Samstag, 4. September — 85. In Man peblhe.—. 9 erteljä Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Die Einigung über die gühne⸗ forderungen. — 2ä— 2 ◻VBerlin, zielt worden zu dieſer Form iſt die Nachricht freilich nicht ganz richtig die Antwort der Milderungsvorſchläge abwarten werde, 5 deutſche Antwort auf die franzöſiſche Note erfolgen würde ter Laurent am Donnerstag bei ſeinem Beſuch dem bach ſetzt wird. Eine amtliche Aeußerung der deutſchen Regie⸗ kung darf nun wohl in Kürze erwartet werden. Von der franzöſiſchen Preſſe begrüßt der„Temps“ die Einigung über die Sühneforderungen und ſchreibt: Frank⸗ reich ſucht die Händel, ſelbſt wenn es noch ſo ſehr im Recht iſt, nicht zu verewigen, aber wir würden gegen die Wahrheit verſtoßen, wenn wir nun ſo täten, als wenn wir glaubten, daß die deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen künftig keine Sor⸗ gen mehr bereiten würden. Das„Journal des Debats“ be⸗ tont, daß Frankreich die Sühneforderungen auf Verlangen Deutſchlands geändert habe. Er meint, die franzöſiſche Re⸗ gierung hätte ihre Ford⸗rungen ohne jede Aenderung auf⸗ rechterhalten müſſen, nachdem einmal erklärt worden war, daß man ſich auf keine Diskuſſion einlaſſen werde. UBerlin, 4. September.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie die P..N. erfahren, der Breslauer Polizeipräſident Eugen Er nſt durch Beſchluß der preußiſchen Staatsregierung dom 3. September mit dem gleichen Tage einſtweilen in den Ruheſtand verſetzt worden. Der Mehrheitsſozialiſt Ernſt, der wegen ſeines aufrechten Charakters ſich der auf⸗ richtigen Wertſchätzung aller Parteien erfreute, iſt demnach ein Sühneopfer aus Anlaß der franzöſiſchen Forde⸗ rungen geworden. Ihm ſelbſt und den Breslauer Stellen ſcheint dieſe Maßnahme einigermaßen überraſchend gekom⸗ 0 men zu ſein, denn noch geſtern Abend war, wie wir zuver⸗ läſſig erfahren, noch nichts von dem Beſchluß der preußiſchen Reglerung bekannt. Paris, 4. Sept.(WB.) Havas meldet: Der Miniſter des Auswärtigen erhielt von Verlin die offizielle Benachrichti⸗ gung, daß die deutſche Regierung die verlangten Ge⸗ nugtungen, die die franzöſiſche Regierung anläßlich des Zwiſchenfalles in Breslau aufgeſtellt hat, annimmt. Dr. tayer hat geſtern abend dem Präſidenten der Republik ſein Beglaubigungsſchreiben nicht überreicht. Wir haben uns erſt geſtern wieder zu den Sühneforde⸗ rungen geäußert. Die Grundlage, auf der die Einigung zu⸗ ſtandegekommen iſt, dürfte in Frankreich mehr Befriedigung auslöſen als in Deutſchland. Es iſt ja in der Sache keine weſentliche Aenderung und Abſchwächung der harten For⸗ gerungen erzielt worden. Der Abbittegang wird gemacht— macht es ſo viel aus, ob der Reichskanzler oder der Außen⸗ miniſter 43 unternimmt? Die Ehrenbezeugung vor der fran⸗ döſiſchen Fahne wird geleiſtet. Es wird gegen Hauptmann von Arnim nicht disziplinariſch vorgegangen, aber er wird. in die Provinz abgeſchoben— wo iſt der grundlegende Unter⸗ chied. Wir vermögen ihn nicht zu erkennen. Unſere Reichs⸗ tegierung hat— ſo will uns ſcheinen— viel zu eilfertig und ereitwillig erklären laſſen, daß wohl nicht viel zu machen ein werde und daß man die Forderungen werde zugeſtehen müſſen. Schmerzliches Bedauern und Kopfſchütteln— aber von dem Verſuch eines nennenwerten Widerſtandes, ernſter Einwirkungen hören wir nichts und ſpüren wir nichts. Es würde dem deutſchen Volke ſchon eine Linderung in der neuen mütigung geweſen ſein, wenn es gefühlt und gewußt hätte, daß ſeine Regierung alles aufgeboten hat, um den Verzicht duf die ſchlimmſten Forderungen oder doch eine Abänderung durchzuſetzen, die wirklich eine Abänderung iſt. Aber es hat wohl leider niemand aus den Berliner Nachrichten der letzten Tage den Eindruck gewonnen, daß ſehr ernſtliche Anſtrengun⸗ gen gemacht worden ſind, uns die äußerſten Demütigungen zu erſparen. Nun müſſen wir auch durch ſie hindurch. Aber ie Folgen werden nicht ausbleiben. Wir haben ſie hier mehrfach aufgezeigt. In Oberſchleſien wird der Uebermut der Polen neuen Antrieb erfahren. Die Kluft zwiſchen Deutſchland und Frankreich wird durch dieſe Sühne, die in keinem Verhältnis zu dem begangenen Unrecht ſteht, nur weiter werden. Frankreichs angeblicher Wunſch, mit Deutſch⸗ land in einer Atmoſphäre der Arbeit und Ruhe friedliche eziehungen zu unterhalten, wird nicht gefördert werden. Es iſt ſicher, daß der Verſuch durch gewaltſamen Druck die Zwiſchenfälle“ aus der Welt zu ſchaffen, ins Gegenteil um⸗ lagen wird. Die franzöſiſche Politik ſäet ein Saat des Vöules in die deutſche Erde, aus der keine Früchte der ölkerverſöhnung erſprießen können, Es iſt ein wahnſinniger rrtum der franzöſiſchen Politit, wenn ſie glaubt, Deutſchland und das deutſche Volk ſei ihr wehrlos und willenlos aus⸗ geliefert. Die Dinge in Europa werden ja kaum ſo bleiben wie ſie heute ſind. Aber Frankreich fühlt ſich ſchon als den eim u. e einſchl. M..50 für Bringerlohn u. Einziehungs⸗ 1 0 rl. uhne Poſtgehühren. Einz. Nummern 20 Pfg. Alle Preiſe it widerruflich. Poſtſche„Konto Nr. 17580 Karlstuhe i. B. u. Nr. 2917 Lubwigshafen a. Nih.— äfts⸗Nebenſtelle in Mannheim: Neckarſtadt:——4— 6.— Fernſprecher Nr. 7940—7946. 4. September.(Von unſerem Berliner Bürv.) Ueber die franzöſiſchen Sühneforderungen wegen der Bres⸗ lauer Ausſchreitungen ſcheint nunmehr eine E inigung er⸗ ſein, wenigſtens konnte bereits geſtern abend die Havasagentur aus Berlin melden, daß die deutſche Re⸗ gierung die franzöſiſchen Fo rderungen nach ge⸗ wiſſen Aenderungen angenommen hat. In denn erſt geſtern abend wurde uns mitgeteilt, daß man erſt franzöſiſchen Regierung auf die deutſchen ehe die amtliche Frankreich ſcheint jedoch die von dem franzöſiſchen——5 ußen⸗ miniſter Dr. Simons übermittelte Zuſtimmung zu den Ab⸗ änderungswünſchen Deutſchlands als ſolche offizielle Antwort betrachtet zu haben. Die Einigungsbaſis iſt offenbar dahin worden, daß die Franzoſen nicht mehr auf dem gungsbeſuch des Reichskanzlers Fehren⸗ ei Herrn Laurent beſtehen, ſie ſind zufrieden, wenn an ſeiner Stelle der Außenminiſter Dr. Simons und der duerbilch⸗ Miniſter des Innern Severing erſcheinen. Auch ürften ſie nicht mehr daran feſthalten, daß Hauptmann v. Arnim disziplinariſch beſtraft wird, ſondern ſich damit begnügen, daß dieſer in eine Provinzgarniſon ver⸗ ein litauiſches Infanterieregiment 15 Werſt kämpfend vor⸗ mird aus Kopenhagen gemeldet: Die ruſſiſche Delegation in Kopenhagen hat vom General Wrangel ein Telegramm er⸗ k. Badiſche Renefte Rachichten aus, das ſo ſcharf gefaßt iſt, daß es unmöglich erfüllt werden kann. Frankreich treibt die Dinge im Oſten abſichtlich auf die Spitze und drängt zum Krieg mit Rußland. Es zieht Ungarn in ſeine weitſchauende Pläne, aber ruft allerdings auch dadurch eine Gegenkoalition hervor. Die Tſchechoflowakei, Jugoſlawien, Rumänien, Deutſch⸗Oeſterreich rücken näher zuſammen. Und in Prag merkt man ſehr auf die Beſtrebungen Deutſchlands, die Kriegswunden zu heilen und ſich innerlich zu erneuern,„um zu geeigneter Stunde mit ſeinen ganzen Kräften in die internationalen Verhätniſſe ein⸗ zugreifen und in der Politik Europas dieſenige Rolle zu ſpielen, die ſeine Stärke ihm anweiſt.“ Das ſind die An⸗ ſichten, die man in Prag von der kommenden Entwicklung der europäiſchen Politik hat. Die heutigen Machthaber Frankreichs, die ihre augen⸗ blickliche Siegerſtellung bis zur Neige auskoſten zu wollen ſcheinen, treiben nicht eben weitſichtige Politik. Es iſt Verblen⸗ dung, zu glauben, die europäiſchen Staaten zwiſchen dem Rhein und dem Ural würden ſich nur auf irgendwelche längere Zeit Frankreich als den tyranniſchen Meiſter der europäiſchen Geſchicke gefallen laſſen, es iſt Verblendung, zu glauben, Frankreich werde auch nur auf eine Generation die euro⸗ päiſchen Staaten in Ohnmacht, Erſchöpfung und Jſoliertheit halten können. Sie erſtarken doch wieder und die Balkaniſie⸗ rung Europas, die der Verſailler Friede vorgenommen, wird eine Epiſode bleiben. Wir betonen immer wieder, daß wir aufs lebhafteſte einen Zuſtand dauernder und ehrlicher Ausſöhnung + 5 Deutſchland und Frankreich herbeiſehnen. Zweifelsohne iſt im deutſchen Volke eine ſtarke Wöſiche vorhanden, den Spalt zu ſchließen. Aber die franzöſiſche Politik hindert die Aus⸗ ſöhnung. Sie wirbt förmlich um die Feindſchaft des deutſchen Volkes. Sie entzündet Gefühle unauslöſchlichen Grolles und bilterer Abneigung, die gefährlich ſind. Heute glaubt Frankreich dieſe Gefühle nicht fürchten zu brauchen. Heute! Aber die euro⸗ päiſche Konſtellation von 1920 wird nicht der Dauerzuſtand des Erdteils bleiben. Frankreich wird nicht mächtig genug ſein, ihn auch nur auf 50 Jahre zu erhalten. Und dann werden ſus die aufgeſtauten Gefühle der Feindſchaft und des Haſſes urchtbar entladen. In den Andeutungen, die wir oben mach⸗ ten, zeichnet ſich ja ſchon die künftig mögliche antifra n z ö⸗ ſiſche Koalition ab. Noch hat Frankreich es in der Hand, ſie zu hindern. Oder werden die Millerand und Genoſſen den Weg weiter gehen, den ſie eingeſchlagen haben? aſt ſcheint es ſo. Aber— die die man heute in Paris über die neue Demütigung Deutſchlands empfindet, die Enkel des heutigen vom Sieg verblendeten Geſchlechts werden an ſie mit bitterer Reue zu denken haben. Bismarck launke Frankreich. In ſeiner berühmten Reichstagsrede vom 11. Januar 1887 ſagte Bismarck:„Wir müſſen vorbereitet ſein, den hiſto⸗ riſchen Progeß zwiſchen Frankreich und Deutſchland wieder aufleben zu ſehen. Unterſchätzen Sie nicht Frankreichs Macht. Dort lebt ein kriegeriſches, tapferes Volk, und es iſt ein Zu⸗ fall, daß wir ihm 1870 überlegen waren. Wenn wir unter⸗ liegen, der Feind vor Berlin ſtände, wie wir vor Paris, die Franzoſen wären nicht die gemäßigten Sieger, wie wir es waren. Sie würden uns bis zur Blutleere zur Ader laſſen. Der Krieg von 1870 wäre ein Kinder⸗ ſpiel dagegen. Nicht vor einem Menſchenalter dürften wir uns aufrichten.“ Bismarck hat Recht behalten. Die Franzoſen kennen keine Grenzen in der Aus⸗ nützung ihres„Sieges“, und darum iſt der hiſtoriſche Prozeß zwiſchen uns und ihnen auch nicht zu Ende. Ulfimatum Jrankreichs an Rußland Stockholm, 3. Septbr.(WB.) Aus hHelſingfors wird telegraphiert: Die franzöſiſche Regierung hat an Tſchitſche⸗ rin folgendes von Millerand unkerzeichnetes Alti makum gerichtel: Die ſranzöſiſchen Marinebehörden haben die Vorberei⸗ tungen für die Heimſendung der letzten ruſſiſchen Trans⸗ porfe aus Frankreich für den 15. Sepfember und aus Alge· rien für den 26. Seplember getroffen. Alle Franzoſen, die ſich noch in Rußland befinden, ſind deshalb entweder nach der finniſchen Grenze oder nach Odeſſa zu befördern. Wenn ein einziger franzöſiſcher Soldat nach dem 30. Sepfember gegen ſeinen Willen in Rußland zurückbe⸗ halten werden ſollte, ſo wird die franzöſiſche Negierung Veranlaſſung nehmen, der franzöſiſchen Flotte Be⸗ fehle zu geben, in Südrußland dieſenigen Schritte zu unternehmen, die ſie für erforderlich erachlet. Der ruſſiſch⸗polniſche Krieg. Jortgeſetzter Rückzug. Königsberg i. Pr., 3. Sept.(W..) Lagebericht. Die Lage im Suwalkigebiet und an der polniſchen Nordfront iſt unver⸗ ändert. Die Armee Budjennys befindet ſich im weiteren Rückzuge. Oeſtlich von Lemberg an der Gnilaja⸗Lipa und am Dnjeſtr finden örtliche Kampfhandlungen ſtatt. Der Vormarſch der Litauer. Kowno, 3. Septbr. Lit. Telegr.⸗Agentur. Litauiſcher Heeresbericht: Nach den Erfolgen im Kampfe mit den Polen begannen die litauiſchen Abteilungen den Vormarſch zur Wiederherſtellung der früheren Lage. e Auf der ganzen Linie von Grodno bis Suwalki gelang es, die Polen 25 bis 30 Werſt zurückzudrängen, wobei ging. Brangel vor Odeſſa. London, 3. Sept.(W..) Havas. Dem„Daily Telegraph“ lecker ſcher Europas, ganz im Stile des erſten Napo⸗ on. Es fordert Rußland durch ein Ultimatum her⸗ halten, das die Beſetzung der Halbinſel Taman nördlich des Doncz bekanntgibt. In der Gegend von Jekaterinodar haben o n e 1ſpalt. Kolonetzeile.50 Mk., ausw..— Mk., Stellengef. u. Fam.⸗Anz. 200% Nachl., Annahmeſchluß: Für d. Mittagbl. vorm. 8½, f. d. Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Ausgaben wird keine Verantw. übernommen. Höhere Gewalt, Streiks u. 2 Betriebsſtörungen, Materialmangel uſw. berechtigen zu keinen Erf atzanſprüchen f. ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben od. f. verſpätete Aufnahme v. Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohns Gewähe. die Truppen des Generals Wrangel den Roten die Verbin⸗ dungslinie geſtört. Sie ſind dabei, die Beſetzung von Odeſſa vorzubereiten. Anterbrechung der Verhandlungen in Minſk. Varſchau, 3. Sept.(W..) Polniſches Preſſebüro. Die polniſchen Bevollmächtigten in Minſt haben heute Freitag Minſkverlaſſen. Vor ihrer Abreiſe wurde ein Protokoll der abgehaltenen Sitzungen unterzeichnet und offiziell feſt⸗ geſtellt, daß die Verhandlungen nur vorübergehend wegen ihrer Verlegung unterbrochen werden. der Polenaufruhr in Oberſchleſien. Die Anſicherheit dauert fort. Kaklowitz, 4. Septbr. In der Stadt Kattowitz ſetzen die Franzoſen die Hausſuchungen nach Waffen mit Gründlichkeit fort. Die verſchärfte Kontrolle auf dem Bahnhofe dauert kf. Im Landkreiſe Kattowitz herrſcht nach wie vor Unſicherheit. Beſonders unſicher ſind die Verhältniſſe in Bogoſchütz, Eiche⸗ nau, Rotſchin und Tſchopinitz. Wie aus Marzeikowitz gemel⸗ det wird, wurde der dort tätige Lehrer Schrabeck jetzt in der Nähe von Przelaika in der Brinitze als Leiche aufgefunden. — Auch im Kreiſe Pleß iſt die Lage nach wie vor unſicher. Eine Kommiſſion zur Durchführung der Waffengabgabe arbeitet verhältnismäßig mit Erfolg; jedoch ſcheint es, als ob die gegenwärtige Beſatzung von Pleß hierzu unzulänglich iſt. irſchberg i. Schl., 3. Sept.(W..) In einer Prote ſt⸗ verſammlung gegen die Vergewaltigung Oberſchleſiens durch die Polen und Franzoſen erklärten geſtern abend die Vertreter aller politiſchen Parteien von den Deutſchnationalen bis zu den Mehrheitsſozialiſten ihr Einverſtändnis mit einer einſtimmig angenommenen Entſchließung, die ſich für die Erhaltung Oberſchleſiens bei Deutſchland ausſpricht u. ſich gegen die Vergewaltigung der Deutſchen in Oberſchleſien rich⸗ tet. Die Verſammlung verlief würdig und vollkommen ruhig. Beuthen, 3. Sept.