ßebühr M..—. Poſtbezug viertelfährl. Gef Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. —.———— Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung monatl. einſchl. M..50 für Yringerlohn u. Einziehungs⸗ M. 22.50 ohne Poſtgebühren. Einz. Nummerne Pfg. Alle Preiſe Seſchaf widerruflich. Poſtſcheck⸗Konto Nr. 17590 Karlsruhe i. B. u. Nr. 2917 Ludwigshafen a. Rh.— äfts⸗Nebenſtelle in Mannheim: Neckarſtadt: Waldhofſtr. 6.— Fernſprecher Nr. 7940—7946. Badiſche Neneſte Nachrichten eeeeeeeeeeeeeeee Die engliſche Blockadedrohung. London, 6. Aug.(WB.) Reuter. Kamenew teilte der Heffentlichkeit eine lange Note mit, die er geſtern Lloyd eorge überſandt hat. U. a. teilt Kamenew mit, er habe ſich bereit erklärt, die Mitteilung Lloyd Georges, daß die eng⸗ liſche Regierung entſchloſſen ſei, im Hinblick auf das Einrücken der Sowjettruppen in das ethnographiſche Polen die lockade zu erneuern, ſeiner Regierung zu übermitteln. Amſterdam, 6. Aug.(WB.) Der polttiſche Korreſpondent „Daily Chronicle“ glaubt Grund für die Annahme zu haben, daß mit Rückſicht auf die kritiſche Lage der engliſche arinekommandant Befehl gegeben habe, die Blockade don neuem gegen Rußland zur Anwendung zu bringen. Italiens Paſſivität bei einer Allüerten⸗Intervention. Berlin, 7. Auguſt.(Priv. Tel.) Wie dem B. T. aus Rom ſemeldet wird, ſoll Giolitti dem franzöſiſchen Botſchafter 8 Rom, Barreèr e, eröffnet haben, daß bei einer eventuellen ntervention der Alliierten in Polen, Italien ſich paſſiv verhalten werde. Ungarnhilfe für Polen. Ubſchluß einer franzöſiſch-ungariſchen Militärkonvention. E Berlin, 7. Auguſt.(Priv. Tel.) Nach einer Meldung des B. T. aus Wien, it in Gö döll ö zwiſchen dem unga⸗ chen Reichsverweſer Horthy und der franzöſifchen Uitärmiſſion der Entwurf einer Milltärkonvention Arnbart worden, nach der ſich Ungarn verpflichtet, eine N von 140000 Mann aufzuſtellen, um den rieg gegen Sowjetrußland zu eröffnen. Frank⸗ ⸗ verpflichtet ſich dagegen, für Ungarn bei der Botſchafter⸗ ng dahin zu wirken, daß Ungarn ein Teil Weſtungarns de Gebietsteile bei Kaſchau und Preßburg 0 wer⸗ en. Dieſe Militärkonvention ſoll in Paris bereits von der unzoſſſchen Regierung unterzeichnet worden ſein. Die Inlervenfionsabſichten. Anzeigenpreiſe: 1ſpalt. Kolonelzeile.50 Mk., ausw..— Rekl. 8Mk. Annahmeſchluß: Für d. Mittagbl. vorm. 81½ f. d. Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Ausgaben wird keine Verantw. übernommen. Höhere Gewalt, Streiks u. dgl., Betriebsſtörungen, Materialmangel uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen f. ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben od. f. verſpätete Aufnahme v. Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Mk., Stellengeſ. u. Jam.⸗Anz. 20% Nachl., an Munition zu fehlen. Ihre Infanterie beſitzt nur eine ungleichmäßige Bewaffnung. Ihre ausgezeichnete Kavallerie ſcheint ermüdet zu ſein. Aus Warſchau ſeien heute keine militäriſchen Nachrichten eingetroffen. Es ſei wahrſcheinlich, daß die polniſche Regierung, um Zeit zu gewinnen, von der Sowjetregierung die Mitteilung der Friedens⸗ bedingungen auf funkentelegraphiſchem Wege zu er⸗ langen ſuche. Trotzdem würden die Delegierten Polens nach Minsk reiſen. Kopeuhagen, 6. Aug.(W..) Nach einem hier einge⸗ troffenen Telegramm meldet der polniſche Heeresbericht vom 5. Auguſt: Die Offenſive der Volſchewiſten am mittleren Se⸗ reth iſt zum Stillſtande gekommen. Die polniſche Ge⸗ genoffenſive entwickelt ſich günſtig. Bolſchewiſtiſche Truppen in Galizien, die den Sereth überſchritten hatten, wurden wieder auf das andere Ufer des Fluſſes zurückgewor⸗ fen. Brody wurde von den Polen zurückerobert. Die Lage an der Nordfront und in Oſtpreußen. Berlin, 7. Aug.(Priv.⸗Tel.) Wie dem B. T. aus Königs⸗ berg i. Pr. gemeldet wird, ſind die Polen an der Nord⸗ front weiter zurückgegangen und halten jetzt die vorbereitete Linie Chorzelo⸗Krakow⸗Putilski. Da die bei Modelin vorbereiteten Stellungen nordweſtlich von Warſchau liegen, ſteht im übrigen feſt, daß die Polen Warſchau bereits ſtrategiſch aufgegeben haben. Die deutſche Kolonie hat Warſchau verlaſſen. Berlin, 7. Auguſt.(Von unſerm Berliner Büro.) Aus Warſchau wird berichtet, daß geſtern abend die deutſche Ge⸗ ſandtſchaft die Warſchauer deutſche Kolonie zurückge⸗ ſchickt hat. Die Arſachen der Friedensſchluß⸗Berzögerung. London, 6. Auguſt.(W..) Reuter veröffentlicht die Antwortnote der Sowjetregierung. Der Inhalt iſt aus der aſtrtgen Veröffentlichung durch Havas im weſentlichen be⸗ annt.— Am Schluſſe der Note heißt es weiter, daß die Ver⸗ zögerungen in den polniſch⸗ruſſiſchen Verhandlungen durch die Schuld Polens verurſacht worden ſeien. * Kowno, 6. Auguſt.(W..) Lit. Telegr. Agtr. Eine aus fünf Mitgliedern beſtehende deutſche Eiſenbahn⸗ 1 95 Neulralitüks-Erllärnngen. kommiſſion iſt in Kowno eingetroffen. Sie hat einige 15 Die Tſchechoſlowakel bleibt neutral. noch unerledigte Eiſenbahnangelegenheiten mit der litauiſchen bürd ra 8. Aug.(WB.) Das Tſchecho⸗Slowakiſche Preſſe⸗ Regierung zu regeln. Ebenſo iſt der Vorſitzende des Kriegs⸗ meldet: Bezüglich der Stellungnahme der ſlowa⸗ ausſchuſſes der 4, ruſſiſchen Sowjetarmee abermals in Kowno ilchen Regierung zur neueſten Verſchiebung der Geſamtlage de Polen wird von ma gebender Stelle auf die Erklärung dawi en, die der Miniſter Beneſch am 4. Auguſt im ſtän⸗ nurn nsſchuß der Nationalverſammlung getan hat. Dar⸗ ach erklärte der Miniſter: Ich betone neue ings in entſchie⸗ vener Weiſe unſern Standpunkt der Nichtinterve ntion 25 der vorbehaltloſen Neutralität 5 ruſſi olniſchen e.— Cesko Die Lage 0 1— ſſchr wißlich, entweder wir mü ſen den Weg für den Durchmarſ Nzen Rußland freigeben, dann haben wir Krieg mi ußland, oder wir tun dies ni t, dann haben wir wenn uch einen unblutigen, ſo nen ofſenen Rrieg die Entente. e —— 125 in dem einen oder an⸗ Falle könnten für uns kataſtrophal werden. aus m. Köln. 7. Auguſt.(Priv. Tel.) Wie die„Köln. Ztg.“ degen nareſt meiet, pat der Mimiſterrat beſchloffen, nichts Rußland zu unternehmen. 1 poſens möglicher Abfall von Polen. rlin, 7. Auguſt.(Priv. Tel.) Die D. A. Z. gibt eine Vemung Obesſcheſſchen Wanderers wieder, wonach die ving 7 der Bevölkerung der früheren Pro⸗ derf zoſen ſich bis zu einer Erhebungsbewe gung Natſchärft habe. Nicht mur die Deutſchen, ſondern auch atie nalpolen hätten ſich dieſer Bewegung bereits an⸗ elchloffen, die letzten Endes auf eine Rückkehr zum utſchen Reiche hinziele. Warſchau unmiltelbar bedroht. Lunie! Berlin, 7. Auguſt.(Von unſerm Berliner Büro.) Aus Frogsberg wird berichtet. die Lage ander polniſchen ſtanden! zeigt, daß trotz des vorläufig erfolgreichen Wider⸗ den zes an der Südfront, die Polen gezwungen ſind, im Nor⸗ 0l‚ auernd nachzugeben. Ihre ganze Taktik wird von den Stelchewiſten diktiert. Wenn es nicht gelingt, die derzeitigen W arngen artilleriſtiſch ſtark zu ſchützen, iſt der Fall von rſchau eine Frage weniger Tage W Die Verkeidigung Warſchaus. berich arſchau, 6. Auguſt.(W..) Der„Kurjer Warszawsſi“ anecte Der Stadtrat der Hauptſtadt Warſchau beſchloß, der aus at zur Verteidigung der Stadt zu bilden, Tätz 15 11 Perſonen beſtehen und die Aufgabe haben ſoll, die ſa 90 der Bevölkerung Warſchaus zur Verteidigung zu⸗ gung mufaſſen. Gleichzeitig wird ein Aufruf zur Verteidi⸗ 90 Stadt erlaſſen. witſ er Empfang der polniſchen Delegierten in Barano⸗ chach war in geſellſchaftlicher Hinſicht einwandfrei. Die delche dlungen beſchränkten ſich auf eine einzige Konferenz, Warza in einem Schlafwagen ſtattfand. Wie der„Kurjer entſende erfährt, lollen an der eventuell nach Minst Utärg endenden Delegation Vertreter der Regierung, des Mi⸗ belen ſoben die Can eilrebmen. 95——5—5 ab⸗ efriaß; te Sowjetregierung auf die polniſche Note eine friedigende Anteo 0 rung auf die polniſch 5 Pauſe oder Stillſtand der Operationen. ſchreſbt„ 6. Aug.(WB.) Ueber die Lage in Polen Nilttärt Temps, man habe den Eindruck, als ob in den Stillicben Operationen vielleicht für einen Augenblick ein A00 8 eingetreten ſei. Die Roten Truppen ſcheinen eingetroffen, um die erhandlungen über die Räumung Wilnas zum Abſchluß zu bringen. Berlin, 7. Auguſt.(Priv. Tel.) Nach der„Voſſiſchen Zei⸗ tung iſt nach in Wien eingetroffenen Meldungen bereits in Oſtgalizien eine Sowfetregierung eingeſetzt worden, die das Eigentum der Induſtriellen und Großgrundbeſitzer be⸗ ſchlagnahmt hat. gimons über die Völkerbundsaufgaben. Berlin, 7. Aug.(WB.) Reichsminiſter des Aeußeren Dr. Simons gewährte vor ſeiner Abreiſe einem Vertreter der Deutſchen Liga für den Völkerbund folgende Unterredung: Frage: Wie amtlich bekannt gegeben iſt, hoffen Sie Mittel und Wege zu finden, um die aus der Flaggen⸗ angelegenheit bzwiſchen Deutſchland und Frankreich entſtandene Spannung im Sinne der Völkerbundsakte zu er⸗ ledigen. Was für Mittel und Wege meinen Sie damit' Dr. Simons: Die Anregung der Deutſchen Liga für den Völkerbund, dieſe Angelegenheit unter Berückſichtigung der Völkerbundsſatzungen zu behandeln, entſpricht ganz meinen Anſchauungen und Wünſchen und ich habe der franzöſiſchen Regierung in der letzten ihr in dieſer Sache übermittelten Note vorgeſchlagen, die Erledigung des Falles dem Völkerbund zu übertragen. Eine ſolche Er⸗ ledigung iſt im Artikel 17 der Völkerbundsſatzungen vor⸗ geſehen, falls eine der an dem Streitfall beteiligten Staaten nicht Mitglied des Völkerbundes iſt. Wir haben der franzöſiſchen Regierung namens der deutſchen Regierung er⸗ klärt, daß Deutſchland bereit iſt, die Beſtimmungen der Ar⸗ tikel 12 bis 16 der Völkerbundsſatzungen anzuerkennen. Ich will nicht unterſuchen, ob die franzöfiſche Regierung als Mitglied des Völkerbundes nicht die Verpflichtung hat, die Streitfrage in ihrem gegenwärtigen Stadium dem Völ⸗ kerbunde zu unterbreiten. Jedenfalls bietet ihr Artikel 11, Abſ. 2, auch die formelle Möglichkeit, auf unſern Vorſchlag einzugehen. Ich möchte betonen, daß die Völkerbunds⸗ ſatzungen ein Teil des Friedensvertrages ſind. Sie wiſſen, daß ich ſeine Einhaltung als die Aufgabe meiner Politik betrachte. Der Friedensvertrag iſt wefentlich gekenn⸗ zeichnet dadurch, daß er Deutſchland eine Fülle von ſchweren Verpflichtungen einſeitig auferlegt. Um ſo mehr muß die deutſche Polilit auch darauf Bedacht nehmen, daß er auch in den leider ſo wenig zahlreichen Punkten peinlich beobachtet wird, wo er Deutſchland Rechte läßt. Wir haben die Völkerbundsſatzungen unterzeichnen müſſen, ohne Mitglied werden zu können und haben die Wirkſamkeit des Völkerbundes praktiſch anerkennen müſſen in allen Fällen, wo er gemäß des Friedensvertrages Aufgaben uns gegenüber übernommen hat Als Treu⸗ händer des Saargebietes und als Beſchützerin der Stadt Danzig hat er eine für uns ſchmerzliche Bedeutung gewonnen. In andern Fällen iſt ſeine Wirkſamkeit bisher hinter den Aufgaben zurückgeblieben, die ihm durch den Friedensvertrag geſetzt worden ſind. Ich erinnere nur an die Frage der deutſchen Kolonien. Ein um ſo größeres In⸗ tereſſe haben nicht nur wir, ſondern alle intereſſierten Mächte daran, daß die guten Grundlagen, auf denen der Gedanke des Völkerbundes beruht, ſich bewähren können. Die feſteſte Grundlage muß ſein, richtsbarkeit. Es wirklich zur Anwendung zu Auheben zgeheuer ſchnellen Vormarſch der letzten Tage dürfnis zu haben. Ibrer Artillerie ſcheint es bringen, bietet ſich jetzt dem Bunde die Gelegenheit. Mit der 1 deren Miniſter mit der das Prinzip der Schiedsge⸗ h A dung dieſes Prinzips kann er zugleich ſich ſelbſt durch⸗ ſelhn und Wgegies nſehen wieder ſtärken, das durch die Ereigniſſe im Oſten bedenklich erſchüttert wurde. Darum wor mir die Anregung Ihrer Liga ſehr willkommen. 8 Den Friedensvertrag in allen ſeinen Teilen haben die Verfaſſer bitter eyrnſt gemeint und wir habenn allen Grund, ihn ebenſo bitter ernſt zu nehmen. Jedenfalls für die alliierten Mächte bedeutet er den Verſuch, das Ergeb⸗ nis des Krieges als ihren Erfolg zu realiſieren und das geht auf unſere Koſten. Sein erſter Teil aber, die Völkerbundsſatzung bedeutet. den Verſuch, die furchtbaren Erfahrungen des Weltkrieges zugunſten eines friedlichen Ver⸗ kehrs aller Völker untereinander zu verwerten. Die Gedan⸗ ken, die dieſem Verſuch zugrunde liegen, haben ſich in den letzten Jahren in der ganzen Welt verbreitet und ſie ſind zu teuer erkauft, als daß die Menſchheit ſie jemals wieder f ren laſſen könnte. Jeder ernſtlich gemeinte Vorſchlag, den Völ⸗ kerbund mit der Löſung internationaler Spannungen zu be⸗ trauen, bringt uns einen kleinen Schritt näher an das hohe Ziel. Plan einer Reichstabinelts⸗Ergänzung. Wie die K. Z. aus Verlin hört, ſteht für die nächſte Zeit eine Umbildung des Reichskabinetts bevor. Das Wieder⸗ aufbauminiſterium ſoll künftig nicht mehr mit einem Mini⸗ ſter beſetzt werden, da ſeine Arbeit im weſentlichen vom Aus⸗ wärtigen Amt beeinflußt werden muß. Es wird infolgedeſſen in ein Staatsſekretariat verwandelt und dem Aus⸗ wärtigen Amt unterſtellt werden. Das Kabinett hat das Bedürfnis, den dadurch freiwerdenden Miniſterpoſten zu be⸗ laſſen, weil die Notwendigkeit empfunden wird, einen beſon⸗ ufrechterhaltung enger Verbin⸗ dung mit den Ländern und mit dem Vorſitz im Reichsrat zu betrauen. Die Reſſortminiſter ſind mit Ax⸗ beit derart überlaſtet, daß man ihnen dieſe Aufgabe zu ihré bisherigen Arbeiten nicht noch zuteilen kann. Infolgedeſſen beabſichtigt man, den Vizekanzlerpoſten, den heute der Reichs⸗ juſtizminiſter Dr. Heinze innehat, von einem Reſſort frei⸗ zZumachen und als ſelbſtändigen Poſten zu beſetzen. Dabei will das Kabinett den Poſten des Miniſters ohne Porte⸗ feuille, der im vorigen Kabinett von Dr. David beſetzt wurde, ſparen. Für die Beſetzung des Vizekanzlerpoſtens iſt, da Dr. Heinze Wert darauf legt, ſein Fachminiſterium zu behalten, der Abgeordnete der Deutſchen Volkspartei v. Kardorff in Ausſicht genommen, doch liegt der endgültige Kabinetts⸗ beſchluß, der alle dieſe Fragen regelt, noch nicht vor. Für das Staatsſekretariat für den Wiederaufbau wird der Name des früheren Präſidenten der Entſchädigungskommiſſion, Geheim⸗ rat Dr. Hiekmann, genannt. Bon Spa nach Genf. Im Nachgang zu Spa und als Vorſchau zu Genf wird uns folgendes geſchrieben: Spa iſt ohne Bruch zu Ende gegangen. Wir mußten, wie in Verſailles, die Siegerfauſt unſerer Gegner ſpüren. Unſere Gegner haben zwar formell mit uns„verhandelt“, im Weſentlichen aber nachher diktiert. Von„Erfolgen“ zu reden, iſt eine ſchlechte Politik. Wir haben das Ent⸗ waffnungsprotokoll unterſchrieben und das Kohlendiktat ar⸗ genommen. Wir zweifeln nicht daran, daß unſere Regie⸗ rung den beſten Willen hat, zur Erfüllung ihrer Unterſchrif⸗ ten. Die nicht entſchiedene Frage dabei bleibt, ob dieſe For⸗ derungen praktiſch wie techniſch überhaupt erfüllbar für uns ſind? Sollte das nicht der Fall ſein, dann werden wir uns leider nicht darauf berufen können, daß dieſe Forderungen und Verpflichtungen Diktat waren, ſondern man wird uns unſere Unterſchriften, mit den üblichen Drohungen begleitet, vor Augen halten. Deshalb liegt in ſolchen Unterſchriften die gefährlichſte Waffe gegen uns, Waffen, die das formelle Recht für ſich haben. Nun zur Kohlenfrage noch Einiges. Die Kohlen⸗ lieferungen ſind an. Vereinbarungen über Schleſien gebun⸗ den, deren praktiſche Auswirkungen noch völlig in der Luft ſchweben und von dem„guten Willen“ der Entente abhängig 17 5 Wir haben hierin wenigſtens ſicher einen grundlegen⸗ en Fehler gemacht: Wir haben Forderungen unterſchrieben, die augenblicklich fällig werden, die aber an Vorausſetzun⸗ gen geknüpft ſind, über deren Erfüllung überhaupt oder die Art der Erfüllung wir gar keine Sicherheit haben und nichts Beſtimmtes wiſſen. Darum ſind die Forderungen, ſo, wie wir ſie in Spa unterſchrieben haben, unerfüllbar und darum muß auch bei der nächſten Konferenz in Genf die Kohlen⸗ frage noch einmal erörtert werden. Reichskanzler Fehrenbach hat in den Tagen nach Spa im Reichstag in Verbindung mit der Wiedergut⸗ machungsfrage geſagt, daß es kein Unglück ſei, daß dieſe Frage nicht ſchon auf der Konferenz in Spa„erledigt“ worden wäre. Dies iſt ſicher richtig, auch wenn die Wieder⸗ gutmachungsfrage ſachlich nur im engſten Zuſammenhang mit der Kohlenfrage behandelt werden kann. Es iſt aber deshalb kein Unglück, weil unſere ſachverſtändigen Finanzmänner und unſere Regierung ſich bis zur nächſten Konferenz genau überlegen können und ſollen, wie Dein die Entſchädigungsſumme ſein kann, wenn eutſchlands Induſtrie verkrüppelt. Kohlen liefern und be⸗ zahlen, das geht nicht! Denn die für die Entente billigſte deutſche Kohle ſtärkt in dem Maße ihr induſtrielles und wirt⸗ ſchaftliches Rückgrat, wie das unſrige geſchwächt wird durch dieſe Lieferungen. In der Kohlenfrage verbirgt ſich ein ganz raffinierteſter Wirtſchaftskrieg! Wenn auch vielleicht nicht ab⸗ ſichtlich, ſo doch in der Wirkung. Sollte nun auch bei Feſt⸗ ſetzung der Entſchädigungsſumme der Entente es belieben, ſich durch ein Diktat ihre gewünſchten Milliarden zu ſichern, ohne gründliche Korrektur der Kohlenfrage, dann iſt das eben eine Rechnung auf dem Papier, die nicht einmal die Unkoſten der Genfer Veranſtaltung wert ſein wird.