle teilt dem Miniſterium des Innern mit, daß einige Müller die Kontrolle verweigern mit dem Hin⸗ weis darauf, daß der badiſche Müllerbund ſeine Milglieder auf dem Verbandstage in Offenburg verpflichtet habe, bis auf weiteres Mühlenkontrollen nicht mehr vornehmen zu laſſen. Das Mini⸗ ſterium des Innern hat darauf hin das Bezirksamt beauftragt, dieſe Mühlenbeſitzer vorzuladen und ihnen klar zu machen, daß ihr Beſchluß, wenn er etwa gefaßt worden ſein ſollte, ungeſetz⸗ lich iſt und von der Reichsgetreideſtelle und dem Badiſchen Mini⸗ ſterium des Junern nicht beachtet werden kann. Sollten die Müller nicht gutwillig von ihrem Vorhaben abzubringen ſein, ſo würde man beſondere Maßnahmen gegen ſie ergreifen müſſen. Nötigen⸗ falls käme die Uebernahme eines Teiles der Mühlen in Selbſt⸗ berwaltung des Kommunalverbandes unter Schließung der übrigen Mühlen in Betracht. Zum Ableben des Erjzbiſchofs. “Freiburg, 6. Auguſt. Das vom Papft zum Tode des Erz⸗ biſchofs geſandte Beileidstelegramm hatte folgenden Wortlaut:„Der Heilige Vater iſt ſchmerzlich berührt von der traurigen Nochricht vom Tode des hochw. Herrn Erzbiſchofs. Er nimmt innigen Anteil an der tiefen Trauer der Erzdiözeſe und fleht zur Vorſehung um himmliſche Gnade und Stärke für dieſelbe. Er ſpendet Klerus und Volk den apoſtoliſchen Segen. Kardinal Caſparri.“ Bayern. Der Bayeriſche Landwirlſchaftsminiſter nach der Pfalz. München, 6. Auguſt.(Priv.⸗Tel.) Der Bayeriſche Landwirt⸗ ſchaftsminiſter wird nach Eröffnung der Bauernkammern, die am kommenden Montag in München ihre urſte Sitzung abhalten wird, eine Pfalzreiſe antreten. Dieſe Miniſterreiſe hat den Zweck, mit den bäuerlichen und landwirtſchaftlichen Organiſationen der Pfalz aller Parteirichtungen in perſönliche Fühlung zu treten, und beſtehende Gegenſäthe der Mpinungsverſchiedenheiten nach Möglichkeit auszugleichen. Seit langem hat die pfälziſche Landwirtſchaft den Wunſch geäußert, mit dem neuen boyeriſchen Lanbwirtſchaftsminiſter Wutzelhofer perſönlich zuſammenotkommen um ihm direkt ihre Wünſche und Beſchmprden vorzutragen. Nach der Pfalzreiſe, die auf 1 bis 3 Tage berechnet iſt, wird der Landwirtſchaftsminiſter ſeinen Urlaub antreken. 0 Internanlonaler Bergarbeiterkongreß. Lette Sitzung. Genf, 6. Aug.(WB.) Der Internationale Ber werkskongreß hielt heute vormittag ſeine letzte Sitzung ab. uf Vorſchlag der engliſchen Delegation wurde die Errichtung eines permanenten internationalen Generalſekretarſates beſchloſſen. Hué(Deutſchland) begründete eine Entſchlie ßung, die die Verteilung der Kohlen und anderer Rohſtoffe auf internationa⸗ lem Wege regeln will und mit dieſer Aufgabe das internationale Arbeitsamt beauftragt, deſſen Direktor Thomas den Verhand⸗ lungen des Kongreſſes beiwohnte. Während in den Vormittags⸗ und Nachmittagsſtunden in der Werkſtätte die Hobelſpäne flogen, bereitete man ſich gegen Abend zu namenloſen Werken vor. Die reiche Diebesbeute, die nächtlicherweile oder im Mor⸗ gengrauen eingebracht wurde, verwahrte man ſicher in den ſag. Seſt vernagelten Möbelſtücken bis zum geeigneten Ab⸗ atz. Selbſt im Sarg in der Hausflur wurden erbeutete Hab⸗ ſeligkeiten verſteckt. J Mutter Schreyvogel, eine dunkelblonde Frau von etwa fünfundvierzig Jahren, mit einer Stumpfnaſe, Vergißmein⸗ nichtaugen, ſowie einer leiſen, heiſeren Stimme, hatte in ihren Räumen im erſten Stockwerke ganze Warenlager von fertigen Kleidungsſtücken für beiderlei Geſchlechter, von Tuch und Baumwolle, Leinewand, ſelbſt Seidenſtoffen aufgeſtapelt. Vater Schreyvogel brauchte niemals ſorgenvoll in ſeine Taſche zu greifen, um für ſeine Frau und ſeine beiden Töch⸗ ter, die kräftige Pauline und die ſchlanke Sabine, die Toilette zu beſtreiten. Immer gingen ſie nett und geſchmackvoll gekleidet, trugen ſtets ſaubere faſt ſeine Wäſche, auch an Schmuckſtücken fehlte es nie. Der Vorrat der Mama war unerſchöpflich. Der geiſtige Leiter und das anerkannte Haupt des ge⸗ heimnisvollen Betriebes war Sylveſter Schreyvogel ſelbſt, der nach jahrelangen erfolgreichen„Studien“ in Berlin das dortige berühmte Urbild der„Tiſchlerei“ in der fröhlichen Donau⸗ ſtadt mit ſeltenem Geſchick und Glück nachahmte. Es war ein großer breitſchultriger Mann mit ſtarken Fäuſten und gutem Mundwerk. Von dieſen Gaben machte er aber in weiſer Mäßigung nur ſpärlichen Gebrauch. Er hatte in ſeiner Perſönlichkeit neben dem Kraftvollen, wenn er wollte, auch etwas Schmiegſames. Er wußte jeden zu nehmen, wie er geartet war, er war von echt wieneriſcher Gemütlichkeit, beſaß guten Humor und war vor allem nie aus der Ruhe zu bringen und in Ver⸗ legenheit zu ſetzen. Jeder, der ſich in ſeiner Werkſtätte„einſtellen“ ließ. wußte, mit wem er es zu tun hatte. Man konnte ſich auf ihn verlaffen. Eine ungeſchriebene Hausordnung hielt alle ſo daß Unliebſamkeiten oder Störungen kaum vor⸗ amen. Nur über den Alkoholgenuß gab es ſtrenge Beſtimnam⸗ gen. Bier und Branntwein hatte die Meiſterin unter Ver⸗ ſchluß. Niemand durfte ſonſt Alkohol ins Haus bringen. Seine Frauensleute hielt Schreyvogel gut im Zuge; handgreiflich wurde er höchſtens im engeren Familienleben gegen ſeine Töchter, von denen er Widerſpruch nicht aut ver⸗ brannt. Hus begrüßte die Entſchließung damit, daß er erklärte, daß die Internationale Kohlennot nicht nur eine Folge der verringerten Kohlenförderung ſei, ſondern vielmehr eine Schüld der ſchlechten Verkeilung. So ergebe ſich z.., daß die Bepölkerung der Stadt Genf für den Doppelzentner amerikaniſcher Kohlen 27 bis 30 Franken zu zahlen habe,(für eine Kohle, die vorbeigehe an den deutſchen und belgiſchen Kohlen⸗Bergwerken) gegen 4 bis 6 Franken vor dem Kriege. Dies truffe aber nicht nur bei der Kohle, ſondern auch bei vielen anderen wichtigen Rohſtoffen zu. Eine internationale Regelung könne daher viel ausrichten. Thomas, der Leiter des Internationalen Arbeitsamtes, dankte für das Vertrauen der Vergleute und des Kongreſſes durch die Uebertragung dieſer Aufgabe auf das Arbeitsamt und ſprach die Zuverſicht aus, daß die in Frage kommenden Regierungen ſich dieſem Vorſchlage 16 5 verſchließen würden. Die Entſchließung Huss(Deutſchland) ckuf Errichtung eines internationalen Kohlen⸗ büros wurde dem internationalen Komitee zur entſprechenden Weitergabe überwieſen. Letzte Meldungen. Zum Fehlſchlag des Boykolls gegen Angarn. m. Köln, 6. Aug.(Priv.⸗Tel.) Die„Köln. Itg.“ meldet aus Wien: Meldungen der Abendblätter zufolge wird in dieſen Tagen der internationale Gewerkſchaftsausſchuß in Amſterdam über die Aufhebung des Boykotts gegen Ungarn be⸗ raten. Dieſe Maßnahme wird auf Grund eines Antrages del öſterreichiſchen Gewerkſchaft erfolgen und zwar iſt dieſer An⸗ trag deshalb zuſtande gekommen, weil durch die weitere Auf⸗ rechterhaltung des Boykotts Zugeſtändniſſe der ungariſchen Regierung in weiterem Umfange nicht erzielt werden können, Freie Schiffahrt auf der Donan. Paris, 6. Aug.(W..) Die Internationale Donaukom miſſion beriet den Entwurf des franzöſiſchen Bevollmächtigten, demzufolge das Prinzip der freien Schiffahrt auf den Donau durchgeführt wird. Die Bevollmächtigten von Ru' mänien und Bulgarien ſowie diejenigen der Tſchecho⸗ ſlowakei beantragten die Vertagung der Verhandlungen, da⸗ mit ſie bei ihren Regierungen Inſtruktionen über den zöſiſchen Vorſchlag einholen könnten. Die Verhandlungen wurden daher auf den 30. September vertagt. Friedlicher Jeppelinbeſuch für Paris. Paris, 4. Aug. Das ehemalige deutſche Zeppelinluftſchiff„. 72%, das ſich zur Zeit noch in Maubeuge befindet, ſoll in den nächſten Tagen in den Hangar von Cuers in der Nähe von Toulon Übek⸗ führt werden. Die Fahrt nach ſeiner neuen Station, die am Auguſt ſtattfinden wird, ſoll den Pariſern Gelegenheit geben, das Luftſchiff über der Hauptſtadt manövrieren zu ſehen.— Die Pariſel werden diesmal wohl beim Anblick eines Zeppelins erheblich an⸗ genehmere Empfindungen verſpüren als die Londoner, die die Zepreline während des Krieges recht wenig ſchätzten. Benizelos in Condon. Paris, 6. Aug.(W..) Nach einer Meldung aus L don, iſt Venizelos geſtern dort eingetroffen. Irland. CLondon, 6. Aug.(WB.) Das Unterhaus hat in zroeſe Leſung das Geſetz über Irland mit 289 gegen 71 Stimmeß angenommen. Wilng den Litauern! Kowno, 5. Aug.(WB.) ZJoffe erklärte in Riga, habe nach Moskau gedrahtet, er halte es für unbedingt not⸗ wendig, Wilna unverzüglich den Litauern zu übergehen, Die litauiſche Delegation in Riga hält die Verlegung der De⸗ markationslinie bis zur Eiſenbahnlinſe Molodetſchno⸗Lida fülr notwendig. 1* Reiuſtadt a.., 6. Aug. Geſtern Abend 47 Uhr entſtand in den Fabrikräumen der Pinſelfabrik Fiſcher und zwar Peſchraum ebener Erde ein Brand, der ſich ſo raſch ausdehnte daß auch der zweite Stock und ſchließlich der dritte Stock mit eineſt Lager von Bürſtenhölzern und Borſten von den Flammen ergriffeß wurde. Da der Brandherd ringsum von Wohngebäuden un Lagerräumen anderer Art umgeben war, ſo hatte die Feuerwe ſchwere Arbeit, ein Uebergreifen des Feuers zu verhindern, zum die Flammenſäulen aus allen Fenſtern des dritten Stodwerles herausſchlugen. Das Fabrikgebäude ſelbſt iſt vollkommen ausge Man hatte den„Meſſter“ ſchwerlich ſe von Gewiſſen? biſſen über ſein Treiben erfüllt geſehen. Er war immer gute Stimmung, immer mitteilſam und hilfreich. Von ſeinem Geſchäft hatte er eine eigentümliche Auf faſſung. Er verglich ſich mit dem Staate, der ſeinen Stra, gefangenen ebenfalls Arbeit— vielfach Tiſchlerarbeit— ge währt und einen Teil des Verdienſtes für ſich behält. neu ein vel⸗ Mangel litten, gleich im Hauſe, wurden, wenn ſie 1 den drei„Damen ekleidet, und erhielten aus der von orgten Küche kräftige Nahrung. 43 Der Meiſter beſaß eine ganze Sammlung falſcher S ungspapiere, auf deren Namen er ſeine Geſellen poligeil anmeldete. Dabei verfuhr er derart, daß, obwohl die it ſellen ſehr oft wechſelten, der Einfachheit und Unauffälligten halber die Anmeldungen lange, oft jahrelang aufrechterh blieben. 