Mittwoch, 1. Seyfember 1. CCUUU!!!!.......õõõã0'0Wv..ã PGGGPGGVVGVVGPGCT(TCT((VGTG(bTG(ùVhWVwWWPWPPU[UV[FTDVDDVVDUVUVUVUVDUVUVPDP[PP[UVUVUVUTUVUTUTPTUTTVTVTTTTT Se e r 5 Abend⸗Ausgabe. Gonot 1920.— Nr. 391. 99— ohne Poſtgebühren. Einz. Nummern 20 Pf Ma im: äfts⸗Rebenſtelle in Neckarſtadt: Waldhofſtr. 8.—. reſſe: Nrangens ſprecher ger Ne gühneforderung für Breslau. ſche Preſſe findet die Forderungen ihrer Die öſi —— aee und treibt ſie, entſchloſſen vorwärts zu Iöben. Wir unſererſeits betonen, daß die Forderungen maß⸗ s ſind und in gar keinem Verhältnis zu der Schwere der Breslauer Vorfälle ſtehen. Dieſe ſind ja doch nur wieder die Folge, die notwendige Folge des ſeit langem vorbereiteten polniſchen Ueberfalls, der ſovielen Deutſchen dann das Leben gekoſtet hat. Unter den Augen der Interalliier⸗ zen Kommiſſion, die für efnen ruhigen und geregelten Verlauf der Abſtimmung verantwortlich iſt, iſt der Aufruhr porbereitet und zur Entfeſſelung ebracht worden. Wenn die anzöſiſche Note die Breslauer Behörden der Fahrläſſigkeit und Gleichgültigkeit und des Einverſtändniſſes anklagt, ſo Deutſchland ſehr viel mehr Recht hätte, die Interalliierte mmiſſion der abſichtli oder un⸗ abſichtlichen Verſäumniſſe anzuklagen. Sie mußte do den Aufruhr mit ſeinen ſcheußlichen Folgen, Morden und Plün⸗ erungen wohl hindern können, wenn ſie wollte? Die Sach⸗ lage iſt doch ſo: wenn Deutſchland die Macht hätte, dann würde es die ausgiebigſte Genugtuung de for⸗ dern berechtigt ſein. Nun aber muß das ohnmächtige Deutſch⸗ land Genugtuung geben, Genugtuung weit über das Maß der begangenen Frevel hinaus und ſoll auch noch durch den eichskanzler ganz allgemein für alle vorgekommenen Zwi⸗ chenfälle Abbitte leiſten, ganz einerlei, ob ſie von Deutſchen peranlaßt worden ſind. Dieſem allgemeinen Bedauern müßte och wohl mindeſtens eine genaue Unterſuchung über die S5le be. jedes einzelnen Zwiſchenfalles vorausgehen. Soll der Reichskanzler auch bedauern, wo ganz klar und erwieſenermaßen die Schuld auf der Gegenſeite liegt, wo ſie weifelhaft iſt? und das wird die Mehrzahl der Fälle ſein. Die franzöſiſche Regierung ſcheint daß die uſcerfer durch planmäßige Herausforderungen von deutſcher Seite hervorgerufen worden, daß ein Syſtem unter ftillſchweigender Duldung der Regierung vorliegt. Das iſt gicht der Fall. Die franzöſiſche Regierung würde es in der Hand haben, allen Zwiſchenfällen mit einem Schlage ein Ende zu machen, wenn ſie ihre Vertreter inſtruieren wollte git dem Takt aufzutreten, der heute auch einem beſiegten olke geſchuldet wird. Wir möchten wünſchen, daß dieſe Geſichtspunkte auch in den Beratungen des Kabinets eine Rolle ſpielen, vor allem würden wir es ſchmerzlich bedauern, wenn die Vertreter der Deutſchen Volkspartei nicht Deutſchlands Recht bis äußerſten geltend machen würden. Beratungen in Berlin. Berlin, 1. Septbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Reichskabinett iſt heute vormittag 11 Uhr wieder zuſammengetreten, um die geſtern abgebrochene Beratung über die franzöſiſche Note fortzuſetzen. Miniſter Dr. Simons atte geſtern nachmittag dem franzöſiſchen Botſchafter einen Beſuch abgeſtattet, nach dem ſodann die Note veröffentlicht worden iſt. Die Schwere der franzöſiſchen Sühneforderungen wird vollkommen erkannt und ihre Tragweite für die innere und äußere Politik auf das ſorgfältigſte erwogen. Voraus⸗ ſchtlich wird das Kabinett ſeinen Beſchlüſſen die letzte Form 1 nach der Tagung des Ausſchuſſes für auswärtige Ange⸗ egenheiten geben. Der Reichstagsausſchuß für Auswärtige Ange⸗ legenheiten wird, wie angekündigt, heute nachmittag 5 Uhr Gegenwart des Reichsminiſters des Aeußern Dr. Si⸗ geons zuſammentreten, um die geſamte auswärtige age zu beſprechen. Die Erörterungen werden ſich ein⸗ gehend mit der franzöſiſchen Note über Breslau beſchäftigen, 8 er auch alle anderen ſchwebenden Probleme, Neutralttät, ſtatragen uſw. ſollen eingehend beſprochen werden. Es be⸗ det die Abſicht, die Verhandlungen, wie das letzte Mal, für Alentlich zu ertlären, das heißt, über ſie einen Bericht der effentlichkeit zu übergeben. wiſſen wir nicht, ob O Anſchuldigungen des franzöſiſchen Konſuls in Breslau. Ane Paris, 1. Septhr.(Havas.) Das Journal veröffentlicht ine Unterredung ſeines Korreſpondenden mit dem franzö⸗ ſichen Konſul von Breslau, Terver, wonach Terver ge⸗ ſu haben ſoll, bei der Plünderung des franzöſiſchen Kon⸗ Frats in Breslau habe die wütende Menge ſeine und ſeiner Wann Auslieferung von dem Direktor des von ihm be⸗ behnten Hotels verlangt. Als der Hotelier erklärte, Terver firde ſich noch in Berlin, habe die Menge die Ausliefe⸗ ng von Tervers Frau verlangt, die ſich nur durch eine Flucht habe retten können. Der Regierungspräſident um mer habe ſich trotz mehrfacher telep 0 Auffor⸗ ng geweigert, zu Terver zu kommen. Die Berliner Re⸗ cetung, mit der man ſich ebenfalls mehrmals in telephoniſche rbindung geſetzt habe, habe ſich au b2n ae be⸗ ft ankt. Terver habe ſich ſchließlich in das Palais des Prä⸗ enten geflüchtet, am anderen Vormittage ſei die Menge m ut in das Hotel gedrungen, um Terver den Garaus zu wechen. Während der ganzen Dauer der Manifeſtation hätten Aeder Militär, noch Polizei, noch Reichswehr eingegriffen. Diech, ſei keine einzige Verhaftung vorgenommen worden. de Poltzei behauptet, keinen der Angreifer zu kennen. 1* Aun Man wird abwarten miiſſen, ob die Unterſuchung die Herragen des franzöſiſchen Konſuls beſtätigen wird. Der terred wird wohl ſtark übertrieben haben. Die Un⸗ lcrredung und ihre Veröffentlichung verfolgen ja offenſicht⸗ deb den Zweck, die ungeheuerlichen Genugtuungsforderungen wanfranzöfiſchen Regierung zu rechtfertigen. Zu dem Ende erden die Farben möglichſt dick aufgetragen. Das Urkeil der franzöſiſchen Preſſe. Auun Daris, 1. Sept.(W..) Die Blätter kommentieren die Genug⸗ Neiigten. die Frankreich wegen des Breslauer Vorfalles verlangk.— arz e Jdurnal erklärt, dieſe Genutuungsforderungen ſeien von der ten Beſcheidenheit getragen. Man müſſe aber die ſtegt führung bezüglich der Sühne der Schuld überwachen. Darin run nach dem Journal die Schwierigkeit und die franzöſiſche Regie⸗ des dürfe nicht Beweiſe einer Langmut geben, die ſenſeits Rheins nur als Schwäche ausgelegt und dazu dienen würden, monatl. einſchl. M..50 für Bringerlohn u. g. Alle Lruhe i. B. u. Nr. 2917 Iudwigshafen a..— u. Waldof* 12 7040—7940. ſe Badiſche Reueſte Nachrichten ränkte Ausgaben od. f. verſpätete Aufna Anzeigenpreiſe: 1ſpalt. Kolonelzeile.50 Mk., ausw..— Mk., Stellengeſ. u. Rell. S. Aanahmeſchtuß Für d. Mittagbl. vorm. 8½.d. Abendbl. nachm. an beſtimmten Tagen, Stellen u. Ausgaben wird keine Verantw. übernommen. Höhere Gewalt, Streiks Pecch Betriebsſtörungen, Materialmangel— 5 berechtigen zu keinen Erf⸗ atzanſprüchen f. ausgefallene od. b am.⸗Anz. 20% Nachl., ½% Uhr. Für Anzeigen me v. Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. die Agitation gegen Frankreich zu ermutigen. Das Blatt behauptet, daß die deutſche Regierung allein verantwortlich und es nicht zu viel von ihr verlangt ſei, daß ſie alle Mittel auf⸗ wende, um die deutſche öffentliche Meinung zu einer geſünderen und gerechteren Auffaſſung der Dinge zurückzuführen.— Im übrigen ſind die Blätter der Meinung, daß man ſolche Handlungen gegen Frankreich nicht mehr dulden dürfe, ſondern mit Entſchloſſen⸗ heit handeln müſſe. Kattowitz, 31. Aug. Die Beſatzungstruppe übt ſeit einigen Tagen auf verſchiedenen Bahnhöfen Oberſchleſiens eine ſehr ſcharfe Kontrolle der Reiſenden aus. In Kattowitz Land liegt der Poli⸗ zeidienſt meiſt noch in den Händen der Polen, die größtenteils noch bewaffnet ſind. Die polniſch⸗deutſche Grenze iſt voll⸗ kommen offen. Entſchädigungsforderungen ſind in großer Zahl angemeldet worden. ie Kattowitzer Polen haben bei der inter⸗ alliierten Kommiſſion Millionen adenerſatz angemeldet. Den Deutſchgeſinnten wird die Schadenanmeldung vielfa erſchwert, weil die unter polniſchem Einfluß ſtehenden Verwaltungen die Annahme deutſcher Anmeldungen verweigern. Das franzöſiſch-belgiſche Uebereinkommen. Paris, 1. Sept.(WB.) Der„Matin“ veröffentlicht Erklä⸗ rungen des belgiſchen Kriegsminiſters, die dieſer dem Matinvertreter in Brüſſel gegenüber über das belgiſch⸗ franzöſiſche Uebereinkommen gemacht hat. Dar⸗ nach ſagte der Kriegsminiſter u..: Durch die Abmachungen ſichern ſich beide Länder im Falle eines nicht gerechtfertigten Angriffes alle militäriſchen Unterſtützungen und eine gemeinſame Front zu. Auf die Frage nach dem Zweck des Abkommens antwortete der Miniſter: Wir und die Franzoſen ſind heute an dem Rhein und können ſchon morgen angegriſfen werden. Deshalb iſt es nötig, daß wir uns gemeinſam verteidigen. Iſt es etwa beſſer, bis zur letzten Minute zu warten, um alsdann eine gemeinſame Verteidigung zu improviſieren, oder nicht vielmehr ſchon heute unſere Verteidigung zu organiſieren? Ganz Belgien wird dieſe Uebereinkunft einſtimmig begrüßen. Es ſieht darin nicht nur eine Garantie gegen zukünftige Kriege, ſondern auch für die ſonſtigen Abkommen mit Frankreich. * Es wird weder dem belgiſchen Kriegsminiſter noch ſonſt jemandem gelingen, den defenſiven Charakter dieſes Bünd⸗ niſſes glaubhaft zu machen. Es hat vielmehr durchaus offen⸗ ſiven Charakter. Deutſchland kann und will nicht angreifen. Das weiß man natürlich auch in Brüſſel ſehr genau. Aber Frankreich und Belgien wollen ſich immer weiter gegen den Rhein vorſchieben und am Rhein ſtehen bleiben. Das iſt der Zweck des Bündniſſes, der gemeinſamen Front. Der ruſſiſch⸗nolniſche Krieg. Allerlei Gerüchte und Märchen. El Berlin. 1. Sept.(Von umf. Verl. Büro.) Ein Funkſpruch Tſchitſcherins beſchwert ſich darüber, daß polniſche Truppen, die die deutſche Grenze überſchritten hatten, nicht entwaffnet wurden. Es handelt ſich dabei anſcheinend, wie an zuſtändiger Stelle verſſchert wird, um den auch von uns mitgeteilten Vorfall in der Nähe von Willemberg in Oſtpreußen. Der Zwiſchen⸗ fall war aber ganz belanglos. Uebereifrige Polen hatten bei der Verfolgung übergetretener Ruſſen ebenfalls die deutſche Grenze überſchritten, wichen aber ſofort beim Herannahen der Sicherheits⸗ polizei zurück.— Auch das Märchen von einem Bündnis zwiſchen Rußland und Deutſchland will nicht verſtummen. Neuerdings melden die„'Times“, daß zwiſchen Trotzky und Deutſchland Verhand⸗ lungen ſtattgefunden hätten. Dieſe Nachricht iſt natürlich völlig aus der Luft gegriffen. Die Juſtände in den oſtpreußiſchen Internierungslagern. Berlin, 1. Septbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Es ſind vielfach in der Preſſe Bedenken laut geworden über die Zuſtände in den oſtpreußiſchen Internie⸗ rungslagern. Unter den Gefangenen herrſche Elend und Hunger und könnte dies leicht zu Ausſchreitungen führen. Inzwiſchen iſt die deutſche Regierung mit der polniſchen in Verbindung getreten. Wie wir an zuſtändiger Stelle er⸗ fahren, iſt man in Warſchau dem Durchtransport der Ge⸗ fangenen durch den Korridor nicht abgeneigt und hat ihn ſogar zu fördern verſprochen. zuſammenftöße zwiſchen Erwerbsloſen und Polizei. Frankfurt a.., 1. Septr. Heute vormittag hielten die hieſigen Exwerbsloſen im„Zillerthal“ eine Verſammlung ab, in deren Verlauf eine Deputation nach dem Rathauſe geſandt wurde, um dort beim e wegen der Forderung der Erwerbsloſen erneut vorſt zu werden. Die Deputation wurde auch angenommen. rend ſie noch mit dem Ma⸗ giſtrat verhandelte, formierte ſich ein Demonſtrationszug Er⸗ werbsloſer, der ebenfalls nach dem Rathaus zog und dort Einlaß begehrte. Dieſer wurde ihnen verweigert. Der vor dem Rathaus dienſttuende Kommiſſar der blauen Polizei, der die Menge beruhigen wollte, wurde überſchrieen. Die Menge verſuchte nun von verſchiedenen Seiten aus in das Rathaus einzudringen. Dies gelang ihnen auch am Tore in der Beth⸗ mannſtraße und eine große Zahl von Demonſtranten drang in das Innere des Hauſes ein. Der hier befindliche Poſten der Sicherheitswehr wurde angegriffen und machte darauf von der Waffe Gebrauch. Bisher iſt noch nicht genau feſt⸗ geſtellt, ob Todesopfer bei dem bedauerlichen Zuſammenſtoß zu beklagen ſind. Feſtzuſtehen ſcheint, daß 5 Perſonen mehr oder weniger ſchwer verletzt wurden. Einem Aufgebot der Sicherheitspolizei gelang es, das Rathaus und den Römer⸗ berg zu räumen und abzuſperren. Jrankfurk a.., 1. Sept. Um die Mittagsſtunde bildete ſich in der Kaiſerſtraße und deren Umgebung eine An ſamm⸗ lung, offenbar mit dem Ziel, die dort befindlichen Waffen⸗ läden zu ſtürmen und den Demonſtranten Waffen zu verſchaf⸗ fen. Ein Offizier der Sicherheitswehr, der dies vorausſah, wurde mit Knüppeln und Meſſern bedroht und konnte ſich nur durch die Flucht ſeinen Verfolgern entziehen. Auch hier konnte die Sicherheitswehr die Anſammlung bald zerſtreuen. Zu weiteren Zuſammenſtäßen iſt es bisher nicht gekommen. 5 Jünfzig Jahre Sedan. Fünfzig Jahre ſind es her, daß General Wimpffen die Kapitulationsakte von Sedan unterſchrieben hat. Preußen, Vayern, Württemberger, Sachſen, Heſſen hatten nach zwei⸗ tägiger Schlacht die Feſtung umzingelt, die ganze franzöſiſche Maas⸗Armee war eingeſchloſſen. Das Schickſal des kaiſerlichen Frankreichs war beſiegelt. Napoleon gab ſich kriegsgefangen. Als die deutſchen Truppen in die übergebene Stadt einrückten, waren 83 000 Franzoſen gefangen; 419 Feldgeſchütze, 139 Feſtungskanonen, unzähliges Kriegsmaterial bildeten die große Beute; 21 000 Mann waren ſchon während der Schlacht gefangen. Die ſchier unglaubliche Kunde von dem großen Sieg ver⸗ nahm Deutſchland mit himmelhoch jauchzendem Herzen. Wie ein Wort ging es durch aller Deutſchen Mund: Die Ein⸗ heit Deutſchlands iſt geſchaffen! Die Raben, die den Kyffhäuſerberg umflogen, waren verſcheucht, die alte Sage wurde wieder lebendig. König Wilhelm, kein anderer ſollte der Vertreter der gewonnenen Reichseinheit ſein. So empfan⸗ den deutſches vaterländiſches Bewußtſein und deutſche hiſto⸗ riſche Erkenntnis. Der lange Bruderzwiſt war beendet. Eine Ahnung künftiger Größe Beutſchlands ſtieg in aller Herzen auf, als am 3. September die Siegesbotſchaft Stadt und Land erfüllte. Der Zweck des Krieges ſchien erfüllt. Der groß⸗ mannsſüchtige franzöſiſche Imperator war von dem hiſtoriſchen Theater verſchwunden, Frankreichs Truppen entſcheidend ge⸗ ſchlagen. Ebenſo ſehr wie der Sieg, wurde die Hoffnung auf den nahen Frieden in Deutſchland bejubelt. Es kam anders. Ueber die Revolution hinweg führte das franzöſiſche Volk noch einen langen, von äußerſter Erbitterung genährten Krieg. Es half ihm nichts. Der alte Gott blieb den Deutſchen treu und führte den Kaiſer und ſeine Truppen nach Paris. Die Sedan⸗ zuverſicht des deutſchen Heeres und des deutſchen Volkes aber ward Wirklichkeit, wenn auch nach erneuten ſchweren Opfern. Nach dem Frieden von Frankfurt ſchrieben die„Times“, jetzt hat Deutſchland ſich ſeine Euro paſtellung geſchaf⸗ fen, nunmehr wird es daran gehen, ſich eine Weltſtel⸗ lung zu ſchaffen. Und Deutſchland ging in raſch auf⸗ blühender Kraft an dieſes gewaltige Werk. Es wurde eine wirtſchaftliche Weltmacht erſter Größe. Von England arg⸗ liſtig und neidiſch beobachtet, wie es als Richtlinſen für die engliſche Politik in jenen„Times“⸗Worten ausgedrückt war. Und hier wurde der Samen zu jener zäh heranwachſenden, teufliſchen Schlingpflanze gelegt, die Deutſchland im Jahre 1914 die