1920.— Nr. 339. — Freitag, 13. Auguſt . Abend⸗Ausgabe. 7 + deeugspreiſe; In Mannheim u. Umgebung monatl. einſchl. M..50 für Bringerlohn u. Einziehungs⸗ 5 ühr M..—. Poſtbezug viertelfährl. M. 22.50 ohne Poſtgebühren. Einz. Nummern 20 Pfg. Alle Preiſe 6 erzeit widerruflich. Poſtſcheck⸗Konto Nr. 17590 Karlsruhe i. B. u. Nr. 2917 Lubwigshafen a. Rh.— eſchäfts⸗Kebenſteule in Mannheim: Neckarſtadt: Waldhofſtr. 6.— Fernſprecher Nr. 7940—7946. Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. 2 ͤ ²˙ AAAAc Anzeigenpreiſe: 1ſpalt. Kolonelzeile.50 Mk., ausw..— Mk., Stellengeſ, u. Fam.⸗Anz. 20% Nachl., Rekl. 8Mk. Aunahmeſchluß: Für d. Mittagbl. vorm. 8½, f. d. Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Ausgaben wird keine Verantw. übernommen. Höhere Gewalt, Streiks u. dgl., Betriebsſtötrungen, Materialmangel uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen f. ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben od. f. verſpätete Aufnahme v. Anzeigen Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Neei ——— 2 7 — 1 dn ington: Nauethn. In en ......————— Der engli der Zwiſchenfall Wrangel. Ausſicht auf friedliche Löſung. Paris, 13. Aug.(WB.) Havas meldet aus London umter dem 12. Auguſt: Dder engliſche Geſandte in aris iſt bei der franzöſiſchen Regierung bezüglich der An⸗ erkennung der Regierung des Generals Wrangel durch die franzöſiſche Regierung vorſtellig geworden. Er hat aber keine antliche Note in dieſer Angelegenheit überreicht. Die engliſche egierung wird ſich ſtreng an das Abkommen mit owjetrußland halten. Nach der Anſicht der/ eng⸗ iſchen Regierung dürfte nichts gegen Sowjekruß⸗ land unternommen werden in Erwartung der Haltung der owjetregierung bei der Erfüllung der Bedingungen des ffenſtillſtandes und des Friedensvertrags. Die engliſche egierung werde ſich ſo verhalten, als wenn Frankreich nichts zuf eigene Fauſt unternommen hätte.— Eine weitere Mel⸗ zung aus London beſagt, alles laſſe darauf ſchließen, daß die Angelegenheit zu einer friedlichen Löſung geführt werden könne London, 13. Aug.(WB.) Auf dem Frühſtück, welches zu hren LIo d Georges von den Führern der Koalition gegeben wurde, ſagte der Premierminiſter, er hoffe und ver⸗ lante, daß nichts die Einheit zwiſchen Frantreich und Eng⸗ W zerſtören werde, und fügte hinzu, daß es ſich ganz der E ederherſtellung des Friedens widmen wolle. —5 10 unſere erſte Pflicht, ein durch nichts zu gerechtfertigen⸗ F benteuer nicht zu unterſtützen. Lediglich die dringende diorderung der nationalen Ehre und die Frage der Selbſtän⸗ digteit von Frankreich könnten einen Krieg rechtfertigen. Auf eſem Gebiete ſei kein reines Parteimanöver am Platze. Es hä en die Nationen alle ihre Kräfte ſammeln. Sehr viel ange von England und ſeiner Einheit ab. Was FJrankreich fürchtete. ken Paris, 13. Aug.(..) Der„Temps“ ſchreibt zu der Aner⸗ diſcheg der Regierung des Generals Wrangel durch die fran⸗ 0 ſche Regierung: Als Millerand von Hythe zurückgekommen erfenade das Verlangen der Regierun von Südrußland auf An⸗ Millerung vorgelegen. Es habe den Bedingungen entſprochen, die na erand am 20. Juli in der Kammer gekennzeichnet hat. Erſt f ahdem der Miniſterpräſident den Beſchluß der Anerkennung ge⸗ an hätte, ſei die Nachricht von der Demarche Englands in War⸗ Fhan eingetroffen. Das Blatt ſagt, Frankreich habe den Eindruck, aupland wollte mit Gewalt eine Konferenz zuſammenbringen, der Deutſchland und Sowjetrußland vertreten ſein wilen, eine Konferenz, auf der Frankreich gezwungen werden üb„ eine Reviſion des Friedensvertrages von Verſailles Ger ſich ergehen zu laſſen, ſowie den Verluſt ſeiner notwendigen teſtrantien für ſeine Sicherheit, alſo vielleicht eine ganze oder zalbveiſe Annulierung der Wiedergutmachung, auf die es ein An⸗ Wöt habe. Die Engländer müßten verſtehen, daß eine derartige un Pichteik alle Franzoſen ohne Unterſchied der politiſchen Meinung regung brächte. die Moskauer Regierung macht die franzöſiſchen Arbeiter gegen Millerand mobil. Paris, 13. Aug.(WB.) Die Sowjetregierung hat W die franzöſiſchen Arbeiter anläßlich der Anerkennung der 55 angel⸗Regierung in Südrußland einen Appell turichtet, in dem es heißt, daß die Anerkennung dieſer Regie⸗ ger in ganz Rußland eine große Erregu'n g hervor⸗ ſinntfen habe und man ſich nun einer Kriſe gegenüber be⸗ art e, die ſehr leicht in einen franzöſiſch⸗ruſſiſchen Krieg aus⸗ dieſer könnte. Kraſſin und Kamenew hätten ſich bei zu 05 Gelegenheit die größte Mühe gegeben, um Frankreich all nachrichtigen, daß die Sowjetregierung gerne bereit ſei, 8 Fragen zu prüfen, die Frankreich einer Reviſion unter⸗ gen ſehen wolle. Gerade ſetzt, wo man vor dem Abſchluß ſſiſch⸗polniſchen Krieges die Hoffnung gehabt hahe, daß würdeer Welt den vollkommenen Frieden wiedergeben könnte, der en die Verhandlungen mit Polen durch die Anerkennung bra ſüdrufſiſchen Republik durch Frankreich zum Abbruch ge⸗ cht und man befinde ſich am Vorabend eines neuen cikrie ges. Nur die Leiter Frankreichs hätten das ſchickſal der ganzen Welt in der Hand. die engliſche den Friedensſchluß mit ußland. Con Rokkerdam, 13. Auguſt.(W..) Der Nieuwe Rotterd. beitant meldet aus London, der Aktionsausſchuß der Ar⸗ beſchf der ſich mit der ruſſiſch⸗polniſchen Frage worfaftigen ſoll, ſchickte einen Brief an Lloyd George, i in ihm mitgeteilt wird, daß die Frage des Verhältniſſes eſchen England und Rußland mit den Mitteilungen Lloyd orges im Unterhauſe nicht erledigt ſei. Die Arbeitervertre⸗ ei davon überzeugt, daß ein Friedensſchluß und und ufnahme der normalen Beziehungen zwiſchen England ſeien Nußland gebieteriſche Notwendigkeiten geſet Der Brief erſucht mit Rückſicht auf die für Freitag an⸗ beulſte nationale Arbeiterkonferenz die Regierung, ſich ſofort llich und in beſtimmten Worten zu erklären. Amerika im engliſch-Franzöſiſchen Konflikt neutral. laſſeParts, 13. Aug.(.B) Die Pariſer Morgenblätter mn ſich aus Waſhingkon berichten, daß man in 35 erika der Anſicht iſt. daß Amerika im engliſch⸗fran⸗ ſiſ Lelſen ſaue likt über Rußland keine Partei Die Ziele der amerikaniſchen Note. 13. Auguſt.(W..) Reuter meldet aus Wa⸗ 5 diplomatiſchen Kreiſen nimmt man an, daß die d es Staatsdepartements über die ruſſiſch⸗polniſche Lage reifaches Ziel verfolge: 1. man wollte dem volniſchen 7 8 London. 4 Volke und der polniſchen Regierung eine moraliſche Stütze geben. 2. Soll ſie an die Bevölkerung Rußlands appellieren, das bolſche wiſtiſche Joch abzuwerfen und eine verfaſſungsmäßige Regierung einzuſetzen, und 3. ſoll ſie auf die anderen Länder in dem Sinne einwirken, daß ſie davon Abſtand nehmen, die Bolſchewiſten anzuerkennen. Man erwartet in Regierungskreiſen, daß die Alliierten ſich zu die⸗ ſer Note äußern werden. Wilſon gegen neue Kleinſtaaten in Rußland. Paris, 13. Aug.(W..) Das„Echo de Paris“ meldet aus Waſhington, daß ſich Präfident Wilſon gegen die Er⸗ richtung neuer Kleinſtaaten in Rußland ausge⸗ ſprochen hat. Wilſon iſt davon überzeugt, daß ſich England und Frankreich zahlreiche Konzeſſionen für die Anerkennung dieſer Kleinſtaaten verſchafft haben. die VBerhandlungen in Minsk. Warſchau, 13. Aug.(Priv.⸗Tel.) Die Preſſeabteilung des Miniſteriums des Aeußern gibt bekannt: Die polniſchen Parlamentäre ſind geſtern von der Front nach Warſchau zurückgekehrt. Die Sowjietregierung hat voraeſchlagen, daß die polniſche Waffenſtillſtandsdelegation für Minsk am 14. dieſes Monats die Front paſſiere. Paris, 13. Aug.(..) Nach dem Echo de Paris wer⸗ den die Verhandlungen zwiſchen den polniſchen und ruſſiſchen Delegierten nicht vor dem 15. Auguſt ſtattfinden. Die polniſchen Miniſter über die Lage. DA. Varſchau, 11. Aug. Miniſterpräſident Witos, Vize⸗ präſident Daſzynski und Miniſter des Innern Skulski empfin⸗ gen erneut die Preſſevertreter, um ihnen Aufklärungen über die augenblickliche Lage der Hauptſtadt und des Staates zu erteilen. Miniſter Daſzynski betonte, daß durch den Vor⸗ marſch der roten Truppen und die Annäherung der Front an die Hauptſtadt weitgehende Maßnahmen zur Sicherung Warſchaus notwendig geworden ſind, die die Verteidigung der Stadt erleichtern und zur Beruhigung der Bevölkerung bei⸗ rragen werden. Wir können, ſagte Daſzynski, umſo ruhiger ſein, als unſere Armee nicht beſiegt iſt und ihre volle Schlag⸗ kraft beibehalten hat. Die Meldungen über die Räumung Warſchaus entbehren jeglicher Begründung. Die Regierung beabſichtigt nicht, die Hauptſtadt zu verlaſſen. Die Vertei⸗ digung der Hauptſtadt muß ſtreng militäriſchen Charakter tragen, der Augenblick iſt gekommen, da alle Bürger in die Kaſernen gerufen werden. Im gegenwärtigen Zeitpunkt, in dem die äußerſte Kraftanſtrengung des ganzen Volkes not⸗ wendig iſt, müſſen alle Mißhelligkeiten zwiſchen der jüdiſchen und polniſchen Bevölkerung vermieden werden. Die jüdiſche Bevölkerung muß gleichfalls den Beweis der Widerſtandskraft ihrer Nerven erbringen, denn es liegt im gemeinſamen In⸗ tereſſe, daß ſie der Situation ſich vollkommen gewachſen er⸗ weiſe. Miniſter Skulski gab Auskünfte über die im Einver⸗ nehmen mit dem Militärgouverneur von Warſchau, General Latinik, getroffenen Vorkehrungen. Dieſe Maßnahmen be⸗ treffen vor allem die Verſorgung der Hauptſtadt. Miniſter⸗ präſident Witos ſtellte zuſammenfaſſend feſt, daß die Armee von dem gleichen Geiſte beſeelt ſei, wie die ganze Nation. Die Bauernſchaft beteilige ſich mit allen Kräften an der nationalen Verteidigung und verlange die Anordnung einer allgemeinen Aushebung. Rein Geheimabkommen zwiſchen Deutſchland und Außland. EJBerlin, 13. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) An hieſiger zuſtändiger Stelle wird die Nachricht, daß die Sowjetregierung einen Funkſpruch an Miniſter Dr. Simons gerichtet hat, in der die Frage nach Entwaffnung der polni⸗ ſchen Truppen angeſchnitten wird, beſtätigt. Dazu iſt zunächſt feſtzuſtellen, daß polniſche Truppenzuſammenziehungen im Abſtimmungsgebit nicht ſtattfinden. Die deutſche Regierung wird auf dieſe drahtloſe Anfrage antworten. Sie wird in ihrer Antwort darauf hinweiſen, daß ſie im Sinne ihrer ſtren⸗ gen Neutralitätserklärung, polniſche Truppen, die auf deut⸗ ſches Gebiet übergetreten ſind, bereits interniert hat und daß ſie dies auch in Zukunft tun werde. Die von verſchiedenen Seiten in den letzten Tagen ver⸗ breiteten Meldungen über ein angebliches Geheimabkommen zwiſchen der deutſchen und ruſſiſchen Regierung ſind, wie von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, völlig frei erfunden. Die Grenzführung in Oſt- und Weſipreußen. Berlin, 13. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Bei der deutſchen Regierung iſt jetzt die Note über die Grenzführung aufgrund des Abſtimmungsergebniſſes in Oſt- und Weſtpreußen eingegangen. Es ergibt ſich daraus, daß unſere Kundgebungen gegen die Gewährung eines 50 Meter breiten Uferſtreifens auf der rechten Seite der Weichſel an Polen und die Ueberlaſſung von 4 Ortſchaften und des Hafens von Kurzebrack auf dem öſtlichen Ufer der Weichſel an Polen, ohne Ergebnis geblieben ſind. Es bleibt des⸗ halb bei der von der Botſchafterkonferenz beſchloſſenen Grenz⸗ führung. Der Wortlaut der Note wird Morgen vormittag veröffentlicht werden. * Königsberg, 13. Aug. Wie aus Riga gemeldet wird, wurde der lettiſch⸗ruſſiſche Friedensvertrag am 11. Auguſt mittags in Riga unterzeichnet. Wie aus Helſingfors telegraphiert wird, wurde zwiſchen Ruß⸗ land und Finnland auf der Konferenz in Dorpat eine Verſtän⸗ digung über den Waffenſtillſtand erzielt, deſſen Abſchluß nun⸗ mehr für die nächſten Tage zu erwarten iſt. Nach einem Warſchauer Telegramm teilt das Miniſterium des Aeußern mit, daß es bisher noch keine offizielle Nachricht darüber erhalten habe, daß die Sowjetregierung endgültig 8e Vor⸗ ſchläge Enalands abgelebnt babe. Die Note der 5e iſchen Regierung an die Sowjetregierung vom 5. 8. wurde am 10. 