Freitag, 27. Auguſt 75 Abend⸗ Ausgabe. 1920.— Ar. 383. 0 Bezugspreiſe: In Mannheim u Umgebung monatl. einſchl. M..50 für Bringerlohn u. Einziehungs⸗ Einz. Nummern 20 Pf Weige gebügr M..— Poſtbezug viertel lederzeit widerruflich. Poftf⸗ Geſchäfts⸗Nebenſtelle in l. M. 22.50 ahne Poſtgebühren. ⸗Konto Nr. 1 Karkseuhe 5 B. u. Nr. 2917 Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. U er a. N.— muheim: Neckarſtabt: Waldhofſtr. 6.— Fernſprecher Nr. 7940—7946. Alle 9 8 die innere Lage. Die Lockerung der Staatsautorität. Der vorläufige Ausgang der Verhandlungen in der Frage der Transportkontrolle zeigt, daß bei dieſen Ver⸗ handlungen die Reichsregierung einer Selbſtändigkeits⸗ belaſtung ausgeſetzt war, der ſie ſich nicht gewachſen gezeigt hat. Ausgehend von der trügeriſchen Abſicht, die Neutralität Deutſchlands zu wahren, haben die radikalen Eiſenbahnerver⸗ bände nach und nach mit Unterſtützung von ſozialdemokrati⸗ ſchen, unabhängigen und kommuniſtiſchen Parteigrößen die ganze Angelegenheit auf das rein politiſche Gebiet hin⸗ übergeſpielt und ſich durch die Einſetzung von Ueberwachungs⸗ ausſchüſſen eine Stellung angemaßt, die der Autorität der Regierung eeinen ſchweren Stoß verſetzt. Die kürzlich in der„Roten Fahne“ veröffentlichten Aufrufe der Kommu⸗ niſten zur Bildung von politiſchen Betriebsräten und die in dieſer Angelegenheit vorläufig noch recht ungeklärte Haltung er Unabhängigen zeigen, worauf die ganze Aktion hinaus⸗ laufen ſoll: auf eine Revolutionierung der beſtehenden Serhältniſſe von innenheraus, indem man ſich der wich⸗ tigſten Verkehrsinſtitute, der Eiſenbahn und der Poſt, zu be⸗ mächtigen ſucht. Denn einem Aufruf der radikalen Poſt⸗und teuerbeamtenverbände zufolge ſucht man auch die Poſt⸗ eamten zu ungeſetzmäßigen Kontrollmaßnahmen zu ver⸗ anlaſſen. Leider hat ſich die Regierung bei dem Fall auf dem tettiner Bahnhof in Berlin und bei den Verhandlungen chwach gezeigt, und damit iſt eine Lockerung der taatsautorität tatſächlich ſchon vorhanden, deren Fol⸗ gen, wenn nicht von maßgebender Seite entſchieden vor⸗ gegangen wird, unabſehbar ſein müſſen. Daß die Regierung jerbei die Unterſtützung der beſonneneren Elemente der Eiſen⸗ debner haben wird, geht aus dem heute veröffentlichten Aufruf es Allgemeinen Eiſenbahnerverbandes hervor. d Die Erbitterung im Lande über die ſchwächliche Haltung er Regierung iſt bereits ſehr groß, und weite Kreiſe, gerade er Deutſchen Volkspartei, verlangen, daß die Re⸗ Zütung ſich möglichſt bald entſchließe, die fallengelaſſenen Bügel wieder in die Hand zu nehmen. Es handelt ſich nicht 75 um eine Preſtigeſprache der Staatsautorität, ſondern auch 1 eine Angelegenheit von nationaler und volkkswirtſchaft⸗ icher Bedeukung. Schon jetzt befinden ſich in Oſtpreußen nahezu 80 000 über die Grenze getretener Ruſſen aus der Aubten Armee: die Gefahr bolſchewiſtiſcher Agi⸗ ation beſteht bereits, ſowie die Möglichkeit der Beraubung 20 Brandſchatzung des Landes durch dieſe, jetzt aller Dis⸗ ziplin entledigten aſiatiſchen Horden. Gelingt es der Sicher⸗ Swehr nicht, dieſer Banden Herr zu werden, wozu es einer dasreichenden Unterſtützung durch Waffen und Munition be⸗ arf, ſo kann ſich jeder die Folgen dieſes Zuſtandes für ganz Deutſchland lekcht ausmalen. Die ganze Agitation der radi⸗ alen Eiſenbahner und Poſtbeamten läuft letzten Endes auf ie Entwaffnung der Reichswehr und Stcherheitspolizei, dild der Machtmittel des Staates, aus, und zählt man dazu die vorausſichtliche Erfolgloſigkeit, die das Entwaffnungsgeſetz den radikalen Kreiſen haben wird, ſo iſt der Zeitpunkt icht zu errechnen, wo ſich die Regierung und alle ordnungs⸗ woenden Elemente dem bewaffneten, radikalen Proletariat brlos gegenüber befinden. Die Regierung iſt gewarnt, muß handeln. Eine ee der Deutſchen Volkspartei 15 ommerns. M. Sieltin. 26. Aug. 0 Der Vorſtand der Deutſchen Volkspartei Pom⸗ abe rns trat am 25. Auguſt unter dem Vorſitz des Reichstags⸗ zuſchordneten Dr. Mittelmann zu einer Sitzung in Stettin nehmemen, um zu den Vorkommniſſen der letzten Zeit Stellung zu en. daß Ausgetend von der Not Oberſchleſiens wurde verurteilt, ſieh die Reichsregierung anſcheinend tatenlos zu⸗ walt daß ein Gebietsteil nach dem anderen von den Polen verge⸗ ſchl tigt wird. Wenn die Ausübung der Souderänität über Ober⸗ urſſen zur Zeit auch der Entente zuſteht, ſo handelt es ſich doch um muß Ut ſches Land, das unter allen Umſtänden geſchützt werden ſenb⸗ Sollte die Entente zu einem ſolchen Schutz nicht in der Lage tr. Nuud von Verſailles hohnſprechende polniſche ol en. Gegenüber den in den ehemaligen preußiſchen Provinzen Ce ens einſetzenden Deutſchenverfolgungen aber ſeien ſchärfſte Oineßegein in Anwenpung zu bringen. 5 da zEinen Gegenſtand weiterer ernſter Sorge bildet die Tatſache, den ber die Ausführung von Anordnungen der Reichsregierung mit tret, zur Ausführung verpflichteten Beamten und ſogar mit Ver⸗ nichten der S. P. D. und U. S. P. D. verhandelt worden iſt. Wenn Bel weiter auf dieſer abſchüſſigen Bahn, die zur völligen r ichtung der Staatsautorität und zur Aufrichtung den Jikkatur des Proletariats führt, hinabgeglitten wer⸗ Met ſoll, dann iſt unverzüglich eine Abkehr von den bisherigen mit hoden unabweisbare Pflicht. Die Ruh er überwiegenden Mehrheit des deutſchen Volkes Arbeit, Stie, Ordnung und Sicherheit, was nur durch eine ſtarke dunktatsautorität gewährleiſtet werden kann. Der Schwer⸗ Pr t des innerpolitiſchen Elends ſei darin zu erblicken, daß in imm ußen die länzſt überſtändige Landesverſammlung noch radifen beſteht und, auf ſie geſtützt, eine Regierung, die in ihrer nu alen Zuſammenſetzung bewußtermaßen die Anor d⸗ kreugen und Befehle der Reichsregierung durch⸗ einſt. Angeſichts der unerhörten Zuſtände, die ſich infolge des gebilbetitigen arteiregimenks in Preußen heraus⸗ um det haben, müſſe die Reichsregierung Mittel und Wege finden, kag zne alsbaldige Ausſchreibung der preußiſchen Land⸗ 8 wahlen herbeizuführen. 55 5 egj on den Vertretern der Deutſchen Volkspartei in der Reichs⸗ Abſtelung würde erwartet, daß ſie mit aller Entſchiedenheit auf 60 n inderung der Staatsautorität unbedingten Widerſtand ent⸗ Staalſeben. Auf keinen Fall dürfe eine weitere Minderung der wWer en utorität mit dem Namen der Deutſchen Volkspartei gedeckt am 6 auf die weite Teile des Deutſchen Volkes bei den Wahlen Juni die größte Hoffnung geſetzt hätten. 0 Die Entwaffnung. an Deichspräſident Ebert hat wieder einmal einen„Aufruf Gedane deutſche Volk“ erlaſſen; es iſt aber kein erhebender der nke, der ihm zugrunde liegt, ſondern ein niederdrücken⸗ mung denn es handelt ſich um die Entwaffnung der Bevölke⸗ zu der wir, wie der Aufruf betont, durch den Friedens⸗ Zugriff abgewehrt dann müßte mit eigenen Machtmitteln der dem Friedensver⸗ Uung der gekennzeichneten Mißſtände dringen und jeder wei⸗ vertrag und die Vereinbarungen von Spa gezwungen ſind. Aber nicht nur eine neue Schmach bedeutet die Aktion zur Entwaffnung, ſondern auch eine neue Gefahr für Deutſchland.„Unabſehbar“, ſo ſagt Präſident Ebert,„ſind die Folgen, wenn die Entwaffnung nicht gelingt.“ Er denkt dabei wohl zunächſt an die Folgen der Entente gegenüber. Nach den Verpflichtungen, die unſere Regierung in Spa über⸗ nommen hat, iſt die Beſetzung weiterer deutſcher Gebiete durch den Feind unvermeidlich, wenn die Regierung nicht den Mut aufweiſt, mit feſter Hand die bewaffneten linksradikalen Or⸗ ganiſationen, die kommuniſtiſchen Kampftruppen von ihrem offenen Widerſtande gegen das Entwaffnungsgeſetz abzu⸗ bringen. Die Kapftulation der Rezierung vor den widerſetz⸗ lichen Eiſenbahnern in Sachen der Waffentransporte läßt das Schlimmſte befürchten. Wie ſie hier„Vertretern der organi⸗ ſierten Arbeiterſchaft“ das Recht der Nebenregierung, ja der Aufſicht über die verfaſſungsmäßige Reichsgewalt eingeräumt hat, ſo wird ſie ſich vorausſichtlich auch in der Entwaffnungs⸗ frage vor dem terroriſtiſchen Radikalismus beugen. Und das Wort Eberts muß dahin ergänzt werden, daß die Folgen noch unabſehbarer ſind, wenn die Entwaffnung in falſcher Weiſe, wenn ſiie nicht gleichmäßig und unparteiiſch vorgenommen zur Ausführung des Entwaffnungsgeſetzes dafür geſorgt, daß in die Ausführungsbeſtimmungen der Satz aufgenommen iſt: „Für einzeln liegende Gehöfte und Gemeinden ſind vor ihrer Entwaffnung die zu ihrem Schutz erforderlichen Maßnahmen zu treffen.“ Aber ſo ſelbſtverſtändlich dieſe Beſtimmmung JJVJJJ%%%%%%% 185 1 guten Verhalten der italieniſchen Truppen, die ſehr energiſch dagegen und verrieten ſomit ihre Hinterdeganken. der Reichskommiſſar für Entwaffnung, Dr. Peters, hat in Ausführungen zu Preſſevertretern ſofort in dieſer Beziehung abgewinkt, indem er betonte, er habe gegen dieſe Beſtimmung die ſchwerſten Bedenken, er ſei damit aber nicht durchges drungen. Es ſcheint alſo faſt, als wolle der Reichstommifſar die Beſchlüſſe des Beirats ſabotieren, wo ſie nicht nach dem Willen der Linken ſind. Ueberhaupt kann das Syſtem, nach dem Dr. Peters arbeiten will, nicht viel Vertrauen erwecken. Anſtatt ſofort da zuzugreifen, wo zu Umſturzzwecken und Gewalttaten Waffenlager angehäuft ſind, anſtatt die Aktion mit einem entſchloſſenen Vorgehen gegen die Hochburgen der kommuniſtiſchen Organiſationen zu eröffnen, gibt er zunächſt eine Friſt bis zum 15. September, bis zu der man von jener Seite noch mancherlei zum Mißbrauch oder zur Beſeitigung der Waffenvorräte unternehmen kann. Und dann ſetzt ein merkwürdiges Syſtem von Prämien für Ablieferung und ſogar für Allerdings leben wir ja jetzt, ſeit der glorreichen Revolution, in einer Zeit der unwürdigen Korruption und der wider⸗ lichſten Verdächtigungsſucht; aber daß man in ſolcher Weiſe die häßlichſten Inſtinkte direkt züchtet, das iſt ein Vorgehen, wie es in Deutſchland nicht möglich ſein ſollte. Und man kann ſich dabei obendrein des Gedankens nicht erwehren, daß auch hierin eine Begünſtigung derjenigen Elemente liegt, gegen die man mit Schärfe nicht vorzugehen wagt. Jedenfalls be⸗ kommt dadurch die ganze, ohnehin ſo unerfreuliche Entwaff⸗ nungsfrage ein ſehr böſes Ausſehen. Und Präſident Ebert hat wohl recht, wenn er in ſeinem Aufruf davon ſpricht, es drohe die Gefahr, daß das Vaterland in neue ſchwere Not⸗ ſtände geſtürzt werde. Leider hat man nicht den Eindruck, als ob die Regierung Unbefangenheit und Kraft genug auf⸗ bringt, um dieſe Gefahr da rechtzeitig zu begegnen, wo ſie ihren eigentlichen Sitz hat. Und geſchieht das nicht, ſo gilt allerdings das Wort: Unabſehbar ſind die Folgen, wenn die Entwaffnung nicht gelingt! Der inkerviemle Außenminiſter. Die Nationalliberale Korreſpondenz ſchreibt: Die„Baſeler National⸗Zeitung“ bringt Mitteilungen über eine Unterredung ihres Auslandsredakteurs mit dem deutſchen Außenminiſter Dr. Simons, die nur mit der größten Vor⸗ ſicht zu genießen ſind. Es ſcheint uns hier ein Verſuch der der Entente gefälligen Auslandspreſſe vorzuliegen, den Mini⸗ ſter Dr. Simons, der ſeit der Revolution der einzige deutſche Miniſter geweſen iſt, der den Wünſchen der Entente nicht ohne weiteres bereitwilligſt gehorcht hat, in weiten Kreiſen Deutſch⸗ lands zu verdächtigen. So ſcheint die Bemerkung des Dr. Si⸗ mon, daß Deutſchland gegebenenfalls gegen Polen marſchieren werde, darauf berechnet zu ſein, die linksgerichteten Kreiſe gegen ihn ſcharf zu machen. Weiterhin liegt in der angeb⸗ lichen Aeußerung, ein Ruck nach rechts würde wahrſcheinlich das Zentrum zur Schwenkung veranlaſſen, und die Deutſche Volkspartei ſprengen, offenſichtlich der Verſuch, die Bemühun⸗ en der Deutſchen Volkspartei, einen ſtärkeren Einfluß auf die egierung auszuüben, zu hintertreiben. In den rechtsgerichte⸗ ten Kreiſen ſoll Stimmung gegen Dr. Simons fernerhin da⸗ durch erweckt werden, daß er geſagt haben ſoll, Erzbergers Rolle ſei noch nicht beendet und die Kontrolle der Mehrheits⸗ ſozialiſten erſcheine ihm unerlüßlich. Der Einfluß des Abge⸗ ordneten Stinnes von der Deutſchen Volkspartei wird be⸗ kanntlich im Ausland vollkommen überſchätzt— auf Grund welcher Hetzereien deutſcher Kreiſe weiß man ja allzu gut— und um dieſen Mann und ſeine Anhänger zu verärgern, wird Herrn Simons die Aeußerung in den Mund gelegt, Stinnes betreibe ſeine wirtſchaftlichen Unternehmungen, beſonders in der Preſſe, nicht um des Ertrages willen, ſondern um an der Macht zu bleiben und ſich zu behaupten. Wir glauben nicht, daß Dr. Simons derartige Aeußerungen wirklich getan habe; ſie ließen ſich z. B. bezüglich Stinnes durchaus nicht mit dem vereinbaren, was Simons über die Notwendigkeit und die Bedeutung von Stinnes Mitarbeit in Spa geſagt hat. Wir erwarten, daß Dr. Simons ſobald als möglich die mißver⸗ ſtändlichen Aeußerungen des Auslandsredakteurs der„Baſe⸗ ler National⸗Zeitung“ richtig ſtellen wird. eee an beſetmmsen Tagen, Stollen u. Ausgaben wird keine Verantw. übdernommen. u. 75 Vetriebsſtörungen, Maberialmangel uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen f ausgefallene od. befchränkte Ausgaben od. f. verſpätete Aufnahme v Anzeigen Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. 1 eeeee N e nunziationen ein, das mehr als bedenklich iſt. Nnzeigenpreiſe: 1ſpalt. Kolonelzeile.50 Mk., ausw..— Mk., Stellengeſ. u. Fam.⸗Anz. 20% Nachl. Neil 5. Neztah 9 We meſchluß; Für d. Mirtagzbl. vorm. 52½, f. d. Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen ſöhere Gewalt, Streiks Die Ausſchreilungen in Breslau. Ein Aufruf des Oberpräſidenkten. Breslau, 27. Aug.(W..) Der kommiſſariſche Ober⸗ präſident von Niederſchleſien erließ folgenden Aufruf: An die Einwohner Breslaus: Im Anſchluß an die geſteige De⸗ monſtrationsverſammlung auf dem Schloßplatze haben unverant⸗ wortliche Elemente das polniſche und das franzöſiſche Konſulat geſtürmt und beſchädigt und weiter in verſchiedenen Stadtteilen ver⸗ ſucht, jüdiſche Geſchäfte zu plündern ſowie fremdlänbiſche Offiziere zu beläſtigen. Dieſe Vorgänge ſind geeignet, der Reichsregierung außerordentliche Schwierigkeiten zu bereiten. Ich bitte die Einwohner Breslaus dringend, ſolche und ähnliche Ausſchreitungen zu verhindern. Es ſind Vorkehrungen getroffen, um das Lehen und das Eigentum zu ſchützen ſowie Ausſchreitungen nachdrücklich zu unterdrücken. * Skrenge Ankerſuchung. Berlin, 27. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) In Breslau haben ſich ſeit ein paar Wochen viele Flücht⸗ linge aus Oberſchleſien zuſammengefunden, die den Bres⸗ lauer Volksgenoſſen ihre Not klagten. Man ſtand auf der Straße, es bi i„einige eſier hielten wird. Der Angelpunkt, um den ſich hier alles dreht, muß der ie Grundſatz ſein, daß derjenige, der die Waffe nur zur Vertei⸗ digung gegen drohende Gefahr, nur in der Notwehr in der Hand hat, nicht eher wehrlos gemacht werden darf, bis alle diejenigen entwaffnet ſind, die ſich zur Ausübung von Ge⸗ walt Waffen verſchafft haben. Um dieſen Grundſatz möglichſt zu ſichern, haben die deutſchnationalen Vertreter im Beirat Reden, das alles hat die Erregung der Bevölkerung geſchürt. Es kam zu dem Sturm auf die Konſulate, wodurch der Reichs⸗ regierung wieder unendliche Schwierigkeiten bereitet werden. Einſtweilen befindet ſich der franzöſiſche Konſul unter dem Schutze des Oberpräſidenten. Die Vorgänge werden natürlich von amtlicher Seite ſtreng unterſucht werden, und es iſt klar, daß von ſeiten der Regierung alles geſchehen wird, was geſchehen muß. 5 Die paſſive Halkung der Franzoſen. Berlin, 27. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) In Oberſchleſien iſt die Lage nach wie vor ſehr kritiſch. In Rybnik iſt eine erhebliche Beſſerung feſtzuſtellen, dank dem die Entwaffnung durchführen. Die Bewegung hat auch auf den Kreis Groß⸗Strehlitz übergegriffen, ebenkalls auf denKreis Oppeln. Der Kreis Gleiwitz zeigt dasſelbe Hild. Es iſt nir⸗ gends, wie von zuſtändiger Seite mitgeteilt wird, feſtgeſtellt worden, daß die Franzoſen aktiv eingegriffen haben, um Ruhe und Ordnung wiederherzuſtellen. Die oberſchleſiſche Bevölkerung wird nach wie vor beſonnen und in den Händen ihrer Führer bleiben müſſen, um die Lage nicht noch ſchwieriger zu geſtalten, als ſie es jetzt ſchon iſt. Die Reichsregierung wird alles tun, was in ihrer Macht ſteht, aber ihr ſind die Hände gebunden. Immer wieder wird dar⸗ auf hingewieſen, daß das ſchnelle Anwachſen des Aufſtandes nur auf die paſſive Haltung der Franzoſen zurückzuführen iſt. 585 Ein Juſammenſtoß in Oppeln. Breslau, 27. Aug.(WB.) Aus Oppeln wird gemel⸗ det: Geſtern trafen hier Haller⸗Soldaten in Zivil ein. Sie wurden von den hier weilenden 5000 Flüchtlingen aus Bogoſchütz erkannt. Zwiſchen den Hallerſoldaten und den Flüchtlingen kam es zu Schlägereien, wobei franzöſiſches Militär die Hallerſoldaten in Schutz nahm und ſich auch der Verhaftung des Anführers der Hallerſoldaten durch die Sicherheitspolizei widerſetzte und die Polen nach dem Bahn⸗ hof geleitete. Als darauf die Menge den Bahnhof zu er⸗ ſtürmen verſuchte, zog ein franzöſiſcher Offizier ſeinen Re⸗ volver. Es gelang jedoch, den franzöſiſchen Offizier in Be⸗ gleitung mehrerer franzöſiſcher Soldaten in ſeine Wohnung u bringen. Der Führer der Hallerſoldaten wurde auf die ſransöſiſche Hauptwache gebracht. Berlin, 27. Auguſt.(Pr.⸗Tel.) Die polniſche Regierung beſtreitet nach dem„Vorwärts“, polniſches Militär nach Ober⸗ ſchleſien geſchickt zu haben. Der polniſche Generalſtab gibt es aber zu und erklärt, die Entſendung ſei nur zum Schutze der dortigen Polen erfolgt. Man ſtelle ſich vor, was uns angetan worden wäre, wenn etwa deutſches Militär oder deutſche be⸗ waffnete Banden in jene Gebiete eingebrochen wären, um unſere Volksgenoſſen zu ſchützen. Was aber tun die Welt⸗ beherrſcher von Paris und London gegen die Polen? Sie wollten der Welt den Frieden und die Freiheit bringen. Es könnte für den nur noch auf Mitteleuropa beſchränkten Welt⸗ krieg gefährlich werden, wenn der Glaube entſchwände, daß bei der Weltleitung die Bedrohung und Vernichtung von deutſchem Leben und deutſchem Gut geringer bewertet werde als anderes. 92 Der Hauptausſchuß des Deutſchen Oſtmarkenvereins faßte zu den Vorgängen in Oberſchleſien eine Entſchließung, in der es heißt: Um mit den Schwierigkeiten in Oberſchleſien zu Ende zu kommen, muß die Volksabſtimmung baldmöglichſt ſtattfinden. Außlands Friedenswille. Paris, 26. Aug.(WB.) Nach einer Matinmeldung aus London iſt geſtern abend ſpät die Antwortnote der Sowjetregierung auf die Note Balfours bei Kamenew und Kraſſin eingetroffen. Obwohl die Antwort noch nicht vollſtändig bekannt geworden iſt, glaubt man aber, daß ſie im großen und ganzen den engliſchen Wünſchen ſoweit ent⸗ gegenkommt, daß ſie die Möglichkeit zu Verhand⸗ lungen bietet. IpParis, 27. Auguſt.(Pr.⸗Tel.) Der„Matin“ meldet aus London: Die Sowjetregierung gab dem Ultimatum, das Balfour an 1 gerichtet hat, nach. Die bis Freitag erbetene Antwort traf bereits geſtern nachmittag in London ein und wurde von Kamenew und Kraſſin überreicht. Obgleich der vollſtändige Text der engliſchen Regierung noch nicht über⸗ mittelt wurde, weiß man doch ſchon, daß die Sowjetregie⸗ rung auf die Klauſel, die von Polen verlangt, daß eine aus 200 000 Arbeitern beſtehende Miliz gebildet werde, ver⸗ zichtet. Die„Chiago Tribune“ ſchreibt, es habe den Anſchein, als ob die Sowſetregierung ernſtliche Friedensverhandlungen mit den Polen in Minsk wünſche. Aus dem drahtloſen Tele⸗ gramm geht hervor, daß die Ruſſen wünſchen, mit den Polen allein und direkt zu verhandeln und auch des Reichseinkommenſteuergeſetzes der Mann mit den ſieben Raslen. D— maunheimer General·Anzeiger. ¶ Abend · Nus gabe.) Freitag, den 27. Auguſt 1920. nicht zugeben wollen, daß eine andere Macht irgend⸗ welche Bedingungen diktiere. Paris, 26. Aug.(WB.) Nach einer Meldung des Petit Pariſien iſt der Vorſitzende der polniſchen Friedensdelegation in Minsk nach Warſchau berufen worden, um mit der polniſchen Regierung darüber zu verhandeln, ob die Frie⸗ densverhandlungen nach Warſchau verlegt werden können. Die Friedensvermiktlung der engliſchen Arbeiterpartei. London, 27. Aug. Das Aktionskomitee der Arbeiter⸗ gartei ſandte am Donnerstag Abend an Lloyd George, Balfour und Kamenew folgendes Telegramm: Das Aktionskomitee, das die ruſſiſche Regierung veranlaßt hat, den einzigen Punkt ihrer Bedingungen, dem die britiſche Regierung Widerſtand entgegenſetzte, fallen zu laſſen, nimmt mit Befriedigung 2— daß die Sowjetregierung, dem Anſuchen des Aktionskomitees entſprechend, alle Hinderniſſe, die einem Frieden zwiſchen Rußland und Polen entgegengeſtanden haben, vermieden hat. Das Aktions⸗ komitee erſucht nun die britiſche Regierung dringend in extenſo die Bedingungen bekanntzugeben, unter denen ſie bereit iſt, den Frie⸗ den mit Rußland abzuſchließen. Es lädt gleichfalls die ruſſiſche Regierung ein, ihrerſeits dasſelbe zu tun. Die Enkladung der Munitſon in Danzig. Paris, 26. Aug.(WB.) Der Timeskorreſpondent berichtet aus Danzig, daß ſich die Entkladung der Munition, welche durch franzöſiſche Matroſen vorgenommen wird, bisher ohne Zwiſchenfälle vollzogen habe. Nicht einmal die bolſchewiſti⸗ ſchen Elemente hätten Schwierigkeiten bereitet. Belgien genehmigt und Truppenkransporte für olen. Brüſſel, 27. Aug.(WB.) Ein Mitglied der Regierung erklärte einem Redakteur des Blattes Libre Belgique, daß angeſichts der augenblicklichen Sachlage die Regierung binnen kurzem die Munition und Truppentransporte für Polen ge⸗ nehmigen werde. Rie Bewegung in Irland. Paris, 26. Aug.(WB.) Der diplomatiſche Delegierte der iriſchen Republik in Paris hat, wie der Petit Pariſien berichtet, einen Brief an den Miniſterpräſidenten Mille⸗ rand gerichtet, in welchem er den Miniſterpräſidenten er⸗ ſucht, zu veranlaſſen, die franzöſiſche Regierung möchte bei der engliſchen Regierung zugunſten Irlands vermitteln. London, 27. Aug.(Havas.) Amtlich. Der erſte Staatsſekretär für Irland iſt nach Luzern ab⸗ gereiſt, um mit Lloyd George zuſammenzutreffen. Es entſpricht aber nicht der Tatſache, daß ſeine Reiſe wegen Un⸗ einigkeit des Kabinetts mit der britiſchen Verwaltung erfolgt iſt. Der erſte Staatsſekretär für Irland wünſcht den Pre⸗ mierminiſter über verſchiedene Fragen zu konſultieren und wird gleichzeitig einige Tage Erholung ſuchen. London, 26. Aug.(WB.) Der Neffe des bekannten früͤhe⸗ ren Irenführers Redmond Howard richtete an den König das telegraphiſche Erſuchen um Begnadigung des Bürgermei⸗ ſters von Cork. Die Regierung hat ihm jedoch mitgeteilt, daß ſie ihre Haltung nicht geändert habe. Belfaſt, 26. Aug.(WB.) Im Verlaufe der Unruhen, die ſich am Mittwoch abend ereigneten, gab es einen Toten und mehrere Verwundete. Man meldet heute morgen 40 Brand⸗ ſtiftungen und die Verhaftung von 30 Perſonen. Deulſches Reicz. Simons in München. c München, 27. Aug.(Priv⸗Tel.) Die„Korreſpondenz Hoffmann“ meldet: Reichsminiſter Dr. Simons hatte bei ſeiner Rückreiſe aus der Schweiz eine Begegnung mit dem Miniſterpräſidenten Dr. v. Kahr. Es fand hierbei zwiſchen beiden eine eingehende Beſprechung der außer⸗ und inner⸗ politiſchen Lage ſtatt. Dabei ergab ſich in allen grundlegenden Fragen volle Uebereinſtimmung. Anfrage wegen der Lohnabzüge. Die Abgg. Dr. Becker(Heſſen), Kempkes und Dr. QAuaatz(Deutſche Volksparei) haben folgende Anfrage eingebracht: Der Lohnab wie ihn der Arbeitgeber nach den Vorſchriften aonale für ſteuerliche Zwecke vorneh⸗ Roman von Erich Wulffen. 50)(Nachdruck verboten.) (Fortſetzung.) Ich kann nicht alle Einzelheiten, die wie aus der Erde — 712 und mein Auge faſt verwirrten, heute mehr auf⸗ zählen. Vor den machtvollen Kaſernen aus Granit und Baſalt ſah ich in einem ſcherzhaft gehaltenen Relief einen guten Be⸗ kannten, den preußiſchen Hauptmann von Köpenick, einen tollen Zuchthäusler in geflickter Offtziersuniform, mit gezück⸗ tem Säbel eine Schar mutiger Soldaten anführen. Schließlich kam ich in einen auf der Höhe gelegenen Stadt teil. Ein zwölfjähriges ſchönes Mädchen ſagte mir, er heiße die Verklärung. ö Verwundert machte ich an einem Trümmerhaufen halt, der eine gewiſſe künſtleriſche Ordnung zeigte. ö Unter gebrochenen Säulen und Bogen lagen Gefäße und Statuen. Eine geborſtene Artemis glaubte ich deutlich zu er⸗ kennen. An einem noch nicht geſtürzten Bogen las ich in goldenen Buchſtaben: Heroſtrat. Er hatte den berühmten Tempel von Epheſus in Brand gelegt, nur um ſeinen Namen auf die Nachwelt zu bringen. Eine Marmorſtatue zeigte in einiger Entfernung den genialen Benvenuto Cellini; er hielt den gezückten tropfenden olch in der Hand. Am Sockel prangten die Worte des Papſtes: Wiſſet, daß Männer wie Benvenuto, die einzig in ihrer Kunſt ſind, ſich an die Geſetze nicht zu binden brauchen' Die bekannte Geſtalten von Dreſt und Oedipus erhoben b0 am Fuße einer hohen blendendweißen Marmortreppe. Oreſt ſcheuchte, das Zepter in der Hand haltend, mit macht⸗ voller Gebärde die Erynien von ſich. Oedipus, der Rätſellöſer und Sphinxbezwinger, der Vatermörder und Mutterſchänder, chaute, in eine Felſenſpalte ſanft zurückſinkend, mit verklärten licken zum Himmel. Ich ſtieg die Stufen, die nicht enden wollten, hinauf. Die Marmorglätte verſangſamte meine Schritte;: ich zählte der Stufen über fünfzehnhundert. Ganz oben, aus der Tiefe nicht zu bemerken, ragte eine Koloſſalfigur— Heräkles. Ich erkannte ihn ſofort. Die Wahrzeichen ſeiner Heldenkraft, die Keule, das Löwenfell, die Schlange, der Höllenhund, der befreite Pro⸗ metheus, die Aepfel der Heſperiden, Atlas mit der Himmels⸗ kugel kündeten ſeine Taten. des Innern 21 des Regierungsrats Müller als Vertreter des badiſchen men muß, hat zu all den Schwierigkeiten geführt, die bei Erlaß des Geſetzes borausgeſagt wurden und die mitunterzeichneten Abgeord⸗ neten Becker und Kempkes veranlaßte, in der Nationalverſammlung gegen die betreffende Vorſchrift zu ſtimmen. Neuerdings mehren ſich nunmehr die Fälle, in denen Arbeitnehmer mit Gewalt ihre Arbeitgeber dazu zwingen, den Steuerabzug ganz zu unterlaſſen oder ihn durch Lohnerhöhungen auszugleichen. Aus Frankfurt a. M.(Adlerwerke vorm. Kleyer), Höchſt a. M.(Farbwerke), Schweinfurt(Präziſionskugellagerwerke Fichtel u. Sachs), Düſſeldorf(Stahlwerk Werner uſw.) werden der⸗ artige Vorkommniſſe berichtet, die leicht Schule machen und den Leiter induſtrieller Betriebe in die ſchwerſten Gefahren bringen. Wir fragen an: 1. Sind der Reichsregierung dieſe Vorgänge bekannt, 2. Was gedenkt ſie zu tun, um die Arbeitgeber, die es ab⸗ lehnen, die Steuerabzüge auf ihre Taſche zu nehmen, und ſich da⸗ durch Gewalttätigkeiten ausſetzen, bei Ausübung der ihnen vom Reich auferlegten Funktionen von Reichsſteuererhebern vor ſolchen Gewalttätigkeiten und anderen Nachteilen zu ſchützen. Die Ausſperrung in Würktemberg. st. Stulkgart, 27. Aug.(Priv.⸗Tel.) Der zweite Tag der Ausſperrung iſt ruhig verlaufen, Zwiſchenfälle haben ſich nicht ereignet. Heute mittag 1 Uhr fand eine Vollverſammlung der Betriebsräte ſtatt, wobei die Entſcheidung über den Eintritt in den Generalſtreit fallen wird. Die Mehrheitsſozialdemo⸗ kraten 985 dagegen, bei den Unabhängigen ſind die Meinun⸗ gen geteilt, die Kommuniſten treten dafür ein. lleber das Er⸗ gebnis der Konferenz iſt bis zur Stunde noch nichts bekannt. chh München, 27. Aug.(Priv.⸗Tel.) Die angekündigte Reiſe des Sozialminiſters Oswald in die Rheinpfalz iſt für die nächſte Woche in Ausſicht genommen. Vor allem wird Miniſter Oswald in der Pfalz ſeine Aufmerkſamkeit der Be⸗ hebung der Wohnungsnot zuwenden, zu welchem Zwecke eine ſehr beträchtliche Summe zur Verfügung ſteht. Miniſter Oswald kommt alſo nicht mit leeren Händen in die Pfalz. c München, 27. Aug.(Priv.