— 3 skau erhalten, 0 2 223 1920.— Nr. 387. Vezugsprei here M..—. Poſtbezug viertel Gef eit widerruflich. Poſtſch Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Die neue ruſſiſche ofenſioe. Paris, 30. Aug.(WB.) Nach einer Matinmeldung hat ie bolſchewiſtiſche Delegation in London erklärt, daß ſie aus oskau einen Funkſpruch erhalten habe, aus dem hervorgeht, daß die polniſchen Meldungen über die Verluſte er ruſſiſchen Armee ſtark übertrieben ſind. Die ruſ⸗ iſche Arme ſei jetzt umgruppiert worden und werde in en nächſten Tagen die Gegenoffenſive aufnehmen können. Abzug der Bolſchewiſten aus Wilna. Wilna, 30. Aug.(WB.) Die litauiſche Telegraphen⸗ agentur meldet: Geſtern abend erfolgte der Abzug der letzten ſ olſchewiſten. Ihr Verſuch, die verhafteten Litauer mit ich zu führen, wurde rechtzeitig entdeckt. Auf den energiſchen inſpruch der litauiſchen Abordnung und der gemiſchten ammiſſion wurden ſie zurückgelaſſen. Kowno, 30. Aug.(WB.) Die litauiſche Telegraphen⸗ agentur meldet: Ein geſtern eingetroffener, an den litaufſchen cMeralſtab gerichteter Funkſpruch der Einwohner Grod⸗ Is bittet um ſofortige Entſendung von Truppen nach derodno, damit die Stadt nicht in die Hände der ſich nähern⸗ en Polen falle. Die Ablehnung der ruſſiſchen Friedensbedingungen. Kopenhagen, 30. Aug.(WB.) Nach einem Telegramm 55 Warſchau vom 30. Auguſt heißt es in einer Note des nilhiſchen Miniſteriums des Aeußern, die pol⸗ dieſche Friedensdelegation lehnte am 27. Auguſt Soncuſſiſchen Friedensbedingungen ab, weil ſie gegen das lalöſtbeſtimmungsrecht der Völker und gegen die von Ruß⸗ bereits anerkannte Souvperänität Polens ſprechen und ne Einmiſchung in die innere Politik darſtellen. Ne Bolſchewiſterung Oftpreußens durch die übergelrelenen Ruſſen. Von Wilhelm NeméEny. ihre Die Bolſchewiſierung Oſtpreußens durch die Ruſſen nimmt mlern Fortgang, da die von den Behörden getroffenen Inter⸗ er ungsmaßnahmen nicht ausreichen und zahlreiche Gruppen Ortſcuſſiſchen Bolſchewiſten völlig frei und ungehindert in den ften und Wäldern der Grenzgebiete umherſtreifen. Die Frartaſtiken und Unabhängigen fraterniſieren ganz offen mit völle⸗ ruſſiſchen Geſinnungsgenoſſen, doch auch die übrige Be⸗ ſie erung verhält ſich zu den Bolſchewiſten freundſchaftlich, da 5 in ihnen die Retter dvon der Polentyrannei ſieht, vßan ganz unmenſchlich ſind die Drangſalierungen, die die Be⸗ ſclterung in Soldau und den übrigen ehemalig deutſchen Ort⸗ übelten Polens erduldet hat und die von allen Flüchtlingen kreinſtimmend beſtätigt werden. Die Bolſchewiſten haben uſcheinend vor ihrem Uebertritt Verhaltungsmaßregeln aus e wie ſie in Deutſchland aufzutreten haben. bol Friedrichsdorf wurde einwandfrei feſtgeſtellt, daß mehrere Ischewiſtiſche Kommiſſare von deutſchen Spartakiſten in leheilkleider geſteckt worden ſind. Auf dieſe Weiſe ent⸗ 9 0 die bolſchwiſtiſchen Kommiſſare der Internierung und ba nen ſich als Wölfe in Schafskleidern ungeſtört ihrer Pro⸗ Jandatätigkeit widmen. Spartakiſten und Unabhängige gab eifern miteinander, den Ruſſen Lebensmittel und Liebes⸗ en zuzuſtecken. Ein früherer Lehrer einer bolſchewiſtiſchen die bagandaſchule, namens Iwan Popom, erklärte ganz offen, ergetretenen Kommiſſare ſeien mit einer ganz beſon⸗ näher Aufgabe betraut worden, weigerte ſich aber, hierüber re Angaben zu machen. Wenn nicht ſchleunigſt energiſche dur umfaſſende Maßnahmen getroffen werden, ſo drohen die gern das freie Schalten und Walten der Volſchwiſten hervor⸗ zuſſſenen Zuſtände ſchwerwiegende Folgen zu haben. Die ha achen Kommiſſare hatten von Moskau aus den Befehl er⸗ lage n, die militäriſchen Kommandeure im Falle einer Nieder⸗ bei ſchießen zu laſſen. Bei einem Brigadekommandeur, der fümt Grenzäbertritt einen Selbſtmordverſuch verübte, wurden kaue iche ruſſiſchen Geheimbefehle gefunden, darunter ein Mos⸗ burz unkſpruch, demzufolge den Kommiſſaren aufgetragen det bä⸗ alle Offiziere hinzurichten, die die Niederlage verſchul⸗ mit Witen und verdächtig ſeien, im geheimen Einvernehmen beträ rangel zu ſtehen. Die Zahl der übergetretenen Ruſſen Veungt etwa 80 000. Dieſer Zahl gegenüber ſind die zur ung beorderten 2 Reichswehrbataillone viel zu ſchwach. X an Jehr ſchwere Vorwürfe werden gegen die ver⸗ den folbrtliche Regierungsſtelle in Oſtpreußen in olgenden Darlegungen erhoben: ei de it Monaten iſt in ſchriftlichen und mündlichen Vorſtellungen Leſchun zuſtändigen Regierungsſtellen in Preußen und im Reich doltſgerde darüber geführt worden, daß in Oſtpreußen ein partei⸗ der ches Willkürregiment herrſcht, unter dem die ganze Verwaltung hefundedvinz notleidet. Gehör haben dieſe Beſchwerden aber nicht Im Gegenteil: der allmächtige Miniſter Severing deckt Jet unfähigſten Beamten, wenn ſie nur ſeiner Fahne folgen. ſichte h aber geht's ſo nicht weiter. Wir erheben vor aller Oeffent⸗ einent nklage gegen den Oberpräſidenten Siehr, gegen erpraf vor ein paar Jahren dem Aſſeſſorexamen entſtiegenen den Polſtdialrat Grzymmek, gegen die neuen Landräte und gegen berben ſtzeidiktater Lübbring, daß ſie Oſtpreußen geradezu ins Ver⸗ rzen beſe fert ſtanden wir vor der Gefahr, daß die Ruſſen den Korridor ung 5 uns ganz umſchloſſen und dann den Bolſchewismus über munſſt reinbrechen ließen. Von innen heraus wurden durch Kom⸗ uber den und Ünabhängige die Dämme gegen dieſe Flut durchbohrt, und Wor Oberpräſident, dem ein Miniſterwort entgegen dem Sinn heltuncortlaut des Ausnahmezuſtand⸗Erlaſſes alle Befugniſſe zur Er⸗ ührte ſchengneren Sicherheit und Ordnung übertragen hatte, nicht. 5 duſigam kam der polniſche Gegenſtoß, die Zertrümmerung der 0 7 Nordarmee und mit ihr die Grenzüberſchreitung durch gewaffnete Bolſchewiken. Wohl taten die ſchwachen Grenz⸗ doſt dutern ibr Möglichſtes, um die Flüchtigen zu entwaffnen und in dachten ungslager zu überführen. Aber ſchon von dieſem„über⸗ Neng. aufen konnten ſich bewaffnete und unbewaffnete Leute in entfernen, um irgendwo in den größeren Ortſchaften unter⸗ ſe: In Mannheim u. Umgebung monatl. einſchl. M..50 für Bringerlohn u. Einziehungs⸗ ährl. M. 22.50 ohne Poſtgebühren. Einz. Nummern 20 Pfg. Alle Preiſe ⸗Konto Nr. 17590 Karlsruhe i. B. u. Nr. 2917 Lubwigshafen a. Rh.— äfts⸗Nebenſtelle in Mannheim: Neckarſtadt: Waldhofſtr. 6.— Fernſprecher Nr. 7940—7946. Rekl. 8 zutauchen. Noch weit größer aber iſt die Zahl derer, die jeder Kon⸗ trolle auswichen und direkt in die Provinz hineinmarſchierten, wo ihnen Unabhängige und Kommuniſten weiterhelfen. Sie geht in die Tauſende. Pferde und andere Ausrüſtungsſtücke ſchlagen die Leute los, um Geld zu bekommen, die Waffen aber verſchwinden in Verſtecken, von denen nur die treuen Helfer etwas wiſſen. Es iſt dem Oberpräſidenten vorgeſchlagen worden, den größten Teil der Reichswehr und Sicherheitspolizei aus Königsberg zur Ver⸗ ſtärkung des Grenzſchutzes und zur Ueberwachung der Internierungs⸗ lager zu verwenden und den Sicherheitsdienſt in Königsberg wäh⸗ rend ihrer Abweſenheit dem Ortsverein des Selbſtſchutzberbandes zu übertragen, der ſich ſofort zur Verfügung ſtellen würde. Aber ob⸗ wohl aus einer ſolchen Notmaßnahme keine Bindung des Oberpräſi⸗ degten in ſeiner prinzipiellen Stellung zum Selbſtſchutzverbande ab⸗ geleitet werden ſollte, lehnte er den Vorſchlag ſchroff ab. Dabei fehlt es ihm an anderen geeigneten Kräften zur Erfüllung ſeiner Pflicht, die Provinz vor der Bolſchewiſtenpeſt zu ſchützen, vollſtändig, denn die Orts⸗ und Grenzſchutzorganiſation, die er ſelbſt aufziehen will, exiſtiert vorläufig nur auf dem Papier. Es iſt ein Skandal, daß auf dieſe Weiſe Oſtpreußen der Einſchleppung von Krankheiten, der Vermehrung ſeines jetzt ſchon unheimlich großen Verbrechertums und vor allem zunehmender bolſchewiſtiſcher Verſeuchung ausgeſetzt wird, weil man das einfachſte Mittel zur Abwehr nicht anwenden will. Wir erheben gegen dieſe unverantwortliche Gefährdung un⸗ ſerer Provinz in ganz Deutſchland lauten Proteſt. Wir klagen den Oberpräſidenten Siehr an, daß es ihm an gutem Willen oder an der Fähigkeit fehlt, ſeine Pflichten gegenüber der Provinz Oſtpreußen der Rückſicht auf die Gunſt der Linksparteien über⸗ zuordnen, non denen unter keinen Umſtänden ein Schutz gegen bol⸗ ſchewiſtiſche Gefahren zu erwarten iſt. Der Polenaufruhr in Oberſchleſien. Beginnende Entſpannung. Berlin, 30. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Weſentliche Nachrichten über die Lage in Oberſchleſien liegen an Berliner Regierungsſtelle nicht vor. Doch ſprechen ge⸗ wiſſe Anzeichen dafür, daß eine Entſpannung einzu⸗ treten beginnt. Aber es wird vielfach gemeldet, daß die Polen nicht geneigt zu ſein ſcheinen, ſich an die getroffenen Maßnahmen zu halten. Es iſt die Nachricht durch die Preſſe gegangen, die interalliierte Kommiſſion ſei vom oberſten Rat aufgefordert worden, Vorbereitungen zu einer beſchleunigten Abſtimmung zu treffen. Bei der Interalliierten Kommiſſion iſt, wie wir erfahren, davon nichts bekannt. Die Sicherheitswehr iſt jetzt in Oppeln abgezogen, ſoweit es ſich nicht um gebürtige Oberſchleſier handelt. Vor der Kaſerne der zurückbleibenden Sicherheitsbeamten kam es zu nationalen Kundgebungen. In der Nacht zum 30. verbreitete ſich das Gerücht, daß die Sicherbeitswehr wieder in Oppeln ſei. Tatſächlich hatten ſich die Eiſenbahner gewei⸗ gert, die Polizei bei Nacht und Nebel abzutransportieren. Erſt morgens gelong es, das nötige Perſonal zum Transport zuſammenzubrirgen. Die Breslauer Vorfälle. „Petit Journal“ ſchreibt, die deutſche Regierung habe verſchiedentlich in Berlin und in Paris ihr Bedauern über die Breslauer Vorfälle ausgedrückt. Aber dieſe Zwiſchenfälle hätten einen ſo ernſten Charakter angenommen, daß Frank⸗ reich ſich mit leeren Wiedergutmachungsverſprechungen nicht zufrieden geben könne. Auch die übrigen franzöſiſchen Blätter beſchäftigen ſich, wie uns mitgeteilt wird, ausführlich mit dieſen Vorfällen und ſtellen die wüſteſten Forderungen, die ſich auch gegen die Breslauer Univerſität richten. Ein Ruf nach Führung durch die Regierung. Die Wahlkreiſe 2 und 3 der Deutſchen Volkspar⸗ tei haben anläßlich der Vorkommniſſe in Oberſchle⸗ ſien folgende Drahtung an den Herrn Vizekanzler Dr. Heinze am heutigen Samstag abgeſandt: Berlin, den 28. Auguſt 1920. Die Verhältniſſe in en ſce für die deutſche Bevöl⸗ kerung unerträglich geworden. Polniſche Aufrührerbanden, unter offener Unterſtützung von jenſeits der Grenze, unter offener Duldung und ſtiller Förderung der Truppen, tragen unendlichen Schrecken, Furcht und Sorge in die Herzen aller Deutſchen, die treu zu ihrem Volke halten. Die Deutſchen bedürfen kräftigſten, unentwegten Rückhaltes, in 155 Linie moraliſcher Art, bei der Regierung. Sie haben das Gefühl, daß das nicht der Fall iſt. Sie bedürfen zielbewußter Hilfe in ihrem Elend durch Rat und Tat. Darum muß die Regierung die Führung übernehmen, die fehlt. Sie bedürfen der Ermutigung durch feſtes Eintreten der Regierung für die Pflicht, die auch Polen und die Interalliierten den Deutſchen gegenüber haben, die jedoch mit Füßen getreten werden. Wir bitten Eure Exzellenz, in der Regierung mit allem Nachdruck dahin wirken zu wollen, daß den Deutſchen in Ober⸗ ſchleſien die dringend Netre materielle und moraliſche Hilfe zuteil wird. ahlkreis 2 Benecke. Wahlkreis 3 Roſe. Uochmals Eſcherich. Von Kontreadmiral a. D. Brüninghaus, M. d. R. Vielfache Anfragen, die Stellungnahme zu der Organi⸗ ſation Eſcherich betreffend, geben mir Veranlaſſung, mich in aller Kürze über dies in der letzten Zeit ſo häufig behandelte Thema öffentlich zu äußern. Nach meiner Anſicht wäre die, auf rein vaterländiſchen Geſichtspunkten aufgebaute Organiſation niemals derart zum Ziele einer teilweiſe jedes Maß überſchreitenden Kritik und Verfolgung geworden, wenn nicht falſche Orientierung und ungerechtfertigter Argwohn vor rechtsrevolutionären Putſchen in ſehr weitgehendem Maße dabei mitgeſpielt hätten. Jeder, der den Forſtrat Eſcherich kennt, weiß, daß es ihm heiliger Ernſt iſt, mit dem, was er ſich als Ziel geſetzt hat. Wenn auch nur der Schatten eines Beweiſes dafür er⸗ bracht wäre, daß er irgend etwas zu verbergen hätte, oder daß er andere Ziele verfolgt, wie er angibt, ſo könnte man es bei der geradezu krankhaften Nervoſität, die weite Teile unſeres Volkes beherrſcht, noch verſtändlich finden, daß man der Orgeſch mißtrauiſch gegenüberſtände und hieraus die nowendigen Felgen zöge. Da aber auch nicht der leiſeſte Anhaltspunkt für eine derartige Beurteilung vorliegt, muß man die beſtehende Vereinigung eben als das auffaſſen und dementſprechend behandeln, was ſie iſt, nämlich ein einge⸗ tragener Verein wie jeder andere, deſſen bisher nicht ge⸗ änderte Satzungen zudem vor ſeiner Eintragung von der zuſtändigen Verwaltungsſtelle geprüft worden war. Anzeigenpreiſe: 1ſpalt. Kolonelzeile.80 Mk., ausw..— Ml., k. Annahmeſchluß: Für d. Mittagbl. vorm. 8¼ f. d. Abendbl. nachm. 2/ * an beſtimmten Tagen, Stellen u. Ausgaben wird keine Verantw. übernommen. Höhere Gewalt, Streiks Badiſche Neueſte Nachrichten u. ſ913 Betriebaſtöcungen, Materialmangel uſw. berechtigen zu keinen Erſaßanfprifgen + ausgefalene 955 beſchränkte Ausgaben obd. f. verſpätete A Stellengeſ. u. Fam.⸗Anz. 20% Nachl., Uhr. Für Anzeigen ufnabme v. Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Wenn man ſich die Ziele der Orgeſch vergegenwärtigt, ſo muß man ſagen, daß die preußiſche Regierung wirklich keinerlei Grund hatte, gegen ſie vorzugehen. Die vier Pro⸗ grammpunkte ſind: 1. Sicherung der Verfaſſung, 2. Schutz von Perſon, Arbeit und Eigentum, 3. Erhaltung des Deutſchen Reiches und Ablehnung jeg⸗ lichen Abtrennungsbeſtrebungen, 4. Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung und Ab⸗ wehr jedes Rechts⸗ oder Links⸗Putſches. Weiter beſagen die Satzungen:„Die Vereinigung befaßt ſich nicht mit militäriſchen Dingen. Sie iſt eine private Einrichtung, die auf verfaſſungsmäßigem Wege die Verſöhnung der Volksklaſſen und den Wiederaufbau Deutſchlands fördern will.“ Mir will ſcheinen, daß die Preußiſche Regierung ſich mit ihrem Vorgehen, ſofern ihr überhaupt daran liegt, Ruhe und Ordnung im Lande aufrecht zu erhalten, und das müßte man doch eigentlich annehmen, ins eigene Fleiſch ſchneidet. Der Orgeſch gehören nicht, wie man dies die Heffentlichkeit gern glauben machen will, nur Mitglieder der 1. tsſtehenden Parteien, ſondern Bürger aller politiſchen Schal, erungen bis in die Reihen der Mehrheitsſozialdemokratie an, darunter auch rein wirtſchaftliche Verbände. Eſcherich hat in ſeiner herzerfriſchenden Ehrlichkeit unumwunden zugegeben, daß einem Teil der Mitglieder Waffen zur Verfügung ſtänden Er unterſcheidet ſich in dieſer ſeiner Offenheit wohltuend von den Führern der linksradikalen Organiſationen, die derar⸗ tige Angaben m. W. bisher nicht gemacht haben. Gerade der preußiſche Miniſter des Innern, der das Bielefelder Ab⸗ kommen unterſchrieb, wird wiſſen, daß in den Händen, bei⸗ ſpielsweiſe des Spartakusbundes, ſich Waffen befinden und zwar nicht gerode zum Schutze der verfaſſungsmäßigen Zu⸗ ſtände. Trotzdem denken weder er noch die ihm nachgeord⸗ neten Oberpräſidenten daran, in derſelben rigoroſen Weiſe gegen derartige Vereinigungen vorzugehen, wie gegen die Irgeſch. Wenn man die Angabe Eſcherichs, aus der allein ſchon nach meiner Anſicht die Lauterkeit ſeiner Abſichten her⸗ vorgeht, nun etwa zur Grundlage einer geſetz⸗ oder ver⸗ tragswidrigen Handlung macht— und ich will dieſe etwas mühſame Konſtruktion einmal gelten laſſen— ſo wird auch ſie hinfällig, nachdem durch das Entwaffnungsgeſetz und die dazu erlaſſenen Ausführungsbeſtimmungen ganz zweifelsfrei feſtſteht, daß die Orgeſch genau ſo behandelt werden wird, wie jede andere Vereinigung, d. h. ſie meldet die bei einigen Teilen ihrer Organiſation vorhandenen Waffen an, über Kißt Ablieferung dann der Reichskommiſſar Entſcheidung dDie Reichsregierung hat geglaubt, nicht in die den Einzelſtaaten zuſtehenden Rechte eingreifen zu ſollen, ſich vielmehr zunächſt auf den Standpunkt geſtellt, daß die Frage, ob Preußen zu ſeinen Maßnahmen gegenüber der Orgeſch berechtigt war oder nicht, im Wege des Verwaltungsſtreitver⸗ fahrens, das Eſcherich beantragt hat, zur Entſcheidung kommen ſolle. Formal juriſtiſch mag die Reichsregierung dabei Recht haben— darüber maße ich mir kein Urteil an— dem Empfinden weiter Kreiſe unſeres Volkes hätte es beſſer entſprochen, wenn die Reichsregierung zum mindeſten bis zur Erledigung der Streitfrage eine aufſchiebende Verfügung der preußiſchen Regierung herbeigeführt hätte. Der Orgeſch einen ſtaatsfeindlichen Charakter unterſchieben— und darauf beruht der Erlaß des Miniſters des Innern,— ſodaß ihre unverzügliche Auflöſung ein Gebot der Stunde war, heißt die Tatſochen genau in ihr Gegenteil verkehren. Die Orgeſch bleil auch wenn die Teile, denen bisher Waffen zur Ver⸗ fügung ſtanden, dieſe abgeliefert haben, eine große Ver⸗ einigung deutſchgeſinnter Männer, Frauen und gan'er Ver⸗ bände, die auf verfaſſungsmäßigem Wege an dem ieder⸗ aufbau Deutſchlands arbeiten wollen, die durch ihre Zu⸗ ſammenſetzung wie keine andere Organiſation berufen iſt, den Einheitsgedanken im Reiche zu ſtärken und Abſplit⸗ terungsbeſtrebungen vorzubeugen. Das darf auch die jetzige, ſtaxk ſozialdemokratiſch orientierte preußiſche Regierung nicht außer Acht laſſen. Sie begeht andernfalls nicht nur ein for⸗ melles, ſondern vor allem auch ein moraliſches Unrecht am deutſchen Volke. Ich ſelbſt und ich bin überzeugt mit mir meine Parteifreunde hoffen, daß die Orgeſch die ſetzige kritiſche Zeit überdauern wird, wenn nicht anders, dann mit ener⸗ giſcher Hilfe der Reichsregierung, und daß ſie ſpäter ihren vaterländiſchen Zielen ungeſtört wird nachgehen können. Deulſchnalionaler Zuſammenſchluß in deſterreich. Man ſchreibt uns aus Wien: Die kommenden Wahlen zur Nationalverſammlung in Oeſterreich werden neben den Sozialdemokraten und Chriſt⸗ lichſozialen auch eine ſtarke bürgerüche Parter, aus nationalen und demokratiſchen Elementen zuſammengeſetzt, auf dem Plan finden. Im Laufe der erſten Hälfte Auguſt konſtituierte ſich in Deutſchöſterreich die Reichsparteileitung der groß⸗ deutſchen Volkspartei, welche Partei die Vereinigung der Alldeutſchen(Anhänger Schönerers), der Deutſchradikalen, des Deutſchen Volksbundes und der Nationaldemokraten auf Grund eines gemeinſamen Programms und Organiſations⸗ ſtatutes darſtellt. In Anbetracht der in früheren Zeiten vor⸗ errſchend geweſenen parteigemäßen und programmatiſchen Gegenſätze war es ſchwer, die verſchiedenen völkiſchen Grup⸗ pen zu einer nationalen Einheitsfront zuſammenzufaſſen. Die bezüglichen Einigungsbeſtrebungen gingen von Wien und Niederöſterreich aus, griffen raſch auf die übrigen Länder über, bis ſchließlich am 18. und 19. April d. Is. in Linz grund⸗ ſätzlich die Schaffung der nationalen Einheitspartei durch die Vertrauensmänner der einzelnen Länder beſchloſſen wurde. Da nunmehr das Parteiprogramm und das Organiſations⸗ ſtatut von den Vertretern der Länder gebilligt worden iſt, wird jetzt eine proviſoriſche Parteileitung eingeſetzt, die bis zu dem ſpäteſtens Anfang September dieſes Jahres ſtattfinden⸗ den großen Parteitag der großdeutſchen Volkspartei, durch den das Einigungswerk ſeinen Abſchluß findet, die Partei⸗ geſchäfte führt. 5 —— . Seite. Nr. 387. Mannßeimer General⸗Anzeiger.