ein anſehnlicher Teil bleiben, der es derwürfe erheben, die weder durch —— —— 1920.—. Nr. 414. 50 Bezugspreiſe: In M ble. 1 5 vierteljährl. Gef aſts⸗Nebenften⸗ in Nannh im: Neckarſtabt: Waldhofftr. 4.— Fernſ Ner. 3 eim: e Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. ee 22.50 ohne Poſt Regierung und Zozialdemokralie. Klärung der inneren Lage. In unterrichteten politiſchen Kreiſen nimmt man, wie wir hören, an, daß der Erörterung über die Verbreiterung der Regierungsbaſis im Reiche für den Augenblick keine eigentliche aktuelle Bedeutung zukommt. Die Sozialdemokraten verſammeln ſich ja in den nächſten Tagen zu ihrem Parteitag, aber man glaubt nicht, daß es da ſchon zu irgendwelcher Entſcheidung kommen wird. Ver⸗ mutlich— wir haben erſt am Samstag in einem längeren Artikel darauf hingewieſen— werden die Sozialdemokraten die Hände frei halten wollen, bis nach dem Partei⸗ tag der Unabhängigen, der in der letzten Oktoberwoche zu⸗ ſammentreten ſoll. Es wird dann alles davon abhängen, ein wie großer Teil der bisherigen Fraktion der Unabhängigen zu den Kommuniſten abwandert. Sind es, wie man vielfach glaubt, nur 18—20 der Unabhängigen, dann wird immer noch vermutlich vorziehen wird, ſeine Selbſtändigkeit nicht aufzugeben. Im anderen Falle, will ſagen, wird die unabhängige Fraktion durch eine ſolche Sezeſſion zu ſtark geſchwächt, ſo würde ſich dann ver⸗ mutlich der noch verbleibende Reſt mit den Mehrheitsſozia⸗ liſten zuſammenſchließen und dann kann es ſchon geſchehen, daß die ſo vergrößerte Partei nachdrücklich ihre Anſprüche auf die Mitregierung anmeldet und ſo oder ſo das jetzige Reichskabinet zu Fall bringt. Freilich darf man nicht über⸗ ſehen, daß die um die Unabhängigen vermehrte zozialdemokratie eine andere i ſt, als die, die bis zu den Neuwahlen in der Reichsregierung beteiligt war. Trotzdem wird es nicht nötig ſein, die Dinge zu ſchwarz zu ſehen. In der neuen Koalition wäre das Bürgertum ſtärter, als es in der alten war. Nebenher aber hat das letzge Minderheitsminiſterium bewieſen, daß es regie⸗ rungs⸗ und aktionsfähig iſt. Es iſt auch keine egierung gegen die Arbeiter geworden. In tritiſchen Lagen darf man zudem hoffen, daß die Rechte de⸗ gegenwärtigen Regierung ihre Unterſtützung leiht. Wir haben es ja ſchon geſtern hier als überaus erwünſcht be⸗ Lichnet, daß die eeee ihre ein wenig allzuſtarre ppoſition gegen das Kabinett aufgeben möchten. Es ſcheint durs das ein Gebot der Stunde, das ſich aus dem Umſchwung er Verhältniſſe mit aller Notwendigkeit ergibt. Sie müßten doch die Zeichen der Zeit beachten. Das hält im ſtrikten Gegenſatz zu der Forderung der Sozialdemokratie an dem Zuſammenarbeiten mit der eutſchen Volkspartei feſt, es lehnt eine e der alten Koalition ab. Auch bei der Demotratiſchen Partei hat ſich nach der„Voſſ. Ztg.“ ein Umſchwung in der Stimmung bemerkbar gemacht, inſo⸗ fern, als auch die Demokratiſche Fraktion in ihrer Mehrheit a dem Zuſammengehen mit der Deutſchen Volkspartei feſt⸗ hält und die Wiederherſtellung der alten Koalition, in der de Mehrheitsſozialdemokratie mehr als je einen überragen⸗ hir. Einfluß haben würde, ablehnt. Die„Voſſ. Ztg.“ fügt inzu, es ſcheine, als ob die Sozialdemokraten über die andlungen in dem Gefühl ihrer früheren Bundesgenoſſen übch nicht unterrichtet ſeien. Wenn die beiden Parteiblätter ſ die Stimmung in ihren Parteien richtig unterrichtet 15 werde ſich alſo die Sozialdemokratie damit abfinden f üſſen, neben der Volkspartei im Kabinett zu ſitzen, fealr ſie wirklich in die Regierung eintreten wolle. Ob ſie reilich wirklich will, iſt auch der Zentrumsparla⸗ entskorreſpondenz noch nicht ganz klar geworden totz dem Groß⸗BVerliner Bezirkstag. Sie ſchreibt: 6 Wenn es ihr eigener Wunſch wäre und ſie ſelbſt dazu die Ini⸗ ative ergriffe, heute an der Regierung teilzunehmen, ſo würde man ddetfellos dieſem Begehren nähertreten. Im Augenblick ſcheint aber tue Stimmung der Mehrheitsſozialdemokratie nicht nach dieſer Rich⸗ ug hin geneigt zu ſein, und es wäre zwecklos, ſie zu einem ſolchen zritt drängen zu wollen, obwohl man auch heute noch zugeben Frtb, daß, wie wir vom Zentrum damals ihr Sperren in dieſer Wage bei ihrer zahlenmäßigen Stärke und als Mitgründerin der Limarer Verfaſſung nicht verſtanden haben und es ausſchließlich aktiſchen Momenten zuſchreiben zu müſſen glaubten, wir ihre Gichtreilnahme nach wie vor bedauern. Es iſt aber im höchſten wuade verwunderlich, ja geradezu unverſtändlich, in welcher Art 9˙0 Form die ſozialiſtiſchen Blätter gegen die jetzige Regierung irch Tatſachen zu belegen ſind, noch 0 Ton einer ſachlichen und ſchicklichen Kritik beſitzen, ſondern viel⸗ ehr ſich in denſelben Bahnen bewegen, wie ſie die Sozialiſten ein⸗ chlagen beliebten, als ſie noch in der radikalſten Oppoſition zu Staat led Regierung ſtanden, eine Art, die ſie ſelbſt an der Rechten in Rben Zeit häufig, und zwar mit Recht, zu tadeln ſich angelegen ſein m Ergänzend geben wir noch Aeußerungen Streſe⸗ anns in den Deutſchen Stimmen wieder. Er ſchreibt: enn die Sozialdemokratie in die jetzige Koalition eintritt, ſo ürde damit ein vernünftiger Ausgleich zwiſchen Bür⸗ einrtu m und Sozialdemokratie gegeben ſein. Sie würde inen vollberechtigten Anſpruch haben können auf den Einfluß, der u zahlenmäßig nach ihrer Fraktionsſtärke zukommt; nicht mehr nd nicht weniger. Immerhin bliebe das bürgerliche Element in dieſer dalition führend, durch das Schwergewicht ſeines gegenwärtigen ufluſſes. In der praktiſchen Politik hätte man eine Verſtändi⸗ nung anzuſtreben, die ſchließlich auch bei der bisherigen Regierungs⸗ doltik durch Fühlungnahme mit der Sozialdemokratie tatſächlich urchgeführt worden iſt. u Dem Ausſcheiden ſeiner Partei aus der Regie⸗ matg, das bekanntlich auch diskutiert wurde, ſteht Streſe⸗ ann ablehnend gegenüber. Er ſagt: bon; In der kritiſchen Situation, in der wir außenpolitiſch, innen⸗ lelitiſch und wirtſchaftlich ſtehen, ſcheint mir eine ſolche Verzicht⸗ 1 tung des Bürgertums auf entſcheidenden Ein⸗ d uß in der Reichsregierung nicht überlegt zu ſein. Und diejenigen, e auf Grund der gewiß zur Kritik Anlaß gebenden Erfahrung eim u. Umgebung