— 8 Es wird alſo Aufgabe unſerer Vertreter bei der etwa kommenden Konferenz ſein, auf dieſe Zuſammen⸗ änge mit allem Nachdruck binzuweiſen. Forderungen ohne ertragfähige wirtſchaftliche Orundlage werden dadurch bekanntlich nicht erfüllbar, daß man ſie diktiert. Man frägt 2. Seite. Nr. 348. männzeimer General ⸗Anzeiger.(Mirtag ⸗Ausgabe.) * Samstag, den 7. Auguſt 1920. ſich überhaupt, wie es kommt, daß beiſpielsweiſe ein Buch, wie dasjenige von Seynes, nicht auch für unſere Gegner ge⸗ ſchrieben iſt. In ihrer offiziellen Politik hat man jedenfalls noch keinen Hauch davon verſpürt. M. Keynes über die Durchführung von Sog. „Berlin, 7. Aug.(Von unſ. Berl. Büro.) Prof. Keynes, der Verfaſſer des Buches„Ueber die wirtſchaftlichen Folgen des Friedensſchluſſes“ hat in einem von der„Times“ ver⸗ öffentlichten Briefe ſeine Anſicht über die Folgen von Spa auseinandergeſetzt. Er meint, daß an ſich die Lieferung von 2 Millionen Tonnen Kohle eine mögliche Sache ſein würde, vorausgeſetzt, daß Oberſchleſien in deutſcher Hand bleibe. Ob aber die jetzige deutſche Regierung die Lie⸗ ferung praktiſch durchführen könne, das müſſe dahin⸗ geſtellt bleiben. Ebenſo bleibe es zweifelhaft, ob die deutſche Regierung imſtande ſei, die Abrüſtung wirklich durchzu⸗ führen. So ergebe ſich, daß die unermeßliche Gefahr einer Beſetzung des Ruhrreviers durch Frankreich weiter beſtehe. Jürforge für die zu euflaſſende Reichswehr⸗ angehörigen. .Berlin, 7. Auguſt.(Von unſerm Berliner Büro.) Zur Fürſorge für die aufgrund der Verminderung des Heeres von 200 000 auf 100 000 Mann zur Entlaſſung kommen⸗ den Heeresangehörigen ſind vom Reichswehr⸗ miniſterium verſchiedene Maßnahmen getrof⸗ fen worden, die ſich in zwei Gruppen ſcheiden. Einmal materielle Fürſorge und dann eine Arbeits⸗ vermittlung und Erleichterung des Uebertritts in einen bürgerlichen Beruf. Zur erſten Fürſorge gehört die Auszah⸗ lung einer Treuprämie, die die Enklaſſenen bis zum 10. Juli erdient haben. Dann erhalten die Entlaſſenen bis zum Ablauf der Monatshälfte, in der ſie bei einer Arbeits⸗ ſtelle eintreten, längſtens aber auf zwei Monate die nach der Beſoldungsordnung ihnen zuſtehenden Gebührniſſe (Grundgehalt, Orts⸗, Kinder⸗ und Teuerungszulage). Schließ⸗ lich können ſie zu billigen Preiſen Zivilkleidungsſtücke oder Militärbekleidungsſtücke nach Entfernung ſämtlicher Abzeichen käuflich erwerben, wozu vom Reich ein Zuſchuß geleiſtet wird. Der Zivilanzug mit Stiefel, Wäſche uſw. koſtet etwa 550, der Militäranzug mit Stiefel, Wäſche uſw. etwa 220 Mark. Zur Arbeitsvermittlung werden im Bereich jedes Wehrkreiskommandos Fürſorgeſtellen für die Entlaſ⸗ ſenen(die früheren Wirtſchaftsſtäbe) in der Höchſtzahl von je drei Stellen eingerichtet, denen die Heeresangehörigen bei der Entlaſſung zugewieſen werden. Die eigentlichen Träger der Arbeitsvermittlung ſind die bei jeder Fürſorgeſtelle eingerich⸗ teten Wirtſchaftsbeiräte, die in der Hauptſache aus erfahrenen Gewerkſchaftsvertretern ſich zuſammenſeßen. Sie arbeiten mit den vom Reichsamt für Arbeitsvermittlung ein⸗ gerichteten Arbeitsbeſchaffungsſtellen zuſammen. der Preisabbau im Reich. Die ſüddeutſchen Staaten haben auf der Verliner Er⸗ nährungskonferenz unter der Führung des Baye⸗ riſchen Landwirtſchaftsminiſters Wutzelhofer einen vollen Sieg errungen. Der Reichsernährungsminiſter hat die ge⸗ chloſſene ſüddeutſche Ernährungsfront in jeder Hinſicht re⸗ pektiert und iſt ihr ſogar ſehr weit entgegengekommen und zwar in der Weiſe, daß er gemeinſam mit den ſüddeutſchen Ernährungsminiſtern alle 4 Wochen Beratungen über die vorläufige Ernährungsfrage abhalten wird. Die weitläufigen regelmäßigen Ernährungskonferenzen werden abwechſelnd in Berlin und in Süddeutſchland ſtattfinden. Konzeſſionspflicht für den Viehhandel. München, 7. Aug.(Priv.⸗Tel.) Durch die Aufb hebung der Fleiſch⸗ und Viehbewirtſchaftung im September könnte ein wilder und wüſter Handel mit Vieh einſetzen, ſodaß der leidtragende Teil das Publikum wäre. Um dies von vornherein zu verhindern wird laut München⸗Augsburger Abendzeitung der Viehhandel mit dem Augenblick der Freigabe des Fleiſches und Viehes konzeſſionspflich⸗ tig. Dieſe Angelegenheit wird gegenwärtig in Berlin ein⸗ heitlich für das ganze Reich geregelt. Bayern erhält ein Landesamt für den Viehverkehr, ſodaß in dieſem die Verhältniſſe im bayeriſchen Viehhandel ihre geſetz⸗ liche Regelung finden werden. München, 7. Aug.(Priv.⸗Tel.) In Fürth wurde geſtern unter ſtarker Beteiligung aller Kreiſe von Handel, Gewerbe, Induſtrie, Arbeitnehmer und Arbeitgeber, Gewerk⸗ ſchaften, Betriebsräten, Kleinhändlern, des Stadtrates und der Hausfrauen ein beſonderer Ausſchuß für Preisabbau 55 bildet. Das Hauptziel dieſes Ausſchuſſes iſt die planmäßige Senkung aller Preiſe für Lebensmittel und Bedarfsartikel und die Erfaſſung und Förderung aller Produktionsmöglich⸗ keiten. Dem Ausſchuß wurden 4 Unterausſchüſſe angeglie⸗ dert. Jort mit den Ariegsgeſellſchaften. % Müuchen, 7. Aug.((Priv.⸗Tel.) Die Süddeutſchen Staaten haben in Berlin mit aller Energie auf das Ver⸗ ſchwinden der gedrungen. Die bayer. Regierung hat mit dem Abbau der Landesſtellen für Ernährungsweſen bereits begonnen. Die Ge⸗ ſchäftsſtelle der Fleiſchverſorgungsſtelle iſt ſchon aufgelöſt. Bei den anderen Ahteilungen ſind Kündigungen erfolgt. Die Bayeriſche Lebensmittelſtelle hat ihr Perſonal auf ein Viertel reduziert. Denlſches Beich. Ichwierige Verhandlungen im Bergbau. Berlin, 7. Aug.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Verhand⸗ ſungen zwiſchen dem Zechenverband und den Vergarbeiterver⸗ händen über verſchiedene Lohnfragen im Ruhrbergbau und über die Forderung der Uebertagarbeiter, die bekanntlich einen 100prozentigen Lohnzuſchlag für Sonntags⸗ arbeit verlangen, haben, wie aus Eſſen berichtet wird, bisher zu keinem Ergebnis geführt und ſind vorläufig abge⸗ brochen worden. Am Montag ſollen neue Verhandlungen an⸗ gebahnt werden. Die ſozioldemokratiſche„Eſſener Arbeiter⸗ zeitung“ verlangt, die Regierung ſalle die Zechen zur Bewil⸗ ligung der Forderungen zwingen, weil unter allen Um⸗ ſtänden ein Bergarbeiterſtreik vermieden werden -müßte und weil dieſer Streik von den Verbandsmächten als Vorwand zur Beſetzung des Ruhrreviers genommen werden würde. Die Beſatzungskoſten. Derln, 7. Auguſt.(Von unſerm Berliner Büro.) Im engliſchen Unterhaus erklärte auf eine Anfrage der Staate⸗ ſekretär im Kriegamimiſterium, daß Deutſchland bis jetzt unge⸗ ahr 4 Millionen Pfund Sterling Beſatzungskoſten ſür ie britiſche Negierung gezahlt hat, während die Ge⸗ ſamtausgaben bis Ende Juli ſſch auf 49 Miflionen Pfund Sterling belaufen haben.„ ich die 7 Der neue Reichskommiſſar für Entwaffnung ernannk. Berlin, 6. Aug.(WB.) Staatsſekretär Dr. Peters wurde vom Reichspräſidenten zum Reichskommiſſar für Entwaffnung ernannt. Nelte Juflände unter der ſozialifliſchen Regierung in Braunſchweig. Braunſchweig, 6. Auguſt.(W..) Wie die Braunſchwei⸗ ger Neueſt. Nachrichten melden, hat die Beratung des Finanz⸗ ausſchuſſes des Landtages, der ſeit drei Tagen mit der Etats⸗ beratung beſchäftigt war, ohne daß es der Regierung gelun⸗ en wäre, einen abgeſchloſſenen Etat vorzulegen, ihren Ab⸗ chluß gefunden. Ddie bürgerlichen Parteien gaben die Erklärung ab, daß ſie ihre Mitarbeit im Ausſchuß einſtel⸗ len müßten, bis die Regierung in der Lage ſei, einen geord⸗ neten Etat vorzulegen. Jalſchmeldungen über Truppenlransporie in Hberſchleſien. Berlin, 6. Aug.(WB.) Von zuſtändiger Seite erfahren wir, daß die geſtern durch einige Blättar verbreitete Nachricht von einem Geheimbefehl der interallüſerten Kommiſſion für Ober⸗ an die Eiſenbahndirektion Kattowitz über die urchführung franzöſiſcher Truppentransporte unrichtig iſt. Ein derartiger Befehl iſt den Eifenbahnbehörden niemals zugegangen. Im Bezirke Kattowitz ſind auch bisher lediglich die vereinbarten Nachſchubtransporxte für die alliierten Beſatzungstruppen worden. Für Polen beſtimmte Transporte berührten den zezirk nicht. Auch die Nachricht von der erregten Stimmung unter der Beamtenſchaft und Arbeiterſchaft des Direktionsbezirkes ſind unzutreffend. Im Bezirk iſt alles ruhig. Der, Eiſenbahnver⸗ kehr wickelt ſich vollkommen ordnungsgemäß ab. +* Berlin, 7. Aug.(Priv.⸗Tel.) Nach dem B..⸗A. iſt die Amtsenthebung des Bürgermeiſters von Allenſtein durch die Interalliterte Kommiſſion wieder aufgehoben worden.— Der B..⸗A. meldet, daß der Verwaltungschef des Memelgebietes das Abſingen deutſch⸗patriotiſcher Lieder ver⸗ boten hat. Ferner hat er angeordnet, daß keine Fahne außer der des Memelgebietes gehißt werden darf. güdflawien und die Kriſe im Oſien. wex.— Wien, 6. Auguſt. Der polniſche Zuſammenbruch ſtellt die Weſtmächte vor eine Reihe ſchwerer Probleme, von denen das militäriſche vielleicht das am wenigſten wichtige iſt. Die Politik Frank⸗ reichs und Englands beginnt in 6 imperialiſtiſchen Aus⸗ wirkungen allmählich eine Neuorientierung ihrer bisherigen Bundesgenoſſen zu bewirken, die ſich heute in Prag aller⸗ dings nur erſt recht beſcheiden ankündigt, um ſo kräftiger ſich in Südſlamien bemerkbar macht. So ſchreiht, an die Ereig⸗ niſſe im Oſten anknüpfend, die„Jugoſlavia“: „Wir müſſen am polniſchen Schickſal lernen und unſere Politik dementſprechend einrichten, um eine ähnliche Kriſe zu vermeiden. Die Entente würde am liebſten jedes befreite Volk als ihre eigene Kolonie ausnützen und darüber verfügen, wie über ihre eigene Kolonialtruppen. Sie würde es ſich nicht überlegen, auch Jugoflawien vor ihren Kriegswagen zu pannen. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß die Entente ver⸗ uchen wird, auf irgend eine Intervention zugunſten olens in Jugoſlawien hinzuarbeiten. Wir müſſen dagegen ſchon heute auftreten. Unſere Politik darf und kann uns nicht von Paris diktiert werden. Unſere Orientierung, für die ſich einige unſerer Staatsmänner begeiſterten, 98 Rom und Paris ſelbſt zunichte gemacht. Unſer Weg iſt klar. Wir müſſen eine Politik machen gegen die imperia⸗ liſtiſche Politik der Friedenskonferenz. Viel bemerkt werden auch die Aeußerungen, mit denen ein ehemaliger ſüdſlawiſcher Miniſter dieſe Ausführungen folgen⸗ dermaßen ergänzte:„Unſer Weg iſt klar vorgezeichnet. Wir müſſen mit allen Kräften für die Vereinigung Deutſchöſter⸗ reichs mit Deutſchland eintreten. Nur ſo kann es möglich werden, daß wir, durch gemeinſame Grenzen mit Deutſchland verbunden, an der Verſtändigung der Germanen und Slawen teilnehmen, die meiner Ueberzeugung nach in allernächſter Zukunft kommen muß. Die Annäherung Sowjet⸗ rußlands an Deutſchland iſt eine Tatſache, und die Ver⸗ handlungen Kraſſins in England haben bewieſen, wie ernſt man mit dieſer Tatſache in England rechnet. Die tſchecho⸗flowakiſche Republik arbeitet ſchon ſeit län⸗ gerem an einem beſſeren Einverſtändnis mit Deutſchland. Es iſt nur natürlich, daß Südſlawien dem nordiſchen Beiſpiele wird folgen müſſen. Wir ſtehen vor dem Wiederaufbau. Viel, ſehr viel wird geſchaffen werden müſſen, deshalb iſt unſer Weg klar, wenn wir keine Kolonie werden wollen, die ſich ihrer Rohſtoffe begibt. Wie müſſen Hand in Hand mit Deutſchland, mit deutſchem Fleiß und deutſcher Redlichkeit zuſammenarbei⸗ ten. Wir kaufen dort, wo es für uns am günſtigſten iſt. Am beſten würde dies aber dann ermöglicht werden, wenn wir eine gemeinſame Grenzemit Deutſchland haben. Darum treten wir, noch vor kurzem erbitterte Feinde Oeſter⸗ reichs, dafür ein, was Deutſchöſterreich ſelbſt am meiſten men würde, für die Vereinigung Deutſchöſterreichs mit Groß⸗ deutſchland.“ Friedensſragen. Die Dorpaler Friedensberhandlungen. Amſterdam, 6. Aug.(W..) Der Korreſondent des„Dailtz Telegraph“ in Helfingfors meldet, daß die Anſprüche der Ruſſen bei den Dorpater Friedensverhandlungen mit den wachſenden Erfolgen der Sowjettruppen immer weitgehen⸗ der merden. Seit Beginn der Verhandlungen ſei noch kein end⸗ gültiges Ergebnis erzielt worden. Die Haltung der Sowjetvertreter ſei diktatoriſch. Man fürchte in Finnland, daß die Niederlage der Polen ernſte Folgen für die innere Lage Finnlands haben kann, da in Rußland ſchätzungsweiſe 10 000 el Bolſchewiſten ſind, die nach der Niederlage der Roten im Frühjahr 1918 über die Grenze entkamen und auf die Gelegenheit warten, um in Finn⸗ land eingufallen und ſich mit den dortigen Extremiſten zu ver⸗ einigen. Italieniſche Verſöhnungspolikik in Südiirol. Rom, 6. Aug.(WB.) Bei den Kammerperhandlungen über den Bertrag von St. Germain erklärte der Miniſter des Neuße⸗ ren Graf Sjorza, die italfeniſche Bepölkerung an der oberen Eiſch und in Pontreſing würde endlich alle Rechte und Pflichten aus ihrer Zugehörigkeit zum Königreich übernehmen können und die deutſche Bevölkerung, die im Laufe der Jahrhunderte die Alpen überſtiegen hätten, würden ihre Sprache, ihre Anſichten und ihre Intereſſen voll gewährleiſtet ſehen. Die Lage der künffigen Türkei. London, 6. Aug.(WB.) Im Unterhauſe erklärte Lord über den türkiſchen Friedensvertrag, daß nach den Vertragsbeſtimmungen zwar Ae bizher unter türki⸗ bch Horrſchaft 5 ete Völker doun der Titctei losgelöſt wurden, öch ſeten der el Gebiete deg kleinaftatiſchen lundes ge⸗ diieben, dern Beddlk 1755 und Glauben im geenzen ſeien. Die künftige Türkel werde größer als panlen und dreimal ſo groß wie Deuiſch⸗Oeſterreich ſein. Lord Curzon betonte, daß der Türtei keine Kriegsentſchädi⸗ gung abverlanngt würde und daß ſie auf Grund des Friedensver⸗ trages finanzielle und wirtſchaftliche Hilfe erhallon ſolle. Wenn eeeeeeee =Nee eeeeeee e f + Traditionen losmachen könnten, dann hätten ſie die Möglichkeit vor ſich, ihr Gleichgewicht, wenn auch auf klemerer Grundlage, wie derherzuſtellen. a Nalien und der Verlrag von 31. Germain. Rom, 6. Aug.(..) Stefani. Die Kammer beginnt heute die Beſprechung des Vertrages von St. Germain. Der Be⸗ richterſtatter des Ausſchuſſes legte einen Bericht vor mit der Auf⸗ forderung, den Vertrag zu rakifizieren; denn eine Verzöge⸗ rung oder gar Nichtannahme würde die Erfüllung und Anerken⸗ nung der gerechten italieniſchen Beſtrebungen noch weiter hinauk⸗ Er fügt dem Bericht hinzu, die Kommiſſion glaube nicht, daß der Vertrag von St. Germain, der übrigens das Abbild des Verſailler Vertrages ſei, Urſachen zukünftiger Zwiſte oder Anlaß zukünftiger Kriege beſeitige denn dieſer Friede gebe der Welt nich die Ruhe, die Europa nötig habe um zu fruchtbarer Arbeit zurüt⸗ zukehren und die Kriegswunden zu— Himſichtlich der Wie⸗ bdergutmachung und der finanziellen und wirtſchaftlichen Beding⸗ ungen betont, der Bericht, daß es Oeſterreich unmöglich iſt, über⸗ haupt irgend etwas zu bezahlen und Italien müſſe ſogar mit vor“ bildlicher, großartiger Hochherzigkeit für die Ernährung der öſter⸗ reichiſchen Bevölkerung Sorge tragen. Der Ausſchuß belont dann die im Artikel 88 des Vertrageß liegende Ungerechtigkeit, welcher Oeſterreich verbietet, ſich mit Deutſchland zu vereinigen. Das Verbot ſei ſogar eine Gefahr un ein Schaden für die italieniſchen Intereſſen und eine offenkundige Ungerechtigkeit. Der Bericht weiſt ferner darauf hin, daß der Vertrag einen betrüchtlichen Teil der italieniſchen Grenzen noch unbeſtimmt läßt und erklärt ſchließlich, der Ausſchuß wolle den Vertrag nicht im einzelnen prüfen, denn es ſei doch keine Aenderung mehr möglich, aber er hoffe, daß die feierlich bekundete Meinung der Regierung in den weiteren Verhandlungen mit den Beſiegten bezüglich der Anwendung des Vertrages maßgebend ſein mögen. Hinſichtlich der neuen Gebiete, die annektiert werden ſollen, ſchlägt der Ausſchuß zwei Tagesordnungen vor: Die eine forder die Regierung auf, baldigſt die Wahlen in dieſen Gebieten vorzu⸗ nehmen, damit die geſetzmäßigen Volksvertreter ihrer Bevölkerung mit der Regierung daran arbeiten können, die örtliche Geſetzgebung mit der des Königreiches in Uebereinſtimmung zu bringen. zweite ſchlägt Amneſtien, entſprechend den im Königreiche ver⸗ kündeten, vor. Julernalionaler Bergarbeilerlongreß. Genf, 6. Aug,(W..) Der Kongreß faßte weiter eine Entſchließung über die Kinderernährung, die Nationaliſierung reſp. die Sozialiſterung der Bergwerke und des Arbeitseinkommenes Als Endziel bekannte ſich der zum internationalen Generalſtreik. Zur Kriegsfrage äußerte der Kongreß, daß die Wiederkehr eines Krieges eine Schmach der Menſchheit darſtelle und mit allen Mitteln zu verhindern ſei, vornehmlich durch den internationalen Streik. Die Annahme dieſer letzten Entſchließung erfolgte einſtimmig unter langandauerndem Beifall. Die Verſammrung erhob ſich mit dem Rufe:„Nieder mit dem Kriege!