det orgen unter dem Vorſitz von Jules Ca ferner die Iederzeit widerruflich. Poſtſche Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. DPeieüercchleſiens Nol. Erneule Borſtellungen der Regierung. Berlin., 11. Septbr.(WB.) Die Reichsregierung hat bei der Friedenskonf erenz, in Paris, beim Hei⸗ ligen Stuhl und bei den Kabinetten in Lon don, Paris und Ro m unter eingehender Darſtellung der ge⸗ fährdeten Lage in Oberſchleſien erneut ernſte Vorſtellunzen erhoben, um durch greifende Maßnahmen zur Wie⸗ derherſtellung vertragsmäßiger und geſetzmäßiger Zuſtände in Oberſchleſien zu erwirren. I. Breslau, 10. Septbr.(WB.) Die Unſtcherheit in Oberſchleſien men an.„„ 1 Im Kreiſe Rybnik iſt die polniſche Verhetzung ſoweit ge⸗ diehen, daß ſelbſt die deutſchen Kinder auf der Straße mit Steinwürfen und Schlägen verfolgt werden. Es werden deutſchen Frauen daran verhindert, an den Brunnen Waſſer zu⸗ holen. Die deutſche Bevölkerung ſucht, ſoweit als möglich, die Gegend zu verlaſſen. Für das Ver⸗ hältnis zwiſchen Franzoſen und den Polen iſt felgender Vorfall bezeichnend, den das Zentrumsorgan, die Voltsſtimme, in Rybnik meldet: Zwei Korporale und drei Mann in franzöſiſcher Uniform, verlangten von der Schwäge⸗ im des Gaſtwirtes Ogorek, daß ſie„polniſch“ ſpreche und ihnen„franzöſiſche„Bierſpielkarten aushändige. Dem erſteren Berlangen kam die Frau nach. Franzöſiſche Karten hatte ſie nicht. Darauf drangen die Soldaten mit Meſſern auf ſie ein. Au ihrer Flucht vor den Wüterichen kam ihnen ihr Schwager gorek entgegen. Dieſer erhielt von den Franzoſen eine Ohr⸗ leige, die er hinnahm, um ſie nicht weiter zu reizen. Ohne kſache verſetzte ihm darauf ein Franzoſe zwei Meſſerſtiche ind ein zweiter warf ein Glas gegen den Büffetſchrank, worauf ein allgemeiner Angriff auf den Gaſtwirt einſetzte. er wurde mit Meſſerſtichen und Bajonetten ſchwer mißhan⸗ delt, wobei ein Franzoſe äußerte: Meine Brüder ſind im ampfe gegen die Deutſchen gefallen, dafür müſſen alle Deut⸗ ſchen ſterben.— Der Mißhandelte wurde dann aus dem 3 enſter in den Hof geworfen, wo er ſchwer verletzt liegen blieb. Die Franzoſen wandten ſich nun wieder der Schwäge⸗ rin des Gaſtwirtes zu, die über die Felder flüchtete. Ver⸗ geblich mathten die Franzoſen auf ſie Jagd. Nachher ſuchten ſie den Verwundeten Ogorek wieder auf, um ihm den Todes⸗ ſtoß zu verſetzen. Er war jedoch inzwiſchen in Sicherheit ge⸗ bracht worden. 75 VVVVVVGVVV Im Kreiſe Pleß wurde am gleichen Mittwoch ein Pfarrer zon bewaffneten Polen im Pfarrhaus mißhandelt und ſeiner ertgegenſtände, darunter Silbergeſchirr und ein größerer Geldbetrag. beraubt. In Laurahütte nahm die Bürgerwehr einen Beamten der blauen Polizei gefangen, der einen Polenführer wegen Urkundenfälſchung verhaftet hatte und ihn nach Kattowitz zingen ſollte. Sie erzwangen dadurch von der Polizeidirek⸗ ion in Kattowitz die Freilaſſung des polniſchen Verbrechers. Sogar im Kreiſe Oppeln greift das polniſche Banden⸗ zmweſen immer mehr um ſich, tändig in Angſt um Leben und Beſitz ſchwebt. In den brößeren Orten haben ſich freiwillige Sicherheitstruppen ge⸗ ildet, die nachts die Dörfer abpatrouillieren. Auf Schutz urch die Interalliierte Kommiſſion rechnet niemand mehr. Berlin, 11. September.(Von unſerm Berliner Büro.) polniſche Telegraphenagentur verbreitet folgende Mel⸗ kung: Am 3. ds. Mts. wurde in Oppeln ein Ueberein⸗ ommen zwiſchen den Polen im oberſchleſiſchen Abſtim⸗ Rungsgebiet und den Vertretern der Interalliierten aummiſſion unterſchrieben, welches Kommunikations⸗ und Poſtfragen behandelt. Das lebereinkommen iſt das gebnis längerer Beſprechungen, die in Oppeln zwiſchen rtretern Polens und der Interalliierten Kommiſſion ge⸗ Fiogen wurden. Wie wir dazu erfahren, iſt den amtlichen ellen von dem in der Mitteilung näher bezeichneten Ab⸗ ommen bis zur Stunde keinerlei Nachricht zugegangen. 3 Eupen und Malmedy. „Berlin, 10. Sept.(W..) Wie wir hören, Vaierung dem Völkerbund, der ſich am 15. September mit der olksbefragung in Eu pe n und Malmedy befaſſen wird, weiteres Material züber die rechts⸗ und vertrags⸗ drigen Maßnahmen zugehen laſſen, durch die die elgiſchen Behörden die Freiheit der Abſtimmung in dieſen eiden Kreiſen verhinderten. der neue Iwiſcheufall. Auf dem Kaiſer Wilhelm⸗Kanal wurden vor Duigen Tagen mehrere mit Munition für Polen beladene tzampfer ſchwediſcher, griechiſcher und däniſcher Nationali⸗ at nom Schleuſenbetriebsrat a n gehalten. In dieſer An⸗ gelegenheit ordnete die Reichsregierung an, wie wir eſtern mitteilten, daß die Dampfer, die auf Grund der deut⸗ bden Neutralität an der Weiterfahrt verhindert wurden, durch den Kanal zurückzuleiten ſeſen. Der Kanal ſei als eine tzulſche Verkehrsſtraße anzuſehen, auf der die Neutrali⸗ üt ebenſo wie auf den anderen Verkehrsſtraßen Deutſchlands ultecht zu erhalten ſei. Dieſer Standpunkt wurde auch gegen⸗ ber der franzöliſchen Votſchaft vertreten, die unter ſchaweis auf den Friedensvertrag freie Durchfahrt des däni⸗ Wen, aus Frankreich kommenden Dampfers verlangte. Die gelegenheit iſt damit nicht erledigt. Wie aus Paris gemel⸗ wird, hat die Botſchafterkonferenz, die ſich geſtern BDezugspreiſe: In Mannheim u. Um ebung monatl einſchl. M..50 für Sringerlohn u. Einziehungs⸗ gebühr M..—. Poſthezu t. 22.50 ohne Poſtgebühren. Einz. e Pfg. Aie prelſ ⸗Konto Nr. 17580 Karlsxuhe i. B. u. Nr. 2917 Ludwigshafen a. Rh.— Geſchäfts⸗Nebenſtelle in Maunheim: Neckarſtabt: Waldhoſſtr. 0.— Fernſprecher Nr. 7840—7945. nimmt immer unerträglichere For⸗ ſodaß die deutſche Bevölkerung wird die Reichs⸗. heſtätigt der offtzielle Bericht über die Konferenz der Regie⸗ rung mit den Bergarbeitern, daß es beiden Teilen nicht gelungen iſt, ein lebereink 78 an beſtimm! Vadiſche Neleſe Nuchrichten u. dgl. Betriebsſtörungen, Materialmangel uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen f. aus beſchräntte Ausgaben 955 ſ. verſpätete Aufnabme v. Anzeigen. Auftrüge dürch Fernſprecher ohne cßewähr. Anzeigenpreiſe; 1ſpalt. Kolpnelzeile.50 Mk., ausw..— Mk. Stellengeſ. u. Fam.⸗Anz⸗ 290% Nachl., Rekl. 4 N utahmeſchluß: Für d. Mittagbl. vorm. 8½,f. b. Abendbl nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen ten Tagen, n 1. Ausgaben wird keine Veräntm. übernommen. Höbete Gd 5 allene od. Deulſchlands Bergewallgung. melte, beſchloſſen, Deutſchland eine der Fahrt nach Danzig befindlichen Schiffen.“ über dem Vertreter redung erklärt, es nehmen, zu reden. Wir tatſächlich ſo, als ob die Alliierten nicht wünſchten, daß wir die Ordnung aufrecht erhalten können. Die Enktwaffnung Deulſchlands London, 11. Septbr.(WB.) Daily Mail meldet, daß die Entwaffnung Deutſchlands raſch vor ſich gehe. Unter der Aufſicht der Alliierten ſeien bereits mehr als 27 000 Ge⸗ ſchütze unbrauchbar gemacht worden. Jede Woche würden eintauſend Geſchütze vernichtet, ſo daß die 5700 Geſchütze, die laut Friedensvertrag noch unbrauchbar gemacht werden müßten, in etwa ſechs Wochen zerſtört ſein werden. Frankreichs und Belgiens Widerſtand gegen die Genfer gonferenz. Paris, 10. Sept.(WB.) Wie aus dem Leitartikel des „Temps“ hervorgeht, hat die franzöſiſche Regierung geſtern zem engliſchen Botſchafter in Paris ihre Antwort auf die Frage übermittelt, ob der 24. September der franzöſiſchen Regierung als Datum der Konferenz zuſagen würde. Frank⸗ reich, das nach Genf und Brüſſel dieſelben Perſönlichkeiten zu ſchicken gezwungen iſt, iſt aus praktiſchen Gründen dagegen, daß die beiden Konferenzen gleichzeitig ſtattfinden. Außerdem nimmt die franzöſiſche Regierung grundſätzlich dieſelbe Hal⸗ tung wie die belgiſche Regierung ein, nämlich, die Angebote Deutſchlands der Reparationskommiſſion zur Prüfung zu unterbreiten. Die franzöſiſche Regierung hofft, daß auch die engliſche Regierung ſich der Anſicht anſchließen wird, der Reparationskommiſſion die Erledigung der Aufgabe, die ihr er Vertrag anvertraut hat, zu überlaſſen. Der deulſche Kreuzer„Meduſa“ in Königsberg. Königsberg i. Pr., 10. Sept,(WB.) Das Wehrkreiskom⸗ mando teilt mit: Auf Anordnung des Reiches iſt heute in Königsberg der Kreuzer„Meduſa“ eingelaufen. Sein Beſuch gilt der Provinz, um auch hier die Flagge der deutſchen Ses⸗ macht wieder zu e und die enge Verbindung des Reiches mit Oſtpreußen hervorzuheben.„Meduſa“ iſt der erſte wieder in den Dienſt geſtellte Kreuzer von den ſechs zukünftigen deutſchen Kreuzern. Er iſt von der erſten Auslandsfahrt nach Schweden zurückgekehrt. lleber ſeinen Beſuch dort wird mitgeteilt, daß die deutſchen Matroſen herzlich und zuvorkommend aufgenommen worden ſind, was nicht zuletzt dem gut diſziplinierten Auftreten der Beſatzung zu danken iſt. 0 der ruſſiſch⸗polniſche Krieg. Mobiliſalion der rolen Freiwilligen. Paris, 10. Sept.(WB.) Dem Daily Telegraph wird aus Kopenhagen gemeldet: Den bolſchewiſtiſchen Zeitungen zu⸗ ſoi wird die Mobiliſation und Organiſation der roten Frei⸗ willigen fieberhaft betrieben. Die neu geſchaffenen Einheiten ſollen für die polniſche Front beſtimmt ſein. Der Aufſtand in der Ukraine. Paris, 10. Sept.(WB.) Hapas meldet über den Aufſtand in der Ukraine, daß die Aufſtändiſchen Jekaterinos law und Nikolajew genommen haben. Alle Verbin⸗ dungen der Belfemiſen mit Odeſſa ſollen a b⸗ geſchnitten ſein. Petliura habe eingewilligt, unter folgenden drei Bedingungen mit Wrangel zufammen gegen die Bolſchewiſten vorzugehen: 1. Anerkennung der Un⸗ waeen l der Ukraine: 2. Bildung einer einheilichen utrai⸗ niſchen Armee, welche alle ukrainiſchen Kontingente in der Wrangelſchen Armee aufnimmt, unter ukrainiſchem Kom⸗ mando ſteht und nur in der Ukraine operiert; 3. Wieder⸗ herſtellung der ukrainiſchen Verwaltung in allen von den Bolſchewiſten zurückeroberten Gebieten. * Amſterdam. 10. Septbr.(WB.) Telegraaf meldet aus London: Kamenew teilte der engliſchen Regierung mit, daß er von Tſchitſcherin eine Note erhalten habe, worin gefordert wird, daß Rußland an der Donaukonfe⸗ denz teilnehme. Die Note erklärt, daß die Donaufrage für Rußland eine lebenswichtige Frage bilde. e Moskau, 10. Sept.(WB.) Durch Funkſpruch. In Baku fand am 2. September die erſte Verſammlung der Oſtvölker ſtatt. Sinowjew und Bela Kun nahmen als Vertreter der kommuniſtiſchen Internationale der Weſtvölker an den Beſprechungen teil. Zu ihrem Vor⸗ ſitzenden wählte die Konferenz Lenin. Mitglieder ſind u. a. Trotzky und Bela Kun. Der Vorſitzende hielt eine Rede, welche ſtürmiſche Sympathiebegeiſterung für die Sowjet⸗ mächte und Drohungen an die Adreſſe der Feinde der Ar⸗ beiter hervorrief. Die Atteilgeſuht in Eugland. feine Einigung zwiſchen Regierung und Bergarbeitern. London, 10. Sept.(WB.) Wie Reuter amtlich meldet, ommen zu erzielen. Paris, 10. Sept.(WB.) Nach einer Havasmeldung aus bon verſam⸗ 1 0 9 London hat in der heutigen Sitzung des Gewerkſchaftskon⸗ greſſes Thomas erklärt, daß die Bergleute ihrer geſtrigen Note zu ſenden zum „Proteſt gegen die im Kanal erfolgte Beſchlagnahme von auf Hindenburg über die Polifik der Alliierlen. Berlin, 11. Sept.(Von unſerm Berliner Büro.) Gegen⸗ einer amerikaniſchen Nachrichtenagentur hat Generalfeldmarſchall bv. Hindenburg in einer Unter⸗ habe keinen Zweck von der Möglich⸗ keit für Deutſchland, einen neuen Krieg zu unter⸗ haben nicht einmal genug Truppen, um die Ordnung im Lande aufrecht zu erhalten. Es ſcheine Antwort an die Regierung nichts hinzuzufügen hätten. Heute findet ein Kabinettsral ſtatt, in dem die neue Lage be⸗ ſprochen werden wird. Wie„Newyork Herald“ dazu meldet, ſieht man die Möglichkeit eines Appells an das Land voraus, d. h. einer Auflöſung des Paxlaments, damit die Nation be⸗ kunden kann, ob ſie die von der Regierung in dem Konflikt eingenommene Haltung billigt. ee e J, Berlin, 11. Sept.(Von unſerm Berliner Büro.) Wie aus London berichtet wird, hat ſich die Lage im engliſchen Bergbau infolge des Scheiterns der Konferenz zwiſchen den Vertretern der Regierung und der Vertreter der Vergarbeiter verſchleichtert. Wie bereits berichtet wurde, reiſten die Delegierten der Arbeiter unmittelbar nach Schluß der Konfe⸗ renz nach Portsmouth zurück, wo ſie den übrigen Delegierten Bericht erſtatteten. Im Gewerkſchaftskongreß wurde geſtern die Lage zur Verhandlung gebracht. Lloyd George, der von dem Mißerfolg der Konferenz in Kenntnis geſetzt wurde, abhalten. Man nimmt an, daß Lloyd George ſelbſt die weite⸗ ren Verhandlungen mit den Grubenarbeitern in die Hand zu nehmen beabſichtigt, und man hofft, daß es ſeiner Geſchicklich⸗ keit gelingen wird, den Konflikt infriedlicher Weiſe bleizulegen. Ein Generalſtab der Arbeit. Amſlerdam, 10. Sept.(WB.) Das Allgemeen Handels⸗ blad meldet aus London, daß auf dem Gewerkſchaftskongreß in Portsmouth eine Entſchlteßung, in der die Schaffung eines Generaiſtabe, der Arbeil zur Förderung der Zuſammenarbeit der Gecerkſchaften geſordert wurde, trotz des Einſpruches von Clynes, der erklärte, daß der vorgeſchlagene Entwurf auch nicht einen einzigen Schritt vorwärts in der gewünſchten Richtung bedeute, mit 4 885000 gegen 1 767.000 Stimmen gutgeheißen. Amſterdam, 10. Sept.