Kehle droſſelte und derer es ſich erwehren mußte, wenn es nicht erſticken wollte. Bismarck ſah das Unvermeid⸗ liche kommen. Seine Warnerworte verhallten, ſeine vorbeu⸗ gende, nach Oſten orientierte, gegen den engliſchen Marinis⸗ mus und wirtſchaftlichen Abſolutismus gerichtete Politik wurde verlaſſen. So zog ſich das Unwetter drohend zuſam⸗ men und entlud ſich furchtbar auf allen Seiten am 1. Auguſt 1914 Der Geiſt von Sedan, Opfermut und Liebe für das ge⸗ meinſame große Vaterland, beſeelte Heer und Heimat, als unſere Truppen nach Oſten und Weſten ins Feld zogen. In der Weltgeſchichte noch nie Erlebtes hat ſie dieſer Geiſt vier Jahre lang erreichen, hat dieſer Geiſt Deutſchland ausharren laſſen, bis, verſeucht vom Gift internationaler Träumereien und verſeucht vom Gift aſiatiſchen Jakobinertums, die Hei⸗ mat, der Nährboden für die Front, erkrankte und der friſche, —— belebende Blutſtrom aus dem Vaterland verſagte. Die franzöſiſche Revolution nach dem Fall von Sedan führte Frankreich zu einem hartnäckigen Polkskampf ſtarker nationaler Begeiſterung; die deutſche Revolution, lange vor⸗ bereitet, zermürbte unſere Widerſtandsfähigkeit und unſeren Siegeswillen und rächte die Vertrauensſeligkeit der führend gewordenen Leute in die Lockungen unſerer Feinde in einer, für das geſamte Volk niederſchmetternden Weiſe. Wir ſtehen am Grab von Deutſchlands Vergangenheit, an der tiefen Gruft unſerer Hoffnungen. Das Verfailles von 1919 gegen⸗ über dem Verſailles von 1871 iſt die grauenhafteſte Lehre, der Deutſchland je unterzogen wurde. Aber wir wollen nicht mut⸗ los klagen. Wir wollen das Schwere ohne Beſchönigung und Selbſtbetrug erkennen lernen und aus dieſer Erkenntnis neuen Willen und neue Kraft ſchöpfen. Der fünfzig⸗ jährige Sedanfeiertag bedeute für das deutſche Volk den Ge⸗ burtstag neuen ſittlichen und vaterländiſchen Bekenntniſſes. Deshalb wollen wir uns den Sedantag nie und nimmer aus dem Herzen reißen laſſen, mögen auch unſere Sozialdemokra⸗ ten wie gierige Raben ſich heiſer ſchreien. Wir haben keinen Anlaß, heute zu jubeln und frohlocken. Aber ernſte Einkehr wollen wir bei uns halten, es geloben, daß wir immer mehr und eifriger daran denken, welche Wendung durch Gottes Fügung uns in den Schlachttagen an der Maas im Jahre 1870 zugedacht war und hoffen und vertrauen, daß wieder einmal eine ſolche Wendung das deutſche Volk beglücke. Sie ſteht nicht auf der Spitze unſerer Bajonette; wir haben ſie ja ſelbſt zerbrochen und unſeren Feinden ausliefern müſſen. Aber ſie ſteht auf dem nationalen Willen des deutſchen Volkes, den wir uns wieder anerziehen müſſen auf dem Wege des gemeinſamen Elends, durch das wir die kommenden Jahre zu ſchreiten haben, ſie ſteht auf dem Willen, den Bruder⸗ zwiſt erneut zu enden, ſie ſteht auf unſerer ſitt⸗ lichen Reinheit, die wir wiedergewinnen müſſen, ſie ſteht auf unſerem Gottvertrauen. Die verbokene Sedanfeier. Herr Haeniſch, der preußiſche Kuttusminiſter, hat einen Erlaß die Sedanfeiern in den Schulen verboten. Rund⸗ weg verboten. Am 24. April hat derſelbe Herr Haeniſch eine Verordnung erlaſſen, wonach es den Schulverbänden über⸗ laſſen bleiben ſoll, ob am 1. Mai die Schulen geſchloſſen wer⸗ den ſollen oder nicht! Der preußiſche Landtag lehnte die Mal⸗ feier ab, Herr Haeniſch hielt ſein Edikt aufrecht. Ein Bei⸗ trag zur parlamentariſchen Regierungsform. Preußen iſt ja beinahe ein ſozialdemokratiſcher abſolutiſtiſcher Staat, Herr Hieniſch tut, als ob es ganz der Fall wäre. Er verbietet die Feier eines Tages, der trotz Herrn Haeniſch einer der bedeu⸗ tendſten, deutſcher Geſchichte des letzten Halbjahrhunderts iſt. 2. Seite. Nr. 391. Mannheimer General· Anzeiger.(Abend ⸗Ausgabe.) Mittwoch, den I. September 1920. Verbietet ſie, weil Kampf und Gehäſſigkeit gegen nationales Empfinden zum ſozialdemokratiſchen Parteiprogramm ge⸗ hören. Ein Miniſter, ſogar ein parlamentariſcher Miniſter, ſollte aber fürs Volk da ſein, nicht ausſchließlich für die Partei, der er entſtammt! Wenn Herr Haeniſch Intereſſe und Ver⸗ ſtändnis für deutſche Geſchichte hätte— hat er die Geſchichts⸗ lehrbücher, die er ebenſo ſchlankweg für den Schulgebrauch verboten hat, überhaupt je mit Erfolg geleſen?— würde er merken, daß ſein Sedan⸗Erlaß obendrein außerordentlich dumm iſt. Sozialiſtiſche Agitation und ſinkendes nationales Bewußtſein haben ſchon vor dem Kriege den verehrungswür⸗ digen Franzoſen gegenüber die Sedanfeier als verletzend empfunden. Aber was feiern wir am Sedanfeſt? Nicht den ſiegreichen Schlachttag eines Eroberungskrieges, ſondern die Vernichtung des angriffsluſtigen imperialiſtiſchen National⸗ feindes, den Gewinn der Vereinigung der deutſchen Stämme, den Tag den ſich verkündenden Reichseinheit. Die deutſchen Feldſoldaten ſprachen nach dem Fall von Sedan von dem „großen Kaiſermanöver“. Sie fühlten es inſtinktiv heraus, daß ſeit dieſem Tag unter dem Feuer der übermütigen Fran⸗ zoſen der deutſche Bruderkampf beendet, das deutſche Kaiſer⸗ reich gegründet war. Dieſe Einmütigkeit, dieſe Bekundung des deutſchen na⸗ tionalen Bewußtſeins war und iſt der Sinn der Sedanfeier. Gegen dieſes nationale Bekenntnis, das gerade heute uns nötiger iſt als je, läuft Herr Haeniſch ee an. Ein e Tropf, dieſer Miniſter für Kultur und Volksbil⸗ dung, auch ein ſogenannter deutſcher Volksvertreter, der aber viel Aehnlichkeit hat mit dem geflickten Lumpenkönig Ham⸗ lets. Glaubt dieſer Parteibonze vielleicht, weil er dank revo⸗ lutionär⸗parlamentariſchen Unverſtandes zufällig preußiſcher Kultusminiſter geworden iſt, er könnte mit papierenen De⸗ kreten Ewigkeiten nationaler Geſchichte zertrümmern? Ohne das nationale Bewußtſein, das Herr Haeniſch u. a. 1 in ſeinem Sedan⸗Erlaß vernichten will, wäre der deutſche Sie in Schleswig⸗Holſtein, in Oſt⸗ und Weſtpreußen unmögli geweſen. Ohne dieſes nationale Bewußtſein können wir nicht darauf vertrauen, daß Oberſchleſien uns erhalten bleiben wird, Oberſchleſien, für das geſtern in Berlin eine ſo machtvolle na⸗ tionale Kundgebung ſtattgefunden hat. Das deutſche Volk wird wiſſen und fühlen, daß es mehr gibt, als Erlaſſe des jewei⸗ ligen hoffentlich recht bald überlebten preußiſchen Kultus⸗ miniſters, das iſt das nationale Bewußtſein, das ſich um ſolche Tintendiktate den Teufel ſchert. cMünchen, 1. Sept.(Priv.⸗Tel.) Die Bayeriſche Mittel⸗ partei(Deutſchnationale Partei) veranſtaltet am Donnerstag abend anläßlich der 50. Wiederkehr des Sedantages einen Vortragsabend, zu dem der berühmte Oſtafrikakämpfer General Lettow⸗Vor⸗ beck als Redner gewonnen wurde, der über die Kämpfe des Welt⸗ krieges in unſeren Kolonien berichten wird. deulſchböhmen— Tſchecho-Slowakei. weß.— Wien, 26. Auguſt. Die Beziehungen wirtſchaftlicher Natur, die Deutſchland in ſeinem Drange, ſich wiederaufzubauen, mit der Sudeten⸗ republik angeknüpft und gefeſtigt hat, ſind ohne jede Reſo⸗ nanz auf die Innerpolitik dieſes Staates geblieben, der in vier Millionen Deutſchen in ſeinem Randgebiete ſeine wert⸗ vollſten, weil ſteuerkräftigſten Staatsbürger hat. Der aller⸗ letzte Beweis der Tendenz der tſchechiſ Regierung, die Deutſchen als Staatsbürger zweiter Klaſſe anzuſehen, wird durch das ohne Zutun der Deutſchen verfaßte Wehrgeſetz dar⸗ etan, das im Mobiliſierungsfalle auch die Mädchen und vom 17. bis zum 50. Lebensjahre zu militäriſchen Dienſten heranzieht, und demzufolge ſich Oauch jene Männer de ſtellen haben, die ſich noch in ſtellungspflichtigem Alter finden, alſo zwiſchen 21 und 23 Jahren, auch wenn ſie ſich während des Krieges als Kriegsfreiwillige gemeldet und den Feldzug mitgemacht haben. Dieſer zweite Punkt iſt ange⸗ ſichts des Umſtandes, daß ſich faſt nur Deutſche kriegsfrei⸗ willig ſeinerzeit meldeten, ein gegen die Deutſchen gerichteter Paſſus. Was die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht anlangt, die der Tſchecho⸗Slowakei geſtattet wird, ſtanden die deutſchen politiſchen Parteien auf keinen ablehnenden Standpunkt, nur wurde von ihnen die Bedingung geſtellt, daß deutſche Formationen gebildet werden ſollten, Forderun⸗ gen, die ſo gut wie nicht von der nationaliſtiſchen Regierung der Mann mit den ſieben Maslen. Roman von Erich Wulffen. (Nachdruck verboten.) (Fortſetzung.) Im Anſchluſſe daran gab der Pfarrer vom Herzen Jeſu in ſeiner derben Art einige Abenteuer zum beſten, die er in Frankreich erlebt hatte, worauf auch der Dominikaner nicht länger hinter dem Berge hielt und etwas zögernd eingeſtand, daß er gerade auf ſemer letzten Fahrt über Prag von einer geriebenen Diebin ausgebeutet worden ſei. Er mußte natürlich erzählen. In ſein Abteil zweiter Klaſſe, ſo begann er, ſei eine vor⸗ nehme brünette Dame in Witwenkleidung eingeſtiegen, die einen völlig in Spitzen gehüllten Säugling auf den Armen trug. Sehr erregt erzählte ſie ihm, daß ſie ihr Kammer⸗ mädchen, das ſie begleitete, nicht finden könne. Auf einer Zwiſchenſtation bat ſie den Prieſter, für einen Augenblick ihr Kleines zu behüten, indeſſen ſie den Zug ent⸗ lang laufen und ihre Zofe entdecken wollte, und legte ihm ganz ſorgſam das Kind in ſeinen Armen zurecht. Als der Zug danach vom Bahnhof wieder abfuhr, kam ſie zu ſpät auf den Waggon zugeſtürzt und rief ihm noch zu, 5 Kind auf der nächſten Station ihrem Mädchen zu über⸗ geben. „Als ich dann“, ſo ſchloß der Dominikaner,„aus Neu⸗ gier das Kindlein beſehen wollte, fand ich in meinen Armen eine— was ſagen die Herren?— eine künſtliche Puppe.“ 1 34) Pfarrer Effinger ſchlug faſt erboſt mit der Hand auf den iſch. „Ich ſelbſt aber vermißte alsbald meine goldene Uhr mit Kette und meine Geldtaſche mit einer freilich nicht erheb⸗ lichen Barſchaft—“ 5 Auch der Biſchof war einen Augenbl⸗ ſprachlo⸗ über dieſe kecke Spitzbüberei, die ihresgleichen ſuche. „Hoffentlich ſind Sie nicht in Verlegenheit gekommen?“ fragte er dann ſchnell.„Kann ich Ihnen etwa aushelfen?“ „Ich danke, Hochwürden,“ erwiderte der Mönch erfreut. „Es handelt ſich nur um einen geringen Betrag, da mich mein nächſtes Geld in Verona erreicht. Ich lebe ſehr einfach und brauche für mich nur wenig. Ich wollte mir deshalb die Freiheit nehmen, um die Bewilligung von Meßinten⸗ tionen zu bitten, die gewiß zur Verfügung ſtehen—“ Effinger zwinkerte mit den Augen. Doktor Armſpanger nickte.„Der Ausnahmefall iſt ge⸗ rechtfertigt“, erklärte er.„Sonſt pflegen wir Intentionen E beachtet wurden. Die Forderung nach deutſchen Formationen iſt übrigens umſo notwendiger, als die Disziplinloſigkeit unter den tſchechiſchen Truppen einen ganz unerhörten Grad er⸗ reicht hat. Die Abneigung gegen den Dienſt im Heere des traditionellen tſchechiſchen Gegners iſt in allen deutſchen Ge⸗ bieten ausnahmslos unter der Bevölkerung zu finden. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß ein Staat, der ſich über ſo viel innere Feinde hinwegzuſetzen gezwungen iſt, auch in dem Vertrauen, das ihm von ſeinen Freunden entgegengebracht wird, Schaden erleidet. Ein volkswirtſchaftliches und daher über jede Phraſe untrügliches Symtom bildet die vierte Staatsanleihe, die kaum 300 Millionen Kronen ergab und offenbar auch von den Tſchechen nicht ſehr eifrig gezeichnet wurde. Die wahnſinnigen militäriſchen Koſten, die Höhe des Beamtenbudgets, Valutaſchwierigkeiten, die unſichere Lage in der Slowakei, im Karpathenrußland und in Deutſchböhmen ſind die Kräfte, die bei dem Mißerfolg dieſer Staatsanleihe geholfen haben. Den einzigen Lichtblick in der Politik der tſchechiſchen Herren bildet die Haltung der deutſchen Sozialdemokratie, die ſich faſt völlig den tſchechiſchen Genoſſen in die Arme ge⸗ worfen und damit ausgeliefert hat. Es mag wohl unter den deutſchen Sozialdemokraten Idealiſten geben, die von einem Zuſammengehen der übernationalen Arbeitermaſſen der rie⸗ ſen böhmiſchen Induſtriegebiete die endgültige Revolutio⸗ nferung Mitteleuropas erhoffen, um dann dem wirklichen Selbſtbeſtimmungsrecht zum Durchbruche zu verhelfen; das Gros dieſer Leute ſind aber reine Gelegenheitspolitiker, die aus der ſtarken kommuniſtiſchen Strömung von Kladno eine Revolutionierung um jeden Preis erzielen wollen. Daß da⸗ bei ſehr oft nichtdeutſche Führer, wie überall, am wenigſten mit dem Herzen und am meiſten mit dem Intellekt oder beſſer geſagt mit der Zunge arbeiten, iſt ſelbſtverſtändlich. Das liegt auch in der Linie der geiſtigen Inzucht, die man Partei⸗ politik nennt, eine auch in deutſchen Landen nicht ganz un⸗ bekannte Erſcheinung. Als hervorragender Beweis deutſcher Tüchtigkeit krotz der ſtarken Schikanen durch die Regierung, die künſtliche Aufzucht national⸗tſchechiſcher Induſtrie betreibt, mag das glänzende Ergebnis der Reichenberger Meſſe dienen. Viel⸗ leicht ſiegt darin eine der wenigen gegenwärtigen Prophe⸗ zeiungen für den langſamen Aufwärtsgang des idealen Deutſchland. Dpenſſches Reich. Beſichtigung der Soldakenſiedlungen. „Berlin, 1. Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) Der preußiſche⸗ Minkſterpräſident befindet ſich auf einer Beſichtigungsreiſe der Schmudeſchen Anſtedelungen in Mitteldeutſchland Am Dienstag hat er das Lockſtedter Lager beſichtigl. Es fand eine Verſammlung ſämtlicher Soldatenſiedler ſtatt, in der Miniſterpräſident Braun mit⸗ teilte, daß am 3. September eine Kommiſſion von. und Staatskommiſſaren unter Fühvung des Staatsſekretärs Dr. Ranke die Siedlungen beſichtigen werde. Vom 1. Oktober ab würden die vorläufigen Verträge durch neue endgültig abgelöſt werden, die eine finanzielle Beſſerſtellung und unterſchiedliche Behandlung der Siedler ſichern. Baden. Die Nokwendigkeit beſſerer Ablieferung von Brolgetreide und 2 Karlsruhe, 1. Sept.(Priv.⸗Tel.) Die von Brotgetreide im Reich aus der neuen Ernte an die Reichsgetreide⸗ ſtelle ſind, wie die„Karlsruher Zeitung“ amtlich mitteilt, bedauer⸗ licherweiſe——5 durchaus unbefriedigend, trotz der Mitte Juli feſt⸗ geſetzten aussreichenden Getreidepreiſe und trotz der beſonderen Zu⸗ ——5 für 5 zeitige Lieferung, ſind bisher erſt rund 180 000 onnen Brotgetreide und Gerſte an die Reichsgetreideſtelle ge⸗ liefert, während bis zu dem gleichen Zeitpunkt des Jahres 1918 bereits rund 500 000 Tonnen aeeneede waren(das Vorjahr, in dem die Ablieferung noch ungünſtiger war, kann zum Vergleich nicht herangezogen werden, weil damals erſt anfangs September, alſo nachträglich bewilligt wurden), Wenn nicht alsbald ſeitens der Landwirtſchaft eine ſehr erhebliche Ver⸗ ſtärkung der Ablieferung einſetzt, ſo muß die geſamte Verſorgung der Bebölkerung mit Brot im ſpäteren 9 des an ic jahres als gefährdet angeſehen werden. Es iſt dann auch noch weniger möglich, durch genügende Reſerven die Brotverſorgung unter allen Umſtänden ſicher zu ſtellen. Die dringend wünſchenswerte Verbeſſerung des Brotes durch niedrigere Ausmahlung des Getreides herbeizuführen, iſt bis jetzt nicht zu übertragen. Ich werde den Dompräbendaten ver⸗ ſtändigen—“ Der Bruder dankte. „Haben Sie den Diebſtahl zur Anzeige gebracht?“ fragte Pfarrer Effinger nicht ohne Ingrimm. verneinte und erklärte, er tue dies grund⸗ ſätzlich nicht. Die beiden anderen Herren ſchwiegen. Effinger kratzte ſich hinter den Ohren. Der Dominikaner wurde ernſt.„Ich habe lange Plato im Protagoras nicht begriffen“, begann er langſam, faſt leiſe,„wenn er ſagt, kein weiſer Mann ſei der Meinung, irgendein Menſch fehle willig oder vollbringe irgend etwas Böſes und echtes willig; vielmehr wiſſe er wohl, daß 95 welche Böſes und Schlechtes tun, es unfreiwillig ver⸗ üben.