“ und ſtimmte die Inkernationel an. Nachdem ein neuer Exekutivausſchuß beſtellt worden war, dem Franzoſen, vier Engländer, drei Deutſche(Hus, Wißmann und Imbuſch), zwei Velgier, je ein Oeſterreicher, Ungar, Pole und Luxemburger, ſoſole zwei Tſchechen und vier Amerfkaner angehören, ſchloß Präſident Smillie den Kongreßz. Letzte Meldungen. Neue franzöſiſch-engliſche Ausſprache in Boulogne. Parſis, 6. Aug.(WB.) Die Pariſer Abendpreſſe ver⸗ breitet eine Nachricht der„Morning Poſt“ aus Paris, in wenigen Tagen werde in Boulogne eine neue Kon⸗ ferenz ſtattfinden. Millerand und Lloyd George würden über die Lage beraten, über die verdächtige Haltung der Sowjetregierung und insbeſondere über ihre Be⸗ ziehungen zu den Deutſchen. Das„Journal des Debats“ ſchreibt: Die Nachricht, daß eine neue Blockade Rußlands geplant ſei, erhalte für den Augenblick keine Beſtätigung. Aber es ſei ſehr wahr ſcheinlich, daß etwas Aehnliches geſchehe, angeſichts der Ant⸗ wort, die Tſchitſcherin geſtern habe nach London gelangen laſſen. Auch dieſes Blatt beſtätigt, daß eine neue Zu⸗ ſammenkunft in Boulogne zwiſchen Millerand und Lloyd George im Grundſatz beſchloſſen ſei, daß man jedoch noch nicht wiſſe, an welchem Tage die Konferenz ſtattfinde. Die ſchwere engliſche Schlappe in Meſopokamien. London, 6. Aug.(WB.) Nach einer Mitteilung des Kriegs⸗ amtes betrugen die Verluſte der Engländer und Indier im Gefechte bei Hilla in Meſopotamien am 24. Juli insgeſamt 20 Tote, 60 Schwerverwundete und 318 Leichtver⸗ wundete, zuſammen 398 Mann. Außerdem gingen verloren 262 Pferde und Maultiere, ein Feldgeſchütz, 72 Wagen, 12 Maſchinengewehre und 89 Transportkarren. Die Rolle Litwinoffs. m. Köln, 7. Auguſt.(Priv. Tel.) Die„Köln. Itg.“ mel⸗ det aus Paris: Die in Falts erſcheinenden Ruſſiſchen Neueſten Nachrichten wollen erfahren haben, daß die Röteregierung Litwinoff zum Generaldelegferten für Furopa ernannt habe. Man erinnert ſich daran, daß die Verbündeten in Spa es abgelehnt haben, mit Litwinoff zu verhandeln. Das Blatt glaubt deshalb, daß die Räteregierung dieſen durch ſeine Ernennung den Verbündeten aufdrängen will. Neues polikiſches Auftreten von Clemenceau. 65 Paris, 6. Aug.(WB.) Der Intr eant ſchreibt:!“ — ſich zu beſtätigen, daß ſich mit der bſicht trägt, wieder in das politiſche Leben einzutre ten und daß ſeine Freunde ihn zu bewegen ſuchen, für den freigewordenen Senatorenſitz des Dep. Cote⸗du⸗Rord zu be⸗ werben. Tſchechoſlowakiſcher Generalſtreik wegen der Milltar⸗ 5 aushebung. Prag, 6 Aug.(WB.) Die Abendblätter melden au⸗ Eger; Der Generalſtreit in Aſch wird reſtlos durchgeführt) doch iſt die Meldung von einem Streike in Eger unrichtig⸗ m. Köln, 7. maget Pr frs edte gblnge Zel, tung“ aus Wien meldet, ſich Staatsſekretär des Aeußren Dr. Nenner zu kurzem Aufenthalt in den nächſten Tagen nach Bern. Man bringt ſeine Reiſe mit den Kriegsvo bereitungen in Ungarn in Zuſammenhang. Die„halbe“ Homerule in Irland. London, 6. Auguſt.(W..) Reuter. Bei der Beralen der Vorlage über die außerordentlichen Gericht 20 öfein Irland kam es geſtern zuerregten Auseinande ehfüngee, Auf die Ine J erwiderte Lloyd George, eine Dominion 5 merule ohne Vorbehalte ſei undenkbar. In Irland erbeeſge Haerpendbrgen m pen Peuſhen Sſig iſche gen m en dae⸗ Bland m wie den arderen Sordele N ein eigenes Heer und eigene zu underhalten. Aumern Toſch iſt in Billan eincetroffen unmd wird zch von Wert 5 92 * Sboigsberg l. br, 6 Aug,( W5e ee 1 1N ——— — 2—————— * eit , KS eer rerrrern eee Frrrr enn Hätte Samstag, den 7. Auguſt 1920. Maunheimer General-Anzeiger.(Mitkag⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 348. ANus Stadt und Land. Aus der Stadtratsſitzung vom 5. Aug. 1920. Der vom Straßenbahnamt vorgelegte Voranſchlag für 1920/21 ſah einen größeren Fehlbetrag vor. durch Erhöhung der Einnahmen und durch Verminderung der Aus⸗ Zaben iſt es möglich geworden, den voranſchlagsmäßigen Fehl⸗ detrag auf 3,3 Millionen herabzuſetzen. Für dieſen Betrag muß Deckung geſchaffen werden. Um nicht den Vorortverkehr noch Dehr zu belaſten, wird von einer allgemeinen Tarifänderung ab⸗ geſehen und lediglich die unterſte Tarifſtufe von—3 Teil⸗ ſtrecken aufgehoben, ſodaß künftig die bisherigen Preiſe für—5 Teilſtrecken Mindeſtpreiſe ſein werden. Für die Aufſtellung von 2 Hochleitungsdampf⸗ keſſeln im ſtädt. Elektrizitätswerk anſtelle von 2 alten Keſſeln wird vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bürgeraus⸗ ſchuſſes der Betrag von 3 000 000 Mark bewilligt. Zur Unterſtützung hier anſäſſiger bildender Künſtler durch Ankauf von Werken, Erteilung von Aufträgen uſw. wird ein Betrag von 30 000 Mark in den Voranſchlag des Jahres 1920/1 eingeſtellt. Dem National⸗Hygiene⸗Muſeum in Dresden wird die Turn⸗ halle der K 5⸗Schule in der Zeit vom 16. Auguſt bis einſchließlich 12. September 1920 zur Veranſtaltung einer Ausſte llung 18 Bekämpfung der, Geſchlechtskrankheiten über⸗ aſſen. Die Inbetriebnahme des Herſchelbades wird für Monat Oktober ds. Is. in Ausſicht genommen. Eine unerfreuliche Mitteilung des Stadtrals. Wie unſere— 5 aus dem an obiger Stelle veröffentlichten Stadtratsbericht er ehen, werden nunmehr auch bei der hieſigen Straßenbahn Mindeſtpreiſe eingeführt. Es iſt ja in der Bür⸗ gerſchaft hinlänglich bekannt, daß die ſtädtiſchen Betriebe infolge der großen Aufwendungen für Rohmaterialien, für Gehälter und Löhne mit Defizit arbeiten. Das Theater allein ſoll ja mit einem Verluſt von 2 Millionen abſchließen. Das rößte Schmerzenskind der Stadt aber iſt die elektriſche Straßbahn Obwohl man die vor ca. 20 Jahren erfolgte Umwandlung des P erdebahnbetriebs in den elektriſchen Betrieb mit Genugtuung begrüßte, ſo hat man an der, Elektriſchen“ eigentlich niemals eine rechte Freude erlebt. Die Reparaturkoſten verſchlangen ſtets maſſenhaft Geld. Hatte man ein⸗ mal ein gutes Jahr— wir erinnern nur an das Jubiläumsjahr 1907— ſo mußten für Ausbeſſerungen, Neuanſchaffungen etc., wieder Hunderttauſende von Mark und noch mehr ausgegeben werden, ſo⸗ 5 von einer eigentlichen Rentabilität der Straßenbahn überhaupt keine Rede ſein kann. Schon von jeher war das Kapitel„Straßenbahn“ Gegenſtand lebhafter Debatten im Bürgerausſchuß, ohne daß dadurch der Elektriſchen irgendwie geholfen wurde. Die Tarifſätze waren in Friedenszeiten entſchieden zu niedrig. Wurde aber der Vorſchlag einer Erhöhung gemacht, ſo gab es einen Sturm der Entrüſtung im Bürgerausſchuß. In iſe ſu machte früher nicht die Straßen⸗ nverwaltung die Preiſe, ſondern der Bürgerausſchuß ſetzte dieſe feſt, iadem er alle Anträge auf Tariferhöhung rundweg ablehnte. Aber nicht allein dadurch geriet die Elektriſche in dieſes finanzielle ilemma hinein; es ſpielten auch andere Faktoren mit. Es hat jedoch wenig Wert, über dieſe Unterlaſſungsſünden zu klagen, die ſich heute bitter rächen. Unſere Leſer wiſſen, welchen Kampf die Durchdrückung der letzten Tariferhöhung für die Elektriſche im Bürgerausſchuß 9 25 Daß der Fehlbetrag gedeckt werden muß, darüber herrſchte Einſtim⸗ migkeit. Aber woher nehmen, war die große Frage, deren Löſung der Stadtrat nun dadurch fand, daß er den 50 Pfg.⸗Fahrſchein und damit die Teilſtrecke—3 abſchafft⸗ und an ihrer Stelle Mind e ſt⸗ reiſe von 75 Pfennig pro Fahrt bis zu 5 Teilſtrecken ein⸗ . Die Tatſache, daß der Fehlbetrag der Elektriſchen auf 3,3 Millionen herabgeſetzt werde konnte, verdient ja Anerkennung. Wenn aber der Stadtrat glaubt, durch Einführung des 75 Pfg.⸗Fahrſcheins ie fehlenden 3,3 Millionen einzubringen, ſo können wir ihm hierin ſolut nicht zuſtimmen. Wir verkennen die ſchwierige Lage Stadtrats nicht, hier einen gerechten Ausgleich herbeizuführen; o aber die vorgeſchlagene Löſung die richtige iſt, bezweifeln wir ſtark. Wir befürchten vielmehr, daß der erhoffte finanzielle Effekt gänzlich ausbleibt und daß infolge der bald unerſchwinglichen Preiſe der Straßenbahn ein ganz erheblicher Ausfall an durch weitere Einſparungen im inneren Betriebe den Fehlbetrag zu ee Es ſteht feſt, daß viele Leute die Elektriſche leltelic deshalb tugen. weil der Satz von 50 Pfg. noch einigermaßen erſchwinglich ſb., Wird dieſer Betrag aber plöhlich um 25 Pfg. erhöht, ſo dürften zben viele Leute es vorziehen, von der Benützung der Elektriſchen bſtand zu nehmen. Bei dieſer Gelegenheit ſei übrigens verbeauf, die Städte Karlsruhe, Stuttgart und Mürnberg zerwieſen, in denen man immer noch fünf und mehr Teil⸗ Beegen um 50 Pfennig fahren kann. Wir glauben, was in dieſen Naädten möglich ſollte doch auch in Mannheim gehen. Nie bleibt da der Abbau, von dem ſo viel geſchrieben wird, wenn e Stadt mit einer ſolch einſchneidenden Tariferhöhung kommt? Wir möchten der Straßenbahnverwaltung empfehlen, zur Verringe⸗ Defizits einmal mit dem Freikarten⸗unweſen dufguräumen. Wenn man der Bürgerſchaft zumutet, einen Min⸗ deſtpreis von 75 Pfg. für die Elektriſche zu bezahlen, ſo kann an⸗ Unechtes Sprichwortgold. Von Richard Zoozmann. 5 Sprichwort, wahr Wort, ſagt ein alter Spruch, und auf ie Mehrzahl der Sprichwörter mag auch zutreffen, was ein anderer alter Spruch behauptet: Kein Sprichwort lügt, ſein Schein nur trügt. Betrachtet man aber manche dieſer ſogenann⸗ ten goldenen Worte genauer, ſo kann man ſich zuweilen doch nicht der Erkenntnis verſchließen, daß ſich viel Truggold da⸗ zunter befindet und man dem ſcharfſinnigen Philoſophen Georg riſtoph Lichtenberg recht geben muß, wenn er ſagt:„Die 0 chwörter leben in ewigem Krieg wie alle Regeln, die nicht er Unterſuchungsgeiſt, ſondern die Laune gibt.“ 5 Einige ſolcher aus Laune geborener Sprichwörter gebe ich termit dem Unterſuchungsgeiſt anheim. „Aller Anfang iſt ſchwer.“— Ganz falſch! Eine Sache ſtättfangen, iſt ein Kinderſpiel— das wird jeder Künſtler be⸗ datigen T aber ſie gut und erfolgreich zu Ende zu führen, aus iſt die Schwierigkeit! Der Volksmund hat in richtigem upfinden der Anfechtbarkeit dieſes Sprichwortes das Witzwort ſchrägt: Aller Anfang iſt ſchwer, ſagte der Dieb— und da Dil er einen Amboß.— Anaſtaſius Grün aber findet als odehter den ſchönſten Ausdruck hierfür: Sei leicht der Anfang er ſchwer: Das Ende nur bringt Lob und Ehr. „De mortuis nil nisi bene“, über die Toten ſoll 7 uur Gutes reden. Wirklich? Warum? Wer ein Schuft ar, wird ebenſowenig ein Heiliger, wenn er ſeine ſterbliche alle abgelegt hat, wie ein Spitzbube ein ehrlicher Mann wird, man ihm den geſtohlenen Ueberrock wieder abnimmt. ſtorb Dante ſeine Komödie ſchreiben können, wenn er die ver⸗ überenen Schurken nicht gebrandmarkt hätte? Kann man dann erhaupt Geſchichte ſchreiben? Daß über die Toten nur 0 utes geredet wird, das lehren die Leichenreden und Grab⸗ Meſen, nach denen zu urteilen nur die beſten und edelſten eeſchen zu ſterben ſcheinen und die Leidtragenden, die Ueber⸗ dererſeits auch verlangt werden, daß die 4000 Freikartenbeſitzer ihre Fahrt bezahlen. Daß Schwerkriegsverletzte uſw. ihre Freikartden behalten ſollen, iſt außer Zweifel. Auch die Herren Bürgerausſchuß⸗ mitglieder werden in anbetracht der ſchlechten Finanzlage der Straßenbahn wohl auf ihre Freikarten v erzichten wollen. Wir brauchen nicht beſonders zu betonen, daß das Amt eines Stadt⸗ verordneten ein Ghrenamt iſt. Wo ein Wille iſt, iſt auch ein Weg und ſchließlich findet ſich doch noch manche Stelle, wo Er⸗ ſparniſſe gemacht werden können. Jedenfalls aber wird der Be⸗ — des Stadtrates von ſeiten der Bürgerſchaft mit großem Be⸗ remden aufgenommen werden. Auch dem zweiten Beſchluß des Stadtrates, wonach für den Monat Oktober die Inbetriebnahme des Herſchel⸗ bades in Ausſicht geſtellt iſt, iſt nur bedingt zuzuſtimmen So 85 wir die Betriebseröffnung dieſes Bades begrüßen, ſo ſchwere edenken ſprechen gegen dieſelbe. Wir erinnern nur daran, daß monatlich 2 Millionen Tonnen Kohlen an die Entente abzu⸗ liefern find, daß infolgedeſſen große Betriebe weniger Kohlen er⸗ halten und Arbeiterentlaſſungen vornehmen. Wenn die Stadt Mannheim die Kohlen für das Herſchelbad übrig hat, ſoll es uns recht ſein, vorläufig aber können wir es nicht glauben. ch. Enkſchädigung der Gemeinden für Erhebung von Reichsſleuern. Der Reichsminiſter der Finanzen hat angeordnet, daß Ge⸗ meinden, die mit der Veranlagung der Umſatzſteuer und der Grunderwerbsſteuer betraut ſind, dafür eine Ent⸗ ſchädigung in Höhe von 4% des von ihnen an die Finanz⸗ kaſſe abgelieferten Ertrags aus der Reichskaſſe erhalten. Die gleiche Entſchädigung hinſichtlich des Aufkommens an Umſatzſteuer durch Verwendung von Steuermarken ſteht ihnen zu, ſoweit ihr IAmſatzſteueramt bei der Ausübung der Steueraufſicht von dieſen Beträgen Kenntnis erhält. Sind Gemeinden lediglich mit der Er⸗ hebung der Reichsabgabe, z. B. der Reichseinkommenſteuer— be⸗ traut, ſo erhalten ſie eine Entſchädigung von 40% des von ihnen abgelieferten Ertrages der Abgabe. Werden ſie, 5 mit der Verwaltung im übrigen betraut zu ſein, zur Mitwirkung bei der Veranlagung einer Reichsſteuer für Vorbogen. ſo werden es die dadurch erwachſenen Ausgaben für Vordrucke, Formblätter, Porto, Austrigen und Einholen der Liſten, Aufforderungen zu Steuerer⸗ klärungen und Steuerbeſcheiden erſetzt. Abgelehnte Einführung von Sommerkarten Mannheim⸗ Heidelberg. Auf eine Eingabe des Bürgermeiſteramtes der Stadt Mann⸗ heim und der Handelskammer auf Wiedereinführung von Sommerkarten für den Verkehr zwiſchen Mannheim und Heidelberg oder eine Ermäßigung der Fahrpreiſe 4. Klaſſe hat ſich die Eiſenbahn⸗Generaldirektion geäußert, daß die derzeitige Finanzlage der deutſchen Reichseiſenbahnen nicht geſtattet, der Fahrpreisermäßigung näher zu treten. Es ſoll auf die Frage zurückgekommen werden, ſobald ſich die Betriebsführung in der Reichseiſenbahn wirtſchaftlicher geſtaltet hat. Die Entſcheidung der Eiſenbahn⸗Generaldirektion iſt umſomehr zu bedauern, als gerade durch die vorgeſchlagene Fahrpreisermäßigung zwiſchen Mann⸗ heim und Heidelberg durch ſtärkere Benutzung der Züge erhöhte Einnahmen hätten geſchaffen werden können. Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten, Ortsverband Mannheim. Der Bund hat in ſeiner vor einigen Tagen ſtattgefundenen Mitgliederverſammlung 155 ausführlich mit dem Generalſtreit be⸗ ſchäftigt. Seitens der Angeſtellten wurden die von den Arbeit⸗ gebern gemachten Vorſchläge einſtimmig abgelehnt und die von der Zentralſtelle aufgeſtellten Forderungen als recht und billig ange⸗ ſehen. Mit den ſonſtigen Beſtimmungen im Tarif war die Ver⸗ 8 im allgemeinen einverſtanden. Ueber das Verhältnis es Einzelhandels zum Generalſtreik wurde ein beſonderer Bericht erſtattet, deſſen Niederſchlag in der folgenden Entſchließung zum Ausdruck kommt: „Die bei der Vollverſammlung des Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten Ortsverband Mannheim, am Mittwoch, den 4. Au⸗ uſt 1920 in der„Liedertafel“ zahlreich anweſenden Angehörigen des Einzel⸗Verbandes erklären einmütig: Die Anſicht der Ar⸗ beitgeber, die die Organiſationen die Angeſtellten verhetzen und zu neuen Forderungen aufreizen, ferner, daß die Angeſtellten ſelber einſähen, daß der Einzel⸗Handel keine höheren Gehälter bezw. Löhne zahlen könne und die Angeſtellten mit ihrem Los zufrieden ſeien, iſt ein großer Irrtum und zugleich ein Be⸗ weis für den großen Mangel an Verſtändnis für die Lage ihrer Angeſtellten. Es ſollte eigentlich gar keiner Erklärun bedürfen, daß kein Angeſtellter heute auch nur annähernd mit ſeinem Ge⸗ halt auskommen kann. Die Angeſtellten können auch nicht denken, daß den Arbeit⸗ 8 dieſe Tatſache unbekannt geblieben iſt und erwarten, die Herren in richtiger Erkenntnis der ſchlechten wirtſchaft⸗ lichen Lage ihrer Angeſtellten, dieſe durch ausreichende Bezah⸗ lung in die Lage verſetzen, einigermaßen den heutigen Verhält⸗ niſſen entſprechend leben zu können. Nicht ſelten iſt die mangel⸗ hafte Bezahlung und die 5 entſtehende Not, die Ur⸗ ſache zu Unehrlichkeiten, und ſo cher Srgdnifate ſoll kein Prinzi⸗ pal ſein Perſonal ausſetzen. Die Organiſationen aber werden aufgefordert, weiter wie bisher die lerſtüſen der Angeſtellten energiſch zu pertreten; tatkräftigſte Unterſtü ung durch alle Ar⸗ beitnehmer ſichern wir ihnen zu. können. Aber es iſt auch falſch, alle Schlechtigkeiten und Ge⸗ meinheiten zu vertuſchen oder gar ſchön zu finden, nur weil ihre Urheber nicht mehr leben. Am beſten alſo: man ſchweige ſich aus, wenn das Geſpräch auf ſolche Leute koumt. „Es iſt nicht alles Gold, was glänzt.