8. über Stockholm nach Moskau gegeben. Diesmal machte die ruſſiſche Sta⸗ tion keinerlei Schwierigkeiten bei der Aufnahme, hat jedoch den Empfang der Note bisher noch nicht offiziell beſtätigt. Nach einem Warſchauer Telegramm meldet der polniſche Heeresbericht: Feindliche Kavalleriepatrouillen drangen gegen die Bahnlonie Mlawa⸗Ciechanow vor. Den letzteren Punkt haben die ruſſiſchen Truppen vorübergehend beſetzt. Zwiſchen Narew und Bug iſt die Lage unverändert. Nordlich von Brody hat der Feind von neuem ſeine Tätigkeit begonnen und verſucht, nach Weſten vorzudringen; öſtlich von Siedlee wurden un⸗ ſere Abteilungen umgruppiert. Oeſtlich von Brody haben wir den Feind aus Radziwilow vertrieben und haben ihm eine Batterie und vier Maſchtneugewehre abgenommen. Zwiſchen Sereth und Strypa haben unſere Truppen große feindliche Truppenmaſſen auseinandergeſprengt und 4000 Gefangene gemacht ſowie Ma⸗ ſchinengewehre erbeutet. Scheidemann über Genf. Der ehemalige kaiſerliche Miniſter und Ausrufer der deutſchen Republik, jetzt Oberbürgermeiſter von Kaſſel, Ge⸗ noſſe Philipp Scheidemann, hat ſich geſtern in ſeiner Reſidenz über den Kongreß der Zweiten Internationale vernehmen laſſen. Er beſchäftigte ſich dabei, wie aus einem eignen Traht⸗ bericht des„Vorwätrs“ zu entnehmen iſt, in der Hauptſache mit der in Genf beliebten Behandlung der Schuldfrage und kanzelte diejenigen, die mit dieſer Behandlung nicht einver⸗ ſtanden ſind, von der hohen Warte ſeiner verfloſſenen Mini⸗ ſterherrlichkeit als Leute ab mit„ungeſchicktem Blick und fehlendem politiſchen Verſtändnis“. Im einzelnen berichtet der„Vorwärts“ über die Scheidemannſchen Offenbarungen folgendes: Die Erwartungen der deutſchen Sozialdemokratie ſind bei weitem übertroffen worden. Die endgültige Erledigung der Schuldfrage hat den Weg für künftige gemeinſame Arbeit aller Sozialiſten frei⸗ gemacht. Die Haltung der deutſchen Delegation war beſtimmt von der aufrichtigen Abſicht, unerſchütterlich ihre ſozialiſtiſche nud demo⸗ kratiſche Ueberzeugung zu verfechten und nichts anzuerkennen, was irgendwie vor der Partei und dem deutſchen Volke ſich nicht hätte verantworten laſſen. Wir haben uns geweigert, eine Schuld der Sozialdemokratiſchen Partei anzuerkennen. Die von uns von allem Anfang an betonte Schuld des kaiſerlichen Deutſchlands zu mildern, hatten wir keine Veranlaſſung. Darum iſt alles, was in der Reſo⸗ lution über die Schuldfrage ſteht, von uns ſchon zu tauſend Malen geſagt und geſchrieben worden. Die Beurteilung dieſes Beſchluſſes des Genfer Kongreſſes durch die bürgerliche Preſſe zeiat deutlich, mit welch ungeſchicktem Blick und fehlendem politiſchen Verſtändnis man in Deutſchland an die Wertung der Tagung herangetreten iſt. Weil die Partei Scheidemanns von allem Anfang an die Schuld des kaiſerlichen Deutſchlands betont hat, ſteht für Scheidemann auch heute noch dieſe Schuld feſt, d. h. Scheide⸗ mann hat in der Zwiſchenzeit nichts vergeſſen und nichts da⸗ zu gelernt. Ja, er ſcheint nicht einmal die Stimmen des Aus⸗ landes zu verfolgen, das ebenſo wie die Scheidemannſche Par⸗ tei einſt die Schuld des kaiſerlichen Deutſchlands betont, das aber mittlerweile ein Licht geſehen hat, und das daher heute einſichtiger und aufrichtiger als der Oberbürgermeiſter von Kaſſel iſt, inſofern es wenigſtens eine Verteilung der Schuld zugeſteht und alle für ſchuldig erklärt. Ein deutſcher Sozial⸗ demokrat freilich kann es ſich leiſten, bei ſeinem Dogma ſtehen zu bleiben und ſich franzöſiſcher zu gebärden als ein Franzoſe ſogar, wie beiſpielsweiſe der Franzoſe Demartfal, der vor einiger Zeit an der Hand der verſchiedenen Weiß⸗, Rot⸗ Blau⸗ und Gelbbücher den Nachweis erbracht hat, daß die 1 Selbſtgeißler nicht nur Eſel, ſondern auch Lüg⸗ ner ſind. Neues von Züdweſt. D. A. I. In ſeinem Bericht über Südweſtafrika führte der Adminiſtrator, Sir Höward Gorges, aus, die Fortſchritte im ver⸗ floſſenen Jahre ſeien zufriedenſtellend, das Verhältnis der Bevölke⸗ rungsgruppen untereinander ſei gut geweſen. Das Land brauche Menſchen eigne ſich aber nicht für Menſchen ohne Kapital, da es ein großes Viehweideland werden müſſe, wozu Verkehrsentſchließung und Verbeſſerung der Waſſerbelieferung nötig ſei. Zum erſten Male hätten die Einnahmen die Ausgaben überſtiegen. 6374 Menſchen ſind repatriiert worden, 1619 Militärs, 1226 Beamte, 873 Polizei⸗ beamte, 1223„läſtige Elemente“ und deren Familien, 1433 freiwillig Heimreiſende. Die Deutſchen mißbilligten zwar in der Oeffentlichkeit die Repatriierung, die beſſeren Schichten ſeien aber insgeheim für die Heimſchaffung der„Verbrecherſchichten und der Beamten“ be⸗ dingungslos dankbar. In der Lage der Eingeborenen ſei eine Beſſe⸗ rung zu verzeichnen,—„die Herr⸗ und Dienerfälle“ hätten abgenom⸗ men—, die Ernte ſei gering, zum Teil ein völliger Fehlſchlag geweſen. ̃ In ihrer Beſprechung des Berichts betont dem Stuttgarter „Auslanddeutſchen“ zufolge die„Landeszeitung für Südweſtafrika“, daß eine Beſſerung der Verhältniſſe aller Bevölkerungsgruppen zweifellos auch der„Südweſt⸗Vereinigung“ zu danken ſei, die aus Deutſchen und in Südweſt anſäſſigen Buren beſtehe und zum Beſſeren⸗ſich⸗ʃverſtehen viel beigetragen habe. Die Zeitung erwähnt beſonders das wenig beneidenswerte Los der kleinen Angeſtellten und Arbeiter, auf denen der Unterſchied zwiſchen deutſcher und engliſcher Valuta am ſchwerſten laſte. Die Häfen ſtänden verödet, die Einfuhr geſchehe auf großen Umwegen mit der Eiſenbahn, auf der Südweſt noch immer nicht den billigeren Unionstarif habe. Die Zwiſchenzölle, die die Ausfuhr nach der Union verhinderten, beſtänden fort. Fiele der Ausfuhrzoll(1 Pfund für das Stück Großvieh und die Quarantänekoſten! Die Schriftlektung) für Schlachtvieh fort, ſo könnte das Land bedeutend beſſere Preiſe erzielen. Wenn der Einwanderung keine Schranken geſetzt würden, könne freilich ein mit Kapital verſehener Mann ein gutes Fort⸗ kommen finden. Jeder Eingeborene, der 50 Stück Kleinvieh beſitzt, darf heute im Lande, ohne daß er ein Urſprungsnachweis zu führen brauchte, als„Rentier“ leben. Wohl im Hinblick auf dieſe Beſtimmung und den Mißbrauch, der mit ihr getrieben wird, fordert die deutſche Zeitung eine ver⸗ mehrte Heranziehung der Eingeborenen zur Arbeit, einen verbeſſer⸗ ten tierärztlichen Apparat(man hat die deutſchen Tierärzte bis auf drei repatriiert und in der Union ſelbſt ſind Kräfte zurzeit gar nicht verfügbar!), Förderung der Bewäſſerungsprojekte, Oeffnung der Häfen, Verbilligung der Bahnfrachten, Beſeitigung des Kriegs⸗ rechts, Förderung des ſchon von der deutſchen Regierung geplanten Bahnbaues von Windhuk nach Gobabis zur Erſchließung dieſes wünſchten. —— .Selle. Nr. 359. Mannſeimer General⸗Anzeſger.(wend⸗Ausgabe.) Freitag, den 13. Auguſt 1920. bisher mit Bahnen ſtiefmütterlich bedachten, aber durch Landwirt⸗ ſchaft ſchon gut erſchloſſenen Oſtgebiets. Entſchieden verwahrt ſich die Deutſche Zeitung dagegen, daß der weitaus größte Teil der Repatriierten„Verbrecher“ geweſen ſeien. Schwarze Schafe gibt es in jedem Volk, aber die bloße Erwerbsloſigkeit, deren wirtſchaft⸗ liche Urſachen ja klar lägen, dürfe nicht ſchon als Verbrechen be⸗ trachtet werden, Die„Swakopmunder Zeitung“ führt zu dieſem Kapitel aus, alle Deutſchen hätten, und zwar auch in den ver⸗ traulichſten Geſprächen, die Ausweiſung mißbilligt. Wer das nicht getan habe, der ſei eben ſicher kein Deutſcher. Namentlich die Aus⸗ weiſung der Tierärzte und der Beamten ſei zum ſchweren Nachteil des Gebietes ausgeſchlagen. Unter den„Unverwünſchten“ ſeien die beſten Kräfte des Landes geweſen. Daß die Wohlfahrt der Eingeborenen geſtiegen ſei, gibt auch die Deutſche Zeitung zu, doch deutet ſie an, daß, dieſer Wohlſtand zum Teil ſehr trübe Quellen habe. Jedenfalls dürfe man die Eingeborenen nicht ohne weiteres mit denen der Union gleich ſtellen, weil ſie weit geringere Zeit unter Kultur ſtänden. Im Unionsparlament beſprach man gleichzeitig, als der Be⸗ richt des Adminiſtrators veröffentlicht wurde, einen Antrag auf Verlängerung der Akte von 1919 betr. den Friedensvertrag und das Mandak für Südweſt. Der Nationaliſt Dr Malan⸗Calvinia fragte an, ob überhaupt der Verſuch gemacht worden ſei, das Mandat vom Völkerbund zu erhalten. Er forderte Unterſuchung der Beſchwerden über die Handhabung des Kriegsrechts in Südweſt. Herr F. W. Malan, Humansdorp, unterſtützt dieſe Wünſche und verlangte, daß man die Bevölkerung des Südweſt als Freunde behandle, wäh⸗ rend die Verwaltung jetzt von bitterſten deutſchfeindlichen Gefühlen beſeelt ſei. Es ſei eine Schande, daß die Leute ohne Prozeßver⸗ fahren repatriiert worden ſeien, umentlich die deutſchen Lehrer. General Smuts kündigte Abſtellung aller Beſchwerden durch eine beſſere Regierungsform an. Die Deutſchen hätten ſich gut betragen, ihre Intereſſen ſeien berückſichtigt worden. Die Repa⸗ triierungen ſeien gemäß den Weiſungen der Unionsregierung vor⸗ genommen worden. Die Unterrichtspolitit in Südafrika gehe dahin, daß das Deutſche während der erſten vier Schuljahre 5 Unter⸗ richtsſprache ſein, von da an es aber in der Wahl der Eltern ſtehen ſolle, welche offizielle Sprache ſie als Unterrichtsſprache Mit 69 gegen 32 nationaliſtiſche Stimmen wurde ſchließlich der Antrag der Regierung angenommen. Vahlrecht oder Wahlpflicht? Wir werden um Veröffentlichung der folgenden An⸗ regung gebeten: Nachdem mit dem Novemberumſturz im Jahre 1918 angeblich dem geſamten Volke die Macht über ſein Geſchick in die Hände gelegt wurde, was äußerlich damit zum Aus⸗ druck kommt, daß nur nach dem Willen der Mehrheit des Volkes regiert werden ſoll, mußte mit allen Mitteln auch er⸗ ſtrebt werden, daß dieſer Mehrheitswillen in der Tat zum Ausdruck kommt. Dies kann nur dadurch erreicht werden, daß ein jeder bei den Wahlen auch zur Urne ſchreitet und ſein Votum abgibt. Wie die Wahlen nicht nur jetzt, fondern auch in früheren Zeiten, jeweils gezeigt haben, entzieht ſich ein er⸗ heblicher Teil des⸗Volkes ſeinem vornehmſten Rechte und bleibt der Stimmabgabe fern. Es darf dies wohl als ein Zeichen dafür gewahrt werden, daß einem großen, nicht dem ſchlechteſten Teil des Volkes, an ſeiner Souveränität, nach der es, wenn man den Revolutionsmachern glauben ſollte, doch in der langen„Unterdrückungszeit“ gelechzt haben ſoll, gar nicht ſo viel gelegen iſt. Während unter den alten Ver⸗ hältniſſen dieſe Erſcheinungen von unerheblicher Bedeutung waren, da eine über den Parteien ſtehende Regierung, die Geſchicke lenkte, hat ſich dies mit den neuen Verhältniſſen von Grund auf geändert. Was früher ein Recht war, iſt heute eine unabweisbare Pflicht für den einzelnen Bürger, wor⸗ unter in dieſem Falle nicht die Klaſſe, ſondern jeder Bewohner des deutſchen Vaterlandes zu verſtehen iſt, geworden. Es iſt danach die Frage aufzuwerfen, ob es unter dieſen Umſtänden angezeigt erſcheint, den Läſſigen, denn in den meiſten Fällen entſpricht das Fernbleiben von der Wahlurne der Bequem⸗ lichkeit, und dem Perantwortungsloſen, der nicht den Mut hat, ſeine Ueberzeugung, ſelbſt unter dem Schutz des geheimen Wahlrechts, Ausdruck zu verleihen, das Entziehen von dieſer vaterländiſchen Pflicht ohne weiteres hingehen zu laſſen. Da der wirkliche Mehrheitswillen des Volkes nur feſtgeſtellt werden kann, wenn auch alle Stimmberechtigten ihrem Willen Ausdruck verleihen, müßte jeder gezwungen werden, bei einer Wahl mitzuwirken und ein Fernbleiben wäre mit einer er⸗ heblichen Buße zu belegen. Der Einwand, daß man es dem Ermeſſen desEinzelnen überlaſſen müſſe, zu tun oder zu laſſen wie es ihm beliebe, anderen Falles eine Beſchränkung der Freiheit des einzelnen eintrete, kann hier nicht erhoben wer⸗ den, da jedes ſtaatliche Zuſammenleben und Zuſammenrücken nur unter gewiſſen Zwangsmaßnahmen gegen das Einzel⸗ weſen möglich iſt. Wenn man das Steuerzahlen dem Er⸗ meſſen des einzelnen Staatsbewohners überlaſſen wolle, würde wohl kein Staat zu den ihm nötigen Mitteln kommen. Wie es hier jeder für angemeſſen hält, daß der Säumige in Strafe genommen wird, der ſich ſeiner Pflicht entzieht, ſo wäre es angebracht, daß diejenigen, die ſich der vornehmſten Bürgerpflicht, an den Geſchicken des Staates— denn das be⸗ deutet die Abgabe des Wahlzettels— mitzuwirken, entziehen wollen, beſtraft werden. Da es ſich hierbei um kein Parteiproblem handelt, ſon⸗ dern um eine im Intereſſe aller liegenden Sache, dürfte ein dahingehender Geſetzentwurf wohl die Zuſtimmung des Par⸗ lamentes finden. In einem der nordiſchen Länder hat man dieſen Gedanken bereits in die Tat umgeſetzt— Bei Ein⸗ führung eines dahingehenden Geſetzes würde jedem wieder einmal klar vor Augen geführt, daß einem jeden Recht eine entſprechende Pflicht gegenüberſteht, was ja heute wo nur noch von Rechten aber nie von Pflichten geſprochen wird, nur von erzieberiſchem Einfluß ſein kann. Darum auf zum Kampf für die Wahlpflicht. der Ausſtand im Jaargebiel. der Gewerkſchaftsring der Arbeiter⸗ und Ange⸗ en ſie e e im Saargebiet, dem hauptſächlich angeſchloſ⸗ en ſind die Gewerkvereine Hirſch⸗Dunker, der Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten, der Allgemeine Eiſenbahnerverband u. a. erließ eine Kundgebung, in der es heißt:„Der Ring vertraut den Er⸗ klärungen der Streikleitung, daß weder nationaliſtiſche Gründe noch Heimatdienſtpropaganda in bewußter Weiſe mitſpielen. Die dem Ring angeſchloſſenen Verbände verfolgen rein gewerkſchaft⸗ liche Ziele und haben hier im Saargebiet einen als direkte oder indirekte Zuwendungen irgend einer nationalen Propagandazen⸗ trale enthalten. Wir nehmen an, daß der Streik lediglich wegen des bedrohten Koalitionsrechtes und der Sicherung er⸗ worbener Rechte begann, unter welch letzteren wir keine po⸗ litiſchen Sondervorteile verſtehen, für die im demokratiſchen Staat kein Platz iſt. Von der Streikleitung erwarten wir, daß ſie alles tut, um Sabotageakte zu nermeiden und etwa vorge⸗ kommene verurteilt, wie in der erſten Erklärung geſagt iſt. Ebenſo erwarten wir, daß auch die Totenbeſtattung im allgemeinen Intereſſe freigegeben wird. Die von den Organiſationen der Freien und chriſtlichen Gewerkſchaften mit der Militärverwaltung angebahnten Verhandlungen, denen ſich der Gewerkſchafts⸗ ring angeſchloſſen har, werden hoffentlich der Streikleitung Anlaß zur günſtigen Regelung ihrer Sache geben.“ Die Hauptſtreikleitung verbreitet folgende Erklärung: „In den Verhandlungen mit der Regierungskommiſſion haben wir mit unendlicher Geduld und kühler Beſonnenheit verſucht, ein erträg⸗ liches Verhältnis zu erzielen. Es iſt uns nicht gelungen, nichts anderes blieb uns übrig als der Kampf. Eine Verwiſchung unſerer Kampfgründe, eine Verwäſſerung unſeres Kampfzieles können wir unter keinen Umſtänden dulden. Heimatdienſtverdächtige haben abſolut keinen Einfluß auf unſere Entſchließungen und befinden ſich nicht unter den Mitgliedern der Streikleitung, Heimat⸗ dienſtideen haben bei Aufſtellung unſerer Forderungen abſolut keine Rolle geſpielt. Wir geben der Bevölkerung des Saargebietes und der Regierungskommiſſion hiermit nochmals feierlich unſer Ehren⸗ wort, daß wir nichts mit dem Heimatdienſt zu tun haben.