(Abend ⸗Ausgabe.) Im Vordergrunde der Beſtrebungen der großdeutſchen Volkspartei ſteht die Forderung des Anſchluſſes an das Deutſche Reich, die ſowohl aus nationalen wie wirt⸗ ſchaftlichen Gründen aufgeſtelt wird, zum Unterſchiede von der cheiſelich⸗ſodialen Partei, die nach der bekannten Aeuße⸗ rang des Abgeordneten Kunſchak die zwieſpältigſten Anſichten in dieſer Frage auſweiſt und deren Großtell von dem An⸗ ſchluß an den Einbeitsſtagt Deutſches Reich nichts wiſſen will. Die Sozialdemokraten wollen den Anſchluß ans Deutſcke Reich hauptſächlich zur Erreichung ihrer Varteiziele. Dem Umſtande nun, daß die Großdeuſchen aus nicht parteimäßi⸗ gen, ſondern aus rein wertſchafrlichen und natio⸗ nalen Beweggronden die Vereinigung mit dem deut⸗ 7 ſchen Mutterlande anſtreben. iſt ee auch zuzuſchreiben, daß die großdeutſche Bewegung Deutſchöſterreichs ſich im deutſchen Neiche der Rückendeckung durch alle bürgerlichen Parteien— abgeſehen vom Zentrum— erfreut. Im Sinne der Pro⸗ grammforderung des Anſchluſſes an das Deutſche Reich wurde auch auf der Tagung der Reichsparteileitung einſtimmig ein Antrag angenommen, der dahin geht, an ſämtliche Abge⸗ ordnete ohne Unterſchied der Partei die Aufforderung zu richten, das Verlangen zu ſtellen, daß am Wahltage im Oktober gleichzeitig mit der Wahl der Abgeordneten die Volks⸗ abſtimmung über den Anſchluß an das Deutſche Reich vorge⸗ nommen werde. Das Programm erklärt: In den Friedens⸗ verträgen von Verſailles und St. Germain, dle geſchloſſenes deutſche Siedlungsgebiet unter Fremdherrſchaft gezwungen haben, können wir keine dauernde Reoelung erblicken. Es iſt daber unſere Pflicht, unere Volksgenoſſen in den abgetretenen Gebieten durch Pflege enger Beziehungen und Anwendung der nach den jſewelligen Verbältniſſen zweckmäßigſten Mittel in dem Kampfe um die Erhaltung ihres Volkstums zu unter⸗ ſtützen, bis ſie das Ziel der ſtaatlichen Wiedervereinigung er⸗ reicht haben. Ees iſt nicht daran zu zweifeln, daß die Oktoberwahlen dieſem neuen Parteiverbande eine weitgehende Stärkung, zu⸗ meiſt auf Koſten der ſozialiſtiſchen Mandate bringen werden. Brief aus Kamerun. WMir ſind in der Lage, einen Brief aus Duala in Kamerun mitzuteilen. Der iſt unterzeichnet„Junge Männer Dualas“ und trägt die Ueberſchrift„Ein Schrei aus Duala“, aus dem das Wichtigſte hieraus mitgeteilt ſei. Es lautet etwa: Soll Duala an die franzöſiſche Regierung übergehen? Wir jungen Männer Dualas betrachten es als Goͤttes Strafe. Das ganze Dualavolk liebt die franzöſiſche Regierung nicht. Dieſe hat den Menſchenhandel angefangen. Die internierten deutſchen Soldaten werden nach Kongo, Brazaville, trans⸗ portiert. Dieſes bitten wir ſofort zu verbreiten und allen in Deutſchland befindlichen Dualaleuten bekanntzugeben, daß ſie nicht in ihre Heimat zurückkehren ſollen, da ſie hier als Deutſche behandelt werden würden. Wir müſſen jetzt für Frauen und Kinder ſe 3 Franes Steuern zahlen. Duala ſoll die Kriegskoſten decken. Der deutſche Handel wird hier verdorben. Das deutſche Geld wird hier ſehr hoch geſchätzt. Wir wollen lieber einen Deut⸗ ſchen als 1000 Franzoſen. Wo bleiben die guten deutſchen Kaufleute? Weitere Nachrichten beſagen: In Spaniſch⸗Guinea ein⸗ getroffene Eingeborene aus Kamerun klagen darüber, daß keine Arbeits⸗ und Verdienſtmöglichkeit in Kamerun jetzt vorhanden ſei: es fehle an Faktoreien, an Stoffen und Ar⸗ beitsgerät, wie Haumeſſern und Schaufeln uſw. Unter der Mehrzahl der Eingeborenen beſtehe der Wunſch und das Verlangen nach der Rückkehr der Deutſchen. Weißes Sanitätsperſonal und Schweſtern ſeien nicht vor⸗ handen. Die engliſchen Aerzte gingen nicht wie bei uns zu den Eingeborenen in ihre Dörfer, ſondern wer krank ſei, müſſe zur Station kommen und werde daſelbſt in das Hoſpital auf⸗ genommen und behandelt. In Victoria müßten die Far⸗ bigen für die Aufnahme und die Behandlung im Hoſpital zahlen, wer nicht bezahlen könne, werde nicht aufgenommen und auch nicht behandelt, eine Behandlung der Syphiliskran⸗ ken mit Salvarſan finde nicht ſtatt. Infolgedeſſen ſeien in Vietoria viel mehr Syphiliskranke wie früher. Die Verwandten des Unterbäuptlings Atangana würden nicht nach Jaunde zurückgelaſſen. Eiuem Begleiter Atan⸗! ganas nach Spanien, der jetzt zurückgekehrt ſei, ſei von den Franzoſen Nkorgſamba als Wohnort angewieſen worden. Atanganas Frau werde vorläufig in Duala zurückgehalten. Eine chriſtliche Arbeilerparlei? In gewiſſen Kreiſen wird Stimmung für die Gründung einer neuen chriſtlich⸗demokratiſchen Volkspartei gemacht, als deren Grund⸗ ſtock die chriſtlichen Gewerkſchaften anzuſehen 45 Die Gründe, die zum Aufleben dieſer Beſtrebungen führten, ſind eines Teils darin zu ſuchen, daß die politiſche Neutralität innerhalb der chriſtlichen Ge⸗ werkſchaften anſcheinend nicht in der richtigen Weiſe gewahrt wor⸗ den iſt. Namentlich bei den letzten Wahlen ſind zum Teil nicht ganz unberechtigte Klagen von Gewerkſchaften, welche auf dem Boden der V. P. und D. N. V. P. ſtehen, laut geworden. Zum anderen drängen die Unzufriedenen innerhalb der bürgerlichen Parteien ſehr ſtark zu einer ſolchen Abſonderung. Es trifft ohne Zweifel zu, daß die Arbeiterſchaft nicht immer alles gut heißen kann, was innerhalb der bürgerlichen Parteien geſchieht. Es iſt aber auch völlig ausge⸗ ſchloſſen, daß eine Partei allen Wünſchen und Anforderungen ein⸗ zelner Berufsſtände gerecht werden kann. Gewerkſchaftsſekretär Kaufmann⸗Oberhauſen ſchreibt uns zu dieſen Beſtrebungen u..:„Es iſt mit Sicherheit anzunehmen, daß im Moment der Gründung einer ſolchen Partei auf dem Boden der chriſtlichen Gewerkſchaften unſere jetzigen Arbeiterabgeordneten als Vertreter der Bürgerlichen aus der Partei ausſcheiden müßten. Zu⸗ nächſt wäre dann eine parlamentariſche Vertretung nicht mehr vor⸗ handen. Sodann würde ſich die Organiſation einer ganzen Partei nicht von heute auf morgen ſchaffen laſſen. Allein an dieſer Frage lekitern ſchon die Beſtrebungen. Weiterhin darf man auch nicht ſo optimiſtiſch ſein und glauben, daß es„im Handumdrehen“ gelingen wird, alle chriſtlichen Gewerkſchaften unter einen Hut zu bringen. Wenn weiterhin bedacht wird, daß ein guter Teil der chriſtlichen Arbeiter den bürgerlichen Parteien treu bleiben wird. ſo würde von dieſer neuen Partei eine größere Bedeutung nicht zu erwarten ſein.“ Weiter ſagt Gewerkſchaftsſekreiär Kaufmonn: Wir, die wir zur Deutſchen Volkspartei gehören, können unmöglich derartige Beſtrebungen gutheißen und verurteilen dieſelben mit aller Ent⸗ ſchiedenheit. Wir wollen nach Kräften beſtrebt ſein, vaterländiſche Geſinnung und Gemeinſinn zu fördern. Wenn nun die Bildung einer chriſtlich nationalen Arbeiterpartei grundſätzlich verworfen werden muß, ſo dürfen und müſſen die chriſtlichen Gewerkſchaften verlangen, daß auch die bürgerlichen Parteien vor allen Dingen, aber auch die Deulſche Volkspartei, der Gewerkſchaftsbewegung etwas mehr Beachtung ſchenkt. Praktiſch Gewerkſchaftsarbeit iſt im gegenwärtigen Deutſchland aber nur möglich, wenn die Gewerk⸗ ſchaften in den gefetzgeberiſchen Körperſchaften ein Mitbeſtimmungs⸗ recht haben.“ Aus dem vorſtehend Geſaaten ergibt ſich die große Gefahr der Zerſplitterung, die die Gründung einer ſolchen chriſtlichen Arbeiter⸗ vartei nach ſich ziehen würde. Die„Germania“ nimmt in ihrer Abendnummer vom Freitag entſchieden Stellung gegen dieſe Grün⸗ dungsperſuche. Auch das„Berliner Tageblatt“ empfiehlt der demo⸗ kratiſchen Partei, in deren Arbeiterkreiſen ſich gleichfalls äbnliche Strömungen befinden, dieſen Erſcheinungen erhöhte Aufmerkſam⸗ keit zu ſchenken. Bei der ohnedies ſchon ungeheuerlich aroßen Zer⸗ riſſenheit der Geſinnungsgemeinſchaft unſeres Volkes ſowie der parteinolitiſchen Zerſplitterung muß derartigen Beſtrebungen, die auf Bildung einer neuen chriſtlichen Arbeiterpartei, gegen die ſich übrigens bereits der chriſtliche Metallarbeiterverband, der größte Berufsverband innerhalb der chriſtlichen Gewerkſchaften ausge⸗ ſprochen hat, hinauslaufen, ſchon im Intereſſe der chriſtlichen Ar⸗ beiterſchaft ſelbſt, von vornherein der Lebensnerv abgeſchnitten werden. die Hunderklauſend Milchkühe. Man ſchreibt uns: Wie ſchon vor einiger Zeit bekannt wurde, haben menſchenfreundliche Amerikaner 100 000 erſtklaſſige Milchkühe eingekauft, um ſie dem notleidenden deutſchen Volke zu ſchenken. Wir können ein ſolches Geſchenk wahrlich dringend gebrauchen, aber die Frage war bisher die: Wie bekommen wir die 100 000 Kühe her⸗ über? Zuerſt hieß es, es fehle den Amerikanern und Engländern an Schiffsraum; in Wirklichkeit erſticken ſie faſt im Ueberfluß an Tonnage. Jetzt heißt es, die Hoffnung auf Zuführung der Kühe brauche nicht aufgegeben zu werden, die zuſtändigen Regierungs⸗ ſtellen, intereſſieren ſich pflichtgemäß für die Bereitſtellung des er⸗ forderlichen Schiffsraums, die Verzögerung der Durchführung der Idee werde vielmehr dadurch herbeigeführt, daß die deutſchen Be⸗ hörden bemüht ſeien, den wertvollen Transport möglichſt billig durchführen zu können. Und wieder andere wiſſen ſchon zu berich⸗ ten, daß die Fracht unerſchwinglich teuer ſei und daher die Wohltat der Spende vernichte. Es ſollen in der Tat Verhandlungen ſchweben, ſtatt des Viehes Kraftfuttermittel für deutſche Kühe her⸗ über zu ſenden! Wie dem auch ſei, ſoviel ſteht jedenfalls feſt, daß das ganze deutſche Volk ein Recht darauf hat, die volle Wahrheit zu erfahren, wie es ſich mit diefer Sache verhält, was in ihr bis jetzt getan worden iſt und wie die Ausſichten ind Mögen die amerika⸗ niſchen und engliſchen Reedereien herzlos genug ſein, die Sache daß nüchternen Geſchäftsſinn zu gefährden, nie und nimmer aber dar es zur Wahrheit werden, daß wir Deutſche in jeder Hinſicht ſo bettel⸗ arm geworden ſind, daß wir alle zuſammengenommen nicht einm mehr die Fracht für dieſe Kühe aufbringen können. Natürlich ſi derartige Tronsporte ſchon im Frieden koſtſpielig geweſen und wer⸗ den bei unſerer Valutamiſere ganz beſonders drückend ſein. Wenn aber die Kräfte des Staates in lebenswichtigen Fragen verſagen, dann müſſen ihm eben die Städte und die ungeheure Kraſt der pri⸗ vaten Initiative und Liebestätigkeit beiſpringen; in harmoniſchem, weiſem Zuſammenwirken vermögen dieſe Elemente Unglaubliches zum Segen der Allgmeinheit und des Einzelnen zu leiſten. Unſere Milchnot mit ihren ſchauderhaften Folgen für unſere Mütter, Säuglinge, Kinder und Kranke ruft es ins Land hinaus, daß hier etwas Außerordentliches in der bezeichneten Richtung geſchehen muß. Aber, wohl zu beachten, es iſt keine Minute Zeit mehr zu verlieren, denn mit Recht iſt von fachmänniſcher Seite bereits darauf hinge⸗ wieſen worden, daß die Tiere wegen der rauhen Jahreszeit und Stürme auf dem Meere bis Ende Oktober, ſpäteſtens vor Anbru des Winters herüber befördert fein müſſen. Dürfen wir vertrauen, daß auch unſere ſtaatlichen und ſtädtiſchen Stellen der Sache ihre vollſte Aufmerkſamkeit geſchenkt haben und ſich auf das Tatkräftigſte um die Beſchaffung der Mittel auch für ihren Teil bemühen? Wir müſſen erwarten, daß ſie ſich mit aller Energie und Umſicht darum kümmern, daß Baden und die Stadtgemeinde Mann. heim in gerechter Weiſe den ihr zuſtehenden Anteil an den 100 0 erſtklaſſigen Milchkühen erhalten wird. Wahrlich um keine Kleinig⸗ keit handelt es ſich da für unſere Vaterſtadt, denn allein nach del Einwohnerzahl gerechnet, würden uns etwa 400 Kühe zuſtehen, in Anſehung der vielen Handel⸗ und Sewerbetreibenden, der zahl⸗ reichen Arbeiterſchaft, und des Heeres von Angeſtellten und Beamten indeſſen noch viel mehr. Es gilt aber nicht nur die Tiere herüber und möglichſt viele davon in unſere engere Heimat und in unſere Ge⸗ meinde zu ſchaffen, ſondern auch rechtzeitig für Stallung, Futter und gute Pflege beſorgt zu ſein; auch daran muß tatkräftig und umſichtig beizeiten gedacht werden und nicht erſt dann, wenn die von Hun⸗ derttauſenden ſo heißerſehnten Tiere nach anſtrengendem Transport ſchon hier ſind, Wahrlich eine ſehr große, aber ganz beſonders dank⸗ bare Aufgabe für diejenigen, die ſie aus Pflichtgefühl oder freiwillig auf ſich nehmen. er. Letzte Meloͤungen. Llond George zur Konferenz von Alx⸗ les⸗Baln eingeſaden. Paris, 30, Aug.(WB.) der„Matin“ berichtet, daß nach einer Meldung des Korreſpondenten des Corriere della Sera Millerand Lloyd George eingeladen hube, der ee mit Giolitti in Aix⸗les⸗Bain beizu⸗ wohnen. Die Bewegung in Irland. Paris, 30. Aug.(WB.) Nach einem Radiotelegramm aus London hat der Bürgermeiſter von Cork geſtern abend das Bewußtſein verloren. Die Aerzte erklären ſeinen Zuſtand als verzwelfelt⸗ Die japaniſche Einwanderung in Amerika. Waſhington, 30. Aug.(WB.) Anläßlich einer Unterredung mit dem japaniſchen Botſchafter gegen die japaniſche Einwande⸗ rung in Amerika drückte Staatsſekretär Colby die Hoffnung zus, daß die beiden Parteien zu einer befriedigenden Löſung der Frage kommen werden. Inkernakionaler Juſammenſchluß der Bankbeamten. Berlin, 30. Aug.(Von unſ. Berl. Büro.) Der 7 10 meine Verband der deutſchen Bankbeamten ſetzte heute ſeine Tagung fort. Es wurden verſchiedene Anträge eingebracht, die hauptſächlich in dem Verlangen nach einem internationa⸗ rt len Zuſammenſchluß der Bankbeamten 19 und zwar dla 105 ſoll dieſer auf freigewerkſchaftlicher Grun ge durchge werden. Weltumſegelungsplan der Jeppelingeſellſchaft. Paris, 30. Aug.(WB.) Nach einer Meldung des„Excelſior“ er⸗ klärte Major Clidden, daß die Zeppelingeſellſchaft die Abſicht habe, im nächſten Jahre eine Weltumſegelung mit einem ihrer Luftſchiffe zu unternehmen. Skreiks um den Skeuerabzug. r. Düſſeldorf, 30. Aug.(Priv.⸗Tel.) Die Arbeiter der Gelſen⸗ kirchener Gußſtahl⸗ und Eiſenwerke, Abteilung Stahlwerk Krieger in Düſſeldorf, ſowie des Stahlwerks Düſſeldorf und des Stahlwerks Gebr. Böhler.⸗G. zu Düſſeldorf, ſind heute als Proteſt gegen die Steuerabgabe unter Kontraktbruch in den Aus⸗ ſtand getreten. Die Direktionen erklären die Streikenden für ent⸗ laſſen, wenn ſie nicht bis morgen die Arbeit wieder aufnehmen. Der Mann mit den ſieben Maslen. Roman von Erich Wulffen. 32)(Nachdruck verboten.) (Fortſetzung.) Es währte nicht lange, ſo kam, von dem Diener geleitet, der Mönch die Stufen der Terraſſe in den Park herab. Der weiße Rock und Skapulier machten den Dominikaner, der den ſchwarzen Mantel mit Kapuze über dem Arm trug, von weitem kenntlich. Der Konventuale war ein Mann von gegen fünfzig Jahren. Ein hoher ſchlanker Wuchs, prieſterliche, faſt feier⸗ liche Haltung und vornehmes Auftreten zeichneten ihn aus. Doktor Armſpanger warf einen überraſchten Blick auf den herankommenden Fremdling, deſſen durchgeiſtigte Ge⸗ ſichtszüge ihm ſofort Sympathie einflößten, und wartete freundlich ſeine Begrüßung ab. Dier Mönch verbeugte ſich und trug in etwas fremd⸗ ländiſch geſprochenem Deutſch ſein Anliegen vor. Er befinde ſich auf dem Wege von Irland nach Rom. Sein Abt habe ihn in wichtigen Angelegenheiten des Kloſters nach der ewigen Stadt zum Ordensgeneralvikar entſandt. Auf der Reiſe hätten ihn weitere Nachrichten ereilt und machten an hieſigem Orte enen mehrtägigen Aufenthalt notwendig. Damit überreichte der. Dom nikaner ein in lateiniſcher Sprache verfaßtes Empfehlungsſchreiben mit Slegel und Stempel. Der Biſchof las und nahm, indem er in der Laube zum Sitzen einlud, davon Kenntnis, daß der Abt Camille der Do⸗ minikanerabtei St. Johannes in Roſecrea, Diözeſe Cillaloe, in Irland den Mönch und Prieſter Herkules Egmont von Rohan mit dem Kloſternamen Joſeph Maria in Geſchäften des Klaſterg nach Rom entſandt hatte. „Wir empfehlen ihn allen Diözeſanbiſchöfen der römiſch⸗ katholiſchen Kirche und beſtäticen, daß keinerlei kirchliche Zen⸗ ſur über ihn verhängt iſt. Seine Kloſterbrüder bitten den all⸗ mächtigen Gott, er möge ihm in allem gnädig ſein.“ Als der Biſchof die Urkunde überflog, machte er einmal eine unwülkürliche Bewegung mit dem Munde, dann ſächelte er woßlwollend. Das Schriſtſtück, das der Eriſkopol vor ſich guf den Piſch leote, trug ein. Zelebret des Crobiſchofs ron Dußſin, das dem Mößuch und Priewer Joſenh Marin die Ermächtigunn xum Zelebrieren der Meſſe in der Dubliner Erzdiözeſe auf unbe⸗ ſchränkte Zeit bis zum Widerrufe erteiſte. Der Dominikoner trug ſeinen Wunſch vor, auch auf der Roiſe ſeine geiſtlichen Pflichten erfüllen zu können. Er bitte den hochwürdigen Herrn um die Ermächtigung, in der Kathe⸗ drale der Biſchofsſtadt die Meſſe leſen zu dürfen. „Ich genleße“, ſo ſagte er ruhig und beſchelden,„ohne Verdienſt das beſondere Vertrauen meines Abtes und werde von ihm öfters zu auswärtigen Miſſionen verwendet. Ich 100 im Auftrage des Kloſters ſchon in Amerika und in Oſt⸗ indien—“ Doktor Armſpanger blickte intereſſiert auf. „Wonn mich auch ein innerſtes Bedürſn's dem Kloſter⸗ leben zuführte, ſo kann ich mich doch dieſen Reiſen nicht ent⸗ ziehen. Aber ich würde doch meinen prieſterlichen Beruf ver⸗ fehlt zu haben glauben, wenn ich nicht auf den Stationen ſpadk Reiſe mein geiſtliches Amt auszuüben Gelegenheit ände—“ Der Biſchof nickte verſtändnisvoll. „Ich geſtehe gern“, fuhr Bruder Joſeph Maria mit leicht bewegter Stimme fort,„daß mir ſolche Gelegenheiten eine wunderbare, mit Worten kaum auszudrückende Erholung ge⸗ währen. An keinen Sprengel gebunden, fühle ich mich, all⸗ wärts die Meſſe ſpendend und die Beſchte hörend, in gewiſſem Sinne als ein Prieſter der ganden Menſchheit und ahne, frei⸗ lich nur in ſchwochem Abalanz, die Seligkeit der Jünger, denen geboten ward, alle Völker zu lehren—“ Der Kirchenobere ſah dem Dominikaner in die dunklen, leuchtenden Augen. „Ich bin gern bereit“, ſagte er dann freundlich,„mein Zelebret zu erteilen. Es hat Gültigkeit für die Dauer einer Woche.“ er Mönch dankte und erhob ſich, um den Oberen nicht weiter in Anſpruch zu nehmen. Es ſchien aber, als habe er noch eine Frage auf den Lippen. Allein Doktor Armſvancer hatte an dem Fremden Ge⸗ fallen gefunden: er lud ihn ein, noch etwas zu verweilen, und ſtellte allerlei Fragen nach ſeiner Reiſe und nach ſeiner per⸗ ſönlichen Herkunft. „Wir ſtammen von einer Seftenlinie des Hauſes Rohan⸗ Guemenee“ begann der Dominikaner. Der Biſchof wußte, doß die Linie Rohann⸗Guemenee⸗ Rochefort in Deſterreich das Indioenat und die Anerkennung des alten fürſtlichen Ranbes beſoß. Und ron dem Soppe des Herzoas von Mormnmeοr NYe Rahan⸗ſonemende faitee ſch den Vornemen Heruſes“ „Er trun die Waffen gegen die katholtſche Liga— warf der baleſene Epiſkopal eim. Rohan verbeugte ſich vor dieſer Gelehrſamkeſt. Seine Tochter war die durch Geiſt, Schönheit und politiſchen Einfluß berühmte Herzogin von Cheyreuſe. Unſere Linie wanderte zufolge der Revolution nach dem jungen Kömgreiche der Nie⸗ derlande. In der Nähe von Brüſſel liegt unſer Schloß, das mein älterer Bruder Louis Renee beſitzt. Er iſt verheiratet und hat Söhne und Töchter. Eine jüngere Schweſter von uns, Marguerite, ſtarb in ihren ſchönſten Jahren. Mich ſelbſt zog die Sehnſucht zeitig nach dem Berufe des Prieſters, den ich nicht ohne Widerſpruch meiner Familte ergriff—“ Der Biſchof lehnte ſich zurück. „Man hatte mich zum Juriſten beſtimmt. Um Freiheit zu genießen, ging ich ins Ausland. Ich ſtudierte in Dublin und blieb dann in dem eigenartigen Irland, deſſen Bewohner meine Teilnahme erweckten. Ich glaubte ſchließlich, nicht einzig in der Seelſorge, ſondern in der klöſterlichen Abgeſchie⸗ denheit das Ideal meines religiöſen Lebens zu finden.“ „Wie ſetzten Sie ſich mit dem päterlichen Vermögen aus⸗ einander?“ fragte Doktor Armſpanger mit Intereſſe. „Die Beſitzungen fielen nach dem Hausgeſetze an meinen Bruder. Ich ließ mich mit einem nicht bedeutenden Kapitale abfinden, das lange aufgezehrt iſt.“ Des Biſchofs Blicke ruhten wohlwollend auf dem Mönche⸗ „Wie lautete der berühmte und ſtolze Wahlſpruch des alten bretoniſchen Geſchlechtes?“ fragte er, ſich mit der weißen, feinen Hand nachſinnend an die Stirn greifend. Der Dominikaner verneigte ſich.„Ich bewundere die Be⸗ kanntſchaft Eurer Hochwürden mit der Geſchichte meines Hauſes.„Roy ne puys, Duc ne daygne, Rohan suys“ zitierte er in wohllautendem Franzöſiſch. 5 Der Epiſkopal exinnerte ſich.„König kann ich nicht ſein, Herzog mag ich nicht ſein, Rohan bin ich—“ überſetzte er langſam und nachdenklich. Dann reichte er dem Gaſte über den Tiſch die Hand und ſagte nicht ohne innere Bewegung: „Ich finde, Sie haben Ihrem Wahlſpruch Ehre gemacht!“ „Ich darf vielleickt ſagen“, erklärte Joſevh Maria einfach, „daß ich dem Geiſte Gottes ein klares Gefäß geworden bin. Während der letzten Worte waren auf der Terraſſe Bene⸗ dikt und ein geiſtlicher Herr erſchienen, die nach der Laube herüberblickten. Doktor Armſpanger erkannte den Ankömmling und winkte ihm mit der Hand. Der Korwentmale nobm aufs neue Gelerenpett, dich zu wertibſenodenn. Aßer der Phere ſente ſehr lepterft: Bruder Jaſenn Mar'g. ſch mßchte Sſe man geben faſtent Ich rehe Montag, den 30. Auguſt 1920. 9 meir ferte abend einen beredtert Gerft. den Pfurrer dom det Hergt deſur⸗Kirche, einen gelefnten und weltgerefften Herrn, zum Mahte gebeten. Die Küche iſt einfach, wie ſſe Frau Brl⸗ gitte bietet. Vom Keller kann ſch ſchon mehr verſprechen. Sie ſind uns als Dritter im Kolloquium willkommen— FTFortſetzung folgt.) des von der Steuerbehörde zugeſandeen Formulars. / v// deen dünt ſe nicht der Doppelbeſteuerung unterworfen ſind. . Lonlag, den—— Auguſt 1920. Mannheimer General · Anzeiger. ¶Abend⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 387. Aus Stadt und Land. Das Reichsnokopfer. In der letzten Verſammlung der Bürgervereinigung hielt der Vorſitzende, Herr Joſ. Gehring, einen Vortrag über das Reichs⸗ notapfer und erklärte an Hand des Geſetzes die a uns Irtgeſetzt eine Reihe telephoniſcher wie brieflicher Anfragen über Steuerangelegenheiten zugehen, ſei aus dem zeitgemäßen Vortrag U. a. folgendes erwähnt: Die große Abgabe vom Vermögen überragt alle bis jetzt dagoweſenen Vermögens⸗Abgaben wie Wehrbeitrag, Kriegsäbgabe für das Rechuuags⸗ lahr 1918 und die laufenden Vermögensſteuern. Für die erſten ange⸗ angenen oder vollen Mark 50 000.— des notopferpflichtigen Vermögens trägt die Abgabe 10 Prozent. Dieſe Abgabeſkala ſteigert ſich je nach der Höbe des Vermögens bis auf 65 Prozent. Die Steuererklärungen ſind abzugeben nach dem Stand vom 31. Dezember 1919. Abgabefrei ſind de Bundesſtaaten, Gemeinden und Gemeindeverbände aller Art, auch Kreisverbände, Kirchen und religibſen Eemeinſchaften, Hochſchulen, An⸗ bdalten und Stiftungen, die Reichsbank, die öffentlichen Sparkaſſen, die idels⸗, Gewerbe⸗ und Landwirtſchaftskammern, Unfall⸗, Invaliditäten⸗ und Angeſtellten⸗Verſicherungen, Penſions⸗, Witwen⸗ und Waiſenkaſſen, dolltiſche Parteien, ſowie Milderſtiftungen, die gemeinnützigen Zwecken ienen. Die hohen Abgabeſätze des Notopfers verlangen tunlichſte Scho⸗ anſz von Einrichtungen, die gemeinnützigen Zwecken dienen. um ihren Jortbeſtand nicht zu gefährden. Als notopferpflichtiges Vermögen gilt das geſamte biewegliche und unbewegliche Vermögen nach Ab⸗ i der Schulden, welches, wie beim Wehrbeitrag, umfaßt: Die Grund⸗ wacke. Wohnhäuſer und landwirtſchaftlichen Grundſtücke und das dem Ge⸗ erbe dienende Betriebsvermögen, ſowie das Kapitalvermögen; ferner die ach dem Kriegsausbruch gekauften Luxusgegenſtände und Sammlungen Auer Art. Sierunter fallen auch Werke der Plaſtik, Malerei, Grapfik, aſchenuhren, Muſikkinſtrumente, Billards, Waffen, photograpbiſche Ap⸗ Ferngläſer, Automobile, Motore, Segelboote, Teppiche, Felle, ſelke, Antiquitäten, Münzen⸗ und Briefmarkenſammlungen, von minde⸗ eus Mark 500.