S 1920.— Nr. 365. welngapreiſe; In Mannheim u Umgebung monatl. einſchl. M..50 für Bringerlohn u. Einziehungs⸗ 7 Abr M..—. Poſtbezug vlerteljährl. M. 22.50 ohne Poſtgebühren. Einz. Nummern 20 Pfg. Alle Preiſe 6 erzeit widerruflich. Poſtſcheck⸗Konto Nr. 17590 Karlsruhe i. B. u. Nr. 2917 Lubwigshafen a. Rh.— Fernſprecher Nr. 7940—7946. eſchäfts⸗Nebenſtelle in Mannheim: Neckarſtadt: Waldhofſtr. 6.— Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. — Nach einer Timesmeldung aus Kowno meldet der Gene⸗ Alſtabschef der ruſſiſchen Armee in Wilna, daß Warſchau am onntag beſetzt worden ſei. War die Meldung voreilig? Bis zur Stunde liegt eine Beſtätigung nicht vor. Es hehen uns eine Reihe Meldungen aus polniſcher Quelle die noch nichts von der Einnahme Warſchaus wiſſen, aber hartnäckiges Ringen erkennen laſſen, in dem die un Gegenſtöße machen, um das Unheil von der Haupt⸗ adt abzuwehren. Feſt ſteht aber wohl, daß der Ring um arſchau eng geſchloſſen iſt und daß die Polen kaum noch in 1 Lage ſein werden, ihn zu ſprengen oder/ daß Warſchau von her entſetzt werden kann. Die neueſten Meldungen Bern, 17. Aug. Nach Erkundigungen der S. D. A. ſtim⸗ men die bei der polniſchen Geſandtſchaft in Bern eingelaufenen achrichten nicht überein mit der Timesmeldung, daß die innahme Warſchaus durch die Ruſſen erfolgt ſei. Die dolniſche Geſandtſchaft erhielt am 16. Auguſt ein vom Miniſter e5 Aeußeren am gleichen Tage nachmittags 3 Uhr aufgegebe⸗ nes Telegramm, in dem u. a. gemeldet wird, daß ein Teil des Lamten⸗Perſonals nach Poſen geſchickt worden ſei; daß ſich aber alle Miniſter weiterhin in Warſchau befinden. Einnahme Warſchaus durch die Ruſſen am 15. oder 0 Auguſt kann alſo nicht erfolgt ſein. 55 Warſchau, 16. Aug. Havas. Im Tale des Bug haben der Polen ernſthafte Vorteile errungen, indem ſie lun. Feinde ſchwere Verluſte beifügten und wichtige Stel⸗ ngen zurückgenommen haben. Die Bolſchewiſten, die den Bug erreicht haben, wurden Au Hrulieſow und Wodawa über den Fluß zurückgeworfen. fdem linken Flügel haben die Polen, von Modlin aus vor⸗ 8 Aad. einen erfolgreichen Angriff in Richtung auf Mlawa Audeführt. Im Süden, am Unterlaufe des Bug, wurden ugriffe des Feindes mit ſchweren Verluſten für den An⸗ greifer abgeſchlagen. Kopenhagen, 17. Aug.(WB.) Nach einem Telegramm Warſchau meldet der polniſche Heeresbericht: aus dm nördlichen Frontabſchnitt entwickeln ſich immer wieder Mibnäckige Kämpfe gegen den angreifenden Feind. Plobegannen eine Gegenoffenſive in der Gegend von wiſti sk. Hierbei ſprengten unſere Truppen drei bolſche⸗ erb iſche Regimenter auseinander, machten 300 Gefangene und m euteten mehrere Maſchinengewehre. Ein Ulanenregiment niechte eine bolſchewiſtiſche Abteilung bis auf den letzten Mann eder. Unſere Aktion entwickelt ſich günſtig. wi Deſtlich Warſchau begannen die 3. und die 16. bolſche⸗ Bſiſche Armee den Vormarſch. Sie haben ſtrengſten rice hl erhalten, Warſchau zu nehmen. Der Feind übbtete ſeinen erſten Angriff gegen Kadagnen, das vor⸗ Wei ehend uns verloren ging, ſpäter aber von der 1. litauiſchen näg en Diviſion wieder zurückgenommen wurde. Die hart⸗ igen Kämpfe in dieſem Abſchnitt dauern fort. Aim Deſtlich von Cholm durchbrachen unſere Truppen die warf, des Feindes bei Ignatow und beſetzten Dorogusk. Sie Oberte die Bolſchewiſten über den Bug zurück; doch befahl der Rück ommandierende hier, um die Front zu verkürzen, den zurück 8 auf den Bug. Wir zogen uns daher von Brody Bei Radziwilow und Cholojow hielt unſere Kavallerie jennpes dlenmäßig überlegenen Truppen des Generals Bud⸗ weiterhin ſtand. länggen der ganzen Front wurden alle Angriffe des Feindes 9s der Strypa abgewieſen. der Wrangelſtreil. Diplomalen-Ankerredung in Paris. liche Paris, 17. Aug.(..) Die Morgenblätter veröffent⸗ in ar folgende amtliche Mitteilung: Der engliſche Botſchafter ralſekpeie; Lord Derby, hat geſtern abend 7 Uhr dem Gene⸗ einen ztär des Miniſteriums des Aeußeren, Palsologue, mate Beſuch abgeſtattet. Die Unterredung der beiden Diplo⸗ und dibesog ſich in der Hauptſache auf die politiſche Frage 88 Lage des Generals Wrangel. Lord Derby und der Komalſekretär des Aeußeren haben dabei die verſchiedenen mngen ptionen beſprochen, die zu der Haltung ihrer Negie⸗ gaben n der polniſchen und den oſtpreußiſchen Fragen Anlaß Der gKern des engliſch-franzöſiſchen Bundes. ra nderts. 17. Aug.(W..) Miniſterpräſident Mille⸗ Namp hat geſtern gelegentlich ſeiner Reiſe durch das ehemalige beſu chldebiet den engliſchen Militärfriedhof in Valle⸗de⸗Bois wenn und doct eine Rede gehalten, in der er ausführte, daß, doch auch heute die Toten nicht mehr auferſtehen würden, ſo En' niemand werde vergeſſen können, was Frankreich und den(. anmd miteinander verbinde. Eine Stimme ſteige aus un 792 ern empor, um daran zu erinnen, daß die engliſchen haben anzöſiſchen Toten nicht vergebens ihr Blut vergoſſen die Haltung der Vereinigten Staaten gegenüber Rußland W liegk noch nicht feſt. an 2. aſhington, 17. Aug.(..) die polniſche Anfrage wirft erika über die Maßnahmen zur Verteidigung Polens Re 9 ſchwere Neutralitätsfragen auf, da die Haltung der Sowferung der Vereinigten Staaten gegenüber Die jutiſtnteuß kand noch nicht genau feſtliegt. wärti riſtiſchen Berater des Staatsdepartement prüfen gegen⸗ Be 75 ieſe Frage. Andrerſeits hegt das Staatsdepartement ſhewiedtungen über die Anſtrengungen der Ruſſen, den Bol⸗ auf 8 in Polen einzuführen. Die Antwort Frankreichs im pplit Note Eolbys iſt geſtern eingetroffen. Man erklärt itiſchen Kreiſen, daß ſie hervorhebe, daß Frankreich und 1 * 7 Der Kampf um Varſchau. Amerika in ihrer Politik ſozuſagen vollſtändig einig gehen in bezug auf Rußland. Amerikaniſche Kriegsſchiſſe in baltiſchen Gewäſſern. Waſhingkton, 17. Aug.(W..) Der Panzerkreuzer „Pittsburg“ und ein Zerſtörer, die gegenwärtig ſich in Cher⸗ bourg aufhalten, haben den Befehl erhalten, ſofort nach dem Baltiſchen Meere in See zu gehen, um dort die ameri⸗ kaniſchen Intereſſen wahrzunehmen.— Nach einer ſpäteren Meldung werden ſich die beiden amerikaniſchen Schiffe nach Danzig begeben, wo ſich zahlreiche, aus allen Teilen Polens geflüchtete amerikaniſche Staatsangehörige befinden. Die Wahrung der deutſchen Neukralttät. Anbegründele polniſche Beſchwerde. Berlin, 17. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Polniſche Verteidigungsrat richtet an die Völker der Welt einen Aufruf, in dem die Deutſchen beſchuldigt werden, einen Bruch der Neutralität begangen zu haben. Von amtlicher Seite wird uns verſichert, daß bei der ruſſiſchen Armee keine deutſchen und bei der deutſchen Armeekeine ruſſiſchen Offiziere ſind. Auch von ruſſiſcher Seite wird vor aller Welt verſichert, daß ſich bei der ruſſiſchen Armee keine deutſchen Offiziere befinden, ebenſo auch keine ruſſiſchen Offiziere bei der deutſchen Armee. Keine Truppenanſammlungen im beſetzten Gebier. J Berlin, 17. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie der Regierungspräſident aus Düſſeldorf mitteilt, hat er bei ſeiner Reiſe in das beſetzte Gebiet nichts von Trup⸗ penanſammlungen bemerkt. Auch in der Umgebung von Frankfurt iſt von Verſtärkung nichts gemerkt worden. Wenn ſolche ſtattgefunden hätten, wäre wie von amtlicher Seite mitgeteilt wird, dem Regierungspräſidenten von Frankfurt zuerſt Mitteilung gemacht worden. Die Rebenregierung der engliſchen Arbeiler. Lloyd George nimmt die Herausforderung auf. Die Einſetzung eines„Aktionsrats“ durch die Ge⸗ werkſchaften und die verſchiedenen Flügel der Arbeiterpartei, der im Amt bleiben ſoll, bis Gewähr gegeben iſt, daß die militäriſchen Machtmittel Englands nicht gegen Rußland ein⸗ geſetzt werden, bis jede Art der Blockade Rußlands aufhört und Handelsbeziehungen mit Rußland hergeſtellt ſind, iſt ein Vor⸗ gang, der in der engliſchen Arbeiterbewegung kein Beſſpiel hat. Auch die Verſammlung am Freitag, die von mehr als 1000 Delegierten der Gewerkſchaften und der Arbeiter⸗ parteien beſchickt war, wies Züge auf, die das Erſtaunen und die Beſorgnis der bürgerlichen Preſſe verſtändlich erſcheinen laſſen. Die Times ſpricht von einer Kampfanſage gegen die Verfaſſung und iſt erſtaunt, daß Clynes, noch vor kurzem Kabinettsmitglied, die Forderungen jener Verſammlung unterſtützte. Der Aktionsrat ſei ſeiner Beſtimmung 9 95 revolutionär. Fremdländiſche Drahtzieher ſtünden hinter dieſer Bewegung. In der Verſammlung erklärte der Sprecher des Aktionsrats, in Frankreich und Italien ſeien ebenfalls ſolche Räte eingeſetzt worden. Clynes meinte, die Staatsmänner hätten nicht vermocht, einen Völkerbfund zu ſchaffen, der einen wirkſamen Schutz vor dem Kriege darſtelle; ein ener⸗ giſcher Schritt der Arbeiterbewegung müſſe die Rettung vor dem Kriege bringen. Gegen die engliſche und franzöſiſche Regierung und ihre Haltung Rußland gegenüber wurden die ſchärfſten Angriffe gerichtet, die imperialiſtiſche Politik Frankreichs getadelt, in deren Schlepptau man zulange getrieben ſei. Die angenom⸗ menen Entſchließungen bedeuten die Uebertragung der Verant⸗ wortung für alle zu unternehmenden Schritte an den Aktions⸗ rat und deſſen Ermächtigung zu jeder von den Umſtänden geforderten Art der Arbeitseinſtellung. Sie bedeuten die direkte Aktion und, wie der Vorſitzende des parlamentariſchen Komitees des Gewerkſchaftskongreſſes, J. H. Thomas, er⸗ klärte, eine Kampfanſage an die Verfaſſung Die verzweifelte Lage, ſo führte er aus, fordere verzweifelte Methoden. Robert Smillie deutere ſogar die Möglichkeit einer Abſchneidung der Kohlenzufuhr für Frankreich an. Nach der Annahme der Entſchließung blieben die Verſam⸗ melten eine Minute lang ſchweigend ſtehen, zum feierlichen Zeichen der Bekräftigung. Der Aktionsrat beſchloß, die Abgg. Adamſon und Gosling zu Verhandlungen mit der Confeédé⸗ ration Générale du Travail und der ſozialiſtiſchen Partei nach Paris zu ſchicken. Oertliche Räte ſind überall eingeſetzt. Wäh⸗ rend des Daily Chronicle das Unternehmen als überflüſſig be⸗ zeichnet, da die Politik, die der Premierminiſter vertrete, ſich ja mit den Forderungen der Arbeiterbewegung decke, erklärt Labour News Service,„der Premierminiſter hat bindend er⸗ klärt, er wolle den Frieden. Wenn dem ſo iſt, wird er in der organiſierten Arbeiterbewegung ſeine ſtärkkſte Stütze finden“. Dieſe grundſätzliche Uebereinſtimmung nimmt jedoch dem Vor⸗ gehen der Arbeiterſchaft weder den verfaſſungskechtlich hoch! ernſten Charakter, noch kann ſie ſelbſt das Organ Lloyd Georges beruhigen, das die angedrohte direkte Aktion als Revolution bezeichnet. Der Daily Expreß, der die große Be⸗ deutung des Schrittes darin ſieht, daß er zum erſtenmal alle Richtungen der Arbeiterbewegung vereinigt, ſchreibt,„man kann ſicher ſein, daß, ob die ruſſiſche Kriſe ſich weiter entwickelt oder nicht, der Aktionsrat in dieſer oder jener Geſtalt eine dauernde Einrichtung bleiben wird.“ London, 17. Aug.(W..) Einer ausführlichen Reuter⸗ meldung zufolge ſagte Lloyd George in ſeiner Unter⸗ hausrede bezüglich der von der Arbeiterkonferenz am Freitag vorgenommenen Aktion, es ſei ein gefährliches Unternehmen zu erklären, daß eine Art Sowjet auf die britiſche Verfaſſung aufgepfropft werden müſſe und daß die Verfaſſung einen Aktionsausſchuß einſetzen wollte, der nur einen Teil der Volksgemeinſchaft ver⸗ tritt. Das ſei eine der furchtbarſten Herausfor⸗ derungen, die jemals an die Demokratie gerichtet worden ſind. Jede Regierung müſſe ohne jedes Zögern den Handſchuh aufnehmen. Niemals ſei eine gußerhalb Anzeigenpreiſe: 1ſpalt. Kolonelzeile.50 Mk., ausw..— Mk., Stellengeſ. u. Fam.⸗Anz. 20% Nachl., Rekl. 8 Mk. Aunahmeſchluß: Für d. Mittagbl. vorm. 8½ f. d. Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Ausgaben wird keine Verantw. übernommen. Höhere Gewalt, Streiks u. dgl., Betriebsſtörungen, Materialmangel uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen f. aus efallene od. beſchränkte Ausgaben od. f. verſpätete Aufnahme v. Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. der Verfaſſung ſtehende Maßnahme weniger berechtigt ge⸗ weſen als die der Arbeiterpartei. Dieſe habe genau die Poli⸗ tik der Regierung gekannt. Lloyd George erklärte zum Schluß, ein in der Verfaſſung nicht vorgeſehenes Vorgehen ſei unter allen Umſtänden verkehrt und gefährlich. Wenn es ſich aber noch nicht einmal um eine Frage handle, bei der das Land in Gefahr ſchwebe, ſei es ein gar nicht zu recht⸗ fertigendes Vorgehen. Es verfolge lediglich den Zweck, bei dem Lande den Eindruck zu erwecken, daß es ohne dieſe Drohung Krieg gegeben hätte. Lloyd George berührte bei dieſer Gelegenheit übrigens die engliſch⸗franzöſiſche Frage nicht, ſondern beſchäftigte ſich nur mit der durch das Vor⸗ gehen der Arbeiterkonferenz geſchaffenen Lage. Der Bolſchewismus und das bänerliche Rußland. All denen, die tiefen Einblick in die ruſſiſchen Verhältniſſe gewinnen wollen, kann man nur dringend die Schrift empfeh⸗ len, die vor kurzem im Verlag der Wiener Volksbuchhandlung unter dem Titel„Bolſchewismus oder Sozialdemokratie“ er⸗ ſchienen iſt, ihr Verfaſſer iſt der bekannte marxiſtiſche Forſcher Otto Bauer. In eingehenden, ſchlüſſigen Darlegungen zeigt Bauer die grundſätzliche Verſchiedenheit der ruſſiſchen von den weſteuropäiſchen Verhältniſſen und weiſt die Unmög⸗ lichkeit nach, den für eine ſozialiſtiſche Geſellſchaft auf allen Produktionsgebieten nötigen Umſchichtungsprozeß durch das Mittel der Diktatur zu erzwingen. Vauer ſetzt ausein⸗ ander, daß für die Entwicklung zum Sozialismus nicht der mit Gewalt durchführbare Akt der Konfiskation der Mehrwert⸗ titel, ſondern der ökonomiſche Akt der Umſchichtung und Rationaliſierung der geſamten Produktion die Hauptſache ſei, und daß dieſer letztere ein ökonomiſcher Prozeß iſt, der ſich nur allmählich, im Verlaufe von Generationen, vollziehen kann. Bauer meint, daß die proletariſche Diktatur in Rußland nur deshalb überhaupt Erfolg haben konnte, weil die ruſſiſche In⸗ duſtriewirtſchaft ganz ünbedeutend, die eigentliche Lebens⸗ grundlage des Landes aber nahezu rein agrariſch war, die Agrarverhältniſſe ſelber aber von den weſteuro⸗ päiſchen von Grund auf verſchieden waren. Während in Weſt⸗ europa eine ſtädtiſch⸗proletariſche Revolution der Bauernſchaft gar nichts mehr zu bieten hätte, hat die ruſſiſche Revolution den Bauern aus ſeiner bis dahin vorhandenen Kulturloſig⸗ keit befreit, ihn von feudalem Zwang, aus der Abhängigkeit vom Grundherrn, erlöſt und damit hiſtoriſch an dem ruſſiſchen Bauerntum eine ähnliche Aufgabe vollbracht wie die große franzöſiſche Repolution vor hundertdreißig Jahren an der franzöſiſchen. Die Baſis der bolſchewiſtiſchen Diktatur müſſe aber brüchig werden, ſobald ſie verſuche, ihren Geſetzen auch auf dem Dorf Geltung zu verſchaffen. In wirtſchaftlicher Be⸗ ziehung haben die Bolſchewiſten übrigens, wie