“— Auch geſtern fanden Verhandlungen in Saarbrücken ſtatt. In der äußeren Geſtaltung des Streikes iſt noch keine Aende⸗ rung eingetreten. Infolge Ausbleibens ſeder Poſt⸗ und Zeitungs⸗ zuſtellung iſt über die Lage nur wenig Zuverläſſiges zu erfahren. Dutzende von Städten und Dörfern mit vielen Zehntauſenden von Einwohnern ſind infolge der Fernſprech⸗, Poſt⸗ und Bahnſperre ſeit nunmehr einer Woche von der Welt und den Tagesereigniſſen abgeſchnitten. Sadarbrücken, 13. Aug.(W..) Seit heute früh iſt der Generalſtreik zunächſt auf 24 Stunden erklärt worden. Morgen wird die Arbeit von den Streikenden reſtlos wieder aufgenommen werden. Sollten die Verhandlungen fehlſchla⸗ gen, ſo tritt am Montag der Generalſtreik wieder voll in Kraft. Ddie Verhandlungen werden von der Inter⸗ alliierten Rheinlandkommiſſion in Coblenz unter Hinzuziehung des Geh. Rates v. Boch geführt. Sämt⸗ liche Banken, Läden und Wirtſchaften ſind geſchloſſen. Die Straßenbahnen verkehren nicht. Auf den Straßen iſt alles ruhig. Auf den wichtigſten Plätzen ſind Maſchinengewehre aufgeſtellt, ebenſo auf einigen Dächern. Saarbrücken, 13. Aug. Die Regierungskommiſſion hat erklärt, ſie ſei nicht bereit, an dem Beamtenſtatut irgend etwas zu ändern. Ferner hat ſie erklärt, daß ſie nicht mit den Ver⸗ tretern der Streikenden verhandeln wird, ſolange die Arben nicht wieder aufgenommen wird. Falls die Arbeit bis marg wieder aufgenommen wird, verpflichtet ſie ſich, weitgehen 5 Nachſicht gegenüber den Arbeitern und Beamten ſchlagen, die ſich einer Strafverfolgung ausgeſetzt haben. 5 beſonderen wird ſie die Militärbehörde veranlaſſen, von 5 „Strafverfolgung aller Arbeiter und Angeſtellten, die ſich einem Kriegsgericht zu verantworten haben, abzuſehen, ſom 1 ſie ſich dem Requirierungsbefehl widerſetzt haben. Dange ſollen alle diejenigen, die ſich der öffentlichen Gewalt wi 15 ſetzt haben oder die Sabotageakte verübt haben, von dieen Vergünſtigung nicht betroffen werden. Dieſe Erklärunge ſind für die Regierungskommiſſion nur dann bindend, wen die Arbeit innerhalb 24 Stunden, d. h. bis morgen Samstag früh wieder aufgenommen wird. Baden. Freigabe der Oelfrüchte. 0 4 Aarlsruhe. 13. Auguſt.(Priv-Tel) Vom 1. Auguſt 1020 iſt die Bewirtſchaftung von Margarine, Kunſt⸗ und Speiſefe und Speiſehlen aufgehoben. Nunmehr ſind Raps, Rübſen Sonnenblumen. Senf(weißer und brauner), Dotter, Mon,— Hanf und Ackerſenf(Hederich, Raviſon) freigegeben. Die genann 1 Oelfrüchte ſind alſo nicht mehr an den Reichsausſchuß für pflan liche und tieriſche Oele und Fette abzulieſern. Jur Kriſe in der badiſchen Siedlungs⸗ und Landbank. & Klarlsruhe, 13. Auguſt.(Priv.⸗Tel.) Die Badiſche Stedeluſe⸗ und Landbank teilt mit, daß Direktor Abele ſeine Stelle als Geſchã 15 führer auf 1. Oktober ds. Is. gekündigt, und im Einverſtändef mit dem Aufſichtsrat aus ſeiner Tätigkeit ausſcheiden wird. 505 Wunſch des Aufſichtsrates hat Oberbürgermeiſter a. D. Sigriſt— Amt eines Geſchäftsführers übernommen. Nach dem Wutache des vereidigten Sachverſtändigen Bücherreviſors Ruf aus Heidelben iſt eine Verſchuldung der Bank nicht eingetreten. Die Unter nehmge⸗ gen der Bank ſollen auf das notwendigſte und zweckmäßigſte 1 ſchränkt, insbeſondere ſoll von der Errichtung eines Sägewerks ne Bahnanſchluß abgeſehen werden. Letzte Meldungen. Die deutſchen Kohlenlieferungen ausreichend. Amſterdam, 13. Aug.(WB.) Der Times⸗Korreſpondent 0 Paris meldet, daß die deutſchen Kohlenlieferun gen bisher ausreichend waren. Während der erſten zehn Tage dieſes Monats ſeien durchſchnittlich 50 000 Tonnen täg lich geliefert worden. — Luxemburg, 13. Aug.(Priv.⸗Jel.) Meldungen waren die deutſchen Kohlenlieferungen in der e Dekate des Monats Auguſt genügend, da während derſelben 500 000 Tonnen abgeliefert wurden und Deutſchland nach den ten Abmachungen monatlich nur 1 500 000 Tonnen ſtatt 1 600 Tonnen liefern muß. Die Organiſalion Eſcherich und die bolſchewiſtiſche Gefaht⸗ J Berlin, 13. Auguſt.(Von unſerem Berliner Bürb⸗ Forſtrat Eſcherich ſagte in einer längeren Rede in München daß die Organiſation Eſcherich bereits über ganz Deutſchlaſ, verbreitet ſei. Die Gefahr des Bolſchewismus beſtehe, in 5 preußen gewinne die bolſchewiſtiſche Partei merklich an Be den. Die Reichswehr könne zum größten Teil als verſen gelten. Die Reichsregierung ſei nicht ſtark genug, um dieſe gewaltigen Stoß aufzufangen. Die Organiſation Eſcherich ſ0 daher die beſte Waffe, um bei den kommenden Kämpfen 5 helfen. Wenn das Befürchtete komme, dann werde man na⸗ Bayern ſchauen und rufen: Helft uns! Eſcherich erklärte,e nehme den rückſichtsloſeſten Kampf auf. 1 Wien, 12. Aug. Das„Achtuhr⸗Abendblatt“ ſchreibt 1 einem Artikel über das Vorgehen der in Wien weilende Interalliierten Ueberwachungskommiſſion, welche infolge 5 Standpunktes der Entente, daß das geſamte Kriegsmateries und alles, was zu ſeiner Erzeugung gedient habe, ihr aushn, liefern ſei, daß auch halbfertiges Material und eine Unmeng, von Rohſtoffen, in einer Reihe von öſterreichiſchen Induſtrie unternehmungen durch Patrouillen von Ententeſoldaten ſchlagnahmt, unter dem Vorwand der Verhinderung der Er⸗ zeugung von Kriegsmaterial die letzten wertvollen Rohſto vorräte der öſterreichiſchen Induſtrie weggenommen und Arbeiterſchaft die Arbeitsgelegenheiten vermindert werdel. ſodaß, wenn dieſer Zuſtand noch kurze Zeit andauere, in eine Reihe von Unternehmungen zu Maſſenentlaſſungen und z Stillegung der Betriebe geſchritten werden müßte. Laut franzöſteſen über lez⸗ der Mann mit den ſieben Maslen. Roman von Erich Wulffen. 40(Nachdruck verboten.) (Fortſetzung.) Die Wanduhr ſchlug Mitternacht. Unheimlich klangen ihre blechernen Töne durch das Haus. Die Petroleumlampe leuchtete nur noch ganz ſpärlich. „Dein Vater kommt vor Morgengrauen nicht heim—“ „Mutter und Pauline ſchlafen ſehr feſt—“ „Biſt du angezogen zur Reiſe?“ „In zehn Minuten. Deine Papiere liegen auf Vaters — Dominik Biſontal aus Klauſenburg— nicht wahr?“ Er nickte, nahm ſie feſt an beiden Händen und hielt ſie von ſich ab, ihr ins Geſicht ſpähend.„Mädel, du hältſt mich nicht zum Narren? Du lockſt mich in keine Falle? Du willſt dich mir anvertrauen—?“ In ihren Augen blitzte etwas.„Ich muß aus dieſem Loche heraus! Du ſollſt mich retten— das ſagte ich dir ſchon „Retten—? brechen—?“ „Ich nehme es auf mich— mache dir keine Gedanken—“ „Ich bin beteiligt—“ „Es iſt kein Verbrechen— einen ſolchen Vater zu be⸗ ſtehlen— um ſeine Zukunft zu retten—!“ „Das bindet keinen Staat und keinen Staatsanwalt— wir werden verurteilt—“ „So ſetze dich weg über dieſen Staat und dieſen Staats⸗ anwalt, die dem Menſchen ſo wenig ins Herz ſehen— ſei größer—“ Es war nicht möglich, daß dieſer ſüße, kirſchrote, etwas ſinnliche Mädchenmund ſolche freie Worte herausſtieß— „Wenn er uns verfolgen läßt—? Wenn ſie uns faſſen?“ „Er wird für ſich ſelbſt zittern—“ „Einen Verbrecher willſt du zum Manne nehmen?“ „Der künftig keiner mehr ſein will—“ „Wirſt du's mir niemals vorwerfen?“ „Mann]! Törichter Mann! Merkſt du benn gar nichts? Ich will nichts voraus haben—“ ſagte ſie bedeutungsvoll— „ich will nicht!“ Er war aufgeſtanden. Eine ſtarke Bewegung hatte ſeinen ganzen Körper erfaßt. Er ſah ſie an von oben bis unten. Er konnte nichts ſagen. Sie hielt ſeinen Blick aus. Ein Durch ein Verbrechen— ein neues Ver⸗ wenig errötete ſie. Seine Züge zeigten Entſchloſſenheit. Ein Freiheitsgefühl ſchien über ihn zu kommen. Das Paar drückte ſich im ſtummen Gelöbnis die Hand. Kein Laut war vernehmbar. Nur das Rauſchen des Unhör⸗ baren lag in ihren Ohren. Endlich traten ſie auseinander. Sabine entſchlüpfte leiſe über die Galerie, woher ſie gekommen war. Dominik Biſontal ſtieg auf einen Stuhl und verlöſchte die Lampe. Dann verließ er. mit einem letzten forſchenden Blicke den Raum muſternd, behutſam die Werkſtatt. Eine Viertelſtunde ſpäter huſchten in kurzen Zeitabſtän⸗ den zwei Geſtalten aus dem Hauſe. Jede ging für ſich ein Stück, bis ſie ſich nach wenigen hundert Schritten trafen und verſchlungen im Nebel der Oktobernacht nach den Bahnhöfen zu verſchwanden. Achtzehntes Kapitel. Gegen Ende November meldet ein Polizeibericht der Wiener Zeitungen, daß den berüchtigten Hochſtapler Nikolaus Györki aus Debreczen, der vor vier Wochen aus dem Unter⸗ ſuchungsgefängnis entwichen war, ſein Schickſal in Hamburg erreicht hatte. Im Augenblicke, als er mit einem durch falſche Papiere erlangten Paſſe den Dampfer nach England betreten wollte, hatte ihn ein Hafenpoliziſt nach der Photographie erkannt und nahm ihn feſt. In ſeiner Geſellſchaft hatte ſich eine junge weibliche Per⸗ ſon befunden, die beim Anblicke ſeiner Verhaftung voll Ver⸗ zweiflung ins Waſſer geſprungen und, weil den Vorgang niemand ſofort beobachtet hatte, nur als Leiche geborgen worden war. Scwohl bei Györki als bei der Toten hatten ſich Bar⸗ ſchaft und Papiere in öſterreichiſchen, deutſchen und engliſchen Werten im Vetrage von einigen Tauſenden gefunden. In einem Hamburger Gaſthauſe hatte ſich das Paar als Ingenieur Joſef Forcher und Frau aus Prag eingeſchrieben. Als Györki nach Wien zurücktransportiert worden war, nahm Doktor Sperl ſeine jählings unterbrochene Unterſuchung wieder auf, nachdem inzwiſchen durch Vernehmung der Zeu⸗ gen in Ungarn der Tatbeſtand weiter aufgeklärt worden war. Es gab eine kleine Senſation im Juſtizpalaſt am Schmer⸗ lingplatz, als der Entſprungene zum erſtemmnal dem Staats⸗ anwalt wieder vorgeführt wurde. Aus verſchiedenen Zimmer⸗ türen kamen neugiergie Geſichter zum Vorſchein. Andere Herren machten ſich im Korridor Bewegung, um dem inter⸗ eſſanten Hochſtapler zu begeanen. Der ältere Staatsanwalt Doktor Byloff, der in letzter Zeit auffällig vergnügt geweſen war, zeigte ſich neuerdings merkwürdig verſtimmt. Böſe Zungen behaupteten, er habe ſich ins Fäuſtchen gelacht, als Györki verſchwunden war. 1 Ueberhaupt konnte man gelegentlich des Falles Györ in der ſtaatsanwaltſchaftlichen Behörde etwas wie Rollennen beobachten. Viclleicht hätte der Hochſtapler auch hier ſeine Vergleich vom Theater und Schauſpieler angewendet. Dem Oberſtaotsanwalt Preminger wurde der geheim Vorwurf nicht erſpart, daß er den bedeutenden Fall gera einem zwar begabten, aber noch unerfahrenen Jüngeren o ſtichhaltigen Grund übertragen hatte. Andere behauptetel der Fall gehöre nach Ungarn und würde in Wien überhauf⸗ nicht abgeurteilt werden, wenn ihn nicht Sperls Ehrgei krampfhaft feſthalte. Bei Györkis Vorführung wurden beſondere Vorſichee, maßnahmen nicht getroffen. Er ging ebenſo frei wie frühe umher. Seine Flucht war ja vor allem durch die Fahrläſſec, keit eines Aufſichtsbeamten ermöglicht worden, der u Haupttüre im Gefängnis unverſchloſſen gelaſſen hatte. Györt, erntete eigentlich ſogar noch Bewunderung, weil er es ferte, gebracht hatte, ohne Strickleiter die hohe Gefängnismauer überklettern. Das war bisher für unmoͤglich gehalten worden und der dicke Gefängnisdirektor Stukark gab ſich alle Mü che zaus dem Hochſtapler herauszubringen, wie er das tatſächlich Meiſterkunſtſtück bewerkſtelligt hatte. 4 Er wünſchte ſogar, Györki möge den Kletterſprung, 155 er lediglich mittels eines wuchtigen Anlaufs und ſeiner elaf ſchen Sprungfähigkeit ausgeführt haben wollte, wiederhole, Allein der Verbrecher verſtand ſich hierzu, obwohl man ſein Eitelkeit 0 ſchmeichelte, nicht und erklärte nur, er nehge es mit jedem Akrobaten im Klettern und Springen auf. er Aufſeher, die ihn im Bade geſehen und die Muskeln ſein Arme und Beine bewundert hatten, zweifelten daran nicht. Der ſchlaue Hochſtapler wußte ſich trotz ſeiner dem Pe⸗ ſonal unbeguemen fflucht für die Zukunft ſogar eine l nehme Stellung im Gefängnis zu ſchaffen, indem er in wo 4 wollende Ausſicht ſtellte, bei guter Behandlung vor dem 9 ſamten Perſonal den Meiſterſprung zu wiederholen. ur Als er ſchließlich kurz vor ſeiner Verurteilung ſich i Schauproduktion bereit erklärte, kratzte ſich Herr Stukart 110 ter den Ohren und erklärte verlegen, er wolle die Borführum dis zu Györkis„Freiſprechung“ aufſchieben. af⸗ Ueber ſein neuerliches Abenteuer hüllte ſich der Verzen tete völlig in Schweigen. Er lehnte jede Auskunft über Erwerb des vielen Geldes ſowie über die Perſon der 7 U ab. Er beſtritt, das Geld ouf ſtrafbare Weſſe erlangt haben. Fortſetzung folgt⸗ %cc e—2 — u⸗ eit en er⸗ ſer S NiSSS in n⸗ 2 S — D=. 8 KA2 e Mannheimer General· Anzeiger.(Abend · Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 359. Freitag, den 13. Auguſt 1920. Aus Staòt und Land. innerungen eines Maunheimer Bürgermeiſters. VIII. Die Sozialdemokratie in der Gemeindeverwalkung. 0 Mit der Sozialdemokratie hatte ich, bevor ich nach Mannheim —1 in meiner amtlichen Tätigkeit kaum eine nähere Berührung ge⸗ „war war bei mir ſtets ein reges Intereſſe für die ſozialen Fragen und daher auch für die Entwicklung der deutſchen ſozialdemo⸗ 20 chen Partei vorhanden geweſen, ich hatte einiges von Laſalle i über Laſalle, hatte das kommuniſtiſche Manifeſt, Bebels Buch er die Frau und Franz Mehrings ſpäter von ihm verleugnetes Lelch.