monatl. M..50 für Bringerlohn u. Einziehungs⸗ gebühren. Einz. Nummern 20 Pfg. Alle Preiſe ⸗Konto Nr. 17580 Karlscuhe i. B. u. Nr. 2917— 7 her mehrmonatigen Regierungstätigkeit darauf drängen, aus der Regierung auszuſcheiden, würden vielleicht dieſen Schritt ſpäter bitter bereuen. Rückſchauend kann man alſo wohl ſagen, daß die Ein⸗ ladung des Reichswehrminiſters Geßler an die Sozialdemo⸗ kratie zur Klärung der inneren Lage beigetragen hat. Als ſie kam, ſaßen die Sozialdemokraten auf hohem Roß. Sie würden den Zeitpunkt beſtimmen, zu dem ſie das Ka⸗ binett fallen laſſen würden und mit der Deutſchen Volks⸗ partei würden ſie unter keinen Umſtänden im Kabinett zu⸗ ſammenſitzen. Sollten ſie die Gnade haben, wieder in die Regierung einzutreten, ſo würden ſie Bedingungen vor⸗ ſchreiben, die Jentrum und Demokraten anzunehmen hätten. Und nun zeigt ſich, daß ſie gar nicht in dem Maße Herren der Lage ſein können, wie ſie wähnten. Zentrum und Demo⸗ kratiſche Partei ſind gar nicht ſo unmäßig erpicht darauf, wieder mit der Sozialdemokratie allein die Macht auszu⸗ üben. Sie ſind gewiß durchaus bereit, die Sozialdemokratie ins Kabinett aufzunehmen, aber nicht um den Preis der Auf⸗ opferung der Deutſchen Voltspartei. Alſo: die Zeiten der ein⸗ fachen Ausſchaltung des Bürgertums ſind vor⸗ über; wie wir erſt kürzlich ſagten, die Sozialdemokraten werden ſich ſchon daran gewöhnen müſſen, den bürgerlichen Parteien einen gleichen Anteil an der Macht einzuräumen, und wollen ſie das nicht, wollen ſie dann lieber in der Oppo⸗ ſition bleiben, dann iſt Ausſicht, daß das bürgerliche Kabi⸗ nett auch kritiſche Lagen überwindet, wenn die Deutſchnatio⸗ nalen die ſelbſtverſtändlichſten Folgerungen aus dem Um⸗ ſchwung der inneren Lage ziehen. das Ablommen von Spa gefährdel. m. Bochum, 15. Sept.(Priv. Tel.) Seit dem 1. Septem⸗ ber iſt die deutſche Kohlenlieferung an den Verband um faſt 20 Prozent hinter den in Spa übernommenen Verpflichtun⸗ gen zurückgeblieben. Die Verbandskommiſſion in Berlin hat dem Oberſten Rat Mitteilungen über die kommuniſtiſche Agi⸗ tation im Ruhrrevier gegen die Durchführung des Abkom⸗ mens von Spa gemacht. Sie hat dabei betont, daß die deutſche Regierung keine Maßnahmen gegen dieſe Agitatoren ergriffen habe, und daß dieſe Haltung die Erfüllung des Kohlenabkom⸗ mens ernſtlich gefährde. 10. Bochum, 15. Septbr. In einem Artikel unter der Ueberſchrift„Ddas Abkommen von Spa“ beſpricht die Berg⸗ arbeiterzeitung die Schwierigkeiten, die ſich der Kohlenverſorgung aus den oberſchleſiſchen Gruben entge⸗ genſtellen und erwähnt dabei, daß ſich der Geſamtverluſt der oberſchleſiſchen Kohlenförderung infolge der Unruhen im Auguſt auf über 600 000 Tonnen beziffert habe. Gerecht und unparteiiſch, wie man in Spa verſprochen, ſeien wir in Ober⸗ ſchleſien bisher nicht behandelt worden. Das müſſe ausdrück⸗ lich feſtgeſtellt werden, damit man wiſſe, wen die Schuld treffe, wenn uns Vorwürfe wegen zu geringer Ablieferung gemacht würden. Das Blatt fährt dann fort: „Anſcheinend ſteht die vollſtändige Ablieferung im Auguſt im Widerſpruch mit den Erklärungen der Deutſchen in Spa, wonach die ſofortige Ablieferung der 2 Millionen Tonnen monatlich die deutſche Volkswirtſchaft ſchwer treffen würde. Aber nur ſcheinbar! Im Ver⸗ gleich zu den beiden Monaten vor Spa iſt die deutſche Volkswirt⸗ ſchaft im Auguſt mit über eine Million Tonnen Steinkohlen weniger verſorgt worden! Schon werden zahlreiche Betriebseinſchränkungen, Betriebseinſtellungen und Arbeiterentlaſſungen wegen Kohlenman⸗ gels gemeldet. Die Zahl der Arbeitsloſen wächſt in bedrohlichem Maße. Vor Spa haben ſich Induſtrie, Gas⸗, Waſſer⸗ und Elektrizi⸗ tätswerke, ferner die Eiſenbahnen und die Schiffahrt mit einigen Kohlenvorräten verſorgen können. Im Auguſt iſt bereits von dieſen Vorräten gezehrt worden und nun ſtehen wir vor der kalten Jahres⸗ zeit, die auch einen ſtärkeren Hausbrand notwendig macht. Die hier⸗ für in Ausſicht genommenen Verbrauchsmengen mußten wegen des Spa⸗Abkommens ſo gering bemeſſen werden, daß man mit großer Sorge dem Winter entgegenſieht. Nach dem monatlichen Verteilungsplan, der der Wiedergut⸗ machungskommiſſion(Ententevertretung) in Berlin zur Genehmi⸗ gung unterbreitet werden muß, erhält die deutſche Induſtrie leinſchl. Hüttenwerke) im September über 1½ Millionen Tonnen weniger Steinkohlen als im Juni ds. Is., wenn die Förderung nicht höher wird. Man laſſe ſich alſo nicht täuſchen über die ſchwere Laſt des Spa⸗Abkommens durch die prompte Ablieferung im Auguſt. Sie iſt erkauft durch ſtarke Beſchneidung des deutſchen Kohlenverbrauchs und damit eine ſtärkere Droſſelung unſerer Volkswirtſchaft. Ge⸗ lingt es Deutſchland in den kommenden Monaten nicht, ſeine Stein⸗ kohlenförderung um mindeſtens eine Million Tonnen monatlich zu erhöhen, und ſteht uns nicht, wie in Spa verſprochen, die ober⸗ ſchleſiſche Kohlenförderung in gerechter und Anparteiiſcher Weiſe zu Gebote, dann können wir uns bald in einer ſehr ſchweren Kriſe befinden! Wenn am 15. November durch die Ententevertreter feſt⸗ geſtellt wird, daß die Ablieferungen im Auguſt, September und Oktober 1920 keine 6 Millionen Tonnen betragen, dann droht dem Ruhrgebiet die militäriſche Beſetzung durch die Entente! Mir wollen das nach beſten Kräften verhüten. Aber niemand kann über ſeine Kraft, Deutſchland nicht und auch die deutſchen Bergleute können es nicht.“ Oberſchleſien. Korfankyſche Verdrehungen. Beuthen, 14. Sept.(W..) Ko rfanty richtet heute einen längeren Aufruf„An die Bevölkerung Oberſchle⸗ ſiens“, der an die neuerlichen beunruhigenden Nachrichten an⸗ knüpft und hierfür in erſter Linie die Preſſe verantwortlich macht. In dem Aufruf heißt es:„In Wirklichkeit wird die Lage Oberſchleſiens von Tag zu Tag ruhiger. Wir wären längſt zu normalen Verhältniſſen zurückgekehrt, wenn nicht die alldeutſchen Machinationen() dem entgegen⸗ arbeiteten.