“ Sehr richtig! Aber vieles, was nicht glänzt, iſt manchmal auch Gold, ſogar ſehr echtes! „Der Klügere gibt nach.“ Das ſagt man in der Regel zu dem dümmeren von zweien, die ſich ſtreiten. Ein wirklich Kluger und von ſeinem Recht Ueberzeugter läßt ſich von der Verteidigung und Verfechtung ſeines Rechts nicht abhalten— ſollte es wenigſtens niemals tun! „Alles verſtehen, heißt alles verzeihen“(Tout comprendre cest tout pardonner). Ein gefährliches Sprich⸗ wort, trotzdem es uralt iſt; denn nicht Fran von Stasl mit ihrem tout comprendre rend très indulgent(1807) iſt die Schöpferin dieſer Redensart, nein, ſie findet ſich ſchon bei Quintilian, Terenz, Cicero, und Goethe(im Taſſo 2, 1:„Was wirverſtehn, das können wir nicht tadeln“— und im Weſtöſtli⸗ chen Diwan:„Denn wer einmal uns verſteht, wird uns auch verzeihen.“) Trotzdem iſt es ein gefährliches Sprichwort, recht bequem für jeden dummen oder ſchlechten Menſchen, ſich rein zu waſchen oder Verzeihung zu erlangen. Wenn einer die niedrigen oder gemeinen Beweggründe begriffen hat, wird man oft erſt recht ein hieraus entſtandenes Vergehen verurteilen müſſen.— Das erkannte ſchon der um 300 nach Chriſti Geburt lebende Lactantius, der in ſeiner Schrift vom Zorne Gottes ſchrieb: „Wer immer verzeiht, der ſtärkt die Frechheit zu größeren Freveln.“, „Volkes Stimme, Gottes Stimme,“(Vox populi vox dei) ſprechen wir dem alten Seneca nach; der Perſer ſagt: des Volkes Zunge iſt des Herrgotts Keſſelpauke, Aſchylus behauptet: Die volkserhobene Stimme traun, hat viel Gewalt, und Martin Opitz, der Boberſchwan, alexandrinnert: Verachte, was von mir das Volk ſpricht, nicht zu ſehr: Wer jedermann verſchmäht, den achtet niemand mehr. Vorſichtiger drückte ſi inden, die ſchlechten Menſchen ſind. Natürlich ſoll man nicht ecehäſ ig über die Toten veden, die ſich nicht mehr verteidigen ſchon James Fox aus in ſeiner Rede über geeinte und wirk⸗ ſame Verwaltung vom 20, Febr. 1784. Die Stimme des mengen Sonnenſchein, Regen und Gewitter. Die Hitze zu Beginn dieſer Woche wurde öfters unterbrochen durch anhaltenden Regen, der manchen Ausflügler zum frühzeitigen Verlaſſen ſeines Fprienaufenthaltes veranlaßte. Nach dem Regen aber ſcheinte die liebe Sonne wiederum in voller hochſommerlicher Wärme und lies den Himmel im ſchönſten Blau erſtrahlen. Das Wetker iſt der Vegetation außerordentlich förderlich, wenngleich die abendliche Kühle, die ſich ſeit der Gewityrneigung am Donnerstag abend oft recht empfindlich bemerkbar macht, Menſchen, Tiere und Pflanzen nicht gerade dienlich iſt. Trotzdem nimmt man die kühle Luft gerne hin, da ja die vergangenen Hundstage mehr, wie manchem lieb war, Hitze in reichlichſtem Mafy ausſtrahlten. Infolge des ſtärkeren Luftdrucks der letzten Tage iſt auch die Waſſerwärme des Rheines etwas zurückgegangen Doch verzeichnet dieſe heute früh bereits wieder 16% Grad, was als eine geradezu ideale Waſſer⸗ wärme für den Schwimmſport zu bezeichnen iſt. Während nun bei den letzten Hundstagen die badeluſtige Schulfugend nicht gerade zur Freude der Anwohner des Stephanienufers mit einem wahren Indianer⸗ geheul zum ſtädtiſchen Rheinbad hinauseilte, war es in den letzten Tagen ruhiger und ſtiller im Badebetriebe. Es iſt die alte Wahr⸗ nehmung, daß bei Regenwetter die Badeluſt ſofort ausſetzt, obwohl das Waſſer gerade nach einem Regen angenehm temryriert iſt. Geht aber den Buben und Mädels nur ein kleines kühles Lüftchen um ihr Näschen, ſo werden ſie entweder waſſerſckyu oder die Mutter läßt ſie nicht zum Haus hinaus. Was aber unſere Jugend braucht, iſt Abhärtung. Darum gehören ſie auch bei weniger freundlichem Wetter hinaus in Gottes freie Natur zur Stählung und Kräftigung ihres Körpers und damit auch iheps Geiſtes. ch. Die Wetterlage. Die letzte Berichtswoche hat unbeſtändiges Wetter mit raſchem Wechſel zwiſchen Regen und vorübergehender Trockenheit in ganz Südweſtdeutſchland gebracht. Atlantiſche Tiefdruckgebiete, die in den vorhergehenden Monaten nur ſchwach entwickelt waren, haben 3. Zt. beſtimmenden Einfluß auf die Witterung Mitteleuropas und wandern in ununterbrochener Folge über Nordeuropa. Gleichzeitig ſtellt hoher Druck über Spanien ein von Süden nach Norden ge⸗ richtetes Druckgefälle her, ſodaß feuchte Südweſtwinde Deutſchland überfluten. Häufige Regenfälle waren die Folge dieſer Druckver⸗ teilung. Vom.—6. Auguſt ſind in Baden folgende Niederſchlags⸗ in Liter/ am gefallen: Wertheim(Maingebiet) 48, Könfgſtuhl bei Heidelberg 49, Karlsruhe 39, Baden⸗Baden 6157 Villingen(Baar) 27, Feldberg 67 und St. Blaſien 48. Die regne⸗ riſche Witterung war den Erntearbeiten nicht günſtig. Am.,., 4. und 5. Auguſt kam es auch in verſchiedenen Gegenden Badens wieder zur Gewitterbildung, beſonders im ſüdlichen Schwarzwald. Schäden ſind nicht gemeldet worden. Heute(am 6. Auguſt) lagert ein kräftiges Tiefdruckgebiet über Dänemark, und bringt auf ſeiner Weſtſeite beim Vorüberzug nach Nordoſteuropa mit nördlichen Winden kühle Luftmaſſen. Neue Wirbel ſcheinen jetzt nicht mehr unmittelbar zu folgen, ſodaß mit einer Periode trockener Witterung zunächſt gerechnet werden kann. Landeswetterwarte. Bom Haupkmarkt. Der heutige Markttag war wie der Donnerstagmarkt recht gut beſchickt. Alle Marktwaren waren in beliebiger Qualität vorhanden. Pon Gemüſe ſei insbeſondere Weißkraut erwähnt, das die Pfälzer in guter und ſchöner Ware herüberſchickten. Auch ſchöne Pfifferlinge brachten ſie mit, obwohl ſie letzte Woche kategoriſch erklärten, zu 1,50 Mark keine mehr zu liefern. Steinpilze ſah man heute weniger, doch dürften am Montag ziemlich viel zugeführt werden, da die gegenwärtige Witterung dem Wachstum der Pilze ſehr förderlich iſt. Merkwürdigerweiſe iſt die Zufuhr von Bo hnen recht gering Handſchuhsheim und Doſſenheim, die Hauptlieferanten des Marktes mit Bohnen, verſagen faſt gänzlich. Wie wir hören, ſollen Großkäufer an der Bergſtraße die Bohnen waggonweiſe weg⸗ bringen. Für den Zentner Zwetſchgen wurden heute fruh im Großeinkauf 60 Mark bezahlt. Es ſind meiſtens Bühler Zwetſchgen in guter ausgereifter Ware. Pfundweiſe bekam man zu 1 Mart ausgewogen. Die Preiſe ſämtlicher Marktwaren hielten ſich im Rahmen des Donnerstagmarktes. Vorausſichtlich tritt für Bohnen mangels der ungenügenden Zufuhr eine kleine Preiserhöhung ein. Der Marktverkehr war angeregt. ch. Die Aebernahme von elſaß lothringiſchen Referendaren in den badiſchen Vorbereitungsdienſt. Die elſaß⸗lothringiſchen Referendare Alfred Aichele aus Waldshut, Luzian Benz aus Straßburg 1.., Paul Eltis aus Kolmar, Dr. Sally Weil aus Straßburg i.., Friedrich Wilßer aus Saargemünd ſind auf Grund der von ihnen in Elſaß⸗Lothringen beſtandenen erſten juriſtiſchen Prü⸗ fung in den badiſchen Vorbereitungsdienſt aufgenommen worden. Prägung von Münzen. Die Münzprägungen im Juni zeichnen ſich durch eine auffallende ſtarke Nachbeſtellung von 50 Pfg.⸗Stüäcken aus Aluminium aus. Davon wurden für Mk. 7 127 906 neu geprägt, ſo daß man in Zukunft der neuen, ſehr anſprechenden Münze häufiger als bisher begegnen wird. Des weiteren ſind im Juni für Mk. 789 197,15 eiſerne 5 Pfg.⸗Stücke und für Mk. 1 632 769,40 eiſerne 10 Pfe.⸗Stücke geprägt worden. B. Ein Pionierpark verloren. Was im täglichen Leben alles verloren geht und wieder geſucht wird, zeigt ſe ein Blick in die Tageszeitungen: Hunde, Koffer, Schmuck, Inſtrumente u. a. m. Nun gibt es in unſerer Zeit der Abwicklung des alten Heeres auch ein wöchentlich erſcheinendes„Abwicklungs⸗Verordnungsblatt“ Darin finden ſich Nachforſchungen nach früheren Heeresangehöri⸗ gen, Anordnungen über Geldbedarf der Dienſtſtellen, Zuſchüſſe zu Tagegeldern, Ausſchreibungen nach früher beſtandenen kleineren Volkes ſollte ſtets mit Aufmerkſamkeit angehört werden, wenn⸗ gleich ſie nicht immer Gehorſam erheiſcht.— Aber den Nagel auf den Kopf trifft der lachende Philoſoph Karl Julius Weber, wenn er feſtſtell: Das berühmte Vox populi vox dei gleicht auf ein Haar dem jfidiſchen: Kreuzigt ihn! Kreuzigt ihn! Schließen wir mit dem Wort„Ende gut alles gut“, was ebenſo falſch iſt wie das vom leichten Anfang; denn oft kommt das„dicke Ende“(das Unheil) erſt nach, und„das Ende trägt die 1 ſagt ein anderes altes Wort, und Me⸗ phiſtopheles warnt:„Gewöhnlich gehts am Ende ſcharf“, was ſich ſchon im Altfranzöſiſchen findet: En la coue est li en- cumbres(Am Ende iſt das Hindernis) und was der Nieder⸗ länder ſo ausdrückt: Int stertken light het fenyn— Im Ende liegt das Gift.— Alſo Anfang und Ende ſtimmen über⸗ ein, wie es eins der wenigen wahren Sprichwörter ausdrückt: Wohl angefangen iſt gut, wohl enden iſt beſſer. Neues Theater im Noſengatten. Wiener Operettenſpiele. VI. Die Dollarprinzeſſin. Einerſeits— anderſeits! Einerſeits die kleine Saalbühne und das kleine Operetten⸗Orcheſter, dem wichtige„zweite“ Holzbläſer fehlen, anderſeits die anzuerkennenden Bemühungen der Herren Fritz Keßner und Otto Warbeck. Die Inſzenierung war, ſo weit die Büh⸗ nenverhältniſſe erlauben, anmutig und geſchmackvoll, und die kapell⸗ meiſterliche Gewandtheit, insbeſondere die Fähigkeit, mit wenigen, aber beſtimmten Weiſungen des Taktſtocks das Ganze zuſammen⸗ zuhalten, zu beleben und mit feinen Schattierungen zu bereichern, war wieder von ausnehmendem Reiz. Einerſeits der Chor der Ma⸗ ſchinenſchreiberinnen, anderſeits das Tanzfinale, das den erſten Akt mit ſicherer Wirkung abgeſchloſſen hat... Einerſeits die erfahrung, die Frau Leffler wie Herrn Herold auszeichnen— ſie „wiſſen, wies gemacht wird“— anderſeits die vornehme Darftellung und der ſchöne Geſang der Künſtlerin und die vortrefflich ausgear⸗ beiteten Duos. Nun enthält dieſe Operette noch wi tige Epiſoden, um die ſich Fräulein Lore Ethoff und die Herren Heinz Rohleder und Franz Sauer nach Maßgabe ihrer ſtimmlichen Mittel bemühten, anderſeits Frau Valerie von Neuendorf, die ſich bereits als fein⸗ ſinnige Darſtellerin erwieſen hat. Dann aber die Saldoſeite: Herr Hugo Steinherr als kanadiſcher Milliarden⸗Gewinnler, ein lebens⸗ wahrer Darſteller ſolcher Typen, Herr Otto Warbeck als verkrachter deutſcher Edelmann und vielerfahrener Lebenskünſtler, und Fräulenm . Seſte. Nr. 348. MNaneioĩmer enerei · Anzeiger.(mittag- Ausgabe.) Formationen u. a. m. Nr. 15 dieſes Blattes aber en Nachforſchung des Hesres⸗Abwicklungs⸗Amtes Preuße der Abwicklungsſtelle des Korps⸗Pionier⸗Parks IV. Es iſt anzuneh⸗ men, daß die geſuchte Stelle völlig verloren gegangen iſt ſamt ihren Leiter, den Angeſtellten und Arbeitern, und mit ihnen wahrſcheinlich auch der ganze Park mit ſeinen Millionen⸗ werten! Jiſcherkarten. Nach einer Verordnung des Miniſteriums des Innern müſſen die Fiſcherkarten für nicht gewerbsmäßige Fiſcher künftig mit einer Perſonalbeſchreibung und einem Lichtbild des Berechtigten aus neueſter Zeit, das nicht aufgezogen dem Geſuche um Erteilung einer Fiſcherkarte anzuſchließen iſt, verſehen ſein. Vereinsnachrichten. + * Bund der techniſchen Angeſtellten und Beaunbe. Wie aus der Bekanntmachimg im Anzeigenteil vorliegender Nummer erſichtlich, hält der Bund heute abend eine Verſammlung ab, in der über die Stellungnahme zum Schiedsſpruch über den General⸗Tarif Beſchluß gefaßt wird. Vergnügungen. Künſtlertheater„Apolld“. Der letzte Spielmonat der dies⸗ jährigen Sommerſpielzeit bringt auch die letzten Gaſtſpiele des „Kölner Metropoltheaters“, das im Laufe dieſes Sommers ſo erfolg⸗ reich tätig war und ſich am 31. Auguſt verabſchiedet. Während einige Tage noch„Die Roſe von Stambul“ auf dem Spielplan bleibt, bereitet Oberreg. Feiner die erfolgreiche Operette„Gri⸗ gri“ von Paul Lincke vor, der dann noch ein Werk von Gilbert folgen wird. Nus Luòdwigshafen. endwigshafen a. Rh., 7. Aug. Wie die„Pfülz. Poſt“ aus Heltersberg(Pfalz) meldet, wurden die durch die Stillegung in der Schuhinduſtrie arbeitslos gewordenen Arbeiter von der Gemeinde Heltersberg bei Notſtandsarbeiten mit einem Stundenlohn von 280 Mk. beſchäftigt. Eine Forderung auf Lohnerhöhung wurde vom Bürgermeiſteramt abgelehnt. Gleichzeitig wurde ihnen mitgeteilt, daß bei der Arbeit Politik zu unterbleiben habe und daß im gegenteiligen Falle bei der Beſatzungsbehörde der Antrag auf Ausweiſung geſtellt werde. Rommunales. Darmſicdk, 6. Auguſt. Die gegenwärtige Erwerbseloſigkeit macht es notwendig, neue Notſtandsarbeiten bereitzuſtellen. Die Stadtverwaltung will dafür in eigener Regie 1. durch das ſtädt. Tiefbauamt Straßen⸗ und Kanalbauten mit einem Koſtenaufwand von 5 130 000.— Mk., 2. durch das ſtädt. Hochbauamt Unterhaltungs⸗ und Neubauten pp. mit einem Aufwand von 10 324 690.— Mk., 3. durch die Stadtgärtnerei und Waldfriedhof mit einem Aufwand pon 139 000.— Mk., Notſtand⸗arbeiten ausführen laſſen. An Mitteln werden hierzu rund 20 Millionen Mark zu Laſten eines neu auf⸗ zunehmenden Anlelyng genehmigt.— Zur Herſtellung von Haus⸗ plänen für das Wohnungsamt wird ein Kredit von 25 000.— Mk. bereitgeſtellt, um die ſtellenloſen Architekten und Techniker weiter beſchäftigen zu können.— Zur Behebung denr Wohnungsnot werden in verſchiedenen ſtädtiſchen Gebünden Dachwohnungen her⸗ gerichket und hierfür 29 150.— Mk. zur Inſtandſehung weiterer Wohnungen ein Kredit von 12 400.— Mk. bewilligt.— Die Stadt⸗ kaſſe iſt ermächtigt, den bedürftigen Haushaltungen derart zu helſen, daß ſie auf Antrag bei Leiſtung einer entſprechenden Anzahlung die reſtliche Kartoffelſchuld vor ygt mit der Verpflichtung, ſie in Wochen⸗ oder Monatsraten zurückzuzahlen.— Die Holzverkaufspreiſe werden für Laubholz auf 14.— Mk., Nadelholz auf 12.— Mk., Stockholz auf 9 Mk. pro Zentner erhöht. ANus dem Zande. + Ladenburg, 6. Aug. Ein hieſiger verheirateter Geſchäfts⸗ mann ſtahl geſtern Birnen. Als eine in der Nähe beſchäftigte Irau mit ihren zwei Buben den von der Ferne noch fremden Obſt⸗ dieb zu erkennen verſuchte, hatte derſelbe die Dreiſtigkeit, ihnen mit Halsabſchneiden zu drohen und wiederholte bei ſeiner nach⸗ herigen Vorbeifahrt mit dem Rad die Drohung nochmals. & Heidelberg, 6. Aug. In der Umgegend ſind einige größere Diebſtähle vorgekommen. So wurden der Lederfabrik Pirſch in Neckargemünd ſechs Ballen ſchwarzes Rindboxleder im Wert von 35 000 M. geſtohlen. Die Diebe ſind nach Einſchlagen eines Fenſters in den Lagerraum eingeſtiegen. Die Firma hat 1000 M. Belohnung auf die Wiedererlangung des Leders und Ergreifung der Täter ausgeſetzt. Ferner wurde in Sandhauſen eine Zigarren⸗ fabrik durch Einbrecher heimgeſucht. Sie erbeuteten einen Ballen Tabak im Werte von 11000 Mark. Weinheim, 6. Aug. Nach dem Vorbild des Kommunalver⸗ bandss Weinheim⸗Land hat nun auch der hieſige Kommunalver⸗ bands⸗Ausſchuß beſchloſſen, mit ſofortiger Wirkung die Prot⸗ und Mehlpreiſe herabzuſetzen. Birkenau, 6. Aug. Fabrikant Friedrich Gröſche, der Be⸗ ſitzer der hieſ. Kammfabrit, iſt 51 Jahre alt, in der chirurgiſchen Klinik zu Heidelberg geſtorben. Hardheim b. Walldürn, 5. Auguſt. Zu einer großen Men⸗ ſchenanſammlung kam es letzter Tage, als aus dem Erftal ein Vieh⸗ transport 155 der hier auf die Bahn geladen werden ſollte. Die Menge nahm Stellung gegen den Händler Adler aus Rappenau und nahm ihm acht Ochſen ab, für die dem Händler nur der feſtgeſetzte Höchſtpreis von.20„ für das Pfund Lebendgewicht bezahlt wurde. Da er im Erftal weit über den Höchſtpreis zahlte, erwuchs ihm ein Schaden von 23 000 ⸗. Die acht Ochſen werden für die Fleiſchver⸗ Erdatg der Bevölkerung in Hardheim und Walldürn verwendet. „Tauberbote wurde feſtgeſtellt, daß der Händler Adler, der durch⸗ ſag.40„ für das Lebendgewicht zahlte, gar keinen Berechtigungs⸗ ſchein zum Handel hat. Karlsrrhe, g. Aug. Wio der„Volksfreund“ meldet, befindet ſich auf dem hieſigen Rangierbahuͤhofe eine große Anzahl Eiſen⸗ Gretel Berndt, die auch iſen Daiſy ſo manche perſönliche Note ver⸗ lieh. Unſere Leſer wiſſen nun, wie das Ganze war; die Wieder⸗ holungen werden ja noch mehr Glätte bringen. A. Bl. Aus dem Mannheimer Kunſtleben. Maunheimer Kunſtverein E. B. Die Werke von Prof. Fr. Hoch J, München, Emmy Liſchke 7, München, Fried Bach, Lörrach, Elfriede Michel, Berlin⸗Friedengau, H. Kupferſchmid, Karlsruhe, Paul Dahlen, Wiesbaden, Rich. Schmitt, Pforzheim und Karl Oſter⸗ tag, Mannheim, bleiben nur noch über Sonnta ausgeſtellt.