⸗Tel.) Seit etwa 8 Tagen weilt in München eine deutſchöſterreichiſche Depu⸗ tation, die mit Bayern über wirtſchaftliche Fragen und über noch aus der Vorkriegszeit beſtehende Verträge verhan⸗ delt hatte. Die Beratungen ſind abgeſchloſſen und ſollen nach der„Münchner Zeitung“ zu einem beide Teile befriedigenden Ergebnis geführt haben. An den Beratungen waren vor allem das Handelsminiſterium, das Finanzminiſterium und das Landwirtſchaftsminiſterium beteiligt. r. Düſſeldorf, 27. Aug.(Eig. Drahtb.) Auf Veranlaſſung der Interalliierten Schiffahrtskommiſſion wird bekannt gegeben, daß bis zum 27. September franzöſiſche Brückenbautruppen auf dem Rhein bei St. Goar Uebung abhalten und eine Trans brücke errichten. Dieſe Pontonbrücke wird am 29. Auguſt, 12., 19. und 26. September, nachmittags von 3 bis 6 Uhr, geſchloſſen bleiben, zu welcher Zeit die Schiffahrt geſperrt bleibt. Baden. Reichsſchaßminiſter v. Naumer in Karlsruhe. Karlsruhe, 27. Aug,(W..) Die Preſſeabteilung des badiſchen Miniſteriums teilt mit: Reichsſchatzminiſter v. Raumer hat am geſtrigen Tage, vormittags in Begleitung des Staatsſekretärs Walther dem badiſchen Staatspräſidenten einen Beſuch abgeſtattet. Bei dieſem Anlaß wurden in mehrſtündiger Unterredung verſchiedene Angelegenheiten der verſchiedenen Reſſorts erörtert. Den berufenen Vertretern des Miniſteriums des In⸗ nern, des Arbeitsminiſteriums und des Miniſteriums der Finanzen wurde am Abend Gelegenheit geboten, ſich beim Staatspräſidenten mit dem Reichsſchatzminiſter und den ihn begleitenden Beamten auszuſprechen. Von Karlsruhe begibt ſich der Reichsſchatzminiſter am heutigen Tage tach Bühl, wo in Anweſenheit des Miniſterialdirektors Arnold vom Miniſterium Stautskommiſſars beim Reichskommiſſar für das beſetzte Rheingebiet Be⸗ ſprechungen mit dem Amtsvorſtande und dem Bürgermeiſter von Reh! über Angelegenheiten des Brückenkopfes Kehl ſtattfinden. Auf Veranlaſ⸗ ſung des Staatspräſidenten werden hierbei verſchiedene Bürgermeiſter be⸗ 175 Gemeinden des Amtsbezirkes Kehl dem Reichsſchatzminiſter ihre be⸗ onderen Wünſche vortragen. Am nachmittag wird der Reichsſchatzminiſter gemeinſam mit dem badiſchen Staatspräſidenten unter Führung einiger Beamten des Arbeitsminiſteriums das Murgwerk beſichtigen. Die Tageskopfmenge von Mehl und der Ausmahlungsſatz. 4 Karlsrube, 27. Aug.(Priv.⸗Tel.) Die„Karlsr. Ztg.“ teilt mit, daß die Tageskopfmenge von Mehl und der Ausmahlungsfatz nach Mitteilungen des Direktoriums der Reichsgetreideſtelle vom 9. Auguſt vorläufig unverändert bleibt. Keine Ernteſchätzung für Karkoffeln. Karlsruhe, 27. Aug.(Priv.⸗Tel.) Nachdem die Freigabe der Wirtſchaft mit Spätkartoffeln beſchloſſen iſt, findet, wie die „Karlsr. Itg.“ amtlich mitteilt, eine Ernteſchätzung für Kartoffeln in dieſem Jahre nicht ſtatt. loderte der Scheiterhauſen—, begriff ich mit einem Male die Verklärung ſeiner Seele. Dem unſteten Weltenwanderer und Welterlöſer malte ſich die Auflehnung gegen die Götter auf der hohen Stirm Daß ſeine zwölf Arbeiten Aufgaben der Darſtellung ge⸗ weſen waren, in denen er ſich ausgelebt hatte, wurde mir ganz klar. Seine Beuteſtücke lagen wie Masken und Zierrat eines Mummenſchanzes um ihn her. Wie ich ergriffen zu ihm aufſah, wurde die tiefe Stimme eines Unſichtbaren vernehmbar, die ſagte: Sei willkommen, Niklas Györki, in der Stadt des blendenden Scheins und an der Stätte der Verklärung!' Ein Knabenchor jauchzte dazwiſchen: Sei willkommen!' und die tiefe Stimme fuhr fort:„Du biſt deinen Weg, den ich dir vorgezeichnet habe, gewandelt! Wirf ab deine irdiſche Schwere und tritt zu uns Elückſeligen ein. Ich löſe dich von allem, was die unwiſſenden Menſchen dir vorgeworfen haben. Deine göttliche unſterbliche Seele iſt gut und rein, du biſt meinem großen Geſetze, das ſie nicht verſtehen, getreu geweſen — ſei gegrüßt!“— Am Schluſſe des langen, teils mit merkwürdig großer, teils mit kleiner Schrift auf zackigen ſchiefen Zellen geſchrie⸗ benen Berichtes fand ſich noch die Nachſchrift:„Nun bin ich glücklich zu Ende gekommen, Herr Staatsanwalt. Das war mein ſchönſter Traum!“ Dreiundzwanzigſtes Kapitel. Der Staatsanwalt hatte ſeine Anklage erhoben. Der Tag der Hauptverhandlung nahte heran. Györki war eigentlich in vollem Umfange geſtändig; ſeine Verurteilung zu einer empfindlichen Strafe konnte nicht ausbleiben. Daß Fräulein von Bathory ſich im letzten Augenblicke ihrer Zeugenſchaft entzog, vermochte den Erfolg nicht zu ge⸗ fährden. Die Polizei meldete, daß ſie plötzlich abgereiſt ſei, niemand wußte, wohin. Gleichwohl kam über Doktor Sperl, je näher die ſo lange und ſorgfältig vorbereitete Entſcheidung rückte, eine merkwür⸗ dige nervöſe Unruhe. Er machte einen abgearbeiteten Eindruck, ſein Geſicht war im Verkehr mit den Kollegen war er zurückhal⸗ tend, faſt mißtrauiſch, im Verhalten gegen die Unterbeamten launiſch und gereizt. Ueber ſein Privatleben verlautet, daß er ganze Nächte nicht nach Hauſe kam und ſeine alte Mutter, eine Finanz⸗ direktorswitwe, in Sorge, ja in Beſtürzung verſetzte, weil ſie Letzte Meldungen. Das Schickſal von Eupen und Malmedy. Paris, 26. Aug.(WB.) Nach einer Meldung aus Brüſſel wird der Rat des Völterbundes am 15. September in Paris eine Sitzung abhalten, um über Eupen und Mal⸗ medy zu beraten. In dieſer Sitzung ſoll über das Ergebnis der ſogenannten Volksabſtimmung entſchieden werden. Be⸗ über dieſe Frage iſt der braſilianiſche Botſchafter in Paris. 1 4 Schmachvolle Behandlung deukſcher Auswanderer. München, 27. Aug.(WB.) Die„Münchener Neueſten Nach⸗ richten“ berichten über einen Fall ſchmachvoller Behand⸗ lung bayeriſcher Auswanderer, die am 19. April München verließen. Bei der Ueberfahrt nach Buenos Aires erhielten ſie ungenießbares Eſſen. Das Schlimmſte war die Be⸗ handlung, namentlich durch den Schiffsarzt. Die Deutſchen wurden willkürlich nach Waffen durchſucht und ihnen ſogar die Taſchen⸗ meſſer abgenommen. Einer älteren deutſchen Frau wurde vom Arzt aus nichtigem Anlaß mit der Fauſt ins Geſicht geſchlagen. Bei der Ankunft in Santos ſtiegen viele Italiener an Land, wobei die Abteile gewechſelt wurden. Das Männerabteil ſtarrte vor Schmutz und Ungeziefer. Als die Auswanderer in Buenos Aires ankamen, hatten ſie Schwierigkeiten, ihre Papiere wieder zu erhalten. Die Auswanderer haben beim Generalkonſul Beſchwer⸗ den eingelegt. Die Aebertritte hören auf. Berlin, 27. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro) An der oſtpreußiſchen Grenze hat ſich die Lage weſentlich ge⸗ ändert. Die Uebertritte haben einſtweilen aufgehört. Da⸗ Oberpräſidium von Königsberg meldet, daß die Zahlen der übergetretenen Ruſſen übertrieben ſeien. Es befinden ſich bis jetzt nur etwa 30000 auf deutſchem Boden, die nach dm Innern Deutſchlands transportiert werden. Englands Einfluß in Transkaukaſien. Konſtankinopel, 27. Aug.(WB.) Durch Funkſpruch wird mit⸗ geteilt: Die Kommiſſion der georgiſchen Republik iſt Sams⸗ tag an Borb eines ruſſiſchen Zerſtörers von Batum in See gegangen, um ſich nach London zu begeben, wo Verhandlungen ſtattfinden ſollen, auf Grund welcher der britiſchen Regierung wichtige Han⸗ delskonzeſſionen übertragen werden ſollen. Mehrere Kon⸗ zeſſionen umfaſſen auch die Gewinnung von Petrole um in Geor⸗ gien. England erhielt bereits die Konzeſſion für den Bau der Eiſen⸗ bahn von Batum nach Georgien. Die Anmenier ſtehen auch den Bau der geplanten Eiſenbahnlinie nach Täbris zu übertragen. Durch dieſe Linie wird ein kürzerer Reiſeweg nach Perſien und In⸗ dien geſchaffen werden. Neuerſiche Lage der Extremiſten in Frankreich. Paris, 27. Aug.(WB.) Die Extremiſten haben eine neuerliche Niederlage erlitten. Das Hauptkomitee der Gewerkſchaftsunion an der Seine hielt am⸗Donnerstag eine Sitzung ab und billigte die Haltung der Union gegenüber den Kriegs⸗ drohungen, har ſich aber dem Proteſt des Erekutiv⸗Komitees gegen die ſyſtematiſche und tyranniſche Obſtruktion der Extremiſten, die immer mehr darnach trachten, die Redefreiheit illuſoriſch zu machen, angeſchloſſen. Des weiteren hat das Komitee angeſichts der Tarſache, daß die Mitglieder der Kontrollkommiſſion ihrem Auftrage nicht nachgekommen ſimd, beſchloſſen, dieſelben durch Re⸗ formiſten zu erſetzen. 2 Wie bereits gemeldet, hat ſich ein Leipzig, 27. Aug.(WB.) iſchen und Baumeſſe ent⸗ ſcoſe Teil der Ausſtellung der Techn zu ganz an techniſche Ausſteller für die Allgemeine Muſtermeſſe am 4. September vermietet, während die ſiebente Halle planmäßig durch die Schuh⸗ und Ledermeſſe belegt wird. Der Verein der Werkzeugfabrikanten hatte von vornherein ſeine Ausſtellung für beide Meſſen vorgeſehen. Berlin, 27. Aug.(Priv.⸗Tel.) Nach der Germania wird in einigen Kreiſen der Gedanke lebhaft erörtert, eine neue chriſt ⸗ liche demokratiſche Volkspartei zu gründen, als deren Hauptſtock die chriſtlichen Gewerkſchaften zu gelten hätten. Marſeille, 26. Aug.(WB.) Venizelos hat ſich heute abend nach Griechenland eingeſchifft. Konſtantinopel, 26. Aug. Havas. Es wird berichtet, daß bei Ismid ein Gefecht zwiſchen kommuniſtiſchen Streitkräften und engliſchen Truppen ſtattgefunden habe. Heute legte er dem Hochſtapler, als er ihn ſich zum letztenmal hatte vorführen laſſen, etwas unruhig die ihm lange auf den Lippen ſchwebenden Frage vor, ob er über die Verbrechen, die er im Laufe der Jahre verübt hate, zumal über ſeine letzten, mit ſo unglücklichen Folgen für viele gute Menſchen verknüpften Handlungen, nicht Gewiſſensbiſſe und Reue empfinden und empfunden habe. Niklas Györki blickte eine Weile ſtill vor ſich hin, leicht den Kopf ſchüttelnd: „„„Haben Sie noch nichts gehört von dem Glücke der böſen Tat? Mir fließen aus ihm meine ſtärkſten, melne, wie ich glaube, unbeugſamen Lebenskräfte. Ich glaube, eine den An⸗ lagen entſprechende Tätigkeit verleiht den Nerven die geeig⸗ netſte An⸗ und Abſpannung—“ Der abgezehrte, blaſſe Staatsanwalt ſaß dem wieder blühenden, ſelbſt in der Gefangenſchaft von Geſundheit ſtrotzenden Angeklagten mit hohlen Augen gegenüber. „Und niemals“, warf er, mit der Händ auf ſeinen Schreibtiſch ſchlagend, faſt mit Ingrimm ein,„niemals eine Stunde der Ernüchterung, der Einkehr, der energiſchen Ab⸗ weiſung allen Gaukelſpiels, der ehrlichen Selbſtbeſinnung? Györki lächelte faſt mit Feinheit. Sene Geſichtszüge nahmen etwas ungemein Geiſtiges an, als er langſam ſagte: „Sie werfen mir meine Sucht, zu glänzen, zu blenden, vor, im Golde zu wühlen, im Lichtermeere von Juwelen zu wan⸗ deln, durch äußeren Schein zu täuſchen, ohne innere Ver⸗ dienſte hohe Perſonen und Aufgaben vorzugeben? Bin ich damit nicht ein Kind meiner Zeit? der Welt? der Geſchichte? So, wie ich bin, ſeid ihr alle! Ich halte euch einen Spiegel vor! Die Goldleidenſchaft will euch die Sinne verwirren; wahret eure Seelen und eure Vernunftl Nikolaus Györki hat ſeine Miſſion—“ „Weshalb zitieren Sie nicht wieder Hamlet“, rief Doktor Sperl mit ſarkaſtiſchem Spott,„weshalb ſeufzen Sie nicht, daß Sie zur Welt, die aus den Fugen iſt, kamen, um ſie wieder einzurichten—? Schmach und Gram—!“ Der andere ſchien dieſe Jronie nicht zu hören und den ſeltſamen Anblick nicht zu gewahren, den der Staatsanwalt bot. Er ſah an ihm eigentümlich vorbei nach der Türe und ſage mit erhobener Stimme:„Seit Jahrhunderten— ſeit Jahrtauſenden in Welt und Geſchichte immer nur Masken, nur Geſtalten, die vorgegeben werden! Fürſten und Prieſter, der Soldat und Beamte, der Arzt und Gelehrte, Künſtler und Kaufmann, alle geben ſie vor, was ſie in Wirklichkeit nicht Als ich in ſeine herrlichen und doch tiefernſten Augen lah— das ſchmerzhafte Neſſusgewand riß er ab, hinter bm den zärtlich geliebten einzigen Sohn in ſeiner Veränderung nicht wiederzuerkennen glaubte. FP ſind— Jortſetzung folgt. 14 bereits in Unterhandlungen mit britiſchen Intereſſenten, um dieſen loſſen, auch noch zur Allgemeinen Muſtermeſſe auszuſtellen, um aus der Belebung des Geſchäfts Nutzen zu ziehen. Von ſieben Hallen des kechniſchen Ausſtellungsgeländes ſind ſechs Hallen nahe⸗ dann ſah er dem Ankläger ſeltſam in die Augen und ſagte, —————1¶ꝗ J3 —FFPrTrw; ᷣͤ—Vwbwbbbbbc II Freltag, den 27. Auguſt 1920. Wamnhenner General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 383, Aus Staòt und Land. Erinnerungen eines Mannheimer Bürgermeiſters. * Der kechniſche Bürgermeiſter. Seit vielen Jahren ſchon beklagen ſich die Techniker über eine mangelnde Berückſichtigung der techniſch vorgebildeten Beamten bei er eigentlichen Leitung der ſtädtiſchen Verwaltung ſowohl in den größeren Städten des Deutſchen Reiches und Badens, als auch ins⸗ beſondere in Mannheim. Sie forderten deswegen, daß wenigſtens einer der Bürgermeiſter in den badiſchen Städten ein Techniker ſein müſſe, und ſie konnten darauf hinweiſen, daß man in Pforzheim und in Heidelberg, neuerdings auch in Karlsruhe dieſem Verlangen auch entſprochen habe und daß ſich die Verhältniſſe dort zu allgemeiner Zufriedenheit entwickelt haben. Ich halte das Verlangen der Tech⸗ niker, in größerem Maße als bisher an der verantwortlichen Leitung der Gemeindeverwaltung beteiligt zu ſein, nicht nur für begreiflich, ſondern auch für durchaus berechtigt. Die Technik ſpielt in der heutigen Städteverwaltung eine derart hervorragende Rolle, ſie hat zu dem Aufblühen unſerer Städten in ſolchem Maße beige⸗ tragen, daß es notwendig erſcheint, ihren Vertretern auch in den⸗ lenigen Fragen einen maßgebenden Einfluß zu ſichern, die nicht ausſchließlich ihren eigenen Geſchäftskreis berühren. Daß die tech⸗ niſchen Amtsvorſtände in den zu ihrem Dienſtzweig gehörenden Fra⸗ gen ſchon jetzt einen ſehr maßgebenden Einfluß haben, wird nicht eſtritten werden. Es iſt aber nicht genügend. Der Vertreter des Hochbaues z. B. muß nicht nur in den Fragen der Stadterweiterung und der Stadtgärtnerei, er muß auch in den Angelegenheiten der chule, der Armenpflege und des Krankenhauſes mitraten und mit⸗ beſtimmen können, und die ſtädtiſchen Kollegien müſſen Gelegenheit haben, ſeine Meinung auch in denjenigen Fragen zu hören, die nicht unmittelbar mit dem Hochbau im Zuſammenhang ſtehen, die aber in einer geordneten ſtädtiſchen Verwaltung, in der die einzelnen Ge⸗ chäftszweige wie das Räderwerk einer Uhr ineinander greifen, doch nicht losgelöſt von den verſchiedenen Gebieten der Technik behandelt werden können. 