(WB.) Einer Meldung des Tele⸗ gꝛzaaf zufolge, wird der Generalſtab der Arbeit, deſſen Er⸗ richtung von dem Portsmouther Gewerkſchaftskongreß be⸗ ſchloſſen wurde, vermutlich auf der Grundlage gewählt, daß die Bergleute, die Eiſenbahner und die Transportarbeiter durch je 2, die übrigen Arbeiter zuſammen durch 4 Mitglieder vertreten ſein werden. b Rofterdam, 10. Sept. Laut Nieuwe Rotterdamſchen Cou⸗ rant ſandte der Gewerkſchaftskongreß von Portsmouth ein zweites Telegramm an Llayd Georges, worin die⸗ Freilaſſung des Bürgermeiſters von Cork gefordert wirrd. Ein eruſtes Mahnwoerl an die denlſche Landwirkſchafl. Der Präſident des Deutſchen Landwirtſchaftsrats, Frei⸗ herr v. Schbrlemer⸗Lieſer, richtete auf der Tagung des Verbandes ländlicher Raiffeiſen⸗Genoſſenſchaften am§. September in Koblenz folgende Mahnworte an die deutſche Landwirtſchaft: Die deutſche Landwirtſchaft ſteht gegenwärtig an einem Wendepunkt Ihr lebhaftes und dringendes Verlangen nach dem Abbau der Zwungswirtſchaft iſt endlich teilweiſe erfüllt worden. Die Zwangsbewirtſchaftung der Kartoffeln iſt auf⸗ gehoben. In kurzer Friſt iſt auch das Ende der Fleiſch⸗ bewictſchaftung zu erwarten. Damit iſt die Landwirtſchaft vor eine verantwortungsvolle Aufgabe geſtellt. Schon jetzt werden in Verbraucherkreiſen lebhafte Zweifel laut, ob die don landwirtſchaftlicher Seite mit dem Abbau der Zwangswirtſchaft in Ausſicht geſtellte Beſſerung der Er⸗ nährungsverhältniſſe in Wirklichkeit eintreten werde. Un⸗ zweiſelhaft wird; wenn ſich im Laufe des Winters in der Verſorgung der Beoölkerung mit Kartoffeln und Fleiſch Schwierigkeiten ergeben, oder die Preiſe für dieſe Erzeug⸗ niſſe ſtetig ſteigern ſollten, die Mißſtimmung in Verbraucher⸗ kreiſen ebenſo heſtiggegen die Landwirte laut wer⸗ den, wie es bisher gegenüber den mit der Zwangswirtſchaft betrauten Behörden der Fall war. Gewiß hat die⸗ Landwirt⸗ ſchaft allen Anlaß, rechtzeitig darauf hinzuweiſen, daß die Folgen der ſeit Jahren in der Etnährungswirtſchaft be⸗ gangenen Fehler nicht mit einem Schlag beſeitigt werden können. Noch auf lange Zeit werden wir darunter zu leiden haben, daß unſere Erzougung zurückgegangen iſt und der Verkehr zwiſchen den Erzeugern und Verbrauchern durch die Zwangswirtſchaft ous ſeinen natürlichen und gewohnten Bahnen verdrängt worden iſt. Dafür kann die Landwirt⸗ ſchaft ebenſowenig nerantwortlich gemocht werden wie für die leider ſchon jetzt feſtgeſtellte Tatſache, daß die iiländiſche bisherige Ernte an Brotgetreide zur Ernährung unſerer Be⸗ völkerung nicht ausreichen und eine erhebliche Zufuhr aus dem Auslande unvermeidlich ſein wird. Aber andererſeits kenn ſich die Landwirtſchaft der Ver⸗ pflichtung nichlentziehen, ſoweit es in ihren Kräf⸗ ten ſteht, dafür Sorge zu tragen, daß die Volks⸗ ernährung im kommenden zweifellos ſchwe⸗ ren Winter aufrechterhalten und daß insbeſondere den Vergarbeitern, die ihnen zugeſagte Erhöhung ihrer Lebensmittelrationen gewährt werden kann. Dazu gehört in erſter Linie die beſchleunigte Ablieferung des Brotgetreides, ſomeit es den Erzeugern nicht belaſſen iſt. Ebenſo wichtig und notwendig iſt eine Verſtändigung unter den Landwirin darüber, daß ſie die in der eigenen Wirtſchaft entbehrlichen K arto Ff f̃ eln den Verbrauchern 3u vertretbaren Preiſen zur Verfügung ſtellen. Es iſt in dieſem Jahre nicht mehr möglich, durch eine alle Berufsvereinigun⸗ gen der Landwirte und insbeſondere die Genoſſenſchafts⸗ verbände umfaſſende Organjſation den Verkauf der der Zwangsbewirtſchaftung entzogenen Erzeugniſſe unter Mit⸗ wirkung des legitimen Handels einheitlich zu geſtalten. Was aber erreichbar iſt und erreichbar werden muß. iſt meines Erachtens das Folgende: In den einzelnen Kreiſen und Ge⸗ meinden treten die Leiter der bäuerlichen Organiſationen, ſoll mit den in Frage kommenden Miniſtern Beſprechungen ————A2AAAÄ—— —— 2. Seite. Nr. 408. Mannheimer General · Anzeiger.(Mitiag⸗Ausgabe.) Samstag, den 11. September 1920. der landwirtſchaftlichen Lokalabteilungen der Bauernvereine, Bund der Landwirte, der freien Bauernſchaften und der Ge⸗ noſſenſchaften baldmöglichſt zu einem Ausſchuß zuſammen, welcher den Verkaufspreis für die Kartoffeln feſtſetzt und dafür Sorge trägt, daß die feſtgeſetzten Preiſe nicht überſchritten werden. Erfreulicherweiſe iſt in einigen Bezirken der Rheinprovinz ein ſolches Abkommen bereits zuſtande gekommen. Die bisher feſtgeſetzten Preiſe bewegen ſich zwiſchen 15 und 20 Mark für den Zentner, gewiß ein Bemeis dafür, daß die Landwirte Wucherpreiſe nicht verlangen. Möge bald auch anderwärts in gleicher Weiſe vorgegangen werden. Dann iſt der Weg eröffnet, auf dem in den folgenden Jahren die Landwirtſchaft auch in anderen Erzeugniſſen die Preisregelung unter der Parole: Weg mit den Schiebern und Hamſtern ſelbſtändig in die Hand nehmen kann. Der Streit um die Einführung der amerikaniſchen Milchkühe. Berlin, 11. September.(Von unſerm Berliner Büro.) Im Reichsernährungsminiſterium hat man ſich nun endlich zu dem Beſchluß aufgerafft, der ſchon längſt hätte gefaßt werden müſſen, nämlich man hat geſtern beſchloſſen, die Einfuhr der zunächſt angebotenen 2500 amerikaniſchen Milch⸗ kühe freizugeben. Durch einen unverſtändlichen Büro⸗ kratismus in dieſer doch immerhin für die Ernährung der deutſchen Bevölkerung, beſonders der Kranken und Säuglinge wichtigen Frage viel koſtbare Zeitvergeudet worden. In der geſtrigen Sitzung des volkswirtſchaftlichen Ausſchuſſes übten die Unabhängigen an dem Verhalten des Ernährungs⸗ miniſteriums heftige Kritik. Miniſter Dr. Hermes erklärte, daß er die Sonderpolitik des Roten Kreuzes nicht dulden könne, da es nicht im Intereſſe des deutſchen Volkes gelegen ſei, Milchkühe einzuführen, ſündern daß unſer Wunſch nach der Einfuhr von Kraftfuttermittel gehe. Die Vertreter der beiden ſozialiſtiſchen Parteien erklärten nach dem Bericht der„Frei⸗ heit“ ſich mit dieſer Auskunft nicht befriedigt und wieſen darauf hin, daß die Entſcheidung des Miniſteriums nicht nur wegen des Eindrucks, den ſie im Ausland hervorrufen müſſe, zu bedauern ſei, ſondern auch, daß ſie völlig ungerechtfertigt ſei. Die Unabhängigen brachten ferner folgenden Antrag ein: Der Ausſchuß kann die Stellungnahme des Miniſteriums für Ernährung nicht billigen, fordert vielmehr das Miniſterium auf, die Einfuhr mit aller Kraft zu fördern, um die Verſor⸗ gung der Säuglinge und Kranken mit Milch nach Möglichkeit ſicher zu ſtellen. Bie„Freiheit“ iſt der Meinung, daß die Haltung des Miniſteriums von der Furcht der Landwirte be⸗ einflußt geweſen ſei, daß die Lieferungen der Kühe eine Herabdrückung des Preiſes für Kühe bei uns in Deutſchland hervorrufen würden. Die Hebung der landwirkſchaftlichen Produklion. Berlin, 11. Sept.(Von unſerm Berliner Büro.) In der geſtrigen Sitzung des volkswirtſchaftlichen Ausſchuſſes des ie J f berichtete Ernährungsminiſter Hermes über die Zuſammenkünfte in London und Streſa, die im Anſchluß an die Abmachungen von Spa ſtattgefunden haben. Im allgemeinen ging, ſo betonte er, das Beſtreben da⸗ hin, Mittel und Wege zu finden, auf denen die Erzeugung derlandwirtſchaftlichen Produkte in Deutſch⸗ land ſelbſtgehoben werden könnte. Ferner wurde auf dieſen Zuſammenkünften verſucht, die uns zur Verfügung ge⸗ ſtellten Vorſchüſſe in der Weiſe zu verwenden, daß die Art der Nahrungsmittel und ihr Herkunftsland uns überlaſſen bleiben. Die dann einſetzende Beſprechung über die bisherige Ablie⸗ ferung von Getreide ergab die Möglichkeit, daß die 2 Millionen Tonnen Getreide, deren Aufbringung für die Auf⸗ hebung der Zwangsbewirtſchaftung des Fleiſches gefordert wird, bis zum 1. Oktober zur Verfügung ſtehen. Weder zu großer Peſſimismus noch zu großer Optimismus ſei in dieſer Beziehung angebracht. Die weitere Beſprechung dieſes Ge⸗ genſtandes wurde auf Samstag vertagt. Aufhebung der Zwangsbewirtſchaflung für Ileiſch EBerlin, 11. Sept.(Von unſerm Berliner Büro.) In der Fpan Sitzung des Reichsrates wurde die Aufhebung der Zwangsbewirtſchaftung für Fleiſch für den 1. Oktober gegen den Einſpruch der ſächſiſchen Vertreter angenommen. Durch eine Uebergangsverordnung ſoll der Viehhandel und der Kleinhandel mit friſchem Fleiſch der Erlaub⸗ nispflicht unterſtellt werden. Für den Handel mit Vieh werden Schlußſcheine gefordert und für den Kleinhandel Aus⸗ hang der Preiſe. Bayern hatte im Reichsrat beantragt, daß vom 16. September ab der Ausmahlungsgrad für das Brotgetreide auf 85 Proz. herabgeſetzt werde. Dieſer Antrag wurde damit begründet, daß die jetzige Beſchaffenheit des Brotes ſo ſchlecht iſt, daß die Bevölkerung es nicht mehr annehmen will. Bayern befürchtet einen 3 uſammen⸗ bruch der Getreidezwangswirtſchaft, wenn der Ausmahlungsgrad nicht herabgeſetzt wird. Der Reichsrat ſchloß ſich dem an, ſetzte aber als Termin für die Durchführung den 20. September feſt, da ſonſt die Friſt zu kurz wäre. m. Köln, 11. Sept.(Priv. Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Recklinghauſen: In einer vom Regierungsprä⸗ ſidenten von Merfeldt einberufenen Verſammlung der Orts⸗ gemeinſchaft der Metzgermeiſter, die ſich mit den wirtſchaft⸗ lichen Folgen der Aufhebung der Zwangsbe⸗ wirtſchaftung von Fleiſch befaßte, wurde von den Metzgern auch auf die Gefahr einer gewal⸗ tigen Preistreiberei hingewieſen, wie ſie ſich auch bei der Freigabedes Eierhandels gezeigt habe. Man verlangte eine amtliche Preisregelung. Regie⸗ rungspräſident von Merfeldt nahm von dieſen Darlegungen Kenntnis und machte Mitteilung über die von der Provinzial⸗ regierung vorgeſchlagenen Maßnahmen zur Sicherung einer angemeſſenen Fleiſchverſorgung des Induſtriebezirks. Lebensmittel für Maſchinen. ch München, 11. Sept.(Priv. Tel.) Aus Augsburg wird demnächſt nach den Oſtſtaaten, vorerſt nach Serbien, eine Kommiſſion, beſtehend aus Vertretern der Stadt und der In⸗ duſtrie, abgehen, die auf dem ie für Maſchinen Lebensmittel einkaufen wird. ſchon vor dem ruſſiſch⸗polniſchen Kriege eingeleiteten Verhand⸗ lungen, die dann zum Stillſtand kamen, ſind nun wieder auf⸗ genommen worden. Der Kampf um den Berliner Siadiſchulral. =Berlin, 9. Sept. Aus den geſtrigen Verhandlungen des Großen Berliner Wahlausſchuſſes wird berichtet: Zu der Beſetzung des Schulratspoſtens war eine große Zahl von Einſprüchen von Lehrervereinen und Elternbeiräten gegen die Wahl von Dr. Löwen⸗ ſtein eingegangen; ferner wurden mehrere Bewerbungen um den Poſten zur Kenntnis des Ausſchnſſes gebrucht, ohne daß auf eine dieſer Bewerbungen zutrückgegriſfen wurde. Von ſeiten der Deut⸗ chen Volkspartei wurde der Berline Sladlichulrat für das 17— chulweten Dt. Neimuann, von den Una der ſazigliftiſch⸗ gädagoatſche Schriftſteller und Stabtostordnate Oe. Kurt Söwen⸗ ſtein in Charlbttenburg vorgeſchlagen. Weitere Vorſchläge wurden nicht' gemacht. Von einem Redner der Unabdüngigen wurde zur Begründung der keandidgtur Dr. Löwenſteins ausgeführt, daß die gegen ihn erhobenen Aygriffe„flach und naiv“ ſeien. Dr. L. wurde nicht als Schulfachmann, ſondern als Politiker angegriffen. Er könne den Anſpruch auf die Bezeichnung„Schulfachmann“ wohl er⸗ heben; er habe vielfach Unterricht in Privatſchulen und Arbeiter⸗ vereinen(1) erteilt. Wenn Dr., L. für die weltliche Schule eintrete, ſo müſſe hervorgehoben werden, daß die chriſtliche Schule in der Reichsperfaſſung keine Stütze habe. Die U. S. P. wolle mit dieſer Kandidatur nicht Politik in die Schule hinein⸗ tragen, ſondern gerade durch ſie die Schule entvpolitiſieren! Dieſen Ausführungen wurde von den Rednern aller bürger⸗ lichen Fraktionen, unter denen ſich zufälligerweiſe auch Vertreter aller drei Lehrergruppen: Oberlehrer, Fachlehrer und Volksſchullehrer, befanden, mit größter Entſchiedenheit einmütig entgegengetreten. Dr. Löwenſtein könne unter keinen Umſtändenals Fach⸗ mann bezeichnet werden. Gerade für dieſen ſchwierigen Poſten, von dem auch ein ſozialdemokratiſcher Redner ſpäter zugab, daß er im Magiſtrat noch wichtiger als der Poſten des Oberbürgermeiſters ſei, müſſe aber ein hervorragend tüchtiger Fachmann gewonnen werden. Dies treffe in jeder Beziehung auf Dr. Reimann zu. Wenn Dr. Löwenſtein trotz der nachdrücklichen Kundgebungen, die ſeltens der Lehrerſchaft gegen ihnd erhoben worden ſeien, gewählt würde, werde durch die Kreiſe der Lehrerſchaft und der Elternbeiräte ein Sturm der Entrüſtung gehen. Die Erziehungsberechtigten hätten durch den Ausfall der Elternbeiratswahlen bewieſen, daß ſie an dem chriſtlichen Charakter der Schule feſthalten wollen. Alle großen Lehrervecbände hätten ſich gegen Dr. Löwenſtein und für einen anerkannt tüchtigen Fachmann ausgeſprochen. In der Berliner Lehrerkammer hätten auch die ſozialiſtiſchen Lehrer, ohne politiſch und konfeſſionell Stellung zu nehmien, die Berufung eines erprobten Schulfachmannes verlangt. Von deutſchnationaler Seite wurde noch darauf hingewieſen, welche unmögliche Lage ſich ergebe, wenn ein jüdiſcher Schulrat wie Dr. Löwenſtein als Naenae des Magriſtrats den Kirchen gegenüber auftrete. Von ſozialdemokratiſcher Seite wurde ſchließ⸗ lich beantragt, da Dr. Löwenſtein auch der S. P. D. noch nicht ge⸗ nügend bekannt ſei, ihn zur nächſten Sitzung am Freitag einzu⸗ laden. Dies wurde mit großer Mehrheit beſchloſſen, eine Einladung Dr. Reimanns aber abgelehnt. Berlin, 11. Sept. Der 25er⸗Ausſchuß zur Vorbereitung der Wahlen der Mitglieder für den Berliner Magiſtrat wählte mit 14 Stimmen der U. S. P. D. und der S. P. D. den ungbhängigen Stadtverordneten Dr. Löwenſtein zum Schulrat pon Groß⸗ Berlin. 9 Stimmen wurden für den bisherigen Stadtſchulrat Dr. Reimann abgegeben. der Reichskag des deulſchen Handwerks. sh. Jena, 9. September. II. Im Anſchluß an den von uns bereits mitgeteilten Tätigkeits⸗ bericht des Generalſekretärs Dr. Meuſch⸗Hannover nahm die Reichstagung des deutſchen Handwerks zunächſt zu der wichtigen Frage der Neugeſtaltung der beruflichen Organi⸗ ſation des Handwerks und Gewerbes folgende Leitſätze an: 0 „Um das ſelbſtändige Handwerk und Gewerbe in Ausführung des Artikels 164 der Verfaſſung des Deutſchen Reiches vom 11. Auguſt 1919 in Geſetzgebung und Verwaltung zu fördern, iſt eine Neugeſtaltung der beruflichen Organiſation des Handwerks und Ge⸗ werbes unbedingt erforderlich. J. Der Reichsverband des deutſchen Handwerks fordert deshalb den Erlaß eines neuen das als Nahmen⸗ geſetz unter Aufhebung des Titels VI der beſtehenden Gewerbe⸗ ordnung die eee des Handwerks und Gewerbes auf der Grundlage der Pflichtzugehürigkeit Innungs⸗ oder Fachverbänden und Handwerks⸗ und Gewerbekammern überträgt. Die Bildung von Handwerkergenoſſenſchaften wird durch die berufliche Pflichtorgani⸗ ſation nicht berührt. 9 1I. Grundſätzlich ſind für jeden Handwerksberuf, nötigenfalls unter Jufcnmmenagant verwandter Gewerbe, Innungen oder Fach⸗ vereine zu bilden. Sie ſind in Landes⸗ und dieſe in Reichsverbände züſammenzuſchließen. Jeder Handwerksbetrieb muß der Innung oder dem Fachverein ſeines Berufes oder bei gleichzeitigem Betrieb mehrerer Gewerbe der für das hauptſächlich betriebene Gewerbe Fachvereinigung angehören. 15 IIl. Handwerks⸗ und Gewerbekammern ſind in der Regel für den Bezirk einer höheren Verwaltungsbehörde zu errichten. Der Landeszentralbehörde ſoll jedoch die Abgrenzung der Bezirke nach gutachtlicher Anhörung der beteiligten Verufsvertrekungen des Handwerks vorbehalten bleiben. Die Landeszentralbehörden dex⸗ jenigen Länder, in welchen andere geſehliche Einrichtungen(Ge⸗ werbekammern) zur Vertretung der Intereſſen des Handwerks vor⸗ handen ſind, können dieſen Körperſchaften die Wahrnehmung der Rechte und Pflichten der Handwerkskammern übertragen, wenn ihre Mitglieder, ſoweit ſie mit der Vertretung der Intereſſen des Handwerks betraut ſind, aus Wahlen von Haandwerkern des Be⸗ zirks hervorgehen und eine geſonderte Abſtimmung der dem Hand⸗ merk angehörenden Mitglieder geſichert iſt. IV. Dem Ermeſſen der Landeszentralbehörden bleibt es über⸗ laſſen, die Gewerbevereine und Handwexkervereinigungen, ſoweit ihnen durch die gegenwärtige Geſetzgebung dahingehende Rechte aliekn bei der Bildung der fachlichen Organiſationen zu be⸗ teiligen. V. Die Handwerks⸗ und Gewerbekammern eines Landes oder mehrerer Länder oder Landesteile treten zu dem Landeskammertag zuſammen. Ddie Innungen(Fachverbünde) der gleichen Bezirke treten' zu den Karkellem der Landesfachverbände zuſammen.— Der Landeskammertag und das Kartell der Landesinnungs⸗(Fach⸗)Ver⸗ bände bilden zu gleichen Teilen den Landesgewerbetag. Dieſer regelt ſeinen Aufgabenkreis ſelbſt. 