15 Es ſtand jedem ganz frei, inwieweit er ſich an den nnc nehmungen beteiligen wollte. Gezwungen wurde kein Menſ 7 Die Pläne wurden entworfen und beſprochen; wers Beteiligung hatte, meldete ſich. 101 Wer von Tiſchlerei nichts verſtand, wurde angele 55 Der Meiſter gab ſich viele Mühe und beſaß gutes Lehrtale 1 Mancher lernte hier das Handwerk für ſein künftiges Lebe und wurde ein brauchbarer Tiſchler. as Einzelner junger Menſchen nahm ſich Schreyvogel Wohlwollen beſonders an. Das nannte er ſein„Neftungt werk“ an den Jugendlichen. Dann ging er manchmal lort daß er ihnen die Teilnahme an den„Fahrten“ ſtreng „Ihr ſeid zu gut für ſolche Dinge überlaßt ſie den andere len flegte er dann nicht ohne Wärme zu ſagen. Dabei kom eine blaugrauen Augen eigentümlich aufleuchten. une Die„Geſellen“ faßten die Tiſchlerherberge in dem S chte auf, wie ſie Schreyvogel in ſeinen vier Mauern eingeri ge⸗ hatte. Jeder fühlte, daß ihm hier ein Zwitterverhältnis boten wurde, wie es auf Zeiten erwünſcht war. Ge⸗ Die Unterkunft tat den verfolgten und geſcheiterten ße⸗ mütern wohl. Jeder bewahrte die Erinnerung als danden. hagliche Bewußtſein, im Notfan ein ſicheres Afyl zu ſuſe, Nach des Meiſters Geheiß war man vorſichtig in Elulpiz⸗ lung der Herberge an unſichere Kunden. Niemaks batte halb her ein Geſelle die Zuflucht der Polizei verraten. Des war ſie ſo unbehelligt geblieben. 6 So erwies ſich auch in dieſem geſchloſſenen Kreiſe an, die das geſchriebene Geſetz nicht achten, ein ungeſ tragen konnte. Mutter Utike worde im E er mit e ee eee Serlbene ield) 1* 1 1 N 9135.3— N N.—*** 1 N A e e e e eecee e e e Gebat eine geheimnisvolle Geltung beſitzt. — Die„Geſellen“ waren bei ihm gut aufgehoben, wohnten ſchon oft ſich bemährt bat, daß ſeſbſt in der Geſellſchaft dkeles 9 LSrSe e — 2 Kae 7 liche Geſundheitspflege, der Deutſche Verein für Armenpflege . 150 Wohltätigelt und der Verein für Sozialpolitik. Den Haupt⸗ l. die f aber hatte man ſich für das Jahr 1907 aufgeſpart, in dem don Stadt Mannheim die Feier ihres 300jährigen Beſtehens feiern ir zu nte. Dieſe Feier zu einer möglichſt feſtlichen und eindrucksvollen und eſtalten und zu ihr nicht nur die weiteſten Kreiſe der näheren weiteren Umgebung, ſondern auch die Touriſten und Reiſenden b ganz Deutſchland und aus dem Auslande in weitem Umfange 5 beranzuziehen, war ſchon in den vorausgehenden Jahren das Beſtre⸗ ausoder Stadtverwaſtung, an deſſen Verwirklichung alle Kräfte un⸗ e, usgeſegzt arbeiteten. Fue Mannheim iſt freilich ſchon im frühen Mittelalter ein anſehn⸗ Dorf geweſen, das durch die benachbarten Burgen Rheinhauſen, 9 15 der Straße nach Neckarau gelegen, und Eichelsheim, auf dem eren Rennershof, eine beſondere Bedeutung erlangte. Als Stadt fbagen iſt Monnheim verhältnismäßig jung. Am 17. März 1606 5.die Grundſteinlegung zur ſpäteren Feſtung Mannheim ſtatt und 5 deiwe Januar 1607 wurde der bisherigen Dorfgemeinde Mann⸗ recht durch den Kurfürſten Friedrich 1V. von der Pfalz das Stadt⸗ dahe verliehen. Für das 300jährige Stadtſubiläum kam ger der letztere Tag in Betracht, und da dieſer Tag auf den eee man das Jubiläum im Sommer 1907 glanzvoll Ecee Hhomo. 5 Als einſt die Pfade wies der Menſchenſohn, Lio hehrſtes gicht die tieſſte Nacht beſiegee Uin ward ihm Schmach, da ward ihm grimmer Hohn · nd rauhe Stimmen gröhlten:„Kruzifige! nas war ſein Lohn für reinſter Liebe Saaten 1 Md trauernd hüllten ſich die Clohim.— am ſah ihn blutumſtrömt durch Miſſetaten . nd brüllte dennoch wild:„An's Kreuz mit ihm!“— den Seher, der auf ſolche Pfade weiſt, t gab das Leid ſein Mal ſchon in der Wiege; bwird mit Hohn von Haſſern bald umkreiſt, . ein Herzblut quillt— ihn grüßt das„Kruzifige!“— 7 Eac manch Erwähltem wird des Sehers Sendung Ibn ſegnend ſtrahlenheller Cherubim, * D taufend Henker brüllen in Verblendung en Schreckensſpruch:„An's Kreuz, an's Kreuz mit ihm! . Franz Joſef Zlatnik. . Ausgrabungen im alten Schloß von Baden⸗Baden. „ dannt alte Schloß in Baden⸗Baden, auch„Hohenbaden“ ge⸗ „ Juinen gehört zu den ſtattlichſten und geſchichtlich denkwürdigſten denkm ſdeulſcher Burgen. Die Baugeſchichte dieſes altehrwürdigen worden iſt erſt durch die tiefſchürfenden Grabungen geklärt erno, die Prof. O. Linde im Auftrag der badiſchen Regierung n den, dianmen hat. Auf Grund der Ergebniſſe dieſer Ausgrabun⸗ lich le eine getreue Rekonſtruktion des alten Schloſſes ermög⸗ Nureth d auf Grund eigener Forſchungen bietet nun Max Win⸗ t Schloſſe zum erſten Mal eine Darſtellung der Baugeſchichte des ung 85 m einem ſoeben bei der C. F. Müllerſchen Hofbuchhand⸗ dande Korlsruhe erſchienenen Buch, das in die Reihe der vom ſehört, erein Badiſche Heimat herausgegebenen Heimatflugblätter aben. auf, die wir kürzlich an dieſer Stelle empfehlend hugewieſen deler auf 5 ganze Herrlichkeit vergangener Tage ſteigt vor dem es Schll der an der Hand des kundigen Führers die Ueberreſte ind auf oſſes durchwandert. Ueber dem Schloß, auf dem Battert . Nin dudem dahinter gelegenen Staufenberge, hat man Reſte von 0 m 605 gefenden, die dafür zeugen, daß da oben in vor⸗ 0 ber Zeit Menſchen, vielleicht Kelten, ihre Zuflucht ſuchten. küterer Sele des Schloſſes ſelbſt hat man keine Ueberbleibſel heſen nach Palung gefunden, und die gründlichen Ausgrabungen NA —. Frettag, den 6. Auguſt 1920 Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 347. Nus Stadt und Land. erinnerungen eines Mannheimer Bürgermeiſters. I Das Skadfjubiläum 1907. Mannheim lag trotz ſeiner Bedeutung als Handels⸗ und Indu⸗ krie platz bis in die erſten Jahre dieſes Jahrhunderts, was den Per⸗ Thenverkehr anbetrifft, ſo ziemlich außerhalb des Weltverkehrs. Die uld daran iſt verſchiedenen Umſtänden zuzuſchreiben. Die Nähe des als Fremden⸗ und Univerſitätsſtadt weitberühmten Heidelberg g den Fremdenverkehr ohnehin ſchon von Mannheim ab, die Eiſen⸗ upolitik der badiſchen Regierung aber unterſtützte dieſes Ueber⸗ ewicht Heidelbergs nicht nur durch die Feſtſtellung des Fahrplans, ondern auch durch die Führung der Bahnlinien, ſo daß Mannheim nach der Anlage des Bahnhofs Friedrichsfeld vielfach als ein Neben⸗ ürt dieſes bedeutenden Knotenpunktes angeſehen werden mußte. Der labefangene Beobachter wird aber auch zugeſtehen müſſen, daß Nannheim bis zum Ende des 19. Jahrhunderts nicht ſehr viel bot, was Fremde zu einem längeren oder kürzeren Aufenthalt in Nannheim bewegen könnte. Die Aufforderung, die in Goethes germann und Dorothea“ der Vater an ſeinen Sohn richtet, er möge ſch auf Reiſen begeben zund ſehen zum wenigſten Straßburg und Frankfurt und das Feundlie Mannheim, das gleich und heiter ge⸗ aut iſt“, dat wenig Nachfolge gefunden, und die Zuſammenſtellung von Straß⸗ kurg und Frankfurt mit Mannheim, ſowie die beſondere Hervor⸗ gebung Mannheims wird von vielen in der zweiten Hälfte des brigen Jahrhunderts nicht verſtanden worden ſein. Die freundliche beiterkeit die Goethe an der Bauweiſe Mannheims rühmt, ſollte n Gegenſatz zu der engen, winkeligen Bauweiſe der alten Stadt⸗ e unſerer Städte hervorheben, und die Gleichheit der Straßen und der Quadrate, die vom Standpunkt der Hygiene ihre Vorzüge en mag, hat nicht dazu beigetragen, Mannheim für die reiſenden l. und Ausländer ſehenswert zu machen. N. In den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts erhielt annheim ein neues Geſicht, und Goethe würde darüber erſtaunen, ſehr die wie Pilze aus dem Voden entſtandenen neuen Stadt⸗ lelle die alten zwar nicht an Gleichheit— das war nicht möglich, aber dbee nicht beabſichtigt— wohl aber an Freundlichkeit und Heiterkeit heintrafen. Die großen Errungenſchaften und Fortſchritte, die Mann⸗ zam in den Jahren 1890 bis 1905 gemacht hatte, waren aber im en Deutſchen Reiche nur wenig bemerkt worden, weil der ſtarke 19 verkehr, der ſich den Rhein hinauf bis nach Heidelberg, Baden⸗ aden und Freiburg ausdehnte, Mannheim beiſeite liegen ließ. war deshalb gewiß berechtigt, wenn Oberbürgermeiſter Beck iarauf drang, daß wir Mannheimer ſelbſt mehr von uns reden, uns f0 der Deffentlichkeit mehr bemerkbar machen, die Aufmerk⸗ unkeit weiterer Kreiſe auf unſere Stadt lenken ſollten. Nachdem ge ſtern 1903 unſer neuerbauter Roſengarten durch ein glän⸗ * verlaufenes Muſikfeſt eröffnet worden war, konnten wir N Kongreſſen und anderen feſtlichen Veranſtaltungen einen äußeren ahmen zur Verfügung ſtellen, wie ihn keine andere Stadt Deutſch⸗ dend zu bieten in der Lage war. In der Tat gelang es ſchon in Ste nächſten Jahren unter Mitwirkung des neugegründeten und von ktrat Victor Darmſtädter mit großer Hingebung geleiteten veſerte hrsvereins, den Fremdenverkehr Mannheims N entlich zu heben. In den Jahren 1904, 1905 und 1906 war ſamunbeim der Tagungsort für zahlreiche große Kongreſſe und Ver⸗ ne mlungen, deren Teilnehmer die empfangenen Eindrücke vom nen Mannheim und ſeinem Roſengarten in alle Welt verbreiteten. September 1905 tagten in einer Woche drei der bedeutendſten dſenderverſammlungen in Mannheim: der Deutſche Verein für ubri deiſe — ganz zu feiern. Die früheren Jubiläen 1707 und 1807 waren in der trüben Zeit, in die ſie fielen, unbemerkt vorübergegangen. Dem Jahre 1707 war die Zerſtörung Mannheims durch die Franzoſen vorausgegangen und das Jahr 1807 fiel in die Zeit des Rheinbundes und der Napoleoniſchen Kriege. Im Jahre 1907 konnte Mannheim auf eine glänzende Entwicklung zurückblicken und die berechtigte Freude dar⸗ über ſollte in der Jubelfeier zum Ausdruck gelangen. Des 24. Januar 1907 wurde nur durch eine ſchlichte Feier ge⸗ dacht, die im Weſentlichen in der Einweihung des ſtattlichen Schul⸗ hauſes beſtand, das die Stadt in der Weſtſtadt neben dem Zeughauſe für die Zwecke der Gewerbeſchule und der Handelsſchule errichtet hatte. Die Schule erhielt zum Andenken an den Gründer der Stadt den Namen Kurfü rſt⸗Friedrich⸗Schule, und an der dem Zeughausplatz zugekehrten Faſſade wurde ein Relief⸗Standbild des Stadtgründers Kurfürſt Friedrich IV. von der Pfalz feierlich enthüllt. In der Weiherede betonte- Oberbürgermeiſter Beck, daß in den gewaltigen, lichtdurchflute n, mit den modernſten Einrichtungen der Pädagogik, Technik und Hygiene ausgeſtatteten Sälen beider Schulen Raum nicht bloß für das augenblickliche Bedürfnis, ſondern auch für eine weite Zukunft geſchaffen worden ſei. In überraſchend kurzer Zeit hat ſich herausgeſtellt, daß bieſe Vorausſage nicht ein⸗ getroffen iſt, worauf ich in einer Betrachtung über die Gewerbeſchule zurückzykommen haben werde. 