“ Der Aufruf ſpricht weiter von Beſprechungen zwiſchen alldeutſchen Agitatoren und Kommuniſten, welch letz⸗ terer man ſich als Werkzeug für die neuen Pläne bedienen wolle. Die polniſche Arbeiter⸗ und Landbevölkerung wird aufgefordert, Ruhe und Beſonnenheit zu wahren und alle Kräfte für die Aufrechterhaltung der Ordnung einzuſetzen, die kommuniſtiſchen und alldeutſchen Agitatoren abzufaſſen und ſie den interalliierten Behörden auszuliefern. Der zweite Teil des Aufrufs beſchäftigt ſich mit angeblichen Verſuchen, die pol⸗ niſche Bevölkerung gegen die italieniſchen Beſatzungstruppen aufzureizen und einen Gegenſatz zwiſchen den franzöſiſchen uzeigenpreiſe: 1 ſpakt. Kolonelzeile.50 Mk., ausw..— Mr., S A 9 Rekl. 8Mk. Annahmeſchluß: Für d. Mittagbl. vorm. 85½,.d. Abendbl. nachm. 2½. Für Anzei⸗ Bldiſche Neneſte Nachri ten an beſtimmten 5 Stellen u. Ausgaben wird keine Verantw.—— gaben Gebalt Slrelts 946. u. dgl. Betriebsſtörungen, Materlalmangel uſw. zu keinen Erſatzanſprü 5 f. ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben od. f. ve Mk., Stellengeſ. u. Fam.⸗Anz. 200% Nachl., rſpätete Aufnahme v. Anzeigen. Aufträge durch Fern precher ohne Gewähr. und italieniſchen Truppen zu konſtruieren. Korfanty fordert, den italieniſchen Truppen und Behörden überall dieſelbe Freundlichkeit wie den franzöſiſchen entgegenzubringen. Der Aufruf ſchließt:„Wer die Ruhe und Ordnung ſtört, trägt zur Verſchiebung des Termins der Volksabſtim⸗ mung bei. Dieſe aber brauchen wir ſo ſchnell wie möglich, da ſie formell den Stand der Dinge in Oberſchleſien bekräfti⸗ gen ſoll, nämlich, daß Oberſchleſien polniſches Land iſt und geiſtig und moraliſch bereits einen Teil der freien Volksrepublik Polen bildet.“ Streik um den Kieler Kanal. Berlin, 14. Sept.(W..) Unter dem Titel„Streit um den Kieler Kanal“ ſchreibt die Deutſche Allgemeine Zeitung: Bereits vor einigen Tagen wurde an dieſer Stelle die Streit⸗ 1 erörtert, die aus Anlaß der Feſthaltung eines mit unition beladenen Dampfers im Kieler Kanal ent⸗ ſtanden iſt. Der Vorfall wird in der ausländiſchen Preſſe immer noch lebhaft beſprochen; insbeſondere wird aus Paris gemeldet, daß ſich auch die Botſchafterkonferenz mit ihm be⸗ faßt hat. Mit weiteren diplomatiſchen Ver⸗ handlungen muß daher gerechnet werden. Der Sachverhalt iſt kurz der, daß ein däniſcher Dampfer, der eine aus Frankreich kommende, für Polen beſtimmte Munitions⸗ ladung an Bord hatte, von den Kanalbehörden in Holtenau feſtge⸗ halten und dann entſprechend von Berlin aus erteilten Weiſungen wieder durch den Kanal zurückgeführt wurde. Dieſe Maßnahme wurde auf Grund der für den ruſſiſch⸗polniſchen Krieg erlaſſenen Neutralitätsvorſchriften getroffen, welche die Ausfuhr und Durchfuhr von Kriegsmaterial nach beiden kriegführenden Län⸗ dern verbieten. Franzöſiſcherſeits wurde die Rechtmäßigkeit der Maßnahme mit der Begründung beanſtandet, daß nach den Beſtim⸗ mungen des Verſailler Vertrages der Kanal Handels⸗ und Kriegs⸗ ſchiffen aller mit Deutſchland in Frieden lebenden Nationen frei und offen ſtehe und Durchfahrtsfreiheit unter allen Umſtänden ohne Rückſicht ouf den Charakter der Schiffsladung gewährt werden müſſe. Die Frage iſt demnach die, ob die deutſchen Neutralitätsvorſchrif⸗ ten auch auf den Kieler Kanal Anwendung finden oder ob das durch den Friedensvertrag für den Kanal geſchaffene Regime eine ſolche Anwendung ausſchließt. Die Beſtimmungen des Friedensvertrages über den Kanal ſind in einem beſonderen Abſchnitt des mit der Ueberſchrift„Häfen, Waſſerſtraßen und Eiſenbahnen“ verſehenen Teiles enthalten, der für den Handelsverkehr auf den deutſchen Ver⸗ kehrswegen eine Reihe weitgehender Verpflichtungen zu Gunſten der Alliferten ohne Gewährung der Gegenſeitigkeit vorſieht und außerdem die deutſchen Ströme„internationaliſiert“, d. h. unter die Verwaltung internationaler Kommiſſionen ſtellt. In der erſten Faſ⸗ ſung der Friedensbedingungen, wie ſie der deutſchen Friedensdele⸗ gation am 7. 5. 1919 in Verſailles überreicht wurden, war auch für den Kieler Kanal der Weg der Internationaliſierung wenigſtens vor⸗ bereitet. Es war nämlich vorgeſehen, daß jede intereſſierte Macht unter gewiſſen Vorausſetzungen die Einſetzung einer internationalen Kanalkommiſſion verlangen könne. Als die deutſche Delegation in ihren Bemerkungen zu den Friedensbedingungen die Einſetzung einer ſolchen Kommiſſion von der gleichen Behandlung aller anderen Verbindungsſtraßen und Meere abhängig machte, ließen die Alliierten jene Forderung fallen, eine der wenigen von der Delegation erziel⸗ ten Aenderungen der urſprünglichen Bedingungen. Die übrigen, in den endgültigen Vertragstext aufgenommenen Beſtimmungen über den Kanal begründeten die Alliierten in ihrem Ultimatum damit, daß der Kanal, der ausſchließlich für militäriſche Zwecke gebaut ſei und deſſen Verwaltung Deutſchland belaſſen werden ſolle, in Zukunft der internationalen Schiffahrt offen ſtehen müſſe, damit„zu Gun⸗ ſten aller“ ein freierer Zugang zur Oſtſee geſichert werde. Es ſteht alſo feſt, daß die deutſche Staatshoheit über den Kanal grundſätzlich unberührt blieb. Betrachten wir jetzt die einzelnen Vertragsbeſtim⸗ mungen näher auf ihre rechtliche Tragweite. Nachdem in der einleitenden Beſtimmung des Artikels 380 der bereits erwähnte, für den franzöſiſchen Standpunkt allein als Rechtsgrund angeführte Satz proklamiert iſt, daß der Kanal und ſeine Zugänge den Handels⸗ und Kriegsſchiffen allen mit Deutſch⸗ land in Frieden lebenden Nationen aufgrund völliger Gleichberech⸗ ligung dauernd frei und offen ſteht, folgt in den nächſten Artikeln eine Reihe Einzelbeſtimmungen, die den Schiffsverkehr durch den Kanal hinſichtlich der Gebühren, Zollbehandlung und polizeilichen Ueberwachung regeln. Von beſonderer Bedeutung iſt die Beſtim⸗ mung des Artikels 381 Abſ. 2. wonach der Verkehr von Perſonen und Schiffen keine anderen Beſchränkungen erfahren darf als ſolche, die ſich aus den Polizei⸗ und Zollvorſchriften, aus den Vorſchriften über das Geſundheitsweſen ſowie über die Aus⸗ und Einwanderung und endlich aus den Ein⸗ und Ausfuhrverboten ergeben. Den Kanal benutzende Schiffe dürfen alſo auf die Beobachtung der deutſchen Aus⸗ und Einfuhrverbote hin kontrol⸗ liert werden, das heißt, ein franzöſiſcher oder ſonſtiger fremder Dampfer, der eine gegen die deutſchen Neutralitätsverordnungen oder deutſche andere Ausfuhrvorſchriften verſtoßende Ladung