— für jedes einzelne Stück. Dieſe Artikel ſind pflichtig dem vollen Steuerſatz. Edelſteine, Perlen, oder andere bewegliche Gegenſtände aus edlem Metall, die auch vor dem Kriegsausbruch käuflich übdorben wurden, ſoweit ihr Geſamt⸗Anſchaffungspreis Mark 20 000.— i erſteigt. Die Luxusgegenſtände ſind notopferpflichtig mit 10 Prozent Wertes. Dieſelben ſind ganz und voll notopferpflichtig, wenn 5 kach dem 31. Dezember 1919 und vor dem.Januar 1950 veräußert derrden. Nach dem Kriegsausbruch angeſchafften Luxusgegenſtände ſetzt 5 Geſetzgeber voraus, daß ſie Vermögenswerte der Beſteuerung ent⸗ Reben ſollten. Bei den anderen Wertgegenſtänden handelt es ſich in der alsdl um Familienbeſitz, der nur inſoweit dem Notopfer anterliegen ſoll, 0 er über den Rahmen eines bürgerlichen Haushalts hinausgeht, oder Feterbalb 80 Jahren beräußert wird. Der Hausrat iſt notopfer⸗ Hesi⸗ ſofern er nickt Zubehör eines Grundſtückes oder Beſtandteil eines etriebsvermögens iſt. Dem notopferpflichtigen Vermögen ſind auch enkungen unter Lebenden, die nach dem 81. Dezember 1916 an Stiswandte in gerader Linie gemacht wurden, hinzuzurechnen. Ferner ſind ſelbſtungen, nach dieſer Zeit, an Dritte von den Bedachten die Abgaben ſt zu e 15 6 55 ie Som notopferpflichtigen Vermögen können abgezogen werden: 9— Schulden, der Kapitalwert der Renten⸗ und Leibgedinge, Wohnungs⸗ rte, die für den Genußberechtigten als Kapitalvermögen gelten. Die enen Schenkungen und freiwilligen Zuwendungen⸗ ſalad en⸗ apitalabfin⸗ gen für den Verluft der Erwerbsfähigkeit und für Kriegsbeſchädigten, 155 einmaligen Entſchädigungen der Kapitulanten; die Kriegsabgaben für di 5 und 1919, ebenſo die Kriegsabgabe vom Vermögenszuwachs, ſeweit ſteger Abgaben am 31. Dezember 1919 noch nicht bezahtt ſind. Die Beſit⸗ und zein den Jahren 1917 bis mit 1919.— Die Staatsſtenern, Umlagen 21. Küirchenſteuern für das 1. Viertelſahr 1920, ſoweit dieſe Abgaben om H ember 1919 noch nicht bezahlt waren. Die zur Beſtreitung der noch ltung für 3 Monate erforderlichen Ausgaben. Der Geſetzgeber ſteht bei ſchonnngsbedärftigen Notopferpflichtigen beſondere Abzüge vor geff zwar bei einem Alter von 45—50 Jahren 17 70 pon den erſten an⸗ ſangenen oder vollen Mark 50 000.— des notopfekpflichtigen Vermögens N. alſe Mark 12 500.— ab, von den angefangenen oder vollen zweiten Jahn 50 000.— 78, oder Mark 10 000.— ab. Bei einem Alter über 60 den den beträgt der Abzug für die erſten Mark 50 000.—, für die zwei⸗ f ark 50 000.— 4. Dieſe Alters⸗Abzüge ſind jedoch nur dann zuläſſig, ſlan der Pflichtige eine zinsloſe Stundung des Notopfers zicht fordert. ötigen mit höchſtens Mark 100 000.— Vermögen und höchſtens Mart mö le⸗ Einkommen iſt das Notopfer auf Antrag ganz oder teilweiſe, wenn wicllich ohne Sicherheit, zinslos zu ſtunden, wenn deren Lebensunterhalt, 1 B. bei erwerbsunfähigen Perſonen, ſonſt gefährdet wäre! Die gleichen fü eichterungen der zinsloſen Stundung ſtehen ollen Abgabepflichtigen zu, welche die zwangsweiſe Beitreibung und Verzinſung des Notopfers Nich ihren wirtſchaftlichen Verhältniſſen eine beſondere Härte wäre. Hie das Notopfer auch über dieſe Erleichterungen hinaus noch eine ubcte, ſo kann dasſelbe nach dem Härteparagraphen der Reichs⸗ Julaben-Ordnung ganz oder teilweiſe erlaſſen werden. ben dieſer Vergünſtigung dürfen unſere kleinen Rentner Ge⸗ AI. machen. Zur Bezahlung dürfen auch unverzinsliche Schatz⸗ Iiveiſungen, Schuldverſchreibungen, Schuldbuchforderungen bis zum 31. Saber 1920 gegeben werden. Selbſt g ezeichnete Fprozentige uldverſchreibungen, Schuldbuchforderungen und Schatzanweiſungen der elt dsanleiben der.,., 8. und 9. Kriegsanleihe mit Zinſen für die 55 2 Januar 1920 werden zum Nennwert, die 4½ prozentigen der Marzd 5. Kriegsanleihe bei gleichem Zinſenlauf werden zu Mark 96.50 für rl 100.— und andere zu 77½ Prozent in Zahlung genommen. gen die Bewertung des notopferpflichtigen Vermö⸗ rachte ſoll nach dem gemeinen Wert fatiert werden. Als gemeinen Wert nach et der Geſetzgeber den Preis, der im gewöhnlichen Geſchäftsverkehr aler der Beſchaffenheit beiſpielsweiſe eines Hauſes, unter Berückſichtigung diele en Preis beeinfluſſenden Umſtände bei einer Veräußerung zu er⸗ zu 50 wäre. Ungewöhnliche oder perſönliche Verhältniſſe ſind dabei nicht uder cückſichtigen. Als Reinertrag gilt bei land⸗ und forſtwirtſchaftlichen wirif chafkneriſchen Grundſtücken, der Ertrag, den ſie bei ordentlicher Be⸗ — aſtung mit entlohnten fremden Arbeitskräften durchſchnittlich er⸗feſſor D. Dr. Didelius aus Heidelberg über„Paulus und der zielen. Bei bebauten Grundſtücken für Wohn⸗ und gewerbliche Zwecke der in den letzten 3 Jahren durchſchnittlich erzielte oder erzielbare Miete oder Pachtertrag nach Abzug eines Fünftel für Nebenſeiſtungen, Abgaben und Inſandhaltungskoſten. Der Ertragswert der Grundſtücke wird durch Verpielfältigung des Reinertrags mit 20 gewonnen. Wird für ein nach dem Ertragswert veranlagtes, vor dem 1. Januar 1930 veräußer⸗ tes Grundſtück ein Verkaufspreis erzielt, der um ein Viertel höher iſt, als der für die Veranlagung des Notopfers angenommene Steuerwert, ſo iſt das Grundſtück nachträglich mit ſeinem Verkaufspreis, jedoch nicht höher, als mit dem gemeinen Wert, zu veranlagen, der ihm am 31. Degember 1919 zukam. Dieſe Maßregel wurde ſchwer bekämpft. Man war ſich da⸗ rüber einig, daß hier die ſeither übliche Steuerſchätzung zu Grunde zu legen ſei. Das Betriebsvermögen der kleinen Geſchäftsbetriebe wird nach Ab⸗ zug der Betriebsſchulden nur mit 80 v. H. ſeines Wertes der Veranlagung zu Grunde gelegt. Beim Kapitalvermögen ſind alle fursfähigen Wert⸗ papiere und in das Schuldbuch einer öffentlichen Körperſchaft eingetrage⸗ nen Forderungen mit Stichtag⸗Kurswert anzugeben. Aktien ohne Kurs⸗ wert ſetzt das Finanzamt feſt. Darlehen, Bankguthaben, Sparkaſſengut⸗ haben uſw. ſind mit dem Neunwert anzugeben. Unbeibringliche Forde⸗ rungen kommen nicht in Betracht. Renten, Leibgedinge uſw. werden nach dem geſetzlichen Tarif bewertet. Noch nicht fällige Anprüche aus Lebens⸗, Kapital⸗ und Rentenberſicherungen werden in der Regel mit 25 der Ein⸗ zahlungen, oder mit dem nachgewieſenen Rücklaufswert angeſetzt. Eine Ausnahme bilden nur die nach dem 31. Juli 1914 eingegangenen Verſicherungen mit mehr als Mark 1000.— Jahresprämie, oder mehr als Mark 3090.—. einmaliger Kapttaleinzahlung. Als Wert dieſer Verſiche⸗ rungen gilt die voll einbezahlte Summe. Endlich ſind deutſche Gold⸗ und Silbermünzen, ſowie Gold und Silber in Barren mit dem Metallwert not⸗ opferpflichtig.— Sofern Tilgungsquoten wiederholt unpünktlich bezahlt werden, kann für noch nicht fällige Tilgungen das Finanzamt Sicherheit verlangen. Das Notopfer das in 28 Jahren getilgt werden muß, kann auf Antrag des Notopferpflichtigen für den noch zu zahlenden Betrag eine Annuitäten⸗Hypothek auf 41—45½ Jahre mit einer laufenden Tilgungs⸗ quote von 5,5 v. H. auf das Grundſtüc eingetragen werden. Dieſer Grundbuchs⸗Eintrag gilt als eine öffentlich rechtliche Laſt. Furch den Eintrag und die Löſchung dieſes Grundbuch⸗Eintrages erwachſen dem Be⸗ teiligten keine Koſten. Sofern das Notopfer bax bezahlt wird, und zwar vor dem 1. Januar 192t werden dem Pflichtigen 6 Prozent Zins verguütet. Ueber das katſächliche Vermögen minderjähriger Kinder ſind beſondere Steuerklärungen abzugeben. Derbindlichkeitserklärung des Nachtrags zum Tariſvertrag im Großhandel. Die Begirksgruppe Baden des Zentralverbandes des deutſchen Großhandels in Mannheim(B 1. 7b) und die Zentralſtelle der Vereinigten Angeſtelltenverbände Mannheim haben beantragt, den zwiſchen ihnen am 14. Januar 1920 abgeſchloſſenen Nachtrag um allgemein verbindlichen Tarifvertrag vom 15. bis 31. Juli und 9. Auguſt 1919 zur Regelung der Gehalts⸗ und Anſtel⸗ lungsbedingungen der kaufmänniſchen Angeſtellten im Großhandel gemäߧ 2 der Verordnung vom 28. Dezember 1918(Reichs⸗Ge⸗ ſeßblatt S. 1456) für das Gebiet des Stadtbezirks Mannheim ein⸗ ſchließlich der eingemeindeten Vororte für allgemein verbindlich zu erklären. Einwendungen gegen dieſen Antrag können bis zum 15, September 1920 erhoben werden und ſind unter Nummer VI R 770/ an das Reichsarbeitsminiſterium, Berlin, Luiſenſtraße 38, zu richten. Poſtaliſches. Die Friſt, bis zu der Metallband zum Umſchnüren der Poſtpakete verwendet werden darf, iſt vom Reichspoſt⸗ miniſterium bis zum 31. März 1921 verlängert worden, damit Paketverſender die noch vorhandenen Voxrräte an Metallband mög⸗ lichſt aufbrauchen können. Der Poſt anweiſungsverkehr mit Spanien ung, den ſpaniſchen Poſtanſtalten in Marafko wird am 1. September aufgenommen. Vom 1. September an erhöhen ſich die Gebühren für Pakete nach Osſterreich, der Tſchecho⸗Slowakel und Un⸗ arn. Ein 5⸗Kilogr.⸗Paket nach Oeſterreich oder der Tſchecho⸗ lowakei wird z. B..60 Mk. und nach Ungarn.20 Mk. foſten. Auskunft über die Gebühren für die einzelnen Gewichtsſtufen uſw. erteilen die Poſtanſtalten. Bei Paketen mit Wertangabe nach den genannten Ländern hat die Angabe des Wertes fortan in der Frankenwährung zu erfolgen. Todesfall. Am Samstag iſt im Vorort Sandhofen im 69. Lebensfahr Kreisabg. Hch. Wittner verſchieden. Der Verſtorbene, der von Beruf Landwirt war, gehörte dem Gemeinderat in Sandhofen vom Jahre 1888 bis zu der am 1. Januar 1913 erfolgten Eingemeindung Sandhofens in Mannheim an. In ſeiner Eigenſchaft als ſtellv. Bürgermeiſter war er auch Mitglied des kath. Stiftungsrates, in den er ſpäter als gewähltes Mitglied entſandt wurde. 4 Jahre hindurch bekleidete Herr Wittner auch das Amt eines Bezirksrates und im Mai 1919 entſandte ihn das Vertrauen der Zentrumswähler auch in den Kreisausſchuß des Kreiſes Mannheim. Neben dieſer die Kräfte eines Mannes voll in Anſpruch nehmenden Betätigung im kommu⸗ nalen Leben fand Hch. Wittner auch noch Zeit, der Spar⸗ und Dar⸗ ſich zu widmen, deren 1. Vorſtand er im Jahre 5 wurde. 5 Auf der eleltriſchen Bahn Mannheim⸗Weinheim treten am 1. September eine Anzahl Fahrplanänderungen ein, wo⸗ rauf wir auch an dieſer Stelle aufmerkſam machen. Alles Weitere iſt der Anzeige in dieſer Nummer zu entnehmen. Theolvogiſche Vorträge. Die Kirchlich⸗liberale Ver⸗ einigung in Baden veranſtaltet am., 7. und 8. September in Lahr theologiſche Vorträge. Es werden ſprechen: Pro⸗ Hellenismus“ und Stadtpfarrer Dr. Ott aus Neckarbiſchotehein über„Grundſätze zur Erneuerung des kirchlichen Lebens Dieſe Vorträge ſind als Fortſetzung der theologiſchen Ferienturſe ge⸗ dacht, 5 bis zum Kriegsausbruch alljährlich in Kandern abge⸗ halten wurden und ſich großer Beliebtheit erfreuten. Sie dürf⸗ ten nicht nur Geiſtliche, ſondern vor allem die gebildeten Laien, insbeſondere auch Religionslehrer intereſſieren. Füß gute Ver⸗ pflegung in Lahr i Sorge getragen. Eine große Zahl von Frel⸗ Uartieren iſt zugeſagt. Anmeldungen vermittelt der Vorſitzende D. E. Frey⸗Karlsruhe. Pollzeibericht vom 30. Auguſt. Selbſtmord. Ein 25 Jahre alter lediger Schrankenwör er (Kriegsinpalide) von Berghauſen hat ſich am 28. ds. Mis. aus noch unbekannter Urſache in einer am Parkring gelegenen Wirtſchaft da⸗ hier erſchoſſen. Die Leiche wurde in die Leichenhalle des hie⸗ ſigen Friedhofs verbracht. Unfälle. Im Hauſe Luiſenring 49 glitt eine 30 Jahre alte Frau auf der ſtark geölten Treppe aus und zog ſich eine Verletzun des linken Fußes zu.— Beim Ueberſchreiten eines Gangbordes fie am 26. ds. Mts. ein 65 Jahre alter Zimmermann von hier von einem Rheinſchiff im Mühlauhafen hinunter in das Waſſer und ſchlug ſich dabei den Kopf ſo auf die Ükerböſchung, daß er ſich in ärztliche Behandlung begeben mußte.— Am 27. d. M. ſtürzte nachts ein andetrunkener 52 Jahre alter Taglöhner vor dem Hauſe 8 4, 18 vom Gehweg über den Randſtein und erlitt dabei ſo erhebliche Ver⸗ letzungen, daß er mit dem Sanitätsautomobil dem Allgem. Kranken⸗ haus zugeführt werden mußte.— Am gleichen Tage ſiel eine 64 Jahre alte Zollaufſehersehefrau beim Ueberſchreiten der Mittel⸗ ſtraße ſo zu Boden, daß ſie mit dem Sanitätsautomobil in das Krankenhaus überführt werden mußte.— Am 27. ds. Mls. erlitt infolge Exploſion einer Lötlampe ein 20 Jahre alter Elektromonteur, wohnhaft in der Dammſtraße, im Hauſe O 4, 1 ſtarke Brandwunden im Geſicht und an der rechten Hand, die ſeine Usberführung in das Krankenhaus nötig machten.— In einem Kaffee in F 3 wurde eine 33 Jahre alte Kranenführersehefrau aus Heddesheim von einem Unfall überraſcht, ſodaß ſie mittelſt Krankenautos dem Allgem. Krankenhaus zugeführt werden mußte. Zwölf Körperverletzungen— verübt vor dem Hauſe Eichendorffſtraße 24, in der Wirtſchaft„zum Elefanten“ H 6, wo⸗ durch ein Auflauf von etwa 200 Perſonen entſtand, in der Wirt⸗ ſchaft Dalbergſtraße 1 durch Stechen mit einem Meſſer und Schlagen mit einem Stuhl, in dem Hauſe Draisſtraße 40, auf der Oppguer⸗ ſtraße in Waldhof durch Schlagen mit einem Stein, auf der Straße vor dem Hauſe Draisſtraße 40 durch Schlagen mit Spazierſtöcken, vor dem Hauſe H 1, 15, auf der Miktelſtraße durch Schlagen mit Spazierſtoack und einer Weinflaſche, im Hauſe Kaiſer Wilhelmſtr. 18, auf der Friedrichſtraße Neckarau und im Hauſe Kolonie 72 in Sand⸗ hofen— gelangten zur Anzeige. Unaufgeklärte Diebſtätzle. Entwendet wurde: In der Nacht vom 24./25. 8. aus einem Fabrikanweſen beim Neckarauer Uebergang 1 Treibriemen, 11 Meter lang, 28 Ztm. breit und 7 Milli⸗ meter ſtark.— In der Nacht vom 25./26. 8. aus einem Fabrik⸗ anweſen an der Neckarauerſtraße 2 Treibriemen, der eine davon 8,1 Meter lana, 8 Itm. breit und 6 Millimeter ſtark, der andere 6,2 Meter lang, 7 Itm. breit und 6 Millimeter ſtark.— In der Nacht zum 25. 8 aus einem Fabrikanweſen 6 bis 8 neue Fahrrad⸗ mäntel, Größe 28 K 1½ mit der Aufſchrift Mannheimſa. Um ſachdienliche Mitteilung erſucht die Schutzmannſchaft. Aufgefundenes Diebesgut. Am 23. 8. wurde in der Wohnung eines in Haft befindlichen Einbrechers ein autog. Schweiß⸗ apparat nehſt? Mundſtücken gefunden. Es beſteht die Vermutung, daß der Schweißappakat ebenfalls durch Einbruch erlangt iſt. Per⸗ ſonen. welche ſich über den Verluſt eines derartigen Apparates aus⸗ 1955 können, wollen ſich bei der Kriminalpolizel, Zimmer 409, melden. Fahndung. In der Nacht 0355 21. Auguſt 1920 wurden durch GEinbruch im Hauſe Q 7, 17 dahier folgende Anzugſtoffe und fertige Kleidungsſtücke im Geſamtwert von 55 000 Me. ent⸗ wendet: 4 ſchwarze Herrenanzüge mit Seidenfutter. Sämtliche Röcke tragen in der inneren Futtertaſche den Namen„J. Bekter⸗ mann“; 4 graugrüne Hexrenlodenmäntel mit aufgenähten Taſchen; 6 Herrenanzüge, grünlichblau, rotbraun, hellgrau, blau, dunkelgrau und graukarriert; 3 Röcke mit Weſten, braun, ſchwarz und hell⸗ grau. Die Röcke ſind auch mit dem Namen„J. Beltermann“ ber⸗ ſehen; 3 Röcke ohne Weſten, auf denen noch der Maßzettel aufge⸗ heftet iſt; 1 graubrauner Damenlodenmantel mit. Kragen und Gürtel; 15 verſchiedenfarbige Herrenhoſen, meiſt ſchwarz mit weißen Streifen; 14,65 Meter dunkelgrauer Anzugſtoff, mit grün⸗ lichen Streifen durchwebt; 19,10 Meter hell⸗ und dunkelblaukar⸗ rierter Anzugſtoff; 17,40 Meter hellblauer Anzugſtoff mit dunkeſ⸗ grauem Streifen durchwebt; 4,70 Mtr. grünlichblauer Anzugſtoff, rot durchwebt; 8,40 Mtr. ſchrarzweißkarrierter u. ſchwarz⸗ u. weiß⸗ geſtreifter Anzugſtoff; 9,20 Meter blau⸗, ſchwarz⸗ und graukarrier⸗ ker Anzugſtoff; 6,20 Meter rot und dunkelbrauner Anzugſtoff; 9,10 Meter brauner Anzugſtoff mit kleinen roten Streifen durchwebt; 8,10 Meter ſchwarz und blaukarrierter 1 ſtoff mit roten Punk⸗ ten; 9 Meter dunkelgrauer Anzugſtoff, leicht hellgrau durchwebt. Auf die Ermittlung der Täter und Herbeiſchaffun dex Ware iſt eine Belohnung von 1000 Mk. ausgeſetzt. Um Mitfahndung er⸗ ſucht die Kriminalpoligei. Verhaftet wurden 48 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ haren Handlungen, darunter ein Maurer von hier wegen Sittlich⸗ keitsverbrechen, ein Taglöhner von Backnang wegen Vergehens gegen die Sittlichkeit, 22 Perſonen wegen Diebſtahls, Hehlerei, Be⸗ trugs und Unterſchlagung und 2 vom 150, franzöſiſchen Infanterie⸗ regiment in Worms deſertierte franzöſiſche Soldaten. der empfindliche verwanöoſchaftsnerv. Von Frida Schanz. Beim kleinen Schuljungen macht er ſich bereits bemerkbar, la empfindliche Verwandtſchaftsnerv. Fritzchen, der Sexptaner, erubk ſich genieren zu müſſen, wenn er mit ſeinen Freunden aus chule kommt und ſeine Schweſter unterwegs trifft. die Kelweſtern haben offenbar etwas, was einem Sextaner auf Zut erpen fällt. Unverſehens können Schweſtern einen mit einer raulichkeit kompromittieren. und eberhaupt find Geſchwiſter untereinander oft ſeltſam ſchen wen geniert. Eine Schweſter empfindet im Kreiſe der Freundin⸗ 800 oft ſeltſam peinlich das Weſen, die Eigenart der anderen N weſter, ihre Art, ſich auszudrücken, kleine Abſonderlichkeiten oder mer kſſgleiten inc Sprache, im Benehmen, in der Bewegung, *. peinlich. lüch Vas feise ſo ein junges Mädel oft durch ihre Brüder, die Vei lernen wollen, ritterlich zu ſein, wie es ihrem Ideal entſpricht. ger ren Freunden und Kameraden kann ſie nachſichti ſein, nur nächde das Benehmen, das Gehabe und Getue der Brüder, der keißhten Verwandten, das reigt. das ſtachelt, macht die Stimmung elig und kraus. ſein Ein ganz beſtimmter Nerb im Gefühlsleben muß vorhanden hafti der durch das Tun der nächſten Verwandten bis zur Schmerz⸗ gkeit alteriert wird. dieſe Dei Eltern iſt manchmal durch blinde Liebe zu den Kindern Manez Nerv chloroformiert— oder aber, wohl meiſt, er leidet an iafter Erregbarkeit. wwenn znvoll emßfindet die Mutter den Schlenkergang der Tochter, Mit z ſie ſo nrif ihren Gefährtinnen einherkommt. Jeder Blick, 10 ddenm ſie dem jungen Ding in der Geſellſchaft oder im Tanzſagl 85 iſt zitternde Erregung und Kritik. Sie leidet, aber eingig Ungen; weil dieſez wung Ding mit dem leiſen 990 0 ins Sorgloſe, würdnierte, ihr Kind iſt! Wär's Vetters Liſe oder Nachbars Lene, Lerwe ſie das alles als ganz nett empfinden. Nur gerade in der andtſchaft liegt dieſe Reizbarkeit. erade r. Vater reibt ſich am Weſen des Sohnes an ein paar ihm ollte beſonders unſympathiſchen Fehlern gefährlich wund.— zu gien das die Fehler ſein, die gerade ihm ſo bekannt ſind— nur dändit bekannt? Die Jehler, deren Grundelemente er, mühſam ge⸗ n dtt in ſich trägt? Iſt in dieſer ganzen Reigbarteit eiwas von ſt fe Lanf delöſten Rätſeln der Vererbung! Liegt ſie im Blut? anke Lieke, die Folge fu großer ünbewußter Anſprüche Iſere Nächſten und Liebſten pdnne und peinzeuſte Form iſt die, daß Kinder, beranke ſch ihrer Eltern ſchämen, daß Kin⸗ der unter den Schwächen, den Gewohnhoiten, den kleinen ſtereo⸗ thpen Redensarten ihrer Väter und Mütter leiden Da liegen viel Selbſtanklage, viel Reue, viel Kampf, viel Unzufriedenheit mit ſich ſelbſt. Aber die peinvolle Empfindlichkeit, die quälende Hellhörigkeit, das geſckärfte Hinhorchen auf die nun einmal leidigen Eigenſchaften der älteren Generakion ſind da und laſſen ſich todſchwer bekämpfen. Tritt eine räumliche Trennung ein, ſo iſt das meiſt alles wie weggeweht. Nur gegenſeitige Liebe und gegenſeitiges Verſtändnis bleiben. Auch ein beſonderes Glück oder Unglück macht die ge⸗ reizten Nerven manchmal ſanft. Handelt es ſich um wirkliche, e Fehler der Eltern und Kinder, ſo ſpielt die Empfindung deß Leides und der Scham eine natürlich über den Rahmen deſſen, was dieſe Zeilen plaudernd berühren wollen, hinausgehende Rolle. Glücklich die Familie wo weder der leichte noch der ſchwere fall der Reſzbarkeit des Verwandtſchaftsnervs beſt t, wo nur Lie⸗ 5 5 ſehen, nur das Ohr der Liebe hört,— ſchlichter, wahrer, ungerblendeter Liebe!— Oder wo der feinſte Helfer in Stim⸗ mungsgelegenheiten, der Humor, zu Haus iſt. Iſt ſo ein Nerv aber einmal krank, wund und entzündet, daß jede Berührung chmerzt, ſo ſoll man gegenſeitig ernſtlich um Heilung on ſeiten der Kinder iſt ein Sich⸗Richten nach den erechten An⸗ forderungen der Eltern ſelbſtverſtändlich. Aber auch die älteren und älteſten Leute ſollen ſich prüfen, ob das peinliche oder ver⸗ legene Geſicht der oder des Sohnes bei ihrem Auftreten und Reden nur kindliche Naſeweisheit und unreife Ueberlegenheit bedeutet, oder ob ſich bei gutem und ernſtem Willen von ihrer Seite nicht doch manches vermeiden läßt, was den empfindlichen Ver⸗ wandtſchaftsnerv malträtiert. Nehmen wir an, unſeren Kindern tun unſere Ueinen Menſch⸗ lichkeiten aus übergroßer Liebe weh. „Laßt uns heſſer werden, Gleich mird's beſſer ſein!