0 f — Montag, 6. September meh Wittag⸗Ausgabe. 1920. Nr. 398. goiger Draht⸗Adreſſe: Generalanzei u. 255 Detriebsſtörungen, Materialmangel uſw. berech beſchränkte Ausgaben od. f. verſpätete Aufn 1 Bezagepreiſe: In Mannßeim u. Emgebuung monall. einſchl. M..50 für Brin 5 l. N..80 gerlohn u. Einziehungs⸗ Anzeigenpreiſe: 1ſpalt. Kolonelzeile.50 8w..— Mk., Stellengeſ. 5 e gadiſche Neueſte Nachrichten äfts⸗Nebenſtelle in Mannheim: Neckarſtadt: wandeſe..— Feraſprecher Nr. 7940—7848. K kue E U ki ten urpgl, Bertebeſtbcungen Aaterlalrasgeluf. Berggt 555 b ne E buen. a e v.—— Auftrüge durch Fernſprecher ohne Gewähr. die Nebenregierung. Der Kampf um das Kontrollrecht der Eiſen⸗ bahner. 56 Ueber die Kontrollaktion der radikalen Eiſenbahnerver⸗ ände, die ſich zu dieſem Agitationszweck zu einer Reichskom⸗ miſſion zuſammengeſchloſſen haben und die Verhinderung jeg⸗ ichen Waffen⸗ und Munitionstransportes anſtreben, und die Leinfluſſung, die dieſe Elemente auf die Reichsregierung ausgeübt haben ſollen, ſind in der Preſſe Mißverſtändniſſe perbreitet worden, die die Regierung ungerechtfertigſter Weiſe elaſtet haben. Die offizibſen Mitteilungen des Reichsver⸗ kehrsminiſteriums über die Kontrolle der Waffen⸗ und Muni⸗ onstransporte vom 28. Auguſt haben die Stellung der Re⸗ gierung dargelegt. Dieſe Abſage des. Verkehreminiſters Grö⸗ ner an die radikalen Eiſenbahnerelemente hat dieſe zu einem guen Sturmlauf auf den Plan gerufen. Der veröffentlichte abinettsbeſchluß, daß die Regierung auf dem Boden dieſer eröffentlichung des Reichsverkehrsminiſteriums ſtehe, tut dar, daß die Regierung eine verfaſſungswidrige Kontrolle ſei⸗ tens der Eiſenbahner nicht geſtattet. Es waren beſonders die egierungsvertreter der Deutſchen Volkspartei, die in dieſem unkt in dem Kabinett ihren Einfluß geltend gemacht haben. achdem ſich nun auch die übrigen Blockparteien das Weiter⸗ eſtehen der Nebenregierung verbeten haben und Fehrenbach und Gröner jede weitere Verhandlung mit den Eiſenbahnern abgelehnt haben, muß es, wenn die Regierung ihr Anſehen gewahrt wiſſen will, bei dieſen Entſcheidungen bleiben.„Vor⸗ wärts“ und„Freiheit“ brachten am Samstag den von uns mitgeteilten Aufruf an die deutſche Arbeiterſchaft, der von dem gemeinen deutſchen Gewerkſchaftsbund, von den Vertretern er Sozialdemokraten und der Unabhängigen, von dem deut⸗ 0 en Eiſenbahnerverband und dem Transportarbeiterverband nterzeichnet iſt, wonach die Arbeiterſchaft aufgefordert wird, uugenüber dem ablehnenden Beſcheid des Verkehrsminiſters nd des Reichskanzlers in ihrer bisherigen Stellung zu ver⸗ arren und gegebenenfalls die organiſierte Arbeiterſchaft mo⸗ 05 zu machen. Damit iſt deutlich ausgedrückt, daß man in ieſen Kreiſen es auf eine Machtprobe ankommen laſſen Die Verantwortung für die Folgen, die aus dieſem ver⸗ aſſungswidrigen Vorgehen entſtehen können, fällt daher auf ie Schultern der für den Aufruf verantwortlichen Organiſa⸗ donen. Die Regierung kann ſich durch eine ſolche Drohung nicht beeinfluſſen laſſen. Sie kann wohl mit den Großorgani⸗ jonen der Eiſenbahner nerhandeln, wie ſie das auch getan at, aber nicht mit den politiſchen Parteien und politiſchen Or⸗ ſuniſationen über die Eiſenbahner. Oie Eiſenbahn iſt ein neu⸗ ales Verkehrsinſtitut, ihre Beamten und Arbeiter gehören ſiie n Parteien an und die auf dieſe Weiſe verſuchte Po⸗ 1 iſierung der Eiſenbahn muß zu deren Desorganiſation füh⸗ en. Die radikalen Elemente der Eiſenbahner müſſen gewär⸗ ig ſein, daß, wenn ſie ihre Aktion, die auf innere Revolutio⸗ nierung abgezielt iſt, fortſetzen wollen, auf Granit bei⸗ en werden. Wir hoffen aber, daß die beſonnenen Ele⸗ mente in den Eiſenbahner⸗Großorganiſationen ſie daran hin⸗ ern werden, ihre ſtaatsgefährlichen Experimente zur Wahr⸗ heit machen zu wollen. Unterſtützt wird die Auflehnung gegen die Staatsautori⸗ at durch ein neues Schreibendes Internationa⸗ — Transportarbeiterverbandes, das nach ortreicher Dankſagung für die bisherige ſtrenge Durchfüh⸗ deng des Boykotts gegen Polen zum weiteren Ausharren„in in glorreichen Kampf gegen Reaktion, Militarismus und bapitaltemus“ auffordert. Ganz ähnlich wie ſeinerzeit in dem küchtigten Boykottverſuch gegenüber Ungarn erleben wir es alſo wieder einmal, daß eine internationale Gewerkſchafts⸗ J0deniſation in innerſtaatliche Verhältniſſe eingreift und die Ferſetzung des bislang geltenden öffentlichen Rechts betreibt. 1 enn nichts anderes, ſo müßte allein ſchon dieſer Umſtand hſere Regierung veranlaſſen, feſtzubleiben und der weiteren ſchienwühlung der ſtaatlichen Autorität einen Riegel vorzu⸗ Es iſt damit zu rechnen, daß am heutigen Montag Ent⸗ 8 eidungen fallen werden, die gleichbedeutend mit dem eginn eines Machtkampfes zwiſchen den unter Führung bekannter Führer der USP. und SPD. ſtehen⸗ 1 305 Etiſenbahnern und dem Reichsverkehrs⸗ Atiniſter ſein dürften. M. Reichskommiſſar Peters hat ausdrücklich betont, daß baimiſter Groener, nachdem ſeine Verordnungen den Verein⸗ rungen vom 23. Auguſt zwiſchen der Regierung und der Vachskontrollkommiſſion angepaßt worden waren, keine natanlaſſung mehr habe, noch fernerhin mit der ge⸗ unten Zentrale der radikalen Eiſenbahner verhandeln. Miniſter Groener habe zudem noch eine Ver⸗ bhen erlaſſen, daß jedem Dezernenten der Obmann des enbahnerbetriebsrates in den einzelnen Direktionen beige⸗ uuden werde, um auch der Arbeiterſchaft eine Gewähr dafür nialbieten, daß die Ueberwachung des Transportes von Mu⸗ wird und Waffen innerhalb Deutſchlands ſtreng durchgeführt Wie die Tägl. Rundſchau von unterrichteter Seite erfährt, egnügt ſich die Reichskommiſſion mit dieſen Erklärungen des zichskommiſſars Peters ebenſo wenig, wie mit der letzten lerfügung des Reichsverkehrsminiſters Groener. Die Reichs⸗ Mumiſſion ſtebt auf dem Standpunkt, daß die Verfügungen tranziſter Grbeners nicht einmal ſinngemäß den ſeinerzeit ge⸗ noffenen Vereinbarungen entſprechen. Es ſei deshalb kaum Eiſh daran zu zweifeln, daß der offene Konflikt zwiſchen den ſſenbahnbetriebsräten und ihren vorgeſetzten Dienſtſtellen usbricht. Die Reichskommiſſion hat am Samstag auch nicht bann den Verſuch gemacht, mit der Regierung weiter zu ver⸗ undeln. Die Eiſenbahner im Reich, die hinter der Reichs⸗ dianmiſſion ſtehen, hoben nochmals die Anweiſung erhalten, ded ontrolle über den Zugverkehr weiter auszuüben und in vor ztlichen Fällen die Entſcheidung der Reichskommiſſion bol Weiterbeförderung von Gütern oder Waggons einzu⸗ kzſen. Da nach dem Erlaß des Miniſters Groener jedoch jeder enbahnongoſtoflts oder Betriebsrat mit Entlaſſung bedroht ſtätten heute zu der Angelegenheit Stellung nehmen. wird, der ſelbſtändig in den Eiſenbahnbetrieb eingreift, ſo muß man bereits in den nächſten Tagen mit dem Be⸗ ginn der großen Kraftprobe rechnen. Im Bereich der Eiſenbahndirektion Berlin liegt bereits ein ſchwerer Konflikt vor. Der Betriebsrat des Görlitzer Bahnhofes, der entgegen den Verordnun⸗ 1— des Reichsverkehrsminiſters gehandelt hat, iſt dehalb mit einer vorgeſetzten Dienſtſtelle in Differenen geraten. Die Ent⸗ ſcheidung, ob der Betriebsrat entlaſſen wird oder nicht, dürfte in kürzeſter Friſt fallen. Infolgedeſſen werden die Betriebsräte der Eiſenbahn⸗ direktion Berlin einſchließlich der Betriebsräte in den Werk⸗ Wie man hört, werden die Betriebsräte zunächſt eine Soli⸗ daritätserklärung abgeben. Es iſt jedoch bereits eine Verſtändigung zwiſchen dem Hauptbetriebsrat der Eiſen⸗ bahner und den Betriebsräten in der Provinz erfolgt. Eine Komplikation erfährt das Problem der Betriebs⸗ kontrolle durch die Stellungnahme durch die Eiſenbahn⸗ beamten, die in der Reichsgewerkſchaft der Deutſchen Eiſenbahner organiſiert ſind. Der engere Vorſtand der Reichsgewerkſchaft wird ſich heute mit dieſen Fragen ein⸗ gehend beſchäftigen. In den Kreiſen der Beamten herrſcht eine gewiſſe Mißſtimmung darüber, daß einmal der Reichs⸗ kommiſſar Peters die ſeinerzeit zugeſagten Ausführungs⸗ beſtimmungen für den Transport von Truppen und Munition noch nicht veröffentlicht hat, und daß der Reichsverkehrs⸗ miniſter über die Zuſammenſetzung der zuſtändigen und non ihm gebilligten Reichskontrollkommiſſion noch nichts hat verlauten laſſen. Die Beamten ſtehen auf dem Standpunkt, daß eine gewiſſe Kontrolle im Rahmen der Vor⸗ ſchriften der Verwaltung nötig iſt, um vor allen Dingen den Waffengeſchäften des Schiebertums ein Ende zu machen. Inſofern halten es auch die Be⸗ amten für angebracht, daß bis zur endgültigen Regelung dieſer Fragen durch den Reichsverkehrsminiſter eine gewiſſe Kontrolle durch die Eiſenbahnbeamten ausgeübt wird Der Parlamentsausſchuß über die Neben⸗ regierung der Betriebsräte. Der parlamentariſche Beirat zur Durchführung des Ge⸗ ſetzes über die Entwaffnung der Bevölkerung trat Samstag vormittag zu einer Sitzung zuſammen, in der die 2. und 3. Ausführungsbeſtimmung zu dem genannten Geſetz beraten wurden. Die zweite Ausführungsbeſtimmung richtet ſich gegen die unhaltbaren Zuſtände, die ſich in den letzten Wochen durch die Einmiſchung radikaler Eiſenbahnerorganiſationen bei den Waffen⸗ transporten herausgeſtellt haben. Künftig ſoll bei jeder Eiſenbahndirektion eine vom Entwaffnungskommiſſar er⸗ nannte Kommiſſion mit dem ausſchließlichen Recht der Kon⸗ trolle eingeſetzt werden. Jedes unbefugte Anhalten oder Kon⸗ trollieren durch andere Organiſationen oder Perſonen iſt ver⸗ boten. Unterſtrichen wurde die Beſtimmung noch durch die nachfolgende Entſchließung, die von ſämtlichen bürgerlichen Parteien gegen die Stimmen der Mehrheitsſozialiſten und Unabhängigen angenommen wurde: 5 Der Beirat nimmt von der Erklärung des Reichskom⸗ miſſars für die Entwaffnung und des Vertreters des Reichs⸗ wehrminiſters Kenntnis, nach welcher Transporte, die den Ausführungsbeſtimmungen des Entwaffnungsgeſetzes ge⸗ nügen, von Unbefugten weder angehalten noch kontrolliert werden dürfen. Der Beirat billigt dieſes Vorgehen der Regierung als ein unbedingtes Erfordernis der Staatsautorität. Der Regierungskommiſſar gab bekannt, er beabſichtige, dieſe Kommiſſion jeweils aus einem Vertreter der Eiſen⸗ bahndirektion und dem Obmann der Eiſenbahn⸗ betriebsräte zuſammenzuſetzen. Hiergegen wurde von deutſchnationaler Seite energiſch Stellung genommen und ein ntrag eingebracht, der die grundſätzliche Anerkennung der Betriebsräte„für eine ſolche Funktion“ ablehnt und die Mit⸗ wirkung der Arbeiterſchaft lediglich als beauftragte Hilfs⸗ organe der allein verantwortlichen Regierungsorgane ver⸗ langte. Der Antrag gab Veranlaſſung zu einer lebhaften Aus⸗ ſprache über die immer wieder in Erſcheinung tretende Nebenregierung der Gewerkſchaften, für die auch jetzt wieder die beiden ſozialiſtiſchen Parteien ſich mehr oder weniger offen einſetzten. Grundſätzlich nahmen alle bür⸗ gerlichen Parteien geſchloſſen Stellung gegen eine ſolche Nebenregierung. Trotzdem blieben die Deutſchnationalen mit ihrem Antrag in der Minderheit. In der Anerkennung der Betriebs⸗ räte als polizeiliches und politiſches Kontroll⸗ organ liegt eine außerordentlich ſchwere grundſätzliche Be⸗ deutung, die weit über die Beſtimmungen des Betriebsräte⸗ eſetzes hinausgeht, und ſchließlich doch nur von radikaler Seite als weiterer Schritt zur Herbeiführung der Diktatur des Proletariats verfolgt wird. Ueber die Sitzung des parlamentariſchen Beirates bringt die Nationalliberale Korreſpondenz einen Be⸗ richt, dem wir folgendes entnehmen: Die Vertreter der beiden ſozialiſtiſchen Parteien an⸗ erkannten zwar die in den Veröffentlichungen des Reichsverkehrs⸗ miniſteriums enthaltenen Leitſätze, auf deren Boden ſich auch der anweſende Staatskommiſſar für die Entwaffnung ſtellte, darüber hinaus aber forderten ſie die Einrichtung von Ueber⸗ wachungsausſchüſſen für die einzelnen Dienſtſtellen, mit deren Annahme naturgemäß die von der Regierung ausgegebenen Grundſätze vollſtändig illuſeriſch gemacht worden wären. Der Abg. Brüninghaus, der den Standpunkt der Deutſchen Volkspartei darlegte, billigte ſeinerſeits ebenfalls die Richtlinien der Regierung und betonte ausdrücklich und energiſch, daß er jeden Ver⸗ ſuch einer Nebenregierung auf das energiſchſte ablehnen müſſe. Abg. Dr. Maretzky ging noch einen Schritt weiter und führte aus, daß, wenn die Regierung ſich eine Nebenregierung durch die Eiſenbahner an die Seite ſetzen laſſen wollte, dies dazu führen könnte, daß die Deutſche Volkspartei dieſen Punkt zum Gegenſtand der Kabinettsfrage machen mürde. Weiter führte er aus, daß, wenn die Regierung entſchloſſen ſei, den radikalen Forderungen nachzugeben, ſie doch lieber gleich die Regierung den Arbeitern in die Hände geben ſolle, als daß ſie es auf eine lang⸗ ſame Zermürbung der Staatsautorität ankonnmnen laſſen wolle. Auf dieſe höchſt energiſch vorgebrachten Aeußerungen der beiden Vertreier der Deutſchen Volkspartei machten die Sozial⸗ demokraten einen ſchüchternen Einlenkungsverſuch, indem ihr Sprecher andeutete, ſo ſchlimm ſei es doch nicht gemeint, es handele ſich bei dieſen Ueberwachungsausſchüſſen nur um die Wahrung der devtſchen Neutralität, ein Standpunkt, dem der vorher erwähnte Auf⸗ ruf an die deutſche Arbeiterſchaft aber geradezu ins Geſicht ſchlägt. Es entſpann ſich dann weiterhin noch eine äußerſt lebhafte Debatte, zu deren Ende es gelang, alle bürgerlichen Parteien gegen die Stimmen der beiden ſozialiſtiſchen Parteien zur Annahme einer Entſchließung zu vereinigen, auf Grund deren die Grundſätze des Reichsverkehrsminiſteriums zur Kenntnis genommen werden, der Standpunkt des Staatskommiſſars gebilligt und eine entſprechende Mitteilung an das Reichskabinett beſchloſſen wurde. Berlin, 6. September.(Von unſerem Berliner Büro.) In ihrer geſtrigen Nummer bringt die„Rote Fahne“ in fet⸗ tem Sperrdruck unter der Ueberſchrift„Der Inhalt der Po⸗ lonia⸗Züge“ folgende Mitteilung:„Ein Privattelegramm meldet uns aus Erfurt, daß geſtern die Eiſenbahner einen der auf Grund des Verſailler Friedens nach Polen gehenden ſog. Polenzüge angehalten und durchſucht haben, wobei u. a. ein Waggon mit 300 Zentnern Gewehrmunition gefunden wurde. Die Eiſenbahner haben dieſen Waggon an⸗ gehalten, die Munition ausgeladen und in die Luft ge⸗ ſprengt.“ Das Blatt knüpft daran die Behauptung eines Einverſtändniſſes der deutſchen und franzöſiſchen Regierung gegen die Sowjetregierung. Sie greift die Reichskontrollkom⸗ miſſion und deſſen Haupt, den Unabhängigen Kurt Roſen⸗ feld, ſcharf an und ſtellt den Erfurter Vorgang als nach⸗ ahmenswertes Vorbild hin. Eine Beſtätigung des geſchilder⸗ ten Vorkommniſſes ließ ſich bisher aus Erfurt nicht erlangen. der Bolſchewismus in Jialſen. Rom, 6. Sept.(W..) Der Sonntag iſt ohne Zwi⸗ ſchenfäelle verlaufen. Im Laufe des geſtrigen Nachmit⸗ tags beſprachen ſich die Miniſter Gabriola und Meda.— In Mailand traten die Arbeiterdelegierten zu einer Beſprechung zuſammen. Die Arbeiter beabſichtigten, den Sonntag in den Fabriken zuzubringen, da ſie befürchteten, daß ſie, falls ſie die Betriebe zeitweilig verlaſſen, in ſie nicht wieder werden zu⸗ rückkehren können. Die Schwierigkeiten der Arbeiter infolge des Fehlens des Rohmaterials ſteigen. Geſtern wurden keine Löhne ausbezahlt. UEBerlin, 6. Sept.(Von unſerm Berliner Büro.) Aus Lugano wird berichtet: In Mailand verſammelten ſich geſtern die Vertreter der hauptſächlichſten Arbeiterorganiſationen, um über die Frage zu beraten, ob die Beſißergreifung der Fabriken durch die Arbeiter ſofort auf alle Fa⸗ briken jeder Art in ganz Italien ausgedehnt werden ſoll, oder ob der Verſuch zu einer Verſtändigung und Vermittlung der Regierung gemacht werden ſoll. Ein Beſchluß wurde noch nicht gefaßt. In verſchie⸗ denen Städten ſind die Arbeiter von ſich aus zur Verja⸗ gung der Beſitzer geſchritten, obgleich ihre Fabriken nicht der Metallinduſtrie angehören; ſo in Mailand die Arbei⸗ ter einer Glasfabrik und in Turin eine Fabrik von Sauerſtoff⸗ bomben. Im übrigen iſt auch der geſtrige Tag in ganz Italien ohne ernſtlichen Zwiſchenfall verlaufen. In Terni beſetzten die Arbeiter das Eiſen⸗ und Stahlwerk, in Palermo die Schiffswerften. In Turin haben laut„Corriere della Sera“ die Arbeiter der etwa 20 000 Arbeiter beſchäftigenden Fabrik Fiat die Fabrik in Verteidigungszuſtand verſetzt und mit Schützengräben, Wolfsgruben, Drahtverhauen, Maſchinengewehren und ſogar mit zwei Tanks. Ueberdies ſeien ſie mit der Herſtellung von Bomben beſchäftigt. Die Re⸗ gierung verhält ſich neutral. Paris, 5. Sept.(W..) Der„Temps“ meldet, daß die bolſchewiſtiſchen Hafenarbeiter von Genua ſich aller im Hafen liegenden Schiffe bemächtigten und drohen, jedes Kriegsſchiff, das den Verſuch machen ſollte, in den Hafen einzufahren, zu beſchießen. 2 Deeee der Zühnegaug. Berlin, 5. Sept.(WB.) Der Reichsminiſter des Aus⸗ wärtigen Dr. Simons und der preußiſche Mimiſter de⸗ Innern Severing ſuchten heute Mittag den franzöſiſchen Botſchafter auf. Br. Simons erklärte Herrn Laurent folgendes: „In der Note vom 30. Auguſt haben Cuere Exzellenz der deutſchen Regierung die Bedingungen mitgeteilt, unter denen die Regierung der franzöſiſchen Republik die Beilegung des Zwiſchen⸗ falls herbeiführen will, der ſich auf dem franzöſiſchen Konſulat in Breslau am 28. Auguſt ds. Is. zugetragen hat. Zugleich haben ſie auf eine Reihe von Kundgebungen und Angriffen gegen ziwile und militäriſche Vertreter Frankreichs in Deutſchland bingewieſen. Dabei haben Euere Exzellenz betont, daß die Regierung der fran⸗ zöſiſchen Republik mit der deutſchen Regierung in einer Atmoſphäre der Beruhigung und der Arbeit friedliche Beziehungen zu unter⸗ halten wünſche. Derſelbe Wunſch erfüllt die deutſche Regierung. Sie mißbilligt auf das entſcheidenſte dieſe Vorkommniſſe, die, vie die Vorgänge in Breslau durch gewiſſe Umſtände und Ereigniſſe erklärt, aber nicht gerechtfertigt werden können. Die deutſche Regie⸗ rung bedauert alle Zwiſchenfälle, deren Opfer fran⸗ zöſiſche Vertreter oder Staatsangehörige geworden ſind, und wird die in der Note vom 30. Auguſt geforderten Genugtuungen ge⸗ währen.