„Die deutſche Sozialdemokratie. Ihre Geſchichte und ihre dchte, geleſen: aber im Uebrigen hatte ich meine Kenntnis von der be rtei doch im weſentlichen aus den bürgerlichen Zeitungen erwor⸗ n. In Mannheim hatte ich von Anfang an Gelegenheit, die So⸗ zaldemokratie in enger täglicher Zuſammenarbeit in der Gemeinde⸗ erwaltung kennen zu lernen, ich bin ſeither auch ein ſehr aufmerk⸗ ſamer Leſer der Mannbeiner Bonteſtenme geweſen, die— ſo oft ich ihr nicht übereinſtimmen konnte— doch in meinen Augen ein anregendes und gut redigiertes Blatt geweſen iſt, dem ich 0 uche Förderung verdanke. Ich habe dadurch ein anderes Bild l0 der Sozialdemokratie gewonnen, und wenn ich mir auch immer elagt habe, daß die führenden Sozialdemokraten Mannheims, mit ich in Berührung kam, nicht durchweg und in allen Beziehun⸗ gla als typiſche Vertreter der deutſchen Partei gelten konnten, ſo ge ube ich doch, daß die Mannheimer Erfahrungen auch zu einem wiſſen Urteil berechtigen. Aad dch habe ſchon erwähnt, daß die ſozialdemokratiſche Partei wüh⸗ 15 meiner ganzen Amtszeit über ein Drittel der Stadtverordneten⸗ S16 unbeſchränkt verfügen konnte. Den entſprechenden Anteil der 0 e im Stadtrat mußte ſie ſich freilich als Minoritätspartei erſt Einäühlich erkämpfen. Aber es hat ſich auch hierbei gezeigt, daß der wWä fluß einer Partei nicht immer mit der Anzahl der Mandate Gechſt oder ſinkt, ſondern daß dieſer Einfluß in erſter Linie auf dem 0 iewicht der Perſönlichkeiten beruht, welche die Partei vertreten. Ich ſicheosar der perſc en es für die Stellung der ſozialdemokra⸗ ſt. en Partei in der Mannheimer Gemeindeverwaltung am gün⸗ Apſten iſt, wenn ſie etwa 86 der Mandate beſitzt, aber nicht die unt olute Maforität. Ein bedeutender Einfluß iſt ihr dann ſt er allen Umſtänden geſichert, ſie iſt aber zugleich auch in der gün⸗ Aebn Lage ihren Wählern ſagen zu können, 1 ſie eiterklaſſe erwünſchten Forderungen nicht durchſetzen könne, weil 10 nicht die Majorität habe. Beſitzt die Partei die abſolute Majorität, Foſedt ihr dieſe Ausflucht nicht mehr zur Verfügung, die erſehnten rderungen kann ſie aber doch nur zum Teil erfüllen, weil ſich alle arteicht erfüllen laſſen. Wenn heute trotz der den ſozialiſtiſchen ſtand noch 0 ch nicht ſo ſehr bemerkbar macht, ſo liegt das daran, daß es 0 um 211 ſozialiſtiſche Parteien handelt, die ſnnmen die Mehrheit bilden, von denen aber mindeſtens die mehr — ſtehende ein gewiſſes Gewicht darauf legt, nicht allzu oft mit chweſterpartei übereinzuſtimmen. ſch ie Sozialdemokraten gewannen in verhältnismäßig a oden. Schon im Jahre 1868 war der Eiſenacher Kongreß von Mbeim aus durch einen Delegierten, Dr. Ph. A. Rüdt, beſchickt. „a ahre 1874 ſandte der Allgemeine Deutſche Arbeiterverein(die Uulaleaner“ im Gegenſatz zu den„Eiſenachern“) den Schreiner kan guſt Dreesba ch als Agitator nach Mannheim, und Dressbach 0 als der eigentliche Begründer der ſozialdemokratiſchen Partei pe unheims angeſehen werden. Er blieb bis zu ſeinem am 25. No⸗ —. 1906 erfolgten Tode ihr unbeſtrittener Führer und hat ihr, 50 1844 50 empel ſeines Geiſtes aufgedrückt. ch, Jahr 5 W. Düſſeldorf geboren iſt, konnte ſich als Rheinländer leicht in dem Seſen der Mannheimer hineinfinden. Er entfaltete auch unter und erre ialiſtengeſetz eine eifrige und erfolgreiche Parteitätigkeit Wekrei her dewaßlen die dritte Wählerklaſſe eroberte. Dieſe Klaſſe iſt ſeit⸗ mit Ar allen Wahlen in den Händen der Sozialdemokratie geblieben die Parmahme der im Jahre 1887 ſtattgehabten Wahlen bei denen artei die Hälfte ihrer Sitze an die Nationalliberalen verlor. en S. wurde mit Franz Königsberger zuſammen im Jahre 1884 Jahre“Tadtrat gewählt u. iſt in den Jahren 1884 bis 1890 u. vom Rei 61896 bis zu ſeinem Tode deſſen Mitglied geweſen. Trotz ſeines dahbeiagemandate. das ihm vom Wahlkreis Mannheim in den tra 1890 bis 1893 und vom Jahre 1898 bis zu ſeinem Tode über⸗ ſteten worden war, hat er an den Verhandlungen des Stadtrats tung den regſten Anteil genommen und hat in der Gemeindeverwal⸗ Neine ſehr hervorragende Rolle geſpielt. Auguſt Dreesbach war ein Mann von einem bedeutenden prak⸗ Ichen Verſtande und von einem ſehr ſcharfen Blick für die realen hervmgungen des Gemeinſchaftslebens. Aus dem Arbeiterſtande factorgegangen, wollte er zeitlebens nichts mehr ſein als ein ein⸗ ſah e Arbeiter. Die Intereſſen des Arbeiterſtandes zu vertreten es J, als ſeine Lebensgufgabe an, die dogmatiſchen Forderungen deutüarkeikgtechismus waren für ihn erſt in zweiter Linie von Be⸗ guch i Er hat es wie ſo viele Andere in ſeinem ſpäteren Leben herr iſtſabren müſſen, daß die Arbeiterſchaft kein bequemer Brot⸗ dermocht s hat ihn aber niemals zu verbittern oder irre zu machen Arbeite in der Erfüllung ſeiner Pflichten, die ihm von der Allem ſchaft übertragen waren. Ihr gegenſeber fühlte er ſich in Nachas er tat, verantwortlich. der Paach„Dreesbach's Tod aing das Reichsmandat und die Führung auf den jungen Rechtsanwalt Dr. Ludwig Frank über. — Kleines Feuilleton. Neues über Aklantis. ülteſte paläogeographiſche Bericht über die ſagenhafte indet ſich bei Plato in dem Hinweis auf die verſunkene deuten antis. Man hat dieſen Bericht ſehr verſchieden auszu⸗ Amerige ſucht. Man hat an eine Erinnerung an alte Fahrten nach duerhal gedacht, aber auch an bei Erdbeben verſchwundenes Land Die N b des Atlantiſchen Ozeans oder auch des Mittelmeeres. uls Grerdatlantis und die Südatlantis der Geologen können aber Nen, dündlage des platonkſchen Mythus ſicher nicht in Frage kom⸗ Dzean a ſie lange vor der Jeit des Menſchen in den Wogen des nun, wöerſunken ſind. Neue Beiträge zu dieſer alten Frage ſind lichtet ie Prof. Dr. Arldt in der Halbmonatsſchrift„Natur be⸗ ſagen in der amerikaniſchen Geographiſchen Geſellſchaft vorge⸗ Uuflar worden. Baloh betont, daß im Verichte Platos manche Mſelerbeiten vorhanden ſind. Feſt ſteht, daß die Atlantis eine Dies und der Sitz eines ausgedehnten und mächtigen Reiches war. eigne paßt nun auf die Inſel Kreta, die auch ſonſt eine ganz ge⸗ khzein, Grundlage für den platoniſchen Bericht gibt, wie Baloh im um 1200 zeigt. Das mächtige minoiſche Reich der Kreter wurde F ſüört 0 v. Chr. jedenfalls von den Athenern und Aegyptern zer⸗ Wberſpias ſich in der Sage von Theſeus und dem Minotaurus Aürft Megelt. Unter den bei Plato erwähnten Säulen des Herkules u ägäiſan jedenfalls irgendein Durchgang zwiſchen hohen Bengen Unter iſchen Gebiete zu verſtehen ſein. Der von Plato berichtete eine Rang der Atlantis hat kaum ſo ſtattgefunden, ſondern iſt nur mdeutung des Aufhörens jeden Handelsverkehrs. en Hat die Atlantis auch mit Weſtindien zuſammenbringen n, 15 NRamen Antillen von ihr ableiten wollen. Baloh zeigt der 5 das unſtatthaft iſt. Er ſieht eine Wurzel der Erzählung hroßen Orweren Befahrbarkeit des Sargaſſomeeres, eine andere in andſenkungen im Gebiete der Azoren. m aß die latoni 1810 307 noſſe c Platoniſche Atlantisſage auf verſchiebene Quellen zu⸗ ſanen gat auch Pröf. Arldt vertreten. Ihre weſentlichen Ele⸗ ee d das Vorhandenſein einer großen Inſel weſtlich des Abralte Irkechiſchen Kulturkreiſes, deren Jage vor der Straße von ſleete 80 der von Erdbeben begleitete Untergang dieſer Inſel im 5 5—5 Vorhandenſein eines mächtigen Staates von beträcht⸗ lier El ur auf dieſer Inſel und ſeine Eroberungszüge. Die erſten dang ente ſtimmen ſehr gut zu einer Azoreninſel, deren ne 5 ided noch von Menſchen beobachtet worden ſein kann. Für itternden letzten Elemente aber müſſen wir unbedingt an ein a. un —9 daß ſie alle für' die en ſeit dem Jahre 1919 zugefallenen Majorität ſich dieſer Um⸗ ſie als eine Beſonderheit in der Geſamtpartei anzuſehen iſt, Dreesbach, der im Jahre eichte es, daß ſeine Partei ſchon im Jahre 1878 bei den Ge⸗ Frank hatte es als Akademiler weit ſchwerer ſich bei der Arbeiter⸗ ſchaft durchzuſetzen; daß es ihm doch gelungen iſt, ſtellt beiden Teilen ein ehrendes Zeugnis aus. Da er nicht Mitglied des Stadtrats war. iſt er in der Gemeindeverwaltung weit weniger bemerkbar hervor⸗ getreten als Dreesbach. Sein Einfluß war dennoch ein ſehr bedeuten⸗ der, und in wichtigen Fragen machte ſich ſeine Meinung ſtets geltend. Man hat bisweilen eine gewiſſe Aehnlichkeit zwiſchen Frank und Laffalle feſtſtellen wollen. Dieſe Aehnlichkeit beruht ſedoch wohl mehr auf äußeren Momenten: beide waren Juden und beide waren ſchöne blendende Erſcheinungen mit lebhaften Augen und mit be⸗ deutender Redegabe. Man würde aber Frank gewiß Unrecht tun, wenn man ſeinen uneigennützigen, auf rein idealer Geſinnung be⸗ ruhenden Cherakter mit dem von brennendem perſönlichen Ehr geiz rfüllten Weſen Laſſalle's vergleichen wollte, wie man andererſeits Laſſalle die größere Gelehrſamkeit und die noch glänzendere Be⸗ gabung wird zuerkennen müſſen. Frank's feuriger Idealismus hatte ihn ſchon in früher Jugend der Sozialdemokratie zugeführt, die er durch eifriges Studium der Literatur kennen lernte, ohne daß er zunächſt Gelegenheit hatte, den Arbeiterfragen im praktiſchen Leben näher zu treten. Es war daher natürlich, daß er anfänglich mehr der radikälen Richtung zu⸗ neigte und daß er erſt durch die reichen Erfahrungen, die er durch ſeine Tätigkeit als Reichs- und Landtagsabgeordneter und als Stadtverordneter zu ſammeln Gelegenheit hatte, dazu gebracht wurde, die theoretiſchen Lehrſätze mit den Erforderniſſen einer praktiſchen Politik in Einklang zu bringen, ſo daß er auch in dieſer Beziehung ein Nachfolger Dreesbach's wurde. Durch eine beſonders eifrige Tätigkeit im Dienſte der Stadt⸗ verwaltung zeichnete ſich der verſtorbene Stadtrat Hermann Bar⸗ ber aus, der dem Stadtrat vom Jahre 1896 ab bis zu ſeinem am 12. Dezember 1916 erfolgten Tode angehörte. Seit den Jahren der Jugend mit Dreesbach befreundet und von ihm in die Sozialdemo⸗ kratie eingeführt, hat er Dreesbach und der Partei die Treue bis zum Tode bewahrt, obgleich er— ihm ſelbſt unbewußt— durch die reichen Erfahrungen des Lebens allmählich zu einer Anſchauung gelangt war, die ſich mit den Grundſätzen der Sozialdemokratie wohl nicht immer in Einklang bringen ließ. Als tüchtiger Geſchäftsmann war er in der Lage durch praktiſche Ratſchläge auf vielen Gebieten der ſtädtiſchen Verwaltung bleibenden Nutzen zu ſchaffen. Als liebenswürdiger. herzensguter ſtets hilfsbereiter Menſch erwarb er ſich bei allen Parteien viele Freunde. Das harte Geſchick, das ihn vor ſeinem Tode durch langes Siechtum und durch ſchwere Schickſals⸗ ſchläge auferlegt war, ertrug er mit bewunderungswerter Geduld. Von den heute noch Lebenden will ich nicht reden! Es ſei mir nur vergönnt, einer Pflicht der Dankbarkeit dadurch zu genügen, daß ich bekunde, in welchem Maße Herr Stadtrat Bernh. Foshag mir ſeit ſeinem im Jahre 1903 erfolgten Eintritt in den Stadtrat in Angelegenheiten der Krankenhausverwaltung und auch der Armen⸗ pflege helfend zur Seite geſtanden hat. In ſtiller, unabläſſiger, täglicher Arbeit, die in der Oeffentlichkeit nur wenig bemerkt worden iſt, hat er ſich große Verdienſte um den Betrieb des Krankenhauſes erworben und hat bewieſen, in welchem Maße die aus dem Arbeiter⸗ ſtande hervorgegangenen ehrenamtlichen Glieder der Stadtverwal⸗ tung zur Mitarbeit berufen und geeignet ſind. Die Zahl ſolcher Mitarbeiter aus dem Arbeiterſtande, mögen ſie nun der ſozialdemo⸗ kratiſchen oder einer anderen Partei angehören, hat ſich glücklicher⸗ weiſe in den letzten Jahren ſtändig gemehrt und wird ſich in Zukunft hoffentlich noch weiter mehren. 8 Die Parteizerklüftung in unſerem deutſchen Vaterlande iſt ſo groß, und die Parteigegenſätze machen ſich oft in ſolch unlieb⸗ ſamer und ſchroffer Weiſe geltend, daß es durchaus erſtrebt wer⸗ den muß, die Mitglieder der verſchiedenen Parteien zu gemein⸗ ſamer Arbeit zuſammenzuführen und zwar zu einer Arbeit, die nicht— wie es bei der parlamentariſchen feideg der Fall iſt — auf den Parteigegenſätzen aufgebaut iſt. Den geeigneten Boden für eine ſolche gemeinſame Arbeit bietet uns die Kommunalper⸗ waltung, bei der die politiſchen Parteigegenſätze nur eine geringe Rolle ſpielen, ſelbſt wenn man beſtrebt iſt, ſie bei jeder möglichen oder unmöglichen Gelegenheit geltend zu machen. Die gemeinſame Arbeit in der Kommunalberwaltung hat auch in Mannheim aus⸗ gleichend und verſöhnend gewirkt. So ſchroff die gegenſeitige Stel⸗ lung der Sozialdemokratie und der bürgerlichen Parteien oft war: in den ſtädtiſchen Kollegien Mannheims hat ſich in den letzten 25 Jahren die gemeinſame Arbeit ohne größere Reibungen voll⸗ zogen, und faſt nur dann, wenn es öffentliche Auseinanderſetzungen in dem Bürgerausſchuß, in der Preſſe oder in Volksverſammlungen gab, wurden die Parteigegenſätze in ſchroffer Weiſe geltend ge⸗ macht. Im Stadtrat oder in den Kommiſſionen kam es böchſt ſelten zu Zuſammenſtößen, und bei den privaten Auseinander⸗ ſetzungen zwiſchen dem Bürgermeiſteramt und den ſogialdemokra⸗ tiſchen Stadträten und Stadtverordneten herrſchte meiſt das beſte Einvernehmen. In der Oeffentlichkeit fehlte es freilich an Angriffen leichterer und ſchärferer Art nicht. Die Unzufriedenheit iſt ein wichtiges Element des Fortſchritts, die Zufriedenheit iſt ein Feind des Fortſchritts: nach dieſem Satz, bdeſſen freilich nur bedingte Rich⸗ tigkeit nicht verkannt werden ſoll, wurde in der Oeffentlichkeit den Gemeindewählern gegenüber gehandelt. Es muß anerkannt werden, daß eine Partei die ſich auf große Maſſen ſtützen will, gewiſſer demagogiſcher Mittel nicht entbehren kann, wenn ſie die Wähler bei der Fahne halten ſoll. Es entſpricht das der menſch⸗ lichen Natur, mit der wir rechnen müſſen und die wir nicht ändern können. Nicht nur bei der Sozialdemokratie macht ſich das geltend, in gewiſſem— wenn auch pielleicht geringerem— Grade gilt dies auch von den anderen politiſchen Parteien. Die größeren Maſſen erfordern ſtärkere demagogiſche Mittel, wenn ſie zuſammengehalten werden ſollen. Dadurch erklärt es ſich, daß in zahlreichen Fällen ſich bei den internen Beſprechungen eine erfreuliche Ueberein⸗ rheniſchen Inſeln bei Italien in Frage, deren Bewohner zwiſchen 1500 und 1000 v. 2— in engen Beziehungen zu den Griechen wie zu den Aegyptern ſtanden. Freilich könnte ſtatt Sardinien und Korſika mit den Balearen und dem dahinterliegenden Spanien allenfalls auch im Sinne von Baloh Kreta mit den ägäiſchen Inſeln und Griechenland gemeint ſein. 2 vermiſchtes. Rückgabe der Bücherei des archävlogiſchen Inſtituts in Rom. Die deutſche Botſchaft hat nunmehr, wie der„Voſſ. Ztg.