5 Wenn man ſich auf dieſen meiner Anſicht nach allein richtigen Standpunkt ſtellt, ſo wird man die Wahl eines Technikers zum Bür⸗ germeiſter für eine ſehr unbefriedigende Löſung der aufgeworfenen rage anſehen müſſen. Eine wirklich ausreichende Vexrtretung der echnik in der ſtädt. Verwaltung kann nur dadurch errsicht werden, daß die Vorſtände der hauptſächlichſten techniſchen Aemter als ſolche auch Mitglieder der leitenden Verwaltungsbehörde ſind und unter em Namen von Stadtbauräten wie auch der Stadtſchulrat an allen erhandlungen der ſtädtiſchen Behörde wit Stimmrecht teilnehmen. n den größeren Städten Preußens und anderer Bundesſtaaten iſt dieſe Möglichkeit durch die Magiſtratsverfaſſung gegeben, und ſie hat ort zu einem befriedigenden Verhältnis zwiſchen der Technik und er Stadtverwaltung geführt. In Baden beſteht dieſe Möglichkeit zur Zeit noch nicht. Wenn in einer redaktionellen Notiz des„Mann⸗ heimer Generalanzeigers“ vom 29. Juni d. J. Nr. 281 hervorgehoben größeren Einfluſſes der Technik in der Stadtverwaltung noch nicht d tatkräftig in die Tat umgeſetzt habe wie in München, wo man die Direktoren der ſtädtiſchen Werke und die Leiter des Hoch⸗ und Tief⸗ auamtes unter Verleihung des Oberbauratstitels zu berufsmäßigen tadtvätern berufen habe, ſo iſt dieſe Bemerkung, inſofern ſie einen orwurf gegen die Stadtverwaltung enthalten ſoll, unberechtigt. In annheim beſteht die Möglichkeit, von der man in München Ge⸗ brauch gemacht hat, nach den geſetzlichen Beſtimmungen auch heute noch nicht, obgleich man ihre Notwendigkeit ſchon ſeit langer Zeit eingeſehen hat. „Welches ſind nun aber die Gründe, die meiner Anſicht nach gegen den techniſchen Bürgermeiſter geltend zu machen ſind? Die lechniſche Vorbildung iſt an ſich für einen künftigen Bürgermeiſter benſo geeignet wie die juriſtiſche. Es kommt bei der Bekleidung aines derartigen Vertrauenspoſtens überhaupt in erſter Linie auf die Perſon, auf die Charaktereigenſchaften, auf die Erfahrung in der erwaltung und erſt in zweiter Linie auf die Vorbildung an. Man at heute ſchon tüchtige Bürgermeiſter mit der verſchiedenartigſten orbildung mit vollem Erfolge ihr Amt verwalten geſehen. Ich dede ſogar noch weiter und ſage, daß unter den heutigen Verhältniſſen ie gründliche Beherrſchung der Technik für die Oberbürger⸗ meiſter unſerer großen Städte in ganz beſonderer Bedeutung iſt. f e wichtigſten Fragen der Komſunalverwaltung, deren Behand⸗ ung der Oberbürgermeiſter in der Regel ſich ſelbſt vorbehält: die Stadterweiterung, die großen Projekte der Kanaliſation, des Straßen⸗ ahnnetzes und der Vorortbahnen, die Verſorgung mit Gas, Waſſer und elektriſchem Strom, die Errichtung beſonders wichtiger Bauten, nd in der Hauptſache techniſche Fragen, und eingehende techniſche zenntniſſe erleichtern daher dem Oberbürgermeiſter ſein Amt ganz gußerordentlich. Das Hauptgewicht wird natürlich gerade bei der eſetung dieſes verantwortungsvollen, für das Wohl der Gemeinde geradezu entſcheidenden Poſtens auf die Perſon des Kandidaten, auf 10 ruhigen, feſten, entſchloſſenen Charakter, auf die Erfahrung in Weikersheim. Als Bodo Ebhardt einige Jahre vor Kriegsausbruch eine ſeiner it dinſabreten ins Hohenloher Land unternahm, 05 die Aufmerkſam⸗ 9 ädtchen im württembergiſchen Franken gelenkt worden, denen das haddenlohiſche Fürſtengeſchlecht ein beſonderes Gepräge Schloß Lat. lle jene kleinen ehemaligen Reſidenzen haben ihr Schloß: Jungenburg Hehringen, Barkenſtein, Neuenſtein, ngelfingen, Kupferzell. Die Schlöſſer beherrſchen nicht nur das ku einer idylliſchen Landſchaft, ſie ſind, zum Teil wenigſtens, ſoibegec und architektoniſch wertvoll, und in ihnen ſind Kunſt⸗ ade aller Art aus vielen Jahrhunderten angeſammelt. Der Zwang f weite Reiſen zu verzichten, und die Notwendigkeit, im Lande ge bleiben, hat manchen in den letzten Jahren ins Hohenloher Land führt, das viele begeiſterte Freunde gefunden hat. er weitaus ſchönſte und großartigſte Sitz der Hohenloher iſt ſtad chloß in Weikersheim, einem alten freundlichen Land⸗ len tchen des Frankenlandes, das weiter öſtlich als die obengenann⸗ kleinen einem lieblichen Talkeſſel liegt, den die Tauber mit zwei loheren Bächen bildet. In Weitersheim ſtand die Wiege der Hohen⸗ teäer. Ihr wuchtie⸗ſtolzes und dabei in ſeiner Abgeſchiedenheit ver⸗ und at daliegendes Fürſtenſchloß, ein Bau von gewaltiger Pracht Rei Schönheit, verleiht Weikersheim heute noch zum landſchaftlichen 15 den typiſchen Charakter der Kleinſtadtreſidenz vergangener chürbunderte. Zwar iſt das Städtchen älter als die Hohenloher Herr⸗ 9010 837 wird es erſtmals als Schenkung eines Gaugrafen an abe Kloſter Fulda urkundlich genannt. Die heutige Bauweiſe geht 1895. auf einen Grafen Wolfgang zu Hohenlohe zurück, der auch iſt W 1610 den Hauptteil des Schloſſes aufführen ließ.„Bis 1756 buraseikersheim Reſidenz geblieben, dann fiel es an die Langen⸗ ger Linie, der das Schloß noch heute gehört. in ungewöhnli ön angelegter und ſorgſam gepflegter Nuneag alten Kavalierbauten, iſt der die elpunkt der kleinen Stadt An der einen Seite ſchließt ihn in 1419 erbaute Stadtkirche ab. Ihr gegenüber liegen die reizvou wacht gen geführten, einſtöckigen Arkadenbauten der alten Schloß⸗ chde Durch ein von Figuren und Pilaſtern reich geziertes Freitor bei es am epheuumrankten 1680—84 erbauten Torwartsturm vor⸗ prä wenige Schritte durch das Tor des Marſtalles, das mit einem ſcmzigen Allianzwappen der Hohenloher und der Pfalzgrafen ge⸗ 55 iſt, in den Schloßhof. 5 Jen as Schloß beſteht aus einem älteren und einem ſpäteren Teil. ſteht der vermutlich auf den Grundmauern einer alten Waſſerburg mäch reicht bis zu dem gewaltigen Schloßturm, wo der neuere mit dondligen Renaiſſancegiebeln gekrönte Bau beginnt. Koſtbarkeiten 7 itzbarem Wert und erleſener Schönheit, Gegenſtände aus bis Kulturepochen und Geſchmacksrichtungen von der Renaiſſance mifz Zum Biedermeier bergen die üppigen, heute noch von der Fa⸗ ohenlohe⸗Langenburg zeitweiſe bewohnten Räpme. Plüſch⸗ n und Seidenſpannungen aus Jahre 1023 zieren die luſti de einzelnei Zimmer. Tür⸗ und Fenſterfüllungen ſind vielfach emalt. Andere Räume ſind mit gemalten Ledertapeten be⸗ die Wände des Zimmers der Fürſtin ſind mit einer eigen⸗ „r en iſt. daß in Mannheim ſich die Einſicht von der Notwendigkeit eines Nhanzfragen und in den ſonſtigen Zweigen der Verwaltung zu 80 vieler Kunſtfreunde auf die zahlreichen kleinen Städte und Waldenburg, f legen ſein. Wenn dieſe Eigenſchaften bei einem Techniker vor⸗ handen ſind, ſo kann der Beſitz gründlicher techniſcher Kenntniſſe nur einen weiteren ſehr ſchwerwiegenden Vorzug des Kandidaten bilden. Für die anderen Bürgermeiſterpoſten unſerer badiſchen Städte kommt meiner Anſicht nach der Techniker weniger in Betracht, und gar nicht dürfte er auf demjenigen Poſten am Platze ſein, dem nach der heute beſtehenden Ordnung die Vertretung unſerer tech⸗ niſchen Aemter im Stadtrat und Bürgerausſchuß übertragen iſt. Wir beſitzen in unſeren techniſchen Amtsvorſtänden hervorragende Sachverſtändige, welche für die ihnen anvertrauten Werke und Ge⸗ ſchäftskreiſe in erſter Linie die volle Verantwortung tragen ſollen und tragen, und deren Rat und Urteil in allen wichtigen Fragen ein entſcheidendes Gewicht beizulegen iſt. Sie kommen in ihrer⸗ Eigenſchaft als die eigentlich Sachverſtändigen auch im Stadtrat und Bürgerausſchuß ſtets zu Worte. Ihnen einen techniſchen Bürgermeiſter vorzuſetzen, würde nur dazu beitragen, ihre Stellung herabzudrücken und könnte daher den Stand der Techniker im all⸗ gemeinen durchaus nicht heben. Außerdem kann der Techniker nicht auf allen Gebieten der Technik als Sachverſtändiger gelten. Der Architekt verſteht von der Gaserzeugung in der Regel nicht mehr als der Juriſt, der Maſchineningenieur vom Straßenbau nicht mehr als ein Arzt oder Philologe. Der techniſche Bürgermeiſter wird aber, wenn er wegen ſeiner Vorbildaing gewählt iſt, doch beſtrebt ſein, ſeine Eigenſchaft als Sachverſtändiger auch zur Geltung zu bringen. Es wird dann nicht ſelten zu Meinungsverſchiedenheiten und zu Reibungen mit den Amtsvorſtänden kommen, deren Autorität untergraben wird, ohne daß der Sache daraus ein Nutzen erwächſt. Die techniſchen Amtsvorſtände werden auf dem ihnen anvertrauten Sondergebiet in der Regel doch in höherem Maße ſachverſtändig ſein als der techniſch vorgebildete Bürgermeiſter. Als ſich durch das auf Grund des§ 35 der Städteordnung erlaſſene Ortsſtatut neuerdings in Mannheim die Möglichkeit ergab, neben den Bürger⸗ meiſtern beſoldete Stadträte zu wählen und als dadurch die Wahl eines Technikers zum beſoldeten Stadtrat ermöglicht wurde, hat man daher dieſem Stadtrat wohlweislich nicht die Vertretung der techniſchen Aemter übertragen, ſondern andere Verwaltungsgebiete, auf denen die techniſche Vorbildung gleichfalls ſehr wohl zur Gel⸗ tung kommen kann. Auf den meiſten anderen Gebieten der ſtädtiſchen Verwaltung: dem Armenweſen, dem Schulweſen, der ſozialen Für⸗ ſorge uſw. wird die juriſtiſche Vorbildung dem Amtsinhaber die Amtsfützrung wohl mehr erleichtern als die techniſche, wenngleich auch hier jede andere Vorbildung neben der ſuriſtiſchen in Frage kommen kann. Die Wahl eines Technikers zum beſoldeten Stadt⸗ rat kann natürlich den berechtigten Anſprüchen der techniſchen Be⸗ amten keinesweas genügen, zumal der beſoldete Stadtrat nur auf eine 4jäbrige Wablperiode zu ſeinem Amt berufen werden kann, ſo daß unſere lebenslänglich angeſtellten Stadtbauräte für einen ſolchen Poſten ſchwerlich in Betracht kämen. Eine glückliche Löſung dieſer ebenſo ſchwierigen wie wichtigen Frage kann nur auf dem Wege gefunden werden, den man in Preußen und in anderen Bundesſtaaten mit dem beſten Erfolge eingeſchlagan hat: die Stadtbauräte müſſen vollberechtigte Mit⸗ glieder der leitenden Verwaltungsbehörde, des Stadtrats oder des Maqgiſtrats, ſein. Ein Schritt zu dieſem Wege bietet ſich in den Beſtimmungen des Entwurfs zu einer neuen Städteordnung, wie er von dem Stadtrat Mannheim und unſerem Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer aufgeſtellt und dem Miniſterium des Innern vorgelegt worden iſt. Darnach ſoll der Stadtrat aus dem Oberbürgermeiſter, aus einer durch Gemeindeſatzung beſtimmten Anzahl von beſoldeten Beigeordneten und, ſoweit die Gemeindeſatzung dies beſtimmt, auch aus ehrenamtlichen Beigeordneten, ſowie ferner aus einer Anzahl von ebrenamtlich tätigen Stadträten beſtehen. Die Beigeordneten ſind Stellvertreter des Oberbürgermeiſters nach einer beſtimmten Reihenfolge; ſie beſorgen die ihnen zugewſeſenen Geſchäfte und Geſchäftszweige der ſtädtiſchen Verwaltung und haben Stimmrecht im Stadtrat. Die Wahl der Beigeordneten ſoll wie die des Ober⸗ bürgermeiſters auf 12 Jahre erfolgen. Im Falle der Nichtwieder⸗ wahl hat der Beigeordnete Anſpuach auf Ruhegehalt und Hinter⸗ bliebenenverſorgung nach den Beſtimmungen des Dienſtvertrages; der Ruhegehalt muß in dieſem Falle mindeſtens die Hälfte des Ge⸗ halts betragen. Wenn dieſe Beſtimmungen des Entwurfs Annahme finden ſollten, ſo können die techniſchen Amtsvorſtände zu Beige⸗ ordneten und Stellvertretern des Oberbürgermeiſters unter Be⸗ dingungen gewählt werden, gegen deren Annahme ſie keine berech⸗ tigten Einwendungen geltend machen könnten. Bis zu einer ſolchen Regelung kann die Technik auf eine ſichere Vertretuna im Stadt⸗ rat nur durch die Wahl eines Technikers zum Bürgermeiſter oder zum beſolßeten Stadtrat rechnen. Bei der für die Wahl in den Stadtrat geltenden Verhältniswahl iſt die Vertretung einer be⸗ ſtimmten Berufsgruppe im wirchau- unſicher geworden. Heute befindet ſich unter den ehrenamtlichen Stadträten nur ein Techniker; ſollte dieſer aus irgend einem Grunde ausſcheiden, ſo würde auch an ſeine Stelle ein Nichttechniker treten. Früher waren in der Regel wenigſtens 3 Techniker im Stadtrat. Auch die Rechts⸗ wiſſenſchaft hat infolge der Verhältniswahl keine Vertretung mehr unter den Stadträten gefunden. Dieſer Zuſtand bedarf, namentlich ſoweit die Technik in Vetracht kommt, dringend einer Abhilfe. Es lohnt ſich aber auch den Gründen nachzuforſchen, warum unter den Bürgermeiſtern der badiſchen Städte ſich verhältnismäßig artigen Frührokokotapete von 1734 bezogen. Eine Menge koſtbarer Stücke chineſiſchen und japaniſchen Porzellans ſind ſeit über 300 Jahren im Hauſe. Auch die feinen Gobelins haben ein Alter von 250 Jahren, Die Möbelſtücke, unter denen Barockkommoden von ungewöhnlicher Schönheit auffallen, laſſen ſich nicht beſchreiben. Als beſondere Prachtſtücke fallen beiſpielsweiſe eine Uhr aus Ebenholz mit Silberauflage, ein in Silber getriebener Allianzwappen, ein Spiegel aus dem Jahre 1711 auf. Die große Mehrzahl der Aus⸗ ſtattungsſtücke ſind von einheimiſchen Handwerksleuten gefertigt; üppige alte Lehnſeſſel mit Kreuzſtichſtickereien bezogen, die fürſtliche Damen gearbeitet haben, zeugen dafür, daß die Bewohner nicht nur Mäzene waren, ſondern auch ſelber die Einrichtung vervoll⸗ kommneten. Das Prunkſtück des Schloſſes iſt der große Ritterſaal, einer der ſchönſten Renaiſſanceſäle Deutſchlands. Durch ein Prunk⸗ portal mit Orcheſterempore tritt man ein. Am Saalende befindet ſich ein rieſenhafter, kunſtreicher Kamin mit Kalkſchnitzarbeiten auf beiden Seiten mit dem Stammbaum der Hohenlohe geſchmückt. An den Längswänden iſt die Jagd durch Tiergeſtalten aller Art in Halbrelief rerſinnbildlicht. Die Decke, von einem mächtigen Hänge⸗ werk ohne alle Stützen getragen, iſt 1596 von dem Baumeiſter Elias Gunzenhäyſer konſtruiert. Sie iſt in Teilſtücken mit Jagdſzenen von einem Maler Seefried aus Nördlingen in ihrer ganzen Fläche be⸗ malt. Den unteren Teil der Seitenwände ſchmücken lebensgroße