5 Die Vorbereitungen für den Sommer 1907 nahmem mittlerweile alle Kräfte in Anſpruch. Geplant waren eine große Feſtwoche mit Feſtakt, Feſteſſen, einem großen Kinderfeſt und anderen Veranſtal⸗ tungen, Feſtvorſtellungen im Hof⸗ und Nationaltheater, ein großes mehrtägiges Muſikfeſt und vor Allem, große, den ganzen Sommer über währende Ausſtellungen. Der Plan, die Induſtrieſtadt Mann⸗ leim durch eine Gewerbe⸗ und Induſtrieausſtellung in den Mittel⸗ punkt der öffentlichen Aufmerkſamkeit zu rücken, wurde bald fallen gelaſſen; die Bedenken, die dagegen insbeſondere von den Vertretern der Induſtrie geltend gemacht wurden, mußten als ſtichhaltig an⸗ erkannt werden. Dagegen fand der Gedanke,, die nach den Plänen des Profeſſors Billing⸗Karlsruhe neu errichtete ſtädtiſche Kunſthalle durch eine große internationale Kunſtausſtellung einzuweihen, all⸗ gemeine Zuſtimmung; mit ihr ſollte dann, um auf größere Maſſen anziehend zu wirken, eine Gartenbauausſtellung verbunden werden, wie ſie im Jahre 1904 in ſehr erfolgreicher Weiſe in Düſſeldorf ver⸗ anſtaltet worden war. Für die Gartenbauausſtellung konnte die Stadt ein geradezu ideal gelegenes Gelände zur Verfügung ſtellen, das den Friedrichsplatz und die weiten Baublöcke zu beiden Seiten der Auguſta⸗Anlage umfaßte und das durch eine Brücke in direkte Verbindung mit der neuen Kunſthalle gebracht wurde. Die geſamte Oberleitung über das Ausſtellungsunternehmen wurde Herrn Bürger⸗ meiſter Ritter übertragen, der 1½ Jahre hindurch ſeine ganze bedeutende Arbeitskraft und ſein großes organiſatoriſches Geſchick dem ſchweren Werke zur Verfügung ſtellte und der es erreichte, daß die Ausſtellungen zum feſtgeſetzten Termin im Weſentlichen vollendet waren, was ſonſt bei derartigen Unternehmungen nicht der Fall zu ſein pflegt. Seit dem Sommer 1907 ſind erſt 13 Jahre verfloſſen, und die damals empfangenen Eindrücke ſtehen den meiſten Bewohnern Mannheim's noch deutlich vor Augen. Es kann daher nicht meine Aufgabe ſein, ein allgemeines Bild von den damals in reichem Wech⸗ ſel den ganzen Sommer hindurch einander ablöſenden Feſtlichkeiten zu geben, zumol das von den Hexren Profeſſor Dr. Fr. Walter und Herm. Schade herausgegebene ſchöne Gedenkbuch an das Jubiläums⸗ jahr dieſe Aufgabe in vollkommener Weiſe löſt. Nur einzelne Mo⸗ mente ſeien im Inte yſſe derer hervorgehoben, denen der furchtbare Ernſt der letzten ſechs Jahre die Erinnerung an den heute ſcheinbar ſo weit zurückliegenden ſchönen Sommer hat entſchwinden laſſen. Am 1. Mai wurde die Kunſt⸗ und Gartenbauausſtellung durch einen Feſtakt im Muſenſaal und durch ein Feſtbankett in Gegenwart der Erbgroßherzoglichen Herrſchaften eröffnet. Schon die erſte Maiwoche brachte in Verbindung mit dem alljährlichen Maimarkt das Jubiläums⸗Pferderennen und die Feſtprobe im Hof⸗ und Natio⸗ naltheater, bei denen in 5 neu einſtudierten Opern⸗ und Schauſpiel⸗ Büßne mitwirkten. Ein großes von der Stadt gegebenes Preſſe⸗ feſt, zu dem die Vertreter aller größeren deutſchen Zeitungen und vieler ausländiſchen Jeitungen erſchienen waren, belde zu außer⸗ ordentlich wirkſamer Reklame für Mannheim und ſeine Ausſtellung. Die eigentliche Feſtwoche wurde auf die Zeit vom 31. Mat bis 6. Juni verlegt. Zu ihr hatten ſich die ganze Großherzogliche Familie, alle Miniſter und die andern höchſten Beamten des Staates und des die Oberbürgermeiſter der Städte Badens und anderer benach⸗ arten Städte in Mannheim eingeſunden. Auch der König von Siam und einer ſeiner Söhne waren gleichzeitig anweſend. Eine Feſtſitzung der ſtädtiſchen Weedien und ein großer Feſtakt im Nibe⸗ lungenſaale, in deſſen Mikkelpunkt ein vom Stadtrat Dr. Th. Alt verfaßter Prolog und die Feſtrede des Profeſſors Dr. Fr. Walter ſtanden, leiteten die Feſtwoche ein. Das große, von Bürgermeiſter Martin in feinſinniger Weiſe nach hiſtoriſchen Geſichtspunkten arrangierte Muſikfeſt gab in 3 reichhaltigen Konzerten einen Ueber⸗ blick über die Muſik der verfloſſenen 3 Jahrhunderten unter beſon⸗ derer Berückſichtigung Mannheimer Meiſter: ein hiſtoriſcher Einakter⸗ Abend im Theater diente gleichfalls der Rückſchau in dle Vergangen⸗ heit. Am Sonntag, den 2. Juni, gab ein Feſtgottesdienſt in Abrigen ſteh daß auch die Römer hier keine Bauten anlegten. Im Aerzeſte ja an der Stelle des heutigen Baden⸗Baden zu en Leben der berühmte Badeort Aurelſa Aguenſis mit(ſeinem Ale en und glänzenden Bauten, der im 3. Jahrhundert von mannen eroberl wurde, die ihrerſeits wieder von den gewaltige Mauerreſte aus Rieſen⸗Findlingen als Teile einer früh⸗ mittelalterlichen Befeſtigung erhalten haben, läßt ſich die Bauge⸗ ſchichte des alten Schloſſes nur bis in den Anfang des 12. Jahr⸗ hunderts zurück verfolgen. Damals hatte in dem alten Ufgau bereits ein Vorfahr des früheren badiſchen Herrſcherhauſes die gräfliche Gewalt gewonnen; es war Hermann., dem nicht weniger als ſieben Markgrafen des gleichen Namens folgten. Die älteſten Teile der Burg im romaniſchen Stil weiſen jedenfalls auf das Ende des 11. oder den Aufang des 12. Jahrhunderts hin, und dieſer früheſte Teil, der ſog. Hermannsba u, beſtond aus dem Bergfried, der an ihn anſchließenden Schildmauer und einem klei⸗ nen Wohnbau, dem ſogen. Wachthaus. Dieſe„Oberburg“ wurde dann durch Markgraf Rudolf., der als erſter Urkunden auf der Burg Baden ausſtellte, und ſeinen Nachfolgern wohnlicher ausge⸗ baut und ſtärker befeſtigt. Die Schildmauer wurde beträchtlich erhöht, denn damals nach den Kreuzzügen wuchſen dieſe Mauern, die man im Orient kennen gelernt hatte, zu immer größerer Höhe und Stärke empor. Eng und düſter blieb aber die Burg auch noch in dieſer frühgotiſchen Epoche des 13. Jahrhunderts. Der eigentliche Burghof, der durch eine Quermauer geteilt war, hatte einen Umfang von 9,5 zu 115 und ſtieg um 5 Meter an, ſodaß es alſo ein düſterer Schacht war, wie nur unſere ſchlimmſten Groß⸗ ſtadthöfe. Der Wohnbau oder Palais hatte eine Breite von etwa 26 Meter bei 7,5 Meter und im engeren Teil bei 5 Meter Tiefe; er bot in ſeinen drei Geſchoſſen nur die Möglichkeit für je drei mäßig große Zimmer. In dieſer Enge begnügten ſich die Fürſten 150 Jahre, bis ſchließlich die bedeutendſte Perſönlichkeit der alten Zähringer Linie, Bernhard., zu Anfang des 15. Jahrhunderts einen prunkvollen Bau, den ſogen. Ritterſaal oder Bernhards⸗ bau, aufführte, der heute am beſten erhalten iſt. Dieſe hoch⸗ gotiſche Ausgeſtalßung ſchuf wohnliche und ſtattliche Räume. die im charakteriſtiſchen Gegenſatz zu der düſtern Enge der Oberburg ſtehen. Sein Nachfolger, Jakob., legte dann noch einen ſpät⸗ gotiſchen neuen Wohnbau an 15 5 Von der Ausſtattung dieſes Jakobsbaues ſind eine Fülle von Stücken gefunden worden, prächtige Kacheln von mindeſtens zwölf Defen, Skulpturenreſte, Münzen, Tiegel, die auf ein Alchimiſten⸗ laboratorium hindeuten, in bem nach Gold geſucht wurde uſw. Danach können wir uns ein Bild machen von der Pracht der damaligen Burg mit ihren ausgedehnten Räumen für Roß und Reißige, für Geſinde und Gefolge, mit über hundert Zimmern für ben eigentlichen Hofhalt, mit dem Schmuck der Wandgemülde, farbenſatter Gobelins und Glasgemälde, mit den geſchnitzten, ge⸗ malten und reichvergoldeten Decken, den koſtbaren Möbeln, pracht⸗ vollen Kaminen und Tonöfen, mit der Kapelle, die von gold⸗ alänzenden Kirchengeräten, Oelgemälden und Skulpturen ſtrahlte. Der phantaſtiſche Glanz der burgundiſchen Trachten und der ſpiegelnden Rüſtungen muß mit dieſer Ausſtattung zuſammen ein buntes und prächtiges Bild ergeben haben. Der Verfall dieſer Herrlichkeit begann bereits im 16. Jahrhundert: im erſten Viertel des 17. Jahrhunderts wurde dos Schloß durch einen Brand zur Ruine und iſt ſeitdem mehr und mehr verfallen, bis das Zeitalfer im 6. Jahrhundert verdrängt wurden. Wäbrend ſich auf dem neuen Schlaß und der Eberſteinburg eeeee der Romantik das Intereſſe an den alten Burgen weckte und man auch für die Erhaltung der Ruine Hohenbaden geſorgt hat. n ̃ vorſtellungen einige der hervorragendſten Künſtler der deutſchen allen Kirchen der Stadt Gelegenheit dazu, dem Dank gegen Gott für das in dreihundert wechſelvollen Jahren Erreichte Ausdruck zu geben und den göttlichen Segen für die Zukunft zu erflehen. Die Enthüllung der vom Großherzog geſtifteten Standbilder des Kurfürſten Karl Ludwig und des Großherzogs Karl Friedrich auf dem Schloßplatz geſtaltete ſich durch die Rede des alten Großherzogs zu einer unver⸗ geßlichen Feyr. Das Kinderſpiel⸗ und Turnfeſt auf den Rennwieſen, an dem mehr als 10000 Schulkinder und mehr als 20 000 Zuſchauer teilnahmen, bildete einen herr⸗ lichen Abſchluß der feſtlichen Woche, in der die ganze Stadt in ein Meer von Blumen, Flaggen und anderen Schmuck getaucht ſchien: das ſtädtiſche Hochbauamt unter Stadtbaurat Perrey hak durch dieſen Feſtſchmuck viel dazu beigetragen, die feſtliche Stimmung der Bepsk⸗ kerung in der ganzen Woche dauernd aufrechtzuerhalten. Von der einen wichtigen Programmpunkt der Feſtlichkeiten bildenden Ein⸗ weihung des Induſtriehafens habe ich ſchon in einem Nachruf an Oberbürgermeiſter Beck geſprochen. 185 Die Zahl der im Laufe des ganzen Sommers in Mannbeim ſtattgehabten Kongreſſe und Verſammlungen war ungeheuer groß. Die im Jahresbericht der Stadtverwaltung für 1907 enthaltene Liſte der wichtigeren Veranſtaltungen dieſer Art führt nicht weniger als 97 verſchiedener Vereinigungen auf, die in Mannheim tagten. Dabei muß berückſichtigt werden, daß ſchon die vorausgegangenen Jahre ſehr viele Kongreſſe nach Mannheim geführt hatten, und darunter die größten und wichtigſten Wanderverſammlungen, die dann im Jubiläumsjahr nicht wieder in Mannheim erſcheinen konnten. Die Vertreter der verſchiedenſten Verufsklaſſen und Fachintereſſen, Vereine gemeinnütziger, wiſſenſchaftlicher und künſt⸗ leriſcher Art fanden ſich in Mannheim zuſammen. Im Mai und Juni fanden oft mehrere Kongreſſe am gleichen Tage ſtatt. Der deutſche Spiritiſtenkongreß z. 8. tagte gleichzeitig mit dem ſüd⸗ weſtdeutſchen Gauverband der kaufmänniſchen Vereine, der Ver⸗ band badiſcher Kaminfegermeiſter, dem Verband ſüddeutſch. Meſſer⸗ ſchmiede, dem Verein deutſcher Teigwarenfabrikanten und dem Ver⸗ band der kaufmänniſchen Vereine Deutſchlands. Alle dieſe Ver⸗ einigungen wollten untergebracht und in vielen Fällen auch bewir⸗ tet und begrüßt ſein. Das gab eine Fülle von Arbeit und Pflich⸗ ten, brachte der Stadt Mannheim aber auch reichen,, lohnenden Er⸗ folg. 9 Im Mittelpunkt des Intereſſes ſtanden natürlich den ganzen Sommer hindurch die beiden Ausſtellungen, die vom 1. Mai bis 20. Oktober ununterbrochen geöffnet waren und die einen gewaltigen Zuſtrom von Fremden nach Mannheim bewirkten. Namentlich die wunderbar ſchön veranſtaltete und mit den Jahreszeiten ſtändig wechſelnde Gartenbauausſtellung war