“ 15 Der franzöſiſche Botſchafter erwiderte: „Im Namen der Regierung der Republik nehme ich Kenntnis von der Erklärung Euerer Erzellenz und der Zuſage der Reichs⸗ regierung, daß ſie die ihr mitgeteilten Wiedergutmachungsforde⸗ rungen erfüllen wird. Laſſen Sie mich, Herr Miniſter, der Hoff⸗ nung Ausdruck geben, daß ſich ähnliche Zwiſchenfälle nicht wieder⸗ holen, und daß die Beziehungen Deutſchlands und Frankreichs ſich von nun an im Geiſte friedlicher Zuſammenarbeit geſtalten werden. der 1 die Wiederaufrichtung und das Gedeihen beider Teile ſo nötia iſt. Sodann machte der Reichsminiſter von den durch die Reichsregierung, der Miniſter des Innern von den durch die preußiſche Regierung in Erledigung der franzöſiſchen Forde· rung getroffenen oder eingeleiteten Maßnahmen Mitteilung. *«„* Der Sühnegang iſt geſtern gemacht worden. Nicht deg Reichskanzler, aber Herr Simons und der preußiſche Mins“ —ů 8 8 2 Seite. Nr 398. Manheimer General⸗ Nnzeiger.(Mileig · Ausgabe.)) Montag, den 6. September 1929. ſich erfüllen werden. Unendlich bittere Runbeugſam hart ſein. litauiſchen Truppen die Polen auf der Linie Suwalki⸗Grodno machungen von Paris iſt ſie nicht in der Lage, durch ihre von bder erregten Bevölkerung nicht als unparteiiſch ſter Severing hoben ihn angetreten. Erſterer hat eine Erklä⸗ rung abgegeben, die dem harten Gebot der Franzoſen ent⸗ ſpricht. Es war feitens Frankreichs zugeſtanden worden, daß eine deutſche Erklärung wegen der Urſache der Erregung in Breslau in die offizielle Erklärung aufgenommen werden ſolle. Dieſer Hinweis auf die Urſache findet ſich in einem mög⸗ lichſt unbeſtimmt gehaltenen Nebenſatz, der beſagt, daß die Vorgänge in Breslau durch gewiſſe Umſtände und Ereigniſſe erklärt, wenn auch nicht gerechtfertigt werden könnten. Dieſe gewiſſen Umſtände ſind die Mord⸗ und Schandtaten der Polen und deren Duldung durch die Interalliierte Kommiſſion. Der franzöſtſche Botſchafter hat ſich den Anſchein gegeben, als erwarte er von der Erledigung des Zwiſchenfalles günſtige Folgen für das friedliche Zuſam. menarbeiten Deutſchlands und Frankreichs. Es iſt leider mehr als unwahrſcheinlich, daß dieſe optimiſtiſchen Erwartungen Empfindungen, die durch die neue Demütigung Deutſchlands geweckt werden, können unmöglich die Stimmung im deutſchen Volke ver⸗ beſſern. Wenn Frankreich wirklich Wert legen ſollte auf fried⸗ liche Zuſammenarbeit, dann müßte es großmütig und nicht Die diſziplinariſche Beſtrafung des Hauptmanns v. Arnim iſt in eine Verſetzung in die Provinz umgewandelt worden. Wir betonen, der ſachliche Unterſchied zwiſchen den beiden Maßnahmen iſt zu Abun um als eine wirkliche Milderung oder grundſätzliche Abänderung der urſprünglichen Forde⸗ rung gewertet werden zu können. Es iſt eine Beſtrafung, nur in anderer Form. Im roten„Tag“ ſtellte am Samstag Freiherr von Lersner feſt, es ſei eine bewußte Entehrung der deutſchen Reichswehr und des geſamten deutſchen Volkes, wenn man franzöſiſcherſeits die Beſtrafung eines Unſchuldi⸗ gen verlange, bloß, weil nach franzöſiſcher Auffaſſung„die Gewalttat gegen das franzöſiſche Konſulat in Breslau auf die nämlichen Urſachen wie die Beleidigung der franzöſiſchen Botſchaft vom 16. Juli zurückzuführen ſei. Dieſes Urteil gilt in kaum abgeſchwächtem Maße auch von der Verſetzung. Nun kommt noch die Ehrenbezeigung vor der franzöſiſchen Flagge in Breslau. Für dieſe geht von der Regierung eine Ermahnung aus, in der es u. a. heißt: Die Regierung verläßt ſich auf den Gehorſam und auf das, Pflichtbewußtſein der Truppe, die beryfen ſein wird, ihrem Eide gemäß, die Weiſung der Regierung auszuführen. Sie rechnet bei allen Angehörigen der Wehrmacht auf Verſtändnis für die ſchwie⸗ rige Lage, in der wir uns befinden. Pflicht der Bevölkerung wird es ſein, der Truppe die Erfüllung einer Aufgabe, die ſie mit Selbſt⸗ verleugnung auf ſich nimmt, nach Kräften zu erleichtern. Deutſche Noken. Berlin, 5. Sept.(WB.) Die Reichsregierung hat dem Präſidenten der Friedenskonferenz am 21. Auguſt eine Note über Oberſchleſien zugehen laſſen, in der die verbündeten Regierungen auf den Ernſt der Lage im Abſtim⸗ mungsgebiet, ſowie darauf hingewieſen wurden, daß die Bildung bewaffneter Banden aus der ortseinge⸗ ſeſſenen Bevpölkerung ſich mit den Beſtimmungen des Frie⸗ densvertrages ebenſowenig vereinbaren läßt, wie die Anweſenheit ortsfremder bewaffneter Elemente. In einer weiteren Note, die am 25. Auguſt überreicht worden iſt, ſind die alliierten Regierungen erneut auf die bedrohliche Entwicklung der Dinge in Ober⸗ ſchleſien aufmerkſam gemacht und daran erinnert wor⸗ den, daß die interalliterte Kommiſſion nach den Beſtimmungen des Friedensvertrages von Verſailles die Pflicht hat, das Land zu ſchützen, die Ordnung aufrecht zu erhalten und die Be⸗ wohner vor Schaden an Leben und Eigentum zu bwahren. Die Note forderte, daß ohne Verzug die einheimiſchen Inſurgenten vollſtändig entwaffnet und die über die Grenze eingedrungenen Unruheſtifter des Landes ver⸗ wieſen werden, die Sicherheitswehr wieder in ihre Rechte ein⸗ geſetzt und die Verwaltung der inſurgierten Kreiſe und Orte den geſetzmäßigen Behörden zurückgegeben werde. Nummehr iſt eine Anzahl einwandfrei feſtgeſtellter be⸗ ſonders empörender Gewaltktaten gegen Deutſche in Oberſchleſien zur Kenntnis des Präſidenten der Friedens⸗ gebracht und hierbei nachſtehende Note überreicht worden: „Die Nachrichten über Gewalttaten gegen Deutſche in Oberſchleſienmehren ſich. Der deutſchen Bevölkerung im Abſtimmungsgebiet wie im übrigen Reiche, hat ſich infolge⸗ deſſen eine ſteigende Erregung bemächtigt, die eine Atmoſphäre zur Beruhigung und Arbeit nicht aufkommen läßt, vielmehr zu Gewalttaten und Gegenmaßregeln aufreizt. Die deutſche Regierung iſt es dem deutſchen Volke ſchuldig, Klarheit über den tatſächlichen Sachverhalt herbeizuführen und das ihrige zu tun, damit Abhilfe eintritt. Nach den Ab⸗ eignen Organe in den von der interalliierten Kommiſſton verwalteten Gebiete Feſtſtellungen vornehmen zu laſſen. Durch priwate Beauftragte kann dies nicht geſchehen, würden aber die Erhebungen der interalliierten Kommiſſion überlaſſen blei⸗ ben, ſo wäre mit Sicherheit anzunehmen, daß das Ergebnis anerkannt würde. Der erſtrebte Zweck wird nur zu erreichen ſein, wenn eine an den Vorgängen in Oberſchleſien unbe⸗ teiligte Stelle die Aufgabe übernimmt. Die deutſche Re⸗ gierung beehrt ſich daher vorzuſchlagen, eine von Deutſch⸗ land, Polen und den alliierten Hauptmächten zu mählende Kommiſſion aus Angehörigen ſolcher Staa⸗ ten, die nicht zu den Signatarinächten des Vertrages von Verſailles gehören, mit der Feſtſtellung des Sachverhaltes zu betrauen. Sie hofft, daß die Tätigkeit einer ſolchen Kom⸗ miſſion auch dazu beitragen wird, in Oberſchleſien die Vor⸗ ausſetzung zu ſchaffen, unter denen allein eine dem Sinne und dem Wortlaute der Verträge entſprechende Abſtimmung erfolgen kann.“ Die Regierungen in Paris, London, Rom und Warſchau, ſowie der päpſtliche Stuhl werden von dem Inhalt der Note in Kenntnis geſetzt. Millerand in Metz. Paris, 5. Septbr.(WB.) Miniſterpräſident Millerand mohnte heute in Maux der Feier bei, welche anläßlich de⸗ Jahrestages der Marneſchlacht dort veranſtaltet worden war und begab ſich dann in Begleitung des Marſchalls Foch im Sonderzuge nach Metz. Der Polenaufruhr in Oberſchleſien. Ein offenes Work der Deulſchen an General Lerond. Beuthen, 5. Sept.(WB) Sämtliche Parteien lichteten an den General Lerond folgendes Lelegramm, Die Liſten der Deutſczen, die nach ber deulſch⸗polnliſchen Berſtärtdiguung ermordet worben find, verlüngert ſich um mehrere Nernen. Uebet dem Vand llegt ein bleicher Schrecken. Das mit freier frecher Stirn einherſchreltende Verbkechen verſagte allein aus den Kreiſen Pleß und dem Kreiſe Rybnik 120 Grubenbeamte und 1290 deutſch⸗ geſinnte Arbeiter. Selbſt die gütlichen Zureden einiger politiſcher Arbeiterführer, die von der Prinzgrube ſchmählich vertriebenen 13 Betriebsbeamte mieder einzuſeten, war gegen die Widernuflehnung der Die Maſſe iſt den Führern Von Blut⸗ fanatiſchen Arbeiterſchaft vergeblich. e n ünd von dem Gift des Aufruhrs durchtränkt. rauſch dahingeriſſen lebt ſie ſich nunmehr aus: denn ſie fühlt keinen Willen, der klar und feſt iſt und der die Macht hat, ihr entgegen⸗ zutreten, da die Veſtie im Menſchen geweckt iſt. Legt ſie ſich nicht von ſelbſt ſchlafen, wie ſoll bann die friedliche Arbeit wieder aufge⸗ nommen werden und die geflüchteten Deutſchen wieder zurückkehren. Nach 18 Tagen des Aufſkandes wäre es wahrhaftig an der Zeit. Der Gemeindevertreter Bonk aus Korf, der von pelniſchen Be⸗ waffneten aus ſeinem Hauſe gehetzt und viehiſch geſchlagen wurde und der Sohn Paduſchek aus Bobreck, der von den Rebellen aus der elterlichen Wohnung hervorgeholt und anderen Tages mit aus⸗ geſtochenen Augen aufzefunden worden iſt(der Tod hat ihn in⸗ awiſchen erlöſt), ſind Märtyrer ihres Vertrauens auf unſere Ver⸗ einbarungen mit den Polen. (Dio Fortſetzung des Telegramms war bei Redaktionsſchluß noch nicht übermittelt.) Der ruſſiſch⸗golniſche Krieg. Die Litauer vor Suwalki. m. Kopenhagen, 6. Sept.(Pr.⸗Tel.) Nach einem Tele⸗ gramm der„Berlingske Tidende“ vom 5. Sept. haben die um 30—50 Kilometer zurückgeworfen. Die Litauer ſtehen vor Suwalki. Die polniſche Regierung fordert die litauiſche auf, ihre Truppen bis zu der vom Oberſten Pat feſtgeſetzten De⸗ markationslinie zurückziehen. Die litauiſche Regierung hat dies aber abgelehnt, erklärte ſich aber bereit, in Verhand⸗ lungen einzutreten, in welchen die Grenzfrage erledigt wer⸗ den ſoll. Aus dem beſetzten Gebſel. Franzöſiſche Preſſe im beſetzlen Gebiek. Mainz, 6. Sept.(W..) Das ſeit 1%—4— hier in franzöſiſcher und deutſcher Sprache erſcheinende Wochenblatt „Le Rbin illustré“ kündigte ſein vorläufiges Eingehen an. Es wird aber demnächſt in neuer Form wieder erſcheinen, die beſſer geeignet erſcheint, um dem geſteckten Ziele zu dienen, das u. a. auf eine Annäherung zwiſchen den Rhein⸗ ländern und den Franzoſen gerichtet ſein und die wirtſchaftlichen Intereſſen wahrnehmen ſoll, Freigabe beſchlagnahmier Kähne. Sdarbrücken, 4. Sept.(W..) Nach einer Blättermel⸗ dung hat die franzöſiſche Regierung auf Bitten der ſaarländi⸗ ſchen Schiffahrt die Freigabe ihrer zu Anfang des Krie⸗ 5 aus den franzöſiſchen Kanälen beſchlagnahmten Kähne verfügt. Die außerhalb des Saargebietes wohnhaf⸗ ten Schiffer werden nicht berückſichtigt. Ne eulläuſchle Aichecho⸗Zlomalel. Von Alfred Korn(Prag).. Vor knapp Monatsfriſt erſt hat die Tſchechoflowakei ge⸗ ſchloſſene Staatsgrenzen erhalten: die Botſchafterkonferenz in Paris hat die Aufteilung des bislang ſtrittigen Gebietes von Teſchen zwiſchen der Tſchechoſlowakei und Polen be⸗ ſchloſſen. Damit hat 1 die Entente aus einer ihr immer peinlicher werdenden Affäre gezogen, denn der Streit um e drohte zu einem bösartigen Konflikt zwiſchen der Tſchechoſlowakei und Polen, dieſen beiden Schützlingen und Bundesgenoſſen der Entente auszu⸗ arten. Iſt aber auch durch das Teilungsdiktat der Entente eine augenblickliche Schlichtung des Streites gelungen, ſo dürfte doch dieſe Art der Löſung ſich auf die Dauer nicht als die vorteilhafteſte für die Entente bewähren. Die Entſcheidung der Botſchafterkonferenz wurde offenſichtlich nach dem Motto„Waſch' mir den Pelz und mach' mich nicht naß“, ge⸗ fällt; es ſollte den Tſchechen und Polen recht gegeben werden und darum kam ein ſalomoniſcher Spruch zuſtande. Das Er⸗ gebnis iſt aber, daß beide Teile unzufrieden ſind. Die Teilung des Landes verletzt die hiſtoriſchen An⸗ ſprüche der Tſchechen, ſie iſt ein Hohn auf das Selbſtbeſtim⸗ mungsrecht der Bevölkerung, die ſich deutlich für die Tſchechoſlowakei erklärt hatte und nun der Rache der Polen ausgeliefert wird, ſie iſt ſchließlich eine Mißachtung des Parlaments, deſſen feierlicher 0 915 ignoriert wurde. Auch die Deutſchen der Tſchechoſlowakei empfinden die Teilung Teſchens ſchwer, denn die Teſchener Frage war eine der nicht allzu zahlreichen Angelegenheiten, in denen ihr Intereſſe mit dem Intereſſe des Staates parallel geht. Mit der Teilung gehen mehr als fünfzigtauſend Deutſche, die Bewohner der überwiegend deutſchen Städte Teſchen und ſowie der Bielitzer Sprachinſel, an Polen verloren, zugleich mit dem nationalen ein empfindlicher wirtſchaftlicher Verluſt, da die Deutſchen in dem abgetretenen Gebiet eine blühende Induſtrie beſizen. Ueberhaupt war es natürlich der Reichtum des Landes, der es Tſchechen wie Polen gleich be⸗ gehrlich machte. Die Kohle Oſtſchleſiens wollten beide haben. In dieſer Hinſicht kommt die Tſchechoſlowakei bei der Teilung nicht ſonderlich gut weg Da ihr das Gebiet weſtlich der Olſa zuerkannt wurde, behält ſie zwar das berühmte Oſtrau⸗Kar⸗ winer Steinkohlenrevier, ſoweit es ſich bisher im Abbau be⸗ findet. Dieſer Abbau wird aber ſeit langem ſehr intenſiv betrieben, ſodaß die Lebensdauer des Reviers nur noch nach Jahrzehnten zu bemeſſen iſt. Die Kohlenflötze erſtrecken ſich jedoch auch über die Olſa nach, Oſten bis nach Weſtgalizien hinein. Dieſer Teil der großen Kohlenlager, die nun Polen zufallen, iſt noch kaum in Angriff genommen, erſt zwei Schächte arbeiten auf dem jetzt polniſchen Gebiet. Dle Tſchechoſlowakei hat wohl die Bergangenheit und Gegenwart des oſtſchleſiſchen Revlers erhalten, die Zukunft indes iſt den Polen zugefallen. Dabei iſt die Tſchechoſlowakei induſtriell ungleich entwickelter als Polen und beſitzt nennenswerte Steinkohlenvorkommen nur in jenem oſtſchleſiſchen Winkel, während Polen in Dombrowa und Weſtgalizien ohnedies über reichliche Steinkohlenlager verfügt. Von welcher Seile man alſo die Entſcheidung betrachtet, Recht und Billigkeit kommen immer zu kurz. 7 Dennoch hat ſich die tſchechoſlowakiſche Regierung der Entſcheidung der gefügt. Sie konnte auch keinen ſonderlichen Widerſtand leiſten, denn die Tſchechoſlowa⸗ kei iſt allzu ſehr auf den guten Willen der Entente angewie⸗ ſen, da die gegenwärtig noch herrſchende Richtung den Staat faſt völlig vom franzöſiſchen Kurs abhängig gemacht hat. Aber die Regierung und das ganze Syſtem mit ihr haben durch die Teſlung Teſchens eine harte Nuß zu knacken bekom⸗ men. Die Nieberlage der Reſſterung iſt wertvolles Material der und oppoſitionellen tſchechiſchen Parteſen im parlamentaſchen Kaunpf. Daß cruch tſchechiſche Parteden und hleſe am die Teilung betcmpfen und ublehren, bricht der letzt ſchott vorgebruchten, aber ziernkich elfültigen ber Regjerung die Spſtze ab, daß ſte ja nur widerſpenſtige Deutſche und unfichere Slonzaken abgetreten habe. Weit bedeutſamer noch dürfte aber die Wirkung werden, die die Teilung Teſchens im Volke ausübl. Die Volks⸗ maſſen ſind monatelang mit dem Argument benrbeitet wor⸗ den, daß Teſchen— insbeſondere nach einem günſtigen Ple⸗ biszit— aus wirtſchaftlichen und hiſtoriſchen Gründen dem Staate nicht entriſſen werden dürfe und dies umſo weniger als die Entente den Tſchechen zu größerem Danke verpflichtet ſet als den Polen, weil die Tſchechen während des Krieges durch ihre Renitenz im Innern, durch Verrat und durch den Kampf der Legionen in den Reihen der Ententeheere viel mehr geleiſtet haben als die Polen, die ſich den Zentral⸗ mächten angeſchloſſen hätten. Dieſe Gefühlspolitik, die von den Tſchechen mit fanatiſchem Eifer getrieben wird, iſt min allen ſichtbar zuſammengebrochen. Sie hat ſelbſtverſtändlich auch bisher ſchon getrogen. Den Tſchechen, die ſich als„Sie⸗ gervolk fühlen und die Pflicht zu einer Kriegsentſchädigung natürlich weit von ſich weiſen, ſt eine„Befrelungstaxe“ von vielen Milliarden auferlegt worden. Der Staat muß zum Beſten Frankreichs eine Armee unterhalten, die im Vorfahr drei Milliarden gekoſtet hat und heuer noch mehr koſten wird. Hingegen iſt es ihm nicht gelungen, einen nennenswerten Geld⸗ oder Warenkredit zu erhalten und alle Bittgänge n Paris und London mit dem Hinweis auf die kritiſche finan⸗ zielle Lage des Staates waren bisher vergeblich. England, Italien und Amerika wollen ſich überhaupt nur auf der Grundlage von Leiſtung und Gegenleiſtung mit der Tſchecho⸗ ſlowaket einlaſſen und haben die Vergangenheit vergeſſen, Frankreich ſchickt wenigſtens ſchöne Dankreden und Generole, verſperrt aber der tſchechoflowakiſchen Induſtrie ſeinen Markt trotz aller Vorſtellungen. All das ſind Erſcheinungen, die der Maſſe bisher wenig zu Bewußtſein kamen. Teſchen aber iſt eine Fanfare. Das iſt greifbar, verſtändlich und wird nicht vergeſſen. Wie gründ⸗ lich die Lehre war, die den Tſchechen ertellt wurde, hat man in den Verſammlungen gemerkt, die zum Proteſt gegen die Teilung veranſtaltet worden ſind. Zum erſtenmal ſind An⸗ griffe auf die Entente erhoben und von lautem Bei⸗ fall begleitet worden, Angriffe insbeſondere auf Frank⸗ reich, denn der einfachſte Mann begreift, daß England Italien oder gar Japan das Schickſal Teſchens höchſt gleich⸗ gültig war und daß deſſen Verkuſt in erſter Reihe Frankreich zu verdanken iſt. Und als Symptom darf man wohl bewerten, daß in einer der Verſammlungen ein einfacher Soldat aufſtand und fragte, warum denn Frank⸗ reich ſoviel Generale und Offiziere herſchicke, die hier müßig gehen und hoch beſoldet werden müſſen. Schillers Wort über den Dank vom Hauſe Habsburg ſcheint eine neue Variante zu finden, die ſich vielleicht auch einmal politiſch bemerkbar machen wird. — u22 Sozlaliſterung. Die Deutſche Induſtrie, das Organ des Reichsverband⸗ der deutſchen Induſtrie, veröffentlicht folgenden Aufſatz von Hans Kraemer, M. d..