1 VI. Die Hoandwerks⸗ und Gewerbekammern im Deutſchen Reich ſind zu einer Geſamtvertretung(Handwerks⸗ und Gewerbekammer⸗ tag) zuſammenzufaſſen. Als berufsſtändiſche Einbeitsvertretung der Handwerks⸗ aind Gewerbekammern, Reichs⸗Innungs⸗(Fach⸗)Ver⸗ bände, des Deutſchen Genoſſenſchaftsverbandes, des Verbandes der Gewerbevereine und Handwerksvereinigungen ſowie der in den Ländern oder Wirtſchaftsgebieten beſtehenden Handwerkerbünde iſt der Reichsverband des deutſchen Handwerks beizubehalten und mit öffentlicher Rechtsperſönlichkeit auszuſtatten. VII. Die Handwerks⸗ und Gewerbekammern gehen hervor aus Wahlen, die nach dem Grundſatz des direkten, Aeichen und geheimen Wahlrechts auf der Grundlage von Wahlliſten vorzunehmen ſind. Die Wahlliſten ſind nach Berufsgruppen aufzuſtellen. VIII. Die Innungen oder Fachvereine und die Handwerks⸗ und Gewerbekammern ſind im Hinblick auf§ 165 der Reichsverfaſſung nur für die Arbeitgeber des Handwerks zu bilden. Für die Arheit⸗ nehmer des Handwerks ſind ſelbſtändige Einrichtungen zu ſchaffen, die von den Vertretern der Arbeitnehmer zu errichten ſind. Die Berufsvertretungen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer des Hand⸗ werks errichten paritätiſch beſetzte Ausſchüſſe, denen die gemeinſame ee zu den in Artikel 165, Abſatz. 1, der Verfaſſung des Deutſchen Reiches bezeichneten Fragen obliegt. Die nähere Regelung erfolgt nach Maßgabe des Geſetzes über die Bezirkswirtſchaftsräte. IX. Die Zuſtändigkeit der Berufsvertretungen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer des Handwerks iſt über die Befugniſſe der der⸗ zeitigen geſetzlichen Intereſſenvertretungen des Handwerks hinaus ſtark zu erweitern. Sie darf durch die Befugniſſe der Bezirkswirt⸗ ſchaftsräte nicht beeinträchtigt werden. Vielmehr muß ſich die Zu⸗ ſtändigkeit der Bezirkswirtſchaftsräte auf den Ausgleich der Intereſſen der nerſchiedenen Berufsſtände innerhalb ihres Bezirks und auf deren Vertretung gegenüber dem Reichswirtſchaftsrat beſchränken. X. Endlich fordert der Reichsverband des deutſchen Handwerks, daß ihm eine ausreichende Gelegenheit zur gutachtlichen Mitwirkung 7„ 44 1 168 der eichsverfaſſung zů er laſſenden Reſichsgeſetze gege kunmte folgende Gutſchließzung dum Tarigrertg, ut Arnußhme: „Die Drrſccariniurg di ercedecbende Ner Hercd. 1 1 52 e In 5 5 abund, Mitkelſtandspereinigungen und and ir Verbindungen, die ihre Spitzenvertretung nicht im Reichsverbande finden. Sie bertritt nachdrücklichſt den Standpunkt, daß eine wirkſame und nachhaltige Intereſſenvertretung des Handwerks nur mi ich iſt auf ſtreng berufsſtändiger Grundlage und lehnt jede zwif berufliche Verkettung mit anderen Erwerbsſtänden grundſätlich ab. Eine Zuſammenarbeit mit den berufsſtändiſchen Gruppen an derer Erwerbsſtände iſt nur auf kartellmäßiger Grundlage möglich und anzuſtreben.“ Es folgten Berichte über die Gründung der Gruppe der brd und die Aufnahme der Handwerkerbünde, Im An⸗ chluß daran beſchloß die Tagung: „Der Reichsverband des deutſchen Handwerks warnt eindring⸗ lich vor Verſuchen gur Bildung einer ſelbſtändigen politiſchen Handwerkerpartei oder deren Anſchluß an beſondere Mittelſtands gruppen bei politiſchen Wahlen, weil dadurch der Einfluß des Handwerks auf die politiſchen Parteien verloren geht. Er empfiehlt rechtzeitige Verhandlungen der Handwerkerver⸗ bände mit den politiſchen Parteien zwecks Aufſtellung von Standes⸗ vertretern des Handwerks durch die Parteien und Verpflichtung der übrigen Wahlbewerber auf die wirtſchaftspolitiſchen Forder ungen des Handwerks. Um dieſen Verhandlungen die nötige Durchſchlagskraft öu geben, iſt es dringend erforderlich, daß ſich die Handwerker ſe nach ihrer Parteiſtellung nachdrücklichſt am politiſchen Zeben betei⸗ ligen, um ſich dadurch innerhalb der Parteien die notwendige Gel⸗ tung zu verſchaffen.“ Weiterhin ſtellte der Syndikus der Handwerkskammer Reut⸗ lingen, Mitglied des Reichswirtſchafthrates Hermann⸗Reul⸗ lingen zum Thema„Verdingungsweſen“ folgenden An⸗ trag: 8 „Der Reichsverband des deutſchen 8 richtet an die Reichsregierung und die Aese d örperſchaften des Reicheß die dringende Bitte, das öffentliche Vergebungsweſen unverzügt in einem für das Reich, die Länder, Gemeinden und ſonſtigen Körperſchaften des öffentlichen Rechts verbindlichen Reichsrahmen⸗ geſetz neuzuordnen, in weſchem die Vergebung handwerksmäßig herzuſtellender Arbeiten an die Organiſationen des Handwerke grundſätzlich feſtzulegen iſt.“ Die übrigen Verhandlungen betrafen das Krankenkaſſenweſen, die Reichswirtſchaftsſtelle u. a. m. Die endgültige Beſchlußfaſſ⸗ ung hierüber wurde der morgigen Hauptverſammlung vorbehalten. Deulſches Reich. Ausbau des Gewerkſchaftsringes. Der Gewerkſchaftsring Deutſcher Arbeiter⸗ und Angeſtellten⸗ Verbände hat, um der in ihm vertretenen Dreiteilung der Arheit⸗ nehmerſchaft nach außen hin ſichtbaren Ausdruck zu rerbelg, ſeinen Namen in Gewerkſchaftsring Deutſcher 15 beiter⸗, Angeſtellten⸗ und Beamtenerbände um⸗ geändert. Er 55 ferner inſofern eine Umbildung erfahren, ihm der Gewer ne der Angeſtellten(G. D..), beſtetend andlungsgehilfen zu. 855 dem utſchen aus dem Verband Deutſcher Kaufmänniſchen Verein von 1858 in Hamburg, dem in Magdeburg und dem Verein der Deutſchen Kaufleute in Verlin, beigetreten iſt. Die Angeſtelltengruppe des Gewerkſchaftsringes umfaßt damit⸗ taufmänniſche, 2 5 und Bureauangeſtellte beiderlef Geſchlechts in Handel, Induſtrie und Verwaltung. Die Geſchäftsſtelle des Gewekkſchaftsringes befindet ſich in Berlin NO. 35, Greifswalderſtraße 221/228. Damit iſt neben dem Allgemeinen Deutſchen Gewerkſchaftsbund ſoztaliſtiſcher Richtung und dem chriſtlich⸗nationalen Deutſchen Gewerkſchafts⸗ bund die Zuſammenfaſſung der auf parteipolitiſch neutralem Boden ſtehenden Arbeiter⸗, Angeſtellten⸗ und Beamtengruppen zu einer führenden ie auf einer neuen umfa enden Grundlage durchgeführt. Der Ausbau der örtlichen Gliede im Reiche iſt in Vorbereitung. Im Spätherbſt d. J. wird det Gewerkſchafszring mit einer in Berlin geplanten Tagung an die breitere Oeffenklichkeit treten. Die Spaltung der A. S. P. München, 11. Sept.(Priv. Tel) Die Münchener U. S. P. ſteht auch am Scheidewege. Für geſtern, Freitag abend, war eine Mitgliederverſammlung der Partei einberufen, in der die von den Führern Sowjet⸗Rußlands geſtellten Bedin⸗ gungen für den Anſchluß an die 3. Internationale in Moskau eingehend erörtert wurden. Von einer Abſtimmung wurde indeſſen abgeſehen. Dieſe ſoll in den Sektionen erfolgen. Nfalz. Pirmaſeus, 10. Sept. Sozialminiſter Oswald, der geſtern Neuſtadt einen 15 abgeſtattet hatte, traf heute von Landau kommend, hier ein. In ſeinen Ausführungen nahm einen beſon⸗ deren Platz die z. Z. herrſchende Arbeitsloſigkeit, und die Bemühungen, ihr zu begegnen ein. In örtlicher Hinſicht kam das furchtbare Wohnungselend der Stadt Pirmaſens zur Sprache, von dem ſich der Miniſter durch Augenſchein perſönlich überzeugen durfte. Letzte Meldungen. Die Cöfung des Konflikts in der italien. Metallinduſtrie. J Berlin, 11. Septbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Mailünder Blätter ſtellen in bezug auf die italieniſche Metall⸗ arbeiterbewegung feſt, daß ſieſ einer Löſung entgegen ehe. Giolitti ſei auch der Anſicht, daß der beſtehende Konflikt auf gütlichem Wege daae werden müſſe. Nach einer Meldung des„Corriere della Sera“ macht ſich unter den liturgiſchen Metallarbeitern, die die Werkſtätten beſetzt aben, eine wachſende Entmutigung bemerkbar. Zahlreiche Arbeiter haben bereits die weitere Teilnahme an der Beſetzung abgelehnt. In Mailand und Genua wurden ſtarke ben a due zuſammengezogen, um Unruhen zZu vermeiden. In Turin haben ſich die Induſtriellen zum Wider⸗ ſtand zufammengeſchloſſen. Da die Induſtriellen am letzten Sametag keinen Lohn ausgezahlt hatten, beſchloſſen die Ge⸗ e von den Lebensmittelgeſchäften Kredite von vorläufig 200 Lire für jeden Arbeiter zu verlangen. Tumulte in Dresden. Dresden, 11. Sept.(Priv.⸗Tel.) Obgleich die Regierung die Arbeitsloſen vor Zuſammenrottungen vor einigen Tagen warnte, tam es geſtern und in variger Nacht zu Tumulten, weil die Er⸗ werbsloſen mit 2 Beamten des Zentralarbeitsnachweiſes nicht zu⸗ frieden waren. Wie jetzt bekannt wird, ſind bei dieſen Unruhen 22 Erwerbsloſe mehr oder weniger ſchwer verletzt worden. Ebenſo trugen einige Beamte der Sicherheitspolizei Verwundungen davon. Auf dem Poſtplatz wurde ein Reichswehrſoldat niedergeſtochen. * reiburg 1.., 11. Sept.(..) Die Verkreterkonferenz der ———.— en 1.— nach de⸗ „Freibur ges einen Aufruf, in dem nation len Arbelber und eſtellten aufgefordert werden, ale Kue 35. ſammenzuſchließen zu entſchloſſener Tat, um aus dem g Jammer herauszukommen, in den gewiſſenloſe Kräfte das che Volk zum Zwecke beſtändiger Unruhen erhalten wollen. Reve lutionäre Putſche wie ſetzt in Nürnberg müſſen in Jurunf, mit allen Mitteln derhindert werden. In der En He ung lehnt der Vertrrtertag er die Beſtredungen 1⸗ g eimer neuen chriſtlichen Arbelterpattel 45. Weng 10 die uſeſch 00 ſert* 15 n Aret Frsetftein wee dart Wiet 20n 18, 8 ung J Tabe, dem ſte thren den durchf Ructbemn gotder durch Schuß ai den Befl auf den 1 betäudt L der Tat bergiftete ſich die Frau durch Oeſfnen eines ashahnes. Der Grund zu der Tat ſind eheliche Zerwürfniſſe. JJͤͤ ͤ³ui!n frfr ̃ 4 gere ree eree — — rgr—. * 8 S r — — 2 22 — — mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 8. Seite. Nr. 408. Samstag, den 11. September 1920. Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer eröffnet um.15 Uhr die Sitzung in Anweſenheit von 75 Mitgliedern. Beamten. Beantworkung einer Anfrage der ſozialdemokratiſchen Fraklion. Steinarbeiter in Mannheim leiden andauernd Trotzdem vergibt das ſtädtiſche Hochbauamt immer wieder Steinhauerarbeiten an Unternehmer zu Steinbruch⸗ preiſen, d. h. unter der Vorausfetzung, daß die Arbeiten auswärts angefertigt werden. Iſt die Stadtverwaltung bereit, die ſtädtiſchen Aemter anzuweiſen, daß alle Arbeiten, die zu vergeben ſind, m erſter Linie dazu verwendet werden, die Arbeitsloſigkeit in annheim zu beheben. Antwort: Es iſt zwar richtig, daß bei den Arbeiten für die Siedelung an der Hochuferſtraße und am Reiherplatz ein Teil der teinhauerarbeiten auswärts— wurde. Abgeſehen von der damit für die Stadt erzielten Erſparnis Ddie bis zu 20 Proz. ausmachte— geſchah dies aber deswegen, weil gleichzeitig Arbeiten gleicher Art in noch höherem Betrage hier m Mannheim für über 200 000 ausgeführt wurden und alle Ar⸗ beiter voll beſchäftigt waren. Die Vergebung nach auswärts war auch deshalb nötig, um den Fortgang der übrigen Bauarbeiten nicht aufzuhalten. Im übrigen ſteht aber die Stadtverwaltung auf dem tandpunkt, daß alle zu vergebenden Arbeiten in erſter Linie zur eſchäftigung der Mannheimer Arbeitsloſen dienen müſſen. In die⸗ em Sinne iſt von den verſchiedenen Amtsſtellen zu verfahren, ſo ange nicht ganz beſondere Gründe im Einzelfall eine abweichende Behandlung gebieten. Zur Linderung der Not hat die Stadtverwal⸗ tung 15 am 27. v. Mts. für 25 000 Steinhauerarbeiten vergeben, indem ſie aus den im alten Gaswerk lagernden Steinen Treppen erſtellen ließ. Weiter beſteht die Möglichkeit, auch noch aus altem aterial für etwa 12 000 Sockelgurte auf Vorrat anfertigen zu Sſien. In größerem Umfange wird ſich Arbeitsgelegenheit für die teinhauer allerdings erſt wieder bieten, wenn die geplanten großen ledlungsunternehmungen ausgeführt werden. Inzwiſchen ſoll verſucht werden entſprechend den von den Steinhauern mündlich gegebenen Anregungen in kleinem Maße Arbeit zu beſchaffen. Hierauf wird in die Tagesordnung eingetreten. e ationale Fraktion hatte folgende An⸗ Anfrage: Die unter Arbeitsloſigkeit. Die Deutſchn träge eingebracht: Antrag 1:„Die Zeit, die der Beamte in einem ſonſtigen allentlichen Dienſte oder in einer für das ihm übertragene Ge⸗ beindeamt wertvolle ſonſtige Beſchäftigung zugebracht hat, muß ſte den im Dienſte der Stadt befindlichen Beamten minde⸗ ens zur Hälfte angerechnet werden. Ueber die Be⸗ rückſichtigung der reſtlichen Zeit entſcheidet der Stadtrat.“ 2 Antrag 2:„Bei der erſten Beförderung muß mindeſtens Hälfte der bis dahin nicht angerechneten Mikitär⸗ oder 7 arinedienſtgzeit angerechnet werden; über die An⸗ echnung weiterer Jahre entſcheidet der Stadtrat.“ it Antrag 3: Zu dem Sat„Der Stadtrat kann die Anwärter⸗ 5 im einzelnen Jalte und demgemäß die Bezüge der häteren Anwärterdienſtzeitjahre gewähren“ wird ein Zuſatz be⸗ Neagk⸗„Eine ſolche Herabſetzung muß insbeſondere bei den e litäranwärtern von 30 Jahren und aufwärts, ſowie bei fi mten mit wiſſenſchafklicher Vorbildung ſtatt⸗ nden und zwar bis auf drei Jahre.“ De, Intrag 4: Es wird zu C beſchloſſen 85 L11 ſoll lauten:„Die Beamten einſchließlich der Beamtenan⸗ tiatter und der Anfänger erhalten für jedes unkerhaltungsberech⸗ gte Kind einen Kinderzuſchlag; dieſer beträgt für Kinder bis dan vollendeten 6. Lebensjahr monatlich 40 Mark, bis zum vollen⸗ ſten 14. Lebensjahr monatlich 50 Mark und während der Aus⸗ feldungszeit zu einem Berufe monatlich 60 Mark. Vorausſetzung Nrbierbes daß während der Ausbildungszeit keine Einnahme in 0 r oder Naturalien erzielt werden. Als oberſte Grenze, bis zu elcher der Kinderzuſchlag gewährt werden kann, wird das vollen⸗ bete 24. Lebensjahr(im Verlaufe der Debatte auf 21 Lebensjahre Leſchränkt) feſtgeſetzt. 1 ntrag 5:„Es ſoll den wi ſenſchaftlich gebilde⸗ en samten generell die Möglichkeit gegeben ſein, und, ſoweit 8 nicht ſchon durch die Erklärung bei Gruppe 10 vorgeſehen iſt, 8 die nächſte höhere Gruppe aufzurücken, ebenſo wie es auch an⸗ ren Beamten, den Straßenbahnern, Aufſehern u. Oberſekretären jedlich gemacht iſt, in eine höhere Gruppe zu gelangen. Auch für 10 Wiſſenſchaftlich gebildeten Beamten ſollte das Aufrücken nach geſichert ſein.“ 15 05 Dienſtjahren des ntrag 6: Entſprechend der einſtimmig gefaßten Reſolution deſe Bürgerausſchuſſes vom 2. März 1920 wolle zu II Abſatz 2 beſcloſſen werden:„Die vor dem 1. April 1919 in den Ruheſtand un ſetzten Beamten, ſowie die Hinterbliebenen dieſer Beamten werde er vor dem 1. April 1919 im Dienſt verſtorbenen Beamten Decden bezüglich ihrer Bezüge genau ſo behandelt, wie diejenigen bramten oder Hinterbliebenen, die nach dem 1. April 1920 ver⸗ Mdenndberechtigt werden; dementſprechend ſind die Satzungen zu Stv.