“ Die Herren ſuchten ſich dieſer Stelle im Protagoras zu erinnern. „Ich finde“, fuhr der Bruder nachdrücklicher fort,„daß Plato auch hier mit der chriſtlichen Lehre übereinſtimmt— Erwartungsvoll blickten ihn die Herren an. „Schreibt Paulus an die Römer dem Sinne nach nicht ganz dasſelbe? Denn das Gute, was ich will, das tue ich nicht, ſondern das Böſe, das ich nicht will, das tue ich—“ Ueberraſcht ſahen die beiden anderen ſich an. „Wer das Böſe ſo begreift“, erklärte Joſeph Maria mild, „der hat mit ihm und dem Verbrecher keine Schwierigkeiten weiter— alle Zweifel und Fragen ſind gelöſt—“ Der Biſchof ſchien zuzuſtimmen. Effinger machte einige nicht klar verſtändliche Geſten. Der Dominikaner wurde immer mitteilſamer. Er ſprach über die literariſche Tätigkeit der Konventualen. Er zeigte in faſt allen Orden Perſonalkenntnis und kannte alle Ordens⸗ regeln und Kloſtereinrichtungen. Beſonders über Kirchen⸗ muſik war er vorzüglich unterrichtet. Er ließ in aller Beſcheidenheit die Herren einige Photo⸗ graphien hoher Geiſtlicher ſehen, die er bei ſich führte. Mit freudigem Erſtaunen bemerkte der Biſchof unter ihnen zwei nähere Bekannte. In der auf das Bild geſetzten Widmung erkannte er ſogar die charakteriſtiſche Handſchrift des Biſchofs von Mainz wieder. Die Bitte des reiſenden Kloſterbruders, die wertvolle Sammlung durch ſein eigenes Bild zu vervollſtändigen, wurde von dem freundlichen Greiſe gern erfüllt. Schließlich kam das Geſpräch auf den eigenartigen Geiſt des Dominikanerordens. nicht zu verwirklichen und ebenſo iſt es kaum möglich, die weniger dringliche Erhöhung der Brotration ins Auge zu faſſen. Im Vet⸗ folge der diesbezüglichen Vorſtellungen des Reichsminiſters für Er⸗ nährung und Landwirtſchaft wurden die in Frage kommenden Behörden aufs neue angewieſen, auf eine beſſere Ablteferung hin zuwirken. Bauernkrieg in Oberbaden. N. Karlsruhe, 1. Sept.(Priv.⸗Tel.) Unter obiger Spitzmarke hat die„Mannheimer Tribune“ kürzlich aus Ebringen bei Freiburg die Nachricht gebracht, es ſei dort zu ſcharfen Widerſetzlichkeiten der Bauern gegen die Gendarmerie gekommen, als dieſe Getreide be⸗ ſchlagnahmen wollten, das von den Landwirten verbotswidrig au dem Halm verkauft worden ſei. Die Bauern ſeien mit allerlen landwirtſchaftlichen Geräten ausgerüſtet gegen die Gendarmen vor⸗ gegangen, ſodaß dieſe ſchließlich haben abziehen müſſen. Die„Tribüne“ ſchreibt hierzu: Ob nun gegen die Bauern, welche ſich an der Ernährung des Volkes in dieſer Weiſe vergehen, auch puſſe Urteile gefällt werden, wie gegen die Abwehrer deß Kapp⸗Putſches im Ruhrgebiet. Die„Karlsr. 8105 bemerkt dazlh Die ganze Mitteilung ſtellt ſich als eine erhebliche Uebertreibung dar. Richtig iſt lediglich, daß den Gendarmeriebeamten bei ihrel Weggang von Ebringen, nachdem ſie eine obliegende Eröffnung eches Beſchlagnahme von Getreide bei einem Landwirt vollzogen hatten mehrere hurge Burſchen unverſtändliche Worte nachgerufen haben Die Gendarmeriebeamten ſahen nicht einmal einen Anlaß, dieſen Bemerkungen entgegenzutreten.*5 Letzte Meloͤungen. Wilhelm Wundt 7. 05 EBerlin, 1. Septbr.(Von unſerem Verliner Büro) Wirklicher Geheimer Rat Profeſſor Dr. Wilhelm Wund der berühmte Philoſoph und Pfychologe an der Umiverſttät Leipzi und Ehrenbürger dieſer Stadt ſowie Mannheims iſt geſtern nachmittag im 89. Lebensjahre geſtorben.(Wir kommen auf die Perſönlichkeit und das Schaffen des Verſtor benen noch zurück.) Die Juſammenſtöße in Frankfurk, 24 Jrankfurt a.., 1. Sept.(WB.) Zu dem bereits gemeldete Zuſammenſtoß zwiſchen den Erwerbsloſen und der Polizei wit amtlicherſeits gemeldet, daß nach den bisherigen Feſtſtellungen beim Eindringen der Menge in das Rathaus fünf Perſonen ſchwer und zwei leicht verletzt wurden. Eine Hundertſchaft der Sichel heitswehr ſäuberte dem Zuſammenſtoß den Römerberg un die Bethmannſtraße und ſperrte den Römerberg ab. Gegen 1 Uln e0 wurde am Schillerplatz eine Zuſammenrottung der⸗ ut. Auf der Kaiſerſtraße wurde zur gleichen Zeit ein Waffenladen geplündert, wobei Revolver und Munftior entwendet— Poll- elbeamte wurden ſtark beläſtigt. Ein höherer woiehen eamter wurde mit Meſſern bedroht. Augenblicklich durchziehen ſtarke Polizeipatrouillen die Straßen. Um 3 Uhr iſt von den Erwerbsloſen eine Proteſtverſammlung in das Schumanntheater einberufen worden, an der ſich die Arbei⸗ ter der Kleyerwerke betelligen ſollen, die den Erwerbslofen ihte Solidarität erklärt haben ſollen. 7 Bürgermeiſterwahl in Saarbrücken. Saarbrücken, 1. Sept.(W..) Die Stadtverordneten“ verſammlung wählte 11 8 zum Bürgermeiſter den Stadtverordneten Stadtdirektor Köhl von der Liberalen Erſter beſoldeter Beigeordneter wurde der jetzige kommiſſariſche Bürgermeiſter Hobohm. Zweiter Beigeordneter wurde der ſozialdemokratiſche Buchdruckereibe“ ſitzer Valentin Cäſar, Herausgeber der„Volksſtimme“ un ehemaliger Reichstagsabgeordneter. Die U, S. P. beſetzten den Po des letzten Beigeordneten⸗ Verbol der Torfausfuhr aus dem Amksbezirk münchen. München, 1. Sept.(W..) Das Begzirksamt München hal wegen der außerordentlichen Kohlennot, die für den kommenden Winter bevorſteht, die Ausfuhr von Brenntorf aus dem Amtsbezirk München⸗Land mit ſofortiger Wirkung geſperrt. Venizekos in Alhen feſilich empfangen. 1 5 Alhen. 1. 4(Havas.) Venizelos traf geſtern nach⸗ mittag ein und die Bevölkerung bereitete ihm einen glänzen! den Mehr als 40 000 Perſonen zogen an ſeinem Hauſe vorbei und jubelten begeiſtert dem Gründer Großgriechen⸗ lands zu. Die ganze Stadt war beflaggt und reich illuminiert. zellgſt J Seßran der Fien ohe werkief in Belfaft verhältnismäßt ruhig. Die Feuersbrünſte und die Meutereien ſind verhältnismäßig ſchnen zum Stillſtand gekommen, was man auf die militäriſcherſeits getroffenge Maßnahmen zurückführte. Mit verſehene Automobi 00 hielten die Ordnung aufrecht. Es iſt zu nennenswerten Zuſammenſtb nicht mehr gekommen. Der Bruder nannte ſeine berühmteſten Vertreter! Thomas von Aquino, Meiſter Ekkard, Raimund de Penna' forte, Johann Tauler, Savonerola und andere. Mit der Bekämpfung der Dominikaner aus den Reihen der Katholiken ſelbſt, ſo verſicherte er, ſei die Macht Rom⸗ und damit die Sittenzucht in der chriſtlichen Welt gelockert und immer mehr vor eine Entſcheidung geſtellt worden. Nur in der Umkehr zu dem Geiſte jener früheren Jahrhunderbe könne Rettung gefunden werden. Statt der äußerlichen Religionsübung ſei auf in, brünſtiges Gebet mit Glaubens⸗ und Liebeswerken, ſei auf Liebe und Hingebung an Jeſus Chriſtus ſelbſt zu dringen. Die Gebrechen der Politik und in der Religion müßten ſchonungslos enthürlt und die Freiheit der Völker als gött, liches Recht gefordert werden. Geiſtliches und Weltliches verknüpfend, müßten Stacl und Kirche zu einem auf theokratiſch⸗republikaniſche Volls“ ee ſich gründenden Gemeinweſen zuſammen melzen. Mit flammenden Blicken— er hatte ſich im Eifer der Rede von ſeinem Platze erhoben— ſtand der Mönch da und ſchleuderte ſeine Worte eindringlich überzeugend, einem zweiten Savonerola vergleichbar, heraus. Biſchof und Pfarrer, ſich in vielem, nicht in allem z0 ſeinen Sätzen im ſtillen bekennend, waren überzeugt, dieſen Anblick niemals in ihrem Leben vergeſſen zu können. Sie empfanden mit Dankbarteit, daß ſolche göttliche, im Menſchen verkörperte Kraft noch wirke, und erſehnten, daß die ange“ rufene religiöſe Erhebung die ſchlafenden Völker erwecke. Fünfundzwanzigſtes Kapitel. Die Domkathedrale war ein ſchön gegliederter deeiſchlf⸗ figer Bau hoheitsvoller Spätgotik. Pfeiler und Halbſäulen von grauem Tiroler Marmor, welche die Bogen und Gewölbe aufnahmen, ſtiegen mit pitälen von kelchförmigen Blütenkronen in klarer Freihe⸗ himmelwärts und ſetzten ihre Bewegung in den Linien 1 Gewölbemaſſe fort, deren Teilung durch feingeſchwungen Quer⸗ und Kreuzgurte wundervoll belebt war. Durch die ſchönen bunten Glasfenſter mit heiligen Da ſtellungen in der Höhe der Umfaſſungsmauern flutete das Tageslicht gedämpft herein. Um den mit reichem Hait ſchmuck übergoſſenen marmornen Hochaltar, deſſen Mi 1 eine Himmelfahrt Mariä in geſättigten Farben von Meiſthſe⸗ hand einnahm, lag ein muſtiſches Dunkel, durch weiche 1⸗ ewige Lampe und die brennenden Kerzen wie umne Sterne flimmerten. (Fortſetzung folgt.) or⸗ rn, ſen, ſen te — „32— — die Bevölterung in run Landesteile nau 861000 Perſonen. Da d Mannheimer General ⸗Anzeiger.(Abend· Ausgabe.) J. Seite. Nr. 391. detvoch den I. Sertember 1920. Aus Stadòt und Land. Stãdten mit mehr als 50000 Einwohnern. Von Dr. Schoppen, Düſſeldorf. 5—. eſ e den en den 9 10 U„ von ölke⸗ m Köpfe und Hände, r Bevölke ves Aufbaues iſt ſtets eine hohe Bedeutung beigemeſſen worden. eute, wo wir nach dem 191 nis unentbehrlicher denn je. Kann doch faſt keine großzügige ge⸗ riſche oder Verwaltungsmaßnahme, mag ſie von Reich, Staat oder Gemeinde ausgehen, die in Frage kommende Volks⸗ als Grundlage entbehren. Ueber den augenblicklichen Stand der Bevölkerung 7 das vorläufige Ergebnis der Volkszählung dbem 8. Oktober 1919 nähere Auskunft. Danach hatte das Deut⸗ ſde Reich rund 60 Millionen Einwohner. Der Krieg und ſeine Jolgen haben ungeheure Lücken geriſſen. Durch die A tretung der im Oſten und Weſten ſind dem Reiche rund 6 Millio⸗ zen Menſchen verloren gegangen. Den Geburtenausfall während des Krieges errechnet man auf 3,7 Millionen, die Verluſte infolge erhöhter Sterblichkeit der Zivilbevölkerung auf 0,8 und die Zahl der Kriegsgefallenen auf 1,7 Millionen Perſonen. Ohne den Krieg hätte danach Deutſchland 1919 mehr als 72 Millionen Ein⸗ rohner gezählt. Das wären 7 Millionen mehr als 1910. In ichkeit ſind es nach dem Ergebnis der Volkzzählung 5 Mil⸗ lionen weniger als vor neun Jahren Bei der Einwohnerzahl der abgetretenen Gebiete im Ergebnis der Volkszählung 1910 iſt demnach ſeit der letzten un Dieſe dürfte nur in ganz ge⸗ igem auf einen Zuwachs des platten Landeß oder der Hleineren Städte urückzuführen 4 Hatte ſie 4ch ihre Ur⸗ zu mehr als vier Fünftel in dem Anwachſen der Sſädte mit mehr als 50000 Einwohneſn. Nach einer Zufammenſtellung des Statiſtiſchen Amtes der Stadt Berlin hatten die in Frage kommenden 96 Städte im Jahre 1910 eine Einwohnerzahl von rund 17 Millionen und 1919 eine ſolche von 17,9 Millionen. Die Geſamtzunahme an Einwohnern beträgt ge⸗ pie größeren Städte von den oben nannten Kriegsverluſten nicht zuletzt betroffen ſind, muß das An⸗ wachſen auf andere Urſachen als auf die Folge der natürlichen Be⸗ Kerungsbewegung dem Geburtenüberſchuß zurückgeführt werden. ierfür kommen beſonders zwei Momente in Frage: der Wan⸗ erungsgewinn und die Eingemeindung. Wie weit der erungsgewinn rein zahlenmäßig daran beteiligt iſt, ent⸗ 1 t ſich vorläufig, ehe genaue Unterſuchungen darüber angeſtellt „eingehender Kenntnis. Sein Anteil wird im einzelnen, be⸗ ſonders bei Induftrieſtädten, nicht unbeträchtlich fein. Für Be⸗ 1 der Bevölkerungszunahme infolge„„ iſt es von Wichtigkeit zu wiſſen, daß, wie Dr. Guradge Fadebe t hat, von den 96 Gemeinden nicht weniger als g8 in der Zeik von 1910 dis 1919 ihr Gebiet hierdurch vergrößert haben. Die Bevölke⸗ ſangszahl dieſer 33 Städte iſt von 9,6 auf 10,1 Millionen ge⸗ 5 Die Zunahme beträgt im ganzen hier 470 000 Perſonen. Auf ſie entfällt abſolut mehr als die Hälfte des Gewinnes von den 96 Sté Ein etwaiger Wanderungsgewinn oder„Verluſt iſt ei LKroßen bis zum Jahre 1919 immerhin noch eine gewiſſe ahme der Bevölkerung erfol tädten. einbegriffen. Im ganzen hat die Einwohnerzahl dieſer 38 Städte um 10,5 . 275 die der 96 nur 5,1 v. 3 Nicht bei allen 90 en mit Eingemeindungen iſt aber eine Zunahme erfolgt. Bei i don ihnen waren vielmehr die Abwanderungen oder die ſon⸗ g Ausfälle ſo ſtark, daß ſie trotz der inzwiſchen erfolgten Ver⸗ die erung eine geringere Einwohnerzahl aufwieſen als 1910. Zu en 9 Städten geſellen ſich aus der Geſamtzahl der 96 außerdem weitere 15, für die die Volkszählung 1919 eine Abnahme der Folkszahl als Ergebnis erbrachte. Insgeſamt ſind es alſo 24 Städte mit mehr als 50 000 Einwohner, die den alten Stand von 10 nicht mehr erreichen konnten. Bei einigen, wie Braunſchweig, Darm ſtadt, Dresden und Kiel, dürfte die Verringerung in der ile iſonbelegungsſtärke dazu mit beigetragen hahen. Bei andern 8 Lorms, kann vielleicht die Beſetzung des linken Rheinufers von Einfluß geweſen ſein. Wieder andere mögen durch das Stilliegen von Fabrikbetrieben infolge Mangel an Rohſtoffen eine über⸗ mäßige Abwanderung erfahren haben, wie Remſcheid und Magde⸗ burg und beſonders die Städte mit Textilinduſtrie, Elberfeld, Bar⸗ wen, Plauen und Zwickau. Von den Städten mit mehr als 300 000 Einwohnern brachte die Volkszählung 1919 nur für Berlin und Dresden ein Weniger an Einwohnern, und zwar für Berlin um 18 500 und für Dresden um 19 000. Die Abnahme iſt im allge⸗ meinen in erſter Linie 925 die geringere Zahl der Ränunlichen Perſonen zurückzuführen, während das weibliche Ge⸗ 8 nur in 10 Städten eine Abnahme, in den übrigen jedoch eine zum Teil nicht unerhebliche Zunahme erfahren hat. Darau wird im beſonderen noch zurückgekommen. Bei einer Stadt bügenskurg) Prliehge Im gangen haben alſo 71 er Bevölkerung iſt die Einwohnerzahl gleich Städte einen Au Literariſche Rundſchau. Die Geiſteswelt Alrich Jwinglis. ul„Wie ſich Zwinglis Denken formte, will ein Büchlein,„Die Geiſteswelt zalich Zwinglis“ von Walter Köhler, Verlag F. A. Perthes, Gotha, deigen, die Grundfaktoren ſeines Denkens aufdecken und ihren Lebenswert Hieianen. In drei Teilen geſchieht das: Fundamente, Weſen, Eigenart. igte Geiſtesart Zwinglis erwächſt auf der Grundlage ſeines Heimat efühls Toggenburger Natur und Züricher Geſchichte, auch in der Sprache mit ber Heimat eng verbunden. Hinzu treten die wichtigen Eindrücke und For⸗ Wan en der Studienzeit, aller Wahrſcheinlichkeit nach iſt Zwingli den„alten d der Scholaſtik gegangen. Einen Einſchnitt in ſeinem geiſtigen Wer⸗ Uet bedeutet die Berührung mit Erasmus von Rotterdam, äußerlich als didergang von der Scholaſtik zu dem— allerdings auch ſchon zuvor ge⸗ 1 egten— Humanismus gekeunzeichnet. Er nahm das Geiſtesprogramm — Renaiſſance auf und entwickelte ſich zum Reformprediger, er„wußte“ Ben Chriſtentum, von Jeſus und Paulus, ſehr viel und redete in ſeinen dunriffen, ſaß aber auch in ſeiner Begriffswelt feſt. Zum Reformator be⸗ Reffte es einer neuen Kraft: Martin Luther. Die irrationalen Kräfte der 25 eligion: Offenbarung, Heil, Erlöſung, Verſöhnung waren hier nicht die 85 Vigriffe, ſondern die Lebensmächte der bewegten Seele. Die Frömmigkeit ſcan rich Zwingli demzufolge aus reflektierender und kritiſierender An⸗ er uung zu lebendiger Macht und Tat, in einer ſchweren Krankheit eplebte die gänzliche Ohnmacht des Menſchen vor Gott, doch nicht nur im huma⸗ 101. chen Gegenſatz: Kreatur und Schöpfer, ſondern vertieft zum reforma⸗ Re ſen: Sünder und gnädiger Gott. Nach ſeiner Geſundung begann die eſormation in Zürich. Worin liegt nun das Weſen dieſer Geiſtesbildung? Der Untertitel dan d zugleich das Thema— der Schrift gibt die Formel dafür: Chriſten⸗ 1 und Antike, oder wie man dieſe beiden Grundſäulen von Weltanſchau⸗ ſonſt bezeichnen mag: Erasmus und Luther, Welt des Rationalen, des Aun und Welt des Irrationalen, des ſchöpferiſchen Werdens. Ihre Ein⸗ ſt das Weſen der Weltanſchauung Zwinglis. Antike und Chriſten⸗ dren Die Antike, gewiſſermaßen verkörpert in ihrer Philoſophie, 3 diedt ſich, wenn auch ſpiralförmig höherſteigend, immer um das Problem: übe Wirklichkeit denkend, rational zu erfaſſen, und ſo kommt ſie nirgends Siir die Denkform„Sein“ hinaus. Weltſtoff, Weltprozet, Weltſchöpfer. Feittlichkeit— bis zum muyſtiſch durchfetzten platoniſchen Duglismus und mer neuplatoniſchen Umbildung ruht doch die ganze Wirklichkeitserfaſ⸗ auf dem logiſchen Denken als letztem tiefſtem Untergrund, nur duulle 8 nungen durchbrechen da und dort einmal dieſe Schranke des antiken ſchz ens. Eine ganz andere Welt tritt mit dem Chriſtentum auf den Plan: und feriſches Werden war ſeine Welt des Guten, des Glaubens, der Liebe iſt Gnade. Für das Verſtändnis der Geiſtesart Zwinglis entſcheidend Köddie Einfangung des Lebens mit der Form der— Antike, ſagt Walter ge hler. Und dieſe Verbindung fand er, der erſt von Erasmus zu Luther angen war, bei Paulus ſchon vor: heidniſch⸗antike Geſittung und heid⸗ der gantike Staatsordnung im Chriſtentum beheimatet. Und war doch erſt Ta Anfang zur„Helleniſterung des Chriſtentums“! Die bis in Zwinglis Biſe ſich hinziehenden Bemühungen das Verhältnis von Glauben und Anlien zu beſtimmen, geben Kunde von den Etappen dieſes Prozeſſes.