(W..) Korfa nty erläßt neuerlich einen Aufruf an die Bevölkerung Oberſchleſiens, worin er die in den letzten Tagen vorgekommenen verdammenswerten Verbrechen als Untaten gewöhnlicher Banditen hinſtellt. Er fordert die geſamte ordnungsliebende Bevölkerung zum Kampfe gegen das Banditentum und zur Ablie⸗ ferung der noch zurückgehaltenen Waffen auf. Wer befürchte, ſich ſtrafbar gemacht zu haben, möge ſie heimlich den örtlichen Plebiſzitkommiſſionen überreichen, die die Waffen dann ohne Namensnennung an die interalliierten Behörden weitergeben. Die„Grenzzeitung“, das Organ Korfantys, bringt heute einen Artikel„Mehr Ruhe und Beſonnenheit“, worin unter Hinweis darauf, daß die Polenführer ihr Möglichſtes getan haben, um jeden Terror und Druck auszuſchalten, behauptet wird, daß es ſcheine, als ob auf deutſcher Seite die gegebenen Verſprechen nicht gehalten würden. Die Polenführer würden in gewohn⸗ ter Weiſe verleumdet. Dem Denunziantentum werde von deutſcher Seite nicht entgegengetreten. Das alles widerſpreche den Vereinbarungen. Die Kleine Enlenle. Der Widerhall in Wien. Die Rede des tſchechiſchen Miniſters des Aeußern Beneſch über die Kleine Entente findet in Wien größte Beachtung. Sie wird als Abſage an die Große Entente aufge⸗ faßt, namentlich wegen der ſcharfen Ablehnung der von England und Frankreich befürworteten Donaukonföderation und der feindſeligen Sprache gegen das von den Großmächten neuerdings wohlwollend behandelte Ungarn ſowie wegen des Eingeſtändniſſes, daß trotz allem die Wiederer ſtarkung des deutſchen Volkes unvermeidlich ſei, eines Eingeſtändniſſes, das obendrein ohne Aengſtlichkeit oder Be⸗ dauern gemacht worden iſt, endlich auch wegen der leiden⸗ ſchaftsloſen Stellungnahme zu dem ruſſiſchen Problem. Die öffentliche Meinung in Wien gewinnt daraus den Ein⸗ druck, daß die Staaten der Kleinen Entente durch dieſe ver⸗ ſuchen wollen, ſich der Vormundſchaft der Großen Entente zu entziehen und ihre eigne Politik zu machen, die ſie inſtand⸗ ſetzen ſoll, ihre eigenen Ziele anzuſtreben, ſtatt lediglich ohn⸗ mächtige Werkzeuge der Großen Entente zu ſein. Bekümmert ſtellt man dabei feſt, daß Deutſchöſterreich in der Rede von Beneſch nur nebenſächlich behandelt wird. Die neuerliche Ablehnung der Donaukonföderation und die ſcharfe Stellung⸗ nahme gegen das als habsburgiſch verdächtigte Ungarn haben daher ſelbſt im Schoße der Chriſtlichſozialen den Willen des Anſchluſſes an Deutſchland wieder beſtärkt. Ein franzöſiſch⸗ ungariſcher Wirkſchaftsvertrag. Die Nachrichten, die in der letzten Zeit wiederholt aufge⸗ taucht und wiederholt widerſprochen worden waren, daß näm⸗ lich Frankreich ſich die wirtſchaftliche Ausbeute Ungarns ge⸗ ſichert habe und gleichzeitig eine politiſche Annäherung zwi⸗ ſchen Rumänien und Ungarn betreibe, werden durch den „Temps“ vollinhaltlich beſtätigt. Unter Billigung der ungari⸗ ſchen Regierung iſt danach zwiſchen franzöſiſchen und ungari⸗ ſchen Intereſſenten ein Vertrag abgeſchloſſen worden, der die Kontrolle der ungariſchen Staatsbahn, der größten Fabriken des Landes, der Kreditbank, der ungariſchen Flußläufe und des Hafens von Budapeſt in franzöſiſche Hände legt. Die franzöſiſche Regierung ſoll allerdings an dem Vertrag nicht beteiligt ſein, während der„Matin“ behauptet, daß der Ver⸗ trag für Ungarn die Unterſchrift von Hamos und für Frank⸗ reich die von Paleologue trage. Die Rolle der franzöſiſchen Regierung bei der Angelegenheit habe ſich darauf beſchränkt, n einer kurzen Erklärung die Grundſätze feſtzulegen, welche Frankreich bei der Anwendung des Trianonvertrages beob⸗ achten wolle. Der„Temps“ meint, daß dieſe Erklärung übri⸗ gens den Nachbarſtaaten zur Kenntnis gebracht worden ſei und unbedenklich veröffentlicht werden könnte. Gegenleiſtungen der franzöſiſchen Intereſſenten verlautet nichts. Es ſteht jedenfalls feſt, daß es ſich hier um eine hoch⸗ politiſche Angelegenheit handelt, und daß die fran⸗ zöſiſche Politik ſich auf dem Balkan anſcheinend ein Gegen⸗ Ueber die gewicht gegen die Kleine Entente ſchaffen will, die ffenbar nicht unter franzöſiſchem Schutz entſtanden iſt. eee e —— ̃——————8 —————— —— ————.———— 2. Seite. Nr. 396. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Miſtag⸗Ausgabe.) Samstag, den 4. September 1920. Ne B dlungen Die Verhandlungen in Genf. n Von Geheimrat Dr. Roſe. Man⸗muß ſich die dargelegten Beſtimmungen des Friedensver⸗ trageszadie wirtſchaftliche Lage Frankreichs und die Gefühle ſeiner Bewahner vor Augen halten, wenn man die Frage erörtern will, welchen Inhalt die Berhandlungen in Genf haben und welche Ziele insbeſondere die fränzöſiſchen Vertreter verfolgen werden. Den fran⸗ zöſiſchen Beſtrebungen om nächſten ſtehen zweifellos die Belgiec, deren nationale Leidenſchaften gegen Deutſchland um ſo mehr zu wachſen ſcheinen, je mehr ſie ſich gezwungen ſehen, den flämiſchen Landesteilen Zugeſtändniſſe zu machen. Italiens und Englands In⸗ tereſſe iſt demgegenüber vielmehr darauf gerichtet, die aus der Ver⸗ gangenheit ſtammenden Geſchäfte baldmöglichſt zu liquidieren, um für neue Aufgaben neue Verbindungen anknüpfen zu können. Auch ſie bindet aber der Vertrag und Rückſichtnahme auf ihre bisherigen Verbündeten. So wird Deutſchland allein auf ſich ſelbſt geſtellt ſein. Es ſteht einem Gläubiger gegenüber, wie er rückſichtsloſer kaum ge⸗ dacht werden kann. Gleichwohl wird es ihm aber gelingen, die Ket⸗ ten der Schuldenechtſchaftallmählich zu zermürben, ſofern es hierbei nur in ſich ſelbſt geſchloſſen iſt. Denn ebenſo wie es nach allgemeinem menſchlichen Rechte nicht zuläſſig iſt, daß ein Schuldner nebſt ſeinen Kindern für ein ganzes Menſchenalter hin⸗ durch in die Gewalt ſeiner Gläubiger gegeben wird, vielmehr ihm nach Abſchluß des Konkurſes die Möglichkeit zum Wiederaufbau einer Exiſtenz gewährt werden muß, ſo kann auch Deutſchland nicht auf Jahrzehnte in die Sklaverei geführt werden, wenn es ſich nur ſelbſt nicht aufgibt. Zu dieſem Zwecke muß zunächſt deutſcherſeits alles vermieden werden, was Anerkennung der im Verſailler Vertrage ausgeſprochenen rpflichtung ausſieht. Daß dieſer Vertrag das Zerrbild eines Friedens iſt, von dem ein Wiederaufbau Europas nie⸗ mals erwartet werden kann, bricht ſich nicht nur in den neutralen, ſonndern auch in den Feindbundſtaaten mit Ausnahme von Frank⸗ reich, immer mehr Bahn. Vorausſetzung für die Annullierung der undurchführbaren Bedingungen iſt aber für Deutſchland, daß es ſelbſt die Undurchführbarkeit immer wieder hervorhebt und ſich nicht zu Zuſagen drängen läßt. Ergibt ſich die Undurchführbarkeit, ſo handelt es ſich um eine unabänderliche Tatſache und nicht um eine Reyviſign des Fr.edens, bei der die Zuſtimmung der Parlamente ein⸗ zuholen wäre Es können allerdings nach dem Vertrage vom Wiedergut⸗ machungsausſchuß Zwangsmaßregeln über Deutſchland ver⸗ hängt werden; aber dieſe werden ſchwerlich eine andere Wirkung haben, als die deutſche Leiſtungsfähigkeit noch weiter herabzuſetzen. Das gilt insbeſondere von einer Blockade, nicht minder aber auch von einer Beſetzung des Ruhrgebietes. Es mag ſein, daß Deutſchland dann keine Kohlen von dort mehr erhält, aber die Mög⸗ lichkeit, auss Deutſchland noch nennenswerte Beträge oder Lieferungen herauszuholen, iſt dann auch vorbei. Wie ſoll Deutſchlands Induftrie Maſchinen oder Möbel oder Hausgerät für Frankreichs Wiederaufbau herſtellen, wenn ihr die Kohlen entzogen werden. Oder glaubt man etwa, die Induſtrie inſoweit aufrecht erhalten zu können, wenn man ihr die für dieſe Lieferungen benötigten Kohlenmengen, aber auch nur dieſe zuführt? Die Indüſtrie wird ſtets zunächſt den eigenen notwendigen Bedarf der in ihr und für ſie tätigen Perſonen, d. h. den Inlandsbedarf herſtellen und ſich dann erſt zu Zwangsleiſtungen für Dritte bereit finden. Bei der Kohlenförderung handelt es ſich außerdem noch um ein engbegrenztes Gebiet. Wie aber will Frankreich ſeine gewaltigen Holzanforderungen zur Durchführung bringen? Ein Zwang, der bis in die Wälder getragen werden müßte, iſt doch völlig nu cheſen. Allerdings wird Deutſchland bei einer Beſetzung des Ruhrkoöhlen⸗ gebiets nicht nur ganz außerordentlich ſchweren wirtſchaftlichen Lei⸗ den, ſondern wahrſcheinlich auch ſchweren innerpolitiſchen Erſchütte⸗ rungen ausgeſetzt ſein, die vielleicht ſogar zu einer Auflöſung des Reiches führen können. Aber wenn in Deutſchland der Bolſche⸗ wismus die Herrſchaft an ſich reißt, wird er ſchwerlich vor dem Ruhr⸗ ebiet halt machen. Wie ſchwer es iſt, ſelbſt mit ſtarker militäriſcher Beſegung⸗ große Induſtriereviere in Schach zu halten, haben die Franzoſen im Saargebiet und in Oberſchleſien erfahren, und ob die öffentliche Meinung der Welt, die doch an der Pazifizierung Europas ein allgemeines Intereſſe hat, auf die Dauer den franzöſiſchen Mili⸗ tärbefehlshabern freie Hand laſſen würde, erſcheint zum mindeſten doch recht zweifelhaft. Ob'ferner eine Auflöſung des Reiches wirklich das Ende Deutſch⸗ lands bedeuten würde, wie vielfach behauptet wird, muß doch be⸗ zweifelt werden. Der nation ale Gedanke, der ſeit dem vori⸗ gen Jährhundert in allen Völkern ſich mehr und mehr durchſetzt und ihre Geſchicke beeinflußt, wird durch eine neue Teilung des Reiches ſchwerlich zurückgedrängt, vermutlich aber gewaltig gefördert werden; hat ſich doch ſogar eine Partei, die ſtets jede ſeparatiſtiſche Beſtrebung unterſtützt oder doch beſchützt hat, wie das Zentrum, durch die Not der Zeit veranlaßt geſehen, eine Vereinheitlichung auf Ge⸗ bieten zu⸗betreibhen, deren Ueberlaſſung an das Reich früher ae undenkbar geweſen wäre. Sehen wir doch ſelbſt in dem wirtſchaftli aufs äußerſte zerrütteten Oeſterreich immer gewaltiger den Wunſch nach einem baidigen Anſchluß an Deutſchland wach werden, obwohl die Zuſtände bei uns zur Zeit keineswegs beſonders anziehend ſind. Für die Entente und vor allem für Frankr eich iſt überdies eine Auflöſung Deutſchlands keineswegs von Vorteil. Der Traum, den Oſten Europas durch Polen in Ruhe halten zu können, dürfte endgültig verflogen ſein. Fünf bis ſech⸗ deutſche Mittelſtaaten merden militäriſch ſehr viel ſchwioriger zu beaufſichtigen ſein, als ein einheitliches Reich, bei dem die Fäden der Verwaltung alle an einer Stelle zuſammenlaufen. Die Furcht vor geheimen Bündniſſen würde nicht aufhören. Vor allem aber wäre von der Zahlung einer Kriegsentſchädigung in bar oder in Lieferungen nicht mehr die Rede. Denn im Weſten und Süden müßte Frankreich mit ſolchen Forderungen zurückhalten, um ſich ſeines Einfluſſes nicht zu berauben, und in der Mitte und im Oſten würden ihm die Macht⸗ mittel fehlen, ſeine Diktate durchzuſetzen. So iſt Deutſchlands Lage nicht anders als die eines jeden Schuldners. Hartherzige Gläubiger können ihn wohl in den Schuldturm werfen und ſeeliſch und körperlich peinigen, aber ſie berauben ſich ſelbſt damit der Ausſicht, daß er ſeine Schuld durch Arbeit abträgt. Wünſchen ſie, daß ihre Forderungen bezahlt wer⸗ den, ſo werden ſie ihn nicht drangſalieren dürfen, ſondern ihm viel⸗ mehr mit allen Kräften— nötigenfalls mit neuen Geldopfern— behilflich ſein müſſen, ſich eine neue Exiſtenz zu ſchaf⸗ fen. Dies iſt eine ſo alltägliche Weisheit, daß man nicht verſtehen könnte, wenn ſie den Staatsmännern der Entente nicht bekannt ſein und von ihnen nicht beachtet werden ſollte. Sie verſuchen es zwar zurzeit noch mit Drohungen, werden ſich aber ihrer ſchwachen Poſi⸗ tion— trotz aller verbrieften Rechte— bewußt ſein. Zu wünſchen iſt, daß dieſe Geſichtspunkte ſich auch in Deutſch⸗ zund mehr und mehr Geltung verſchaffen. Wer werden danach ndlich aufhören, uns vor Drohungen zu fürchten, die letzten Endes keine ſind, und werden unſere Intereſſen ſo vertreten, wie es für uns und ſchließlich auch für unſere Gegner am nützlichſten iſt. Damit ſoll keineswegs geſagt ſein, daß wir uns der Schadens⸗ erſatzpflicht entziehen ſollen. Sie ſoll nur zurückgebracht werden auf das Maß, zu dem wir uns im Waffenſtillſtandsabkommen ver⸗ pflichtet haben. Die Zahlung der Kriegs⸗ und Hinterbliebenen⸗ renten, deren Kapitalwert angeblich ſchon allein auf 100 Milliarden Goldmark zu ſchätzen iſt, iſt von uns damals nicht gefordert und auch nichk anerkannt worden. Lediglich die Wiederherſtel⸗ lung der zerſtörten Gebiete haben wir anerkannt, und auch hier müſſen wir unͤbedingt darauf beſtehen, daß ſich die Höhe unſerer Erſatzleiſtung in den Grenzen der tatſächlichen Scha⸗ vens hält, Die Welt iſt in den letzten Jahren von Frankreich über die Höhe des wieder gutzumachenden Schadens planmäßig ge⸗ täuſcht Worden. Für das geſamte beſetzle franzöſiſche Gebiet iſt der geſamte Vorkriegswert einſchſießlich der Aecker, Kohlenfelder uſw. und des beweglichen Sach⸗ und Kapitalvermögens ſeiner Bewohner nach grünidlichſter Prüfung auf etwa 35 bis 40 Milliarden Mark geſchätzt worden. Von dieſen Gebieten ſind zahlreiche Gegenden, ins⸗ beſondere weite Ackerflächen, von der Kriegszerſtörung gar nicht be⸗ Etroſlen Worben, auch ſind die Depots in den Banken nicht angetaſtet bezw. zurückgegeben worden. Gleichwohl wird von franzöſiſchen Staatsmännern ein Schadenserſatz gefordert, der den obigen Ge⸗ ſamtwert um ein Vielfaches überſteigt. (Schluß folgt.) London, 3. Septbr. Reuter erfährt von zuſtändiger Seite: Der 24. September iſt als vorläufiges Datum für die Zuſammenkunft der Wiedergutmachungskommiſſion in Genf feſtgeſetzt worden. Die deutſche Regierung hat ihre Bereit⸗ willigkeit kundgegeben, Vertreter zu entſenden. Es iſt aber möglich, daß infolge des Zuſammenfalles mit der Brüſſeler Finanztonferenz Schwierigkeiten entſtehen, In dieſem Falle würde ein Aufſchub notwendig ſein. Die Folgen von Spa. Berlin, 4. Septbr.(Priv.⸗Tel.) Nach einem Bericht des preußiſchen Gewerbeamtes in Eſſen beginnt das Abkommen von Spa über die Kohlenlieferungen bereits ernſte Fol⸗ gen hinſichtlich der Einſchränkung von Betrieben nach ſich zu ziehen. Paris, 2. Sept.(WB.) Im Senat teilte der Arbeitsmini⸗ ſter mit, daß die deutſchen Kohlenlieferungen in der Zeit vom 1. Auguſt bis zum 28. Auguſt 1 587 004 Tonnen betragen hät⸗ ten, während das Frankreich von der Wiedergutmachungskom⸗ miſſion unter Zugrundelegung des Abkommens von Spa zu⸗ gebilligte Kontingent 1 550 000 Tonnen monatlich betrage. Innere Kriſe. Berlin, 4. September.