in einem deutſchen Hafen an Bord genommen hat, könnte zweifel⸗ los an der Durchfahrt verhindert werden. Damit er⸗ weiſt ſich die von der franzöſiſchen Regierung behauptete Be⸗ dingungsloſigkeit der Durchfahrtsfreiheit ſchon nach dem Wortlaut des Friedensvertrages ſelbſt in einem ſehr weſentlichen Punkte als unhaltbar. Freilich iſt im Artikel 381 Abſ. 2 nur von Ein⸗ und Aus⸗ fuhrverboten und nicht von Durchfuhrverboten die Rede; wie ſie im Falle des däniſchen Dampfers den deutſchen Maßnahmen zu⸗ grunde liegen. Wenn dies tatſächlich dahin gedeutet werden muß, daß deutſche Durchfuhrverbote im Gegenſatz zu den Ein⸗ und Aus⸗ fuhrverboten im Kanal nicht berückſichtigt werden dürften, könnte der Grund hierfür darin geſucht werden, daß Deutſchland im Ar⸗ tikel 321 des Friedensverkrages ganz allgemein zur Gewährung der Tranſitfreiheit alliierter Güter auf ſämtlichen deutſchen Ver⸗ lehrsſtraßen, einſchließlich der ſchiffbaren Waſſerſtraßen und Ka⸗ näle, verpflichtet würde. Soll etwa nun einmal behauptet werden, daß auch dieſe Verpflichtung aus Artitel 381 vor den deutſchen Neutralitätspflichten den Vorrang hätte; aß alſo franzöſiſche Munitionstransporte nach Polen auf deutſchen Eiſenbahnen un⸗ beſchränkt befördert werden düften? Dann wären dieſe Neutrali⸗ tätsvorſchriften überhaupt hinfällig. Dieſe Folgerung wurde aber von alliierter Seite nicht gezogen und konnte ſelbſtverſtändlich nicht gezogen werden, denn es bedarf keiner Ausführung, daß die Beſtimmungen des Friedensvertrages über den gewöhnlichen Han⸗ delsverkehr nicht die Tragweite haben können, Deutſchland in der Wahrung ſeiner Neutralitätsrechte und ⸗pflich⸗ teneinzuſchränken. Iſt dem aber ſo, ſo iſt auch nicht erſicht⸗ lich, welche Anhaltspunkte der Friedensvertrag dafür böte, daß die Frage hinſichtlich dez Kieler Kanals anders zu beantworten wäre. Denn wenn wir von dem hier nicht intereſſierenden Ver⸗ kehr der Ktiegsſchiffe abſehen; ſind auch die Beſtimmungen über den Kanal nichts anderes als eine Regelung des gewöhnlichen Handelsverkehrs, eine Regelung, welche die auf den allgemeinen bölkerrechtlichen Grundſätzen beruhenden Pflichten eines im Kriege zwiſchen anderen Ländern neutralen Deutſchland nicht in Rech⸗ nung ſtellte und nicht in Rochnung zu ſtellen brauchte. 1 ————————— —— dauern an. 2. Seite. Nr. 414. Maunheimer General⸗Anzeiger? ¶( Mitlag⸗ Ausgabe⸗) Die Richtigkeit dieſer Auffaſſung wird übrigens durch den Friedensvertrag ſelbſt noch in folgender Weiſe bewieſen: Die er⸗ wähnte Beſtimmung des Artikels 381 Abſ. 2 über die Gültigkeit der deutſchen Ein⸗ und Ausfuhrverbote für den Verkehr im Kieler Kanal iſt die wörtliche Wiederholung des Artikels 327 Abſ. 4, der allgemeine Beſtimmungen für den Verkehr alliierter Schiffe und Handelsgüter in deutſchen Häfen und deutſchen Binnenſchiſſehrts⸗ ſtraßen enthält. Auch hier werden die Durchfuhrverbote alſo nicht beſonders erwähnt. Daraus wird niemand, auch nicht die franzö⸗ ſiſche Regierung, den Schluß ziehen wollen, daß deutſche Flüſſe von den Alliierten zu neutralitätswidrigen Transporten benutzt werden dürfen. die Preisgabe der Genfer Konferenz. Italiens Zugeſtändniſſe an Frankreich. London, 14. Septbr.(WB.)„Daily Chronicle“ ſchreibt mit Bezug auf die Ergebniſſe der Konferenz von Aix⸗les⸗Bains zwiſchen Millerand und Giolitti: Italien habe, wie klar erſichtlich ſei, Zugeſtändniſſe an Frankreich gemacht. Das Blatt bedauert, daß darunter auch die Preisgabe der Genfer Konferenz ſei. Es ſei nicht leicht, zu ſehen, welche Bedeutung man den Bemerkungen über das Erzwingen der Erfüllung der in den letzten Jahren ge⸗ ſchloſſenen Verträge beimeſſen müſſe. „dDaily News ſagt: Soweit bekannt ſei, hätten Groß⸗ bitannien und Italien die Genfer Konferenz gewünſcht und Deutſchland, das an der Konferenz teilnehmen ſollte, be⸗ zeichne ihre Preisgabe mit einer gewiſſen Berechtigung als Vertrauensbruch. Genf ſei dazu beſtimmt geweſen, die Fortſetzung der Konferenz von Spa zu bilden. Die Schadenerſatzfrage ſei der Hauptpunkt bei der Kon⸗ ferenz von Spa geweſen und die Deutſchen hätten dem Er⸗ ſuchen der Alliierten gemäß ihre eigenen Pläne für die Schadenerſatzzahlungen vorgebracht. Wegen Zeitmangels ſeien dieſe Pläne nicht erörtert und die Konferenz von Genf ſei ausdrücklich angeſetzt worden, um ſich mit dieſer Frage zu befaſſen. Zur gleichen Zeit hätten die Alliierten den Völ⸗ kerbund erſucht, ſeine internationale Finanzkonferenz in Brüſſel zu verſchieben und verſprochen, daß dem Völkerbund noch vor dem 15. September ausführlich Mitteilungen über die Regelung der Schadenerſatzforderungen unterbreitet wer⸗ den würden. Dieſes Verſprechen könne jetzt nicht gehalten werden. Die Brüſſeler Konferenz müſſe jetzt zuſam⸗ mentreten, ohne die verſprochenen Unterlagen zu erhalten. Depeſchenwechſel zwiſchen Giolitti und Millerand. Auix⸗-les-Bains, 14. Septbr.(WB.) Giolitti hat, wie Havas berichtet, von Bardoneche aus folgendes Tele⸗ gramm an Millerand gerichtet: In dem Augenblick, da ich in enein Vaterland zurückkehre, freue ich mich, Ew. Exzellenz meinen lebhafteſten und aufrichtigſten Dank für den herrlichen Empfang ſenden zu können, der mir auf franzöſiſchem Boden zuteil wurde. Unſere Begegnung, eine Kund⸗ gebung der aufrichtigen Freundſchaft der beiden Nationen, wird, das bin ich ſicher, die Zuſammenarbeit Frankreichs und Italiens in den Werken des Friedens fruchtbarer geſtalten. Millerand erwiderte mit folgender Drahtung: Ich bin perſönlich ſehr gerührt von dem freundſchaftlichen Telegramm Ew. Exzellenz, deſſen Herzlichkeit ſo vollkommen den Empfindungen der franzöſiſchen Regierung und des franzöſi⸗ ſchen Volkes gegenüber Italien entſp⸗icht. Wie Sie, bin ich glück⸗ lich in dem Gedanken, daß unſere Begegnung und unſer ſo ver⸗ trauensvoller Meinungsaustauſch das dauernde Einvernehmen zwiſchen Frankreich und Italien in der Feſtigung des Friedens berſtärken und die Bande, die die beiden faleimiſche einen, enger knüpfen wird. Das franzöſiſch⸗belgiſche Militärablommen. Brüſſel, 14. Septbr.