geeignet, die Maſſen anzuziehen. Die internationale Orchideenausſtellung, die Ausſtellung von Roſenſchnittblumen mit dem prachtvollen Roſen⸗ feſt im Aibelungenſdaal, die Brautſchmuckausſtellung und andere Sonderausſtellungen bildeten Höhepunkte der immer Neues und Schönes bietenden Gartenbauausſtellung. Die ſonſtigen Veranſtal⸗ tungen: die Sportfeſte, Ballonwettflüge, Geſangfeſte uſw. laſſen ſich gar nicht aufzählen. Regelmäßig ſtattfindende Operettenfeſt⸗ ſpiele im Hoftheaker boten den ganzen Sommer über in künſt⸗ leriſcher Beziehung hervorragende Leiſtungen, konnten aber bei der Konkurrenz des Vergnügungsparks ber Ausſtellung doch nicht den Zuſpruch finden, der den Leiſtungen entſprach. Die Mannheimer aber waren förmlich verliebt in ihre Aus⸗ tellung und nahmen größtenteils dort ihren ſtändigen Aufenthalt. Nicht weniger als 62 937 Dauerkarten zum Beſuch der Ausſtellung vurden gelöſt, davon 48 245 von Einwohnern der Stadt Mannheim, von denen 29,5 7 Dauerkarten beſaßen und ſie meiſt gründlich ausnutzten. Auf Ludwigshafen fielen 6146 Abonnenten, was einer Verhältniszahl von 8,59“ der Einwohner entſpricht. Der Beſuch war nicht nur am Tage, ſondern namentlich auch abends nach Schluß der eigentlichen Ausſtellung ein ganz gewaltiger, wo der Vergnügungspark mit ſeinen Wirtſchaften, den vielen Konzerten, Feuerwerk, mit dem abeſſiniſchen Dorf und anderer Attraktionen große Maſſen anlockte. Die Geſamtzahl der Ausſtellungsbeſucher, welche mit Tageskarten oder Dauerkarten die Eingänge während der Dauer der Ausſtellung paſſierten, betrug 4608 084 Perſonen, wovon 3 777 281 auf die Dauerkarteninhaber und 830 803 auf die Tageskarten entfielen. Auch der Genuß von Speiſen und Ge⸗ tränken aller Art war dem Beſuch entſprechend groß. An Bier wurden in der Ausſtellung nicht weniger als 8844 Hektoliter ver⸗ zapft, davon 2940 Hektoliter im beſuchteſten Reſtaurant„Zillextal“, an Wein und Spirituoſen ca. 19 000 Flaſchen und 92 000 Liter, an Mineralwaſſer und Milch gleichfalls ungeheure Mengen. Der Geſamtbetrag der Abgabe aus dem Verkauf von Getränken zu Gunſten der Ausſtellung betrug 136 218 Mark. Trotz des großen Konſums von alkoholiſchen Getränken ging es im Ganzen durch⸗ aus geſittet und geordnet zu; Exzeſſe waren nur ſelten zu be⸗ klagen. Harmloſe Fröhlichkeit herrſchte üborall, und die Bevöl⸗ kerung der verſchiedenſten Geſellſchaftsklaſſen verkehrten unge⸗ zwungen miteinander. Der finanzielle Ertrag der Ausſtellung war dem Beſuch ent⸗ ſprechend ein durchaus günſtiger. Die Geſamtkoſten von 4% Mill. Mark fanden durch die Einnahmen volle Deckung, ſo daß die Ga⸗ ranten nicht herangezogen zu werden brauchten. Wenn auch die Stadt für ihre Leiſtungen keine Entſchädigung erhielt, ſo hat ſie doch durch die Ausſtellung auch in finanzieller Beziehung ſicher keinen Verluſt zu beklagen, brachte ihr doch der geſamte mit der Ausſtellung zuſammenhängende Verkehr auch beträchtliche Ein⸗ nahmen(Straßenbahn, elektriſche Beleuchtung uſw.). Der Fremdenverkehr war ein bedeutender, in Mannheim noch nie dageweſener. Vom Mai bis zum Oktober waren in den Gaſt⸗ höfen Mannheims 113 000 Fremde abgeſtiegen gegen 74000 im Jahre vorher. Wenn allzu optimiſtiſche Erwartungen in dieſer nicht erfüllt wurden, ſo liegt das daran, daß viele Fremde die zahlreichen bekannten Gaſthäuſer Heidelbergs zum Aufenthalt vorzogen und nur tagsüber nach Mannheim kamen Damit hängt es auch zuſammen, daß die zur Verfügung geſtell⸗ ten Privatquartiere nur wenig benutzt wurden. Wie ein Traum erſcheint es uns heute, wenn wir an das Jahr 1907 und an das, was es uns brachte, zurückdenken. Das heule lebende Geſchlecht wird eine ſolche 1— nicht mehr erleben, und wenn die Väter ihren Kindern von dem Jubiläumsjahr erzählen werden, ſo wird uns nicht ſelten ein ungläubiges Kopfſchütteln zum Bewußtſein bringen, daß unſerer Kinder im öffentlichen Leben nur wenig Freude harrt. Das iſt kein Unglück, wenn dieſe Freude innerhalb der Familie durch das Bewußtſein redlich erfüllter Pflicht dem Vaterlande und der Vaterſtadt gegenüber die einzig berechtigte Grundlage findet. Dalwigksthal in Waldeck, im Juli 1920. D. E. v. Hollander. Verband berufskäliger Frauen, Mannheim. Einer. uns zugegangenen Zuſchrift obigen Verbandes ent⸗ nehmen wir u. a. folgendes: Einer der n Erfolge unſerer Sprechſtunde, die täglich von—12 und Uhr in O 7, 13 all denen zur Rat⸗ und Auskunftserteilung zur Verfügung ſteht, die durch die Härten des Demobilmachungsgeſetzes betroffen ſind, iſt es, wenn wir— was nicht immer leichk iſt— in den ſchwieriger gelagerten Fällen ſchnell und gründlich helfen können. Die Lage der Lehrerinnen iſt heutzutage eine unendlich ſchwierige und die Abſicht auszuwan⸗ dern, iſt bei dieſer Kategorie deswegen ſo groß, weil die Anſtel⸗ lungsmöglichkeiten zu gering ſind. Da iſt es nur zu begreiflich, daß dieſe Mädchen daran denken, Erzieherin im Ausland zu wer⸗ den. Wir haben in ſolchen Fällen allerdings nicht verfehlt, mit 15 K5 Nachdruck darauf hinzuweiſen, daß zur Zeit die Gefahren groß und die Ausſichten im Ausland auf ſtellung gänzlich unge⸗ wiß ſind, 8 von den großen Koſten, die die Ueberfahrt und die zeirweilige Stellenloſigkeit mit ſich bringt. Unſere Auskunftsſtelle, die ja zugleich als öffentliche Auskunfts⸗ — des Reichswanderungsamts mit der beſonderen Fürſorge für auen und Mädchen betraut iſt, hat natürlicherweiſe eine ganz beſondere Verantwortung, vor leichtſinnigem Verlaſſen der Heimat zu warnen. Da wir es als unſere Aufgabe betrachten, dieſen Mädchen und 5 die nicht mehr zurückgehalten werden können, eine be⸗ ondere Fürſorge angedeihen zu laſſen, hat uns dieſer Iweig unſerer Axbeit ganz neue und ungeohnte Schwierigkeiten gebracht —. Ein charokteriſtiſcher Fall ſei herausgegriffen um zu zeigen, welche Fülle von 85 und Begleitſchreiben und Exkundigungen nötig ſind, um einen ———S:————————. 3 nzigen Fall zur Erledigung zu verhelfen: 23 ——— 4. Seite. Nr. 347. Manngeimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Freitag, den 6. Auguſt 1920. Ein 21jähriges Mädchen vom Lande will zu ſeiner Schweſter, die in guten Verhältniſſen in Amerika lebt, und das Reiſegeld ge⸗ ſchickt hat. Der Fall liegt vollſtändig glatt, die Schwierigkeit iſt allein Jarin zu ſuchen, daß das Mädchen jung, ungewandt und der holländiſchen Sprache nicht kundig iſt, um ſich zur Erlangung des Paßviſums—10 Tage in Rotterdam aufhalten zu können. Die Raheliegenden Gefahrer zu vermeiden, gilt es nun, ſie dieſe 8 Tage gute Obhut zu bringen vom Augenblick der Ankunft bis zum Augenblick der Abfahrt. Briefe an Private und an Organiſationen mit der Anfrage, ob ſie bereit ſeien, für Abholung am Bahnhof, Unterkunft in Rotterdam, Begleitung zum Konſul, ſichere Obhut bis zum Abfahrtstage und für Begleitung an das Schiff zu forgen, machten eine Fülle von Schreibarbeit nötig. Dieſes war aber inſo⸗ fern von Erfolg, daß uns zugeſagt wurde, daß das junge Mädchen am Bug abgeholt, untergebracht und für die Zeit ihres holländiſchen Aufenthalts betreut und ſchließlich auch auf das Schiff gebracht werden würde. Wir durften daher ruhig dieſer Auswanderung entgegenſehen, die im letzten Augenblick allerdings unterbleb, aber bei ihrer Vorbereitung bewieſen hat, wie notwendig unſer Eiv⸗ greifen war. Die freie Wirtſchaft. Ueber die freie Wirtſchaft bringt das letes Vereinsblatt des Badiſchen Bauernverbandes längere Ausführungen. Das Blatt bemerkt, daß der Hauptpunkt, um den es ſich nun drehe, die Preis⸗ politik ſei, wonach dem Landwirt ein auskömmlicher Ertrag zu ver⸗ bleiben habe und andererſeits der Konſument in der Lage ſein müſſe, die Preiſc zahlen konnen. Es müſſe nun bei der freien Wirtſchaft gezeigt werden baß beide Teile auf ihre Rechnung kämen und die freie Meatſchaft geeignet ſei, die Produktionsfreu⸗ digkeit und die Prodaktionsfähigkeit zu heben. Notwendigerweiſe müſſen nun auch die Preiſe aller Bedarfsartikel herab⸗ gehen, da es nur dadurch möglich ſei, daß der Bauer wieder zu billigen Preiſen produzieren könne Ferner wird verlangt, daß die Divi denden aller Geſellſchaften ſtabiliſtert werden. Die Kriegsgeſellſchaften müſſen verſchwinden. Schließlich appelliert der Artikelſchreiber an die Landwirtſchaft, indem er ſie bittet, Ge⸗ treide und Milch, für welche die Zwangswirtſchaft noch nicht aufgehoben iſt, in reichlichen Mengen abzuliefern..G. Die Evangeliſche Landesſynode. Die Wahlen zur Evangeliſchen Landesſynode werden voraus⸗ ſichtlich aun 7. November ſtattfinden. Gewählt wird in fünf(bis⸗ her ſieben) Wahlkreiſen nach dem Syſtem der Verhältniswahl. Eine Anmeldung zur Wählerliſte hat nicht mehr ſtatrfinden können. Der 1. Wahlkreis(Kirchenbezirk Konſtanz, Schopfheim, Lörrach, Müll⸗ heim, Freiburg, Emmendingen, Hornberg) wählt 12 Abgeordnete. 2. Wahlkreis(Lahr, Rheinbiſchofsheim, Baden, Karlsruhe⸗Stadt und Land 12 Abgeordnete. 3. Wahlkreis(Durlach, Pforzheim⸗ Stadt und Land, Bretten, Eppingen) 11 Abgeordnete. 4. Wahlkreis (Mannheim, Ladenberg, Weinheim, Oberheidelberg, Neckar⸗ biſchofsheim, Mosbach, Adelsheim, Boxberg, Wertheim)) 10 Abge⸗ ordnete. Die Synode wird auf 6 Jahre gewählt. Die nächſte Synode wird vor allem die Katechismusfrage u. die Abgeordneten⸗ frage zu erledigen haben. 5 5. 