“ aus Rom gemeldet wird, mündlich die amtliche Zuſage ſeitens der italieniſchen Regierung auf Rückerſtattung der Bücherei des archäo⸗ logiſchen Inſtituts erhalten. Die Bücher werden zunächſt in den Räumen der propiſoriſchen Botſchaft im evangeliſchen Gemeinde⸗ haus untergebracht. Der nun glücklich abgeſchloſſenen Ueberein⸗ kunft ginge lange Verhandlungen voran, gwecks Sicherung der Benutzung der Bibliothek, die dauernd in Rom bleiben ſoll für die Studierenden aller Nationen. Es ſind auch Beſprechungen eingeleitet, wie die italieniſchen Studenten in Berlin ihre Stu⸗ dien mit denjenigen Erleichterungen betreiben können, die den deutſchen Studierenden in Rom durch daßs Vorhandenſein des In⸗ ſtituts gewährt werden. Der erfolgreiche Abſchluß des Ueberein⸗ kommens iſt in erſter Linie der wiſſenſchaftlichen Weitſicht Bene⸗ detto Croces und dem Entgegenkommen der italieniſchen Regie⸗ rung, nicht zuletzt aber dem Takt und der Ausdauer der deutſchen Fachunterhändler Profeſſor Dragendorff und Geheimrat Kehr zu verdanken. Amundſens Nordpolreiſe. Wie eine Kabelmeldung aus Nome(Alaska) beſagt, hat Roald Amundſen am 8. Auguſt an Bord der„Maud“ ſeine Nordpolexpedition angetreten. Hierzu wird uns noch gemeldet, daß Amundſen mit 2——7 Expedition einen Plan, eine Treibfahrt durch unbekannte Teile des Eismeeres zu unternehmen, zu verwirklichen beabſichtigt. Zu dieſem Zwecke fährt die Expedition zunächſt durch die Bering⸗ ſtraße zur Wrangelinſel, die ſüdweſtlich von dieſer Waſſerſtraße in der Nähe der Küſte Oſtſibiriens liegt. Von der Wrangelinſel aus verſucht denn die Expedition, inz das Schiff durch das Eismeer treiben ſoll. mundſen hofft, über den Nordpol getrieben zu werbden, und es wird damit echnet, daß die Treibfahrt in Nordgrönland oder an der Nordfüſte des weſtlich davon belegenen Grantlandes endet, an welch letzteren Küſtenſtrich ein Vorrat von Lebenzmitteln und ſonſtiger Aus⸗ rüſtung niedergelegt worden iſt. Wie aber die Treibfahrt in Wirk⸗ lichkeit vonſtatten gehen wird, liegt völlig im Dunkeln, da ja über die Strömungsverhältniſſe, beſonders in dem zwiſchen der Bering⸗ E b meeri ches Gebiet denken. Hier kommen beſonders die Tyr⸗ ſtraße und dem belegenen unbekannten Eismeergebiet nicht dags Mideſte annt ift Die amerik.„Jeanette ⸗Expedi⸗ ackeis zu kommen, mit den h ſtimmung ergab, während nachher im Bürgerausſchuß oder in öffentlichen Verſammlungen andere Töne angeſchlagen wurden, die auf die leitenden Perſönlichkeiten der Stadt einen weniger erfreulichen Eindruck machten. Die„Reden zum Fenſter hinaus“ ſind mit jeder öffentlich tagenden Körperſchaft untrenn⸗ bar verbunden und werden von dem erfahrenen Kommunal⸗ politiker, der ſie richtig einzuſchätzen weiß, nicht allzu tragiſch genommen. ſolche Reden können zur Beruhigung der Skim⸗ mung dienen u. daher unter Umſtänden erwünſcht ſein, wenn auch ſie ſonſt keine unmittelbare praktiſche Bedeutung haben. Bei einer Rückſchau auf die letzten 25 Jahre und auf das, was in ihnen in Mannheim geſchehen und durchgeführt iſt, werde ich keinem Widerſpruch begegnen, wenn ich ſage, daß die Sozial⸗ demokratie in der Mannheimer Stadtverwaltung ungeheuer viet zu Gunſten der Arbeiterklaſſe erreicht hat, weit mehr als ſte ſelbſt zu hoffen wagen durfte. Ich brauche dieſe Errungenſchaften hier nicht aufzuzählen, weil an anderen Stellen davon die Rede ſein wird. Die Sozialdemokratie verdankt dieſe⸗ Erfolge ihrer zähen unverdroſſenen Mitarbeit an den Aufgaben der Gemeindeverwal⸗ tung, vor Allem aber dem klaren, durch Parteidogmen nicht ge⸗ trübten Blick für das tatſächlich Erreichbare und zunächſt Notwen⸗ dige, wie er in Folge der klugen Führung Dreesbachs der Mann⸗ heimer Sozialdemokratie eigentümlich iſt. Wenn ſie auf dſeſer ahn behaxrt, werden ihr auch in Zukunft Erfolge nicht fehlen. Das Endziel freilich: die Vergeſellſchaftung fämtlicher Pro⸗ duktionsmittel, wird meiner 01 Ueberzeugung nach niemals dauernd errecht werden; das Streben nach dieſem Ziel kann trotzdem auch Gutes zu Tage fördern. Dalwigstal in Waldeck, 27. Juli 1920. D. E. v. Hollander. Verbindlichkeit der Schied⸗ſprüche. Der Herr Reichsarbeitsminiſter überſandte uns unterm 11. ds. Monats durch ſeinen Dezernenten Dr. Weigert nachſtehende Zu⸗ ſchrift, worin die Verbindlichkeit der gefällten Schiedsſprüche er⸗ klärt wird: „Die von dem Arbeitgeberverband des Einzelhandels E. V. Mannheim, der Vereinigung kaufmänniſcher und techniſcher Standes⸗ genoſſen(freie Angeſtellten⸗G werfſchaft), Sitz Mannheim, und der der Angeſtelltenverbände in Mannheim anerkannten Schiebsſprüche vom 19. Februar urd 26. März 1920 zur Er⸗ gänzung des allgemein verbindlichen Tarifvertrages vom 5. Juni 1919 und des Tarifabkommens vom 4. Dezember 1919 werden zur Rege⸗ lung der Gehalts und Anſtellungsbedingungen für die Angeſtellten im Einzelhandel gemäߧ 2 der Verordnung vom 23. Dezember 1918 (Reichsgeſetzblatt S. 1456) für das Tarifgebiet des Tarifvertrages vom 5. Juni 1919 gleichfalls für allgemein verbindlich erklärt. Die allgemeine Verbindlichkeit beginnt mit dem 15. Januar bezw. 1. März 1920.“ Der Schiedsſpruch über den Generaltarij. Ueber die bereits kurz gemeldete Verſammlung des Gewerkſchafts⸗ bundes der Angeſtellten, Ortsverband Mannheim, wird uns noch ergänzend mitgeteilt, daß der Referent, Herr Schönbein, nach⸗ ſtehende 3 Fragen an die Verſammlung ſtellte: 1. Soll der Schiedsſpruch ohne Bedingung angenommen werdend 2. Soll der Schiedsſpruch ohne Bedingung abgelehnt werden? 3. Soll der Schiedsſpruch unter Proteſt angenommen werden? Durch Abſtimmung gelangten die beiden erſten Fragen zur Ab⸗ lehnung und die letzte zur einſtimmigen Annahme. Hierauf wurde falgende Entſchließung verleſen, welche einſtimmig zur An⸗ nahme gelangte: „Die am Mittwoch, den 11. Auguſt 1920, im Verſammlungsſaal des Roſengartens tagende außerordentliche Mitgliederverſammlung des Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten, Ortsverband Mannheim, iſt nach eingehender Ausſprache über den Schiedsſpruch zum Generaltarifvertrag zu der Ueberzeugung gelangt, daß das Er⸗ gebnis in ſehr vielen Punkten den tatſächlichen Verhältniſſen nicht Rechnung trägt, Die Arbeitgeber haben unter Ausnützung der gegenwärtigen Zeſtverhältniſſe das berechtigte Verlangen der An⸗ geſtelltenſchaft nach einer auskömmlichen Bezahlung zu verhindern gewußt. Der noch immer für die Angeſtellten in keiner Hinſicht fühlbare Preisabbau macht es ihnen unmöglich, die lange genug entbehrten und nunmehr dringend gewordenen Neuanſchaffungen von Kleidungsſtücken uſw. vorzunehmen. Die Verſammlung nimmt genannten Schiedsſpruch unter ſchärfſtem Proteſt an und erwartet beſtimmt, daß bei den künftigen Verhandlungen über die Gehalts⸗ bezüge ihren Forderungen von Seiten der Arbeitgeber mehr Rech⸗ nung getragen werde.“ Die Polizeiſtunde. Der Badiſche Gaſtwirteverband hatte vor einiger Zeit an das Miniſterium des Innern eine Eingabe gerichtet wegen Verlängerung der Polizeiſtunde auf 1* Nunmehr iſt, wie bereits kurz gemeldet, ein able hnender Beſcheid eingegan⸗ en. Derſelbe wird begründet mit der Beſtimmung des§ 3 der erordnung des Reichskanzlers vom 11. Dezember 1916(Erſparnis von Brennſtoffen uſw.). Eine Aenderung dieſer Verordnung könne badiſcherſeits nicht befürwortet werden, da unſere eeeee Nale ſchlecht iſt und keine Ausſicht auf Beſſerung bietet. Trotz allen talamitäten hat das Miniſterium die Bezirksämter aber weiterhin ermächtigt, bei beſonderen Anläſſen einen ſpäteren Wirtſchaftsſchluß zuzulaſſen. Im Gegenſatz zu dieſer Meldung iſt ſogar eine Verkür⸗ zung der Polizeiſtunde geplant, denn z. Ik. ſchweben im Reichs⸗ wirtſchaftsminiſterium Verhandlungen über eine Verkür zung der Polizeiſtunde. Die Verhandlungen ſtehen zweifellos im um die Nordenſkiöldſche tion, die 1878 ausgeſandt worden war, Wega! zu ſuchen, die man in Gefahr wähnte, wurde, nachdem ſie die Beringſtraße hinter ſich hatte und unfreiwillig ins Packeis geraten war, in der Richtung nach den Neuſibiriſchen Inſeln ge⸗ trieben, wo das ſchließlich unterging, während von der Pe⸗ ſatzung nur ein Teil die Küſte erreichte. Amundſens„Maud“ iſt indeſſen ein beſonders ſtarkes und erhielt in Nome ſolche Ergänzung an Lebensmitteln uſw., daß die Ausrüſtung für fünf Jahre reicht. Mit einer ſo langen Dauer der jetzt angetretenen neuen Reiſe rechnet nämlich Amundſen. Todesnachrichten. Adam Politzer. Aus Wien kommt die Trauerkunde, daß der Altmeiſter der Ohrenheilkunde, Hofrat Profeſſor Dr. Adam Politzer im faſt vollendeten 85. Lebensjahr geſtorben iſt. In der Geſchichte der Ohrenheilkunde wird Politzer als einer der hervor⸗ ragendſten Forſcher und Förderer ſeines Faches ſtets an erſter Stelle ſtehen, denn unüberſehbar iſt die Zahl ſeiner grundlegen⸗ den Arbeiten der neuen Bahnen, die er der Ohrenheilkunde er⸗ ſchloſſen hat. Doch nicht nur in wiſſenſchaftlicher, ſondern auch in praktiſcher Hinſicht ſind Politzers Verdienſte um die Ohrenheil⸗ kunde unpergänglich. Schon allein ſeine in jungen Jahren er⸗ ſonnene Methode der Behandlung des Mittelohrkatarrhs hat zu einem ungeahnten Aufſchmung in der Ohrenheilkunde geführt. Die⸗ ſes ſogenannte„Politzerſche Verfahren“ hat ſeinen Namen in de⸗ gangen wiſſenſchaftlichen Welt bekannt gemacht. Auch an dem Ausbau der oßerativen Ohrenheilkunde hat Politzer den regſten Als Schriftſteller iſt Politzer ebenfalls ſtark Anteil genommen. r ebenfe umfaſſenden fachmänniſchen Kenntniſſe hervorgetreten. Seine und die klare Schilderung der Erkrankungserſcheinungen haben ſeinen Werken die größte Verbreitung verſchafft. Sein„Lehrbuch er Shrenheilkunde hat viele Auflagen erlebt. Auch mit ſeiner „Geſchichte der Ohrenheilkunde“ hat ſich Politzer ein bleibendes Ver⸗ dienſt erworben. Die von ihm in langen Jahren angelegte Samm⸗ lung pathologiſch⸗augtomiſcher u. andtomiſcher Präparate des Ge⸗ örorgans iſt unſchätzbar. Politzer wurbe am 1. Oktober 1835 zu Alberti in Ungarn geboren. 1859 promovierte ex und ging zu ſeiner Ausbildung nach Paris und London zu Toynbee, der guerſt die puthalogiſche Angtomie grundlegend dulchforſchte. Kates großen Schloierigkeiten gelang es ihem im Jahre 1861 an der Wiener Univerſität ſeine Zulaſſung als Privaldozent durchzuſehen und die Ohreuheilkunde als ein berechtigtes Sondergebiel gur Anerkennung zu bringen. 1870 wurde er außerordenllicher, 1805 ordentlicher Profeſſor. 1903 krat er nach erreichter Altersgrbetze von der Leitung der Ohdenklinih im Wiener Allgemeinen Kranken⸗ hauſe zurück, . iie. Nr. S09. Manngeimer Genercm-Anzeiger.(Mbend⸗Ausgade.) Freltag, den 13. Auguſt 1920. Zuſammenhang mit den Ausführungen des Reichskommiſſars, Ge⸗ heimrat Stutz, der in der letzten Sitzung des Reichskohlenrates aus⸗ führte, daß der Kohlenverbrauch für unproduktive Zwecke in aller⸗ ſtärkſtem Maße eingeſchränkt werden müſſe. Die Beſtimmungen hierfür ſollen ſchon in nächſter Zeit veröffentlicht werden. * Auch ein Beitrag zur Milchnot! In neutralen Ländern, und auch in den ehemals kriegführenden, wird für deutſche Kinder geſammelt. Aber daß es in unſerem ausgehungerten und milch⸗ armen Vaterlande noch Firmen gibt, die die Erzeugniſſe ihrer Milchwirtſchaft an das Ausland berkaufen wollen, das ſollte man kaum für möglich halten. In der„Times“ ſuchte eine deutſche Firma einen aten zum Verkauf ihrer Produkte aus einer Mol⸗ kerei. 