(WB.) Der belgiſche Geſandte in Paris überreichte am 13. September Millerand das Schreiben, durch welches die belgiſche Regierung ihre Bil⸗ ligung zu dem endgiltigen franzöſiſch⸗belgiſchen Militärabkommen ausſpricht, das am 7. September zwiſchen den beiderſeitigen Generalſtabschefs Foch und Marglinze unterzeichnet worden war. Der Vertrag faßt den Fall eines nicht herausgeforderten deutſchen An⸗ griffes ins Auge. In der Mitteilung erklärte die bel⸗ giſche Regierung, daß das Abkommen zu dem Zwecke ge⸗ ſchloſſen worden ſei, die Garantien des Friedens und der Sicherheit zu ſtärken, die aus den Satzungen des Völkerbun⸗ des hervorgingen. Belgien behält ſich das Recht vor, ſelbſt zu beſtimmen, ob der vertraglich vorgeſehene Fall vorliegt, und ferner werden beide Staaten bezüglich ihrer militäriſchen Verpflichtungen und Einrichtungen, die als notwendig er⸗ gachtet werden, zur Sicherung der Verteidigung ihrer Gebiete vollkommene Freiheit erhalten. der Krieg im Oſten. Schwere Unruhen in Petersburg. Paris, 14. Septbr.(WB.) Havas veröffentlicht ein Tele⸗ gramm aus Petersburg, daß infolge des Bekanntwerdens der ruſſiſchen Niederlage in Polen, die die Volkskommiſſare ſo⸗ lange wie möglich verheimlicht hatten, es in Petersburg zu ſchweren Unruhen gekommen ſei. In der Umgebung von Kronſtadt hat man vom 22. bis 26. Auguſt und am 6. September ununterbrochen Geſchützfeuer ge⸗ hört. Man glaubt, daß die Mannſchaften der Flotte gemeutert haben. Die militäriſche Lage. 2önigsberg, 14. Septbr.(WB.) Lagebericht, Die litauiſch⸗polniſchen Kampfhandlungen im Gebiet von Suwalki Die Litauer halten die Linie Wyſtyter⸗See⸗Wis⸗ hainy⸗Lipina⸗Smolany⸗Negara und Poskuny⸗Marychasfluß⸗ Auguſtowokanal bis zur Einmündung in den Niemen. Im Abſchnitt Grodno⸗Njemen wurden örtliche Angriffe der Bolſchewiſten abgewieſen, desgleichen wiederholte ſtärkere bolſchewiſtiſche Gegenangriffe nordöſtlich von Breſt⸗Litowsk auf Stepanka. Im Anſchluß an die erfolgreichen Kämpfe der Polen nach der Ueberſchreitung des Bug im Abſchnitt Cholm ſetzten weitere Abteilungen aus der Gegend von Grubeſchow über den Bug, 8 den Studziankafluß und beſetzten die Ortſchaften Zatzaſzow und Uſzilny, weſtlich von Wladimir⸗ Wolhynſk. Weſtlich von beſetzt. An der Gnila Lipa ſüdlich von Lemberg haben nach der Heranführung von Verſtärkungeng Gegenangriffe der Bolſchewiſten eingeſetzt. Neue ruſſiſche Offenſive? Berlin, 15. Septbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Pariſer Ausgabe der„Chicago Tribune“ veröffentlicht einen angeblich von Moskau aufgefangenen drahtloſen Be⸗ richt. Danach ſoll die neue ruſſiſche Offenſive gegen die Polen begonnen haben und die polniſche Armee ſich aus Breſt⸗ Litowsko zurückzuziehen. Die Rote Armee ſo bereits Kuſniza und verſchiedene andere Städte ſüdweſtlich von Grodno be⸗ ſetzt haben. Kowel wurde Maxiejew von den Polen n Völker ver⸗ Waffenſtillſtand und Frieden zwiſchen Polen und Litauen. London, 14. Septbr.(Havas.) Ein heute in litauiſchen Kreiſen eingetroffenes Telegramm aus Kowno beſagt, daß obwohl die Polen noch einige Dörfer jenſeits der Curzon⸗ Linie beſetzt haben, die litauiſche Regierung trotzdem der pol⸗ niſchen Regierung die Nachricht habe zugehen laſſen, daß ſie damit einverſtanden ſei, wenn ihre Delegierten ſich morgen mit den polniſchen Delegierten in Kalwarja treffen würden ſtel ſie ſei bereit, die Feindſeligkeiten heute Mittag einzu⸗ ellen. Kopenhagen, 14. Septbr.(WB.) Nach einer Kownoer Meldung iſt der Waffenſtillſtand zwiſchen Litauen und Polen bereits in Kraft getreten. Helſingfors, 14. Septbr.(WB.) Die ruſſiſche Regie⸗ rung hat am 13. September den Friedensvertrag mit Litauen ratifiziert. Der Vormarſch gegen Indien. JPU. flonſtankinopel, 15. Sept. Nachrichten aus dem Kau⸗ kaſus melden, die Mobiliſierung einer roten Armee, die gegen Britiſch⸗Indien vorgehen ſoll, nimmt nur langſame Fortſchritte. In Perſien haben die Roten kaum genü⸗ gend Truppen, um die perſiſchen Koſacken in Schach halten zu können, die ihre Lager fortwährend angreifen. Im Kauka⸗ ſus breitet ſich in den neuen Staaten eine kontrerevolu⸗ tionäre Bewegung aus, die noch geringen Umfang hat, aber von außen ſtark unterſtützt wird. Nach glaubwürdigen Berichten ſind für die Bewegung gegen Indien nicht mehr als 30 000 Mann Truppen verfügbar, die größtenteils ſo weit von einander ſtehen, daß ihre Vereinigung und ihre Verprovian⸗ tierung für eine längere Expedition unmöglich erſcheint. Die milteleuropäiſche Bolſchewiſten⸗Bewegung. JPU. Wien, 15. Septbr. Die mitteleuropäiſche Bolſche⸗ wiſten⸗Bewegung wird zur Zeit von Wien aus geleitet und finanziert, natürlich mit ruſſiſchem Gelde. Von den früheren ungariſchen Volkskommiſſaren Ladislaus Rudols, Ernſt Seidler und Bela Szanto iſt in Wien vor einigen Monaten ein„Mitteleuropäiſches Büro“ gegründet worden, welches durch Bela Khuns Vermittlung die Unterſtützung der Moskauer Internationale erhalten hat. Die Aufgabe dieſes Büros beſteht im Aufbau eines regelmäßigen Kurierdienſtes mit den kommuniſtiſchen Bevollmächtigten in den Nachbar⸗ ſtaaten: Ungarn, der Tſchecho⸗Slowakei, Deutſchland, Jugo⸗ flawien und der Schweiz. Die Beauftragten, die ihren Sitz in den Hauptſtädten dieſer Länder haben, nehmen die Wiener Direktiven entgegen und leiten ſie an die Partei⸗ organiſationen weiter. r Bevollmächtigte für Deutſchland iſt der frühere Hauptmann des ungariſchen General⸗Stabes Otto Steinbrück, der z. Zt. der ungariſchen Rätediktatur in der roten Armee eine große Rolle geſpielt hat. Für Ungarn iſt eine ſelbſtändige Organiſation gegründet worden, die von dem bekannten ungariſchen Bolſchewiſten Ernſt Por(Perl⸗ ſtein) geleitet wird. Infolge der ſtrengen Abſperrung der ungariſchen Grenze beſchränkt ſich die Tätigkeit dieſer Gruppe nur auf das Sammeln zuverläſſiger Berichte. Sie ſteht mit einer aus ehemaligen Mitgliedern des revolutionären Vereins dung. Beſonders erfolgreich hat das Büro in der Tſchecho⸗ Slowakei gearbeitet, wo es gelungen iſt, in den ſüdlichen Teilen bereits große Unruhen hervorzurufen. Die Mehrzahl der im Büro kätigen Perſonen ſind Ungarn. Für Deutſch⸗ land und ſpeziell Berlin ſpielt eine überaus wichtige Rolle der geweſene Sekretär Radeks, der ungariſche Schriftſteller Hein⸗ rich Guttmann, der ſich abwechſelnd