8 85 Ernannt wurde der Lektor für Muſikwiſſenſchaft an der Uni⸗ verſität Freiburg Dr. Wilibald Gurlitt mit Wirkung vom 1. Oktober ds. Js. ab zum planmäßigen außerordentlichen Profeſſor für Muſikwiſſenſchaft an der Univerſität Freiburg. *Verfetzt wurde Reviſor Ernſt Hübler beim Bezirksamt Emmendingen zum Bezirksamt Bonndorf. *Rückſicht auf das Bäckergewerbe. Rückſicht auf das Bäcker⸗ ewerbe bezweckt eine beſondere Verfügung des Reichsſchatzmini⸗ ters. Der Miniſter hatte im April eine beſſere Ausnutzung der Bäckereien angeordnet. Er hat aber neuerdings darauf hinge⸗ wieſen, daß er keineswegs beabſichtige, durch Uebernahme der Ver⸗ ſorgung privoter Wirtſchaftsgenoſſenſchaften uſw. dem Bäckerge⸗ werbe Abbruch zu kun. Für eine Verſorgung aus reichseigenen Bäckereien kommen nur ſolche Anſtalten in Betracht, deren In⸗ ſaſſen der Eigenart der Anſtalt entſprechend kaſerniert untergebracht ſind. Es ſoll dies auch nur dann geſchehen, wenn trotz Ablöſung der Privatbackverträge und Uebernahme der Brotlieferung benach⸗ barter Standorte die wirtſchaftliche Ausnutzung der Bäckereien noch nicht voll erreicht iſt. Daß dabei dem Privatgewerbe kein nach⸗ lefliger Wettbewerb geſchaffen wird, ſoll im einzelnen Falle beſon⸗ ders beachtet werden. Um einer unbegründeten Unruhe in den be⸗ teiligten Kreiſen entgegenzuwirken, ſind die Landesfinanzämter angswieſen, die Reichsverpflegungsämter unmittelbar aufzuklären. c 25 fähriges Dienſt⸗Jubiläum. Herr Prokuriſt Albert Herr⸗ mann feierte geſtern das Jubiläum ſeiner 25jährigen Tätig⸗ keit bei der Rhenania Speditions⸗Geſellſchaft m. b. H. vorm. Leon Weiß bezr. bei dem Vorgänger, Herrn Leon Weiß. Der Jubilar wurde im Beiſein einer zahlreichen Beamten⸗ vertretung von dem Vorſitzenzuyn des Rhenania⸗Rheinſchiffahrts⸗ Konzernes, Herrn Hofrat Gutleben, und von Herrn General⸗ direktor Hermann Hecht für ſeine der Fortentwickelung des Kon⸗ Zernes geleiſteten treuen Dienſte auf das herzlichſte beglückwünſcht. Von der Direktion, vom Vorbeſitzer, Herrn Weiß, von'inen Kollegen und den Beamten wurde Herr Herrmann mit Blumen und anderen Geſchenken reichlich bedacht. Polizeibericht vom 6. Auguſt 1920. Selbſtmord. In der Nacht vom./5. ds. Mts. hat ſich⸗ ein in der Reckarvorſtadt wohnender 56 Jahre alter, verheirateter Me iſter von Oberwittſtadt durch Einnehmen einer giftigen Flüſſigkeir entleibt. Grund zur Tat iſt Lebensüberdruß. Leichenländung. Geſtern vormittag wurde etwa 500 Meter unterhalb der Riedbahnbrücke die unbekleidete Leiche eines noch ünbekannten jungen Burſchen im Alter von 15—17 Jahren im Neckar geländet und auf den hieſigen Friedhof ver⸗ bracht. Um ſachdienliche Mitteilung über die Perſönlichkeit des Verlebten, welcher zweifellos nur kurze Zeit im Waſſer gelegen hat, erſucht die Schutzmannſchaft. Plötzlicher Tod. In einer hieſigen Badeonſtalt erlitt geſtern nachmittag die 26 Jahre alte Ehefrau eines in Q 6 wohnenden Kaufmanns einen Herzſchlag, welcher ihren ſo⸗ fortigen Tod zur Folge hatte. Die Leiche wurde in die Leichenhalle des Friedhofs verbracht. Elf Körperverletzungen, in verſchiedenen Stadt⸗ gegenden hier verübt, gelangten zur Anzeige. Hundediebſtahl. Am 19. Juni ds. Is. wurde bei H 2 hier ein etwa 3 Jahre alter, ziemlich ſtarker Rottweilerhund von 2 Burſchen entwendet und in Hockenheim verkauft. Der Hund wurde am 2. ds. Mts. beſchlagnahmt und wird der rechtmäßige Eigentümer erſucht, den Hund alsbald bei der Kriminalpolizei, (Schloß) in Empfang zu nehmen. Verhaftet wurden 24 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter 12 wegen Diebſtahls und Betrugs. Vereinsnachrichten. ep. Landesverein für Innere Miſſion. Der bisherige Vorſitzenoe des Landesverein, Herr Prälat D. Schmitthenner, hat ſeine Stellung als erſter Vorſitzender aufgegeben, weil er durch ſein Prä⸗ latenamt, beſonders ſeit Einführung der neuen Kirchenverfaſſung, zu ſehr in Anſpruch genommen iſt. Auf ſeinen Wunſch und durch einſtimmigen Vorſtandsbeſchluß iſt der frühere Präſident des Ev. Oberkirchenrates, Exzellenz D. Dr. Uibel, zum Vorſitzenden des Landesvereins berufen worden. Er hat ſein Amt bereits angetreten. Herr Prälat D. Schmitthenner wird 1 3 2. Vorſitzender im Landesvorſtand verbleiben und die Innere Miſſion im Oberkir⸗ chenrat vertreten. Vergnügungen. Zirkus Wolfſſohn im Anion⸗Theater.„Zirkus Wolffſohn kommt“ konnte man vor einigen Tagen überall leſen. Er iſt ein⸗ gezogen mit ſeinen großen Senſationen, welche bis heute noch kein Film gebracht hat. Ein Schimpanſe hat diesmal die Hauptrolle; beſonders hervorrogend iſt eine Leiſtung desſelben, die man bis heute noch von keinem dreſſierten Tiere geſehen hat— der Kin⸗ desraub aus 80 Meter Höhe— uſw. Genau ſo atemberaubend ſind die Leiſtungen der Hauptdarſtellerin„Kaja“. Der koloſſale Andrang täglich iſt der beſte Beweis für die Güte des Films.— Der Direktion des Union⸗Theaters iſt es gelungen, den Film für weitere 3 Tage zu prolongieren.— Ein Beſuch des Zirkus Wolff⸗ ſohn iſt beſtens zu empfehlen. Lano wirtſchaftliches. ) Tauberbiſchofsheim. 4. Auguſt. Die Ernte fällt hier nicht ſo günſtig aus, als wie man geglaubt hat. Der Ertrag an Srtoh iſt infolge der großen Trockenheit bedeutend hinter den früheren Jahren zurückgeblieben. Es gab bedeutend weniger Garben als ſonſt. Auch der Körnerertrag läßt zu wünſchen übrig. Der ſpäte Regen hat zwar noch manches gebeſſert, doch kam er bei vielen Grundſtücken ſchon zu ſpät. Nicht allein der fehlende Regen wirkte nachteilig für auch der große Mangel an Kunſtdünger macht ſich ſehr ühlbar. X Aeberlingen, 5. Auguſt. Der wilde Viehhandel im Seekreis hat das hieſige Bezirksamt veranlaßt, an die Landweirkte einen Aufruf zu richten, in dem ſie aufgefordert werden, den ſchänd⸗ lichen Treibereien der Händler ein Ende zu machen. Das Bezirks⸗ amt ſtellt die Frage, weshalb jetzt auf einmal ſo und ſo viele Züchter und Landwirte Vieh feil haben, die bisher den Aufkäufern der Kommunalverbände bei Beſtehen der Zwangswirtſchaft angaben, daß es ihnen ſelbſt an den nötigen Tieren zur Feldbeſtellung und Milchgewinnung fehle? Wenn die Landwirte das Treiben der Händler mitmachten, würden ſie die freie Wirtſchaft gefährden und der Reichsregierung Anlaß geben, auf die Wiedereinführung der Zwangswirtſchaft zu dringen. KRommunales. Fp. Worms, 4. Aug. Gegen die kommende Brennmate⸗ rialiennot ſorgt die Stadt Worms ſchon jetzt vor. Nachdem der Ankauf von 12 000 Rm. Holz beſchloſſen iſt, wurden jetzt von der Stadtverordnetenſitzung nochmals 500 000 M. zum weiteren Ankauf von 5000 Rm. Holz bewilligt.— Ein Häuschen mit 2 Zimmern und Küche koſtet jetzt 60000 Mark. Zehn ſolcher Wohnungen ſtellt jetzt die Gemeinnützige Baugenoſſenſchaft her. Die angeforderten Kredite für die Baukoſtenzuſchüſſe wurden bewilligt, ebenſo für Notſtandsarbeiten 160 000 M.— Worms wirt⸗ ſchaftet vorläufig ohne Voranſchlag weiter, weil aus den verſchiedenſten Gründen der Voranſchlag noch nicht vorgelegt werden kann. Die Stadtverordnetenſitzung erteilte ihre Zuſtimmung dazu. — Der Krieg gegen die Spatzen hat in Worms großen Umfang angenommen. Die ausgeſetzten Prämien von 20 Pfg. für einen Sperling und 15 Pfg. für ein Sperlingsei hat eine ganze Armee von Spatzenjägern auf die Beine gebracht. Die Ablieferung iſt deshalb ſo zahlreich geworden, daß die vorhandenen Mittel auf⸗ gebraucht ſind und die Stadtverordnetenverſammlung neue Mittel für den Spatzenkrieg bewilligen mußte. sw. Kreuznach, 4. Aug. Die Luſtbarkeitsſteuer iſt hier verdoppelt worden. Beſonders ſind die Kinos herangezogen worden, denen 40 Prozent der Bruttoeinnahmen verlangt werden. Nus dem Lande. cCh. Waibſtadt, 4. Aug. Herr Kaplan Biehler wird nach Wall⸗ dürn verſetzt, an ſeine Stelle tritt Kaplan Beiter aus Hechingen. Tauberbiſchofsheim, 5. Auguſt. Aus Unterwittighauſen wird berichtet, daß die Schleichhändler bereits 120/ für den Zentner neuen Weizen bieten. (Erzingen, 5. Auguſt. Hier erhängte ſich der 60 Jahre alte Taglöhner Güntert. Da er ſchon lange wegen Krankheit arbeits⸗ unfähig war, ſollte er in einer Anſtalt untergebracht werden. * Baden-Baden, 6. Aug. Eine interalliierte Kommiſſion, be⸗ ſtehend aus 3 Franzoſen und einem Engländer, iſt unter deutſcher Führung hier eingetroffen und hat im Hotel„Frankfurter Hof“ Abſteigequartier genommen.— Zahlreiche nach hier gekommene An⸗ fragen laſſen es angebracht erſcheinen, feſtzuſtellen, daß von einer Keuchhuſten⸗Epidemie in Baden⸗Baden keine Rede iſt. Das auswärts verbreitete Märchen iſt in jeder Hinſicht unzutreffend und kann ſich nicht einmal auf Einzelfälle ſtützen. Die Geſundheitsver⸗ hältniſſe in Baden ſind die denkbar beſten. )Müllheim, 5. Auguſt. Am Sonntag und Montag hielt der Guſtav⸗Adolf⸗Verein ſein Landesfeſt für Baden hier ab. Bei der geſchäftlichen Sitzung wurden die Gaben in folgender Weiſe verteilt, 16 400 Mk. ſoll der Zentralvorſtand, 8700 Mk. ſollen ver⸗ ſchiedene auswärtige Gemeinden aus laufenden Mitteln erhalten, mit 1300 Mk. beteiligt ſich der badiſche Zweigverein an dem jähr⸗ lichen Liebeswerk. 24 600 Mk. fallen an badiſche Diaſporagemeinden, ſo daß der Verein 51.000 Mk. verteilen konnte, abgeſehen von weiteren Mitteln, die ihm durch Stiftungserträgniſſe und Feſtgaben zugeführt wurden und eine weitere Summe von etwa 21 000 Mark ergaben. Der feiernde Bezirk brachte allein über 6000 Mark auf. Pfalz, Heſſen und Umgebung. M Zweibrücken, 6. Auguſt. Die Gärtnervereinigung Zweibrücken als Ortsgruppe des Vereins pfälziſcher Gärtnereibeſitzer verbreitete geſtern große Flugblätter an die Bevölkerung unter dem Titel„Wucherpreiſe der Bauern und Gärtner“. In den Aus⸗ führungen, die ſich auch an die Hausfrauen und Marktbeſucher wenden, wird u. a. dargelegt, daß der Zwiſchenhandel durch ſeine Verteuerungen Millionen verdient, während der Gärtnerſtand, wie ſo vielfach der Schöpfer produktiver Arbeit, benachteiligt wird. Die Bevölkerung wird zum Kampfe gegen das volkswirtſchaftlich ſchädliche Treiben der wirklichen Wucherer aufgerufen. 5 Mainz, 5. Aug. In der vergangenen Nacht iſt in der Nähe don Marienborn bei Mainz ein von Saarbrücken kommendes mit fünf Perſonen beſetztes Automobil morgens um drei Uhr an der Ueberführung der ſogen. Pariſer Straße über die Eiſenbahn⸗ Mainz⸗Alzey von der Straße abgeraten und in voller Fahrt die hohe Böſchung hinuntergeſtürzt. Der Wagen überſchlug ſich und begrub den Beſitzer des Wagens, einen Herrn Remontet aus Saarbrücken und ſeinen Chauffeur Sander unter ſich. Beide wurden vom Wagen totgedrückt. Die übrigen drei Inſaſſen wurden aus dem Wagen geſchleudert. Davon erlitt der eine, eine Dame, ſchwere Verletzungen, die beiden anderen, ein Herr Spiegel⸗ berg aus Saarbrücken und ein Herr Lucien Mereau aus Paris, kamen mit leichteren Verletzungen davon. Der Wagen hatte um Mitternacht ſeine Fahrt nach Mainz angetreten. Sportliche Kunoͤſchau. J. C. Pfeil Sandow— Spielvereinigung Fürth:2(:). Zum zweiten Male innerhalb acht Tagen mußte ſich der Altmeiſter von einem Gegner des eigenen Kreiſes geſchlagen bekennen. Der 4: 2⸗ Niederlage von Seiten der Würzburger Kickers iſt eine ſolche von Pfeil ge⸗ folgt. Fürth trat mit vollſtändigr Mannſchaft an. Der Sturm zeigte im Feld das gewohnte vorzügliche Zuſammenſpiel, ließ aber vor dem Tor die nötige Schußſicherheit und Schußfreudigkeit vermiſſen. Beſonders Franz leiſtete ſich im Verſchießen unglaubliches. In der Läuferreihe der Fürther war Hagen der beſte Mann, der trotz einer Verletzung gute Leiſtungen zeigte. Die Verteidigung war nicht auf der Höhe und der Tormann ver⸗ ſagte vollſtändig. Von den vier von Pfeil erzielten To hätte er zum Mindeſten drei verhindern müſſen.