13 chland hungern die Kinder, die amerikaniſchen Farmer eln Milchkühe, um den Kindern die fehlende Milch zu beſchaffen, in Frankreich und England wird man aufmerkſam auf die unerhörte Not vnſerer Kleinſten aber eine deutſche Firma will ihre Milchprodukte an England verkaufen. Das Elend der deutſchen Großſtadtkinder rührt alle Welt und man muß wirk⸗ lich ein Herg wie jener profitſüchtige Ftrmeninhaber haben, um kühl und gelaſſen ol ſolcher Not zu bleiben. Hoffentlich kommen die Ausfuhrſtellen dahinter und legen dem ſmarten Geſchäftsmann ſo ſchnell wie möglich das Handwerk, ſelbſt auf die Gefahr hin, daß der Milchproduktenfabrikant auf den fetten Valutagewinn ver⸗ zichten muß. Da die Mitteilung aus engliſcher Quelle ſtammt, ſo iſt ſie mit Vorſicht aufzunehmen. * Reiſebrotmarken. Nach einer Mitteilung der Reichsgetreideſtelle dür⸗ ſen die Beſtände an alten Reiſebrotmarken durch die, Kommunalverbände aufgebraucht werden. Vor dem 1. Oktober iſt eine Ungültigkeitserklärung nicht beabſichtigt. Gegebenenfalls wird dieſer Zeitpunkt ſogar noch ectwas hinausgeſchoben. Wenn in der nächſten Zeit die neuen Reiſebrotmarken zur Ausgabe gelangen, beſteht der Zuſtand, daß zweierlei Reiſebrotmarken, deren Unterſchied übrigens nur in der Größe beſteht, nebeneinander Gültig⸗ keit haben, völlig zu Recht. vereinsnachrichten. * Reichsbund ehemaliger Kadetten. Bei der Reichsvertreter⸗ Verſammlung am 31. Juli haben ſich alle deutſchen Kadetten⸗Ver⸗ einigungen zu dem großen„Reichsbund ehemaliger Kadetten“ zu⸗ ſammengeſchloſſen. Sitz der Reichsbundsleitung iſt Berlin. Zum erſten Vorſitzenden wurde Generalmajor z. D. Kempe und zu deſſen Stellvertreter Generalleutnant z. D. von Altrock ge⸗ wählt. Der Reichsbund umfaßt bereits eine Mitgliederzahl von 4000 Perſonen. Alle ehemaligen Kadetten werden aufgefordert, ſich dem Bunde anzuſchließen. Der Leiter der Geſchäftsſtelle für Süddeutſchland iſt Leutnant Bachelin in Ulm a.., Beyer⸗ ſtraße 46, von dem auch die Verbandszeitſchrift zu erhalten iſt. Mannheimer Strafkammer. Strafkammer IJ. Vorſ.: Landgerichtsdire 8 Landgerichtsdirektor Dr Wegen Durchſtechereien ſtanden der frühere Vorſitzende der Volkswehr in Weinheim, der Brenner Ludwig Huber und der Schriftführer, der Landwirt Karl Randoll unter An⸗ klage. Randoll ſoll nach der Anklage im Auguſt und im September v. Is die Lohnliſte der Volkswehr in der Weiſe gefälſcht haben, daß er dem Huber auf den Namen eines bereits gekündigten Volks⸗ wehrmannes namens Ritterbacher und eines Kranken namens Hämmerle je 87.50 Mk. überwieſen habe, anſtatt dieſe Beträge der Volkskaſſe zurückzuerſtatten. Das Gericht hielt die Angeklagten für⸗ dringend verdächtig, ſich der Unterſchlagung ſchuldig gemacht zu haben, doch ſei der Beweis nicht ſchlüſſig genug geführt. Das Urteil lautete demgemäß auf Freiſprechung. Wertvolles Holz wurde vor einiger Zeit aus der Luftſchiffhalle in Brühl(Werft Schütte⸗Lanz) geſtohlen. Es war Fournierholz, deſſen Wert auf gegen 17000 Mark veranſchlagt wird. Ferner fehlten mehrere Platten Zinkblech. Das geſtohlene Holz wurde zum Teil im Beſitz des Schreiners M. E. in Brühl entdeckt, der ein Schreinergeſchäft betreibt. Er hatte es mit Hilfe ſeines Neffen, R. E, und der Schreiner F. K. und H. W. die gleichfalls in der Luftſchiffhalle arbeiteten, auf die Seite gebracht. Es wurden ver⸗ urteilt: R. E. zu 3 Monaten, M. E. zu 8 Monaten, F. K. zu 2 Monaten und H. W. zu 6 Monaten Gefängnis.(Vert.:.⸗A. Triebskorn). Der Schneider Jakob Fath aus Kaiſerslautern ſtahl im Auguſt v. Js. einer Händlerin Dehmig, bei der er wohnte, 400 Mk. und prellte ſie ferner durch den Vorwand, er werde ihr ein Viertel Zentner Zucker beſorgen, um 100 Mark. Sein Bruder, der Korb⸗ macher Chriſtian Fath, erleichterte den Händler Karl Reuter, bei dem er gegeſſen hatte, um die Brieftaſche mit 135 Mark Inhalt. Einſchließlich einer Strafe von 8 Monaten, die er von Frankenthal mitbrachte, wurde Jakob Fath zu einer Geſamtſtrafe von 1 Jahre 3 Monaten verurteilt, Chriſtian Fath zu 5 Monaten Gefängnis; weiter gehen beide der Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren verluſtig. Schreiner Edm. Heß aus Kaiſerslautern, der kürzlich durch Einbruch aus der Ankleidehütte der Turngeſellſchaft Geld und Sportkleider im Werte von 600 Mark ſtahl, wurde zu 1 Jahr 3 Wochen Gefängnis verurteilt. Landwirtſchaftliches. Fp. Die Jungſchweinemärkte in Starkenburg und Oberheſſen zeigen in dieſer Woche eine verminderte Zufuhr auf. Nachfrage Und Abſatz der aufgetriebenen Tiere waren lebhaft. Bezahlt wur⸗ den für—5 Wochen alte Ferkel 80—115 Mark, für Springer 190—200 Mark, für ältere Tiere bis zu 250 Mark. Kommunales. B. Konſtanz, 12.— Geſtern abend fand im unteren Konzil⸗ ſaale eine von hieſigen Bürgern einberufene öffentliche Verſamm⸗ lung ſtatt, in welcher Dr. phil. Gnau über„Die wirtſchaftliche Lage der Stadt Konſtanz in Gegenwart und Zukunft“ ſprach. Trotz ſchwüler heißer Witterung war der Saal überfüllt. Prof. Heck leitete die Verſammlung, die, wie er ſagte, nur dazu dienen ſoll, eine Ausſprache herbeizuführen. In ſeinem überaus erſchöpfenden Vortrag zeichnete der Redner zahlenmäßig ein Bild über die trübe ſtädt. Finanzlage, wobei der einzige Troſt übrig bleibt, daß die Photographie faſt aller deutſchen Städte denſelben üblen Ausdruck hat, u. im Ausland ſind dieBilder vielfach auch nicht weſentlich beſſer. Die Schulden der Stadt betrugen 1911: 10,3 Mill., 1912: 11,8 Mill., 1913: 12,3 Mill., 1914: 13,4 Mill. Mark, in den Jahren 1915—1920 wuchſen ſie aber auf 19,5 Millionen an. Einen Teil der weiter vorhandenen ſchwebenden Kriegsſchulden übernimmt das Reich, die Deckung ſoll ſich in 39 Jahren vollziehen. Die Frage iſt aber, ob das Reich in der Lage ſein wird, dieſe Schulden zu bezahlen; mindeſtens iſt es zweifelhaft. Ferner kommen hinzu 785 000 Schweizer Franken Milchſchulden, welcher Betrag nach der heutigen Valuta ebenfalls 6 Millionen Mark ausmacht. Geſamt betragen die Schulden 31,3 Millionen Mark. Das Vermö⸗ gen der Stadt beträgt 32 Millionen Mark, nach Abzug der Schul⸗ den verbleibt ein Reſt von 700 000 Mark als Reinvermögen. Im Jahre 1914 betrug dieſes noch 16,8 Millionen Mark. Von der er⸗ laubten ſtarken Beſteuerung der Mindeſteinkommen würde der Mittelſtand, der Arbeiter und kleine Rentner am härteſten be⸗ troffen. Die einzige Löſung aus der Lage(nicht nur in Konſtanz) bringt Sparſamkeit. Geſparr muß werden nicht nut an Gehältern, ſondern überall, ſelbſt an kulturellen Einrichtungen: an Zuſchüſſen zu Theatern, Konzerten, Bibliotheken, Spielplätzen, Muſeen uſw., denn die Notlage iſt groß. Im Geſchäftsleben ſind höhere Umſätze und höhere Dividenden nicht imſtande, über den allgemeinen Rück⸗ gang hinwegzutäuſchen; denn umgerechnet auf den Wert der heuti⸗ gen Papiermark gegenüber der früheren Goldmark, bildet der heutige höhere Umſatz doch meiſt einen Rückgang gegen früher. Alſo ſind wir auf dieſem Gebiet am Ende der Steuerkraft ange⸗ kommen. So weit waren die Ausführungen des Redners von allgemeinem Intereſſe. In ſeinen weiteren Ausführungen ging er auf örtliche Verhältniſſe ein. Er übte Kritik am Kommunalver⸗ band, der mit zu vielen Beamten zu teuer gearbeitet habe. Er 0 beſprach die ſtädtiſchen Betriebe, in denen ſowohl Beamte wie Arbeiter und Angeſtellte ſich ſtärker als im Dienſte zum Wohle der Veſfemechkeit betrachten müſſen; er emufahl beri der Anſtellung die einheimiſche Bevölkerung als die zuverläſſigere gegenüber den fremd zugezogenen. Nachdem der Redner noch die verſchiedenen ſtädtiſchen Bauprojekte, die alle den Voranſchlag weit überſteigen, daß ſie keine Rendite hervorbringen können, beſprochen hatte, ſtellte er feſt, daß 1. das ſtädtiſche Vermögen beinahe aufgebraucht iſt. 2. das Budgetrecht genommen iſt, 3. mehr Steuern nicht aufge⸗ bracht werden können, 4. wir daher ſparen müſſen bis zur Ver⸗ nachläſſigung dringender Kulturaufgaben. Die Ausſprache über den Vortrag, der wirklich des Intereſſanten(allgemein und lokol) eine Ueberfülle bot, zerſplitterte ſich in perſönliche Anſchuldigungen, daß ſchließlich die Verſammlung ſelbſt laut den Schluß der Ausſprache wünſchte. In einer Entſchließung wurden die Spar⸗ ſamkeit(auch bei Feſtſtellung der Beamten⸗ uſw. Gehäfter) und weitere Vorſchläge niedergelegt und von der Verſammlung ange⸗ nommen. Nus dem TZande. + Vom Neckar, 12. Aug. Am 8. ds. Mts. wurde in Dierberg bei Langenburg der etwa 40 Jahre alte Förſter bei Graf von Langenburg bei Ausübung ſeines Berufs von Wilderern er⸗ ſchoſſen. Förſter Fritz Hauck iſt in Höpfingen als Sohn des Jagd⸗ auffehers Euſtachius Hauck, der jahrzehnrelang bei Fürſt von Lei⸗ ningen in Dienſten ſtand, geboren und hinterläßt eine Witwe mit 4 kleinen Kindern. Er wurde am 11. ds. Mts. unter allgemeiner Anteilnahme in ſeinem Heimatsorte Höpfingen beigeſetzt. + kKiönigheim bei Tauberbiſchofsheim, 12. Aug. Hier richten Wildſchweine, die ſich in den Waldungen der Fürſtlich Löwenſteiniſchen Abteilung aufhalten, großen Schaden an Getreide⸗ und Kartoffelfeldern an. Die Jagd dieſer Waldabteilung Langen⸗ feld bildet eine eigene Jagd und gehört dem Herzog von Braganza in Pacht. Da man in heutiger Zeit Getreide und Kartoffeln not⸗ wendiger braucht zu menſchlicher Nahrung als um herzogliche Wildſchweine zu mäſten, wäre ein energiſches Einſchreiten der maßgebenden Faktoren am Platze. Karlsdorf(bei Bruchſal), 10. Aug. Um ſeinen Vater arm zu machen, ſchlug der ledige B. Schmidt zwei Kühe und 1 Schwein mit dem Hammer tot. Der Täter iſt geiſtig nicht ganz normal. * Karlsruhe, 13. Aug. Der Mord an dem Arbeiter und Kriegs⸗ invaliden Otto Schwall in Daxlanden ſtellt ſich lt.„Volksfr. immer mehr als ein wohl vorbereitetes Verbre ch en heraus. Das Tragiſche iſt dabei, daß das Opfer der Mordbuben ein anderer junger Mann gleichen Namens, Sohn eines Daxlander Wirtes, ſein ſollte. Durch eine der mitverhafteten Frauensperſonen hatten die Mörder in Erfahrung gebracht, daß ein junger Mann namens Schwall am Samstag abend von Karlsruhe mit einem größeren Geldbetrage nach Daxlanden kommen würde. Die Mordbande lauerte dieſem jungen Mann auf, verwechſelte ihn aber offenbar mit dem Arbeiter Otto Schwall, während der betr. junge Mann ſelbſt kurz darauf denſelben Weg nach Daxlanden ging. In demſelben Augen⸗ blick wurde das Opfer durch die Revolverſchüſſe niedergeſtreckt. Karlsruhe, 12. Aug. In der hieſigen Schieberaffäre wurde nun auch ein Metzgermeiſter verhaftet, der Heeresgut in die Pfalz verſchoben haben ſoll. Das ſehr umfangreiche, während des Krieges gewonnene Vermögen des Verhafteten wurde beſchlag⸗ nahmt. (S Pforzheim, 10. Aug. An die letzte große Typhusepidemie erinnert ein Grabſtein, den die Erben der ausgeſtorbenen Familie Boſſert auf dem Friedhof im Stadtteil Brötzingen errichten ließen. Der Blechnermeiſter Theodor Boſſert war auf dem Felde der Ehre gefallen und in der Heimat der Erde übergeben worden. Bei der Typhusepidemie erkrankten ſodann ſowohl ſeine Gin als auch ſeine beiden einzigen Kinder im Alter von ⸗3 und Jahren und innerhalb weniger Tage waren alle drei von der Seuche dahin⸗ gerafft. Während der Vater ſeine Ruhe auf dem Ehrenfriedhof fand, wurden Mutter und Kinder auf dem dicht angrenzenden Teil des Friedhofes nebeneinander beigeſetzt. Das Grabdenkmal, das die vier Gräber überſpannt, trägt außer den üblichen Daten eine Abſchiedsſzene und darunter folgenden, das tragiſche Ereignis kündeten, von Hauptlehrer Georg Vogt verfaßten Vierzeiler: Der tapfere Vater im Felde fiel, Uns ſetzte der Typhus ein raſches Ziel. Hier ſchlummern wir alle vereint zur Ruh' dem ewigen Friedensmorgen zu. N X Triberg, 12. Aug. Die Unterſuchung über den Tod des beim Waſſerfall aufgefundenen Bankbeamten Heinrich Grüne w ald aus Frankfurt hat ergeben, daß Grünewald einem Raubmord zum Opfer gefallen iſt. Er wurde von dem noch unbekannten Täter durch Schläge mit einem ſtumpfen Werkzeug, Stiche in den Hals und Er⸗ würgen getötet. Grünewald war am 5. Auguſt in Triberg einge⸗ troffen und zwei Tage darauf ermordet worden. Singen a.., 12. Aug. Die Betriebsräte und die Dienſt⸗ ſtellenausſchüſſe der hieſigen Station haben lt.„Fr. St.“ beſchloſſen, daß Schlachtvieh nur an ſtädt. Schlachthofverwaltungen und Metzger⸗ innungen und Zuchtvieh nur an landw. Genoſſenſchaften und an Gemeinden weiter transportiert wird. pfalz, heſſen und Umgebung. 8. w. Corſch, 11. Aug. Letzter Tage wurden die beiden Knaben des Kriegsbeſchädigten Adam Metz 7. dahier vom Blitz erſchlagen. Es ſtellte ſich eine ganze Reihe Beileidsbeſucher ein. Zum nicht geringen Schrecken des Kriegsbeſchädigten mußte er die Wahrneh⸗ mung machen, daß ihm ſein Wertbrief mit 700 Mark Rente ge⸗ ſtohlen wurde. 8. w. Friedberg, 11. Aug.„An den Pranger“ geſtellt werden alle ertappten Felddiebe. Faſt der ganze Lebenslauf der Sünder wird veröffentlicht. Friedberg wird bald den Erfolg merken. Es gibt kein beſſeres Mittel, um die Leute mit langen Fingern von ihrem Treiben abzuhalten, als die Herrſchaften an den Pranger zu Die Weinberge ſtehen im Allgemeinen ſehr zufriedenſtellend. Das Weingeſchäft wird wieder lebhafter, beſonderz in der Binger Gegend. Auch verſchie⸗ dene Käufe ſind getätigt worden und zwar wurden bezahlt für 1918er Mk. 16000, 1919er 12, 14 und 17000 Mark pro Stück (1200 Liter). Somit ſind die Preiſe um—10 000 Mark gefallen. sw. Därmſtadt, 10. Aug. Die nächſte Schwurgerichts⸗ periode beginnt am 27. September unter dem Vorſitze des Land⸗ gerichtsrats Dr. Werner. Zur Verhandlung kommen u. a. der Schaafſteiner Raubmord, der Vatermord in Weiher und die Tot⸗ ſchlagsaffaire hier in der Arheilgerſtraße. sw. Darmſtadt, 10. Aug. Zur Bekämpfung des Wuchers und Schleichhandels iſt hier in Verbindung mit dem Polizeiamt eine Abteilung gebildet worden. Derſelben liegt auch die Verſorgungs⸗ regelung ob. Von dieſer Abteilung wurden in den Monaten März bis Auguſt gemeinſam mit den Polizeirevieren, der örtlichen Ueber⸗ wachungsſtelle, der Eiſenbahnverwaltung und der Reichseinfuhr⸗ ſtelle folgende Waren beſchlagnahmt und der Allgemeinheit zuge⸗ führt: 13 000 Kg. Speiſefett und Speiſeöl, 6 300 9 Floiſchwaren, 2600 Kg. Rauchwaren, 28 000 Kg. Spirituoſen, 90 Kg. Butter, 1 100 Büchſen Milch, 3 100 Kg. Mehl und Getreide, 4 300 Kg. Tee, 4500 Kg. Kakao und Schokolade, 17 000 Kg. Kartoffeln, 500 Kg. Zucker und anderes mehr. Sportliche Kundͤſchau. Schwimmfeü in Höchſt am Main. Von herrlichem Wetter begünſtigt fand im Schleußenkanal in Höchſt am Main das erſte Propaganda⸗Schwimmfeſt der„Freien Waſſerſwort⸗Vereinigung“ ſtatt. Die Beteiligung war eine ſehr gute. Der Freie Schwimmerbund Möve⸗Mannheim exrang wiederum b erſte Preiſe, darunter das Hauptſchwimmen, wie auch die Männerlagen⸗Stafette. Die Reſultate ſind bei einer Bahnlänge von 50 Meter folgende: Hauptſchwimmen, 200 Meter, 15 Teilnehmer: 1. Karl Scha u⸗ del, Freier Schwimmerbund Möve Mannheim,.27 Min., 2. R. Lott, Freie Waſſer port⸗Vereinigung Rödelheim,.40 Min., 3. W. Bree, Freie Waſſerſport⸗Vereinigung Löchf, 8. 