in Prag und Berlin auf⸗ hält. Die für die Propoganda nötigen Gelder werden von Wien aus zur Verfügung geſtellt. Die Finanzierung ſcheint in der letzten Zeit auf Schwierigkeiten zu ſtoßen, da die aus den Budapeſter Banken ſtammenden Fonds allmählich er⸗ ſchöpft ſind. Es werden aber immer noch beträchtliche Sum⸗ men durch zuverläſſige Kuriere der Parteiorganiſation der einzelnen Länder überwieſen. Mahuruf an die Landwirle und Verbraucher. Die jetzige Reichsregierung hat endlich ein feſtes Programm bezüglich des Abbaues der Zwangswirtſchaft. Die frühere ſchwankte von einem Extrem zum anderen. Wir wiſſen es, daß die Produktion in der Landwirtſchaft nur durch die freie Wirtſchaft zum Beſten der Verbraucher geſteigert werden kann. Der Ausſchuß für Volkswirtſchaft des Reichstages baut die Zwangs⸗ wirtſchaft ſyſtematiſch ab. Wir haben vom 15. September ab die Kartoffeln freigeben, müſſen aber verlangen, daß Landwirte und Verbraucher vernünftig ſind. Ich hätte am liebſten die Lie⸗ ferungsverträge aufgehoben und an deren Stelle nur eine ſtarke Notreſerve durch die Reichs⸗Kartoffelſtelle geſetzt. Die Reichsregie⸗ rung hatte anſcheinend gute Gründe dagegen. Vielleicht iſt es jetzt noch Zeit. Es geht nicht an, daß der eine Landwirt auf Erund der Lieferungsverträge 30 Mark und mehr für die Kartoffeln bekommt, während der Nachbar den Zentner Kartoffeln bedeutend bklliger abgeben will und ſoll. Die Reichsregierung ſei ſcharf auf der Hut, daß nicht Bren⸗ nereien und andere landwirtſchaftliche Nebengewerbe Kartoffeln in größeren Mengen zu Phantaſiepreiſen einkaufen. Sie mache Ernſt mit dem Aufſichtsrecht, das wir ihr gegeben haben. Die deutſche Landwirtſchaft ſteht am Scheidewege, ſie zeige ſich würdig der freien Wirtſchaft, die wir in der Regierung ihr geben wollen. Verſagt im Augenblick auch nur ein Bruchteil der deutſchen Landwirte aus Eigeinutz oder aus Fahrläſſigkeit, dann entwindet man uns die blanken Waffen, mit denen wir bislang für ſie gekämpft haben, um ihrer ſelbſt willen und zu dem Zwecke des beſſeren Zuſammenführens von Stadt und Land. Auch der Verbraucher übe Vernunft und überlege, daß in ganz Deutſchland aller Vorausſicht nach die Kartoffelernte eine mitt⸗ lere, in weiten Bezirken aber eine reichlich mittlere ſein wird. Als Vertreter des deutſchen Volkes und als Mitglied des Aus⸗ ſchuſſes für Volkswirtſchaft halte ich es für meine Pflicht, im letzten Augenblick dieſen ernſten Mahnruf an Stadt und Land zu richten. Wilhelm Duſche, Mitglied des Reichstages. Landwirle und Landwirlsfrauen. Trotz der zuſammengedrängten Erntearbeit iſt es gelungen, ganz bedeutende Mengen von Brotgetreide zur Ablieferung zu bringen. Hierurch iſt es möglich geweſen, ſchon heute weſentliche Erleichterungen in der Zwangsbewirtſchaftung landwirtſchaftlicher Produkte eintreten zu laſſen. Es liegt im Intereſſe der Geſamt⸗ bevölkerung, daß die produktionshemmende Zwangswirtſchaft mög⸗ lichſt bald aufgehoben werden kann. Solange aber die Sorge be⸗ ſteht, daß die Ernährung der geſichert erſcheint, iſt es ſchwer, wirtſchaft durchzuſetzen. Berufsgenoſſen, unterſtützt uns in unſerem Beſtreben, die Zwangswirtſchaft möglichſt bald gänzlich zu beſeitigen! Seid Euch dewußt der Pflicht, die wir der Allgemeinheit gegenüber haben. Fahret fort in der guten Ablieferung des Ge⸗ treides. Wer noch nicht liefern konnte, liefere bald und pflicht⸗ gemäß. Brotgetreide darf nicht verfüttert werden! Gebt nichts an Schieber und Wucherer! Helft Ihr uns, ſo können wir die berechtigten Forderungen der Landwirtſchaft um ſo nachdrücklicher vertreten und mit Sicherheit auf Erfolg rechnen. Gutsbeſitzer Dannemann, Landwirt Döbrich, Hofbeſitzer Duſche, Oekonomierat Gebhart, Landwirt Harte, Landwirt Hepp, Landwirt Keubler⸗Böhm, Pfarrer und Landwirt einen weiteren Abbau der Zwangs⸗ „Galiläi gebildeten Studentengruppe in Budapeſt in Verbin⸗ Bevölkerung nicht für das ganze Jahr 3 Dr. Oertel, Hofbeſitzer Spetzler, Gutsbeſitzer Weſter⸗ mann, Landwirt Zetſchke. Mitglieder der Reichstagsfraktion der D. V. P. Berlin, 15. Sept.(Von unſerm Berliner Büro.) Die Mitglieder des landwirtſchaftlichen Ausſchuſſes der Deu tſ ch⸗ nationalen Fraktion des Reichstages erlaſſen einen Aufruf an ihre Freunde im Lande, in welchem feſtgeſtellt wird, daß die Anlieferung des Brotgetreide? bishernicht in erforderlichem Maße erfolgt ſei und ihre Freunde und Berufsgenoſſen dringend bitten, un⸗ ter allen Umſtänden durch entſprechende Anlieferung von Brotgetreide die Brotverſorgung für die nächſten Monate zu ſichern. deulſches Reich. Die Unterredung mit Hindenburg. E Berlin, 15. Sept.(Von unſerm Berliner Büro.) Det „Deutſchen Tageszeitung“ wird der Originaltext der Unter⸗ redung Hindenburgs mit dem amerikaniſchen Journaliſten Mauſon zur Verfügung geſtellt. Daraus ergibt ſich denn, da der Sinn der Unterredung ſtark entſtellt iſt. Das gilt nament⸗ lich auch von den Ausführungen Hindenburgs über die inner⸗ politiſche Lage. Dieſe Stelle lautet im Original:„Ich fragte dann nach ſeiner Anſicht über die Gerüchte von einer gehe!“ menroten Arbeiterarmea in Deutſchland. Der Feld⸗ marſchall antwortete, daß er Fragen der inneren und äußeren Politik nicht beſprechen wolle. Er wolle nichts tun, was ſei nem ſchon ſo ſchwer geprüften Vaterland irgendwie ſchaden könne. Dann fuhr er fort:„Doch ich glaube wohl, daß gewiſe Arbeiterklaſſen eine geheime militäriſche On⸗ ganiſation haben, um eine Umſturzbewegun gegen die jetzige Regierung zu unterſtützen und dann die ruſſt ſche Regierungsform auch bei uns einzuführen.“ Die Vorfälle in Erfurt. EBerlin, 15. Septbr.(Von unſerem Berliner Büro.) In der geſtrigen Nachmittagsſitzung der Generalverſamm⸗ lung des Deutſchen Eiſenbahner⸗Verbandes wurde, wie aus Dresden gemeldet wird, eine Deputation aus Erfurt empfan, gen, um der Verſammlung perſönlich die Vorfälle in Erfurt zu ſchildern, wo bekanntlich Ententemunition zum Exp 95 dieren gebracht wurde, Darauf wurde von der Verſammlung eine Kommiſſion eingeſetzt, welche dem Plenum Bericht er⸗ ſtatten ſoll. Dann wurde ein Dringlichkeitsantrag einge bracht, in welchem die Generalverſammlung die Entlaſſung der Erfurter Eiſenbahnarbeiter auf das Schärfſte vei⸗ urteilt und der„neutralitätsbrüchigen Regierung“ Kampf anſagt. In einem zweiten Dringlichkeitsantrag beauf tragt die Generalverſammlung die Kontrollkommiſſionen, daß ſie die Ueberwachung des Verkehrs nach wie vor nach den Richtlinien des Internationalen Gewerkſchaftsbundes vor⸗ nehmen, und die Richtlinien der Reichsregierung nur inſowel anerkennen ſollen, als dieſe mit den Richtlinien des Inter“ nationalen Gewerkſchaftsbundes ſich decken. Politiſche Arbeiterräte. München, 15. Sept.