man hinzu⸗ fügen darf, damit derart üble Erfahrungen gemacht, daß zwei bolſchewiſtiſche Kommiſſare, die zum Studium der Agrarver⸗ hältniſſe in die Gouvernements Penſa, Samara und Saratow entſandt worden waren, in ihrem Bericht u. a. ſagten(der Bericht wurde in der„Prawda“ im Maj 1919 veröffentlicht), daß die Bolſchewiſten zwar die von der Märzrevolution übrig⸗ gelaſſenen Reſte der Großgrundbeſitzer vernichtet, aber dafür das Fundament einer kleinbürgerlichen Bauern⸗ monarchie gelegt hätten; der Bolſchewismus habe das ge⸗ ſchaffen, was es bis 1917 in Rußland noch nicht gab: die neue bäuerliche Stütze der kleinbourgeoiſen Geſellſchaftsordnung. Otto Bauer glaubt aber auch, daß Schulen und jede Art höhe⸗ rer Kultur, die im Bauerndorf Eingang fänden, die Voraus ſetzungen der proletariſchen Diktatur zerſtören müßten, denn eine kulturell auch nur etwas geſtiegene und politiſch auch nur einigermaßen erwachte Bauernmaſſe würde ſich die Diktatur einer winzigen proletariſchen Minderheit einfach nicht gefallen laſſen. Und nach Beendigung des Krieges, in dem der ruſſi⸗ ſche Bauer die jetzige Sowjetherrſchaft lediglich gegen die äuße⸗ ren Feinde Rußlands verteidige, werde dieſer Gegenſatz zwi⸗ ſchen Dorf und Stadt, zwiſchen Bauernſchaft und Bolſchewis⸗ mus wirkſam in die Erſcheinung treten. Wenn Otto Bauer dergeſtalt in dem Aufſtieg der bäuer⸗ lichen Bewohner Rußlands das ſichere Ende der bolſchewiſti⸗ ſchen Diktatur ſieht, ſo vermag man nicht recht zu begreifen, weshalb er eigentlich den Bolſchewismus als eine für Ruß⸗ land notwendige(wenn auch vorübergehende) Form der hiſto⸗ riſchen Entwicklung anſieht. Muß er doch ſelber zugeben, daß in den ruſſiſchen Agrarverhältniſſen gar nichts Bolſchewiſtiſches enthalten iſt, daß vielmehr alles, was dort geſchah, den For⸗ derungen und dem Programm der Sozialrevolutionäre ent⸗ ſprach. Hier folgt Bauer den Spuren Hegels, indem er das, was vorhanden und geſchehen iſt, auch als hiſtoriſch richtig und notwendig anſieht. In dieſer Auffaſſung liegt aber auch der ſchwache Punkt der Bauerſchen Unterſuchung. Denn wenn Bauer zugibt, daß es auf dem Gebiet der Agrarreform bei dem ſozialrevolutionären Programm geblieben iſt, wenn er weiter ſagt, daß der Bolſchewismus nur ein Uebergangsſta⸗ dium ſein könne, dem eine Demokratie folgen werde und folgen müſſe, wäre es dann nicht logiſch geweſen, auszuſpre⸗ chen, daß der die induſtrielle Wirtſchaft wie die politiſche De⸗ mokratie zerſchlagende Volſchewismus nur ein verhäng⸗ nisvoller Irrtum, ein blutiger und überflüſſiger Um⸗ weg war, der nichts geſchaffen hat, was nicht auch mit demo⸗ kratiſchen Mitteln durch die ruſſiſche Sozialdemokratie hätte erreicht werden können? Man muß zu dieſem Ergebnis auf Grund der Bauerſchen Darſtellung ſelbſt für ruſſiſche Verhältniſſe gelangen, ſo ſind die Folgerungen aus ihnen für Deutſchland und das übrige Weſteuropa, wie ſie Bauer ſelber auch mit großer Klarheit und Deutlichkeit zieht für jeden unvoreingenommen Prüfenden ſelbſtverſtändlich. Bauer ſagt darüber in ſeinem Büchlein auf Seite 85 und 86(und auf mancher anderen Seite nicht weniger entſchieden) wörtlich das Folgende: „So muß die Wirtſchaftspolitik der proletariſchen Revolution in Weſt⸗ und Mitteleuropa eine ganz andere ſein als in Rußland. Wo das Proletariat einer wirtſchaftlich und politiſch unvergleichlich ſtärkeren, unvergleichlich ſtärker an dem Beſtand der kapitaliſtiſchen Mehrwerttitel intereſſierten Kleinbourgeoiſie, Intelligenz und Bauernſchaft gegenüberſteht; wo breite Schichten des werktätigen Volkes, deren Arbeit für die Geſellſchaft unentbehrlich iſt, an kapi⸗ taliſtiſchen Ausbeutungsformen unmittelbar und mittelbar inter⸗ Der Nann mil den ſeben Maslen dem Erlöſer!“ ruft ſich Wagner am Schluſſe ſe Mannheimer General-Anzeiger.(Ubend⸗Ausgabe.) Dienstag, den 17. Auguft 1920. t ſind; wo infolge der Verfeinerung und Differenzierung des tſchaftlichen Mechanismus jede Unterbrechung des geſell⸗ ſchaftlichen Stoffwechſels zur Hungerkataſtrophe führen kann, die unmittelbar die Konterrevolution herbeiführen müßte; wo ohne Auslandskredit und Kapitalimport Volksernährung und Rohſtoff⸗ beſchaffung nicht geſichert werden können, dort kann man die geſell⸗ ſchaftliche Organiſation nicht wie in Rußland zuerſt ein halbes Jahr lang der zerſtörenden Gewalt inſtinktiver Maſſenbewegungen überlaſſen, um dann nachher durch eine von einer kleinen Minder⸗ heit beherrſchte Staatsgewalt den Volksmaſſen eine vom Grunde neue Ordnung deſpotiſch aufzuzwingen. Wir würden hier in der Phaſe der Zerſtörung verhungern. Wir würden hier in der Phaſe der deſpotſſchen Neuordnung an dem Widerſtand breiter Volks⸗ maſſen, die im Rahmen der geſellſchaftlichen Arbeitsteilung unent⸗ behrliche Funktionen ausüben, ſcheitern. Die Ueberführung der Volkswirtſchaft aus den kapitaliſtiſchen in die ſozialiſtiſchen Formen kann hier nicht zuerſt alles, was beſteht, zerſtören, um nachher die Trümmer zu neuem Bau zuſammenzufügen, ſie darf hier die Kon⸗ tinuität der ſtaatlichen und volkswirtſchaftlichen Verwaltung nicht unterbrechen, ſie muß ſich hier in allmählicher, planmäßiger, ſyſte⸗ matiſcher Umgeſtaltung der kapitaliſtiſchen Organiſationsformen vollziehen.“ der 3ozialismus. Lage und Ausblick. Von Rudolf Eucken“). Daß der Soziallismus— das Wort im umfaſſendſten Sinn ver⸗ ſtanden— ſetzt eine Weltmacht übt, das erfahren alle Völker täglich und ſttendlich, direkt oder indirekt. Daß er aber zu dieſer Macht gelangt iſt, das hatte zwei Hauptgründe, ihr Zuſammentreffen be⸗ wirkt vornehmlich die gegenwärtige Kriſe. Die Kulturwelt entbehrt jetzt eines umfaſſenden und erhöhenden Zieles; früher gab ihr ein ſolches die Religion, dann gab es ihr eine Idealkultur mit ihrer intellektuellen und künſtleriſchen Bildung. Dann iſt eine Wendung zum Realismus eingetreten, unter ſeinem Einfluß hat ſich das Leben in einzelne Ströme geſpalten, deren jeder manches wirken mag. die miteinander aber das Ganze des Lebens mehr entzweien als verbinden. In dieſe haltloſe und ſchwankende Zeit aber fällt die große wirtſchaftliche Wendung, die radikale Umwandlung der Arbeit und zugleich das Vorantreten der wirtſchaftlichen Probleme. mit ſeinen Gegenſätzen. Dieſes Problem hatk nunmehr eine Ueber⸗ macht erlangt, und es hat das Ganze der Menſchheit aus ſeiner Bahn geriſſen, es hat das Leben auf eine neue Grundlage zu ſtellen geſucht, es hat die hier vorherrſchenden Ziele zu Zielen des ganzen Menſchen erhoben. Ein ſolches Unternehmen verſchlingt untrennbar Richtiges und Perkehrtes; ein gewiſſes Recht iſt ihm zuzuerkennen, aber dieſes Recht wird zu einem Unrecht, wenn es die Frage des gonzen Menſchen zur Seite ſchiebt und für den Menſchen den Arbeiter, namentlich den Fabrikarbeiter, mit ſeinen Intereſſen einſetzt. Das macht das Maß des Lebens viel zu eng: zur Rettung der Weite und Freiheit der Menſchhelt iſt ein energiſcher Kampf gegen dieſe drohende Verengung aufzu⸗ nehmen; es hat hier die Menſchheit einen harten Kampf für ihre Selbſterhaltung zu führen, es gilt die Frage zu enrſcheiden, ob das Ganze der Menſchheit der Arſgabe gewachſen iſt oder ob es ihr unterliegen muß, ob es die jetzige Lage aſſtmilteren kann oder ob es durch ſie zerſtört wird. Die Gefahr dieſer Lage liegt weniger in dem geiſtigen Gehalt des Sozialismus, deſſen Einſeitigkeit und Begrenztheit zweifellos iſt, als in dem Mangel eines poſitiven Lebenszieles, eines umfaſſenden und erhöhenden Zuſammenhanges; die Gegenwart entbehrt deſſen, erſt die Zukunft kann das bringen, zugleich abher muß ſie ein rechtes Verhältnis von wirtſchaftlicher und geiſtiger Betätigung vermitteln, muß ſie den Menſchen Uber den Arbeiter ſtellen. Ohne eine gründliche Kräfttgung und Vertiefung, ohne eine geiſtige Reformation kommen wir bei dieſen Aufgaben nicht weit, ein ſubjektiver Aufſchwung, eine Begeiſterung der Stimmung kann uns nicht dazu verhelfen, es müſſen überlegene geiſtige Mächte auf uns wirken, um eine innere Umwälzung bei uns zu bewirken; vorausſichtlich ſtehen wir vor einer neuen reli⸗ giöſen Epoche, die unſerem Innenleben ſowohl einen Halt als einen Inhalt zu geben vermag. Schließlich iſt unſere geiſtige Selbſterhaltung und zugleich unſer Glück das Allerwichtigſte, es wird ſich durch die Selbſterfahrung der Menſchen allen politiſchen und ſozialen Problemen als überlegen erweiſen; der einmal zur Geiſtigkeit geweckte Menſch kann 109 unmöglich ſeiner Geiſtigkeit wieder entäußern; ſeine geiſtige Weſensfreiheit erträgt nicht den Zwang des Sogialismus. Aber wenn wir ſchließlich den Sieg des ganzen Menſchen hoffen, zwiſchen der Gegenwart und jenem „Schließlich“ können große Kämpfe und Umwälzungen liegen; der ächſte Anblick der Gegenwart iſt wenig hoffnüngsvoll, jedenfalls *) Durch Entgegenkommen des Verlages ſind wir in der Lage, das Schlußwort aus der neueſten Schrift Euckens, die unter dem Titel:„Der Sozialismus und ſeine Lebensgeſtaltung“, noch in dieſem Monat als Nr. 6134/2 in Reclams Univ.⸗Bibl. erſcheint, aus den Aushängebogen ab⸗ drucken zu können. NrN ſtehen wir in einer großen Entſcheidung und bedürfen wir dafür alles Vermögens. Große Kraftverſchiebungen und Wertverſchiebungen ſind er⸗ folgt oder doch im Gange; eine ungeheure Bewegung iſt aufgeſtie⸗ en, der Lebensdurſt und die Affekte der Individuen wie der Völter ind aufs äußerſte erregt, aber es fehlen zuſammen⸗ haltende und erhöhende Mächte, welche dem ein Gegen⸗ gewicht entgegenſetzen könnten, es fehlt dieſem Leben ein Inhalt, der die Kraft leiten und lenken könnte. Gewaltige Umwälzungen bedrohen das Ganze der Menſchheit. Der tauſendjährige Beſtand der alten Geſellſchaft iſt erſchüttert, elementare Mächte ſtreben empor, ging früher die Bewegung von oben nach unten, ſo geht ſie jetzt von unten nach oben. Das ergibt ungeheure Wandlungen. zugleich verſchiebt ſich die Stellung des Menſchen zum All, er wird unſicher über ſich ſelbſt und über ſein Grundverhältnis zur Wirk⸗ lichkeit, es wanken die Träger nicht bloß des religiöſen, ſondern auch des moraliſchen Lebens. Die Neuzeit zeigt in dieſer Richtung eine erſchütternde Tragik. Die Menſchheit der Neuzeit wollte ſich von allen Zuſammenhängen ablöſen und lediglich der eigenen Kraft vertrauen, durch einen enge⸗ ren Zuſammenſchluß und eine volle Entfaltung alles Vermögens auf dem Boden des Daſeins glaubte ſie allen Aufgaben gewachſen zu werden, in raſtloſer Arbeit wollte ſie einen Turm bis zum Himmel bauen. Nun aber ſind die Völker untereinander nerwirrt, immer weniger findet die Menſchheit ſich bei allem Gerede von Einheit und Gleichheit innerlich zuſammen. Die Gren⸗ zen der Menſchheit treten deutlich hervor, der Menſchenenthuſias⸗ mus iſt im Verſchwinden. Es muß ſich bald entſcheiden, ob die heutige Kultur undcheſellſchaft ſtark genug iſt, eine innere Einigung zu vollziehen, die notwendigen geiſtigen Kräfte aufzubringen, die ſeeliſche Vereinſamung nicht nur des einzelnen, ſondern der Menſch⸗ heit zu überwinden, oder ob ſie es nicht iſt; bei einer Verneinung müßte die heutige Kultur und Geſellſchaft untergehen, ſie würde einen ſolchen Untergang verdienen. Die geiſtige Welt ſelbſt ſteht ſicher und feſt über allen Wandlungen und allem Menſchenge⸗ wimmel, wie die Geſtirne über den Wandlungen der Erdoberfläche. Ja, es könnte ſein, daß erſt eine kraſſe Verneinung aller ſelbſt⸗ ſtändigen Geiſtigkeit und die Auflöſung aller unſichtbaren Zu⸗ ſammenhänge der Menſchheit erweiſen würde, wie ſehr ſie für ihr eigenes Beſtehen darauf angewieſen iſt. Inzwiſchen tue jeder unverdroſſen ſeine Pflicht und halte er das Ganze feſt im uge! Jur Neckarkanaliſterung. Karlsruhe, 17. Auguſt.(Pr.⸗Tel.) Die Karlsruher Zeitung ſchreibt amtlich: In den letzten Tagen ſind in Mannheimer und Heidelberger Zeitungen Vorkwürfe gegen die badiſche Regierung wegen ihrer Haltung in der Beſetzung der Neckarbaudirektion in Heilbronn erhohen worden. Es darf darauf erwidert werden, daß der badiſche Landtag am 11. Juni folgende, von ſämtlichen Fraktionen des Hauſes eingebrachte Entſchlieſ⸗ ſung einſtimmig angenommen. „Der Landtag erwartet von der Regierung, daß ſie in der Frage der Beſetzung der Baudirektion der Neckarkanaliſierung die Intereſſen des badiſchen Landes nachdrücklichſt vertritt und ins⸗ beſondere nur einer ſolchen Löſung zuſtimmt, die die Bauleitung für die badiſche Neckarſtrecke in die Hand eines badiſchen Technikers legt.“ In Ausführung dieſes Landtagsbeſchluſſes hat die badiſche Regierung beantragt, daß die ein Heilbronn zu errichtende Balt⸗ direktion aus 2 gleich⸗geordneten Baubeamten, einem württem⸗ bergiſchen für die obere Strecke und einem Badener für die untere Neckarſtrecke beſtehen ſoll und daß dieſen ein techniſcher Verwal⸗ tungsbeamter beigegeben werden ſoll, weil das Reich auf die Mit⸗ wirkung eines höheren Verwaltungsbeamten Wert legte. Der badiſche Vorſchag ſtellte keineswegs die Einheitlichkeit des großen Werkes, deſſen oberſte Leitung im Reichsverkehrsminiſterium ruhen wird, in Frage, ſondern wollte nur die berechtigten Belange der badiſchen Beteiligten— der Ufer⸗Anlieger, der Neckargemeinden, der Geſchäftsleute— ſicherſtellen. Die württembergiſche Regierung ſtellte ſich ſedoch den badiſchen Wünſchen entgegen und beſtand darauf, daß ein württembergiſcher Baubeamter allein die techniſche Oberleitung des geſamten Werkes erhalte, und wer in dem vorliegenden Fall„Konkurrenz⸗Intereſſen“ vertrat und ob unter dieſen Umſtänden die badiſche Regierung die Schuld an der Verzögerung der Einſetzung der Baubehörde trifft, mag die Oeffentlichkeit beurteilen. Die Verhandlungen hatten ſchließ⸗ lich das Ergebnis, daß der aus einem württembergiſchen Oberbaurat und einem badiſchen Oberregierungsrat gebildeten Leitung ein badiſcher Baubeamter beigegeben werden ſoll, welcher die Angelegenheit der badiſchen Neckarſtrecke zu be⸗ arbelten hat. Er wird der ſtändige Vertreter des Oberbaurates ſein und bel Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen ihm und dem Oberbau⸗ rat ſoll auch ſeine Auffaſſung zur Kenntnis des Reichsverkehrsmini⸗ ſteriums gebracht werden. Die Stelle des Oberbaurates ſoll kein dauerndes Vorrecht Württembergs ſein. Unter dieſen Bedingungen hat die badiſche Regierung a 6. ds. Mts. die Beamten für die Neckar⸗Baudirektion dem Reichsve kehrsminiſterium benannt. Mit den Bauarbeiten wird alsbald de gonnen werden können. Deulſches Zeich. Einſpruch gegen Hörſings Kompetenzüberſchreitungen. Reichstagsabgeordneter Dr. Kulenkampf⸗ 1 burg(D. Volksp.) hat an den Staatskommiſſar ſi. öffentliche Sicherheit nachſtehende Drahtung geſand Unterſuchung in Angelegenheit Nachrichtenſtelle Magdebut wird von ſozialiſtiſcher Seite hier ganz einſeitig geführ Im öffentlichen Intereſſe iſt parteiloſe Klärung unerläßlich. antrage ſofortige Herſendung eines unparteiiſchen bevo mächtigten Unterſuchungsbeamten. Eine zweite Drahtung des gleichen Abgeordneten an de Reichskanzler beſagt: Oberpräſident Hörſing erläßt unter dem 12. Aug⸗ eine Verordnung, welche die Orgeſch verbietet und gehörige, Werber und Freunde mit fünf Jahren Gefängnis droht, ſofern nicht Zuchthausſtrafe verwirkt iſt. Die Orgeſch ſeit Monaten der Reichsregierung bekannt und wird als Sch organiſation betrachtet. Ich beſtreite die oberpräſidig! Kompetenz und erhebe Proteſt. Zaͤden. Die Mahlſcheine und die Mühlenkonkrolle. Karlsruhe, 17. Aug.