Die Geſamtwirkung dieſes Ritterſaales iſt grandios. Ebenfalls prächtig angelegt iſt der anſchließende Hofgarten, der vom Saal aus über die Schloßterraſſe hinweg vor dem Beſchauer liegt. Auf der Baluſtrade der Terraſſe ſtehen Statuen mit Karika⸗ turen aus dem Hofdienſt aus der Zeit von 1709—1724. Durch eine 200 Jahre alte Kaſtanienallee führk der Weg zur Orangerie. Die Schönheit und Pracht des Schloſſes ſind hiermit nur angedeutet. Eine in ihrer Unaufdringlichkeit und Zu⸗ rückhaltung vorbildliche Kaſtellanin gibt dem Wiſſensdurſtigen gerne und gefällig Auskunft über jedes Bild und jedes Möbelſtück. Den, der ſtill genießen will, ſtört ſie nicht. Weikersheim iſt in etwa 20 Minuten Fahrzeit von Bad Mergentheim aus zu erreichen. Auch das Städtchen ſelbſt bietet in ſeinen Häuſern und Gaſſen, Winkeln und Türmen viel reizvolles und anziehendes. Wer einmal abſeits der großen Straße deutſche Kunſt und Kultur vergangener Zeiten genießen will, der ſehe ſich Weikersheim und ſein Schloß an. F. Wk. Vermiſchtes. ſe Dar Kampf um Einſtein. Dienstag abend entbrannte in Verlin in der Philharmonie der Kampf um Einſtein. Die Arbeits⸗ gemeinſchaft deutſcher Naturforſcher zur Erhaltung reiner Wiſſen⸗ ſchaft hatte geladen. Der Anfang war häßlich und hatte mit Wiſſen⸗ ſchaft nichts zu tun, weder mit„reiner“ noch mit„u einer“. Am Tore wurden Hakenkreuze verkauft— ſolche, die man an die Rock⸗ klappe ſtecken konnte. Der erſte Vortraa des Herrn Weyland paßte zu dieſem Empfana. Er verſprach eine wiſſenſchaftliche Bekämpfung der Relativitätstheorie und mußte fortwährend zur Sache gerufen werden. Die höchſt„ſachliche“ Entgegnung des Vortragenden war die Verſicherung, daß man auf ſolche Zwiſchenrufe gefaßt ſei und Vorſorge getroffen hätte, unliebſame Störenfriede an die Luft zu ſo viele Juriſten befinden, ſo daß dadurch die Eiferſucht der anderen Berufsgruppen hervorgerufen worden iſt. Daß eine be⸗ ſondere Vorliebe für die Rechtswiſſenſchaft und ihre Vertreter die Urſache iſt, wird niemand glauben. Im Gegenteil iſt ein Vorurteil gegen ſie weit verbreitet, und es gilt heute keineswegs als nur mephiſtopheliſche Weisheit, daß ſich Geſetz und Rechte wie eine ewige Krankheit forterben und daß oon dem Rechte, das mit uns geboren, leider nie die Frage iſt. Wenn dennoch immer wieder hauptſächlich Juriſten zu Bürgermeiſtern gewählt werden, ſo iſt die nächſtliegende Urſache zweifellos die, daß ſich die in Frage kom⸗ menden Kandidaten im Verwaltungsdienſt des Staates ſchon auf dem gleichen Gebiete bewährt haben, das ſie im Dienſt der Ge⸗ meinde bearbeiten ſollen, und daß ihnen eine reiche Erfahrung in der formellen Geſchäftsbehandlung zu Gebote ſteht, welche die Tätigkeit des Bürgermeiſters in hohem Grade erleichtert. Eine tiefer liegende Urſache aber wird darin zu erblicken ſein, daß den Erfahrungen des Richters und des Verwaltungsbeamten die aus⸗ gleichende, vermittelnde und ſchlichtende Tätigkeit am nächſten liegt, die bei der heutigen Parteizerklüftung für ein erfolgreiches Wirken des Bürgermeiſters die unentbehrliche Vorausſetzung iſt. Außerdem können in der Gemeindeverwaltung ausreichende und auf garünd⸗ lichen Studien beruhende Kenntnis des Rechts und der Geſetze natürlich nicht entbehrt werden. Das iſt auch in dem Mannheimer Entwurf der Städteordnung dadurch zum Ausdruck gekommen, daß in dem§ 23 beſtimmt iſt, einer der beſoldeten Beigeordneten müſſe die Befähigung zum Richteramt oder zum höheren Verwaltungs⸗ dienſt in einem deutſchen Bundesſtaat erworben haben, falls nicht der Oberbürgermeiſter dieſe Befähigung beſitzt. Die heutige Ge⸗ meindeverwaltung erſtreckt ſich auf ſo viele verſchiedenartige Ge⸗ biete und erfordert auf allen dieſen Gebieten umfaſſende Kenntniſſe und Erfahrungen. Vertreter der Rechtswiſſenſchaft der Hygiene, des Schulweſens ſind in ihr ebenſo unentbehrlich wie die Männer und Frauen des werktätigen Bürgertums und der Arbeiterſchaft. Nur das Zuſammenwirken aller dieſer Kreiſe ſichert der Gemeinde eine ihren Bedürfniſſen nach Möalichkeit entſprechende Vertretung. Daß aber namentlich auch die Vertreter der Technik in dieſem Kreiſe nicht entbehrt werden können, ſollte heute nicht mehr be⸗ ſtritten werden. Ihnen durch eine neue Städteordnung den ihnen zukommenden Platz zu ſichern, uird eine wichtige Aufgabe unſerer Volksvertretung ſein. Dalwigksthal in Waldeck, im Auguſt 1920. D. E. v. Hollander. Bürgeraus ſchußvorlagen. Die nächſte Sitzung des Bürgerausſchuſſes findet am Dienstag, den 7. September, nachmittags 3½ Uhr, mit einer 11 Punkte um⸗ faſſenden Tagesordnung ſtatt. Wir beginnen bei der Veröffent⸗ lichung der Vorlagen mit der ſtadträtlichen Begründung mit dem Straßenbahntarif, deſſen abermalige Erhöhung in der Bürgerſchaft ſo überaus unan⸗ genehme Empfindungen erweckt hat. Nach dem Beſchluß des Stadt⸗ rates ſoll mit Wirkung vom 8. September bei den Einzelfahr⸗ ſcheinen, den Streckenkarten und Wochenfahrſcheinheften die unterſte Tarifſtufe von—3 Teilſtrecken in Wegfall kommen. Die bisherigen Preiſe für 4 und 5 Teilſtrecken werden Mindeſtpreiſe. Zur Begründung der Vorlage wird folgendes ausgeführt: Der vom Straßenbahnamt vorgelegte Entwurf des Voran⸗ ſchlag; 1920/1 ſchloß mit einem Fehlbetrag von 8 258 000 Mk. ab. Die Straßenbahnkommiſſion hat den Voranſchlag in 2 Sitzungen auf das Sorgfältigſte durchberaten und durch Erhöhung der Ein⸗ nahmen und Verminderung der Ausgaben den Fehlbetrag auf 8 279 000, Mk. herabgeſetzt. Dieſer Betrag kann, da allgemeine Steuermittel nicht mehr zur Verfügung ſtehen, nur aus einer Er⸗ höhung der Fahrgeldeinnahmen gedeckt werden. Es iſt in der heu⸗ tigen Zeit des Preisabbaues kein leichter Entſchluß, den Straßen⸗ bahntarif von neuem hinaufqzuſetzen, doch bleibt keine andere Mög⸗ lichkeit, da die Straßenbahn in der Zeit, in der die Preiſe für alle Gegenſtände des tägl. Bedarfs zum großen Teil ins Ungemeſſene geſteigert u. dadurch hohe Gewinne erzielt wurden, immer nur das Entgelt nahm, das zur Deckung der Selbſtkoſten vorausſichtlich notwendig war. In Wirklichkeit wurde aber nicht einmal die voll⸗ ſtändige Deckung der Selbſtkoſten erzielt, weil die erhöhten Ein⸗ nahmen aus der Tarifänderung in der Regel erſt eintraten, nach⸗ dem ſchon monatelang die erhöhten Ausgaben geleiſtet waren. So ſchloß auch das letzte Betriebsjahr mit einem— damals noch aus allgemeinen Steuermitteln gedeckten— Fehlbetrag von mehreren Millionen Mark ab. Immerhin wird bei der jetzigen Tarifände⸗ rung auf die allgemeinen Verhältniſſe weitgehende Rückſicht zu nehmen ſein. Es wird vermieden werden müſſen, daß diejenigen, die auf die Benützung der Straßenbahn unbedingt angewieſen ſind, vor allem alſo die Bewohner der Vororte, noch ſtärker belaſtet wer⸗ den. Deshalb ſcheint es das Richtigſte, die bei der letzten Tarif⸗ änderung geſchaffene unterſte Tarifſtufe von—3 Teilſtrecken wie⸗ der aufzuheben, ſodaß die unterſte Tarifſtufe ſich, wie vorher, auf —5 Teilſtrecken erſtreckt, wodurch der jetzige Preis für 5 Teil⸗ ſtrecken niederſter Tarifſatz wird. Es iſt nicht zu verkennen, daß eine ſolche des Mindeſtfahrpreiſes eine Verminderung der Fahrgäſte ſetzen. Jedenfalls auch eine Methode, um wiſſenſchaftliche Fragen glatt zu löſen! Doch genug von dieſem Schmutz, der ſchließlich in perſönlichen Angriffen das höchſte leiſtete. Der nachfol⸗ende Redner, Prof. Gehrke, ein in der phyſikaliſchen Welt anerkannter Forſcher, hatte nach dieſer ihm ſchinbar unerwarteten Einleitung ſichtlich mit Be⸗ fangenheit zu kämpfen. Bald aber feſtigte ſich ſeine Stimme und er brachte in wohltuend ruhiger Weiſe ſeine Bedenken gegen die Relativitätstheorie vor. Die Widerſprüche dieſer Theorie ſind nach Gehrke nur zu löſen, wenn wir uns auf den Standpunkt eines phyſikaliſchen Solipſismus“ ſtellen und behaupten, daß jeder Menſch in ſeiner eigenen Welt lebt, die mit der des anderen gar nichts zu tun hat. Die Schwierigkeiten, welche die Relativitätstheorie un⸗ ſerem Denken bereitet, liegen wohl darin, daß wir immer und immer wieder unſer gefühlsmäßiges„Zeiterlebnis“ mit dem exakt definierten„Zeitmaß“ Einſteins verwechſeln. Die Einwendungen Gehrkes gegen die Relativitätstheorie aingen ebenfalls von dieſer „erlebten“ Zeit aus, die mit dem phyſikaliſch definierten Zeitmaß nichts zu tun hat— und können darum nicht ſtichhaltig genannt werden. Ueber den Ausfall der experimentellen Prüfung der Theorie wurde etwas einſeitig berichtet. Die Akten ſind hier noch nicht geſchloſſen. Den Stimmen gegen Einſtein ſtehen ebenſo ge⸗ wichtige für Einſtein gegenüber. Erſt die Zeit wird lehren, ob Einſteins Theorie die experimentelle Feuerprobe wirklich beſteht. Kleine Mitteilungen. 4 Preisſtur: auf dem Büchermarkt? Nichts iſt gewiſſer, ſo ſchreiben Georg Müllers„Neueſte Nachrichten“, die Zeitſchrift des Verlags Georg Müller in München, als daß die Hoffnung trügeriſch iſt, die Bücher würden billiger werden. Tieſe Hoffnung werde ſich nicht erfüllen aus dem einfachen Grund, weil ſie noch gar nicht teuer genug ſind. Das mag, ſo heißt es da, nicht unrichtig, bei⸗ nahe zyniſch klingen, iſt aber wirklich ſo. Schließlich kann ſich jeder ſelbſt die Rechnung machen. Die Papiermark hat heute nach Valutaſtand die Kaufkraft von 10 Pfg., ein Roman koſtet aber heute nicht das Zehnfache, ſondern ungefähr das Vier⸗ bis Fünf⸗ fache des Friedenspreiſes, dies iſt nur dadurch möglich, daß die Bücher, die ſich ſetzt auf dem Markt befinden, größtenteils auf Papier gedruckt ſind, das im Herbſt 1919 eingekauft worden iſt. Seither ſind die Papierpreiſe aber wieder um das Drei⸗ bis Vier⸗ fache geſtiegen(ein holgfreies Papier koſtet jetzt das Vierzigfache, ein holzhaltiges Papier das Fünfundzwanzigfache des Preiſes von 1914). Das Papier iſt dem Buch gegenüber Halbprodukt, darum iſt es unvermeidlich, daß die Preiskurve des Fertigproduktes Buch der Preiskurve des Papiers nachhinkt. Darum kann man an der Bewegung des Papierpreiſes unmittelbar ableſen, was uns auf dem Büchermarkt bevorſteht: daß wir für den Winter 1920 mit Bücher⸗ preiſen zu rechnen haben, die mindeſtens das Achtfache des Frie⸗ denspreiſes darſtellen. Ein einziger Troſt bleibt dem Verleger: die Gewißheit, daß das Buch trotz allem immer noch relativ billiger iſt als alles, was man ſonſt kaufen oder ſchenken kann. den Ein Haus für ein Buch. Wenn wir heute über die hohen Bücherpreiſe klagen ſo können wir uns damit tröſten, daß in ver⸗ gangenen Zeiten Bücher noch viel teuerer bezahlt wurden. Wie im„Grundgeſcheuten Antiquarius erzählt wird, mußte Anton von 1 1 * Maungeimer General⸗Anzeiger.(Abend ⸗Ausgabe.) Freitag, den 27. Auguſt 1920. Fr die ganz kurzen Strecken zur Folge haben wird. Wie hoch dieſe erminderung ſein wird, iſt ungewiß, doch iſt nach den Erfahrungen — den bisherigen Tariferhöhungen— die letzte Tariferhöhung nicht nur eine Abnahme, ſondern im ganzen ſogar eine Vermehrung des Verkehrs um 3 Prozent— mit Sicherheit anzunehmen, daß die Verkehrsverminderung nicht ſo groß ſein wird, um eine weſentliche Erhöhung der Einnahmen zu verhindern. Bei einer Verkehrsabnahme von 70 Prozent würde die Mehr⸗ einnahme mit rund 3 000 000 Mk. jährlich anzunehmen ſein. Für das Voranſchlagsjahr 1920/21 allerdings iſt die Mehreinnahme Kur für die Zeit vom 1. September bis 31. März mit 1 750 000 Mk. in Rechnu u ſtellen, ſodaß von dem voranſchlagsmäßigen Fehl⸗ hetrag von 3,3 Millionen Mark rund 1,5 Millionen Mark ungedeckt bleiben. Inwieweit für dieſe Summe etwa zuſammen mit der Belaſtung durch die neue e e Deckung geſucht wer⸗ den ſoll, wird zu gegebener Zeit zu erwägen ſein. Daß die Stadt⸗ verwaltung bis jetzt bemüht war, die Fahrpreiſe möglichſt niedrig zu halten, ergibt ſich daraus, daß Mannheim bisher trotz des un⸗ günſtigen Spi enverkehrs und der hohen Perſonalkoſten einen niedrigeren Mindeſtfahrpreis hatte, als eine Reihe anderer Straßenbahnen. So hatten im Juli einen Mindeſttarif von 60 Pfennig: Aachen, Altona, Barmen(Bergbahn), Berlin(Lochbahn), Bochum, Bremerhaven, Crefeld, Dangig, Duisburg, Eſſen, Hagen, Hamborn, Hamburg(8 bahn), Hannober, Hörde, Kaktowitz, Königsberg, Neuſtadt, Saarlouis, Siegen i.., Solingen, Wolters⸗ dorf, Zwickau i..; 70 Pfennig: Danzig, Herne, Solingen(Kreis⸗ bahn); 75 Pfennig:: Düſſeldorf, Remſcheid, Saarbrücken, Kreis Ruhrorter Straßenbahn; 1 Mark: Baden⸗Baden, Dortmund, Straßenbahnen im Saartal. Angeſtellte und Generaltarif. Die geſtern abend im„Ballhauſe“ ſtattgefundene Verſammlung der Angeſtelltenräte und Vertrauensleute füllte, ſo wird uns ge⸗ ſchrieben, den großen Saal dss Ballhauſes derart, daß eine erheb⸗ liche Anzahl der Exſchienenen keinen Platz finden konnte. Den Be⸗ richt über die Sachlage und die Schritte, die die Zentralſtelle, ein⸗ chließlich der aus der letzten Verſammlung gewählten Kommiſ⸗ ſion, ingwwiſchen unternommen hatte, erſtattelde Herr Menth. Seinen Ausführungen über die mit dem Landeskommiſſär gehabte Rückſprache war zu daß nach dem Eindruck aller der Landeskommiſſär ſich mit der ihm ſeit dem 18. d. Mts. vorliegen⸗ den Angelegenheit noch gar nicht vertraut gemacht hatte. Er ſcheher daß dies durch die abgegebenen Erklärungen nunmehr ge⸗ chehen iſt und daß der Demobilmachungskommiſſär ſich nun über die Dringlichkeit und die Gefährlichkeit, die ſich aus einer weiteren Hinauszögerung der Verbindlichkeitserklärung ergäbe, nicht mehr im Zweifel befinden könne. In Anbetracht der von den Arbeitgebern ims Feld geführten Entſcheidungen von Stolp u. Berlin, welche derartige Verbindlichkeitserklärungen ungültig erklärt haben und Zwecke einer einheitlichen Rechtsſprechung in Baden will ſich der Demobilmachungskommiſſär mit der Regierung in Karlsruhe in Verbindung ſetzen, er verſprach aber, die Erledigung der Ange⸗ legenheit nach Kräften zu beſchleunigen. Um bei der Regierung die nötige Aufklärung zu geben und derſelben ebenfalls den ganzen Ernſt der Situation klar zu machen, wird am Samstag