(Priv. Tel.) In den bayeri chen Motorenwerken und bei Maffei wurden, wie die „Kommuniſtiſche neue Zeitung“ meldet, politiſche Arbeitel räte gebildet. Auf die Liſten der Kommuniſtiſchen Partei ſol⸗ len weitaus die meiſten Stimmen entfallen. Die Kommuniſte erhalten bei Maffei 3 und bei den bayeriſchen Motorenwerke 2 Mandate. Aus dem Parleileben. Aus der Deutſchen Volkspartei. liberalen Volkspartei Badens hielt in Freiburg eine Wahfkreie, ſchußſitzung ab, an der Vertreter ſämtlicher Ortsgruppen des Wal, kreiſes teilnahmen und an die ſich eine Vertrauensmännerverſamm, lung, die einen regen Beſuch aufwies, anſchloß. Unter dem Vo, ſitze des Zahnarztes Wagner⸗Freiburg wurden zunächſt di⸗ finanzielle Fragen und wichtige organiſatoriſche Fragen, insbeſol dere über die kommende Winterarbeit beſprochen. 60 Mittelpunkt der Tagung ſtand die Rede des Generalſekretär⸗ 5 Landesverbandes Badens Dr. Lutſch. Seine Ausführungen denen das Thema„die Deutſche liberale Volkspartei ſeit dem 6. Juß., zugrunde lag, waren ſowohl redngeriſch als inhaltlich in jeder ziehung hochintereſſant und erfreulich. Die anſchießende Ausſprach, die brauchbare Anregungen zeigte, war eine äußerſt rege und 10 die Zukunft überaus wertvolle. Sie ergab die völlige Zuſtimmul zu dem ſachlichen Referat und dem taktiſchen Vorgehen unſerer de⸗ ſamtpartei; insbeſondere erfreute es, zu hören, daß durch 1 Initiative unſerer Reichstagsfraktion, wie in den Wahlen vel, ſprochen, der Abbau der Zwangswirtſchaft und 10 Auflöſung der überflüfſigen Kriegsgeſel ſchaften endlich durchgeführt worden iſt. Letzte Meldungen. London, 14. Septbr. Havas. Mehrere Blätter verlol, gen mit Rückſicht auf den Exnſt der Lage die ſofortige Einbe rufung des Parlamentes. 7908 Paris, 14. Septbr.(WB) Ein Moskauer Funkſpruh meldet, daß Kerjenſen, der Friedensdelegierte in Finland, 1 finniſchen Regierung folgende Hauptfriedensbedingungen m eteilt habe: Sowjetrußland tritt an Finland den Teil 1 etſchengo, der dieſem den Zutritt zum Arktiſchen Meer gibe ab. Finkand erhält ferner ein ausgedehntes Gebiet und fre. Verbindung mit Norwegen. Seinerſeits wird Finland ſein Gebiete in Oſtkarelien an Rußland abgeben. Paris, 14. Sept.(..) Nach einer Havasmeldung aus 00 don, iſt heute früh der Poſtzug, der die geſamte engliſche für und Cork beförderte, überfallen und ausgera worden. Paris, 14. Sept.(W..) Nach einer Havasmeldung aus Nue berichtet Meſſagero aus Mailand, daß letzte Nacht von Unbekanne, auf die Fenſter des„Avanti“ Revolverſchüſſe abgegeben wurd Die Redakteure des Avanti erwiderten das Feuer. VBermiſchles. Berlin, 15. Sept.(Prib-Tel) Wie der„Verl. Lok.⸗Angeigten zu melden weiß, hat die Braut des wieder in Haft genomm rln. Kronzeugen im Scheidemann⸗Sklarz⸗Prozeß Erich Prin B⸗ Fpe⸗ Plaumann, in ihrer elterlichen Wohnung Selbſtmo 2d ger⸗ gangen, indem ſie ſich mit einem Strick erhängte. Die das weiflungstat der Vorſtorbenen dürfte mit ihrem Geſtändnis, gen ihren Geliebten ſchwer belaſtete, in Zuſammenhang zu brin ſein. Neuſalz(Oder), 14. Sept.(WB.) Heute nacht brach in der, 905 bearbeitungsfabrik und Großdrechslerei Heinrich Teicher rnd⸗ feuer aus, das die geſamten Fabrikanlagen bis auf die mauern in Aſche legte. Es gelang der Feuerwehr, die angrenschtor, Häuſer zu retten. Dder Schaden wird auf über eine Million rüc⸗ geſchätzt. Die Entſtehungsurſache wird auf Fahrläſſigkeit zu geführt. Etwa 80 Arbeiter ſind brotlos. zurend paris, 14. Sept. Havas berichtet aus Barcelona: Wähneen eines Konzerts explodierte eine Bombe, die unter denen Seſſel gelegt worden war. 18 Perſonen wurden verletzt, von de zwei geſtorben ſind. Mitiwoch, den 15. September 1920. ( Freiburg, 14. Sept. Der Wahlkreisverband II der Deutſchen i⸗ ie Ke l 1 7 . 1 7 e 0 1 ſ Mittwoch, den 15. Sepkember 1920. Mannheimer General-Anzeiger.(Miitag-⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 414. Aus Stadt und Land. ginder⸗Ferienheim Laulenbach des Vereins für Erholungsurlaub und Ferienaufenthalt 27 Mannheim(E..). Auch in dieſem Jahre hatte der Verein wiederum ſein Heim eröffnet. Aus finanziellen Gründen und da eine Anzahl in Schwe⸗ den und in der Schweiz untergebracht werden konnte, mußte ſich der Verein jedoch auf nur eine Abteilung beſchränken. Die Kinder kehrten nunmehr nach vierwöchentlichem Aufenthalt aus dem Heim zurück, die Erholung und Kräftigung prägte ſich auf den Geſichtern der Kleinen aus, betrug doch die Gewichtszunahme bis zu 6 Pfund. Das Heim ſtand wiederum, und zwar im vierten Jahre unter der Oberleitung der Hausoberin Hilfsſchweſter Herta, ihr zur Seite ſtanden wie meiſt in den Vorjahren Fräul. Eliſabeeh Herrdegen und zwei Helferinnen. Ueber die Eindrücke des Aufenthalts wollen wir aber ein Kind— Aurelia Schmidt— ſelbſt reden laſſen, welches folgenden Aufſatz gefertigt hat: Das Leben im Kinder⸗Ferienheim! Waldesrande, o' Ferienheim, ſo lieb und traut“, ſo jubelten wir deim Einzug dem hübſchen Gebäude entgegen, das am Eingang des Dorfes Lautenbach liegt und in dem wir nun vier Wochen der Er⸗ holung zubringen ſollen. Es ſind wirklich Wochen der Erholung, denn wir ſchlafen bis in den Tag hinein; alsdann frühſtücken wir und dann gehen wir bis zum Mittageſſen, das um 12 Uhr einge⸗ nommen wird, bei gutem Wetter ſpazieren oder auf den Waldſpiel⸗ platz. Um 1 Uhr wird die Tafel aufgehoben und dann begeben wir uns wieder nach oben, um das Mittagsſchläfchen, das um 74 Uhr beendet iſt, zu verrichten. Nach dem Kaffee gehen wir nicht mehr weit, denn bis 7 Uhr müſſen wir wieder zum Abendbrot zu Hauſe ſein. Da gehen wir meiſtens auf den Waldſpielplatz. Das iſt eine freie Fläche