(Von unſerem Berliner Büro.) Der„Vorwärts“ und die„Freiheit“ veröffentlichen einen Aufruf an die deutſche Arbeiterſchaft im Namen des Deut⸗ ſchen Gewerkſchaftsbundes, der S. P.., der U. S. P. D. und des Deutſchen Eiſenbahnerverbandes, ſowie des Deutſchen Trans⸗ portarbeiterverbandes, worin geſagt wird, daß im Wider⸗ ſpruch zu den bekannten Vereinbarungen der Reichsverkehrs⸗ miniſter eine Verfügung erlaſſen habe, durch die die Mitarbeit der deutſchen Arbeiterſchaft ausgeſchaltet werden ſolle. Gegen dieſe Verfügung ſei ſofort Einſpruch erhoben worden. Die Zu⸗ rücknahme der Verfügung wurde verlangt. Der Reichsver⸗ kehrsminiſter lehnte es jedoch ab, uns zu empfangen. Wir wiſſen nicht, welche Beſchlüſſe der parlamentariſche Beirat faſſen wird. Führt jedoch die Anordnung des Reichsverkehrs⸗ miniſters zu Maßregelungen, ſo können die Eiſenbahner ſicher ſein, daß die organiſierte Arbeiterſchaft geſchloſſen hinter ihnen ſteht. Wie einer Berliner Korreſpondenz von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, iſt die Lage außerordentlich ernſt. Es iſt kaum anzunehmen, daß die Regierung, nach⸗ dem Reichsverkehrsminiſter Gröner ſeinen Standpunkt in den veröffentlichten Anweiſungen an die Eiſenbahndirektionen un⸗ zweideutig feſtgelegt hat, in weiteren Verhandlungen mit der Eiſenbahnerkommiſſion zum Nachgeben bereit iſt. Die Kriſe dürfte in kürzeſter Zeit dadurch verſchärft werden, daß einzelne Eiſenbahndirektionen und nachgeordnete Stellen gegen die Betriebsräte einſchreiten. Von der Berliner Eiſen⸗ bahndirektion iſt einzelnen Betriebsräten, die offen erklärten, daß ſie ſich an die Verordnungen des Reichsverkehrsminiſters nicht halten, mit der Entlaſſung gedroht worden. Die Reichslonferenz der Unabhängigen. Berlin, Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Reichs⸗ konferenz der Unabhängigen ging geſtern mit den Schlußreden der Referenten zu Ende. Nach dem Abg. Stoecker, der den An⸗ ſchluß an Moskau nochmals mit allen möglichen Gründen ver⸗ teidigte, nahm Abg. Dittmann das Wort, der erklärte, die Homogenität in der Parteileitung müſſe wenigſtens ſoweit gehen, daß ſie im entſcheidenden Moment aktionfähig ſei. Wir ſtehen vor einer ſchweren Kriſis, die wir aber auch, wie manche andere, überwinden werden. Die Genoſſen, die das Programm der kommuniſtiſchen Partei anerkennen, mögen zu den Kom⸗ muniſten gehen, die aber zu unſerem Programm ſtehen, wer⸗ den auch weiter der Partei die Treue halten. Dann kam Däumig an die Reihe, der ausführlich ſich gegen alle Vorwürfe, die im Laufe der Diskuſſion gegen ihn erhoben wurden, verteidigte. Er führte u. a. aus: Aus dem Laufe der Verhandlungen iſt es klar und deutlich hervorgegangen, innerhalb unſerer Partei zwei unvereinbare Tendenzen wirkſam ſind. Die Dinge drängen jetzt zu einer klaren Für mich iſt es klar, daß ich keiner Partei angehören könnte, welche den Anſchluß an die 3. Internationale ablehnt. Solidarität mit Rußland fordert auch Solidarität mit der 3. Internattonale. Ohne Anſchluß an die 3. Internationale bleibt dieſe Solidarität eine leere Phraſe. Wenn der Anſchluß nicht beſchloſſen werden ſollte, ſo habe ich in dieſer Partei keinen Platz mehr. Den Schlu der Konferenz bildete das Schlußreferat Eriſpiens, deſſen Ausführungen in folgendem Satze gipfelten: Wir läſſen unſer Urteil nur von unſerer Einſicht beſtimmen. Um die Seele der Arbeiterſchaft müſſen wir jetzt ringen. kämpfen nach dem Grundſatz: nicht der Diktakor, nicht der Mili⸗ tariſt ſoll die Arbeiterſchaft befreien. Die Befreiung der Ar⸗ beiterſchaft kann nur die Arbeiterſchaft ſelbſt bewirken. Den Aus⸗ führungen Criſpiens folgte ſtarker Beifall. Nach einer Flut perſonte er Bemerkungen wurde die Reichs⸗ kouferenz von Frau Zietz geſchloſſen, die an alle Teil⸗ 1991055 apellierte, hinauszugehen und weiteſte Aufklärung zu ver⸗ reiten. der Generalſtreik in Würſtemberg. Siuttgark, 4. Sept. Die Betriebsräteverſammlung, die heute abend 7 Uhr ſtattfand, nahm die Vereinbarungen, die zwiſchen den Vertretern der Arbeitgeber und Arbeitnehmer getroffen worden ſind, zur Kenntnis und beſchloß, daß morgen in einer Verſammlung der Betriebsräte, zu welcher nur Betriebsratsmitglieder Zutritt haben ſollen und außerdem die Vertreter der ſozigliſtiſchen Parteien, eine geheime Abſtimmung darüber ſtattfinden ſoll, ob die Vereinbarungen angenommen oder abgelehnt werden ſollen. In der heutigen Verſammlung war kaum ein Widerſpruch gegen die Vereinbarungen zu bemerken geweſen und darf daher angenommen werden, daß die morgen ſtattfindende Betriebsräteverſammlung den Vereinbarungen ohne weiteres zuſtimmen wird. Eintägige Arbeitsruhe. ch München, 4. Sept.(Priv.⸗Tel.) Die Vollverſammlung der Betriebsräte Augsburgs hat den Beſchluß gefaßt, am heutigen 89 7 eine eintägige Arbeitsruhe in ſämt⸗ lichen Betrieben Augsburgs eintreten zu laſſen, um die Beerdigung der Opfer der Kundgebung am Mittwoch durch volle Teil⸗ nahme zu einer machtvollen Trauerfeier zu geſtalten. Der Go⸗ werkſchaftsverein und die beiden ſozialiſtiſchen Parteien traten dieſem Beſchluß bei. Das Augsburger Bezirkskartell der chriſtlichen Gewerkſchaften erklärte ſich in einem Aufruf gegen den Streik. Das Augsburger Organ der Unabhängigen fordert die Arbeiter auf, die Entwaffnung der Mitglieder der Einwohnerwehr auf eigene Fauſt vorzunehmen. Ein abſchließendes Urteil über die an⸗ geblich aus den Fenſtern einiger Häuſer abgegebenen Schüſſe iſt noch nicht möglich. Gegenwärtig iſt die Polizeibehörde noch mit der Vernehmung von Zeugen in dieſer Angelegenheit beſchäftigt. Die am Mittwoch durch die Kundgebung unterbrochene Sitzung von Vertretern der Arbeitgeber und Arbeitnehmer und der Behör⸗ den wird nun zu Ende geführt. Der Vertreter der Gewerkſchaften daß Ich werde ſtellte dabei folgende Antäge: Die Arbeiterentlaſſungen ſollen ſoweit als möglich eingeſtellt werden, es ſoll keine Be⸗ triebseinſchränkung mehr vorgenommen werden, Schaffung von Winterarbeit, beträchtliche Erhoͤhung der Erwerbsloſenunterſtützung, Aufhebung der Anrechnung der Erwerbsloſenunterſtützung auf den Familienverdienſt, Preisabbau vom Urprodukt an, weitgehende Er⸗ leichterung der Steuerabzüge. Das Ergebnis der eingehenden Be⸗ ſprechung ſcheint lediglich in der Zuſage einer Erhöhung der Er⸗ werbsloſenunterſtützung zu beſtehen. Von den Arbeitgebern waren nur Vertreter der Metallgruppe anweſend. Die Anträge ſollen der Regierung zur Kenntnis übergeben werden. Von induſtrieller Seite wird erklärt, daß der heutige Streiktag nicht bezahlt wird, die Fabriken bleiben offen, die Straßenbahn verkehrt wie ſonſt, die Koſten der Beerdigung der Opfer trägt die Stadt. Die Zeitung der Unabhängigen wurde wegen der Aufforderung zur Entwaffnung der Einwohnerwehr verboten. Deulſches Zeich. Parteipolitił und Schule. In Berlin beſteht die Abſicht, das geſamte Schulweſen dem Unabhängigen, Nichtfachmann Dr. Löwenſtein zu unter⸗ ſtellen. Die Poſitiv⸗kirchliche Vereinigung von Berlin befaßte ſich mit dieſer Angelegenheit. Einſtimmig wurde folgende Entſchließung beſchloſſen: Die am 1. September 1920 verſammelten Vertreter und Ver⸗ treterinnen der poſitiven Parochialvereine Berlins erheben gegen die Wahl des Dr. Löwenſtein zum alleinigen Stadtſchulrat von Groß⸗ Berlin den allerſchärfſten Widerſpruch. Die Leitung der überaus großen Zahl aller Schulanſtalten in Groß⸗Berlin überſteigt die Kraft eines einzelnen Mannes. Darum fordern wir die Wahl mindeſtens zweier Stadtſchulräte. Beide Stellen müſſen mit be⸗ ſonders tüchtigen Fachmännern beſetzt werden. Dr. Löwenſtein iſt überhaupt kein Fachmann, und ſeine Wahl muß darum abge⸗ lehnt werden. Die Erziehung der Jugend muß freibleiben von der Politik. Darum darf Dr. Löwenſtein als ausgeſprochener Politiker nicht gewählt werden. Sämtliche Groß⸗Berliner Schulen ſind zurzeit chriſtliche Religionsſchulen und werden es größtenteils auch künftig ſein. Dr. Löwenſtein ſteht mit ſeiner Weltanſchauung dieſen Schulen fremd gegenüber. Eingeſtelltes Straſverfahren gegen Führer des Kappunternehmens. ſe] Verlin, 4. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Es muß ſehr be⸗ fremden, daß vom Reichsgericht jetzt das Strafvorfahren gegen den Unterſtaatsſekretär v. A ltenhauſen, gegen Rechtsanwalt Bredereck, Kapitänleutnant Leng und Pfarrer Traub wegen Beteiligung am Kapp⸗Putſch eingeſtellt worden iſt. Nur der Antrag des Herrn von Jagow um Einſtellung des Verfahrens gegen ihn auf Grund der Am⸗ neſtie iſt abgelehnt worden. Es iſt nicht einzuſehen, wieſo Herr Bre⸗ dereck, Pfarrer Traub und Leng, die noch alle führende Stellungen beim Kappunternehmen begleitet haben, nicht als Führer des Hochverratsunter⸗ nehmens anzuſehen ſind. Dieſe ſind aber bekanntlich ausdrücklich von der Amneſtie ausgeſchloſſen worden und es muß die bedenklichſten politiſchen Wirkungen auslöſen, wenn nun in dieſer Frage entgegen dem Geiſt des Amneſtiegeſetzes verfahren wird. die Bewegung in Irland. Amſterdam, 3. Septbr.(WB.) Nach einer Londoner Meldung haben die Sinnfeiner, wie nachträglich bekannt wird, am vergangenen Samstag im Hauptquartier des mili⸗ täriſchen Luftſchiffahrtsdienſtes in Baldonall bei Dublin einen Geldſchrank erbrochen und eine Anzahl militäriſch wichtiger Schriftſtücke, darunter die Operationsbefehle, die ſich auf die Zuſammenarbeit zwiſchen Heer, Flotte, Luftſchiff⸗ fahrtsdienſt und iriſcher Polizei beziehen, ferner den Heeres⸗ code und den Chiffreſchlüſſel, die gegenwärtig in Gebrauch ſind, geraubt. Ferner wurde Munition und eine Anzahl Feldſtecher und Revolver geſtohlen. Letzte Meldungen. Eine verhängnisvolle Ausſtandsbewegung in England. Berlin, 4. September.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus London wird gemeldet: Für den Fall des Ausbruchs des Bergarbeiterſtreiks rechnet man mit kataſtropha⸗ len Arbeitseinſtellungen auch in anderen Induſtrie⸗ zweigen Englands. In der erſten Woche des Streiks ſollen 120 000 Bergarbeiter die Arbeit niederlegen, gleichzeitig mit 50 000 Arbeitern in der chemiſchen Induſtrie und 300 000 in den Baumwollbezirken. In der zweiten Woche würden ſich dem Streik anſchließen 300 000 Arbeiter aus dem Schiffbau. Nach 3 Wochen 45 000 Metallarbeiter, 24000 Gießer, 80 000 Mecha⸗ niker, 40 000 Monteure. Nach 6 Wochen würden von dem Streit ergriffen 26 000 in den Schuhfabriken beſchäftigte Ar⸗ beiter, 35000 Seeleute und 100 000 Hafenarbeiter. Später würden auch die Eiſenbahnen, die Stahlwerke und eine An⸗ zahl weiterer Betriebe von der Wirkung des Streiks betroffen werden. Die Bemühungen, den Ausſtand zu vermeiden, wer⸗ den fortgeſetzt, doch ſollen die Bergarbeiter feſt entſchloſſen ſein, nicht nachzugeben. Millerands Juſammenkunft mit Giolitti. Paris, 3. Sept.(WB.) Eine Radiomeldung aus Rom be⸗ ſagt: Nach einer amtlichen Mitteilung iſt die uſammenkunft zwiſchen Giolitti und Millerand in Aix⸗les⸗Bains auf den 12. September ſeſtgeſetzt worden. Beginn der Donau⸗Konferenz. Paris, 3. Sept.(WB.) Nach dem„Excelſior“ tritt die in⸗ terntionale Donaukonferenz am 6. September in Paris zuſammen. Das Kataſtrophen-Programm muß aufgegeben werden. Mailand, 3. Sept.(WB.) Der„Meſſaggero“ erfährt aus Bologna, daß ein Komitee, beſtehend aus zahlreichen Depu⸗ tierten, darunter Turati, Treves und andere bekannte Ver⸗ treter der ſogen Konzentrationsfraktion der Sozialiſtiſchen Partei ein Manifeſt erlaſſen haben, in dem geſagt wird unter Hinweis darauf, daß die Bedürfniſſe der Nation mehr und mehr im Gegenſatz ſtehen zu den Grundſätzen und Methoden des Maximalismus, daß die Konzentrationsgruppe die Partei aus ihrem jetzigen Zuſtand herausführen wolle. In dem Manifeſt heißt es zum Schluß: Bei allem Feſthalten an der traditionellen Auffaſſung des Sozialismus ſind wir der An⸗ ſicht, daß das Kataſtrophenprogramm ſofort auf⸗ gegeben werden muß. Wir erklären uns bereit, zu inten⸗ ſivſter Mitarbeit im Parlament, Gemeinde und Wirtſchafts⸗ verbänden. Das Komitee hat als Ort des Kongreſſes Reggio Emilia beſtimmt und deſſen Abhaltung auf den 19. und 20. September feſtgeſetzt. * Breslau, 4. Sept.(WB.) Der Regierungspräſident er! höhte die auf die Ermittlung der an den Vorgängen vom 26. Auguſt gten ausgeſetzte Velohnung von 3000 auf 15 000 KI. 5 m. Bonn, 4. Septbr.(Priv.⸗Tel.) Die Stadtverordneten“ Verſammlung beſchloß zum 150. Geburtstage Beetho⸗ vens für annähernd 400 000 Mark Notgeld als Beetho⸗ vens Erinnerungsmünzen auszugeben. Es ſollen 200 000 10 Pfennig⸗ und je 500 000 25⸗ und 50 Pfennigſtücke mit dem Beethopenkopf und den Jahreszahlen 1770 und 1920 geprägt werden. RNollerdam, 3. Sept. vanien wird gemeldet, daß geſtern vormittag gegen (W..) Aus Wilkesbarre in Pennſil⸗ den Willen der Gewerkſchaftsleute ein großer Streik in den azit. ausgebrochen iſt. Ueber 100 000 Bergarbeiter ſind ausſtändig. Anthrazitwerken ———22— 121 — eine — Samstag, den 4. September 1920. Mannheimer General · Anzeiger.(Mittag · Nusgabe.) 3. Seite. Nr. 960. Aus Stadt und Land. Aus der Stadtratsſitung vom 2. Sepf. 1920. 5 Vor Eintritt in die Tagesordnung gedenkt der Oberbürgermeiſter t in Leipzig. Der Familie des Entſchlafenen iſt telegraphiſch 75 Namen an der Bahre des Toten ein Kranz niedergelegt en. ſalen en Mark, verzinslich bis zu 5 Prozent aufgenommen werden n. Not der Arbeitsloſen gewünſchten Beſchleunigung über die Feſt⸗ wird feſtgeſtellt. der ſübrung der Beſoldungsordnung noch weiter erhöhen, beſchließt r Stadtrat, von der Behandlung der Vorlage im Bürgerausſchuß ſeits uortern. gieiden, wird in Verhandlungen mit der O. E. G. und dem Staate ingetreten. blieb und dem Bürgerausſchuß zur Genehmigung vorgelegt. ft * chuß im Betrage eines Monatseinkommens gewährt. Walen S ſetzli 0 ür das gerichtliche zuläſſigen Gebühren erhoben werden. re Tätigkeit eine Vergütung von 25 Mark gewährt. die kannheimer Milchzentrale. „Markttage ſind Dienstag und Freitag. ſol zin Gaswerk Luzenberg und im ſtädtiſchen Elektrizitätswerk beff ubtzeine Anlage zur Gewinnung der noch in den Schlacken bercdlichen brennbaren Beſtandteile erſtellt werden. Dem Bür⸗ ausſchuß wird hierwegen Vorlage erſtattet. idaßenbahnjahreskarten Vergleich Uird die Zuſfemmung erteilt. ſtel Für die Beſetzung. von 3 freigewordenen Profeſſoren⸗ len an der Liſelotte⸗ und Leſſingſchule werden Vorſchläge das Unterrichtsminiſterium erſtattet. die Nachdem durch die badiſche Verordnung vom 20. Auguſt d. J. Lehdbchlbgrenze der Schulgeldſätze an den Höheren wiſt anſtalten erhöht worden iſt, Shulen um beantragt, die Schulgeldſätze an den hieſigen ſtädtiſchen dnaben bom neuen Schuljahre an wie folgt feſtzuſetzen: an den au nrealſchulen(Realgymnaſium, Oberrealſchule, Leſſingſchule) e vorgeſchlagenen renz, 180.— Mark. Daneben ſoll von den täglich über die Dorfbilder aus vergeſſenshagen. Gezeichnet von Karl Demmel. N1 Die Dorfkirche. Wlger weit vom Kiefernwald hat ſie ſich aufgebaut. ei 10 0 bechlein geſtellt. An Sonntagen und bei Begräbniſſen ſchwingt die 7 ſein Wohlgefallenn 3 Der Wegweiſer. 10 5 dem Fremden ſagt er:„Halt, Freund, ſchau mich an, hör, was lr ſ 1U., ſehſt d age: Mein rechter Arm zeigt dir den Weg nach Blumendorf, ſich ils en dem linken Weiſer nach, kommſt du nach Jermin; nicht weiter klei 1 Jender ew 85 der em Regen und Schnee ſchon ar ſeeen. nicht müde ſchon all die Jahre hindurch. Er ſagt dem der Pechen Ne ein anſtändiger Kerl. Traurig ſieht er manchmal den ſer dehenden nach: die Welt muß doch anderswo auch ſchön ſein. 0N ſaldeid iſt ja feſtgerammt. Und wer ſoll denn hier auch dann datit baleich aus erſter Jand zu erfahren. Freund Piepieh, At eine vortrefflich unterrichtete Zeitung. U meiner Anſicht nach dieſe bereden zuruhegeſetzten Beamten und Arbeitern und denjenigen, wenn ſie nicht, wie auch in vielen anderen großen Städten mit einer itde Zurühefetzung bevorſteht, ſowie den Beamten⸗ und Arhbeiter⸗ weitverbreiteten Gleichgültigkeit gegenüber religiöbſen und kirchlichen ür en wird zur Beſchaffung von Lebensmittel⸗ und Heisvorräten Fragen verbunden geweſen wäre, denn die wahre Toleranz kann en kommenden Winter auf Antrag ein unverzinslicher nur gegenüber abweichenden Anſchauungen zur Geltung kommen. an d il iſelotteſ ür]reiſende Perſonen handelt. Na Fakeren und aberen laſſen auf 105 e i habend und ſorgt für ihre Armen in der Regel ſelbſt ausreichend. 8Aenſchulklaſſen an der Eliſabeth⸗ und Liſelotteſchule, Klaſſe Immerhin iſt auch in der Armenpflege die Mitwirkung der Geiſt⸗ iſelo 20.— Mk., Klaſſe—1 144.