eine Kom⸗ nach Karlsruhe fahren, von deren Erfolg es abhängen wird, ob der von den Gewerkſchaften erſtrebte Frieden ſich aufrecht erhalten ließe. Langandauernder und ſtürmiſcher Beifall folgte den Ausfüh⸗ rungen. Bei der ſeß daran anſchließenden Ausſprache, die durch⸗ weg die weitere dringliche Seeneß der Angelegenheitt vec⸗ langte und die Beſchlüſſe der Zentralſtelle guthieß, kam u. a. auch zur Sprache, daß die Arbeitgeber mit dem Bund angeſtellter Che⸗ miker und Ingenieure bereits einen neuen Gehaltstarif abgeſchloſ⸗ ſen haben ſollen. Auf das Erſuchen an das Kartell, Ende dieſes Monats auf alle Fälle Grundgehalt und Ausgleichzulage, ohne An⸗ rechnung des Vorſchuſſes, zur Auszahlung zu bringen, hat dieſes noch keine beſtimmte Antwort erteilt, dagegen hat der Vorſitzende des Arbeitgeberkartells, Herr Lenel, für Betrieb den An⸗ geſte,ten die weitere Gewährung des Vorſchuſſes bereits zuge⸗ ichert. Der Vertreter der eines hieſigen Werkes, eren Solidarität in der letzten Verſammlung angezweifelt wurde, verwahrte ſich ganz entſchieden gegen dieſe Unterſtellung und er⸗ klärte, daß ſie eintretendenfalls den Beweis dafür liefern werden, daß ſie mit den übrigen Kollegen in Reih und Glied marſchieren. Zur geordneten Hurch urung der zu treffenden Maßnahmen ſoll ein Aktionsausſchuß gebildet werden. Noſtwerlzeichen zu 2, 2½, 3 und 7% Pfg. die ſich noch in den Händen des Publikums befinden, können nach wie vor bis zu ihrem Aufbrauch zum Ergänzen der Freigebühr von Poſtkarten mit eingedrucktem Wertſtempel zu 7% Pfg. be⸗ n werden. Die Wole bis zu der hierfür nicht benutzte Marken dieſer Art an den oſtſchaltern gegen andere Wertzeichen— ohne Erlegung einer beſonderen Gebühr— umgetauſcht werden dürfen, wird bis zum 15. September verlängert. Nach dem 15. September verlieren die genannten Marken ihre Gültigkeit, ſoweit ſie nicht als Zufatzgebühr bei Poſtkarten mit eingedrucktem Wertſtempel zu 73 Pfg. verwendet werden. * Neuss Kriegserinnerungsabzeichen. Aus Anlaß der Auf⸗ Eung aller Heeresluftſchiffahrt und der bevorſtehenden Auflöfung der Marineluftſchiffahrt wird, wie das Marineverordnungsblatt be⸗ kanntgibt,„um die Erinnerung an ihre Leiſtungen dem deutſchen Volke wach zu halten“, ein„Erinnerungsabzeichen“ für adua im 15. Jahrhundert ſein Haus verkaufen, um ſich einen tvius anſchaffen zu können. Eine Gräfin von Anjour gab für ein Exemplar der Homilien des Biſchofs Haimon von Halberſtadt 200 Schafe, 5 Malter Weizen und ebenſoviel Reis und Hirſe. Als Zudwig KI. ſich im Fahre 1471 die Werke des arabiſchen Arztes Rhafis von der mediziniſchen Fakultät in Paris borgte, mußte er nicht nur große Mengen Silbergerät als Pfand geben, ſondern auch noch einen angeſehenen Bürgen dafür ſtellen, daß er das Buch richtig zurückgeben werde. Die Chineſen als Enkdecker Amerikas. Bisher war man der Anſicht, daß Amerika vor der Entdeckung des großen ſpaniſchen Seefahrers ſchon von den Wikingerſchiffen der Skandinavier beſucht worden war. Jetzt behauptet aber in der„Perſeveranza“ ein italie⸗ niſcher Geograph, daß den Chineſen das Verdienſt gebühre, zuerſt den vierten Erdteil betreten zu haben. Er beruft ſich hierbei auf den Engländer George Collinſon, der in den Trümmern der alten mexikaniſchen Städte Inſchriften hat, aus denen hervorgeht, daß die Chineſen nicht nur die Entdecker, ſondern auch die Koloni⸗ ſatoren Mittelamerikas geweſen ſeien, dem ſie ihre Kultur gebracht hätten. In Teotihuakan ſind Hieroglyphen in den Stein ge⸗ hauen, die den chineſiſchen Schriftzeichen für die Worte„Stadt“, „Auge“ und„Sonne“ ganz genau entſprechen und allein ſchon ge⸗ nügen würden, die Landung von Chineſen in Mexiko zu beweiſen. Außerdem beſteht eine alte mexikaniſche Ueberlieferung, die mit einer chineſiſchen Sage in den heiligen Büchern des Hung⸗Tſeu vollkommen übereinſtimmt und erzählt, daß einige ganz alte Pölker ihre Heilig⸗ tümer von Pyramidenform unter der Erde begruben, wenn ſie von feindlichen Einfällen bedroht waren, eine Erzählung, die tatſächſich für die mexikaniſchen Pyramiden gilt. Auch war im alten Mexito der Glaube verbreitet, daß der mächtige Gott Quetzalkoalt auf einem ge⸗ waltigen Schiffe über das Meer her aus dem Weſten gekommen ſei. Aber mehr als dieſe Legenden beweiſen die Forſchungen des chineſiſchen Geſchäftsträgerz in Mexiko, des gelehrten Jong Tſiang Kung, der die Schriftzeichen auf verſchiedenen Pyramiden als chineſiſche erkannt hat. Woher ſtammi der Name Quäker? Das Liebeswerk der Quäker das unſern unterernährten Kindern zugute kommt, wird auch weiter fortgeſetzt, und ſo hat der Name bei uns einen guten Klang. Eigentlich aber iſt es ein Schimpfname, der erſt zu einem Ehrennamen wurde. Die Quäber ſelbſt nennen ſich die„Geſell⸗ ſchaft der Freunde“, und ſie erhielten die Bezeichnung der„Qua⸗ kers“, d. h. Zitterer, durch einen Richter in Bennett in Derby, der den Begründer der Sekte George Fox ſo nannte, weil dieſer in ſeiner religiöſen Erregung ſeine Glieder unruhig bewegte. Heute iſt der Name Quäöker ſogar die geſetzliche Bezeichnung der Sekte. Urſprünglich nannten ſie ſich„Freunde der Wohrheit“ und haben auch noch einen dritten Namen, den der„Sucher“. So bereichne⸗ ten ſich einige Gruppen der Sekte, weil ſie„die Wahrheit ſuchen“ E gie Beſatzungen der Heeres und Marineluftſchiffe geſchaffen. Die⸗ ſes Abzeichen iſt auf der linken unteren Bruſtſeite, für Inhaber des Eiſernen Kreuzes unter dieſem zu tragen. Es kann auf Antrag Offizieren, Deckoffizieren, Unteroffizieren und Mannſchaften che⸗ maliger Luftſchiffbeſatzungen des aktiven, inaktwen und des Be⸗ urlaubtenſtandes, die während des Krieges insgeſamt mindeſtens eine einjährige Tätigkeit auf fahrbereiten Frontluftſchiffen aufzu⸗ weiſen haben, verliehen werden. Mit Rückſicht auf die Finanzlage des Reiches können die Koſten für die Beſchaffung des Erinne⸗ rungszeichens nicht auf die Reichskaſſe übernommen werden, die Berechtigten beſchaffen ſich das Abzeichen auf Grund des Beſitz⸗ eugniſſes ſelber. Geſuche ſind zu richten für ehemalige Be⸗ von Heeresluftſchiffen an das Reichswehrminiſterium Inſpektion der Artillerie: für Marineluftſchiffbeſatzungen an die Admiralität, Abteilung Luftfahrweſen. Polizeibericht vom 27. Auguſt. Tödlicher Unglücksfall. Beim Abladen von Preßheu wurde geſtern nachmittag der 52 Jahre alte ſtädt. Hilfswagmeiſter Karl Strauß von Mudau, wohnhaft Rheinhäuſerſtraße 71, an der Halle Vim Städt. Viehhof durch zwei von einem Kranen her⸗ unterfallende Ballen Heu von einem Wagen herunter auf das Pflaſter geſchleudert, wodurch er einen ſchweren Schädelbruch er⸗ litt. Strauß iſt bald nach ſeiner Einlieferung in das Allgemeine Krankenhaus ſeiner Verletzung erlegen. Selbſtmordverſuch. Aus Liebeskummer trank am 25. ds. Mts. eine 23 Jahre alte ledige Arbeiterin aus Fürth in ihrer Wohnung in der Bellenſtraße eine giftige Flüſſigkeit und mußte mit dem Sanitätsautomobil in das Allgemeine Krankenhaus ver⸗ bracht werden. Unfälle. Ein 30 Jahre galter lediger Kaufmann erlitt in ſeiner Wohnung in der Neckarſtadt einen Schwindelanfall und fiel zu Boden. Dabei riß er den Gasſchlauch während des Sturzes aus der Einfaſſung des Gasherdes und zog ſich, während er am Boden lag, eine Gasvergiftung zu, welche ſeine Aufnahme in das Allgemeine Krankenhaus erforderlich machte.— Ein 7 Jahre alter Volksſchüler ſtürzte im Hauſe Wohlgelegen Nr. 16 beim Spielen durch das Speichertreppengeländer aus einer Höhe von etwa 4 m herab, ſodaß er innerliche Verletzungen davontrug.— Am 25. ds. Mts. abends wurde ein 69 Jahre alter Kaufmann von Frankfurt, während er am Pfälzer Hof in die Straßenbahn einſteigen wallte, von der Autotaxameterdroſchke IV B8— 3979 umgefahren, zu Bo⸗ den geworfen und ſo am linken Unterſchenkel verletzt, daß er in das Allgemeine Krankenhaus überführt werden mußte.— Einem 38 Jahre alten verheirateten Schloſſer von Woldhof fiel in einer Fabrik im Induſtriehafengebiet eine 4 Zentner ſchwere Eiſenplarte auf den linken Unterſchenkel, ſodaß er einen Bruch der Glied⸗ maßen davontrug.— Beim Verlaſſen des Zirkus Blumenfeld fiel am gleichen Tage abends ein 54 Jahre alter, verheirateter Beamter am Notausgang über eine 1,50 Meter hohe Treppe hinunter und trug eine Oberarmverletzung davon, welche ſeine Aufnahme in das Allgemeine Krankenhaus erforderlich machte.— Auf ſeiner Ar⸗ beitsſtelle im Hauſe K 2, 7 kam ein 62 Jahre alter Hafenarbeiter mit der rechten Hand einer Kreisſäge zu nahe, die ihm das vordere Glied des Mittelfingers der rechten Hand abſchnitt. Fünf Körperverletzungen— verübt auf der Wald⸗ hofſtraße, im Hauſe J Za, 9 durch Schlagen mit einem Stock, in der Wirtſchaft E 1, 12 durch Hauen mit einem Meßgerſtahl, im Hofe des Hauſes Neckarauerſtraße 81 in Neckarau und im Hauſe Zwerggaſſe 15 in Sandhofen— gelangten zur Anzeige. 5 Unaufgeklärter Diebſtahl. Entwendet wurden im der Nacht vom 25. zum 26. ds. Mts. in einem Hotel am Bahnhof 2 Perſerteppiche im Werte von 10000 Mark. Der Dieb ließ 2 Kopfpolſter aus einem Eiſenbahnwagen 2. Klaſſe am Tatort zurück. Um ſachdienliche Mitteilungen erſucht die Schutzmannſchaft. Motorendiebſtahl. Am 14. Auguſt wurde aus einer Halle in der Werfthallenſtraße 23/27 ein kleiner 2 PS⸗Motor, Marke Brown, Boveri u. Cie., Nr. 26001 entwendet. Um ſach⸗ dienliche Mitteilung erſucht die Kriminalpolizei Mannheim. Der Dieb befindet ſich hier in Haft. Verhaftet wurden 12 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen. Nus Ludwigshafen. Erkrunken. Geſtern abend halb 10 Uhr fuhren die zwei Brüder Ludwig und Karl Helwig mit einem mit Kohlen be⸗ ladenen Nachen ſtromaufwärts auf dem Rhein, wobei ſie mit dem Nachen an ein verankertes Schiff ſtießen. Der Nachen ſaͤnk und die beiden Brüderſ ertranken. Ueber die Herkunft der Kohlen beſteht noch keine Gewißheit. Nus dem Lande. * Karksruhe, 24. Aug. Geſtern nachmittag nahm der Sohn eines hieſigen Schloſſers in der ſeines Onkels in einem unbewachten Augenblick ein geladenes Terzerol aus einem Klei⸗ derſchrank, um damit zu ſpielen. Dabei enklud ſich die Waffe; die Kugel drang dem Knaben ins Herz und verurſachte ſeinen ſofor⸗ tigen Tod. X Kirchhofen b. Staufen, 25. Aug. Die Regentage der letzten Woche haben die Reife der Trauben gefördert, ſodaß bald mit dem Herbſten begonnen werden kann. pfalz, heſſen und Umgebung. )0 Freudenſtadt(Württemberg. Schwarzwald), 26. Auguſt. Reichspräſident Ebert iſt vorgeſtern vormittag zu latägigem Erholungsaufenthalt hier eingetroffen und im Hotel Waldeck abge⸗ ſtiegen. In ſeiner Begleitung befinden ſich Miniſterialdirekror Dr. Meißner und der würktemb. Geſandte in Berlin Hildenbrand. Der Präſident führt während ſeines hieſigen Aufenthalts die Geſchäfte Sportliche Nundſchau. Inkernaliongles Rennen zu Baden⸗Baden 1921. i Badeu⸗Baden, 26. Aug. Der Internationale Klub hat an den hieſigen Stadtrat die Mitteilung gelangen laſſen, dat für das nächſte Jahr(1921) die Abhaltung der internationalen Rennen auf dem Rennplatz Iffezheim in ſichere Ausſicht genommen ſei und zwar unter der daß ſeitens der Stadtgemeinde und der Bürger⸗ ſchaft ein angemeſſener, d. h. gegen früher erhöhter Beitrag geleiſtet und die im bisherigen Umfange gewährt wird. Man kann wohl bei der Bedeutung der Rennen annehmen, daß dieſe Be⸗ dingungen kein Grund für ein Scheitern der Rennen bilden. Pferderennen. *Magdeburg, 26. Aug. Elbe⸗Preis. 1500 M. 1000 Meter. 1. Ji(Oleinik), 2. Smaragd(Müller), 3. Pirol(Schläfke). Unplaztert: Parſimonia, Anker, Sankt Pauli, Maunta, Zenobia, Coronna. Tot.: 28:10; 12, 13, 17:10. Wö Jagdrennen. Herrenreiten. Ehrenpreis und 15000 M. 4000 Meter. 1 Küraſſer (K. v. Weſternhagen), 2. Blindgänger(Rittm. Braune), 3. Manchen(Panſe Beſ.). Unplaziert: Jringa, Philomele. Tot.: 62:10; 23, 22:10.— En ⸗ adin⸗Ausgleich. 20 000 M. 2200 Meter. 1. Florett aſten⸗ erger), 2. Oneida(Olejnik), 3. Neulüß(Stolpe). Unplaziert: Hüteger, Wigamur. Tot.: 17:10; 13, 16.10.— Germanig. 30 000 M. 1000 Meter. 1. Blau und weiß(DO. Schmidt), 2. Teufelroſe(Raſtenberger), 3. Famos(Grütz). Tot.: 12.10.— Preis von Lui Verkaufsrennen. 18 000 M. 1350 Meter. 1. Narew(O. Müller!, 2. Veſper(Raſtenberger), 3. Givet(Kaſper), Unplaziert: Alexis, Moritz, Sonnenblume, Hexengold. Tot.: 14:10; 11, 16, 14:10.— See Ausgleich. 28 000 M. 1600 Meter. 1. Flamme(Huguenin), 2. Konrad(O. Müller), 3. Dalaj Lama(Raſtenberger). Unplaziert: Halunke, Sperber, Margrit, Faſchingsfee, Ja preſto, Leßenskünſtler. Tot.: 35:10; 15, 14, 18:10.— Preis von Roſengarten. Jagdrennen. Ehren⸗ preis und 15 000 M. 3600 Meter. 1. Roſenmaid(Rittm. Braune), 2. Zlota Lipa(K. v. Weſternhagen), 3. Igazgato(Freeſe). Unplaziert: Seebrügge. Tot.: 31:10; 13, 13:10. Pferdeſport. Sr. Skarabae, der vorzügliche Hengſt des Freiherrn v. Oppenheim, hat auf dem Transport von den Kölner Rennen nach Berlin einen Unfall er⸗ litten. Der Saphir⸗Sohn wurde beim Rangieren. im Eiſenbahnwagen gegen eine Wand geſchleudert und zog ſich hierbei Quetſchungen des rech⸗ ten Schultergürtels zu. Der Hengſt dürfte wohl kaum noch in dieſem Jahre laufen können. Rabſporf. sr. Die Radrennen zu Eſſen, die am Sountag verregueten, kamen am Dienstag abend zum Austrag. Auch diesmal war die Veranſtaltung wenig vom Wetter begünſtigt. Der Beſuch war daher nur ſchwach. Die Nennen ſelbſt, an denen die aus den Vorläufen der Deutſchen Meiſterſchaft ausge⸗ ſchiedenen Dauerläufer teilnahmen, verliefen ohne Zwiſchenfälle. Die Er⸗ gebniſſe ſind: Sportpreis, 10 Km.: 1. Lewanow:15, 2. Thomas 200 Meter, 3. Bauer 830 Meter, 4. Sawall 900 Meter zurück.— Stunden⸗ rennen: 1. Sawall 73,250 Km.(Continental⸗Reifen), 2. Bauer 70,400 Km., 3. Thomas 68,300 Km., 4. Lewanow(in der 90. Runde aufgegeben). — Preis der Stadt Eſſen, 3 Läufe: Geſamtergebnis: 1. Wilde, 2. Nöcker, 3. Skodda. Schwimmen. sr. Neuer deutſcher Schwimmrekord. Im Deutſchen Stadion unter⸗ nahm der bekannte Schwimmer Kellner(Spandau 64) einen Verſuch, den deutſchen Rekord im 400⸗Meter⸗Rückenſchwimmen von 6 Min. 50, Sek.