⸗W., Mitglied des Prä des Reichsverbandes der Deutſchen Induſtrie: Zur Stunde, da dieſer Artikel in Druck geht, erblickt ein Dokument von größter Bedeutung für die Zukunft des deut⸗ ſchen Wirtſchaftslebens das Licht der ſeiner harrenden Welt der Bericht der deutſchen Sozialiſierungs⸗Kom⸗ miſſion über die Neuordnung der Kohlenwirt ſchaft. Ich muß es den bewährten Führern der Bergbau⸗ betriebe überlaſſen, fachmänniſche Kritik an den beiden Vor⸗ ſchlägen zu üben, dem„Geſetzentwurf“ der Gruppe Lederer und den„Leitſätzen“ der Gruppe Rathenau, aber ich hoffe, das Recht zu haben, als Mitglied der„an keine Aufträge ge⸗ bundenen“ Sozialiſierungs⸗Kommiſſioun an die geſamte deutſche Unternehmerſchaft die dringende Bitte zu richten, dieſen Bericht mit jenem Ernſt und jener Gründlichkeit zu prüfen, die deutſchen Fachmännern ehebem eigen waren un hoffentlich für alle Zeiten ſein werden. Nur jetzt, in dieſem fährlichſten Augenblick der deutſchen Wirtſchaftsgeſchichte, keine Exploſionen von alten Schlagwörtern, kein Auskramen von abgebrauchten Gemeinplätzen. Nur ſetzt kein die Hände bindendes, glimmende Funken zu hellem Feuer entfachende⸗ „prinzipielles“ Nein! Nur jetzt kein eigenſinniges Beharren auf„bewährten“ Prinzipien, kein„ſtolzes“ Niemals! 7 auf Heutſchlands Wiedergeburt rechnet— und welcher deutſche 28 Arbeitgeber oder Arbeitnehmer hegt dieſe Hoffnung nicht tiefſten Grunde ſeiner noch ſo verbitterten Seele muß in dieſen Tagen die Zähne zufſammenbeißen, muß mit tiefſter Gründlichkeit zwei⸗ oder dreimal prüfen, was gefor“ dert wird, und dann ruhig und ſachlich aus dem Born des Wiſſens und der Erfahrung ſchöpfend, Kritik üben— ſuaviter in modo, fortiter in rel— Kritik, die auch dem grimmigſten Gegner Achtung abnötigt. Wenn einſt die Pro⸗ tokolle der pielen Verhandlungen der Sozialiſierungs⸗Kom miſſion veröffentlicht werden, wird es ſich zeigen, wie we die Meinungen der Mitglieder auseinanderklafften, wie h die Gedanken gegeneinander ſtießen, wie alles Rüſtzeug zün⸗ tiger Volkswirtſchaftslehre und praktiſcher Wirtſchaftskunde aufgeboten wurde, um aus dem weſenloſen Begriff„Soziall⸗ ſierung“ den faßbaren Begriff einer„Gemeinwi her⸗ auszuſchälen. Gerade dieſer weſenloſe Begriff war es aber, der den hellen Sinn der deutſchen Arbeiterſchaft bisher um⸗ nebelt, ja vielfach geradezu vergiftet hat: jener Begriff, unter dem ſich Tauſende„alle“, Hunderttaufende„nichts“ zu denken gewohnt waren, für den es hundert Umſchreibungen, nicht eine richtige Deutung gab. Jetzt endlich liegen Dokumente vor, Unterlagen für eine gründliche Prüfung der Frage, ob auf dem wichtigſten Ge⸗ biete der deutſchen Urproduktion eine Anpaſſung an die For⸗ derung von Millionen möglich iſt, ohne dauernde Schädigung der Volkswirtſchaft in ihrer Gefamtheit, ohne Minderung 55 Produttion, ohne Lähmung der Stoßkraft der Führer, ahn Gefährdung unſerer ganzen Zukunft. Von der faktiſchen nicht allein, nein, niel mehr noch von der kaktiſchen Klugheit der deutſchen Wirtſchafter hängt es ab, ob der Weg, den wir wm betreten, aufwärts oder abwärts führt: hinaus aus den Sumpfe, der uns ſetzt zu erſticken droßt, muß er aber führen Was jetzt rieſenhaft nor uns ſich aufreckt, darf nicht, mie ſchon ſo oft, zum Schacherobjekt politiſcher Geſchäftemache werden, darf nicht berufsmäßigen Kämpfern mit Wort und Feder allein überlaſſen bleiben. Die Welt ſieht auf eug deutſche Wirtſchafter, in den kommenden Wochen, denn 2 75 Land wird der endgültige Sieger ſein, das zuerſt verſteh ſeine Wirtſcheft der Neuorbnurig der anzupaſſen. Letzte Melöungen. Die Komfetenz von Genf. n. Pas 6. Sept.(Pr-Kel) Kuum dt von Sandon a4% die Mittetlumm im die Wolt geſett, daß die Konfererz Genf am 24. September ihren Anfang nehmen ſoll, ſo 10⸗ auch ſchon der Kampf der öffentlichen Meinung von Patt * dafür ein, die Konferenz von Genf unbeding pberhindern F — 0 4 11% ee, Wntag, den 6. September 1920. 1 m di tu U S b0 — Min 80 nd 7 de Fleiſ. Be per beſ ebü 5 au 5 5 meinen Teuer im 8 Fl 22 Fleiſchbe rhöhun⸗ rhe büh Lan flie hebeen 19 1896 2 1 ge den bei de den ſmre der f heleitete Oe are lage Steu kaum eine geſetz kigade von ſeitherigen 20 M. bis zu 100 M. für den erſten und zu 150 M. für jeden weiteren Hund desſelben Pflichtigen zu en. Das Gleiche beiſpielsweiſe Dü erhz fal ind auf 80 anaufg 57 925 477 au 0 broche chen widiate m al wöocß die Luſt, ſo kann es uns recht ſein. Ei ue dde 5 fae m diel bebört 10 §p kei U dſe J 5 Ube ber 10 ve ebt* e wlich ha 10 1 8 Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag ⸗Ausgabe.) à. Seite. Nr. 998. ANus Staòt und Land. Bürgeraus ſchußvorlagen. m 21. Hleiſ ordn ſcha chauers aus eindebeſchluß in Durch e G ahre 1918 gen dam eiſchbeſcha ng ark. bun Achbeſchen 2 e ebühren⸗Or g eines Mai 1920 n. tadtr 16 d chen Satze Mai 1920 ſetzes werden i axen Zuſ. r e, Gemeinden, bemeſſen h Dagegen auf d n emeindeb eindez are von eldwerte der Stadt, vom 19. 0 an der ſt von rund iſſe zurlickzuführen. Stadtra nerei 08 zuligt den n und tteln be Die erſte 20 tellun 15 warene den S 100 ppi U n Spie ie eifall e und 15 den Anto hm ks der er nicht alle arg. vei en. Als Damit „ nicht vie fllenin Grete be erſte ig 2 15 — da es 7 lege—— dechweiſe e aran e ſt di tim khört 58 Affe Vo en, ein . 0 un R tte 1 ch einli ch 95 Mannheim klernt und de e nein von Fleiſch feſtgelegten Höhe mau beſchloſſen. ren dem Fleiſchbeſchauer übern ieſen, der daneben noch eine vergütung erhalt, in den beiden anderen Vororten erhalten eiſchbeſchauer eine Pauſchvergütung. ahlenden Vergütungen hatten in den letzten Jahren, der allge⸗ ung entſprechend, wiede holt erhöht werden müſſen: ebühreneinnahmen hatten trotz wiederholter Erhöhungen— it nicht Schritt halten können. ugebühren betrugen im Jahre 1919 rund 2200., die der Stadtkaſſe für die Fleiſchbeſch ine w tzen beantragt. Stadtratsbeſchluß: desgeſetz vom 4. Mai 1896 enen und noch fortdauernden u erſchäden aus dem Bereiche mit 98 938., b) der ſtädtiſchen Gutsverwaltung mit „zuſammen mit 146 646 M. wird ein weiterer Kredit 8 Anlehensmitteln mit einer Verwendungsfriſt von 10 Jahren Begründung: vom 7. Mai 1920 iſt für die Beſeitigung von Hochwaſſer⸗ an Uferböſchungen, für die Wiederinſtandſetzung der ge⸗ willigt worden. national⸗Theater Mannheim. ergüngen zu machen; und da er, wie geſ wichtigere Neul wegen— war die dlied Robert Voge belanglos geweſ un bereiten muß, Gebühren für die Fleiſchbeſchau. Der Stadtrat hat beſchloſſen, zu den durch Verordnung des iſteriums des Innern vom 17. Januar 1903 in der Faſſung Oktober 1918 und 8. März 1920 über die Schlachtvieh⸗ chbeſchau feſtgeſetzten Mindeſtgebühren für die Leiſtungen chbeſchauer einen Zuſchlaa von 50 Proz. zu erheben. gründung der Vorlage wird ausgeführt: ung 1775 Reichsgeſetz betr. die Schlachtvieh⸗ und Fleiſch⸗ u vom 17. Zur Die badiſche Vollzugs⸗ 1. 1903 beſtimmt, daß die Entlohnung des Fleiſch⸗ der Gemeindekaſſe zu erfolgen hat. Durch Ge⸗ mit Staatsgenehmigung kann die Erhebung einer hr vom Beſitzer des beſchauten Tieres beſchloſſen werden. Die gele der Gebühren iſt in der Verordnung gleichfalls feſt⸗ hebung Gemeindebeſchluß vom 25. 2. 1913 wurde die Er⸗ heſchaugebühren in der durch die Verordnung ür die Vororte Feudenheim, Sandhofen und In Sandhofen werden die einkommenden Ge⸗ Die von der Stadt zu und 1920— infolge des Rieckgangs der Schlach⸗ Die Einnahmen aus au dagegen rund 7000 eitere Steigerung des ſtädtiſchen Zuſchuſſes zur chau wird nicht zu vermeiden ſein, wenn nicht bald eine a der Gebühren eintritt. Um dem vorzubeugen, wird die 50prozentigen Zuſchlags zu den ſtaatlichen Ge⸗ Soweit die Fleiſchbeſchau nach der ſtädt. »Ordnung im Schlachthof ſtattfinden muß, gilt die dnung für den ſtädt. Schlachthof. Gemeindezuſchlag zur Hundskaxe. Zur ſtaatlichen Hundstaxe nach in der Faſſung des Geſetzes vom iſt vom Taxjahr 1920 ab ein in die Stadtkaſſe der Zuſchlag in Höhe der Hälfte der ſtaatlichen Taxe zu er⸗ egrändung: d at mit Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes vom 20. März die Erhebung des durch§ 2 des Landesgeſetzes vom 4. Mai über die Hundstaxe zugelaſſenen Gemeindezuſchlages in Höhe Hälfte des für Gemeinden über 4000 Einwohner geltenden Am 21. Februar 1916 beſchloß der s. von 16 M.= 8 M. Nach dem Landesgeſetz vom über die Abänderung des Verwaltungsgebühren⸗ mit Wirkung vom Tage ſeiner Verkündigung zu m letzterem, ſowie in anderen Geſetzen vorgeſehenen Sporteln chläge von 200 v. H. erhoben. Hierzu gehört, wie Beratung dieſes Geſetzes im Landtag ausdrücklich feſtgeſtellt auch die ſtaatliche Hundstaxe und es erhöht ſich daher in die den Zuſchlag als Bruchteil der ſtaatlichen Hunds⸗ aben, dieſer Zuſchlag ohne weiteres auf das Drei⸗ bedarf in Mannheim die Erhöhung des Zuſchlages, en, allerdings aus der geſetzlichen Ermächtigung ab⸗ „feſten Satz von 8 M. feſtgeſetzt wurde, eines neuerlichen eſchluſſes, der hierdurch herbeigeführt werden ſoll. Der uſchlag würde demzufolge künftig(½ der ſtaatlichen 48.) 24 M. betragen. ͤ und der ſchon des öfteren betonten finanziellen Not⸗ In Anbetracht des geſunkenen die zur Ausſchöpfung aller nur irgend erreichbaren erquellen zwingt, wird über die Angemeſſenheit der Abgabe ein Zweifel obwalten können. Steigerung der gemeindlichen Hundeſteuer um das Mehrfache isherigen Sätze eingetreten. Auch anderorts iſt durchweg Ein württembergiſches Landes⸗ Mai 1920 ermächtigt die Gemeinden, die Hunde⸗ iſt in den rheiniſchen Städten geſchehen, wo⸗ ſſeldorf ſeine Sätze von 20 M. für den erſten „für jeden weiteren Hund verdoppelt, Elberfeld die Steuer bezw. 100., Gelſenkirchen ſolche auf 40 M. und 100 M. eſetzt hat. Im Kalenderjahre 1919 ertrugen der Gemeinde⸗ aatlichen Taxe und der Gemeindezuſchlag zuſammen ., was einer Zahl der verſteuerten Hunde von 3620 ent⸗ Die Abnahme dieſer Zahl gegenüber fener des Jahres 4900 M. iſt im weſentlichen auf die ſeitdem einge⸗ ngenügenden Ernährungsver⸗ Beſeiligung von Hachwaſſerſchäden. tsbeſchluß: Für die Beſeitigung von Hoch⸗ a) des Hochbauamts und der Stadt⸗ Durch Beſchluß des Bürgeraus⸗ beſchädigten Dämme und zur Wiederherſtenlung be⸗ r Straßenbauten ein Kredit von 444 400 M. aus Anlehens⸗ Nach den nunmehr vorliegenden Be⸗ Der Skurm. im Schauſpiel— die erſte Wiederholung ſtiſchem Stück, das gegen Ende der ver⸗ lzeit unter Richard Gſell neu einſtudiert worden ufführung verlief auch diesmal ſehr glücklich und fand des dichtbeſetzten Hauſes. Heinz W. Voigt führte die ſpielte— an Stelle von Hermann Kupfer— außerdem nio mit der Zuverläſſigkeit des brauchbaren Schau⸗ ja eigentlich gar nicht zu ſein hat. Aber es ſcheint agt, mehr mitbringt Dieſe Bemerkung gilt des Antonio. ung— allerdings auch weniger der Jerdinand mit dem neu verpflichteten cüher Bremen) als Nachfolger Fritz Schauſpie! konnte er uns diesmal nur wenig be⸗ wird es auch am Dienstag, in„Wie es euch ge⸗ beſſer beſtellt ſein.(Lotte Doerner, die Nach⸗ Sandheims, wird da ebenfalls kein Talent zu ent⸗ in für die eviſodenhafte Rolle ben, und aus dieſen und anderen Gründen bin ich über Inſzenierung des neu en Intendanten nicht gerade über⸗ Ueber Robert. 5 Sprechen. Ich habe lange darüber n 0 l nachgedacht, daß mir Vogel als Sprecher gar nicht gefiel. ch jetzt, ob ich das richtige treffe, wenn ich ſage, Vogels war erkünſtelt— affektiert Damit klärt ſich mir indes noch nicht alles. Zukunft wird lehren, ob durch dieſe Affektation(wenn es in und wieder zufällig etwas Wärme und Wohlklang in aber ich komme zu Urteil. gels kommt oder ob die Spur davon, die wir nicht ſehr beſcheidener Reſt iſt, während alles andere in tation(2) unterging. Daß eine erkünſtelte Sprechweiſe eine Starrheit iſt, die auch dem Spiel gefährlich werden kann, meiner Vorſtellun durch das Exemp n einer T obert V als eine Erſcheinung, die der Wider⸗ noch bedarf. Es gehört nicht zu den hegterleitung, Anſtellungsgaſtſpiele zu veranſtalten; geſagt. Das wäre für die Anſtellungsfrage wahr⸗ en, der Empfang, den ich Robert Vogel würde weniger unliebenswürdig ausſehen. hat hingegen ſchon mancher Schauſpieler ſprechen unſer neues Mitglied an Alberti, Godec, Kolmar, Vogel iſt fürs erſte alſo noch nicht agen, Einiges, nicht Unbedeutendes, immerhin. Zum Spiel ogel in einer Gaſtrolle jedoch ſo geſprochen hätte, richten des ſtädtiſchen Hochbauamts und der Fuhr⸗ und Gutsver· waltung betragen a) die Schäden des Hochbauamts 9 680., b) die Schäden der Gartenverwaltung 89 258., diejenigen der Fuhr⸗ und Gutsverwaltung auf der Frieſenheimer⸗Inſel 47 708., zu⸗ ſammmen 146 646 M. Die Arbeiten mußten zum größten Teil naturgemäß ſofort ausgeführt werden, ſollte nicht noch größerer Schaden entſtehen. Der Aufwand von 146 646 M. iſt, wie der be⸗ reits bewilligte Kredit von 444 400., aus Anlehensmitteln mit einer Verwendungsfriſt von 10 Jahren zu beſtreiten. Vorforglich iſt beim Staate der geſamte der Stadt aus Anlaß des Hoch⸗ waſſers entſtandene Schaden angemeldet worden. Ob aber mit Zu⸗ ſchüſſen durch den Staat zu rechnen iſt, und hierdurch die für die Stadt Mannheim ſich ergebende Belaſtung ſich mindert, erſcheint ſehr zweifelhaft. Eine kleine Minderung wird der geſamte Hoch⸗ waſſerſchaden der Stadt Mannheim jedenfalls dadurch erfahren, daß aufgrund der Verordnung über die Erwerbsloſenfürſorge ein Zuſchuß von ungefähr 22 000 M. mit einiger Beſtimmtheit erwartet werden kann. 8 Pfarrer Weißheimer verläßt Mannheim. Dieſe Tatſache war ſchon lange ein offenes Geheimnis in der hieſigen evangeliſchen Gemeinde. Wir ſagen: offenes Geheimnis; denn es war der Wunſch des Herrn Pfarrers, daß er in aller Stille ſich aus ſeiner hieſigen Arbeit und aus dem Pfarreramt zurückziehen kann, um ſein neues Amt als Reli⸗ ionnprofeſſor an der neu errichteten Religionslehrerſtelle der höheren Schulen in Freiburg anzutreten. Wer die ſchlichte und vornehme Art dieſes Mannes kennt, der wird dieſen Wunſch wohl verſtehen, zumal wenn es ſich um einen Abſchied aus einem ſol⸗ chen ſegensreichen und freudigen Beruf handelt, wie es der ebangeliſche Predigerberuf iſt. Da kann man Abſchiedsfeiern ſeeliſch nicht ertragen. Wenn wir trotzdem Pfarrer Weißheimer hier an dieſer Stelle einige Abſchiedsworte wodmen, ſo tun wir das nicht, um ſeine beſcheidenen Wünſche abſichtlich zu durchkreuzen — ſie werden wohl von einſichtigen Gemeindegliedern hoch⸗ geachtet werden— oder um etwa einer chroniſtiſchen Pflicht zu dienen, ſondern aus dem Gefühl der Verantwortung heraus, das man doch ſchließlich gegenüber der Oeffentlichkeit hat, wenn ein Mann, der ſo beſcheiden und ſtill gewirkt hat um Segen Vieler, den Boden ne bisherigen Arbeit verläßt. Die Dankbarkeit iſt es, die einem zur Feder greifen läßt und das ſchmerzliche Gefühl von dem Verluſt, den unſere evangeliſche Gemeinde, vor allem ſeine Lindenhofgemeinde, erleidet. Letztere weiß, was ſie an Weißheimer gehabt hat. Pfarrer Weißheimer hat nicht nur die Pflichten eines treuen Seelſorgers voll erfüllt, indem er ſeinen Gemeindegliedern mit Rat, Tat und Liebe begegnete, ſondern er hat noch weit darüber hinaus gewirkt und ſeinen Einfluß auf jede einzelne Menſchen⸗ ſeele, die irgendwie mal etwas mit ihm zu tun hatte, geltend zu machen verſtanden. Das iſt Weißheimers Art. Er verkehrt mit den Menſchen als Freund. Freundſchaft iſt ihm keine Gefühls⸗ ſchwelgerei, ſondern ſittliche Tat. In dieſem Verkehr von Menſch zu Menſch ſpürt man bei Weißheimer das Große, das von ſeinen Seelen⸗ und Geiſteskräften ausgeht. Das hat ihn auch ſo beliebt gemacht unter der Jugend. Die Jugenbyereine, die er mit ſeiner treuen Gattin in ſeinen Gemeinden— früher in der Neckar⸗ ſtadt und zuletzt auf dem Lindenhof— geleitet hat, waren Stätten kraftvollen Lebens, wo man merkte, daß Alter und Jugend, Au⸗ torität und Freiheit, ausgeglichen ſind. Schleiermacher 5 ein⸗ mal:„Das Geheimnis der Erziehung iſt beſchloſſen in Liebe und Wahrheit.“ Das ſind auch die Kräfte geweſen, die Weißheimer bei ſeiner Arbeit beſeelten. Und wenn noch darauf aufmerkſam gemacht werden 1551 mit welchen feurigen, wohldurchdachten Wor⸗ ken er als Kangzelredner die Geiſter in den Bann zog, ſo weiß man, daß Weißheimer neben ſeinem reichen Geiſteswiſſen ein ſtarker innerlicher Glaube verbindet. Dieſer Glaube half ihm auch über die gegenwärtige Zeit, die wahrhaftig nicht ſeinen Beifall findet, hinweg. In die 8 ff. gehen, in die Tiefe dringen und von dort aus aufbauen, das iſt ſein Arbeitsprogramm. Dieſer Mann, der nur die Arbeit und die Pflicht kennt, hat aber ſein Arbeitsfeld noch weit über ſeine Gemeinde hinaus aus⸗ edehnt gehabt, bis es ſeine körperlichen Kräfte nicht mehr zu⸗ ießen. Eß ſei daran erinnert, wie er innerhalb der„evang⸗ proteſtantiſchen Vereinigung“ Mitbegründer des damaligen evang. Gemeindehauſes) Seckenheimerſtraße 11a war, das aber leider wieder eingehen mußte, weil das Gemeindebewußtſein in der ev. Gemeinde fehlte, um ein ſen 5 weitausſchauendes Unternehmen u tragen. Wir iuchlichef en, daß das jetzt nach dem Kriege und 1 555 die neue kirchli Gemeindeordnung anders wird. In dieſem Gemeindehaus gründete auch Weißhei:ner den 2Jung⸗ männerverein für freies Chriſtentum und deutſche Kultur.