— Mk., Fortbildungskurſe der lichen ſchon wegen des Zuſammenwirkens mit der kirchlichen Armen⸗ fer bgale 200 Mark, Seminarkurſe der Eliſabethſchule unver⸗ pflege von großem Wert geweſen. kommt, liegt er gleich linker Hand im ſtraße. über der Petroleumlaterne, die in der Dunkelheit den Eingang be⸗ Ein dick⸗ leuchtet, angeſchrieben. Im breiten Hausflur liegen große rote Flie⸗ e eder kleiner Turm mit einer verwetterten Dachkuppe hat ſich ſen. 7 der Müller mit jedem Winde zu wenden. nen Erinnerungen eines mannheimer Bürgermeiſters. XI. Die kirchlichen Verhälkniſſe. Manche Leſer dieſer Zeitung werden gewiß erſtaunt darüber e j 5 ein, daß in dieſen Erinnerungen, die ſich mit der Gemeindeverwal⸗ Bu denanges des Mameheimer ehrenbürgere Profeſſor Or. Wuh ſunz Mannheims beſchäftigen ſollen, auch die kirchlichen Verhältniſſe die Tei 5 in eine Berückſichtigung finden. Was hat die Stadtverwaltung mit der i0 Teilnahme der Stadt Manaheim zum Ausdruck gebracht und in Kirche zu tun? Sie 115 ſich doch den verſchiedenen Konfeſſionen ſee Beb ſniſſe e zu. Frſt und kann und darf ſich 15 8 5 ihre Bedürfniſſe nicht kümmern. Erſteres iſt richtig, letzteres aber Dem Bürgerausſchuß wird zur Sitzung vom 10. September noch 11 zum Lie polilf e Gemeinde 11 5 Ein unbe⸗ Vorlage unterbreitet, wonach zur Deckung der von den ſtädti⸗ achtet laſſen, welches das —85 Kollegien bereits bewilligten oder im Einzelfall noch zu be⸗ rührt, am wenigſten ein ſo wichtiges und einflußreiches Gebiet, wie illigenden Kredite für Wohnungs⸗ und andere Bauten, Grundſtücks⸗ es die Kirche iſt. erwerbungen, Erweiterungen und Erneuerungen der ſtädtiſchen Be⸗ gemeinſchaften freilſch hat die Gemeinde nicht aufzukommen; die 0 und Anſtalten, ſowie anderer außerordentlicher Bedürfniſſe zu] Sorge für dieſe muß ſie grundſätzlich ablehnen. Im übrigen aber eſtimmten Bedingungen Anleihen im Betrag bis zu 60 Mil⸗ kann ſie an der Entwicklung der kirchlichen Verhältniſſe nicht achtlos vorübergehen. Sie hat das in Mannheim auch nicht getan. In den ee— e 25„„ 2 5 ubiläumswerk, in den ſtädtiſchen Verwaltungsberichten werden die der Bürgerausſchußſitzung am 7. September zu erteilende Konfeſſionen ſtets gebührend berückſichtigt. Nur in—— letzten bisher fuldem— die aus der Preſſe bereits bekannte Anfrage der ſo⸗ erſchienenen Verwaltungsbericht für das Jahr 1913 iſt der Ab⸗ der Nat ratiſchen Rathausfraktion 1. hinſichtlich der zur Linderung ſchnitt IX:„Die Konfeſſionen“ zwar im Inhaltsverzeichnis aufge⸗ 1 1 führt, im Text aber heißt es:„fällt aus“. Die Gründe dieſes Aus⸗ 2 er Linienführung der Neckarkanaliſation, fallens ſind mir nicht bekannt. Wenn ich daher an dieſer Stelle auch ſichtlich Bekämpfung der Not der Kurzarbeiter der kirchlichen edenke, ſo geſchieht es nicht nur, weil ich ein lebhaftes Intereſſe für 5 Der Stadtverordnetenvorſtand hat mitgeteilt, daß er die Vor⸗ noch age betreffend den Tarif der Straßenbahn dem Bürger⸗ den Mitbürgern aller Konfeſſionen gern einen herzlichen Gruß nttsſchuß nicht zur Annahme empfehlen tönne. Da überdies die Be⸗ freundlichen Gedenkens überſende, ſondern auch weil ich die Pflege triebsaus i 5 und Förderung des kirchlichen Lebens für im Intereſſe der politiſchen sausgaben der Straßenbahn ſich durch Lohnerhöhungen und Gemeinde liegend erachte 1 ohl und Wehe der Gemeindeglieder be⸗ Für die ökonomiſchen Bedürfniſſe der Religions⸗ e nicht nur ſtets empfunden habe und empfinde und weil ich den mir auf dieſem Gebiete naheſtehen⸗ Als im Jahre 1898 ein Mannheimer Stadtverordneter mir 2 8 ſchrieb, ob ich nicht eventuell bereit ſein würde, einen in Mannheim 5 Abſtand zu nehmen, dagegen die nunmehrige wirtſchaft⸗ 11 beſeenden Vire anzunehmen, erwiderte i auf Lage der Straßenbahn einerſeits und die Maßnahmen anderer⸗ die freundliche Anregung, daß ich aus zwei Gründen nicht glaube, „die bei Belaſſung der gegenwärtigen Tarife oder beim Fehl⸗ für Mannheim geeignet zu ſein: erſtens weil ich meinen polftiſchen 81 agen weiterer Tariferhöhungen zur Vermeidung der für die Standpunkt etwa als rechtsnationalliberal bezeichnen müſſe, und adt unerträglichen Fehlbeträge ergriffen werden müßten, zu er⸗ zweitens, weil ich kirchlich der poſitiven Richtung anhänge. der be⸗ 0 Herr, der— heute lebt und der m di ines⸗ 5 f„Volkspartei war, äußerte wegen meiner politiſchen Stellung einige den, ue Stileegung der Bahnbetrtebe der d. C. 6. def Bedenken, erklärte aber zugleich, daß meine kirchliche Stellung kein Hindernis bilden könne, da in Mannheim ein Jeder nach ſeiner Ei 8 Facon ſelig werden könne. Dieſe gerühmte religiöſe Toleranz der zie, Satzung über den Ruhegehalt und die Hinter⸗ Mannheimer habe ich während meiner Wirkſamkeit in Mannheim halt enenbezüge, durch die die Bezüge der Ruhege⸗ durchaus beſtätigt gefunden; ich weiß keinen Fall, in dem meine von wirkunempfänger und der Hinterbliebenen mit Rück⸗ dem Standpunkt vieler Mitbürger abweichende kirchliche Stellung vom 1. April 1920 ab neu geregelt werden, wird erlaſſen mir irgend welche Schwierigkeiten bereitet hätte. Noch höher wäre oleranz freilich zu bewerten geweſen, Schon die Städteordnung verlangt von den Gemeinden eine bechen Ausführung der Verordnung zur Abänderung des Ge⸗ Berückſichtigung der Konfeſſionen. In der Schulkommiſſion und in we rdederichtsgeſetzes betr. Kaufmannsgerichts vom 12. Mai 1920 der Armenkommiſſion ſollen je ein Ortspfarrer jeder Konfeſſion Sitz Gewun die erforderlichen Aenderungen in dem Statut für das und Stimme haben. In Mannheim kommen dabei 5 verſchiedene erbegericht in Mannheim durchgeführt(Einführung des Konfeſſionen in Betracht: die Evangeliſchen, die Katholiken, die ahlverfahrens auch für Seckenheim, Herabſetzung des Iraeliten, die Altkatholiken und die Freireligiöſen. Dieſe 5 Kon⸗ und alterz). Die Entſchädigung der Beiſitzer des Gewerbegerichts feſſtonen waren in Mannheim tatſächlich in beiden Kommiſſionen erhögt aufmannsgericht wird W35 Arbeitgeber und Arbeitnehmer durch je einen Geiſtlichen vertreten, obgleich ſeitens des Miniſteriums gt. Fi Verfahren ſollen in Zukunft die ge⸗ wiederholt Bedenken dagegen erhoben wurden, daß der Prediger der Hußneitn„Geh„Den Wahlaus⸗ freireligiöſen Gemeinde als Ortspfarrer im Sinne des Geſetzes anzu⸗ für ibütliedern für die Wahlen der Gewerhegerichtsbeiſitzer wirdſehen ſej. Meiner Anſicht nach war auch hier weitgehendſte Toleranz allein richtige Politik; es iſt nichts ⸗verderblicher, als auf reli⸗ die Die geſamte Milchverteilung beſorgt ab 6. September giöſem Gebiete Märtyrer zu ſchaffen. Das hat das deutſche Volk im Laufe bis 1 die nſen e eilſchaf⸗ In 9 15 5 0* de üſſen. An der Schulkommiſſion haben die religiöſen Gemeinſchaf⸗ ſum er eckarau wird wieder Wochenmarkt abgehalten, e D 5—9 ten ſchon aus dem Grunde ein lebhaftes Intereſſe, weil die Leitung ie, Marn malß, Fiedtag den g. September, eee des in der Schule verbindlichen und großenteils durch die Lehrer zu erteilenden Religionsunterrichts Sache der kirchlichen und religiöſen Gemeinſchaften iſt und weil nach dem Schulgeſetz wegen des zu er⸗ teilenden Religionsunterrichts bei der Anſtellung der Lehrer auf —— Kelſin ſeſſtone 1— 2055 17 7 5„wirken mit den Geiſtlichen aller Konfeſſionen hat ſich in der ul⸗ du dem vom Schiedsgericht in der Frage der Nachzahlung auf kommiſſion auch ſtets als durchaus erſprießlich erwieſen, und es iſt zu irgend welchen Auseinanderſetzungen unangenehmer Art zwiſchen den Vertretern der verſchiedenen Bekenntniſſe eigentlich niemals ge⸗ kommen. Bei der Armenkommiſſion iſt die Vertretung der Kon⸗ feſſionen, wenigſtens ſoweit die großen Gemeinden der Evangeliſchen und der Katholiken in Betracht kommen, inſofern kaum von Bedeu⸗ Ran 5 die zu in— 85 ichts⸗ Regel nicht bekannt ſein können; gerade wegen der Kenntnis der Einzelfälle iſt aber durch das Geſetz die Beteiligung der Geiſtlichen vorgeſchrieben. Ifraeliten nehmen die Armenpflege nur äußerſt ſel⸗ ten in Anſpruch, wobei es + meiſt um zugewanderte oder durch⸗ ie hier anſäſſige Gemeinde iſt wohl⸗ Weit wichtiger als dieſe durch das Geſetz vorgeſchriebenen Be⸗ kommenden nichtbadiſchen Schülern aller Anſtalten ein ziehungen zwiſchen der politiſchen Gemeinde und den Kirchen ſind Juſche ſlag von 100 Mark erhoben werden. die ſich ſonſt auf Grund der allgemein geltenden Beſtimmungen erge⸗ ſteuerpflichtiges Vermögen von 5000 bezw. 20 000 Der Dorfkrug. Wenn man vom Kreisſtädtchen 1 Vergeſſenshagen gewandert orf an der ſtaubigen Land⸗ „Gaſthof zum Erntekranz“ ſteht auf einem kleinen Schilde — Das Gaſtzimmer. Niedrig hängt die Stubendecke herab, die das Kit großer Bruder vor die kleine Schweſter als Beſchützer vor genau ſo verräuchert iſt wie die Scheiben vom Preisſchießen und 0 Bilder vom Kriegerverein an der Wand. Weißer Sand liegt pra n zwiſchen dem ausgetrockneten Gebälk eine kleine Glocke; ihre auf den blanken Dielen, der gemütlich knirſcht beim Schritt. Ein lägeche iſt ſilbern, wie eine Engelsſtimme, die Gottesfreude in ſich paar Tiſche— rings an der Wand eine harte Bank. Eine Pendel⸗ og Eine dicke Felsſteinmauer hat ſich um Kirche und Gottesacker uhr ſchnurrt bei jedem Stundenſchlage. Schmale Schemel, die ſchon en. Alte Grabſteine mit windverwehten Namen— das Kirch⸗ manchen Bauern ſamt einer großen Summe Geldes trugen, wenn mit— Spütnachmittagsſonne lugt durch die langgeſtreckten Fenſter jener in der Stadt die Kuh gut verkauft hatte.— Der Schenktiſch— 158 bleiverglaſten Scheiben. Es iſt ſo kühl darinnen. Schmuck⸗ Biergläſer ſtarren in das ewige Einerlei der Wirtshauspolitik. Im unner Altar; das goldene Kruzifix blinzt ſo ſchüchtern in der Abend⸗ Glasſchrank eine Reihe Schnapsflaſchen mit ſchönen bunten Schild⸗ derer auf.— An den Wänden welke Kränze— Tafeln mit Namen ſchen. Es riecht nach Tabak und ſauerem Bier in der Gaſtſtube. de gadie dom Feldzug nicht wiederkehrten. Aus hartem Eichenholz Stundenlang warten manchmal die Pferde geduldig vor ihrem Iut panzel— markig wie ein Lutherwort.— In den Orgelpfeifen Wagen auf den Herrn, der entweder im Kartenſpiel alles vergißt afer Kantor am letzten Sonntag einen himmliſchen Choral ein⸗ oder im Erntegeſpräch kein Ende findet.— Ein alter Tanzſaal ſinnt Feiäng laſſen. Vor dem kernigen Bauerngeſang ſind alle Spinnen kirmesfroh durch die ſchäbigen Wochentage. Grüne Papierketten dafſl ſtigt in die äußerſten Mauerecken geflüchtet.— Eine ſchwarze haben ſich immer erwartungsvoll zwiſchen den Pfeilern ausgebreitet. aſtorgit Ziffern: Nr. 96 Vers—4.— Das Wort des ehrwürdigen Erſt dann erſcheint dem Tanzſaal die Welt wieder ſchön, wenn Colt klingt herrlich auf; die Orgel jubelt ſonntagsfroh Halleluja— und Klarinette jauchzen und die weißen Bauerndirnröcke iegen——— Die Windmühle. Die Windmühle iſt ein Kapitel für ſich. Sie iſt pfiffig und weiß Auf einem Hügel aufgebaut, ſchaut ſie ins Land; triumphiert ſchon im dapef, atzenſprung— gelehrt geſagt 1 Kilometer— iſt es bis Frühjahr über die Kornähren im Rund, die ſie alle im Spätſommer fels lenshagen. Siehſt du, Freund, wär ich nicht vom königlichen rückſichtslos zermahlen wird— aber ſie bleibt und überlebt noch ſte lief, hier als amtliche Auskunftsperſon hingeſtellt— wahrlich, viele, viele Generationen. Auf der einſamen Pappel am Tümpel hat 0 d eſt irr im heiligen Deutſchen Reiche.“— So großſpurig baut ſich eine Rabenfamilie heimiſch gemacht. Die Neſtalte ſieht den großen and egweiſer an der Straßengabel auf. Sein ſchwarz⸗weißes Vogel mit den vier großen Flügeln immer ſo mißtrauiſch an, der vond das er ſich in ſchrägen Streifen um den Leib gewickelt hat, fliegt und doch nicht von der Stelle kommt.— Knarr— knack, knack, mitgenommen. Die Arme knarr— knack, knack geht es in der Windmühle.— Nebenbei hat ſich pfiffige Windmüller ein kleines Haus gebaut. Darin herrſcht en Automobil genau ſo Beſcheid wie dem armen Handwerks⸗ mit abſoluter Gewalt die dicke Frau Müllermeiſter über den Müller⸗ Und dieſe Auskunft koſtet abſolut nichts. Somit iſt der burſchen und die Dienſtmagd. Die Dorſſchmiede. Das iſt ein emſiges Kommen und Gehen in der Dorfſchmiede. agen! Sein Troſt iſt immer noch der, alle Landſtraßen⸗ Draußen lehnen ſich verroſtete Wagenräderreifen und kranke Pflüge der an die Hausmauer, die Eiſen und Hammer wieder heilen ſollen. Ein luſtiges Feuer praſſelt in dem Schlot, das der unruhige, faltenreiche benden. Hier kommt vor allem das Gebiet der kirchlichen Bau⸗ ten in Betracht, das für das Stadtbild von größter Bedeutung iſt. Durch käufliche Ueberlaſſung von Bauplätzen und durch Beguach⸗ tung der Baupläne hat die Stadt in dieſen Angelegenheiten ein ent⸗ ſcheidendes Wort mitzuſprechen. Unſere alten deutſchen Städte wie Lübeck, Nürnberg, Danzig, aber auch Freiburg i. Br., Straßburg, Speyer, Mainz erhalten durch die Kirchen ihr charakteriſtiſches äüße⸗ res Gepräge. In Mannheim als einer modernen Stadt iſt das zwar in geringerem Grade der Fall, dennoch machen ſich auch hier die Kirchen im Stadtbild ſehr bemerkbar und es iſt deshalb erforder⸗ lich, beim Bau neuer Kirchen die idealen Anforderungen der Skädte⸗ baukunſt ſorgfältig zu wahren. Von den alten Kirchen iſt namenflich die durch ihre Hauptkuppel weit hervorragende, nach den Plänen von Bibiena erbaute, monumentale Jeſuitenkirche im Innern vhn impoſanter Wirkung. Die untere katholiſche Pfarrkirche iſt durch den ſtattlichen Turm mit dem alten Rathaus verbunden. Das gleiche Motiv kehrt bei dem durch den Turm mit der Konkordienkirche ver⸗ bundene Schulhaus R 2 wieder. Der Turm der Konkordienkirche iſt erſt in den 9ber Jahren des vorigen Jahrhunderts erweitert worden; er iſt der höchſte Turm der Stadt(80 Meter hoch). Die Trinitatiskirche iſt nur durch ihr Inneres bemerkenswert; als früher lutheriſche Kirche iſt ſie reicher ausgeſtattet wie die dem nüchternen reformierten Ritus entſprechend ausgeſtatteten Kirchen. Der ſchneile Aufſchwung Mannheims am Ende des vorigen und zam Anfang dieſes Jahrhunderts und die rapide Steigerung der Bevölkerungs zaßl bedingte auch den Neubau einer größeren Anzahl von Kirchen in den äußeren Stadtteilen. In der Zeit von 1904—1915 ſind in Mannheim nicht weniger als 9gneue große Kirchen der Be⸗ nützung übergeben worden, 5 katholiſche und 4 evangeliſche. Dazn kommen 2 neue Kirchen auf dem Waldhof, eine evangeliſche unnd eine katholiſche, und eine neue katholiſche Kirche in Neckarau. Die alte evangeliſche Friedenskirche in der Schwetzingerſtadt wurde im Jahre 1902 abgebrochen und in Rheinau wieder aufgebaut. Die neun in der Altſtadt neu errichteten Kirchen bieten eine Muſterkarte recht verſchiedenartiger Stilarten. Ich bin ein großer Verehrer der Gotik bei kirchlichen Bauten. Wer den Kölner Dom oder die Münſter von Freiburg i. Br. und Straßburg, wer die Marienkirchen in Lübeck und Danzig betritt, fühlt ſich ſchan durch die räumlichen Verhältniſſe, durch die zum Himmel emporſtrebenden Pfeiler zur Andacht erhoben und dem Erdenkeid entrückt. Allerdings will ſich die Gotik dem Städtebild einer wo⸗ dernen Stadt wie Mannheim nicht recht einfügen, und eß muß auch zugeſtanden werden, daß wenigſtens die alten großen Ferſee Kirchen den Bedürfniſſen des evangeliſchen Gottesdienſtes, der nur zu ſehr Predigtgottesdienſt zu ſein pflegt, nicht recht entſprechen. Dennoch möchte ich unter den neuerbauten Kirchen Mannheims die gotiſche Tutherkirche, die in der Neckarſtadt am üfer des Neckars einen ſchönen Platz gefunden hat, ſowie die gleichfalls goti⸗ ſchen kath. Kirchen: die Heiliggeiſtkirche in der Schweßzinger⸗ ſtadt u. die Liebfrauenkirche im Jungbuſch auch im Städtebild nicht miſſen. Einen hervorragenden Schmuck des Lindenhofſtadtteils bildet meiner Anſicht nach die von den Architekten Eurjel und Mofer in Karlsruhe im modern⸗romaniſchen Stil erbaute evange⸗ liſche Johanniskirche mit ihrem charakteriſtiſchen, den ganzen Stadtteil beherrſchenden, viereckigen, maſſigen Turmn. Das Innere der Kirche iſt freilich für meinen Geſchmack zu kalt und nüchtern. Gleichfalls im romaniſchen Stil iſt die in edlen architektoniſchen Formen gehaltene katholiſche Herz⸗Jeſu⸗Kirche in der Neckarſtadt erbaut. Die katholiſche St. Joſefs⸗Kirche auf dem Lindenhof iſt eine dreiſchiffige Säulen⸗Baſilika im alichriſtlichen Stile, während die evangeliſche Friedens⸗Kirche in der Schwetzingerſtadt als anmutiger Renaiſſancebau mit barocken An⸗ klängen wohltuend und erhebend wirkt. Die für das Lange Rötter⸗ Gebiet beſtimmte katholiſche St. Bonifatius⸗Kirche, die orſt im Jahre 1916 der Benützung übergeben wurde, bildet eine Jierbe der öſtlichen Neckarſtadt. Aber am meiſten beſprochen, am meiſten kritiſiert und auch am meiſten bewundert unter den neuen Kirchenbauten wurde die von der evangeliſchen Gemeinde auf dem Werderplatz in der öſtlichen Stadterweiterung errichtete Ehriſtuskirche. Das Proſeſe ging aus einem Wettbewerb als mit dem erſten Preiſe gekrönt hervor und hat die Herren Baurat Theophil Frey und Regierungs⸗ baumeiſter Chriſtian Schrade in Stuttgart zu Verfaſſern. Der gunze Bau hat mit den dazu gehörigen Nebengebäuden einen Koſtenaufwand von 17“ Millionen Mark beanſprucht; heute würde die Ausführung des Baues unter 20 Millionen Mark kaum zu be⸗ werkſtelligen ſein. Die Kirche iſt ein moderner Kuppelbau, die hohe Kuppel läuft in einen kleinen Turm aus und iſt weithin ſichtbar. Der Geſamteindruck der Kirche iſt im Aeußern und 8 nern impoſant: ſie enthält mehr als 1200 Sitzplätze. Reicher figen⸗ licher und bildneriſcher Schmuck und viele hervorragend ſchöne Einzelheiten geben Anlaß zu bewundernder Betrachtung; eine prachtvolle Konzertorgel trägt zur Verſchönerung der Gottesdienſte bei. Die zentrale Anlage des Altars, der Kanzel und der Orgel macht die Kirche zu einer idealen Stätte für den evangeliſchen Predigtgottesdienſt. Da in abſehbarer Zeit an weitere größere Kirchenbauten kaum wird gedacht werden können, wird dieſe Kirche als ein Wahrzeichen für die Opferwilligkeit der evangeliſchen Ge. meinde und als ein würdiges Denkmal der Baukunſt am Anfange des 20. Jahrhunderts für alle Zeit daſtehen.