(aufgeſtellt von Auriſch, Berl. Sch.⸗Kl. am 16. 6. 07 im Kochfee, Char⸗ lottenburg) zu verbeſſern. Der Verſuch gelang. Kellner erreichte rie Zeit von 6 Min. 32 Sek. FJußball. + 5— Boruſſia Erfurt. Zum letzten Privatſpiel vor den Verbandsſpielen hat der Mannheimer Fußballklub„Phb; niz“ ſich die Ligamannſchaft der Sportabteilung„Boruſſic“ der Exr furter Turnerſchaft für Samstag nachmittag verpflichtet, Die Gäſtemannſchaft, die beſte mitteldeutſche Ligaklaſſe repräſentiert, bei Saiſonſchluß ſowie beim jetzigen Beginn durchweg glänzende Reſultate erzielt, ſodaß es der Phönixligaelf, welche auch diesmal mit eptl. weiterer Verſtärkung auf dem Plan erſcheinen wird, ſehr ſchwer fallen dürfte, gegen die prächtig kombinierende Erfurter Elf ſiegreich zu beſtehen. Sportplatz J. C. 1908 e. V. Lindenhof(am alten Gaswerk, Halie⸗ ſtelle Straßenbahn Linie 7, Neckarauer Uebergang). Kommenden Sonntag findet die Wiederholung des infolge Dunkelheit abgebrochenen Qualiftka⸗ tionsſpiels ſtatt. Wie man hört, wird Mannheimer Fußball⸗Geſellſchaft 1913 ſowohl wie Verein für Bewegungsſpiele Waldhof in veränderter Auf⸗ ſtellung antreten.(Näheres im morgigen Mittagsb att.) Akhletik. sr. Deutſche Schwerathletikmeiſterſchaften. Die am Sonntag zum Teil verregneten Deutſchen Schwerathletikmeiſterſchaften wurden am Montag fortgeſetzt und zu Ende geführt. Die Ergebniſſe des Tages waren: Lingen: Federgewicht: J. Reichmeier(Sp.⸗Vg. Nürnberg), 2. Müller(Mainz). —,eichtgewicht: 1. Neidingen(Tuttlingen), 2. Timvel(Hornberg).— Leichtes Mittelgewicht: 1. Ketzer(Duisburg), 2. Münch(Untertürkheim). — Wanderpreis für die Höchſtzahl von Preiſen: Sp.⸗Vg. Untertürk⸗ heim.— Nach Durchſicht der Kampfrichterliſten hat ſich die Plazierung in den Muſterriegen⸗Arbeiten wie folgt geändert: Unterſtufe: 1. V. f. 2. Feuerbach, 2. Kraftſp.⸗V. Waiblingen.— Oberſtufe: 1. Kraftſportperein Untertürkheim. Olympiade. r. Olympiſche Spiele.— Zwei neue Weltrekords. Auch die weiteren Entſcheidungen der Olympiſchen Spiele, in denen zwei neue Weltrekords aufgeſtellt wurden, konnten nicht darüber hinwegtäuſchen, daß das Fiasko der Spiele durch den Ausſchluß der Mittelmächte immer größer wird. Und tatſächlich vergeht nicht ein Wettbewerb, in welchem Deutſch⸗ land nicht Platzausſichten gehabt hätte. Zu berückſichtigen iſt allerdings, daß die Amerikaner mit einem für ihre Verhältniſſe— nach dem Maßſt rbe der Vorkriegszeit gemeſſen— mäßigen Material vertreten ſind. Die Er⸗ gebniſſe der letzten Tage waren: Vierter Tag: 110⸗Meter⸗Hürdenlaufen: 1. Thomſon(Amerika) 14,8 Sek.(Weltrekordl, alter Rekord 15 Sek.), 2. Baron(Amerika) 1 Meter, 3. Murray(Amerika) 54 Meter, 4. Wildſon (Neu⸗Seeland), 5. Smith(Amerika), 6. Chriſtienſſen(Schweden).— Kugelſtoßen: 1. Parolla(Finnland) 14,87 Meter, 2. Niklander(Finnland) 14,55 Meter, 3. Liverſedge(Amerika) 14,15 Meter, 4. Mar Donald (Amerika) 14,08 Meter, 5. Nilſſon(Schweden) 13,87 Meter, 5. Tammer (Spanien) 13,60 Meter.— Weitſprung: 1. Petterſon(Schweden) 7,5 Meter, 2. Johnſon(Amerika) 7,095 Meter, 3. Abrahamſon(Schweden) 4,08 Meter, 4. Templeton(Amerika) 6,95 Meter, 5. Aaſteſt(Norwegen) 6,88 Meter, 6. Frankſon(Schweden) 6,78 Meter.— 10⸗Km.⸗Gehen: 1. Frigeſio(Italien) 48:10,2, 2. Cearmen(Amerika) 250 Meter, 3. Grun (England), 4. Maſter(Canada), Hahir(England).— Fünfter Tag: Ham⸗ merwerfen: 1. Pat Ryan(Amerika) 52,875 Meter, 2. Linda(Schweden) 48,43 Meter, 3. Bennet(Amerika) 48,23 Meter, 4. Sennſon(Schweden) 47,29 Meter, 5. Mae Grath(Amerika) 46,67 Meter, 6. Nicholſon England 45,70 Meter.— 1500⸗Meter⸗Laufen: 1. Hill(England):01,8, 2. Baker (England) 4 Meter, 3. Shields(Amerika) 2 Meter, 4. Vohralit(Tchecho⸗ ſlowakei), 5. Lundgreen(Schweden), 6. Ray(Amerika).— Sechſter Tag: Stabhochſprung: 1. Coſſe(Amerika) 4,09 Meter(Weltrekord, alter Rekord 4,04 Meter), 2. Peterſen(Dänemark) 3,75 Meter, 3. Mayer(Amerika 3,70 Meter.— 400⸗Meter⸗Laufen: 1. Boodring(Amerika) 22 Sek., 2. Pad⸗ dock(Amerika) Bruſtbreite, 3. Edward(England), 4. Murphiſon(Amerika). .400-Meter⸗Laufen: 1. Rudd(Südafrika), 2. Butler(England), 3. Eng⸗ dahl(Schweden), 4. Shears(Amerika).— 10⸗Km land) 31:54, 2. Guillemot(Frankreich), 3. Wilſon(England), 4. Modderino (Italien). 1 sr. Olympiſche Spiele in Antwernen. Zu dem klaſſiſchen Mara⸗ Läufer dem Starter. thonlauf über 42 Km. ſtellten ſich 76 wurde der auch in Deutſchland bekannte Finnländer Hannes Kohle⸗ mainen. Briefkaſten. (Anfragen ohne Namensnennung beantworten wir nicht.) „Joſef Pf., Hier. Wenden Sie ſich an die Verſorgungsabteilung (früheres Bezirkskommando) Mannheim in G 7, wo Ihnen ſicherlich Aus⸗ kunft auf Ihre Frage erteilt wird. B. L. Käfertalerſtr. Ihre Anfragen können wir nicht beantworten. E. 100. Das Wohnungsamt befindet ſich in F 3, 18, dort erhalten Sie über alles gewünſchte Auskunft. 2. B. 13. 1. Wenden Sie ſich an das hieſige Lebensmittelamt; 2. an das hieſige Bezirksamt und 3. an das Mieteinigungsamt, wo Ihnen über alles Auskunft erteilt wird. Fiſchhalle J. Sch. Beim ſtödtiſchen Preisprüfungsamt wird Ihre An⸗ eee k. Güterhallenſtraße. Si An⸗ .., M.., erhallenſtra e wollen ſich mit en fragen an die Steuer⸗Auskunftsſtelle, Schloß, linker 1 2.— Zim⸗ 5 A K. f. Nu der Kanzlei d Konſ „45. Auf der Kanzlei des ulats in E er⸗ halten Sie die gewünſchte Auskunft 2271 17 H. Beim hieſigen Bezirksamt, Zimmer Nr. 40, 2. Stock, erbalten Sie die gewünſchte Auskunft. J. W. 89. Um Ihre Fragen zu erledigen iſt es belle wenn Sie auf unſerer Redaktion vorbeikommen. Sie können dann den in Frage kommen⸗ den Artikel ſelbſt nachſehen. Wetiternachrichtendienſt der badeſchen Landeswelterwarte in Beobachtungen bom Freltag, den 27. Auguſt 1920, s uhr morgens(METZ) Auf Grund land⸗ und funkentelegraphiſcher Melbungen. Luftdruck Wind Kiederſch Temp. 88 ae e ichtg.J Süirt Wetter dchien Hamburg 1766.0 13 N—25 bedeckt 05 7385.7 14 NNO mã Regen 5 erlin————— füner, e e aee eer 7 nchen—— 5 ⸗ Wa Kopenhagen. 763.0 15 NNu ſchwach wolklos 7 Stockhom.. 765.4 14 NNO 1— vedeckt 88„ 766.4 16 8 ſchwach halb bed. 0 ODb)) 5.„4„—————— Baris 770.0 19 Oſſchwach bedeckt Marſe 400 15 NW 5— wolklos ürich. 766.0 11 N chwach heiter 17 len 759.7 1³ WIſfriſchbedeckt Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7ꝛs morgens) ——— 7 Sees druck 3 2 DBe⸗ 500 merkunge: e Nich eturt 8 285 Wertheim.. 151 7665] 12 19 1 Wiſchm..5 Königſtuhl1271————-—-—— Karlsruhe...2137673] 12] 18 11— ſtill 5 Baden⸗Baden 563 767.3] 12] 15] 1180 ſſchw. N. 0 Villingen.. 715 767.5f 14 5 N mäß. wa.— Feldberg. Hof 1281656.0 5 10 4No ſſchw. aun. 0 St. Blaſien. 780— 71 15 414—. de.“(—. Allgemeine Witterungsausſichten. Unter dem wachſenden Einfluß des weſtlichen Hochdruckgebiele ließen geſtern die Regenfälle faſt überall nach. Nur im Badenſ gebiet iſt es noch zu Niederſchlägen gekommen. In ganz Furdps wehen nördliche Winde, ſodaß das kühle Wetter anhält. Da* weſtliche Hochdruckgebiet weiter oſtwärts ausbreitet iſt mit iger Aufheiterung zu rechnen. * Zeitweiſe heiter, trocken, nach kalter Nacht am Tage wärmer. ⸗Laufen: 1. Numi(Finn⸗ Vorausſichtliches Wetter bis Samstag, 28. Auguſt. nachts rageggggseeecee 7J7TVTꝓõFFEkrj!!! — Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend ⸗Ausgabe.) 5 5. Seite. Nr. 383. Freitag, den 27. Auguſt 1920. andelsbſaff Wirtschaftsorganisation. Aus dem Ruhrgebiet geht uns der folgende beachtens- Werte Aufsatz zu: Daß Deutschland kein zentralistischer Staat ist und keine Zentralistische Wirtschaft bildet, wie etwa Frankreich, ist bei- nahe ein Gemeinplatz. Bei der fröhlichen Unbekümmertheit, mit der wir in Deutschland unsere theoretische Erkenntnis zu Praktischer Unfruchtbarkeit verurteilen, bleibt diese Wahrheit aber bei unseren tatsächlichen Magnahmen meist unbeachtet. Selbst wenn man von allen offenbaren Torheiten, allen Kor- züptionserscheinungen absieht, muß man sich klar darüber sein, daß das System des Zentralismus, das Berlin zu einer Art Zentralsonne zu machen sucht, die über Gerechte wie Un⸗ Serechte scheint, unseren Lebensbedingungen und Ueberliefe- rungen widerspricht. Scharf zeichnen sich in Deutschlaud geschlossene und be- deutsame Wirtschaftsgebiete ab. Wer im praktischen Leben steht, weib, wWwas das sächsische, das bayerische, das rheinisch- Lestfälische Wirtschaftsgebiet und andere, was so eigenartige ebilde wie die Hansastädte zu bedeuten haben. Frotzdem — 5 das von den Regierungsstellen praktisch unbeachtet ge- Sen. Was folgt daraus? Wenn wir an unsere Wirtschafts- Ar ganisationen herangehen und sie richtig aufbauen Nollen, so sollen sie ein Spiegelbild der wirklich kätigen Wirtschaftskräfte sein. Die Verfassung zeigt uns wenigstens andeutungsweise den Weg. Sie erwähnt un Artikel 165 die Bezirksarbeitertäte, die mit den Unter- dehmerorganisationen zu Bezirkswirtschaftsräten zusammenzutreten haben werden. Es kann nun keine Rede Hepon sein, diese Bezirkswirtschaftsräte, wie man es an amt- ſehen Dienststellen zu beabsichtigen scheint, als Wirtschafts- anhängsel unserer politischen Bureaukratie aufzuziehen, sie etwa an die Regierungspräsidenten oder die Provinzialinstan- Lzen anzuhängen.. Unsere Wirtschaft braucht eine Organisation ales den Ausdruck ihres eigensten Wesens. Die Bezirkswirt chaftsräte haben nichts zu tun mit politischen und Verwal- zungsgrenzen. Sie müssen sich decken mit den Grenzen der eutschen Wirtschaftsgebiete und sich auf ihnen aufbauen. R Auf diesen Bezirkswirtschaftsräten wieder muß sich der eichswirtschaftsrat aufbauen. Aueh muß man diesen Körper- Schaften die Möglichkeit einer wirklichen Verwaltung auf ihrem eigensten Gebiete, dem der Wirtschaft, gehen. Hier haben sie große Aufgaben zu erfüllen. Es heißt, an dtelle der nicht mehr leistungsfähigen Städte neue u. leistungs- Wise Lastentrsger der öffentlichen Bedürfnisse schaffen. btschaftlich, nicht politisch organisierte Körperschaften wie Landes- oder Bezirkswirtschaftsräte verfügen über ganz be⸗ ondere Einnahmequellen, wenn man sie tatsächlich frei wirt- chaften laßt. R Aber kein Leisten paßt für alle Schuhe. Wir haben in cheinſand-Westfalen ein ausgesprochenes Produktionsgebiet, 7 Welehem die industrielle Erzeugung alles andere überwiegt. * folgt ganz anderen Gesetzen als etwa ein landwirtschaft- Nhes Produktionsgebiet oder ein Wirtschaftsgebiet, dessen menn eine Riesenstadt wie Groß-Berlin bildet, und das mehr weter dem Gesichtspunkt der Verbrauchswirtschaft betrachtet werden muß. Es ist also unmöslich, etwa im Wege der Ce-· (stegebung allen diesen Wirtschaftssebieten eine einheitliche Arsanisation aufzudrücken. Wir werden eine weitgehende eintonomie zugestehen müssen, welche durch reichsgesetzliche inheitliche Bestimmungen geregelt wird. en Wegzur Rettung werden wir nur finden, wenn es uns zum Geckanken der Selbstverwaltung zurückfinden. § Träger unsere größten Männer gewesen sind. Diese Helbs rerwaltung aber bedeutet Abwälzung von Staatsaufgaben zu selbständige Körperschaften innerhalb des Staates, die nach genem Recht verwalten und wirtschaften. er Aufbau muß von unten nach oben, von außen nach aunen geschehen. Aus der wirtschaftlichen Selbstverwaltung choffen wir unsere nationale Erneuerung. Börsenberichte. Frankfurter Wertpapierbörse. Frankfurt, 27. Aug.(Drahtb.) Zu Beginn des lieutigen rsenverkehrs machte sich eine lustlose Stimmung bemerk⸗ a, und auf fast sämtlichen Gebieten blieb die Kursbewegung Wir 1 des Nle %, Kolonialpapiere sind etwas belebter, Neu-Guinea 870, Sloman-Salpeter 2400, Südsee-Phosphat 1925, Deutsche Petro- leum 1300—1280. Julius Sichel fanden Beachtung, 1270. Mexi- kaner bewahrten feste Haltung, 5% ige Tamaulipas stark an- ziehend. Im weiteren Verlaufe beanspruchten Chemische Goldschmidt das Interesse der Börse; sie wurden im freien Verkehr bis 420 gesucht. Zellstoff Waldhof 368. Bei regen Käufen am Devisenmarkt zeigte sich nach der vorübergehen- den Befestigung Neigung zur Abschwächung. Der Einheits- markt lag wesentlich ruhiger, doch ist vorwiegend gut be- hauptete Tendenz vorherrschend. Montanpapiere unterlagen Schwankungen. Laurahütte 325, minus 18%, 39% ige Goldmexi- kaner 421, 596ige Silbermexikaner 330, 4% ige Irregation 262. Privatdiskont 4% Berliner Wertpapierbörse. Berlin, 27. August. Orahtb.) Da die Kauflust des Privat- publikums für Kassapapiere immer noch anhält, zeigte die Börse noch durchweg ein festes Aussehen, obgleich auch in den bisher verschiedentlich gehandelten Papieren sich Realisationsneigung bemerkbar machte, so daß die Kursbildung nicht mehr einen ge- schlossenen Zug nach oben aufwies. Für Montanwerte hat das spekulative Interesse etwas nachgelassen und sich nach vorüber- gehender Betätigung in Kolonialpapieren dem Schiflahrtsmarkte zugewandt. Von Montanwerten behaupteten Bochumer und Bu- derus ihren Kursstand und konnten deneelben sogar etwas er- höhen, ebenso zogen die meisten oberschlesischen Werte etwas an, wogegen Rhein. Kohlen etwas stärker nachgaben. Von chem. Werten waren vorübergenend Goldschmidt stark begehrt, doch konnte der höchste Kursstand nicht behauptet werden. Elektro- werte lagen still. Gebr. Böhler und Deutsche Waffen waren in⸗ folge von Nealisierungen, namentlich erstere, nachgebend, wo⸗ gegen Rhein. Metall anzogen. Von Kolonialwerten erreichten Slo- man teilweise 2400, der dadurch stark angeregte Markt fiel aber bald wieder in seine alte Leblosigkeit zurück. Von Schiffahrts- werten stiegen Hansa und Nordd. Lloyd wesentlich. Valutawerte waren fester im Einklang mit der abermaligen Erhömmg der Auslandsctevisen. Der Rentenmarkt lag still und wenig veründert. Berliner Produktenmarkt. Berlin, 27. Aug.