“ Der Verein verliert durch ihn einen treuen Berater und Helfer. Aber auch in der„Kirchlich liberalen Vereinjgung“ war Weißheimer lange Zeit tätig. Der liberale und freie Proteſtantismus iſt ihm nicht elwas Abſtraktes und Theoretiſches, ſondern eine im Laufe der Geſchichte gewordene und im Proteſtantismus gegründete un⸗ emein praktiſche Größe. Auch dem„ meinen ebang.⸗proteſt. iſſionsverein“ hat er lange gedient. nie„Frauengruppe des evangeliſchen Bundes“ verliert durch Frau Pfarrer Weißheimer ihre frühere verdienſtvolle Vorſitzende. Wenn Pfarrer Weißheimer jetzt von hier ſcheidet, ſo tut er das aus zwingenden Gründen. 6⸗ iſt 15 alelt ſeine körperliche Geſundheit, die es ihm nicht mehr zuläßt, ſeine Pflichten als Seelſorger ſo zu erfüllen, wie er es für wünſchenswert hält. Die evangeliſche Gemeinde, die am geſtrigen Sonntag in dem ſtark letzten Gottesdienſt von ihm Abſchted nahm, und wir wünſchen ihm aber und ſeiner Familie auch an ſeinem neuen Arbeitsfeld in dem ſchön gelegenen nebſt eee veltde 1 9 7 ſigze 50 der Zu⸗ kunft das Fehlende oder der Wiedergewinn des Verlorengegan⸗ 56 ˖ 85 Alfred Maderno. „Tiefland“. genen vielleicht doch erhoffen. Eine neue„Einſtellung“ wird Frau Berta Lampert⸗Cronegk zum erwünſchten Ziele führen. Geſtalt und ſchauſpꝛeleriſche Be⸗ gabung weiſen auf das nötige Medium: auf den dramatiſchen Sopran hin. Die Ausbildung 5 75 Stimme iſt aber auf der Bahn des„ihriſchen“ Soprans verfolgt worden. Nun liegt die Tief⸗ land⸗Maria tiefer als Eva Pogner, verlangt mithin eine andere Einſtellung als z. B. das Quintett aus R. Wagners Meiſterſingern. Ob dieſe Lampert⸗Cronegk gelingt? das iſt die Zukunftsfrage. Die vornehme Darſtellung und ein Geſan sbortrag, der mit der Fühlbarkeit echter Künſtlerſchaft'Alberts Muſfik milderte, für die Zukunft. Die Klangfarbe, die Fräulein Malkin als Nuri qu leuchtender Geltung brachte, kann vielleicht für Frau Lampert⸗ Cronegk— abzüglich der ſlaviſchen 118 die freilich nicht mg. geahmt werden dürfte— das beſte Vorbild ſein. Auch die Geſangs⸗ kechnik unſerer neuen Nuri war für alle, die einige Geſangs tudien getrieben en, die 5 fähi ſind den richtigen Klang gleichſam zim eigenen Halſe nachzufühlen“, als Verbindung angeborener Begabung und vortrefflicher Lehre von beſonderem Jutereſfe. Gute — nein: Beſte„alte Schule“ können Sängerinnen auch von un⸗ ſerem erſten Klarinettiſten ablernen. Er bließ ſeine Hochland⸗ weiſe mit blühendem Ton und mit wahrer Poeſie, während der muſikaliſche Leiter ſich in den neueſten knallroten Unterſtreich⸗ ungen gefiel. A. Bl. Sadiſche Runſtnachrichten. BVon der Badiſchen Woche in Karlsruhe. Die Ausſtellung von Werken badiſcher Künſtler im Kunſtverein zu Karlsruhe wird vorausſichtlich am 12. September eröffnet werden. Es ſoll damit keineswegs eine programmatiſche oder gar umfaſſende Ueberſicht ge⸗ boten werden. Dazu fehlen in dieſem Jahre leider ſowohl die zeit⸗ lichen wie vor allem auch die räumlichen Porausſetzungen. Es kann ſich alſo nur um eine Auswahl von Werken handeln, die in keiner Weiſe für Nichtbeteiligte eine Zurückſetzung bedeuten kann. Im Intereſſe einer wünſchenswerten Heranziehung weiterer Kreiſe iſt es beſonders zu begrüßen, daß die Galerie Moos ſich entſchloſſen hat, eine ergänzende Schau vorwiegend Karlsruher Künſtler zu ver⸗ anſtalten, ſo daß die Ausſtellung im Kunſtvereine gerade auch ſolche Kräfte badiſcher Herkunft heranziehen kann, die heute außerhalb Karlsruhe oder gar Badens wirken. Kriegsbeſchädigten war der Vera Kamme Freiburg eine ebenſo erfolgreiche Tätigkeit, wie hier in Mannheim 9270 Gottes Segen. Dankbarkeit und Liebe werden ſeiner nie ver⸗ geſſen. X. Die Milchverſorgung war Gegenſtand einer von dem Dezernenten unſerer Lebensmittel⸗ verſorgung und geleiteten Beſprechung von Vertretern der bekeiligten Kreiſe und der Preſſe. Wir haben in der Würdigung der Lebenswichtigkeit dieſes Verſorgungsgebietes unſere Spalten die⸗ fer Angelegenheit in letzter Zeit ſchon mehrmals geöffnet. Der in der Samstag Mittagsausgabe veröffentlichte Stadtratsbericht hat be⸗ reits kurz darüber orientiert, daß die geſamte Milchvertei⸗ lung vom 6. September ab durch die Mannheimer Milch⸗ zentrale beſorgt wird. Der bisher beſtehende Vertrag mit der Molkereigenoſſenſchaft iſt aufgehoben und die geſamte Milchvertei⸗ lung für unſere Stadt wird nun zentraliſiert bei der Milchzentrale, alſo unter Führung der Stadt und ſachverſtändiger Leitung. Bür⸗ germeiſter Dr. Walli teilte in ſeinen einleitenden Ausführungen mit, daß die Errichtung einer weiteren Milchausgabeſtelle und zwar in der Neckarſtadt, in Ausſicht genommen ſei, um den in der Neckar⸗ ſtadt wohnenden Milchhändlern den weiten Weg zum Schlachthof zu erſparen. Durch dauernde Milchausgabe ſei es der Milchzentrale möglich, ihre großen Behälter und Apparate voll auszunützen und für ſchnellſte Abgabe der paſteuriſierten und tiefgekühlten Milch an die Milchhändler zu ſorgen. Nach den ergänzenden Ausführungen des Herrn Direktor Schmitt von der Milchzentrale iſt durch dieſe Regelung eine raſchere Verausgabung der einlaufenden ilch an das Publikum zu erwarten. Den Milchhändlern ſoll bezügl. der Abho⸗ lungszeit möglichſt entgegengekommen werden. Von morgens.30 Uhr ab beginnt die Milchausgabe an die Milchhändler, die bisher ſchon von der Milchzentrale verſorgt wurden, von—10 Uhr werden in der Hauptſache diejenigen Milchhändler beliefert, die bisher mit der Molkereigenoſſenſchaft in Verbindung ſtanden, nach 10 Uhr einige große Milchhändler. Von mittags bis 4 Uhr tritt dann in der Regel eine Pauſe ein in der Abgabe. Nach 4 Uhr wird die um 1 Uhr mit einem Milchkurswagen einlaufende Vorzugsmilch, die morgens ge⸗ molken wurde, ausgegeben, ſodaß es möglich ſein wird, abends Vor⸗ zugsmilch abzuholen, die am gleichen Tage morgens gemolken wurde. Es 1 zu erwarten, daß die Verteilungsorganiſation bald recht im Fluß ſein wird. In der Ausſprache wurde von einem Konſumentenvertreter im Namen der Hausfrauen verlangt, daß die Angelegenheit bezügl. der Unterlaſſung der Paſteuriſterung, die der Molkerei⸗ genoſſenſchaft nachgeſagt, von ihr aber nicht zugegeben wird, einer gerichtlichen Unterſuchung zugeführt wird, und dabei betont, daß die Stadt gegebenenſalls ihre zivilrechtlichen Anſprüche geltend macht. Die Molkereigenoſſenſchaft behauptet, die Paſteuriſierung ſei nur an ſolchen Tagen unterblieben, an denen Maſchinendefekte vorgelegen habe. Die gerichtliche Unterſuchung wird Licht in dieſe Sache bringen. Als notwendig wurde erachtet, daß die Milchunterſuchungen durch die Mikehoffizianten nicht an der Bahnrampe, ſondern auf dem ſpä⸗ teren Weg der Verteilung vorgenommen werden. Die Frage einer eingehenden Kontrolle war auch im übrigen umſtritten. Zwar gibt es Milchhändler, die überſchüſſige Milch— die dadurch erreicht wird, daß kinderreiche manchmal nicht in der Lage ſind, ange⸗ ſichts des hohen Milchpreiſes das ganze ihnen e Quantum u holen— an ihnen geſundheitlich bedürftige Leute zum regulären reis abgeben, aber es gibt eben auch andere, die einer anormalen Bezahlung nicht abhold ſind. Das Lebensmittelamt kann nur da wo ihm genaue Angaben gemacht werden. Es iſt in der Regel aber ſo, daß allgemein geſchimpft wird, daß aber ſelten lemand mit Beweisunterlagen anhand gehen will oder kann. Mager⸗ und Buttermilch kann ja übrigens ohne Marken abgegeben werden. Den Milchhändlern wird—3 Prozent Mankomenge zu ihrem Be⸗ zugsquantum hinzugegeben. Die olkereigenoſſenſchaft ſcheint in dieſer Richtung etwas freigebiger gehandelt zu haben. Es ſoll vor⸗ gekommen ſein, daß Milchhändler bis zu 10 Proz. Mankomilch und noch darüber erhalten haben. Weiter wurde die Frage der Frei⸗ wahl der Milchhändler ſeitens der Konſumenten erörtert und das Für und Wider erwogen. Die Bedenken, die ſich gegen die Aufhebung der Milchkundenliſte ſowohl vom Standpunkt der Verbrauchers als auch des Milchhändlers aus, erheben, überwie⸗ en an noch die Vorteile. Es wurde erwähnt, daß man im Hin⸗ lick auf die ungünſtige wohnliche Verteilung der Milchhändler in Kauf nehmen müſſe, auch Kolonialwarenhändler bei der Milchver⸗ teilung zu belaſſen. Vernünftigen Milchhändlern iſt, wie man in der erfahren konnte, die jetzige Regelung angenehmer als die der Friedenszeiten. Vom Standpunkt aus können wir uns keine beſſere Regelung der Milchverſorgung wün⸗ ſchen, als ihre fachmänniſche Behaͤndlung durch die modern eleige⸗ richtete Milchzentrale. pp. Eine Demonſtralion der Kriegsbeſchͤdigten. Zu einer eindrucksvollen Kundgebung verſammelten lich geſtern vormittaa die Kriegsbeſchädigten, Kriegsbinterbliebenen und In⸗ ſaſſen des Garniſonslazaretts im Muſenſaal. Der Reichsbund der nſtalter. Als Referent war der zukünftige Geſchäftsführer der hieſigen Ortsgruppe, Herr Rauck⸗ Darmſtadt erſchienen, der 105 in ſeinen Ausführungen mit dem neuen Reichsverſorgungsgeſetz befaßte. Das alte Verſorgungs⸗ geſetz ſei eine Art Dienſtreglement geweſen, durchaus nicht eingeſtellt auf Verhältniſſe, wie ſie ein Krieg wie der Weltkrieg ſchaffen mußte. Als erſter Erfolg der Beſtrebungen der Kriegsbeſchädigtenorgani⸗ ſation ſei die Verordnung vom Februar 1919 zu buchen geweſen, die die Neubildung des Verfahrens brachte. Dadurch, daß dem tungen im Landestheater die Aufführungen folgender Werke in Be⸗ tracht: In voll ſche e neuer Inſzenſerung und Ausſtattung gelangt Kloſes dramati che Sinfonie„Ilſebill“ am 19. und 26. zur Auffüh⸗ rung. Die Partie der„Ilſebill“ ſingt in beiden Vorſtellungen die Kammerſängerin Zdenka Faßbender vom Nationaltheater in Mün⸗ chen. Am 22. wird Kreußers Oper„Ein Nachtlager in Granada“, bekanntlich ebenfalls das Werk eines badiſchen Tonſetzes, mit Herrn nger Jan van Gorkom, aufgeführt. Ganz beſonderes In⸗ tereſſe dürfte den beiden Sinfoniekonzerten am 20. und 24. mit Wer⸗ ken badiſcher Komponiſten entgegengebracht werden. Die muſikaliſche Leitung derſelben liegt in den Händen von Operndirektor Cortolezis, während die Opern Herr Eitrachesſen Lorentz dirigieren wird. Ein Kammermuſikabend im Eintrachtsfaal am 25. bringt eine Aus⸗ 117 hervorragender Kammermuſikwerke badiſcher Künſtler unter Mitwirkung bedeutender Soliſten. Ueber den Spielplan des Schau⸗ 5 5 in der„Badiſchen Woche“ wird an anderer Stelle berichtet werden. Das Programm der beiden Sinfonie⸗Konzerte, welche im Kon⸗ zerthaus anläßlich der„Badiſchen Woche“ am 20. und 24. September ſtattfinden, dürf'e ſc zu einem künſtleriſchen Ereignis von außer⸗ ordentlicher Bedeutung geſtalten. Es werden ausſchließlich Werke badiſcher Tonſetzer zur nen, welche bei dieſer Gel ufführung gebracht, darunter Kompoſitio⸗ egenheit aus der Taufe gehoben werden. Die Konzerte ſtehen unter der Leitung von Operndirektor ECortolezis und werden von dem Orcheſter des Landestheaters ausgeführt. Ihre Mitwirkung haben bisher außer Autoren, der Motet⸗ tenchor in Kärlsruhe unter Leitung des Univerſitätsmuſikdirektors Dr. Poppen⸗Heidelberg, 1 der bekannte Organiſt und Orgel⸗ virtuoſe Landmann⸗Mannheim zugeſagt. Ueber das nähere Programm werden demnächſt weitere Veröffentlichungen erfolgen. Kunſt und Wiſſen in Mannheim. OTheaternachricht. Morgen geht im Nationalttzeater die Reu⸗ inſzenierung von„Wiees euch gefällt“, Luſtſpiek in fünf Akten von Shakeſpeare, Muſik von Hermann Zilcher, ſta Die Beſetzung iſt folgende: Der Herzog— Hans Godeck, Friedrich— Wilhelm Kol⸗ mar, Amiens— Hugo Voiſin, Jaques— Fritz Alberti, Le Beau— Walter Tautz. Charels— Robert Garriſon, Oliver— Wenzel Hoff⸗ mann, Jakob— Joſef Renkert, Orlando— Robert Vogel, Adam— Karl Neumann-Hoditz, Danis— Paul Bieda, Probſtein— Guſtav Rothe, Ehrn Olivarius— Georg Köhler, Corinnus— Alexander Kökert, Sylvius— Alfred Landory, Wilhelm— Wilhelm E ger, eine Perſon— Helene Leydenius, Roſalinde— Lore Buſch, Celia— In der vom 18. bis 26. September in Karl ruhe ſtattfi 5 10 benen Michce des n bis 26. Septe Sruhe n⸗ eonie. n Szene geſetzt vom Inte n. 8 enden Badilchen Vache“ kommen an mufitallſchen Veranſtal;J Frig Zweig. Böbenbiher Heinz Grete. Jahreseinkommen von 15 600 M. Aeußerun 4 Seite. Nr. 308. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Montag, den 6. September 1920. Kriegsbeſchädigten das Recht gegeben wurde, als Partei aufzu⸗ treten, ſei ein Programmpunkt der Organiſation erreicht worden, aber in der Durchführung habe ſich doch gezeigt, daß man noch weit von dem entfernt war, was die Kriegsbeſchädigten verlangten. Der Einfluß des Arztes bei der Rentenfeſtſetzung müſſe auf das Gutacht⸗ liche beſchränkt bleiben, Urteil därfe man ihm nicht zugeſtehen. Das neue Geſetz lade dem Kriegsbeſchädigten eine Beweislaſt auf, die doch Sache des Fiskus ſei. Man müſſe ſich auch dagegen wen⸗ 225 daß das Heilverfahren als Rentenquetſche mißbraucht werden önne. Fortſchritt im Prinzip, aber in der Praxis ſehe es übel aus. Die Heilbehandlung der Kriegshinterbliebenen als Rechtsanſpruch habe man abgelehnt und dabei ſei doch gerade bei den Kriegshinterblie⸗ benen der Geſundheitszuſtand auf einem Tiefſtand angekommen, da es nach den alten Rentenſätzen den Hinterbliebenen nicht einmal möglich geweſen wäre, ſich die rationierten Lebensmittel zu kaufen. Der Saßt„gleiche Schäden, gleiche Renten“ habe, in die Maſſe ge⸗ worfen, etwas Anziehendes, aber, wolle man ihn durchführen, ſeien Härten über Härten zu erwarten. Der Reichsbund habe verlangt, daß bei Rentenfeſtſetzung der körperliche Schaden in Verbindung mit dem Berufsſchaden berück⸗ ſichtigt werden müſſe. Das Geſeß bringe hier keine gerechte Be⸗ ſtimmung, man dürfe auf dieſem Gebiete keine Zahlgrenzen auf⸗ ſtellen. Es dürfe aber auch im Geſetz kein Raum ſein für Standes⸗ renten. Das neue Reichsverſorgungsgeſetz aber ſcheide die Kriegs⸗ beſchädigten in drei Klaſſen, die eine erhält 25 Prozent, die andere 50 Prozent Ausgleichszulage, während die Angehörigen ungelern⸗ ter Berufe keine Ausgleichszulage erhalten ſollen. Es ſeien hier alſo die höheren Klaſſen zum Schaden der ärmeren bevorzugt. Auch mit dem Kürzungsparagraph könne man ſich nicht befreunden. Es kommt für jedes 1000, M. jährliches Einkommen, das ein ſteuer⸗ pflichtiges Einkommen von 5000 M. überſteigt, ein Zehntel der Rente in 2 9 ſodaß bei einem ſteuerpflichtigen Einkommen vor 14000 M. die Rente ganz wegfällt. Das Geſetz ſtrafe damit jene, die neben der Rente ein Einkommen von über 5000 M. bätten. Wie ſich dieſe Verordnug in der Praxis auswirke, zeige der Fall eine; Kriegsblinden, der außerdem noch eine Armbeſchüdigung habe und bei der Berliner Geſchäftsſtelle des Reichsbundes beſchäftigt ſei. Er hat ein Jahreseinkommen von 9600 M. und einen Rentenanſpruch von 8088 M. jährlich. Nach Abzug verfügt er insgeſamt über ein Arbeitet er dagegen ſtatt 8 nur noch 6 Stunden, wodurch ſich ſein Arheitseinkommen verringert, ſo bezieht er 15 288., alſo ungefähr ſoviel wie bei zwei Stunden Mehrarbeit. ſie das 60. Lebensjahr überſchritten haben und ihr ſteuerpflichtiges Einkommen 1500 M. jährlich nicht überſteigt. Hier müſſe man un⸗ bedingt eine Herabſetzung des Alters auf 50 Jahre und Heraufſetzen der Einkommensgrenze verlangen. 5 In der Diskuſſion wurde proteſtiert gegen die angebliche dess Reichswehrmiiſters Geßlers in Spa, der geſagt haben ſolle, die Reichswehr ſei notwendig, weil wir Kriegsbe⸗ ſchädigtenorganiſationen hätten. Das neue Reichsverſorgunpgsge⸗ ſetz wurde als ein Schandgeſetz bezeichnet und verlangt, daß man es durch die Ausführungsbeſtimmungen mit allen Mitteln zu mil⸗ dern verſuche. Man müſſe darauf hinarbeiten, daß die Renten⸗ ſätze ſo geſtaltet ſeien, daß dem Kriegsbeſchädigten ein Auskommen gewährleiſtet wäre. In ſeinem Schlußwort legte der Referent noch ein Wort für die Lazarettinſaſſen ein, die ſich an der Demon⸗ ſtration ebenfalls beteiligten. die Ausgleichkzulagen geſchaffen worden wären, müſſe wieder ver⸗ ſchwinden.