(Schluß ſolgt.) Sleuererklätungspflicht. Von vielen Steuerpflichtigen wird die Abgabe der von ihſten angeforderten Steuererklärung für das Reichsnotopfer und die Be⸗ ſitzſteuer mit der Vegründung unterlaſſen oder ab elehnt, daß ein nicht vorhan⸗ ———.. Blaſebalg gern in Ekſtaſe bringt. So manches Hufeiſen iſt auf dem blanken Amboß ſchon breitgeſchlagen worden.— Sonntag im Dorf. Hammer und Zange ſchlafen feiertagsmüde am erloſchenen Feuer. Des Hammers fleißiger Klang am Werktag hat des Kirchenglöckleins Summen abgelöſt. Geſelle und Lehrbub ſchlendern durch den Tag. Hinter der Schmiede fallen die Kegel der Kegelbahn des„Gaſthofs zum Erntekranz“ hölzern trocken zur Seite. Eine Jungensſtimme ruft die Zahlen durch den trägen Nachmittag... Am Montag früh werden wieder Wagen und Pferde hilfebedürftig vor der Schmiede ſtehen Kleine Mitteilungen.—5 2 Die Leikung des„Türmers“ übernahm anſtelle des verſtor⸗ benen Freiherrn von Grothuß Friedrich Lienhard. 4e Kurl Hauptmanns Geneſung. Karl Hauptmann iſt von 0 Schlaganfall, der ihn vor einiger Zeit betroffen hatte, geneſen. r iſt aus dem Sanatorium entlaſſen, nach Schreiberhau zurückgekehrt, wo er bereits wieder an einem neuen Drama arbeitet. Kunſt und Wiſſen in Mannheim. 4e Theakernachrichl. Die heutige Aufführung des phantaſtiſchen Schauſpiels„Der Sturm“ von Shakeſpeare im Nationalthegater beginnt um 7 Uhr.— Morgen(Sonntag) wird im Nationaltheale⸗ „Der Roſenkavalfer von Richard Strauß unter der müfka⸗ liſchen Leitung von Felix Lederer gegeben.— Im Neuen Theater geht das heitere Familienſtück„Willis Frau“ in Szene.— Die Erſtaufführung des Shakeſpeare ſchen Luſtſpiels„Wie es euchge⸗ fällt! mit der Muſik von Hermann Zilcher findet am Diens⸗ tag nächſter Woche ſtatt. Als„Celia“,„Orlando“u nd„Probſtein“ werden die neuverpflichteten Mitglieder Lotte Doerner, Robert Vogel und Guſtav Rothe auftreten. Die Regie' führt der Intendant. den Klavierpädagoge Adolf Schmitt beginnt Dienstag, den 14. September, mit dem Unterricht in ſeinen Klavierklaſſen. Näüheres beſagt die Anzeige in unſerem Inſeratenteil. ̃ 8 % Konzert des Berliner Domchors. Anm 18. September ver⸗ anſtaltet der Berliner Domchor unter der Veitung ſeines Dirigenten, Profeſſor Hugo Rüdel, ein einmaliges Konzert. Dem Chor geht ſein Weltruf voran, und Stimmen der Preſſe aus allen Teilen Europas beſtätigen übereinſtimmend die vollendete Kunſt dieſes Chores. Als ein Ausruhen der Seele im Anſchauen höchſter Schön⸗ heit und nicht als ein Konzert bezeichnete man einen Abend, den dieſer Chor in Leipzig gab. Daß es gelang, trotz der ſchwierigen Verhältniſſe den Chor für Mannheim zu verpflichten, wird icher für alle Freunde guter Kunſt eine frohe Kunde bedeuten.. 7 282 — — 1* bernalter Auguſt Holbinger von hier, welcher in der 2. Seite. Nr. 3958. eenemes Weberat-Anzeiger-(mittag- Ansgabe?: den oder daß ein Vermögenzuwachs von 10 000 M. im Veran⸗ lagungszeitraum nicht erwachſen ſei. terungen und eventl. Beſtrafungen wird auf die Beſtimmungen des § 28 Ziffer 2 des Reichsnotopfers und§ 52 Abf 2 des Beſitzſteuer⸗ geſetzes hingewieſen. Darnach hat der Skeuerkommiſſär das Recht, von jedem Steuerpflichtigen eine Steuererklärung zu verlangen und die Abgabe der Steuererklärung durch die Zwangsmittel der „Reichsabgabeordnung zu erzwingen. Ob eine Abgabe zu entrichten iſt, wird dann die Prüfung der Steuererklärung durch den Steuer⸗ kommiſſär ergeben. Es liegt alſo im Intereſſe jedes Steuerpflich⸗ tigen, die von ihm abgeforderte Steuererklärung abzugeben, auch wenn kein Vermögen oder Vermögenszuwachs in der obenbezeich⸗ neten Höhe vorhanden iſt. 9851 Reichsnokopfer. Unter Bezugnahme auf den in Nr. 387 wiedergegebenen Bericht über den Vortrag des Herrn Joſef Gehrig in der Verſammlung der Bürgervereinigung über das Reichsnotopfer wird uns von unter⸗ richteter Seite geſchrieben: Es iſt nicht richtig, daß die Staats⸗ ſteuern, Umlagen uſw. für das erſte Viertelſahr 1920 abzuas⸗ fähig ſind. Nach dem klaren Wortlaut des§ 15, Ziffer 6 des Reichsnotopfergeſetzes ſind vielmehr nur die ſtaatlichen, kommu⸗ »nalen und kirchlichen Steuern und Abgaben der früheren Jahre einſchließlich des Jahres 1919, ſoweit ſie am 31. Dezember 1919 noch nicht gezahlt waren, zum Abzug zugelaſſen. Das iſt in Mann⸗ heim bei regelmäßiger Steuerzahlung meiſtens nur die ſogenannte II. allgemeine Nachtragsumlage. Der J riedrichspark hatte ſich dieſen Sommer über eines derartig großen Beſuchs zu er⸗ freuen, daß wohl die Höchſtziffer an Abonnenten und Tagesbeſuchern zu verzeichnen ſein dürfte. Manche Veranſtaltung wurde bei„aus⸗ verkauftem Hauſe gegeben. Die Anlogen des Parkes waren wäh⸗ rend des ganzen Jahres in beſter Verfaſſung. Auch jetzt noch, trotz der in letzter Zeit vorherrſchenden ungünſtigen Witterung, ſtehen die Anlagen in ſchönſtem Schmucke und ganz beſonders ſind eg, die Blumenrabatten, die teilweiſe Neupflanzung durch pracht⸗ volle Herbſtblher erfahren haben, welche durch ihre reine Farben⸗ wirkung wohltuend auf den Beſchauer wirken. Die Konzerte der Kapelle Petermann fanden ungeteilte Anerkennung insbeſondere er⸗ zielten die Speziglabende bei den zahlreichen Beſuchern großen Beffall. Die Reſtaurationsverhältniſſe haben durch den Wechſel keine Einbuße erlitten. Herr Lipprandt hat es verſtanden, ſich bei dem Publikum, trotz der ſchweren Zeitverhältniſſe, volle Aner⸗ kennung zu verſchaffen. Hoffen wir, daß auch der Parkvorſtand mit Befriedigung auf die verfloſſene Saiſon zurückblicken kann, ſo daß der FFriedrichspark auch fernerhin den Mannheimern als Erholungs⸗ und Vergnügungsſtätte erhalten bleibt. 08 *Polniſches Konfulakl. Dder zum polniſchen Vizekonſul in München ernannte Herr Dr. Ochenkowski wurde zur Aus⸗ übung konſulariſcher Funktionen im Lande Baden zugelaſſen. *Die Affaire Bräunig hat einen unerwarteten Ausgang ge⸗ nommen. Bräunig, der, wie noch erinnerlich ſein dürfte, nach Unter⸗ ſchlagung gerßenf Geldbeträge, die zur Auszahlung von aus der Gefangenſchaft zukückkehrende und zur Entlaſſung kommende Sol⸗ daten beſtimmt waren, flüchtig ging, iſt in Berlin verſtorben. Als Bräunig in der Reichshauptſtadt verhaftet werden ſollte, unter⸗ nahm er einen Selbſtmordverſuch, deſſen Folgen er nunmehr erlegen iſt. Die Staatsanwaltſchaft kann infolgedeſſen die in der Ange⸗ legenheit gemachten Erhebungen ad acta legen. Ein ſeltenes Jubiläum feierte dieſer Tage die vielen Mann⸗ heimern bekannte Frau Margarethe Braunwarth, wohnhaft 6. Am 1. September waren es fünfzig Jahre, daß die Jubilarin als Erheberin beim Allgemeinen weiblichen Krankenverſicherungs⸗ verein tätig war. Dieſes lange Dienſtverhältnis ehrt gleicherweiſe die Veteranin der Arbeit, wie auch den Verein, dem ſie ein halbes Jahrhundert in treueſter Pflichterfüllung ihre Dienſte gewidmet hat. 25jähriges Dienſtzubiläum. Herr H. Schübelin, Park⸗ ring 25, beging am 1. September ſein 25jährige⸗ Dienſt⸗ jubiläum als Abteilungsvorſteher bei der Nahrungsmittel⸗Indu⸗ ſtrie⸗Berufsgenoſſenſchaft. Direktion und Beamtenſchaft gedachten bei einer kleinen Feier der Verdienſte des Jubilars unter Ueberrei⸗ chung von Ehrengeſchenken in anerkennenden Worten. Vereinsnachrichten. Der Odenwaldklub unternimmt am Sonntag wieder eine Wanderung und zwar in das Neckartal. Die Abfahrt erfolgt mit dem Vorzug um 6 Uhr 50 ab Hauptbahnhof nach Neckargemünd Mk..80). Von dort erſtreckt ſich die Wanderung über den Tilly⸗ ſtein, durch Wald und freietz Gelände dann zu einer hübſchen Waldlichtung, wo bei günſtigem Wetter das Frühſtück aus dem Ruckſack vorgeſehen iſt. Gegen ½12 Uhr wird das hübſche Oert⸗ chen Waldwimmersbach erreicht, wo im„Lamm“ Einkehr iſt. Zivile Preiſo und gute Verpflegung laden zum Mahl. Die Wan⸗ derxung wird zur Höhe fortgeſetzt. Stimmungsvolle Waldwege, von dichtem Gebüſch umfäumt, nehmen die Wanderer bald auf, bis Oberſchönbrunn erſcheint. Blicke auf die Odenwaldhöhen, den Steinsberg bei Sinsheim kürzen die Wanderſtunden. Moosbrunn, ein idylliſches Odenwalddörfchen, iſt die nächſte Station. Dort gibts in der„Traube“ allerhand Gutes zu eſſen und nach Raſt und Atzung gehts dem Neckarhang zu, von dem aus ein herrlicher Niederblick auf den Neckar die Wanderer entzücken wird. Schluß der Wanderung ifſt das alte burggekrönte Hirſchhorn, von wo die Rückfahrt um 6 Uhr erfolgt Bei einigermaßen trockenem Herbſt⸗ wetter iſt dieſe Wanderung außerordentlich lohnend. Wir em⸗ pfehlen die Teilnahme allen, denen an einer Wanderung in reiner Landluft gelegen iſt. Deee RAus Luowigshaſen. Zum Ausſtand beim Poſtſcheckamt Ludwigshafen erhalten wir von der Oberpoſtdirektion Speyer folgende Zuſchrift: Beim Poſt⸗ ſcheckamt Ludwigshafen iſt die von einem größeren Teil des Per⸗ ſanals eingeſtellte Arbeit am 3. ds Mts. wieder aufgenommen wor⸗ den. Die Arbeitseinſtellung war ein ungeſetzlicher Vertragsbruch. Zudem war dem Perſonal von der vorgeſetzten Behörde dringend vorgeſtellt worden, daß die Genehmigung der angelegentlichſt er⸗ ſtrebten Beſſerſtellung in der Entloöhnung durch die Zentralbehörde in Verlin und München als unmittelbar bevorſtehend beſtimmt zu erwarten ſei. Tatſächlich iſt die nunmehr eingetretene Beſſerſtellung keineswegs die Frucht der Arbeitseinſtellung; ſie war vielmehr von der Zentralbehörde bereits bewilligt, bevor letztere von der Arbeits⸗ einſtellung Kenntnis hatte. Die Genehmigung war nur zur Zeit der Arbeitsniederlegung der Poſtbehörde in Ludwigshafen und Speyer noch nicht bekannt geweſen. Nus dem Lande. 8* Heidelberg, 3. Sept. Wegen verſchiedener Betrügereien wurde hier der 23 Jahre alte Eugen Dormann aus St. Tönis bei Kre⸗ feld verhaftet. Er hatte einigen Leuten engliſche Zigaretten an⸗ geboten, ohne ſie zu liefern, obgleich er die Hälfte des Preiſes vorher verlangt und meiſt auch erhalten hatte. Wiesloch, 2. Sept. Geſtern nachmittag ging über unſere Ge⸗ meinde ein Gewitter mit Hagelſchlag nieder, das an den Be⸗ hängen der Bäume und auch an den Feldfrüchten Schaden anrichtete. SGerichtszeitung. J heidelberg, 3. Sept. Die Srrafkammer verurteilte den Geſchüftsführer der Wiesbadener Automobil⸗Zentrale, Joſ. Göbel, wegen fahrläſſiger Tötung zu einem Monat Gefängnis. Er hatte am 3. Januar auf der Straße von Neckargemünd nach Wiesbaden einen ſiebnjährigen Knaben mit dem Auto überfahren, ſodaß der Junge ſtarb. , Neuſtadt a.., 2: Sept. Wegen faheläſſiger Transport⸗ gefährdung ſtand heute vor dem Schͤffengericht der 5 MNecc vom 16, auf 17. März in der Aufregung einen Guterzug auf ein falſches Geleiſe leitete, wodurch ein kleiner Zuſammenſtoß mit einem anderen Güterzug erfolgte. Der Lokomatipführer, welcher hierbei abſprang, verletzte ſich einen Fuß, der ihm abgenommen werden mußte. Der Angeklagte Holbinger, welcher ſchon ſeit 1912 hier ſein Amt auf das Gewiſſenhafteſte ausübt, wurde zu 400 Mark Geldſtrafe verurteilt. 8 8 — TTT Zur Vermeidung von Wei⸗ Handel und industrie. Argentiniens Ausfuhr im ersten Halbjahr 1920. In welchem Umſang die Ausfuhr Argentiniens in der ersten Hälfte dieses Jahres gestiegen ist, geht aus einer Gegenüber- stellung der Ausfuhrziffern der letztvergangenen Jahre hervor. Im ganzen wurden in der ersten Hälfte der Jabhre 1913—1920 ausgeführt(alles in Tonnen): Leinsamen Haker Weizen Mais Gerste 1920 4 198 865 1917 710 382 868 210 104 32 967 1919 838 163 836820 222 420 109 335 6 395 1918 1 831332 195 786 246 550 191 777 3753 1917 743 533 646 210 44 044 199 614 11 322 1916 1379 962 1 02307 397 810 308 637 22 876 1915 2278 338 1 517 298 602 818 477681 35 387 Aus dieser Gegenüberstellung geht hervor. daß die Ausfuhr gleich zum Voriahre gestiegen ist, von Mais, Leinsamen und Hafer um mehr als das Doppelte. An Weizenmehl wurden 162 906 t ausgeführt(gegenüber 141 448 t im Vorjahre), an OQuebrachoholz 38 830 t und 690 747 t Quebrachoextrakt. Die Butterausfuhr dagegen hat mit 344 372 25-Kilo-Kisten im Ver- gleich zur vorjährigen von 408 873 bedeutend abgenommen. Die Ausfuhr an trockenen Ochsenhäuten belief sich auf 652 182 und an gesalzenen auf 1 114 930(gegen 351 130 und 273 373 im Veriahre). An Wolle wurden 130 084 Ballen verschifft, gegen. über 93 774 im Jahre zuvor. Die Fleischausfuhr belief sich auf 2 463 894 gefrorene und 101 501 gekühlte Kinderviertel, 514 605 gefrorene Schafe und 1 203 191 gefrorene Lammer. Die Zahl der Rinderviertel entsprech ungefähr der des Vorjahres, und derAusfall an gefrorenen Schafen wurde mehr als wettgemacht durch die starke Zunahme der Ausfuhr gefrorener Lämmer. Börsenberichte. Mannheimer Effektenbörse. Mannheim, e. Sept. Die Tendenz der heutigen Börse War wieder fest. Anilin 4/0 bez., Verein Deutscher Oelfabriken 360., Westeregeln 775., Rhein. Elektrizitäts-Aktien 188 G. und Zellstofffabrik Waldhof 267 G. Benz Waren zu 208% im Verkehr, ebenso Dingler zu 170% und Aktien der Unionwerke zu 17896 u. 180% Von Bantten blieben Süddeutsche Disconto- Gesellschaft zu 138.50% gefragt. Frankfurter Abendbörse. Frankfurt, 3. Sept.