50 Min. Bruſtſchwimmen für Aus Rheinheſſen, 10. Aug. Schüler, 50 Meter, 18 Teilnehmer: 1. Fritz Scheufele 45 Sek., 2. Karl Werner 46,4 Sek., 3. Heinr. Scherer 52,6 Sek. alle drei Freier Schwimmerbund Möve Mannheim, 4. A. Hacker, Freie Waſſerſport⸗Vereinigung Frankfurt.01 Min. Lagenſtafette 4 mal 50 Meter, 7 Teilnehmer: 1. Freier Schwimmerbund Möve Mannheim.10 Min., Mannſchaft: Otto Maier, Franz Flöthe, Ludwig Mittmann, Paul Bauer, 2. Freie Waſſerſport⸗Ver⸗ einigung Frankfurt.12,4 Sek. Bruſtſchwimmen für Damen, 50 Meter, 13 Teilnehmer: 1. Tilly Köhnlein, Freie Waſſerſport⸗Vereinigung Frankfurt, 58 Sek., 2. Helene Heuß, Freier Schwimmerbund Möve Mannheim, 59 Sek., 3. D. Burten, Freie Waſſerſport⸗Vereinigung Frankfurt.01,8 Min. Bruſtſchwimmen für Männer, 100 Meter, 20 Teilnehmer: 1. Karl Schaudel, Freier Schwimmerbhund Möve Mannheim,.42 Min, 2. Otto Maier, Freier Schwimmerbund Möve Mannheim,.51,8 Min., 2. L. Theiß, Freie Waſſerſport⸗Vereinigung Frankfurt,.51,8 Min. Hugo Scherer, Freier Schwimmerbund Möde Mannheim,.56,8 M Zöglingsſchwimmen, 50 Meter, 20 Teilnehmer: 1. N Lott, Freie Waſſerſport⸗Vereinigung Rödelheim, 43 Sek., 2. Fritz fele, Freier Schwimmerbund Möve Mannheim, 44,8 Sek., Willi Werner, Freier Schwimmerbund Möve Mannheim, 47,8 Sek., 3. Wi 4. Ellwanger, Freier Schwimmerbund Möve Mannheim, 47,8 Sel Heinrich Scherer, Freier Schwimmerbund Möve Mannheim, 40.8 41 Kopfweitſprung für Männer, 22 Teilnehmer: 1. K.—— ger, Freie Waſſerſport⸗Vereinigung Frankfurt, 12 Meter, 2. H. Lager bauer, Freie Waſſerſport⸗Vereinigung Frankfurt, 10.70 Meter, 3.. Kehrer, Freie Waſſerſport⸗Vereinigung Frankfurt, 10.30 Meter,.. Brauch, Freie Waſſerſport⸗Vereinigung Hauſen, 9 Meter, 4. G. Sannet, reie Waſſerſport⸗Vereinigung Rödelheim, 9 Meter. Szäer Kopfweitſprung für Jugend, 10 Teilnehmer: 1. K. Schäfen, Freie Waſſerſport⸗Vereinigung Rödelheim,.90 Meter, 2. R. Lott, Free Waſſerſport⸗Vereinigung Rödelheim, 9 Meter, 3. Willi Ellwanger, Freier Schwimmerbund Möve Mannheim,.80 Meter. 11 7 5 Streckentauchen für Männer, 14 Teilnehmer: 1. H Heuß, Freier Schwimmerbund Möve Mannheim, 25.40 Meter, 2. Sand, Freie Waſſerſport⸗Vereinigung Rödelheim, 24.70 Meter, 8. Steyer, Freie Waſſerſport⸗Vereinigung Rödelheim, 23.50 Meter. 10 Streckentauchen für Jugend, 10 Teilnehmer: 1. Rob. Len, Freie Waſſerſport⸗Vereinigung Rödelheim, 27.80 Meter, 2. Fritz Schen fele, Freier Schwimmerbund Möve Mannheim, 21 Meter. Seitenſchwimmen, 100 Meter, 7 Teilnehmer: 1. W. eier Freie Waſſerſport⸗Vereinigung Höchſt,.41 Min., 2. Franz Flöthe, Fr Schwimmerbund Möve Mannheim,.42 Min. itt⸗ Rückenſchwimmen, 100 Mir.,7 Teilnehmer: 1. Ludwig Mae mann, Freier Schwimmerbund Möve Mannheim,.50 Min., 2. 25 Gaulrapp, Freier Schwimmerbund Möve Mannheim,.02 Min. 85 Zwei Waſſerballſpiele beendeten das gut verlaufene Feſt. Im— Treffen ſpielten Freie Waſſerſport⸗Vereinigung Frankfurt gegen Schw merbund Möve Mannheim, welches unentſchieden:1 Tor endete. 85 nächſten Spiele trafen ſich Freie Waſſerſport⸗Vereinigung Rödelheim gei Freie Waſferſport⸗Vereinigung Frankfurt 2. Mannſchaft, Roͤdelheim ſie mit:0 Tor. Allgem eines. 1 * Eine Neuerung im Rennbetrieb. Zum erſten Male in Dentſchln, fanden in Stettin auch die Jagdrennen mit Totaliſate 0⸗ betrieb ſtatt. Es handelte ſich um einen Verſuch, der, wenn er 9 lingt, auch bei ähnlichen Veranſtaltungen im übrigen Reiche Eingang get⸗ den ſoll. Nach dem Ergebnis kann geſagt werden, daß dieſe neue gelegenheit beim Publikum viel Anklang fand. sr. Gegen eine Sportbeſteuerung wendet ſich der Deutſche Ski⸗Verbaud in einer Eingabe an die Eiſenbahnverwaltung wegen der Beförderung— Winterſportgeräten. Die Eingabe wird vom DeutſchenReichsausſchuß unt ſtützt und wird hoffentlich Erfolg bringen. er. Deutſche Heeresmeiſterſchaften 1920. Zum erſten Male werde⸗ vom 20. bis 22. Auguſt im Deutſchen Stadion die Deutſchen Heeresmeſeſ ſchaften ausgetragen. Aus allen Teilen des Reiches macht ſich das Inter in dafür geltend, ſodaß wieder mit einer Rieſenzahl von Teilnehmern wie et⸗ vergangenen Jahr zu rechnen iſt.— Zum erſten Male fanden Militärw 75 kämpfe für das ganze deutſche Heer im Jahre 1914 ſtatt. Damals wor ſie nur den Offizieren vorbehalten. 1919 nahmen zum erſten Male n Dienſtgrade der Reichswehr daran teil, ſodaß die Wettbewerbe in dieſ Jahre offiziell als Heeres⸗Meiſterſchaften ausgeſchrieben wurden. Pferdeſport. sr. Trainer C. Feller und Jockey W. Rupprecht wurden nach— Walburg⸗Rennen am Dienstag in Grunewald vor die Stewards geruf und über das mäßige Laufen von Baldur befragt. Beide erklärten, 5 der Hengſt unter Huſten gelitten habe, worauf ſein ſchlechtes Laufen durl iſt. Die Erklärung von Trainer und Jockey genügte den wards. Kart sr. Jockey Seeliſch, der am Dienstag mit Stella II im Preis von ber⸗ zow zu Grunewald ſchwer ſtürzte, und ins Weſtender Krankenhaus führt wurde, liegt dort hoffnungslos danieder. Lawukennis. sr. Stettiner Tennismeiſterſchaften. Beim 8. allgemeinen Tennisgen nier in Stettin gewann erwartungsgemäß Hoppe mit:8,:3 gegen Königsberger Dr. Sierigk die Herren⸗Einzelmeiſterſchaft.— In der— runde der Damenmeiſterſchaft ſchlug Frau Lenzner ihre Gegnerin Baſt:8,:1. Schach. er. Beim Göleburger Schachturnier wurden weiter folgende Reſultez erzielt: 4. Runde: Tartakower ſchl. Spielmann, Maroezyn ſchl. eſes, Tarraſch ſchl. Bogeljubow, Rubinſtein ſchl. Koltitſch. Remis endeten— Begegnungen: Selesnieff—Miemzowitſch, Möller—Marco u. Reti—Breze. — 5. Runde: Koſtitſch ſchl. Selesnieff, Reti ſchl. Tarraſch. Unentſchied 2 trennten ſich Mieſes und Breyer, Maroczyn und Spielmann und kower u. Miemzowitſch. Abgebrochen wurden die Partien Müger.-Nubig ſtein und BoguljobowMarco.— An der Spitze ſteht jetzt Reti mit Punkten. * Die Hockey⸗Abteilung des Verein für RNaſeuſpiele eröffnet ihren dier jährigen Spielbetrieb am Sonntag, den 15. Auguſt mit Spielen der erſte Mannſchaften gegen die Hockey⸗Abteilung des Mannheimer Turnverzen 1846. Das Spiel der erſten Mannſchaft findet.30 Uhr vorm. auf d Tennisplatz ſtatt. Segelſport. 1 sr. 696 Meldungen für die Berliner Herbſtſegelwoche. Nicht weniah, als 696 Meldungen wurden von 93 Pachten für die Berliner Herbſtſene woche, die in der Zeit vom 28. Auguſt bis 5. September veranſte in wird, abgegeben. Die Mehrzahl der Meldungen entfällt auf Groß⸗Berl 5 doch wurden auch eine Reihe von Fahrzeugen aus Kiel und Hamburg(⸗ meldet, ſo entſendet Hamburg„Albatros II“,„Elsbeth“,„Butt IV „Gazelle V“ und„Trixi“ und Kiel„Sprott II“ und„Mia“. Waſſerſport. sr. Die erſte Deutſche Faltboot⸗Regatta beſtehend aus einem Auſtg, wettbewerb und einer Wettfahrt auf der Iſar ſchreibt die Faltboot⸗n, teilung des Deutſchen Touringklubs München für Sonntag, den 26. ten tember aus. Sie iſt offen für Damen, Herren und gemiſchte Mannſcha. anerkannter Sportvereine und Sportverbände Deutſchlands, Deutſchöſt reichs und der Schweiz und zwar für ein⸗ und mehrſitzige Paddelboote 10 zuſammenlegbare Segeltuchkajake— jeder Bauart. Das Programm we die Wettfahrtbeſtimmungen ſind gegen Portoerſatz von der Geſchäftsſt 75 des Deutſchen Touringklubs zu München, Prannerſtraße 24, zu beziehe Wetternachrichtendienſt der badiſchen Landeswetterwarte in Karlsruhe. Beobachtungen vom Freitag, den 13. Auguſt 1920, 8 Uhr morgens(M Auf Grund land⸗ und funkentelegraphiſcher Meldungen. . der Luftoruck Tem Wind Niederſchlag ad. p. Stun Ort in NN G. Michtg.] Stürte Wetter letzten— Hamburg.. 768.9 15 WSwW ſſchwach bedeckt 9 Königsberg 7658— WSW ſchwach wolkig 0 Berliing e Wſſchw. halb bed..5 Frankfurt aQ. M 767.6 15 NNO ſchw. halb bed. 9 München 1766.3 12 0 ſchw. halb bed. 9 Kopenhagen... 766.8 13 ſſchwach wolkig 9 Stockholm...763.4 17 WSw ſchwach heiter 5 Haparanda...758.5 11 W ſſchwach halb bed. 9 ods. ·757.1 11880 ſſchwach bedeckt 9 Paris. 766.8 12 NNoO ſſchwach heiter 9 Marſeille.. 763.0 29— ſtill Dunſt 9 9 diend: e ſiert bcle bed.. en————— 25 — Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(728 morgens) See⸗ Fufer Ten 8 Wind HF pe druck pera⸗ 88 3 3 gen döhe 5 388 1 38889 f Richt. Stärke( 81 8 Wertheim.. 151 7662 9 22 0 Königſtuhl..127 766.44 13 18 0 Karlsruhe...2137668 13] 22 0 Baden⸗Baden563 765.9 14 22 0 Villingen..7157568] 11] 20 0 eldberg. Hof 1281656.80 10 15 0 t. Blaſien.. 780— 10 19 0 Allgemeine Witterungsausſichten. Das beſtändige und trockene Wetter dauert unter dem hohen Druckes an. Während die Nachmittagstemperaturen Ebene etwa 22 Grad erreichen, werden die Nächte infolge ausſtrahlung bei zunehmender Nachtlänge ſchon ziemlich kühl· Fortbeſtand der trockenen Witterung für die nächſten Tage iſt ſcheinlich. Vorausſichtliches Welter bis Samskag, Heiter, trocken, mäßig warm. e einfel zrme d Ein woht 14. Auguſt, nachts 12 1b. ol⸗ er· et, er, eie A TAr eeeee⸗ rn aAA A. A SN ſe + ⸗ A * Freitag, den 13. Auguſt 1020. 5. Seite. Nr. 359. Handelsblaſi d Die Entwieklung des Welthandels. Absesehen von Deutschland, dessen Aufenhafidel während des Weltkrieges, namentlich hinsichtlich der Ausfuhr, gänzlich lahnigelegt war, haben die übrigen Großghandelsstaaten durch- gehends von 1913 bis 1919 eine ganz erhebliche Steigerung ihres Warenumsatzes erfahren. So stieg die Ausfuhr der Vereinigten Staaten von Amerika von 253(1913) auf 7,9 Milliarden Dollars(1919), die Ausfuhr Englands hob sich in dem gleichen Zeitraum von 635 auf 963 Millionen Pfd. Sterl. und die Ausfuhr Frankreichs vermehrte sich von 4,5 auf 8,7 Milliarden Francs, hat sich also beinahe ver- doppelt. Japans Ausfuhrhandel entwickelte sich in den Sechs Kriegsjahren von 632 Millionen Len auf 2,1 Milliarden Ven. Am kräftigsten schnellte die Warenausfuhr der vier Han- delsmächte im Jahre 1919(Von 1918 auf 1919) empor, sodaß die Gesamtausfuhr dieser vier Handelsstaaten sich in Jahre um rund 50% vermchrte. Die Einfuhr dieser Handelsstaaten hob sich bei den Vereinigten Staaten von Amerika von 1(1913) auf 3,9 Mil- larden Dollars(1919), in England von 769 Millionen auf 1,6 Milllarden Pfd. Sterl.; in Frankreich stieg von 1913 bis 1919 die Einſuhr von ,5 auf 29,8 Milliarden Francs und in Japan von 729 Millionen auf 2,2 Milliarden Ven. Benierkenswert ist namentlich die kolossale Einfuhrziffer Frankreichs mit 29,8 Millisrden Francs, sodaß eine Passivbilanz von 21 Milliarden Francs besteht. Nur für die Veréinigten Staaten von Amerika ist für 1913 bis 1919 durchgehends eine aktive Handelsbilanz fest- Zustellen, und zwar im Betrage von 2 bis 4 Milliarden Dollars für jedes Jahr. Die englische und amerikanische Einfuhr hat sich also in dem sechsjährigen Kriegszeitraum etwa verdoppelt, die japanische ist auf das Dreifache gestiegen, die französische Einfuhr hat sich verfünffacht. Die zapanische Handelsbilanz ist nur mit etwa 74 Millionen Ven passiv im Jahre 1919, nach⸗ dem sie in den beiden vorhergehenden Jahren Aktiv-, d. h. Aus- fuhrüberschüsse, zeigte. Englands stets passive Handelsbilanz Wird durch die unsichtbare Ausfuhr, d. h. durch die Verzinsung britischer Kapitalien im Auslande, ausgeglichen, indem für Schiffsfrachten, ausländische Kapitalsanlagen und für sonstige Dienstleistungen etwa 650 Millionen Pfd. Sterl. als Aktivposten gebucht werden können, sodaß nur mehr etwa 50 Millionen Pfd. Sterl. als Passivrest verbleiben. Aber ge- radezu katastrophal für das französische Wirtschaftsleben ist die Passivität Frankreichs mit mehr als 20 Milliarden Francs für 1919 und mit 18 Milliarden Francs für das Jahr 1918, da es kür Frankreich eine sogenannte unsichthare Ausfuhr wie bei England nicht gibt. Aus der landwirtschaftl. Maschinenindustrie. Durch die Presse ging kürzlich die Nachricht von einem Allgemeinen Preisabbau für landwirtschaftliche Maschinen und Geräte, wie er angeblich bei Verhandluugen zwischen In⸗ dustrie und Handel in Heidellb erg beschlossen worden sei. ie Nachricht ist in dieser Fassung und Ausdehnung unzu- treffend. In HHeidelberg haben lediglich Besprechungen über eine schnellere Verwirklichung der für das Aus- und In- land bestehenden Absatzmöglichkeiten stattgefunden, und man hat dubei verschiedene Maßnahmen erwogen, die ge- eignet sein könnten, die gegenwärtige Absatzstockung zu beheben. Um die Ausfuhr gemäß dem auf dem Welt⸗ Markt bestehenden Bedarf zu erleichtern, ist dann für einige Maschinengattungen eine gewisse Preissenkung, die aber nur m eeinigen Fällen 15% übersteigt, empfohlen Worden; die ent- hbrechenden Beschlüsse bleiben dabei den einzelnen Unterver- anden und Gruppen vorbehalten. Ueber die Lage der landwirtschaftlichen Mase hinenindustrie und insbesondere über die Er- sSchwerung des Auslandsabsatzes unterrichten fol- Sende Darlegungen: Bekanntlich sind bei der Umstellung von der Kriegs- zur riedenswiltschaft viele Werke, die sich nur für die Herstel- lung von Kriegsmaterial eingestellt hatten, dazu übergegangen, mre Betriche auf die Herstellung von landwirtschaktlichen aschinen und Geräten umzustellen. Der Absatz schien lon- nend. Der Bedarf im Iplande war und ist unstreitig vor- handen. Aber trotzdem ist der Absatz bei weitem nicht der Notlage entsprechend, weil die Maschinen und Geräte im reise infolge der Erhöhung der Herstellungskosten jeder Art Sewaltig gestiegen sind und die Landwirtschaft in vielen eige- nen Produkten die entsprechende Bezahlung nicht erreicht atte. Produktionsfordernd Wirkte die Abgabe der landwirt- schaftlichen Maschinen an die Entente. Auch das Ausland ungert nach diesen deutschen Fabrikaten. Das größte Ab- Satzgebiet, der Oston, ist uns leider noch verschlossen, und nach dent anderen Ausland wirkt die verkehrte deutsche Ausfuhrpolitik 80 erschwerend, dafß der Absatz und die Absatzmöglichkeit immer mehr nachläßt und augenblicklich ast ganz brach liegt. ve Dazu kommt, daß noch andere Werke rwandter Zweige zur Produktion laudwirtscheftlicher Mannheimer General-⸗Anzeiger.