— Es wurde ein Telegramm an die Reichsregierung einſtimmig angenommen, durch das die Erfüllung der vom Reichs⸗ bund eingereichten Forderungen und die Steuerfreiheit der Kriegs⸗ gefangenen gefordert wird. Darnach ſtellte ſich der Demonſtrationszug zuſammen, an dem ſich gegen 1000 Perſonen— Kriegsbeſchädigte, Kriegshinterbliebene und Lazarettinſaſſen— beteiligten und der ſeinen Weg durch die Planken zum Paradeplatz und Marktplatz nahm und von dort durch die Breiteſtraße bis zum Schloſſe zog, wo die Auflöſung erfolgte. Die Inſchriften der Schilder deuteten auf den Zweck der Demon⸗ ſtration hin. Es war ein trauriger Zug, der dor Augen führte, was für ein Verwüſter der Krieg iſt. pp. perſonalveränderungen im höheren Juſtizdienſt. Das Stgatsminiſterium hat den Amtsrichter Dr. Friedrich Ruoff in Karlsruhe und die Gerichtsaſſeſſoren Kuno Ruppert aus Karlsruhe und Oskar Hochreuther aus Schwabach zu Re⸗ gierungsräten beim Juſtizminiſterium, ſowie die Gerichtsaſſeſſoren Dr. Friedrich Sturm qus Lörrach, Dr. Fritz Cahn aus Mann⸗ heim, Otto Greiff aus Mannheim, Wilhelm Frey aus Mittel⸗ ſchefflenz, Dr. Hermann Fribolin aus Monteyideg, Dr. Robert Fuß aus Karlsruhe, Hellmuth Schnitzler aus Lahr, Dr. Alfreb Weis aus Breslau, Dr. Rudolf Straumann aus Adolf Schnaibel aus Karlsruhe, Dr. Heinrich Graſer aus Waldshut, Heinrich Ullrich aus Karlsruhe, Dr. Karl Gérard aus Engen, Dr. Walther Petter.s aus Heidelberg, Dr. Emil Göler aus Pfarzheim, Dr. Alexander Nöldeke aus Karleruhe, en Was das Geſetz in dieſer Richtung bringe, ſei wohl ein Kriegseltern erhielten nur dann eine Rente, wenn Die Klaſſifizierung, wie ſie durch Freiburg, Paul Müller aus Villingen, Heinrich Knall aus Heidelberg, Karl Oppenheimer aus Mannheim, Wilhelm Martens aus Konſtanz, Hans Joachim Schmidt⸗Nariſchkin aus Karlsruhe und Walther Koransky aus Karlsruhe zu Hilfsſtaatsanwälten ernannt. Die Hilfsſtaatsanwälte Dr. Sturm, Frey, Dr. Fribolin, Dr. Petters, Müller und Oppenheimer wurden der Staatsanwalt⸗ ſchaft Mannheim, Greiff, Dr. Fuß, Dr. Nöldeke und Koransky der Staatsanwaltſchaft Karlsruhe, Dr. Göler und Krall der Staatsan⸗ waltſchaft Karlsruhe, Amtsſitz Pforzheim, Schnitzler der Staatsan⸗ waltſchaft Offenburg, Dr. Weis, Dr. Straumann und Martens der Staatsanwaltſchaft Freiburg, Dr. Cahn und Dr. Graſer der Staats⸗ anwaltſchaft Freiburg, Amtsſitz, Lörrach, Schnaibel und Schmidt⸗ Nariſchkin-der Staatsanwaltſchaft Mosbach und Ullrich und Dr. Gerard der Staatsanwaltſchaft Waldshut zugeteilt. Die Wetterlage. Mitgeteilt von der Badiſchen Landeswetterwarte. Auch in der vergangenen Woche hat der empfindliche Tem⸗ peraturrückgang noch in ganz Deutſchland angehalten. Unter dem Einfluß eines großen, nordweſtlichen Hochdruckgebietes wurde ganz Mitteleuropa von kalten Nordweſtwinden überflutet, die vom Frei⸗ tag bis zum Montag vergangener Woche zunächſt im allgemeinen trockenes, zeitweiſe aufheiterndes Wetter brachten. Im Laufe des 30. Auguſt aber drängte das noch von voriger Woche her über Oſt⸗ europa vorhandene Tiefdruckgebiet ſcharf weſtwärts und brachte von Dienstag ab überall im Lande ſtarke Regenfälle. Es flelen bis Freitag morgen: in Wertheim 12, Königsſtuhl 64, Karlsruhe 22, Baden⸗Baden 61, Villingen 22, Feldbergerhof 53, St. Blaſien 30 Millimeter. In Oſtdeutſchland waren die Niederſchläge noch ergiebi⸗ ger und führten teilweiſe, ſo in Sachſen, zu Hochwaſſer. Immerhin hat die europäiſche Luftdruckverteilung im Laufe der Woche eine bemerkenswerte Aenderung erfahren. Das Hochdruckgebiet über den nordweſtlichen Meeren iſt perſchwunden, und hat am Ende der Woche einem atlantiſchen Tiefdruckgebiet Platz gemacht. Damit iſt die Zufuhr kalter, dem hohen Norden entſtammender Luftmaſſen unterbunden, und es breiten ſich ſüdweſtliche, von den wärmeren Meeren ſüdlich England herwehende Winde aus. Damit dürfte die Gefahr eines erneuten Kälterückſchlags überwunden ſein. Die Kreditierung der Jernſprechanleihe Der einmalige Beitrag der Fernſprechteilnehmer von 1000 Mark für den Hauptanſchluß und von 200 Mark für ſeden Nebenanſchluß iſt am 1. Oktober fällig. Wie wir hören, wird die Poſt in Kürze die einzelnen Fernſprochteilnehmer zur Einzahlung ſchriftlich auf⸗ fordern, wo dieſes noch nicht geſchehen iſt. Will der Fernſprechteil⸗ nehmer den Beitrag nicht ſelbſt aufbringen, ſondern, entſprechend den bekannten Vereinbarungen der Poſt, die Deutſche Volksverſiche⸗ rung mit der Zahlung beauftragen, ſo wird er gut daran tun, die Zahlungsforderung der Poſt nicht abzuwarten, ſondern möglichſt bald den Kreditierungsauftrag zu erteilen. Dieſen Auftrag hat der Fernſprechteilnehmer nicht bei der Deutſchen Volksverſicherung, ſondern bei ſeinem Fernſprech⸗Vermittlungsamt einzureichen, das daraufhin das Nötige veranlaßt. Bei dieſer Dienſtſtelle erhält er auch den vorgeſchriebenen Auftragsvordruck mit den ausführlichen Bedingungen. Die Auftragsvordrucke ſind den Fernſprechämtern zum Teil ſchon zugegangen, oder ſie erhalten ſie in allernächſter Zeit. Der Fernſprechteilnehmer hat neben einer einmaligen Ein⸗ ſchreibegebühr von 2 v. H. des Betrages bei Stellung des Antrages bekanntlich viertelſährlich eine Vergütung von z. Zt. 8,75 Mark für 1000 Mark bezw. 1,75 Mark für 200 Mark zu entrichten. Die Ein⸗ ſchreibegebühr wird von der Poſt erhoben, ebenſo die laufenden Vergütungen. durch die Bearbeitung der ſämtlichen beſtehenden Anſchlüſſe gerade für die am 1. Oktober fälligen Beiträge zu erwarten iſt, mird emv⸗ fohlen, den Kreditierungsauftrag ſobald wie möglich zu ſtellen. WB. *Derſetzt wurden Notar Karl Schatz in Altenheim in gleicher Eigenſchaft in die Amtsgerichtsbezirke Durlach und Pforgzheim unter Uebertragung des Notariats Langenſteinbach und Natar Oskar Nepple in Sinsheim in gleicher Eigenſchaft in den Amtsgerichts⸗ bezirk Kehl unter UHebertragung des Notariats Kehl. ( Die ſtaaksärzlliche Prüfung. Zu Mitgliedern der Kommiſſion „für die ſtaatsärztliche Prüfung wurden ernannt: Miniſterialrat Rein als Vorſſtzender, Medizinalrat Dr. Kautzmann, Medi⸗ zinalrat Dr. Hummel, Generalſtaatsanwalt Geheimer Ober⸗ regterungsrat Morath. JSkellungnahme gegen die Schlachtſeſte! Der Ausſchuß des Verbandes der mittleren Städte Badens hat an die Regierung den Antrag geſtellt, Schlachtfeſte und dergleichen zu unterſagen. Das Jeſt der fülbernen Hochzeil begeht heute Herr Georg Rittmann, ſtädtiſcher Inſtallationsmeiſter, mit ſeiner Ehefrau Eliſe geb. Kränig, B 3, da wohnhaft. ee Dresòner Theater. Die reine Jarbe. 5 Drama in drei Akten von Jullus Meier Graeſe. Urauffichrung im Sächſiſchen Landestheater. Das Drama„Die reine Farbe“, von Julius Maier⸗ Ergefe, iſt von ſtarkem Willen beſeelt, iſt erlebt, aber die innere Geſtaltung bleibt in den Anfängen ſtecken. Meier⸗Graefe iſt un⸗ terhaltſam, bringt gute Einfälle und niedliche Bonmots, aber ſoine Hauptgeſtalt und ſein Idol bleiben in unklaren literariſchen Betrach⸗ tungen ſtecken. Die Handlung der Kunſtkomödie iſt einſach: Ein Dreieck⸗Verhältnis zwiſchen dem Maler Fritz Reck, ſeiner Frau Lieſe und dem ffreund und Kunſtkritiker Karl Jäger. Alleg Denken und Fühlen, leln ganzes Leben ſoll ſich bei Fritz Reck in Malob⸗ jekt, Modell, Farbe, Duft wandeln. Die Untreue ſeines zielſicheren Freundes und der ſüßen, ſchönen, pertſerten Frau, ein Einzel⸗ exemplar der Literatur, das nur die Knute in Schranken halten könnte, ſelhſt der Selbſtmord dieſer Sirene bringt dem Künſtler weniger rein menſchliche Qualen als vielmehr— immer von ſeinem Geſichtspunkt aus betrachtet— Erfühltes, Erſchautes, Neues, das ihm ſeine Welt der Sehnſucht zimmert. Leider hat der Autor unklare Nebenmotive in den pikanten Stoff hineingeſtopft und ſein Hauptmotiv der reinen FJarbe pfychg⸗ logiſch nicht durchgeführt. Dramatiſierte Kunſtbetrachtungen, lite⸗ rariſche Geheimkrämerei, Jonglieren mit abgeriſſenen Sätzen, un⸗ geſprochenen Worten, Pauſen und Fermaten, die aber nicht den Duft und Hauch um die Dinge geben. Man muß, rein arttſtiſch genommen, oft den plätſchernden Dialog bewundern, aber der lebenſpendende Atem und die Blutwärme fehlen. Karl Jäger der Kunſtkritiker, iſt eigentlich die einzige Figur von Fleiſch, die andern 9 Die Atelierwohnung, das Modell, der Kunſthändler und Kritiker in ihrer bunten Gegenſätzlichkeit wirkten von pornherein beim Publikum Die Hauptſtützen des Dresdnar Enſembles(Alice Verden, Lothar Mehnert, Friedrich Lindner, Erich Ponto) ſind für ſolche problematiſche Stlicke heſonders geeicht. In Bortzold Viertel halte der Autor einen Regiſſeur Na der den Dialog, den Pauſen und Fermaten erſt den künſtleriſchen Klang gab. Ein Teil des Publikums ſpendete lebhaften Beifall und rief den Autor, der dankte. Aber auch ſtarker Widerſpruch wurde laut. Den wahren Erfolg hatte die Darſtellung. Johannes Reichelt. Kleine Mitteilungen. 412 Ein neuer Roman von Hanns Heinz Gwers. Nach ſeiner Rückkehr aus Amerika wird Hanns Heinz Ewers bereits im nächſten Monat mit einem neuen großen Roman an die Oeffentlichkeit treten. Er führt den Titel„Pampire“ und wird im Verlag van Georg Müller erſcheinen. ghermann Kienzl hat ein neues Bühnenwerk pollendet„Im Tal der weißen Lämmer“, dramatiſche Dichtung in vier Akten. Intendank Dr. Alberty hat das Drama aus dem Manuſkript für das Stadtthegter in Kiel erworben. eEin Kabjnett für Irrenkunſt. unerhört ſeſſelnden Zei und Malereien der Geiſteskranken ſind ſeit Lömbroſo viel Die ſonderbar⸗ un Gegenſtand pſychlatriſcher Studien geweſan, doch fehlte bisher eine ſyſtematiſche Sammlung dieſer eigentümlichen Er⸗ zeugniſſe, die eine vertiefte und zuſammenfaſſende een er⸗ möglicht. Wie nach einem Vortrag von Prinzhorn in der„Deut⸗ ſchen Mediziniſchen Wochenſchrift“ mitgeteilt wird, hat die Heidel⸗ berger pſychlatriſche Klinik nunmehr dank dem Entgegenkommen verſchiedener Anſtalten aus Deutſchland, Oeſterreich, der Schweig und Italien nicht weniger als 330 Fälle mit über 3800 Nummern uſammengebracht, die in der Klinik,„nach Art eines graphiſchen Kabinetts“ geordnet worden ſind. Ueber die wiſſenſchaftliche Be⸗ deutung dieſes„graphiſchen Kabinetts für Irrenkunſt“ ſagt horn:„Einmal wird man einzelne pfychotiſche Phängmene mit Hilfe dieſer Zeichnungen zweifellos weiter aufklären können, als bisher möglich war, bor allem Halluzinationen, Wahnideen uſw. Darüber hinaus dürfte aber für die Pſychologie deß Zeichnens mancher Nufſchluß zu erwarten ſein, und eine vergleichende Be⸗ trachtung mit der Künſt der Primttiven, der Kinder ünd vor allem des Expreſſſonismus verſpricht eine Reihe von überraſchenden Er⸗ kenntniſſen.“ Todesnachrichten. % Guſtav Kober 1. Der Hofſchauſpieler a. D. Guſtav Kober iſt geſtern im Alter von 72 Jahren 190 langeni ſchwerem Leiden verſtorben. Der Perſtorbene war früher eiſier der bellebteſten Schauſpieler am Hoftheater in Wiesbaden. vermiſchtes. Der Golfſtrom, als Wellermacher. Für den kalten und naſſen Sommer, der dieſes Jahr geherrſcht hat, haben die Engländer einen neuen Sündenbock gefunden: den Golfſtrom. Es wird behauptet, daß er die Schuld an dem ſchlechten Wetter hat, und es iſt jedenfalls Tat⸗ ſache, daß er gegenwärtig aufgehört hat, mit ſeinen warmen ffluten die britiſchen Küſten zu umſpülen. berichten van der bisher pöllig ungewohnten Abweſenheit jeder öſtlichen Strömung des Golfſtroms,„Jag Waſſer im Strom iſt warm, ſogar wärmer als gewöhnlich,“ erzählen ſie,„aber es iſt ſtationär. Nun iſt unſer Klima davon abhängig, daß der Strom, der das warme Waſſer vom Golf von Mexiko mit ſes 115 unſere Küften umfließt. Bei ſeiner Abweſenheit würde unſer Klima das von Labrador haben, und zwei⸗ fellos kann das Fernbleiben des Golfſtromes nicht ohne große Ein⸗ wirkung auf unſere Wetterbedingungen bleiben.“ Die Meteorglogen ſind ſich nicht klar darüber, ob man wirklich den Golſſtrom für das ſchlechte Sommerwetter verantwortlich machen kann. Aber ſie geben u, daß eine Perönderung der warmen Strömung zweifellos die empergtur des Atſantiſchen Ozegns beeinfluſſen müß, wodurch wie⸗ der die Windverhältniſſe in den Luftſtrömungen über dem Meer ver⸗ ändert und damit auch die e ee für das Landklima in Mitleidenſchaft gezogen werden.„Verſchiedene Urſachen können den Lauf des Golfſrbnne abgelenkt haben,“ meint ein Fachmann. „Es können das vülkaniſche Ausbrüche und Erdbeben ſein, die das Bett des Atlantiſchen Ozeans verändern. Auch die Ausdehnung der kalten Strömung vom Eismeer kann die Geſamtſträmungen beein⸗ fluſſen. Man hat ſeinerzeit prophezeit, daß die Vollendung des Pa⸗ namakanals den Lauf des Golfſtromes völlig peröndern und verhin⸗ dern werde, daß er die engliſchen Küſten erreicht.“ Im Hinblick auf die ſtarke Geſchäftsanhäufung, die Haus gelegenen Garten aus nach der beleuchteten —— Spielplau des National-Theaters Neues Theater 2 3 3 25 Sept. BA Vorstellung 2 Vorstellung 6. M. 1. Volksvorstellung: Der'wissenswurm 7 Neu inszeniert: Wie es euch geffllt 7 8. M. 2 B Foffmanns Erzählungen 7 9. D. Außer Miete: 1. Nenneene, Eine Nacht in Venedig 7 Minna von Barnhélm7 10. F. 2[A Die Menschenfreundée 6½ Das Dreimäderlhaus8 11. 8. 2C Undine 1 Zwangs einquartierung9 12. S. Außer Miete: Die Meister- 5 is Frau 7* singer von Nürnberg Rommunales. 8. Heidelberz, 5. Sept. Soeben ſind die Voranſchläge über die Einnahmen und Ausgaben der ſtädtiſchen Kaſſen * das Rechnungsjahr 1920/1 erſchienen, aus denen Dacghe aß die Geſamtausgaben des laufenden Rechnungsjahres ſich auf 28 449 345 Mark(170 Prozent mehr als im Vorjaht) be⸗ laufen, während die Einnahmen nur 8 389 170 Mark ergeben. Die Ausgaben überſteigen alſo die Einnahmen um 20 060 175 Mark. Dieſer Fehlbekrag ſoll durch Unlagen auf Grundbeſitz und Be⸗ triebsvermögen, durch die Gemeindeergänzungsſteuer(deren trag man auf 3 200 000 Mark errechnet hat), durch den Reich⸗ zu euch(der etwa 11 400 000 Mark ausmachen dürfte) uſw. auf⸗ gebracht werden. Man glaubt ſogar, einen Ueberſchuß dabei er⸗ zielen zu können. Immerhin wird in den Vorbemerkungen e⸗ Voranſchlags als notwendig hingeſtellt, mit dem Abbau der Ausgaben nach der einen oder anderen Seite zu beginnen. Im eingelnen nennt der Voranſchlag folgende Ausgaben: monatliche Arbeitsloſenunterſtützung 200 000 Mark, bisherige Ausgaben für Notſtandsarbeiten 4 Millionen Mark, Geſamtbetrag der durch die neue Gehaltsordnung notwendig werdenden Ausgaben 3,6 ill Mark, für die Aufbeſſerung der Gehaltsverhältniſſe der ſtädtiſchen Arbeiter 1670 000 Mark, Schuldzinſen 3117 188 Mark(gegen 1701 212 Mark im Vorjahre), Ortspolizei über 1 Mill. Mark, Auf⸗ wendungen für die Schulen 4009 254 Mark,(d. h. ſechs mal mehr als 1918), Zuſchuß für die Armenkaſſe 967 11 +— 318 000 Mark im Porjahre), für das Stadttheater 819 300 Mark, für das ſtädtiſche Orcheſter 100 180 Mark. Nus dem Zauòe. wWeinheim, 5. Sept. Ein Demonſtrationszug der Kriegsbeſchädigten ſich geſtern 3 vor das Rathaus und entſandte eine Abordnung von 3 bnerd n feh⸗ und einer Kriegerwitwe zum Bürgermeiſter, um Beſchwerde zu füß ren, weil ein Feldhüter durch die Stadt angeſtellt wurde, der kein war. Bürgermeiſter Hügel gab die Auskunſt. daß es ſich bei dem Beſchluſſe des Gemeinderates um einen handelte, der ſeit 10 Jahren bereits hilfsweiſe Feldhüterdienſte ver ſieht und jetzt feſt angeſtellt wurde. Die Deputation beſ danm noch einige andere Punkte und erklärte ſich von der gegebenen kunft befriedigt. Ruhe von dannen. Hemsbach, 5. Sept. Ein entſetzlicher Vorgang ſpielte ſich in der Gartenſtraße im Hauſe des Spenglermeiſters Johann Steilen eſtern ab. Der 34jährige Mann, der als Pionier im Felde ge⸗ tanden hatte, ſpielte anſcheinend mit Exploſionskörpern, die er aus dem Kriege heimgebracht hatte. Aus unaufgeklärter Urſache e⸗ plodierte plötzlich eine Sprengkapſel und zwar mit ſolcher Ge⸗ walt, daß der Unglücliche in Stücke geriſſen wurde. Seine Leiche war bis zur Unkenntlichkeit entſtellt. Der Exploſſpkörper beſchädigte auch das Gebäude, indem die Decke der Wohnung—5 ſogar das Dach des Hauſes durchſchlagen wurde. Steilen hinterlaß eine junge Witwe mit 2 Kindern. Müßthauſen bei 8 11. 0 4. Sept. Eimem Bürger von St Leon wurden hier durch die Gendarmerie 11½ Zentner Drolt ppinger Bezi getreide beſchlagnahmt, das aus dem eingeführt worden war. J Karlsruhe, 3. Sept. Geſtern wurde ein 72 Jahre alter Ober⸗ 75 7 0 beim Ueberſchreiten der Kaiſerſtraße vor dem Warenhaus eſchw. Knopf von einem elektriſchen Straßenbahnwagen ange⸗ fahren und zu Boden geworfen. Er erlitt eine Gehirnerſchüternen und wurde nach dem ſtädtiſchen Krankenhauſe verbrgcht, wo er ba darauf ſtarb. ˖ KFirkendorf bei Bonndorf, 2. Sept. Poſthalter 5 hier hat in der Schlucht eine Forelle von einem halben Meter Läng⸗ und einem Gewicht von über 2 Pfund gefangen. * Vöhrenbach bei Villingen, 4. Sept. In unſeren Wald herrſcht in dieſem Jahr ein großer Pilzreichtum. Insbeſon“ dere ſind es Pfifferlinge, die man in großen Maſſen antrifft. Pfalz, Heſſen und Umgebung. „ Michelſtadt i.., 3. Sept. In der Nacht zum Montag wurde in dem m. Slelnbae gelegenen Schloß der Grafen Erbacht ürktenſe ein ſchwerer Einbruch verübt, wobei den Dieben weg000 8 1 Beſtecke, Ni plarben u. a. im Werte von etwa 90.—40 bfr ark in die Hände fielen, Der Verluſt iſt noch nicht mit Genauiſ keit ermittelt. Die Einbrecher konnten ihre Tat mit Rückſicht darauf, daß in Steinbach Kirchweihe war, ungeſtärt ausführen. „Büdingen, 3. Sept. Der 27jährige Otto—2 des Gutsbeſitzer Robert Gengerich auf dem 21277 gel. bei Altenſtadt, Kreis Büdingen, wurde von dieben ermord Otto Gengerich und ſein Bruder Adolf begaben n gwei waltern des Gutes am Sountag Abend vor das Wut nach einee eldſtück, wo Diebe ſich hielten. Als ſie bis auf 4 75 Entfernung von kaum 50 Metern bei dem Platze omene waren, wurden ſie von einem wahren Kugelregen empfangen, + 25 ſie genötigt waren, Deckung zu ſuchen. Als nach einer Saf Otto chengerich nicht zurückgekommen war, machte man ſich— die Suche und fand ihn mit einem Schuß im Kopf tot in einee, Bohnenfeld liegen. Ein 2—5 Querſchläger aus einem Infant gewehr war ihm über dem linken Auge in den Kopf einge Einer der Diebe hatte auch noch von 79——5 75 ohn ſchoſſen. Die Staatsanwaltſchaft in Gießen und die Gendaree haben inzwiſchen unter Verwendung von Spürhunden in Nie aft florſtadt zwei Perſonen als der Tat dringend verdächtig in H 1 enommen und nach Altenſtadt in das Unterſuchungsgefängze⸗ berführt. Die Familſenangehörigen des Ermordeten und Staalsanwaltſchaft haben gemeinſam eine Belohnung von Mark für die Ermittlung ber Täter ausgeſetzt. Gerichtszeirung. 5 6 elle (ch Pforzneim, 2. Sept. Der noch jugendliche Fabrikatbeiit Otto Peſenge in Rheinhauſen machte ſich dort mit ein rungen, Sporigewehr zu ſchaffen und tref dabei das ſechs Jahre alte 0 chen einer im Nechgarhauſe wohnenden Familie ſo Unglücklich, es ſtarb. Doſſinger hatte ſich ſetzt wegen ſahrläſſiger Tötung der Strafkammer zu verantworten, die ihn zu drei Mon Geſängnis verurteilte. 