“ Solange wir uns zu beſſern vermögen, ſind wir jung, trotz müder Füße, weißer Haare und hoher Jahre. Kleine Mitteilungen. rida Schanz gibt jetzt bei Auguſt Scherl, Berlin ihre e 5 1 Titel„Fridel“ heraus. Ein neues Madonnenbild von Giotto. Bei Renovierungs⸗ arbeiten der Kirche San Giorgio in San Polo di Piade wurben, ſo wird aus Trſeſt gemeldet, auch die Fresken Giottos an dem Haupttor gadeffue Bei dieſer Arbeit kam unter der Tünche ein herrliches, bisher unbekanntes Madonnenbild, das unzweifel⸗ haft auch van Giotto berührt, zum Vorſchein. Die Madonna ſſt auf dem Throne ſbend mit dem Heiligenſchein, in der gleichen Auffaſſung wie faſt bei allen Bildern ſener Kunſtepoche, dargeſtelkt. Das Bild iſt bei den Reſtaurierungsverſuchen beſchädigt worden. vermiſchtes. GDas beſſere Welter der nächſten Jahre. Die Meteorologen ſagen für die kommenden Jahre einen bedeutſamen und erfreu⸗ lichen Witterungsumſchlag voraus. Man ſtützt ſich dabei auf die Entdeckung des Wiener Profeſſors Bruckner, der im Jahre 1690 mit ſeiner Zyklen⸗Theorie hervortrat. Danach verläuft die Witre⸗ rung in Zyklen pon 35 Jahren, in welchem Zeitraum die elne Hälfte trockner und wärmer, die andere dagegen näſſer und kälter iſt. Der letzte Halb⸗Zyklus, der trockenes und warmes Wetter brachte, fiel in die Jahre 1886 bis 1902. Wer alt 9 iſt, er⸗ innert ſich noch an die prachtvollen ſtrahlenden heißen Sommer, die wir in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts hatten, und empfindet den Gegenſatz zu den meiſt kühlen und regneriſchen Sommern, die uns im 20. Jahrhundert beſchert waren. Wir dür⸗ ſen nun auf Grund der Brucknerſchen Zyklen⸗Theorie hoffen, daß die Zeit der„perregneten Sommer“ vorbei iſt und daß wir in den nächſten 17 oder 18 Jahren wieder eine gute Sommerwitterung erhalten werden. Selbſtverſtändlich gibt es auch Ausnahmen; ſo iel z. B. in die vergangene warme Periode auch ein ſo kaltgs hr wie das von 1891 Aber im allgemeinen iſt die Theorie des Wiener Gelehrten durch unſere Erfahrungen und weitere Forſchun⸗ en beſtätigt worden. Da regelmäßſge Witterungsberichte, die die einperaturen und die Regenmengen aufzeichnen, erſt ſeit erwa 70 oder 80 Jahren beſtehen, ſo konnte Bruckner die Wiederkehr der von ihm angenommenen Juyklen nicht weit zurück verfolgen. Er bediente 122 um Beweiſe ſeiner Anſchauungen hauptfächlich der Berichte üher die eurgpäiſchen Weinernten, die ſich viele Jahr⸗ underte hindurch nachweiſen laſſen. Die Angaben über gute und chlechte Weinſahre ſtimmten durchaus mit felner Theorie zuſam⸗ men. Noch deutlicher merden die Wirkungen dieſes merkwürdigen Witterungswechſels in einzelnen Perioden durch Länder bewleſen, in denen die Gegenlätze ſehr ſcharf hervortreten, wie, B. durch das Wetter in Indien und China. In Indien macht ſich die Wir⸗ 5 der Trockenheit durch furchtbare Mißernten bemerkbar und wirklich litt in der Zeit von 1895 bis 1901, einer Periode, die in den trockenen warmen Halb⸗Zuklus fiel, das Land an einer Reihe von ſchweren Hungersnöten. In China wieder ſind es die Wir⸗ kungen der naſſen Jahre, die durch Heberſchwemmung Not hervor⸗ rufen und in dem naſſen Halb⸗Zyklus des 19. Jahrhumderts fam es in China zu Hungerrevölten, die in dem bekannten Voxerauf⸗ ſtand gipfelten. Die tieferen Urfachen für die Brucknerſche Jollen⸗ Theorſe zu ergründen, iſt bisher der Wiſſenſchaft noch nicht ge⸗ 1 —————— + . Seite. Nr. 387. Mannßeimer General⸗Anzeiger.(Abend · Ausgabe.) Montag, den 30. Auguſt 1920. Im Vordergrunde der Beſtrebungen der großdeutſchen Volkspartei ſteht bie Forderung des Anſchluſſes an das Deutſche Reiich, die ſowohl aus nationalen wie wirt⸗ ſchaftlichen Gründen aufgeſtelt wird, zum Unterſchiede von der cheiſelich⸗ſodialen Partei, die nach der bekannten Aeuße⸗ raing des Abgeordneten Kunſchak die zwieſpältigſten Anſichten in dieſer Frage aufweiſt und deren Großteil von dem An⸗ ſchluß an den Einheitsſtagt Deutſches Reich nichts wiſſen will Die Sozialdemokraten wollen den Anſchluß ans Deutſche Reich hauptſächlich zur Erreichung ihrer VParteiziele. Dem Umſtande nun, daß die Großdeutſchen aus nicht parteimäßi⸗ gen, ſondern aus rein wertſchafrlichen und natio⸗ nalen Beweggronden die Vereinigung mit dem deut⸗ ſchen Mutterlande anſtreben. iſt es auch zuzuſchreiben, daß die großdeutſche Bewegung Deutſchöſterreichs ſich im deutſchen Neiche der Rückendeckung durch alle bürserlichen Parteien— abgeſehen vom Zentrum— erfreut. Im Sinne der Pro⸗ grammforderung des Anſchluſſes an das Deutſche Reich wurde auch auf der Tagung der Reichsparteileitung einſtimmig ein Antrag angenommen, der dahin geht, an ſämtliche Abge⸗ ordnete ohne Unterſchied der Partei die Aufforderung zu richten, das Verlangen zu ſtellen, daß am Wahltage im Oktober gleichzeitig mit der Wahl der Abgeordneten die Volks⸗ abſtimmung über den Anſchluß an das Deutſche Reich vorge⸗ nommen werde. Das Programm erklärt: In den Friedens⸗ verträgen von Verſailles und St. Germain, dle geſchloſſenes deutſche Siedlungsgebiet unter Fremdherrſchaft gezwungen haben, können wir keine dauernde Regelung erblicken. Es iſt daber unſere Pflicht, unlere Volksgenoſſen in den obgetretenen Gebieten durch Pflege enger Beziehungen und Anwendung der nach den ſewellinen Verbältniſſen zweckmäßigſten Mittel in dem Kampfe um die Erhaltung ihres Volkstums zu unter⸗ ſtützen, bis ſie das Ziel der ſtaatlichen Wiedervereinigung er⸗ reicht haben. Es iſt nicht daran zu zweifeln, daß die Oktoberwahlen dieſem neuen Parteiverbande eine weitgehende Stärkung, zu⸗ meiſt auf Koſten der ſozialiſtiſchen Mandate bringen werden. Brief aus Kamerun. Wir ſind in der Lage, einen Brief aus Duala in Kamerun mitzuteilen. Der 8 iſt unterzeichnet„Junge Männer Duclas“ und trägt die Ueberſchrift„Ein Schrei aus Duala“, aus dem das Wichtigſte hieraus mitgeteilt ſei. Es lautet etwa: Soll Duala an die franzöſiſche Regierung übergehen? Wir jungen Männer Dualas betrachten es als Gottes Strafe. Das ganze Duglavolk liebt die franzöſiſche Regierung nicht. Dieſe hat den Menſchenhandel angefangen. Die internierten deutſchen Soldaten werden nach Kongo, Brazoville, trans⸗ Portiert. Dieſes bitten wir ſofort zu verbreiten und allen in Deutſchland befindlichen Dualaleuten bekannteugeben, daß ſie nicht in ihre Heimat zurückkehren ſollen, da ſie hier als Deutſche behandelt werden würden. Wir müſſen jetzt für Frauen und Kinder ſe 3 Franes Steuern zahlen. Duala ſoll die Kriegskoſten decken. Der deutſche Handel wird hier verdorben. Das deutſche Geld wird hier ſehr hoch geſchätzt. Wir wollen lieber einen Deut⸗ ſchen als 1000 Franzoſen. Wo bleiben die guten deutſchen Kaufleute? Weitere Nachrichten beſagen: In Spaniſch⸗Guinea ein⸗ getroffene Eingeborene aus Kamerun klagen darüber, daß keine Arbeits⸗ und Verdienſtmöglichkeit in Kamerun fetzt vorhanden ſei: es fehle an Faktoreien, an Stoffen und Ar⸗ beitsgerät, wie Haumeſſern und Schaufeln uſw. Unter der Mehrzahl der Eingeborenen beſtehe der Wunſch und das Verlangen nach der Rückkehr der Deutſchen. Weißes Sanitätsperſonal und Schweſtern ſeien nicht vor⸗ handen. Die engliſchen Aerzte gingen nicht wie bei uns zu den Eingeborenen in ihre Dörfer, ſondern wer krank ſei, müſſe zur Station kommen und werde daſelbſt in das Hoſpital auf⸗ genommen und behandelt. In Victoria müßten die Far⸗ bigen für die Aufnahme und die Behandlung im Hoſpital zahlen, wer nicht bezahlen könne, werde nicht aufgenommen und auch nicht behandelt, eine Behandlung der Syphiliskran⸗ ken mit Salvarſan finde nicht ſtatt. Infolgedeſſen ſeien in Victoria viel mehr Syphiliskranke wie früher. Die Verwandten des Unterbäuptilings Atangana würden nicht nach Jaunde Zurückgelallen, Einem Begleiter Atan⸗ eeerr über zu ſenden! Wie dem auch ſei, ſoviel ſteht jedenfalls feſt, ganas nach Spanien, der jetzt zurückgekehrt ſei, ſei von den Franzoſen Nkorgſamba als Wohnort angewieſen worden. Atanganas Frau werde vorläufig in Duala zurückgehalten. Eine chriſtliche Arbeilerparlei? In gewiſſen Kreiſen wird Stimmung für die Gründung einer neuen chriſtlich⸗demokratiſchen Volkspartei gemacht, als deren Grund⸗ ſtock die Gewerkſchaften anzuſehen ſind Die Gründe, die zum Aufleben dieſer Beſtrebungen führten, ſind eines Teils darin zu ſuchen, daß die politiſche Neutralität innerhalb der chriſtlichen Ge⸗ werkſchaften anſcheinend nicht in der richtigen Weiſe gewahrt wor⸗ den iſt. Namentlich bei den letzten Wahlen ſind zum Teil nicht ganz unberechtigte Klagen von Gewerkſchaften, welche auf dem Boden der D. V. P. und D. N. V. P. ſtehen, laut geworden. Zum anderen drängen die Unzufriedenen innerhalb der bürgerlichen Parteien ſehr ſtark zu einer ſolchen Abſonderung. Es trifft ohne Zweifel zu, daß die Arbeiterſchaft nicht immer alles gut heißen kann, was innerhalb der bürgerlichen Parteien geſchieht. Es iſt aber auch völlig ausge⸗ ſchloſſen, daß eine Partei allen Wünſchen und Anforderungen ein⸗ zelner Berufsſtände gerecht werden kann. Gewerkſchaftsſekretär Kaufmann⸗Oberhauſen ſchreibt uns zu dieſen Beſtrebungen u..:„Es iſt mit Sicherheit anzunehmen, daß im Moment der Gründung einer ſolchen Partei auf dem Voden der chriſtlichen Gewerkſchaften unſere jetzigen Arbeiterabgeordneten als Vertreter der Bürgerlichen aus der Partei ausſcheiden müßten. Zu⸗ nächſt wäre dann eine parlamentariſche Vertretung nicht mehr vör⸗ handen. Sodann würde ſich die Organiſation einer ganzen Partei nicht von heute auf morgen ſchaffen laſſen. Allein an dieſer Frage lekitern ſchon die Beſtrebungen. Weiterhin darf man auch nicht ſo optimiſtiſch ſein und glauben, daß es„im Handumdrehen“ gelingen wird, ulle chriſtlichen Gewerkſchaften unter einen Hut zu bringen. Wenn weiterhin bedacht wird, daß ein guter Teil der chriſtlichen Arbeiter den bürgerlichen Parteien treu bleiben wird, ſo würde von dieſer neuen Partei eine größere Bedeutung nicht zu erwarten ſein.“ Weiter ſagt Gewerkſchaftsſekretär Kaufmann: Wir, die wir zur Deutſchen Volkspartei gehören, können unmöglich derartige Beſtrebungen gutheißen und verurteilen dieſelben mit aller Ent⸗ ſchiedenheit. Wir wollen nach Kräften beſtrebt ſein, vaterländiſche Geſinnung und Gemeinſinn zu fördern. Wenn nun die Bildung einer chriſtlich nationglen Arbeiterpartei grunbſätzlich verworfen werden muß, ſo dürfen und müſſen die chriſtlichen Gewerkſchaften verlangen, daß auch die bürgerlichen Parteien vor allen Dingen, aber auch die Deutſche Volkspartei, der Gewerkſchaftsbewegung etwas mehr Beachtung ſchenkt. Praktiſch Gewerkſchaftsarbeit iſt im gegenwärtigen Deutſchland aber nur möglich, wenn die Gewerk⸗ ſchaften in den geſetzgeberiſchen Körperſchaften ein Mitbeſtimmungs⸗ recht haben.“ Aus dem vorſtehend Geſagten ergibt ſich die große Gefahr der Zerſplitterung, die die Gründung einer ſolchen chriſtlichen Arbeiter⸗ vartei nach ſich ziehen würde. Die„Germania“ nimmt in ihrer Abendnummer vom Freitag entſchieden Stellung gegen dieſe Grün⸗ dungsperſuche. Auch das„Berliner Tageblatt“ empftehlt der demo⸗ kratiſchen Partei, in deren Arbeiterkreiſen ſich aleichfalls äßnliche Skrömungen befinden, dieſen Erſcheinungen erhöhte Aufmerkſam⸗ keit zu ſchenken. Bei der ohnedies ſchon ungeheuerlich aroßen Zer⸗ riſſenheik der Geſinnungsgemeinſchaft unſeres Volkes ſowie der parteinolitiſchen Zerſplitterung muß derartigen Beſtrebungen, die auf Bildung einer neuen chriſtlichen Arbeiterpartei, gegen die ſich übrigens bereits der chriſtliche Metallarbeiterverband, der größte Verufsverband innerhalb der chriſtlichen Gewerkſchaften ausge⸗ ſprochen hat, binauslaufen, ſchon im Intereſſe der chriſtlichen Ar⸗ beiterſchaft ſelbſt, von vornherein der Lebensnerv abgeſchnitten werden. Die Hunderklauſend Milchkühe. Man ſchreibt uns: Wie ſchon vor einiger Zeit bekannt wurde, haben menſchenfreundliche Amerikaner 100 000 erſtklaſſige Milchkühe eingekauft, um ſie dem notleidenden deutſchen Volke zu ſchenken. Wir können ein ſolches Geſchenk wahrlich dringend gebrauchen, aber die Frage mar bisher die: Wie bekommen wir die 100 000 Kühe her⸗ über? Zuerſt hieß es, es fehle den Amerikanern und Engländern an Schiffsraum; in Wirklichkeit erſticken ſie faſt im Ueberfluß an Tonnage. Jetzt heißt es, die Hoffnung auf Zuführung der Kühe brauche nicht aufgegeben zu werden, die zuſtändigen Regierungs⸗ denen ſich pflichtgemäß für die Bereitſtellung des er⸗ orderlichen Schiffsraums, die Verzögerung der Durchführung der Idee werde vielmehr dadurch herbeigeführt, daß die deutſchen Be⸗ hörden bemüht ſeien, den wertvollen Transport möglichſt billig durchführen zu können. Und wieder andere wiſſen ſchon zu berich⸗ ten, daß die Fracht unerſchwinglich teuer ſei und daher die Wohltat der Spende vernichte. Es ſollen in der Tat Perhandlungen ſchweben, ſtatt des Viehes Kraftfuttermittel für deutſche Kühe 0 a das ganze deutſche Volk ein Recht darauf hat, die volle Wahrheit zu erfahren, wie es ſich mit diefer Sache verhält, was in ihr bis jetzt getan worden iſt und wie die Ausſichten ſind. Mögen die amerika⸗ d niſchen und engliſchen Reedereien herzlos genug ſein, die Sache N nüchternen Geſchäftsſinn zu gefährden, nie und nimmer aber dar es zur Wahrheit werden, daß wir Deutſche in jeder Hinſicht ſo bettel arm geworden ſind, daß wir alle zuſammengenommen nicht einme. mehr die Fracht für dieſe Kühe aufbringen können. Natürlich ſind derartige Tronsporte ſchon im Frieden koſtſpielig geweſen und wer⸗ den bel unſerer Valutamiſere ganz beſonders drückend ſein. Wenn aber die Kräfte des Staates in lebenswichtigen Fragen verſagen, dann müſſen ihm eben die Städte und die ungeheure Kraft der pri⸗ vaten Initiative und Liebestätigkeit beiſpringen; in harmoniſchem, weiſem Zuſammenwirken vermögen dieſe Elemente Unglaubliches zum Segen der Allgmeinheit und des Einzelnen zu leiſten. Unſere Milchnot mit ihren ſchauderhaften Folgen für unſere Mütter, Säuglinge, Kinder und Kranke ruft es ins Land hinaus, daß hier etwas Außerordentliches in der bezeichneten Richtung geſchehen muß.· Aber, wohl zu beachten, es iſt keine Minute Zeit mehr zu verlieren, denn mit Recht iſt von fachmänniſcher Seite bereits darauf hinge⸗ wieſen worden, daß die Tiere wegen der rauhen Jahreszeit und Stürme auf dem Meere bis Ende Oktober, ſpäteſtens vor Anbru des Winters herüber befördert fein müſſen. Dürfen wir vertrauen, daß auch unſere ſtagtlichen und ſtädtiſchen Stellen der Sache ihre vollſte Aufmerkſamkeit geſchenkt haben und ſich auf das Tatkräftigſte um die Beſchaffung der Mittel auch für ihren Teil bemühen? Wit müſſen erwarten, daß ſie ſich mit aller Energie und Umſicht darum kümmern, daß Baden und die Stadtgemeinde Mann. heim in gerechter Weiſe den ihr zuſtehenden Anteil an den 100 0 erſtklaſſigen Milchkühen erhalten wird. Wahrlich um keine Kleinig⸗ keit handelt es ſich da für unſere Vaterſtadt, denn allein nach der Einwohnerzahl gerechnet, würden uns etwa 400 Kühe zuſtehen, in Anſehung der pielen Handel⸗ und Zewerbetreibenden, der zahl⸗ reichen Arbeiterſchaft, und des Heeres von Angeſtellten und Beamten indeſſen noch viel mohr. Cs gilt aber nicht nur die Tiere herüber und möglichſt viele davon in unſere engere Heimat und in unſere Ge⸗ meinde zu ſchaffen, ſondern auch rechtzeitig für Stallung, Futter und gute Pflege beſorgt zu ſein; auch daran muß tatkräftig und umſichtig beizeiten gedacht werden und nicht erſt dann, wenn die von Hun⸗ derttauſenden ſo heißerſehnten Tiere nach anſtrengendem Transport ſchon hier ſind. Wahrlich eine ſehr große, aber ganz beſonders dank⸗ bare Aufgabe für diejenigen, die ſie aus Pflichtgefühl oder freiwillig auf ſich nehmen. r. Letzte Meloͤungen. Llond George zur Konferenz von Alx⸗ les-Baln eingeſaden. Paris, 30. Aug.(WB.) Der„Matin“ berichtet, daß nach einer Meldung des Korreſpondenten des Corriere della Sera Millerand Lloyd George eingeladen habe, der Zuſammenkunft mit Giolitti in Aix⸗les⸗Bain beizu⸗ wohnen. Die Bewegung in Irland. Paris, 30. Aug.(WB.) Nach einem Radiotelegramm aus London hat der Bürgermeiſter von Cork geſtern abend das Bewußtſein verloren. Die Aerzte erklären ſeinen Zuſtand als verzweifelt⸗ Die japaniſche Einwanderung in Amerika. Waſhington, 30. Aug.(WB.) Anläßlich einer Unterredung mit dem japaniſchen Botſchafter gegen die japaniſche Einwande⸗ rung in Amerika drückte Staatsſekretär Colby die Hoffnung zus, daß die beiden Parteien zu einer befriedigenden Löſung der Frage kommen werden. Inkernakionaler Juſammenſchluß der Bankbeamlen. Berlin, 30. Aug.(Von unſ. Berl. Büro.) Der 710 meine Verband der deutſchen Bankbeamten ſetzte heute ſeine Tagung fort. Es wurden verſchiedene Anträge eingebracht, die hauptſächlich in dem Verlangen nach einem internationa⸗ len Zuſammenſchluß der Bankbeamten eer und zwar ſoll auf freigewerkſchaftlicher Grundlage durchgeüh werden. Weltumſegelungsplan der Jeppelingeſellſchaft. Paris, 30. Aug.(WB.) Nach einer Meldung des„Excelſior“ er⸗ klärte Major Clidden, daß die Zeppelingeſellſchaft die Abſicht habe, im nächſten Jahre eine Weltumſegelung mit einem ihrer Luftſchiffe zu unternehmen. Skreiks um den Skeuerabzug. r. Düſſeldorf, 30. Aug.(Priv.⸗Tel.) Die Arbeiter der Gelſen⸗ kirchener Gußſtahl⸗ und Eiſenwerke, Abteilung Stahlwerk Krieger in Düſſeldorf, ſowie des Stahlwerks Düſſeldorf und des Stahlwerks Gebr. Böhler.⸗G. zu Düſſeldorf, ſind heute als Proteſt gegen ie Steuerabgabe unter Kontraktbruch in den Aus⸗ ſtand getreten. Die Direktionen erklären die Streikenden für ent⸗ laſſen, wenn ſie nicht bis morgen die Arbeit wieder aufnehmen. Der Mann mit den ſieben Maslen. Roman von Erich Wulffen. (Nachdruck verboten.) (Fortſetzung.) Es währte nicht lange, ſo kam, von dem Diener geleitet, der Mönch die Stufen der Terraſſe in den Park herab. Der weiße Rock und Skapulier machten den Dominikaner, der den ſchmarzen Mantel mit Kapuze über dem Arm trug, von weitem kenntlich. Der Konventuale war ein Mann von gegen fünfzig Jahren. Ein hoher ſchlanker Wuchs, prieſterliche, faſt feier⸗ liche Haltung und vornehmes Auftreten zeichneten ihn aus. Doktor Armſpanger warf einen überraſchten Blick auf den herankommenden Fremdling, deſſen durchgeiſtigte Ge⸗ ſichtszüge ihm ſofort Sympathie einflößten, und wartete freundlich ſeine Begrüßung ab. Dier Mönch verbeugte ſich und trug in etwas fremd⸗ ländiſch geſprochenem Deutſch ſein Anliegen vor. Er befinde ſich auf dem Wege von Irland nach Rom. Sein Abt habe ihn in wichtigen Angelegenheiten des Kloſters nach der ewigen Stadt zum Ordensgeneralvikar entſandt. Auf der Reiſe hätten ihn weitere Nachrichten ereilt und machten an hieſigem Orte enen mehrtägigen Aufenthalt notwendig. Damit überreichte der Dom'nikaner ein in lateiniſcher Sprache verfaßtes Empfehlungsſchreiben mit Siegel und Stempel. Der Biſchof las und nahm, indem er in der Laube zum Sitzen einlud, davon Kenntnis, daß der Abt Camille der Do⸗ minikanerabtei St. Johannes in Roſecrea, Diözeſe Cillalde, in Irland den Mönch und Prieſter Herkules Egmont von Rohan mit dem Kloſternamen Joſeph Maria in Geſchäften des Klaſterg nach Rom entſandt hatte. „Vir empfehlen ihn allen Diözeſanbiſchöfen der römiſch⸗ katholiſchen Kirche und beſtätigen, daß keinerlei kirchliche Zen⸗ ſur über ihn verhängt iſt. Seine Kloſterbrüder bitten den all⸗ mächtigen Gott, er möge ihm in allem gnädig ſein.“ Als der Biſchof die Urkunde überfloa, machte er einmal eine unwillkürliche Bewegung mit dem Munde, dann ſächelte er woßlwollend. Das Schriſtſtſick das der Eyviſfopol vor ſich auf den Niſch leote, trug ein. Zelebret des Crobiſchofs ron Dußſin, das dem Mößuch und Prieſter Joſenh Maria die Ermächtiqumn zum Zelebrieren der Meſſe in der Dubliner Erzdiözeſe auf unbe⸗ ſchränkte Zeit bis zum Widerrufe erteiſte. Der Dominikoner trug ſeinen Wunſch vor, auch auf der Roiſe ſeine geiſtlichen Pflichten erfüllen zu können. Er bitte 52) drale der Biſchofsſtadt die Meſſe leſen zu dürfen. den hochwürdigen Herrn um die Ermächtigung, in der Kathe⸗ „Ich genleße“, ſo ſagte er ruhig und beſchelden,„ohne Verdienſt das beſondere Vertrauen meines Abtes und werde von ihm öfters zu auswärtigen Miſſionen verwendet. Ich war im Auftrage des Kloſters ſchon in Amerika und in Oſt⸗ indien—“ Doktor Armſpanger blickte intereſſiert auf. „Wonn mich auch ein innerſtes Bedürſn's dem Kloſter⸗ leben zuführte, ſo kann ich mich doch dieſen Reiſen nicht ent⸗ ziehen. Aber ich würde doch meinen prieſterlichen Beruf ver⸗ fehlt zu haben glauben, wenn ich nicht auf den Stationen ſnde Reiſe mein geiſtliches Amt auszuüben Gelegenheit ände—“ Der Biſchof nickte verſtändnisvoll. „Ich geſtehe gern“, fuhr Bruder Joſeph Maria mit leicht bewegter Stimme fort,„daß mir ſolche Gelegenheiten eine wunderbare, mit Worten kaum auszudrückende Erholung ge⸗ währen. An keinen Sprengel gebunden, fühle ich mich, all⸗ wärts die Meſſe ſpendend und die Beichte hörend, in gewiſſem Sinne als ein Prieſter der ganꝛen Menſchheit und ahne, frei⸗ lich nur in ſchwachem Abalanz, die Seligkeit der Jünger, denen geboten ward, alle Völker zu lehren—“ Der Kirchenobere ſah dem Dominikaner in die dunklen, leuchtenden Augen. „Ich bin gern bereit“, ſagte er dann freundlich,„mein 5 0 zu erteilen. Es hat Gültigkeit für die Dauer einer oche.“ er Mönch dankte und erhob ſich, um den Oberen nicht weiter in Anſpruch zu nehmen. Es ſchien aber, als habe er noch eine Frage auf den Lippen. Allein Doktor Armſpancer hatte an dem Fremden Ge⸗ fallen gefunden: er lud ihn ein, noch etwas zu verweilen, und ſtellte allerlei Fragen nach ſeiner Reiſe und nach ſeiner per⸗ ſönlichen Herkunft. „Wir ſtammen von einer Seftenlinie des Hauſes Rohan⸗ Guemenee“ begann der Dominikaner. Der Biſchof wußte, daß die Linie Rohann⸗Guemenee⸗ Rochefort in Deſterreich das Indioengt und die Anerkennung des olten fürſtlichen Ranbes beſoß. Und ron dem Soßpe des Hereons ron Morti¹οe Ye Rahan⸗ſonemende kt»e ſch den Nyrnermen Heruſes—“ „Er trun die Waffen gegen die katholtſche Liga—“ warf der beleſene Epiſkopal ein. Rohan verbeugte ſich vor dieſer Gelehrſamkeit. Seine Tochter war die durch Geiſt, Schönteit und politiſchen Einfluß berühmte Herzogin von Chepreuſe. Unſere Linie wanderte zufolge der Revolution nach dem jungen Kömgreiche der Nie⸗ derlande. In der Nähe von Brüſſel liegt unſer Schloß, das mein älterer Bruder Louis Renee beſitzt. Er iſt verheiratet und hat Söhne und Töchter. Eine jüngere Schweſter von ung, Marguerite, ſtarb in ihren ſchönſten Jahren. Mich ſelbſt zog die Sehnſucht zeitig nach dem Berufe des Prieſters, den ich nicht ohne Widerſpruch meiner Familte ergriff—“ Der Biſchof lehnte ſich zurück. „Man hatte mich zum Juriſten beſtimmt. Um Freiheit zu genießen, ging ich ins Ausland. Ich ſtudierte in Dublin und blieb dann in dem eigenartigen Irland, deſſen Bewohner meine Teilnahme erweckten. Ich glaubte ſchließlich, nicht einzig in der Seelſorge, ſondern in der klöſterlichen Abgeſchie⸗ denheit das Ideal meines religiöſen Lebens zu finden.