— nebele Rationalität war ein Fundament von Zwinglis Werden und iſt Eine der Reformation Fundament geblieben. Zwinglis Weſen iſt das eund das Andere. Wnin dritten Teil, dem Kern der Schrift, ſchauen wir in einer Ab⸗ tsreihe vom Aufriß einer„Glaubenslehre“ etwa(Bildung— Wahr⸗ ege, im Gegenſatz zu heute, letzten Endes abhängig tnis des Umfanges der Bevölkerung und ˖ e en Zuſammenbruch unſeres Wirtſchaftslebens an deſſen Wiederaufban ſilhen, iſt dieſe 55 Aachen, Koblenz, Wiesbaden, Mainz, München⸗Gladbach und 8 erfahren. In den Städten mit mehr als 300 000 Einwohnern iſt die Zunahme am größten bei Eſſen mit 148 000 auf 440 000 Per⸗ ſonen= 50 v. H. Es 2195 dann Köln mit 104 000 auf 620 000 20 v.., Dortmund mit 86 000 auf 800 000 40 v. H. und Düſ⸗ Jabtul(Düſſeldorf hat als einzige der 4 Städte ſeit der letzten ählung keine Eingemeindung zu verzeichnen) mik 58 000 auf 410 000= 16 b. H. Im Jahrfünft vorher(1905 bis 1910) hatte Eſſen, um das beiläufig zu erwähnen, eine Bevölkerungsvermeh⸗ rung von 28 v.., Köln eine ſolche von 20 v.., Dortmund von 21 b. H. und Düſſeldorf von 41 v. H. aufzuweiſen. Wie bereits angedeutet, hat fernerhin die Zuſammen⸗ ſetzung der Bevölkerung inbezug auf das Geſchlecht in der Zwiſchenzeit eine nicht unbedeutende Aenderung erfahren. Die Zahl der im Kriege gefallenen heerestüchtigen Männer und die zunehmende Beſchäftigung von Frauen in Induſtrie und Han⸗ del, die während des Krieges einen ſtarken Zufluß nach den In⸗ duſtriezentren den Städten brachten, haben das Verhältnis der Geſchlechter in den Städten weiterhin zugunſten der Frauen ver⸗ ſchoben. Dem weiblichen Geſchlecht waren ſchon 1910 im ganzen 51,3 v. H. der Einwohnerzahl zuzurechnen; 1919 dagegen 53,2 v. H. Und entſprechend dem männlichen Geſchlecht 48,7 v. H. bezw. 46,8 v. H. Im Jahre 1910 hatten 85 Städte noch einen Männerüber⸗ ſchuß. 1919 waren es nur noch 13. Nur in Städten mit ausge⸗ ſprochen ſchwerinduſtrieellem Charakter(Bergbau und Hütten⸗ induſtrie) ſtellen heute noch die Männer den ſtärkeren Ankeil der Bevölkerung, ſo in Duisburg, Hamborn, Gladbeck, Buer, Ober⸗ hauſen u.., wenn auch trotzdem in dieſen Städten die Zunahme des weiblichen Geſchlechts eine verhältnismäßig größere als die des männlchen Geſchlechts war. Wie ſehr ſich aber im allge⸗ meinen das Verhältnts verſchoben hat, erhellt daraus, daß die männliche Bevölkerung in den 96 Städten nur um 86z000 Per⸗ ſonen oder um 8,89 v. H, zugenommen hat. Von der Geſamt⸗ zunahme von 861000 Perſonen entfallen alſo auf das männliche 34— 55 etwa 1 Zehntel, auf das weibliche dagegen rund neun ehnte Eine ungeſetzliche Anordnung der Badiſchen Eiſenbahn⸗ Generaldirektion. Eine ungeſetzliche Anordnung hat die Giſenbahn⸗General⸗ direktion Karlsruhe, wie die„Konſtanzer Zeitung“ berichtet kürzlich an die Stationsämter erlaſſen. Darin war verfügt, daß der Ver⸗ ſaand von Obſt und Gemüſe nur auf Grund eines Be⸗ rechtig ungsſcheines erfolgen dürfe, der von einer Preis⸗ prüfungsſtelle und einer Gewerkſchaftsvertretung ausgeſtellt iſt. Da dieſe örtliche Zuſtändigkeit darin nicht geregelt war und auch die Stationsämter aus der Anordnung nicht klug wurden(die Gene⸗ raldirektion verirrte ſich in dem ungewohnten und ſchwierigen Ge⸗ biet der Bewirtſchaftung), wußten die Beteiligten nicht mehr, was 1 tun ſollten. Die Anordnung iſt, nachdem die Bewirtſchaftung es Obſtes und Gemüſes völlig freigegeben 55 ungeſetzlich. Das Miniſterium des Innern hat die Generaldirektion deshalb veran⸗ laßt, die Verfügung ihſer aufzuheben. Es ſteht alſo zu erwarten, daß der Verſand nächſter Tage wieder freigegeben wird. 70 Grundſtücks⸗Verkauf in Feudenheim. Das Grundſtück Lagerbuch Nr. 20 206, gelegen in der Haupt⸗ ſtraße Nr. 56 und 58, zuſammen 2832 Om. groß, wurde am 31. Auguſt auf dem Notariat V freiwillig verſteigert. Die amtliche Schätzung betrug M. 38 000, die jährliche Geſamtmieteinnahme 1237 Mark. Bei der zunächſt vorgenommenen Einzelverſteigerung wurde für Haus Nr. 56 M. 46 000, für Haus Nr. 58 M. 41 000 geboten. Bei dem Geſamtausgebot wurden M. 94 500 erlöſt. Die vielen Feu⸗ denheimer Steigliebhaber gingen wieder nach Hauſe. Steigerer war ein auswärtiger Kaufmann namens Joſua Gompels, z. Z. in Heidelberg, Kohlhofhotel, wohnhaft. * Ernannt wurden Oberlandesgerichtsrat Karl Jäckle zum Landgerichtsdirektor in Freiburg, Landgerichtsrat Emil Holzen⸗ thaler in Mannheim zum Oberlandesgerichtsrat und Hilfsſtaats⸗ 2 7555 Karl Schörlin in Mannheim zum Landgerichtsrat hier⸗ elbſt. * Verſetzt wurden Anſtaltsarzt Dr. Alfred Meyr an der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Wiesloch in gleicher Eigenſchaft an die Heil⸗ und Pflege⸗ anſtalt Emmendingen, Kanzleiaſſiſtent Bruno Minder in Lörrach in gleicher Eigenſchaft nach Schwetzingen und Oberſtationskontrolleur Friedrich tephan in Bammental als Oberreviſor zur Zentralverwaltung in Karlsruhe. . Volks- und Jugendleſehallen des„Bezirksverbands gegen den Alkoholismus“. Die Leſehalle Schwetzingerſtraße 83 wurde im Monat Auguſt von 520 Erwachſenen und 167 Kindern im Alter von—14 Jahren beſucht. Die Leſehalle im Linden⸗ hof, Rheindammſtr. 39, hatte einen Beſuch von 333 Erwachſenen und 279 Kindern. Die Leſehallen ſind werktags geöffnet von—9 Uhr nachmittags, für Kinder von—6% Uhr. Die Benützung der Leſehallen iſt frei. Poltzeibericht. Unaufgeklärte Diebſtähle. Entwendet wurden: Vom 2. bis 6. Auguſt aus einer Wohnung Käfertalerſtraße 59 ein Sparkaſſenbuch der Städtiſchen Sparkaſſe Nr. 88769 auf den Namen Karl Hack jun. mit 2000 Mark Einlage, 110 Mark Papiergeld, 5,70 Mk. in Silbergeld, ein feldgrauer Feldſtecher mit heitsfrage— Gott— Welt und Menſch— Erlöſer— Heilsaneignung— Sittlichkeit— Ausklang im Jenſeits— göttliche Vorherbeſtimmung) je⸗ weils das ſpezifiſche Größen⸗ und Beziehungsverhältnis der beiden Welt⸗ anſchauungsſäulen. Zwinglis Bildungsideal zeigt Chriſtentum und Kultur harmoniſch verbunden, und doch hatte in ſeiner Perſönlichkeit die Kraft des Chriſtentums ihre Irrationalität nicht eingebüßt vor antiker Rationali⸗ ſierung. In der Beantwortung der Lebensfrage: Was iſt Wahrheit? zeigt ich die Bemühung trotz einer Kette irrationaler Prinzipien: Gott— Chriſtus— Geiſt— Wort— Geiſt und Wort— Glaube auf rationalem Wege wenn nicht die Wahrheitsfrage zu löſen, ſo doch ihr näher zu kom⸗ men, das Ergebnis iſt eine Vergeiſtigung des Wahrheitsprinzips von ſel⸗ tener Reinheit. Neben den chriſtlichen Gottegglauben, worin— ein Zwinglis Schrift„Von der göttlichen Vorſehung“), und zuſammen band ſie für Zwingli Vorſehung und Vorherbeſtimmung. Das chriſtliche Welt⸗ ſpeziell Menſchheitsthema: von der Natur⸗Sünde zur Gnade ſchwächt in der ſchärfſten Zuſpitzung, der Erbſchuldlehre, ab zu einem Naturgeſetz— der Entwicklungsgedanke wird in dieſem Zuſammenhang ſchon ahnend angetaſtet. In ſeiner Stellung zu Chriſtus bewegt er ſich eben auch noch im Rahmen und damit den notwendigen Widerſprüchen der traditionellen Zweinaturenlehre. Zeigte ſich bis dahin in dieſen ſtark abſtrahierten und reflektierten Gedanken der Einfluß der Antile naturge⸗ mäß ſehr ſtark, ſo iſt Zwingli ganz reformatoriſcher Chriſt, wo er von der Heilsaneignung ſpricht, denn das iſt ganz einfach Mitteilung des eigenen perſönlichen Erlebniſſes. Wohl ſetzt er die Religion auf eine rationale Baſis, wenn er in religionsphiloſophiſchem Anſatz eine Religionstheorie entwickelt, aber ſobald er mit der Schilderung des Glaubens einſetzt, gilt das Geſagte. Er iſt auch hier, wie bei Luther, das innere Leben in Kraft, aus dem Gebet, dem„Reden mit Gott“, ſtetig hervorquellend. Vom an⸗ tiken Einſchlag her kommt die Geiſtigkeit des Glaubens:„Der Geiſt iſt, der da lebendig macht, ſo muß es allein Geiſt ſein, das unſern Geiſt ſichert zum Leben.“ Damit iſt die Stellung zu den Sakramenten ſchon gegeben, bezeichnenderweiſe lehnt er ſchon den Namen ab; die Taufe iſt das chriſt⸗ liche Bürgerzeichen, das Abendmahl Bekenntnisakt. Die von der echt evan⸗ geliſchen Glaubensauffaſſung her gewonnene Ethik bleibt gegenüber der politiſchen Gegenwart einerſeits, den Täufern anderſeits nicht rein. An Hand pauliniſcher Gedanken und antiken Naturrechts entſteht die Obrig⸗ keit von Gottes Gnaden, Kirche im politiſchen Rahmen— der aus den hiſtoriſchen Bedingungen des 16. Jahrhunderts hervorgegangene Zuſtand. Und doch iſt die Auseinanderſetzung mit dem Staatsgedanken ſchon hier dem reformierten Typ entſprechend fruchtbarer als auf lutheriſchem Boden. Derſelbe Ton klingt auch durch die Zuſammenſtellung chriſtlichen Ewigkeits. lebens und antiker Unſterblichkeitsgedanken hindurch: Gottes Wille, gött⸗ liche Vorherbeſtimmung— und damit haben wir die ſtärkſte Klammer der beiden Größen: Antike und Chriſtentum in der Geiſtesart Zwinglis. Kon⸗ ſequent durchgeführte Kauſalitätsgedanken und das feſte Bewußtſein ganz in Gottes Hand gegeben zu ſein, reichen ſich hier die Hand, die Prädeſti⸗ nation hat dem reformierten Proteſtantismus den Stempel aufgedrückt. Das Bild der Zwingliſchen Geiſteswelt iſt hineingeſtellt in den Rah⸗ men einer allgemeinen Kulturbetrachtung, Antike als notwendige und mög⸗ liche Ergänzung des Chriſtentums aufgezeigt: die Verbindung kann nicht nur, ſie muß Brücke für unſere Zeit ſein.„Die Wahrheit ſtammt immer vom heiligen Geiſte, einerlei, wo und durch wen ſie beigebracht wird“ (Zwingli). Der Quellenbeleg der überaus zahlreichen Zitate aus Zwinglis Wer⸗ kürwillens vorherrſcht, tritt die Vorſehunec Gottesi dee 15 elm Bollmann. ken gibt eine wertvolle Hilfe zum Fepn Erbe der Scholaſtik— der Eindruck der Majeſtät und dadurch eines Will⸗ k. Glasſchutz und Lederriemen und 90 Zigaretten. Am 6. Auguſt im Hauſe Untere Riedſtraße 54, 12 ſilberne Kaffelöffel, ein Fiſch⸗ meſſer mit Horngriff, ein Eßbeſteck aus Silber, eine vernickelte Stahlſchere, 3 Nachthemden mit geſtickten Blumenkollern, 15 weiße emden, 13 Servietten mit ſeidenen Blumen, 2 Leinentiſchtücher, 6 Paar Reformhoſen mit Stickerei, ein Paar Damenhoſen mit Spitzen, eine Nachtjacke, 3 Taſchentücher mit Spitzenrand, ein blau⸗ geſtreiftes Flanellherrenhemd, eine filberne Herrenuhr mit römi⸗ ſchen Zahlen und Goldrand, eine Nickelarmbanduhr mit Radium⸗ zahlen und 2000 Mark in Hundertmarkſcheinen. In der Nacht vom 15. auf 16. Auguſt aus einem Anhängekaſten in II 3, 1, 4 Paar Hoſen, alle ſchwarz geſtreift, wovon 3 Paar mit dunkel⸗ grauem und ein Paar mit hellgrauem Grund. In der Nacht vom 16. auf 17. Auguſt im Hauſe Mittelſtraße 33 hier, 2 rotgeſtreifte und ebenſo geblümte Bettbezüge, 2 Kopfkiſſenbezüge von gleicher Farbe und ein weißes wollenes Leintuch. Sämtliche Wäſcheſtücke ſind mittels Tuſche mit 33 gegeichnet. In der Nacht zum 20. Auguſt aus dem Büro einer Tabakhandlung in P 7, 10 hier, eine Adler⸗ ſchreibmaſchine ohne Kaſten, Modell 7, Nr. 79263 und aus dem Lagerraum daſelbſt etwa ein Zentner Tabakrippen. Treibriemendiebſtahle: In der Nacht vom 5. auf 6. und vom 12. auf 18. Auguſt wurden aus einem Fabrikanweſen in der Neckarauerſtraße 21 Treibriemen entwendet. Dieſe haben eine Länge von 5,75 bis 7,50 Meter. Davon ſind 10 Stück 8 Zen⸗ timeter, 6 Stück 7 Zentimeter und 5 Stück 6 bis 6½ Zentimeter breit. Eine Stärke haben die Riemen von 4 bis 6 Millimeter. Für die Ermittelung der Täter iſt eine Belohnung von 500 Mark ausgeſetzt, die auf 1000 Mark erhöht wird, wenn die entwendeten Treibriemen unverſehrt beigebracht werden. In der Nacht vom 13. auf 14. Auguſt aus einem Fabrikanweſen in der Fabrikſtation hier, 2 Treibriemen, wovon der eine 9 bis 10 Meter lang, 13 Zentimeter breit und 7 Millimeter ſtark, der andere 12 bis 13 Meter lang, 5 Zentimeter breit und 4,5 Millimeter ſtark iſt. Für die Beibringung dieſer Treibriemen iſt eine Belohnung von 200 Mark ausgeſetzt. In der Nacht zum 17. Auguſt aus einem Fabrik⸗ anweſen in der Waldhofſtraße, 3 Treibriemen. 2 davon ſind 10 Zentimeter breit und 7,50 bezw 4,75 Meter lang. Der dritte iſt 6 Zentimeter breit und 8 Meter lang. In der Nacht vom 3. auf 4. Juli im Waldpark, im Bellenkrappen, ein Nachen, 6 Meter lang, 1,35 Meter breit mit 3 Sitzbänken und 2 Ringſchlöſſern. Am 14. Auguſt ein Fahrrad Marke Neumann, Fabrik⸗Nr. unbekannt, ſchwarzen Rahmenbau und Felgen, aufwärtsgebogene Lenkſtange mit Glocke, Torpedofreilauf, Lehmannſattel und faſt neue Mäntel. Bei einem hier in Haft ſitzenden Mann wurde das nachbeſchriebene Fahrrad, das zweifellos geſtohlen iſt, beſchlagnahmt: Herrenrad, Marke Opel, Fabrik⸗Nr. 306271, ſchwarzer Rahmenbau und Fel⸗ gen, aufwärtsgebogene Lenkſtange, Freilauf mit Rücktrittbremſe. Die Bereifung iſt ziemlich neu. vergnügungen. In der Schauburg wird gegenwärtig in dem Drama„Der Hirt von Maria Schnee“ ein Kunſtfilm gezeigt, der die Be⸗ achtung aller Freunde hochſtehender Kinokunſt verdient. Eine Gräfin, die in heißer Liebe zu einem Hirten entbrennt, der ſie als Madonna in Holz geſchnitzt hat, irrt jahrelang ruhelos durch die Welt, weil der Hirte nicht nach ihrem Willen der große Künſtler ge⸗ worden iſt, zu dem er die Anlagen hatte. Als der weibliche Ahas⸗ verus nach den wechſelvollſten Irrfahrten, die bis zu den Arabern führen, in dem Kloſter landet, in dem der ehemalige Hirte Aufnahme gefunden hat, da vernichtet die unſelige Liebesleidenſchaft auch den Mann, dem es möglich geweſen wäre, die gefeierte Frau auf die höchſten Höhen menſchlichen Glückes zu führen, wenn er ſie ver⸗ ſtanden hätte. Die Handlung iſt pſychologiſch ungemein fein durch⸗ dacht und infolge einer hervorragenden Regie glänzend illuſtriert. Man ſieht blendende Geſellſchaftsbilder und wundervolle Nakur⸗ ſaenerien. Aber auch die Darſtellung kommt den höchſten An⸗ ſprüchen entgegen. Bruno Decarli verkörpert den Hirten und die anderen Typen, die den Schickſalsweg der Gräfin markieren, mit bezwingender Charakteriſierung. Die übrigen Hauptrollen, namentlich dieſenige der Gräfin, ſind ebenfalls ſehr gut beſetzt. Den heiteren Teil vertritt das reizende Sportluſtſpiel„Der Weltmeiſter“ Dem feſchen Bruno Kaſtner iſt in dieſem Vierakter Gelegenheit gegeben, nicht nur mit ſeiner äußeren Erſcheinung zu blenden, ſon⸗ dern ſich auch als vornehmer Darſteller zu zeigen. Spielplan des National-Theaters Neues Theater 2 2 Sept. 3 Vorstellung 85 Vorstellung 2. D. Außer Miete: Die Meister- singer von Nürnberg J8 3. F. 1A Die verkaufte Braut 7 4. S. 1B Der Sturm 7 Tiefland 7 5. S. 11C Der Rosenkavalier 6 Zwangs einquartierung 8 Stimmen aus dem publikum. Stadtgärtnerei. deffentliches Lob verdient unſere Stadtgärtnerei. Die Anlagen ſind geſchmackvoll und werden auch ſorgfältig gepflegt. Ganz beſon⸗ Neue novelliſtiſche Proſa. „Der verlorene Stolz“ von Käthe Wilheim(Wiener Literariſche Anſtalt)— Keine Verſe. Auch keine d Puung— Ja, was denn?