— Der in der Pfeilmünknſchaft ſteckende eiſerne Wille verhalf ihr auch geſtern zum Sieg. Ohne die Grenzen des Erlaubten zu überſchreiten war ſie ſtets bemüht, die errungenen Vorteile ſo gut wie möglich auszunützen. Die Verteidigung Biener⸗Greſchke iſt un⸗ verwüſtlich. Die ſchwierigſten Situationen weiß ſie zu klären. Dem Tor⸗ wart der Pfeiler fällt ein nicht unweſentlicher Anteil an dem Siege zu. Von der Läuferreihe konnte beſonders Popp gut gefallen. Im Sturm iſt es beſonders Gimpel, der die Mannſchaft immer wieder nach vorne reißt und auch vor dem Tor mit dem Ball was anzufangen weiß. Drei der vom Pfeil erzielten Tore kommen auf ſein Konto.— Das Spiel, von dem Spielvereinigung mehr hatte, nahm folgenden Verlauf: Die erſten zehn Minuten ſchafften gefährliche Momente ſowohl vor dem Fürther als auch vor dem Tor der Pfeilmannſchaft. In der fünfzehnten Minute gelingt es Gimpel, aus ca. 20 Meter Entfernung unerwartet einen ſeiner gefähr⸗ lichen Schüſſe anzubringen, der ſeinen Weg in die Maſchen kindet. Nach Wiederanſtoß drängt Fürth einige Zeit. Franz ſchießt totſichere Balle da⸗ neben. Bei einem Vorſtoß Pfeils leiſtet ſich Gebhardt eine Kiſte und Gimpel kann den Ball zum zweiten Male ins leere Tor ſenden. Die vom Fürther Sturm unternommenen Angriffe werden von Pfeils Verteidigung unterbunden und mit:0 für Pfeil geht es in die Pauſe.— Gleich in den erſten Minuten der zweiten Spielhälfte diktiert der Schiedsrichter für Pfeil einen Freiſtoß, den Gimpel aus ca. 20 Meter Entfernung zum dritten Er⸗ folg für Pfeil verwandelt. Auch dieſen Ball hätte Gebhardt halten können. Fürth drängt darauf ſcharf, der angeſtrebte Erfolg bleibt aber aus, im Schöne von Franz⸗Seiderer⸗Hierländer eingeleitete Angriffe ebenſo wie Flankenläufe Sutors und Fiederers bringen den Ball immer wieder vo audneh ihe Tor, aber der Erfolg bleibt immer noch aus. Fiederer kam endlich in der 28. Minute einen flachen Schuß aufs Tor ſenden und erſten Erfolg erzielen. Bald darauf jagt Hierländer einen ſcharfen Schuß in die Maſchen. Weitere Anſtrengungen der Fürther, den Ausgleich zu erzwingen, bleiben erfolglos. Gegen Schluß kommt Pfeil nochmals auf, kant jedoch nichts mehr erreichen. Der Schiedsrichter war dem Spiel ziemlich gewachſen. Zuſchauer etwa 6000. Ecken 13:1 für Fürth. F. N. Berliner leichtathletiſche Meiſterſchaften. Im Deutſchen Stadion begannen am Samstag die Kämpfe um die Meiſterſchaften des Verbandes Brandenburgiſcher Athletik⸗Vereine mit einigen Vorläufen, den Entſcheidungen der Damen⸗Wetthewerbe, des Drei⸗ kampfes und 5000 Mtr.⸗Laufens. Bei den Damen zeichnete ſich beſonbder? Fräulein Furchheim aus, die die 100 Mtr. ſicher und den Weitſprung knapp wann. Die Ergebniſſe ſind: 5 Weitſprung für Damen: 1. Frl. Furchheim(Jahn Neukölln 4,54 Mtr., 2. Frl. Dujon(Berl. Turnerſchaft) 4,53.— 100 Mtr.⸗aufen für Damen: 1. Frl. Furchheim(Jahn Neukölln) 13,7., 2. cel Birkner 1 Mtr. zurück.— Kugelſtoßen für Damen: 1. Frl. Fentſch! (Ch. Turn⸗Gem.) 7,22 Mtr., 2. Frau Dujon(Berl. Turnerſchaft) 7,11. Speerwerfen: 1. Lüdecke(B. S..) 47,65 Mtr., 2. Ulpe(B. S. 6 43,75 Mtr., 3. Hübner(Atos⸗Steglitz) 41,15 Mtr.— 400 Mtr.⸗Stafett 1. S. C. C. I 43,4 Sek., 2. B. S. C. 4 Mtr., 3. S C C. II 6 Mtr. zurül 3000 Mtr.⸗Hindernislaufen: l. Römer(S. E..) 10:08,5(Reord, 2. Gericke(B. S..) 15 Mtr., 3. Bergholm(Neuk. Sportfreunde). 7 Diskuswerſen. 1, Guſtapſon(B. S..) 84,47 Mir., 2. Abrabam dd S..) 33,21 Mtr., 3. Thomaſchweski(B..⸗ u. Sp.⸗V.) 30,65 MNtr. 4 400 Mtr.⸗Laufen: 1. Preßmeyer(S. C..) 53,7 Sek., 2. Skowrong (B. S..) 1 Mtr. zurück.— 10 Km.-Laufen: 1. Michael(S. E.. 33:14,8(Rekord), 2. Vietz(B..⸗ u. Sp.⸗V.) 30 Mtr. zurück, 3. Blanken burg(B. T. S..) 150 Mtr. zurück.— 25 Km.⸗Gehen: 1. Schwab(Nen, köllner Sportfreunde):15.25, 2. H. Müller(B. Athl. Cl.) Bruſtbreit zurück, 3. Wegener(Berl. Turnerſchaft).29:44. Schwimmen. Großes Verkiner Springen: 1. Wieſel(Leipſi 97%., 2. Luber(Poſeidon⸗Berlin) 93,2 P. Otädtewafſerbalſpe Hannover gegen Berlin:0(:).— Juniorlagenſtaffel, 4 mal 1 Mtr.: 1. Spandau 94.10,2.— Jugendſchwimmen, 100 Mtr. Marohn(Union⸗Neukölln):11,2, 2. Günther(N. S..⸗Bresluu :1½4.— II. Damenſtaffel, 3 mal 100 Mtr.: 1. Spandau 904 zuge ſprechen.— Juniorſeiteſchwimmen, 200 Mtr.: 1. Roſt(N. Leipz. S. .14, 2. Zwang(Steglitz 09):20.— Hauptſchwimmen:(Wanderpreis de D. R..): 1. Kuhniſch(Boruſſia⸗Sileſta⸗Breslau):21,4.— Juniok⸗ bruſtſchwimmen, 100 Mtr.: Köhler(Poſeidon⸗Berlin):80,2. II. Bruſiſchwimmen, 300 Mir. 1. Reimann(A. S..⸗Breslauß 0g 2. H. Marzillier(Weißenſee 06):14,5.— Jugendſtaffel, 4 mal 100 Mir 1. Neuer Leipziger Schw.⸗V.:32.— Juniorrückenſchwimmen 100 Mtr.: 1. Benke(N. S..⸗Breslau:29, 2. Röckel(Steglitz :31,2.— Hochſpringen: 1. Luber(Poſeidon⸗Berlin) 57,4., 2. Gü 1. (Amateure⸗Duisburg) 53,4 P.— Lagenſtaffel, 4 mal 50 Mtr.: Spandau 04:27,4, 2. Poſeidon⸗Berlin:29. Allgemeines. sr. Die Deutſche Hochſchule für Leibesübungen und das Ausland. Aug im Auslande bringt man der Deutſchen Hochſchule für Leibesübungen— bekanntlich die erſte ihrer Art— das regſte Intereſſe entgegen, das au den zahlreichen, faſt täglich einlaufenden Anfragen aus dem Auslande 1 vorgeht. Zur Teilnahme am nächſten Semeſter haben ſich jetzt bereits) ungariſche Damen einſchreiben laſſen. Pferderennen. 1 sr. Für die Leipziger Herbſtrennen am 12., 18. und 19. September l, gen nunmehr die dgeſamten Ausſchreibungen vor, nachdem jetzt für di Hauptereigniſſe, die Lipſia(Jagdrennen, 40 000 Mark, 4000 eter) 5 Unterſchriften abgegeben wurden, und für den Leipziger Stiftungspreis 15 Zweijährige(55 000 Mark, 1350 Meter) 38 und für den Teutonia⸗Bren 650 000 Mark, 2000 Meter) 36 Pferde bei der zweiten Einſatzzahlung e geblieben. Die ſtark erhöhten Preiſe belaufen ſich insgeſamt auf 449 Mark. Der erſte Tag iſt nur dem Hindernisſport vorbehalten, während die beiden anderen lediglich Flachrennen bringen. sr. Die Kölner Sommerrennen am 15., 16. und 18. Auguſt welgz auch in den kleineren Prüfungen meiſt gute Beſetzung auf. Für die Rennen gingen 354 Meldungen ein, die ſich ziemlich gleichmäßi verteilen. — Bei den Breslauer Rennen wurde im Schleſiſchen Zachtreme⸗ für 17 und im Ratibor⸗Rennen für 18, darunter Vergleich, Bannwa 5 Tulipan, Einſpruch, Der Moor, Lorbeer, Georgios und Liebhaber der dritt Einſatz gezahlt. Pferdeſport. sr. Jocken A. Falle, der Hindernisjockey des Stalles Bollensdorf ff. aus ſeinem Dienſt ausgeſchieden. sr. Freiherr S. A. v. Oppenheim hat Berliner und Macht haber an Herrn Schlutius verkauft. Berliner, der vorläufig noch bei Gaide im Training verbleibt, verfügte auf der Flachen über gutes Können, b ſcherzte ſich ſeine Ausſichten aber meiſtens durch unwilliges Galoppieren. Krafffahrweſen. sr. Automobil⸗Zuverläſſigkeitsprüfung als Deutſche Heeresmeiſterſchall Auf eine kürzlich eingegangene Anregung teilt das Reichswehrminiſterium Inſpektion des Erziehungs⸗ und Bildungsweſens,—— mit, daß in di en Jahre eine Zuverläſſigkeitsprüfung der Reichswe-Kraftfahr. Abteilunge als Truppenwettbewerb für die Meiſterſchaften des Reichsheeres und 20 Reichsmarine nicht mehr möglich iſt, da die Wettkämpfe bereits vom, bis 23. Auguſt im deutſchen Stadion zu Berlin ſtattfinden. Für die nächſ jährigen Wettkämpfe wird die Anregung in Erwägung gezogen. Olympiade. sr. Deutſchland und die Olympiſchen Spiele 1924. Der Pariſer Vaun bringt die aufſehenerregende Meldung, daß Deutſchland die„Kühnhe⸗ (les allemands ont toutes les audaces) beſäße, bei dem Olympiſchen 125 mitee die Spiele 1924 für ſich zu beantragen.— Bekanntlich +. ſich 1 Olympiſche Komitee unter dem Vorſitz ſeines Begründers, des Baron Coubertin(Frankreich) aus perſönlichen Vertretern der einzelnen Stag zuſammen und wie wir auf eine Anfrage beim Deutſchen Reichs 7 5 für Leibesübungen, deſſen Urteil in dieſer Angelegenheit in erſter Lin. mit in Frage käme, erfahren, erſcheint es mangels jeglicher Berührun 5 punkte ausgeſchloſſen, daß von deutſcher Seite mit einem ſolchen Antrag ag das Olympiſche Komitee herangetreten worden ſei. Mit der Beröffentlibzen ſcheint man nur Stimmung auch gegen die deutſche Beteiligung bei 00 ſpäteren Spielen machen zu wollen.— Die Herren Franzoſen mögen 0 heruhigen, wir werden ihnen nicht zuerſt kommen. Wetternachrichtendienſt der badiſchen Landeswetterwarte in Karlsruhe. Beobachtungen vom Freitag, den 6. Auguſt 1920, s uUhr morgen⸗(MEI.) Auf Grund land⸗ und funkentelegraphiſcher Meldungen. 898 Auſehe Tenp.. nd Fde ] eichtg.] Stürte r Hamburgg 753.1 16 WSwW. friſch bedeckt 12 Königsberg. 755 8 22 0 ſchw. wolklos 9 Berlm 755.5 18 wWSV/ friſch heiter 3 Frankfurt al M 758.5 15 S mägßig halb bed. 12 München 760.6 15 ½ ſchwach bedeckt 5 Kopenhagen. 749.4 17 swW]' mäßig bedeckt 35 Stockhom—————— Haparanda————— 2 —* 25— s Paris.. 759.7 14 ssw mäßig wolnig Marſeille 95 23 NW.ſchwach wolklos 8 Zürich.. 761.8 14[ 8 ſſchwach wolkig Wien——————— 88 Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(728 morgens)— Luft⸗Tem⸗ 2g 2 See⸗ SsWind 8 Be⸗ böhe in N eur 8 8 8 3 makt m mm C 8 ERicht. Stärte ſfö Vertheim... 151 759 2 15 32 0 Königſtuhh!l—4 759.4 12 27 4 Karlsruge.. 213 760.0 16 30 11 Baden⸗Baden 5637598 15 28 24 Villingen..715 760.7 13] 26 9 S48lg.Hof 1281 652.0 9 22 15 t. Blaſien. 780— 12 25 8 Allgemeine Witterungsausſichten. n Das geſtrige Tiefdruckgebiet hat 2 geſtern abend im gag Land Regenfälle, ſtrichweiſe mit Gewitterbildung gebracht. muen einem ſehr heißen Tage, der in der Ebene Nachmittagstempeefuger, von 30 Grad und darüber aufwies, iſt heute vormittag bei ord Winde kühleres Wetter eingetreten. Da das jetzt über der 4— für lagernde Tiefdruckgebiet ſich jetzt raſch auszubilden ſcheint, ſt morgen wieder eine Beſſerung des Wetters in Ausſicht. 11 Uhr. Vorausſichtliches Wetter bis Samskag, 7. Auguſt, nachts Gegenteil, Pfeil kann den Vorſprung durch Hochgeſang auf vier erhöhen. Der Schluß der Spielzeit ſtand 80 Zeichen der Ueberlegenheit der Fürther. heiter, nur noch vereinzelte Regenſchauer, ten —— —— 1920. Maungenmee GenerclArzeiger. Gbend-Ausgabe9 ea schen Petroleum, welche 89s eröffneten und zwischen 918 und das schwankten. 7 einzelnen Fällen erreicht. 