⸗V. Pfeiffle(Soz.) begründet in längeren Ausführun⸗ die Vorlage. Er geht auf die nicht befriedigten Wünſche einzel⸗ Nän Beamten ein, ſpricht jedoch die Befürchtung aus, daß im Ein⸗ un auf dieſe Wünſche ein Herausreißen von Steinen aus dem ſn den Gefüge bedeuten würde, das eine Lockerung derſelben im Ge⸗ ewde haben müſſe. Wenn die Mehrbelaſtung auf den Steuerſäckel 10 brfen werden ſolle, ſo würde das für das Betriebsvermögen derurr0g., auf das Liegenſchaftspermögen 90 Proz. Mehrbelaſtung zutſachen Er empfiehlt ſchließlich die Vorlage zur Annahme. bek berbürgermeiſter Dr. Kußer gibt drei e die munt. Am weiteſten geht ein Antrag der Fraktion der U. S. P. ban Borlage zurückzuweiſen und ſie auf anderer Grundlage aufzu⸗ ſlteſ 11 andern beiden Anträge wünſchen die Beſſerſtellung der ullehrer. Atitt tv. Hreffuß(Soz.) weiſt darauf hin, daß man vor einer niſſe an der Vorlage zuerſt die Reichsbeſoldungsordnung kritiſieren Häle Richtig ſei, daß in der neuen Beſoldungsordnung noch ſchwere U. gen enthalten ſind. Der Redner beſpricht mehrere dieſer Mängel. der hätte ſeine Fraktion gewünſcht, daß der Anfangsgrundgehalt u. Nilitäranwärter etwas höher geſetzt worden wäre. Bei den Teuerungszuſchlägen ſei eine ſchärfere Kritik berechtigt. Orts⸗ und egrhrungszuſchlä e ſollten bei allen Beamten gleich ſein; Redner Niſeundet einen ſeiner Fraktion, demzufolge die Kinderbei⸗ ang auf den gewährleiſteten Teuerungszuſchlag von 6000 nicht enſetechnet werden ſoll. Ein weiterer Antrag wünſcht, daß die⸗ dügen Lehrer, die ſeither den Klaſſen D und C angehörten, in die n0 0 den S und 9 eingereiht werden, damit der Zuzug der Lehrkräfte den annheim nicht ungünſtig beeinflußt wird. Von den vorliegen⸗ Frakteutſchnationalen Anträgen lehnt der Redner namens ſeiner ege tion die meiſten ab. Mit Entſchiedenheit wendet ſich der Redner den Antrag der Unabhängigen, welcher die Einteilung der er iſchen Beamten in vier Gruppen wünſcht. Zum Schluß richtet edner an den Oberbürgermeiſter die Anfrage, wann die Aus⸗ düe eſ der rückſtändigen Beträge im Falle der Annahme der Vor⸗ erfolgen werde. 0 ſienden fo . ſon zordnung abweicht. daauskam, habe man darauf verwieſen, daß die Länder und Ge⸗ lgen müßten. An manchen Punkten konnte man Kritik a wo die Beſoldungsſatzung grundlegend von der Reichsbeſol⸗ Aber deſſenungeachtet werde ſeine Frak⸗ Ur die Vorlage ſtimmen. Redner nimmt dann Stellung zu erſchiedenen Anträgen. Er warnt dringend, dem Antrag der denn die Beamten wollen endlich en Waab ehängigen zuzuſtimmen, Die Galerie iſt ſtark beſetzt, in der Hauptſache von ſtädtiſchen im Steinbruch— angefertigt. ſabhängigen darin zu, daß es beſſer geweſen wäre, Stw§. Bühler(Dem.): Schon 1919, wo der erſte Entwurf wiſſen, wie ſie daran ſind; die Einkäufe zur Deckung für den Winter ſtehe vor der Tür. Er bitte darum, den Beamten ſofort eine Ab⸗ ſchlagszahlung zu dieſem Zwecke zu geben. Dem erſten Antrag der Deutſchnationalen werde ſeine Fraktion zuſtimmen, Antrag, welcher eine beſondere Berechnung der Militärdienſtzeiten verlangt, ſchlägt der Redner vor, daß die hierauf bezüglichen Be⸗ ſtimmungen des Reiches auf die Stadt übernommen werden. Red⸗ ner wendet ſich gegen die feſtgeſetzte Grenze von 18 Jahren für die Gewährung der Kinderzulage, man ſolle ſie gewähren bis zum 21. Lebensjahre gemäß den Beſtimmungen der Reichsbeſoldungs⸗ ordnung. Bezüglich des weiteren Punktes in dem Antrage der Deutſchnationalen über die Hinterbliebenen der Beamten bemerkt der Redner, daß dieſelben doch als die Aermſten der Armen ange⸗ ſprochen werden müßten. Auf den Antrag der Sozialdemokraten, betreffend die Lehrer, eingehend, iſt der Redner der Anſicht, daß die Gleichſtellung der Lehrer mit den Beamten, mit denen ſie 5 her gleichſtanden, auch fernerhin erfolgen ſolle, es ſollte den Leh⸗ rern der Eintritt in die Gruppe 8 und 9 unbedingt geſtattet wer⸗ den. Eine große Anzahl Lehrer habe ſich bereits von Mannheim weggemeldet. Man ſollte es als einen Akt der Gerechtigkeit an⸗ ſehen was in den ſozialdemokratiſchen Anträgen verlangt wird und er bitte, denſelben zuzuſtimmen. Unter allen Umſtänden müſſe da⸗ mit gerechnet werden, daß wenn unſere ſtädtiſche Finanzwirtſchaft geſunden ſoll, die Zahl der Beamten abzubauen. Sollte wieder eine Reviſion ſtattfinden, ſollte die betreffende Kommiſſion auch mit Stadtverordneten, nicht nur mit Stadträten beſetzt werden und den Intereſſentenkreiſen. Stv. Brümmer(USp.) erkennt ohne weiteres an, daß das vorliegende Werk wichtig iſt, vermißt aber den ſozialen Geiſt. Das notwendige Exiſtenzminimum ſei nicht gewährt. Das einzig Gute ſei die Gleichſtellung der weiblichen mit den männlichen Angeſtell⸗ ten in der Bezahlung. Eine Anlehnung an die ungenügende Reichs⸗ beſoldungsordnung könne für Mannheim nicht in Frage kommen. Die ſtädtiſchen Beamten hätten gar keine 1e e ihre An⸗ erkennung über das Werk auszuſprechen. Die frühere Unterwürfig⸗ keit ſei nicht mehr am Platze. Mit Entſchiedenheit wendet ſich der Redner gegen die Einteilung der Beamten in 13 Gruppen. Die Bezahlung innerhalb dieſer Gruppen nicht nach den Lei⸗ ſtungen, ſondern nach den ber feſt adurch werde die Ar⸗ beitsfreudigkeit nicht gehoben. Aber ſelbſt in der Dauer der Dienſt⸗ jahre werde ein Unterſchied gemacht. Das ganze Syſtem müſſe ab⸗ geſchafft werden. Wenn man dem abgedankten Miniſterpräſidenten ein Exiſtenzminimum von 20 000 gewährt habe, ſo müſſe man dieſen Grundſatz auch den ſtädtiſchen Angeſtelllen zubilligen. Red⸗ ner beharrt auf dem Antrag ſeiner Fraktion, die Vorlage zurück⸗ zuverweiſen und die Beamten in 4 Gruppen einzuteilen. Weiter wünſcht der Redner, daß das Dienſtalter beſeitigt und kein Unter⸗ ſchied in der Bezahlung zwiſchen ſtändigen Beamten und Aushilfs⸗ angeſtellten gemacht wird. Sollte der Antrag auf Zurückverweiſung der Vorlage abgelehnt werden, dann werde ſeine Fraktion dem Antrag au 0 ee der Lehrer zuſtimmen. Die Anträge der Deutſchnationalen lehnt der Redner mit Ausnahme des erſten ab. Die vorliegende Vorlage lehne ſeine Fraktion ab, weil ſie ungenü⸗ gend ſei. Bis zur Ausarbeitung einer neuen Vorlage könne man 251 80 einen Vorſchuß geben.(Lebhafter Beifall auf der alerie. Oberbürgetmeiſter Dr. Kutzer bemerkt, er warne davor, ſich in allzugroße Phantaſien zu verkiefen. Stp. Vrümmer habe die Be⸗ ſoldungsordnung mit einer Wüfſte verglichen; eine Oaſe könne ſie nicht ſein, dazu habe die Stadt nicht die Mittel. Man habe dieſelben Gruppenzahlen genommen wie bei der Reichsbeſoldungsordnung. Die Natlonalverſammlung hat die Reichsregierung erſucht, auf die Gemeinden einzuwirken, daß ſich die Gemeinden derſelben anpaſſen. In Preußen habe man dieſe Anwendung ſchon durch Geſetz zum Zwange gemacht.(Zuruf: in Preußenl) Wir ſind aber nahe daran. Die allgemeinen Ausführungen des Stv. Brümmer gehörten, genau genommen vor den Reichstag, dann hätte man nicht einen Schim⸗ mer von Verantwortung. Die Stadt ſei an die Beſtimmungen der Reichsbeſoldungsordnung gebunden. Stv. Bender(Deutſchnatl.): Meine Fraktion begrüßt die Vor⸗ lage auf das lebhafteſte. Die Beamten ſollen durch die Vorlage in einer einigermaßen den heutigen Verhältniſſen entſprechenden Weiſe entlohnt werden. Noch vorhandene Härten ſollen durch die vorlie⸗ genden Anträge ſeiner Fraktion gemildert werden. Der Redner wendet ſich den ſechs Anträgen ſeiner Fraktion zu und begründet ſie. Die Kinderzulage ſollte mindeſtens bis zu 21 Jahren gewährt werden. Der finanzielle Effekt der Anträge ſei ein ganz minimaler. Stv. Moſes iſt mit ſeiner Fraktion davon über⸗ zeugt, daß die Vorlage etwas bleibendes nicht bieten wird. Er wolle deshalb nicht kritiſteren. Er 1 daß im Allgemeinen die von der Stadtgemeinde gebrachten großen Opfer anerkannt werden. Redner wendet ſich ebenfalls gegen den Antrag der Unabhängigen auf Zu⸗ rückverweiſung der Vorlage. Auf derartige Experimente könne man ſich nicht einlaſſen. Redner ſtimmt den Anträgen der Deutſchnatio⸗ nalen zu, ebenſo den ſozialdemokratiſchen Anträgen, die Kinderbei⸗ hilfen geſondert zu gewähren und die Lehrer beſſer zu ſtellen. Stv. Bühler(Dem.) polemiſiert gegen Sty. Brümmer. Für die Stadtverordneten entſpränge aus der Genehmigung der Beſol⸗ dungsſatzung die Verpflichtung, nur das zu tun, was wir tun kön⸗ nen. Man könnte bezüglich der Wiſſenſchaftler der Meinung ſein, daß für ganz verſchiedene Leiſtungen dieſelben Gehälter bezahlt wer⸗ den. Die Schuld, daß wir nicht mehr geben können, ſei, daß wir bettelarm geworden ſind. Redner hofft dringend, daß die Beſol⸗ dungsordnung wie ſie aufgeſtellt wurde, auch zur Durchführung 110 wird, und daß ſie für Reich und Staat vorbildlich werden möchte. Stv. Dr. Moekel (Itr.) meint, es müſſe ein Weg gefunden werden, der berechtigten Wünſchen Rechnung trägt. Redner ſchlägt deshalb vor, in dem ſtadträtlichen Antrage eine entſprechende Aen⸗ derung vorzunehmen, damit man keine weiteren Vorlagen mehr zu machen brauche. Ausnahmsweiſe ſtimmt der Redner den Un⸗ die Teuerungs⸗ zulage der Reichsbeſoldungsordnung anzugleichen und durch eine Ausgleichszulage zum Exiſtenzminimum zu gelangen. Er ſchlage deshalb vor, über die Teuerungszulagen getrennt abzuſtimmen. Bei der Berechung des Beſoldungsdienſtalters müſſe loyal vorge⸗ gangen werden. Mit den deutſchnationalen Anträgen kann ſich der Redner nicht recht befreunden. Zuſtimmend äußert er ſich zu dem modifizierten Antrag, die Kinderzulage bis zu 21 Jahren zu ge⸗ währen. Bei der Beſſerſtellung der Lehrer müſſe man die Konſe⸗ quenzen berückſichtigen. Man werde die aufzuwendenden bedeuten⸗ den Mittel nicht vom Staat zurückbekommen. Den Unabhängigen ſtimmt der Redner inſofern zu, daß die Beamten ſorgenfrei leben ſollen. Die Vorlage ſolle ein Bauſtein zum Wiederaufbau werden. Deshalb erſucht er die Unabhäneigen, der Vorlage zuzuſtimmen. Str. Strobel(Soz.): Der Stadt Mannheim ſei nichts anderes übrig geblieben, nach dem Vorgehen anderer Städte vorzugehen und zu tun, was in ihren Kräften ſteht. Mannheim ſtehe in Bezug auf die Beamtengehälter an erſter Stelle auch gegenüber den Städten, wo die Unabhängigen am Ruder ſind. Vom ſozialiſtiſchen Grund⸗ ſatz aus müſſe Bedacht auf die Einheitlichkeit in der Beſoldungsord⸗ ten vor Augen hätten, ſei hier verwirklicht worden. Die Eindrücke, die die Herren Unabhängigen von Rußland mitgebracht hätten, ſelen doch durchaus nicht ermuͤtigend, ruſſiſche Zuſtände auch bei uns ein⸗ zuführen. Wohl ſeien in der Beſoldungsordnung Härten vorhanden, aber dieſe könnten gemildert werden. Stv. Brümmer gegenüber be⸗ merkt er, die Zeit bringe es mit ſich, daß von ſedem Einzel⸗ nen Opfer perlangt werden. Ein Exiſtenzminimum zu ſei heute außerordentlich ſchwer. Wenn der Stv. Dr. Moeke meinte, ein Exiſtenzminimum von 14—13 000 ſei heute zum Lebensunter⸗ halt notwendig, ſo ſei dasſelbe durch die Vorlage gewährleiſtet. Stv. Brümmer macht er auf Theorie und Praxis bei den Unabhängigen aufmerkſam, zuerſt mache man den Beamten große Verſprechungen, zum zweiten nung genommen werden. Das große Ziel, das die Sozialdemokra⸗ 1 5 Zentralausſchuſſes zu Berlin von 4 auf m Sitzung des Bürgerausſchuſſes am Freitag, den 10. September 1020. dann entziehe man ſich der Verantwortung, indem man die Vorlage ablehne. Er möchte Stv. Brümmer fragen, wie hoch denn die Ge⸗ hälter der Buchdrucker in der„Tribüne ſeien?(Große Bewegung bei den Unabhängigen. Str. Kuhlen(U. S..) ruft: Gemeinheitl) Str. Gulden(Ztr.) iſt auch der Anſicht, daß noch vorhandene Härten beſeitigt werden können und müſſen. Im Intereſſe der Be⸗ amten bitte er um Annahme der Vorlage. Sty. Brümmer(USp.) wundert ſich darüber, daß das hohe Haus die Diktatur des Reiches ſtillſchweigend erträgt, während man ſich gegen die Diktatur des Proletariats auflehnt.(Bewegung und Heiterkeit.) Die akademiſch Gebildeten hätten keinen Anſpruch auf Sonderbehandlung. Die ſozialdemokratiſche Partei habe an der Reichsbeſoldungsordnung mitgewirkt, ſei alſo mit dafür verant⸗ wortlich, wenn die finanziellen Mittel zur Deckung der Vorlage nicht ausreichten.(Stürmiſche Zuſtimmung auf der Galerie. Der Oberbürgermeiſter erſucht die Galeriebeſucher wiederholt um Ruhe.) Man könne die Mittel mit Leichtigkeit aus der Kohlen⸗ und chemi⸗ ſchen Induſtrie herausholen. Redner ſpricht ſeine Verwunderung darüber aus, daß in der Frage der Teuerungszulage der Arbeiter⸗ vertreter Strobel nicht von den Gefühlen des Jentd eühres⸗ Dr. Moekel beſeelt ſei. Wenn man Sozialiſt ſei, habe man die Pflicht, das ſozialiſtiſche Programm zu verwirklichen. Was habe denn die ſozialiſtiſche Mehrheit für einen Wert, wenn dieſe Grundſätze in dieſem Hauſe nicht verwirklicht würden? Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer wendet ſich gegen den Aus⸗ druck Steuerbetrug, den der Vorredner gebraucht. Es handle ſich bei der Reichseinkommenſteuer und beim Reichsnotopfer doch nur um eine Verſchiebung in der Bezahlung der Steuer. Stv. Bender(.⸗Natl.) bedauert, daß Stv. Moekel die An⸗ träge der Deutſch⸗Nationalen in den Bereich ſeines Witzes zieht.(Er hatte die Deutſch⸗Nationalen eine Dreimännerfraktion genannt.) Stv. Dreifuß fragt, warum hätten die Unabhängigen bei ihrer 80 Mann ſtarken Fraktion in der Nationalverſammlung noch nicht mehr herausgebracht? Er hält die Rede des Stp. Brũmmer für weiter nichts als eine Agitationsrede. Str. Strobel(Soz.) hielt die Aeußerung des Stv. Brümmer über das, was er(Redner) bezüglich des Exiſtenzminimums geſagt, für eine Verdrehung niedrigſter Art.(Der Vorſitzende erteilt einen Ordnungsruf.) Wir können eben nicht mehr leiſten, als das, was wir in der Vorlage geben. Die Politik der Unabhän igen, die uns in den Abgrund ſtürzt, machen wir nicht mit, wir wollen einen Auf⸗ bau mit Gehältern, die wir verantworten können.(Bravo.) Stv. Brümmer nimmt nochmals das Wort zur Erwiderung auf die Ausführungen des Str. Strobel. Stv. Trumpfheller(Soz.) beſchäftigt ſich ausſchließlich mit dem Stv. Brümmer und den Unabhängigen, die der reinen Agitation halber ſtets Forderungen ſtellten, von denen ſie überzeugt ſeien, daß ſie nicht durchführbar ſeien. Es ſei doch völlig zwecklos, von Ver⸗ dienſten der Unternehmer zu reden; wir hätten hier mit den Mitteln der Stadt zu rechnen. Stv. Schramm(3tr.) beantragt Schluß der allgemeinen Er⸗ örterung. Der Antrag wird angenommen. Oberbürgermeiſter Kutzer macht darauf aufmerkſam, ein Nachtrag kommen werde daß noch für das Theaterperſonal. Einzelne Stellen der Beſoldungsordnung ſeien ſo hoch gehoben worden, daß man ſich fragen müſſe, ob die einzelnen Inhaber darin bleiben kön⸗ nen. Durch dieſe Frage werde eine Verzögerung in der Auszahlung der Teuerungszulage eintreten. Man werde aber den betreffenden Beamten Abſchlags zahlung geben. Die Zentrumsfraktion ſtellt den Antrag, den Verheirateten ohne Kinder anſtelle der 6000% Teuerungszulage ein Exiſtenzminimum von 15 000„ zuzugeſtehen. Der Antrag der Unabhängigen, die Vorlage an den Stadtrat zurückzuverweiſen, wird mit allen gegen die Stimmen der Antragſteller abgelehnt. Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer ſpricht ſich gegen einen weiteren Antrag der Unabhängigen aus, es dem Stadtrak in Verbindung mit dem Dienſtſtellenausſchuß zu überlaſſen, beſtimmte Stellen höher zu bewerten, als es durch die Vorlage vorgeſehen iſt. Nach kurzer Begründung durch Stv. Eberhard(U. S..) wird der Antrag der Unabhängigen mit allen gegen die Stimmen der Unabhängigen abgelehnt. Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer meint, es wäre bezügl. des An⸗ trages I der deutſchnationalen Fraktion beſſer, wenn der Stadtrat in der Lage wäre, in jedem Falle nach ſeinem Ermeſſen zu entſcheiden. Antrag Il ſei auch nicht zur Annahme zu empfehlen. Stv. Bender(Deutſchnatl.) iſt damit einverſtanden, daß das Wort„muß“ in„ſoll“ angewandt wird. In der darauf folgenden Abſtimmung werden die beiden An⸗ 16* allen gegen die Stimmen der Deutſchnationalen abge⸗ ehnt. Stv. Perrey(Deutſchnatl.) empfiehlt nochmals die Annahme des Antrages 3. Die Wünſche der Militäranwärker gingen noch wei⸗ ter. Man ſollte wenigſtens eine Herabſetzung bis zu drei Jahren be⸗ willigen. Auch Antrag 5 befürwortet er nochmals. ie beiden Anträge werden ebenfalls gegen die Stimmen der Deutſchnationalennabgelehnt. Der Antrag der deutſchdemokratt⸗ ſchen Fraktion, die die Kinderzuſchläge bis zu 21 Jahren bewilligen will, wird mit 39 gegen 31 Stimmen(Deutſchnatl. und Unabhängige geſchloſſen) abgelehnt. Der Antrag der deutſchnatl. Fraktion wird mit 44 gegen 35 Stimmen angenommen. Ein Teil der Mehrheitsſozialiſten und die Unabhängigen ſtimmen dagegen. Da kein Ende der Verhandlungen abzuſehen war, ſtellten die Vertreter der Preſſe um.15 Uhr ihre Tätigkeit ein. Wir können deshalb nur noch folgendes ſummariſch mitteilen: Der Antrag der USpP., allen Beamten gleichmäßig eine Teuerungszu⸗ lage von 10 000 zu gewähren, wurde gegen die Stimmen der Unabhängigen ab elehnt, dagegen der Antrag der Sozialdemokraten, die Kind erzuſchläge bei dem Teuerungszuſchlag von 6000 1 nicht anzurechnen, einſtimmig angenommen. Der Antrag des Zen⸗ trums, den verheirateten Beamten ohne Kinder ein Exiſtenzmini⸗ mum von 15 000„ zu gewähren, fand mit 58 Stimmen eine große Mehrheit. Die Satzung wurde hierauf einſtimmig geneh⸗ migt, Antrag 5 der Deutſchnationalen dagegen gegen die Stimmen der Antragſteller und der Deutſchliberalen abgelehnt. Der An⸗ trag der ſozialdemokratiſchen Fraktion, die Volksſchullehrer in An⸗ gleichung an die Gehaltsklaſſen C und D in die Fruppen 8 und 9 einzureihen, fand dafür wieder eine Mehrheit. Damit wurde der demokratiſche Antrag erledigt, die Volksſchullehrer, ſolange die Per⸗ ſonallaſten von der Stadt getragen werden, ihren bisherigen Be⸗ zügen entſprechend zu bezahlen, erledigt. Die Beſ oldungsord⸗ nung wurde hierauf einſtimmig angenommen. Die Neuregelung des Lohnabkommens mit den ſtädt. Arbeitern wurde nach kurzen Bemerkungen zweier Redner einſtimmig Jenehmigt. Harngch tritt, wie wir rekapitulieren möchten, die Stadt Mannheim der zwiſchen dem Badiſchen Städteverband und dem Verbande der mittleren Städte Badens einerſeits und den Vertretern des Gemeinde- und Staatsarbeiterverbandes und de⸗ Zentralverbandes der Gemeindearbeiter und Stra nhahner Deutſchlands andererſeits in Karlsruhe abgeſchloſſenen Vereinba⸗ rung, wonach vom 1. Juli 1920 ab a) die bisher 2577 aus Grund⸗ lohn und Ortszuſchlag betragende Teuerungszulage für die verheirateten männlichen Arbeiter auf 355, für die ledigen männ⸗ lichen Arbeiter auf 305 erhöht wird, die Teuerungszulage der Frauen dagegen unverändert bleibt, 1 die bisherige Kinder⸗ zulage ber ſämtlichen Arbeiter einheitlich auf 50 1 Kind unmd Monat lelgeſalt wird, bei. Die durch Schiedsſpruch des gemeind⸗ M für verheiratete unliche Arbeiter und von 2 auf 3 für ledige, über 24 Jahre alte männliche Arbeiter feſtgeſetzte Mannheimer Sonder⸗ zulage wird neben der unter 1 bewilligten Lohnerhöhung weiter gewährt. J eeeen eeee —— 4 Seite. Nr. 408. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Miitag ⸗Ausgabe.) Samstag, den 11. September 1024 Die Neuregelung der Bezüge der Juruhegeſetzlen und Hinker⸗ bliebenen wurde dem ſtadträtlichen Antrag entſprechend debattelos einſtim⸗ mig genehmigt. Darnach wird den bereits zuruhegeſetzten oder künftig in den Ruheſtand tretenden Lehrkräften der Volksſchule und in gleicher Weiſe den Lehrerhinterbliebenen ohne Einräumung eines Rechtsanſpruchs der Geſamtbezug gewährleiſtet, der zuruhe⸗ geſetzten Beamten gleichen Gehalts und Dienſtalters bzw. den Hin⸗ terbliebenen ſolcher Beamten zuſteht. Dies gilt, ſolange die im Dienſt ſtehenden Lehrkräfte ihren Gehalt aus der Stadtkaſſe be⸗ ziehen. Der Penſionsanſtalt und den Stiftungen des Nationalthea⸗ ters werden die Mittel zur Gewährung der in der anliegenden Satzung vorgeſehenen Zulage an die ehemaligen Mitglieder und Hinterbliebenen ſolcher zur Verfügung geſtellt. Aufnahme von Anlehen. Auch dieſe Vorlage fand ohne Debatte einſtimmige An⸗ nahme. Nach dem ſtadträtlichen Antrag ſind zur Deckung der von den ſtädtiſchen Kollegien bereits bewilligten oder im Einzelfall noch zu bewilligenden Kredite für Wohnungs⸗ u. a. Bauten, Grund⸗ ſtückserwerbungen, Erweiterungen und Erneuerungen der ſtädt. Betriebe und Anſtalten, ſowie anderer außerordentlicher Bedürf⸗ niſſe Anleihen im Betrage bis zu 60 000 000, verzinslich bis zu 57 aufzunehmen. Die Tilgung ſoll ſofort oder bis zu 5 Jahren nach der Kapitalaufnahme beginnen und mindeſtens 1% der Schuld⸗ ſumme zuzüglich der durch die fortſchreitende Tilgung erſparten Hinſen betragen. Schluß der Sitzung.20 Uhr. Betrachlungen über die geſtrige Bürgerausſchußſitzung. Das große und ſchwierige Werk der ſtädtiſchen Beſoldungs⸗ reform iſt beendigt. Der Bürgerausſchuß hat geſtern der Neu⸗ regelung der Bezüge der ſtädtiſchen Beamten, Angeſtellten und Ar⸗ beiter ſowie der Zuruhegeſetzten und Hinterhliebenen einmütia zu⸗ geſtimmt. Allerdings erſt nach mehrſtündigen Auseinander⸗ ſetzungen, die zumteil einen ſehr erregten Charakter trugen. Die Galerie, die zu Beginn der Sitzung ſchon ſtark beſetzt, ſchließlich aber von den Intereſſenten geradezu überfüllt war, nahm an den Debatten einen dermaßen aktiven Anteil, gab ihrem Beifall oder Mißfallen ſo laut und kräftig Ausdruck, daß der Oberbürgermeiſter wiederholt verwarnen und ſchließlich mit der Schließung der Sitzung drohen mußte. Aus den Ausführungen der einzelnen Redner klang deutlich heraus, daß man mit dem nach langwierigen Vorberei⸗ tungen geſchaffenen Werk, deſſen Bearbeitung und Geſtaltung an die beteiligten Beamten und an die zur Beratung und Begutachtung zugezogenen führenden Perſönlichkeiten der Beamten⸗ und Arbeiterverbände die höchſten Anforderungen ſtellte. nicht recht zufrieden iſt. Man hätte gern noch mehr gegeben, wäre namentlich den unteren Beamtenkategorien noch mehr entgegengekommen. Aber da ſich die Stadtbeſoldungsſatzung an die Reichsbeſoldungs⸗ ſatzung anlehnen mußte, durfte der Abſtand zwiſchen den Vezügen der Reichsbeamten und der Mannheimer ſtädtiſchen Beamten und Angeſtellten nicht allzu groß ſein. Der Oberbürgermeiſter hat den Eindruck, daß man ſchon etwas zu weit gegangen iſt, daß man in Berlin der Meinung ſein könnte, die Mannheimer Beſoldungs⸗ reform habe eine Faſſung erhalten, die ſich mit den Finanzen der Stadt ſchlecht in Einklang⸗bringen laſſe. Es war deshalb die Pflicht des Oberbürgermeiſters, ſeine warnende Stimme zu erheben, als die zahlreichen Anträge behandelt wurden, die von den einzelnen Frak⸗ tionen zur weiteren Verbeſſerung des Beſoldungsreformwerkes ein⸗ gebracht worden waren. Das Stadtoberhaupt hat ſich damit gegen die Vorwürfe gedeckt, die ſpäter vielleicht erhoben werden, wenn einmal Fene wieviel die Stadtverwaltung aus der Reichsein⸗ kommenſteuer zugewieſen bekommt. „Die Stadtverordneten teilten die Bedenken des Oberbürger⸗ meiſters nicht, ließen ſich vielmehr in ihren Beratungen und Be⸗ ſchlußfaſſungen von dem grundlegenden Geſichtspunkt leiten, daß dem ſtädtiſchen Perſonal ein einigermaßen auskömmliches Exiſtenz⸗ minimum geſichert werden muß. Es muß endlich einmal Stetig⸗ keit und Ruhe in den komplizierten ſtädtiſchen Apparat kommen. Man wird, wenn man dieſen Geſichtspunkt vertritt, begreifen, daß ſich eine erhebliche Mehrheit für den Zentrumsantrag fand, das Exiſtenzminimum durch Erhöhung der Teuerungszulagen au! 15 000 M. feſtzuſetzen. Am bewilligungsfreudigſten geberdeten ſich ſelbſtredend wieder die Unabhängigen. Die Taktik, den die Links⸗ radikalen ſtets einſchlagen, iſt zu durchſichtig, als daß ſie auf einſichts⸗ volle Leute noch Eindruck machen könnte. Man wollte auch in dieſem Falle weiter nichts als blenden, wollte zeigen, wie beſorgt man um das Wohl und Wehe der unteren Beamten⸗ und Ange⸗ ſtelltenkategorien iſt, in der leiſen Hoffnung, für dieſes große Ent⸗ gegenkommen bei Wahlen und ſonſtigen Gelegenheiten entſprechend belohnt zu werden. Wenn die Unabhängigen die Mehrheit im Stadtrat und im Stadtverordnetenkollegium hätten, dann würde die Melodie ganz anders klingen, denn dann hätten die Herren die Ver⸗ antwortung zu tragen. Vor allem für die finanzielle Tragweite ihrer Anträge und Beſchlüſſe. Es iſt den Unabhängigen in der Debatte von den Mehrheitsſozialiſten mit Recht vorgehalten worden, daß überall da, wo die U. S. P. im Stadtparlament die Mehrheit beſitzt, auch nur„mit Waſſer gekocht“ wird, eine ganz natürliche Er⸗ ſcheinung, die ſich immer bei wirklich praktiſcher Mitarbeit einſtellt. Porläufig ſind die im Mannheimer Stadtparlament ſitzenden Unab⸗ hängigen davon noch weit entfernt. Bei mehr Einſicht und Rück⸗ ſichtnahme auf die tatſächlichen Verhältniſſe hätten ſie auch nicht den Antrag eingebracht, die ganze Vorlage an den Stadtrat zurück⸗ zuverweiſen und nur vier Gehaltsſtufen zu ſchaffen. Die einzig mögliche Folge wäre eine weitere Verzögerung des ganzen Beſol⸗ dungsreformwerkes geweſen. Den ſtädtiſchen Beamten und Ange⸗ ſtellten aber hätte man auf dieſe Weiſe den denkbar ſchlechteſten Dienſt erwieſen. Es iſt klar, daß die Unabhängigen mit dieſem Antrag allein blieben, ebenſo mit dem zu weitgehenden Antrag, die Teuerungszulage auf 10 000 Mark feſtzuſezen. Im Bewilligen von Mitteln ſind die Unabhängigen, wie geſagt, groß. Und wenn man ihnen entgegenhält, daß doch auch die entſprechende Deckung vor⸗ handen ſein müſſe, dann wird, wie auch geſtern wieder, vorge⸗ ſchlagen, die„jetzige verruchte und verrottete Geſellſchaftsordnung“ abzuſchaffen, die allein an den vielen Uebeln ſchuld iſt, die uns gegenwärtig plagen. Man führe die Geſellſchaftsordnung der U. S. P. ein— das Himmelreich iſt dann nahe. Die Unabhängigen trugen auch ſchuld an dem erregten Ton, in dem geſtern die Debatten geführt wurden. Stv. Brümmer war der Stimmführer. Man konnte glauben, in einer Volksverſammlung zu ſein, nicht in einem Stadtparlament, bei deſſen Verhandlungen parteipolitiſche Geſichtspunkte auszuſchalten ſind. In der Haupt⸗ ſache wurde das Rededuell zwiſchen den„feindlichen Brüdern“ aus⸗ gefochten. Stadtrat Strobel ſagte dem Exminiſter und ſeinen Anhängern am eindrucksvollſten die Wahrheit. Er hat vor allem das Organ dazu und konnte deshalb gegen den ſtimmgewaltigen Stv. Brümmer am beſten aufkommen, der dieſe gefährliche Gegner⸗ ſchaft offen zugab und dabei auch wiederholt zu erkennen gab, daß er mit Herrn Strobel auf dem Duzfuße ſteht, offenbar von den Zeiten her, in denen man nur eine ſozialdemokratiſche Partei kannte. So wurde auch für Heiterkeit in den an ſich wieder recht unerfreulichen Auseinanderſetzungen geſorgt. Die deutſchnationale Fraktion hatte zur weiteren Verbeſſerung des Reformwerkes ſechs recht beachtenswerte Anträge geſtellt, die aber nahezu ſämtlich unter den Tiſch fielen. Dagegen wurde der ſozialdemokratiſche Antrag auf Beſſerſtellung der Volksſchullehrer durch Einreihung in die Gruppen 8 und 9 mit Mehrheit ange⸗ nommen. Als die Preſſevertreter kurz nach 7 Uhr ihre Tätigkeit einſtellten, war die Ausſprache und Abſtimmung über die Anträge noch nicht beendigt. Es ging aber dann umſo ſchneller. Satzung und Beſoldungsordnung wurden einſtimmig genehmigt. Auch die Unabhängigen ſtimmten dafür oder, beſſer geſagt, nicht dagegen, denn ſie erhoben ſich nicht, als die Gegner zum Aufſtehen aufge⸗ fordert wurden. Der Zweck der Uebung war erreicht: man hatte vor dem Forum der Oeffentlichkeit wieder einmal gezeigt, wie man zu reden verſteht. Taten ſind Nebenſache. Mit Schnellzugs⸗ geſchwindigkeit wurden dann die anderen drei Vorlagen: Neurege⸗ kung des Lohnabkommens mit den ſtädtiſchen Arbeitern und der Zuruhegeſetzten und Hinterbliebenen und Aufnahme des 60 Mil⸗ lionen⸗Anlehens exledigt. Einſtimmig und ohne Debatte. Und ſo konnte noch vor halb 9 Uhr die ereignisreiche Sitzung geſchloſſen werden. Sch. Aus Stadt und Land. Aus der Skadtratsſitzung vom 9. Sepf. 1920. Nachſtehende Bürgerausſchußvorlagen werden geneh⸗ migt: Vorarbeiten zu baulichen Unternehmungen. Gewährung von Beihilfen zu Umzugskoſten. Liegenſchaftserwerbungen im Sperr⸗ geſetzverfahren und Grundſtücksverpachtung. Erwerbung des Neu⸗ baues Brahmsſtraße 5. Der Beſitzer des Zirkus Blumenfeld überſandte zum Beſten hieſiger Armen einen Betrag von 500 Mk., wofür dem Spender der Dank ausgeſprochen wurde. Die auf Martini 1920 pachtfrei werdenden Grundſtücke ſollen, ſoweit ſie dazu geeignet ſind, für Kleingärten aus⸗ geſchieden und vergeben werden. Die übrigen Grundſtücke ſollen zur öffentlichen Verſteigerung an Landwirte gelangen. Anmeldungen für ein Kleingartenſtück nimmt nach beſonderer Bekanntmachung die Stadtgärtnerei entgegen. Für 36 freihändige Verkäufe und ein zu Zwangs⸗ verſteigerung gelangendes Grundſtück der Gemarkung Mannheim wurde die Prüfung im Sinne des Sperrgeſetzes vom 15. April 1919 vorgenommen. In keinem dieſer Fälle wird ein Anſpruch auf Uebertragüng des Vorkaufsrecht erhoben. Erinnerungen eines Mannheimer Bürgermeiſters. XII. Die Oberbürgermeiſterkonferenzen. (Schluß.) Gerade den Vertretern Mannheim's wurde in den Konferenzen immer wieder der Vorwurf gemacht, daß ſie den Beſchlüſſen der Konferenz nicht genügend Geltung zu verſchaffen wußten und daß Mannheim ſeine eigenen Wege zu gehen liebe, ein Vorwurf, der in der Regel in den beſonderen Verhältniſſen der Stadt Mannheim ſeine Rechtfertigung fand. Es war in der Tat in ſehr vielen Fällen nicht möglich, den Standpunkt Mannheim's mit dem der kleineren Städte Offenburg, Lahr und Bruchſal, der Univerſitäts⸗ und Fremdenſtädte Freiburg und Heidelberg, der Fremdenſtädte Baden⸗ Baden und Konſtanz und ſelbſt mit dem der ganz anders gearteten Reſidenzſtadt Karlsruhe in Einklang zu bringen. Am meiſten harmonierten die Intereſſen Mannheims noch mit denen der In⸗ duſtrieſtadt Pforzheim, wenngleich die Eigenartigkeit und Einſeitig⸗ keit der Pforzheimer Induſtrie auch für dieſe Stadt beſondere Be⸗ dingungen ſchuf. Uebrigens war dieſer Vorwurf als Vorwurf meiſt auch nur ſcherzhaft gemeink, und man erkannte die beſonderen Be⸗ dingungen, unter denen die Mannheimer Stadtverwaltung ihren Aufgaben nachzukommen hatte, bereitwilligſt an. Daß die Bera⸗ tungen der Oberbürgermeiſter fruchtbringende Arbeit für die badiſchen Städte geleiſtet haben, wird ernſtlich nicht beſtritten werden. Zahl⸗ reiche Gutachten, die maßgebenden Einfluß auf die Geſetzgebung und die Verwaltung gehabt haben, ſind aus ihnen hervorgegangen, nachdem ſie nicht ſelten in kleineren, zu dieſem Zweck ein n Sonderkommiſſionen