25 * Jreiburg, 3. Sept. Vom RN wurde der er Jahre älte Koch Bfktor Schätzle aus Weil wegen ohgchen, Schiebungen mit Uhren verurteilt. Er iſt ſelbſt geſtändig, alchhe⸗ uhren im Wert von 38 516 Mark, welche verbotenerweiſe aus Die Sahmetg eingeſchmuggelt wurden, weiter veräußert zu haben. gegen ihn wegen verbotener Wareneinfuhr ausgeſprochene. buße beläuft ſich auf 117 090 Mark, oder im Falle der Nichtbeitee⸗ bung, für je 15 Mark ein Tag Gefängnis bis zum öchſteennge von 6 Monaten. Außerdem wurde er, weil er den hrenha ohne Erlaubnis betrieb, zu 3 Monaten Gefängnis und zum— erſatz der eingeſchmuggelten Uhren in Höhe von 58 515 verurteilt. swW. Darmfladt, 2, Sept. Wegen Sittlichkeitspergehen dtande heute der 20ſfährige Taglöhner Georg Knauf und der geiſtig der ſchränkte IHährige Adam Adler, beide von Viernheim, vor 1 Straftammer, Knauf erhält 1 Jahr 3 Mongte, Adler 9 Mon Gefängnſs, Letzterer ſoll der bedingten Begnadigung emp werden. vol n Aus⸗ Der Demonſtrationszug begab ſich dann in vollſter —— Nontag, den 6. September 1920. Maunheimer General · Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 8. Seite. Nu. 398. Mannheimer Drifter Tag. Am dritten Renntag war das Wetter am ungünſtigſten. Als es ſich nach dem regneriſchen Samstag am Sonntag vormittag immer mehr aufhellte und ſogar die Sonne zum Vorſchein kam, da durfte man erwarten, daß der Wettergott den Babiſchen Rennverein auf das tatkräftigſte unterſtützen würde. Leider ließ in der zweiten Nachmittagsſtunde der lebhafte Luftzug, der die Wolken weitertrieb, nach. Die Folge war, daß ſchon vor Beginn des Rennens der Regen⸗ ſchirm aufgeſpannt werden mußte und in den folgenden Stunden nur wenig geſchloſſen werden konnte. Auf den Beſuch hatte das ungünſtige Wetter einigen Einfluß, aber keinen entſcheidenden. Die Tribünen waren durchweg ſtark beſetzt. Nur der Neckardamm wies größere Lücken als am Sonntag vor acht Tagen auf. Der Sport war wieder hervorragend. Es gab keine Maſſenfelder, wie an den erſten beiden Tagen, aber gut beſetzt waren ſie durchgängig. Mit Ausnahme vom Heyden⸗Linden⸗Ausgleich, der nur von drei Pfer⸗ den beſtritten wurde, erſchienen nicht weniger als ſechs Pferde am Start. Das iſt ein Erfolg, der dem Badiſchen Rennverein ſicherlich Veranlaſſung geben wird, den Herrenreitertag im nächſten Jahre zu wiederholen. Am beſten ſchnitt Herr v. Herder ab, der in den fünf Rennen, zu denen er in den Sattel ſtieg, dreimal ſiegreich war, darunter in dem Heyden⸗Linden⸗Ausgleich, dem wertvollſten Ren⸗ nen des Tages. Herr v. Moßner, der ebenfalls fünfmal ſtartete, war nicht ſo glücklich. Er konnnte nur dreimal das zweite Geld holen und wurde je einnal Dritter und Vierter. Der Dritte im Bunde derſenigen Reiter, auf die ſich das Hauptaugenmerk richtete, Herr v. Weſternhagen, wurde bei vier Ritten zweimal Zweiter und je einmal Vierter und Fünfter. Zwei Siege erſtritt Herr von Dörnberg, der außerdem einmal Dritter wurde und zweimal Unplaziert blieb. 5 Infolge dess tieferen Geläufs waren die Stürze diesmal häu⸗ figer als an den erſten beiden Tagen. Im Hürdenrennen für Land⸗ mirte ſtürzte„Zauberflöte“, die bekannte und beliebte Favoritin, an der letzten Hürde. Die Stute wurde zwar nachgeritten, konnte dadurch aber nur das fünfte Geld holen. Folgenſchwerer war der Sturz im zweiten Rennen. Beim Nehmen der Wallhecke in der Diagonale trennte ſich„Kantinier“ von ſeinem Reiter, Herrn Vogt, der vom Platze getragen und ins Krankenhaus verbracht werden mußte. Erx hat eine Gehirnerſchütterung und eine Bruſt⸗ quetſchung erlitten.„Cariſſima“ brach aus. Als ſich der Reiter, Herr Heß, aus dem Sattel gleiten ließ, trug er eine leichte Arm⸗ quetſchung davon. Die Wettſucht war wieder ſehr groß. Gar man⸗ cher iſt infolge des ſtarken Andrangs nicht angekommen. Je nach dem Ausfall des Rennens wird man ſich darüber gefreut oder geürgert haben. Ein Vorwurf ſoll damit dem Totaliſator⸗ betrieh, der tadellos funktionierte, nicht gemacht werden. Die Pauſen zwiſchen den Rennen ließen ſich beim beſten Willen nicht weiter pergrößern. Das letzie Rennen iſt ohnehin erſt um.15 Uhr ge⸗ laòufen worden, während guf dem Programm.30 Uhr ſtand. Die Faporiten bewährten ſich diesmal mehr als an den erſten beiden Tagen. Trotzdem wurden ganz nette Sieg⸗ und Platzquoten aus⸗ bezahlt. So wurde der Sieg des von uns favoriſierten„Fiasko“ im landwirtſchaftlichen Rennen mit 124 für 10 honoriert. Und im Preis vom Neckar, in dem Markgraf, ein Außenſeiter, Sieger wurde, gab es rund 100 ½% für 10„. Im ganzen wurden am Totaliſator gegen 1 300 000 umgeſetzt, eine Summe, die allein ſchon für die Arbeitsleiſtung ſpricht, die bewältigt werden mußte. Aber auch den übrigen, die im techniſchen Betrieb unermüdlich tätig waren, darf die Anerkennung nicht verſagt werden. An erſter Stelle iſt hier mit Herr Direltor Hohl zu nennen, auf deſſen Konto ein gut Teil des Erfolges des Herbſtmeetings zu buchen iſt. Erwähnt ſei noch, daß Herr Staatspräſident Trunk, der unabkömmlich mar, telegraphiſch der Veranſtaltung einen guten VBerlauf gewünſcht hat und daß ſich unter den Beſuchern auch der Bizepräſident des Herrenreiter⸗Verbandes, Herr Rittmeiſter von Egan⸗Krieger, befand, der früher ſelbſt hier wiederholt in den Sattel geſtiegen iſt. Nachfolgend der Verlauf der Rennen: J. Hürdenrennen für Landwirke. Ehrenprels dem ſiegenden Reiter und 3500 M.(biervon 1750 M. dem 1, 800 M. dem., 800 M. dem 3, 300 M. dem 4, 150 M. dem 5. Pferße), Für 4. u, ält, zum Betrieß ßer Landwirtſchaft verwendete Halbhlutpferde, im Beſitz von badſſchen, heſſiſchen und rheinpfälziſchen Landwirten. 1800 Meter.(8 Unterſchriften.) Es lieſen 6 Pferde. Wendelin Hartmanng g. dbr. W.„ tasfo“, 82 Ka., 1 5 daeſcher 9˙ W 61..St. oigg“, 35 g, Nelter Beſitzer 2 „Nerpels a. ſchwb. St,„Ella, 71 Kg., Neuer Römmaele 3 Sallipr Neſferr Zza br l. Koulge„ dc, Neiier e. wen 1 ie ienharkbz. br, St. Zaußerftöte“, 7s Fa., Nelter Veſiher 3 Anton Beſte d. bhr. S. erſe 71 Kg, Neite; Bohm 0 Die Führung wechſelt anfünglich zwiſchen„Olga“ und„Zauber⸗ ſlbte“. Im Fuſſenparkbogen reſliſierl„Perſe“ den Sprung und teird angehalſen. Am Reckardamm geht„iaeto“ in Ffront und bat beim Nehmen der leizten Hürde bereils klare Zührung.„Zau⸗ berflöte“ ſtürzt hier, wird aber wieder beſtiegen und nachgeritten, um das fünfte Geld zu retten. Im Einlauf areift„Olga“ noch⸗ Aals„Fiaska“ ſcharf an, wird ager leicht abgewieſen. Mit zwei Längeſt gewonnen. 15 Längen, Weile, 2 Längen, Weile. Tot.: Sieg 124: 10, Plaß 24, 17: 10. II. Preis von eudwicahafen. Ihrenpreis den ſiegenden Reiter und 14000 M.(9000 M. dem., 000 M. dem., 1200 M. dem., 1000 M. dem., 800 M. dem Pferde). Jagdrennen. Herrenreiten— Für Z. u. ült. int. u. zaoͤſtung. Pferde, die ſeit J. Januar 1020 nicht zwei Nennen von le über 6000 M. gewonnen haben. 3000 Meter.(44 Unterſchriften.) N. Es liefen 9 Pferde. „Salsberger's 4. br. St.„Colette“, 61 Kg., Neiter v. Dörn⸗ berg 1 85 Parcus“ 4j..⸗H.„Wittlicher, 97 Kg, Netter n. Motzner 2 Müller's g. ſchwbr. W.„Caleum“, 67 ig, Reiter v. Herder 3 E. Kornblum's 5j. br. H.„Mechow“, 67 Kg., Reiter y. Weſtern⸗ hogen 4 1 Pürger's Ai bbr. St.„Diſtel 14“, 64,5 Kg., Reiter Junt 5 J. Hummel's g. br. W. Succurs“ 69(., Reiter Planchart Brockerhoffs a. br. W.„Little John“, 68,5 Kg., Reiter Heinzer⸗ ling 0 25 Finke's 3j..⸗St.„Cariſſima“, 62,5 Kg., Reiter Heßz 0 Schulz 3. dbr. H.„Kantinier“, 60,5 Kg., Reiter Vogt 0 U Das Freld geht mit„Colette“ in Front auf die Reiſe.„Witt⸗ 98 und„Cariſſima“ folgen. In der Schleife ſcheidet„Kantinſer“ 05 der Wallheche durch Sturz aus. Sein Neſter, Herr Vogt, wlrt tuit einer Gehinerſchätterung und Bruſtquetſchung vom Platze ge⸗ daen.„Cariſſima“ bricht hier aus und trennt ſich bald darauf dam ſeinem Reiter, Herrn Heß, der eine leichte Armqueiſchung ſchtennträat„Litiles ZJohn“ iſt ſchon vorher aus dem, Rennen ge⸗ deieden. Vor den Teſbünen zeigt immer noch„Colette den übrigen ſchan Weg, dicht auf„Witilicher“ und„Calcum“ Im Einlauf charfer Endkampf zwiſchen dem führenden„Wittlicher“ und Aalvlette⸗ und„Calcum“, den die favoriſierte„Folette“ mit Hals⸗ un e für ſich enſſcheidet. Eine halbe Länge zwiſchen„Wittlicher“ 6 ge zwiſchen„Calcum“ und„Mecham“, 15 Hummol. „Calcum“, eine Lünge Vöngen zwiſchen„Weechnm“ imd Hiſtei., Won Her rn* Der Sport vom Sonntfag Herbſtrennen. dem Beſitzer von„Succurs“ murde gegen„Mechow“ Proteſt ein⸗ gelegt, weil Herr v. Weſternhagen“ bei der Walſhecke aus der Bahn geraten war. Der Proteſt wurde zurückgewieſen, weil keine Wende⸗ flagge umritten worden iſt. Tot.: Sieg 54: 10, Platz 13, 12, 12: 10. III. Preis vom Main. Ehrenpreis dem ſtegenden Reiter und 13 000 M.(8000 M. dem., 2000 M. dem., 1200 M. dem., 1000 M. dem., 800 M. dem 5. Pferde). Herrenreiten.— Für 3j. u. ält. inl. u. öſt.⸗ung. Pferde, die ſeit 1. Oktober 1919 kein Rennen von 12000 M. gewonnen haben. 1800 Meter.(45 Unterſchriften.) Es liefen 11 Pferde. J. Bürger's a. dbr. W.„Held“, 60,5 Kg., Reiter v. Dörnberg 1 W. Schulz' a. hbr. W.„Segantini“, 60,5 Kg., Reiter Veſitzer 2 Frhr. G. v. Schrenck⸗Notzing's 3j br. H.„Baros“, 61.5 Kg., 2917 Beſitzer 5 S. Reinemann's 6. br. H.„Viragas“, 64 Kg., Reiter v. Moßner 4 Rittm. A. v. Proun's 51. br. H.„Titus“, 69,5 Kg., Reiter Beſitzer 5 Blanchart's 6j. bri. W.„Einwanderer“, 64.5 Kͤg., Reiter itzer 9890 W.—— 3j. br. St.„Roſenhecke“, 64.5 Kg., Reiter v. 9 7 8 gen F. Böker's 4..⸗St.„Emma“, 64 Kg., Reiter v. Herder 5 0 Stall Pallas 41..⸗W.„Lomſha“, 64,5 Kg., Reiter Sechſer 0 E. v. Stetten 3j..⸗H.„Monarchiſt, 58,5 Kg., Relter Beſitzer 6 P. Winkel's 4i. br. St.„Cavalkade“, 65 Kg., Reiter Schönborn 0 Nach Fall der Flagge äbernimmt„Emma“ die Führung vor Viragos“ und„Held!. Am Neckardamm geht„Viragos“ in Front. Auf dem zweiten Platze wechſeln„Boros“ und „Emma“ und„Monarchiſt“ galoppieren am Schluß des im übrigen geſchloſſenen Feldes. Im Rudel wird in die Gewinnſeite eingebogen. Vor den Tribünen führt noch„Viragos“, fällt aber kurz vorm Ziel auf den vierten Platz zurück.„Held“ wird aus dem Nudel 1 S worfen und gewinnt nach ſcharfem Kampf mit Halslänge. Längen zwiſchen„Segantini“ und„Voros“, 2 Längen und Kopf⸗ länge zwiſchen den nächſten Pferden. 85 Tot.: Sieg 49: 10, Platz 18, 20, 48; 10. IV. Preis vom Mellbotus. Ehrenpreis dem ſiegenden Reiter und 18 000 M.(12 000 M. dem., 2900 M. dem., 1500 M. dem., 1200 M. dem., 800 M. dem 5. Pferde). Hüärdenrennen. Herrenreiten,— Für 4f. u. ält. inl. u. 1 Pferde, die ſeit 1. Oktober 1919 kein Rennen von 15000 M. gewonnen haben. 3200 Meter.(33 Unterſchriften.) Es liefen 6 Pferde. 5 J. Daniel's a. ſchw. H.„Maazlag“, 69,5 Kg., Reiter v. Herder 1 H. Doheos 4. br. St.„Schickſal“, 63 Ka., Neiter v. Moßner 2 W. Sehr's.⸗St.„Eiders Traum“, 64 Kg., Reiter v. Dörnbera 3 P. Heil s 6l. dbr. H.„Fliegender Aar“, 71 Kg., Reiter Beſiger 4 E. Rothſtein's 5j. dbr. St.„Patella“, 68 Kg., Reiter v. Weſtern⸗ hagen J. Daniel's 51. ſchabr. St.„Hildur“, 66,5 Kg., Reiter Rupprocht 0 Das Sextett wird vom Starter mit„Masglag“ in Führung ent⸗ laſſen. Am Neckardamm hat ſich„Eiders Traum“ auf den zweiten Plaß vorgeſchoben. den Tribünen geigt immer noch„Maszlaa“ den übrigen den Weg. Beim zweiten Paſſteren des Neckardammes iſt das Rennen bereits für„Maszlag“ entſchieden, der mit 20 Längen ſiegt, wie er will, Im Einlauf wird ein Angriff auf„Schickſal“ leicht abgewieſen. 8 Längen zwiſchen„Schickſal, und„Eiders Traum“, 6 Längen zwiſchen dem dritten und pierten Pferde. Tot.: Sieg 54: 10, Platz 21, 12: 10. V. Heyden⸗ inden · Ausgſeich. Ehrenpreis dem ſiegenden Reiter und 25 000 M.(15 000 M. dem., S= 4000 M. dem., 2000 M. dem., 1500 M. dem., 1300 M. bem ., 1200 M. dem 6. Pferde). Jagdrennen. Herrenreiten.— Für 41. u. ält. Pferde alfer Länder, die im laufenden Jahre kein Rennen von über 30 000 M. gewonnen haben. 4200 Meter.(38 Unter⸗ ſchriften, von denen 21 angenommen.) Es liefen 3 Pferde. Dr. 95 6j/ br. W.„Feldherr“, 66 Kg., Reiter 2 erder J. Bürger's a. br. W.„Metz“, 70 Kg., Reiter v. Moßner 2 Frl. E. vom Hofe's 4J. dbr. St.„Annemarie“, 66,5 Kg., Reiter Schönborn 3 „Feldherr“, der nach dem Start an der Spige liegt, führt nahe⸗ zu auf der ganzen weiten Reiſe. Das Trio iſt immer dicht bei⸗ ſammen. Der Erdwall in der Diagonale wird Gurt an Gurt 5 nommen. Am Neckardamm hat„Feldherr“ immer noch klare Füh⸗ rung.„Metz“ wird zwar ſcharf angefaßt, kann„Feldherr“ aber nicht mehr gefährlich werden, der leicht mit 8 Längen gewinnt. Mit 12 Läöngen Abſtand folgt die ſehr brav laufende„Annemarie“. Tat.: Sieg 24 10. 8 VI. Preis vam Neckar. rennpreis dem ſiegenden Reiter und 14000 M.(9000 M. dem., M. dem., 1200 M. dem., 1000 M. dem., 800 M. dem 5. Pferde). Harrenreiten. Ausgleich.— Für 31. u. ält. inl. u. öſt.⸗ ung. Pferde, die ſeit J. Otober 1919 fein Rennen von 20 000, gewonnen haben. 2400 Meter. augenommen.) Es liefen 11 Pferde. F. 1 05 Kinkel s 3. öbr. H.„Markgras“, 61,5 Kg. unk 7 J. Brammer's Jl. br. H.„Kofel“, 73 Ka., Reiter Heil 2 W. Blatt's 5j..⸗M.„Pitus“, 69 Kg., Reiter v. Weſternhagen 3 F. Dolff's c. dör. W.„Nicolo“, 68,5 fg., Relter v. Herder W. Schulz, 54. br. H.„Sandſchack, 68 Kg, Reiter Beſl ., Doheos“ 4j. br. H.„Südiiroler“, 11,5 Kg., Reiter Oſtermeier 1—5 A. v. Praun's 3j..⸗H.„Eilenburg“, 59 Kg., Reiter er J Mrockerhoffe a, hbr. M„Sauerſetß“, 2 Kg., Reiter v. Schrenck 5 Buchmüller 8 8j, br. St.„Güleck“, 62 Kg., Reiter Heg 0 te. vom Hofe's 4j. br. H.„Anführer“, 61 Kg, Reiter P. Kappes W. Sehr's 4. br. H.„Gral“, 58 Kg., Reiter p. Dörnberg 0 „Gilenburg“, der am beſten ſtartet, zeigt nach vor den Trihimen den übrigen den Weg.„Markgraf“ hat ſich hier bereitz auf den zweiten Platz vorgeſchoben„Gülee“ ſſegt weit zurüc am Schluß. Am Neckardamm läßt„Markaraf“„Eilenburg“ und„Sandſchack, die auf den nächſten Pläten liagen, immer mehr zurück und gewinnt leicht mit 3 Längen. In Einlgüf löſen ſich„Kofel und„Bitus aus dem Rudel. Während 1*„Kofel“ nach Kampf mit Halslänge das zweite Geld ſichert, wird„Pitus“ mit einer balben Länge Dritter. 2 Längen zwiſchen dem dritten und pierten Pferde. Tot.: Sieg 100: 10, Platz 27, 84, 15: 10. 1 VII. Preis von Neuoſtheim. Ehrenpreis dem ſiegenden Reiter und 16000 M.(10 000 M. dem., 2500 M. dem., 1500 M. dem., 1200 M. dem., 800 M. dem 8. Pferde). Jagdrennen. Herrenreiten.— Für 81. u. ält. Pferde aller Länder, die ſeit 1. Januar 1920 kein Rennen non 12 000 M. gewonnen haben. 3500 Meter.(51 Unterſchriften.) Es liefen 7 Pferde. F. 2— 61. br. St.„Wendula“, 676 Kg., Reiter v. Herder 1 995 Kornblums a..⸗W.„Fanal“, 69 Rg. Reiter v. N agen 2 L. Parcus 4. dbr. W.„Nauſpold“, 78 Kg., Reiter v. Moßner FIrl. E. von Hoſes 5. br. St.„Blumengala“, 66,5 Kg., Reſter Schönborn 4 H. 65 105 4 le P. 5 d, br. W.„Coral Wave“, Ag., Reiter Be 5 Buchmimlerg..-St.„Manta, 60., Neſter 22 „Roſenhecke“, ſtürmer zu ſein ſcheint, „Fliegender Aar“ und„Schickſal“ folgen. Vor 45 Unterſchriften, von denen 31 den vollendeten Segelflug nach dem Vorb Nach dem Start liegt„Mara an der Spitze vor„Fanal“ und „Wendula“. Nach den Tribünen bricht„Coral Wave aus, wird aher nachgeritten. Am Neckardamm liegt„Wendula“ in Front, während„Mara“ auf den dritten Platz Zurückgefallen iſt. Am Eiſenbahnbogen geht„Raufpold“ vor, kann aber„Fanal', der ſcharf an„Wendula“ heranrückt, nicht mehr gefährlich werden.„Mantua“, die für die Entſcheibung nicht in Frage kam, bricht an der Necka⸗ und 2— 98 19 5 5 ngen zwiſchen dem zweiten u en, Achen dr en eee ee Tot.: Sieg 33:10, Platz 11,—5 11:10. Wie uns kurz vor Redaktionsſchlum mitgeteilt murde, iſt der Herrenreiter Vagt heute nacht im Kranfenhaus den beim Sturg im zweiten Rennen erlittenen Verletzungen erlegen. Liga· Berbandsſpiele. B.. R.— Verein für Turn⸗ und Naſenſport Feudenheim:1. Zum erſten Verbandsſpiel in dieſer Saiſon trafen ſich obige Maun⸗ ſbaſten auf dem trotz mehrtägigem Regen in tadelloſer Verzaſfung befindlichen Keee unterx der verſtändigen des Herrn Fritz, V..., Karlsruhe. Das Treffen ſtand im Zeichen beiderſeitiger Flauheit. Gleich die erſte Minute bringt für B. f. R. die erſte Ecke, die ergebnislos verläuft. Benkard hat bald darauf Gelegenheit, ſchön zu reſten. Die Vorteile ſind Ea ziemlich gleichmäßig verteilt. Feuden⸗ heim erzielt ebenfalls eine Ecke, den anſchließenden ſcharſen Schuß hält der aufmerkſame Benkard ſicher. Einen Angriff der gut kombinierenden Raſen⸗ ſpieler beſchließt Sch mit ſchwachem Schuß, der zum erſten Tore führt. Den Erfolg mußte Feudenheims Torwächter ecpee verhüten können. Turler ſchießt an die Autzenſeite des Netzes. Eine unglaußbliche Kiſte leiſtet ſich der Torwächter der Gäſte, indem er in der Abſicht, mit dem Fuß zu wehren, über den Ball ſchlägt. Bleple iſt zur Stelle und ſchiebt das Leder ein. 29. Hook unternimmt einen Flankenlauf, der zum oritten Tore führt. Feudenheim lieſert ein äußerſt mäßiges, völlig ſpſtemloſes Spiel, daß auf gelegentliche Durchbrüche zugeſchnitten iſt. Das beſte im Angriff ſind die Slngel Büchler, verſucht ſich wiederholt in guten Schüſſen, die feils fehlgehen, teils von Benkard gehalten werden: Lipponer, der durch guten nd geſundes Laufen mit prächtigem„gefährliche Stürmer, kann nach blitzſchnellem Durchbruch nur daneben ſchießen Nach Halbzeit hot unöchſt 8 etwas mehr vom Spiel. Wieder iſt es Lipppner, der krllant durchläuft und ſcharf ſchießt; Benkard hält den plazierten Ball gut. Flanke Hook fängt Breitenbacher ab, und ſtellt das Reſultat auf 40. Beiderſeits werden durch Lipponer und Breitenbacher, der nur Außen⸗ ſtige Sachen ausgelaſſen. Fendenheim hat den bewährten eeee e eberrhein in den Sturm genommen, wodurch beſſere Juſammenar in den Angriff lommt und ihn rationeller geſtaltet. Nach einer ergebnislos verlaufenen Ecke für B. f. R. gelingt es Ueberrhein, für M ein Tor aufzuholen. Durler verſchießt Bleyle, ichen Ueberrhein einen Angriff der Gäſte. Nochmals Ecke für B. f. R. Schlußpfiff verhindert jedoch ſeine Ausführung. Die beſſere Geſamtleiſtung zeigte B. f.., der ſeinem Gegner um Jelde weit übrlegen war. Von den beiden Torwächtern war Benkard verſchiedene Klaſſen beſſer als ſein Gegenüber. Die Verteidigungen beiderſeits aut. Ueberrh ein vom B. f. T. u.., war der bekannt zuperlöſſige und faire Spieler, Nagel erreichte ihn nicht ganz: Freiländer zeigte entſchieden Form⸗ perbeſſerung, Hindelang ebenbürtige Leiſtungen. Die Läuferreihe Feuden⸗ heims war neben dem Torwart der ſchwächſte Teil der Mannſchaft, ſie ver⸗ ſagte volkommen. Bei V. f. R. Au als Mittegäufer briſlant, Koyfſpiel ber⸗ vorragend Lang ſehr gut, während Maper Stellungsſpiel und Technit ver⸗ miſſen ließ. Feudenßeimg Sturm enthält fünf Einzelſpieler, die jede per⸗ ſtändnisvoll durchdachte Zuſammenarbeit vecmiſſen ſießen. Lipponer und Büchler die Beſten. Im Gegenſatze hierzu zeigte der N. f..