(Priv.⸗Tel.) Zu der in den letzten Tag verbreiteten Preſſenotiz, nach welcher bei einer Beſprechung mit den 50 renten der Reichsgetreideſtelle für Baden feſtgeſtellt worden ſein ſoll, deh falls die Kommunalverbände das auf ſie entfallende Quantum Getreil, abliefern, die Beſtimmung, einen Mahlſchein zu löſen, wegfalle 11 der Getreideerzeuger ſein übriggebliebenes Getreide nach Veltehe mahlen und verwenden könne, ſchreibt die„Karlsruher Zeituäng“ u.., doß die Mitteilung inſofern nicht zutreffe, als darin geſagt werde, d0 der Mahlſchein nach Erfüllung des Ablieferungs⸗Solls wegfalle. Es ſeie lediglich weſentliche Erleichterungen hinſichtlich der Vorſchrift M Mahlſcheine und Mühlen⸗Kontrolle in Ausſicht geſtellt. Einſtweilen ſeie die Vorſchriften über Mahlſcheine und Mühlenkontrolle itreng dur 1 führen. Entgegenſtehende Beſchlüſſe von Müllervereinigungen würden W ſchärfſten Maßnahmen der Regierung zur Folge haben. Alle Beteiligte werden dringend ermahnt ſich an die Vorſchriften zu halten und in 0 Ordnung zu fügen. Cetzte Meldungen. Die Note über das oſtpreußiſche Abſtimmungsgebiel. Berlin, 17. Auguſt.(Von unſerem Berliner Bir Die Botſchafter⸗Konferenz hat am Sonntag abend dem Pri⸗ ſidenten der Deutſchen Friedensdelegation die Entſcheidung note über das oſtpreußiſche Abſtimmungsgebiet überſandt. Der Metallarbeiterſtreik in der Pfalz. udwigshaſen, 17. Aug.(Prib.⸗Tel.) Zur Lage im Metallarbeilel ſtreit in der Pfalz meldet die„Pfälz. Poſt weiter, daß in den geſteg ſtattgefundenen Verhandlungen mit der hieſigen Unternehmergruppe 7 für Ludwigshafen eine Einigung herbeigeführt weerden konnte, mit der 15 auch die Arbeiterſchaft einverſtanden erklärte. Am Mittwoch früh 1 die Arbeit wieder aufgenommen. Die noch in Frage ſtehenden Differeng werden Ende September in beſonderen Verhandlungen erledigt. 5 gleiche Blatt meldet aus Kaiſerslautern: Bei der Aufnahme der Arbeh ergaben ſich dort Schwierigkeiten bei den Firmen; bezgl. deren es in 50 Speyerer Abkommen heißt, daß für Betriebe, die nachweislich ungün f ſtehen und die Betriebsräte ſchon Stellung genommen haben, örtlt Verhandlungen ſtattfinden ſollen. Die Arbeit wurde deshalb auch in übrigen Betrieben nicht aufgenommen und in geſchloſſenem Zuge made ſchierten die Arbeiter durch die Stadt am Stadthaus vorbei, wo gerug Verhandlungen ſtattfanden, die jedoch nur kurze waren, da der Vertrei der Induſtriellen, Rechtsanwalt Hoffmann, ſofort erklärte, daß die vo einbarten Sätze auch von dieſen Firmem zu zahlen ſeien. Die Arbel wurde daher heute Dienstag allgemein wieder aufgenommen. * Bern, 17. Aug.(WB.) Der Bundesrat hat heute das von 1% Kurie nachgeſuchte Aggrément für den als Nuntius in Augſich genommenen Msgr Maglione erteilt. Sitz der Nuntiatur iſt Bern, Paris, 17. Aug. Havas berichtet aus Rom: Der Unab hängigkeit Fiumes ſoll eine Volksabſtimmung vorangehel in 7 der feſte Entſchluß der Bevölkerung zum Ausdruck kon men ſoll.* London, 17. Aug.(W..) Aus Teheran iſt an zuſthn, diger Stelle die Mittellung eingegangen. daß die enaluſchen Truppen zwiſchen Mejil und Kaswin mit den Role⸗ Trupper Fühlung gewormen haben. Bei Eſimillabad, un ſich die 7 Truppen in einer Höhe von 1900 Meter über de Meere ſtark verſchanzt hatten, wurden ſie nach ſechsſtündiger Kampfe aus ihten Stellungen vertrieben. Der Kammpf währt dol An. — Roman von Erich Wulffen. 43)(Nachdruck verboten.) (Fortſetzungg) Vei Schiller glaubte Sperl ſchon beſſer als bei Goethe bewandert zu ſein— „Bindet er nicht in ſeinen phtloſophiſchen 1 5 einen ſeltſamen, gefährlichen Uebergang vom Moraliſchen zum Abſthetiſchen? Bemäntelt er nicht zählreiche Male unwillkür⸗ lich und obſichtlich das Laſter mit dem Aeſtheilſchen!“ „Wer hat Ihnen das geſagt? Wo haben Sle das geleſen?“ fragte der Ankläger ſchnell. „Es kann ſein, daß ich es irgendwo geleſen habe. War Schiller nicht gerade deshalb ſo hervorragend zum tragliſchen Dichter geſchaffen, well ſeine Seele eine angeborene Neigung zu grauſamen Phantaſien hatte? Hätte er ohne die Verbrecher⸗ geſtaften, die er verherrlicht, überhaupt ein Dichter ſein können?“ Doktor Sperl ſelbſt beantwortete unwillkürlich dieſe Frage ſtillſchweigend mit„Nein“ und war dann über ſich feloſt be⸗ troffen, daß er ſich durch die Einflüſterungen des Hoch⸗ ſtaplers ſo beeinfluſſen ließ. „Den Betrüger Warbeck wollte er zum Helden einer Tragödie machen. Er ſollte flr ſeiner prinzlichen Rolle geboren erſcheinen. Sein Betrug ſollte ihm nur den Platz einräumen, zu dem die Natur ihn beſtimmt hatte— wollte da Schiller nicht einem dem meinigen verwandten Charakter verherr⸗ lichen, Herr Staatsanwalt—“ Györki fragte das mit blitzenden Augen. Doktor Sperl erſchrak faſt, So hatte er ihn noch nie geſehen, auch früher nicht. „Und endlich Richard Wagner?“ keuchte Györki.„Iſt Ihnen nicht aufgefallen, Herr Staatsanwalt, wie dleſer Mann den Erlöſungsgedanken zu Tode hetzt?“ Der Subſtitut fühlte einen gelinden Schwindel. Das war ſchon wieder ein neuer Gedanke, den dleſer unheimliche Geiſt herausſchleuderte. „Oer Holländer von 1 50 Uebermute gegen die Gott⸗ heit erlöftl Tannhäuſet erlöſt don Sinnerluſt! Lohengrin et⸗ ſehnt Erlöſung don ſeireer lichen Sen— Triſtant und Iſolde, ſich gegenſeitig erldſend— Wotan, der Welt⸗ herrſcher, Brunhilde, das entgötterte Welb, der Gralskönig, alle, alle, alle begehren, ſchrelen na 8 Erlöſung er zu, der grenzenlos Eigennützige, der Undankbarſte aller— der Wahn⸗ ſüchtige— der Friedloſe— Masken— Masken! Nichts an⸗ Hüle— Zaubergeſtalten, in welche der moderne Proteus ſich üllt—“ Györki hatte zwar angekündigt, enden zu woll en, ober er endete noch nicht. Ein unaufhaltſamer ſtarker Redeſtrom floß von ſeinen ſortwährend bewegten Lippen. „Sie glauben, mein Beweismaterial iſt erſchöpft, Herr Staatsanwalt? Aber ich weiß von noch einem!l Der lehrte ein rabikal Böſes, das er— wie konnte ſein Vekenntnis andere Grundlage haben?— vor allem in ſeinem eigenſten Innern fand. Unbd gegen dieſes eigene Urböſe, das er zwingen wollte, erſann er ein Mittel, dem er einen Lobgeſang widmete. Und die Menſchen ihm nach und redeten von Pflicht und kategorſſchem Imperativ— dieſen Masken des verrückten Königsbergers— Masken der Beſtien und Lügner— du mußt, denn du ſollſt!“ Mit hellem Gelächter brach Györkt ab endlich war er 8 erſchöpft und wußte für heute wirklich nichts weiter zu ſagen. Wie von einem ſchweren Alpdrücken erlöſt, leynte ſich Doktor Sperl in ſeinem Seſſel zurück und ſchloß für Minuten die Augen. In ſeinen Ohren, die er ſich vergebens krampfhaft zuhlelt, klangen zahlloſe Muſikinſtrumente in einer ungeheuren auf⸗ peitſchenden Symphonte wie des füngſten Gerichts durcheinander, und ein gellendes Leitmotiv dröhnte da⸗ zwiſchen:„Du mußt, denn du ſollſt!“ Neunzehntes Kapitel. Rainer Sperl⸗war ſo ehrlich, ſich ſelbſt zu geſtehen, daß ihn die möglich gewordene Vernehmung des Fräulein von Bathory nicht nur aus amtlichen Gründen intereſſierte. Gegenüber der ganzen Perſönlichkeit Györkis empfand er auch den rein menſchlichen Reiz, einen Einblick in das Liebesleben des Hochſtaplers zu gewinnen. Bereits die Beziehungen des Beſchuldigten zu Frau Ko⸗ walewska hatten dem jungen Kriminaliſten hierzu Anregung gegeben. Der Verhaftete war tatſächlich ſeinem Porſatze, ſich in den Eheprozeß des Bidlipthektars nicht einzurtiſchent, treu ge⸗ blteben uurd hatte ſeine Zeigendusſage verwelgert. Geſprüchsweiſe erklürte er dem Staatsanwalt nicht ohne Humor, daß ihm ſeine eigenen juriſtiſchen Angelegenheiten nachgerade. zu ſchaſſen machten und er keine Luſt ver⸗ ſpüre, noch fremde Prozeſſe zu bedienen. Er fügte recht ofſen hinzu, daß es ihm elne gewiſſe Be⸗ friedigung gebe, den ehrgeizigen und eitlen Polen und au die weiſen Eherichter, die dem Geſtändniſſe der Beklagten wohl nicht ohne weiteres folgen zu ſollen glaubten, in eine gewiſſen Dunkel zu laſſen. Er könne ſich dabei ſogar einbilden, ein gutes Werk 50 tun und die geſtörte Ehe wieder zuſammenzukitten. Denn* kleine Polin, ſo verſicherte er recht beſtimmt, die eine zückende Frau ſei, tue ihm aufrichtig leid, da ſie lediglich das Opfer ihres Mannes geworden ſei. Doktor Sperl horchte überraſcht auf und fragte, wa⸗ Györki hiermit ſagen wolle. Dabei war es eigentlich gar nich ſeine Abſicht, aus dem Hochſtapler etwas herauszubekommel Es geſchah aber gleichwohl, und es berührte ganz eigen tämlich, wie der Verbrecher, der von ſeinem bürgerlichen Rechte der Zeugnisverweigerung umſtändlich Gebrauch 9 macht hatte, nach und nach, nicht ohnz innere Wärme, alles ausplauderte, Sein ſeltenes Vertrauen zu Doktor Sperl, der vergeblich abzuwehren verſuchte, ging ſogar ſo weit, daß er ihm ſen zärtliches Zuſammenſein mit der jungen ſchönen Frau bis die Einzelheiten andeutete. 1 „Selbſt in meinen Armen, ja buchſtäblich an meine Lippen hängend“, erzählte er,„war ſie eigentlich doch treg ihrem Manne und darauf bedacht, mir mein Geheimnis z entrelßen—“ Doktor Sperl machte ein ungläubiges Geſicht. „Ich bin davon überzeugt, daß ſie den Auftrag durch ihre bezaubernde Liebenswürdigkeit mich zu verwirr und mir zu entlocken, welches Werk der Bibllothek ich ſuch — der Pole wollte es mich dann wahrſcheinlich durch eine glücklichen Zufall entdecken laſſen—“ Der Ankläger ſchüttelte den Kopf.„Und dabei wäre ſl ihrem Gatten doch untreu geworden? Und er ſelbſt hü ihr einen ſo gefährlichen Auftrag gegeben?“ ich „Eine ſolche Vorausſicht hat er in ſeinem Ehrgeiz nic, geübt!“ lächelte der Hochſtapler.„Von ihrer Treue war 00 beieelt überzeugt! An den Ausgang habe ich ſelber ni enken können—“ 10 „Weshalb haben Sie ihn dann nicht vermieden?“ frah der Stuttsanwalt ernſt. 9 Ich ſtehe nmer im Banm meinet eigenen imeren eigmiſſe, Herr Pyktor! ob ſie in meiner Amarmung mein anderes, mein wirkll Geheimmis etwa erraten oder ahnen würde—“ „Nun?“ fragte Sperl mit Spannung. hatte⸗ (Fortſetzung folgt.) —— ER war für ſmuch eine Feueree —.— enr.„ eeie rrr ere r ce „e. —— 0 re e ee a. zve be un be daß ———— e an vo krüben 2 Dienskag, den 17. Auguſt 1920. — Maundeimer General⸗Auzeiger.(Ahend⸗Ausgabe.) 3. Seite, Nr. 365. Aus Stadt und Cand. Maß und Ziel. Kein Leid ſo tief, kein Glück ſo groß, Daß es nicht könnte enden, Drum ſei im Leid nicht hoffnungslos, Laß dich vom Glück nicht blenden. Und ob dein Herz auch ſauchzend ſingt— Sei froh, dach ſei's mit Maßen; Ob dir die Seel vor Weh zerſpringt— Zieh ruhig deine Straßen. Glück und auch Leid— bei jedermann Sie ſich zu Goſte bitten; Tu keinem zuviel Ehre an, Das Beſt liegt in der Mlitten. Das eine kommt, das andere geht. Und du mußt beides tragen; Wer„glücklich ſein“ ſo recht verſteht, Wird auch im Leid nicht zagen.— Sei glücklich— doch mit Maß und Ziel, Und trage ſtill dein Leiden, Im Aug halt feſt dein ſtolzes Ziel, 9 Und wanke nicht bei beiden. Und kommt das Glück, ſo halt ihm weit Des Herzens Türe offen; Doch kommt dazwiſchen mal das Leid— Verlerne nicht zu hoffen! 3. It. Heuberg Luiſe Sperling, Mannheim., Breigabbau. 955 Iu Neuſtadt 4. d. Haardt fand am 11. ds. unter dem Borſitz der Aisrat Dr. Hofmann⸗Mannheim die vierte Beſprechung älziſchen Kommunalverbände ſtatt. Vertreten 5 nachſtehende Gemeinden: Ludwigshafen, Frantenthal, b aed, Kaiſerslautern, Pirmaſens, Speyer, Sehifferſtadt, Zwei⸗ viedern Lambrecht, Landan und Manuheſim. Zerner waren anme um Vertreter der Erzeuger, Händler und Jewerkſchaften naſgend. Behandelt wurden die Gemüſe⸗, Obſt⸗ und Kartaffel⸗ e Während einiger Zeit wahnte der baheriſche. Landwirt⸗ Biaftsminiſter Wutzlhofer dieſer Sitzung bei. Nachdem der gele ende kurz den Zweck der Neuſtadter Zuſammenkünfte dar⸗ Gemde hatte, trugen Bürgermeiſter Pfeffer⸗Fraukenthal und zwwerkſchaftsvertreter Hamm⸗Ludwigshafen ihre Anliegen dem miſter vor. Großes Intereſfe fanden ferner die Mitteilungen Wa Karen An wick(Preisprüfungsamt)⸗Ludwigshafen bezüglich der Agung des pfälgiſchen Wirtſchaftsausſchuſſes. N Am 19. ds. hielten alsdaun die beiden Preisprüfungsſtollen günheim und Ludw igshafen eine gemeinſame in Mung im Stadtratsſgale in Ludwigshafen ab. Zufolge der Presszſtadt getroffenen Vereinbarung war es möglich, derſchiedene derkssſenkungen vorzunehmen; es wurden 3. B. jolgende Klein⸗ gufspreiſe feſtgeſetzt: Kartaffeln 40 Pfg.(bisher 45), Rot⸗ Naro e Pig.(bisher 25), Speiſemöhren 5 Pfg.(bisher. 30), kraut ten 30 Pfg. bisher 35), Wirſing 30 Pfg.(bisher 40 Weiß⸗ Nhae en Pfg.(pisher 35), Rotkraut 50 Pfg(eicher 500, Til Ander W Pfg.(bisher 25), Tomaten 1 Mark(hisher 10), 80 Liſche Kirſchen 40 Pfg.(bisher 60), Pflaumen 50 Pfg.(bisher (bigg 0, Jwetſchgen 80 Pfg.(bisher 80.—100), Eßobſt 80 Pig. mader 89—420), uſw.; wir perweiſen dieſerhalb auf die Bekannk⸗ und 12 5• des ſtädt. Preisprüfungsamts Mannheim vom 5. 8 dem badiſchen Kummunalwerbände hatten am 18. ds. unter Karls orſitz von Rechtsanwalt Dr. Müller(Preisprüfungsamt!⸗ heirruhe die entſprechende Sitzungz die Stadtberwaltung Mann⸗ reis war wiederum dureh den Vorſtand des hieſigen ſtädt. liche brüfungsamts vertreten. Auf dieſe Weiſe ſind einem gedeih⸗ Soinn Juſammenarbeiten der badiſchen und pfälziſchen ber lotealverpande die Wege geebnet. Jon einem Handels⸗ Weiereen wurde übrigeus in Karlsrube geäußert, die Neuſtadter dank d guugen würden bereits gute Früchte tragen, vor allem ſeten reiz er Preisfeſtſetzungen der pfälziſchen Kommunalberbände die Langebote von dort weit einheitlicher geworden. ah bem allgemeinen Verlangen der Bevölkerung nach Preis⸗ tv au wurde in allen drei Sitzungen weitgehendſt Rechnung ge⸗ dergen; hoffentlich bleiben nun aber trotz fortdauernder Preis⸗ eebſetzungen die Zufuhren von Obſt, Gemüſe und Kartoffeln weiterhin ausreichend. 