— Ein Nichts und zugleich ein Alles.— Ein Tagebuch, wenn auch das Wort „Tagebuch“ nicht als gedruckte Ueberſchrift zu leſen iſt.— Ein Erleben, das wohl jede Frau mindeſtens einmal erlebt hat. Das Wiſſen um ein tiefes Gefühl. Der Wunſch, alles zu geben, ſich ſelbſt aufzulöſen in Liebe. Scheu zieht durch das Ganze. Ahnung, daß Träume liegen. Verzicht auf wirkliches Glück, weil wirkliches Glück nie ſo rein, ſo Weſen bleiben kann wie das erträumte. Nur im Traum hält die Frau das Weſen des geliebten Mannes feſt.— Dieſes Buch iſt ſo ſchön, daß man nicht viel davon ſprechen ann. Jede traurige Frau wird darin Troſt finden und die Dichterin lieb 1 75 die ſolches ſchrieb. Für Draufgänger und Lebenskünſtler iſt es aber nichts. Sie mögen lieber die„Unſittlichen Nopellen des Georg Silmen“ von Herbert von Ledo w(Zimmermann⸗Verlag, Chemnitz) leſen und ſich amüſieren. Sie ſind witzig und originell geſchrieben, ſo daß künſtleriſch formale Schönheiten mit dem Stoff verſöhnen. Der Scoff iſt lebenswahr. Viel lebenswahrer als die Traumſehnſucht jener Frau. Es frägt ſich nur, ob das Wahre auch immer ſchön iſt, und ob das Schöne— wenigſtens in der Kunſt— dem Wahren nicht vorgezogen werden follte. Auf einer ethiſch höheren Stufe ſtehen die Novellen Felix Dör⸗ manns„Der platoniſche Wüſtling“, trotz des„verheißungsvollen“ Titels. (Tal u. Co. Verlag, 5 Eine pikant nervöſe Briſe durchwürzt ver⸗ geiſtigend das an ſich Geiſtkoſe. Reizvoll parodiſtiſche Züge eines Frauen⸗ kenners. Wenn er das weibliche Geſchlecht z. B. einteilt in drei Typen: „Marmorbild“,„Selige Sünde“ und„Kataſtrophenweib“. Als Gentleman mokiert ſich der Autor zuweilen auch in anderen Novellen über die Männerwelt, allerdings verklert er dieſen Spott mit einem gewiſſen tragi⸗ ſchen Schein. Oscar Maurus Fontanag„Empörer“(Tal u. Co., Verlag, Wien) — Ein Plaſtiker der Ideen. Ein Liebender weſenloſer Dinge, deren ver⸗ borgenen Sinn er herauspinſelt. Er ſchaut die Seelen der Häuſer und Städte, er möchte Geheimniſſe hinter Mauern erlauſchen. Er hört Stim⸗ men, wo für den Alltagsmenſchen alles ſtumm bleibt. Er ſingt das Leben der Gegenſtändlichkeit. Alle Gedanken offenbaren ſich ihm im Ding. Er iſt ein köſtlicher Schilderer. In wenigen Strichen gibt er Lebendiges und wandelt Unlebendiges in Leben. Ein Dichter, an dem man nicht vorüber⸗ gehen kann. Hans Kyſer Das Aprikoſenbäumchen“. Novellen.(S. Fiſcher Ver⸗ lag, Berlin.) Ein Meiſter der Beſchreibung. Er ſchaut die Dinge, wie ſie ſind, mit einem beſonderen Hang zum Abnormen, doch nur da, wo es wirk⸗ lich vorhanden iſt. Er gleitet mit ſpöttiſchen Sarkasmen über Erdſchwere, die ihm tatſächlich anhaftet, hinüber. Er liebt ungewöhnliche Ereigniſſe und ſucht zu ihren Trägern ungewöhnliche Menſchen. Doch ſelbſt das an ſich Unbegreifliche gibt er in bildhafter Gegenſtändlichkeit wieder. Seine Art zergliedert Unglaubliches, bis es glaubhaft wird. Leo Sternberg„Von Frauen, Freude ſind genannt“.(Novellen.) Behrs Verlag, Berlin. Seltſame Miſchung herber Ideengedrängtheit mit jugendlich leichter Freude am Sinnenfälligen. Frauenthpen aus dem Leben gegriffen, unbarmherzig, unverklärt, in hyſteriſcher Anbetungsſucht, in ſpieleriſcher Katzengebärde, in wechſelndem Gefühlsſchwang, in Ge⸗ ſpenſterfurcht vor vergangenen Sünden. Frauen, die zugleich Witwe und Braut ſind, Frauen, die immer Bild bleiben. Geſchehniſſe und Geſtalten. Ein Frauenkenner, dem die Frauen erſt zur Quelle ſeines Dichtertums wurden. J. E. N. 4. Seite. Nr. 391. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe⸗) Mittwoch, den 1. September 1920. ders ſind wir mit den Baumanlagen zufrieden, welche an heißen Tagen Schatten ſpenden und auch einen Blick ins Grüne ermöglichen. Wir haben hier nicht den Schloßgarten und den Luiſenpark im Auge, ſondern die vielen zumteil neuangelegten Baumreihen innerhalb der Stadt. Der Schnitt, welchen man hier im vergangenen Jahre an vielen älteren Bäumen vorgenommen, hat ſich vortrefflich be⸗ währt; die alten Bäume zeigen friſches Wachstum und bilden jetzt ſchöne Kronen. Herrlich wird die Anlage auf dem Damme zum Friedhof; auch die Linden⸗Allee der Dammſtraße iſt ſchön. Leider hat dieſelbe in den letzten Jahren von ihrer Schönheit verloren: denn viele Bäume, welche gegen die Straßenſeite ſtehen, gehen ſtark zurück; einige ſind ſogar ſchon abgängig. Die Urſache liegt hier wohl am Mangel an Waſſer, am Dung und auch am Untergrund. Dieſe Baumreihe ſteht nämlich an jener Seite des Dammes, die ſ. Zt. bei Anlage des Fahrweges durch Sand ausgefüllt wurde. Da wir großes Intereſſe an dieſer Linden⸗Reihe haben, ſo möchten wir den Blick der Stadigärtnerei aut dieſe richten. Es ſollte uns freuen, wenn man unſerer Mitteilung Aufmerkſamkeit ſchenkte. H. RKommunales. * Saarbrücken, 31. Aug. Mit unſerer Straßenbahn beſchäftigte ſich wieder das Stadtverordnetenkollegium. Die Löhne der Angeſtellten und Arbeiter(über 600 Perſonen) ſolgten in ihrer Aufwärts⸗ bewegung den Teuerungsverhältniſſen weit weniger als in anderen Betrie⸗ ben. Die Straßenhahnangeſtellten ſind alſo recht übel dran. Von der Verwaltung wurde deshalb eine 30prozentige Lohnerhöhung mit Wirkung vom 1. Auguſt ab beantragt. Dieſe Erhöhung erfordert eine Ausgabe von rund zwei Millionen Mark jährlich. Die Finanzlage unſerer Straßen⸗ bahnen iſt, wie die aller Straßenbahnen, eine überaus ſchlechte, geradezu hoffnungsloſe. Für die neuen Ausgaben müſſen alſo neue Einnahmen geſchaffen werden. Aus den Fahrpreistarifen kann der Betrag von zwei Millionen nicht herausgewirtſchaftet werden, das fahrende Publikum würde einfach wieder verſagen. Die Verwaltung ſchlägt vor, ungefähr—600 000 Mark durch eine Erhöhung des Fahrpreiſes um 5 Pfg. für den Kilometer herauszuholen. Das bedeutet nur eine kleine Fahrpreiserhöhung. Der Reſtbetrag von rund 1400 000 Mark ſoll durch die franzöſiſche Grubenver⸗ waltung, die größeren Fabrikbetriebe, die kaufmänniſchen Geſchäfte und die Vorortgemeinden aufgebracht werden. Beigeordneter Tormin wies in der Begründung der Vorlage darauf hin, daß die Straßenbahn vollkommen verſchuldet iſt, mindeſtens die Hälfte des Aktienkapitals ſei verloren. Die Bahnen ſtillzulegen, ſei ausgeſchloſſen, der Ver⸗ kehr müſſe im Allgemeinintereſſe aufrecht erhalten werden. Intereſſe an der Fortführung des Betriebes habe nun nicht allein die Stadt Saar⸗ brücken, ſondern alle jene Orte, welche von den Bahnen—— werden, in hervorragendem Maße die Bergverwaltung. Es entſpreche nur der Billigkeit, wenn alle dieſe Intereſſenten bei der jetzigen Lage der Bahnen zu den weiteren Fehlbeträgen Zuſchüſſe leiſteten. Mit dieſen Ausführungen war die Stadtverordnetenverſammlung allgemein einver⸗ ſtanden und beſchloß dementſprechend. h. Höchſt a.., 28. Auguſt. Die Städtiſchen Körperſchaften bewilligten angeſichts der Entſcheidung, daß Höchſt mit Frankfurt ein Wirtſchaftsgeblet bilde, und entſprechend dem Vorgehen der Stadt Frankfurt und der Induſtrie Frankfurts eine zehnprozentige Lohnerhöhung für die ſtädtiſche Arbeiterſchaft als Ausgleich für den Steuerabzug. Die Aufbeſſerung ſoll vom 1. Juli rückwirkend laufen und erſorbert eine Mehrausgabe von rund 150 000 Mark, deren Deckung offen iſt. Ein Antrag der deutſchen Volkspartei, die Lohnerhöhung zurückzuſtellen, bis Deckung ge⸗ ſchaffen ſei, wurde abgelehnt.— Die Stadt beſchloß ferner die Aufnahme einer Anleihe von zwei Millionen Mark, damit die Durchführung der Kanaliſation fortgeſetzt werden kann. B. Biebrich, 28. Aug. Die Stadtverwaltung muß nun infolge der Wohnungsnot dazu übergehen, deutſche Familien zwangsweiſe in großen Wohnungen einzumieten. Die In⸗ haber großer Wohnungen werden zu freiwilliger Abgabe eines Teiles ihrer Räume aufgefordert. In ſolchen Fällen der Frei⸗ willigkeit wird dem Vermieter das Recht zugeſtanden, ſich einen Mieter zu wählen. h. Bad Homburg, 25. Aug. Die ſchwierigen finanziellen Ver⸗ hältniſſe von Homburg und des Badebetriebs haben eine Hinaus⸗ ſchiebung des Voranſchlags bis jetzt zur Folge gehabt. Der jetzt verabſchiedete Voranſchlag bringt immer noch einen F b von einer halben Million. Zur Schaffung weiterer Mittel ſin vorgeſchlagen eine Gemeindeſteuer auf den reichsſteuerfreien Teil des Einkommens, eine Wohnungſtseuer, eine Dienſtbotenſteuer und eine Klavierſteuer. Die Betriebsſteuer wird auf 150 Prozent, die Gewerbeſteuer auf 300 Prozent und eine Steuer vom gemeinen Wert von fünf pro Tauſend feſtgeſetzt. Luſtbarkeitsſteuer und Grundſteuer wurden verdoppelt. Aus dem Zande. ( Heidelberg, 30. Aug. Auf der Rebhühnerjagd ging dem Jagdpächter Gries in Wieblingen eine Schrotladung in ein Auge. Der Verletzte wurde in die Augenklinik verbracht. (Bruchſal, 30. Aug. Wie gemeldet wird, ſoll der Sa linen⸗ pavillon an der Moltkeſtraße abgebrochen werden, um ſo Bauſtoffe zu gewinnen. Das daraus zu fördernde Baumaterial wäre ſo minderwertig, daß der hiſtoriſche Wert des Pavillons in den Vordergrund treten muß. Um 1785 nach Plänen von Major Schwarz erbaut, diente er den Salinenbeſitzern als Sommer⸗ oder Gartenpavillon in dem Teile des engliſcher Garten angelegt war. Sein Inneres enthält in acht Gemälden die Darſtellung der ehemaligen Salzſaline, und eines gibt das Kapuzinerkloſter und das Belvedere wieder. Die Decken⸗ und Wandmalereien ſind im Barockſtile 8 0 geweſen. Der Verein„Bad. Heimat“ hat ſich mit einer Bittſchrift, geſtützt durch einwandfreie techniſche Gutachten, an den Stadtrat gewandt, das Gebäude zu erhalten und nach und nach wieder herzuſtellen. Menzingen b. Bretten, 30. Aug. Die Ernte der Früihzwetſchen iſt nun vorüber. Der Ertrag war ſehr zufriedenſtelend. Die meiſten Sendungen wurden von Aufkäufern ſür größere Städte übernommen; der Preis bewegte ſich zwiſchen 45 und 55 Pfg. für das Pfund. Karlsruhe, 30. Aug. Geſtern rufſchte ein 5 Jahre altes Mädchen in einem Hauſe der Brahmsſtraße vom 4. Stock auf dem Treppengeländer herunter, wobei es das Uebergewicht bekam und in den 1. Stock ſtürzte. Es wurde ſchwer verletzt ins Krankenhaus verbracht, wo es bald darauf ſtarb. Ettlingen, 30. Sept. In Pfaffenrot fiel am Mittwoch der 52jährige Valentin Kunz beim Zwetſchenbrechen vom Baume. Er ſtarb am andern Tage, ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben. Raſtatt, 30. Aug. Die Leichen der vor acht Tagen bei dem Bootsunglück auf dem Rheine ertrunkenen Mitglieder des z Ruderklubs Frl. Lina Bloedt und Euen Krum wurden am Samstag oberhalb der Maxauer Schiffbrücke gefunden. (8) Pforzheim, 31. Aug. Einbrecher, die zu nächtlicher Stunde in die Schmuckwarenfabrik Plaz u. Kälber, G. m. b. H. eindrangen, erbeuteten vier Barren reines Silber im Gewicht von 15 Kilo⸗ gramm, fünf Damen⸗Zigarettenetuis und zwölf Preſſungen. Auf die Ermittlung der Täter ſetzt die beſtohlene Firma 2000 Mark Belohnung aus.— Das vom Bayernvexrein Pforzheim anläßlich ſeines Bjährigen Beſtehens veranſtaltete„Münchener Oktoberfeſt“ hat einen ganz ungeheuren Zulauf. Am geſtrigen erſten Feſttage wurden über 20 000 Mark an Eintrittsgeldern ver⸗ einnahmt. Der am Flics gebratene 5¼ Zentner ſchwere Ochſe berſchwand in unglaublich kurzer Zeit, obſchon die Portionen 7 und 12 Mark koſteten. Es wurden ungeheure Quantitäten Mün⸗ ner Bier— das Liter zu 4 Mk.— getrunken und über 400 Maßkrüge— zum Andenken— mitgenommen. Das Feſt ſoll volle acht Tage dauern und jeden Tag ein Ochſe am Spieß gebraten werden.— Gott, was ſind die Zeiten ſchlecht! Bad Dürrheim, 30. Aug. Von zuſtändiger Seite wurde dem Reſervelazarett mitgeteilt, daß die Aufhebung auf 1. Oktober beſchloſſen ſel. Die Patienten ſollen in den verſchiedenen anderen badiſchen Laza⸗ retten untergebracht werden. Lanòͤwirtſchaftliches. H. Schriesheim, 29. Aug. Ddie Frühkartoffelernte iſt jetzt in vollem Gange. Der Ertrag iſt ein ziemlich guter zu nennen. Das Pfund koſtete hier 30—40 Pfg. Auch die Hopfen⸗ und Tabakernte hat ihren Anfang genommen. In beiden Fällen hat man dieſes Jahr eine Vollernte.— Sehr ſchlimm ſieht es dieſes Jahr in den Weinbergen aus, die trot des günſtigen Wetters der Mehltaukrankheit zum Opfer gefallen ſind. O gheddesheim, 30, Aug. Ddie Tabakernte iſt in vollem Gang. Die Blätter ſind groß und ſtarkrippig und füllen die Trockenräume bis auf den letzten Platz. Das Trocknen dürfte ſonnigeres Wetter haben, denn bei naſſem Wetter wird ſolch kräf⸗ tiger, maſſenhaft aufgehängter Tabak leicht mürbe und fällt ab. Salinenanweſens, der als ſogen. Die Tabakernte beſchäftigt zur Zeit alle Arbeitskräfte. Es iſt nur ſchade, daß dieſes Geſchäft, mit äußerſter Eifrigkeit betriehen, nur kurze Wochen dauert, denn die meiſten Tabakbauern werden damit ſchon nächſte Woche fertig. Der Verdienſt iſt immerhin den be⸗ ſtehenden Lohnſätzen entſprechend, wenn für das Bund— Brot bekommen die Leute nicht geſtellt— 70—80 Pfg. bezahlt wird und eine Einfaſſerin ſtündlich 2 Bund erledigt. Man hofft allenthalben auf ein recht brennbares Tabakgut, da die Zeit vor der Ernte von kräftigem Regen begleitet war. sw. Darmſtadt, 31. Aug. Der Höchſtpreis für Frühkar⸗ toffeln aus der Ernte 1920 iſt für die Zeit gom 1. September bis 14. September für die in Heſſen erzeugte Kartoffeln auf Mk. 22.