“ „Wie ſetzten Sie ſich mit dem päterlichen Vermögen aus⸗ einander?“ fragte Doktor Armſpanger mit Intereſſe. „Die Beſitzungen fielen nach dem Hausgeſetze an meinen Bruder. Ich ließ mich mit einem nicht bedeutenden Kapitale abfinden, das lange aufgezehrt iſt.“ Des Biſchofs Blicke ruhten wohlwollend auf dem Mönche⸗ „Wie lautete der berühmte und ſtolze Wahlſpruch des alten bretoniſchen Geſchlechtes?“ fragte er, ſich mit der weißen, feinen Hand nachſinnend an die Stirn greifend. Der Dominikaner verneigte ſich.„Ich bewundere die Be⸗ kanntſchaft Eurer Hochwürden mit der Geſchichte meines Hauſes.„Roy ne puys, Duc ne daygne, Rohan suys“ zitierte er in wohllautendem Franzöſiſch. Der Epiſkopal erinnerte ſich.„König kann ich nicht ſein, Herzog mag ich nicht ſein, Rohan bin ich—“ überſetzte er langſam und nachdenklich. Dann reichte er dem Gaſte über den Tiſch die Hand und ſagte nicht ohne innere Bewegung: „Ich finde, Sie haben Ihrem Wahlſpruch Ehre gemacht!“ „Ich darf vielleickt ſagen“, erklärte Joſevh Maria einfach, „daß ich dem Geiſte Gottes ein klares Gefäß geworden bin. Wäghrend der letzten Worte waren auf der Terraſſe Bene⸗ dikt und ein geiſtlicher Herr erſchienen, die nach der Laube herüberblickten. Doktor Armſpander winkte ihm mit der Hand. Der Korwentale nabm aufs neue Gelenerpett. ſich zu erubfteden. Aßer der Oßere ſerte ſer ſeprarft: Brudet Jaſern Mar'g. ich möcte Se mam neben ſaſten Ich rebe. mir ferte abenb einen beredtert Gaſt, den Pfarter dom det Herzt Jeſnt⸗Kirche, einen gelefrten und weſtcereſſten Herrn. gumn 179— gebeten. Die Küche iſt einfach, wie ſte Frau Brl⸗ gitte bietet. erkannte den Ankömmling und Sie ſind uns als Dritter im Kolloqutum willkommen— FFortſetzung folg. Vom Keller kann ich ſchon mehr verſprechen W. Monkag, den 30. Auguſt 1920. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 387. gelen. Bei bebauten Grundſtücen für Wohn⸗ und gewerkliche Hellensmus und Stadtpfarrer Dr. Ott aus Neckarbiſcholshein Zwecke der in den letzten 3 Jahren durchſchnittlich erzielte oder erzielbare über„Grundſätze zur Erneuerung des kirchlichen Lebens Dieſe uUs Staoͤt und Land. Miet⸗ oder en nach Abzug eines Fünftel für Nebenſeiſtungen, Vorträge ſind als Fortſetzung der theologiſchen Ferienkurſe ge⸗ Abgaben und Inſtandhaltungskoſten. Der Ertragswert der Grundſtücke dacht, 9e bis zum Kriegsausbruch alljährlich in Kandern apge⸗ Das Reichsnolopfer. wird durch Vervielfältigung des Reinertrags mit 20 gewonnen. Wird für halten wurden und ſich großer Beliebtheit erfreuten. Sie dürf⸗ 1 i1;; ein nach dem Ertragswert veranlagtes, vor dem 1. Jannar 1930 veräußer⸗ Geiſtti 6 n Laien, 0 zn der letzten Verſammlung der Bürgervereinigung hielt der tes Grundſtück ein Verkaufspreis erzielt, der um 5 Viertel höher ſſ blz Anbeſcnd. e e Ver⸗ 5 rſitzende, Herr Joſ. Gehring, einen Vortrag über das Reichs⸗ der für die Veranlagung des Notopfers angenommene Steuertwert, ſo iſt in 1 Enn 6 0 Zaßl dtopfer und erklärte an Hand des Geſetzes die Ausfüllung das Grundſtück nachträglich mit ſeinem Verkaufspreis, jedoch nicht höher, pflegung in Lahr i 69 5 Hpung 1011 Vorſiteende es von der Steuerbehörde zugeſandten Formulars. Da uns als mit dem gemeinen Wert, zu veranlagen, der ihm am 31. Dezember zartieren iſt zugeſagt. Anmeldungen vermittelt der ee ortgeſetzt eine Reihe telephoniſcher wie brieflicher Anfragen über 1919 zukam. Dieſe Maßregel wurde ſchwer bekämpft. Man war ſich da⸗ D. G. Frey⸗Karlsruhe. teue f 1 it a rüber einig, daß hier die ſeither übliche Steuerſchätzung zu Grunde zu legen 772 ſei aus dem zeitgemäßen Vortrag ſei. Das Betriebsvermögen der kleinen Geſcheltsbeteiehe wird nach Ab. Polizeibericht vom 30. Auguſt. 8 zug der Betriehsſchulden nur mit 80 v. H. ſeines Wertes der Veranla ung Selbſtmord. Ein 25 Jahre glter lediger Schrankenwär er Die große Abgabe vom Vermögen überragt alle bis jetzt dageweſenen zu Grunde gelegt. Beim Kapitalvermögen ſind alle kursfähige 8 1 Kriegs i 2 elegt. nanen gen Wert⸗ sinva 5 erghauſen hat ſich am 28. ds. Mts. aus noch Per uge Agagen inun, 9755 Mechun ige paptere und in das Schuldbuch einer öffentlichen Körperſchaft eingetrage⸗ 1 77 1 Parkeing Wiriſchaſt da⸗ ſandendls und die laufenden pflichtiaen Beundacgeg nen Forderungen mit Stichtag⸗Kurswert anzugeben. Aktien ohne Kurs⸗ hi erſchoſſen Die Leiche wurde in die Leichenhalle des hie⸗ — 25 oder vollen 50 000.— des beſtalg ſien ichtigen e wert ſetzt das Finanzamt feſt. Darlehen, Bankguthahen, Sparkaſſengut⸗ Rier erf Wed ie Abgabe 10 Prozent. Dieſe Abgabeſkala ſteigert ſich je nach 155 baben uſw. ſind mit dem Neunwert anzugeben. Unbeibringliche Forde⸗ ſigen Fri dho 5 acht. Mugeben dach Pen Siund duft fl. otent. J4g Stauteerelhrüngen ſind rungen kommen nicht in Betracht. Renten, Leibgedinge nſw. worden nach Unfälle. Im Hauſe Luiſenring 40 glitt eine 39 Jahre alte e Phen rach dem Ftand vom 81. Dezember lals Abgabefrei ſind dem gall dlichen Tarit bewertet. Noch nicht fällige Anſprüche aus Lebens-, Frau auf der ſtark geölten Treppe aus und zog ſich eine Verletzun Kreisverdesſtaaten, Gemeinden und Gemeindeperbände Aller Art, Aue Kopital und Rentenderſicherungen werden in der Regel mit 26 der Ein, hes linken Fußes zu.— Beim leberſchrelten eines Gangbordes ſie lalten rbände, Kirchen und religibſen eireſchac derblhue, Aſe zahlungen, oder mit dem nachgewieſenen Rückaufswert ungefehte Eine am 26. ds. Mts. ein 65 Jahre alter Zimmermann von hier von dets, ,Sultangen die Neich kart die 00550 5 N u. Ausnahme bilden nur die nach dem g1. Jult 1914 eingegangenen einem Rheinſchiff im Mühlauhafen hinunter in das Waſſer und Ar Gewerbe⸗ und Landwirſchaftekammern. nfall⸗, Invali ade Verſicherungen mit mehr als Mark 1000.— Jahresprämie, oder mehr als ſchlug ſich dabei den Kopf ſo auf die Uferböſchung, daß er ſich in Fhlce Jarsezen Jente Relzerſiftanger, die denenazigen Jueken miare alt die balt einbezche Samme aglich ſind dencelicch Arzlliche Behanduung begeben mufte.— Am 27. b. H. ürgte nachts een 50 181ds rungen gilt die voll einbezahlte Summe. Endlich ſind deutſche Gold⸗ 0 0 1 0 8 ene Die hohen Abgabeſade des Nokopfers verlangen tunlichſte Scho⸗ Silbernpinzen, ſowie Gold und Silber in e dem Metalwerf 75 ein ansetrunkener 52 Jahre 05 8 55 5 5 Jorſ ſun Einrichtungen, die gemeinnützigen Zwecken dienen. 95 0 opferpflichtig.— Sofern Tilgungsquoten wiederholt unpünktlich bezahlt vom Gehweg über den Ran 5 en den 75 aßd nicht zn gefährden Als notapferpftichtiges Vermögen ach Ab. werden, kann für noch nicht fällige Tilgungen das Finanzamt Sicherheit lezungen. daß er mit dem Sanitätsautomo en 12 5 e bewegliche und unbewegliche Vermögen ie G d. verlangen. Das Notopfer das in 28˙5 Jahren getilgt werden muß, kann haus zugeführt werden mußte.— Am gleichen Tage fiel e ne 6. ſue enSchulden welches, wie beim Wehrbeitrag, umſaßt. 1 Ge. auf Ankrag des Notopferpflichtigen filr den noch zu zahlenden Betrag eine Jahre alte Zollaufſeherzehefrau beim Ueberſchreiten der Mittel⸗ werbe Riohnbäuſe und landwirlſchaftlichen Grundſtüce und das dem Ge⸗ Annuitäten⸗Hppothek auf—45. Jabre mit einer laufenden Tilgungs⸗ ſtraße ſo zu Voden, daß ſie mit dem Santtätsautomobil in das nach Nttende Betriebevermögen, ſowie das Kapftalvermögen; die auote von 5,5 v. H. auf das Grandſtüc eingetragen werden. Dieſer Krankenhaus überführt werden mußte.— Am 27. ds. Mis, erlitt e a e de dan zei, Grapſtt, Cteundbuchs Eintrag aut als ein üffentlic rechtliche daſt. Durch den infolge Exploſſon einer Lötlampe ein 20 Jahre alter Elektromonteur, Laſchenurer iepunter faller auch. Rerks der, Plaſtik, Pa rapbiſche Ap. Tintrag und die Löſchung dieſes Grundbucb⸗Eintrages erwachſen dem Be⸗ wohnhaft in der Dammſtraße, im Hauſe O 4, 1 ſtarte Brandwunden ſrate Fengſe, Alenerile 5 eee e Felt 7 91 1 N doind. und zwar im Geſſcht und an der rechten Hand, die ſeine Ueberfübrung in das Pelze Anti dden Mün⸗ se5 ingen, von minde. or dem 1. Januar 1921 werden dem Pflichtigen 6 Prozent Jins vergütet. Krankenh ötig machten.— In einem Kaffee in F 3 wurde guktäten, Münzen⸗ und Briefmarkenſammlungen, von minde⸗ m inderfähri 8 Lrankenhaus nötig machten. lnnni!!!! Feener en Hier figen Fe eig ee een fei enen fe Kecrtenten ficentee erden wilte fteorben wurden, ſoweit ihr Geſamt⸗Anſchaffungspreis Mark 20 000.— Verbindlichkeitserklärung des Nachtrags zum Tarifvertrag im gwölf Körperverletzungen— verübk vor dem Hauſe iren l Die Luxusgegenſtände ſind notopferpflichtig mit 10 Prozent Großhandel. Eichendorffftraße 24, in der Wirtſchaft„zum Elefanten“ H 6, wo⸗ enach den gi. Pezenber 1519 und oor dem.Jannat. 400 daranſer„ Die Vezirksgruppe Waden des Jentralerbandes bes deutſchen durch ein Auflauf von etwa 200 Perſonen entſtand, in der Wirt⸗ derden. Nach dem Kriegs ib engeschafſten Surusgegehchade ſect Grofhendels in Raunbeim n id) und die Zentralſtelle der ſchaft Halbergſtraße 1 durch Stechen mit einem Meſſer und Schlagen Nach dem Kriegsausbruch angeſchafften Luxusgegenſtände ſetzt 0 8 M 8 der Geſezgeb 77) Vereinigten Angeſtelltenverbände annheim haben beantragt, den mit einem Stuhl, in dem Hauſe Draisſtraße 40, auf der Oppauer⸗ Reder n Bei den— 1 0 Wertgegenſtänden 5 ſich in 5 zwiſchen ihnen am 14. Januar 1920 abgeſchloſſenen Nachtrag ſtraße in Waldhof durch Schlagen mit einem Stein, auf der Straße al er ——— el um Familienbeſitz, der nur inſoweit dem Notopfer anterliegen ſoll, zum allgemein verbindlichen Tarifvertrag vom 15. bis 31. vor dem Hauſe Draisſtraße 40 durch Schlagen mit Spazierſtöcken, As er Abes den Nahen eines bürgexlichen Haushalts hinausgeht, Juli und 9. Auguſt 1919 zur Regelung der Gehalts⸗ und Anſtel⸗ vor dem Hauſe H 1, 15, auf der Miktelſtraße durch Schlagen mit fmerhalb 30 Jahren veräußert wird. Der Haugrat iſt notobfer⸗ lungsbedingungen der kaufmänniſchen Angeſtellten im Großbandel Spazierſtock und einer Weinflaſche, im Hauſe Kaiſer Wilhelmſtr. 18, zref, ſofern er nict Zubehör eines Grundſtückes oder Beſtandteil eines gemäß 8 2 der Verordnung vom 29. 19 11 10ʃ8(Reichs⸗Ge⸗ auf der Friedrichſtraße Neckarau und im Hauſe Kolonte 72 in Sand⸗ Jeriebsdermögens iſt. Dem notopferpflichtigen Vermögen ſind auch ſehblan S. 1456) für das Gebiet des Stadtbezirks Mannheim ein⸗ hofen 5 gelangten zur Anzeige. enkungen unter Lebenden, die nach dem 31. Dezember 1916 an ſchließlich der eingemeindeten Vororte für allgemein verbindlich f ſt ä Entwendet wurde: In Sifwandte in gerader Linie gemacht wurden, hinzuzurechnen. Ferner ſind zu erklären. Einwendungen gegen dieſen Antrag können bis zum Anaufgetlärte Diebſtätz 571 7 im Neckarauer ſecſtungen, nach dieſer Zeit, an Dritte von den Bedachten die Abgaben 15. September 1920 erhoben werden und ſind unter Nummer VI R 1 2 4 25. 8.—— 15 abr nd 7 Milli⸗ 15 5 bezahlen. 1 5 1 770/% an das Reichsarbeitsminiſterium, Berlin, Luiſenſtraße 38,„ 9. 5 9 4 Fabrik⸗ die Schutden, der Aapttalwert Sabgchinee, Wonzgs⸗ e dten anweſen an der Necarauerſtraße 2 Treſbriemen, der eine davon eurte, die für den Genußberechtigten als Kapitalvermögen gelten. Die oſtaliſches. 8,1 Meter lana, 8 Itm. breit und 6 Millimeter ſtark, der andere dan 3 025 Schenkungen und freiwilligen unter Lebenden, Die Friſt, bis zu der Metallband zum Umſ chnüren6,2 Meter lang, 7 Itm. breit und 6 Millimeter ſtark.—In der dungen 15 nicht a e e 1. 0 der Poſtpakete verwendet werden darf, iſt vom Reichspoſt⸗ Nacht zum 25. 8 aus einem Fabrikanweſen 6 bis 8 neue Fahrrad⸗ die 7 5 8 10 5 150 N miniſterium bis zum 31. März 1921 verkängert worden, damit mäntel, Größe 28 1 mit der Aufſchrift Mannheima. Um 1118 und 1919 ee eee e nagch ſeweit Paketverſender die noch borhandenen Vorräte an Metallband mög⸗ ſachdienliche Mittellung erſucht die Schutzmannſchaft. ſiele Abgaben am 31. Dezember 1010 noch nicht bezablt ſind. Die Beſtg, lichſt aufßrauchen können. Aufgefundenes Diebesgut. Am 23. 8. wurde in der mer in den Jahren 1917 bis mit 1919.— Die taatsſteuern, Umlagen Der Poſt anweiſungsverkehr mit Spanien ung Wohmwung eines in Haft befindlichen Einbrechers ein autog. Schweiß⸗ 31. Herchegſteuen für das 1. Vierteljahr 1920, ſpweit Abgaben 5 den ſpaniſchen Poſtanſtalten in Marolko wird am 1. September e nebſt 2 Mundſtücken gefunden. Es beſteht 105 1 e e een e en e 4. Sezterer en egen ig de Gattgn ſü Parste fut..gr fc fer de, Erenſt ang, Hene ue a und wwag et enen Al un b 55 nach Oeſterreich, der Tſchecho⸗Slowakei und Un⸗ weiſen können, wollen ſich bei der Kriminalpolizel, Jimmer 40, Aheugzeren eder bolten Mark 50 000.—pbes natepfckpfuchligen Berngens 4e en. Ein 5⸗Kirgr⸗paket nach Oeſtsrkeich oder der Dſchecho⸗ melden. . 10 Mart 12500.— aß, von den angefangenen oder vollen zweiten Hlowakei wird z. B..00 Mk. und nach Ungarn.20 Mk. koſten. Fahndung. In der Nacht 175 21. Auguſt 5 wunden Jahned9 000—. de, oder Mark 10 000.— ab. Bei einem Alter über 60 Auskunft über die Gebügren für die einzelnen Gewichtsſtufen durch Einbruch in Hauſe O 7, 17 dahier folgende Anzugſtoffe A den begeoge der Abgug ſür die erſen Marr 50 000— 4e, ſür die Jpel uſw ertellen die Poſtanſtalten. Vei Paketen mit Wertangabe und fertige Kleidungeſtücke im Geſamtwert von 55 000 Re eut⸗ ark 59,900.— 4. Dieſe Alters⸗Abzüge find jedoch nur dann zuläſſig, nach den genannten Ländern hat die Angabe des Wertes fortan wendet: 4 ſchwarze Herrenanzüge mit Seidenfutter. Sämtliche derneder Pflichtige eine zinsloſe Stundung des Notopfers nicht fordert in der Frankenwährung zu erfolgen. Röcke tragen in der inneren Futtertaſche den Namen„F. Belter⸗ 5000 bigen mit höchſtens Mark 100 000,— Vermögen und höchſtens Mark mann“; 4 graugrüne Herrenlodenmäntel mit aufgenähten Taſchen; möglſch Einkommen iſt das Notopfer auf Antrag ganz oder teilweiſe, wenn Todesfall. 6 Herrenanzüge, grünlichblau, rotöraun, hellgrau, blau, duntelgrau wie ch ohne Sicherheit, zinslos zu ſtunden, wenn deren Lebensunterhalt, Am Samstag iſt im Vorort Sandhofen im 69. Lebensſahr und graukarriert; 3 Röcke mit Weſten, braun, ſchwarz und hell⸗ 4,B. bei erwerbsunfähigen Perſonen, ſonſt gefährdet wäre. Die gleichen Kreisab Wittner verſchieden. Der Verſtorbene, der von grau. Die Röcke ſind auch mit dem Namen„J. Beltermann“ bder⸗ Wee 8 12 0 n de zu. Beruf danbuutt war, gehörte e Gemeinderat il Sandhofen vom ſehen; 3 Ktzcke ohne Weſten, auf denen noch der Maßzettel aufge⸗ Fh ee fenacen derbetereſer ene deſonden Peute iober Auhnn less bis gi der an 1. Jamngr 101g erſclgten Eingemeindung dettet ſſtze! graubrauner Damentodenmantel nit ohem Kragen Kile das Ketepfe auc) über dieſe Erleſchterungen binans nog eine Sandhofens in Mannheim an. In ſeiner Eigenſchaſt als ſtells. und Güürkel; ß verſchiedenfarbige Ferrenhofen, meift ſchwarg ft Kurte, ſe kann dasſelbe nach dem Härteparagraphen der Reichs⸗ Bürgermeiſter war er auch Mitglied des kath. Siftungsrates, in den weißen Streifen; 14.65 Meter dunkelgrauer Anzugſtoff, mit grün⸗ Jadaben-Ordnung gan oder teilwefſe erlaſſen werden. er ſpäter als gewähltes Mitglied entſandt wurde. 4 Jahre hindurch lichen Streifen Jurchwebt; 19,10 Meter hehk⸗ und dunkelblaukar⸗ Fra ucſen aenlſtigung dürfen unſeſe kleinen Rentner Ge“ betleidete Herr Wittner auch das Amt eines Bezirksrates und im rierter Anzugſtoff; 17,40 Meter bellplauer Anzugſtoff mit dunkel⸗ dauch machen. Zur Bezahlung dürfen auch unverzinsliche Schav⸗ Mai 1019 entſandte ihn das Vertrauen der Jentrumswähler auch in grauem Streiſen durchwebt: 4,70 Mtr. grünlichblauer Anzugſtoff, weiſungen, Schuldverſchreibungen, Schuldbuchforderungen bis zum 31. den Kreisausſchuß des Kreiſes Mannheim. Neben dieſer die Kräfte rot durchwebt; 5,40 Mtr. ſchrwarzweißkarrierter u. ſchwarz⸗ U. weiß⸗ en 1920 gegeben werden. Selbſtgezeichnete Fprozentige ejnes Mannes voll in Anſpruch nehmenden Betätigung im kommu⸗ geſtreifter Anzugſtoff; 9,20 Meter blau⸗, ſchwarz⸗ und graukarrier⸗ Arſeldverſchreibungen, Schuldbuchforderungen und Schatzanweiſungen der nalen Leben fand Hch. Wittner auch noch Zeit, der Spar⸗ und Dar⸗ ter Anzugſtoff; 6,20 Meter rot und dunkelbrauner Anzugſtoff; 9,10 ekebonleiber der.,., 8. und 9. Kriegsanleihe mit Zinſen für die leihtaſ e Sandhofen ſich u widmen, deren 1 Vorſtand er im Jahre Meter brauner Anzugſtoff mit kleinen roten Streifen durchwebt; — 1. Januar 1920 werden zum Nennwert, die 4½ prozentigen der 1915 5 5 8,10 Meter ſchwarz und blaukarrierter Anzugſtoff mit roten Punk⸗ Mart 5. Kriegsanleihe bei gleichem Zinſenlauf werden zu Mark 96.50 für wurde. ten; 9 Meter dunkelgrauer Anzugſtoff, leicht hellgrau durchwebt. * und andere zu 77¼ Prozent in Zahlung genommen. 5 Auf die Ermittlung der Täter und Derbeiſchaffun der Ware iſt den8 des notopferpf lichtigen Vermö⸗*Außf der eleltriſchen Bahn Mannheim⸗Weinheim treten am eine Belohnung von 1000 Mk. ausgeſetzt. Um Mitfahndung er⸗ 6ꝛi..,, nach d 9 rauf wir auch an dieſer Stelle aufmerkſam machen. Alles Weitere Verhaftet wurden 48 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ er Beſchaffenheit beiſpielsweiſe eines Hau es, unter Berückſichtigung; 0 5 dle en Preis beztnſtuſſanden Nutende 55 8 Heränderen ee iſt der Anzeige in dieſer Nummer zu entnehmen. baren Handlungen, darunter ein Maurer von hier wegen Sittlich⸗ derde gendegenghe aber berſrdiche verbältenlſe ſend gabed mat„ Theologiſche vorräge. die Kirchlichleterale ger⸗ keitsverbrechen, ein Taglöbner von Badnang wegen Hergehen⸗ dder gäaſichtigen. Als Neinertrag ailt bei land⸗ und ſorſtwirtſchatlihen einigung in Baden veranſtaltet am 6. 7. und 8. September in gegen die Sittlichkeit, 22 Perſonen wegen Diebſtahls, Hehlerei, Be⸗ er 3 2 5 52 75 5 4 5 212 7 wiriſgärtneriſchen Grundſtücken, der Ertrag, den ſie bei ordentlicher Be⸗ Zahr theolo iſche Vorträge. Gz werden ſprechen: Pro⸗ trugs und Unterſchla ung und 2 vom 150, franzöſiſchen Infanterie⸗ nng mit entlohnten fremden Arbettskräften durchſchnittlich erel feſſor D. Or. Dideltus aus Lelbelberg über Paulus und der!] regiment in—— deſerllerte anziche Sodalen —— 80 iIder uyter den Schwächen, den Gewohnheiten. den kleinen ſtereo⸗[ auf dem Throne ſitzend mit dem Heiligenſchein, in der gleichen der empfindliche verwandſchaftsnerv. wpen Redensarten uhrer Bäter und Mütter leiden„Auffalfung, wis faſt ber utlen Bildern ſener Kunſtepoche, dargeſteltt. Da ſiegen viel Selbſtanklage, viel Reue, viel Kampf, viel Das Bild iſt bei den Reſtaurierungsverſuchen beſchädigt worden. Von Frida Schanz. dieschnlenbe g 100 ſic 8 938 155 Findore 5 iſch Beim kleinen Schuljungen macht er ſich bereits bemerkbar, die qualende Heithorigteit, das geſckäefte Pinhorchen auf die nun ermiſchtes. Raaul ſch dauche Vervardeſchafeenerd. Fritzchen, der Sertaner, laſſen ſich e chtge be. e ee e Das beſſere Welter der nächſten Jahre. Die Meteorologen er Siſich genieren zu müſſen wenn er mit ſeinen Freunden aus Tritt eine räumliche Trennung ein, ſo iſt das meiſt alles wie ſagen für die kommenden Jahre einen bedeutſamen und erfreu⸗ chule kommt und ſeine Schweſter unterwegs trifft. 177 f 7011 ändnis li Witt 1 ützt ſi weggeweht Nur gegenſeitige Liebe und gegenſeitiges Verſtändnis lichen Witterungsumſchlag voraus. Man ſtützt ſich dabei auf die die e 55 en ee e eee bieden. Auch ein beſonderes Glück oder Unglück macht die ge⸗ Entdeckung des Wiener Profeſſors Bruckner, der im Jahre 1890 Auͤtraulichkeit 10 ͤtli reizten Nerven manchmal ſanft. mit ſeiner Zyklen⸗Theorie hervortrat. Danach verläuft die Wilte⸗ eberhau te ſind Geſchwiſter untereinander oft ſeltſam ſcheu Handelt es ſich um wirkliche, Nan be Fehler der Eltern rung in Zyklen von 35 Jahren, in welchem Zeitraum die eine und geniert ne Schmeſter empfindet im Kreiſe der Freundin⸗ und Kinder, ſo ſpielt die Empfindung dez Leides und der Scham Hälfte trockner und wärmer, die andere dagegen näſſer und kälter Den oft ſeliſa inlich das Weſen die Eigenart der anderen eine natürlich über den Rahmen deſſen, was dieſe Zeilen plaudernd iſt. Der lehne Halb⸗Zyklus, der trockenes und warmes Wetter Naee ihte Art, ſich guszudrücken, kleine Abſonderlichkeiten oder berühren wollen, hinausgehende Rolle. e 0 die 5 157 155 1 5 heizen iſt, er⸗ achläſſigkeiten in der Syr 8 85 r Glücklich die Familie, wo weder der leichte noch der ſchwere 5. noch an die prachtvollen ſtrahlenden heißen Sommer, e VVVVV fall der e⸗ babect des Lertandiſcheſtanerbs beſehe wo nur Lie⸗ die wir in den letzten Jahren des 10. Jahrhunderts hatten, und nig, Was feißet ſo ein junges Mädel oft durch ihre Brüder, die besaugen ſehen, nur das Ohr der Liebe hört,— ſchlichter, wahrer, empfindet den Gegenſatz zu den meiſt kühlen und regneriſchen Veßt lernen wollen, ritterlich zu ſein, wie es ihrem Ideal entſpricht. ungerblendeter Liebe!— Oder wo der feinſte Helfer in Stim⸗ Sommern, die uns im 20. Jahrbundert beſchert waren. Wir dür⸗ gereihren Freunden und Kameraden kann ſie nachfichti ſein, nur mungsgelegenheiten, der Humor, zu Haus iſt. Iſt ſo ein Nerv ſen gun auf Grund der Brucknerſchen Zoklen⸗Theorie hoffen, daß nödade das Benehmen, das Gehabe und Getue der Brüder, der aber einmal krank, wund und entzündet, daß jede Berührung die Jeit der„perregneten Sommer“ vorbei iſt und daß wir in den kioten Verwandten, das reigt, das ſtachelt, macht dte Stimmung Fömergt, ſo ſoll man gegenſeitig eriſtüch um Oeilung kämpfen. nächſten 17 oder i8 Jabren wieder eine gute Sommerwitterung ibbelig und kaus on ſeiten der Kinder iſt ein Sich⸗Richten nach den gerechten An⸗ erhalten werden. Selbſtverſtändlich gibt es auch Ausnahmen; ſo ſei Ein ganz beſtimmter Nerb im Gefühlsleben muß vorhanden forderungen der Eltern ſelbſtverſtändlich. Aber auch die älteren fiel z. B. in die vergangene warme Periode auch ein ſo kaltes 1155 der durch das Tun der nächſten Verwandten bis zur Schmerz⸗ und älteſten Leute ſollen ſich prüfen, ob das peinliche oder ver⸗ hr wie das von 1891 Aber im allgemeinen iſt die Theorie des aftigkeit alteriert wird.