5 —— handwerkeriag in Schwetzingen. diah Am Sonntag hat in Schwetzingen im Gaſthaus zum Ritter nach kebiiger Pauſe zum erſten Male wieder ein Gaukag des Un⸗ lalzgaues des Landesverbandes badiſcher be⸗ und Handwerker⸗Vereinigungen ſtatt⸗ der ſich eines ſehr guten Beſuches aus allen Teilen des erfreuen durfte. Von 29 Gauvereinen waren 24 vertreten. ſoll durch eine Umfrage unter den Pereinen in den Bezirken Mann⸗ Der Gauvorſitzende, Herr Wilhelm Buſam⸗Mannheim, eröffnete die Tagung mit einer herzlichen Begrüſſung, ſodann bewillkomm⸗ nete Herr Peter Burger⸗Schwetzingen die Verſammlung im Namen des Schwetzinger Gewerbevereins. Hierauf wurde in die Tagung eingetreten. Als Vertreter zu der Haupperſammlung der Krankenkaſſe des Landesverbandes wurden durch die Mitglieder dieſer Kaſſe gewählt, Spenglermeiſter Fuchs⸗Neckarau und Maurermeiſter Klemm⸗Edingen, gls Erſatzleute Krauß⸗ Ladenburg und Lang Weinheim. Der Unterpfalzgau hat nur 2 Vertreter zu wählen, da das erſte Mitgliedertauſend noch nicht erreicht iſt. Es haben der Bezirk Mannheim 395, Schwetzingen 383 und Weinheim 219 Krankenkaſſenmitalfſeder. Der Pröſident des Landesverbandes, Herr Gewerberat Niederbühl hielt ſodann einen Vortrag über die Lage des Handwerks, in welchem er nach einer kurzen Darſtellung der Entwicklung der wirtſchaftlichen Lage Deutſchlands aus dem Juſammenbruch heraus auf das Spezial⸗ gebiet des Handwerks und Gewerbes einging und betonte, daß die Organiſatlonen des Handwerks und Gewerbes, nämlich Handwerks⸗ kammern, Wirtſchaftsſtellen und Landesverband das Menſchenmög⸗ liche getan hätten, um die Lage des Handwerks erleichtern zu helfen. Wenn dies nicht in dem Maße geſchehen ſei, wie es gewünſcht werden müßte, ſo ſei nicht der mangelnde gute Wille der betref⸗ ſenden Organiſotionen, ſondern ganz einfach die Widerſtände daran ſchuld, die aus den Zeitſchwierigkeiten herausgewachſen ſeien. Hin⸗ ſichtlich der Zuteilung von Heeresgut ſei viel geklagt wor⸗ den. Die Organiſationen hatten oher nichts verſäumt. Wie un⸗ mäglich es geweſen ſei, genügend Heeresgut im Handwerk zu ver⸗ teilen, gehe dargus hervor, daß von dem 8 Milliarden Mark reprä⸗ ſentierenden Heeresgut allein für 3 Milliarden geſtohlen und veruntreut worden ſei. Die Novembertage 1918 hätten uns nichts gutes gebracht, aber wir gehen noch viel ſchlimmeren Zeiten entgegen. Das Handwerk ſtehe wegen Arbeits⸗ und Roh⸗ ſtaffmangel vor dem totalen Zuſammenbhruch. So bätten allein im Bezirk Müllheim bereits 76 Handwerksbelriebe ſchließen miüſſen, weil ſie keine Arbeit oder keine Rohmaterialien hatten. Die wirtſchaftliche Lage ſpitzt ſich immer mehr zul. Herr Handwerkskammerſyndikus Haußer⸗Mannheim ſorach über die berufliche und wirtſchaftliche Organifg⸗ tion des Handwerkes. Der bheruflichen Organiſation mit den Innungen, Fachvereinen, Gewerbevereinen, Handwerkskammern und dem Landesverhand ſtehe die wirtſchaftliche Organlſation im Ge⸗ noſſenſchaftsweſen gegenüber. Es gelte für den Hand⸗ werker jetzt nicht viel Reden halten, ſondern pofttive Arbeit leiſten. Das Handwerk müſſe zuſammenhalten und es dürfe nicht nur von ſeinen Organiſationen Leiſtungen verlangen, ſondern müſſe auch für ſeine Organiſationen eintreten. In ſeinen Ausführungen kam der Redner darauf zu ſprechen, daß viele, ja wohl die meiſten Handwerker nicht rechnen würden. Bei allen Arbeitsvergebungen müſſe aber eine ordentliche Kalkulation vorhanden ſein. Die ge⸗ ſicherte Grundlage der Kalkulation ſei nur da vorhanden, wo auch gerechnet werde. Meber das Gebiet der Pfuſcharbeit werde viel geklagt. Man ſolle der Handwerkskammer das einwandfreie Material vorlegen, ſie werde danp anergiſch vorgehen. Notwendig ſei es aber, daß die Namen der Pfuſcher genannt würden. An die beiden Vorträge ſchloß ſich eine längere Ausſprache an, in der die verſchiedenſten Wünſche und auch Boſchwerden vorge⸗ hracht wurden. Beſonders bemerkenswert ſind die vielfachen Klagen über die Arbeiter, darunter auch vielſach Bahnarbeiter, die den Achtſtundentag benutzen um vach Arbeitsſcheiß Pfuſcharbei⸗ ten zu machen. So würden Schuhe geflickt, ſa ſogar ganze Häufer. gebaut uſw. Die bolzverarbeitenden Meiſter des Bezius Schwetzingen beklagten ſich über die Holzzuteilung in Schweßing, die abfolut nicht funktioniert hat. Bis jetzt ſei den Meiſtern noch nicht das erforderliche Holz zugewieſen. Für dend Gau wurde die Erhebung eines Jahresbeitraas von 1 Mark pro Muglied einſtimmig genehmigt. Als Bobollmüchligte zum Londogahisſchuß wurden ein⸗ ſtimmig gewählt, Obermeiſter Schächlin⸗Mannheim und Peter Burger⸗Schwetzingen. Mannheim wurde als Vorort einſtimmig wiedergewählt. Die Beſtimmung des nächſten Gautages heim und Weinheim erledigt werden. Der Bezirk Schwetzingen kommt für 1921 nicht in Frage, well der Gautag 1922 mit Rückſicht auf das 25jährige Jubiläum des Gewerbevereins Hockenheim dort abgebalten werden foll. Nach verſchledenen kurzen Anfragen wurde der Gautag geſchloſſen. dor, wis ſelten einer ſeiner Vorgänger, ſich durch den zahlreichen Beßich ſeitens der Handwerksmeiſter und Go⸗ werbekreibenden auszeichnete. * — Ernannt wurden der 9. Profeſſor der Muſikciſſenſchaft an der Univerſität München Dr. phil. Theodor Kroyer unter Verleihung der Amtsbezeichnung ordentlicher Honorarprofeſſor zum planmäßigen außerordentlichen Profeſſor für Muſtkwiſſenſchaft an der Univerſitält Heidelberg, Privatdozent Dr. Karkl Bunte an der Technſſchen Hoch⸗ ſchule zum etatmäßigen außerordentlichen Profeſſor für Gastechnik und Brennſtoffverwertung an der Techniſchen Hochſchule Karlsrxuhs, Privatdozent Dr. Herbert von Beckerath an der Univerſität Frei⸗ burg zum ordentlichen Profeſſar der Volkswirtſchaftslehre an der Techniſchen Hochſchule in Karlsruhe, ſowie der ordentliche Profeſſor der Forſtwiſſenſchaft an der Univerſität Gießen Dr. Heinrich Weber fügung geſtellt habe. bemitteſten ſchenkt. unter eins von der Großherzogin Luiſe. ſchönt durch Vortrüge der Harmonſekapelle und des Männergeſang⸗ vereins. zum ordentlichen Profeſſor der Forſtwiſſenſchaſt an der Univerſität Freiburg. * Die zweite Stgatsprüfung der Geometer im Zahre 1020. Nich beſtandener zweiter Stagtsprüfung ſind die Geometeckandldaten A g. Donner aus Karlsrube, Emil Schweinfurth aus Karlsruße, ſowie die ehemals elſaß⸗lothringiſchen Feldeneſſer Joſeph Flſcher aus Lupershauſen und Wilhelm Ruhmann aus Raſtatt als öffentlich beſtellte Geometer aufgenommen worden. dDie Ausbildung von Lehrern für den Fortbüldungsunſereſchl. Bom 16. September bis 28. Oktober d. J. wird in Karlsruhe enn Lehrgang zur Ausbildung von Fortbildungsſchullehrern abgehallen werden. Ju dieſem Kurſe werden Volksſchullehrer zugelaſſen, die die Dienſtprüfung abgelegt haben. Die Geſuche um Julaſſung ſind ſpäteſtens bis zum 28. Auguſt denn Unterrſchtsminiſterium porzutegen. Saarländer. Wie wir erfahren, ſind eine große Anzahl ausgewieſener Sagrländer in Manngeim an⸗ekomm n. Allen meiter gus dem Sgarland Zureiſenden diene zur Mitteilung, daß die Mehrzahl der Ausgewieſenen im Hotel„Kaiſerhof“ untere gebracht ſind. 50jähriges Jubiläum des Männer⸗Hilfsvereins Karlsruhe. 0 Karlsruhe, 16. Aug. Der Männerhilfsverein pom Roten Kreuze hielt geſtern vormittag in der Turnhalle des Roten⸗Kreuz⸗ hauſes in Anweſenheit von Vertretern der Stadt, des Vadiſchen Frauenvereins und der Aerzteſchaft die Feier ſeines 30jährigen Be⸗ ſtehens ab. Der Vorſitzende des Veveins und Kolonnenführer Major a. D. von Weſthoapen gab nach einer Vegrüßung der Erſchienenen ein Bild von der Entwicklung des Männerhilfspereins und der Sanitätskolonne. Die erſte Erprobung führte er aus, habe im Kriege von 1870/71 gezeigt, daß der Männerhilfsverein eine Notwendigkeit ſei, Die Gründung am 24. Juli 1870 ſei unter begeiſtertem Zulaufe mehrere hundert Männer aus allen Schichten der Bepölkerung erfalgt und die Mängel, die die junge Organi⸗ ſation noch aufwies, konnten in den folgenden Frledensſahren gus⸗ gemerzt werden, ſo daß die Sanſtätskolonne bei Beginn dez leßten Krieges marſchbereit daſtand. Der Verein hatte ſeinen Schwer⸗ punkt auf die Sanitätskolonne vom Röten Kreuze und die allge⸗ meine Volksbibliothek gelegt. Er habe den Transport der ſmit anſteckenden Krankheiten behafteten Perſonen und der Geiſtes⸗ kranken nach den Heilanſtalten übernommen. Während des letzten Krieges hätten zahlreiche Karlsruher Sanitäter im Felde und in der Etappe geſtanden. Von Kriegsbeginn bis zum Kriegsende ſeien von der Kolonne rund 87 800 Verwundete von den Bahnhöfen in die hieſigen Lazarette transportiert worden; mehr als 40 000 Mann habe man im Nahnhöfe Uehernachtungsmöglichkeit geboten. Wäh⸗ rend der Fliegerangriffe wurden 171 Tote und 330 Verleßte ge⸗ borgen. Auch den heimkehrenden Kriegsgefangenen habe die Ko⸗ lonne ihre Tätigkeit gewidmet. Seit Kriegsende wurde die Unfall⸗ ſtation des Männerhllfsvereins—10 mal im Tag in Anſpruch ge⸗ nommen. Schließlich gedachte der Vorſitzende mit Worten dos Dankes der Mitarbeit der Feuerwehr und der Schüler höherer Lehranſtalten und rühmte die enge Zuſammengehörigkeit des Männerhilfsvereins mit dem Badiſchen Frauenverein. Dr. Richard Knittel berichtete über die Volksbiblfothek des Wiännerhilfsver⸗ eins, die ſeit 1875 beſteht und bei der Fräulein Hildebrandt die Stelle der Bibliothekarin ſeit 30 Jahren verſieht. Maſor von Weſthoven gedachte der Gründer des Vereins, die noch am Leben ſind. Zwei von ihnen, der 89jährige Rektor Cathiau in Ueber⸗ lingen und Herr Leipheimer in Todmauberg weilten ferne; der dritte Bankvorſtand Becher war zugegen. Ihm wurde als Zeichen der Dankbarkeit für ſeine unermüdliche und hingebende Tätigkeit im Männerhilfsverein die Ehrenmitgliedſchaft verliehen, die Rektor Cathiau ſchon heſitzt. General Limberger über⸗ brachte darauf die Glückwünſche des badiſchen Landesvereins pom Roten Kreuze und überreichte dem Gründungsmitgliede Bankvor⸗ ſtand Becher die Urkunde als Ehrenmitglied des Roten Kreuzes Die Rote Kreuzmedaille erhielten Maſor von Weſthoven und die Kolonnenmitglieder Maler und Weißbrot. Ferner wurden per⸗ ſchiedene Auszeichnungen für langjährige Mitgliedſchaften verllehen, Geh. Obermedizinalrat Dr. Hauſer überbrachte die Glückwlülnſche des Badiſchen Frguenvereins und Stadtrat Trier die der Stadb⸗ verwaltung. aſor van Weſthoven teilte mit, daß der Landes⸗ verein vom Roten Kreuz dem Männerhilfsverein einen Fond, 100 000 Mark, und für die Volksbibliothek 2000 Mark zur Ver⸗ Den Fraßen und den Kindern der minder⸗ Kolanne⸗Mitglieder wurden kondenſierte Milch ge⸗ Zahlreiche Glückwunſchſchreiben waren eingelgufen, dar⸗ Die Feier wurde ver⸗ Aus Ludwigshafen. * Die ſiſberne Perdlenſtmedaflle erhielt Herr Karl Schnißzer, Kauſmann bei der Ludwigshafener Walzmühle, für langjährige kreu⸗ geleiſtete Dienſte. Dies iſt bereits die zweite Auszeichnung für Treue und Fleiß, die Herr Schnigtzer erhielt. Eiterariſche Rundſchau. Neue Dramen. ine Treibhausluft weht durch das undramatiſche Drama„Don dber rach, Komödie von Joſef Malina(Jatho⸗ Gerſag, Verſin, das ſonſt dt diele lyriſche Schönheiten aufweiſt. Die gekünſtelte Stitiſierung erner dgs. Der Dichter macht pathologiſche Streifzüge in die Gefilde tra Leslen, an ſich recht intereſſant, die aber weit vom Thema, der antaſſelcden Lächerlichkeit oder der lächerlichen Tragit des ſpaniſchen Malin ehelden, des großen Träumers und Kuſſchneiders,— abführt. Ver den Voch Don Quiſchote haf mit ſeinem in der Dichtung einzig dattehen⸗ Sonſt orbild nur den Namen und einige äußere Begebenheiten gemein. kämpf, zeichnet der Mann aus dem 20. Jabrhundert Zeitgenoſſen. Er der Geanit wütendem Grimm gegen die hürgerliche Schwindelathmoſphäre Lier ausnwart an, er brütet aber bei der Studierkampe philoſophiſche dari ſei Auſtatt nacktes, pulſendes Leben zu ſchildern. Er gefällt ſich dewollt ein Werk mit Allgemeinſentenzen zu durchwuchern, die dürch ihre de Ver ungewollt? parodiſtiſche Nachahmung pathetiſcher Stile aus Taebkra Uenbe einen gewiſſen humorvollen Reiz ausſöſen. Als die Taleni aller Verderbnis greift er mit Recht die ſentimentale deutſche dor oſtakeit an, ſo wenn der Mörder vom geplanten Mord letzten Endes chreckt, weil die Baſe des Mannes der Tante ſeines Groß⸗ Großonfel der Tante des Mannes ihrer Baſe einmal ein Glas te“, als ſie durſtig war— oder er? Man kommt nicht mehr ur ein herausgegeiffener FJall; von dergrtigen Anſpiekungen edankenfusanze. Natürlich ſeblt auch das neuſte, ſeit Strindberg aktuclle duf der Apiel mit den Toten nicht, die entmaterialiſtert, nux noch„Geiſt a8 Landindne„berumklappern“. Rührend und neu iſt die Frauengeſtalt, berſpottes ind das in mädchenbafter Güte allein die verſteckte Größe des * dar en Helden, die Tragik des unperſtandenen Schwärmers fühlt und Tandlich n aus Mitleid, liehen muß. Aber wie geſagt, Malina ſellt gegen⸗ Veunoch Tat Begriffe hin, leine Menſchen von Fleiſch und Blut. Und Durchf leht ſein Werk durch die loriſchen Sprachſchänheiten über dem chnitt der T Licht Ferdinand dicht L iff agesproduktion. 1 amey ſchildert in ſeiner„Oku⸗Sama“ lein weſtöſtliches erenzier Schattenſpiel in 5 Wandlungen, Erdgeiſt⸗Verſag, Leipzig)— eutwachfdert moderne Topen, die ebenſo gut der dun f Erde hätten wliſchenſen ein können(dichteriſche Abſicht) wie der ſarbalſtdenden orien⸗ Gatten 1Wen, Die Handkung iſt einfach: Eine ſchöne Frau will ihren In win allein beſitzen, doch nach kurzem Rauſch der Flitterwochen treibt lchließt ihr de zaus Werk, gergde weil er„ein ganzer Mann“ iſt. Erſt ver⸗ Pran 5 der angeborene Egoismus das Verſtändnie ſür ſeinen heiligen neuem denur durch die Schule harter Prüfungen getäutert. findet ſie 0ku. Sa 1 den Verforenen Schlüſſel zu ſeiner Seele und wird ietzt erſt ſeine er wiſch ſeine„Herrin des Innern“, ſein Weſb, ſein Kamerad. In lerſatz⸗ dem delt wollte ſie ihn durch„Skandale“ beſtrgſen, doch afl der üſternen ſich ſhr bot, vom karikterten Gecken zum Fumrian, über den Ite Liebe zoden zum ewig lichterkoh Brennenden, ſtärkt im Grunde nur das an zu dent Einen, zum Manne ihrer Wahl. Ein bißchen ſarblos, Au das zobne Karatzzeſſziſche Noie in dolprizen Verſen geſchriezen. ⸗ Aeene Geſuht fer Eprachſchenbeit. Sarues gecctreuende .“ 1 88 77 Pazen ver Pirtbalge“ Heiteres Schauſpiel zen Wilbelrg Ar Korita enn.(Omlle und Meper, Jeipzig.) Ein anderes Kaptiel. Salt emfübrt icner erſter Ordnung, der mitten hinein in die bürgerliche e o eß keine„Helden“ gibt, nicht einmal Wenſchen“ im Ennleh erſönkichkeiten, ſondern nur„Topen“. Produte aus Mik'eu ung. die, dem Heimafboden entriſſen, ein Nichts wären und nur Gedanken und Erlebniſſe ſolcher Leute ſind nicht welterſchütternd, aber der Dichter weiß alles geſchickt auzupacken, er entwickelt mit geſchickter Linien⸗ führung an und für ſich gleichgültige Schickſale, bedingt durch ſchlichte Charaktere, er verſetzt in Spannung, obgleich er abſolut unſpannende Dinge zu erzählen hat. „Das hohe Jiel“, die Tragädie armer zunger Leute von Gleorg Hir ſch⸗ feld(Reelam, Leipzig). Von rührſeliger Weinerlichkeſt auf Mgſſenwirkung abgeſtimmt. Es riecht nach Lavendel und Tymign und wird hleichſüchtige Jungfrauen ergötzen. Sonſt nicht viel Bemerkenswertes. Inhalt alltäglich: Die bäſe Stiefmutter, der ältere, eiferſüchtige Bewerher, der gus einer gnälenden Häuslichkeit hefreit, dem man darum Dank ſchuldet. Man liebt ihn aber nicht. Und daun kammt„ex“, zu ſpät natürlich, Kampf zwiſchen Pflicht und Leidenſchaft, Sieg der Leidenſchaft, die alle Feſſeln ſpren t. Flucht ins Gebirge. Endliche Eutfühnung durch den Tod, nachdem in all⸗ gemeiner Verſöhnlichkeit alles ſich in Wohlgefallen auflöſte. Die Geſtaltung geſtrig. Nichts Schlechtes und nichts Gutes. Dutzendware im Trödelladen der Frühjahrsmeſſe, immer käuflich, aber auch immer dankbaxe Käufer findend, die nach derartiger Koſt lechzen. 