— Ver⸗ kauft wurden: 4 Radierungen von H. Kupferſchmid und 1 Litho⸗ graphie von Prof. Fr. Hoch F.— Die Ausſtellungen des Kunſtver⸗ eins werden von Montag, den 9. Auguſt bis anfangs September unterbrochen. Der Beginn der neuen Ausſtellungen wird bekannt gegeben Wiſſenſchaſt. e Das Vorleſungsverzeichnis der Aniderſität Heidelberg iſt ſoßzt erſchienen, nachdem das Sommerſemeſter zu Ende gegangen iſt. Das — 18 beginnt am 14. Oktober. Der Beginn der Vorleſun⸗ gen iſt auf den 26. Oktober ſeigeſeh worden, die erſten Immatriku⸗ lation auf den 30. Oktober, die letzte auf den 20. November. Als Rektor wurde, wie ſchon berichtet, Prof. Dr. Hoops gewählt. Detane der einzelnen Fakultäten ſind: Prof. Dr. v. Schubert (Theologie), Prof. Dr. Endemann(Jur.), Prof. Dr. Bartholomae (Phil.), Prof. Dr. Th. Curtius(Naturw⸗Math.), Prof Dr. Enderlen (Med.). Nach den allgemeinen werden Ausländer von ab nur noch zum Studium zugelaſſen, wenn in ihrem Staat egenſeitigkeit verbürgt iſt und wenn durch ihre Zruaffung chtigte 2 prüche deutſcher Studierenden und ſonftige deutſche Inketeſſen nicht verletzt werden. Neu iſt fer⸗ Ret, daß vom Winterſemeſter db entſprechend der Aenderungen in der Kehrerbüdung als Hörer auch Männer und Frauen zugelaſſen werden, die im Beſitz der Lehrberechtigung an Bolks⸗ ſchulen ſind. Ausländer werden nur ausna msweiſe als Hörer zugelaſſen. Die Kollegiengelder erfahren eine rhöhung von 5 auf 8& für die Stunde, für Vorteſungen mit Experimenten auf 16. At eine teilte die Eiſenbahngeneraldirektion mit, daß von der würde. mitgenommen. en mik Heeresgut und mit Munition, die durch 8 e ne Polen befürdert werden ſollen. Das Perſonal hat ſich geweigert, dieſe Kriegsgüter nach Polen zu befördern. Weiter ſind eine große Anzahl Waggon von Gütern hier verſtaut, die nach Ungarn befördert werden ſollen. Das Perſonal verwei⸗ gert ebenfalls die Beförderung dieſer Güter. Bei der Beratkung Reichsregie⸗ rung mitgeteilt wurde, es müſſen unter ihrer Zuſtimmung über 400 Waggon in die Tſchecho⸗Slowakei befördert werden. Die Wag⸗ gons enthalten. Fett 170 Waäggons, Flugzeuge 200 Waggons, Uni⸗ eren zwei Sendungen ſind ebenfalls htet, daß dieſez Material ebenfalls für Poen direkt und indirekt verwendet werden ſollen. Der Betriebsrat rie ſofort, daß das Perſonal auch dieſe Beförderung ablehnen ſormen 100 Waggons. Die le Heeresgut. Es wird befüre eL )KRaumünzach(Murgtal), 7. Aug. Von einem furchtbaren Unwetter wurde geſtern nachmitiag zwiſchen 3 und 4 Uhr unſer Tal heimgeſucht. Drei Gewitter ſtanden ſich in dem Talkeſſel zwiſchen Trabronn und Kirſchbaumwaſen gegenüber, die zu einem Hagel⸗ wetter führten, wie es hier niemand gedenkt. 20 Zentimeter hoch lagen die Hagelkörner, die in Kirſchbaumwafen alles ver⸗ nichteten, was zäher Fleiß der Bewohner dem kargen Boden abgerungen hatten. Leider hat, wie die„Raſtatter Zeitung“ mitteilt, das Gewitter auch in Trabronn ein Menſchenleben gefordert. Zwei Kinder des Anton Schoch, die im Walde auf dem Heimweg von dem raſenden Sturm überraſcht wurden, wurden von dem Luftdruck zu Boden gedrückt und erwarteten zuſammengekauert den Tod, der dann auch wirklich eintrat, indem eine fallende Tanne, deren Fall von den Kindern garnicht gehört wurde, die Kinder unter ſich begrub. Der raſch herbeigeholten Hilfe gelang es, das Mädchen noch lebend unter der Tanne hervorzubringen, während der 15jährige Knabe Franz Schoch bereits ſchon tot war. Offenburg, 6. Aug. Die hier abgehaltene Vertreterverſamm⸗ lung des Badiſchen Lehrervereins befaßt ſich in der Hauptſache mit der Begabungsforſchung und ihren Beziehungen zur Schule. Hierüber ſprach in einem intereſſanten Vortrag Prof. Dr. Peters von ber Mannheimer Handelshochſchule. Er betonte, daß die bis⸗ herigen Forſchungsmethoden zur Feſtſtellung des Grades von In⸗ lelligenz und Begabung noch nicht derart zuverläſſig ſeien, um maß⸗ gebend ſein zu können für die Weurteilung und eine darauf auf⸗ gebaute Differenzierung des Schülermoterials. Redner forderte eine Unterſtützung der wiſſenſchaftlichen Forſcher durch die Valksſchul⸗ lehrerſchaft, auf deren Mitwirkung man auch auf dieſem Gebiete nicht verzichten könne. Die Ausführungen fanden die Zuſtimmung der Verſammlung. 0 Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Frankfurt, 6. Auguſt. Ein eigenartiger Rauböberfall wurde am Dienstag in einer Wohnung verübt. An der Tür ſchellte ein Mann, der von dem allein in der Wohnung anweſenden Mäpchen erſt hereingelaſſen wurde, als er angab, ein Paket abgeben zu müſen. Kaum hatte der Mann dien Flur betreten, als ſich ein zweiter zu ihm geſellte. Beide ergriffen das Mädchen, würgten es und ſchleppten es in das Wohnzimmer; dort ſtopften ſie dem Mädchen, um es am Schreien zu verhindern, das abgeriſſene Ende eines Handtuchs in den Mund, banden ihm die Hände mit einem Handtuch feſt und ebenſo die Beine. Inzwiſchen war ein dritter Mann erſchienen, der das Mädaſn, das man auf das Sofa gelegt hafte, mit vorgehaltenem Revolver bewachte. Die beiden anderen durchſuchten dann die Wohnung und raubten alles Erreichbare aus Schränken und anderen Behältern, Silberſachen, Schmuckſtücke, ſowie bares Geld in Höhe von 2000 Mark aus eiryr Kaſſette. Sodann ſchütteten ſie den Inhalt des mitgebrachten Paketes, das nur Müll enthielt, in der Stube aus und ließen den Karton am Tatort zurück. Das. geraubte Gut wurde von ihnen in einem ſchweinsledernen neuen Koffer Die Täter, die etda 26—28 Jahre alt ſind, ſind unerkannk entkommen. Der Vorfall iſt wieder ein warnendes Beifpiel dafür, daß man keinem Fremden die Porplatztüre öffnen ſoll. 2 Sportliche Kundſchan. Zur 9. Deutſchen Meiſterſchafts⸗Begalta. Ueber das Training der ſüddeutſchen Mannſchaf⸗ ten, welche ſämtlich ihre Meldungen zur Meiſterſchafts⸗Regatta auf⸗ recht erhalten, wird uns von unſerem d⸗Spezialkorreſpondenten ge⸗ ſchrieben: Am weiteſten vorgeſchritten iſt die Expedition des Mann⸗ heimer Ruder vereins„Amicitia“, welcher, wie bereits mitgeteilt, ſchon am Samstag nach Berlin übergeſiedelt iſt und im Bostshaus des Ruderklubs„Hellas“ in Treptow gaſtfreundliche Unterkunft und Boote zur Auswahl gefunden hat. Da die„Amici⸗ tia“ keinen ſteuerloſen Vierer beſitzt und ihre Bemühungen, in Mann⸗ heim oder Mainz ein Benutzung zu erhalten, erfolglos geblieben ſind, ſo ſtellte die Frank⸗ furter Rudergeſellſchaft„Boruſſia“ ein ſehr gutes Boot zur Ver⸗ fügung, in welchem ſich die„Amieitia“ auf der ſchnurgeraden Neckar⸗ ſtrecke tadellos zurechtfand und gute Zeiten erzielte. Um die Grünaguer Strecke mit ihrem Knick an der Bammelecke kennen zu lernen, iſt, wie erwähnt, die Mannheimer Mannſchaft ſchon acht Tage vor der Regatta nach Berlin abgereiſt, von wo günſtige Nach⸗ richten über den Fortgang des Trainings eingelaufen ſind. Der Mainzer Ruderverein hat ſeinen Meiſterſchafts⸗ Achter ſeit der Limburger Regatta, wo er mit knappſtem Vorſprung über die Frankfurter Germania ſiegte, welche über den größten Teil der Strecke geführt hatte, umgeſetzt. Zunächſt ſind die älteren Ruderer Schreiner und Falk durch den Junior R. Müller und den ſeitherigen zweiten Schlagmann der Breslauer„Wratislavia“ erſetzt worden. Da die Trainingsleitung mit der Gewichtsverteilung nicht zufrieden war, iſt noch Ohaus durch den Bugmann de⸗ Jung⸗ mann⸗Vierers R. Suder erſetzt worden. Die Mannſchaft ſitzt jetzt endgültig: Minthe, Fritz, Suder, Thurn, Petry, Müller, Hasler, Eismayer(Schlag), Kalkhof(Steuer). In dieſer Zuſammenſetzung iſt befriedigende Zuſammenarbeit erzielt worden. Die Schnelligkeit reicht nicht-ganz an den Genter Meiſterſchafts⸗Achter von 1913. heran, es iſt aber viel junge Kraft im Boot, die treibend wirkt. Jedenfalls iſt der Achter weſentlich verbeſſert. Bei dem 0 Reſultat darf nicht außer acht gelaſſen werden, daß die Fritz⸗Mannſchaft, Welche den Achter ergänzte, drei ſchwere Vierer⸗Rennen hinter ſich hatte, während die ſehr gute Mannſchaft der Frankfurter Germania ganz friſch in das Rennen ging. Der Mainzer Ruderverein hatte ſein Motorboot für einige Abende der Kaſteler Rudergeſellſchaft zar Verfügung geſtellt, um dem Training des Skullers Kurt Planitzer den letzten Schliff zu geben. Planitzer rudert jetzt ausſchließlich im Einer. Er faßt das Waſſer ausgezeichnet und hat ungeheure Kraft hinter den Blättern, ſeine Technik iſt aber nicht hervorragend, das Wegbringen der Hände nicht geläufig, aber er erſetzt durch Kraft, Ausdauer und Sicherheit, was ihm an Reinhold im Rennen ſchon eine Nuß zu knacken geben. Die Ober⸗ räder Skuller haben in Luzern nicht günſtig abgeſchnitten. Sie litten beide unter den abnormen Windverhültniſſen am erſten Re⸗ gattatag, Weiß, der noch dazu ſchräg mit den Blättern ins Waſſer ging, verſtauerte ſich ſtark. Im Doppelzweier kam die Mannſchaft nicht in Schwung und als ſie im Auflaufen war, bekam ſie eine Welle ins Boot, die ihr alle Ausſichten nahm. Bork rudert im Einer faſt vollſtändig aus den Armen, was die Schnelligkeit ſeiner ſonſt auf ſolidem Training fußenden Leiſtung noch ſtark beeintrüch⸗ tigt. Nur bei ganz glattem Waſſer wird er imſtande ſein, einiger⸗ maßen eine gute Rolle zu ſpielen. poniert war, ſo war es zweifelhaft, ob der Doppelzweier ſtarten könne, die Mannſchaft will aber, wenn irgend möglich, ihr Engage⸗ ment erfüllen, um einen Maßſtab gegenüber den norddeutſchen zagren zu gewinnen, da ihre ſüddeutſchen Gegner keiner ſehr hohen Aaſſe angehörten. Sie wird ihren Standort bei der.⸗G. Wiking in nehmen. 2 Das Würzburger Paar im Zweier ohne Steuermann hat nach einigen Ruhetagen, nach welchen es vazen ſcharfer Vierer⸗ und Achterrennen er das olen konnte, und ſteuert mit alter Sicherheit einer gut eingeſpielten Mannſchaft Boot dieſer Gattung zur vorübergehenden Technik abgeht und dürfte Brandis und Sch Da Weiß einige Tage indis⸗ 5 von den Stra⸗ Training im Zweier ohne Steuermann aufgenommen und rudert Neckar⸗ und Donauregatten bewährt haben, auf dem Damm, um ſich gegen die jüngeren norddeutſchen Genoſſen zu meſſen. Vom Weſten des Reiches aus der alten Colonia Agrippina kommt der mann. Nachdem die Mannſchaft ihte ſiegreiche Mitwirkung dem Kölner Stadt⸗Achter geliehen, hat ſie ihr Vierer⸗Training fortge⸗ ſetzt. Die ſchwere, nicht ſehr leichtflüſſig, aber ſehr ernſthaft rudernde und den letzten Hauch im Rennen hergebende Mannſchaft, welche ſich zumteil aus älteren erprobten Ruderern zuſammenſetzt, wird das rheiniſche Rudern zu Ehren bringen. Vom oberen Rhein kommt die Wormſer Rudergeſell⸗ ſchaft im Achter. Wenn ſchönes ausgeglichenes Rudern den Ausſchlag geben würde, ſo würde ſie in der vorderſten Reihe der Preisbewerber ſtehen. inniges Anpaſſen der einzelnen Ruderer an die Intentionen des Schlagmannes, Ruhe im Rennen und erſtaunliches Erfaſſen des richtigen Momentes für den Endkampf, ſei das Rennen gelagert, wie es wolle, und nie⸗ mals Verleugnen der guten Form, das ſind die Merkmale dieſer Mannſchaft, welche die gute ruderſportliche Kinderſtube nicht ver⸗ leugnet, in welcher ſie ihr väterlicher Berater und Lehrer erzogen — ebenſo wie auch der Steuermann keine rollenwidrigen Seiten⸗ prünge macht. Was die mittelſchwere Mannſchaft zur vollen Ent⸗ faltung ihrer Fähigkeiten braucht, iſt glattes Waſſer. Möge ihr dies beſchieden ſein. Nathdem die Mannſchaft meiſt zweitklaſſige, dem phyſiſchen Stärkeverhältnis ihrer Ruderer entſprechende Ren⸗ nen beſtritten hatte, kam ſie in dieſem Jahre auf der Höchſter mittelrheiniſchen Regatta erſtmals im erſten Achter⸗Rennen heraus, wo ſie trotz durch ſchwere Erkrankung des Schlagmannes im letzten Augenblick bedingte Umgruppierung der Mannſchaft eine gute Rolle gegen den Mainzer Ruderverein und die Frankfurter Ger⸗ mania zu ſpielen vermochte. Die Wormſer ſtarten erſtmals in Grünau, nachdem ſie ſich in ihren ſeitherigen Regattabeſuchen faſt ausſchließlich auf das Rhein-Main⸗Neckar⸗Revſer beſchränkt hatten. Sie geben aber ein nachahmungswertes Beiſpiel, im Aufſuchen der beſten Kräfte ihre Tätigkeit ſportlich zu veredeln und ſich nicht auf das Erreichen billiger Lorbeeren zu beſchränken. Olympiſche Spiele M.. G. Sporiylaß im Schloßgarten. Die leichtathletiſchen Wettkämpfe der Mannheimer Turngeſellſchaft be⸗ ginnen Samstag nachmittag um 3 Uhr. Die Vorkämpfe Sonntag, den 8. Auguſt, vormittags 8 Uhr und die Entſcheidungen Sonntag nachmittag 2˙% Uhr. Die Leitung der Veranſtaltung hat der Sportwart des Südw.⸗ Heutſchen Verbandes für Leichtathl. Herr Klein übernommen. n den Hauptwettbewerben ſtehen ſich die Staffeln T. V. 1860 Frankfurt, Sport⸗ verein Darmſtadt, Eintracht Frankfurt, Binger Fußballverein und die guten Mannheimer Staffeln gegenüber. Eine Vorausſage iſt ſehr ſchwer, es wird ſehr intereſſante und ſchwere Kämpfe geben. In den Einzel⸗ Konkurrenzen ſtehen ſich Meiſter, wie Mavor Kaiſerslautern, Waſſerfuhr Bingen. Jubitz, Blink und Kaltreuther Mannheim, Amberger⸗ Karlsruhe, gute Kräfte wie Gerſtel München, Riſſe Frankfurt, Kuhnmünch Karlsruhe und unſere guten Mannheimer Läufer gegenüber. Auch hier werden die Entſcheidungen 255 ſpannend 72 Alles in allem werden, wenn der ein Einfehen hat, die Kämpfe ſelten ſpannende Momente er⸗ geben. Waſſerballſpiel gegen Heilbronn. Vom 7. bis 9. Auguſt finden auf dem Neckar ſchwimmeriſche Vor⸗ führungen verbunden mit Strandfeſt ſtatt. Beſonderes 8 ntereſſe dürfte das am Samstag, 7. Auguſt, abends 7 Uhr unterhalb der Irkedrichs⸗ brücke zum Austrag kommende Waſſerballſpiel des S. B. Mann⸗ heim gegen Schwimmerbund Heilbronn finden. Heilbronn ſteht im Gan Württemberg mit an erſter Stelle. Zu dem erbewettſchwimmen am Sonntag, 8. Auguſt über 1000, 2000, 8000 und 4000 Mtr. haben 31 Vereine mit 175 Teilnehmern gemeldet. Die einzelnen Wettkämpfe ſind ſehr gut beſetzt, hervorragende auswärtige Schwimmer erſcheinen am Start. Für Unterhaltung auf dem Feſtplatz und gute Bewirtung iſt Sorge getragen. Es wäre nur zu wünſchen, daß auch das zum Gelingen des Feſtes nötige, gute Wetter vorhanden iſt. W. pfebderennen. ör. Die Karlshorſter Reunen am 15. Au uſt werden guten Sport bringen, da für die ſieben Rennen 173 Unterſhrften bezro. Gewichtsan⸗ nahmen vorliegen. In dem mit 48 000 Mark ausgeſtatteten Sommerhürden⸗ Ausgleich blieben 22 von 49 genannten Pferden ſtehen, darunter die beiden Höchſtgewichte Eichwald(75 Kg.) und Larma(78/½ Kg.). Sonſt ſied noch Ehriſtoph(72 Kg.), Laubfroſch(65 Kg.), Eskadron(64 Kg.), Steinberger (64 Kg.), Hofgunſt(61 Kg.), Sperber(59 Kg.), Hunne(59 Kg.) und Oeeang (57% Kg.) bervorzuheben. Unter den 14 Bewerbern für die 98 000 Mark des Haſelhorſter⸗Jagdrennen befinden ſich u. a. Eiders Glorie, Der So⸗ genannte, Oſtry, Hunding, Corſar, Sieg, Kitty und Waldfried. Radſporl. sr. Die Düſſeldorſer Abendradrennen am Dienstag wieſen ein auserleſe⸗ nes Programm auf. Für Fleger und Steher wurde das Weſtdeutſche Derby ausgefahren. In der kürzen Strecke ſiegte Rütt leicht in allen 5 Läufen gegen Oſtermeier und Schürmann. Das lange Rennen wurde im Geſamt⸗ ergebnis von Müller gewonnen, doch iſt das Reſultat nicht einwandfrei, da das Rennen wegen eines Gewitters und der hereinbrechenden Dunkelheit vorzeitig abgebrochen werden mußte. Die einzelnen Ergebniſſe waren: Weſtdeutſches Flieger ⸗Derby: Geſamtergebnis: 1. Rütt(Continental⸗ Reifen) 5 Punkte, 2. Oſtermeier 10 P. 3. Schürmann 10., 4. Abraham 15., 5. Radewald 18., 6. Bader 19 P.— Weſtdeutſches Steher⸗Derby, 100 Kut., 2 Läufe: 1. Lauf: 40 Km.: 1. Wittig 34:38, 2. Roſellen 1090 Mtr., 3. Müller 1170 Mtr., 4. Thomas 5600 Mtr. zurück.— 2. Lauf: 60 Km.: (bei 29,200 Km. wegen Gewitter und Dunkelheit abgebrochen): 1. Mäll er 25246, 2. Thomas 1000 Mtr., 3. Wittig 1600 Mtr., 4. Roſellen 4800 Mtr. zurück.— Geſamtergebnis: 1. Müller 68,090 Km., 2. Wittig 67,600 Km., 3. Roſellen 63,410 Km., 4. Thoomas 62,300 Km. Schwimmen. Schwimmfeſt Höchſt a. M. Am Sonntag, den 8. Auguſt, findet in Höchſt a, M. das erſte Propaganda⸗Schwimmfeſt der„Freien Waſſer⸗ Sport⸗Vereinigung Höchſt a..“ ſtatt. Das Schwimmfeſt enthält Sda⸗ fetten, Mannſchaftstampfe und Streckentauchen ete. Der„Freie Schwim⸗ merbund„Möve, Mannheim“ iſt wiederum bei 14 Wettkämpfen mit 23 Meldungen vertreten. Naſenſpiele. 5 V. f..⸗Sportplatz dei der Eichbaumbrauerei. Die Mannſchaft des Wiener Athletikſportklubs, die morgen Weden den B. f. R. Maunheim auf deſſen Sportplatz antritt, ſpielt in der 91 Tor: Brandweiner, Vert. Buſch, Sudrich, Deckung: Kohn, Chrenka, Hudec, Angriff: Eichler, Anwar, Hofſtetter, Berger, Kraps. Hiervon ſind Brandweiner, Sudrich, Chrenka, Berger und Kaps internationale Spieler. Olympiade. 