gründlich durchberaten waren: vielfache Am. regungen, die auf den Erfahrungen einer Stadt beruhten. ſind 100 anderen Städten zugute gekommen, mancher unnötige erſ konnke vermieden werden, nachdem ſich in der Schweſ zeigt hatte, daß die mit ihm gemachten Erfahrungen nicht aünſtig waren. Aber auch der regelmäßige Verkehr der Stadtoberbäupter in ungezwungenen kleinen Kreiſe, die freundſchaftlichen Beziehungen, die ſich dadurch zwiſchen ihnen anknüpften, die Ausſpannung und Erholung, die gerade dieſer Verkehr mit ſich brachte, ſind nicht nim den Beteiligken, ſondern auch den von ihnen vertretenen Gemei in reichem Maße zugute gekommen. Meiſt verſammelten ſich die Beteiligten, ſoweit ſie nicht in der näheren Umgebung der 5 lerenzſtadt wohnten, ſchon am Vorabend der Tagung au eiſg Theatervorſtellung und zum gemeinſamen Nachteſſen, wobei 0 ſchon Gelegenheit zu lebhaftem Gedankenaustauſch bot. Nach de Sitzung am anderen Tage aber begaben ſich alle Teilnehmer einem gemeinſchaftlichen Mittageſſen, nach dem man bei eine Glaſe Wein oder einer Taſſe Kaffee in angeregteſter Unterhallun oft mehrere Stunden zuſammenblieb. Der verſtorbene Oberbürgg meiſter Dr. Gönner aus Baden⸗Baden, der mit rubiger Win den Sitzungen der Konferenz wie den Tagungen der 2. Kamme des Landtages zu präſidteren wußte, der geniale Oberbürgermeiſte Dr. Winkerer⸗Freiburg, der— ſonſt immer in Arbeit vern graben— in dieſem Kreiſe ſeine ganze bezaubernde Liebenswürdi⸗ keit zu entfalten wußte, der grundgeſcheite Oberbürgermelſte Schnetzler⸗Karlsruhe, der durch ſeinen farkaſtiſchen Wiß er, freute und erheiterte, der liebenswürdige und kluge Oberbürgel, meiſter Dr. Weber⸗Konſtanz, der diplomatiſch⸗gewandte, au, gleichende und verſöhnende Oberbürgermeiſter Dr. Wilcken⸗ Heidelberg, dazu unſer unvergeßlicher Oberbürgermeiſter Dr. Be ö der in dieſem Kreiſe ſeine körperlichen Leiden und Schmerzen 00 gaß und ſich ungebundener Fröhlichkeit hingab: das war ein Kreil von Männern, den man nicht vergaß, wenn man einmal in 11 verkehrt hatte, und mit dem einige Stunden zuſammen zu ſein mi 0 nur ehrenvoll, ſondern auch Gerinn war. Von den heute mon Lebenden will ich nur den auch aus dem Amte geſchiedenen Obel bürgermeiſter Habermehl⸗Pforzheim nennen, der noch zu älteren ſonſt ausgeſtorbenen Generation der erſten aus der Staan, verwaltung hervorgegangenen Berufs⸗Oberbürgermeiſter Bader. gehört und der nach den Herren Dr. Gönner und Dr. Wintere lange Zeit hindurch den Sitzungen mit glücklichem Humor und mi Geſchick präſidiert hakl. Oberbürgermeiſter Beck hat mir in Bezul auf ſeinen Geſundheitszuſtand bei Gelegenheit der Konferenzen Baden⸗Baden zweimal ſehr ernſte Sorgen gemacht: an einem Vor abend der Sitzung bekam er auf der Straße einen Anfall von Herr ſchwäche, der mich Schlimmes befürchten ließ und auch am nächſte Tage in der Sitzung noch bemerkbare Spuren hinterlaſſen datte Ich war deshalb erſtaunt und erfreut, daß er beim fröhlichen Mah alle Leiden und Schmerzen vergeſſen und ſich mit dem ihm zur fügung ſtehend bezwingenden Hunor dem geſelligen Verkehr hin geben konnte. Oberbürgermeiſter Winterer, der im allerhöchſten Maße unermüdlicher Arbeiker war und der ſich ſagar niemals eine Urlaub gönnte, verſicherte oft, daß dieſe Stunden im Kreiſe der Kollegen ſeine ſchönſte und einzige Erholung ſeien, die ihm immer wieder Kraft gäbe zur Ueberwindung aller Arbeit und Sorgen. Die Männer und die Zeiten ſind andere geworden. Der furche, bare Ernſt der Zeit drückt ſchwer auf uns alle, laſtet insbeſonden, auf den Häuptern unſerer Städte, die ſich der ungeheuren Veran wortung, die ſie zu tragen haben, bewußt ſind, und die oft keinen Auswceg wiſſen aus allen den Laſten und Sorgen, die auf ſie 45 ſtürmen. Das heitere La⸗hen, das ſich früher nach dem Ernſt 5 Verhandlungen geltend machen konnte, iſt ſetzt geſchwunden. De Weg zu einem weiteren Aufſtiea in der glänzenden Entwicketun die unſere badiſchen Städke vor dem Kriege genommen hatten. f. 1 heute durch Balken und Steine verſperrt, die ſich nicht wegräun laſſen, ſo ſehr man auch um ihre Wegſchaffung bemüht iſt. D hervorragenden Männer, die in dieſer Zeit an der Spitze unſt Städte ſtehen, haben eine Aufgabe zu löſen, die auch von größten und genialſten Begabung nicht gelöſt werden kann. ungezwungene Fröhlichkeit, die den früheren Tagungen neben geſchäftlichen Verhandlungen ihr Gepräge und ihren eigentüm Zauber gab, iſt beuke nicht am Platze Wir baben alle das Lacher verlernt. Der enge ungezwungene Verkehr der oberſten Vertrete unſerer Städte mit einander iſt heute aber deshalb nicht unnötig 1 worden; er iſt vielmehr mehr als je am Platze. Städtetage 77 Städtekonferenzen unter Beteiligung weiterer Kreiſe der ſtädtiſch Körperſchaften haben ſicher ihre Bedeutung und ſollten, ſowelt d Verhältniſſe es irgend geſtatten, gepflegt werden. Sie können aßg naturgemäß nur verhältnismäßia ſelten ſtattfinden und können engeres Verhältnis der an ihnen beteiligten Perſonen kaum herber führen. Die erſten Vertreter unſerer Städte aber ſollten auch 5 önlich einander nahetreten, ſollten ſich bemühen, die auf ihng laſtenden Sorgen gemeinſam zu tragen und gemeinſam auf Abbite zu fnnen und follken in ungezwungenem freundſchaftlichem Verkeh auch Erholung und Anregung zu weiterer Arbeit im Dienſte + Gemeinde finden. Ein geeignetes Mittel dazu ſind die regelmäßige Juſammenkünfte, mögen ſie nun Oberbürgermeiſterkonferenzen ode Vorſtandsſitzungen des Badiſchen Städtetages heißen, und ihre anſtaltung liegt daher nur im Intereſſe unſerer Städte. Dalwigksthal in Waldec, im Auguſt 1920. D. E. v. Hollander Die Vorprüfung der Forſtkandidaten beginnt am 18. Oktobe. Die Anmeldungen zu dieſer Prüfung ſind bis ſpäteſtens 10. Oktobe bei dem forſtlichen Inſtitut der Univerſität Freiburg einzureichen, Die den Die Gedenktafel. Von Karl Birner. Ein großer Krieg war zu Ende gekämpft und gewonnen. Am Eingang des Dorfes wurde eine mannesgroße Gedenktafel errichtet. Gerahmt in Granit und verbunden mit einem jahrtauſende überdauernden eratiſchen Block. Ein kleiner ſchattiger Hain erſtand ringsum. Links und rechts der Ehrentafel ein Raſenteppich mit Blumenbeeten, Lorbeer und immergrünen Bäumchen, endigend in einer Fliederhecke mit weißen und roten Blüten: die Freude, das Leben. Und hinter dem Namen⸗ denkmal eine Trauerweide, Rotbuchen, Birken, Tannen und Eichen: die Trauer, der Tod. Freude und Trauer, Leben und Tod, idylliſch vereinigt in leben⸗ dem Immergrün, aus dem heraus gemahnend und erinnernd die Namen der gefallenen Helden, umrahmt von ehrendem Lorbeer und ſieghafter Eiche, herausleuchteten. Die Menſchen einer dankbaren Zeit wußten den kleinen Hain würdig zu erhalten. Mit Ehrfurcht nahten ſie der Tafel. Manch kleines Gebet wurde geſprochen. Und wenn ein Trupp Soldaten vorbeikam, machten ſie Halt. Andachtvoll⸗ſtill gingen ſie durch die drei ſchmalen Wege. Nachdenklich verließen ſie den Gedächtnisplatz, zogen weiter und ſangen ein Liebes⸗ oder Abſchiedslied. In dem Hain flöteten Finken den Tag ein. Ammern und Meißen trillierten des Mittags. Amſeln ſangen in den Baumkronen ihren Abendſegen. Und Nachtigallen ſchluchzten zur Nachtzeit.—— Jahrzehnte ſpäter. Ein größerer Krieg war zu Ende gekämpft und verloren. Der vordem ſtill⸗heilige Hain lag wenig beachtet vor dem Dorfe am Straßenrand. Man nannte ihn nur noch Tafelbuſch. Die Blumenbeete waren verſchwunden. Der Raſenteppich lag ver⸗ wildert. Die Zierbäumchen waren harte Bäume geworden. Die Trauerweide, die Rotbuchen, Tannen, Birken und Eichen bildeten ein Dickicht. Und das zarte Fliedergebüſch war'knorriges Geſtrüpp. Als im Frühling der Flieder ſich anſchickte Blüten hervorzu⸗ bringen, wurden ſchon die Knoſpen weggeriſſen. Und auf dem Raſenteppich balgten die Kinder. Während des Sommers war der Tafelbuſch das Stelldichein verliebten Dorfgeſindes. Er war der Treffpunkt der Wanderpögel und die Ratsſtelle der Straßenarbeiter, Im„als Scherenſchleifer, Keſſelflicker und Lumpenſamm⸗ en das Horf berührten, lagerten ſie beim ler auf ihren Wanderfahrt Tafelbuſch. Und wandernde Geſellen zählten neben der Gedenktafel der Streiter und Fechter den Betrag, den ſie im Dorf zuſammenge⸗ fochten hatten. 2 Im Verlaufe des Winters bildete ſich hinter der großen Baum⸗ reihe ein Ablegeplatz für Schutt und Scherben. Und das ganze Jahr hindurch, täglich früh und ſpät, ſpektakelte in den Bäumen das Spatzenvolk. Von der Gedenktafel hat die Zeit das Gold längſt weggewaſchen. Niemand kam, es zu erneuern. Und rundum wachſen Brenneſſeln und Diſteln. * Wo die Gedenktafel ſteht? Ueberall in Deutſchland kann man ſie finden. Kleine Mitteilungen. Sammlung von Flurnamen. Ein für die Heimats⸗ und Volkskunde Unternehmen iſt dieſer Tage ins Leben getreten. Die alihergebrachten Namen unſerer heimiſchen Fluren drohen mit der Durchführung der allmählich aus⸗ zuſterben. Daher haben ſich die bayeriſchen Pereine für Heimat⸗ und Volkskunde entſchloſſen, auch in Bayern eine Aufnahme ſämt⸗ licher Flurnamen des Landes in Angriff zu nehmen. Zur Durch⸗ führung dieſer Aufgabe wurde am 1. September in München eine Arbeitsgemeinſchaft unter dem Namen„Verband für Flurnamen⸗ ſammlung in Bayern“ gegründet. In die Verbandsleitung wurde gewählt Profeſſor Dr. v. d. Leyen⸗München. „Vox medica“. Unter dieſem Titel gibt der Transatlantiſche Ver⸗ lag(Berlin) eine mediziniſch⸗pharmazeutiſche Zeitſchrift in ſpaniſcher Sprache heraus, die ein Bindeglied zwiſchen der deutſchen mediziniſchen Wiſſenſchaft und der Aerztewelt ſpaniſcher Zunge bilden will. Die vor⸗ liegenden Hefte zeigen in ihren ſorgſam ausgewählten Originalbeitrögen liebevolles Verſtändnis für die vielſeitigen Intereſſen und beſonderen Be⸗ dürfniſſe des in Lateinamerika wirkenden praktiſchen Arztes, der meiſt viel mehr(namentlich auch in der Pharmazie) auf ſich ſelbſt angewieſen iſt, als —9 europäiſcher Kollege. Die Liſte der ſtändigen Mftarbeiter vereinigt ie erſten Namen der deutſchen Aerztewelt. Die Schriftleitung liegt bei Dr. J. J. Stutzin(Berlin), der lange Jahre in Chile eine Hirurgiſche Klinik geleitet hat. Die breite und umfaſſende Anlage des Planes der Zeitſchrift läßt hoffen, daß ſie ihr Ziel erreicht, die hispano⸗amerikaniſche Aerztewelt mit den Fortſchritten und neueſten Erſcheinungen der dentſchen Wiſſenſchaft vertraut zu machen. vermiſchtes. % Der ſchlanke Fußknöchel. Die„ſchlanke Feſſel“, die beint Pferde als wichtiges Zeichen ſeiner edlen Abſtammung gilt, iſt auch für unſere Damenwelt bei den kurzen Röcken ein vielbeachtete Zierde geworden. Aber die Fran, die von der Natur mit dicken Fußknöcheln ausgeſtattet worden iſt, braucht deshalb nuch nicht zu verzweifeln, denn die Mode, bei der ja die Kunſt eine ſo. viel größere Rolle ſpielt, als die Natur, gibt ihr allerlei Mittel an die Hand, daß ſie trotzdem ihre Füße ſehen laſſen darf. allem wird eine ſolche Dame exzentriſche Schuhe und auffällig verzieng Strümpfe vermeiden um nicht den Blick unnötig auf ihre Kröcte zu ziehen. Dann aber ſoll ſie ihre Füße jeden Abend in heißem Waßſg baden, dem etwas Salz zugeſetzt iſt. Nach dem Baden maſſiert ſie dann ſi Knöchel und macht ſie dadurch ſchlanker. Die gleiche Wirkung kann 10 auch durch einige Beinübungen erzielen, indem ſie die Füße hebt der enkt und ſich im Gehen auf den Zehenſpitzen übt. Auch das Rollen n üße macht die Knöchel zierlicher und beweglicher. Man ſoll bei dieſeh Uebungen jede Ermüdung vermeiden und ſie anfänglich nicht zu lange aun führen. Man macht die Uebungen erſt nur fünfmal, dann zehnmal 5 ſpäter noch öfter. Auf dieſe Weiſe kann ſich auch eine von der Natur in 10 110 auf die Fußknöchel nicht bevorzugte Evatochter die vielgerühm „ſchlanke Feſſel“ verſchaffen. Kunſt und Wiſſen in Mannheim. 1 Thpeaternachricht. Das loziale Hrama„Bor Honngg aufgang“ von Gerhark Hauptmann, das am 20. Oktober ſſüb⸗ an der Berliner Freien Bühne ſeine auffehenerregende Urauf— rung hatte und dem„Naturalismus“ damit zum endgültige Bühnenſiege verhalf, wird unter Leitung von Heinz W. Voig für Ende nächſter Woche vorbereitet.— In der beutigeg Auf die rung von„Undine“ im Nationaltheater ſingt Elſe Flohr n0 Partie der„Undine“ zum erſten Male.— Die heutige Aufführiße⸗ von„Zwangseinquartierung“ im Neuen Theater 5 ginnt um 8 Ühr. Morgen wird„Willis Frau“ wiederhol 1 de Der Theater-Verein E. B. Mannheim eröffnet ſeine Sber⸗ zeit Sonntag. 19. September, mit dem Schwank Millionenfiehde von Gaus⸗Bachmann. Die Aufführung, unter Mitwirkung um Vereins⸗Orcheſters, findet im Kafmoſaale ſtatt und beginnt 7 Uhr. 6 Adolf Schmut. unſet einheimicher Pianiſt und Klapit, pädagoge, deſſen lebees Schilerkonzert einen ſtarken Erfola Aages beginnt mit ſeiner Klavierſchule Dienstag, 14. September. Nähere im Anzeigenteil. 15 0h. Aus ber Kunſthalle. Ant Sonntag, den 12. Septemder wirp in Ausſtellungsräumen im Anbau eine Sonderausſtellung von Gemälden Zeichnungen des Malers Carl Hofer eröffnet. Hoſer, der ja mit dret mälden aus der Vorkriegszeit in der Kunſthalle vertreten iſt, zeigt ſich nen dieſen Werken, die meiſt nach dem Kriege entſtanden ſind, don einer u· 4 Seite. Der ſchwingende Wohllaut der Jinie iſt einer berden Aubrkg⸗ weiſe gewichen. Die großen Kompoſitionen verraten ein Streben nach e⸗ munentarität, das gewiß den Fresken zugnute gekommen ſein wird, die Künſtler eben in dem Stettiner Muſcunt vollendet hat. in 18 hatte ſich nun neuerdings wegen Einbruchsdiebſtählen in Sickingen Samstag, den 11. September 1920. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 408. Friedrichspark. Wie aus dem Anzeigenteil zu erſehen iſt, werden morgen Sonntag nochmals zwei Konzerte ſtattfinden, das Nachmittag⸗Konzert um 3½ das Abendkonzert um 8 Uhr. Hiermit haben die dieſährigen Ahendkonzerte ihren Abſchluß ge⸗ funden. Es werden von nun abregelmäßig jeden Sonn⸗ tag Nachmittag⸗Konzerte gegeben werden und zwar, ſolange es die Witterung zuläßt, im Freien, andernfalls im Saale. 