88 Als letztes Werk der hentigen Betrachtung„Der zebriſſene Vochang“ von Friedl Schreyvogel.(Iſener Literarſſche Anſtalt.) Tramgtiſcher Eyklus— Expreſſioniſtiſche Evolmionen ahne viel Zuſammenbang. Teils politiſch zerſetzt. Jugendverſuch, eine Unmenge toſender Gedankenwellen im Kübel eines Gebirns unterzubringen. Viel Kraft, die einſtweilen nuch ungebändigt nach einem Ziel und vergebens einen Ruhepunkt ſucht. Ge⸗ wiſſe eigene Betrachtungen berechtigen zu Hoffnungen. Ein eenn wenn auch unreiſes Werk. Julie Erika Nikokei. Jur Literaturgeſchichte. Innere Juſammenhänge beſtehen zwiſchen den Geiſtern und Talenten, über die neues literaturgeſchichtliches Material vorliegt, nicht. Wir folgen bei der Erwähnung dieſer Werke daher am beſten dem Lauf der Zeiten, in denen dieſe Männer ihre Lebensbahn durcheilten oder in jhrer Ent⸗ wicklung Zielpunkte erreichten. Wenn mir dieſe Zeitläufte dann meſſen, ſo ſehen wir, daß ſie ungefähr ein Jahrbunderk umſpannen: 1807 iſt Friedrich Theodor Viſcher gehoren, 1917 ſtirbt Palter Flex den Heldentod. Dazwiſchen ſtehen von 1839—1889 Ludwig Anzengruber und ſeit 1880 Walter von Molo. Man ſieht auf den erſten Blick, man braucht aus dieſen vier Namen keine geometriſche Figur zu konſtruieren. Was ſie uns ſelbſt ſind und geben und was uns andere über ſie zu berichten wiſſen, ſei uns s Beitrag zur Literaturgeſchichte willkommen. Wir begrüßen dieſe Bücher als Bauſteine für den Wiederaufban unſerer Kultur. Gleich der eyſts iſt ein Quader durch und durch: feſt, unerſchütterlich: Nriedrich Theodor Viſcher. In einem von Pr. Rudolf Krauf im Berlag von Julius Hoffmann in Stuttgart berausgegebenen Werle teitt er uns ſelbſt entgegen, in ſeinen Ausſprüchen, die Ausſpeſicha eines Denkers, Dichters und Streiters ſind. Viſcher war ein porbildlicher Deutſcher; eine großzügige, weitblickende, unfurchtſame, ſelbſtſichere Natux. Soviel Gutes läſſt ſich gewiß nicht von jedem Deutſchen ſagen. Wenn man um ſich plicken gelernt bat machte man zeitfritiſch bebaupten, daß dieſe Gigenſchaften, in ihrer feſtgefügten Vereinigung wenigſtens, auf die deutſche Art gar nicht aonwendbar ſeien. Da nun aber Ausnahmen die Negel be⸗ ktäzigen, ſa dürfen teie den Glauben an din Nebeelegendeiz der deuſchen Art Licht gerlieten. De Nlez, den Viſcher, der Reſttet, Pichter und Funt⸗ ſinnige Keititer aller Zeitereigniſſe, in der en Kulturgeſchuhte err⸗ gahm— ſe weit möſſen wir die Grenzen ſeiner Wirkfamten ziehen— iſt heute, wo er dringend zu beſetzen Pörg, leer. IAn uns wiederbolt ſich die Zeit, die 1185 mit ſeinem Witz und Fingerzeig begleitete, die Zeit zwiſchen zwei Deutſchland, einem verſunkenen und einem noch nicht gewordenen. Auch Ludwig Anzengender ließ ſich von der Welt bewegen. An dieſe Vorgänge knüpfte er mit ſeiner Moral und Philoſophie an. ſeine perſönliche Stellungnahme zu einzelnen Problemen und darüber hinaus nachdrücklicher zu präziſteren, ſchuf er ſeine klaſſiſchen Geſtalten, den Wurzelſepp, den Steinklopferhans. lebendiger als je. iſt, ſo ſtellen ſich Stoffe von der Art der von Anzengruber bebandelten immer wieder von ſelbſt in den Vordergrund, wenn ſie auch auf den erſten Blick bloß dem Jamilienleben anzugehören ſcheinen. an das„Vierte Gebot“, und man wird ſich der bleibenden Wirkungen dieſes tragiſchen Konflikts ſofort hewußt ſein. eine neue Ausgabe por. herausgegeben. ö „Der Sternſteinhof“ und„Der Schandfleck“, ſeine kleineren Dorfgeſchichten und ſchließlich di geber hat eine ſeſſelnd und beſeelt geſchriebene Einleitung hinzugegeben, Er war der richtige Mann, dieſe Ausgabe zu veranſtalten, da die Familie Rosner unvergeßliche Erinnerungen an Anzengruber teuerhält. Karl Ros⸗ ners Vater war ein Freund und der erſte Verleger des Dichters. rufenes ſtarkes Talent, Rebe Otte Brüls einen ſchmächtigen Band menſchlicher und kritſſche: weſrach⸗ tungen gus dem Zeiterlebnis heraus, der im Stagtspolitſſchen Verloz, Bey⸗ Dichterwerk Flexens von höheren Geſichtspupkten aus und gehört zu den Dokumenten deutſcher Fugend, die bernfen ſind. Noff beſitz zu ſein, ſabald ein neues Morgenrot die deutſchen Jaude Aberleuchtet. . deſtünmten, eng umgrenzten Atmoſphäre atmen können. Auch die Jum ſag es darau, in ſeinen Werken zu geigen, wie es in der Welt zugehl⸗ Um Anzengrubers Werke ſind heute Wenn eine Zeit beſonderen Erſchütterungen Man denke aber nur Von Anzengrubers Werken liegt Karl Rosner hat ſie bei Cotta in Stuttgart In fünf Bänden enthält ſie des Dichters Meiſterromane Meiſterwerke unter ſeinen Volksdramen. Der Heraus⸗ Immerhin bedeutet auch der Name des größten Volksdramatikers des 19. Jahrhunderts den Abſchluß einer literariſchen Epoche. Mit dem nächſten Dichter, Walter von Mͤlo, wird uns ein Skück deutſchen Schriſt⸗ tums jedoch zum unmittelbaren Erlebnis. Schiller⸗Romans darf Molo im weiteſten Sinne gle Dichter des deutſche Volkes bezejchnet werden, das auch die bisher erſchienenen Bände der Trf⸗ logie„Ein Polk wacht auf“ bereits als ſein geiſtiges Beſitztum erklärt. g war älſo nicht perfrüht, die Perſönlichkeit und das Schaffen des heute vierzig Jahre alten Dichters in Wacl Entwicklung zu ſchildern, in einem Buche, wie es Hanns Martin E und Kenner der Werke Molos, ſoeben im Verlag von Albert Langen unter dem Titel„Wakter von Molo und ſein Schafſen“ bereugge⸗ gehen hat. längſt aufs beſte bekannt, läßt ſich ansſchrießlich von literoräſthetiſchen Ges⸗ ſichtspunkten geſündeſter Ark leiten und gibt iſberalf dem krltiſchen Wert⸗ urteil den Varzug vor einer mehr ader weniger ſubſektiven Bereichs xung des eigenen Wiſſens, wie ſie an Büchern dieſer Gattung nicht ſelſen de⸗ obachtet werden kann, des Dichters währ nd ſeiner Knahen⸗ und Studenenzeit, ſacoſe beim Ein⸗ tritt in den bewegten Kampf um den Beſitz der höchſten Güter der Nation, der verſtändnisvollſte Beobachter der um Ausdruck und pfycholsgiſche Den⸗ tung vingenden Dichterkraft. Seit dem Erſcheinen feines 1 der berufene Biograßh in Elſter, unferen Leſern aus einer Füälle geiſtpaller Auffähe Dabe. iſt Elſter dennoch der lieberallſle Begletter Reben dieſes Werk friit ein Auch über ein in der Entwicklung abbe⸗ Neber„Walter Flex und ſeſne Dichtung“ ſchrieh in, erſchienen iſt., Die Parſteſfung fucht dem gebltsbenen Fragment gerecht zu werden, Kleines Feuflleton. Bücher, heſtraft und belohnt wie Meuſchen. EAgter biefem Titel beingt das neueſte Heft der im Verlag don Horſt⸗Stobbe in München erſcheinerden eigerwrtigen Seitſchrift Dor geundgeſcheute Antiquorius“ eine Abhandlung aus dem Berstolte iſchen Erzähler“ von 1800 zum Abdruck, in der zu dieſem Thema eins Fülle intereſſanten Materials mitgetellt wird. ſellſchafter des Menſchen,“ heißt es da,„ſind dem Menſchen in allon Stücken recht älmlich. Ich will nichts ſagen non ihrem Entſtehen, „Die treuen Ge⸗ g 1 Dienstag, den 17. Auguſt 1920 4. Seite. Nr. 365. annheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Kommunales pfalz heſſen und Umgebung Längen zurück endete Friber als Dritter. Tot.: 11:10; 10, 12, 13:10. S. 8* + „ Frankfurt a.., 16. Aug. In Kreiſen der bürgerlichen Stadtverordneten herrſcht eine ziemliche Erregung über die durch eine ſozialdemokratiſche Zufallsmehrheit erfolgte Annahme der Magiſtratsvorlage bezüglich der 10prozentigen Erhöhung der Ar⸗ beiterlöhne im Betrage von über 13 Millionen Mark ohne jede Teckung. Bemerkenswert war in der Stadtverordnetenſitzung das Auftreten des Stadtkämmerers Profeſſor Dr. Bleicher, der auf An⸗ fragen bürgerlicher Redner erklärte, daß er weder in der voran⸗ gegangenen Magiſtratsſitzung noch jetzt Deckungsvorſchläge zu machen habe. Wenn es auch zu den Gepflogenheiten des Magiſtrats gehöre, daß kein einzelnes Mitglied eine abweichende Meinung zu einem Beſchluß des Magiſtrats kundgebe, ſo ließe er ſich in einer ſo ungeheuer wichtigen Frage das Recht jedes Staatsbürgers zur freien Meinungsäußerung nicht nehmen. Dieſe Worte hatten eine deutliche Spitze gegen den Oberbürgermeiſter Voigt, der es vorher abgelehnt hatte, die Frage nach der Stellungnahme des Stadtkäm⸗ merers zur Deckungsfrage zu beantworten. Jetzt heißt es, daß der Magiſtrat die Auszahlung der von ihm ſelbſt vorgeſchlagenen Teuerungszulage nicht vornehmen wolle, bevor die Deckungsfrage gelöſt ſei. Man will im weſentlichen wieder die Stromabgabe und die Straßenbahnfahrten neu belaſten. Die Haunptgefahr iſt aber, daß man ſofort die ſtädtiſche Beamtenſchaſt mit entſprechenden For⸗ derungen kommt, was die Deckungsſumme von 13 Millionen auf 20 bis 25 Millionen hinaufſchrauben würde.— Hinſichtlich der anderen Frage, die die letzte Stadtperordnetenſitzung beſchäf⸗ tigte, die der Erwerbsloſen⸗ und Kurzarbeiter, iſt erwähnenswert, daß eigentliche Erwerbsloſe nur 2900 vorhanden ſind, dagegen 19 000 ſogenannte Kurzarbeiter aus der Induſtrie, die nur einige Tage in der Woche arbeiten können und nummehr auch eine ent⸗ Iprechende Erwerbsloſenunterſtüzung erhalten.— Die nicht⸗ ſtädtiſchen Krankenhäuſer befinden ſich zurzeit in einer ernſten Lage; ſo muß das 1763 von Dr. Senckenberg gegründete Bürger⸗ hoſpital ſich an die Bürgerſchaft um Spenden wenben., da es einen Fehlbetrag von 1½ Millionen Mark hat. Das Hoſpital Zum Heiligen Geiſt, das als das reichſte Krankenhaus in Frankfurt be⸗ kannt war, hat aus dem letzten Rechnungsjahr einen Fehlbetrag von zwei Millionen Mark. Dabei arbeiten dieſe Anſtalten noch weſentlich billiger als die ſtädtiſchen Krankenhäuſer, deren Fehl⸗ ebeträge ganz außerordentlich hoch ſind. Nus dem Lansde. Heidelberg, 17. Auguſt. Unter der Ueberſchrift Bei einer Wirtin wundermild teilt den„Heidelb. N. Nachr.“ ein Leſer fol⸗ gendes mit:„Kürzlich beſuchte ſch mit einigen Bekannten— wir waren zuſammen fünf Perſonen, darunter 3 Damen— an einem Sonntag eine bekannte Wirtſchaft in einem Heidelberger Vorort. Wir hatten einige Stunden geſeſſen und in dieſer Zeit eine Zeche von 83 Mark gemacht, alſo nicht allzuwenig verzehrt. Das genügte aber anſcheinend nicht, denn plötzlich erſchien die Wirtin und er⸗ Härte:„Wenn Sie nicht mehr verzehren, müſſen Sie anderen Gäſten Platz machen.“ Daß wir damit„inausgeworfen wurden, ging ſchon aus dem Ton hervor. Der Wirt, bei dem ich mich be⸗ ſchwerte, zuckte die Achſel. Wir ſtanden vor den anderen Gäſten als die Blamierten da und gingen natürlich. Weitere Ausführun⸗ gen zur Kennzeichnung dieſes Verhaltens brauche ich wohl nicht zu machen.“ * Bruchſal, 17. Auguſt. Wie die„Bruchſaler Zeitung“ berich⸗ tet, kam man bei einem Lohrverſuche auf der Gemarkung Langen⸗ brücken in der Gewann Heilsberg in einer Tiefe von 190 Meter auf Schwefelwaſſer, das viel natürliche Kohlenſäure enthält und mit ziemlich ſtarkem Druck an die Oberfläche treibt. Es bleibt abzuwarten, wie die Quelle für das Schwefelbad Langenbrücken verwendet wird. (Bretten, 16. Aug. Wegen der kürzlich erfolgten Weigerung der Müller, weiterhin Mahlſcheine anzunehmen und Mühlenkon⸗ trollen zu geſtatten, erfolgte hier eine Beſprechung ſämtlicher Müller mit den Behörden. Nach dem„Brettener Tagblatt“ konnte dabei jedoch keine Einigung erzielt werden; die Müller beharren auf ihrem Standpunkt und lehnen im Falle der Anwendung von Zwangsmaß⸗ nahmen gegen ihre Beſchlüſſe jede Verantwortung für die Folgen ab. AKarlsruhe. 16. Aug. Als geſtern vormittag in einem Hauſe der Bürgerſtraße ein 18 Jahre alter Zwangszögling durch die Polizei feſtgenommen werden ſollte, flüchtete er über mehrere Dächer und ſprang ſchließlich aus 5 Meter Höhe in einen Hof. Dabei zog er ſich Quetſchungen an den Beinen zu, ſo daß er mittelſt rankenautos nach dem ſtädt. Krankenhaus verbracht werden mußte. *0 Etkllingen. 16. Auguſt. Der Badiſche Stenographenbund Stolze Schrey wird am 11., 12. und 13. September hier ſein Bundesfeſt abhalten. Es findet Wettſchreiben und Wettleſen ſtatt. )( Ottenhöfen, 16. Aug. Im Sinnersbachſteinbruch löſten ſich von der hohen Wand ſchwere Steinmaſſen ab und trafen die unten beſchäftigten Arbeiter. Hierbei wurde der 32jährige Andreas ſofort getötet und der Steinhauer Gottlieb Hörle ſchwer verletzt. (Freiburg, 16. Aug. Unter den dem Stadtrat in letzter Zeit noch zugegangenen Glückwünſchen zum 800jährigen Jubiläum iſt beſonders die in den letzten Tagen eingegangene Glückwunſchadreſſe des Stadtrats des Kantons Freiburg in der Schweiz hervorzu⸗ heben. Dieſes Glückwunſchſchreiben, begleitet von zwei Kunſt⸗ werken, die einen Ueberblick über das Kunſtleben der Stadt Frei⸗ burg im Mittelalter und ein Bild ihrer charakteriſtiſchen. Anſichten geben, hebt in beſonders herzlicher Weiſe die alten Beziehungen zwiſchen den beiden, durch das Zähringer Geſchlecht gegründeten Städten hervor. — von ihrer Empfängnis im Haupt des Menſchen, ihrer Geburt ans Licht der Welt, ihrer Einführung und Aufnahme, ihrer verſchiedenen Anwendung und Wirkſamkeit. Nur ein flüchtiges Wort über Ehre und Schande, Belohnung und Beſtrafung der Bücher. Es gibt faſt keine Art, Verbrecher zu beſtrafen, die nicht auch die Bücher be⸗ troften hätte. Man hat ſie in ein ewiges Gefängnis ver⸗ ſchloſſen, an Ketten und Banden. Beſonders iſt dies in Klöſtern geſchehen, wo man ehedem inſonderheit von den eingekapſelten und zugebundenen Büchern die Redenszeit hatte, ſie wären in der Hölle. In einem fränkiſchen Kloſter fand ich die Schriften Servet und noch einige an einem galgenähnlichen Gerüſt in Ketten hängen Un⸗ zählig ſind die Beiſpiele von Büchern, die nach Urteil und Recht verbrannt worden ſind. Oeffentlich zerriſſen hat man ehe⸗ dem ſehr oft verdächtige Schriften, auch erſäuft nicht ſelten. Unte⸗ anderem fällt mir ein Sarazenenheerführer Mujavig ein, der viele tauſend Bücher ins Waſſer werfen ließ, weil er ſie für unnütz hielt. Zerhauen ward z. B. von Feinden in Rom 1527 der größte Teil der großen Bibliothek, und wie manches Werk mag nicht franzöſiſche Nationalgarden⸗Säbel gefühlt haben! Eine ganze Sammlung Bücher ließ ein böhmiſcher Baron Nachod ins Kloak werfen, ein gewöhnlicher Weg der Bücher. Und wie viele ließ man nicht ehedem zur Strafe kaſtrieren, d. h. Titel ausſchneiden, ganze Bogen herausnehmen, gunze Seiten mit Papier überkleben. In die Verbannung hat auch ſchon manches Buch wandern müſſen. Von Würmern gefreſſen und vergeſſen werden, wie der Menſch, iſt eigentlich wohl keine Strafe.“ Aber dieſem ſtrengen Gericht, das man über die Bücher gehalten hat, ſtehen Ehrenbezeugungen in Fülle gegenüber, mit denen Bücher wahrhaft menſchlich gefeiert und geſchmückt wurden.