(ubend · Ausgabe.) es Mannheimer General-Anzeiger Maschinen und Geräte übergegangen sind, um ihren Betrieb aufrecht erhalten zu können und damit ihre Arbeiter nicht dem Hunger preiszugeben. Ein gutes Absatzland war von jeher die Schweiz. Der Verband der ostschweizerischen laudwirtschaftlichen Genos- senschaften in Winterthur z. B. deckte früher seine Einkäufe zu 80% in Deutschland. 1920 hat er bisher nur 3% aus Deutschland beziehen können! Das ist gewiß ein betrüb⸗ liches Zeichen, das zum Denken Anlaß gibt. Der Verband kauft den ganzen Bedarf an Betriebsgegenständen und Haus- haltungsartikeln für schätzungsweise 80 Verkaufsstellen und zählt 20 000 eingeschriebene Mitglieder. Sein Kundenkreis ist noch bei weitem gröber, da er auch an Nichtmitglieder Waren abgibt. Die Geschäftsleitung erklärt, daß sie nur gezwungener- mahen sich von dem Bezug deutscher Waren hat abwenden müssen. Die fortwährenden Preis aufschläge mit der Begründung durch Valutavorschriften, die Preisnachforderun- gen, die Nichteinhaltung von Lieferungsfristen, die Transport- schwierigkeiten, die Erschwerungen und Schikanen durch die amtliche Ueberwachung der Ausfuhr und Zzuletzt als ausschlag- gebend die Erhebung der sogenannten sozialen Aus fuhr abgabe hätten den Verband dazu gefährt, sich der auslän- dischen Konkurrenz zuzuwenden. Frankreich, England und Amerika tun alles, um sich den schweizerischen Markt in die- sen Fabrikaten zu erobern. Der Verband beiusterte 2. B. eine bisher aus Deutschland gelieferte Hengabel nach Amerika und bekam von dort die Versicherung, daßh das gleiche Modell zum festen Preise jeweils innerhalb 4 Wochen ab Fabrik ge- liefert wird bei einem festen Auftrag von 10 000 Stück, ab⸗ nehmbar innerhalb 3 Jahren. Das ist ein Vorsprung der aus- ländischen Konkurrenz, der von Deutschland nicht so schnell wieder eingeholt werden kann. Aber auch der schweizerische Bauer, der früher nur mit deutschen Geräten arbeitete, ge- wöhnt sich jetzt än Spaten und Schaufeln mit französischer Marke, Eggen mit schwedischen Inschriften, Rechen und Heu- gabeln mit amerikanischen Schutzmarken. Dadurch verliert er natürlich die alte unerschütterliche Achtung vor der deutschen Leistungsfähigkeit, und es wird ihm auch das Vertrauen zu der deutschen wirtschaftlichen Wiedererstarkung verloren gehen.— Was hier in einem Fafle von der Schweiz gesagt wurde, könnte natürlich auch für andere Länder bewiesen Werden. Es kann also nur immer wieder die dringendste For- derung erhoben werden, daß die deutsdhe Aus fuhr im In- teresse der gesamten deutschen Wirtschaft und des ganzen deutschen Volkes von allen Hemmungen befieit und ihr wie⸗ der die alten gewohnten Betätigungsfelder geöffnet werden. Dann werden wir uns aus der Krise wieder heraufarbeiten können. Börsenberichie. Frankfurter Wertpapierbörse. Frankfurt, 13. Aug.(Drahtb.) Die Börse zeigte wiederum ein festes Ausschen und es überwog trotz ruhigem Geschäft auf den meisten Gebieten Kaufinteresse. In den Haupt- spekulationspapieren fehlte bet Beginn die Anregung, da die telephonische Verbindung mit Berlin gestört war. Deutsche Petroleum standen zwischen 1310—1280—1320. Schantungbahn mit 202 gut behauptet. Im Mittelpunkt standen Montanpapiere, welche Kurserhöhungen zwischen 2 und 4% erzielten. Man- nesmann streiften den Kurs 400. Von industriellen Spezial- werten waren Kabel Rheydt zu höheren Kursen gehandelt, 473 bis 482. Julius Sichel fest. 1290. Für Chemische Scheidean- stalt machte sich Nachfrage geltend, 491 plus 896. Elektrische Schuckert stellten sich auf Meinungskäufe 208 und blieben später bis 210 G. gesucht. A. E.., Siemens u. Halske fanden zu besseren Kursen Aufnahme. Deutsch-Uebersee-Zertifikate 822, mäßig beſestigt. In Daimler-Motpren trat auf die Mit-⸗ teilung in der gestrigen Generalversammlung Abgabeneigung hervor. Der Kurs wurde ca. 205 G. genannt. Adlerwerke Kleyer 3129% niedriger. Im weiteren Verlaufe wurde die Hal- tung fester. Deutsche Petroleum gingen bis 1340, um sich später wieder abzuschwächen. Otavi-Minen 800, Genußscheine wurden 685 gehandelt. Neu-Guinea mit 829 schwächer. Po- mona 87100, Mexikaner mällig höher. Der Einheitsmarkt der Industriepapiere war unregelmäßig. Ensinger-Werke höher. Privatdiskont%. Berliner Wertpapierbörse. Berlin, 13. Aug.(Drahtb.) Die Grundstimmung der Börse war wiederum fest, wenn auch späterhin wieder Schwankungen auf einzelnen Marktgebicten stattfanden. Das Geschäft War nicht sonderlich lebhaft. Petroleumwerte bewegten sich bei unbedeutenden Schwankungen auf dem gestrigen erhöhten Kursstand. Bei Montanwerten betrugen die Besserungen 3 bis 1096, bei Mannesmann zeitweise sogar bis 2320. Chemische und Elektrizitätsaktien wurden verschiedentlich verändert. Industrieaktien waren zumeist in den gleichen Ausmaßen wie Montanpapiere gebessert. Gebrüder Böhler gewannen 20% nach wochenlanger Vernachlässigung. Für Schiffahrtswerte bestand eine gewisse Kauflust, Wovon die führenden Werte —%, Hansa aber 1% gebessert waren. Kolonialwerte litten, wie Valutapapiere überhaupt, unter Realisicrungen. Wesent⸗ lich fester waren Neu-Guinea und Baltimore, und auch andere Waren snäter befestigt. Auslands-Devisen waren nicht un⸗ wesentlich hoher. Am Rentenmarkte waren auch unbedeutende Veränderungen. Berliner Produktenmarkt. Berlin, 13. Aug. Orahtb.) Das Hafergeschäft ist neuer⸗ dings sehr unregelmäßig. Für Oelsaaten ist die Lage wesent⸗ lich ruhiger Ceworden;: für letztere wurden ab Station 255 bis 258& berahlt. Tür Rapskuchen wurden 83„, gefordert, aber nur ganz vereinzelt bezahlt. Von Frbsen bleiben gute Speise- erbsen gefragt, wesentlicher Begehr besteht auch für Acker⸗ bohnen und Peluschken, während sich für Lupinen nur schr wenig Interesse zeigte. Amtliche Hafernotierungen in Mark per Tonne: Loko ab Bahn 2720—2600, spätere Liefsrung 2040. Leadenz: unregelmäàßig. Wirtschaffliche Rundschau. Bismarckhütte— Charlottenhütte. Zwischen der Ferwal⸗ tung der Pismarckhütte und derjenigen der Charlottenhütte ist eine freundschaftliche Verständigung bereits gesichert. Wahrscheinlich werden in der ordentlichen General- versammlung der Bismarckhütte einzelne von den freiwerden- den Aufsichtsratssitzen der Charlottenhütte offengehalten werden. Ludwig Löwe u. Co..-G. Der Prospekt über die Zu- lassung von 53 Mill.& neuen Aktien und 7,5 Mill.%/ iger Teilschuldverschreibungen zum Handel an der Berliner Börse sagt daß die Gesellschaft zurzeit gut beschäftigt ist. Ueber das“ voraussichtliche Ergebnis des laufenden Jahres läßt sich jedoch nichts Bestimmtes sagen. Arbeitslosigkeit in der Holzindustrie. Besonders schwer ist die Krisis in der Holzindustrie mit ziemlich erheblichen Arbeiterentlassungen. In den Monaten Januar bis April 1920 waren nach einer Statistik der„Holzarbeiterzeitung“ vom 31. Juli 1,25% der Mitglieder des Holzarbeiterverbandes ar- beitslos. Nach einer Stichprobe àm 7. Juni waren in 18 O020 Be⸗ trieben mit 261 914 Arbeitern 69 914 Arbeiter nieht voll be⸗ schäftigt und 18 435 Arbeiter ar beitslos. Heueste Drahtherichte. Ankauf der Hedwigshütte durch Krupp. Berlin, 13. Aug.(Eig. Drahtb.) Die Firma Krupp hat die Hedwigshütte in Viergen angekauft, die zu einem großen Stahlwerk ausgebaut werden soll. Der Erwerb steht vere mutlich im Zusammenhang mit dem Projekt des Rhein-Maas⸗ Scheldekanals, der nach dem Versailler Friedensvertrag gebaut werden soll und der Viersen berührt. Deutsch-amerikanisches PhosphatAbkommen. Berlin, 13. Aug.(Eig. Drahtb.) Das deutsch-amerika⸗ nische Abkommen über die Zufuhr von Phosphaten für die deutsche Landwirtschaft beginnt in Wirksamkeit zu treten. Heute sind 3 Dampfer mit zusammen 11 000 Tonnen Phosphat aus den Vereinigten Staaten in Hamburg eingetroffen. Weitere Trausporte sind unterwegs. Geſchäftliches. Geſchäftseröffnung! In die Räume des ehemaligen Reſtaurant über der Börſe, iſt ſeit kurzem die bekannte Stammſitz in Nürnberg und Zweigniederlaffungen an allen größeren üddeutſchlands, verlegt worden, welche ſich mit dem Verkauf von üro⸗Einrichtungen und allen zugehörigen Artikeln befaßt. Das frühere Lokal mit ſeinem ſehr ſchönen Ausſehen iſt ein überaus geräumiger* anpaſſender und zweckentſprechender Ausſtellungsraum eworden. 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Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General, Augee G. m. b.., Mannbeim, E 6, 2. 2 Div.] 12. 13. IVI— i Frankfurter Börse. We reen, Berliner Börse. 17 Slberteiger Farpen 18 88; 100 Devisen-Kurse. 2„—„Div. 8. 50 Sstwerzinisliche Waerte. Sohantung....— 700.— 700.—-[Festverainsliche Werte.* 0 700.——.— 5 0 ee andeswährung in Nlarte dlordg 10.— 1204 neiene. und 12, 13. Sſe e stzelt. e 80.50, 58.— Scc enee 12 ——— 57.—„ 400 t 521. 705— We e eeee Stantspaplere. Sr. Berl. Straßenb. 21% 129. e Feſten à& Oulſieaume 10 Für drahtliche Mäanz. Kurs 12. August I. August o Mangheimer v. ost.-Ung. Staa 15 5 Südd. Eisenbahn 5½110.25—. Auszahlun % Peutsche Relchsanſ.(79.60 79,60 Gest.Südb.(Lomb.) 0—.——.% D. Schetzanw. Ser. 100.10 99.90 Prledrichshütte.. 25 Len NaItä.18.Set. Celd I Bget I Geld Briet ee eeeeeee 42.Ser 20 650 Je, S80b. et) 0—.— Semeteeen Bect Immstendam.- Rotterdam 168.75 1185.— 7806.—1504.—1153450 7527.50 %% do.. 83.60 58.80 Industrie-Aktlen. 4½% d0. Ser.VV 81.20 81.20 8 250.— 205.— Selsweider Eisen. 10— Brdssel-A 15— A 60.— 60.50 Scün& Singef. 8 201.—202.—4½%% do. Ser. VMhe. 23.80 73.0 Balumorg and Obſe— 250.—205.—] Ge senk Borgw.. 6 307.— 50 50700 80%, Kech Sepeizadl e Semegte tieddeſbg. 10—42. 4% 4e. 12.. 2489.75JFaneee kdeſte.———.— Je Cade en 10 eeeeee 11250 20925 6830 8820 80 250 % 15 9 15 Sad. Anilin... 12 458.—484.505% Beutsche Reichsagl. 79.60 79.650 Anetoller 60 Kbuſeh 7 Seorgs-Marlenh. 0 Sae—2. 123 684.30ſ 685.700 696.8 508.20 %% lRelebsschalzanl. 23.48, 73.500 Shegn Scheſgergst. 20 7054%— 4% Jo. 68.20 68.40½ ilus-leintichben 2——415.— Serrsshelmer Olas, 19 470..— Stacchein 29.25 943.05 544.05 854.— 858.— 0% gleiensschatranl. 38.780 73.60 Ch. Grissh.-Elektr. 7 299.5030J.— 31½%% do 38.90 88.80 Orientbahn. 5—-— Nane 12 380—Heleingfors 81.— 14¹5145.85 146.18/ 144,85/ 142.15 400 Freuf. Schatzanw. 98.40——: Farbw. klöchst. 12 331.50336.75 3% o doo.50 60.700-Auste Dampfsch.——.—283.50 Hatpener Bergbau, 3 375.—379.75 ltallen—][——230.68, 231.18/ 23178 23225 39 5 0 875 Vieh. F. Nannbem 7— 4½ Preuß Konseis: 68.50, 68.60 Hiamd.-Am. FSbetf.— 176.%180% Hillpert Maschlnen: 8 132.—83.50 7 22* 20.43—.— 167½.05 167.45, 158.30 169.20 eiruneamnos,.. 10] Oh. Farb. Mühlheim 4 290.—260.— 31½% do. 36.90 37.64 Hbg.- Südam.'sch.— 238.250287.—ilrsen Kupfer... 10 271.—½270.— New- Vorek.. 4⁰—.—.700 43.80 46.4 46.535 90 8 991 5— 54.10 J0. ofzverkohl. 3 435. 363.— 30%„34.10 34.100 Hanss Dampfsch..— 209 50 262.—. löchsterfarbwers 12 339.— Parils.„ 81.———405 225.35 334.65 335.35 1 87 7.10J d0, Rütgergwerke 1273 245.— 246.— 4½ Sadische Anſeine...— Nordd. Lloyd....—. 168.75, 73.75 H e e 56562461.—331.23264.70 768,60 765.20 720.70 30%0 ad. Anens 10/ Sadd. Brahtindustr.——%“ 30½% Bayerische Anl.. 68.60 68.30 Bunk-Aktien. Hohenſohe-Werke 0 Wien en„„„„„„„81.—35.50 525—— 995.0 60⁴ 2⁰0 995.40 Seen. Senb.-af. 84.— 8750 Blg. Saen Fes.. 10 28289 89 2. 2% gesshecbe gielne' 58.50 88.—,Sal fienesercee. 10 206208.— Feſte eeheeben 0 F er 184727— Sergmanh W.. 12 233.—236.— 4% Frankfurt. Stadtanl.—.—00.— Somm.- u. Disk bk. 9 160.—160.— Lattoptzer Zergb. 0 Wien, abgest....—.3 2³.23 23.17 23.23 901 8% Slsegg U4 88.75.— Peſten& Gullleaume 10 413.0— 4% Mönoben. Stadtanf. 100.30 100.23 Batrmstadter Fank. 8 12.25142.25 Nöln⸗Rottweiler. 16 290 Freg. 44 88.—. 81.40 61.90 8210 3% ay.-Pfälz. Els.-Pr. 92.90 Lahmeyef 8 190.1683.50 3% efpd bete Zeutsche Jank.. 12 263.—264.— Gebr. Nörtin 415 Budapsst... 83.——.—.33J 22,27 22.35 7„ 5 79.— 79.25 Rh. Elktr.-G, Mannh. 7 151.—183. 0 bank-Pfandbriefe—. fskontocommand. 10 194 75½94½ Kostfeim, Zelluſose 6 n———— 40 uslnglsche, Schuckert NMurnberg 8 200./208.50 Dresdner Bank... 9 161.2562.— Lameyer& Co.. 8 Konstantinopsf-2⁰ Hhbse De 1 00 Osst. St.-.v. 1913—. 27.— Sſamens& Halske. 12 239.50 243.—] b) Auslüudlsche Mitteld. Croditdane 8 140.75131.50 Laurahütte 0 330 HFrankfurter Devlsen 40%d do. Schetzanwels. 34.35—.— Gummiw,. Peter.. 18 297.30285.50 entenwerte. Natianalbb..Otschl. 7 14—149.25 Einde's Eismaschin. 12 2 2 40 90. Gold Rento. 34.25 34.— feddernh. Kupferw.— 80.—178.— 4%% Oesterr. Schatr-„Ooesterr. Kredit.. 6% 81,—80.% Linke 8 ofmann 23.3 I. August 2. Augett J 13. August 40ů0 do. einhelti Rente—.— 22.— Junghans Gebr.. 12 256.—485.— anweisung... 36.30 37.25 Relchsbank..79147½47.75 Ludwig LoewesCo. 18 Leid LBrief H Celd.] Brief Geld Brief 2½ e 0 525 82. bclerg Opperſein 1— 1% Je.Sordnne: 829 24.8 kudaskrle Artien, Tekbringer Hütte.. 13 Noſſend 1542 801509.50,100 J0fl88.50ſ18 47 50 %% do. St- Ate.1040 32.— 32.— Cederfabrſe Spier. 15 320.—320.— 4% do, Sonv. Rento..— 28.—Accumulat.-Fabf.. 20 370.—300.— NMannesmannröhrea 6 AnNpe ßß 359.— 354.50 353 5— 3³8 do. St-Ate. v. 189 wn—.—Lederwerte Rotnhe. 7½200.—20J.— 44%% do. Süibsttents.— Adler à Oppenhelm. 20 580.—585.— Obersohl. 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