— legene Geſicht der Tochter oder des Sohnes bei ihrem Auftreten Wiener Gelehrten durch unſere Erfahrungen und weitere Forſchun⸗ dieſe ei Eltern iſt manchmal durch blinde Liebe zu den Kindern und Reden nur kindliche Naſeweieheit und unreife Ueberlegenheit gen beſtätigt worden. Da regelmäßſge Witterungsberichte, die die 1 oſer Nerv chloroformiert— oder aber, wohl meiſt, er leidet an bedeutet, oder ob ſich bei gutem und ernſtem Willen von ihrer Seite einperaturen und die Regenmengen aufzeichnen, erſt ſeit etwa zanfhafter Erregbarkeit. nicht doch manches vermeiden läßt, was den empfindlichen Ver⸗ 70 oder 80 Jahren beſtehen, ſo konnte Bruckner die Wiederkehr Wen,Peinvoll empfindet die Mutter den Schlenkergang der e wandtſchaftsnerv malträtiert. der von ihm angenommenen Zyklen nicht weit zurück verfolgen. mit ſie ſo mit ihren Gefährtinnen einherkommt. Jeder Blick, Nehmen wir an, unſeren Kindern tun unſere kleinen Menſch⸗ Er bediente 425 um Beweiſe ſeiner Anſchauungen hauptſächlich 01 ddem ſie dem jungen Ding in der Geſellſchaft oder im Tanzſagl lichkeiten aus übergroßer Liebe weh. der Berichte über die europäiſchen Weinernten, die ſich viele Jahr⸗ iſt zitternde Erregung und Kritif. Sie leidet, aber einzig„Laßt uns beſſer werden, Wlah indurch nachweiſen laſſen. Die Angaben über gute und Ungen weil dieſes dungf Ding mit dem leiſen Stich ins Sorgloſe, Gleich mird's beſſer ſein!“ chlechte Weinſahre ſtimmten durchaus mit ſeiner Theorke zuſam⸗ ü önterte, ihr Kind iſt! Wärs Vetters Liſe oder Nachbars Lene, Solange wir uns zu beſſern vermögen, ſind wir jung, trotz müder men. Noch deutlicher merden die Wirkungen dieſes merkwürdigen erwe ſie das alles als ganz nett empfinden. Nur gerade in der Füße, weißer Haare und hoher Jaßre. Witterungswechſels in einzelnen Perioden durch Länder bewſeſen, e dcaft liegt dieſe Reizbarkeit. 15 1 5 8 Aadlen n 5 5 ſcharf 9 00 15 er Vater reibt ſich am Weſen des Sohnes, an ein paar ihm f ittei as Wetter in Indien und China. In Indien macht ſi e Wir⸗ Salde beſonders Fehlern gefährlich wund.— Kleine Mittei ungen. 75 der Trockenheit durch furchtbare Mißernten bemerkbar und zu aten das die Fehler ſein, die gerade ihm ſo bekannt ſind— nur Frida Schanz gibt jetzt bei Auguſt Scherl, Berlin ihre wirklich litt in der Zeit von 1805 bis 1901, einer Periode, die in fänhe bekannt? Die Fehler, deren Grundelemente er, mühſam ge:. Jugenderinnerungen ünter dem Titel„Fridel“ heraus. Iden trockenen warmen Halb⸗Zyklus ſiel, das Land an einer Reihe n igt, in ſich trägt? Iſt in dieſer ganzen Reigbarkeit etwas von LEin neues Madonnenbild von Giotto. Bei Renovierungs⸗ von ſchweren Hungersnöten. In China wieder ſind es die Wir⸗ 6 ſue gang gelöſten Rätſeln der Vererbung! Liegt ſie im Blut? arbeiten der Kirche San Giorgio in San Polo di Piade wurden, kungen der naſſen„die durch Ueberſchwemmung Not or⸗ kran diede die Folge u großer Antewußtlr Anſprüche ſo wird aus Trieſt gemeldet, auch dſe Fresken Giottos an dem rufen und in dem naſſen Halbs 0 19. Fahrhendertr ſun 1 Ihere Rächſten und Liebſten Haupttor aee Bet dieſer Arbeit kam unter der Tünche es in China zu Hungerrevolten, die in dem bekannten Bo erauf ⸗ (legen re ſchlimmſte und peinvollſte Form iſt die, daß Kinder, ein herrliches, bisher unbekanntes Madonnenbild das unzweifel⸗] ſtand gipfelten. Die kieferen Urſachen für die Brucknerſche Zyklen⸗ ndwir es gerade herauze ſich ihrer Eftern ſchämen, daß Kin⸗ haft aucth dan Glotto berührt, zum Vorſchein. Hie Madanng iſt! Theorie zu ergründen, iſt bisher der Wiſſenſchaft noch nicht ge⸗ 1 4 W e eee 8 mnen 4. Seite. Nr. 387. manndeimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) * Montag, den 30. Auguſt 1920. KRommunales. ch. Adelsheim, 28. Aug. Um den Fehlbetrag im Voranſchlag zu decken, ſind 75 Pfg. Umlage notwendig. Der Fehibetrag be⸗ läuft ſich auf 39 000 Mark. Pforzheim, 29. Aug. Die Stadtverwaltung läßt in ihren Waldungen einen außerordentlichen Holzhieb vor⸗ nehmen.„Der Erlös fließt in die Grundſtockskaſſe. Offenburg, 29. Aug. Der Bürgerausſchuß bewilligte zur Errichtung einer Kraftwagenlinie Offenburg—Wilſtärt und Kehl einen Koſtenzuſchuß von 11 500 Mark. 2 Sweibrücken, 27 Aug. Der Lebensmittelausſchuß der Stadt Zweibrücken beſchloß, das größte Mühlenunternehmen der Stadt, die Schloßmühle, in eigene Pacht zu nehmen und dort⸗ ſelbſt die Lagerung und Ausmahlung des Protgetreides, die Mehl⸗ miſchung und die Abgabe an die Bäckermeiſter in eigener Regie vorzunehmen. Wie Bürgermeiſter Schwartz des näheren dar⸗ legte, kann bei 300 Mahltagen zu je 60 Zentnern der arößte Teil des für die Stadt nötigen Mehles in der Mühle erzeugt werden, die eine Jahreseinnahme von rund 90 000 M. gegen 55 000 M. Ausgaben haben wird. Außerdem ſpart die Stadt etwa 39 000 M. bisher an Privatmühlen bezahlte Mahllöhne. Der Pachtvertrag wird vorerſt guf 5 Jahre bei einjähriger Kündigungsfriſt abge⸗ ſchloſſen. Außerdem beſchloß der Ausſchuß, in der Perſon des Bezirksarztes und Medizinalrates Dr. Franck einen Kontroll⸗ arzt für Begutachtung von ärztlichen Zeugniſſen über Bezug von Milch und Vorzugsbrot aufzuſtellen; z. It. beziehen hier 2200 Per⸗ ſonen Vorzugsmilch. Endlich wurde raſcheſter Abbau der unren⸗ tablen ſtädtiſchen Milchwirtſchaft bei Sicherung der Säuglingsmilch erneut gefordert. Mainz, 24. Auguſt. Gemeinſam mit den Bauämtern der Städre Wiesbaden. Malnz, Biebrich, Hanau, Offenbach, Bad Hom⸗ burg, Bad Nauheim, Höchſt a.., Schwanheim a.., und der Eiſenbahndirektion in Frankfurt a.., hat das Hochbauamt Frankfurt eine Zentralſtelle für einheitliche Prüfung von Bau⸗ arbeiten und Baufragen eingerichtet und dem Städtiſchen Hoch⸗ bauamt angegliedert. In erſter Linie ſoll dieſes Amt durch einen Preis rüfungsausſchuß die Angebote für Hochbauarbeiten aller ſtädti chen Aemter, Lohn⸗ und Materialpreisſteigerungen, die Nachprüfung aller Geſchäftsunkoſten für das Baugewerbe vor⸗ nehmen. Die Prüfung aller dieſer Kalkulationen erfolgt vertrau⸗ lich und ſoll den ungeſunden Wettbewerb und den ungeſunden Preisſteigerungen entgegenwirken. Nus dem TZande. Heidelberg, 30. Aug.(Priv.⸗Tel.) Der Heiligenberg war am Samstag wieder einmal der Schauplatz einer Liebestra⸗ gödte. Ein 20 Jahre alter Student aus Würzburg brachte ſei⸗ ner 17 Jahre alten Geliebten, der Tochter eines Zahlmeiſters aus zwei Schüſſe in die Herzgegend bei und verletzte ſie ſchwer. Dann richete er die Waffe, eine Armeepiſtole, gegen ſich und tötete ſich durch einen Schuß ins Herz. Die Beiden waren am Donnerstag von Würzburg abgereiſt, angeblich um nach Neu⸗ ſtadt a. d. H. zu fahren. Sie ſtiegen aber in Heidelberg aus, um hier ihr Vorhaben auszuführen. Am Sonntag Morgen fand ein Mannheimer Wanderer das Mädchen ſchwer verletzt am Fuße des Turmes auf dem Heiligenberg. Er begab ſich ſofort herunter zur Stadt, um die Polizei 3 benachrichtigen. Die Polizei begab ſich in Begleitung eines Arztes nach dem Tatort, wo das Mädchen, das ſchweren Blutverluſt hatte, berbunden wurde. Es wurde ſo⸗ nach ins Akademiſche Krankenhaus verbracht, während die Leiche des Studenten in das pathologiſche Inſtitut überführt wurde. Das Liebespaar hatte am Samstag durch Eilbrief ſeine Angehörigen von dem Plane des Selbſtmordes benachrichtigt. Das Mädchen befindet ſich auf dem Wege der Beſſerung und dürfte trotz der ſchweren Verwundung mit dem Leben davonkommen. d Heidelberg, 30. Aug.(Priv.⸗Tel.) Am Samstag nachmittag gegen 5 Uhr wurde in Rohrbach eine bisher noch unbekannte Frauensperſon von einem aus Heidelberg kommenden Auto getötet. Die Frau tägt ſelbſt die Schuld an dem Unfall, die ſich von dem Gehwege auf die Straße bewegte und beim Aus⸗ weichen direkt in das Automobil hineinrannte. Die Leiche wurde nach Heidelberg in das pathologiſche Inſtitut gebracht. Der Führer des Automobils iſt ein Frankfurter Geſchäftemann. Heidelberg, 30. Aug.(Priv.⸗Tel.) In der letzten Nacht ver⸗ ſuchte ſich ein Mädchen in dem Kanal beim Marktplatz zu er⸗ tränken. Ein Wächter der Wach⸗ und Schließgeſellſchaft holte das Mädchen aus dem Waſſer und brachte es nach der elterlichen Wohnung. ch. Adelsheim, 29. Aug. Ein Mannheimer Herr hatte in der Gegend 2 Zentner Weißmehl zuſammengehamſtert. Es wurde ihm beſchlagnahmt. ([8) Pforzheim, 29. Aug. Die Tarifverhandlungen in der hie⸗ ſigen Schmuckwareninduſtrie hatten zu einer Einigung ziwſchen Fabrikanten und Arbeitern geführt bis auf die Beſtim⸗ mungen über die Lohnſätze und die Arbeitszeit. Ueber dieſe beiden Punkte hatte der Schlichtungsausſchuß einen Schiedsſpruch gefällt, dem, ſoweit er die Lohnſätze betrifft, durch die Arbeiterorgani⸗ ſationen zugeſtimmt wurde. Hinſichtlich der durch den Schieds⸗ ſpruch vorgeſchlagenen Arbeitszeit ſollten die Arbeiter geſtern durch Urabſtimmung ſelbſt entſcheiden. Es wurden 15 269 Stimmen ab⸗ gegeben. Die übergroße Mehrheit davon, nämlich 18 085, lehnte die vorgeſchlagene Arbeitszeit ab und nur 2184 notierten in zu⸗ ſtimmendem Sinne. Pforzheim, 29. Aug. In Bietigheim brannte die Mühle von Bareiß vollſtändig ab. Sie ſtand noch nicht vlele Jahre und war die größte im Bezirk. Der Schaden iſt ſehr groß. lungen. Aber wir können uns immerhin mit der Tatſache be⸗ gnügen, daß uns eine Reihe von Jahren mit trockener und wär⸗ merer Witterung bevorſtehen. Mit welchem Bein ſieigt man zuerſt in die Hoſe? Natürlich iſt es ein engliſches Blatt, in dem dieſe weltbewegende Frage mit aller denkbaren Gründlichkeit erörtert wird. Eine Umfrage gab die erſtaunliche Tatſache, daß keiner der Herren darauf ſeine präziſe Antwort geben konnte. Sie verſprachen aber alle, beim nächſten Mal genau aufzupaſſen, und nun wurde feſtgeſtellt, daß es das linke Bein iſt, mit dem die meiſten Männer zuerſt in ihr Beinkleid ſteigen. Die Frage, welcher Strumpf zuerſt angezogen wird, ſtieß auf noch größere Schwierigkeiten, und hier ließ ſich überhaupt keine endgültige Entſcheidung herbeiführen. Dagegen konnten alle an⸗ geben, welche Seite des Geſichtes ſie zuerſt raſieren, und zwar iſt es die linke Seite, die zuerſt in Angriff genommen wird, da man mit der rechten Hand dieſe Aufgabe leichter bewältigen kann. 8 Was Dramaliker verdienen. Der Verlag Heſterheld gibt in den Mitteilungen, die er an die Bühnen verſchickt, einen inter⸗ eſſanten Ueberblick über die Kaſſenerfolge der Autoren dieſes Ver⸗ lages. Danach haben die Schauſpiele„Hinter Mauern“ von H. Nathanſen,„Jettchen Gebert“ von Georg Hermann und das zu⸗ meiſt im Ausland aufgeführte Trama„Am Vorabend“ von L. Kampf die höchſten, je 200 000 Mark betragenden Tantieme⸗Ein⸗ nahmen erzielt. Die nächſthöchſte Einnahme, 180 000 Mark, brachte W. W. Götzels muſikaliſcher Schwank„Wenn Männer ſchwindeln“!. Dann folgen das Luſtſpiel„Der gutſitzende Frack“ von Dregely, das Drama„Die Warſchauer Zitadelle“ von G. Zapolska und die Groteske„Nachtbeleuchtung“ von C. Götz mit je 150 000 Mark Tantieme⸗Einnahme. Einen guten Kaſcmerfolg, 130 000 Mark, hat C. Götz auch mit ſeiner Groteske„Menagerie“ erreicht. Weitere anſehnliche Erträge brachten ſolgende Bühnen⸗ werke den glücklichen Autoren:„Der liebe Pepi“, Operette von W. W. Götze, 120 000 Mark, das Luſtſpiel„Logierbeſuch“ von Friedmann⸗Frederich, 100 000 Mark, die Fortſetzung von„Jettchen Gebert“, das Schauſpiel„Henriette Jacoby“ von G. Hermann, 90 000 Mark, das Luſtſpiel„Die Hausdame“ von Kempner⸗Hoch⸗ ſtädt, 90 000 Mark, das Traumſpiel„Hans Sonnenſtößer“ von P. Apel, 80 000 Mark, das Luſtſpiel„Klein Eva“ von O. Ott, 70 000 Mark, das Luſtſpiel„Femina“ von Roſſem und Soesmann, 60 000 Mark, das Schauſpiel„Der Häuptling“ von P. Apel, die Komödie „Die, unberühmte Frau“ von G. Zapolska und Moleéres„Amphi⸗ tryon“, bearbeitet von Rumpf, je 45000 Mark, die Operette„Der alte Deſſauer“ von Otto Findeiſen, das Volksſtück„Goldſchmieds Töchterlein“ von H. Hauptmann und die Komödie„Der Schritt⸗ macher“ von Overweg⸗Ritſchl je 40 000 Mark, Dietzenſchmidts Tragikomödie„Kleine Sklavin“ 32 000 Mark.— Ein neuer Be⸗ bheis dafür, daß Kitſch auch heute noch die beſte Kaſſe macht. (§) Knittlingen, 28. Aug. Am heutigen Tage konnte Stadt⸗ ſchultheiß Wezel auf eine 25jährige Amtsführung am hieſigen Ort zurückblicken gus dieſem Anlaß fand eine vom Ge⸗ meinderat in Verbindung mit dem Bezirksamt und dem Verein der Körperſchaftsbeamten veranſtaltete Feier ſtatt. Auch aus dem Kreiſe der Eingeſeſſenen des Ortes und Kreiſes wurden dem Jubi⸗ lar,* ſich allgemeiner Wertſchätzung erfreut, mancherlei Ehrungen zuteil. )( Villingen, 27. Aug. Hier wurden drei Italiener verhaf⸗ tet, die in einem Sacke etwa 30 Kilo Leder mitführten, das wahr⸗ ſcheinlich aus einem Diebſtahl in Offenburg herrührte. ) Donaueſchingen, 27. Aug. Geſtern nachmittag wurde in den Fürſtlich Fürſtenbergiſchen Sammlungen ein etwa 15025 Zenti⸗ meter großes Oelgemälde der Konſtanzer Künſtlerin Maria Ellenrieder entwendet. Dargeſtellt ſind drei jener ſüßen Engels⸗ figuren, ſingend auf ein Notenblatt blickend. )( Konſtanz, 27. Aug. Eine Skulptur des hl. Konrad wurde dieſer Tage von einem Freiburger Händler für 3000 M. erſtanden. Dem Konſervator des Roſengartenmuſeums gelang es noch recht⸗ zeitig, das Werk zu beſchlagnahmen, das der Käufer, um es für ſich zu retten, in einer Stunde viermal verſchoben hatte. Der⸗ ſelbe Händler wollte auch wertvolle Fresken(21 Bilder, ſchachbrett⸗ artig auf einer Mauerwand des Hauſes) zum Preiſe von 25 000 M. erſtehen. Es darf jetzt als beſtimmt angenommen werden, daß die Fresken Konſtanz erhalten bleiben, trotzdem auch bereits amerika⸗ niſche Angebote vorliegen. pfalz, heſſen und Umgebung. Fp. Oppenheim, 27. Aug. Um Rheinheſſen und Starkenburg direkt zu verbinden, beabſichtigt die Poſt eine Automobilver⸗ bindung Groß⸗Gerau⸗Oppenheim⸗Guntersblum einzurichten, wenn die beteiligten Gemeinden— in Betracht kommen etwa 12 Gemeinden— die erforderlichen Zuſchüſſe, etwa 50—60 000 Mark fjährlich, ſicherſtellen. Der Gemeinderat Oppenheim hat in ſeiner Sitzung das Projekt begrüßt, will aber die Frage der Zu⸗ ſchüſſe in einer gemeinſamen Beſprechung aller beteiligten Gemeinden gelöſt wiſſen. Fp. Fürthei Odenwald, 29. Aug. Von einem harten Mißge⸗ ſchick wurde ein Beamter aus Reichelsheim Auf dem Wege von Fürth nach Reichelsheim verlor der Mann ein Päck⸗ chen mit 30000 Mk. in Fünfzigmarkſcheinen. Für den ehrlichen Wiederbringer iſt bei dem Rechner Kohl in Reichelsheim eine Be⸗ lohnung von 5000 Mk. ausgeſetzt. sw. Darmſtadt, 25. Aug. Der Frühkartoffelpreis iſt nach Mit⸗ teilung der Landes⸗Kartoffelſtelle auf Anordnung der Reichskartoffel⸗ ſtelle und mit Zuſtimmung des Reichsminiſteriums für Ernährung und Landwirtſchaft für den Erzeuger mit Wirkung vom 23. Auguſt his 31. Auguſt auf M. 25 für den Zentner feſtgeſetzt. Die weiteren Beſtimmungen über Zufuhr uſw. bleiben beſtehen. sw. Aus der Welterau. 25. Aug. Das Getreide iſt unter Dach und Fach und darf als ausgezeichnet betrachtet werden. Die Spätkartoffelernte wird in den nächſten Tagen beginnen und ver⸗ ſpricht einen halben bis dreiviertel Ertrag, während die Frühkar⸗ toffeln etwas zu wünſchen übrig ließen. Dickwurz ergibt eine volle Ernte. 2 2 Gerichts zeitung. 5( Karlsruhe, 29. Aug. Der Landwirt Heinrich Gottfried Eger aus Frieſenheim verſuchte Salvarſan zu verſchieben. Das Wuchergericht verurteilte ihn deshalb zu einer Geſamtſtrafe von 1 Jahr Gefängnis ab⸗ züglich 7 Wochen Unterſuchungshaft und 600 M. Geldſtrafe. Der Land⸗ wirt Max Martin Nierlein aus Allmannsweier, der Eger behilflich war, erhielt eine Gefängnisſtrafe von 1 Woche, der Unterlehrer Otto Heinrich Stekt aus Allmannsweier wurde zu der gleichen Gefäugnisſtrafe und beide zu je 500 Mk. Geldſtrafe verurteilt. Ein weiterer Angeklagter erhielt eine Gefängnisſtrafe von 2 Tagen und eine Geldſtrafe von 200 Mk. Ein Angeklagter wurde freigeſprochen. In einem anderen Falle hatte der Landwirt Gottfried Eger mit ſeiner Salvarſanverſchiebung von 4 Kg. Er⸗ folg. In dieſem Falle wurde er unter Einrechnung der Strafe wegen des Schleichhandelsverſuchs zu einer Geſamtſtrafe von 1 Jahr 2 Monaten Ge⸗ fängnis und zu einer Geſamtgeldſtrafe von 7000 Mark verurteilt. Die Ehefrau Wilhelm Schmelze Emma geb. Scheib aus Hemsbach erhielt 5 Tage Gefängnis, die durch die Unterſuchungshaft verbüßt ſind, und 1300 Mark Geldſtrafe. Der Mechaniker Hermann Ludwig Renz aus Karls⸗ ruhe und der Droſchkenhalter Wilhelm Siegel erhielten je eine Woche Gefängnis und 500 Mark Geldſtrafe, der Mechaniker Franz Zerr aus Karlsruhe eine Gefängnisſtrafe von 5 Tagen und eine Geldſtrafe von 300 Mark. Die Gefängnisſtrafe und ein Teil der Geldſtrafe iſt verbüßt. Das Urteil ſoll veröffentlicht werden. sw. Darmſtadk, 26. Aug. Ende Juni kam es in Darmſtodt unter den Arbeitsloſen zu größeren Ausſchreitungen. Eine große Rolle ſpielte dabei der Kommuniſtenführer Maul, ein jufger Menſch, der glaubte, durch Putſch und Plünderungen die Maſſe hinter ſich zu haben. Bei einer aufreizenden Rede wurde Maul durch das Eingreifen der Polizei verhaftet und im Polizeiamt untergebrocht. Der eigentliche Pulſch wurde hierdurch vereitelt. Bei dem ſich am Nachmittag zuſammenrottenden Arbeitsloſen zur Befreiung Mauls befand ſich der oft vorbeſtrafte Naßvogel, der am Polizeiamt die Herausgabe Mauls innerhalb einer Stunde verlangte, andernfalls das Polizeiamt geſtürmt, würde, was durch die verſtärkten und beſonnen zugreifenden Poliziſten verhindect wurde und die Verhaftung Naßvogels zur Folge hatte. In der heutigen Verhandlung gibt N. an, ein Kollege von ihm ſei mit 10 Mark Kartoffelgeld durchgegangen, weshalb er an dem fraglichen Tage ſehr aufgeregt geweſen wäre. Ddie Beweisaufnahme eroibt, daß nur der Energie und der Beſonnenheit der Schutzmonnſchaft die Verhinderung der beabſichtigten Plünderungen zu verdanken war. Das Urteil gegen N. lautete auf 1 Jahr und 6 Monate Gefängnis, abzüglich 7 Wochen Unterſuchungshaft. Sportliche Kundſchau. Die ſonutägigen Fußballweltkämpfe. Phönix Mannheim— Boruſſia Erfurt:1(2:). Zum letzten Privatſpiel vor den Verbandsſpielen hatte ſich der Mann⸗ heimer Fußballklub„Phönix“ die Ligamannſchaft der Sportsabteilung der Erfurter Turnerſchaft zu vergangenem Samstag nachmittag verpflich⸗ tet. Die Gäſteelf kam von einer Reiſe ins beſetzte Gebiet, wo ſte am Freitag gegen.⸗V. Kaiſerslautern mit:1 ein Unentſchieden und am Donnerstag gegen.⸗V. Saarbrücken einen:1⸗Sieg herausholen konnte. In ſchmuckem Dreß erſchienen die„Boruſſen“ auf dem Plan, ihnen gegen⸗ über traten die Einheimiſchen mit einigem Erſatz in ſolgender Aufſtellung an: Hügel(Tor); Schönig., Roth; Schweitzer, Ludwig, Scherer; Beutner, Voit, Schönig., Gimpel, Bollak. „Phönix“ hat Anſtoß und kommt für kurze Zeit in der Gäſte Spiel⸗ hälfte. Gleich darauf iſt das„Phönix“⸗Tor in Geſahr, eine Ecke für die Gäſte geht ins Feld zurück. Der„Phönix“⸗Torhüter wird mit Abwehr einiger Sachen beſchäftigt. Ein ſchöner Durchbrch des einheimiſchen Stur⸗ mes endet vorm gegneriſchen Tor, einen vom Mittelläufer gut„orgelegten Ball kann der Linksaußen von„Phönix“ infolge eines Sturzes nicht ver⸗ werten. Der Platzinhaber drängt weiter und ſchon in der erſten Viertel⸗ ſtunde ſeit Spielbeginn kann O. Schönig nach ſchöner Vorlage des Mittelläufers und nachfolgender Kombination im Innentrio den erſten Treffer für ſeine Farben buchen. Kaum 2 Minuten ſpäter erhält). Schönig das Leder vom linken Flügel ſchußgerecht vor die Füße und kann ungehindert zum zweiten Male einſenden. Nun entfalten die Gäſte große Energie, ſind fleißig im Angriff, können jedoch nur eine zweite Ecle erzielen, welche wie eine nachfolgende dritte nichts für die„Boruſſen“ einbringen. Das Spiel geht dann in wechſelſeitigen Angriffen auf und ab, beiderſeits werden einige guten Gelegenheiten ausgelaſſen. Eine vierte Ecke für Erfurt wird ausgetreten, gleich darauf erzielt ‚Phönix“ ſeine erſte Ecke, die jedoch abgewehrt wird; nach ſchönem Kombinationsſpiel zieht „Boruſſia“ wieder vor des Gegners Tor, der ſchwache Schuß des Mittel⸗ läufers wird leicht gehalten. In der Folge drängen die Gäſte ziemlich, ohne zunächſt einen Erfolg buchen zu können, und Hügel bekommi mehr als ſein Gegenüber zu tun. Dann iſt O. Schönig wieder die treibende Kraft nach vorne— bis vor des Gegners Tor, gibt nochmal an den Halp⸗ rechten, der aus nächſter Nähe hoch darüber jagt.