„Seidene und ſamtene, vergoldete und verſilberte Einbände gibt es heute noch: wer hat nicht ein Taſchenbuch im ſeidenen geſtickten Kleide mit gol⸗ denem Schnitt geſehen! Bücher mit wohlriechenden Sachen zu durch⸗ duften, iſt auch beute noch Sitte. Aber die goldenen und ſilbernen Beſchläge der Bücher ſind jetzt nicht ſehr häufig mehr, man hat andere Dinge mit Gold und Silber zu beſchlagen. In der Bibliothek eines Herzogs ſah ich eine Bibel, deren e 2000 Jahren bare 1000 Dukaten gekoſtet hatte. Daß manche Bücher auf beſon⸗ deren Poſtamenten ruhen und nur mit ſilbernem Griffel umgeblättert werden, könnte ich mit näheren Angaben beweiſen. Ich kenne ſeman⸗ den, der ſich ein eigenes Zimmer zu Rouſſeaus Werken hat einrichten laſſen, wo ſie auf ſamtenen Polſtern herumſtehen. In Monumenten eingelegt ſind ebenfalls mehrere Bücher; man denke an das Pariſer Pantheon. Daß man gewiſſe Bücher durch Kniebeugen und Küſſe ehrt, iſt bekonnt. Koſtbare Bücherſchränke will ich nicht einmal den Büchern ſelbſt anrechnen“ 1298 5 — 0 RNeuſtadt a. d. 9dt., 16. Aug. Die Vereinsmeierei, die wäh⸗ rend des Krieges ſtark zurückgedrängt war, treibt wieder allerhand Blüten, So wird hier morgen eine Verſammlung abgehalten, in welcher ein Verein der Wohnungsſuchenden gegründet werden ſoll. Da wir hier über 600 Wohnungſuchende haben, dürfte es dem Verein nicht an Mitgliedern fehlen. Etwas merkwürdig wird man es empfinden, zu Hören, daß hier von jungen Leuten ein Verein Erzentric gegründet wurde, der den Zweck verfolgt, ſogenannte überſpannte Ideen zu verwirklichen oder wenigſtens zu pflegen. An exzentriſchen Menſchen iſt bekanntlich kein Mangel. — Heute vormittag 10 Uhr ſtürzte eine Frau aus Gimmeldingen, etwa 50 Jahre alt, inmitten der Hauptſtraße plötzlich um und war tot. Ein Gehirnſchlag hatte ihr Jeben geendet. Die Perſonalien ſind noch nicht feſtgeſtellt. sw. Darmſtadt, 16 Auguſt. Die Büglerin S. H. iſt wegen Abtreibung der Leibesfrucht au einer anderen Frauensperſon ver⸗ haftet worden.— Bei einem Diebſtahl in der Liebfrauenſtraße dahier ſind Gegenſtände aller Art im Werte von 4000 Mark, bei einem Diebſtahl in der Pallaswieſenſtraße Werte von 1880 Mark geſtohlen worden. Die Diebe hatten es beſonders auf Bekleidungs⸗ und Schmuckgegenſtände abgeſehen.— Die Hühnerjagd iſt von dem heſſiſchen Miniſterſum mit Wirkung vom 28. ds. Mts. freigegeben. Die Hegezeit für Faſanen dauerk bis 16. September.— Der Verband heſſiſcher Finanzbeamter nahm in ſeiner geſtrigen Haupt⸗ verſammlung Stellung zu dem Stand der neuen Beſoldungs⸗ ordnung. Es ſoll eine Nachprüfung durch Reich und Staat vor⸗ genommen werden. Die Vorwürfe gegen die Beamtenſchaft werden zurückgewieſen und die Verleumdungen gerichtlich ausgefochten werden. Fp. Aus dem Ried, 15. Aug. Bewaffnete Feldräuber plündern in den letzten Tagen die Kartoffelfelder planmäßig aus. Es konnten bis jetzt die Kerle noch nicht gefaßt werden. Die Feld⸗ ſchützen der Rieborte bedrohten ſie mit Revolvern und flüchteten dann unerkannt auf ihren Rädern. Fp. Gundersheim, 16. Auguſt. Ein umfangreiches Schadenfeuer entſtand in dem Anweſen des Landwirts Plt. Stricker. Trotz raſchem greifen der terwehr brannte die Scheune mit allem behör und den utevorräten vollſtändig nieder. Der Schaden iſt bedeutend. Die Entſtehungsurſache des Brandes iſt nicht bekannt. Fp. Alsheim, 16. Auguſt. Der Frühobſt⸗Großmarkt zeigte eine überaus reiche Anfuhr. Die Kaufluſt war rege. Der Beſuch ein zahlreicher. Bezahlt wurden für Zwetſchgen 40 Mark, für Birnen 60 Mark, für Aepfel 80 Mark der Zentner 1 +. + Gerichtszeitung. * Ulm, 16. Auguſt. 2 Maler und Klavierſtimmer Otto Ankner und der Muſiker Robert Bliefer von Wiblingen ſuchten im Winter einigemale das Gartenhaus der Neubronner' ſchen Gärtnerei in Neu⸗Ulm heim, entwendeten daraus wertvolle Möbelſtücke und fuhren den Raub auf einem Schlitten heim, um ſie zu vertaufen. Ankner allein ſtahl bei der Wirtswitwe Edele in Ludwigsfeld eine Fleiſchpreſſe und 40 Pfund Fleiſch. Beide zu⸗ ſammen brachen dann noch im Gartenhaus des Tierhändlers Mohr im Donautal ein und ſtahlen Möbel, die ſie auf dreimal nach Wiblingen ſchafften und verkauften. Die Strafkammer ver⸗ urteilte Ankner zu 1 Jahr Gefängnis und 3 Jahren Ehrverluſt, Bliefer zu 4 Monaten 15 Tagen Gefängnis.— Anton Magg und Joſ. Schlude, beide von Ehingen, ſchickten einem dortigen Bür⸗ ger einen Brief, er möchte an einem beſtimmten Ort 500 Mark ** 1202 niederlegen, widrigenfalls der Tod die Strafe ſei. unbeachtet blieb, ſchickten ſie einen zweiten mit der Aufforderung, die 500 Mark im Bahnhofabort zu hinterlegen. Beide Gutedel gingen in die dort gelegte Falle und büßen die verſuchte Erpreſſung nun mit je 6 Wochen Gefängnis. Sportliche Nundſchau. Die Große Nheiniſche Sportwoche begann am Sonntag in Köln mit der Veranſtaltung des bedeutendſten Straßenrennens, dem Straßenpreis vom Rhein, auf der Strecke Köln—Bingen—Köln, 300 Kilometer. Preiſe im Werte von 40 000 Mark winkten den Siegern. Die großzügig angelegte Fahrt hatte die beſten Kämpen nach Köln gelockt, die ſich morgens 6 Uhr dem Starter ſtellten. Um 6 Uhr 9 Min. fuhren 45 Berufsfahrer vor zahlreichen Zu⸗ ſchauern ab. 10 Minuten ſpäter wurden die Hexrrenfahrer abge⸗ laſſen. Der Maſſenſtart von 134 Teilnehmern vollzog ſich glatt. Das Tempo war derart, daß in der Abwerfkontrolle Koblenz bereits um 8 Uhr 45 Min. eine Spitzengruppe von elf Fahrern der Berufsklaſſe eintraf. 9 Uhr 1 Min. folgte die erſte Gruppe der Herrenfahrer. Am Wendepunkt in Bingerbrück zeichnete als erſter Berufsfahrer um 10 Uhr 38 Min. Koch, Berlin; eine Minute ſpäter die Gebrüder Huſchke, Berlin. 10 Uhr 43 Min. Steingaß, Köln; 10 Uhr 46 Min. Nagel, Berlin; 10 Uhr 47 Min. Geisdorf Berlin; 10 Uhr 48 Min. Straſſer, Schweinfurt, Kleikamp, Wiſſen, und Duſchinſky, Wien. Von den Herrenfahrern erreichten den Wendepunkt: 10 Uhr 57 Min. der Rund⸗um⸗Köln⸗Sieger Sachs und Zeißner, Schwein⸗ furt; 10 Uhr 58 Min. Lorenz, Schweinfurt; 11 Uhr Pfiſter, Schweinſurt; 11 Uhr 3 Min. Knappke, Frankfurt; 11 Uhr 8 Min. Hoffmann, Berlin, Palm, Berlin, Kuhl, Köln, Köhler, Thüringen. Radſchäden und Stürze hatten viele Fahrer aus dem Rennen gebracht. Nach 10 Minuten Zwangs⸗ pauſe traten die Kämpfer die Rückfahrt an. Der Gegenwind machte ein Verlangſamen des anfänglichen Rekordtempos notwendig. Trotzdem wur⸗ den die einzelnen Gruppen immer kleiner. In Koblenz traf Kohl, Berlin, 1 Uhr 11 Min. allein ein. Vier Minuten ſpäter die Gebrüder Huſchke und Steingaß. 1 Uhr 21 Min. Nagel, Straſſer und Geisdorf. Bei den Herrenfahrern hielten Sachs und Zeißner die Führung. Auf der Strecke Koblenz—Köln blieben die Fahrer in ihren Gruppen zuſammen. Das In⸗ tereſſe in den einzelnen Ortſchaften und Städtchen am Rhein war ſehr groß. Die Landſtraße von Meſchenich bis ans Ziel in Köln war ſogar von einer dichtgedrängten Zuſchauermenge beſetzt. Die Ehrengäſte, unter denen ſich unter anderm der Oberbürgermeiſter und Sportdirektor Hoff⸗ mann befanden, hatten auf Laſtkraftwagen Aufſtellung genommen.„Die fünf Fahrer der Spitzengruppe lieferten ſich untereinander einen ſchönen Endkampf. Adolf Huſchke ſiegte mit einer halben Länge vor ſeinem Bruder Richard, dem dicht auf Steingaß folgte. Drei bis vier Längen zurück kamen Geisdorf und Nagel ein. 4 Ühr 57 Min.“ folgten Straſſer und Koch; 5 Uhr 7 Min. Duſchinſky, Mroczoſzek und Gielow. 5 Uhr 9 Min. zog Sachs als Sieger der Herrenfahrer über das Band Zeißner im End⸗ kampf eine Länge hinter ſich laſſend. Als nächſte Preisträger folgten ſpäter Kohl, Hoffmann, Palm, Nieſen, Havemann, Kuhl, Köln, Knappke. Die Herrenfahrer benötigten für die 300⸗Kilometer⸗Fahrt 10 Stunden 51 Min. 25 Sek. Die Berufsfahrer 10 Stunden 41 Min. 40 Sek. Die Sieger wurden am Ziel lebhaft gefeiert und vom Oberbürgermeiſter beglück⸗ wünſcht. Der Bund Deutſcher Radfahrer hatte unter der Oberleituig des Bezirksvorſitzenden Stevens die Vorbereitungen gut durchgearbeitet, und die Fahrt ſelbſt ſtellte alle bisherigen Veranſtaltungen dieſer Art in den Schatten.— Am Montag fanden auf der Kölner Radrennbahn gri ße Herrenfahrerwettbewerbe ſtatt, zu. denen unter anderm der neue Weltmeiſter Peeterſen, Holland, ſeine Teilnahme zugeſagt hat. Allgemeines. sr. Trainer Julius Blume⸗Münſter, der ſich bei den Rennen zu Köln befand, wurde dort am Samstag auf der Straße von einem Auto über⸗ fahren. Er erlitt eine Gehirnerſchütterung und mußte in ein Krankenhaus überführt werden, wo ſich ſein Zuſtand erfreulicherweiſe gebeſſert hat. Pferderennen. * Köln a. Rh., 16. Aug. Habenichts⸗Rennen. 17 000 Mark. 1200 Meter. 1. Wellenſchaum(Tholl), 2. Aar, 3. Harmonie. Un⸗ plaziert: Geißler, Bekaſſine, Zori, Daphne. Tot.: 32:10; 13, 15, 21:10. — Blauſtrumpf⸗Rennen. 25 000 M. 4600 Mtr. 1. Uhki (Wodke), 2. Fema, 3. Berthalda. Unplaziert: Biedermaun, Heimkehr. Tot.: 65:10; 35, 30:10.— Turmfalke Ausgleich. 25 000 M. 1400 Mtr. 1. Herzliebſte(Brown), 2. Sultana, 3. Pandur. Unßla⸗ ziert: Magnus, Ballon, Wartenburg, Pläswitz, Colombine. Tot.: 17:10; 10, 11, 11.10.— Rheiniſches Zuchtrennen. 30 000 M. 1000 Mtr. 1. Favorita(Korb), 2. Omen, 3. Douſchka. Unplaziert: Abend⸗ ſturm. Tot.: 40:10; 15, 12:10.— Frondeur⸗Jagdrennen. 17 000 M. 3400 Mtr. 1. Freia II(Gerteis), 2. Vehmlinde, 3. Capi⸗ tano. Unplaziert: Felſenfeſt, Sirene, Wendula. Tot.: 85:10; 45, 28:10.— Saphir⸗Ausgleich. 25 000 M. 2900 Mtr. 1. Luiſe(Unruh), 2. Raubſchütz, 3. Caſſierer. Unplaziert: Emilius, Segantini, Treuherz, Sandſchack. Tot.: 133.:10; 27, 13, 22.10.— Diamant⸗Hürdenren⸗ nen. 25 000 M. 2900 Mtr. 1. Harlekin(Johnſon), 2. Retter, 3. Mentor II. Unplaziert: Füzesgyarmat, Tradition. Tot.: 16:10; 14, 17:10. sr. Baka Sieger im Großen Elbe⸗Preis. Der mit 100 000 Mark aus⸗ geſtattete Große Elbe⸗Preis auf der Trabrennbahn in Hamburg⸗Farmſen wurde im Entſcheidungslauf am Sonntag erwartungsgemäß von dem Oeſterreicher Baka(Ch. Mills) des Geſtüt Rugiva gewonnen. Der Hengſt ſtartete als heißer Favorit und ſchlug Black Jim jr. mit 6 Längen, zwei Als der Brief ben Pferde liefen. Nudern. 5 sr. Der Jugendruderverband veranſtaltet am 5. September ſeine. gatta auf dem Langen See vor den Tribünen des Berliner Regatta⸗Ver eins. Die Ausſchreibungen werden demnächſt erfolgen. Lawnkennis. Tennis in Bad⸗Nauheim. Auch in dieſem Jahre rüſtet Bad⸗Na heim wieder zu einem Turnier. Die Plätze ſind in blendender, gepflegt Verfaſſung, auch wurde eine zweite Zuſchauertribüne gegenüber der ſche vorhandenen gebaut. Die Turnierleitung liegt wieder in den Händen ven Hauptmann Nonn. Radſport. sr. Meiſterſchaft der Deutſchen Radfahrer⸗Union. Unter der Leitun des Vereins Endſpurt 1911 wurde auf der Strecke Berlin—Granſee un zurück über 110 Km. die Meiſterſchaft der Deutſchen Radfahrer⸗Unic ausgetragen. Von 40 gemeldeten Geldpreisfahrern ſtellten ſich 39 und vö⸗ 63 gemeldeten Wertpreisfahrern 57 dem Starter. Leider ſchieden ausſicht reiche Fahrer durch Sturz und Defekte aus dem Rennen aus. Ein ege, den Sieger der Geldpreisfahrerklaſſe eingelegter Proteſt wurde vom ett fahrausſchuß zurückgewieſen. Tie Ergebniſſe waren: Geldpreisfahrer: 1. Jacoby(Continental⸗Reifen):20:01, 2. Maak 321:50 3. H. Schlüte! :29:05, 4. W. Schlüter 1 Lg., 5. Gräben 1½ Lg., 6. Wozab 2 Lg. zurüc — Wertpreisfahrer: 1. Franke(Flott weg):26:34, 2. Wegner(Südwe⸗ :29:18, 3. Waberzeck(Flott weg):34:00, 4. Gillmeiſter(Endſpurt)*2 Lg., 5. Walzgott 2 Lg., 6. Bauer(Vg. Braunſchweiger Straßenfahrer 3 Lg., 7. Lehmann(Radſp.⸗Vg. Moabit) 4 Lg. zurück.— Altersfahrer 1. Gruß(Weißenſee).— Jugendpreis: 1. Praeckel(Stern, Berlin). er. Das Goldene Rad von Düſſeldorf wurde am Sonntag über ein Stunde ausgefahren. Leider nahm das Rennen einen wenig anregende! Verlauf, da bis auf Stellbrink alle Fahrer unter Motor⸗ und Reifen ſchäden zu leiden hatten. Der Beſte war der Kölner Ch. Müller; de⸗ zum Schluß noch mit über 6 Km. Vorſprung vor Stellbrink als Siege das Rennen beendete. Die Ergebniſſe ſind: Fliegerhauptfahren: 1. Win ter, 2. W. Kneifel, 3. J. Kneifel.— Goldenes Rad von Düſſeldorf: Stunde: 1. Ch. Müller(Continental⸗Reifen) 69,600 Km., 2. Stellbrin 63,000 Km., 3. Sawall 59,200 Km., 4. Hoffmann 57,300 Km.— 10⸗Km⸗ Rennen: 1. Müller:34, 3. Sawall 20 Metr, 3. Stellbrink 600 Meter, 4. Hoffmann 1500 Meter zurück. sr. Bei dem Leipziger Radrennen gewann die Dauerrennen 22 onntt. (Continental⸗Reifen), trotzdem er nur zwei zweite Plätze beſetzen In den Fliegerrennen war Oſtexmeier der beſte Mann. Die Einzelergeb⸗ niſſe waren: Dauerrennen, 100 Km.: 1. Lauf: Blekemolen 43:04,1, Baust 150 Meter, Wittig 600 Meter, Heuer 2270 Meter, Lewanow 6160 Meter zurück. 2. Lauf: 50 Km.: Lewanow 40:29,1(Bahnrekord), Wittig 8490, Bauer 4900 Meter, Blekemolen 5600 Meter, Heuer 5980 Meter zurück. Geſamtergebnis: Wittig(Continental⸗Reifen) 94,950 Km., Blekemole“ 9,400 Km., 3. Lewanow 93,840 Km., 4. Heuer 91,750 Km.— Flieger⸗ hauptfahren: 1. Herbſt, 2. Sennicke, 3. Kogel.— Vorgabefahren: 1. Herbit (50 Meter), 2. Sonntag(10 Meter), 3. Behrendt(120 Meter). sr. Die Radrennen zu Breslau hatten trotz des prächtigen Sommen wetters nur wenige Zuſchauer angelockt. In den Dauerrennen war Eber der beſte Mann. Die genauen Ergebniſſe ſind: Großer Sommerprei 3 Läufe: 1. Lauf 20 Km.: Schubert 27:39, Neumann 1700 Meter, Noſer, berg 2650 Meter, Pendias 3300 Meter zurück. 2. Lauf 40 Km:: Eber! 35545, Aberger 1100 Meter, Kuſchkow 2600 Meter, Roſellen 3700 Meten zurück. 3. Lauf 40 Km.: Ebert 35:37, Aberger 50 Meter, Roſellen 3450 Meter, Kuſchkow 3470 Meter zurück. Geſamtergebnis: 1. Ebert(Conti⸗ nentak⸗Reifen), 2. Aberger, 3. Roſellen, 4. Kuſchkow.— Fliegerhaupl⸗ fahren: 1. Gottfried, 2. Nudel, 3. Süßmilch.— Prämienfahren: Stephan, 2. Gottfried. Fußball. Phönix-Sportplag. Am Mittwoch abend 6 Uhr treffen ſich die in den letzten Tagen bedeutend verſtärkten Ligamannſchaften der Liga Aheinkress“ meiſter Pfalz, Ludwigshafen und des Mannheimer Phönix. Die Pfalz⸗ mannſchaft ſpielt in der Aufſtellung: Schmidt, Albert, Knoch, Anhäuſer, Schäfer(international), Schotka(internationaler Ungar), Beſt, Dörrzapf, Dolland(repräſentativ), Schwal, Henn. sr. Gegen die Berufsfußballer. Wie uns gemeldet wird, hat ein Ber⸗ liner Unternehmer 14 ungariſche Fußballſpieler zu einer Tournee turd Deutſchland verpflichtet. Da der Verbdacht aufgetaucht iſt, daß die Reis zum Zwecke des Gelderwerbe sgeführt wird, hat der ungariſche Fuß ball⸗Verband ſofort dieſe Spie zqualifiziert. Wie uns weiter geme det wird, iſt auch der Deutſche Fußball⸗Bund in der Sache eingeſchritten und erläßt gegen die ungariſche Mannſchaft ein Spielverbot und verhängt über dieſe Plazſperre. Die deutſchen Vereine werden de⸗ halb vor einer Verbindung mit den Ungarn gewarnt. Leichtathletik. sr. Deutſche Leichtathletikmeiſterſchaften. Der zweite Tag brachte leider gleich zu Anfang eine arge Mißſtimmung. Die Teilnehmer in den Wurfwettbewerben erklärten ſich mit den Anordnungen des Preisgericht, das ihnen den Wettkampfbeſtimmungen nach nur 2 Würfe zugeſtehen wollte, nicht einverſtanden und verweigerten den Kampf. Um Weiterungen zu vermeiden, ſah ſich das Preisgericht gezwungen, nachzugeben. Daft 8 entſchied der Vorſtand der D. S.., der ſofort darauf zuſammentrat, daß die Beteiligten und zwar: Schulz(Halenſee), Abraham(Berlin), Paulus 0 (Berlin), Löſch(Leipzig), Luther(Halle), Junghenn(Kaſſel), Steer(Dort⸗ mund), Buchgeiſter(Münſter), Geier(München), Grafwallner(München Rieker(Stuttgart), Ploch(Breslau), Hauptmann(Leipzig), Mehlhoſe (Dresden), Söllinger(München) auf ein Vierteljahr bis zum 15. Noven ber dieſes Jahres disqualifiziert ſind. Die ſportliche Ausbeule des Tages war wiederum ſehr gut. sr. Anerkannte Leichtathletikrekords. Die Deutſche Sport⸗Behörde ge⸗ nehmigte noch am Sonntag vormittag in Dresden folgende Höchſtleiſtug gen: Kugelſtoßen: Halt⸗München 13,32 Meter(aufgeſtellt 1913).