(Drahtb.) An der Abendbörse war die Stimmung fest, das Geschäft lebhaft. Schiffahrtsaktien lagen auf größere Kaufaufträge für Hamburger Rechnung er- heblich höher. Es stiegen Nordd. Lloyd 5, Hapag 8%%. Be- sonders rege wurden ferner Steaua Romana gehandelt; diese zogen 50% an. Deutsche Petroleum ruhiger, 1430—1418. Bal- timore Ohio, welche anfänglich 12% verloren, zogen wieder an. Canadascheine feat, 775. Otavi-Minen fest, auch Sloman höher, 2530. Unter den chemischen Aktien stiegen Weiler ter Meer 6% auf 285, Th. Goldschmidt 417½, plus 5, Scheidean- stalt 560, plus%, Adlerwerke Klever 3% gebessert, Maschi- nonfabrik Eglingen 244%, Maschinenſfabrik Karlsruhe 30q, Schuhfabrik Herz 214%½, Schneider u. Hanau 183, gewannen je %. Rheinische Elcktrische Mannheim 10, zogen 10% an. Bankakiien ſest, Dcutsche Bank 286, plus%, Metallbank 245. Mexikaner behaupteten den Kursstand. 49 Schutzgebiete 87, gewannen 11 8 3. 3. 8 a) Staatspapiere u. o) Steine und Erde- e) Bonstige Indu; Bankaktien. industrie. striepaplere. 50% D. Reichsanl. Darmstädter Bank Deutsche Bank 79.500Cementw. Heidelb. „e Ch. u. Thonw. Aw. 8 Anglo Guano Mitteld. Gw. Peter—— .—Gebr. Junghans 299.7 +Adlerwerke Kleyer 250.— e Diskonto- Ges. Dresdner Bank d) chem. u. elektr.— 87 7800 217.— Nationalbank Industrie. Eölingen 2244.50 b) Bergbau und Bad. Anilin-u. Soda——Fahrzgl. Eisenach— Elsenindustrie. P. Gold.Sibschan. 360.— Jasmotor Den?—.— Boch. Bergb. u. Gst. 568.—Fh. Goldschmidt 417.30 Bingwerke Nürnbg.—. Buderus Eisenw. Griesheim Electron314.— Dannhorn Deutsch Luxemb. 321.—Parbwerke Höchst371.50 Porzellan Wessel Oelsenk. Bergw. Holzverkohlung Ver. Eränk. Schuhl. 264.— Harpener Bergbaud61.—Rüttgerswerke 27450 Schuf.Aug. Wessels 296.— Kaliw. Aschersleb.—-.—Allg. Ges,(Bin.). Otsch. Verlagsanst. Kaliw. Westeregein792.—[Bergmann Werke—.—Waggon fiuehs Loth. Hl.u. Bergw.V.-Deutsche Uebersee—— Zelfstof Waldhof e Mannesm.-Röhiren 445.50 Feit. u. Gulſleaume.—Schantung Eisenb. 675.— Oschl. Eisend. Bed. 245.—Lahmeyer Hamb.-Am.-Pakl. 133.50 Oschl. Eisen(Caro).—Schuckert(Nürnb.)—.—. Norddeutsch.Lloyd 186.— Phönix Bergbau-Siemens& Halskef—.—Oestl, Südd.(Lomb.]—.—. Berliner Metallbörse vom 3. September. Preise füt 100 Kg. in Mark; 360.— 31. August 3. Seplember Elektrolytkupfer(wire bars) 2150 2130 Raffinadekupter(99—99,3%)„„ 13251550 1325—1550 Originalhüttenweichblii 600—620 610—820 Hüttenrohzink(Synd.-Preis) 3—— do.(im freien Verkehf̃) 1750—770 760 Remalted Plattenzink 515—530 3520—530 Originalhüttenalumitnium(98—990 22700—2800 2700—2800 do, in Walz- oder Drahtbarren. 2850—2950 2350—2950 Zinn, Banca, Straits, Billiton 9050—5100 4975.5000 Hüttenzinn mindestens 99%— 4900 Reinnickel(98—99%„ 5 3900—4000 3900—4000 Antimon(Regulus) 1 8„ 350—900 820—850 Silber in Barfen ca. 900 fein für 1 kg. 12501290 1290—13ʃ0 Wirtschaffliche Rundschau. Industrieller Kapitalhedarf. Nach der von der Bankfirma Stenger, Hoffmann u. Co., werden von einem Bankenkonsortium mit der Verpflichtuné übernommen, sie den alten Aktionären zu 112% im Verhä tnis von 1 zu 1 anzupieten. Verschmelzung des Bochumer Vereins mit Stumm? TBO. Bochum, 3. Sept. In Börsenkreisen seht das Ge⸗ rücht, daß die Aktienmehrheit des Bochumer Vereins für Bers- bau und Guſistahlfabrikation von den Stummschen Werken aufgekauft worden sei. Nach einer Auskunft, die uns aus del Leitung des Bochumer Vereins zuteil wurde, läßt sich von hier aus im Augenblick nicht nachprüfen, ob und inwiewen das Gerücht den Tatsachen entspricht. Bekannt ist ja, dab it den letzten Tagen außeroredentlich große Posten Bochumé Gußßstahlaktien aus dem Markt genommen worden sind. Herabsetzung des Zuckerpreises in England. Wie die„Information“ aus London meldet, wird del Zuckerpreis auf einen Schilling für das Pfund herabgesetil Nach der„Daily Mail“ rührt diese Baisse davon her, da Vereinigten Staaten infolge falscher Einschätzung der Zucken rübenernte in Mitteleuropa außergewöhnlich große Meng aufgekauft hätten. Die amerikanischen Makler suchten jett wieder zu verkaufen und bieten jetzt Zucker, lieferbar in Ei, ropa im September, zu 82 Schilling 6 Pence den Zentnet an, also zur Hälfte des vor 6 Monaten verlangten Preises. * Schifts- und Maschinenbau.-., Mannheim. Die ordenl liche Generalversammlung findet nm 27. September d.., vol, mittags 11 Uhr, im Sitzungssaale der Rheinischen Credit bank statt. Oberrheinische Elektrizitätswerke.-., Wiesloch GGad Die diesjährige ordentliche Generalversammlung findet 1 30. September, vormittags 9½ Uhr, im Rathaus zu Maab heim statt. Bad. Baubund G. m. b. H. Die Bad. Baubund Ci. 1n. b. H. h nach ihrem Geschäſtsbericht in der Zeit vom 1. Januar 10% bis April 1920 einen Umsatz der Möbelabteilung von 670 745 erzielt. Dieser verteilt sich auf die neun Verkaufsstellen“ Karlsiuhe, Freiburg. Pforzheim, Singen a.., Bruchsal, Mon bach, Offenburg, Villingen und Konstanz. Beliefert wurdeg etwa 4 600 junge Ehepaare mit rund 10 000 Zimmer- u Kücheneintichtungen. Die Hälfte der Verkäufe ist auf zahlung erfalgt, deren Dauer sich auf drei, bei Kriessbegclh. digten auf fünf Jahre erstreckt. Bei der segensreichen 170 samkeit des gemeinnützigen Unternehmens soll dasselbe den ausgebaut werden. Zu diesem Zweck hat die Regierung ei Velteren Stastsbeftras von 400 09 in Kussiehnt Auch die übrigen Gesellschaften wollen ihre finanzielle* teiligung erhöhen. Neue Eisenerzfunde. Letzte Woche sind im Frieki, die Probebohrungen nach Eisenerz beendet worden. letzten Resultate waren außerordentlich gut, indem einers 0 sehr mächtige Lager durchstoßen(bis.25 Meter Dicke) 7. andererseits ein hoher Prozentsatz an Lisen wahrzunchme war. Demnäüchst soll mit den Vorarbeiten für die Kusbeutlt begonnen werden. Aus der Zuckeérindustrie. Die Zuckerſabrik stein-Großhgerau, die sich erst kürzlich aus den gleichnamigen Unternehmungen zusammenschloß, soll? 0 nach det„Industrie- und Handelszeitung“ in Unterhandlunße mit der vor einiger Zeit von den Zuckerfabriken Frankent 10 Waghäusecl, Stuttgart gebildeten Interessengemeinschaft kinden, um dicser beizutreten. Meueste Drahtheriehte. Weitere Zunahme der Sparkassen-Kinlagen. Berlin, 4. Sept.(Eig. Drahth.) Der ſuli hat nach Fes, stellung der„Spärkasse“ den deutschen Sparkasseu einen 4 Wuchs Fon 1200 Mifl. ½ gebracht gegenüber einer Zunabg, von 900 bezw. 630 Mill. in den beiden Vorja! Des g Waltige Zuwuchs der jetzten Monate ist eine Föltze der on, u in Hlandel und Gewerhe nach einel Staatsauftrage für die Wagenbau-Industrie. Berlin, 4. Sept.(Cig. Drahtb.) Die Werhandlungen 16 Verbandes deutscher W. en mit deim Eisenbah, Zentralamt haben dazu ge„ daß der Abscfluß eines trags lür eine gewisse Menge, die bis Ende Närz 1921 liefern ist, Enmittelbar bevorsteht. Deutsche chemische Waren in England. g Bertün, 4. Sept.(Eis. Drahtt.) Die„Pimtes“ stellt gg Wwachsende Konkurrenz der deutschen chemischen Induste, auf dem englischen Markte fest. Es sei zwar schwer, geceg cdlie Deutschen zu konkurtrieren, da sie durch den niedrisg Stand der Mark dic englischen'reise unterbieten können, ache seſen dic englinchen Industriellen fest entschlossen, die deuts Konkurrenz nicht zukkommen zu lassen. Waren ung Närkie. Hamburger Häuteversteigeruns. 15 Narddcutsche Huteverwertungs-Gesallschaft in Hage 8 in 1. September eine Versteigerung ab, aut, bezalllt Kurden ſür Ochscnhäute 10.75 Al(letztmalig 10.35 0 Zallen giSse(.7s), Roghäute 180— 0(163—27 0 Kalbielle 11.70 uud), Liegenſelle.30—82(.5060 Herabset Zellstoffabriken hat beschlosgen, teneber unm 20 je 100 1 23 cle zung der Zellstoffpreise. Der Verein deutsee dic Zellstoftpreise ab. 100 gebleichte und um 23 N ebleichte Zellstoffe her Kcmmanditgesellschaft in Perlin, herausgegebencn, Statstike ee e— des industriellen Kapitalbedarfs ist dlie Bean-— bel spruchung des Geldmarktes im Monat August etwas gröher] Wasserstandsbeobaclitungen im Monat Septem gewesen als im verflossepen Manat. Sie beträügt insgesamt 674 Mill. nom. gegen 606 Mill.& im Juli, 663 Mill.&1 im semerkufb- Juni und 1018 Naill. im Mai d. J.—.— 7* Stamm. Alien Vorz.-Aktien ind.-Obl. insgesammt 12 2 2 110 nom. nom. nom. nom. Hakunmnn„ 4..08.03.88.00 Rachm. 2 t 4. Quartal 1919 1157 353 388 1898 Hannbelm21.0.88.0.85.91 Rorger, t 1. Guartal 1920 1863 179 95³ 2394 17177 59272 40 0%.68 122 15 35 4(—*—„k ö 25 255 N 1³5 e Bachm. 20 August 1920 264 47 674 vom Neeckar:„„ Unt 5 7— beim 311 296 208 245 20.81 Vorm. 7 60⁰2 9² 1386%0 beilbrons 1 98 0 027.0 d] Vorm. 1 00 Charakteristisch ist dlie starke Steigerung der Ausgabe von Votrzugsaktien; sie kindet ihre Erklärung in der Emission der A. E. G. im Betrage von 250 Mill. 4. Anderer- seits ist die Ausgabe von Industriecbligationen, die im Vor- monat durch die Emission der Siemens Schuckert G. m. b. I. besonders hoch war, diesmal erheblich geringer. Seit 1. Ok- tober 1919 ergibt sich nunmehr eine Beauspruchung von 8 340 Mill. 1. Dabei ist zu berücksichtigen, daß es sich um den Nominalbetrag handelt, daß der ausmachende Betrag schät⸗ zungsweise mit 30% höher augenommen werden muß, und daß außerdem die Neugründungen und der Bedarf der Städte usw. nicht berücksichtigt sind Süddeutsche Lederwerke, St. Ingbert. In der heutigen Sitzung des Aufsichtsrats wurde beschlos- sen, der am 5. Oktober stattfindenden Generalversammluns die Verteilung von 10% Dividende und die Erhöhuns des Aktienkapitals um 1 Mill.„ auf 2 Mill.„ in Vorschlag zu bringen. Die neuen Aktien sollen von einem Konsortium unter Führung der Pfälzischen Bank übernommen werden. Maschinenfabrik Aritzner.-., Durlach. Die auserordentliche Generelversammiung beschloß die Erhöhuns des Aktienkapitalz um 3,5 Mill,% auf 9 Nill. 4. ee 0 Wellerausſichten für mehrere Tage im vorau⸗ Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. 5. September: Meiſt heiter, ſtrichweiſe Regen, nachts kühl, windig. 6. Seßtember: Sonne, Wolken, ſtrichweiſe Gewitter, ztemlich warnk. 7. September: Sonne, teils Wolken, angenehm, meiſt trocken. 8. September: Schön, warm. 9. September: Wenig verändert, nachts kühl. 12—. angenehm. 11. September: Heiter, angenehm. Winerungsbericht. Baro- rem- Hetste 5 metere peratur] Temp.—— patum and morgens] in der aag 80 eee, diee lurr e de e, m Arad C. Grad d, den am grad 0 7 ee er eeeee e 20. Außuet 758.7.7 83— 17³ 12 71 M. August 759.7 103 10.35 2 160 82 be 1. Soptember 734.2 18.0 12 24.85 140 82 vt, 2. September 173888 125 120 3 17³ 210l 604 3. Septemper 758.7 24 11 94 1880 4l. 4. Jeptember] 755 152 130 007 16,5 ¼ 3ʃ½ —Samskag, den 4. Sepkember 1920 Die nleuen, ab 1. Januar 1920 dividendenberechtigten Aktien N 20. — ktien tuns iltnis Ge⸗ zers“ rken del von weit i5 in imel der etzl⸗ de ker · 180l n ent⸗ vol⸗ dit⸗ r Samstag, den 4. September 1920. Manaheimer Geueral- Anzeiger.(mitiag · Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 396. Blätter fü r Bildung und Wiffen bon der Technik des Dramas. Von Hanns Johſt. Sokrates ſagt in ſeiner Apologie: Nach den Politikern ging ich nämlich zu den Dichtern, den tragiſchen, dithyrambiſchen und den anderen, um mich da auf der Tat zu ertappen als einen, der weniger wiſſe denn ſie. Ich nahm die Gedichte von ihnen vor, auf die ſie anſcheinend die meiſte Arbeit verwendet hatten, und fragte ſie dar⸗ über aus, denn ich wollte zugleich etwas von ihnen lernen. Und i muß mich ſchämen, euch die Wahrheit zu ſagen, muß aber es dennoch ausſprechen: mit einem Wort— alle, die dabei waren, konnten über die Werke der Dichter beſſer Auskunft geben als dieſe ſelbſt. Und ſo merkte ich denn bald, daß die Dichter nicht infolge eines beſon⸗ deren Wiſſens ſchaffen, ſondern vermöge einer gewiſſen Naturanlage und im Enthuſiasmus wie die Wahrſager und Orakelſänger. Denn — ſie reden viel Schönes, wiſſen aber nichts von dem, was ſie n. Er ſpricht vom Dichter, und ich meine nun, daß nur ein ſolcher ein wahrhaftiges Drama zur Welt bringen kann, weil für mich das Veſen des Dramas der Enthuſtasmus iſt. Damit iſt von vornher⸗ ein zugegeben, daß alle Welt Klügeres, Beweiskräftigeres, Ueber⸗ zeugenderes, ja Berechtigteres über das Drama ausſagen kann als ſein Schöpfer. Ihm iſt das Werk Naturnotwendigkeit ſeines Weſens frei von jeder Bewertung, jedem anderen iſt es objektive Begegnung, formale Erſcheinung. Im anderen reagiert das Werk, erweiſt ſich die Lebensfunktion des Dramas, die Lebenskraft, die Tatſache ſeiner Exiſtenz. Bei dieſer 1 Auffaſſung vom Charakter des Dramas ergibt ſich als Folgerung der Satz, daß die dramatiſche Sendung ihre Erlöſung nicht im Werke ſelbſt findet, ſondern im Zu⸗ auer, im Hinzufühler und Hinzudenker. Das Werk an ſich iſt ein Menſchenſchickſal: anonyme Tatſache. Die Kraft erſt, mit der es ſich m vielen, mit vielen auseinanderſetzt, dieſe Kraft erſt bedeutet ſeine ollendung. Das Drama hat Szenen, Akte, iſt ein Körper, deſſen Beſeelung die Liebe, das Gefühl, die Leidenſchaft bedeutet, mit der es zur Diskuſſion ſteht. Der metaphyſiſche letzte Akt eines jeden Werkes ſpielt nicht nur im Theater— ſo meine ich, ſondern in der Erregung des Zuſchauers, mit der er ſich beunruhigt fühlt. Hiob kennt dieſe nruhe und ſieht in ihr alles wahrhaftige Leben eingefangen. Man hat dramaturgiſch heute mehr denn je die Forderung aufgeſtellt nach dem Rationalis⸗ mus der Szene. Es muß ſozuſagen alles aufgehen: die ſittliche For⸗ derung, das ſoziale Problem, die ſexuelle Frage. Das Drama iſt die Retorte. In ihr ergibt ſich ſchließlich das Rezept. Meine Auffaſſung orientiert ſich idealiſtiſcher. Ich nehme das Drama nicht als Abſolutes. Ich ſehe hier einen wundervollen Weg an alle. Ich prüfe an einem Drama nicht die Idee, ihr Recht oder Unrecht, ihre mehr oder weniger dialektiſche Plaidoyerintenſität; ich erfühle nur die Notwendigkeit, mit der ein Geſicht, ein Weltſegment mir geboten iſt. Ich bewundere an einem Drama nicht die Technik as deutſche Drama iſt noch unterwegs nach einer endgültigen For⸗ mulierung, die Klaſſiker begingen eine Art ahnenflucht, als ſie den anon einer nationalen Antike dem nationalen Kunſtwerk Deutſch⸗ nds aufdrängten!). Ich bewundere nur den Herzſchlag eines Dra⸗ mas, der mich in ſeine Kammern ſaugen und ſaieg möchte. Denn ich weiß, daß uns Deutſchen nur dieſer Herzſchlag ſchließlich das rama auch in techniſcher Vollendung zu ſchenken vermag. Bei dieſer ſeeliſchen, gemütlichen(wenn es mir gelänge, dem ſchönen Worte Gemüt wieder Heimat 8 zu geben!) Auffaſſung ergibt ſich für mich das Drama als eine Folge balladesker Bilder, die in plaſtiſcher Prägnanz eine weſentliche Station des erſchauten enſchen zu geſtalten trachten, um in ihrer Folge das Zufällige, Fataliſtiſche, dämoniſche Spiel dieſes Daſeins aufzureißen und uns alle, die wir nur zu raſch erſtarren im gewohnten Rhythmus, aus allen Erwartungen und Vorausſetzungen aufzuſchrecken. Das Drama kunge keine Orkhodoxie weder der Sittenlehre noch ſonſt einer Fa⸗ ultät des geiſtigen Lebens, es bringe nichts als Unruhe. Aber nicht je Unruhe der äußeren Senſation, der Film⸗Attacken auf das zwei⸗ imenſionale Geſicht der Maſſenmenſchen, ſondern die Unruhe des erzens, des fühlenden Herzens vor der Unendlichkeit, der Unfaß⸗ barkeit einer Lebensmelodie. Für mich iſt alſo das Drama— im böheren Sinne wie das Gedicht— ein Extrakt phantaſtiſch geſtalte⸗ ten Gefühls, das als Wechſelſpiel im Zuſchauer ſcheinbar aufgeht, um durch deſſen Gefühl gewandelt und gewachſen zu leben! (Aus dem„Zwinger“). Kino und Theater. Von Hans Adalbert Berger. M Kino, das Theater der Maſſen, der Zehntauſend, des„kleinen tannes“. So hieß, es einmal, ausſchießlich, in ſeiner Entſtehungs⸗ 355 Inzwiſchen iſt es durch einen techniſchen