⸗Sturm ſehr gute Kombinatian, mit Ausnabme von Schmidt, der vor dem Tore zu weich war, Im Intereſſe des Anſebens des Plapvereins und vor allem mit Rückſicht darauf, daß der Fußballſport zum Volksſport werden ſofl, iſt wohl zu empfehlen, bei fünftigen Spielen die eintrittspreiſe einer ſeich⸗ tigen Reviſton zu unterziehen. R. B. f.., Erlaßliga— B. J. T. u. N. Fendenhelm. Erſatzliga:2(1: 0. „ Die beiden Reſervemaunſchaften lieferten ſich in Feudenheim das fällige Berbandeſpiel. Das Spiel war alles audere als„Spiel“. Den Schiedsrichtervereinigungen zur Warnung, daß auch die unteren Mann⸗ ſchaften tüchtige und esegiſ he Spielleiter miiſſen, ſoll der Fußpafl⸗ ſport nicht gum Rugby⸗, Ring⸗ oder Bopkampf ausßarten. K. Weitere Ergebniſſe. . f. R 1I1.—. f. T. u, R. 211. B. f. B. Hei— Faeh 6 78 6 f J F 28.. elberg—.⸗. ex. 1. Germania Friedrichsfeld—.K Wemauna ipesheim 10... ee eckenhe 0. V. f, B. Wie FJ.C. Hockenheim 1: 1..⸗Bgg. 9 Schwetzingen ⸗ Sordhofen:4. 8Ve Der erßte wirkliche Kegelflug. Am Nachmittag des 19. Aug. ſtartete Flugzeugführer und Ingenieur Peſchkes von der„Balug“(Vadiſche Luftperkehrs⸗Geſellſchaft) Baden⸗ Dos mit einem heitartigen motorloſen Segelfkugzeng vom Gipfel des großen Feldberges bei einem Wind von—10„ Wobei es ihnt gelang, den vollkommenen Segelſtug der großen Wögel vorzuführen. Per Flu 15 eine Dauer von ca. 2 Minuten und die Flugpahn, die zum Featen eil über dem klbflugplatz lag, wobei derſelbe zweimal in ea. 6 bis Meter Höhe überflogen würde, glich einer langgezogenen, geſchloſſenen 8. Die zurbcgkgelegte lu e beträg 2, Kilometer und die Fluggeſchwindig⸗ digkeit ſchwankt swiſchen 12—20 Sekmir., was einer Stundengeſchwindig⸗ keit von 83—72 Kilometer enſpricht. Der welcher erſt im letzten Teil des nur 88 Meter entſtand, betrng J Landung, bei der dis Maſchine im ungünſtigen Gelände etwaß beſchödigt wurde, erfolgte nun, weil noch dem eyſten Verſuch der Echwerpunkt genau eingeſtent wer⸗ den ſollte; die Entſernung der Nandungsſtelle dom Abßflugplatz betrug nur 800 Meten. Dieſer kurze Flug Upertriſft die 220 b5 bieher bekamet 7 85 e Lelſtung wit Fleiggenigen ohne entar, bal welcher Herr von am 9. Auguſt da. Js., guf der 10 Kibometer im flachen G 8 legte und ſeinen ſchönen krſolg leider mit dem Leben müßte. Sämtliche ßisber ßelannt gewordenen mit zengen ohne Motar en waren Fleliflüge, d. h. die 5 zeuge ſtarteten von höher gelegenen Stellen—5 glitten unter einem inehr ader weniger flachen Gleittwinkel, der duich den wen t aen ⸗ ſtand und Flächenbelaſtung ihrer Konſtrultion bedingt iſt, abwärts. Peſch⸗ kes dagegen ſteuerte den neuen Segler in engen Kurven über den Hängen des Feldberges flog unter Ausnutzung der Boen teils milt Gegen⸗, Selten⸗ und ſogar Rückenwind, alſo unabhängig vom Wind, und bewies damit den ſ0 der großen Vögel. Dieſe Leſſiung des Apparates und des Führers iſt eine um ſo bedeutendere, als es ſich um den erſten Flug mit dieſem völlig neuartigen, unausproßierten Typ ban⸗ delte. Der bis dato unerreichte Erfol bürſle das Segelflugproblem ſeiner Löſung beträchtlich näher gebracht baben! Die Maſchine wurde nach den 0Pläneſt des Wank unter der Leitung des Inge⸗ Bieurs Peſchkes durch die uasuch“(Badiſche Luſtverfehrs⸗Meſellſchaft in Eaden⸗Ootz) erhaut. Auf weitere demnzchſt ſtattfindende Vorfüührungem mit dieſen Apparat darf man geſpaunt ſein. Intereſſenten und Sporteleute, welche weiteren By ſigen beipoßhnen wollen, können Näberen durch die„Süguch“(Badſſche Lüftvorkehrs⸗Geſenſchaft) in Baden⸗Dos er⸗ fahren. Ein nauer deutſcher 3 5 Der Hauntausſchuß der Deutſchen Turnerſchaft zu Jeipzig bat nunwehr einen 4085 Wunſc e, Pfälziſchen e erfüllt—4 die Kreis⸗ rechte an den errichteſen Tuxnezbund de z Pfafz perſtehen, wmomit die pf ſche Turnerſchaft 9125 1— und ſelbſt in die Reſhe der dentſchen Turnireiſe tritz. Alz Vertreßer der Pfelz defitrwworiele Deutſch(Speper) in Se 1 52 das Anſuchen, deſſen auch der Vorſitzende der Deutſchen Turnerſchaft, Dr. Berger, empfahl, Ginſtimmig wurde der Antrag ſodann angenommen und dem neuen Turz⸗ kreis Pfalz ſoſort Sitz und Stimme im prag eingeränmt, Pfalz⸗ vertreter Deutſch pidmete anſchließend dem 10. badiſchen Turn⸗ kreiſe, dem die Pfälzer ſeit vier deng angehörten, perzliche Dank⸗ und Abſchtedsw ebenſo dankts er dem 9. mittelrheiniſchen reis 155 die Unterſtützung der Pfalz in der kreisloſen Zett. Die Bertreter dieſer eiden Nuchbarkreiſe wünſchden ber Pfalz glückliche Entwickung, Mit einem Geldbnis dez 2— bgeordneten auf weitere katkräftige Mitarbeit und un⸗ deue zur Deutſchen Turnerſchaft ſchlo 57 Berleihung der e e. Der Furnerdund der Pfalz um Ganen 5 in Ver⸗ 3— 5 rund 33 000 Mitgliedern aus allen Weuen der pfälziſchen Land⸗ e.—5 ſtrich Pferderennan. Berhggg gnean 5. Sept. dderfh⸗Rennen. Mark. i800 Meter. I. gment(Jahnke), 2, Elſchen Ferger), 5. Beetenne(Scrich. Mnblaztert: Grafſchaßt 166 000 (Slau⸗ Tetten „ gute Vorlage von Preis von Wehlen. 22 000 Mark. 4500 Meter. 1. Stella 2 (Ackermann), 2. Robert(Ulbrich), 3. Tory Hill 2(Thalecke). Unplaziert: ebat ebenfalls der Hausbeſitzer für Wiederinſtandſetzung zu ſorgen. 8. Seite. Nr. 398. Manuheimer General· Anzeiger.(Mittag ⸗Ausgabe.) Montag, den 6. September 192d. Rote Roſe, Vallcſarda, Nigunda. Tot.: 25:10; 15, 15, 17:10.— Fe ſt a⸗Kennen. 35000 Mark. 1000 Meter. 1. Chimäre (Nate), 2. Die Wolke(Zimmermann), 8. Geraldine(Korb). Un⸗ plaziert: Parität, Hellebarde, Kamille, Leoni. Tot.: 64:10; 15, 14, 18:10.— Cſardas⸗Ausgleich. 22000 Mark. 2000 Metr. 1 Aſra(Raſtenberger), 2. Anemone(Kaſper), 3. Panther(O. Schmidt) Unplazier: Hunne, Galata, Landſtreicher, Parad, Grotte, Feuerbach. Tot.: 67:10; 22, 25, 17:10.— Galte⸗More⸗ Rennen. 27 000 Mark. 1200 Meter. 1. Oſſian(O. Schmidt), 2. Schalk(Zimmermann), 3. Ordensritter(Olejnik). Unplaziert: Major, Mäuſeturm. Tot.: 19:10; 12, 14:10.— Hohenlohe⸗ Oehringen⸗Rennen. 60 000 Mark. 2400 Meter. 1. Tuli⸗ pan(G. Janek), 2. Bannwart(Müller), 3. Friedensfürſt(Raſten⸗ berger). Unplaziert: Meinhard, Leichtſinn. Tot.: 15:10; 12, 18:10. — Preis von Rabenſteinfeld. 22000 Mark. 1000 Meter. 1. Sparſam(Olejinik), 2. Diadem(Raſtenberger), 3. Erie (Baſch). Unplaziert: Belſazar, Latona, Menſing, Maikotten, Schneeroſe, Augur, Maunta. Tot.: 188::10; 84, 16, 38:10.— Steinorter Ausgleich, 16000 Mark. 1400 Meter. 1. 85 53 5(O. Schmidt), 2. Mineſtra(Fiſcher), 3. Rondo(Bleuler). aziert: Page, Barbelse, Heideroſe. Tot.: 57:10; 22, 28, 26:10. Dorkmund, 5. Sept. Wambeler Jagdrennen. 20 000 Mark. 3000 Meter. 1. Mentor II(Oertel), 2. Zori(Bauer), 3. Kobold(Koehnke). Unplaziert: Orator II, Tyrann, Geißler, Vil⸗ lago, Gallien. Tot.: 19:10; 14, 15, 33:10.— Kanal⸗Rennen. 16 000„. 1400 Meter. 1. Correggio(Reich), 2. Roſengarten (Broda), 3. Mercantil(Koehnle). Unplaziert: Wally, Grasteufel, Hasdrubal, Tſchamalan, Quellwaſſer, Champagne, Eleganz. Tot.: 51:10; 26, 22, 37:10.— Reinoldus⸗Hürdenrennen. 20 000 Mark. 2400 Meter. 1. Antilope(Unruh), 2. Fruskagora(Oertel), 3. Marc Aurel(Izmenyi). Unplaziert: Cſemernye, Mailberg, Sze⸗ pike, Teos, Spartaner, Kiek in die Welt, Ladislaus. Tot.: 23:10; 13, 18:10.— Herbſtpreis. Ehrenpreis und 50 000 A. 3000 Me⸗ ter. 1. Sapanyu(O. Bauer), 2. Einbruch(Unterholzner), 3. Tra⸗ dition(G. Saria). Unplaziert: Corſar, Mörſer. Tot.: 22:10; 15, 17:10.— Rußbaum⸗Rennen. 25000 Mark. 1600 Meter. 1. Toiſon(Unruh), 2. Palme(Naſh), 3. Gewerke(Kühl). Unpla⸗ ziert: Wellenſchaum, Arnim, Roſine, Imme II. Tot.: 25:11: 11, 12, 11:10.— Verkaufs⸗Jagdrennen. 235 000. 4. 3200 Meter. 1. Dux(Oertel), 2. Schnucki(Hofmann), 3. Blauſchwarz(Schuller). Unplaziert: Hannoveraner, Sepia II, Rumplertaube II, Laret. Tot.: 70:10; 14, 22, 13:10.— September⸗Ausgbeich. 30 000 l. 3800 Meter. 1. Atlantic(Hertel), 2. Nelſon(Rinkleib), 3. Sieg⸗ linde(Sarta). Unplaziert: Rächer, Segeſtes. Tot.: 24:10; 18, 31:10. * Dresden, 4. Sept. Preis von öbau. 19 000 Mk. 1400 Mtr. 1. H. v. Opels Glück auf(Gericke), 2. Olympia, 3. Gerd. Ferner: Sonderling, Feva, Finnmark, Pulſatilla, Milton, Heilkünſtler, Hasdrubal. 214: 10; 43, 17, 69: 10.— Preis von Zabeltitz. 22 000 Mk. 2600 Meter. 1. Stall Bollensdorfs Einhart(O. Schmidt), 2. Schwerenster, 3. Neulüß. Ferner: Domiducus, Freundlich. 20: 10; 13, 14: 10.— J u⸗ gend⸗Rennen. 35 000 Mk. 1200 Mtr. 1. A. u.( v. Weinbergs Liebesgott(O. Schmidt), 2. Marga, 3. Teufelsroſe. Ferner: Trapez⸗ künſtler, Eljen. 20: 10; 12, 13: 10.— Preis von Berggießhübel. 22 000 Mk. 1600 Mtr. 1. Geſtüt Graditzs Dichter in(Kaiſer), 2. Dalai Lama, 3. Rosmaria. Ferner: Landratte, Saloniki, Rock, Pava, Wirbel, Felstrud. 23: 10; 15, 22, 30: 10.— Sachſen⸗Preis. 50 000 Mk. 2200 Mtr. 1. A. u. C. v. Weinbergs Lorbeer(O. Schmidt), 2. Wander⸗ falke, 3. Feldherr II. Ferner: Hüteger. 17: 10; 10, 10: 10.— Septem⸗ ber⸗Ausgleich. 22 000 Mk. 1200 Meter. 1. P. de Nully⸗Browns Kolmerhof(Bleuler), 2. Helmchen, 3. Tarifa. Ferner: Aar, Erda, Orkus, Darling, Lebenskünſtler. 18: 10; 13, 21, 18: 10.— Jagdren⸗ nen der Dreijährigen. 19 000 Mk. 3000 Mtr. 1. Herrſchels Wind(P. Lewicki), 2. Pity the blind, 3. Mare Anton. Ferner: Taktfeſt, Banjudi, Charing Croß, Sauerklee. 16: 10; 13, 26, 27: 10. * Dresden, 5. Sept. Preis von Glashütte. 20 000 Mk. 4000 Meter. 1. Nova(Scholz), 2. Duſe(Stielau), 8. Balaleika(Lewicki). Unplaziert: Dodg, Saarfels, Flamingo. 107: 10; 41, 15: 10.— Preis von Roſenberg. 18 000 Mk. 1400 Mtr. 1. Wirbel(Winkler), 2. Rosmaria(Gericke), 3. Marfa(Heidt). Unplaziert:: Sonnenblume, Ja preſto, Finnmark, Amadea, Strymon, Sonderling, Gyorsvonat, Darling. 69: 10;, 24, 21:10.— Preis von Zſchernſtein, 22 000 Mk. 3500 Mtr. 1. Lulu(Leiß), 2. Samum(Thalheim), 3. Oceana(Lewicki). Unplaziert: Schipper, Parodie, Bora, Iſt gemacht. 79: 10; 15, 16, 12: 10. — Zweijährigen⸗Rennen. 20000. Mk. 1200 Meter. 1. Herze⸗ gowina(Kaiſer), 2. Frühmorgen(Gericke), 3. Abendſturm(Saager). Unplaziert: Styr, Leonidas, Sorau, Eljen. 16: 10; 11, 17, 15: 10.— Maiſon Rouge. 21: 10; 14, 20: 10.— Preis von Schandau. 22 000 Mark. 1600 Mtr. 1. Artige(Kaiſer), 2. Dalaj Lama(Lewicki), 8. Cott⸗ bus(Konrad). Unplaziert: Sauſewind, Armada, Pulſatilla, Golden Gate, Sauerklee. 18: 10; 12, 12, 19: 10.— Preis von Borthen. 18 000 Mark. 3000 Meter. 1. Philomele(Buchholz), 2. Orkus(Ackermann), 3. Mörchen(Thalecke). Unplaziert: Königsſtein, Skalde, Pity the blind. 12, 89 10. Briefkaſten. (Anfragen ohne Namensnennung beantworten wir nicht.) Schmetterlingsſammler H..: Ihre Anfrage können wir nicht beant⸗ worten. 90 0 Frl. M.., Feudenheim: Wenden Sie ſich an irgend ein hieſiges Licht⸗ ſpielhaus, wo Sie über alles Gewünſchte Auskunft erhalten. K..: Ein hieſiges Bankgeſchäft oder ein Ihnen bekannter Bankier wird Ihnen jederzeit Auskunft geben. Die Ziehungsergebniſſe werden in⸗ folge Papiermangel nicht mehr veröffentlicht. 5 M..: Wenden Sie ſich an das hieſige Amtsgericht. 5 R. Sch., Sandhofen: Das hieſige Bezirksamt kann Ihnen über den mittleren Verwaltungsdienſt Auskunft geben. 5 3..: Eine jede Steindruckerei am Platze iſt Selbſtverfertiger. Heilmethode: Die beſte Auskunft erhalten Sie von„Ihrem Hausarzt. F. K. 62: Bei irgend einer hieſigen Buchhandlung können Sie die Aus⸗ kunft erhalten. 5 8 H.., Geſtütszeitung: Wir nennen Ihnen Zeitſchrift für Geſtüt⸗ kunde, Hannover, der Heſſiſche Pferdezüchter, Darmſtadt, Zeitſchrift für Pferdekunde und Pferdezucht, Hannover. 2 Mottenkammern. 1. Für Mottenkammern(Kühlräume) kommt fren der Keller in Betracht. 2. Die Herſtellung erfordert eine Iſolierſchicht in den Wänden, zu deren Füllung man Natrium⸗Azetat verwenden kann. Im übrigen befaſſen ſich damit Spezialfirmen, wie Dr. Friedrich Nafzger, Ham⸗ burger Korkſtein⸗Jabrik, Hambudg⸗Billwärder oder Frauz Weber, Leipzig uſw. Steigwolfabriten: Wir nennen Ihnen Herold und Wilhelm, Leipzig, Gebr. Rath, Saſſenberg in Weſtfalen, F. A. Höfer, Leipzig. „.: Der Bandagiſt, Berlin SW. Wilhelmſtr. 8. ch. 11: 1. Rohrgeflecht reinigt man mit Waſſer und Seife mittels einer Bürſte und beſtreut es dann, ſo lange es noch feucht iſt, mit Schwefel⸗ pulver, das ſpäter abgebürſtet wird. 2. Oder man ſetzt lauem Waſſer etwas Salmiakgeiſt zu und bürſtet mittels kleiner harter Bürſte und ſpült mit reinem Waſſer ab. 1 5 F. A. M..: 1. Sie haben recht, das Lateiniſche hat dieſen Buch⸗ ſtaben nicht. Die Bezeichnung iſt aber für Deutſche beſtimmt, denen die lateiniſche Schreibweiſe nicht ſo geläufig iſt. Außerdem verſchlägt es gar nichts, ob man i oder j ſchreibt. 2. Die von Zoozmann angegebene Form iſt die richtige. 5 8 K. G. 100. 1. Beſorgen Sie ſich 10—15% Waſſerſtoffſuperorid und waſchen Sie das Haar. 2. Dann laäſſen Sie es an der Luft trocknen. Othello. Wer nach dem 1. Janaur 1900 ohne Ehevertrag geheiratet hat, kebt im ſogenannten geſetzlichen Güterſtand, d. h. das Vermögen des Ehegatten iſt ebenſo getrennt wie bei der Gütertrennung, nur hat der Mann am Vermögen der Frau, im Unterſchiede von der Gütertrennung, die Verwaltung und Nutznießung, ſoweit es ſich nicht um Vorbehaltsgut handelt. 5 R. V. Sie müſſen ſich an den Hausbeſitzer wenden, der dann bei dem für die Putzfrau verantwortlichen Mietey das Erforderliche zu veranlaſſen hat. Hilft das nichts, ſo können Sie unmittelbar vorgehen. 5 Alter Abonnent. 1. Der Hausherr iſt verpflichtet, dem Kamin wieder einen ſolchen Aufſal zu geben, daß es richtig zieht und in der Küche koi Oualm entſtebt. Gegebenenfalls gerichtliche Klage. 2. Miſt und Unrat vor Ihrem Schlafzimmerfenſter brauchen Sie ſich nicht gefallen zu laſſen. Sind die Zuſtände geſundheitsgefährlich(Typhusgefahr!), ſo iſt polizeiliche Anzeige am Platz. 15 A. H. Die Bank haftet Ihnen. Dieſe mag ſich dann an die amerika⸗ niſche Geſellſchtft oder an das Reich wenden. Snerkmeiſter: 1. Die von unbekannter Hand eingeworfene Fenſterſcheiße der Mietwohnnug hat der Hausbeſitzer zu erſetzen 2. Iſt das Ausbrennen des Roſtes im mitpermieteten Herde nicht durch den Mieter verſchuldet, ſo R S Flamme, Kronjuwel, Lebensgefährte, Mur, Satyr, Handel und industrie. eeee Eine deutsche Zwangsanleihe. Die schon vor einiger Zeit aufgetauchte Nachricht von der Auflegung einer Zwangsanlcihe scheint nun nach den neuesten Meldungen greifbare Gestalt anzunehmen. Das Projekt soll gegenwärtig im Reichsfinanzministerium ausge- arbeitet werden. Nachdem die Sparprämienanleihe einen Miß- erfolg erzielt hatte, scheint der Typ der Zwangsanleihe noch der einzige verbleibende Weg zu sein, um die wachsenden Finanzschwierigkeiten des Reiches einigermaßen aufzuhalten. Die Zwangsanleihe soll voraussichtlich die schwebenden Schulden, die eine geradezu beängstigende Höhe erreicht haben und die bedenklichste Seite unseres Finanzwesens dar- stellen, abbürden. Schlechtes Geschäftsergebnis der Leipziger Messe. Die Messe, die von 15 500 Ausstellern beschickt war, litt unter der fast allgemeinen Zurückhaltung der Einkäufer, so- daß die meisten Aussteller unbefriedigt waren. Die tech- nische und die allgemeine Mustermesse wurden von zusammen 104 000 Personen besucht. Aus dem Auslande war der Besuch nur gering. In Spielwaren und den Papier verarbeitenden In- dustrien lag das Geschäft vollkommen danieder, dagegen wur⸗ den in der keramischen Industrie und in Haus- und Küchen- geräten teilweisc bedeutende Bestellungen auf Gebrauchswaren erteilt. Als sehr gut werden auch die Umsätze auf der Textil- messe bezeichnet. Die Klagen über den schlechten Geschäfts- gang veérdichteten sich zur Teil in Protestkundgebungen und Resolutionen. Der Zentralverband deutscher Ex'- portfirmen faßte in einer in Leipzig abgehaltenen Ver-⸗ satumlung folgende Resolution, die dem Reichswirtschafts- minister übermittelt wurde: „Die in der Alten Börse in Leipzig auf Einladung des „Zentralverbandes deutscher Exportfirmen versammelten Ver- treter der 15 O00 Aussteller. Fabrikanten und Händler aus allen Teilen Deutschlands konstatieren, daß das bisherige System der Knebelung unseres Wirtschaftslebens in jeder Form Fiasko gemacht hat und daß. wenn die bisherigen Wege nicht verlassen werden, der wirtschaftliche Zusammenbruch Deutsch- lands unmittelbar bevorsteht. In letzter Stunde verlangen sie vom Reichswirtschaftsministerium sofortige Aufhebung der Exportabgaben und schleunigsten Abbau der Außenhandels- stellen. Die Versammelten werden in ihren Kreisen dafür Pro- paganda machen, daß, falls die Regierung ihren Wünschen nicht dieselbe Berücksichtigung zuteil werden läßt, wie an- deren Berufszweigen, sie dieselben Abwehrmittel zur Anwen⸗ dung bringen werden, die anderen Berufskreisen zur Durch- kührung ihrer Forderungen verholfen haben.