87. Das Alte⸗Herrenſportſeſt im Deuiſchen Stadion das der Verband Brandenburgiſcher Athletikvereine am Mittwoch abend veranſtaltete, brachte nur mäßig Leiſtungen. Von ſeiner beſten Seite zeigte ſich wieder der alte Hallup(B. f..), der drei zweite Plätze belegen konnte. Die Ergeb⸗ niſſe waren: Steinſtoßen(über 40 Jahre: 1. Piskow(Berl. Fſchft.) 858 Mtr., 2. Hallup(B. f..) 6,12 Mir.— Diskuswerfen: 1. Abraßam(N. S..) 33,57 Mtr., 2. Hallup(B. f..) 29,88 Mtr.— Weitſprung: 1. Brei⸗ chneider(Charl. Tg.) 5,69 Mtr., J. Runge(B. S..) 5,59 Mtr.— 1500 tr.⸗Vorgabelaufen:(40 Jahre). 1. Biermann(V. 11:27,5(50 Mtr. Vorg.), 2. Fink(D. S..)(50 Mir. Vorg.).— 400 Hetr. Saufen: 1. Erng B. S..) 55,2 Sek, 2. Becker(Berl. Tſchft)— 100 Mtr⸗Laufen:( Jahre) 1. Steinhoff B. S. C) 12,8 Sef,, 2. Hallup(B. f..)— 3 mal 200 Metr.-Stafette: 1. Berl S. Cl., 2. Berl. Sp. P. 1892.— Bei den wimmern gewann Rother in 88,2 Sek. die 80 Mir. Seite, Kaſſer in 46,6 die 50 Mir. Bruſt, Gleichsferd die 50 Mir. beliebig in 56,8 8. und Wolff die 50 Mtr. Rücken in 47 Sek.— Im Weitſprung erreichte Haak den Weitſprung 15 Mtr. 5 Bähtend der iſt der Mannheimer General-Anzeiger in Heidelberg: Bismarckp erhältlich (Riosk), „ Baden⸗Baben: Sofienſtraße 15 „„„ KRiosz am Rurhauſe; außerdem findet man denſelden regelmäßig in fachſtehenden Bahnhofs⸗Buchhandlungen⸗ NMannheim Rarlseude Schweßingen oS eidelberg Baden von Mittelſchwere. Im Doppelzweier ſind die Ulmer Stein⸗ müſſen alle Gebühren in der Währung ihres Landes ee hbänſer und Vögels, zwei alte Kämpen, welche ſich auf den Samstag, den 7. Auguff 1920 82⁰5 ruchſal Gfſenburg. 45 Kölner Klub für Waſſerſport im Vierer ohne Steuer⸗ nu gen ſche bur 5 Gh an S8 — Re⸗ Ku S S e —— —— t Er Samsſag, den 7. Auguſt 1920. Se, N 828. verſehungen und Ernennungen im höheren badiſchen Schuldienſt. Außer den bereits mitgeteilten Manuheimer Verſetzungen und Ernen⸗ nungen im höheren Schuldienſt wurden vom Staatsminiſterium noch fol⸗ gende Perſonalveränderungen beſchloſſen: Verſetzt wurden in gleicher Eigen⸗ ſchaft die nachgenannten Profeſſoren: an das Bertholdsgymnaſium in Frei⸗ burg Leonhard Nann vom Gymnaſium in Raſtatt, an die Oberrealſchule Freiburg Heinrich Böhmel von der Realſchule in Triberg, an das Gymnaſium in Lörrach Guſtav Möhring vom Gymnaſium in Raſtatt, 55 das Gymnaſtum in Raſtatt Adolf Schindler von der Realſchule in Häckingen, an die Realſchule in Karlsruhe Ernſt Wiedeman n vom Realprogymnaſium in Buchen, an die Höhere Mädchenſchule mit Sem.⸗ Kurſen in Konſtanz Paul Sättele von der Realſchule in Triberg und 25— Realſchule in Breiſach Max Meuret von der KRealſchele in Bretten. Ernannt wurden die nachgenannten Lehramtspraktikanten an ven je⸗ weils beigeſetzten Höheren Lehranſtalten zu Profeſſoren: am Gymnaſium in Baden Karl Steinhart von Höchenſchwand und Dr. Oskar Ar m⸗ ruſter von Baden, am Gymnaſium in Bruchſal Franz Held von Ba⸗ den, Dr. Kamill Schindler von Baden und Auguſt Ehret II von Heidelberg, am Gymnaſium in Donaueſchingen Hermann Lang von Stein a.., am Gymnaſium in Durlach Georg Gangnus von Urphar, um Bertholdsgymnaſium in Freiburg Adolf Klingler von Bleibach, Karl Späth von Freiburg und Leo Wohleb von Freiburg, am Fried⸗ dichsgymnaſium in Freiburg Heinrich Wetckert von Durlach und Mar uder von Oppenau, am Gymnaſtum in Heidelberg Dr. Exwin Pfeiffer IIU von Rheinbiſchofsheim, am Gymnaſium in Karlsruhe Eugen Sachs von Karlsruhe und Ludwig Biſchoff von Wieſental, am Eymnaſſum in Konſtanz Robert Riede von Hilzingen, Dr. Foſef Schmalz von Hörden und Dr. Max Breithaupt von Waghäuſel, am Gymmaſium in Lahr Hermann Bäuerle von Bühlertal und Erwin 9 feiffer U von Mannheim, am Gymnaſium in Offenburg Karl G bimmig von Zuſenhofen und Karl Meyer von Freiburg, am Gym⸗ maſtum in Pforzheim Edwin Brachat von Gottmadingen und Dr. Wolſ⸗ dang Fiſcher von Illenau, am Gymnaſium in Raſtatt Otto Speer don Schielberg, am Gymnaſium in Tauberbiſchofsheim Alois Philipp don Honnenmatt i. W. und Erwin Schüßler von Villingen, am Gym⸗ naſfum in Wertheim Robert Po ft von Karlsruhe und Dr. Hans Haas von München, 5 ſerner an der Oberrealſchule in Baden Emil Ries von Ketſch, an er Höheren Mädchenſchule in Bruchſal Dr. Karl Worzel von Baden, Realgymnaſium mit Oberrealſchule in Freiburg Dr. Karl P erſon 555 Ringsheim, Kaſpar Stadler von Stüßlingen, 1855 Schmidt on Offenburg, an der Oberrealſchule in Freiburg Dr. Karl gen rſtein on Freiburg und Hans Haaſeé von Colmar, an der neuen Realſchule in reiburg Walter Dierenbach von Littenweiler, Dr. Peter Mont⸗ »rt von Zell i.., Ludwig Schauder von Freiburg, Wilhelm chwarz von Dr. Hermann Baumann von Burkheim, Dr. gugen Frübe von örſch, Dr. Joſef Glaſer von St. Blaſien, Hoſef Longerich von Köln, Friedrich Veit von Hinterſtraß, Dr. Joſef de bpa us von Mainz und Dr. Walter Schirmer von Düſſeldorf, an der Höheren Mädchenſchule mit Seminarkurſen in Freiburg Dr. Ottmar Fecht von Trochtelfingen, Dr. Ilſe Walther von Brieg und Karl 8 trohm von Freiburg, an der berrealſchule in Heidelberg Dr. Rudolf Hättich von Hannover, an der Höheren Mädchenſchule mit Mädchenreal⸗ Eulrafum in Heidelberg Sophte Schmidt von Paris, an der Humboldt⸗ ule in Dr. Eugen Lutz von Zürich, Friedrich Laube von Preiburg, Adolf Uhler von Reihen und Julius Carlein von Karls⸗ dede⸗ an der Goetheſchule in Karlsruhe Abraham Adker von Markels⸗ 5 m k. Witbg, Alfred Röth von Neufreiſtett, Auguſt Seltenreich von Hofttuhe, Pr. 597 Schnabel von Mannheim, Karl Sohns von Feiten eim, Paul Beier von Karlsruhe und Dr. Eduard Schmidt von 9 ankfurt a.., an der Oberrealſchule in Karlsruhe Ernſt Wahlert n Rubrort, Dr. Heinrich Dietrich von Karlsruhe, Haus Schorn Dr Baden und Franz Stärf von Baden, an der Realſchule in Karlsruhe WlerLeonbard gettich von Schönan(H. Odldg.) Dr. Rudolf Raab von en. Richard Weber von Ilvesheim, Karl Wegele von Karlsruhe 15 Wilhelm Hahn von Wertheim, an der Fichteſchule in Karlsruhe Ed⸗ Hund May von Straßburg und Peter Müller Ul von Walldorf, an der Aungf ule in Karlsruhe Dr. Karola Proskauer von Leipzig, Dr. uguſt Raif von Karlsruhe und Dr. Emil Ungerer von Pforzheim, a der Oberrealſchule in Konſtanz Dr. Eugen Kaufmann von Gericht⸗ D Paul Trunzer von Emmishofen(Schweiz) und Dr. Ludwig Aurse.en er von Konſtanz, an der Höheren Mädchenſchule mit Seminar⸗ Ernſt im Konſtanz Dr. Artur Gersbach von Langenbrücken und Dr. M 11 Zeſer von Faßhr, an der Oberrealſchule in Offenburg Adol St 1rer I von Harlsruhe, Dr. Ludwig Reſer von Colmar, Alſons 11 ädele don Stahringen und Dr. Karl Stierlin von Reckingen, ——5—.— Mädchenſchute in Offenburg Richarb Hiß von Eichſtetten, 2 8 1 Dr. Adolf Friſch von W Schnnteh tguſt He von Unterſchüpf, Simon Kafſe⸗ Dr. Karl i Spe kuuhs Cent Balfinger ven Neeſenttenn Fr ftcderh Tiefenbronn, Dr. Gotthard 7* 5 von Heidelberg, Eduard Förtig 0(A. Buchen), ruhe. Hermann c r, pin Karlerupe, Dr. Friedrich ch mi von Karls⸗ und e r 8 Dr. 9—5 Bloch von 5 1 8 on Heidelherg, an der Höheren Mädchenſchule in Dr. Georg Beck von Pforzheim; 2 0 erner am Realgomnaſtum in Ettenheim Dr. Heinrich Friedrich ede e am Realgymnaſium mit Oberrzolſchele in Villingen Dr. in Wein deidinger von Freiburg, am Realgymnaſium mit Realſchule ge einhein Dr. Emil Chriſtophel von Walldürn, Dr. Otto Fehrin⸗ don don Nußloch, Hermann Koch von St. Peter und Emil Männer Wifr Freißurg, am Realgymnaſtum in Buchen Joſef Götz von Neufatz und elu: Goll von Gundelfingen, am Realprogymnaſium mit Realſchule llingen Martin Pflüger von Gaggenau, Frangz Stolz von Wruhe und Dr. Siegfried Gutmann von Stockach, am dealpro⸗ Wianaffun in Moshach Hermann Siegwarth von Muckenial und Raldelm Hogenmüller von Sinsheim, am Realprogymnaſium mit malſchule in Waldsbut Franz Kaſpar von Ettenheim, Eugen Nas⸗ gter von Kl. Laufenburg, Edwin Ehren von Stüßlingen, Ernſt Müßl⸗ Gußer von Mannheim und Julius Rapp von Hardheim, an der Nenſehnle in Achern Hugo Steinhart von Höchenſchwand und Dr. 700 Mayer von Villingen, an der Realſchule in Breiſach Artur ro⸗ 1 an der Realſchule in Bretten Ludwig Pfülb von Feitzburg, Friedrich Funder von Wilchingen, Erwin Holzer, von in Deberg und Friedric) Mülrer u von Freiburg, an der Realſchule ühl Dr. Maß Landwehr von Maunßeim und Dr. Ludwig Kilch⸗ ge von Teningen, an der Realſchule in Eberbach Karl Schreiner 8 ockenheim, an der Realſchule in Kehl Dr. Ernſt Jockers von an der ant der Realſchule in Ladenburg Karl Perind von Meckesheint, an der-Keal ule in Lörrach Edwald Ingenkamp von Oberlahnſtein, Realſe Real chule in Meßkirch Dr. Karl Dieterle von Wolfach, an der 0. Aſchule in Rheinbiſchofsheim Franz Scheidter von Ludwigshafen in I. und Albert Göbel von Görwihl, z. Zt. Rektor an der Volksſchule don Oſzueſchingen, an der Realſchule in Säckingen Ludwig Rüdänger Rhin ſterburken. Otto Schmidt von Lörrach und Adolf Döbele von nbos ae, an der Realſchule in Schopfheim Dr. Albert Kaiſer von Todt⸗ Reaſez Schwarzenbach und Fritz Oettinger von Plankſtadt, an der nup von Rreſſach, * 1 1 n von Nacchule in Schwetzingen Heinrich Dörfer von Schwetzingen und Hugo Mann e bon Lörrach, an der Realſchule in Singen Eugen Wehle von Lutti beim, Otto Reck bon, Menningen und Dr. Anton Skrigel von bach angen, an der Realſchule in Sinsheim Karl Trübi von Obergebis⸗ Achefeh„Dr. Heinrich, Blatz von Bruchfal, an der Realſchule in Taußer⸗ Sheim Heinrich Zimmermann von Buchen und Beruhard Nreite er Lon Erfeld, an der Realſchule in Triberg Rohert Lais von Oberrolg; Fritz Grüninger von Haßlach und Otto Wagner Il bon Sch endell, au der Realſchnle in Ueberlingen Emil Hafen von dach dude, au der Realſchule in Wiezloch Pr. Karl Büchker don Tairn⸗ und Osfar Herbel von Zwingenberg am Lehrerfeninar in et⸗ Hei hedoſeß Sautner von Malſch(A. Wiesloch), am Lehrerſeminar in FKarlsberg Rupert Honſell von Gundbolzen, am Lebrerſeminar J in be Dr. Karl Schück von Nichen und am Lehrerſeminar It in Hortsruhe Fer gruhe Frauz Taver Burger von, Buchholz. een Land wirtſchaftliches. ſbos ſſeldorf als Ausſtellungsſtadl. Stadt und Handelskammer 80 2 Pberanſtalten im Sommer oder Herbſt nächſten Jahres ſchaftskamemdwertſchafts⸗Ausſtellung. Die Landwirt⸗ ſagt. mern VBonn und Münſter haben ihre Unterſtützung zuge⸗ Wume usſtellungsgefände iſt der Helſer Wilhelm⸗Park. Die derden 75 Kunſtpalaſtes werden nach Bedarf benutzt. Nusgeſtellt andwirtſchaftliche Maſchinen und Erzeugniſſe; Aeſeneg, 9 3. B. 92 5 Abteilung Klein⸗ ½ werden der Ausſtellung angegliedert. Außerdem zeitig eine Sportausſtellung, verbunden mit elle. veranſtaltet werden. Die Vorarbeiten ſind eingeleitet. 5 bendreßer Fabriken har ſich bereit erklärt, dſe Ausffollung Fmannbeinter Gederct⸗ilzsicer.(mifag-Aüsgabe.)) Handel und industrie. Die Geschüftslage in Deutschland. Die große Krisis der Fabrikation und des Waren- umsatzes, die nach den ersten Monaten des Jahres 1920 sich im deutschen, in erheblichent Umfenge aber auch im inter⸗ nationalen Geschäftsleben fühlbar machte, ist niehts we⸗ niger als überwunden Noch immer herrscht zweifel- los eine gewisse Zurückhkaltung in den Kreisen des Konsums, die sich zunächst beim Detaillisten und in weiterer Folge beim Grossisten und Fa brikan ten bemerkbar macht. Immerhin zeigt sich inteinigen Branchen wieder eine gewisse Belebung der geschäftlichen Tätigkeit, zum mindesten weisen die Preisentwieklungen für cinzelne Rohmaterialien darauf hin, daß tatsächlich ein noch nicht gedeckter Bedarf vorhanden ist und früher oder später Befriedigung verlangt. Bezeichnend dafür ist die Situation am Häutemarkt, wo nach dem tiefsten Niedergaug der Preise und nach anscheinend völligem Erliegen der Kauflust sich jetzt ein gewisser Tendenz- wandel gezeigt hat und voretst behauptet. Alles in allem frei-⸗ lich bleibt die Lage zunächst geschäftlich wenig be⸗ friedigend, der Rückgang der Umsätze legt viel Kapital in Warenlägern fest, eine Erscheinung, die um so störender wirkt, als die, Fabriken zurzeit mangels umfangreicher neuer Aufträge sich intiensiv mit der Abwicklung älterer Lieferungs- rückstände beschäàftigen und diese zur Andienung bringen, im übrigen jetzt aber auck viele Bestellungen, die noch, in der Zeit des allgemeinen Warenmangels und der ungeminderten Kauflust des Nonsums erteilt worden waren, ausgeführt wer⸗ den. Zweifellos ist aus dieser Situation des Festliegens der Kapitalien auf der einen Seite, der notwendigen Ab- nahme älterer Bestellungsverpflichtungen auf der anderen Seite eine gewisse Vetknappung der Geldverhält- nisse entstanden, die der Geschäftswelt weitgehende gegen- seitige Rücksichtnahme auferlegt. Immerbin wäre es verkehrt, die Geschäftslage bloß nach der schlechten Seite zu betrachten und sie als trostlos zu be- zeichnen. Die Situation bietet immerhin für das kommende Geschäft einige Aussichten. Die Tatsache, daß zweifellos der Versorgungsbedarf Mitteleuropas und besonders Deutsehlands mit Gütern aller Art noch bei weitem nioht gedeckt ist, zudem einige Zweige unserer Groflindu- strfie⸗weiter kür das Ausland arbeiten können, gibt einige Hoffnung für die Erwartung. daß sich zum Herbst, für den Winterbedarf, wieder ein gröberes Geschäft entwickeln kann, wenn die allgemeinen wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse keine Verschlechterung erfahren. Allerdings wird der Kons um nur dann wieder angeregt werden, wenn die Preislage sich der stark gesunkenen Kaufkraft an- paht. Das aber wieder kann dadutch erreicht werden, daß die Fabrikation sich mehr auf den eigentlichen und relativ billiger herzustellenden Volksmassenbedart einstellt als, wie es zunzchst nach Kriegsende in recht vielen Fällen der Fall War, auf einen gesteigerten Luxusbedarf. Wir brauchen die für Massenbedarf geeigneten Verbrauchs- artikel zu möglichst günstigen Preisen. Hierauf muß sich die deutsche Fabrikation einrichten. Es ist auch nötig, daß die beiden Messen in nächster Zeit, sowohl die Frankfurter wie die Leipziger Messe, sich in den Dienst dieser Umstellung stellen. Das ausländische Export' geschäft braucht dabei keineswegs vernachlässigt zu werden. Inwieweit die Entwicklung unserer Valuta zu unseren Un- gunsten hier neue Mäöglichkeiten gibt, bleibt ahzuwarten. Bis zur Konferenz von Spa war schließlich die Periode einer gewissen Stabilität der Markwährung auf dem relatiy erhöhten Wertniveau zu verzeichnen. Es schien damit eine einigermaßen feste Basis für die geschäftlichen Beziehungen des deutschen Kaufmauns zum Ausland gewonnen, auf die sich Handel und Fabrikation einrichten zu können schienen. Diese Entwieklung wurde in letzter Zeit unter dem Druck von Spa wie vom Osten ungünstig beeinflugt. Von⸗fachkundiger Seite wird wiederohlt geäußert, dall das Entwieklungsbaro- meter fallende Tendenz aufweise. Weil die Entscheidungen der Konferenz die deutsche Kxportkraft— die notwendige Betriebskohle muß in verstärktem Maße statt füt die eigene Industrie an das Ausland abgegeben werden, auch vermögen wir künftig kaum mehr unsere Kredite im neutralen Ausland mit Kohlenlieferungen zu decken— verminderten, zeigte das Ausland geringere Neigung als bisher, an suinen Beständen au deutscher Reichsmark festzuhalten; die- Folge davon war, daß die deutsche Mark nicht unerheblich fiel, Das bedeutet nichts anderes, als ein erneutes Auschwellen der, aus⸗ ländischen Kaufkräft gegegüber der deutschen Waren- erzeugung. Sdtraurig dliese Entwieklung für die allge⸗ meinen und Finanzverhältnisse unserer Volkswirtschaft ist, 80 Kann sie doch zunzchst zu einer neuen Relebung der Aus⸗ laudsnachfrage nach dleutschen Erzeugnissen führen, und z war s0 lange, bie wir in Gütererzeugung und Verbrauch die Schwankungen ausgleichen. Börseseriente. Frankfurter Abendbörse. Franklfurt, 6. Aug.(Drabtb.) Das Geschäft nahm auf dem Gebiete der Petroleumaktien einen zeitweilig stürmischen Charakter an. Auslandskäufe führten ganz besonders zu lebhafter Aufkwärtsbewegung der deutschen Petroleumaktien. welche zu 990—1020 umgesetzt wurden, sieh gegen Schluß auf 1005 ermäsigten. Deutsche Erdöl 2000. Steaua Romana sewannen 33% Kolonialwerte schlossen sich der festen Hlaltung an. Es gewannen: Otavi⸗ Minen 18 H, Neu-Guinea 12% Rege wurden Südsee-Phosphat gehandelt. 1925.—200. Sloman-Salneter stellten sich auf 1750, Deutsche Kolonialanteile auf 6000, Schantungbahn verbesser⸗ ten ihren Kursstand um 8/, Baltimree Ohio um%, Montan⸗ papiere lagei wesentlich ruhiger, doch stellten sich bei den mäbigen Angebbten erneut weitere Kursrückgänge ein. Es verloten u. a. Oberbedarf%, Bachweiler Bergwerk, FPhönix, Laurahütte, Bochumer Jd 396. Rheinische Stahlwerke lagen fester, plus 4% Von chemischen Werten sind Scheide⸗ anstalt 576 höher, dagagen Holzverkohlung 473% niedriger. Elektrizitätsaktien behaupteten ihren Kursstand. Sonst sind noch zu exwähnen: Bad. Uhren, Vereinigte deutsche Oel⸗ tabriken. Gebrüder Junghuns, welche je 3% anzogen. Frank- kurter Maschinenfabrik Gokorux u. Wittekind) zogen 2% an. Unter den auslängischen Werten konnten sieh 4% Ungar. Gold 1% bekestigen. Berliner Metallbörse vom 6. August. Pręise für 100 Kg. in Mark: 3. August 6. August Elektrolytkupter(wire bars) 3 2809 1944 Raklinadekupfer(99.