— für den Zentner feſtgefetzt worden für den Verkauf durch den Er⸗ zeuger, ohne Sack. Frei Keller kann ein Zuſchlag von.50 erhoben werden. Vom Lager eines Kommunalverbandes, einer Gemeinde oder eines Händlers erhöht ſich der Zuſchlag von.50 auf höchſtens .50 M. pro Zentner. Bei Lieferung durch den Erzeuger innerhalb des Wohnortes frei Keller, oder an einem Ort im Umkreis von nicht mehr als 4 Kilometer frei Keller, darf der Aufſchlag höchſtens die Hälfte dieſer Sätze betragen. Gerichts zeitung. ,Konſtanz, 30. Aug. Die Ferienſtrafkammer verurteilte den 28jährigen ledigen Buchhalter Ernſt Helmuth Singer von Villingen zu einem Jahr Gefängnis. Er hatte ſeinem Dienſtherrn, dem Spediteur Neukam, innerhalb von 2 Jahren 24 300 Mark entwendet. sw. Darmſtadt, 30. Aug. Ein Scheuſal ſchlimmſter Sorte iſt der 45 Jahre alte Zigarrenfabrikant Hch. Krämer von Lorſch. Schon im Jahre 1910 iſt K. wegen Sittlichkeitsverbrechen mit 1 Jahr Gefängnis vorbeſtraft. Dies hielt K. nicht ab, ſich wiederholt in der ſcheußlichſten Weiſe an ſeinen eigenen Kindern im Alter von—11 Jahren, ſowie an den Kindern von Mietsleuten in ſeinem Hauſe zu vergehen. Das eigene Kind iſt an der Beſtialität ge⸗ ſtorben. K. war deshalb des Verbrechens gegen§ 176 Abſ. 1 Ziffer 3 und§ 174 des St..B. angeklagt und wurde von der Strafkammer unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit zu 8 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverluſt verurteilt. * Frankfurt, 28. Aug. Ein Hilfsbeamter der Polizei erhielt Kenntnis davon, daß ein Goldverkauf ſtattfinden ſollte und machte ſich unter dem Pſeudonym M. Meyer aus Dortmund auf die Suche nach den Goldhändlern. Zuerſt trat er mit dem Kaufmann Haberkorn in Verbindung, der Salvarſan, Platin und Fein⸗ gold offerierte. Haberkorn ſtand in Verbindung mit dem Bank⸗ beamten Friedrich Fiſcher von der Elſäſſiſchen Bankgeſellſchaft, der den Kaufmann und Bankiersſohn Hermann Bacharach aus Hanau kannte und ihn eines Tages darum angegangen hatte, ob er ihm nicht Gold beſorgen könnte. Bacharach verfügte über Gold, das er der Induſtrie zu liefern pflegte und war geneigt, Gold zu beſorgen, und zwar das Gramm zu 33 Mark. Meyer, dem 40 Mark geforbert wurden, bot 39 Mark und man wurde handels⸗ einig. In den Gewinn an dem Geſchäft wollten ſich Fiſcher und Haberkorn teilen, ein gewiſſer Betrag ſollte zur Bezahlung der Luxusſteuer dienen. Von dem unbekannten Herrn Meyer wurde von den Goldverkäufern verlangt, daß er nachweiſe, daß er auch Geld beſitze und um die Kaufkraft des Polizeibeamten zu dokumen⸗ tieren, bewirkte die Polizei, daß auf ſeinen Namen ein Konto in Höhe von 1 200 000 Mark bei der fingiert wurde. Am Tage des Verkaufsabſchluſſes erſchien Haberkorn mit einer großen Ledertaſche, um das viele Geld, das man zu erlöſen erhoffte, verwahren zu können. Meyer hatte ſich ausbedungen, erſt das Gold ſehen zu können, dann werde er das Geld holen. Bacharach hacte ſich bei der Reichsbank erkundigt, ob Herr Meyer dort ein Konto habe und es wurde ihm bejaht. Im Gebäude der elſäſſi⸗ ſchen Bankgeſellſchaft wollte Bacharach das Gold hergeben, er brachte es dorthin und als Meyer ſich überzeugt hatte, daß es ſich um echtes Gold handelte, beſchlagnahmte er urplötzlich die Barren, die 411976 Mark wert waren. Wegen Kettenhandels und ver⸗ botenen Goldhandels erhielten die Veteiligten Strafbefehle. Bacharach in Höhe von 20 000 Mark, Fiſcher von 3000 Mark und Haberkorn von 2000 Mark. Letzterer beruhigte ſich bei dem Straf⸗ befehl, die anderen erhoben Einſpruch, über den das Schöffen⸗ gericht nun verhandelte. Die Verhandlung gegen Fiſcher wurde vertagt, da man des Haberkorn als Zeugen bedarf, während Bacharach freigeſprochen wurde, da ſich in der Verhandlung ergeben hatte, daß er das Geſchäft rein bankmäßig ausführen wollte, daß er ſich insbeſondere durch ſeine Auskunft bei der Reichsbank orientiert und das Gold nicht auf öffentlicher Straße, in Wirtſchaften oder anderen öffentlichen Plätzen zur Veräußerung anbot. Anders liegt die Sache bezüglich Fiſchers, der mit Meyer in Kaffees und auf der Straße über das Goldgeſchäft verhandelte. Die von der Verteidigung Bacharachs beantragte Aufhebung der Beſchlagnahmung des Goldes erfolgte noch nicht, da erſt die Ver⸗ handlung gegen Fiſcher ſtattfinden ſoll. yV Zweihbrücken, 31. Aug. Eine Schuhſchiebergeſchichte ſtand in der geſtrigen Sitzung des uchergerichtes zur Aburteilung. Als Angeklagte erſchienen die Schuhhändlerseheleute Lazar und Berta Singer, die aus Heſterreich zugewandert ſind und in Zweibrücken ihren Wohnſitz haben, während ſie ihr Schuhgeſchäft in Neunkirchen(Saar) betreiben. Neben ihnen hatte der Eiſenbahn⸗ gehilfe Guſtav Styner aus Zweibrücken, in Irheim wohnhaft, wegen Beihilfe zur verbotenen Schuhausfuhr auf der Anklagebank Platz genommen. Die genannten ber in hatten um Oſtern von zwei Schuhfabrikanten in Zweibrücken für insgeſamt 48 000 M. Schuh⸗ waren erworben. Von dieſem Vorrat ſchmuggelte die Ehefrau fort⸗ geſetzt kleinere Teilmengen von Zweibrücken aus ins Saarbecken, in⸗ dem ſie mit den Paketen über Homburg nach Neunkirchen fuhr. Die Zollkontrolle an der Bahnſteigſperre zu Zweibrücken wurde dadurch umgangen, daß die Frau die Pakete vor dem Bahnhof an den mit⸗ angeklagten Eiſenbahner gab, der ſie auf Umwegen in den Bahnhof ſchaffte und ſie der bereits im Zug ſitzenden Frau meiſt von der ver⸗ kehrten Bahnſteigſeite aus hineinreichte. Das Treiben wurde ſo auf⸗ fällig, daß die in den Zügen mitfahrende Arbeiterſchaft daran Anſtoß nahm; als die Frau dieſe Mitreiſenden auch noch„dreckige Berg⸗ leute“ ſchimpfte, machten ſie die Zollkontrolleure auf die Schiebungen aufmerkſam mit dem Erfolg, daß ſowohl die Frau wie Styner am 18. Mai ds. Js. auf friſcher Tat ertappt werden konnten. Die Singer hatte wieder mehrere Paar Schuhe in ihrer Taſche, Styner weitere ehn Paare in zwei Schachteln in ſeinem Dienſtzimmer in Bereit⸗ ſchaft. Nachdem die Jollbeamten die nötigen Feſtſtellungen ge⸗ macht hatten, ſuchten die Eheleute vergeblich die Beamten durch Beſtechung von Anzeigeerſtattung abzuhalten. Das Urteil lautete egen Frau Singer auf 3 Monate 14 Tage Gefängnis und 2000 ark Geldſtrafe oder weitere 200 Tage Gefängnis, gegen den Ehe⸗ mann Singer auf 14 Tage, Styner auf 1 Monat Gefängnis und 500 M. Geldſtrafe. Das Urteil wird im„Pfälz. Merkur“ und der„Saarbrücker Zeitung“ veröffentlicht. Frau Singer wurde ſo⸗ fort nach Urteilsverkündung verhaftet und abgeführt. Sportliche Nundſchau. Herbſtrudern des Mannheimer Regatta⸗Bereins. Alljährlich veranſtaltet ber Mannheimer Regatta⸗Verein als Abſchluß des Ruderjahres auf dem Neckar eine erbſtregatta, die ſowohl einen Bildausſchnitt geben ſoll von der Arbeit, die von den Mannheimer Vereinen in der Ausbildung von Anfängern ge⸗ leiſtet wurde, als auch älteren Ruderern Gelegenheit zum Wett⸗ kampf, der Seele jeglichen Sports, bieten ſoll. Die diesjährige Veranſtaltung dürfte die früheren weit in den Schatten ſtellen, da durch die Zulaſſung einer größeren Anzahl auswärtiger Vereine für das Herbſtrudern ein viel größerer Rahmen geſchaffen iſt. So aben Vereine aus Karleruhe, Speyer, Worms und Heidelberg eldungen abgegeben. Für den Anfängervierer und den be⸗ ſchränkten Achter dieſe ſo zahlreich aus, daß dieſe Rennen geteilt werden müſſen. Der Neckarpokal, der im Einer ausgefahren wird, wird vorausſichtlich heiß umſtritten ſein. Hier wie im Re⸗ attavereinsachter werden größtenteils bn Trainingsmann⸗ chaften die Riemen kreuzen. Nachſtehend die Meldungen zu den einzelnen Rennen: 1. Senior⸗Vierer. Ludwigshafener.⸗V., Mannheimer .⸗G., Mannheimer.⸗V.„Amicitia“, Mannheimer.⸗C.— 2. Junior⸗Einer. Mannheimer.⸗G., Mannheimer.⸗C, Wormſer.⸗V.— 3. Anfänger⸗Vierer(1. Abteilung). Mannheimer.⸗C., Ludwigshafener.⸗V., Heidelberger.⸗C., Mannheimer.⸗G.,.⸗G. Speyer.— 4. Anfänger⸗Vierer (2. Abteilung). Mannheimer.⸗V.„Amicitia“, Ludwigshafenet .⸗V.,.⸗G. Speyer, Wormſer.⸗V.— 5. Gaſt⸗Vierer..⸗G. Speher, Wormſer.⸗V.— 6. Junior⸗Vierer..⸗G. Speher (1. Boot),.⸗G. Speyer(2. Boot), Mannheimer.⸗V.„Amicitia (1. Boot), Mannheimer.⸗G., Mannheimer.⸗C., Ludwigshafener .⸗V., Mannheimer.⸗V.„Amieitia“(2. Boot).— 7. Achter be⸗ ſchränkt,(1. Abteilung). Heidelberger.-., Mannheimer.B. „Amieitia“,.⸗G. Speyer, Mannheimer.⸗C.— 8. Achtkk (2. Abteilung). Mannheimer.⸗G., Ludwigshafener.., Mann⸗ heimer.⸗V.„Amicitia“, Mannheimer.⸗C., Wormſer.⸗V.— 9. Neckarpokal⸗Einer. Mannheimer.⸗G.(1. Boot), Mann⸗ heimer.⸗B.„Amicitia“, Mannheimer.⸗G.(2. Boot),.⸗K. „Alemannia“, Karlsruhe.— 10. Regattavereins⸗Achtel, .⸗V. Ludwigshafen, Mannheimer.⸗C., Mannhejmer.⸗V. „Amicitia“, Mannheimer.⸗G. 95 Amaleur⸗Welkmeiſterſchaften in Wien. Vom 4. bis 8. September treffen ſich in Wien die beſten der Amatenke, um ſich im friedlichen Kampfe zu meſſen. Im Gewichtheben wie im Ringen ſind die hervorragendſten Kämpfer gemeldet, u. a. aus Chaux de Fonds Eugenſe Ritter, Champion der Schweiz, ſowie Georges Zehr, aus Bern Hch. Graf. Zum Ringen ſendet der Manheimer Athle“ tenklub„Schwetzinger Vorſtadt“ ſein vielverſprechendes Mit⸗ lied, den ere Meiſterringer Ph. Heß. Am vorigen Sonntag mußlk eß beim Auskämpfen der deutſchen Meiſterſchaft in Stuttgart im 4. Gang durch einen Unfall den Kampf aufgeben, iſt aber ſoweit wieder hergeſtel daß er ſeinen Mann ſtellen und die Farben Deutſchlands und der Stadt Mannheim mit dem beſten Können vertreten wird. Wir wünſchen dem deutſchen Meiſter beſten Erfolg. J. 2. FJußzball. sr. Gegen die Berufsfußballſpieler. Ballſpiel⸗Vereine beſchloß auf ſeinem Verbandstage am Samstag aben ſelbſtſtändig ſeine Maßnahmen gegen die Berufsſpieler⸗Bewegung in Berlin zu treffen, wenn nicht der Deutſche Fußball⸗Bund durch einen Bundestag int September ſelbſt dazu Stellung nehme.— Ueber das Lichtenberget Stadion, in welchem kürzlich das erſte Berufsfußballwettſpiel Nalee Der Verband Brandenburgiſcher Berufsſpieler erklärt Patalh (früher Plattko dem wurden vom D. F. B. folgende Spieler als Jeßmas(früher K. A..⸗Budapeſt), Nemes, Wilhelm, Toth, (früher F. T..⸗Budapeſt), Szabo, Nyul, Kerteß II, Feldmann M. T..⸗Budapeſt), Ging, Viola(früher Törekves⸗Budapeſt), (früher Vaſas⸗Budapeſt) und Kollar(früher Budapeſti T..). Radſpork. ar, Berliner Radmeiſterſchaft. Durch die Ortsgruppe Berlin den Deutſchen Radfahrer⸗Union kam am Sonntag auf einer fünfmal zu durch⸗ fahrenden Rundſtrecke über 274 Kilometer die Radmeiſterſchaft von Berlitt für Berufsfahrer zum Austrag. Von 60 gemeldeten Fahrern ſtellten 51 dem Starter. Ein ungünſtiger Wind machte den Fahrern unterweg viel zu ſchaffen. Leider ſchied auch einer der Favoriten, Sievert(Berlin) deſſen Maſchine einen Gabelbruch erlitt, aus der Spitzengruppe aus. Au dem Ziel in Mariendorf hatte ſich eine vieltauſendköpfige Menge einge funden. Als erſte trafen die Berliner Aberger, Nagel und Düwell ein, die auch in dieſer Reihenfolge das Ziel paſſierten. Die waren! 1. E. Aberger ⸗Berlin(Continental⸗Reifen):36.00, 2. G. Nogel Berlin 1 Lg., 3. M. Düwell⸗Berlin ½ Lg., 4. A. Fuſchke⸗Berlin•38⸗00, 5. R. Huſchke⸗Berlin ½ Lg., 6. P. Arnhold⸗Berlin 10:01:00, 7. Jacobh⸗ Berlin, 8. Straſſer⸗Schweinfurt, 9. Mroczozek⸗Berlin. sr. Rund um Berlin. Am Sonntag hielt der Gau 20 des Bundes Deutſcher Radfahrer zum 17. Male das klaſſiſche Straßenrennen„Rund um Berlin“ über 223,5 Km. ab 162Fahrer traten früh um 6 Uhr ant Start Bahnhof Heerſtraße an, wo ſich trotz des regneriſchen Morgens eine große Menſchenmenge eingefunden hatte. Ein heißer Kampf entwicke 1e ſich in der Spitzengruppe. Bei Oranienburg mußte einer 125 ausſichts⸗ reichſten Fahrer, Sachs⸗Schweinfurt, wegen Felgenbruch aufgeben, währen Reide ſchon bei Nauen durch Gabelbruch ſchwer ſtürzte. Die Hauptkontrolle Bis 2 Oranienburg erreichte die 24köpfige Spitzengruppe um 8 Uhr 41. 8 Uhr 55 folgten noch 86 Fahrer. Hinter Oranienburg wurden Dobbra und Richter(Berlin) durch Maſchinenſchäden zurückgeworfen, ſpäter auch Papenfuß(Berlin), Pfiſter(Schweinfurt) und Brenne(Leipzig). Bis Mit⸗ tenwalde änderte ſich wenig, nur begann Papenfuß zu den allein führel⸗ den P. Kohl und Kokoll wieder aufzurücken, die er hinter Blankenfel erreichte. Nur noch 8 Km. trennte die drei vom Ziel, als Papenſuß un Kokoll ſtürzten, wobei Papenfuß durch Reifenſchaden längeren Aufenthalt erlitt. P. Kohl⸗Berlin ſiegte nunmehr unangefochten und freudeſtrahlen in Gruppe B in:50.05 vor Kokoll⸗Wien mit.50:47 und Papenſuß⸗ Berlin mit:53:17. Die nächſte Gruppe brachte einen ſchönen Endkampf zwiſchen Pfiſter⸗Schweinfurt, Viedt⸗Berlin und Supply⸗Brandenburg, den erſterer mit 1 Länge vor dem nur noch mit halber Lenkſtange fahren⸗ den Viedt und Supply, dem Sieger in Gruppe C, für ſich entſchied. In Gruppe D ſiegte Stur m⸗Breslau in.10:45,1 vor Kaupert⸗Branden? urg. Den Mannſchaftswettbewerb um den Bundespokal gewann Ger; mania 83⸗Berlin in der Geſamtzeit von 22 St. 15 Min. 50 Sel. mit P. Kohl, Papenfuß, K. Pohl und Mawzke. Ergebniſſe: Gruppe B 1. P. Kohl(Germania 83 Berlin) 7 5, 2. Kokoll Wien) 7250:47 3. O. Papenfuß(Germania⸗Verlin).53:17, J. Pfiſter(R. V. Schweinfurt), 5. Viedt(Adler⸗Lichtenberg), 6. Langna(Breslau), 7. Brenne(Leipzig Innerhalb der Maximalzeit trafen 21 Fahrer ein.— Gruppe C: Supply(Sturmvogel⸗Brandenburg):55:48,4, 2. K. Kohl(Germanſa 88):01:45, 3. Brandt(Concordia⸗Berlin).26:15. Innerhalb der Maxi⸗ malzeit trafen 31 Fahrer ein.— Gruppe D: 1. Sturm(R. V. Falke“ Tempo⸗Breslau).10:45, 2. Kaupert(Sturmvogel⸗Brandenburg):18:50, 3. Kling(Breslau). Innerhalb der Maximalzeit trafen 3 Fahrer ein. sr. Bei den Dortmunder Radrennen bildete das Weſtdeutſche Steher⸗ Derby über 75 Kilometer in 3 Läufen die Hauptkonkurrenz. Erwartungs⸗ gemäß ſiegte Saldow in allen drei Läufen vor Bauer, während der Schweizer Wegmann ſich mit dem letzten Platz begnügen mußte. Die Einzelergebniſſe waren: Weſtdeutſches Steher⸗Derby, 45 Kilometer. Läufe: Geſamtergebnis: 1. Saldow(Continental⸗Reifen) 75 000 Ktlo⸗ meter, 2. Bauer 70 640 Kilometer, J. Wegmann 68 960 Kilometer. Fliegerrennen, 3 Läufe, Geſamtergebnis: 1. Groll, 2. Makowiak 10 P. 3. Brinkſchmidt 13 P. sr. Die Radrennen zu Münſter waren vom beſten Wetter begünſtigt. In den Dauerrennen war Wißmann der beſte Mann, der das Stunden! rennen, das in zwei Läufen über je Stunde entſchieden wurde, gewann. Die Ergebniſſe waren: 1. Roſellen 12: 40, 3, 10 Kilometer Rennen: 2. Wißmann 200 Meter, 3. Schleebaum(Holland) 400 Meter, 4. Lengers“ dorf(geſtürzt und aufgegeben).— Stundenrennen, 2 Läufe: Geſämt⸗ ergebnis: 1. ißmann(Continental⸗Reifen): 52 730 Kilom'ter, 2. Roſellen 52 600 Kilometer, 3. Schleebaum 51310 Kilometer. Velternachrichtendienſt der badiſchen Landeswelterwarte in Karlsruhe. Beobachtungen vom Mittwoch, den 1. September 1920, 8s uhr morgens(MEI. Auf Grund land⸗ und funkentelegraphiſcher Meldungen. —— 5 Luftdruckf.e Wind Niederſchlag de i eeeee ee. und · Ort in did 2 Nichtg.] Stärte Wetter letzten 8 amburg. 1760.7 13 NO ſſchwach bedeckt 1 önigsberg. 764 2 15 80 ſſchwach bedeckt.5 Verlm 4618 13 080 ſſchwach bedeckt 11 a. M. 760.0 19 WNWüſchwach Regen 16 München 1764.1 15 80 ſſchwach wolkig 0 Kopenhagen. 1763.8 14 O ſichwach vedeckt 0 Stockhom. 1767.6 13 NoO ſſchwach Nebel 2 Haparandaa—————— Bodzz. 17568.3 14 NO ſſchwach wolkig 0 Paris. 1865.4 14 WNW üſſchwach wolkig 0 Marſeille 161.8 14 NW/ ſchwach wolkig 0 Wiend 22„ 1763.5 10 Weſchwach Regen 3 Ui;;; i! 7 Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(Ls morgens) Luft⸗Tem See⸗ T BernS 8 Wind 3 Be⸗ böhe inNr— 3 merkusgen m um G 58 884ʃ 5 Richt. Stärke 1 88 Wertheim...151 760.8l 13 14 11 wW ſchw. woe 4 Königſtuhl.127 761.00 10 11 8] Weſſchw. ewif.] 46 Karlsruhe... 213761.7] 12] 14 12 S/ mäß. bedeck 12 Baden⸗Baden 563 761.5 12 13 9 SW ſchw. ededeiſ 20 Villingen..715 763.1] 10 14 9 8 mäß. bodec 1 eldberg. Hof 1281653.1 6 12 5 W ſſchw. Regm 7 t. Blaſten.. 780— 9 15 8NW ſchw. Regen 2 Allgemeine Witterungsausſichten. 10 Das Tiefdruckgebiet über Mitteldeutſchland hat weitverhreite,, Regenfälle in Mittel⸗ und Nordbaden gebracht, während die Nieben ſchläge zum Teil ſehr ſtark waren, waren dieſelben in Sudbad 1 erheblich ſchwächer. Bei zeitweiſe lebhaften nördlichen Winde dauert das ungewöhnlich kühle Wetter an. Da der Luftdruck 5 Südweſtdeutſchland und über dem Alpengebiet ſteigt, iſt mit ei allmählichen Beſſerung des Wetters zu rechnen. Vokausſichlliches wetter bis Donnerstag, 2. Sept., nachts 12 Ul, hat jetzt der Deutſche Fußball⸗Bund Platzſperre verhängt.