3 Dreifaches Jubiläum. Herr Friſeur Fr. Maldinger feiert heute mit ſeiner Ehefrau Linga geb. Blaut den 25. Jahrestag ſeiner Verheiratung, zugleich die 25. Wiederkehr des Tages des Einzuges in das Haus J 7, 7 und der Eröffnung des Friſeur⸗ geſchäftes. Pplizeibericht vom 11. September 1920. Mord und Selbſtmordverſuch. In vergangener Nacht ſtürzte ſich die 35 Jahre alte Ehefrau eines in der Neckar⸗ ſtadt wohnenden Arbeiterſekretärs mit ihrem 8 Jahre alten Sohn aus dem Fenſter ihrer im 4. Stock gelegenen Wohnung hinunter auf den Gehweg, wo beide ſchwer verletzt liegen blieben. Die Lebensmüde, welche ſeit längerer Zeit ſchon Spuren von Schwer⸗ mut zeigte und hochgradig nervös war, wurde mit ihrem Kinde mittelſt Sanitätswagens in das Allgem. Krankenhaus überführt, woſelbſt der Knabe heute früh 3 Uhr infolge ſeiner Verletzungen verſtorben iſt. vereinsnachrichten. * Der badiſche Konditorenverband hielt letzter Tage in Frei⸗ urg ſeinen 22. Verbandstag ab. Der erſte Vorſitzende, Konditor Oehler⸗Karlsruhe, konnte auf das Anwachſen des Verbandes in den letzten Jahren hinweiſen. Er wies ferner auf die durch die Zwangswirtſchaft das Konditorgewerbe einſchränken⸗ den Beſtimmungen hin, die eingehend beſprochen wurden. Hierbei wurde an die Regierung das Erſuchen um baldige Aufhebung der ſchwer ſchädigenden Beſtimmungen für das Kondikorengewerbe er⸗ ſucht. U. a. wurde auf den Weg der Selbſthilfe nach dem Muſter der Müller und Metzger verwieſen. Von anderer Seite wurde vor überſtürzten Forderungen nach Aufhebung der Zwangs⸗ wirtſchaft gewarnt. Allgemeine Zuſtimmung fand das Verlangen auf baldige Aufhebung der Kriegsgeſellſchaften. Die bisherigen Vorſtandsmitglieder wurden wieder⸗ und Konditor Freund⸗ Karlsruhe zum 2. Vorſitzenden neu gewählt. Der nächſte Verbands⸗ tag findet in Konſtanz ſtatt. Nus dem Lande. Adelsheim, 10. Sept. Ein freches Gaunerſtück leiſtete ſich der aus dem hieſigen Amtsgefängnis entlaſſene angebliche elſäſ⸗ iſche Flüchtling Hermann Bauer aus Könighofen. Er beſuchte die ngehörigen eines Unterſuchungsgefangenen und ſtellte ſich ihnen als Gefangenenwart Zimmer von Adelsheim vor. In dieſer Eigen⸗ ſchaft ließ er ſich Kleider und Geld im Wert von 1000 geben und verſchwand damit. ͤ fKiarlsruhe, 10. Sept. Die Zahl der Wohnungsſuchen⸗ den beträgt hier augenblicklich 5000. Darunter befinden ſich 370 g5 dringende Fälle und 1270, die als dringlich bezeichnet werden. n den letzten Monaten wurden, zwei Drittel aller verfügbaren Wohnungen hier widerrechtlich bezogen, ſodaß das Wohnungsamt ſcharfe Maßnähmen ergreifen mußte, um dieſem Treiben zu ſteuern. Nachdem die Ermächtigung zur zwangsweiſen A unberech⸗ tigt bezogener Wohnungen gegeben worden iſt, hat dieſes Treiben nachgelaſſen Um der Wohnungsnot weiterhin abzuhelfen, hat die Stadtverwaltung übrigens ein 180 Millionenprojekt ausgearbeitet. Die Frage der Beſchaffung der Mittel iſt allerdings noch nicht gelöſt. Appenweier(A. Offen urg), 9. Sept. Hauptlehrer Armbruſter von Baden⸗Baden, der hier ſeine Ferienzeit zubrachte, wurde von einem Inſekt geſtochen. Kurz darauf traten heftige Schmerzen auf; nach einigen Tagen ſtarb der erſt 32 Jahre alte Mann an Blut⸗ vergiftung. Offenburg, 8. Sept. Auf dem Rangierbahnhof wurde der ver⸗ heiratete Rangierer Vallender von Urloffen von einem Wagen erfaßt, überfahren und ſofort Waldshut, 10. Sept. Die ehemaligen deutſchen Wehr⸗ leute aus der Schweiz hielten eine Verſammlung ab, in welcher ſie gegen die in weiten Kreiſen der Bepölkerung verbrei⸗ teten und auch in Zeitungsartikeln wiedergegebenen Anſicht Ver⸗ wahrung einlegten, als ob ihre Lage recht roſig ſei. Sie erklären, daß es nicht ihre Schuld ſei, wenn ihnen die Einreiſe verweigert werde. Die wirtſchaftliche Notlage der Wehrmänner ſei vielmehr eine ſehr traurige. Die Familienunterſtützung reiche zum Lebens⸗ unterhalt nicht aus. Viele Familien hätten Teile ihres Hausrats verkaufen müſſen, um leben zu können. Leider ſei ſogar die Unter⸗ ſtützung für kinderreiche Familien entzogen worden. pfalz, Heſſen und Umgebung. Fp. Worms, 9. Sept. Eine amerikaniſche Liebes⸗ gabenſendung großen Stils hat das Kreisamt Worms zur Verteilung erhalten. Die Quäkergeſellſchaft ſandte 92 Kiſten kondenſierte Mich, eine unendlich wertvolle Gabe bei der zur Zeit herrſchenden ungeheuren Milchnot. Fp. Aus Skarkenburg, 9. Sept. Die Ruhrkrankheit tritt zur Zeit in der ganzen Provinz epidemiſch auf. Beſonders be⸗ troffen iſt die Bergſtraße. In Bensheim, Seeheim, Malch u. a. m. ſind zahlreiche Todesfälle zu verzeichnen. Gerichtszeitung. )(Lörrach, 8. Sept. Das Hauptſteueramt zu Lörrach und ſeine Beamten hahen Strafantrag gegen die Stuttgarter„Schwä⸗ biſche Tagwacht“ geſtellt, weil dieſes Hauptblatt der württembergiſchen ſozialdemokratiſchen Partei in einem Artikel folgende Ausführungen brachte:„In derartigen Fällen, wo alles mithilft, ſogar die Stadt⸗ verwaltung, iſt gar nicht anders zu helfen, als daß von auswärts eine wechſelnde, zuverſichtliche Reichswehrabteilung dieſes Loch beſetzt und daß Zollbeamte aus den Gegenden des Reichs, die gegebenen⸗ falls gewechſelt werden, einige Monate lang die Reviſion beſorgen.“ * Karlsruhe, 9. Sept. Ein gefährlicher Einbrecher iſt der Gärtner Friedrich Fröſſel aus Bühl. Erſt jüngſt war er wegen ſchwerer Diebſtähle zu einer hohen Strafe verurteilt worden und und Flehingen vor der Strafkammer zu verantworten, die ihn zu einer Geſamtſtrafe von 4 Jahren verurteilte. Der Schneider Friedrich Metzger aus Nürnberg, der die geſtohlenen Sachen ver⸗ kaufte, erhielt 3 Jahre 2 Monate Gefängnis. Sportliche Rundſchau. Staffellauf rund um Mannheim. 5 Bei dem Meldeſchluß zu der größten leichtathletiſchen Veranſtaltung dieſes Jahres meldeten faſt ſämtliche Mannheimer und Judwigshafener Turn⸗ und Sportpereine. Der Lauf, welcher in zwei Klaſſen ſtattfindet, erſtreckt ſich mit Start und Ziel auf dem Sportplatz der Mannheimer Turngeſellſchaft im Schloßgarten, über die Schloßgartenſtraße, Bahnhof, Kaiſerring, Waſſerturm, Friedrichsring, Lulſenring, Parkring, durch den Schloßgarten nach dem Sportplatz zuruck zum Ziel. Bei dem großen Inter⸗ eſſe, das die Veranſtaltung bei der Mannheimer Bevölkerung findet, wäre es wünſchenswert, wenn die bisher noch fernſtehenden kleinen Vereine ſich noch zahlreicher als bisher daran beteiligen würden. Die erſte Klaſſe lauft vunkt 11 Uhr, die zweite punkt 11/ Ühr.(Näheres durch Plakate und Anzeigen.) Pferdeſport. r. Im Hammonia-Preis, dem 100 000 Mark⸗Rennen am 19. Sept. zu Sbe e wurde für 28 Pferde der letzte Einſatz gezahlt. Unter den 12 Ausgeſchiedenen befinden ſich u. a. Alamund, Kö⸗ nigin der Nacht, Wackerbart, Trumpf. Im Stiftungspreis für Zweijährige blieben 20 Pferde ſtehen, nur 5 ſchieden aus. In den verſchiedenen Aus⸗ gleich⸗Rennen fielen die Gewichtsabnahmen befriedigend zus. sr. Im Preis des Winterfavoriten, der großen Kölner Zweijährigen⸗ Prüfung am 17. Oktober, wurden 44 Unterſchriſten abgegeben. Audern 5 Herbſt⸗Rudern. Wie bereits mitgeteilt, findet Sonntag, 12. September, auf dem unteren Neckar das diesjährige Herbſtrudern des Mannheimer Regatta⸗Vereins ſtatt Es kommen elf Rennen zum Austrag, darunter drei Achterrennen. Der Stact befindet ſich unterhalb der Holzſtraße, das Ziel unterhalb des Bootshauſes der wurde. Handel und Industrie. + Die Suspension der Ausfuhrabgaben. Von Dr. Otto Hugo, Mtgl. des Reichstags und des Reichswirtschaftsrats. Der Volkswirtschaftsausschuß des Reichstags hat in seiner Sitzung vom 8. September zu der Frage der Kusfuhrabgaben dahin Stellung genommen, dah mit Rücksicht auf die gegen⸗ Wärtigen in dem gestiegenen Kurse und ger Weltmarktlage begründeten Ausfuhrschwierigkeiten eine Ausfuhr- abgahe für sclche Waren, deren Absatz nach dem Auslande Stockt, nicht weiter veranlagt werden soll. Gleichzeitig ist der RNegierung die Ermächtigung gegeben, für solche Waren, bei denen die Inlands- u. Auslandsmarktverhältnisse die Erhebung von Ausfuhrabgaben hoch rechtfertigen, eine solche beizube- halten. Es ist damit ein Kompromiß zustande gekommen, dem samtliche Parteien zugestimmt haben. Es ist vielleicht eine kaum zu vermeidende Folge der wirt⸗ schaftlichen Kontrolle, daß sic mit ihren Maßnahmen stets hinter den Ereignissen herhinkt. Der Gedanke der Ausfuhr- abguben war geboren aus der erheblichen Spanne zwischen inlands- und Auslandspreisen, wie sie in den letzten Monaten des verflossenen Jahres in die Erscheinung traten. Sie war keineswegs mehr am Platze, als sie am 10. Mai von der Regie- rung in Kraft gesetzt wurde. Die Spannung zwischen Iulands- und Auslandspreisen war dahin, der Ausgleich mehr oder we⸗ niger erfolgt, zum Teil der Inlandspreis über den preis hinweggeschritten. Dicse, Unstimmigkeit zwischen Wirk lichkeit und gesetzlicher Maßnahme wuchs sick von Tag zu Tag mehr zu einer wirtschaftlichen Gefahr gus. Unsere ge. samte Wirtschaft war in den Zustaud der Stoekung ge— treten, Arbeitslosigkeit an allen Ecken und Euden, Absatz stockung nach dem Ausland und in Inland. Wir Waren heraus- gefallen aus dem Hinumel einer wohl Kaum je dageweschen Hochkonjunktur, die nur durch den Kohlenmengel beschränkt Sie war eben ungesund. Mit dem Rückschlag der Kursbesserung der Mark war die Konkurrenzfähigkeit auf dem Wieltmarkt erschüttert. Die Industrie hatte sich entwöhnt, mit den alten Mitteln hervorragendster Qualitätsarbeit und größter Solidität den Konkurrenzkampf auf dem Weltmarkt 26 führen. Gewaltige Verluste brachte allen Produktionsbetrieben der steigende Markkurs und es ergab sich nunmehr der Zwang, den Wirtschaftlichen Konkurrenzkampf mit dem KAuslande unter härteren Bedingungen aufzunehmen. In einem solchen Städium muß es die Aufgabe des Wirtschaftspolitikers und det Gesetz- gebung sein, alle Flindernisse aus dem Wege zu räàumen, die die Konkurfenzfähigkeit beschränken und es der Industrie er- schweren, sich auf Konkurrenzpreise einzukalkulieren. Die Auskfuhrabgabe, die 1— 10%, je nach der Warensattung betrug. war auell in den niederen Sätzen ein Hemmnis für die neue Kalkulation, weil sie vielfach ohne Verdicnst, za unter Selbst-⸗ kosten arbeiten mußhte. Deshalb mußte die Ausfuhrahgabe Wirtschaftsstörend und durch dieVermehrung der Arbeitslosig- keit unsozial wirken. Daran ändert auch der soziale Zweck ger Abgabe nichts. 5 Von diesen Voraussetzungen ausgehend, war die hürger⸗ liche Mehrheit des Volkswirtschaftsausschusses bereit, die gange Ausfuhrabgabe vorlävfig zu suspendieren. Das bisherige Verfahren, auf Grund von eingereichten Kalku- lationen den festgestellten Tarif abzuändern, war üheraus um⸗ ständlich und brachte Härten und Ungerechtigkeiten, vor allen Dipgen für diejenigen Iudustfien, die es nicht verstanden, sich um die MHerabsetzung der Tarife erfolgreich zu bemühen. Seit drei Monaten tagte ein Ausschuß, der die Tarifsätze herab- setzen soll: weitere—s5 Monate wären erforderlich gewesen,. um bei diesem Tempo denParif auch nur einmal durchzuprüken. Dabei verändert sich die wirtschaftliche Sitvation von Tag zu Tag, sodaß die Feststellung von heute morgen oft kaum noch Selten kann. Auch diesem Zustande wollte die bürgerliche Mehrheit ein Ende bereiten. Andererseits lag den bürgerlichen Vertretern natürlich nicht daran, für disjenigen Waren und Warengattungen, die zweifellos eine hohe Exportabgabe noch tragen können. auf diese Ausfuhrabgabe zu verzichten. Zu diesen Waren- gattungen gehören wesentlich Rohstoffe und Halb- fabrikate unserer Industrie. Die Regierung legt Wert darauf, auch in Zukunft Baustoffe, Farben, pharmazeutische Produkte, Roheisen, Stahl- und Walzwerkserzeugnisse. Lebens- mittel, landwirtschaftliche Produkte, Kohle, Kali, Salz. Holz mit Ausfuhrabgaben zu belegen. In dem Maße, wie für diese Artikel Ausfuhrabgaben zu rechtfertigen sind, hat der Aus- schuß seine Zustimmung erteilt für die Aukrechterhaltung der Ausfuhrabgabe. Die sozialistischen Parteien des Ausschusses setz- ten ihren Widerstand gegen die Aullerkraftsetzung der Er- hebung der Ausfuhrabgaben ein und wollten nur erklären, daß einige Waren gegenwärtig freizugeben seien. Es erfolgte dann aber die Verständigung zwischen beiden Gruppen dahin, daß die Freigabe für alle diejenigen Ausfuhrwaren, deren Absatz nach dem Auslande hin stockt, eals berechtigt an- erkannt wird. Die Regierung wird zur Durchführung des Ausschußheschlusses ein Gremium von Vertretern des Reichstags und des Reichswirtschaftsrates zus ammen- berufon, um möglichst schnell klare Fntscheidung über die Auswirkung des Antrages in der Praxis der Ausfuhrkontrolle zu schaffen. Da sich selbstverständlich heute nicht übersehen 1öggt, ob nicht in der Zurinft infolge sinkender Markkurse eine roße Spanbung zwischen Inlaänds- und Auslands- bpreis eintreten kann, hat der Ausschufß gleichzeitig die Regie- rung ersucht, die nätigen Vorbereitungen für die Wieder- inkraftsctzung der Ausfuhrabgabe zu treffen. wobei es er⸗ wünscht wäre, daßb in Zukunft, wenn bedauerlicher Weise der Fall eintreten sollte, die Wiedereinführung der Ausfuhribgabe in großbzügigerer Form als bisher erfolgt. Die vom Ausschuß getroflene Entschcidung läht wesentlich die Fertigfabri⸗ kate als Endprodukte unserer Produktion von der Ausfuhr⸗ ahgabe frei, Während weiter belastet bleihen Rohstoffe und Halbfabrikate. Darin liegt einmal ein gewisser Schutz gegen die allzu flotte Ausfuhr von Robsteffen und Halbfabrikaten aus Deutschland im Iateresse der verbrauchenden Industrie und des Gewerbes. Andererseits wird nunmehr nicht wie bis- her die deutsche Lohnarbeit durch Ausfuhrabgaben besteuert. EKs waär unsinpig. dag z. B. für Eisen 3% und für Fertig- fabrikate der Kleineisenindustrie 8 und ꝛ0% erhoben wurden. Darin lag eine Bestauerung der deutschen Lohnarbeit, die völlig widersinnig vom volkswirtschaftlichen Standpunkt aus var. Auch diesem Zustand wird durch den Autrag ein Ende bereitet. Für die Wiedereinführung der Ausfuhrabgabe bleibt dieser Gesichtspunkt zu beachten. Das finanzielle Ergebnis der verbleibenden Aus- fkuhrabgaben heeinträchtigt selbstverständlich die Erreichung des sozialen eckes. Aber was hier für soziale Zwecke hätte gewonnen werden können. geht auf Rosten des Beschäftigungs- standes der deutschen Wirtschaft und hätte um ein Vielfaches mit Arbeitslosenunterstützung bezahlt werden müssen. Schlieg- lich bleibt die Frage eine wirtschaftliche und ist als solche zu entscheiden Industrie uad Exporthandel, vor allen Dingen auch die kleinen Industrien, werden den Beschluß des Volks- wirtschafts-Ausschusses ddes Reichstages herzlichst begrüßen gehen ist sieh auf die Konkurtenzverhältnisse des Weltmarktes besser einzustellen. Benz& Cie., Rheinische Automobil- und Motoren-Fabrik.-G. Nach dem vorliegenden Geschäktsbericht jür das Betriebs“ und kroh sein, daßh ihnen nunmehr eine weitere Möglichkeit ge- erhöhungen einen Grad erreicht, die keine weitere Belastungen mehr ertragen können, um nicht die Konkurrenzfähigkeit in Frage zu stellen. Nach 5 762 S4 1(3 969 50% 4) Abschrei- bungen wurden einschliehl. 2 000 O00(2 oοοοοτ ν Vortrag 3009 745 A(6 484%%„%) Reingewinn erzielt, Woraus 47 (8: 20 + 10%) Dividende auf 22 Mill. AK alte Aktien unc 11 Mill. K junge Aktien für 6 Monate verteilt und 500 000 zul neue Rechnung vorgetragen werden sollen. Auberdem soll eine Superdividende von 2% verteilt werden. Die Obligationen- schuld erscheint in der Bilanz mit 19 789 b0.(10 o0 oοο. die Kreditoren mit 56 817 536(37 252 24%), wogegen Debi- toren mit 28 905 711(38 573 767 0, Materiaf und Fabrikate haben sich mit 112 290 983(53 661 103) verdoppelt. Die Anspannung der eigenen blittel macht. wie schon bekannt, eine weitere Erhöhung des Aktienkapitals und die Aus- gabe von Obligationen erforderlich, die der am 11. Ok- tober stattfindenden Generalverseammlung zur Beschlußfassung vorgelegt werden soll. Es soll sicht um eine Kapitalsverdop- peluug, also eine Erhöhung von 33 Mill. ½ auf 66 NIill.. sowie un! Ausgabe einer größeren 8 Obligationenanleihe von etwa 23 Mill. handelv.