—09, 306) 1300 1375—.1425 Büttenweichdl. 490—00 520—530 Hüttenrokziuk(Zynd.-Preie)—— dJo, eim freien Verkeht))): 650 67⁵ Hattenaluntnzum(—990560 2280—2850 3450—3800 Bankazinn 5 75 13 0 0 2600 3750—800 Hüttenzinn(9900*CCC 42⁵0 4650—4700 Keinnicttel(98—99% ũ“TT 3309—3600 3650—3700 Antimon Regulnenn 750 800 Faennßnßnß; 440 460 Sülbek„ 1075—1050 Wirkscharnlene Rungerhat. Wirtschaftlichen aus dem Ausland. Aus Holland wird gemeldet. daß infolge des Rückganges der Pfund- und Dollarkürse in Frankreich ein starker Preis- sturz in Corned Beef(Marken: Liebig, Armour) unmittelbar bevorsteht. Die ftanzösigche Regierung offeriert an Holland. Deutschland, Oesterreich, Polen, Tschechien die Kisten von 8 Hüchsen zu je e eeg kür 9ß Fr., während noch Lar 3 Wochen N * eine Amsterdamer Gruppe füt dieselbe Quantität das Doppelte bezahlte, in der Hoffnung, diese Ware abzustoßen. Die fran- zösische Regierung besitzt rund 400 000 Kisten; dieser Stock rührt aus dem amerikanischen Versorgungslager bei Paris her. Bekanntlich ging dieses Riesenmagazin gegen eine Pauschal- summe in französischen Besitz über. Sollte der Vorrat nicht innerhalb zwei Monaten abgestoßen werden, se erhält Polen das ganze Quantum. Neuer Uebersee Fracht- und Passagierdienst. Die hiesige Vertretung des Königlich Holländischen Lloyd, Amsterdam, schreibt uns: Der genannte Lloyd eröffnet vom nächsten Monat ab mit den Schnelldampfern„Hollandia“,„Frisia“ und „Zeelandia“ einen neuen Fracht- und Passaglerdienst nach Cuba, Mexiko und den Golfstaaten. Die Abfahrten erfolgen zunächst alle 3 Wochen. Zunahme der Konkursfälle. Nachdem die Zahl der Kon- kurse von 62 inr April auf 75 im Mai und 106 im Juni ge⸗ stiegen war, ist im Juli nach der Zusammenstellung der Finanz- zeitschrift„Die Bank“ eine weitere Steigerung auf 156 zu ver⸗ zeichnen. Im Juli vorigen Jahres betrug die Ziffer 91. Kapftalserhöhnung. Die Maschinenfabrik Gritzner .-., Durlach. beabsichtigt, ihr Aktienkapital um.5 Mill.. auf 9 Mill.&„ zu erhöhen. Wormser Warenbörse. Die Börse war gut besucht; nant⸗ hafte Umsätze wurden indessen nicht erzielt. Nachfrage bestand hauptsächlich nach Raps und altem Hafer. Schiffsverkehr. Laut Drahtbéricht der Holland-Ameèrika- Linie, Rotterdam, ist der Dampfer„Nieuw Amsterdam“ am 23. Juli von Rotterdam abgefahren und am'g3. August vormit⸗ tags in Newyork angekommen. Reueste Drahtberichte. Votläaufig keine Einlösung ungarischer Zinsscheine aus deutschem Besitz. Berlin, 6. Aug.(Eig. Drahtb.) Die Schutzverwaltung der deutschen Eigentümer von Anleihen, die vom ungarischen Staat garantiert sind, hatte in einer Vechandlung mit dem ungarischen Finanzministerium den Vorschlag gemacht, daß bis zu dem Tag, an welchem die Länder, welche von Ungarn abgeteilte Gebiete erhalten, auch die anteilig übergegangene Staatsschuld übernehmen. Dieser Vorschlag wird jetzt, wie aus einem an die Schutzverwaltung gerichtesten Brief des unga-⸗ rischen Finanzministeriums hervorgeht, abgelehut mit der Begründung, daßg das ungarische Staats-Aerat nicht im Stande sei. unter den derzeitigen schwierigen Verhältnissen eine so schwere Belastung zu ertragen. Die Einlösung der Zins⸗ scheine der im Ausland untergebrachten Anleihen könue vor Ratifizierung des Friedens und vor Festsetzung der mit den Staatsschulden verbundenen Zahlungsverpflichtungen Ungarns nicht übernommen werden. Neues Bemühen um Aufhebung der Ausfuhrabgabe. Berlin, 6. Aug(WB.) Der Hauptausschuß des Reichs- verbandes der deutschen Industrie beschloß, von der Regie- rung die schleunige Aufhebung der sogenannten sozialen Aus- tuhrabgabe zu/ fordern. Die Voraussctzungen, unter denen sie seinerzeit von der Zenttralarbeitsgemeinsebaft beschlossen worden sei, seien bereits im Zeitpunkt des Inkrafttretens der Abgabe nicht mehr vorhanden gewesen. Ini Gegenteil hatte die damals stockende Ausfuhr eine jede solche Hemmung ver⸗ bieten müssen. Die Wirkung dieser Abgahe sei im höchsten Maße unsozial, da sie den deutschen Erzeugnissen den Zugang zum Auslandsmarkt erschwere und eine weitergreifende Ar⸗ beitslosigkeit mit sich bringe. Gründung eines neuen Verbandes deutscher Emaillierwerks. Berlin, 6, Aug.(Eig. Drahtb.) In der Hauptversamm- lung vom 5. ds. Mts. ist der Deutsche Emaillierverein aufge- löst und an seiner Stelle ein neuer Verband deutscher Emaiflierwerke gegründet worden, dem bisher über 60 Etmail⸗ ließwerke, darunter alle maßgebenden u, führenden Werke, an⸗ gehören, und der etwa 809 dieser Werke umfaßt. In der ersten Versammlung des neuen Verbandes beschloß derselbe, die Preisc um 20% zu ermäßigen,. Auch die Auslands- preise müssen ermäbßigt werden, du gegenwürtig an Auslands-⸗ preisen ein höherer Erlös als im Inland erzielt würde. Gründung der Baperischen Kraftwerke.-G. München, 7. Aug.(Fig. Drahtb.) Mit dent Sitze in München wurde die Gründung dler Bayerischen Kraft Wf.et IC e-G. vollzogen. Die Werke liegen an der Alz und sind von den Bayerischen Sticksfolkwerken.-C. in Trostberg errichtet worden, die auch die Betriebsfünrung haben. Zur Mitwirkung wurden auch andere Kreise herangezogen. Das Kapital beträgt vorläufig eine Million A. Wasserstandsbeobachtungen im Monat August Fogelstatlon vom Datum 5 90 dhein 2 L L. domerkungen Onll. 5.2. aohm. 2 31 40 42 17 46 Aachm. 2 Uhr Vannheim.43 42 406 155 401 worgens 7 Uhr .8 1..38 705e br KMulbb orm. + FFFF Hachm. 2 Uhr vam Neckar: 1 Rahndeim 40½ g8 aen 8% deg 30 vorn. J Ppr liellbrennn ff.48 d37 841.40 Verm. 7 Uhr Windotill, Beusckt. +. 12 5 Wellerausſichten für mehrere Tage im voraus. Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. 8. Auguſt: Sonne, Wolken, warm. Strichweiſe Gewitter. 9. Auguſt: Kühler, ſonſt kaum verändert. 10., Auguſt: Verönderlich, angenehm. 11. Auguſt: Wolkig, warm, windig. 12. Auguſt: Wolkig, warm, ſtrichweiſe Regen. 13. Auguſt: Peränderlich, angenehme Luft. 14. Auguſt: Wenig verändert. Bard- meter- Nene Mleder- femp. semerküngen 9 vtand morgens] in der soblag des vör- Jre dt ſurenn] fee ane sgeer mm. Grad 0. Grad 6. den am grad G. kung 1. August 751.7 16.7 14.8 428 20.0⁰ SW2 Rogen 25 5 730.8 16.8 154.2 20 2— 2. August 785317.2 1644 85 24.0 stn bececkt 4. Außust 258.1 17⁴ 15.8 10. 223 82 bedsokt B. August 788.5 77.5 160— 2¹⁰5 82 2 g. Außust 753.6 15.8 14.5.2 20.0 84 bewöilkt 7. August 7902 142 18.0⁰ 0„ 20f5 8% s vedeekt Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Vexantwortlich für Politil. J. VB.: Dr. A. Pfab; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: F..: Franz Kircher; für Fandel: Dr. A. Pfab; für Anzeigen: Karl Hügel. Druck und Verlag: Druckerei Dr. Hoas, Maunheimer General⸗Anzeiger G. m. b.., Mannheim, E. 6, 2. Oeffentliche Bitte! Die Verwundeten und Kranken des hieſigen Garniſon⸗Lazaretts beab⸗ ſichtigen am Mittwoch, den 11. Auguſt einen Ausflug zu unternehmen. Schon einmal hat die gezeigt, 0 ſie t von im etwas übrig hat für die Opfer des Krieges, die jetzt infolge ihrer Verwundungen und Krankheiten im Jazarett ſchmachten. Wir erlauben uns guch jetzt wieder an das Mitgefühl der Bürger Naunheims zu appel⸗ lieren und bitten dunch milbe Gaben den beabſichtigten Ausflug zu unter⸗ ſtützen. Für die anläßlich unſeres letzten Ausfluges eingegangenen Gaben erlauben wir uns an dieſer Stelle unſeren herzl. Dank anszuſprechen. Die Inſoſſen des Barniſon⸗Kazaretis. J..: Schwarz, 1. Verteauens⸗ mann. F, 20. 913 —— . Seite. Nr. 348. Manngeimer General-Anzeiger.(RMilag⸗Nusgabe.) Samstag, den 7. Auguſt 1920. Blätterf rBildung und Wiſſen Knut Hamſun. Zu ſeinem ſechzigſten Geburtskage. Von Hanns Martin Elſter. Heute erſt, da des jüngſten Nobelpreisträgers ſechzigſter Geburts⸗ tag einläd, in aller Welt Umſchau zu halten über die Werke des nach Ibſen größten norwegiſchen Dichters, von dem Adolf Bartels in ſchnellfertiger Ueberheblichkeit als einziges Charakteriſtikum nur an⸗ zugeben wußte, er ſei„im ganzen dekadent“, heute erſt iſt es mög⸗ lich, Knut Hamſun als Menſchen und Schaffenden gerecht, verſtehend gegenüberzutreten und ſeiner Schöpferkräfte Arbeit univerſal und nacherlebnisnahe zu erfaſſen. Eine Urkraft ſtürmte einſt in das Leben hinaus, gegen Leben und Alltag an. Die grenzenloſe Gewalt und zügelloſe Wildheit der Leidenſchaften, die feſſelloſen Triebe der Sinnlichkeit und die Gier, Leben und Weib einzuſaugen, zu umfaſſen in amoraliſcher Fülle und Freiheit, die fiebriſche Unruhe empfindlich⸗ ſter Nerven und die immer wache Tätigkeit einer brunſtgeſchwellten Phantaſie konnten den Träger dieſer Kräfte nur in Gegenſatz zur banalen Wirklichkeit, zum Durchſchnittsmenſchen bringen Dieſer Gegenſatz verbündete ſich mit dem beweglichſten Geiſte, dem ſchärf⸗ ſten Witze und der maßloſeſten Verzweiflung. Das Sein war ihm nur Wirrſal und Chaos, war in ihm ſo ſehr außer Rand und Band, daß ihm vor ihm ſelbſt grauſte. Einzige Rettung blieb, die Narren⸗ kappe und Narrenſchelle dem Alltagsmenſchen ins Geſicht zu ſchlagen in Hohn und wahnſinnsverzerrtem Schmerz, den Spießer zu ver⸗ blüffen. Vollſtändig ließ ſich dieſe Seele freilich nicht unterdrücken von der Groteske der Tragikomödie des Kampfes um das tägliche Brot und um Aerkennung. Sie klagte zwiſchen den toll hetzenden Fieberdelirien eines qualvoll gepeinigten und ſich ſelbſt peinigenden Menſchen auf in lyriſchen Rhythmen, ſie gab ſich hin an zarteſte, leuchtende, klingende Träume und verflog ſich ins Land der weiten Schau und der Symphonie. Das war der junge Knut Hamſun. Der Hamſun der„Myſte⸗ rien“, deren pſychologiſcher Impreſſionismus ſein Innerſtes enthüllt als einen blutenden, wundenzerfetzten Kadaver, den einzig noch das Künſtleriſche vor dem Untergang im Nichtmehrbewußtwerden rettet. Dieſer Hamſun ſchritt an den Grenzen des Wahnſinns hin. Weil ihm aber die Natur das Vermögen der Selbſtbeobachtung und der Geſtaltung gegeben, ward er zum Bändiger aller Triebe, die zur entfeſſelten Auflöſung hinſtrebten, und ward die Viviſektion der eigenen Seele letzten Endes zu einem errettenden Bekenntnis. Seine Kriſen wandten ſich nun gegen die Umwelt. Das Ich ward abgetan und blieb den zuſtrömenden Entwicklungen, den Befehlen des eigenen Blutquells überlaſſen. Der Kampf mit der Außenwelt mußte durchgefochten werden. In maßloſer Polemik, in rachgieriger Satire an Heimat, Vaterland, Menſchen und Mitteln. Seine ganze Wut ſtürzte ſich auf Kriſtiania,„dieſe ſeltſame Stadt, die niemand verläßt, ehe ſie ihn gezeichnet hat,, ſein Hohn galt Norwegen und deſſen braven Bür⸗yrn. Todfeind iſt er in den Romanen„Neue Erde“,„Redakteur Rynge“, in den Dramen„An des Reiches Pforten“ und„Abendröte“ allen Menſchen, die nicht ehrlich und ohne Scheu den Kampf aufnehmen mit dem Welträtſel. Todfeind allen Heuchlern und Cliquenmenſchen, allen Alltagsnaturen, Berufsengherzigen und Naturbeſchränkten, allen Philiſtern in Männer⸗ und Frauentracht. Denn allgemach ſteigt er aus den düſteren Tiefen des„Hungers“, den er in einem martervollen Bild mit mächtigſten Farben ewig yrſchütternd aus eigenem Erleben zu typiſcher Geltung malt, empor zur Befreiung von der Materie. Durch die Flucht aus der Stadt⸗ welt in die Natur. Und ſchafft ſein ſchönſtes Buch„Pan“, durch das er ſich die Grundlage für ſein Verhältnis zur Welt erobert. In offenbarer Selbſtbiographie findet der Jäcyr am Waldesrand, ein norwegiſcher Franziskus von Aſſiſi, die Einheit mit dem All, mit der Natur und wenigſtens einen Bezirk im menſchlichen Sein und Ich, der ihm ganz zugehört. Denn kaum ſetzt die Verbindung mit den Menſchen neu vin, ſteht auch die Paſſion wieder auf und zerrütket den ruhigen Gang ſeines Schickſals mit der furchtbaren Laſt einer Doppelliebe: zu der Dame von Welt und dem Kinde der Natur. In dieſen Geſtalten wird die blutende Zerriſſenheit des Dichter⸗ lebensvolle Form: zwiſchen der Nylt der Kultur und der Einſamkeit der Natur zerrt ihn ſein Leben hin und her. Der ſcharfe Blick ſieht überall die Grenzen: am furchtbarſten in der Welt der Wirklichkeit, die ihm bis zur gemeinſten Trivialität und trivialſten Gemeinheit nahekommt, in der„Königin von Saba“. Es bleibt einzig die Fucht in noch größere Einſamkeiten, in noch kuturfernere Natur, als die Heimak bieten kann. Er beginnt durch die Welt zu ſchweifen und ſagt Illuſionen nach, ſchäumend vor Phantaſie und berſtend vor Sehnſucht, durch Amerika, Texas. In den Wanderjahren reckt ſich der Dichter Hamſun hinaus über ſeine Zeit und Mitmenſchen. Als er heimkehrte, kann er ſich ſtill und zurückgezogen auf pinen Hof ſetzen und Landmann werden, eine Familie gründen, Wurzel faſſen. Nun nähert er ſich antiken Dichtern: er baut eine Welt auf das„ſinnlich faßliche Schöne“,— nach einem Wort Goethes— und nicht auf das ſittlich Schöne. Die Romane„Die Stadt Sygelfoß“ und„Kindet ihrer Zeit“ legen davon Zeugnis ab. Hamſun iſt nun zum Typus des Dichters an ſich geworden. Er kennt kein Urteil, keine Vernunftbegrenzung, keine Mirſtaudes⸗ befehle. Er kennt nur die Natur, das All und den Menſchen und weiß einzig, daß er ſich der inneren Gewalt ſe uns Erlebens hingeben muß, die ihn zwingt, die Natur, das All, die Menſchen immer wieder zu geſtalten. Wie er im Moraliſchen jenſeits von Gut und Böſe lebt und beides in gleicher Weiſe gelten läßt, ſo iſt er auch allen ſonſtigen Lelynserſcheinungen gegenüber nun„allwiſſend“. Denn eins weiß er: Letzten Endes bleibt in allen Daſeinsformen das einzig Werkgebende, wirklich Sehende nur das Menſchliche, der Menſch. Was ſind Berufe, Charaktere, Nationen: nichts, wenn nicht Men⸗ ſchen! Das Menſchliche iſt das Ewiggöttliche, das„unzählige Freuden“ ſpendet. Menſchlich iſt aher nur, worin die Seele lebt: wo er ſy ſpürt, iſt ſein Dichtertum wach. Darum widmet er ſein Leben nun beſonders halb dumpfen, unklaren, dunklen Gefühls⸗ naturen. Hier wird er zum Dichter des Unſagbaren. Unausſprech⸗ baren, und hier rührt er an die Grenzen des menſchlichen Wortes. „Segen der Erde“ heißt ſein letztes Buch. Seirvs Weſens Kern offenbart ſich dort, daß wir in einem Garten leben, über dem ſich der Himmel des Weltganzen wölbt, wo wir erleben, daß wir nur ein milliardenkleines Staubteilchen eines unendlichen Menſchenkreis⸗ laufes ſind. Für die Offenbarung dieſer Innenwelt ſteht Hamſun ein außer⸗ ordentlichys Geſtaltungsvermögen und eine ſeltene Sprachgröße zur Verfügung. Von Haus Impreſſioniſt, entwickelte er ſich nach allen Richtungen hin: zum ſubfektivſten Ichton und zur ſachlichſten Objektivität, zur höchſten Einfachheit und raffinierteſten Koketterie, zu derbſter Natur und graziöſeſter Kultur. Die Geſamtheit ſeiner Werke offenbark jede Art des modernen Dichters vom plaudernden Feuilletoniſten bis zum ſtilſtreneyn Epiker, vom eleganteſten Salon⸗ ſchilderer bis zum phantaſiereichſten Reiſenden, überall aber Dichter. Dieſe Welt iſt durch und durch modern. Die ſittliche Verworrenheit heutigen Empfindunolslebens, die ſuchende Religioſität heutigen Menſchentums, das Grübeln mit dem Gefühl, win heute üblich, er⸗ heben auf ſentimentalem Grunde ſein Werk zu einer Symphonie der Zeit. Hamſuns Romane leſend, ſpiegeln wir und läutern wir ung. Sie ſind aus dem Leben für das Leben geboren, ein Teil des Menſchheitsevangeliums. Knut Hamſuns Werk ſind ſämtlich in guten Uebertragungen und Einzelausgaben im Verlage von Albert Langen, München, erſchienen Walter von Molo hat im ſelben Ver⸗ lage eine ausgezeichnete Auswahl„Erzählungen“ mit tiefſchürfender Einleitung herausgebracht, die ſich vortuefflich zur Einführung in Hamſuns Art und Werk eignet. Der römiſche ſllaler deutſcher ſation. Wilhelm von Bode, der lanafährige Generaldfrektor der preußiſchen Muſeen, der ſich ſo unvergängliche Verdienſte um die Entwicklung der Berliner Kunſtſammlungen erworben bat und deſſen Rücktritt jetzt gemeldet wird, veröffentlicht ſoeben im Verlage von Hugo Schmidt in München ein Werk über einen bisher viel zu wenig beachteten großen Meiſter, über Adam Elsheimer, den er„den römiſchen Maler deutſcher Nation“ nennt.