wie künſtleriſchen Um⸗ Enlzungsprozeß hindurchgegangen und hat innerhalb der letzteren tantwicklung bald zwei Schritte vorwärts, bald einen rückwärts ge⸗ — Dank ſeiner natürlichen, ſtofflich nahezu ungebundenen Eigen⸗ ub gegenüber dem Theater des geſprochenen Wortes, verfügt es di er einen unvergleichlich größeren Radius des Darſtellbaren als nees⸗ und ſo konnte es bei der unaufhörlichen Jagd nach immer tieuen Stoffkreiſen nicht ausbleiben, daß das King von Anfech⸗ wigen ſittlicher Ueberwachungsinſtanzen ſtets in Erregung gehalten Rald, Aehnlich wie die geſamte wirtſchaftliche Güterproduktion dem citaliſterungsprozeß anheimfiel, ging die techniſche Filmherſtel⸗ Win la auch die künſtleriſche Inſzenierung in die Hände einiger dorniger kapitalkräftiger Großunternehmungen über, und hier wie hat ſich das Monopol eine überragende Stellung erobert, wenn ſalbt zum Alleinherrſcher aufgeſchwungen. Die ungehinderte Ent⸗ llbeung dieſes neuen Erwerbszweiges mit den ihr innewohnenden ſünne Grundſätzen machte natürlich vor keiner Schranke des eng ſittlichen oder äſthetiſchen Empfindens halt. Die Ausſicht auf ewinn, der jedem neuen Film, und je neuartiger in deſto höherem Halbe, beſchieden war, lockte zu verführeriſch, als daß ihn jene altrufe am unbedenklichen Vordringen in einträgliche Stoffbereiche uaätten hindern können. Nach den Kinderkrankheiten mußte alſo das auch ſeine„Flegeljahre“ durchmachen, wenn das Wort in dem deichneten Sinne geſtattet iſt. Seitdem fiel das Kino nach Zeiten di ſſerungen mitunter wieder in ſeinen alten Fehler zurück und 10 Akten darüber wurden bald zu⸗, bald wieder geſhſeegt Re⸗ AKerung und Geſetzgebung haben ſich mit ihm beſchaftigt, die ſog. zun ber gu bedeuteten eine noch nicht überwundene Kriſis, 0 der uf nach einer geſetzlichen Filmzenſur wurde ſo lange er⸗ gaben, bis wenigſtens die gröbſten Auswüchſe mehr im Wege des ompromiſſes beſeitigt waren. ten Das Kino iſt der natürliche Feind des Theaters. Beide verhal⸗ u ſich zu einander wie maſchinelle Maſſenfabrikation zu manuellem Zundwerk oder wie moderne Gewerbefreiheit zur mittelalterlichen unft. Dort Extenſität, hier Intenſttät der künſtleriſchen Wirkung, fol enem ausgebreitetes Detail und peinliche Logik der Handlungs⸗ mö en, bei dieſem konzentrierte Seelenhaftigkeit. Oder auf eine mübige Formel gebracht: hie Impreſſſonismus— hie Eppreſſionis⸗ Klus. Mehr und mehr zeigte ſich indes das Doppelgeſicht des andos Dem künſtleriſchen Gegner des Theaters ſtand auf der terieen Seite ſein ſozialer Gönner gegenüber, indem es die ma⸗ i. elle Lage des Schauſpielers mit höheren Gagen zu heben imſtande 0 an weiß, wie ſtark die Abwanderung aus dem ſolideren erfolterbau in die doppelſinnige Welt des Flimmers noch immer dolgt, ſelten mit innerem Gewinn. Neben das Motiv einer er⸗ Zübten Exiſtenzmöglichkeit ſtellt ſich, glücklicherweiſe, meiſt auch die wen. t auf Betätigung der ſchauſpieleriſchen Kräfte, fü nigſtens ſoweit das Kino ein letztes Sichtbarwerden, ein Zuende⸗ kiſcren und damit einen lebenswahreren Ausdruck darſtelle⸗ ſce Potenzen duugt, Während das Theater nur Schickſalsaus⸗ ſhnitte, mehr Abſtraktionen des pulſterenden Lebens als dieſes ſelber „breitet das Kind mit der ihm eigenen photographiſchen Treue 5 bunten Moſaiken der tauſendfältigen Realitäten auf die Lein⸗ Alli mit den unzähligen techniſchen Raffinements des neuzeitlichen ags. Wie iſt es da ein Wunder, wenn Maſſen von Maſſen an⸗ gezogen werden und Zerſtreuungſuchende hier ihre beſte Zerſtreuung finden. Schnellebig und kurzatmig wie unſer Zeitalter nun einmal iſt, zieht es, um im Bilde zu reden, den raſch verbrauchten Zigaret⸗ tengenuß einer Kinovorſtellung dem behäbigen Zigarrenſchmauchen einer regelrechten Theateraufführung vor. Wenn das Kino ſchon die größere Phantaſiearbeit ſelber leiſtet, überläßt es dem Zuſchauer doch noch ein gut Teil eigner Tätigkeit, indem es ihm Anweiſung und Anregung dazu gibt. Seit der Umſchichtung der ſozialen Verhältniſſe durch die Revo⸗ ch lution und ihre Folgen hat ſich auch das Bild der Kinobeſucher viel⸗ fach verändert. Der frühere„kleine Mann“ hat den Beamten und ſelbſtändigen Gewerbetreibenden des Mittelſtandes in der Entloh nungsfrage überflügelt, und wo ſich der frühere Kinogaſt heute immerhin einen Theaterplatz ſichern kann, iſt der typiſche Theater⸗ heſucher der alten Zeit entweder faſt ganz daraus verwieſen oder er findet ſich mit dem billigeren Theatererſatz des Kinos ab.(Eine Regel darf aus dieſer Erſcheinung jedoch nicht abgeleitet werden. Anm. d. Schriftltg.) Und er begegnet da ja auch allen Theatergrößen wieder. Neben den vielgerühmten„Film⸗Stars“ der Pola Negri, Aſta Nielſen, Eva May und wie die wöchentlich neu kreierten Kino⸗ lieblinge alle heißen, Albert Baſſermann nebſt Gemahlin, Paul Wege⸗ ner, Albert Steinrück, Alexander Moiſſi, Maria Fein und vielen anderen mehr. An rangtechniſchen Einrichtungen wetteifert jedes vornehmere moderne Kino erfolgreich mit dem guten alten Theater, und wenn auch die beſten Plätze den neuen Reichen vorbehalten blei⸗ ben, ſo ſind doch nahezu alle Elemente der Bevölkerung im heutigen Kinozuſchauerraum vertreten. Wie ſeither dominiert indeſſen die flügge Jugend, und das Kino mit ſeiner verdunkelten Heimlichkeit wird nicht ſelten zum Schauplatz erſter Liebeswerbung. Aber auch dem Bildungsbedürfnis des ernſthafteren Beſuchers iſt immer mehr Spielraum geſchaffen worden. Belehrende Filme, ſeien ſie geographiſcher, völkergeſchichtlicher, naturwiſſenſchaftlicher, techniſcher Natur, gehören heute zum täglichen Programm eines jeden Kinos, und hier wird der Verteidiger des Kinos immer erfolgreich ſeine Rechtfertigungsverſuche anſetzen. Hier mündet der Weg des Kinos in die Zukunft ein. Und wenn ein Theater nach dem anderen dem immer heftiger entbrennenden wirtſchaftlichen Kampfe der Folge⸗ zeit erliegen ſollte, die elaſtiſche Struktur des Kinos wird ſich viel beſſer den veränderten Verhältniſſen anpaſſen als jenes. Unbeſchwert und unabgelenkt vom Pathos der Rede iſt das Intereſſe des Kinobeſuchers allein durch das treue Abbild des beweg⸗ ten Lebens in Anſpruch genommen. Hier herrſcht das kontinuierliche Nacheinander der friſch zupackenden Wirklichkeit, wie ſie doch meiſten⸗ iſt und nicht, wie ſie der reflektierende Theaterdichter oft euphemiſtiſch ſieht.(Wenn man vom jüngſtvergangenen Realismus und Naturalis⸗ mus der Bühnendramatik abſehen will.) Da geht auch dem ſimpelſten Verſtand alles ſo lieblich entgegenkommend ein und nichts iſt, das die Reihe ſeiner ſinnlichen Eindrücke durch einen Widerſpruch oder eine Nötigung zum Verweilen unterbrechen könnte. Und weil er ſelber ſich als einen Mitbeteiligten unter den vielfach Agierenden mithan⸗ delnd empfindet und wenigſtens in einem der Spieler ſeine eigene Weſenheit erkennt, fehlt nichts zu ſeiner vollen Befriedigung. Des⸗ holb, und nicht nur, weil er Photographien darſtellender Künſtler, ohnmächtig einer Dankesbezeigung, vor ſich hat, fühlt er auch nicht das Bedürfnis, die Hände zum Beifall zu regen. Und doch drückt ſich darin ein inſtinktives Begreifen der Unvollkommenheit dieſer Kunſt aus gegenüber der ſinnlich nahen Unmittelbarkeit, mit der die lebendige Perſönlichkeit des redenden Schauſpielers auf ihn wirkt. Zur Geſchichte der Iwiſchenaktmuſik. Von Wilhelm Hochgreve. ., Die Zwiſchenaktmuſik iſt aus den Intermezzi der italieniſchen Bichne hervorgegangen, die gegen das Ende des 16. Jahrhunderts aufkamen. Die Intermezzi waren urſprünglich kleine dramatiſche Zwiſchenſpiele, die zwiſchen den Akten, alſo in den Pauſen des Hauptſtückes aufgeführt wurden. Mit der Ausbildung der Orcheſtermuſik gewann aber auch dieſe bald Eingang und Raum in den Zwiſchenakten, wo ſie die Intermezzi zunächſt begleitete und ſchließlich rerdrängte, um allen— als Zwſchenakemufik — die Pauſen auszufüllen. Schon 1630 ſtand ſie in Paris an Stelle der Zwiſchenſpiele. Sie hielten ſich am längſten in Deutſch⸗ land, wo ſie ſchließlich aber auch ganz der Muſik weichen mußten. Aus den muſikaliſchen Zwiſchenſpielen hat ſich ſchließlich die opera buffa, die Opernpoſſe oder komiſche Oper entwickelt. Noch früher als in Frankreich ſcheint die Zwiſchengkimuſik in England Eingang gefunden zu haben. Shakeſpeare ließ ſie zwar nicht zu, wohl aber haben ſie andere Theater zu ſeiner Zeit gekannt und verwendet. So werden die Anſpielungen auf Zwiſchen⸗ aktmuſik ſeit 1600 ſehr zahlreich; aber das Globus⸗Theater wehrte ihr den Eintritt. Alois Brandl ſagt darüber: Bildungsunterſchiede, Beſuchsverhältniſſe und Mode haben auf die Aufführungsweiſe ſondernd eingewirkt; die geiſtig hochſtehenden Leute im Globus⸗ Theater ließen ſich nicht durch Zwiſchennuſik zerſtreuen, wie die Beſucher der Knabentheater. Seit den Gaſtſpielen der engliſchen Komödianten in Deutſchland hat die Zwiſchenaktmuſik ſich auch hier breit zu machen gewußt. Sie war damals und weit bis in Leſſings Zeit hinein. ſa, darüber hinaus noch als ganz unorganiſches Glied den Auffübrungen ein⸗ gefügt behufs Unterhallung des Publikums in den Pauſen. Sie ſtand in der angegebenen Zeit ungefähr auf der gleichen tiefen Stufe wie die, zeitweilig auch von Koch in Hambuirg gepflegte Mode der beinahe zirkusartigen italieniſchen Intermezzi; beide waren nur geeignet, die erzielte Akiſchlußwirkung jähling zu zer⸗ tören. Erſt Leſſing hat ſich öffentlich dagegen aufgelehnt. Im 256. Stück der„Hamburgiſchen Dramaturgie“ ſagt er:„Da das Or⸗ cheſter bei unſeren Schauſpielen gewiſſermaßen die Stelle der alten Chöre vertritt, ſo haben Kenner ſchon längſt gewünſcht, daß die Muſik, welche vor und zwiſchen und nach dem Stück geſpielt wird, mit dem Inhalte desſelben mehr übereinſtimmen möchte.“ Die 0 des Zuſchauers dürfe nicht auf eine unangenehme Art geſchwächt und unterbrochen werden, daher müſſe jedes Schauſpiel ſeine eigene muſikaliſche Begleitung haben. Schiller hat meines Wiſſens an der Zwiſchenaktmuſik ſeiner Zeit nichts auszuſetzen gehabt. Sie war bereits ihrem Weſen und Gehalt nach den Dra⸗ men angepaßt. Der Rütliakt hat die ſzenariſche Schlußbemerkung: „Indem ſie zu drei verſchiedenen Seiten in größter Ruhe abgehen, fällt das. Orcheſter mit einem prachtpollen Schwung ein; die leere Szene bleibt noch eine Zeitlang offen und zeigt das Schauſpiel der aufgehenden Sonne über den Eisgebirgen. Der eigentliche Akt⸗ ſchluß iſt hier bei leerer Bühne der Beleuchtung und Muſik über⸗ laſſen, die beide gewiſſermaßen die Rolle des antiken Chores über⸗ nehmen und Träger der Aktſchlußſtimmung werden. Bei Schiller und häufiger bei ſpäteren Dramatikern klingen verſchiedene Akt⸗ ſchlüſſe ganz muſikaliſch, opernhaft aus, ſo daß die anſchließende Zwiſchenaktmuſik hier wie natürlich eingegliedert erſcheint. Wie beliebt die Zwiſchenaktmuſik auch noch in ſpäterer Zeit war, beweiſen Ausſprüche berühmter Theatermänner, wie z. B. Laubes. In ſeinem„Norddeutſchen Theater“ heißt es:„Muſik vor Beginn einer dramatiſchen Darſtellung und während der Pauſen erhöht die Stimmung,—5 die höhere Stimmung.“ Aber als der große Regiſſeur, der er neben dem Dichter war, gab er in ſeinen Dramen dem Orcheſter ganz beſtimmte Anwei⸗ ſungen, die ſeiner Auffaſſung der Zwiſchenaktmuſtk entſprachen. Die Zwiſchenaktmuſik hat ſich bis tief in unſere Zeit erhalten. Der Naturalismus aber räumte mit ihr auf und heute iſt ſie für das ernſte Drama in Deutſchland als erledigt zu betrachten. (Aus„Der neue Weg“.) Theaterzenſur in alter Zeit. Von Felir v. Jepel. Nach der erſten Aufführung von Roſſinis„Otello“ in Rom im Jahre 1816 wurde von der Theaterzenſur der tragiſche Ausgang be⸗ anſtandet. Indes ſchaffte man 1210 und ohne viel Kopfzerhrechen Abhilfe, indem man am Schluſſe Desdemona an den Mohren die Frage richten ließ:„Was willſt du tun, Unglücklicher? Ich bin un⸗ ſchuldig!“— Darauf antwortete der Mohr:„Iſt dies wirklich wahr?“—„Ich ſchwöre dir'“, ſagte Desdemona, und auf ihre nochmalige Beteuerung, daß ſie„wirklich unſchuldig“ ſei, faßt Othello ſie verſöhnt bei der Hand, ſie treten vor an die Rampe und ſingen nun ein fröhliches Duett aus irgend einer anderen Oper. Vermutlich wurde bei Aufführungen Shakeſpeareſcher Trauerſpiele der Stein des Anſtoßes auf ähnliche einfache Weiſe beſeitigt, um der Zenſur Genüge zu tun. 1 Beſonders machte die Zenſur in ihrer ganzen vormärzlichen Erbärmlichleit Ferdinand Raimund zu ſchaffen, dem öſter⸗ reichiſchen Dichter und„Klaſſiker des Voltsſtückes“. Als im Jahre 1817 deſſen„Mädchen aus der Feenwelt“ aufgeführt werden ſollte, nahm die Zenſur in dem darin vorkommenden Satze:„Mein Gott! laß nicht den Teufel triumphieren!“ an dem Wort„Teufel“ Anſtoß und wandelte es, um es„ungefährlich“ zu machen in„Teuxel“ um, worüber Raimund in begreifliche Entrüſtung gerjet, da das omi⸗ nöſe Wort in einer ernſten Rede vorkam. Nach langem Zögern ließ man es dann ſchließlich paſſieren. Noch mehr Anſtoß nahm die Zenſur an den Worten„komm in mein Kabinett, mein Kind, ich habe unter vier Augen mit dir zu ſprechen“. Und warum?! Der Zenſor ließ ſich darüber folgendermaßen pernehmen(man halte ſich feſt!):„Wenn Vater und Tochter die Rollen miteinander ſpielen würden, hätte ich die Rede ohne Anſtand paſſieren laſſen, aber der Schauſpieler iſt nicht der Vater der Schauſpielerin, mit der er ſpielt, ſie ſtehen nur in kollegialer Verbindung, darum iſt die Rede nichts als eine grobe Zote, die ich nicht dulden darf“. Ein Kom⸗ mentar hierzu iſt überflüſſig. Der Zenſor beſtand natürlich auf ſeinem Recht, und beſagte Stelle wurde„unanſtößig“ gemacht. 2 18 Im Jahre der Erſtaufführung von Verdis„Mas kenball“: 1859. Der von dem bekannten italieniſchen Dichter A. Somma ſtammende Text hatte zum Gegenſtand die Verſchwörung des Landesadels gegen König Guſtav III. von Schweden und den auf den Fürſten (in der Nacht vom 15. zum 16. Dez. 1792) gemachten Mordanſchlag durch Ankarſtröm auf einem Maskenbälle— dasſelbe Sujet, das übrigens des Franzoſen D. Fr. E. Aubers Oper„Guſtav“(1833) zugrunde liegt, die dann allerdings durch die weit lebensfähigere Verdiſche Oper aus dem Felde geſchlagen wurde. Da nun die poli⸗ tiſche Stimmung 1858 ſich in 95 Hochſpannung befand— am 14. Januar hatte das Orfſiniſche Bombenattentat gegen Napaleon ſtattgefunden; Neapel aber, wo der„Maskenball“ in Szene gehen ſollte, ſtand unter der Herrſchaft der Bourbonen— und da die Zen⸗ ſux einen auf die Bühne gebrachten Königsmord ſelbſtverſtändlich für ein Kapitalverbrechen anſah, ſo wurde die Aufführung kurzer⸗ hand verboten! Abhilfe ließ ſich nicht ſchaffen, da Verdi nie für irgendwelche Zugeſtändniſſe zu haben war und für alle Ratſchläge hinſichtlich Veränderungen unzugänglich war. Dem Intendanten des San⸗Carlo⸗Theaters in Neapel, Herzog Ventignana, der eine aufführbare Oper oder 40000 Dukaten Schadenerſatz von Verdi verlangte, erwiderte dieſer lachend, er habe ſeinerſeits den abge⸗ ſchloſſenen Vertrag inne gehalten, was könne er denn für derartigg unmvorhergeſehene Schildbürgerſtücke der Zenſur? Verdi hatte die Boevölkerung Neapels auf ſeiner Seite(damals entſtand das be⸗ kannte Wortſpiel„Viva V. E. R. D..“(d. h. Viva Vittorio Emanuele Re'Italia!