— 100⁰⁵ Meter⸗Damenſtaffel: S. C. Charlottenburg:21,2.— 100⸗Meter⸗Damen laufen: Frl. Furchheim⸗München 13,3 Sek.— 10⸗Km.⸗Laufen: Michael⸗ Charlottenburg 33:14,8. Boxen und Ningen. sr. Nationale Jubiläumswettkämpfe im Boxen und Ringen veranſtal, tete am Sonntag der Berliner Sportklub auf ſeinem Platze am Kurfürſten damm. Trotz des guten Wetters war die Veranſtaltung nur mäßig 7 ſucht, brachte jedoch zum Teil recht hübſche Kämpfe. Die Ergebniſſe waren Boxen: Schmidt(Berl. Sp.⸗Kl.) ſchlägt Glasmacher(Heros) nach Punkt, wertung in 6 Runden.— Bünger(Sp.⸗V. Lichtenberg) ſchlägt Höhn (Berl. Sp.⸗Kl.) nach Punktwertung in 6 Runden.— Simat(Heros) ſchläg. Molkowski(B. Kl. Jeffries) nach Punktwertung in 6 Runden.— Heraus forderungskampf Maxime(Berl. Sp.⸗Kl.) gegen Ballſtedt(Weißenſee). Mapime ſiegte in der 4. Runde durch Niederſchlag. Wetternachrichtendienſt der badiſchen Landeswetterwarte in Karlsruhe. Beobachtungen vom Dienstag, den 17. Auguſt 1920, 8 Uhr morgens(MEZ.) Auf Grund land⸗ und funkentelegraphiſcher Meldungen.— 7 der uftdruck Niederſchlag Ort n I Temp. Wetter letzten 5 Stund. mm O Richtg. Stärke m— Hamburg. 17865.2 16 WSwW.ſchwach vedeckt 9 Königsberg..765.1 12 Wmäßig wollig.5 Berlm 18 WNW.I ſchw. wolklos 0 Frankfurt a. M,. 765.4 17 NO ſchw. heiter 0 München 764.6 16 SswW ſſchwach bedeckt.5 Kopenhagen..764.3 16.eſſchwach vedeckt 0 Stockholm.. 757.7 16 SW mäßig halb bed. 9 Haparanda.751.8 14SW) mäßig wolkig 0 Boddßz..᷑[17475 10[WSW ſchwach Zunſt 0 Patis.. 0 13 Nu ſſchwach Nebel 0 Marſeille 1765.4 20 NNO ſchw. wolklos 0 Jürſcß;ß; 5 NoO ſſchwach heiter 0 Wien 764.4 20 No ſchwach! bedeckt 1 Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(728 morgens) Tuft⸗Tem⸗ 22 See⸗ druck pera⸗ 8 Wind E Be⸗ höhe i 338 ingen 58 8 8 Richt. Stärke 81 8 8550 Wertheim... 151 7662 11 27 9 O ſſchw. wolll.. 0 Königſtuhl. 127 764.44 18 21 15 80 ſſchw. volkl.“ 0 Karlsruhe... 213765.2] 14] 25 12 NO ſſchw. wolll. 0 Baden⸗Baden 563 764.7] 15 20 11 NO ſchw. wolkl. 0 Villingen..715 765.80 13] 22 6— ſtill wolkl. 0 Feldberg. Hof 1281657.9 13] 17 11 No ſſchw. wolll.J 0 St. Blaſien.. 780— 111 21 8— ſtill beiter 0 Allgemeine Witterungsausſichten. 10 Unter dem Einfluſſe hohen Druckes dauert das heitere 90 trockene Wetter in ganz Deutſchland an. In Nordweſteuro ra glt⸗ ſich ein großes Tiefdruckgebiet gebildet, das einen allmählichen terungsumſchlag mit ſich bringt. Vorausſichtliches Wetter bis Mittwoch, 18. Auguſt. nachts 12 19 Zunehmende Bewölkung, ſpäter ſtrichweiſe Regen, mäß Soenrn .„„rreere Dienskag, den 17. Auguſt 1920. * Maunheimer General-Anzeiger.(Abend ⸗Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 365. — ͤ ³Vv—A———— Reichsbankausweis vom 7. August. Berlin, 17. Aug.(Drahtb.) Der Ausweis der Reichsbank kür die erste Augustwoche zeigt zwar eine nicht unbeträcht- liche, in der letzten Juliwoche eingetretene starke Anspannung, aber bei weitem eine nicht, ausgleichende Entlastung der An- lagen. Die Gesamtkapitalanlage ging infolge des weiteren befriedigenden Absatzes von Reichsschatzanweisun- Sen im freien Verkehr um 3 847,3 Mill. auf 42 256,2 Mill. 4 zurück. Die bankmäfige Deckunsg für sich allein ge- nommen um 3851 Mill. A auf 42 242,4 Mill.„. Auf der ande- ren Seite wurden von fremden Geldern noch größere Summen entzogen: sie verminderten sich um 4 306 Mill. A4 auf 12 975,8 Mill. A. Die Nachfrage nach papierenen Zahlungsmitteln war in der Berichtswoche nicht allzu stark. An Banknoten mufßlten zwar 291,0 Mill.&„ neu in den Verkehr gegeben werden, sodaß der gesamte Notenumlauf sich auf 56 060,5 Mill.„1 erhöhte: dagegen nahm der Umlauf an Darlehenskassenscheinen um 37, Mill. A auf 13 290 Mill.& ab, sodaß diesmal an Banknoten und Darlehenskassenscheinen zusammen 254 Mill.&4 neu ver- ausgabt wurden. In den entsprechenden Wochen der Jahre 1017 und 1918 beliefen sich diese Beträge auf 105.9 und 109.7 Mill. 4, Wäahrend 1919 in derselben Zeit ein Rückfluß von 520, 4 Mill. H zu verzeichnen war, welcher mit der damals im Gange befindlichen Einziehung der Buchdrucknoten zu 50 vom 20. Oktober 1918 und mit den Nachrichten über den be⸗ vorstehenden Umtausch des Papiergeldes zusammenhing. Die Bestände der Bank an Gold, Scheidemünzen und Reichskassen- scheinen sind kast unverändert geblieben. Der Darlehensbestand bei den Darlehens- assen ermäßigte sich um 263,9 Mill. 4 auf 31018,4 Mill.&. Ein dieser Abnahme entsprechender Betrag an Darlehens- Kassclischeinen wurde der Darlehenskasse von der Reichsbantt Zurückgegeben, die ihrerseits, wie erwähnt, einen Rückstrom an solchen Geldzeichen in Höhe von 37,9 Mill.& zu verzeich- nen hatte. Die eigenen Bestände der Bank an Darlehens- Kkassenscheinen verminderten sich um 226,2 Mill.& auf 17 605 Millionen A. Bestand an kursfähigem deutschem Qeld und an Gold in Barren oder ausländischen Münzen, das Kllogramm fein zu 2784 Mark berechnet. en die Vermögen(in 1000 Mark) Fch Metallbestand 69«2„„„„„„%%%„„%„%„„46„% 1098249 +* 236 darunter GOl(il.. 1091678 3 eichs- und Darlehenskassen-Scheine 17648143— 225620 oten ander. Bankeen 1705 + 143 echsel, Schecks und disk. Schatzanw. 42242 412— 3850952 ombarddarlegnen 158838 + 5774 ertpapierbestana 304935— 2141 Sonstiges Vermögen ·„„„11721557— 82767 Verbindlichkeiten. %%%%%o ͤ 5 Nücklagen„ 104 258 unver. Notenumlauunur 36060462 201806 inlagen JJ 9991 Sonst. Verbindlichkelt.. 3712346— 51203 Börsenberichte. Frankfurter Wertpapierbörse. Frankfurt, 17. Aug.(Drahtb.) Das Geschäft war heute um allgemeinen ruhig, und nur zeitweise entwickelte sich in Angzelnen Werten lebhafterer Verkehr. Die Interessenkäufe Montanpapieren haben nachgelassen, infolgedessen die Kurs- eWwegung eine bescheidene blieb. Vereinzelt trat, da Reali- Sationsneigung vorherrschte, mäßige Abschwächung ein; Har- pener, Caro, Oberbedarf und Buderus büßten ca.—495 ein. ali Westeregeln fest. Auch Heldburg wurden zu höheren Lursen gesucht. Schantungbahn konnten sich behaupten. Zanada Pacific wurden erstmalig 725 gemeldet. Geringfügigen ursschwankungen unterlagen Kolonialpapiere. Deutsche Pe- troleum wurden zwischen 1350—1320 gehandelt. Steaua Ro- mann bei etwas regerem Geschäft 1470. Farbwerke Höchst hoben sich um 2½, Scheideanstalt um%, Holzverkohlung um %% Goldschmidt neigten zur Abschwächung. Adlerwerke lever erfreuten sich bei Nachfrage einer Kursaufbesserung von 44%, Deutsche Maschinen tester, 201—200. A. E= G. auf dis Rapitalserhöhung mit 208% toſ% schwächer, dann etwas Frholt. Licht u. Kraft gaben mit 147 4) nach, Schuckert und ähniever preishaltend. Auf dem Markte der ausländischen Kenten wurden szeige Tehuantepeg 10% höher, 330, da die rbons eingelést wurden. Ssbige Goldmexikaner 40255, zehwüchten sich aber im Verlaufe ab., 8% ige Silbermexikaner Cte Am Einheitsmarkt der Industriepapiere stellten sich Kaßmmische Braubach, Elektro Reiniger, Gebhardt, Nähmasch. daser und Metallätzwerke höher. Im Verlaufe wurde das deschäft still und die Kurse bröckelten teilweise leicht ab. Handelsblaff des NMannheim Berliner Wertpapierbörse. Berlin, 17. Aug. ODrahtb.) Von Beginn an zeigte die Börse eine lustlose, abwartende Haltung, bei meist abge⸗ schwächten Kursen. Dies hing einerseits mit einer starken Realisationsneigung in A. E..-Aktien wegen riesiger Kapital- erhöhung zusammen; dann auch mit Nachrichten über eine sich anbahnende ausgedehnteStreikbewegung in Oberschlesien. Natürlich waren oberschlesische Montanwerte, und von diesen besonders Laura- und Bismarckhütte betroffen, doch auch rheinisch-westfälische Papiere waren, mit wenig Ausnahmen, geschwächt. Die Verkaufsneigung wurde später allgemein und führte in Schiffs-, chemischen, Elektro- und anderen Industrie- papieren zu wesentlichen Rückgängen. Verschiedentlich waren aber auch, wie bei Dynamit, Deutsche Waffen und Köln-Rott- weiler, Kursbesserungen festzustellen. Petroleumwerte lagen weitaus stiller bei mäßigen Schwankungen. Nur Steaua Ro- mana waren stärker erhöht. Am Devisenmarkt übte die ein- getretene Befestigung auf die Kursbildung am Valutamarkte keinen Einfluß aus. Rentenwerte waren aber wenig verändert. Mexikaner waren nach den gestrigen starken Erhöhungen nicht ganz preishaltend. Im Verlaufe trat am Montanmarkte eine Erholung ein, die sich in der Hauptsache auch auf die Gesamthaltung der Börse ausdehnte. Berliner Produktenmarkt. Berlin, 17. Aug. Orahtb.) Bei ziemlich allseitiger Kauf- lust stellten sich die Preise am Hafermarkt wieder höher als gestern. Oelsaaten sind ziemlich reichlich angeboten, und in- folgedessen ist die Tendenz hierfür eher etwas schwächer. Von Hülsenfrüchten sind geringe Mengen inländischer Linsen für Primaware zu 370 und für geringere zu 325 angeboten wWorden. Erbsen wie auch Futtermittel blieben andauernd ziemlich gefragt. Heu ist in guter trockener Ware gesucht. Die Strohpreise halten sich auf dem bisherigen Stand. Amt- liche Hafernotierungen in Mark per Tonne: Loko ab Bahn 2780, spätere Lieferung 2560—2620. Tendenz: fest. Wirtschaffliche Rundschau. Bierbrauerei Durlacher Hof.-G. vorm. Hagen, Mannheim. In. der außerordentlichen Generalversammlung der Gesell- schaft am 12. Juli wurde die Erhöhuns des Aktienkapitals durch Ausgabe von 250 00% neuer Aktien beschlossen. Wie aus der Bekanntmachung der Gesellschaft im Anzeigenteil vor- liegender Nummer ersichtlich, werden nunmehr die Aktionäre zur Ausübung ihres Bezugsrechts in der Zeit vom 18.—31. August aufgefordert. Auf je 3000„ alte Aktien kann eine neue Aktie zu 1000 zum Kurse von 112% zuzügl. Schlug- notenstempel erworben werden. Neuregelung der französischen Kohlenpreise. Die deutschen Pflichtlieferungen auf Grund des Spa-Ab- kommens haben zu einer neuen, im„Journal officiel“ ver⸗ öffentlichten Preisregelung für in- und ausländische Kohle ge- führt. Die Tendenz scheint vorzuherrschen, vor allem den übermähßigen Preisforderungen der englischen Exporteure ent- gegenzutreten und gerade gegenüber englischen Kohleu- importen eine Art Höchstpreispolitik zu treiben. So wird in einem ausführlichen Erlaß der Gesamtpreis für englische Kohle zerlegt in eine Anzahl von Teilpositionen und für jede von diesen ein bestimmter Preis, der sich auf genaue Kalkulation gründet, festgelegt, Es werden beispielsweise durch prozen- tualen Zuschlag auf den Grundpreis fob englischen Häfen See⸗ versicherung, Frachtkosten, Einfuhrzölle usw. berechnet. Außerdem wird zur Festsetzung des Rückerstattungsbetrages die englische Kahle nach Güte und Herkunft in drei Klassen eirigeteilt. In der ersten Klasse sind Kohlen aufgeführt, deren Maximalpreis cif französisehem Hafen— und zwar gilt dies für sämtliche Häfen auf der Strecke Dünkirchen-Cherbourgs— 75 sh und mehr beträgt. Die Rückerstattung betrögt in die- sem Falle 100 Frs. je Tonne. Zur 2. Klasse gehören Kohlen, die so—74 sh kosten. Für dicse wird ein Betrag von 50 Prs. 3e Tonne vergätet. In der 3. Klasse, zu der Kohlen zu 50 8h oder weniger rechnen, wird überhaupt keine Rückvergütung gezahlt. Das hierbei befolgte Prinzip ist, die Rückvergütung 30 zu bemessen, daß der Preis für englische Kohlen— ameri- kanische Kohlen rechnen ebenfalls hierzu— für. den französi- schen Abnehmer nicht mehr als 250 Frs. je Tonne beträgt. Der entsprechende Aufpreis für französische Kohle ist auf 100 Frs. je Tonne festgesetzt, deutsche Kohle, die auf dem Seewege hereinkommt, kostet 210 Frs. 15 Tonne. Meguin.-G. Butzbach. Von dér Verwaltung wird mit- geteilt, daß entgegen anders lautenden Meldungen die Meguin -G. ihre gesumte Fabrikation(Anlagen für Kohlenbereitung und Nebengewinnung. Gaswerkseinrichtungen, Eisenkonstruk⸗ tionen, Bähnbedarf, Lochanstalt usw.) nach Butzbach(Ober⸗ hessen) in ein neu erbautes, modernes Werk verlegt habe. zaltime bü e Ohio bestand Kauflust. Privatdiskont%. Ausländisches Kapital sei wWweder an der Meguin.-., noch er General 4* Anzeiger an der ihr nahestehenden Nöcker.-G. in Gleiwitz(Ober- schliesien) beteiligt. Die Hohenlohe-Werke verteilen für das am 31. März be⸗ endigte Geschäftsjahr 1919/20, wie bereits mitgeteilt, 5% Divi- dende und verwenden 5 397 225 M zur Wiedererhöhung der Rücklage auf die gesetzliche Höhe, nachdem ihr voriges Jahr zur Tilgung des Verlustes 6 o10 825„ entnommen worden waren. Der Geschäftsbericht bemerkt, daß sich die Verkaufspreise fär die Erzeugung erst in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres einigermaſßlen den Zestchungkosten an⸗ passen konnten. Zur Durchführung des Bauprogramms wurde eine weitere zu%½½ verzinsliche Anleihe von 20 Mill. att genommen. Die Förderung der Zinkgruben ging weiter zu⸗ rück; die Güte der Erze hat aber nicht nachgelassen, und die neucrdings wieder aufgenommenen Untersuchungs- Arbeiten brachten befriedigende Ergebnisse. Auf den Steinkoblengruben wurden 1 378 06f t G. V. 1 687 532 t) gefördert, die Zinkgruben erzeugten u. a. 13 067 t(22 6f t) Rohzink und 1104 t(448 1 Zirkstaub, das Zinkwalzwerk 8556 t(2617 t) Bleche, das Zink⸗ preßwerk 7a5 t(945), die Rosthütten 29 735 t(40 312 t) Bleude und 12 465 t(17 714 t) Schwefelsäure; infolge Mangel an Roh- blende mußte ein Teil der Oefen im Laufe des Geschäftsjahres gelöscht werden. Der Vermögensausweis bewertet die An- lagen bei 11 303 425.