— Außer“ Zeitweiſe aufheiternd, meiſt trocken, am Tage etwas wärm“x ˙«᷑—%«ÿ—§ò—˙äNVü ̃dun. ĩ% ⁵8! xsw, ß̃“““«⅛˙¹l]ôwmůĩ⁊ò§⁊᷑ ůDm— 41 SS/= ee ————— — . eereree Die Lage der Margarine-Industrie. „Aus den Kreisen der Margarine-Industrie wird uns zur Freigabe des Margarinehandels geschrieben: Durch Verordnung der Regierung ist am 1. August d. J. der Handel mit Margarine freigegeben worden; es besteht also Jon diesem Datum ab für alle, die sich mit dem Handel und Nerkauf von Margarine befassen, die Möglichkeit, dort ein- zukaufen, wo es ihnen gefällt, und beliebige Mengen anzu- kordern. Das Publikum ist von der Belastung mit dem Marken- system bei dem Einkauf der Margarine befreit und in der Lage, Seinen Fettbedarf durch Margarine-Einkauf zu decken. Diese reiheit für Handel und Publikum besteht allerdings für den abrikanten nicht in dem Maße. Es ist ihm zwar nicht mehr vorgeschrieben, weiche Mengen und wohin er seine Fertigware abzusetzen hat, aber im Einkauf der notwendigen Rohstoffe iöt er auch jetzt noch beschränkt. Der Reichsausschuß für ele und Fette, der ihm bisher die Rohstoffe lieferte und die ertigfabrikate zur Verteilung an die Kommunen usw. ab- nahm, ist auch jetzt noch im Besitz von Rohmaterialien, die er Margarinefabrikant, soweit sie für ihn verwendbar sind, abnehmen muß. Während der strengen Zwangswirtschaft mußte der Fabrikant und auch der Konsum diejenige Ware abnehmen, die ihnen zugeteilt wurde, Die Qualitäten haben, auch nicht völlig einwandfreie Rohstoffe mit verwendet verden mußten, hierunter oft selitten, und im Publikum war eine gewisse Abneigung gegen die Margarine entstanden, die schließlich dazu führte, daß nur noch bei unbedingter Not- Wendigkelt Margarine eingekauft wurde. Nach der Freigabe Handels ist es natürlich das Bestreben eines jeden Mar- Farinefabrikanten, seinen Abnehmern ein möglichst einwand- teles Fabrikat zu liefern und seinen guten Ruf von früher zu orneuern und zu befestigen. Das Publikum hat denn auch ach Freigabe dee Einkaufs bald feststellen können, daß die Fualität der Margarine bedeutend verbessert worden ist und dle are zum größten Teil den früheren Friedensansprüchen zenügt und die Konkurrenz mit der Auslandsmargarine durch- ue sushalten kann. Wenn das hier und da noch nicht der ist, so muß berücksichtigt werden, daß die Margarine- adustrie soviel als möglich von den vorhandenen Rohstoffen beim Reichsausschuß verarbeiten muß, um das Reich vor allzu Verlusten zu bewahren. Der Fabrikant kann seine Nohstoffe noch nicht im Ausland frei einkaufen, da die Einfuhr vorläufig gesperrt ist und seit Monaten keine Rohstoffe herein- mommen worden sind. Die Vorbereitungen für den Einkauf Lan erstlelassigen Rohprodukten sind aber seitens der Fabri- znten in Angriff genommen worden, um eine Stockung in der Roß Farinebelieferung nach Aufarbeitung der vorhandenen stoffe zu vermeiden und die Qualitäten noch weiter zu- ver⸗ ssern. Daß eine solche Stockung für die Bevölkerung schwer- Alegende Nachteile in sich tragen würde, ist bei der Knappheit nücderer Fette unzweifelhaft. Butter dürfte noch auf Jahre daus für den Deutschen eine Luxusware gein. „Purch die etwas plötzliche Freigabe des Handels mit Mar- Mrine eind natürlich dle Anforderungen an die Fabrikanten al dzeit außerordentlich große und es ist nicht immer möglich, len ünschen zu genügen. Sobald aber eine ordnungs- muügige Füllung der Läger und Versorgung des Publikums llattgetunden hat. ist zu hoffen, daß eine ruhige und stete Be- dag ung aller Kreise möglich ist. Voraussetzung ist allerdings, 8 seitens der zuständigen Behörden rechtzeitig Maßnahmen diedeinschaftlich mit den Fabrikanten ergriffen werden, um Einfuhr der Rohstoffe auch zu ermöglichen. Börsenberichie. 5 Frankfurter Wertpapierbörse. 74 Fr. t,. Sept. Orahtb.) Zu Beginn machte sich Neder eine stärkere spekulative Kauflust aufßenstehender zeise kür einige Sonderpapiere geltend, die zu weiteren Kurs- erhöhungen für einige Werte führte und die Gesamtstimmung Bünstig beeinflußte. Das Hauptmotiy für die täglich vor- lätts schreitende Aufwärtsbewegung bleibt die Geldflüssig- lit. Bei den Banken häufen sich die Kauforders wieder und balren wiederum zu Kurserhöhungen. Rheinstahl erreichten lebhaften Käufen einen Stand von 415, Laurahütte setzten öher mit 390 ein, Fhönix-Bergbau 500 gut behauptet. notameiler Bergwerk wurden wiederum stärker gesucht und und Iten ca. 20% höher. Fest lagen ferner Gelsenkirchener lek arpener. Die Werte des Anilinkonzerns lagen schwächer. zu troaktien lagen ungleichmäßig. Sonst ist als bevorzugt ebe dennen: Adlerwerke Kleyer. Daimler-Motoren blieben uch galls gesuchter. Am Kolonialaktienmarkt entwickelten seh lebhafte Umsatze in Otavi-Minen, die mit 860, und Genuß- Machten, die mit 720 eröffneten. Zunehmendes Interesse Geselte, sich auch für Benz-Motoren geitend, die bei lebhaftem üft zwischen 202—210 notierten. Von ausländischen Verken traten Mexikaner mit einer Haussestimmung in den 5 ehr, die%bige Irrigationsanleihe war bereits vorbörslich ten 350 um 4096 höher gehandelt, 3% ige Goldmexikaner notier- 4 845 2 und „ h Vechw gewannen somit 20%, 3% ige Silbermexikaner mit m 11% höher, 396ige Mexikaner notierten 234 minus 82 Mannheimer G und 5% ige Tehuantepeg notierten 300, Sbige Termaullpas waren weiter steigend. Deutsche Bankaktien sehr fest auf den günstigen Grschäftsgang hin. In Einheitskursen setzte sich die Kurssteigerung fort. Starkes Interesse herrschte für Schuhfabrik Herz und auch für Seilindustrie Wolff, Maschinen Dürkopp und Maschinenbau Wayß u. Freytag gelangten um mehrere Prozent höhere Kurse zur Notierung. Chemische Scheideanstalt gewannen 13/%. Kali Westeregeln gewannen 1095. Privatdiskont%. Berliner Wertpapierbörse. SBerlin, f. Sept. Orahtb.) An der Börse machten sich heute Anzeichen einer gewissen Ermattung und Abspannung bemerkbar. Der Verkehr ist etwas ruhiger geworden, und die Kursbildung zeigte nicht mehr einen ausgesprochenen Schwung nach oben. In den bisher begünstigten Papieren trat verschiedentlich Realisationsneigung zutage. Außerdem trug der stets zu Monatsende eintretende Ablauf der unerledigten Kauf- und Verkaufsaufträge zur Erschwerung des Geschäfts bel. Immerhin kann aber die Grundstimmung als fest be⸗ zeichnet werden. Von Montanwerten litten Bochumer, Buderus und Mannesmann unter Realisationsneigungen, wogegen die meisten anderen Papiere eine weitere mäßige Besserung zu verzeichnen hatten, In Schiffahrts-, Elektro- und chemischen erten war das Geschäft nur teilweise lebhafter. Hier waren Badische Anilin und Goldschmidt über 10% höher. In Ma- schinenfabrik-Aktien war der Kursstand gut behauptet. Stär- keren Aufschwung nahmen Daimler und Zellstoff Waldhof. Petroleumwerte hatten bei schwankenden Kursen lebhaften Verkehr, ebenso Valutawerte. Mexikaner waren erneut kräftig anziehend. Kolonialwerte veränderten ihren Kursstand nicht wesentlichi. Berliner Produktenmarkt. Berlin, 1. Sept.(Drahtb.) Im freien Produktenverkehr sind in Mais die Geschäfte und Preisforderungen unerheblich gewesen, Von Erbsen sind gute Viktoriaerbsen gesucht, doch werden Futtererbsen mehr begehrt. Seradella wird in neue- Ware auf Lieferung gesucht und höher bezahlt. Raps und Rüben erhöhten ihren Preisstand bei stäàrkerer Nachfrage we⸗ sentlich. Nach Futtermitteln aller Art besteht ebenfalls Nach- frage bei erhöhten Preisen. Das Geschäft in Stroh und Heu blieb ruhig. Wirischaffliche Rundschau. Gothaer Lebensversicherungsbank auf Gegenseitigkeit. Nach dem Rechenschaftsbericht für 1919 hat der Neuzugang an VMersicherungen eine ganz außerordentliche Steigerung er- kahren, und zwar auf 104 468 627„(gegen 99 oda 622 A im Vorjakre). Nach Abzug aller Abgänge ist ein Reinzuwachs von 150 580 920(i. V. 58 691 506 0) verblieben, durch den sich der Gesamtversicherungshestand auf 1 393 959 960 1 (I 243 379 039 1) erhöhte. Dieses Ergebnis wurde mit dem in Anbetracht der fortschreitenden Teuerung außerordentlich mäßigen Verwaltungskostensatz von 7,19%(5, 19%) der Jahres- einnahme erzielt. Die Beitragseinnahme ist um nicht weniger als 23 213 O0 auf 78 378 046, der Ertrag an Zinsen um 2 004 s auf 22 301 345 1 gestiegen. Das Bankvermögen ist um 50 767 109 auf 839 687 506. gewachsen. Wenn trotz dieser günstigen Weiterentwicklung der Anstalt die Jahres- rechnung mit dem nur geringen Ueberschuß von 201 382. 762 764) abschließt, so hat das seinen Grund in den nötig gewordenen Abschreibungen auf Wertpapiere, die 9 786814 (4 909 124) betrugen, und Rückstellungen für die aus der niedrigen Valuta der Mark erwachsenden Verluste im Aus- landsgeschäft, die sich auf 8 688 891 1 beliefen. Heueste Drahtberichte. Keine Erhöhung der Steinkohlenpreise. Berlin, 1. Sept.(Eig. Drahtb.) Gestern hat eine ge- meinschaftliche Sitzung des Reichskohlenverbandes und des großen Ausschusses des Reichskohlenrates stattgefunden. Der Sitzung lag ein schon im Juli abgelehnter Antrag des rheinisch- westfälischen Kohlensyndikats auf Erhöhung des Stein- kohlenpreises um 9 4 für die Tonne vor. Auch gestern wieder wurde die Forderung abgelehnt, da die zum Zu- standekommen des Beschlusses notwendigen Uebereinstim- mungen zwischen Reichskohlenverband und Ausschuß des Reichskohlenrates nicht erzielt werden konnten. Lediglich dem niedersächsischen Kohlensyndikat mit seinen Besitzungen in Hannover und am Deister wurde eine Preiserhöhung um 10 V pro Tonne zugestanden. Aus dem Braugewerbe. Berlin, 31. Aug.(Eig. Drahtb.) Der S. Ausschuß des Reichstags wird sich demnächst mit der Frage der Verarbei- tung von Gerste für das Braugewerbe beschäftigen. Zwecks Orientierung der zuständigen Stellen wird ferner demnächst“ im Reichsernährungs- Ministerium unter Hinzuziehung der Spitzenverbände des Braugewerbes eine Sitzung abgehalten werden. Dabei wird auch der Umstand eine Rolle spielen, daß für Bayern mit starkem Konsum von 30% bestimmt ge- Mannheimer General-Anzeiger. ¶Abend · Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 391. eneral technet werden kann, wodurch Bayern in die Lage kommt, 896iges Bier zu liefern. Da die norddeutsche Brauerei dadurch stark ins Hintertreffen gelangt, verlangt sie in der Verarbeitung von Gerste eine Gleichstellung mit Bayern. Diese soll im wesentlichen dadureh herbeigeführt werden, daß den Braue- reien gestattet wird, den notwendigen Gerstenbedarf. der ihnen aus den inländischen Beständen nicht zur Verfügung gestellt werden kann. da er zur Volksernährung notwendig gebraucht wird, aus dem Auslande einzuföhren. Kartelle in der deutecken Woll · und Baumwollindustrie. Berlin, 31. Aug.(Eig. Drahtb.) Nach Meldungen aus Aussburg steht der Abschluß eines Kartells der deutschen Woll- und edenso der deutschen Baumwoll- Industrie zun! Zwecke der Einführung einheitlicher Zahlungs. u. Lieferungs- beditigungen bevor. Keine Berechtigung für Textilausfuhr aus dem Saargebiet. Berlin, 31. Aug.(Eig. Drahtb.) Im Einvernehmen mit dem Reichekommissar wird, wie die„Textilwoche“ erfährt, die Auslandsabteilung der Reichstelle für Textilwirtschaft zu- nächst bis zum 13. Scptember auf die Vorlage eines Berech- tigungsscheines bei Anträgen auf Erteilung von Ausfuhrbewil⸗ ligungen nach dem Saargebiet verzichten. Vereinigte Fabriken landwirtschaftlicher Maschinen vorm. Epple u. Buchsbaum in Augsburg. München, 1. Sept.(Eig. Drahtb.) Die gestrige General- versammlung genehmigte einstimmig die Kapitalsverdoppelung von 3 auf 6 Mill.. Die neuen, ab 1. Juli dividendenberech- tigten Aktien werden zum Kurse von 113,50% zuzüglich 8% Stückziusen am 1. Juli übernommen und den alten Aktionären im Verhältnis 121 angeboten. Wie der Vorsitzende mitteilte, wird die Kapitalserhéhung den Ausprüchen kaum genügen und es müsse außerdem die Aufnahme von Teilschuldver- schreibungen erwogen werden. Ferner wurde mitgeteilt, daßg der Absatz in der Maschinenindustrie erfreulicherweise wieder zugenommen hat, sodaß der Zukunft ruhig entgegengeschen werden kann. Auch das Auslandsgeschäft hat wieder einge- setzt, und verschiedene große Lieferungen stehen vor dem Ab- schluß. Trotzdem muß sich die Verwaltung angesichts der hohen Lagerbestände zu einer Einschränkung der Arbeitszeit und zur Entlassung von Arbeitern entschließen. Kursbericht Üüber Kali-Aktien und»Kuxe mitgeteilt vom Bankhause B. Calmann, Hannover. Notierungen vom 25. August Nach- An- Nach- An- Name truge gebot Name frage Alexandershall.. 50000 30500 Merie Loſss. 2000 22000 Alſcenhell....„„ 3280] 3400] NMax 32. 22000 23000 Aller Hemmonia„ 3350 4000 Meimershausen 6450 50600 Beo„ 0000 37000 Neusoſlsteddtte 15400 15700 Belentode. 30000 31000 Neustassfufrt 68000 68800 Bergmanpssegen 38500 30000 Oderhbok. 0 5 00 5500 8500 8650 Prinz Eugen 30000 31000 Braunsechwelg-Lüneburg. 21300 21800 Ransbach 16900 172⁰⁰ Burbach. 657000 68000 Relchskrone 7650 7750 Cerſegun, 840 8600 Reinherdsbrunn 5500 5500 Serſeſunndg 23300 26500 Richerd.. 7650 7730 Sarlsbel 15900 16200 Rothenberg 12300 12690 Eünigkeſft 33300 29300] Rothenfeſde 11900 12100 Ellers. 211300 11800] Rössiag Bernten 19600 20070 Erlohssegen„ 11900 12100] Sachsen Weimar 5000O0 Si080 Felsenfesgt„ 2200 22800 Salzmünde 9 24400 24700 Erledrichreds..„13000 13300 Jehmarzbug.. 95090 9730 Fütstenhaſſ„1800 19000] Slegfried J) 21800 22200 Jebra 39500 0000 Slegfeſed Gſessen 29500 29200 Slöekautf b. Sondersheus, 68000 69900] Theoder.. 50000 51000 Scossberx. Wihelim Ernst 1700 18200 Thöringen 185600 13909 Sügtbershell.. 10500 19300 Volbenroda.37000 37500 Hlebigshorst. 18400 15800 Waſbeck 24000 24400 leſſte, Slldederd 25509 25900 Weſter 11500 14500 Heiſſgenmòôhie„„3650 3750 WItheſmshefl. 4700 48000 Heillgenrogaa 4 48000 Wifeimsheſt-Oelsbürg. 11800 12100 010„11900 12100 Wintershaſſ... 2273000 283000 rungen 62²5 0 10 e 45 2 63350 ee Adier abgest, St. 330 2 Adſer Vorz. 5—— Heringen.„„ 221400 21700 Benth 140 8 ermenn u„„ 9800 10000 Srodoß, Hoheneſs: 28 37800 Krdeerhe 20en Seobsen 280 209 Hobenfeſfs 28000 20500 flennode deen.„„„ 3 380 Hüpstedt: 22400 21709 annoversche gall St. 340 347 ugo. 21700 32000 Jengovetsche Naf Vorz.—— Immentode 3„„ 138300 18800 18. 4 35 FFC 10100 10300 Krü eng e Jobenneshall. 17300 17600— 4 30 Leigendag 34805 81900 Se Ferſge::. 2800 24000 Seeh 520 3535 Marfagldc!.. 15900 16200 eeeeee altlsſ 2000 22550 dentg 5 205 88. Tendenz: Sehr fest für Rothenfelde. Friedrichtoda, Fürsten- hall, Heldburg. Auck übriges meist höher. Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Feuilleion: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Richard Schönfelder; für Handel: J..: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl Hügol. Druck und Verlag: Truckerei Dr. Haas, Mannheimer General-Anzeiger G. m. b.., Mannheim, 6, 2. Div. 0 Diy. J 31. 1. 3 Frankkurter Börse. K Berliner Börse. Olvldenden- Werte elbentesger Fefpen 18 400— 400.—„ evisen-Kurse. Transport-Aktien. Transp.-Alxtien. Div.] 31.1. E Kraf 142.—141 Fur js joo der Landeswährung in Marteh beee he erte. gohantung...— Festvsrzinsſtehs Werte. Schantüngbahn.. 0 J673—-628.— Se 4. öng 80% Serliner Devisen. ne eee— dend. 4 f6.— Naatepaplere. 5. 1. Sehen Stesgeaß.%728½28 5. Sachzer ete 13 8f.—755 Für drabüſeh N Fepſend WeNannbeee— 15 tsetsb., ſtaatspaplere. 70 1 550. 57 0 110. Feſten& Guiſleaume 10 430.—420.— ur 55 ehe 5 1 3% August 1 eptem er Adetsehe Reichaga..80.50 Gest Saß.Lomd) 0 5% P. Fetgstreg. Ser. J199. 8f190 5. Sdaf. Stsadbeleogd. 50%301.—..—, Frleciehshütte.„ 28 1400 1110. lezahlungen erit8. Spf. LGeld Briel.L Geld. Brtel A de. 85220 68.75/00 5% d0. Ser. II.. 93.70 98.70 Oest. b. ad 0———Ssasmotoren Beutz 7 2ʃ4.)218.25 Amsterdam.-Rotterdam.. 168.75 1159.—[1883.0536.6901888.40,1501.60 e 57.75 57.75 Industrle-Aktien. 4½% do. Ser. /-. 50.90, 80.80J do, Südb. U Seſsmeſcer Elsen.. 10—— Stüesel-Antwerpen..81.——.