4% nach. 15 hatten stitllen Verkehr. Schantünghbann, plus%5, fanden auch Baltimore Ohio einige Linzeit wieder bessere Tendenz ein. Epglitſschen Besorgnisse War die Stimmung an der heutigen e meist lustlos „Aktien Löhne e ee Die Löhne machen einen sehr erhebli 0 hen Bruchteil den Gestehungskosten der Ware aus. Vielfach Aist jedoch nicht bekannt, welche Höhe der Fan in den Hufeinmechanischen Betrieb 2z. B. stellt sich das Verhältnis der Ausgaben für die Löhne zu denen für Roh- stoffe einschlieblich Kohle wie 11 zu 12. In der Texti!⸗ industrie machen die Löhne 23 zu 70% der Anschaffungs- kosten der Ware einschliehlich der Brennstoffe aus. In der Papierindustrie ist das Verhältnis 1 zu 4, in der Sprengstoff⸗ industrie 2 zu 2. Es gibt auch eine ziemlich erhebliche An- zahl Betriebe, in denen die Unkosten für Löhnehöher sind Als die für die zu verarbeitenden Röhstoffe. So entfallen in der Rahmenfabrikation von den Endkosten der Produktion 3% auf Löhne und nur 38% auf die anderen Kosten. In der Konservenfabrikation stellen sich die Verhältnisse wie 11 zu 4. Besonders interessant ist der Anteil, den die Löhne an den Gewinnungskosten der Kohle ausmachen, da von der Kohle untser gewerbliches Leben abhängt. In Friedenszeiten rech- nete man damit, daß im Steinkohlenbergbau der Lohnanteil ungefähr 5⁰%5 des Kohlenpreises betrug, jetzt ist er sogar noch gesticgen. Von welchem Einfluß die Löhne im Bergbau Sind, gellt daraus heryor, daß von der seit Januar d. J. ein- Setretenen Preissteigerung der Steinkohle allein auf reine IL. ohnerhöhung der Betrag von 48 die Tonne ent- Fäilt, also rund das vierfache von dem, was vor dem Kriege die Tonne Kohle selbst kostete. Besondlers klar tritt der Ein- Fluß der Löhne 4ann in Erscheinung, wenn man sich vergegen- Wärtigt, daß der Lohnanteil um so höher steigt, je zahlreicher ddie Grade sind, welche der zu erzeugende Stoff bei der Pro- duktion durehmachen muß. Beträgt 2z. B. in jedem Stadium des Produktionsprozesses der Lohnanteil nur 30%, 80 wird Alein dadurch der Preis für die Ware im sechsten Stadium sich vervierfacht haben. Börsenberichte. Frankfurter Wertpaplerbörse. Frankfurt 6. Aug.(Prahtb') Die Börse begann bei stär⸗ ee Zurückhältung der Spekulation in vorwiegend abge⸗ Schwächter Haltung; wo Kursrückgänge eintraten, waren sie in den meisten Fällen nur mäßig umfangreich. Die Abneigung zu regerer Geschäftstätigkeit beruhte in den unklaren politi- Schen Werhültnissen. Man verwies auf die Erklärungen des Kbhenniinisters im gestrigen Reichstag. Am Montanaletien- markt Kant die Aufwärtsbewegung zum Stillstand und die meistem Papiere gäben von ihrer letzitägigen Steigerung um Linige Prozente nach. Schwach lage n Laurahſtte, minus 1384%, Mannesmann verloren rund 10%, Phönix-Bergbau 99%, auch Gelsenkirchener, Deutsch-Luxemburger und Harpener ca, 4 bis 59% niedriger, Einige Ausnahme bilden Bochumer und Bude- Tus, welche etwas holler einsetzten. Adlerwerke Kleyer gaben Schwächer lagen ferner chemische Kktien. Bad. Schuckert, A. E. G. und Se hiffahrtsaktien 3½%% ein. Neben „Anilin stellten sich 4% niedriger. Bergmann gingen zu erhöhten Kursen um. Hapag büßten Deutsch-Uebersee-Zertitikate mie 833 gut be⸗ Ini freien Verkehr Wwar lebhaftes c in Deut- enchtung. hauptet. Deutsche Erdöl fester, 1970. Munsfelder Kuse 4128. Julius Sichel ca. 1400. Die Umsatztätigkeit blieb aufch im weiteren Verlaufe bescheiden, jedorh stellte sich ver- Für mexikanische W erte trat zu festeren Kursen Nachfrage hervor. Privatdiskont 4% Berliner Wertpaplerbörse. Aug.(Drahtb.) Unter der Fortzwirkung der 2 Berlin, 6. und zur Schwzche neigend: besonders Montauwerte litten unter Gewinnrealisierungen, Bismarckhütte Verloren 38 Laura 18. Phönix 10 und Harpener%. Auch Farb- Werte und Elektrizitätsaktien Waren meist niedriger, mit Aus- von Deutsch-Jebersee und Velten u. Guillcaume. Be- eienswert ist die Steigerung für Deutsche Wakfen um 1 5 ebhaftes Geschäft entwiekelte sieh in Aktien der Deutschen „Petreleumwerte, die bis 9as stiegen was auf Deutsche Erdöl- gleichfalls günstig wirkte. Vom Anlagemarkt ist Michts⸗ von Bedeutung zu melden. Kolonialpapiere waren meist fest und höher in Rückwirkung auf die Steigerung der Devisenkurqy. Berliner Produktenmarkt. Berlin 6. Aug.(Drahtb.) Am Produktenmarkt war das eschäft in Hafer ruhig, weil die Häandler iu Erwartung des Ergebnisses der beute im Reichsernährungsministerium erfol- Senden Entscheidung bezüslich der Uebergaugsbestimmungen Jurfiekhaltung beobachteten. Oelsaaten waren stark gefragt, Nes Ualers seitens der Provinzkundschaft. Die bezahlten Preise bewegten sich zwischen 240 bis 232 f ah Station. Am Flülsen- pbficht--G.(4s Dividende gegen 75& I..) wies die Futterwaren bestand au Heu war nur spärlich angeboten, Stroh lag ruhig. notierungen wurden keine ermittelt. Mannheimer Eflektenbörse. Mannheim, C. Aug. Bei stillem Verkehr notierten Bad. Anilin- und Scdafabrik-Kktien 458%, Verein chem. Fabriken- Aktien 380%, Westergeln Alkali-Werke Stammaktien à 680,%, Süddeutsche Drahtindustrie-Aktien à 210%, Zellstoff Waldhof- Ak tien 347% 2· Wirtschaffliche Rundschau. Bahnbedarf,.-., Darmstadt. Unter dem Namen Bahnbedarf,.-G. in Darmistadt wurde eilne neuſe Aktiengesellschaft mit 8 Mill./ Kapital gesründet. Gegenstand des Unternehmens ist Herstellung, Vertrieb und Vermietung von Bahnmaterial aller Art, sowie Entwurf und Bau von Geleis- und Transportanlagen aller Art und aller in das Fach einschlagenden Arbeiten und Lieferungen, insbesondere Weiterführung des bisher unter der Firma Bahn- den Ne eenen Desdarer Begehr. Haler- bedari G. m. b. I. in Darmstadt betriebenen Fabrikations-, Bau- und Handelsgeschäfts. Den, Vorstand bilden Martin Mann, Paul Paschke und Wilhelm Petzold, alle Geschäftss führer in Darmstadt. Die Gründer, die sätutliche Aktien über⸗ naommen haben, sind die Gerellschaft Bahnbedarf G. m. b. H. iu Darmstadt, die Firma J. Adler jr. in Frankfurt a.., die Bank für Handel und Industrie, Zweiggeschäft Frankfurt a.., die Firma S. Merzbach in Offenbach à. NI., Fabrikant Karl Flesch in Frankfurt a. M. Den ersten Aufsichtsrat bilden: Albert Rothschild in Frankfurt a.., Mar Rothschild daselbst, Bankdirektor Ludwig Deutsch daselbst, Bankier Wilhelm Merzbach in Offenbach a. M. und Rechtsanwalt und Notar Justizrat Dr. Klexantler Berg in Frankfurt a. M. Schbiffahrtslage am Oberrhein. Von unserem fachmännischen.-Mitarbeiter wird uns über die Schiffahrtstage am Oberrhein unterm 6. ds. Mts. wie folgt gemeldet: Der Oberrheinwasserstand blieb bis heute für die Oberrheinschiffahrt schr günstigs. Die in Mannheim ankom- menden Schiffe, deren Ladungen für Karlsruhe, Rehl und Strabburg bestimmt waren, konnten ohne Leichterung ihre Fahrt fortsetzen. Die hierzu Fersechleppkraft War durchweg austcichend. Kuch die Palschteppkraft genügte voll- auf, utu die zu Tal Schenden Kähne weiter zu pefördlern. Die in den biesigen Hafengebieten ankatumencen Güter Kkonnten att den Umschlagsplätzen prompt sgeladen werden. Der Schlepplohn nach Karlsruhe wird mit 21 und nach Kehl/ Strabburg mit 44 45 die Fonne notiert. Pie Schiftstages⸗ miete bewegt sich zwischen 0 und 80 8 im Inlaud und etwa =6 cts. für Holland pro Tonne und Fag.— Die Schiffahrt auf den Neckar ſist durch den derzeitigen niedrigen Wasser⸗ stand gegenüber der Vorwoche ruhiger geworden. Aus dem Nordstern-Versicherungskonzern. Die ordentlichen Generalversammlungen der„Nord sternVersicherungsgesellschaften setzten die Dividenden in der von den Geseltschaften vorgeschlagenen Hlöhe fest. Die „Nordstern Lebensversicherungs-.-G.(180 ½ Divideiide Ser gen 210 ½ im Vorjahre) teilt in ihtem Geschäftsbericht nüt, dall die Jahresrechnung 1919 kein ungünstiges Bild infolge der erhöhten Gewinne bietet Einen dunklen Schätten wirkt auf das Bild allerdings die starke Steigerung der sachlichen und persönlichen Verwaltungskosten. Die deutschen Lebensver- sicherungsgesellschaften werden daher jedenfalls genstigt sein, auf eine E höhung ihrer Prämien Bedacht'zu nehgien. Von Valutaverpflichtungen war die Gesellschaft nicht bedrückt. Bei der„Nordstern“ Unfall versicherungs- und Haft⸗ Einbruchsdiebstahl-Versicherung einen das ungünstige Ergeb⸗ nis des Vorjahres noch wesentlich übersteigenden Verlust auf. Bei der„Nordstern“ Feuexversicherungs-.-G.(30 Divi- dende gegen 75 i..) machte die Steigerung der persön- lichen und sachlichen Unkosten nötig, die Berechnung eines besonderen Prämienzuschlags zu beschliegen, der für den gegenwörtigen Abschluß aber noch nicht vollkommen wirk⸗ sam geworden ist. Inzwischen hat eine weitere Erhöhung des Prämienzuschlags stattgefunden, trotzdem ist es zweikelhakt, ob er die inzwischen weiter gestiegenen Meh rkosten deecken wird. Bedeutende englische Holzabschlüsse in der Tschecho- Slowakei. Nachdem es seit einigen Wochen unmöglich War, die von der Holzindustrie der Tschecho-Slowakei beabsichtigten größeren Schnittholzverkäufe nach Deutschland zu tätigen, weil die Preise zurückgegangen sind, sind nunmehr größere Mengen besäumter Hölzer un englische Kon- Sortien in der Tschecho-Slowakei verkauft worden. Kuch war an dem kürzlich in Agram stattgefundenen bedeutenden Eichen-Rundholzverkauf, wie wir hören, englisches und bel⸗ eenmarktte Mieben Sute Speiseerbsen gesucht: auch für inuhtetnminsion für das Nheinland. Aus Köln wird gemeldet: Zur Verwieidung aller Schwierigkeiten, die sich aus dem Ein- und Ausfuhtrverbot sowie aus der Vorschrift der Zollzahlungen in Gold ergeben, ist eine deutsch-fran⸗ 268ische Kommissioen eingesctzt Worden, die jedoch auf private Stieitigkeiten der Kaufleute untereinander nicht eingehen soll. Ein Vertreter Frankreichs betfindet sich in dieser Kommission, sowie ein Vertreter des Oberkommandos in Kob⸗ lenz, ein Vertreter des Generalkonsulats in Mains und des französischen Handelsministeriums. Der Zusammenschluß in der Holzbauindustrie. Die Furh⸗ gruppe„Holzbau- und Holzveredelungs-Industrie im Reichs⸗ verband der Deutschen Industrie“ hat am 13. Juli in München. Handelskammersaal, eine Sitzung abgehalten. Die Sitzung brachte den Zusammenschluß aller Verbände der holzverarbei⸗ tenden Industrie. Die bisher noch fernstehenden süd⸗ deutschen Organisationen haben ihren Betritt bereits er⸗ klärt, andere ihn in allernächster Zeit in Aussicht gestellt. Amtliche Preisnotierungen an der Köilner Watenbörse Seit gestern werden an der Kölner Warenbörse die Preise für Häute und Felle sowie für Leder in Zukunkt jeden Mitt⸗ woch amtlich festgestellt. Vergrößerung des Stumm-Konzerns, Die Firma Gebrüder Stumm in Neunkirchen a. Saar hat sich an der=G. Mün⸗ chenier Egkenfabrik mit einem gröbßeren Aktienkapital beteiligt. Keommerzienrat Lang f. Aus Blaubeuren wird gemeldet: Geheimer Kommerzienrat Lang, Seniorchef der Württem⸗ bergischen Leinen-Industrie.., ist im Altervon 89 Jahren gestorben. Heueste Drahtberichie. Deutsche Lebensversicherungsbank Artrinia Akt.