(2 o 883) Zugüngen mit 92 274 845 4 (87 347 194), die Vorräte mit 24 785 900„(11 40 789 1) und die Wertpapiere mit 9 033 276(16 442 312 Den Forde- rungen der Gesellschaft von 76 850 375(25 346 940) stan- den 48 960 600(16 100 640) Buchschulden und 89 150 000 (38 130 000) Anleihen neben 1 981 640&( 950 067 0 Hypo- theken gegenüber; die gesetzliche Rücklage stellt sich jetzt auf 8 000 Oο ν(8 413 60 1) bei unverändert 80 000 000 4 Aktienkapital. Auf der Tagesordnung der Hauptversammlung (am 10. September zu Hohenlohehütte) stehen auch Satzungs⸗ änderungen, darunter Aufhebung des Erkordernisses einer Be- sonderen auſlerordentlichen Hauptversammlung für die Ab⸗ ünderung des Gegenstands des Unternehmens und die Ab- berufung von Aufsichtsratsmitgliedern. Allgemeine Elektriritätsgesellschaft. In der gestrigen Auf⸗ sichtsratssitzung wurde beschlossen, der auf den 11. September einzuberufenden auberordentlichen Hauptversammung eine Erxhöhung des Aktienkapitals um 230 NMIII. Giger konsolativer Vorzugsaktien mit einfachem Stimmrecht vorzuschlagen. Die Gesellschaft behält sich vor, vom 1. Junuar 1025 an die Vorzugsaktien mit 118% einzulösen. Im Falle der Liqvidation nehmen die neuen Aktien mit glei- chem Prozentsatz am Liquidationserlös teil. Das gesetzlich- Bezugsrecht der Aktionäre wird ausgeschlossen. Der Betraßg von 175 Mill.& soll unverzüglich ausgegeben weßden, während der Zeitpunkt der Ausgabe der restlichen 75 Mill. vorbehal⸗ ten bleiben soll. Von den sofort auszugebenden 175 Mill.. wird voraugsichtlich nur ein Betrag von 100 Mill. zur Zeich- nung aufgelegt werden, der Restbetrag wird von inländischen Instituten zur festen Kapitalanlage übernommen. Westdeutsche Jutespinnerei und-Weberel,.-G. in Behel (bei Bonn). Eine außerordentliche Hauptversammlung, an der 8 Aktionäre mit 1230 Stimmen teilnahmen, beschloß eine Er- höhung des jetzt 2 Mill. betragenden Grundkapitals un 300 o A durch Ausgabe von 300 auf den Namen lautenden Vorzugsaktien. Die Vorzugsaktien erhalten achtfaches Stimm. recht und vorweg 6% Dividende und Nachzahlungsrecht. Preisermäfligung in der Möbelindustrie. Der Verband des Möbelfabriken Mittel- und Westdeutschlands setzte die Preie küc gestrichene Möbel weiter um 10—12% heraà b. Die letzte Ermäßigung wurde am 25. Juli vorgenommen und betrug 10%. Heueste Drahtberichie. Ruhrkohlenförderung im Monat Juli. r. Diieseldorf, 17. Aug.(Eig. Drahtb.) Im Monat Jußi betrug die Förderung der Ruhrzechen 7 504 O00 t gegenüber 7454 018 t im Vormonat und 6 703 Oot in derselben Zeit des Vorjahres und 10 180 000 t im Juli 1913. Die Förderung wels somit eine Zunahme von über 100 ooo t gegenüber dem Vor⸗ monat auf. Indessen ist diese Mehrförderung nicht auf ver— mehrte Arbeitsleistung, sondern auf die größere Anzahl der Arbeitstage zurückzuführen. Im Gegenteil, die Arbeits leistungen sind zurückgegangen, denn während im Juni die arbeitstägliehe.eistung bei 24% Arbeitstagen 304 240 t hetrug sing sie im Juli um 24 1tà t auf 280 184 t zurück. Bei 27 Ar beitstagen sind das rund 8½4. Die Kipperleistung in den Dufs⸗ burg-Ruhrorter Häfen betrug im Juli arbeitstäglich 28 00 f gegen 27 500 t im Juni, also insgesamt 760 800 t gegen 680 O00 f. Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Feuilleton: A. Madernoz für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: J N. Franz Kircher; f. Handel: J..: Franz Kircher; f. Anzeigen: Karl Hügel Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haag, Mannheſmer General-Anzeiger G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. Div.] 17. 16. Dividenden-Werte Du, 2. 16. 5 Tankfurter Börse. Trausport-Antien. Berliner Börse. Transp.-Aktlen. Div.] 17. 16. 19 1620 11.— de 10 255—5 00 i Machg 3 Tassrzinsliche Werte. Sohentung..— 691.—01. Festverzinsllehe Werte. Scheptüngbahn. 9 690.—701.— 800 f. e. Unt.(Zor) 0— Berliner DBevi b Ialändische. 27. 16. Hemb.-Am. Paketf.— 183.—184.30 2) Reichs- und 17. 16. Ale to Sttabd. 58. 38.— Sechwellst Bergw., 12 318.7813.— W Sner Derisegn. 6% Wannh. v. 190f/06/08— 0g 90 Nordd. LI(oyd...—174.75 Stantspaplere. Sr. Berl. Strabenb. 7¼ 128.78128.75 Feſten& Guiſtsaume 10 41e. 325.— Für drahiliche Münz:] Kurs 10. August 7. Nugust % Nannbelmer v. 1912—93.00 e e O. Schatzehw. Sor. 100.100 Südd. Elsenbahn 940 7 5 Frledrichshütte,. 23 1049.010. Aueszablungen Parität L18. Spt. LGeld Brlef I Geld Brie! 4% Deutsehe Reſeßsaal. 75.50 75.30 Gest.S0dh..omb) G——80% Jo. Sef.....90 98.780 Oest. Stastselsent 7½,165.—J182.— Casmotoren DeutZ 7 166.—189.— ö 30 bee eeeee ee 30% 81.40.10l 0, Südd.(Lonb).——.—Cefewelgot ieen, 10 Sedztessancdenecdam 166.751189.— 1536.—1339.—-183.50 1885.f50 5 590 58.78 Sron 4 Sſhhngef.. 8 201.—201.—4½ d0. Ser. MH: 73.50 73.00 Saftmerg e Sie— 268.—755.—.Ge 80 dt, Sergw. 0 318.—314.35 Shelathere. 480.50 868 885— 8 e 68020 Sepegete gelde. 10 3% e dee Leee. Cen: 10 428.—48.— J0570 71080 21 20 1 e eee 8% c e en Gerckepeſaedla 18 0 e 904.— 01.0 973.5% 50% 24 55 73.50 Cp geeh-Fleklee. 7 200.—500.—%% d0..::: 888 3875/ Jetentden 3 Jeldechmiat.fß. 12 388.—300.—eg Eu 900 eee ee 3%% d0 80.50 60.280.Auste Dompfech.— 187.2ʃ87 atpeper Bergban- 559.—570.—ff. 22* 25 230.25 230.75/ 231.25 5% ftoog Fonsets:: 5 82 80l Ceeg. F. anen 1 d recbonscte: 280 25 0 fg Sede en. 3 2 lerd aeehlen, 8 553—.den-Ven 227 0 4% 3% d0 l. Konsols.., 58.90 Ch. Farb. WMünlheim 4 260.— 250.— 31½%(%o0 37.80087.50 11 9. Bane 279.—292.— rson Kupfet.... 10 290.—289.— Parie ai 65 338.33 343.65, 346.35 2% Sag 0 18 33.100 83.25 J0. Koſzverkobl... 5 377.7578— 30%%„„ 52.40 33.10J Hansa Dampfsch.— 292J Höchsterf arbwerke 12 351.—360.———*2—35 8.rr 1 30„Anlelhe v. 1919—79.25 0 256202.—,272.—40% jne.. 81.— 81.— Nordd. LIoyd...— 172.—172.85 Hoesch El 0 426.—425.—Schwen„ 0 20 775.80 781.70 783.3 ec nee.,— 85 8,Seege Oeedt 8— Aepeene-: 8 5g 66 Saplt,antlen. 8 Hoßenſeße⸗ees 228.7838.—5 den e.860 750 40 7970 770.0 2% Sapes 1189. Allg. Elektr.-Bes. 10 295.—305.8035% Jesstsche Anſeihe 33. Befl. Handels-Ges. 10 206.—206.— alAscherslsben 30 418.—418.—Wien, alte 4 4 88.—375 22.% 22%/ 2½0 %% Uaf. Saendanl. 8g 80 84 0ſ Seigmann d 17 80248.— 4% Ffeniclurt. Stectagl. 59.75 101.0] Semm, Pisetk. 2 ſeg scſſeg Cattoxitzer Bergb. 0 319.,7828.— Hien, Abdest..88.—] 378 20% 0% 2 990 275 Elsenb.-Ani.] 69.— 68.78 7 100 40 llleaumè 10 4% NMd hen, Stadt 1. 100.10 100.10 Darmstädter Bank, 3 142.—142.23 Köln-Rottwelle 9b. 16 312.—04.800 Prah 685.——.— 81.605 81.85/ 81.40% 61.6% c. le Ef8-Fr. eN 8 197.30 195.530 400 Frantef Aypetheten:⸗ eutsche Zank.. 12 2843022.— Sabr ade 13 2—5 2 22730 41.9 2ʃ.93 479.—+4146— Aeene 710• 5, 293* 81.— a 5 Auslungisclne. e eeeee 8 hank-Ffandbriefs 101.50,102.— eeee 9 13 192— F. e Konstanüdcpsl ee eee 4 0% Oord. SteRv. 19190 27.28/— Slomens à Halske 12 280.„ db Auslandische M²itteld. Kreditbank 8 141 148.59 Caurauütts.. 0 Frankfurter Devisen 4%„0. Scſatsengeis. de. 22.25, Gucme, Poter.. 18 288.287—. entenwerte. Nationalbt.f. Otschl. 7 139.—49.25 Cinde's Elsmaschin. 13 % 90. Jold-degte: 33.70 39.70 Fieddernft. Kupferw.— 178.38176.75%% Oestert. Sohatz- Oesterk. Kredlt... 6% 19.30 60.½ Cinte à flefmann.3 14. August 16. August 7. August 4½% Ungeset Fente 21.75 24.250 Junghans Gobf. 12 250.—240.— anweleung... 37.7 38.75J kielensbank....8,7,13695l47.78 Cudwig Loewedb. 18 Geld I Brief LGeld! Briel LGeld! Briel 3% Ougar Geld-Rents. 52.00 53.— Adler& Oppenheim 20—..% do. Goldrento.. 34.0 34.30 Industrle-Aktien. Cothringer Hütte. 12 1534.50 3 3% 7 Stete.. 1910 32.50 33.50 Lederfabtſe Spier. 15 220.—320.— 4%(40. conv. Rento. 30.50 21.50 Accumület-Fabr.. 30 Nannesmannröpren 6 Holſanegd— 534.501535.4 1558.50.1859.80 8e. SteRRts.. l88 7 A cre Ledefweftes Fothe. 7% 220.—228.— 4½% do. Siſberrente. 24.78 26.50 Adſer à& Opponbeim. 20 Oberschl. Eieb.-Bed. 6 r B iyigenden-Werte do. Südd. ingb... 10 329.20.— 4½% do. Papferrents..—.—.— Adlerwerte 10 00. lsenſad.. 14 Biganter. 0 712.25 713.25 Badlalctien. Div. 00. inehſ 75 e—.—% Türk. amialgt-Anl.] 67.—68.—8. Anil, Teptow 12 Jo. Kokswerke.. 17 Sehweden. 974.— 076.— dei kengeg. eeee Nesdlaa, We e ede 68 Abde ee Ssgke Berg e ae 3 Seubeche Sant 2— 4 Sac, Danch“ 1 87——%, Feeendeeſ 450J S0db.- Fe. asch. 10 Aln dtetele, Wrg 20. 88.85.— daen 47277. 170.50 171— Bisconto. Sagk 43 2cl 28.b Osſmlermotor. 8 2l2. 210.—4% do. uniflz. Anlelhe 18890.— Sadssche Anilp 18 46 Nhaf Stahſe 135 6 374.—375.— NeW VofK„„ 5 47.10 47.0 Nectener Sene: f62f.5 Geceſibr. Eliagen 48250 50.—%½ g. 0lenet 45/ Serzweng dlektr 12 24504758 Plebeer aontene. 3580. Sidheeſbtetechl 5 148.50(la8.30.J0, Aa Bun 1 5 65. 881 50 1 mbeann 7* 1 212.—2ʃ0.— Satnerse Hütten. 15 670.78 705.25 706.25 idte n Sen.. 3 fe eg len Nehn 18% Je g0..4811 37.—.100 Slsmsrehüttg: 5 eene J2727..—— nain. Hiyp..187.0 Ffalz.NMähm. Kayser 1 228 ½ 4% 4. Ktonentente. 20.— eht. Bönler& Ce. 1 lemeng à Halske. 14 247.—46 at e eeee e 8 AprSenk 878181.90 49.75249.25 4% WI—.— 5 7VCCC%%C V—— Soe..erha-Aktten. Sptzel eteel:..—7—e eagsand te. 68.—58.—She anelm Let, Elanzstete, 20 1149-1158. Frunbefuttor NMotenrmarht Deutzeteeuruet 8 488.—fe5 Ef Foertade ng 78.—% Je. 8f.. m. eller.. 12 ISr. ZTpen Ale 1 48. ven 17. Sessche Ser eb. 10 f00.— 80 Leilrsgeuie n% d e 0 bel 88 218 12. qag Nief o Bate Derpene Ergu... 12.50873.0 rnn—.—4% 24 agriet... eeeerdl 15 ſledeff Weidhef 10 Americahiss Notef A. 12J Oestefr-Unget., alte. Keien.aben. 8 770—0— Sian. e S60% aedet Eed..8iSeimer ſcetepef 72 2 Ier.— AN—4145 eeen 0 lehss Nangog Satsfegeſg 28 770.—00.— ent KAls. 12„eee de., ede Prieät“. enech⸗ de. 10 eu-Sulnes 1 eehe 5 41028 102½%8 JCJGC(%GGCbGb0GG00ß0Cb0ßG0%%%0G0/ ͤ ̃ ͤ ̃ͤͤ%%%—— de.-8d.— ſabt. 2 0. 119.— 0. Genu 2*— ere 92—— Rer..50 763.50 FWals Beere) 14 2805740, Seigdebewelcet 10 51.—544 J0, Segg fH 108.2005.80 War 8 Sebtsche Penel:. 1g. fed: 230338.55 n Cön. arbau e 8 444.30f4— Tusberfaprit Bed, 14 18.—448.% AEC, bl. 1. 10s.. Waffen u, Nuclt. 513.20/ Pomens. 8ʃ O0 0 ſiteesiscdbe 232.50 Tschecho-SOιEk. 8 8¹.75 Vat Lecren, 6 8e87 g enkenher 1 80 JS0%chde se.-J0——. iteebene A ee ee —94— e W. 1., ee eee ee ee 1 e ee 2 4 7—* 1 6. Seite. Nr. 365. Dienstag, den 17. Auguſt 1920. R 11 E. 4 Rheinschiffahrts-Konzern Zentrale: MANNHEIM Massen-Transporte 8 Kerf 8 maten fhenania-Sped.-Ges. Duisburg Bamberg Hannover Aschaffenburg Roinen Allgemeine Sped.-Ges. e Wesel Frankfurt a..: carl Presser& C. G. m. h. N. Bavaria Schiff.-& Sped.-.-G. Agenturen in Antwerpen, Stiraßburg, Berlin, Namburg usw. Zentrale: MANNHEIM Honbergr Hfienania Rheinsch.-66s. Bierbrauerei Durlacher Hof A. 6. vorm. Hagen, Mannheim. Auf Grund der in der außerordentlichen Generalversammlung obiger Gesellschaft vom 12. Juli d. J. beschlossenen Erhöhung des Aktienkapitals durch Ausgabe von M. 250000.— neuen, ab 1. April d. Is. dividendenberechtigten Aktien, fordern wir hierdurch gemaäßg den mit der Gesellschaft getroffenen Vereinbarungen die Aktionäre der Gesellschaft zur Ausübung des Bezugsrechts auf. 1. Auf je M. 3000.— alte Aktien kann eine neue Aktie zu M. 1000.— zum Kurse von 1120% zuzüglich Schlußnotenstempel bezogen werden. 2. Das Bezugsrecht ist in der Zeit vom 18. August bis 31. August d. Js. einschließlich auszuüben. bei der Rheinischen Creditbank, Mannheim, und deren sämtlichen Zweigniederlassungen; 3. Die alten Aktien ſohne Dividendenscheine) sind zu diesem Zweck mit einem Verzeichnis in geordneter Nummernfolge zur Abstem- pelung einzureichen. Gleichzeitig ist der Gegenwert der jungen Aktien zu entrichten. Ueber die Zahlungen wird Quittung erteilt, gegen deren Rückgabe die jungen Aktien nach Fertigstellung ausgehändigt werden. 4. Soweit die Ausübung des Bezugsrechts im Wege der Korrespon- denz erfolgt, werden die Bezugsstellen die übliche Bezugs- provision in Anrechnung bringen. wertung des Bezugsrechtes zu vermitteln. Mannheim, im August 1920. Rheinische Credithank. 5. Auf Verlangen sind die oben genannten Stellen bereit, die Ver- 9376 Amtliche Bekanntmachungen Tagesordnung zu der am Donnerstag, den 19. Auguft 1920, vormittags 9 Uhr ſtattfindenden Bezirksrats⸗Sitzung. 1. Den Ortsbauplan in Ladenburg hier Feſt⸗ tellung der Straßenfluchten für eine Verbindungs⸗ ſtraße zwiſchen Färber⸗ und Cronbergerſtraße in Ladenburg. 2. Geſuch des Martin Grimm um Erlaubnis zum Betrieb der Gaſtwirtſchaft zum„goldenen Schwanen“ in Ladenburg. 3. Geſuch des Markus Scheidel um Erlaubnis um Betriebe der Realgaſtwirtſchaft zur„Krone“ n Ilvesheim. 4. Geſuch des Konrad Pilhofer um Erlaubnis zum Betriebe der Kantine der Sicherheitswehr in der früheren Grenadierkaſerne. 5. Geſuch der Margareta Wühler um Erlaubnis zum Ausſchank von Branntwein in der Wirtſchaft Dürerſtraße 46. 6. Geſuch des Joſef Heicken um Erlaubnis zum Betriebe der Gaſtwirtſchaft im Hauſe Speckweg 17 in Waldhof. 7. Geſuch des Georg Spreng um Erlaubnis zur Verlegung ſeines Schankwirtſchaftsrechts mit Branntweinſchank von dem Hauſe Neckarſtraße 1 nach Kirchbergſtraße 35 in Feudenheim. 8. Geſuch des Karl Löffler um Erlaubnis der Schankwirtſchaft mit Branntweinſchank im Hauſe Amerikanerſtraße 1. 9. Geſuch des Jakob Kotter in Neckarau um Erlaubnis zum Ausſchank alkoholfreier Getränke in einer Verkaufsbude an der Ecke Schienen⸗ und Oppauerſtraße in Waldhof. 2 Die Akten liegen während 3 Tagen zur Ein⸗ ſicht der Herren Bezirksräte auf diesſ. Kanzlei auf. Mannheim, den 16. Auguſt 1920. Bad. Bezirksamt— Abt. I. Bau- und Straßenfluchten. Der Stadtrat Mannheim hat beantragt, im Gebiet weſtlich der Wilhelm Wundtſchule im Stadt⸗ teil Neckarau die Bau⸗ und Straßenfluchten unter Aufhebung des mit Bezirksratsbeſcheid vom 25. März 1909 genehmigten Baufluchtenplanes neu feſtzuſetzen. Der hierüber gefertigte Plan nebſt Beilagen liegt vom Tage der Ausgabe dieſer Zeitungs⸗ Nummer an während zwei Wochen in dem Rathaus N 1, 3. Stock, Zimmer 101 zur Einſicht der Be⸗ teiligten auf. Etwaige Einwendungen gegen die beabſichtigte Anlage ſind innerhalb der obenbezeichneten Friſt bei Ausſchlußvermeiden beim Bezirksamt oder dem Stadtrat Mannheim geltend zu machen. Mannheim, den 4. Auguſt 1920. Bad. Bezirksamt, Abt. V. Fuktermiktelpreiſe. Durchſchnitte der höchſten Tagespreiſe des Monats Juni 1920(einſchließlich 5 70 Zuſchlag). Gemäß 8 9 Ziffer 3 des Reichsgeſetzes vom 13. Febr. 1875, betr. die Naturalleiſtungen für die bewaffnete Macht im Frieden in der Faſſung vom 24. Mai 1898(.⸗G.⸗Bl. S. 357 u. fg.) ſind von der Heeresverwaltung für im Monat Juli verabreichtem Futtermittel zu vergüten. 9 —rññ;,; 4 Für Für Für Im Roggenſtroh Amtsbezirt Hafer Richtſtroh) Wieſenheu 100 Kilogr. Mk. Mk. Mk. Mannheim] 304 50 63,00 105.00 Statiſtiſches Landesamt gez.: Lang. Landesverband badischer Tanzlehrer Ortsgruppe Mannheim. Die dem obigen Verbande angeschlossenen unterzeichneten Tanzlehrer machen auf die Anfang September in ihren Unterrichts- sälen beginnenden Herbst-Tanzkurse 11 U L + * . aufmerksam u. bitteu um baldige Anmeldung. Unterricht in allen ortsüblichen und, mo-— E R L * E E 2 2 dernen Tänze. 2677 Friedrich Bauer, U 4, 14 Viktor Geifler, Langstr. 28 Karl Helm, Langstr. 21a Peter Maier, Seckenheimerstr.36a Kaspar Nagel, Schwetzingerstr. 171 Karl Schwab, p. Adr. Zigarrengeschäft Bender, Q2, 7 Roman Wehrle, Burgstr. 31 * e Mittwoch, den 18. August 26 „Nheingauer Weinstube“ EELILLLLELLLLEEUE Telepbon lob2: Ludwigshafen gaastrabe 12. Spgpanisch. 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