„Phönix“ bleibt auch weiter im Angriff, kann aber nur ſeine zweite ergebnisloſe Ecke erzielen. Nun kommt„Boruſſia“ wieder auf, des Halblinken ſchwachen Schuß ver⸗ liert Hügel am Boden, der Nachſchuß von rechts führt infolge mangelhäfter leiſtung des„Phönix“⸗Mittelſtürmers ſowie ein vom linken Flügel herein⸗ gegebener Ball enden im Aus bezw. auf dem Netz. Dann kann Hügel einen prachtyollen Schuß des Gäſte⸗Mittelſtürmers ſchön auffangen. Mit :1 für„Phönix“ werden die Seiten gewechſelt. Nach Wiederbeginn ſind die Gäſte zunächſt im Angriff, dann glänzt O. Schönig im Ballabnehmen, er ſchafft wiederholt ſchöne Situationen, die jedoch vom Halbrechten ſtets ausgelaſſen werden. Eine fünfte Ecke für Im weiteren Verlauf des Spieles iſt„Phönix“ merklich überlegen größten⸗ Deckung zum erſten Erfolg für die Mitteldeutſchen. Eine ſchöne Einzel⸗ Erfurt geht aus, vereinzelte ſchwache Schüſſe der Gäſte werden gehalten. teils in der gegneriſchen Spielhälfte, nach einer dritten erfolgloen Eße hat ſich O. Schönig bis kurz vor das Heiligtum der Gäſte vorgeſpielt, gib das Leder noch mal auf den linken Flügel und kurz entſchloſſen kann Bollak durch ſchönen Schuß das dritte Tor für„Phönix“ erzielen. Die Gäſte werden auch weiterhin in die Defenſive gedrängt, doch iſt ein zähl, barer Erfolg für die„Phönix“⸗Leute trotz des eifrigen Mittelſtürmers knicht mehr herauszuholen. Der Halbrechte überbietet ſich ſelbſt im Verſieben der ſchönſten Gelegenheiten. Bei der Abwehr vor dem Boruſſen⸗Tor wird der Halblinke von„Phönix“ etwas unſanft genommen, der vom Un⸗ parteiiſchen diktierte Elfmeter, der wohl für ein Privatſpiel eine etwas harte Entſcheidung war, wird von O. Schönig abſichtlich verſchoſſen. Die Einheimiſchen können dann nochmal eine Ecke erzielen, ihre vierte, welche aber wie alle weiteren Verſuche, das Reſultat noch etwas zu erhöhen, au der Verteidigung der Gäſte ſcheitern. Bei dem Stande:1 für„Phönix erreicht das Spiel ſein Ende. Bei der Gäſtemannſchaft gefiel vor allem das prächtige Kombinations⸗ ſpiel, das jedoch einen geſunden Torſchuß vermiſſen ließ, auch die Ver⸗ teidigung arbeitete gut. Von„Phönix“ hatte O. Schönig als Mittelſtürmer wieder mal einen guten Tag, der Erſatz für den Mittelläufer und die bei⸗ den Außenflügel gaben ſich redlich Mühe, dagegen war der Halbrechte ein glatter Verſager, wie auch die beiden Verteidiger ſich manchen Schnitzer leiſteten. Beide Torwächter konnten gefallen. Der Schiedsrichter, Herr Krämer(Phönix⸗Mannheim), war dem Spiel ein guter Leiter. B. Verein für Turn⸗ und Raſenſport Mannheim⸗Feudenheim— Verein für Bewegungsſpiele Heidelberg 5: 1(Halbzeit 3:). Am Samstag abend trafen ſich obige Mannſchaften auf dem Sport⸗ platze Feudenheim zu einem Freundſchaftsſpiel. Heidelberg war mit Erſat angetreten und auch Feudenheim hatte 5 Erſatzleute. Aber trotzdem war Feudenheim ſichtlich überlegen, denn faſt während des ganzen Spiels wurde das Heidelberger Tor ſtark bedrängt. Die Heidelberger verſtanden es gut, in der Gefahr die geſamte Mannſchaft an das Tor zu rufen, und ſona hatten die Feudenheimer Stürmer einen ſehr ſchweren Stand. In der b. Minute übernahm Feudenheim die Führung. Aber nicht lange ſollte es dauern, denn Heidelburg verſuchte einen Durchbruch. Da Feudenheim ſeinen Gegner unterſchätzte, hatte dieſer Durchbruch auch Erfolg. Bereits in der 12. Minute konnte Heidelberg gleichziehen. Nun wickelte ſich das ganze Spiel ſtändig vor dem Heidelberger Tor ab. Feudenheim konnte bis zur Pauſe noch 2 weitere Tore erzielen. Mit:1 für Feudenheim wurden die Seiten gewechſelt. Heidelberg war nach Wiederbeginn vollſtändig er⸗ mattet. Es verſuchte zwar verſchiedentlich durchzubrechen, aber alle Kraft⸗ anſtrengungen waren vergebens. Feudenheim konnte in der zweiten Halb⸗ zeit noch 2 weitere Tore erzielen und ſiegte ſonach mit:1. Der Schieds⸗ richter leitete das Spiel, mit einigen Ausnahmen, in einwandfreier 83 Tenniswelkkampf Deutſchland—Schweden. Am Freitag nachmittag begann der Klubwettkampf des Berliner Ver⸗ bandsmeiſters Boruſſia gegen die von den Olympiſchen Spielen in Aut⸗ werpen zurückkehrende ſchwediſche Tennismannſchaft. Wegen der un⸗ günſtigen Witterung konnten die Kämpfe erſt ſpät beginnen, ſodaß am erſten Tage nur drei Treffen erledigt werden konnten. Den ſchärfſten Kampf brachte gleich die erſte Begegnung des Schweden Müller mit dem deutſchen Hochſchulmeiſter Kupſch. Den erſten Satz holte ſich der Schwede mit 13:11, dann war Kupſch mit:4 im Vorteil. Der nächſte Satz fiel wiederum nur knapp mit:7 an den Schweden, der dann zum Schluß den vierten Satz noch:4 für ſich entſchied. Frau Fick(Schweden) beſiegte Frl. V. Müller(Boruſſit) leicht mit:0,:1, während Irl. Stromberg(Schweden) mit Frau Salinger(Boruſſia) mehr Mühe hatte. Die Begegnung endete.3,:6,:2 für Frl. Stromberg. Der zweite Tag der Tenniskämpfe Deutſchland—Schweden brachte den Deutſchen hübſche Erfolge. Der Deutſche Hoppe beſiegte den Schweden Anderſſon glatt mit:1,:2,:1. Ebenſo leicht war Frau Salinger (Berlin) gegen Frl. Lindberg mit.2,:3 erfolgreich, mußte aber dann gegen Frau Fick(Schweden) deren Ueberlegenheit mit:6,:6 anerkennen. Die Kämpfe werden bis Dienstag fortgeſetzt.— Bisher führen die Schwe⸗ den mit:2 Punkten(:7 Sätze, 81:72 Spiele). Rudern. -m- Erfolg des Mannheimer Ruderklub. Anläßlich ſeiner Bootshaus⸗ einweihung am 29. Auguſt veranſtaltete der Ruderverein Heil⸗ bronn eine interne Regatta großen Stils. An dieſer Feier war von den hieſigen Vereinen durch eine Abordnung der Mannheimer Ruderklub vertreten, die ſich auch an dem Gaſt⸗Vierer beteiligte. Hier⸗ bei ſiegten die Herren Kimmig, R. Herr, Erb, A. Herr u. Stoll(St.) in ſcharfem Rennen mit 4 Längen gegen Ruderverein„Alemannia“ Karls⸗ ruhe und Heilbronner Rudergeſellſchaft„Schwaben“. Olympiade. .. Heidelberg, 30. Aug. Auf dem Neckarvorland wurden am geſtrigen Sonntag lokale Wettkämpfe in Kunſtturnen und Leichtathletik abgehalten, die von Mitgliedern der hieſigen u. benachbarten Turnpereine beſtritten wurden. Die nachſtehenden Höchſtleiſtungen geben eine Ulherſicht über den Stand der leichtathletiſchen Leiſtungen der Heidelberger Turn⸗ vereine. Im 400⸗Meter⸗Lauf ſiegte.⸗V. Wieblingen in 58 Sek., im 200⸗ Meter⸗Lauf.⸗V. Heidelberg 1846 in 25,1 Sek., 100⸗Meter⸗Lauf.⸗V. Handſchuhsk in 12 Sek., in der 10 mal 100⸗Meter⸗Staffel.⸗V. Heidelberg 1816 in 2,5 Min., in der 400⸗Meter⸗Stafette.⸗V. Hanoſchuhs⸗ el., im Weitſprung mit 3,05 Meter.⸗V. Heidelberg 1846, im Freihochſprung mit 1,50 Meter.⸗V. Heidelberg 1846, im Stabhoch⸗ ſprung mit Meter Heidelberg 1846, im Speerwerfen mit 40,35 Meter.⸗Vi Heidelberg 1846, Diskus mit 27,52 Meter.⸗V. Heidel⸗ berg 1846, Kugelſtoßen Turngemeinde Heidelberg mit 9,68 Meter, Stein⸗ ſtoßen Turngemeinde Heidelberg mit 7,60 Meter. Die Damenwettkämpfe ergaben folgendes 1 75⸗Meter⸗Lauf: Turngemeinde Heidelberg 11½ Sek., 400⸗Meter⸗ Heidelberg 1816 65.3 Sek., Hochſprung: Turngemeinde He deter, Weitſprung:.⸗V. Heidelberg 1846 3,75 Meter, Kugelſtoßen: Turngemeinde Heidelberg 5,70 Meter. Wetternachrichtendienſt der badiſchen Landesweferwarte in Karlsruhe. Beobachtungen vom Montag, den 30 Auguſt 1920, 8 Uhr morgens(MEZ.) heim in 49,1 N .⸗V. Auf Grund ſane- und zuntentelegranhiſcher Meldungen. ee Or! Temp⸗————-Wetter 2— mm% Richio.][Srärte Hamburg. 10 NNàyV müßig Rege:.5 Königsberg———— Berlinmn. 7553 9 Nxv. 5D. 2 Frankfurt a. M.——— 75—— München 763.5 0 W. neden! 16 Kopenhagen 761.0 walklos.5 Stockhoalm. 763 4 1¹ N0»edeckt 155 Haparandaa.764.5 9 N wolkig 0 ————— PCT 7608.3 10 N ſchwach, bedeckt 0 Marfeiles——— Süirr—— VFCCCF— Wien—————— Veobachtungen badiſcher Vetterſtellen(75“ morgens ———— 5 it⸗ATem⸗ 18„ Szes druck 55 Wind ee⸗ höhe in Ndeſe—en m mm C Richt.Stärtef 8 Wertheim..151765 9 20 5 Nf, ſchw. 0 Königſtuhl 127 765.4 1 f Nw. ſchw ke 0 Karlsruhe... 213765 4 0 19 8 NNOfſſchw. woig] 0 Baden⸗Baden 563 765.60 0 17 10 N0O ſſchw bel 0 Villingen..715 766 0 9 13 6— ſſtiil bocedd 0 Feldberg. Hof 1281 21 4— ſtill edeckſ 0 St. Blaſien 80— 4 15 5— ſtill. be./ 0 Allgemeine Witterungsausſichten. Die europäiſche Luftdruckverteilung hat ſich ſeit Samstag kaum geändert. Fortgeſetzt lagert hoher Druck über dem nor 4 weſtlichen, wöhrend tiefer Druck den Oſten des Erdteils bedeckt. In Südweſtdeutſchland dauert daher das trockene, aber kühle un nür zeitweiſe heitere Wetter an. Der Oſten des Reſches, Polen und Weſtrußland wird ſchon ſeit einigen Tagen von ſtarken Regenfällen heimgeſucht, die teilweiſe Ueberſchwemmung hervor⸗ gerufen haben. Vorausſichtliches Wetter bis Dienstag, 31. Auguſt, nachts 12 Uhr: Zeitweiſe heiter, trocken, am Tage wärmer. *— Hlühnerausen Hornhaut, Scheielenu Warzen⸗ Abeseiticl schnell. Scheru Schmerdd 17. 1. J0000 kach bezabr 85 Kukiro FPreis. 250. Inm Apokheken u. Droßerien erhälklich Kurfürsten-Drogerie. N 4, 13/14, 4 80 Viktoria-Drogerie, Schwetzingerstrasse 26. El PSrnerre dedeutende Entlastung der Anlagekonten. Hend Reichsbanknusweis vom 28. August. Berlin, 30. Aug. Orahtb.) Der vorliegende Ausweis der eichsbank zeigt für die dritte Augustwoche eine nicht un- apitalanlage ging namentlich im Zusammenhang da- mit, daß sich der Absatz der Schatzanweisungen infolge des flüssigen Geldstandes recht günstig gestaltete, um 3 188,.9 Mil- lonen auf 41 676,1 Mill.&, die bankmäßise Deckuns für sich allein genommen um 3 169,4 Mill.& auf 41 387,2 Mil- llonen zurück. Anderseits wurden den fremden Geldern noch größere Summen entzogen, als der Rückgang der An- lagen betrug, da sie sich um 3 522, Mill.& auf 12 o50% Mil⸗ lonen& verminderten. Der Neubedarf an Zahlungsmitteln war in der Berichts- gche nur gering. Zwar stieg der Banknotenumlauf weiter um 191,4 Mill.& auf 56 683.2 Mill.&, dagegen nahm der Umlauf an Darlehenskassenscheinen um Ir Mill. 1 auf 13 081, Mill.&4 ab. An den genannten papier- nen Zahlungsmitteln zusammengenommen wurden also dies- mal 80.4 Mill. neu beansprucht gegen 262,6 Mill.& resp. 97 Mill.& in der entsprechenden Zeit der Jahre 1918 und 1917. Im Vorjahre war in der dritten Augustwochen ein Rückstrom an diesen Zahlungsmitteln in Höhe von 393,4 Mill.& einge- treten. Die Vorräte an Gold sind unverändert geblieben, währenc die Bestände an Scheidemünzen u. Reichs- basse nscheinen kleine Zunahmen aufweisen. N Bei den Darlehenskassen ermäßiste sich der Da r- e he nsbestandum einen kleinen Betrag. nämlich um da Mill. auf 31 232,1 Mill.. Ein dieser Abnahme ent⸗ Prechender Betrag an Darlehenskassenscheinen wurde der arlehenskasse von der Reichsbank zurückgegeben, der, wie erwähnt, 111 Mill.&4 solcher Geldzeichen aus dem freien Ver- kaht zuflossen. Die eigenen Restände der Bank an Darlehens- assenscheinen Wwuchsen auf 18 030,3 Mill. L. 5 Bat Bestand an kursfähigem deutschem Geld und an Gold in 1 oder ausländischen Münzen, das Kilogramm fein zu 2784 k berechnet. egen die Vermögen(in 1000 Mark) Actalbestand ‚O»f Reienter GOlk 1091674(unver.) Nechs- und Darlehenskassen-Scheine. 18074736 J 110370 Witen ander. Bankeen 2365 4⁴0 Loschsel, Schecks und disk. Schatzanw. 41381190— 3169377 Fmbarddarlen-en 6657 46⁵ 8 rtpapierbestand„„„„54„„6„ 288 2005— 19994 onskiges Vermögen ·—7˙ 11796733— 154641 Ae Verbindlichkeiten. Nürdkapital—27... 1380000 Aper Naeklagen ö4„„6 104258 unver. Rotenumlauf«6h))ͥÄ„„„„„„„„„„ 56653231* 191368 Sontagen 27*73*I12050195— 3522734 nst. Verbindlichkeit. 3661 525 + 99408 Börsenberichte. Frankfurter Wertpapierbörse. 1 Frankfurt, 30. Aug.(Drahtb.) Der slatte Verlauf des b itimo gab der Börse einen krüftigen Rückhalt, sodaſß die bis- Vorherrschende feste Grundstimmung sich auch auf die eutige Börse übertrug. Die Umsätze auf dem Montanaktien- markt waren nicht 80 gut, doch blieb mit wenig Ausnahmen die Treuncdliche Stimmung bestehen. Lebhaftes Interesse zeigte ieh für Mannesmann, die anfänglich einen Gewiun von 30% zu verzeichnen hatten. Budlerus lagen bei zeitweilig etwas ebheftereriGeschaft fest, Phönix, Deutsch-Lus ciuiburg fanden Ienfalls Beachtung. Von sonstigen Werten zogen Kali Niesteregeln 99% an, Zellstoff Waldhof blieben zu erhöhten 0 ursen weiter gesucht, Adler Ferke Kleyer stiegen um 8% auf „ Chemische Aktien ruhig. Elektron Griesheim blieben in sbtrage und zogen 6½% an. Bad. Anilin schwächten sich Sch ab. Nordd. Lloyd fanden zu besseren Kursen Aufnahme. Atiantungbahn Singen mit 674 aus dem Markt. Elektrizitäts- 80 den lagen fester, A. E.., Siemons u. Halske, Lieht u. Kraft b00 Schuckert zogen etwas an. Von heimischen Banken er- Ihten Berliner Handelsgesellschaft ihren Kursstand um 39496. tench soust plieben Bankpapiere gefragter. Neu-Guinea konn- ch 5% anziehen. Sloman-Salpeter 2725, Deutsche Kolonial- N 68o0. Lebhait waren die Umsätze in Deutschen Petro- m, 120—1245. Steaua lagen ſest, 1500. Am Kassaindustrie- Sbent war das Geschäft etwas ruhiger, immerhin für einzelne Vi alpapiere recht lebhaft, da das Publikum weitere Käufe nahm. Es waren die Aletien der Maschinen- und Metall- Die ges amte industrie weiter bevorzugt. Mexikaner unterlagen nur ge- ringen Schwankungen. Deutsch-Uebersee ca. 888. Privat- diskont 45. Berliner Wertpapierbörse. Berlin, 30. Aug.(Drahtb.) Mit der anscheinend stärker Wachsenden Spekulationslust des Privatpublikums, welche sich nicht mehr ausschließlich mit den zu Finheitskursen gehan- delten Iudustriewerten, sondern auch im Großhandel mit den zu schwankenden Kursen notierten Papieren befaßte, wurde auch die Aufwärtsbewegung der Kurse allgemeiner und führte zu Wochenbeginn zu einer Aufwärtsbewegung fast auf der ganzen Linie, Von Montanwerten waren Mannesmann, Thale, Phönix und Bochumer, von Schiffahrtswerten Deutsch-Austra- lier und Hansa, von Farbwerten Anglo-Guano, von Kaliwerten Westeregeln und von Maschinenfabriken Augsburg-Nürnberg, Gebr. Bohler und Adler-Klexer bei zeitweise recht groben Umsätzen wesentlich im Kurse gesteigert. Die Aufhesserungen betrugen, um die größten herauszuholen: 40% bei Gebr. Böhler, 33% bei Westeregeln und 30% bei Mannesmann. Kolonial- aktien behaupteten ihre Kurssteigerungen vom Samstag. Nur einige Farbwerte lagen etwas niedriger. Am Rentenmarkt traten wieder Mexikaner hervor. Valutawerte waren heute Lernachlässigt. Auslandswerte sonst unverändert. Die feste Grundstimmung erhielt sich auch weiterhin. Berliner Produktenmarkt. Berlin, 30. Aug.(Drahtb.) Der Geschäftsverkehr am Produktenmarkt war ruhig. In Raps sind die Forderungen 2war hoher geworden; die Verbraucher sträubten sich aber, die Preise zu bewilligen. In Mais halten sich die Abschlüsse noch i, engen Grenzen. In Hülsenfrüchten wird die Qualität der neuen Ware nicht besonders gut beurteilt, Was das Ge⸗ schäft erschwert. Stärker gefragt blieben Futtererbsen. Auch in Peluschken trat stärkeres Angebot hervor, wogegen stärkere Nachfrage für Seradella in neuer Ware zu bemerken war. Für Haferflocken setzte ebenfalls, und zwar auf der Preisbasis von 210 K, starke Nachfrage ein. MHeueste Drahfbherichte. Neue Schiffahrisgesellschaft. r. Düsseldorf, 30. August.(Pr.- Tel.) Unter der Firma Ree- dbereigesellschaft Georg v. d. Busche G. m. b. H. wurde in Hamburg ein neues Schiflahrtsunternehmen mit einem S kapital von 4 Mill. M. gegründet. Ludwig Wessel.-G. für Porzellan und Steingutfabrikation in Bonn. Berlin, 30. August.(Eig. Drahtb.) Der Aufsichtsrat hat beschlossen, einer außerordentlichen Hauptversammlung die Er- köhung des Aktienkapitals um 1 875 000 M. auf 4,5 Mill. M. vorzuschlagen. Das bisherige Ergebnis des laufenden Jahres wird als glinstig bezeichnet(825 Dividende), ebenso die augen- blichliche Geschäftslage. Die Gesellschaft beabsichtigt zur Ver- größerung des Betriebes eine neue mit allen modernen Einrich- tungen versehene Fabrik zu bauen. Frankreichs Anleihen in Amerika Berlin, 30. August.(FEig. Drahtb.) Die französische An- leihe von 150. Millionen 8, an der das Bankhaus Morgan beteiligt ist, hat nach einer Pariser IU.-Meldung den Zweck, Franlereich Seine ſinanziellen Verpflictrtungen gegenüber den Vereinigten Staaten zu erleichtern. Am 15. Oktober wird der französische Staat noch 100 000 g der in Amerika aufgenommenen Staats- schulden zu begleichen haben, anstatt 250 Millionen F. Die rest- ichen 150 Milhionen werden durch Privatanleihe gedeckct. Waren und Märkte. Mannhelmer Produktenbörse. m. Mannheim, 30. Aug. Nachdem infolge der neuerlichen Zwängsbewirtschaftung von Hafer das Interesse für diesen Artikel aufgehört hat, wendet sich der Handel in stärkerem Maße den Futterartikeln zu. Die Nachfrage nach Futter- artikeln war denn auch an der heutigen Börse schr lebhaft, und da der Nachfrage nur wenig Angebot gegenüberstand, s0o konnten fast alle Artikel im Preise wesentlich anzichen. Für Rapskuchen ſorderte man für August September-Lieferung 175—180 ab Parität München, Maisölkuchne, 18 bis 207 Protein u. Fett enthaltend, war zu 215—220„„ ab süddeutscher Grenzstation, Kokoskuchen, 28/302“ Protein und Fett enthal- tend, zu 185—190 ab Lager Mannheim am Markte. Reis- kultermehl war in 1896iger Ware, auf Deutschland rollend, zu 175„l, Parität deutscher Grenzstation, desgl. 24/48% ige Ware 2uu 200—10 ab oberbayerischen Stationen, alles per 100 keg, angeboten. Haferfuttermehl wurde mit 190—200, Trocken- schnitzel mit 140—148„ und Biertreber mit 160—175 1 ab süddeutschen Verladestationen, alles per 100 Kkg, bewertet. Vor Dörrgemüsen erfreuten sich gedörrte Méhren wie auch Misch- * gemüse und gedörrtes Kraut lebhafter Nachirage, dud ver⸗ schiedentlich kamen darin heute Unisätze zustande. Nauh- futter hatte wiederum ruhigen Markt. Wiesenbhen kostets 28.75 A, Kleehen ab Bayern 33, Rotklechen.8 4 und Luzerneheu 40 ab süddeutschen Verladestationen alies ver Zentner. Von Stroh blieb Haferstroh drahtgepreßt zu 18 per Zentner ab badischen Stationen, Getreidestroh gebüngelt zu 12. 25 ab Bayern und drahtgeprestes Getreidestroh au 15 M ab sächsischen Stationen erhältlich. Hülsenfrüchte lagen etwas fester, da sich auch für diesen Artikel heute mehr Interesse zeigte. Die Preise zind aber im allgemeinen nur wenig verändert; man verlangte für Viktoria⸗ erbsen aus alter Ernte 410«l fär die 100 kg brutto füt getto. mit Sack ab mitteldeutschen Stationen. Futtererbsen Waren zu 280 die 100 kg ab bayerischen Stationen und Rangoon- bohnen weiße, unverlesene Durchschnittsqualität) zu 210 4 die 100 kg ab niederrheinischen Stationen angeboten. Ackher⸗ bohnen kosteten 275280 A die 100 kg ab bayerischen Statlo- nen. Linsen waren zu 675—725 ab bayerischen Stationen am Markte. Reis hatte festeren Markt, und die dafür gefor⸗ derten Preise bewegten sich je nach Qualität und Herkunft zwischen 775—878& für die 100 kg. Von Saaten blieb Raps zu erhöhten Preisen gesucht; man verlangte für gute Ware bis à300 fir den Zentner. Auch Mohnsaat blieb gesucht; der Preis hierfür schwankte zwischen 450—50„ für den Zentner ab thüringischen Stationen. II1 Wicken lagen keine Angehote vor. Für Leinsaat fordertè man 35—320 fütr den Zentner ab bayerischen Verladestationen. Baumwollmarkt. Fremen, 28. Aug.(Eigenbericht.) Knoop u. Fabarius Bremen, berichten: Nach schweren Erschütterungen, untet denen die Preise zeitweilig stark und rapid herabgedrückt wurden, um dann ebenso schnell wieder bedeutend in die Höhe gehoben zu werden, schlossen die Märkte am 27. ds. Mts, fest wie folgt: Bremen: fullymiddling good coler& staple loco 46% das Kilo. mid. disp. Oktober Januar März in Liverpool am 27. Aug..— 20.47 d. 19.53 d. 19.03 d. in Newyork„ 27.„ 38.50es. 28.33 cs. 26.— cs. 25.72 C8. in Neworleans„ 27.„ 30.75 c. 27.25 cs. 25.52 8s. Wie in unserem letzten Berichte angedeutet, sind wir nun⸗ mehr in eine Periode eingetreten, in der man von Stunde zu Stunde mit heftigen Preisschwaukungen rechnen mußb. Die Tatsache, daß eine große Ernte trotz der letzthin recht günstig gewordenen Aussiehten noch keineswegs gesichert ist, dec mit Sicherheit zu erwartende einmütige Widerstand des Südens gegen eine Weltbewertung von Baumwolle, die nicht den aufgewendeten Kosten für die Erzeugung zuzüglich einem angemessenen Arbeitslohne entspricht, lassen es entschieden geboten erscheinen, bei der Beurteilung der Gesamtlage die Berichte über die Entwicklung der Ernte und ihre Aussichten nicht gar zu sehr in den Vordersrund treten zu lassen, sondern jederzeit an ihre Seite als durchaus ebenbürtig die N achrickten zu stellen, die man über die Stimmung im Süden erhält. Daß letztere, im allgemeinen gesprochen, sieh in aur einer einzigen Richtung bewegen wird, der Richtung, die wir oben andeuteten, kann keinem Zweifel unterliegen. von möglichen vorüber⸗ gehenden Abschwenkungen lokalen oder persönlichen Charalee ters ahgeschen; daß erstere heute aussichtsreich, morgen un⸗ befriedigend. am Morgen bedenklich, am Abend vielver- sprechend erscheinen können, je nach den einlaufenden Wit⸗ terungsberichten, ist ebenso unzweifelhaft, und 80 stent man denn wieder einmal vor einer besonders dunklen Zukunft, be⸗ sonders dunkel deswegen, weil die Welt unbedingt einer großen Ernte bedarf, und jedes Moment, das eine solche grolle Ernte auch nur im geringsten in Frage stellen könnte. einen starken Einfluß auf die Bewegung der Märkte ausüben wird. Die verſlossene Woche hat hierfür ein beredtes Zeugnis erbracht, denn Regenberichte und Follweevilmeldungen haben an ihrem Teil nicht wenig zu dem plötzlichen Umschwung bei⸗ getragen, an dem im übrigen auch das Pflanzerelement, ja woh! der ganze Süden einen wesentlichen Anteil hat. Die Erfahrungen dieser Woche dürkten der Weit aber die Lehre gegeben haben, daß sogenannte„distressed sotton“ aàuf dem Mark te nicht erscheinen wird, gang gleich, wie groß die Ernte werden möge. In dieser Auffassung muß man hestärkt werden, wenn man bedenkt, daß die Spinnereien im Sücſen im vergangenen Jahre 3561 000 Ballen versponnen haben, daß 135 057 800 Spindeln in Betrieb waren und sind und dab 374 3/6 neue Spindeln jetazt aufgestellt werden. Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum,. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum:; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Richard Schönfelder; für Handel: J..: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl Hügel. Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Auzeiger G. m. b.., Mannheim. B 6, 2. Div. 28. 30. 0 Di. 28. 30. Frankfurter Börse. eeee, Berliner Börse. eeedete e Devisen-Kurse. Sstvysrzlnisliche Wert 1 Transp.