—464.65 365.35 363.65 384.35 9 60.— 60.25 Srün& Blffinger.. 8 44½% do. Ser. VMH-IK. 73.30 73.30 S* Oaelsend Berge.. 8 317.—8ʃ6.—[Cristiona 112.50[ 700.25 605.80 598.20 704.80 793.20 4 Pede Scue ee100.— 2 Cementg, te deſvg. 10 22120%%%. 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Konsols.. 37.— 50.90 260 0„ Idg.⸗Sadam.'sch.— 328.—Nem-Vork.209 40. esc eeee 419—f18— 40 4 nen! 341.38/344.15/374˙85 5„2428.—[Sch 81.— 23805.70 803.3 812.70/ 814.30 ee eee: f eee ef Z 0 d2 5— leSe— 34.4 36. es. al.Kschöfele5en 30 23.—133.——952— 2— ee eee e ee e 1 e e b Ela-F. eee 5 18— 19355 40 N Bock. 12 5 1 8105 5 8 Sudspes 85,.———19.98 20.10 20.10 20.13 0 Ia Socrertnnd 0 ante e ee 8 Fampens 8 luſoss— 18—5 e ee ee eee e uckert Rürn— 1 amefer à Co.. Zde deneeeis 28050.50 Stemegs flasste 12 250—262.— b) Auslündische NMiitteld.reditbeng 8 Lsurabdtts Frankfurter Devisen. 00 Jr Oelg ane 7 aden 1 8 4 87 75 e 65 21 J 1—— 28. August J B. August I. Jepteriber A une, einbeld Rente 22.25 Heddernh. Cupferv.— 414.—209.50 4½% Ossterr. Schate- esterr.—.6761 ndce& Hofmann 4% Uß Jonte]..—22.2 Junghans Gebr.. 12 300.—308.— anwelsung Reſchsbank..8, Ludwig LoewesCo. 18 2 2 2—2 95 Se 2250%/— Aaler à Oppenheim 20—.——.— 4% do. Goldrente. Industrie-Aktlen. Cothringer Ktts.. 14 Hlollan 1388,75“889.78J1581.75.7583.25587.25,7569.75 Se. 88, beagge.: e e Aaeree. Seege 94 27777577557 4 5 4 v. 8 8 ederwerle Rothe. 7½—140ſ% do. Siiberrente er& Oppenheſm. Elsb.-Bed. e 701.7/ 703.500 70.25 7 714.28/ 713.75 Artdenden-Warte 40. Südg Jagb....10 1%— 4% d0. Papferrente, Adlerheffte 10 J0. Pleenſad. 142 706.28 711.75 11823 715%75 NecleeAlctlen, Pis 40. Soſcherz. 10 125.50—— 4% Fork. Administ.-Anl.] 68 A,G., Anil. Treptow 12.50 Jo. Kokswerke. 17 Schweden 092.50 994.30 994.— 906.— 808.0 Fen dee Bank 61 15 175.28180— 00—2 shf. 1 4% 21. 55 e 1 Segd e Febe 5 Hleleingford 129.— 157.79J 174.75 177.75 178.25 an, N aschlnenf. Kleyer SeN isendahn. uminlum.-Industr.— 29.— 230..[ 229.23 732.28 232.75 Faade ene 1 f14f536 4e. Sedegle 0—, J. B800dd. Anglo Cendigenta. 6 Fhein. Srauntele 12, c 17350 176.—175.50 175% 17775 dadede Bank.„. 12 279.50290.— d0, Bad. Durlach. 14-280— Elsenbshn.. Agsb.-Nrnd. Mesch. 10 Ehn, Meteſſ. Vorz. 0 3 New Vork 40. 1 49.880 49.45 49.70 49.90 to-G ede 10 204.75 203.— Palmſermotorf... 8 224• 4% d0. unſfiz. Anleſhe Badlische Anſlin 18 Rheln. Stahlwerke. 6 aris. 344.25 345.25 340.50 344.25 343.25 ſone Senk... 9 173. 174.78 Nasehfbr. Eölingen 9 815%½ do. Sollobl. v. 1911 8 Eſektr.. 12 Ronnbaecr e 1 Schwels 8.810.812.— 810.— 815.— 817.— cheder Deschl. 5 149.50149.50 J0, Elsengeh.. 10 8 N873 Berſiner Elektr.. 8. 2dtdtben. 15 1* Fen**r 744.30 743.75 739. 736.75 788.25 77... P enen 12475 Seecen eer 7 9 9 40% 0 Fecdeeneene 5 825, 50 8 13 Semen 45 8 9 13 7 e: r 81.90% 82.10 ad. ne-Bank. 9 181.— Sl ehm.Cayser 12 239.—240.— 4% 90. Kronenrente obr. Bönler& So. enn A klasele)ßßßßß.. ²˙ ‚ 20.9 265 Oise. 156.300 Schnellpr. Frankth. 7.—249.— 4% Wiener Invest.-Anl. Brown, Boveri 4 Co. 9 Türk. Tebekregſe, CC en eee erle 4rfl 6 Leridthez Ceſtebr. 13 588—550— 3% Geelertelele Hege Sudenis Pisenp. 5 0% Ffacl. Schbtf 76 0 danen bdesAntlen. Serzell. Wessel.. 392.—888.— Stagtspant. aſte. 62.— 62.30 Shem. Orſesbeim. 12 305 er, Slenzstafſe, 20 Franturter Notenmarłet 0 achdn. Gußet 5 540.—820.. Pf.f ulverfabr Ingb. 30 525.—338.—3/ J0. N. Seris„.88.— 39.—Ohem. Weller. 12 V,Stw. Zypen A WIg 10 vom 1. September. asenk. Serrgw, 10 315.50316.25 Sellindustrie Wolff 7 181—199.— 3% do. Erg.Nir... 42.80 43. Chem. Albert 40 Westeregeln Afkelf 83 Geld Brlef 00 ner rgu 357.50822.— Spinn. Elsäß.-B... 10 410.——.—4% do. Goldprſor Soncordis Bergb.. 22 Tollstoff Waldhof. 10 Ameriksplsche Noten 49.40 49.70 Oesterr.-Ungar., alte. . V. Gergbau., 5 370.—509.725 Spinn. Ettlingen.. 7 249.—260% Südöst.Esb.,.Pr. 64.28 68.50 Dalmler Motoren. 5 Deutsch-Ostafrika.— Belglschs. 368.50 371.80 Norwegischs Geandesm regein 35 609.—98.— emmgargeß, Kass. 12 330.50—.—.60 ½ do., nebe Priorität.——— Deutsch-Luxembg. 10 Neu-Gulnea. 900 Dänische, Rumänfsche 0. iehr. 405.50 400.— Uhrentbr,Furtwang. 10 257.— 260.—5% do., Obligat... 50.—47.—.-Uebers, Elektr. 0 Otavi Minen u. Elsb. Sagllissbe Spenfschese Tosteeningnde d0 259.725249. Weggonfabr, Fuche 22 304.30870.— 4½% Anatolier, Sor. I, 29.—133.— Deutsche Erdö. 20 do. Genulsch.. IFranzösische. 332.78 835.75 Schwelzer 3 Mx 8 ndCoro) 14 273.—271.50 Zellstoffbr. Waldhof 10 374.0375.— 4½ do,, Serle Ill... 115.— Peutsche Kallw.. 7 Deutsche Petroſ.. 313.-[Holländisch 1808.50 1601.50 Sohwedische Kön. Ven 79.50497.50 Zuckerfabrik, Bad., 14 440.—465.—%/% AEG, Obl. v. 1908—.——.—B. Waffen u. Munit. 30 Pomons 9109.0 Idalienische.. 24250 248.50 Tschecho-StovaH. . aursk. 0 360.—370.— do. Frankenthal.— 17110.— 18% P. Uedersse-El-Obl.—.— Dürkoppwerke„. 35 350 Heldburg 4„„-13.— Ossterreich, obgest..] 20.20 20,30J Ungarischs„„„ — — — 6. Seite. Nr. 391. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend ⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 1. Seplember 1920. Amtſiche Betanntmachungen Erleichterungen im Steuerabzug. Der Reichsfinanzminiſter hat ſich damit einver⸗ ſtanden erklärt, daß bis auf weiteres folgende Er⸗ leichterungen im Steuerabzug eintreten. 1. Ueberſteigt der abzugspflichtige Teil des Arbeitslohnes— auf das Jahr umgerechnet— den Betrag von 15000 Mk., aber nicht den Betrag von 30000 Mk., ſo ſind bis auf weiteres von dem Teil des Arbeitslohnes, der auf das Jahr umge⸗ rechnet den Betrag von 15000 Mk. nicht überſteigt, 10 vom Hundert, von dem übrigen Teil des Ar⸗ beitslohnes 15 vom Hundert einzubehalten. 2. Vom Abzuge bleiben bis auf weiteres frei Seſondere Entlohnungen für Arbeiten, die über die für den Betrieb regelmäßige Arbeitszeit hinaus ge⸗ leiſtet wurden. Als Aebeltetae Arbeitszeit gilt die Arbeitswoche zu 6 Arbeitstagen, der Arbeits⸗ monat zu 25 Arbeitstagen und das nnn; 300 Arbeitstagen. Mannheim, den 30. Auguſt 1920. Finanzamt. Die Friſt zur Abgabe der Steuererklärungen für b) die Beſitzſteuer 9 das Reichsnotopfer aden bis zum 30. September 1920— iſt für längert worden. Mannheim, den 31. Auguſt 1920. Der Steuerkommiffär. Bekanntmachung. Freiwillige Grundſtücksver⸗ ſteigerung betreffend. Auf Antrag der Eigentümerin der Georg Adam Reinhard, Bäckermeiſter Witwe in Friedrichsfeld, wird das nachverzeichnete Grundſtück durch das unterzeichnete Notariat am: Mittwoch, 15. September 1920 vormittags 10 Uhr im Rathaus in Friedrichsfeld öffentlich verſteigert. Gemarkung Friedrichsfeld: Egbch. Nr. 166b, 10 a 79 qm Hofreite und Hausgarten mit Gebäulichkeiten, in welchen e ine Bäckerei behnſchllepüch der Södereleinrichtn ätzung e e er Bäckereiein ng ee 90,000 Mark. Die übrigen Verſteigerungsbeſtimmungen können beim Notariat eingeſehen werden. 9836 Ladenburg, den 28. Auguſt 1920. Badiſches Notariat. Zwangsverſteigerung. Im Wege der Zwangsvollſtreckung ſoll das in Mannheim belegene, im Grundbuche von Mannheim zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungsver⸗ merkes auf den Namen des Hermann Seeger, Kaufmann eingetragene, nachſtehend beſchriebene Grundſtück 62 am Freitag, den 5. November 1920, vormittags 9 Uhr. durch das unterzeichnete Notariat— in deſſen Dienſträumen Q 6. 1 in Mannheim verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 30. Juli 1920 in das Grundbuch eingetragen worden. Die Einſicht der Mittei! 1— des Grundbuch⸗ amts, ſowie der übrigen das Grundſtück betreffen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungs⸗ urkunde, iſt jedermann geſtattet. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweir ie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungsver⸗ merkes aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, Pebekung im vor der Auf⸗ orderung zur Abga und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft gzu machen, 8 ſie bei der Feſtſtellun des geringſten Gebotes nicht berückſichtigt und be der Verteilung des— dem An⸗ ſpruche des Gläubigers den übrigen Rechten kachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Verſteigerung ent⸗ gegenſtehendes Recht haben, werden e Aadebnen vor der Exteilung des Zuſchlags die Aufhebung eder einſtweilige Einſtellung des Verfahrens her⸗ beizuführen, widrigenfalls für das Recht der Ver⸗ ſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchteibung des zu verſteigernden Grundſtücks: Grundbuch von Maunnheim, Band 28, Heft 30, Beſtandsverzeichnis I. Lagerbuch⸗Nr. 373b, Flächeninhalt 3 àa 22 qm Hofreite, Laurentiusſtraße Nr. 28/30. Hierauf ſteht: à) ein zweiſtöckiges Wohnhaus mit Schienenkeller b) ein einſtöckiger Abort Schätzung: 32000 Mk. Mannheim, den 20. Auguſt 1920. Notariat 8 als Vollſtreckungsgericht. Aictlche Verokteutchungen dar Stactgemeinde. Einladung zur Erneuerungs⸗ u. Ergänzungswahl in den Stiftungsrat des Evangeliſchen 20 Die Dienſtzeit der Stiftungsratsmitglieder Küllmer Heinrich, Privatmann, Beyer Chriſtian, Gaswerksdirektor a. D. iſt abgelaufen, weshalb Erneuerungswahl auf eine ſechsjährige Amtsdauer ſtattzufinden hat. Auch iſt Erſatz für das am 7. April 1920 ver⸗ ſtörbene Mitglied J. B. Sperling, Privatmann auf eine ſechsjährige Amtsdauer zu wählen. Die Wahl erfolgt nach 8 21 des Stiftungsge⸗ ſetzes durch den Bürgerausſchuß mittels geheimer Abſtimmung und zwar aufgrund der vom Stif⸗ tungsrat und Stadtrat gemeinſchaftlich aufge⸗ ſtellten Vorſchlagsliſte, welche folgende Namen enthält: 11 1. Küllmer Heinrich, Privatmann 2. Beyer Chriſtian, Gaswerksdirektor a. D. 3. Walter Chriſtof, Privatmann 4. Keſſelheim Friedrich, Kaufmann 5. Stadel Hermann, Kaufmann 6. Berrer Wilhelm, Kaufmann 8. Koch Karl, Privatmann 9. Di Wurz Arnold, Privatmann Buß Heiurich, Privatmann. e Wahl wird am Dieustag, den 7. September 1920 8 nachmittags von 31—33½ Uhr im Rathaus(N), II. Stock, Zimmer Nr. 18, vorgenommen; wir laden hierzu die Mitglieder des Bürgerausſchuſſes ein. Mannheim, den 18. Auguſt 1920. Der Stadtrat. Sonnerstag, den 2. Sepfember 1520, vorm. G Iht verſteigern wir das Erträgnis der ſtädt. Obſtbäume. Zuſammenkunft beim Niederbrückl, Gemarkung Neckarau. Städt. Gutsverwaltung. 29 Ackerpachtzins. 8 Wir erſuchen die Pächter ſtädtiſcher Grund⸗ ſtücke, den am 1. September fälligen Pachtzins binnen 8 Tagen bei uns 7 49) zu ent⸗ richten und hierbei die Beſtandsbriefe(Pachtver⸗ träge) vorzuzeigen. Mannheim, den 30. Auguſt 1920. Städt. Gutsverwaltung. Fin im Gaswert Lindenhof Mannheim außer Betrieb ſtehender automatiſcher, ſchmiede⸗ eiſerner Waſſerreinſger(Syſtem Steinmüller, Gum⸗ mersbach, Rhld.) mit Kalkſättiger und etwa 1,5 ebm. ſtündl. Leiſtung, 1200 mm Durchmeſſer, 1800 mm Höhe, einſchl. Rohrleitung und Ventile iſt zu verkaufen. Die Arbeitslöhne für das Ausbauen des Waſ⸗ karelee ſind im Angebot beſonders anzugeben. Direktion der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke. 115⁵ 8 gung zum Einjährig ⸗ e von Geboten autzumelden⸗ Handelssdag-Haupttacb eupnein Die Schulpflicht betr. Der Unterricht iſt im ganzen Umfange des Schulzwanges ſeit Oſtern dieſes Jahres wieder aufgenommen. 46 Gemäß 8 1 und 2 des Ortsſtatuts vom 19. Dezember 1912 ſind die innerhalb des Gemeinde⸗ bezirks Mannheim im Handelsgewerbe oder in anderen Betrieben mit kaufmänniſchen Verrich⸗ tungen beſchäftigten Lehrlinge und Gehilfen bei⸗ derlei Geſchlechts bis zum vollendeten 18. Lebens⸗ 1155 8 Beſuche der ſtädt. Handelsſchule ver⸗ p et. Von Herbſt 1920 ab ſind handelsſchulpflichtig: 1. Knaben, geboren nach dem 31. Dezember 1902, 2. Mädchen, geboren nach dem 31. Dezember 1902, die überhaupt noch keinen Unterricht an irgend einer öffentlichen Handelsſchule genoſſen, oder ſich nicht an Oſtern 1920 hier zur Handelsſchule ge⸗ meldet haben. Unterricht an ſogenannten Handelsinſtituten oder Privathandelsſchulen entbindet nicht von der Anmeldung. A. Knaben, geboren nach dem 31. Dezember 1902. 1. Solche, die dieſes Jahr mit der Berechti⸗ 7 reiwilligen⸗Dienſte eine Mittelſchule verließen, haben ſich zu melden am Montag, den 13. September 1920, morgens—12 Uhr. Das letzte Schulzeugnis iſt mitzubringen. 2. Solche, die ohne die ſogenannte„Ein⸗ jährigen⸗Berechtigung“ die Mittelſchule verließen oder aus der Volksſchule entlaſſen wurden, haben ſich zu melden am Montag, den 13. September 1920, nachmittags—5 Uhr, B. Mädchen, geboren nach dem 31. Dezember 1902 haben ſich zu melden am Dienstag, den 14. September 1920, vormittags von—12 Uhr. Die letzten Schulzeugniſſe ſind mitzubringen. Aufnahme⸗Lokal für beide Tage: Kurfürſten⸗ ſchule, C 6, Eingang gegenüber B 6. Die nach dem 30. April 1906 geborenen und im Gemeindebezirk Mannheim wohnhaften Hand⸗ lungslehrlinge ſind nach§ 2 Abſatz 1 des badi⸗ ſchen Elementarunterrichtsgeſetzes noch volksſchul⸗ pflichtig und werden ſofort der hieſigen Volks⸗ ſchule überwieſen. Die Firmen werden auf§ 2 des Statuts auf⸗ merkſam gemacht, wonach ſie die zum Beſuche der Handelsſchule Verpflichteten 3 Tage nach dem Eintritte in das Geſchäft, auch während der Probezeit, anzumelden haben. Ferner wird darauf hingewieſen, daß das Ortsſtatut nur das Alter der Beſchäftigten, nicht aber deren Stellung im Geſchäft berückſichtigt; es ſind alſo nicht nur Lehrlinge, ſondern auch Volontäre und Gehilfſen zum Handelsſchulunter⸗ richt verpflichtet, ſofern dieſelben noch nicht das 18. Lebensjahr vollendet haben. Um einem bisher öfters aufgetretenen Irrtum zu begegnen, wird beſonders darauf aufmerkſam gemacht, daß für die Handelsſchulpflicht nur der Beſchäftigungsort, aber nicht der Wohnort ent⸗ ſcheidet. Wer alſo in einem im Gemeindebezirk Maunheim gelegenen Geſchäfte unter der ange⸗ gebenen Vorausſetzung verwendet wird, iſt in Mannheim handelsſchulpflichtig, auch wenn er außerhalb Mannheims wohnt und am Wohnorte forkbildungsſchulpflichtig ſein ſollte. Zuwiderhandlungen der Lehrherren und Prin⸗ zipale, der Eltern oder deren Stellvertreter gegen dieſe Beſtimmungen werden gemäߧ8 150 Ziffer 4 der Gewerbeordnung bezw.§ 3 des Landesgeſetzes vom 13. Auguſt 1904,„den gewerblichen u. kauf⸗ — 55 Fortbildungsunterricht betr.“, ge⸗ ahndet. Mannheim, den 1. September 1920. Das Handelsſchulrektorat. Arbeitsvergebung. Die Gemeinde Friedrichsfeld Amt Schwetzingen vergibt für den Neubau eines Doppelwohnhauſes folgende Arbeiten im Submiſſionswege: 985⁰ 1. Grobſchmiedearbeiten 2. Entwäſſerungsarbeiten 3. Gipſerarbeiten 4. Glaſerarbeiten 5. Schreinerarbeiten 6. Schloſſerarbeiten 7. Inſtallationsarbeiten 8. Ausführung der elektriſchen Be⸗ leuchtungsanlage 9. Malerarbeiten. Angebote ſind mit entſprechender Auf⸗ ſchrift verſehen, bis Donnerstag, den 9. September 1920, nachmittags 4 Uhr beim Bürgermeiſteramt Friedrichs⸗ feld einzureichen, woſelbſt auch die Angebots⸗ formulare in Empfang genommen und die Pläne eingeſehen werden können. Friedrichsfeld, den 31. Auguſt 1920. Gemeinderat: Becherer. Sölört ab Läsßer Helerhbür: Drehstrom-Motore 3 PS 220/380 Volt, neu E Kurz- schlußanker einschl. Schalter und Spannscngn.. 3 PS Schleifringank. einschl. Anlasser und Spannschienen.. M. 3900.— 4 PS genau wie vor. 6590.— 5 .— S„„ 6 PS** L 8 e e 8400.— %e 10 PfS„„„ m. E. A. V. M. 10500.— 125 PS„„„ m. B. A. V.. 13000.— 15 PS„„„ m. B. A. V. M. 14500.— 20 P„„„ m. B. A. V. M. 12000.— 25 B„„ m. B. A. V. M. 18500.— 30 Pf„„„ m. B. A. V. M. 23500.— 35 PS B. A. V. M. 26500.— ..** m. 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