(Drahtb.) Die heute erschienene Bekannt- machung über die Freigabe des Mais regte das Interesse für diesen Artikel etwas an. Im Geschäft mit Erbsen hat sich wenig geändert. für andere Sorten von Hülsenfrüchten zeigte sich etwas mehr Nachfrage. In Reis ist es noch nicht zu wesentlichen Abschlüssen gekommen. Oelsaaten lagen wie⸗ derum fest, und besonders war Raps zu erhähten Preisen vom Westen gefragt. Der Begehr nach Futtermitteln verschiedener Art blieb bestehen. Wirtschaffliche Nundschau. Die Lage in der Schuhindustrie. Mit dem Preisabbau im Schuhmachergewerbe scheint es wieder einmal vorbei zu sein. Das ständige Anziehen der Rohhäutepreise, die in jüngster Zeit immer mehr zum Durch- bruch gekommene lebhafte Nachfrage am IJ.edermarkt hat die garlze Branche aus dem bisher recht stillen Geschäftsgang in nicht geringe Aufregung hinübergeleitet. Alle guten Erund- sätze und alle Beschlüsse der Verbände der lederverarbeiten- den Industrien, die noch vor wenigen Monaten der Welt be⸗ kanntgegeben wurden, sclieinen hinfällig geworden zu sein, und kein Mensch in der Branche denkt heute mehr an Preis- abbau. Nach alledem ist über kurz oder lang mit einer neuer- lichen Preiserhöhung für Schuhwaren zu rechnen, und die jüngste Bek anntmachung des Verbandes der Schuhwaren- händler läßt wohl keinen Zweifel darüber. Zuvor aber soll ja die Erhöhung erst kammen, und es dürfte schon heute keiner- lei Zweifel darüber bestehen, wie diese eventuelle Erhöhung der Schuhpreise in der Bevölkerung aufgenommen werden wird. Es sei hier an den seinerzeit in Frankfurt a. M. von den Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbänden der Lederindustrie, der Schuhindustrie, des Schuhgroßhandels und des Schuh- kleinhandels in der dortigen Handelskammer gefaßtenBeschlufß erinnert, wonach die Vertreter dieser Verbände erklärten, daßg sich die Verkaufspreise der Schuhwaren auf den jeweiligen Häute- und Lederpreis aufbauen müssen unter Berücksichti- gung eines bescheidenen Zuschlags für Unkosten und Gewinn. unheimer General-Anz eiger ———————.— Werke G. m. b.., Hönningen., Rh. Von den neu aus- zugebenden Aktien werden verwandt: 3000 Stück als Gegen- wert der im Wege der Fusion zu erwerbenden Metallhütte in Duisburg, 1000 Stück als Gegenwert gegen die noch zu er- werbenden sämtlichen Anteile an der Zinnhütte in Duisburg von der Metallbank und Metallurgischen Gesellschaft, weitere 1000 Stück gegen die zu erwerbenden 1,8 Mill.& Stammanteile der Bleihütte Call, 1250 Stück für die Stammanteile der Farb- werke Höänningen. Die restlichen 4730 Stück sollen einem Bankenkonsortium überlassen werden, und zwar zu pari, gegen Uebernahme der auf diesen Teil der Erhöhung entfallenden Kosten. Das Konsortium hat die Verpflichtung zu übernehmen, 4 Mill. 4 der neuen Aktien den bisherigen Aktionäàren derart anzubieten, daß den Besitzern von je 2 alten Aktien zu 500 oder einer alten von 1000 das Anrecht auf den Bezug einer neuen Aktie zum Kurse von 1109% zufällt, ferner 450 o00 neue Aktien den bisherigen Besitzern der Stammanteile der Farb- Werke Nönningen G. m. b. H. pro rata ihtes Besitzes zu 110%% anzubieten. * Tafel-, Salin- und Spiegelglasfabriken,.-G. in Fürth 1. B. Nach dem Bericht des Vorstandes für das am 30. April abge⸗ laufene Geschäftsjahr 1919/20 machte sich unter der verschärf- ten die Not an Rohstoffen außer- ordentlich fühlbar, insbesondere aber an Brennstoffen, und es bedurfte aller Anstrengung, um die eingeschränkten Be- triebe durchzuhalten. Wenn es trotzdem gelungen ist, ein zu- friedenstellendes Ergebnis zu erzielen, so ist dies den modernen Anlagen der Gesellschaft zu danken, welche die größtmögliche Ausnützung der teueren und minderwertigen Brennstoffe ge-⸗ statten, ferner demflotten Absatz der Erzeugnisse, insbesondere direkt und indirekt nach dem Auslande, wobei der Gesellechaft der hohe Kurs der fremden Währung zu gut kam. Der Warengewinn stieg im Jahre 1919%0 auf 4 528 646 ½(im Vorjahr 1 378 264). Dazu treten 7434. (6798) Pachten und 31 821/(228 860) Vortrag. Dagegen erkorderten Handlungsunkosten, Steuern, Versicherungs- prämien, Gehälter usw. 1 795 581„(434 320). Nach Ab- schreibungen von 102 3718(101 685 verbleibt ein Rein- gewinn von 2 670 032(1%% 926), der wie folgt ver⸗ wendet werden soll: Zur Auffüllung der gesetzlichen Rücklage 51 00 A, 40% Dividende(i. V. 35%) 1360 000 (595 000), Gewinnanteile an Vorstand u. Aufsichtsrat 797 298 (451 105) A, zur Verfügung des Vorstandes für Beamte, An- Sestellte, Arbeiter usw. 300 000 A, Vortrag auf neue Rechnung 161 737(31 821). Aufhebung des Kruppschen Kontors in Rotterdam. Das seit Jahrzehnten in Rotterdam bestehende„Komptoir, für Kruppsche Spedition und Reederei“, das vor allen Dingen die Erzimporte der Firma Krupp besorgte, wurde aufgehoben. Das „Handelsblad“, welches das Verschwinden des Büros bedauert, ersieht in dem Vorgang eine Folge der veränderten Wirtschafts- lage Deutschlands und der schlimmen Valutaverhältnisse. Neuregelung der Kohlenversorgung. Der Reichskohlenrat beschloß, die bestehenden Verbrauchsanweisungsmengen in Steinkohle auf 70% au reduzieren, die anderen 30% dagegen nur in Braunkohle oder Braunkohlenbriketts aus Sachsen und Mitteldeutschland zu liefern. Zukünftig sollen sämtliche Braunkohlen nur noch aus dem Kontingent geliefert werden. Den Zechen ist die Lieferung von Magerfeinkohle außerhalh des Kontingents nicht gestattet, weil die Entente auch diese Kohlensorte für sich fordert. Heueste Drahtberichte. Preiserhöhung für Messing. r. Düsseldorf, 27. Aug.(Eig, Drahtb.) Die vereinigten Messingwerke Deutschlands erhöhen mit sofortiger Wir⸗ kung die Preise für Messingbleche um 150„l auf 2250 und kür Messingstangen auch um 150 auf 1300 Mindestgrund- preis pro 100 kg. Vom Gladbacher Garnmarkt. r. Düsseldorf, 27. Aug.(Eig. Drahtb.) Die Nachfrage ist in letzter Zeit nicht mehr so lebhaft wie zuvor. Es scheint, dal die notwendigen Aufträge bereits verteilt sind. Dureu diese Bestellungen ist die Beschäftigung der Spinnereien auf ungefähr 2 Monate gesichert. Dividendenvorschlage. Jeheiden. Auf dem M. kti kt fehlt Kauf- n 1 85 den. Aut dem Montansktienmarkt fehlte es an Ka Man muß es der Branche selbst überlassen, ob sie eine weitere ſst, und bei den gestrigen Kursen trat bei Mannesmann. 110 füllte La 1. Düsseldorf, 23. Aug.(Eig. Drahtb.) Der Auisichtsrat Verteuerrung der Ware und gefüllte Läger vorzieht oder aber urahü ächere Tendenz hervor, Wäh-; 555; 3 Fr. der Gladbacher Wollindustrie-.-G. München-Eladbach bean- 1 uͤtte und Oberbedarf schwächere Tende ervor, die Ware zu Preisen absctzt, die es der Bevölkerung ermög- e 5 ſuch sich bei B ke Kauflust zeigte und sich f: tragt 30% Dividende gegen 20 im Voriahre.— Der Aufsichts- ei Bochumer erneut starke Kau 8 lichen, Schuhwaren zu kaufen. ümeufolge wieder eine Kursaufbesserung durchsetzte. Bude- rat der Maschinenfabrik Westfalia in Gelsenkirchen beantragt Ueröftpeten 424 und stiegen bei größeren Umsätzen bis 436. Bensberg-Gladbacher Bergwerks. Verein Berzelius 10% gegen 12½ 656 Bonus im Vorlahre. Warler-Motoren zogen etwas an, auch 80 5 in 2 00 7 ee 7. 7 ne 18 2— 5 2— en ca. 3% höher, dagegen A. E. G. 496 niedriger. Berg-] Die außerordentliche Generalversammlung. welche über die auptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Ghe, Licht u. Kraft zcgen etwas an. Lahmever waren zu Verschmelzung mit d et Metallhütte in Duis⸗ Verantwortlich für Politil: Dr. Fritz Goldenbaum; für Feuilleton; asben Kursen gesucht. Unter den chemischen MWerten bur g Leschluß fassen soll. wird nunmehr auf den 17. Sep- A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Richard angten Bad. Anilin und Farbwerke Höchst gebessert. Scheide- tember nach Köln berufen. Ferner soll das Aktienkapital von Schönfelder; für Handel: J..: Franz Kircher; für Anzeigen: Kayl Hügel. Fch Alt behauptet. Schiffahrtsaktien lagen vernachlässigt. Berzelius um 11 auf 15 Mill. A erhöht werden. Weiter ist ge- Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger Autungbahn 667, minus%. Deutsch-Hebersee 830, minus Uplant der Erwerb von 184 Mill. Stammanteilen der Far-· G. m. b.., Mannbeim. E 6, 9. —— Dir.] 26. 27. 5 Olevidenden-Werte Dir. 25. 27. D K n Berliner Börse. Elb evisen-Kurse. urdrter Bürre. Transport-Aktien. Trangp.-Aktien. Dis, n 6me J 100 der Lendeewaähbrung in Niarieh aeinsliehe Werte.] Sohentüng Festvsrinsſiche Werte, Schentüngbehn. 0 670.2809.— Sie f. 2. Int. ee ee WorNer Deenn 00% dische. 25. 27. Hamb.-Am. Psketf.— a) Relchs- und 26. 27. Alig Lok.-.Stralb. 6—.—.23 Eschweiler Bergw. 12 318.—326.— 1 Mannf.. 150 /0 0g Norcd Clog. 1—5— Sr. Berl. Straſlenb. J½ Feſten S Sulltessusg 10 410.—f410. Fir dranſche Nünz T Nur T.Aagtel E Taetet ec dee d e eee 8% D. Schstzenw. Ser. 2290 Sbad. Stsetbade d. 54½ 28—l1 50 Frledflehshütte... 29 1080000 ne arit18.82r..G2AL Nel.l Sld. Bt % be. de etehsanf en e e% d0. Ser.l. 98.15] Jest. Stastselsend, 70 ISssmotoren Beutz 7 195.—200.— + 0 % d56 Industrie-Alctien. 870, 0. V* 5* 80.90J Jo, Südd. Comb.) 6—.—— Felewelder Egen, 10 Amsterdam. Rotterdam..168.75 1159.— 1536.501573.401876.60 e 20 Sron à Siiinger.. 8 4% 4e. S. UMbe: 570 Seade Segſe— f Ce eent Pepw... 4 f27.218.— Sstaa 113 icelba 156 r ansda Pgaeffſdon N 55—683.——]]]ꝓꝓꝓ Sd 42 f8 2Ge dede Fedebeel. 2829 280 Sasteſe 2Sesdde eg.:: 40 67—e Se 55 eidene V de.. nen Schelzeenst 20 e eee e 68.60 Prinz-Jeinriehbenn 8——LefsesbeimerSles, 49 428.8050.— Peiede, Jeaß Soedetaacl SirSfiesf-Sietir.. 0 84.60 Orbentdenn ae.—Solcschmidt, Th... 12 384.—408,— enste eecba e abnee:: er en, ee gdedg. Konsöln: Ceßt F. Wenndem 7 75% Freud. Konbols. 22 ll8g., Secam Bach.— 234 gect Hasepſaen. 8.—.89.— New-Vore 9% 0. Ch. Farb. Mühfheim 4 57.30 Hegss Fem e 15 Uen Kapfer,.. 10 339.—.— Pfls 1 ee 2 70.— Wbee 1915— 888 1256 4% Sechece Anehg. 72. Nerdd. Ileyd.. C i88J%171½ losat Fsen. 0 454404 Seane Aedeve 188d Sade, Oreptiggustr.%% Beyerisehe Anl. 68.75 8e800 Senkantler, Jeſeebeees 42 en aeee„Anl. Allg. Eleketr-Ges.. 10 802 3 Hesslehe Anieine.—.— 54.— Zerl. Handelg-Ges. 10 Leſiw. Aschersieben 30 432.— Wien, abgegt. %g e Seend-an Seſdmeng. 12 f 4% Pronlfurt. Stagtanl. 55.0 99.50 Semm,. Pieete. 2 Lottomſitrer Zergb. 0 307.. Nag et 4 2 Winke 175 Felten& Gullſeaume 10 4000 Mönchen. Stadtenl. 100..100.— Barmstädter Bank. 8 Leſn-foltweſſer. 15 329.30320.25 Sacfef oeee e Sahgeler 8 4% Frante kippotßeten- Zertsefe Bant. 13 Jebr. Lortigg... 18 228.—228.50 Saeej 96 eee Schdeer enen benleffengbriefe—.——.— Biegene Sanb 4. 49 ameer 4“ 4 547571.— ee 2½%% Oest.St.-.v. 1913 2 e eee Auslkndiseh Fltteid. credltbenk 8 e Franletertur Dewisen 3 0 do. Schatzenwels. Slemens à Halske. 12 b 55— 18 Natlonsibke. Otseh. 7 44— 9 rar Urter. 4% de deeee fledenh Labter,. 88e* Oecterr Schst. Hestert. Credlt. 8. Finte L femeng 282 e 9 Un N Junghans Gebr... 12 276.—250.0 enwelsung 3832 17 Reſchsbank ·8.79 Cadtele 17 15 Seld Bniet Seld Briet 5 Adler& Oppenhelm 29——% do. Goldrente.. 33.78 36.0 Industrie-Aktlen. othringer tiütte. N eee 10 00. St.Ste 130 Ceceiebuft Spter 700 d0. cony.Rente.. 21.— 21.- Accumulet.-Fabr.. 20 Nanneencbe 0 te. v. 1897 Lederwefke Rothe. 7½2..— 228.— 4/6% do. Siiberrente..— 25.— Adler& Oppenbeim. 20 Obefsohl, Eisb.-Bed. 6 Nortegen 684.25 685.75 dannidenden-Werte do. Sügd. ingb... 10 32⁵.— 4½% do. Papierrente..—. 20.23/ Adlerwerkns.. 102 do. Eisenind... 14 266 Binsmark 67.78 679.25 Sicl Altſen. Div. do. Spicherz... 19% a Adminiet-Anl. 70.—, 70.—.-G. Anll. Treptow 12 do. Kokswerke.. 17 Schweden 981.30 388 EVVVETTVVCCCCCCC00C0G%%% ¼ Aimet Peleg. 19 202.50208.— Wasghlnanf. kelexer 0 CVCCCTVCCCC Fheig. Sfaunoſe 12½850.—643.— ellen—— Fabede Sa 12 3082 de. Sed. Puntch 18% Fiientah ſi.. 100 80 02.—.025.-Oend. Jaseh. 10 Sba, tetale. Vore. 9..— Ne, Ne Fbsente-Ses.13 198.599375 Paimlermoter.... 8 4% do. Aniſiz. Anlelhe 188.— 185.— Badische Anlin. 18 Aheia. Stanlere. 6 3892588.. Pers 2 ianer Ssa:.. 19 fer 80182.— Casepibr. Sdlingen 9 40%½ do. 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Amtliche Bekängtmachungen Das Mannheimer Pferderennen betreffend. Für den Fuhrwerksverkehr während der Herbſt⸗ Pferderennen am 29. Auguſt und 1. und 5. Sep⸗ iember 1920 gelten dieſelben Vorſchriften wie bei dem Mairennen. Der Neckardamm wird für dieſe 3 Tage für die Strecke 1 55957 dem Rennplatz, von 1 Uhr mittags ab für den allgemeinen Verkehr geſperrt. uwiderhandelnde werden nach§ 121 P. Str. G. B. an Geld bis zu 60 M. oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Mannheim. den 18. Auguſt 1920. 385 Badiſches Bezirksamt— Polizeidirektion. Aadn am I. September 1920 b⸗treſſend. eptember l. Js. findet eine Zählung der Beſtände an Rindoieh, Schafen, Schweinen und Ziegen ſtatt. Wir machen darauf aufmerkſam, daß die Whnſe zur Auskunfterteilung verpflichtet ſind. Bei vorfätzticher oder fahrläſſiger Verletzung der Auskunftspflicht iſt empfindliche Beſtraſung an· gedroht; auch können vorſätzlich verſchwiegene Tiere im Urteil für den Staat verfallen erklärt werden. Mannheim, den 24. Auguſt 1920. Badiſches Vezirtzamt, Abteilung IIa. 9 Zum Vereinsregiſter Band VI§⸗J. 50„Stadt⸗ verdand der Geflügel⸗ und Brieftaubenzuchivereine von Mannheim nebſt Vororten“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Der Name des Vereins iſt geändert in:„Stadt⸗ verband der Geflügel⸗, Brieftauben⸗ und Kaninchen⸗ zucht⸗Vereine von Mannheim nebſt Vororten“. Mannheim, den 23. Auguſt 1920. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Jiad⸗ Verpachtung. 0 Dienstag, den 14. September ds. Js., nachmittags 2½ Uhr, wird auf dem Rathauſe die Ge⸗ meinde⸗Jagd beſtehend in circa 930 Hektar Wald, Ackerland und Wieſen auf weitere 6 Jahre öffentlich verpachtet. Hierbei wird bemerkt, daß nur ſolche Perſonen als Bieter zugelaſſen werden, welche ſich im Beſitze eines Jagdpaſſes befinden, oder durch ein Zeugnis der zu⸗ ſtändigen Behörde nachweizen, daß gegen die Erteilung des Jagdpaſſes ein Bedenken nicht obwaltet. 8 964⁰ Laudeubach, den 23. Auguſt 1920. Der Gemeinderat: Eberle. Spengler. 7 5 Glatt Harten. Heute wurodͤe unſere Lore e Or. 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