“), und als man ſchon nicht mehr wußte, wie Abhilfe ſchaffen, bot, der Graf von Shrakus ſeine Vermitt⸗ lung an und befreite Verdi von den Schadenerſatzanſprüchen des Neapler Intendanten. Für die Oper, für die mittlerweile durch dieſe Skandalgeſchichte das Intereſſe auſt höchſte geſtiegen war, fand ſich ſchließlich ein Impreſſario, Jaccoracci, der ſie im Apollo⸗ Theater in Rom aufführen wollte; doch hatte man— und nun lommt das Schönſte— folgende Zugeſtändniſſe an die Zenſur machen müſſen; den Schauplatz der Handlung hatte man jenſeits des Ozeanz nach Amerika verlegt, um das Tendenziöſe des Stückes abzuſchwächen, Guſtav III. hatte ſich in den Gouverneur von Boſton verwandelt, Ankarſtröm in des Königs Privatſekretär Renatol Man meinte alſo wirklich, daß das Publikum nun die ſtaatsgefährliche Oper durch die ihm aufgenötigte abſchwächende Brille ſehen werde. Die„abgeſchwächte“ Faſſung der Oper hat ſich ührigens bis zum heutigen Tage auf allen Bühnen erhalten. Kuliſſenwunder aus papier und Cuft. Wenn die„Meiningerei“, die auf Echtheit der Theaterdekora⸗ tionen ſo graßen Wert lagte, nicht ſchon an und für ſich in unſerer Zeit des expreſſioniſtiſchen Bühnenſtils vorbei wäre, ſo wüͤrde ſie ganz von ſelbſt unmöglich werden durch die ungeheure Teuerung alles Materials. Auch die Bühnentechnik hat zu Erſatzſtoffen übergehen müſſen, und ſie ſchafft heute früher nie geahnte Wunder aus Papier und Luft, aus Stroh, und Licht. Ueber dieſe phan⸗ taſtiſche Scheinwelt der Theaterdekbrationen teilt Dr. E. O. Raſſer im„Prometheus“ intereſſante Einzelheiten mit. Beſonders Papier ſpielt dabei eine große Rolle. Statt der heute ziemlich unerſchwing⸗ lichen Leinwand verwendet man ſog. Erſatzleinen, das aus Papier mit zwiſchengewebten Fäden gefertigt iſt und bemalt wird. Kuliſſen aus Papier werden hergeſtellt, indem man das Papier auf ein weitmaſchiges Gewebe von ſehr feinem weich⸗ geglühtem Eiſendraht aufklebt. Dann halten dieſe Wände, Mauern, Säulen, Brunnen uſw. einen kräftigen Stoß aus. Sogar Pferde in Lebensgröße uſw. werden aus Papier gefertiat, und dieſe papiernen Erſatzſtücke zeichnen ſich durch geringes Gewicht und leichte Beweglichkeit aus. Alle dieſe Dekorationsſtücke ſind nämlich aufblasbar; ſie werden aus weichem, zuſammenlegbaren Stoff hergeſtellt und mit der Luftpumpe aufgeblaſen. Auf dieſe Weiſe entſtehen Felſen, die eine unerſchütterliche Feſtigkeit vor⸗ täuſchen, eniſtehen Seſſel, Klapiere, ganze Wälder. Wenn der Vor⸗ gang fällt, ſo ſinken all dieſe Herrlichkeiten nach Aufhören des Luft⸗ druckes zu kleinen Häufchen zuſammen, und das iſt außerordentlich bequem für die Handhabung und Aufbewahrung, denn die großen nlaſtiſchen Wälder, die man früher aufbaute, nahmen ungeheuren Raum in Anſpruch. Auch einzelne Bäume und Pflanzen werden aus Papier angefertigt. Solch ein mit Papierblättern ausgeſtat⸗ teter Buſch beſiczt Aeſte, die nicht mehr wie früher aus Holsz, ſon⸗ dern aus Stacheldraht beſtehen. Die Aeſte können alſo nicht brechen und zittern in dem durch einen Ventilator hervorgebrachten Winde. Der ganze Buſch läßt ſich bequem unter den Arm nehmen, kann jedoch, da Aeſte und Blätter auf einer Nürnberger Schere befeſtigt ſind, bis zu 6 Meter Länge ausgezogen werden und paßt ſich voll⸗ kommen dem Bühnenbilde an. Aus dieſem Buſch wächſt ein Baum heraus, der immer gorade ſo hoch iſt, wie man ihn braucht, und bald als niederes Strauchwerk, bald als bedeutende Silhouette wirken kann. Für die Herſtellung ſchöner buntgemuſterter Stoffe verwendet man einfarbige Seide, auf der die Muſter und Ornamente durch ein neuartiges Druckverfahren nachgebildet werden. Die feinſten Seiden, Brokate und durchſichtigen Stoffe laſſen ſich dadurch in hunten Farben ſo täuſchend echt nachahmen, daß niemand im Zu⸗ ſchauerraum im Glanz und Jaltenwurf den Unterſchied von den echten Stoffen merken kann. Der Grasteppich, der bei der Inſzenie⸗ rung von Landſchaften den Bühnenboden bedeckt, wird ſetzt aus in⸗ ländiſchem Schilf hergeſtellt. Getreidefelder werden ganz natur⸗ getreu aus unverbrennlich gemachtem Stroh nachgeahmt, das auf eine niedrige ſpaniſche Wand aufaenäht iſt. Der Büpnenarbeiter trägt dieſe Wand in zuſammengeklapptem Zuſtande auf die Bühne, ſtellt ſie auf, und dann bläßt der elektriſche Ventilator darüber hin, ſodaß die Halme ſich im Wind neigen und legen. Der ſchwere Samt der Theatervorhänge wird durch glatte Stoffe aus Abfall⸗ material erſetzt, denen durch das neue Druckverfahren, eine Art Batik, ein ſchillerndes Ausſehen verliehen wird. Goldſchnur wird durch ein Kunſtſeideverfahren hergeſtellt, das das Garn in allen Farben und auch im herrlichſten Goldalanz ſchimmern läßt. Die eigenartige Wolkenbildung, die die Wolken, wie in der Natur, ganz nach dem Wilſen des Regiſſeurs langſam oder ſchnell dahinziehen läßt,— ein Effekt, den Reinhardt in ſeiner„Sturm“⸗Inſzenierung anwandte, wird durch eine ganz neue Horizontalbeleuchtung auf chemiſchem Wege hervorgezaubert. — S—— 8 — — ereeeeeee eeee ——————§—————————— e ————— — 40 ——— 6. Seite. Nr. 396. Mannheimer General-Anzeiger. ¶ Mittag⸗Ausgabe.) Samskag, den J. September 1920. —— Landwirtſchaftliches. Fp. Geinsheim, 2. Sevt. Die Gras ſamenernte der Geins heimer Grasſamenamtegen, die die he eute ndſten Heſſens ſind und eine Fläche vonr und 150 Morgen umfaſſen, lieferte in dieſem Jahre gute Erträge und brachte hohe Einnahmen, weit über 300 000 Mark. Der Preis des Gräsſamens iſt in den letzten Jahren ſprung⸗ weiſe in die Höhe Während im Vorjahre der Preis 500, Mark für den Zentner betrug, werden in dieſem Jahre für den Zentner 1050 M. bezahlt. Insgeſamt wurden rund 300 Zentner Grasſamen geerntet. ch. Aus dem Schwarzbach fal, 2. Sept. Die Tabakernte iſt in vollem Gange. Die Erkrüge ſind zufrie denſtellend. Stellen⸗ weiſe hängt der Tabak ſchon unter dem Dach Sportliche Rundſchau. Der Schlußtag der Herbſtrennen erſpricht den andern Tagen ſportlich nicht nachzuſtehen. Der eoand hat in Gemeinſchaft mit dem Badiſchen Renn⸗ verein alles darangeſetzt, um auch dieſem Spezialtag für die Herren⸗ reiterei das gleiche hervorragende ſportliche Gepräge zu geben, welches den Jockey⸗Rennen eigen wor. Es werden Felder bis zu 10 Pferden erwartet; die Ritte ſind feſt. Auch die Qualität der Reiter iſt gut. Stark engagiert ſind insbeſondere die Herren v. Moßner, v. Herder, v. Weſternhagen, Dörnberg, Freeſe und Vogt. Ein eigenartiges Zuſammentreffen wird das Hauptrennen des Tages, der Heyden⸗Linden⸗Ausgleich, zu ver⸗ zeichnen Haben, indem ſich in dem 4200 Meter⸗Ausgleich 5 Mann⸗ heimer Sieger gegenſeitig ſtreiten werden. Es ſind dies Held, 9 05 Feldherr, Czernowitz und der auf der Mannheimer Bahn eim Mairennen ſo beliebt gewordene Carlchen. Der Sattelplatz, deſſen Wiedereröffnung bheim Mittwoch⸗Rennen ſehr begrüßt wurde, wird auch am Schlußtag als Zwiſchenplatz zwiſchen Haupttribüne und Erſter Platz offengehalten ſein. Er iſt mit Schutzzelten ver⸗ ſeh 5 lodaß— bei ae Regen ſeine Denutzung empfeh⸗ lenswert iſt. Wollen wir aber hoffen, daß der Wettergott auch dem Schlußtag hold iſt und den Bemühungen des Rennvereins für ſeine durchaus gelungene Veranſtgltung ſeinen Segen verleiht. H. Pferderennen. e eee 2. Sept. Niklot⸗ Rennen. 16·000 Mk. 1400 Mtr. 1. Thiemes 5 n r. Milller), 2. Döberitz, 3. Oberon. Ferner: een⸗ kind, Kronjuwel allim, ſterweiſe, Elga, Wachtel, Iff⸗ land, Auer, Balbelee. 8s 21, 20, 13.10.— Ermunkerungsrennen der Stuten. 16 000 Ml. 1200 Mtr. 1. Geſtüt Weils R abenlocke (Schläfke), 2. Monika, 3. Parze. Ferner: Eris, Waſſerperle, Frühmorgen, Exlibris, Germa, Sonntagskuhe, Rosm tunda. 310:10; 52, 24, 58:10.— Preis von Tannenberg. 30 000 Mk. 2400 Meter. 1. Haniels Tulipan (G. Janek) 2. Perſiecus Eichwald. Ferner: Soldau. 12:10; 10, 13•1 — er Ausgleich. 27000 Mk. 1600 Meter. 1. Frau Menzs Ulan II(D. Müller), 2. Mazzin, 3. Dardanos und Oneida. Ferner: Galeere, Lebensgefährte, Rondo. 79:10 17, 15, 6, 11:10.— Preis der Diang. 70 00. Mark. 2000 Meter. 1. Lenzs Orla(Olejinik) 2. Romanze, 3. Prämie Ferner: Gondel, Gedinge, Heiligenroda, Ismene, Peri. 262:40; 1810,— Walvater⸗Rennen. 00 Mk. 1000 Meter. 1. Salzburgers Teifi Haſt enberger), ammer, 3. Marſchlied Ferner: Schaden⸗ freude, Douſchka, S ler, Särras, Jok Effendi. 22:10, 18, 47, 28:10. — Nicel-Ansgleich 22 000 Mk. 2000 Meter. 1. Nufſenows Indling (Huguenin, 2 Gipet, 3. Falter. Ferner: Luftfahrt, Siebenſchläfer, Eber⸗ eſche, Springer, Wigamur, Saint Ayl, Meniko, Otello, Zabszem 49:10; 22, 25, 27210. Fr. Die Rennen zu Grunewald wieſen am Donnerstag bei trübem Wet⸗ ter nicht den gewohnten Maſſenbefuch auf. Ein gegen Mitte des Pro⸗ gramms niedergehender Gewitterregen ſtörte die Veranſtaltung noch mehr. Im Preis der Diana von 70 000 Mark gab es eine große Ueberraſchung, 75 die favoriſierten Prämie und Gondel eut äuſchten. Im Rudel wurde das achtköpfige Feld entlaſſen. Dann übernahm Ismene und Gedinge die Führung vor Prämie und den übrigen Pferden. Ende der kurzen Seite hatte ſich die vom Start ſchlecht abgetommene Heiligenroda an die Spitze geſchoben, vor Prämie, Romauze und Orla. Letztere verbeſſerte im Einla⸗ ihren Platz und kam als erſte vor Heiligenroda in den Einlauf. hatte dann ihr Rennen ſofort ſicher und gewann gegen Romanze leicht. Eine noch größere Ueberraſchung brachte das Ermunternugere ennen für zwei⸗ jährige Stuten—— den Sieg von Geſtüt Weils Rabenlocke. Die heiß * 8. 7 favoriſierte Waſſerperle brach im Einlauf über die ganze Bahn weg. Im 2 Märkiſchen Ausgleich ſah Mazzin in der Diſtanz bereits wie der ſichere Sieger aus, doch rückte Ulan II auf der Außenſeite auf und ſchlug den Oppenbeimſchen Hengſt leicht. Den Preis von Tannenberg holte ſich Tulipan ſehr ſicher gegen Perſiczs. sr. Die Rennen zu Dresden, die ſich über Samstag und Sonntag ek⸗ ſtrecken, am erſten Tage als Hauptnummer den Sachſenpreis von 50.000 Mark, der nur vier Pferde am Start ſehen wird und zu einem Zweikampf zwiſchen Lorbeer und Wanderfalke ſich ſollte. Im Ju⸗ gendrennen für Zweijährige geht die in Breslau Zerfolgreich geweſene Marga mit den beſten Ausſichten an den Start. Für die übrigen Prü⸗ fungen verdienen Olympia, Einhart, Kolmerhof und Wind Beach ang⸗ Unſere Vorausſagen für Samstag: 1. R. Olympia⸗Glückauf, R. Einhart⸗Bogarwox, 3. R. Marga⸗Liebesgott, 4. R. Dichterin⸗Landratle, 5. R. Lorbeer⸗Wanderfalke, 6. R. Kolmerhof⸗Rarifa, 7. R. Wind⸗Tankfeſt. Fußban B. f. R.— Sportplatz bei der Eichbaumbrauerei. Das am heutigen Samstag um 5 Uhr auf dem B. f..⸗Sportplatz bei der E anenene ſtattfindende Spiel der Ligamannſchaften des Vereins für Turn⸗ und Raſenſport Feudenheim und der Platzelf iſt das erſte Ver⸗ bandeligatteffen der Herbſtſpielzeit. Da die letzte im Frühjahr ausge⸗ tragene Begegnung beider Mannſchaften 11 endete, iſt auch diesmal ein durchaus offenes Spiel zu erwarten. Die Gäſte ſtützen ſich auf ihre alte Mannſchaft, in der die Vertedianng durch Nagel verſtärkt iſt und in Ueberrhein einen Spieler von Qualität hat, der im Juli in der Mann⸗ heimer Städtemannſchaft mitwirkte. Der durch eine energiſche Läuferreihe unterſtützte Angriff iſt bekannt durch ſeinen Führer Lponer, V. f. der durch Benkard, Hindelang, Freiländer, Mayer, Au, Lang, Hosk, Blehlt/ Schmitt, Breitenbacher und Durler vertreten iſt, wird ſich daher anſtrengen müſſen, um ſich behaupten zu können. Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Richard Schönfelder; für Handel: Dr. A. Nepple; für Anzeigen Karl Hügel. Druck und Verlag: Druckeret Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger G. m. b.., Mannheim, E 6 debalbtmachung In Abänderung unſerer langjährige Mitarbeiter unserer Firma Herr Prokurist das Vertrauen und die Zuneigung aller seiner im höchsten Maße erworben. Die Direktion des Am 1. September ds.]s. verschied in Baden-Baden der Wir beklagen in dem Heimgegangenen einen Mann von vornehmstem Charakter und unermüdlichem Schaffens- drang, der trotz seines schweren Leidens bis in die jüngste Zeit seine ganze Kraft unserem Unternehmen gewidmet hat. Während der 39 Jahre seiner Tätigkeit im Verein Chemischer Fabriken hat er uns unschätzbare Dienste geleistet und sich durch sein liebenswürdiges Wesen und seine edle Gesinnung Wir werden sein Andenken stets in Ehren halten. Vereins Chemischer Fabriken in Mannheim. im Abendblatt des Mann⸗ heimer Generalanzeiger vom 31. Auguſt erſchiene⸗ nen Bekanntmachung liegt die Liſte der Wahlberech⸗ tigten vom.—12. Sep⸗ tember 1920 micht auf dem Büro der Handels⸗ kämmer in B I, 7b, soudern auf unſerem „ato Im Börengebaude . Nock. Anmer während der üblichen Ge⸗ ſchäftsſtunden zur Einſicht der Beteiligten öffentlich auf. Späteſtens bis zum 21. September 1920 ſind bei Ausſchlußvermeiden 1. etwaige Einſprachen gegen die Aufnahme in die Liſte oder die in der⸗ 6459 Mitarbeiter Grund des Artikels 5 Abſatz 2 des Geſetzes mit den erforderlichen Beſcheinigungen bei der Handelskammer anzumelden. Die in mehreren Wahl⸗ 9982 diſtrikten Wahlbe⸗ rechtigten werden aufgefordert, bei Ver⸗ meiden des Ruhens des Stimmrechts binnen gleicher Friſt ſelben, bas. We 8 25 Aarten Johanna Gchieſti ¶ IFran; Gdmar; Verloõte 4231 Mauußelm, 3. Gentember 192. 8¹ 8 82 e Jonten. Bele Aan eTlange reptbuch& S Aocknungsnecben eerec. ο Haunòͤgerichtorat Or. Oteo Meiß Luſe Welf geů. Juuler ſich zu erklären, in beden ibre Vermahlung belaunt. welchem Diſtrikt ſie Todes-Anzeige. Am, 1. September verschied nach kurzem haltungs-Chef und Mitarbeiter Herr Prokurist Dskar Sel bewahren. Die Beamten Badem Baden, wo er sich zur Erholung aufhielt, unser Buch- nach vollendetem 66. Lebensjahre. Ein Mann von seltener Arbeitsamkeit und Pflichttreue, aufrichtiger und wohltuendef Liebenswürdigkeit hat hier sein Leben beschlossen. Wir werden ihm stets ein Sutes und treues Andenken des Zentral· Büros und der Fabrik Wohlgelegen des Vereins Chemischer Fabriken in Hannheim ihre Stimme ab⸗ geben wollen. Mannheim, 3. Sept. 1920. Die Handelskammer für den Kreis Mannheim: Leiden in Engelhard. Dr. Blauſtein. ſtuò Maunheim, Z g, 75 N Rauf Oyre Verlobung geben bekauut Jauuer i Gotller⸗ Jans Nuüchler⸗ 13975 Rerl Gdbmitt 3. Genlemũer 7920. 44162 Maunheim, den 4. Gentemůũer 1920. tenhauienuſer 16. 4252 7 Ohre Vermahlung zeigen an Nmenau i. Ah. Luiſe Gchmitt geb. 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September 1920 im hiesigen Krematorium statt. bnbrate Heute nacht entschlief sanſt nach kurzer, schwerer Krankheit unser einziger lieber Bruder, Schwager und Vetter Christian Hrust im Alter von 50 Jahren. In tiefer Trauer: Marie Rrust Lina Witte geb. Krust Rath. Rrust Carl Witte. e Chemnitz, den 3. Sepfember 1920. B 5, 15 4239 Die Beerdigung findet Montag 3½ Uhr statt. Von Beileidsbesuchen bittet man abzusehen. Beriechtigung zur Todesanzeige 4251 Moritz Rosenfeld. 5 Die Beerdigung findet Senn- enag ½10 Uhr statt, nicht /½12 Uhr. fucdetel Hr. Man c 2 Horgingſtr. 3 8 Von der Reise zurück Lotz-Neumann hellgrau mit braun, a. den Nachf. Carl Meyer Namen„Peterle“ hörend. Deniist C2⁵5 Gegen hohe Belohnung 4, 17 Tel. 3188. abzugeb. Albert Wagen⸗ mann, Mollſtr. 33. B1068 von der Beise zuruch frau Nössler-Gröll Dentistin 24259 D 3. II. Planken. Deffentliche Versteigsrung⸗ Montag, den 6. September, nachmittags 2 Uht, Bede rde im— des Ronkursverwalers im ſzu kaufen gesucht, wenn möglich! 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