“ Wirischafffiche Rundschau. Direkte Fernsprechverbindung ins Unterland. Die Handels- kammer für die Kreise Lérrach und Waldshut zu Schopfheim hat sich. in einer längeren Eingabe für die Schaffung direk- ter Fernsprechverbindung des Wiesentals mit dem Unterland eingesetzt. Sie hat auf die unerträglichen Zustände hingewiesen, die sich daraus für das Wirtschaftsleben ergeben, daß z. Zt. alle Telephongespräche für das Unterland àber Frei- burg i. B. geleitet werden müssen. Weil hierdurch wichtige Gespräche manchmal mehrere Tage nicht ausgeführt werden können, hat die Handelskammer sich energisch für den Bau einer direkten Fernsprechverbindung Wiesental— Unterland eingesetzt. 5 Vogtländische Maschinenfabrik(vorm. J. C. u. H. Dietrich) -., Piauen. Auf Grund des Kapitalserhöhungsbeschlusses der Generalversammlung vom 7. Juli werden nun die Aktionäre im Anzeigenteil zur Ausübung des Bezugsrechtes bis ein- schließlich 21. September aufgefordert. Die Ausübung kann in Mannheim bei der Rheinischen Creditbank erfolgen. Die neuen, ab 1. Juli 1920 dividendenberechtigten Aktien wer⸗ den den Aktionären im Verhaltnis von 1 zu 1 zu 118% an- geboten. Konkurse. Im Monat August betrugen die Konkurs- eröffnungen 120, was gegenüber dem Vormonat einen kleinen Rückgang bedeutet(Juli 136, Juni 106, Mai 75). Meueste Drahiherichie. Falschmeldung über Eisenbahnwagenlieferungen ins Ausland. München, 5 Sept.(Drahtb.) Mehrere Blätter brachten kürzlich die Notiz, das gröhte industrielle Werk im rechts- rheinischen Bayern, eine Bezeichnung, die wohl nur auf die Maschinenfabrik Augsburg- Nürnberg bezogen Werden kann, sollte 300 Eisenbahnwagen. das Stück zu 70 o00 Mark, an einen Oststaat liefern, also einen Auftrag von 21 Mill.& erhalten. Die Fabrik habe den Preis auf 68 O000„ ermäßigt, um sich diese Arbeitsgelegenheit zu sichern. Die zuständige Reichsstelle habe jedoch die Ausführung verboten. und später hätten Berliner Fabriken den Auftrag um 60 000 1 bekommen. Eine sofortige telephonische Anfrage bei der Ma- schinenfabrik Augsburg Nürnberg ergab die Unrichtig- keit dieser Dafstellung. Es ist zwar ein Angebot auf Liefe- rung von Eisenbahnwagen an die Gesellschaft ergangen, das Angebot konnte aber nicht angenommen werden, weil die ver- langten Lieferfristen unter keinen Umständen eingehalten wer⸗ den konnten. Der Berichterstatter hätte diesen Sachverhalt leicht selbst feststellen und dadurch die durch seine Meldung in der Oeffentlichkeit hervorgerufene Beunruhigung vermeiden können. 5 Spinnerei und Weberei Kottern. , München, 6. Sept.(Eig. Drahtb.) Der am 27. Sept. stattkindenden Generalversammlung wird die Erhöhung des Kapitals um.4 auf 6 Mill. A vorgeschlagen. Die neuen Aktien werden den Aktionzren zu 1309% im Verhältnis von 2 zu 1 angeboten. Der Jahresabschluß ergibt nach 462 648 (i. V. 438 04½00 ½ Abschreibungen einen Reingewinn von 2 086 612 1(18 456), woraus 12%(%) Dividende und 100„ Bonus für die Aktie als Ersatz für die dividendenlosen Jahre gezahlt werden sollen. 1 Mill.,(o) dienen zu Unter- stützungozwecken, 160 o00%(338 000%) zu Rücklagen und 176 612(45 486%) werden auf neue Rechnung vorgetragen. Brückenbau Flender.-., Benratn. r. Düsseldorf, 6. Sept.(Eig. Drahtb.) Wie ust die Gesell- schaft mitteilt, ist am 2. September auf ihrer Werft in Lübeck der erste Dampfer vom Stapel gelaufen. Waren und Märktie. Nürnberger Hopfenmarkt. b. Nürnberg, 5. Sept.(Eigenbericht.) Wie vorauszusehen War, hat die abgeschwächte Tendenz, mit der die letzte Woche sehloß und avch die zu Bericht stehende Woche noch begann, nicht lange Stand gehalten. Zwar hiclt es fast zwei Tage an, bis das Geschäft wieder allmählich zur Entwicklung kam, aber die sieh häufenden Zufuhten und auch die größer werdende Zahl der Käufer brachten es dahin, daß sich die Stimmung bald wieder zuversichtlicher gestaltete und das Geschäft wieder in seine normalen Bahnen zuruckkehrte. Die noch am Mon- tag erlittene Werteinbuße des neuen Hopfens kam zum Still⸗ stand, und allmählich erreichten auch die Preise wieder die seitherige Höhe. Dies gilt besonders für Hopfen bester Sorten, welche jeweils sofort umgesetzt wurden. Dagegen blieb ge- ringere und hesonders ſeuchte Ware vernachlässigt. Von der gesemten Woachenzufuhr mit rund 2500 Ballen wurden etwa 1800. Ballen verkauft. Verkäufe früherer Jahrgänge wur- r: Ueber Taufpaten beſtehen keine geſetzlichen Vorſchriften. Be⸗ farrer. den nicht betätigt. Der Markt schloß in ruhiger. zuversicht- prima 2200—2300, mittel 2000—2100 4, geringe 1800— 1900 4. Hallertarer prima 2500—2600, mittel 2200—40, geringe 2000-2100 A, Hallertauer Sicgelgut 2600—-2800 KH, Württem⸗ berger ptima 2700—2850 und mittel 2500—-2600. Am Saazer Markte werden für neue Hopfen 3000 bis 3200 Kr. bezahlt; die Stimmuns für neue Ware ist dort ruhis, die Preise sind fest. Während in Bôhmen infolge der un- günstigen Witterungsverhältnisse die Ernte erst zu einem Drittel eingebracht ist, dürite bei uns die Hopfenernte im all- gemeinen zu Ende sein, obwohl auch hier die kühle regnerische Witterung der letzten Zeit etwas beeinträchtigend wirkte und auch vielfach auf dem Markte über feuchte Ware geklagt wurde. Doch hier wir dort ist die Pflanze im allgemeinen von ausgezeichneter Qualität, sehr lupulinreich und von schöner Doldenbildung. In den Anbaubezirken ist bis jetzt der Handel als Hauptkäufer aufgetreten, während die Prauereien sich noch weniger interessierten; manche Orte sind schon fast aus- verkauft. Baumwollmarkt. Bremen, 4. Sept.(Knoop u. Fabarius.) Nach heftigen Preisschwankungen schlossen die Märkte am 3. d. M. wie folgt: Bremen: fully middling good color& staple loko 457 für 1 kg. mid. disp. Oktober Januar März in Liverpool am 3. Sepft.—.— 18.72 d. 17.97 d. 17.65 d. in Newyork 5 31.75ccs. 26.35 cs. 23.65 Cc8. 23.30 C8. in Neworleans„ 3.„ 28.75 cs. 24.76 cœs. 23.24 c88s.—.— Man muß schon auf die Annalen des Baumwollhandels während und nach dem Bürgerkriege in den Vereinigten Staa- ten zurückgreifen, um ein Schauspiel zu erblicken, wie es uns in der vergangenen Woche die Terminmänkte dargeboten haben. An einem Tage 1½ cs. herauf, am nächsten 2 cs. her- unter, so oder ähnlich wiederholte sich das Spiel fast ununter- brochen. In einer solchen Lage ist es unmöglich, eine Mei- nuüng darüber abzugeben, was man von dem ferneren Lauf der Dinge wohl zu erwarten hat. Das Fieber, das den Markt er⸗ griffen, muß sich erst einmal austoben, ehe man den inneren Zustand desselben wird erkennen können. Sicher ist, daß der krankhafte Zustand des Marktes in der Hauptsache zurũckzu- führen ist auf die anhaltende Unsicherheit in der Weltpolitik. auf die allgemeine ungünstige Weltwirtschaftslage und die Un- zufriedenheit weitester Kreise in allen Schichten der Bevölke- rungen aller Länder der Erde. Vom süddeutschen Eisenmarkt. Es macht den Eindruck, als wenn die Verhältnisse am Eisenmarkt eine durchgreifende Besserung erfahren wür⸗ den. Der Markt hatte allerdings ein lebhafteres Gepräge auf- zuweisen, wenn auch nicht auf allen Gebieten des Handels. Die Entnahmen waren allgemein umfangreicher als bisher. en günstigsten Verkehr hat das Geschäft in Stabeisen auf- zuweisen, worin einzelne giöhere Mengen in andere Hände übergingen. Die hierfür bewilligten Preise stellten sich mei- stens auf Grundlage der offiziellen Notierungen für rechts- rheinische Herkünfte. Die von den Werken im Einzelfalle an Verbraucher unmittelbar abgegebenen Mengen werden unter Hinzurechnung von 4% Nutzen für den Großhandel abgegeben. Die in jüngster Zeit in andere Hände übergegangenen Waren nahmen meistens Maschinenfabriken und Konstruktionswerk⸗ stätten auf. Es wWaren in der Hauptsache Flacheisen in den Abmessungen von lo—15 mm und Winkeleisen in solchen von 20—60 mm. Bleche waren ebenfalls reger begehrt und es konnten darin ganz ansehnliche Mengen abgesctzt werden. Hauptsächlich waren es Feinbleche in den Stärken Nr. 20—24, wofür 5100—-5300% für die 1000 kg ab Mannheim bewilligt wurden. Diese Notierungen gelten nur bei Abnahme großer Posten. Beim Verkauf einzelner Bahnwagen müssen für die gleichen Abmessungen 3700=6500 A für die Tonne frei Bahn- wagen Mannheim zugestanden werden. Auch in Grobblechen lieben sich Umsätze erzielen, wofür 4700— 50 für die 1000 kg bewilligt wurden. In verzinkten Blechen konnten in den meisten Fällen nur verhältnismäßig kleine Mengen abge- setzt werden. In der Hauptsache waren dünnere Sorten be- gehrt, und von diesen wieder 1 mm und schwächere, die 8000 bis 8700 A per Tonne erlösten, ausschließlich Transgortkosten. In Bandeisen war der Verkehr wenig zufriedenstellend. Es ließen sich aber doch ständig kleinere Mengen zu den offiziellen Notierungen für rechtsrheinische Ware unterbringen. Die- selben stellten sich hierfür auf 4020 per iooo kg ab süd- deutschen Verladeplätzen. Hierzu kommt noch der Aufpreis für die einzeinen Abmessungen. Verpackungsbandeisen liegt im allgemeinen knapp. Die Preise stellten sich für Bezüge gaunzer Wagenladungen auf etwa 6000—6500 per 1000 kg ab Veriadestation. In Altzeug war neuerdings erhöhte Nachfrage nach Schrott, und damit kam auch mehr Bewegung in dem Handel auf. Die Stimmung wurde infolgedessen eine festere, welche zu einer Preiserhöhung führte. In Kernschrott ließen sich größere Posten absetzen, wofür 650—680„ für die 1000 kS bahnfrei süddeutscher Verladeplätze bezahlt wurden. Die Gießereien hatten grögeres Interesse für Maschigenguß. Der Erlös hierfür stellte sich auf 780—830„ für die 1000 kg ab Manrheim. Für Schmelzeisen bestand wenig Interesse. Am internationalen Markt maclite sich neuer- dings eine ständige Preissteigerung in Eisen bemerkbar, was Rauptsächlich auf die bestehende Materialknappheit zurückzu- führen ist. Zu ihr haben die Streiks in England viel beige- tragen. Wenn nur geliefert werden konnte, spielte die Preis- frage keine Rolle, sodaß für Roheisen jeder Preis bewilli wurde. Dezu kam noch, daß die Frachten ebenfalls in die Höhe gingen. Die Erhöhung betrug durchschnittlich 77 sh. Auch am amerikanischen Markt spielen sich ähnliche Vor- gänge wie in England ab. Die industrielle Lage ist in Amerika nicht besonders günstig, weshalb verschiedene Hochöfen noch gar nicht in Betrieb genommen werden sollen. Die Preise haben eine Veränderung nicht erfahren. 1 5 Ermäfigung der Steinsalzpreise. Die süddeutschen Salinen- verbände ermäßigten die Steinsalzpreise auf.50 für den Doppelzentner ab Werx. Herabsetzung der Bijouteriewarenpreise. Die Vereinigung der Doublé- und Alpakkawarenfabriken hat mit Wirkung vom 1. August d. J. den Teuerungszuschlag von 600 auf 450% ermäbigt. 52 A eeeeeeeeeeeee eeee ————„—ʒ—F Weiterausſichten für mehrere Tage im voraus. Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. September: Sonne, teils Wolken, angenehm, meiſt trocken. .September: Schön, warm. .„September: Wenig verändert, nachts kühl. September: Heiter angenem. .September: Heiter, angenehm. — 2 — 902 * Wllterungsberleht. Bero- fem- 78 Fdohstseß ed ae beertene. atand morgens] in der ebleg des vort t 87 17 112 7 Unr Raeht Liter auf 8 757 vingd Sewdl⸗ um erau o. erag C. den am grad C. kuvg 31. August 283.7 l09 108s 28 16.0 82 kbep. pnr. 1. September] 7542 130 126 ⁴⁶24.8 14.0 8 2 der 2. September] 758.831235 12.0 3⁴ 17 stiill de. röger· 3. September] 2758.7 124 11.⁴ 16.0 stt Kebeſle 4. September] 788.5 13.2 10⁰⁰.,7 18.5 AD 8. September 7838 18ʃ1 12⁵ 4 18.0 A* 8. September] 25290 155 1⁰ 8 1 Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: Dr. Friz Goldenbaum; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Richard Schönfelder; für Handel: Dr. A. Nepple; für Anzeigen Karl Hügel. Druck und Berlag: Grueget Dr. Hags, kraghzmer General⸗Anzeige ., Mannheim, E 8, Nprechen Ste die Soche wit Ihrem Herrn Pf„licher Haltung. Am Wochenschluf notierten: Markthopfen „ — Für hieſiges bedeutendes Fabrikunternehmen Were muß in Mannheim anſüſſig ſein und langlährige Tätigkeit nachweiſen können. in Nntgen Aufgangz durch den Hausflur D 1, 1 im Alter von 73 Statt besonderer Anzeige. Am 4. September verschied plötzlich nach kurzem Leiden mein innigstgellebter Marn, unser guter, treubesorgter Vater, ee und Großvater, Herr . ich! In tiefer Trauer: „Mannheim, Konstanz, den 55 Sepiennber 1920. Frledericke Rode geb. Laumann —˙ Hlermann Rode, Wilhelm Rode Carola Rode geb. Unlmann Elisabeth Rode geb. Hartmann. Die reuerbestattung kindet am Dienstag, den 7. September 1920, nachmittags 3 Uhir imm kiesigen Kematorium statt. 5 5 5 Sde unden bel uns:; machen. der rlentige Rugenbiick 2 zum Einkauf für den Herbst Todes-Anzeige. 55 lieber Mann, unser Sorgender Vater Wihhelm Llormann Materiawverwalter ist gestern nach kKurzem Leiden unerwartet ̃ und friedlich durch die Pforte des Todes in die geistige Welt eingegangen. Wir bitten um stille Teilnahme. MANNHEINI. aAm 5. September 1920. Mestlachetre 2³ und 8 9 ktauernt Htemfoberon. Die Beerdigung ist am Dienstag„J. Sept., 11õ—1- Uhr nachmittags. Beileidsbesuche bitten Wir Zzu H der Efage! Veldur de laine, Samte in allen Farben Blaue und farbige Kostümstoffe, Schotten, Bewährte Qualitäten Seidenstoffe, Herren- stoffe, Weißwaren und Baumrollwaren. inre Uerlobung geden bekannt Luise Büchler kiugo Schneider September 1920 Ludwigshafen a. Rh. —— 4280 Hirn(mHahe.) Sete Aurlen 4528 12, 6. Achenscſrant 2 mit Tonnen bill. zu verk. Aarl Meber Anna Weber gb. Briimaper Dermaßlto. — den F. Geytember 1020. 7 4278 „ 18010 bledernelersii9 zu verkaufen. B1076 7, 14, 2. St. Ies. wird erſtklaſſiger, durchaus zuverläſſiger, ehe und A eee 9986 pesnöht Angebote mit Zeugnisabſchriften unter E. 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Palas Theafer Hanni Weisse:„Der Kammersänger“ 4Akte Henny Porten:„Irrungen“ 5 Akfe. 82415 als Meister-Detektiv i. d. öͤAkt. 1 Die Banditen von Asnières schönst. bish. gezeigte Detektivdrama Hente leizter Tag Cirous Blumenfeld] Hannneim— Messplatz Montag abend 8 unr farhe enn 5 Für den mir in Mannheim gewordenen Zahlreichen Besuch meiner Vorstellungen sage ich dem verehrten hiesigen Publikum und dem von Ludwigshafen meinen besten Dank. Desgleichen danke ich den verehrten städtischen und Staats-Behörden für das mir stets bewiesene gütige Entgegenkommen aund bitte mich beim Wiederkommen nach Mannheim gütigst mit demselben Wohlwollen beehren zu woilen. E328 birektion des Cireus Blumenfeld aldde deadtenabngen der dactgenende Dienstag, 7. September gelten folgende Marken: l. Für die Verbraucher: Süßſtoff: markenfrei in den Apotheken u. Drogerien Marmelade: markenfrei zu M. 3,70 das Pfund in den Kolonialwarenverkaufsſtellen—1668. Kunſthonig: markenfrei zu Mk..20 das Pfund (offene Ware) und Mk..30 das Pfund⸗Paket in den Kolonialwaren⸗Verkaufsſtellen—1668. Butter:/ Pfund zu Mk..25 für die Fettmarke B in den Verkaufsſtellen 481—545. II. Für die Verkaufsſtellen: Zur Abgabe ſind bereit: Butter:/ Pfund zu Mk..25 für die Verkaufs⸗ ſtellen 546—620 am Dienstag, den 7. ds, von —½2 Uhr.(Die Mitglieder der Molkerei⸗ genoſſenſchaft haben die Butter von heute ab bei der Milchzentrale abzuholen). Krankenverſorgung. Wir machen darauf aufmerkſam, daß Milch⸗ karten und Lebensmittelzuſatzkarten für Kranke am übernächſten Tage nach der Einreichung des ärztlichen Zeugniſſes(rotes Formular) im Lebens⸗ mittelamt C 2, 16, Kartenſtelle im Erdgeſchoß ab⸗ zuholen ſind. Die Bewohner der Vororte müſſen ihre Zuſatz⸗ karten in den Zweigſtellen des Lebensmittelamtes der betreffenden Vororte in Empfang nehmen. Städtiſches Lebensmittelamt. C 2, 16/18. Morgen früh auf der Freibank hfleiſch. Anfangnummer 1574. 97 Diß Berwaltung. Einladung. Den Bürgerausſchuß berufe ich zu einer Ve ſammlung auf Dienstag, den 7. September 1920, nachm. 3½ Uhr in den Bürgerausſchußſaal des Rathauſes. Tagesordnung: 1. Herſtellung der Friedrichſtraße, Teilſtrecke zwiſchen Obſtgartenweg und Waldweg, in Neckarau. 2. Beſeitigung der Hochwaſſerſchäden. 3. Ortsſtatut über die Verwaltung des Roſen⸗ gartens. 4. Gemeindezuſchlag zur Hundstaxe. 5. Gebühren für die Fleiſchbeſchau. 6. Aufnahme geſchichtlich wertvoller Bauten. 7. Bauliche Herſtellungen im Kindererholungs⸗ heim(Viktor Lenel⸗Stift) in Neckargemünd. 8. Keſſelanlage des ſtädtiſchen Elektrizitätswerks. 9. Fremdenſteuer. 10. Vorläufige Umlageerhebung vom Liegen⸗ ſchafts⸗ und Betriebsvermögen im Steuerjahr 1 11. Straßenbahntarif. u Ziffer 1. und 7 der Tagesordnung können am Tage der Sitzung von den Mitgliedern des Bürgerausſchuſſes Pläne eingeſehen werden. Mannheim, den 18. Auguſt 1920. Der Oberbürgermeiſter. akeie Tepranstalten iur de männne Jugend. Karl Friedrich⸗Gymnaſium(Roonſtraße 4/6) Oberrealſchule(Tullaſtraße 25) Realgymnaſium 1(Friedrichsring 6) Leſſingſchule(Gutenbergſtraße 3) Anmeldungen, ſoweit nicht ſchon erfolgt, unter Vorlage des Geburtsſcheins, des Impfſcheins und des letzten Schulzeugniſſes: Montag, den 13. September, von 9 bis 1 Uhr in den Direktionszimmern der einzelnen Anſtalten. Aufnahmeprüfungen: Dieustag, den 14. September, von 8 Uhr an. Erste Versammlung aller Schü- ler: Mittwoch, den 15. September. um 9 Uhr in den Turnhallen. 8² Mannheim, den 3. September 1920. Die Direktionen. Frauenarbeitsschule n& 4, 17a(oberer Konfirmandensaah. Wiederkbeginu der Schule am 13. September. Nach Wahl: Morgen⸗, Mittag⸗ oder Abendunterricht in allen weiblichen Handarbeiten. 9916 Anmeldungen im Unterrichtslokal vom 13. Sept. em von—12 und—5 Uhr. für die gezamte lndu- Brucksachen ziie llelert schnell Druckerei Dr. Haas, G. m. b.., E 6, 2. 2 — Delhaus Selismann Kabarett. Tunpelzve Holney ſn zum leuenheim Pädagogium gzherz Abit. 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