— Die Gesellschaft, die wie sehr viele Motorengesellschaften unter der Wirtschaftskrise stark zu leiden hat, verteilte 1915/17 sowie 191%%8 noch 2095 Divi- tlencle und 10% Bonus: 1918/19 nur noch%, und kür das ahgelaufene Ceschäftsjahr kommen 6%(49 und 2% Saper- dividende) in Vorschlag. Börsenberichie. Frankfurter Abendbörse. Frankfurt. 10, Sept. An der Abendbörse trat für mexikanische Werte erneut, Interessc hervor, von denen be⸗ sonders Silbermexikaner in größeren Beträgen gehandelt wur⸗ den. 3% Goldmexikaner notierten 500, 5% Silbermexikaner 485, 3% Melikaner 246; ferner stellten sich 8% Tehuantepeg 375, 8% Tamaulipas 388 rationiert. Lebhaft waren ferner Montanaktien, wo starke Käufe in Bochumer vorgenom- men wurden. Der Kurs stellte sich auf 65s8 plus 33%, Rhein- stahl stiegen.e, auf 432, auch Harpener 89 höher, 370, Gel-⸗ senkirchen 333, Kali Westeregeln 808, Buderus schwächer, 437, Hamburg Paketfahrt 18872. Unter den Industrieaktien stiegen Metall Bingwerke 9½ auf 259½, Frankenthaler Schnellpresse mit 261 rationiert, plus%. Elektr. Schuckert 200, Metall⸗ Aetzwerke 1641. Zellstoff Aschaffenburg gewannen 6729. 40%. Chemische Werte lebhaft, Scheideanstalt zosen 8956 auf 658, Braubach 5% auf 220 an. Pinselfabrik Nürnberg gesuchter, 295. Akkumulatoren fanden zu erhöhtem Kurse Aufnahme, 349 plus 14% Das lebhafte Ceschäft in Mexikaner und Montan⸗ papicren hielt bei fester Tendenz bis Schluß an. 87% Reichs. anleihe 7056. Berliner Metallbörse vom 10. September. Preise für. 100 Kg. in Mark: 7. Seplember 10. September Elektrolytkupfer(wire bar)) 2138 2217 Raffinadekupfer(99—99,30%) 1500—1550 1625—1650 Originalhüttenweichbledln!»610—620 630—640 Hüttenrohzink(Synd.-Preis) 759 do.(ini freien Verltehr)) 75⁰0 740—780 Remalted Plattenzink 5 8 3520—530 540—550 Originalhüttenaluminjium(98—90% 2700—2800 2700—2800 do. in Walz- oder Drahtharren 2850—2950 2850—2950 Zinn, Bauca, Straits, Billiton 5000—5100 5200—525 Hüttenzinn mindestens 9900„V 4900—4950 5100-5150 Reinnickel(908—.990. 5— 3900—4000 4000—4050 Antimon(Regulus)„ 825850 850 Silber in Barren ca. 900 fein für 1 kg. 1310—1320 1410—1420 Meueste Drahtherichte. Die deutsche Ernte-Statistik. *HBerlin, 11. Sept.(Eig. Drahtb.) Das Statistische Reichs- amt veröffentlicht jetzt seinen üblichen Monatsbericht über den deutschen Saatenstand. der sich für den Anfang September auf Kartolfeln, Zuckertüben, Klee, Luzerne und auch auf den Stand der Wiesen bezieht. In dem Bericht be- merkt das Reichsamt u.., daß die Getreideernte bis auf Reste von Weizen und Hafer gut geborgen ist. Die Hafer- ernte Wwar vor Beginn des regnerischen Wetters zum größten Teil beendet. Die Urteile öber den Ernte- Ertrag gehen je nach den Witterungs-Niederschlägen in den einzelnen Ge- bieten ziemlich weit auseinander. Der Ertrag der Früh⸗ kartoffeln blieh ziemlich häufig hinter den Erwartungen zurück. Von den in letzter Zeit gefallenen Niederschlägen er- hoifte man eine giinstige Einwirkung auf die weitere Entwick⸗ luing der Knollen. Stellenweise macht sich jedoch infolge übergroller Nasse Fäuluis bemerkbar. Den Zuckerrüben dürften die Niederschläge noch gut zustatten kommen. Die Ernte des Klees, Luzerne u. Wiesengrummet war Ende August zum Teil in gutem Zustande geborgen. Der Rest ist durch den vielen Regen minderwertig geworden. Für den Stand der Reben und die Güte der Trauben beträgt nach dem Bericht des Statistischen Reichsamtes die Reichsnote je 2,.8. Der Rebenstand war kür Anfang August mit 2,4, für Anfang Juli mit 2,1 und mit 10 für Juni begut- achtet worden. Hinsichtlich der Bewertung der Noten sei er- wähnt, daß 1 sehr gut, 2 gut und 3 mittel bedeutet. Konkurs einer Münchener Manufakturfirma. Die Manufaktur-Engros-Eirma Justin Hoffmann in Münuchen ist, wie der„Konfektionäar“ mitteilt, in Konkurs geraten. Die Passiven betragen 14 Mill. 4, denen an wirk⸗ lieh greifbaren Aktiven nur 20 000 gegenüherstehen. — Wasserstandsbeobachtungen im Monat September Pegelstatſon vom Datum dben ZIAAInlueee busterinsei.. 200 300 150.82.0 11 Abende 8 Un Neredgegg. 4 0.04.09 20 302 2932.57 Naohm. 2 U axkuuun.77.01.03.89.77.65 Nachm. 2 Uhr Mahnhem 3243.90 747.7/ 4½ 883 Rorgens 7 Uhr Malnz„„%„„„„ 0 60„.79.08.45 15⁴.-B. 12 Uhr Kaub Vorm. 2 Uhr NUin„ 139.58 1% 2 145 Naohm. 2 Uhr N 10 5 384 31 471 40 405.80] Z UU eſꝶm 5 1 orm. 2 Uhr Hellbrenn:::: 880345 1½ 12.70 070] Lerm. 7 Une Windstill, Nebel-- 9. Weſterausſichten für mehrere Tage im voraus. Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. 12. September: Wolkig, Sonne, kühl, windig. 18. September: Wenig verändert, ſtrichweiſe Regen. 14. September: Wolkig, vielfach bedeckt mit Regen, normal temperiert. 15. September: Wolkig, Sonne, ſtrichweiſe Regen, angenehm. 16. September: Wolkig, teils bedeckt, regneriſch. 17. September: Veränderlich, meiſt trocken, ziemlich warm. Witterungsbericht. ſ ddTdTdTdTTTTT Baro- 5 ist Höchste metor⸗ 50 Tens Alsder-] Temp. Semerkungen ˖50 stand ene in der ohlag des vor. —4 78 7 Unr Hacht Elter aut uing Sewöl⸗ um Lrad 0. srad.f den qm grad 8. kung Z. September 789 18f11 4 150] M, ut.. 8. Zaeber 152 15.8 140.8 173 A* 2 7 Sepiember] 7850 145 14.0 25 199 82 beswölkt 8· September] 60.5.8 90 0,„ 130 etll! bedeokt 9 September] 389.5 25 70— 15.5 etil heiter 18. Septemper] 750.0 10.5.6— 18.C 81110 he ter 11. Soptember] 765.0.5.0 21¹ 02 heicer Hauptſchriftleitung: Dr. Jrin Goldenbaum. BVetantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; ſüt Feuilleton: A. Mapernd; ſürr Lotales und den übrigen redarktonellen Inhalt: Richard Schbnfelder für Handel: Dr. A. Nepple; für Anzeigen Karl Hügel. Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger Mannheimer Rudergeſellſchaft. Beginn der Reunen Halt 3 Uhr rach⸗ jahr jatgeo bhaben die Produktionsschwierigkeiten, insbeson- dere die Stetserung der Materialpreise, Lohn- und Gehalts- G. m. b.., Maunheim, I 6, 2. ——— —̃——j— —— ̃— — ee VVTCTTTT Degg —— ——— —— — —— —— 28— ———ů en 6. Seite. Nr. 408. Vroni Hunger Mbert Brehm Verlobte 4748 Necargemunès Manuuheim Hauptstr. 59 Schwetzingerstr. 94 * Qts Verlobte eunteblen ſich Noſa Gchicinger Joje Gauß Maunßhet Oggersßeim Mfali Dalbergstr. 22a. Urnenstr. 4. ane 72. Geptembder 190. 1 eeee e Aarl Gchitiler Hauna Gchittier geb. Ghiegel Vermahlte. 88 den 77. Gentomůũer 2522. 85 Von der Reise zurück F86 Dr. med. Fritz Lux Statt besonderer Anzeige. Gestern vormittag verschied nach kurzer, schwerer Krankheit unser lieber guter Gatte und Schwager Dr. Mmed. Walther peters Arzt in Heidelberg. Heidelberg, den 10. September 1920. Sophienstraße 7. Die tieftrauernd Hinterbliebenen: Frau Maya Peters, geb. Mackle. Frau Klara Harbrecht, geb.„ Gisela Mackle. Die Bestattung Samstag nachmittag 3½ Uhr vom Heideiberger Krematorium. 102²8 Nahze, 8 99 5 5 Honten. 555 Aachen, 7 Nocenungmensen Brelefe. Herbst- Neuheiten MANNHEIM adus vergdg“ehon Stotton. Infolge Zuderst gunstigen Einkauts votkaufen wir dlegeen weit unter den heuligen Tagespreisen. von uns erer gressen Auswahl einige Belsplele im Bud: Spezialarzt für Haut-, Haru- und Geschlechtsleiden Lichtbehandlung. Sprechstunden 10—1 und 124—½6 Uhr. U 1, 7 Breitestr. Tel. 4716 von dger Neise zurudt! Dr. V. Iion e Spezialarzt für Haut- u. Harnleiden F 7, 17(teidelbergerstr.) 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Der Unterricht iſt im ganzen Umfange des Schulzwanges ſeit Oſtern dieſes Jahres wieder aufgenommen. 46 Gemäߧ 1 und 2 des Ortsſtatuts vom 19. Dezember 1912 ſind die innerhalb des Gemeinde⸗ bezirks Manuheim im Handelsgewerbe oder in anderen Betrieben mit kaufmäuniſchen Verrich⸗ tungen beſchäftigten Lehrlinge und Gehilfen bei⸗ derlei Geſchlechts bis zum vollendeten 18. Lebens⸗ jahr zum Beſuche der ſtädt. Handelsſchule ver⸗ pflichtet. Von Herbſt 1920 ab ſind handelsſchulpflichtig: 1. Knaben, geboren nach dem 31. Dezember 1902, 2. Mädchen, geboren nach dem 31. Dezember 1902, die überhaupt noch keinen Unterricht an irgend einer öffentlichen Handelsſchule genoſſen, oder ſich nicht an Oſtern 1920 hier zur Handelsſchule ge⸗ meldet haben. Unterricht an ſogenannten Handelsinſtituten oder Privathandelsſchulen entbindet nicht von der Anmeldung. A. Knaben, geboren nach dem 31. Dezember 1902. 1. Solche, die dieſes Jahr mit der Berechti⸗ gung zum Einjährig⸗Freiwilligen⸗Dienſte eine Mittelſchule verließen, haben ſich zu melden am Montag, den 13. September 1920, morgens—12 Uhr. Das letzte Schulzeugnis iſt mitzubringen. 2. Solche, die ohne die ſogenannte„Ein⸗ jährigen⸗Berechtigung“ die Mittelſchule verließen oder aus der Volksſchule entlaſſen wurden, haben ſich zu melden am Montag, den 13. September 1920, nachmittags—5 Uhr. B. Mädchen, geboren nach dem 31. Dezember 1902 haben ſich zu melden am Dienstag, den 14. September 1920, vormittags von—12 Uhr. Die letzten Schulzeugniſſe ſind mitzubringen. Aufnahme⸗Lokal für beide Tage: Kurfürſten⸗ ſchule, C 6, Eingang gegenüber B 6. Die nach dem 30. April 1906 geborenen und im Gemeindebezirk Mannheim wohnhaften Hand⸗ lungslehrlinge ſind nach§ 2 Abſatz 1 des badi⸗ ſchen Elementarunterrichtsgeſetzes noch volksſchul⸗ pflichtig und werden ſofort der hieſigen Volls⸗ ſchule überwieſen. Die Firmen werden auf§ 2 des Statuts auf⸗ merkſam gemacht, wonach ſie die zum Beſuche der Handelsſchule Verpflichteten 3 Tage nach dem Eintritte in das Geſchäft, auch während der Probezeit, anzumelden haben. Ferner wird darauf hingewieſen, daß das Ortsſtatut nur das Alter der Beſchäftigten, nicht aber deren Stellung im Geſchäft berückſichtigt; es ſind alſo nicht nur Lehrlinge, ſondern auch Volontäre und Gehilſen zum Handelsſchulunter⸗ richt verpflichtet, ſofern dieſelben noch nicht das 18. Lebensjahr vollendet haben. Um einem bisher öfters aufgetretenen Irrtum zu begegnen, wird beſonders darauf aufmerkſam gemacht, daß für die Handelsſchulpflicht nur der Beſchäftigungsort, aber nicht der Wohnort ent⸗ Wer alſo in einem im Gemeindebezirk Mannheim gelegenen Geſchäfte unter der ange⸗ gebenen Vorausſetzung verwendet wird, iſt in Mannheim handelsſchulpflichtig, auch wenn er außerhalb Mannbeims wohnt und am Wohnorte fortbildungsſchulpflichtig ſein ſollter⸗ Zuwiderhandlungen der Lehrherren und Prin⸗ zipale, der Eltern oder deren Stellvertreter gegen dieſe Beſtimmungen werden gemäߧ 150 Ziffer 4 der Gewerbeordnung bezw.§ 3 des Landesgeſetzes vom 13. Auguſt 1904,„den gewerblichen u. kauf⸗ männiſchen Fortbildungsunterricht betr.“, ge⸗ ahndet. Mannheim, den 1. September 1920. Das Handelsſchulrektorat. Wegen hoher Pelertage bleiben unsere Geschäftsräume Montag, den 13. Sept. geschlossen. 8. Wronker& Co. Mannheim. 820⁴ chreibmaschinen u. 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Bei ungünstiger Konzerte im Saal. TTelacaf deniben Meer Sonntag, den 12. Sept. 1920 nachm. 4 Uhr in den Sälen des„Ballhauses“ ebeschatsbal. Freunde und Gönner herzl. Willkommen. e Der Vorstand. 7 der pianist und Nlavier--Padagoge Adolf Schmitt(langlähr. Lehrer an der Moenschule für Musik) beginnt mit seiner Klavier-Schule „,% Elemental-, Mittel. und Oberschule in Diensiag. den 14. Sentember Annieldungen werden tüglich entgegengenommen U5, 13, Ring. 4575 ſaun Iü— ſn Foul⸗-Roul— Fandango— Tipsy-Step Valse-hesitation ue-TInze der solsen 8 55 1920·21 4819 sowie alle übrigen modernen Tänze ehrt nach individueller leichtiasslicher Methode Carl Koch Meistet moderner Tanekunst, C 4+4 Nr. I. * 8 e Unterrichtssalon im Hause 0 6 Nr. 2.— 3, 2 3, 2 Samstag und Sonntag 10230 fitbahoppeu-1 Menl lauunt 5 Institui Siomund Maunheim— A l, 9, am Schloß. Beginn des neuen Schuljahres: 15. Sept. Rleine Rlassen gewährleisten indiv. Behandlung. Nach dem Stande vom 1. Juli 1920: Tagschule 148 Schüler in 9 Klassen (durchschnittlich 16 Schüler pro Klasse) Abendschule 160 Schüler in 14 Kursen (durchschnittlich 11 Schüler pro Kurs). Für diese Sellüler außerdem eine Reihe von Hilfs- und Nachholkursen. Aumeldungen werkttaglich. 8140 Institutsdirektor H. Sigmund. 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September, abends 8 5 im Lokal„12 Apoſtel“ 102 Aaeanlaade Miaeder nnnt Tagesordnung laut§ 17 und 27 der Satzungen Der Vorstand. 5 abends 7 Uhr eröffnen wir in der Ffigdrdschule Nähe Neckarbrücke Nelle Aeane andee-Kurse und zwar: Anfänger⸗ und Fortbildungskurſe, — Debattenſchriſt—, ſowie Kurſe in iranzösischer Sienograpnie. Uebungsabende: Montag und Donnerstag; ſür Jugendl. ½ 6 Uhr; f. Erwachſene 7 Uhr abends. „Kurſe in K 2 wie bisher, jeweils um ½ 6 Uhr. Bad. Lehrerverband für„Senagnape Stolze-Schrey, E. V. Sonntag um 4 und 8 Uhr Vorstellung. 81⁴¹ Vorſtan A. N ß, J en d. Kohler, Hauptlehrer, Meßplatz 2. 10116 +— 8 05 5 Wei 0 3, 79(n Huchoh En gros · Verkauf für Wirte etc. 604. 8 3971 Harl Scaumm menhanaieng 1, 1 Manufakturwaren um Paradeplatz D 1, 1 Hohen Feiertaas halber bleibt unser Etagen-Geschft Meontag, den 13. eds. Mts. geschloessen. Tinten. Feinste Büro- Tinte Eim Abendkurs für Aufan blau, ſchwar— 70t Feee zur Vorbereitung zur—2 Gläsch chen—. chulſchlußprüfung(Einj.) beginnt ee, ½ Liter 2„ 45 den 15. September im ½„ Institut Sigmund, Mannheim 11 4 1, 5, am Schloss.* 24 in ſ0 fl i 1210 Haollhubraseadi . Auatrumental-u. desansthale in Maunkeim NI A4, 1 Ausbildung(Einzelunterrieht) von den ersten Anfängen bis zur künstlerischen Reife in Klaulez- Orgek. Helln. SPiel EI. Sologesang Musikdiktat, Musikgeschichte, Rarmonielehre ett. Honorarbedingungen: Vorschule 350—390, Mittelschule 410—450 M. Hochschule: Ober-Ausbildungs- und Sonder-· klasse Mk. 580—760. Seminar zur beruflichen Ausbildung mit Abschlußprüfung M. 670—760, Sologesang Mk. 580.—. N Wiederbeginn des Unterrichts Donnerstag, den 16. September 1920 Neunnmeldungen ab 10. Septbr. im Sekretariat der Anstalt M4, 1 ll. Stockel. Sprechstunde—6 Uhr. Ebendaselbst Prospekte und Jahresbericht. 10074 Die Direktion. Frauenarbeitsschule in& 4, 17a(oberer Konfirmandensaah Wiederbegiun der Schule am 13. September. Nach Wahl: Morgen Mittag⸗ oder Abendunterricht in allen welbl1g Handarbeiten. Anmeldungen im Unterrichtslokal vom 15. 855 lan von—12 und—5 Uhr. (Hoher Felertage wegen bleibt unser Gesenn Montag.Dienstag geschlossen. Metzger&Oppenheimer Eisenhandlung 10186 27 13 Tel 1280 u. 6343 KE 2⁵ 13 Einzig in seiner Art. 7 Ohne Noten lernen Erwachsene jeden Alters obne kenntnisse in—3 Monaten A1e iee nach Orig.-System von Müsikdir. F. A. Facſſen in wenigen Unterrichtsstunden spielt man mit boston, Akkorden gefällige Lieder, Tanze(u. a. Fox- Trott, B 2 Two- Step), Operetienstücke u. Gergl. Ectole. Nähere Ausk. kostenios durch die Vertretung 1. heim, K 1, 12(Friedrichsbrücke). Ueere 0 Uwirdgebot. answärts schriftl. Anitz. Beste Reler