-Ges. in München. München, 6. Aug.(Eig. Drahtb.) Die gestrige General⸗ versammlung genehmigte eiustimmig die Dividenucde von 167. Der Direktor wies auf die schwierise Lage inshesondere der Lebensversicherungen hin, denen es nicht möglich sei. durch Erhöhung der Prämien auf die langfristig abgeschlosse- nen Vertrüge die Stieigerung der Unkosten auszugleichen. Sollten aber die Unkosten noch weiter steigen, so käme als letztes Mittel eine gesetzliche Ermächtigung für Erhebung von Teuerungszuschlägen auf die Prämien in Betracht. Es sei jedock zu wünschen daß hiervon Abstand genommen werden Kkaun. Hierauf wurden die ausscheidenden Mitglieder des Auf- sichtsrats wiedergewühlt. Neu wurde gewählt Generaldirektor Rommerzienrat Stöhr. Ferner wurden Statutenänderungen beschlossen. Gladbacher Wollversteigerungen. r. Düsseldorf, 6. Aug.(Eig. Drahtb.) Am zweiten Tage der durch die belgischen Behörden vorgenommenen Sroben Wollversteigerung watren die Interessenten nicht so zahlreich erschienen wie am ersten Tage. Die Preise für Kunstwolle blieben demgemäß hinter denen des Vortages erheblich zurück. Für einzelne Wollen war das Preisangebot so gering, dab dis Ware zurückgezogen wurde. Für die besseren Sorten Wurden aber erheblich höhere Preise gebaten. Für feinere Weige Wolle 45„, für schöne blaugeiarbte Walle 23 H, kür beste schwarzgefärbte 73., in einem Falle sogar 85&. Waren und Märkte. Die Lage am sücideutschen Tabekmarkt. Tabakſe haben sich auf den Feldern weiter günstig enc⸗ wiekelt. Was die Ablieferung der igtger Ernte anlangt, 0 neigt diese ihrem Ende zu. Der Ablieferungsstreik der Land⸗ Wirte wurde nur von einem kleinen Teil durchgehalten, sodab etwõa 10—15 000 Zentner Tabak nicht abgeliefert wurden und von den Pflanzern in ein Transitlager verbracht werden muß⸗ ten. Ob sie daran noch Freude erleben werden, ist mehr als fraglich, da die gesamte Marktlage nicht auf eine neue Preis: steigerung für dieses Gewächs schließen läßt. In tabaken der 1919er Ernte hat die Abnahme flott eingesetzt. den Lagern haben zahlteiche Fabrikanten vorgesprochen, un, die Tabake in Augenschein zu nehmien und ihten Redarf 20 decken; dabei konnte die Nachfrage nach hellen Tabaken nieht immer voll befriedigt werden, weil die Ausbeute darin sehr gering bei der l9iger Erate ausgefallen ist. Aus den Kreisen der Verarbeiter liegen Klagen über schlechten Geschäftsgang vor. Soweit Nachfrage vorhanden ist, erstreckt sie sich in der Hauptsache auf ganz billige Erzeugnisse. Auch fängt die Kund-⸗ schaft an, ihre ee0 en Die neuen Hauptſchriſtlettung: Dr. gritz Golder Verantwortlich für Politik: J..: Dr. A. Pfab; für Fenill tore A. Madernof für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: J.: Franz Kircher; für Handel: Dr. A. Pfab; für Anzeigen: Karl Hügel. gisches Kapital beteiligt. Druck und Verlag: Dr. Haas, Maunheimer General⸗Anzeiger G. m. b.., Maunheim, E 6, 2 5 Div..6. Oividenden-Werte. Dir. 5. 6. 5 8 Frankfurter Börse. 85 Berliner Börse. Eſbertelder Fefpen, 18 400.—390.— Devisen-Kurse. Transport-Aktlen. Tramsp.-Aktien. Div.] 3. 6 Sstverzirrsliche Werte. Sohantung 647687.— Festverzinsliche Werte. Schantüngbehn 0 J685.—664.— 485 1. 125 ee 00 Waikndisene. 8. 6. emt⸗n, Feteit.— 83.0 ch Retens- und 3. 6. Sie enabd. 50 Scn eerecd. 12 3215.—03.— Seclber.Nerleen. 25 NMaand. 1. 190%08dos 94.—84.— Nordd, Lloyd. 7 ee Nes Staatspaplere. 775 70 15— 1 25 Feſten Cultesume 10.—655— Für drahſſiche NMünz- Kurs S. August F. Tugust JVVTVVVVVVVCh%%%%%%%///%%%%/ ⁵ddd. ß. 2485 sche Refchsgl. 4757/595 5% Je. Ser. 480 0 d1 25/e, Sdcb..emd) d Sefege Doule 17—0 185)50 Acmstorcam-Rotterdam. 188.75 1135.— f458.5007501. J01886—185. Industrle-Ak 4½% do. Ser. N 23.40 43.00 Saſttnerg and Oe— 8887 8 isen. 5 75812. Srüsgel-Andwerpen. 81.———52.18 35288 234.55 38525 99 28 5750J Sein a geg 40 220—224. J0 40. fg.. 2150 27.78 enace Paeißs. ubstall. 10 888.— 640.— Cüristanie. 112.20 J 700.25 694.50 695.20 704.30 705 0 Neieſce Scttstraft, 100.20 100. 0 Sag 9. 49 452—486.—%de. d8 fe 1. 70.0 7000 Saateter 60, Geecdg Nfaneng. 10 34420 528.50 Copenlsgen 11250 J 630425 681.80 653.20 204.0 708.0 ung V. do.. 1. 84.25 Sad Aaln Janet- 20 300.—495.50 2% Geteche eiehenl 8820 68.80 Fiteſelnneßbehin 2 fa1b.—.— Geftesbelmer Slas: 19 430 80 88. Aegechen. 11850 4225 91.28 52340 de bee eſchsschatzenl. 72.78 72.85 Stem Scheſgeenst. 20 300.—.297.0 820 59.30 Oktentbahn. Ssldschmidt. Tg. 12 381.2882.— elsſngforrs 51—14ʃ.35152.80 152.20% 151.80 182.20 rea. Schistrans. Sb.Stiesr-Fler.. 7 55 8055.25 5/%%—** 60.50 60.400.-Austr Dempfach.— 184.—.- farpener ergbau. 3 402.— 370.— celen 81—]—222 827 2473 2825 d0—— 35.100 Perb sebst. 00.— 205.65.7 8450 Hewb-Am. Fakett.— f81. 178.— Hagee, 5 8 150.500520/Condes 20——i80 1842 16839 168.70 20%% Se Mannbeſm 7 280. 7 70 40% Preub. Konsols 3645 53330 llbg-Südamm. O sch.— 238.—438.— 1 7 1 05 nen. 10.271 45/Jew-Voe 40—— 8 8 7 20 d0. 54. 53.500 Ohl.Farb. MMahihelm 4 350.—354.50 ſ% 0 Hanss Bend cd.— 2882054.— Ngebeter abees 12 288.5438. Peris. ei e 3% Bad. Anleine V. 19190 80.— 79.75 do, Holzverkohl. 5 45% do.. 79.75 19.15 Nordd. Leyd— 173.300170.25 11 0b. Eil 402.— Schweiizgz 41.— 32ʃ28J 751.75 753.25 764.25 765.75 %% ec Anlelde—*85 84.50 80 et 121 ee„.30 68.75 Bank-Aktleu. 5 ſlapentode es 0 Waen i 95 450 60 + kahtigdustr..—789— 3 Sevense 5 85. 7 206.3020.— 7 en, oſftie.— 3103 23½% 240 237 23.78 55 755 eSabe eeden 4425.—% 1 e Sae 2 321.— Nien, abgest.— 33 2½% 240 40 24045 4 69 S.— 3 ne 130 8 9 Münshen. Stadtenf. 100.78100.50 eeeeee 8 25 5964 Lr e 13 29475205 20 3 14· 12 2 10 feslz.-Eis.- 7558 79˙10 Lahmey 8 190.188.—.4% Prantcf. Hypotheken- 2 sche Pan 3 ahr. Körting 7502 aa, Si Eicr Wecnd. e decte Bfandbriete—.— Seasene eee 1 104 J5 e 30 Ce 155 50 8— ee I che. 8 o.— àameyer n8s. 2 be Sted eiets.8 35 Aelte 12 289.—40.— 8 1 675 eorahütte. 0 57751 94 5 Frankfurter Devisen. 10 4e. Soſd.Fente. 55 75 129.—47955 4⁰ b Serten. Schate- Oester. Kredit. 6½ 84.-83.20 14 0 Aeene 8 75 4. August 5, August 5. Außnet 4 LUane einheſtl. Rente 24.— 23.— Junghans Gebr. 12 205. 245.— anwelsungg 1— 0 Reichsbanegk 8,70%149.—f 4,% CLudweig LoeeACo. 78 288.—288.— Seld Brief! Seld! Brief LSel B a Rente. 5 2* 3150 Feler s Oppeneim 28 55—70.— 4% J0. Coldrem 22%. Ladustrle-gantten, 5 Lothringet kütts. 12 328. Mae 135 201355 1523.50 1526.501536.—1859.— 910 5% d 16.v. 1910 33. 50 Lederfabrik Spler. 18 300.—10.— 5 do. gh. ente.—.ccumulst.-Fabr.. 20 371.—372.— Mannesmanaröhren 10 380.—370.30 Antwterpen 334.50 3 354.30 333.50 354.30 385.80 ede. Sk-Atev. i8g, 28.20 e Ledergertes Nothe,%½ 200.—200.30f4 44%% 0. Slbertente.—.—.— Adder& Opnsaheim. 20 590.—.809. Aaee 248.20. Nerwegen— 28425 715 25 705.45 Bidenden-Warte Jo. Südd. Ingb... 10 280.—8,—4½%% do. Paplefrente.. 68.80 68.50 Klerderts. 10 220..30 do. Eiseünd.. 1427 7— besgen.„ 75— 701. 700.75 Banir- Aktlen. Di do, Splcharx.. 10 182—181.— 45 Taae e.-G. Anli. Treptow 13 335.—.23 40. NKoksWerko 17 405.— 3 0 1— Seaeche Bank. 7 3. Walzſ. Ludwigshk. 12 De dge. agdad⸗ 96.18 98.—lg. Flektr. Pe. 10 251.50%81.— Oensteln& Kocpel 18 280.—280. Fehelngert„„ 138.235 D 178.— Maschinsnf. Kleſer 15 228.— 220.— Fieegabn. 58.— Alüminſum-industr. 18—.. Phenis Betgbad. 8 481440.30 6ꝶ09)9 235.— e Bend. f 20780— J. Sedegle. 10 188.—55.—4% de. Babdag. Angſe Conſinental. é 228. 288.50 Nheln. Sraunkenle 424.08—.— benden 77747271 157435 btsche Bank. 1 561. 2625J Jo, Bad. Purach. 14 e iscaeen 82.— a bcn ſssen. 10 4—— Fi detat. er 291.— 82 40450 ſeconto-Ges, 705 203 Deimlermotot.... 8 21.—214— 4% d0. unfflz. Antsihe Becdische Anlia.. 18 487.—453.— Rhein. 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IIa. 9 Eingefangen bezw. zugelaufen ſind: 1 Hund, reiner Wolfshund, männlich, gelb und ſchwarz gemiſcht, bei Johann Hackmann, hahnſtr. 4, 1 Hund, Kreuzung deutſcher Schäferhund, Rüde, ſchwarz, im Tieraſyl; 1 Hund, gemiſchter Wolf, männlich, dunkelgrau, bei Friedrich Siegriſt, Beilſtr. 27; 1 Hund, weißer Schnauzer, männlich, rötlich⸗grau, am rechten Hinterfuß eine Bißwunde, bel Friedrich Herzog, Obermüller, Induſtrieſtr. 4; 1 Hund, weißer Schnauzer, männlich, dunkelbraun, am Unterkörper gelblich, bei Heinrich Wuff, Arbeiter, L 4, 15; 1 Hund, Kreuzung Dobermann und Schäferhund, weiblich, weißgefleckt, im Tieraſyl; 1 Hund, Wolfshund, Rüde, ſchwarzbraun, bei Ludwig Spatz. Altrheinſtr. 11; 1 Hund, Dober⸗ mann, männlich, braun, bei Heinrich Aſel, Käfertal, Gewerbſtr. 295 1 Hund, Dobermann, männlich, graugelb, bei Joſef Ott Witwe, Zehntſtraße 23a; 1 Hund, gekreuzter Dobermann, männlich, ſchwarz mit weißer Bruſt, bei Schutzmann Eberhard, Aka⸗ demieſtr. 11; 1 Hund, Wolfshund, männlich, ſchwarz mit braunen Füßen und Schlappohren, bei Karl Kembter, Emil Heckelſtr. 111; 1 Hund Rattenfänger, weiblich, braun, bei Mathias Fritz, L 4, 13; 1 Hund, Schnauzer(Rattenfänger), männlich, grau, bei Simon Weidenheimer, Spiegelfabrik 267; 1 Hund, Rottweiler⸗Wolf, männlich, ſchwarzbraun, bei Ludwig Wingeter, Untere Riedſtr. 11; 1 Hund, deutſche Dogge, männlich, braun, bei Max Schoch, Käfertal, Kurze Mannheimerſtraße 51; 1 Hund, Jagdhund, wrännlich, braun mit weiß, bei Auguſt Schindler, am Meßplatz 1; 1 Hund, Spitz, männlich, rotbraun, kurzer Schwanz, bei Ferdinand Morgenſtern, Mittel⸗ ſtraße 99; 1 Hund, Dackel, weiblich, ſchwarz mit dunkelroten Füßen, bei Berta Walz, Eichelsheimer⸗ ſtraße 28; 1 Hund, Edelterrier, männlich, brauner Kopf und Füße, ſchwarzer Rücken, bei Witwe Roſa Schuhmann, Weinheim, Hauptſtraße 46; 1 Hund, Jagdhund, Dackel, männlich, rötlichbraun, bei Liſelotte Köhler, Neckarau, Friedrichſtr. 26; 1 Hund, Spitzer, männlich, weiß, bei Andreas Nees, Neckarau, Fried⸗ hofſtraße 11a; 1 Hund, Spitzer, weiblich, ſchwarz, bei Franz Bentz, S 2, 15a; 1 Ente, etwa 3 Wochen alt, dunkelgrau, bei Friedrich Benz, Hambuſchſtr. 6; 1 Papagei, klein, hellgrün, bei Frau Erna Haſel⸗ mann, Richard Wagnerſtr. 32; 1 Pferd, Rappe, Stute, bei Johann Müller, Käfertal, Mannheimer⸗ ſtraße 53. 35 Mannheim, den 3. 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