„Während Els⸗ heimer bei ſeinen Zeitgenoſſen vollſte Anerkennung und Bewunde⸗ rung fand und nach verſchiedenen Richtungen von ſtarkem Einfluß auf die weitere Kunſtentwicklung war,“ ſagt Bode,„iſt er heute einem größeren Publikum faſt nur noch dem Namen nach bekannt. Das hat ſeinen hauptſächlichſten Grund darin, daß nur eine kleine Zahl von Gemälden des ganz jung verſtorbeneu Meiſters auf uns gekommen iſt und daß dieſe nur zum Teil und vereinzelt in größeren Muſeen ſich finden, wo ſie infolge ihrer miniaturartigen Kleinheit nur zu leicht überſehen werden: vor allem ſind mit den wenigen trefflichen Originalen weit mehr Kopien und fälſchlich dem Künſtler zugeſchriebenen Bilder vermiſcht, und ſeine trefflichen Zeichnungen und Radierungen ſind ſelbſt den Spezialforſchern wenig bekannt und kritiſch noch nicht geſichtet.“ Gerade Elsheimer aber verdient es, mit ſeiner echt deutſchen Kunſt den Weg zum Herzen unſeres Volkes zu finden, und die ſchöne mit reichem Abbildungsmaterial aus⸗ geſtattete Veröffentlichung im Rahmen der„Kunſtreviere“ wird vielen die eigenartige Schönheitswelt dieſes Meiſters erſchließen, die in mancher Hinſicht eine Vorſtufe Rembrandtſchen Schaffens dar⸗ ſtellt.„Um unſerer Zeit, die ſich für dekadente Kunſt begeiſtert, den Genuß wahrer tiefempfundener Kunſt wieder zuzuführen,“ urteilt der Verfaſſer,„ſind die Werke dieſes jungverſtorbenen Freundes von Rubens, ſeines Genoſſen während ſeines mehrjährigen Auf⸗ enthaltes in Rom, beſonders geeignet. Sie ſind es zumal für uns Deutſche, vor allem in unſerer jetzigen verzweifelten Lage, weil ſie uns einen Künſtler kennen lehren, der in der Zeit eines Verfalls unſeres Vaterlandes, ſo tief faſt wie der von heute, gezwungen war, in das Ausland zu gehen, um ſich als Künſtler auszubilden und dort zu ſchaffen, und der dabei ſeine deutſche Art doch bewahrt, ja erſt zu voller Reinheit und Reife entwickeſt hat. Elsheimer, der 1578 in Frankfurt a. M. als Sohn eines Schnei⸗ ders geboren wurde, ging nach erſter Ausbildung in der Vaterſtadt mit 20 Jahren auf die Wanderſchaft und fand in Rom die Anregung, die ihm die damals in vollem Niedergang befindliche deutſche Kunſt nicht gewähren konnte. Wir dürfen annehmen, daß ſeine Kunſt, ehe er nach Italien ging,„noch recht ſchlecht war“, wie van Mänder ſagt. In Rom aber erregte ſeine„neuerfundene Kunſt im Malen“ bald die Aufmerkſamkeit nicht nur ſeiner Landsleute, ſondern noch mehr der Italiener und der andern Romanen, die ſich ſonſt um ihre nordiſchen Kollegen wenig kümmerten. Der Römer Baglione preiſt den„Adamo da Francfort Tedesco“ als ausgezeichneten Meiſter in der Darſtellung köſtlicher Landſchaften mit kleinen Figuren, und der Spanier Juſeve Martinez erzählt, der große Meiſter, mit dem er zuſammen ſeine Werke beſichtigt und in dem wir Velasquez ver⸗ muten dürfen, habe erklärt, man könnte garnicht ſchöner malen.„Der Künſtler“, berichtet der Spanier weiter,„ſei von einſiedleriſcher und beſchaulicher Art geweſen und pflegte ſo in ſich gekehrt über die Straße zu gehen, daß er mit niemanden ſprach, wenn man ihn nicht anredete. Dieſe Sonderlingsnatur wird auch von andern Zeit⸗ —— beſtätigt, während wir ſonſt faſt garnichts über ſein Leben wiſſen. Neuerdings hat man feſtgeſtellt. daß er ſich Ende des Jahres 1606 ntit einer verwitweten Schottin, Carla Antonia Stuart, ver⸗ mählte, daß er zwei Jahre darauf Vater eines Sohnes wurde und ſchon am 11„Dezember 1610 in der Kirche S. Lorenzo beigeſetzt ward. Die ſeltſamſten Gerüchte wurden über ſeinen Tod verbreitet, und es ſcheint feſtzuſtehen, daß er auf Betreiben ſeines Lieblings⸗ ſchülers H. Coudt, dem er viel Geld ſchuldete, ins Schuldgefängnis geworfen worden, aus Kummer ſchwer erkrankt und bald nach ſeiner Vefreiung geſtorben iſt. Für eine Gemütskrankheit des Meiſters oder gar für die Schuld ſeiner Frau an ſeinem Tode liegen keine Beweiſe vor. Das wichtigſte Zeugnis iſt ein Brief von Rubens, der am 11. Januar 1611 an den gemeinſamen Freund, Dr. Johann Faber, der Elsheimer während ſeiner Krankheit behandelt hatte, ſchrieb:„Ihre Nachricht vom Tode unſeres geliebten Adam traf mich auf das ſchmerzlichſte. Nach einem ſolchen Verluſt ſollte ſich unſere ganze Kunſt in tiefe Trauer hüllen. Es wird ihr nicht leicht ge⸗ lingen einen Erſatz für ihm zu ſtellen und meiner Meinung nach gab es auf dem Gebiet der kleineren Figuren, der Landſchaften und ſo vieler anderer Sufets niemals einen, der es ihm gleichgetan hätte. Er iſt in der ganzen Kraft ſeines Könnens geſtorben, und ſeine Ernte ſtand noch in ihren Keimen, ſodaß man von ihm noch Dinge er⸗ warten konnte, die niemals exiſtieren werden. Was mich anlangt, ſo war mir das Herz nie vom Schmerz ſo zerriſſen als beim Empfang dieſer Nachricht.“ Rubens deutet hier die einzigartige Bedeutung der Kunſt Elsheimers an. In der Feinheit und Jartheit ſeiner Arbeit, in der Berechnung ſeder Einzelheit erweiſt er ſich als der ſch echte„ſinnierende“ deutſche Künſtler, als Albrecht Dürers getreuer Nachfolger. Seine Freude an beſonderen Beleuchtungseffekten, beſonders aber ſein tiefes Naturgefühl, das in ſtiller Einſamkeit die Wunder der Schöpfung liebevoll auffaßte, haben auf die bedeu⸗ tendſten nach ihm kommenden Künſtler eingewirkt, die Landſchafts⸗ kunſt Pouſſins und Claude Lorrains beeinflußt, Rubens Anregungen gegeben und das Helldunkel Rembrandts vorausgeahnt. ehr Selbſthildung! Von Dr. Albert ah⸗Mannheim. Auch die Bildung ſoll ſozialiſſert, in das Eigentum der Allge⸗ meinheit übergeführt werden. Das iſt neben anderen Bildungs⸗ einrichtungen vor allem Aufgabe der Volkshochſchule. Durch Vor⸗ träge und in Beſprechungen mit geeigneten Fachvertretern ſollen die Ergebniſſe der neueſten Forſchungen, vielleicht jahrelanger, ſtiller Gelehrtenarbeit denen zugänglich gemacht werden, die durch ihres Tagesarbeit an der ſelbſtändigen Erarbeitung, an unmittel⸗ baren Erwerb dieſer Einſichten und Exkenntniſſe verhindert ſind. Sie brauchen dann nur den Willen mitzubringen, den Darbietungen des Redners, dem Verlauf der Fragebeantwortung, der Beſprech⸗ ungen zu folgen, und ſie ſind mit ihrem Wiſſen wieder einmal auf der Höhe der Zeit Dies erinnert mich ſtets an jene Zeit, in der ſelbſt die Ge⸗ lehrten ſich mit den Ergebniſſen anderer Forſcher begnügten und dieſe übernamen, ohne ſich davon zu überzeugen, ob jene ihre Quellenauszüge auch richtig angefertigt, ob ſie die angeführte Schrift auch richtig verſtanden hatten. Erſt die Forderung:„Zu den Quellen zurück!“ brachte dieſe Bequemlichkeit aus unſerer For⸗ ſchungsarbeit, brachte wieder wirklichen Fortſchritt. So muß es (oder müßte es) auch wieder bei der ſogen. Volksbildung kommen. Als reinigendes Gewitter müßte die Forderung erhoben werden: Leſet ſelbſt! Bemüht euch ſelbſt, die Forſcherarbeit kennen zu lernen und zu verſtehen! Begnügt euch nicht mit dem, was ein anderer erarbeitet, für euch ausgeſucht, für euch zurechtgemacht hat! Bildet euch ſelbſt, dann kommt ihr erſt der wahren Bildung näher! Geht auch ihr zurück zu den Quellen des Wiſſens!“ Das ſoll nun nicht heißen, daß jeder in den alten Dokumenten herum⸗ ſtöbern und verſuchen ſoll, ſie zu entziffern. Mit den Quellen ſind hier die Bearbeitungen jetzt lebender Gelehrten verſtanden. Die meiſten haben auch Auszüge aus ihren Arbeiten für den Nicht⸗ fachmann, den Ungelehrten gemacht. Sie ſollten geleſen werden, ihr Verſtändnis ſelbſt erarbeitet werden. Mehr als je tut dem Handarbeiter gerade heute volles Ver⸗ ſtändnis für die geiſtige Arbeit not. Dieſes Mißverſtehen des körperlichen Arbeiters kann uns, wenn nicht bald eine Beſſerung eintritt, in den wirtſchaftlichen und völkiſchen Abgrund ſtürzen, Kann aber der Handarbeiter Verſtändnis für die geiſtige Tätigkeit erlangen, wenn er ſeine geiſtige Nahrung als Zuckerbrot darge⸗ reicht erhält? Bildung ſetzt doch ein Verſtehen, ein tiefgründiges Erfaſſen voraus; dieſe erſte Vorbedingung, dieſe Einſicht erlangt der Handarbeiter nie, wenn er nicht ſelbſt— wenn auch nur in verkleinertem, Maßſtabe etwas geiſtig ſelbſt erarbeitet hat. Uebermittelung von Ergebniſſen muß auch ſein, gewiß. Es gibt eben Stoffgebiete, di⸗ ſich nur nach jahrelanger, ausſchließlicher Arbeit mil ibnen dem forſchenden Geiſte erſchließen. Man braucht dabei nicht gerade nur an theoretiſche Phyſik und an Sanſkrit zu denken. Über leichter erfaßbare Ergebniſſe(nicht wiſſenſchaftl Forſcherarbeit) ſoll ſich der Bildungsdurſtige aus den Handwerker⸗ kreiſen ſelbſt erarbeiten. Winke, ſollen ihm zur Ge⸗ nüge zuteil werden; aber er ſoll an der Löſung einer Frage ſi⸗ einmal ſelbſt die Zähne ausbeißen. Dann lernt er übrigens auch erſt die wahre Bildungsarbeit kennen, die nicht nur Verſtands⸗ ſondern in hohem Grade auch Willensarbeit iſt. Dann wird er erſt wahrwaft den Satz verſtehen:„Genie iſt Fleiß!“ Daß er dabei auch körperlich ermüdet(die einzige Müdigkeit, die der beiter meiſt nur gelten läßt, wird er mit Erſtaunen gewahr wer⸗ den. Geiſtige Arbeit war ihm bis jetzt ja nur„bequeme“, leichte Sofaarbeit. Der Volkshochſchule ſowohl wie den Arbeiter⸗ und Volksbrl⸗ dungskurſen erwachſen alſo neben der eigentlichen Uebermitte⸗ lungstätigkeit noch die ſittliche Aufgabe, die Klaſſengegenſätze die heute ſchroffer als je ſind, zu beſeitigen, die Kluft zwiſchen Kopf⸗ und Handarbeiter zu überbrücken, dem Handarbeiter einen richtigen Maßſtab zur Bewertung der geiſtigen Arbeit in die Hand zu geben. Es wird von manchen Seiten gefardert, die Volkshochſchule ſolle in erſter Linie Willensbildung treiben, die der letzten und höchſten Ziele voranſtellen und dem nach wahrer ſittlicher Bil⸗ dung ſtrebenden Handarbeiter nicht anſtelle der Willensſtärkung ein nur hoch⸗ und uͤbermütig machendes Sammelſurium aus allen möglichen Wiſſensflicken zu bieten, anſtelle kräftiger Hausmanns⸗ koſt ein Ragout aus anderer Schmaus vorzuſtellen. Nun wohl, Selbſtbildung ſtärkt den Willen, vollendet die wahre Menſchen⸗ erziehung, macht aufnahmefähig für die Wegweiſung nach den End⸗ zielen menſchlichen Trachtens. Selbſtbildung iſt Selbſthilfe, iſt Selbſtbauen eines eigenen Wiſſengebäudes. Wer ſeine Arbeiter⸗ hörer zur Selbſterarbeitung eines Wiſſensgebietes bringt hat eben⸗ ſoviel für den Wiederaufbau getan wie Hauptmann ude mit ſeinen Eigenbauten. Wer ein Buch, das ihm nicht„ein⸗ geht“, nicht augenblicklich an die Wand feuert, ſondern dabei bleibt und dem Verſtändnis auch ohne fremde Hilfe näher zu kommen ſucht, hat ſchon einen hohen Grad von Bildung, von Verſtands⸗ u. Willensbildung erreicht. Hier iſt der Maßſtab 1135 die rechte Volks⸗ bildung: die Fähigkeit, fremdes Wiſſen ſich ſelbſtſtändig anzueig⸗ nen(was ja auch das Ziel jeder Geiſtesbildung iſt). Ein Volk von Selbſtbildnern wird bald die wirtſchafllichen, ſittlichen und geiſtigen Nachwirkungen des Weltkrieges überwinden, während die phonographiſche Wiſſensaufnahme den Willen ſchwächt, unzu⸗ frieden und träge macht. Ein„Heureka!“ entſchädigt für jahre⸗ langes, ja lebenslanges Streben; es braucht nicht gerade bei einem neuen Naturgeſetz gerufen zu werden. Eigenes Nachdenken als Willens⸗ und Geiſtesſchulung wird auch unſerem politiſchen Leben zugute kommen, wo dann die e Ende erreicht haben dürfte Für alle taugt dieſes Mittel nicht; aber ſchon die Mobilmachung eines kleinen Heeres von das als Sturmtruppe dem Nachſchwätzen ohne Nach⸗ Wer meldet ſich? es genügt auch Selbſtbildnern, denken ſiegreich zu Lerbe geht. Kurioſa der Kleidung. Kulturhiſtoriſche Betrachtung von J. Frank. Es iſt ein Gemeinplatz von heute, über die Ueberſpanntheiten unſerer Mode zu ſchimpfen, als wenn dieſe ein unfehlbares Zeichen des Niederganges wären. Und doch iſt keine Zeit nüchterner, ſchlich⸗ ter in ihrer Kleidung, als die unſrige. Vor Jahrhunderten aber war es, wo Männer und Frauen einander an Tollheit und Launen⸗ haftigkeit der Koſtümierung redlich überboten. Schellentracht, Schnabelſchuhe, Zatteln und Sendelbinden waren die Charakteriſtika mittelalterlicher Kleidertollheit. Im 10. Jahr⸗ hundert hatten die Reiterführer der in Deutſchland einfallenden ungariſchen Horden an den Säumen ihrer Kleidung goldene Schellen getragen. Dieſe fremde kriegeriſche Laune wurde bald friedlicher deutſcher Schmuck. Zuerſt legte ihn die Geiſtlichkeit an, Biſchöfe und Aebte trugen goldene Schellen an den Meßgewändern und bald auch die Mönche an ihren Kutten. Die gotiſch⸗ritterliche Zeit ſchmückt dann die Pferde mit Schellen, wie es oft im„Parſival“ zu leſen, aber auch die Stutzer von Artus' Tafelrunde erſcheinen bei den Gelagen klirrend und klingend von Schellen. Die Schelle wird Zeichen höfiſcher Vornehmheit; ein altes Sprichwort ſagt:„Wo die Herren ſein, da klingeln die Schellen.“ Bald vermag auch die Obrig⸗ keit nichts mehr gegen die durchs ganze Land klingende Schelle. Sie hebt die Schellenverbote, die ſie in ihren Kleiderordnungen erlaſſen, auf. Bei Tournieren tragen Ritter oft fünfhundert Schellen an ihrer Rüſtung. Feſte ſind nichts aaderes als tolles Geklingel. Auch der Bürger legt die Schelle an, nur beim Kirchgang wird ſie ihm verbpten, dafür heftet er ſie aber auch an die Spitze ſeiner Schnabel⸗ uhe. Die Schnabelſchuhe hatte ſchon 1212 das Konzil von Paris ver⸗ boten, deshalb waren ſie 80 Jahre ſpäter ſo verbreitet, daß Phi⸗ lipp IV. durch königlichen Erlaß die Länge der Schnäbel für die einzelnen Volksklaſſen beſtimmte. Ja ſelbſt in den Krieg zog man mit langen Schnäbeln. In der Schlacht von Sempach 1386 mußten die Kämpfer zuerſt die Schnäbel von den Schuhen ſchlagen, damit ſie zu Fuß ungehindert fechten konnten. Damit die langen Schäbel nicht loſe hin und her flatterten, ſtopfte man ſie aus oder zog ſie mit Kettchen in die Höhe, die am Knie oder am Gürtel be⸗ feſtigt waren. Am Knöchel waren die Schuhe mit Ohren oder Flü⸗ geln von farbigem Stoff oder Leder beſetzt. In England trug man ſogar Schuhe, die von gotiſchem Maßwerk durchbrochen waren. Zat⸗ teln vervollſtändigten das Karnevalkoſtüm des mittelalterlichen All⸗ tags. Das waren eingeſchnittene oder aufgenähte Lappen, die von den Rändern der Kleider in tauſend Formen, tauſend Längen nieder⸗ hingen, manchmal von den Aermeln bis zur Erde reichten. Aber das iſt des Exzentriſchen noch lange nicht genug: Fromme Demut trägt in der Kirche— Masken, als ehrbar⸗ Frauenkracht gelten goldeingewirkte Hemden für jene, die es ſich leiſten können. Aus ſeiner Schneiderlehrlingszeit erzählt der ſpätere Humaniſt von Vutzbach:„Wir mußten, als wären wir Maler, Wolken, Sterne, blauen Himmel, Blitze, ineinander ver⸗ flochtene Hände, Würfel, Lilien, Roſen, Bäume, Zweige, Kreuze auf die Kleider ſticken.“ Zu Rom gehen um 1560 Frauen in Männerkleidern, in aufgeſchnittenen Hoſen und tragen Rapiere an der Seite. Zu der Neuzeik entſteht aus dem Zattelkram die Pluderhoſe. Die Lappen und Schnitze werden durch andere Stoffe verbunden, und ſo bildet ſich ein Stoffungeheuer von imponierender Unförmlichkett. Glückliche Zeit, wo man ſich noch eine Verſchwen, dung von 20, 60, 100, ja 200 Ellen für eine e leiſten konnte Aus der Anarchie des dreißigjährigen Krieges leitet die Etl⸗ kette von Verſailles die Welt wieder in die Bahnen der Ordnung. Frankreich wird Allherrſcherin der Mode. Die Perücke wird das Symbol jener Zeit, die die Natur korregiert, zu verſchönern, zu veredeln ſucht. Ludwig XIV. geht auf dem Wege der Natur verſchönerung voran, da ſein königliches Haupt bedenklich licht wird. In Deutſchland erhebt ſich ein geiſtlicher Streit, ob die Prieſter in Perücke Meſſe leſen dürfen. Schließlich findet da⸗ Problem dadurch eine befriedigende Löſung, daß man in die Perücke oben eine Klappe ſchneidet, durch deren Deffnung die Ton⸗ ſur zum Vorſchein kommt. Schminke verſchönert das Geſicht, 5 über und üder mit Schönheitspflafterchen, Mouches, bedegt wieſt Auch die Herren bepflaſterten ihr Geſicht. Nochmals: keine Mode nüchterner, ſchlichter, als die unſrige. eue Sprüche. Glückhaftes Auge, begabt das Schöne zu ſchauen! Begabt das Schöne zu hören— glückhaftes Ohr. Glückhafter Sinn, der mitten in Trübſal eimd Grauen, Heimſelig lächelt in Gottvertrauen und Humor. * Liebe das Leben Wie dein Augenſicht. Such ihm Schönheit zu geben! Se l Verderb 8e nichl — ecekrg, den 7. Nuguſt 1920. und der Pfalz gegen gute Bezüge. —— Maunheimer General angelger ¶Miftag⸗Ausgabe.) 7. Seite. Nr. 348. Ellt! Gesucht Ealx! General-Vertreter mit ausgebautem Vertreter⸗Netz bei Landkundſchaft in ganz 7— und Pfalz eingeführt, ſucht Jerbrouchsarunel aufzunehmen. Kautlonsfähig. Lagerraum vorhanden. Zuſchriften erbeten unter C. X. 7 an die Ge⸗ Iaebele dieſes Blattes. ffr daden, Napam Pfah und uder Teilbezirt, die bei der Sattlerkundſchaft nach⸗ weisdar gut eingeführt ſind und welche auch die kleineren Plätze beſuchen, von J. Lederfirma geſucht. Angebote erbitte unſer U. 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