-Alctlen. Div. 28. 30. Elektr.Licht.Krat 0——143.50 For Je 100 der Landeswährung im Marko YInsliche Werte.] Sohentung.. Festverzinsliche Werte. Schantüngbahn.. 0 672605.— B5t. f. 6, Unt(Tür) 0—.—— Serſiner Devisen WeManmätsche. 28. 30. flamt-an. Pakell.—). Reichs- und 28. 30. Ge..Slelb. 93.25,5925/ Sechwener Zergw. 12 338.—350.— Ae enbegee—.— Gert n Staatspapiere. Slas Tisehasend. 34½178.—1f080J Feſten sSultesume 10 405.—40. Fir Tdick⸗ Mönr J Ner T e E 6 Ventssbe Fiesch an. 78.50 75.50 Sest Suaß. GKend) 0 9% O. Sehatsget. Ser. 99.90.90 Get Stseegaagb. 5f.—99.29, Ffledbebshütke... 25 1100l100. eshlungen e. t. LSed.Biel.Sel Baet VVVTTTT 20% J0. Set..40 80 Je, Sdeb. Cendg d— Casmeteren Haure 1 201.2908.—, Tunsdergem-Rolierde 153.75 1158.—[f858.0f1558.00588.4085.50 0% J0. 5639 87 Endustrie-Aktien.%% de. Ser.-V. 81.— 80.90 Jo. Südb.(Comb) 0 CSeiswelder Eisen 1——.— m. 168.75 1139. 1 401585 Nerser g 6l.28 60 10 Seln e Slinger 2% 0e b: 4 4 Sece ee ee Sbee e e eene ee 1148 788 7020 20 J0 68380 85825 N 3—. 20. 1 5 5 70 nada Paclflo———-—. 125 29295952256„ 0— 5 0 40 Reseds. Schstrenl..—— eldg. 2 7050 572.—888.—. Cepenbegen 1120 660.25 704.30 205.30 795.30 710.20 700 un 0.. 0—.—— 6„%%%%„7.— 92.— S e 3% 3 dene e ee Sa eee: i e 28 1 30—27** T. Goſdschm 1 1—** 8. 4% Preuß. 99.50.— Eb.Srlesh.-Slektr.1%%0 do.. 58.80 58.50 8, Koste— 105.75105. Tb. ee e 220.25 229.78 35—9 ee, L 2 ereng eeele. 889 875 per des en 1 ane g 25—.— 13500 15 % gkesud. Konsols. 36.70 50.30 K. 280. g 4377 HAbg.⸗Südam.'sch.——.—230.— 5.New-Vorrrg—.— 07 18. 20ů 6 840 Ne ee 4 417.419. 30%% 9„„„„„„ 180 2858 Bampfsch..— 288.— 20.80 eeene 30 72.—„„„5„.— 343.15 443.85 9000 954 lane 1919 78.——.— 45 N: 1235 997 Baglsche Anſsihe. 78.75 42 85 1— 173—17475 fleden 5200 10 5 223 9555— e*„ 90 0**—— 85 „„„%%„„——— 68.30 5 ohenſoßs-Werkee 4**%%%„%4'„ % S do. von 189%—.——.— Jſga, andeen 7 200.—290.%% Bexerisohe Anl..88.9 Zerl. Handels-Ges. 10 211.—213. 5.—433.— ſon, altss 385.—37.05 22.3% 22.40 aeghleer Serd. 0.—8.— Febsese a Bae Sisend.-Agl. 68.580 68.50 Pel 0 412.5417.—4% anepan 100.- 98.75 Dermstädter Hiene.§ 130.—f41.50 Köln-Rottwolf 16 324.* 0% ay.-Pi—Feſten à Suiſleaume 10 4% Mönchen, Stsdtanf. 100.-99,-Rottwolſer % 90 Ffslz. Els.-Pr. 91.70—., Bahgefer... 8 194..—4% Prante Aypotneten- DQeutsche Bank... 12 265.—266.— Gobhr. Körting... 18 231.— eereend 382284 55 ee Stasde Banle, 19 f93.—17777 eihem, Leaiese 2 88e. „ 8 AIrn—2017 res„4„ 0 0 edesio= 25.50 Sfemeng fgſaee 43 S8 87.75 bh Aulunsische Nitteld. tcreglibant 8 14425l8.—Cacette. 0 4 4% ce. Sebgteenels e Summiw. Peter.. 18 283.—244.30 entenwerte. ANattonalbk.f. Dtschl. 7 148.50145.inde's Eismaschin. 12 275,—265.— 4% 4. Soſd-Rente. 34.— 33.40 kteddernh. Kupferw.—. 250. 23. 4½%% Oosterr. Schatz- Oesterr. Kredit...%½81.% 87.30 Linke& Hofmeann 23.3 430.—430.— 27. Auust 28. August 30. August 30 Unte. Sbeſte eante..— Jungbane Gebr... 12 250,50%80.30! anwelsung... 36.— 38.25 Reſchsbenk....8,75,147,14/.—Cudwig LaewekCc. 18 325.—340.— OA.l. Brief. LSeld Brief Geld Rriat 35 0. SMedenee 53.50 83.— Adler& Oppenheſm 20— 4% do. Goldrente...33.0 33.10 Industrle-Aktlen. Lothringer Hätte 12 332.— Breer 1580.751882.281595.751599.2J1385.75½88078 % do, St. te v. 10.——Lederfabrſk Spier. 15 333.—360.—%, do. oonv. Ronts..—.— 21½,, Acumulat.-Fabr.. 20 410.—23.— Mannesmennröbren 6 240.—179.7/Antrerben 673 369.50 370.50 357.—J 458.— St.-Rte.v. 18897 24.( Lederwerke Rothe. 100 4/% 24.7. Oppenbeſm. 2 0 9 Norwegen. 9 22 9920 099,25 700.73 701.78 703.50 üdd. ſngd. 2359.—4½% do. 5..— o. Elschind...—.470.— 5 3 704.25 7 78 308.25 daece 2 bee Kene-d 5— 6885 A 0 Sodeen ee 18 5888 e 2: 1053—40ife 400 80 8 ö Walzm. Ludwigshf.„Bagdad- Allg. Elektr.-OGSss. rensteln& Koppe 298.—4299.—„—.— 87.25 137¼½78/ 157.23 157.7 Fel, Nengn% 178.—7 Metellpent, Keper 43 227.—20. g een. 00— 0a— Aihnielum-indash. 18 Sbeſir Bergba 8 46350f47.— 56⁵utdd 8 2295 eet Sen 18 do, Badenla.... 10 e Je. Begdad. Angio Continental. 6 Aneln Stauntoſle 12% 860.500onden 2 476.30 176.75 177.2/175.80 16 Deutse Auk 8 do, Bad. Durlach. 14 Eisenbahn i. 100. 98.— Agsb.-Nrnd. Masch. 10 Fhn; dastaltp. Vorz. 0 341.—42.New Vock 40.15 40. 0 40.0 49.0 49.88 Saccgte-Senk. 1 Daſmiermetor.. 8 21150212.—% do. gaffiz. Antele.— Sadlsche Anfn 18 5. Se. Stahicerles. 8 289.2075.50P 7 7 348.30 245.50 346.30 3428 348.25 Nccher San 10 fl. ſlaschtbr. Ehlingen 9 e de c eene 405.—487.5 Serſmeng Fiektt. 18 21380 Fiedee dſonten:: 2 e 0 e 47777 31420 814 88 Fenelbk e 3 9J J. Eisenach.. 10 d0. 400-fc8.-L. o8e 499.—487.— Berflner Elektr.... 6 215.—218.75 Rombacher fiItton. 18 317.8037.30 e ee ee 744 743.28 743.— 751.764.80 743.7 (Aislech iebtsoßl. 5 Geltener, Durlach 18 44½% Ung. St.-Rt.. 1913 35. 34.500 Bſag Nürnberg.. 18 268.—.258. Rütgerswertes 12½% 02—20.85. eee 822 N Nale t N a Leid& eu, Nahm: 15 4½½% do. do..1914 37.23 27.10 Bismarechütte., 3 649.7851.— Sachsenwern 20 304.— 304.— Oeulsch-Gett(5694) 222 2½% A 22585 Noeid Segten. 7 4 Ksrlsruber Nissch.. 10 4½% 40. Soldrente... Sr.- Seo Sochumet Gubsteni 5 262.—359.— Schuskert& O. 8 200.80% 01. 2 eee 52.I4—.— A ed ent 5 Sadedceer 12 4% 48. Krenenrente 28.. 250 Sebr. Sönfer& Cu. 1 328. 5383.— Fae e e FEE ad. Oise Se 7 e 15 25 44— Seen 1 er 18„ l dorn SarhsActien. Sorgeil. Woz. eend ee, 28.—ga- Sben. pgeih 4 372408 ef Aentzefn 25 f raHEurDrNοπ adseet. Suber 5 5 8 Ff. Pulvecfebt. Ihgb. 20 2% do Sgis..— 2—Cem. Weſſer.. 12 23-.— V, Stw. 2 en A 0„ Fecn. Aee 425 daseg.ergw 10 312 20 314 20 Sellibdustis olff 7 2% da Sge...43.—. Sben. Abagt. 0.— NSStere2n 9 75 88 7 Sei Biet N Nete erde 18 2 31³. 9874— 2955—.— 5 3 255 958 N ar, b.———. 55 1 40⁰ e 1— 0 NdeR 4⁰ e ee 21— eigden, 27859278.— Spint Aüngen 1087 V— 4—.————ͤ— 78813— Sere Handeel 2 e e——9 Sae 5 aen— meleenese—5 Odecnſ dchr..—10 urdeanng. 10% da, Uebepe Rlefdr. O e—„e eeeeeee ſl Sisenb.-Sd. 8 244 Wagganfadt. Fuchs 22 Abaellef, Ser.I, N 28.—.70 Beuteche Erdet. 20 da. Genughm. Hrdetechbo 42%% 540 Seiss——— Fane d Seee 14 270.— 258.25 Zadeer Walake 10 27965 Jegle H.. Peatzehe Nol. 445 Bestsche Pafroſ...— 1880 Wndigens. 897. 1380 500 Sowegleene 379.70 981.50 * N58 850 120 11 8 15 Le. nn 4 4812 333556 8, Obl. 100 e. Waffen b. Nidntt. 30 41 Nene: 9 0d.N deee 0 Weredee ev. 41 iree , Loial.—1 7 ene ee e 55 Neh,. dae Ungariseß 227 eeeee e 8 Seen Woner, Ne e Ace e Mannheimer General-Anzeiger. Gtbend- Ausgabe.) n Montag, den 30. Auguſt 1920. Amtliche Bekanntmachungen Baugebühren. Nachſtehend bringen wir den Beſchluß der Stadtgemeinde Mannheim vom 20. Juli 1920 zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, den 25. Auguſt 1920. Bad. Bezirksamt.— Abt. V. Aufgrund des 8 75 der Städteordnung und § 71 der Landesbauordnung wird beſtimmt. § 1. In den Fällen, in denen nach der Landes⸗ oder ſtädtiſchen Bauordnung eine baupolizeiliche Genehmigung erforderlich iſt, iſt für Prüfung des Baugeſuchs und für Ueberwachung der Bauaus⸗ führung eine Gebühr zu erheben, die ſich nach der Höhe der Bauſumme(§ 12) richtet. Dieſe Gebühr beträgt bei: 1. Wohngebäuden mit 4. und Mehr⸗ Zimmerwohnungen ſowie bei Ge⸗ ſchäfts häuſern, Warenhäuſern, Theater und derglll. 1vom Tauſend 2. Wohngebäuden mit höchſtens immerwohnungen 1 Kleineren Landhäuſern(Ein⸗ und Zweifamillenhäuſeern Herrſchaftlichen Villenbauten „Fabrikbauten, Magazinen, Lager⸗ häuſern und derl. mit geſchloſſenen mfaſſungen * ohne geſchloſſene mfaſſungen„„. aber Warenhäuſern und ſonſtigen außergewöhnlichen Bauten kann, je nach Art und Umfang des Bauwerks, die Gebühr auf das Doppelte erhöht werden. Wenn bei Bauten mit ſchwierigeren Konſtruktionen eine Spezialprüfung nötig fällt, ſo wird dafür eine 33 nach 8 15 erhoben. Die Mindeſtgebührſbeträgt 10 Mk. § 2. Wird das Baugeſuch zurückgezogen, nach⸗ dem ſich die Ortsbaukommiſſion geäußert hat, oder erliſcht die Baugenehmigung nach 8 135 der Landes⸗ bauordnung, ſo iſt nur die Hälfte der in§8 1 ge⸗ nannten Gebühr, mindeſtens aber der Betrag von 6 Mk. zu entrichten; der im letzteren Falle bereits bezahlte höhere Betrag wird zurückvergütet. Wird das Baugeſuch zurückgezogen, bevor die Ortsbau⸗ kommiſſion ſich gutachtlich geäußert hat, oder wird die Baugenehmigung verſagt, ſo iſt eine dem Zeit⸗ aufwand der Prüfung entſprechende Gebühr zu entrichten. § 3. Der Stadtrat kann die Gebühren aus Billigkeitsgründen auf die Hälfte ermäßigen bei der bloßen Wiederherſtellung von Baulichkeiten, die durch Naturgewalt zerſtört worden ſind, ſowie bei Bauten, die zu gemeinnützigen Zwecken dienen. In dieſen Fällen iſt auch völliger Erlaß zuläſſig. § 4. Bei den in den§ 142—144 der Landes⸗ bauvordnung aufgeführten Bauten der Staatsver⸗ waltungen, der Reichspoſtverwaltung, der kirchlichen Baubehörden, ſowie bei allen Bauausführungen, die von den Bezirksbauinſpektionen gemäß Artikel 2 Ziffer 2 der landesherrlichen Verordnung vom 27. November 1902, die Organiſation des ſtaatlichen Hochbauweſens betr., für Gemeinden, andere Körper⸗ ſchaften und Stiftungen beſorgt werden, endlich bei Bauten der ſtaatlichen Eiſenbahnverwaltungen und dei Bauten für Militärzwecke, die unter Aufſicht der Militärverwaltung ausgeführt werden, wird nur eine Gebühr von ½ der Sätze des§ 1 angeſetzt. § 5. Muß ein Baugeſuch infolge Aenderung oder Ergänzung oder wegen Verlängerung der Genehmigungsfriſt(8 135 Abſ. 2 der Landesbau⸗ orbnung) wiederholt geprüft werden, ſo iſt eine Zu⸗ ſatzgebühr zu entrichten, die nach dem Zeitaufwand der Beamten berechnet wird(ſiehe§ 15), jedoch nicht weniger als 6 Mark betragen ſoll. Das Gleiche gilt für den Fall, daß das Be⸗ zirksamt aufgrund 8 140 Abſ. 9 der Landes⸗Bau⸗ Ordnung ausnahmsweiſe beſondere Baubeſichtig⸗ ungen anordnet, oder wenn infolge Verſchuͤldens des Bauherrn oder ſeiner Leute die wiederholte Verrichtung von Amtshandlungen notwendig wird 8 6. Hat die Ortsbaukontrolle in anderen Fällen, als den unter 88—5 genannten, auf Anordnung des Bezirksamts Beſichtigungen vorzunehmen oder Gutachten zu erſtatten, ſo iſt eine Gebühr an die Stadtkaſſe zu entrichten, die nach dem Zeitaufwand der Beamten der Ortsbaukontrolle(ſiehe 3 15) be⸗ rechnet wird, aber nicht weniger als 6 Mark be⸗ tragen 1 0 Für die Prüfung des Hausentwäſſerungs⸗ Aün 8, die Aufſicht bei der Ausführung und die bnahmeprüfung wird eine Gebühr erhoden, welche ſich nach der Länge der Ableitungs⸗ und Fall⸗ leitungen berechnet und 20 1150 für das Meter be⸗ trägt. Die Mindeſtgebühr iſt 20 Mk. Die ſeitlichen —— und die Regenrohrableitungen von 2 m er Boden aufwärts bleiben dabei außer Betracht. Gelangt das Geſuch innerhalb eines Jahres nach erfolgter Prüfung nicht zur Ausführung, ſo wird nur die Hälfte des errechneten Satzes erhoben. § 8. Die Gebühren werden fällig a) In den Fällen der 88 1, 2, 4, 8 5 Abſ. 1, ſobald ein Baubeſcheid ergangen iſt, oder das Baugeſuch urückgezogen wird, b) In Fällen des§ 5 Abſ. 2 und 8 6, ſobald die Amtshandlungen vorgenommen worden oder die beſonderen Koſten eniſtanden ſind, e) Im Falle des§ 7 mit der Erteilung der Ge⸗ nehmigung des Hausentwäſſerungsgeſuches. § 9. Zahlungspflichtig für die feſtgeſetzten Ge⸗ bühren iſt in den Fällen der 88—5 und 7 der Bauherr, im Falle des§ 6 derjenige, welcher das Verfahren veranlaßt hat oder zur Tragung der Koſten verurteilt wurde. Trifft die Gebührenpflicht mehrere Perſonen, ſo haften ſie geſamtſchuldneriſch. 10. Der Ortsbaukontrolleur ſchätzt die der Gebühr zu Grunde zu legende Bauſumme und ſetzt in den Fällen der 8—6 die Gebühren an. § 11. Die Schätzung erfolgt nach dem Raum⸗ inhalt unter Zugrundelegung beſtimmter für die Raumeinheit berechneter Sätze. 8 12. Als VBauſumme eines Kubikmeters um⸗ bauten Raumes wird angenommen bei: 1. Herrſchaftlichen Villenbauten. Mk. 150.— 2. Wohngebäuden mit 4. und Mehr⸗ Zimmerwohnungen ſowie bei Ge⸗ ſchäftshäuſern, Warenhäuſern, Theater * 80 2 K 3. Wohngebäuden mit höchſtens 3 Zimmerwohnungen„ 100.— 4. Kleineren Landhäuſern(Ein⸗ und Zweifamilienhäuſernd„ ͤ 100.— 5. Fabrikbauten, Magazinen, Lager⸗ häuſern und derghlll.„ 30.— 6. Schuppenbauten mit geſchloſſenen 20.— 7. Schuppenbauten ohne geſchloſſene Umfaſſungen 10.— Der Rauminhalt wird auf Grund der end⸗ gültigen, dem Baubeſcheid zu Grunde liegenden Pläne und Beſchreibungen und bei Zurücknahme des Baugeſuchs vor erteiltem Baubeſcheid, auf Grund der und Beſchreibungen nach folgenden Grundſätzen berechnet: Bei Neubauten wird das Quadratmaß der über⸗ bauten Flächen in gleicher Bauhöhe mit der vom Ketlerboden bis zur gemittelten Dachhöhe gemeſſenen jeweiligen Bauhöhe vervielfacht und das Ergebnis der einzelnen Bauteile zuſammengerechnet. Bei Umbauten erfolgt Höhen von derjenigen Horizontalen auch zu bemeſſen ſind, auf der der neue Bauteil beginnt. Ebenſo iſt der Kubikinhalt der vom Umbau betroffenen alten Bauteile zu ermitteln. Der Rauminhalt der neuen und der alten Bau ⸗ talle iſt zuſammenzurechnen 14. Wenn die geſchätzte Bauſumme durch die Rauminhalts⸗ berechnung in der gleichen Weiſe, wobei jedoch dieFi den nächſten durch unten abzurunden. 8. 15. Soweit die Höhe der Gebühren ſich nach dem Zeitaufwand richtet, werden für jede Stunde 6 Mark berechnet; für die Abgabe von Gutachten, welche beſondere Kenntniſſe oder Befähigung in wiſſenſchaftlicher oder künſtleriſcher Hinſicht erfordern, ſowie für ſtatiſche Berechnungen von Spezial⸗ konſtruktionen 8 Mark für jede Stunde, Bruchteile von Stunden, werden, wenn ſie weniger als ½ Stunde betragen, nicht, andernfalls als volle Stunde be⸗ rechnet. §.16. Die Feſtſetzung der Gebühr für Haus⸗ entwäſſerungsgeſuche erfolgt durch das Tiefbauamt. § 17. Ueber Beſchwerden gegen den Gebühren⸗ ſatz entſcheidet vorbehaltlich der geſetzlichen Rechts⸗ mittel der Stadtrat. § 18. Dieſe Bau⸗Gebührenordnung tritt mit dem Zeitpunkt der ſtaatſſchen Genehmſgung in Kraft. Mit dem gleichen Zeſtpunkt wird die bisherige Bau⸗ Gebührenordnung für die Stadt Mannheim außer Wirkſamkeit geſetzt. Maul- und Klauenſeuche betreffend. Nachdem in der Gemeinde Neckarhauſen bei Michagel Krauß„Zum Hirſch“ Hauptſtraße 52 und bei Georg Keller. Hauptſtraße 51 die Maul⸗ und Klauenſeuche erneut ausgebrochen iſt, werden fol⸗ gende Anordnungen getroffen: A. Spertbezirk. Die Gemeinde Neckarhauſen bildet einen Sperr⸗ bezirk i. S. der 88 161ff der Ausführungsvor⸗ ſchriften des Bundesrats zum Reichsviehſeuchengeſetz. B. Beohbachtunasgeblet. Um den Sperrbezirk(A) wird ein Beobachtungs⸗ gebiet im Sinne der 8s 165 ff. der Ausführungs⸗ vorſchriften zum Reichsviehſeuchengeſetz beſtehend aus den verſeuchten Gehöften Hauptſtr. 52 u. 51 gebildet. C. 15 km Umkreis. Die in den Umkreis von 15 km vom Seuchen⸗ ort Neckarhauſen entfernt(8 168 der Ausführungs⸗ vorſchriften zum Reichsviehſeuchengeſetz) liegenden Gemeinden bilden die geſetzliche Schutzzone. Mannheim, den 27. Auguſt 1920. Badiſches Bezirksamt, Abteilung IIa. Maul- und Klauenſeuche betreffend. Die Maul⸗ und Klauenſeuche im Vorort Mann⸗ heim-⸗Waſdhof iſt erloſchen. Die angeordneten Sperrmaßnahmen werden hiermit aufgehoben. Mannheim, den 27. Auguſt 1920. Bad. Bezirksamt— Abteilung Ila. Zum Handelsregiſter A wurde heute eingetragen: 1. Band H. O⸗3 44. Firma„N. Scharff“ in Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 2. Band II..⸗Z. 56, Firma„Carl Baur“ in Mannheim. Das Geſchäft iſt ſamt der Firma auf Eugen Baur, Poſamentier. Mannheim übergegangen. Myvonne Baur geborene Wildner, Mannheim iſt als Prokuriſt beſtellt. 3. Band XI..⸗Z 106. Firma„Adam Ober⸗ maler“ in Neckarau. Die Firma iſt erloſchen. 4. Band XIII. O⸗Z. 138. Firma„C. Pfefferkorn“ & Co.“ in Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 5. Band XIV..⸗J. 239, Firma„Georg Boger“ in Mannheim. Das Geſchäft iſt mit Firma auf die Erbengemeinſchaft zwiſchen Georg Boger Witwe, Franziska geb. Franz. Mannheim, Georg Anton Boger, Kaufmann, Mannheim, Bernhard Boger, geb. 13 April 1909, Mannheim übergegangen. 6. Band XVI..⸗Z. 241. Firma„Rheingold Andreas Bönig“ in Mannheim. Das Geſchäft iſt ſamt der Firma von Andreas Bönig Witwe, Maria Eva geb. Elleſſer auf Ernſt Bankhardt, Wirt, Mann⸗ heim übergegangen, der es als alleiniger Inhaber unter der bisberigen Firma weiterführt. 7. Band XVII..⸗Z 164. Firma„Theodor Bohr⸗ mann“ in Mannheim, Zweianiederlaſſung, Haupt⸗ ſitz: Ludwigshafen a. Rh Die Zweigniederlaſſung Mannheim iſt aufgehoben. die Firma hier erloſchen. 8. Band XVII. O⸗Z. 179, Firma„S. Fiſch& Cie.“ in Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 9. Band XVIII. O⸗Z. 61, Firma„von der ühlen& Co.“ in Mannheim Mit Wirkung vom 6. Auguſt 1920 iſt Emilie Jäger ſetzt verehelichte von der Mühlen aus der Geſellſchaft ausgetreten und Kaufmann Julius Klingelnberg, Mannheim als perſönlich haftender Geſellſchafter eingetreten. Der Geſchäftszweig iſt erweitert auf die Herſtellung und den Vertrieb von Spiralfedern. 10. Band XIX,.⸗Z. 30. Firma„Roſenthal& Naplan“ in Mannheim. Die Geſellſchaft iſt auf⸗ gelöſt und die Firma erloſchen. 11. Band XIX..⸗Z. 58, Firma„Süddeutſche Holzhandelsgeſellſchaft Goßweiler& Co“ in Mann⸗ heim. Die Geſellſchaft iſt mit Wirkung vom 24. Juni⸗ 1920 aufgelöſt und die Firma erloſchen. 12 Band XIX..⸗Z. 178. Firma„Heinrich J. Münzer“ in Mannheim. Das Geſchäft iſt mit Aktiven und Paſſiven und ſamt der Firma auf Heinrich J Münzer, Kaufmann, Mannheim über⸗ gegangen, der es alleiniger Inhaber unter der bis⸗ herigen Firma weiterführt. Die Prokura des Hein⸗ rich J. nzer iſt erloſchen. Heinrich J. Münzer Ehefrau, Magdalena geb. Schmidt, Mannheim iſt als Prokuriſt beſtellt. 13. Band XXI..⸗Z. 60, Firma„Barſel& Co.“ in Mannheim. Die Geſellſchaft aufgelöſt und das Geſchäft mit Aktiven und Paſſiven und ſamt der Firma auf den Geſellſchafter Karl Barſel Witwe, Auguſte geb. Küſter, Mannheim übergegangen, welche es unter der bisherigen Nokur als alleinige Inhaberin weiterführt. Die Prokura des Karl Barſel iſt erloſchen. 14. Band XXI..-⸗Z. 192, Firma„Ernſt Bickel“ im Mannheim, Mittelſtraße Nr. 99. Inhaber iſt Ernſt Bickel, Kaufſmann, Mannheim. Geſchäfts⸗ weig: Großhandel mit Seife und Kerzen, ſowie urzwaren. 15. Band XXI,.-⸗Z. 193, Firma„Karl Baier⸗ weck& Sohn“ in Mannheim, Q 2 Nr. 8. Offene Handelsgeſellſchaft. Die Geſellſchaft hat am 1. November 1919 begonnen. Perſönlich haftende Geſellſchafter ſind Karl Baierweck. Elektrotechniker, Mannheim und Franz Baierweck, Elektrotechniker, Mannheim. Geſchäftszweig: Handel mit slektrotech⸗ niſchen Bedarfsartikeln. 1 16. Band XXI..-⸗Z. 194, Firma 9& Noeſſer“ in Mannheim, Meerfeldſtraße Nr. 68 Offene Handelsgeſellſchaft. Die Geſellſchaft hat am 1 Auguſt 1920 begonnen. Perſönlich haftende Ge⸗ ſellſchafter ſind Ludwig Adam Hoffmann, Diplom⸗ Kaufmann, Mannheim und Eugen Noeſſer, Kauf⸗ mann, Straßburg i. E. Geſchäftszweig: Agentur⸗ und Kommiſſions⸗Geſchäft ſowie Handel mit und Lebensmitteln. Mannheim. den 28 Auguſt 1920. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter 8, Band II,.⸗Z. 12, Firma„Badiſche Geſellſchaft für Zuckerfabrikation“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Nach dem Beſchluß der außerordentlichen Generalverſammlung vom 29. Mai 1920 ſoll das Grundkapital um 13 200000 M. erhöht werden. Dieſe Erhöhung hat ſtattgefunden. Das Grundka⸗ pital beträgt ſegt 27600 000 Mark. Die 13 200 neuen. auf den Inhaber lautenden Aktien werden um Kurſe von 107% ausgegeben. Durch den Be⸗ ſchluß vom 29. Mai 1920 iſt auch§ 4 des Geſell⸗ ſchaftsvertrags entſprechend der Erhöhung des Grundkapitals geändert. 14⁴ Mannheim, den 26. Auguſt 1920. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Jum Handelsregiſter 8, Band IIl,.-J. 14, irma„Odd⸗Fellow⸗Haus, Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung“ in Mannheim wurde heute ein⸗ getragen: Fritz Mann und Salomon Sandherr ſind als Geſchäftsführer ausgeſchieden. Karl Barber, Kauf⸗ mann, Mannheim und Karl Reinmuth, Kaufmann, Mannheim ſind als Geſchäftsführer beſtellt. 144 Mannheim, den 27. Auguſt 1920. Tauſend teilbaren Betrag— Wein 143 5 end nicht ohne Reſt teilbar iſt, ſo iſt ſie auf! .e Bab. Amtsgericht B. G. 4. Flektrische Bahn Mannheim-Weinheim. Ab Mittwoch, den 1. September 1920 treten folgende Fahrplanänderungen ein: a. Werktags: Die Züge: Weinheim ab: 700, 890, 902, 1090 Nachm. Mannheim Hauptbahnhof an: 78. 89. 1058 Nachm. Mannheim Neckarſtadt an: 943 achm. Mannheim Hauptbahnhof ab: 800, 900 Nachm. Weinheim an; 858, 958 Nachm. Mannheim Neckärſtadt ab: 948 Nachm. Viernheim an: 1015 Nachm. fallen aus. Dafür verkehren folgende Züge: Weinheim ab: 740, 940 Nachm. Mannheim Hauptbahnhof an: 838, 1028 Nachm. Mannheim Hauptbahnhof ab: 82 Nachm. Weinheim an: 937 Nachm. b. Soun⸗ und Feiertags folgender Verkehr: Abfahrt Mannheim Hauptbahnhof nach Weinheim. Von 600—700 Vorm., 100—300, 790—109% Nachm. Halbſtundenverkehr Von 700 Vorm. bis 100 Nachm., 300—790 Stunden⸗ verkehr. Abfahrt Weinheim nach Mannheim Hauptbahnhof. Von 600 Vorm. bis 1200 Nachm., 200—600, 900—1090 Stundenverkehr Von 1200— 200, 550—990 Nachm. Halbſtundenverkehr. c. Der Häſtepunkt Kaſerne wird ab 1. September für die elektriſchen Züge der Oberrheiniſchen Eiſenbahngeſellſchaft aufgehoben. Mannheim, den 30. Auguſt 1920. Oberrheiniſche Eiſenbahn-Geſellſchaft Aktiengeſellſchaft. 9780 Dienstag, den 31. August 1920, abends 7 Uhr ſindet unsere 9778 Ausserordentliche beneraversammlung im ftodensteiner, O 2. 16 9 statt. Tagesordnung durch Rundschreiben hekannt. Unsere Geschäftsstelle befindet sich jetzt C 4, 13 Ohem. Fachiteraur R 2* Annalen, Berichte, Centralblatt E6s zu Kaufen gesucht. 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