am Bergabhang. Dort ſpielen wir„Drei⸗Mann⸗ hoch“,„Faul Ei“ und„Eierrühren“. Bis zum Abendbrot ſind wir wieder zu Hauſe und verzehren mit Kohl⸗ und Volldampf das auf⸗ getragene Eſſen. Fräulein Toni beſtimmt die Zeit, wann wir fertig ſein müſſen und dann verkriechen wir uns in die Federn, um gut und feſt bis zum nächſten Morgen zu ſchlafen. Sonntags ſtehen wir ſchon um 7 Uhr auf, um rechtzeitig nach Gernsbach in die Kirche zu kommen. Neulich aber ſchwänzten wir den Gottesdienſt (die Hausoberin war abweſend) und ſtiegen auf den Lautenfelſen; von dort aus hat man eine ſchöne Ausſicht, aber, weil das Wetter trüb war, konnten wir nur Lautenbach, Gernsbach und Gaggenau ſehen. Nun ſind wir beinahe ſchon drei Wochen in dieſer erfriſchen⸗ den Bergluft, und der liebevollen Pflege der Frau Oberin iſt es zu verdanken, daß wir am 11. September wieder geſund und froh nach Hauſe zurückkehren. Stellungnahme des deulſchen Städtetages zum Kohlen⸗ 2 abkommen von Spa. Der Deutſche Städterag hat zum Kohlenabkom⸗ men in Spa folgende Forderungen an Reichsregierung und Reichsrat geſtellt: 1. Im Intereſſe des Staatswohls und aus allgemeinen volks⸗ wirtſchaftlichen Gründen iſt von jeder Verringerung des Hausbrandkontingents unbedingt abzuſehen. 2. Bei der Abänderung der Kohlenverteilungsorganiſation ſind auch die letzten Verbraucher und insbeſondere der Deutſche Städte⸗ tag entſprechend heranzuziehen. 3. Zur Geſundung unſerer Volkswirtſchaft iſt mit allen Mitteln dahinzuſtreben, daß die Kohlenpreiſe abgebaut werden. eitere Steigerungen ſind unbedingt hintanzuhalten. 4. Die autoritativen Funktionen auf dem Gebier der Kohlen⸗ bewirtſchaftung ſind dem Reichskohlenverband abzunehmen und auf den Reichskohlenrat zu übertragen, in welchem das Ver⸗ braucherelement ſeiner Bedeutung entſprechend zu verſtehen iſt. In einer 2. Eingabe wird gebeten, alle Schichten der Bevölke⸗ rung an der mit allen Mitteln zu betreibenden Verbeſſerung er Nahrungsmittelverſorgung gleichmäßig teilnehmen zu laſſen, ſoweit nicht außergewöhnliche Leiſtungen einzelner Volksteile die Gewährung von Juſchüſſen rechtfertige. Karlsruher Ausſtellung: 99 Waſſerwege und weiße ohle“. ir ſind in der Lage, heute eine gedrängte Ueberſicht über here der großen Karlsruher Schiffahrtsausſtellung zu geben. Vor allem werden bertreten ſein die neueſten Projektentwürfe des Oberrheinpreisausſchreibens, die Pläne der Großwaſſerſtraßen Neckar⸗Donau und Donau⸗Bodenſee, betriebsfähige Modelle von Schleuſen und Schiffshebewerken, Verladeinrichtungen, Hafenan⸗ gen, Schiffe, Bagger, Drehſcheiben u. a. m. er Abteilung Waſſerkraft iſt durch die Pläne und Modelle ebenfalls ein breiter Raum gewidmet. Daßsz geſamte, überaus anſchauliche Material verdient die Beſichtigung weiteſter Kreiſe. Sig Der Arbeitsausſchuß für die Ausſtellung hielt im kleinen i „Grüß' Gott, du Haus am ungsſaal der Karlsruher Handelskammer ſeine erſte Sitzung ab. Es beteiligten ſich große deutſche Induſtriefirmen mit Plänen aus dem Gebiete der Binnenſchiffahrt, des Hafenbaues und der Waſſerkraftnutzung, ferner der Rheinſchiffahrtsberband Konſtanz und ſchweieriſche Verbände. Zum Schulanfang der Mittelſchulen. Nach den großen Ferien haben am Montag die Vol ulen wieder ihre Pforten geöffnet, heute beginnen die M Kunſt und Wiſſen in Mannheim. 1Theaternachricht. Außer Helene Leydenius als Helene enß ſind in den Hauptrollen des am Freitag im Neuen Theater zur Erſtaufführung kommenden Dramas„Vor Sonnenauf⸗ gang“ von Herhark Hauptmann beſchäftigt: Robert Garriſon 85 Grete Berger(Frau Krauſe), Fritz Alberti(Hoffmann), Jo ef Renbert(Kahl), Julte Sanden(Frau Spiller), Robert Vogel (Alfred Loth), Wilhelen Kolmar(Dr. Schimmelpfennig). Mannheimer Jugendkonzerte. Durch den Erfolg des letzten Jahres ermuti t, werden Grete Kolmar und Lene Heſſe ihre Mannheimer J er ddpe auch in dieſem Jahre fortſetzen. An Sonntagvormittagen wollen ſie ihr kleines und großes Publikum 3 Klavier, Geige, Rezitation und Geſang erfreuen. Wie im letz⸗ ten Jahre, ſo werden auch in dieſem Jahre beſonders begabte Kinder * Mitwirkung herangezogen. Das erſte Jugendkonzert findet in ſt Es⸗ Ich 11 aſem Jahre am 17. Oktober, vormittags 114 Uhr in der Harmonie att. 4e1 Die Veranſtaltungen des Muſikvereines. Das erſte Konzert wird der Verein an Allerheiligen unter Leitung Felix Ledererz geben, wozu Händels Oratorium„Samſon“ für gemiſchten Chor, Solt und Orcheſter gewählt wurde. Für die Solis ſind hervor⸗ ragende, erſte Künſtler gewonnen. Die zweite Veranſtaltung, unter Muſikdirektor Karl Weidt, mit Bachs„Weihnachtsoratorium“ wird wieder gemeinſam mit dem Lehrergeſangverein Mannheim⸗Lud⸗ wigshafen am 14. Dezember ſtattfinden. Der Karfreitag wird noch⸗ mals die beiden Vereine zu gemeinſ umem Wirken zuſammenführen. nter Felix Lederers Leitung wird die ſchon ſeit vielen Jahren in annheim nicht mehr gehörte„Miſſa ſolemnis“ aufgeführt werden. ie Wiedergabe dieſer Meſſe ſoll zugleich als nachträglicher Gedenk⸗ tag an den 150. Geburtstag des unſterblichen Meiſters von Beet⸗ boven gelten. Als außerordentliches Konzert des Muſikvereines wird ſich dann noch ein Liederabend des Kammerſängers Karl Erb anreihen. Sadiſche Kunſtnachrichten. Von der Badiſchen Woche in Karlsruhe. Das am 20. September im Konzerthaus ſtattfindende 1. Sin⸗ fonie Lonzert des Badiſchen Landestheater⸗Orcheſters bringt in er„Badiſchen Woche“ vor allem eine ſehr intereſſante Urauf⸗ führung:„Introitus u. Hymnus“ für Orcheſter und Soloſtimmen von Heinrich Kaminski. Von dieſem oberbadiſchen Komponiſten wurde in München die Paſſionsmuſik im Künſtlerhaus dieſen ganzen Soinmer hindurch mit dem größten Erfolg aufgeführt. Vorher ſchon hatte ſein Streichquartett in München und Leipzig U Gdas berechtigſte Aufſehen erregt. In demſelben Konzert wirkt der telſchulen. Da iſt es dringender Wunſch der Eltern bei det fabelhaften Höhe aller Schulutenſilien, daß von Seiten der Lehr⸗ kräfte Hefte, Bücher uſw. von den Schülern angenommen werden, wenn ſie auch nicht ganz den ſonſtigen Anforderungen betreffs Liniatur, neueſte Auflage uſw. entſprechen ſollten. Gar oft werden Bücher von Geſchwiſtern zurückgewieſen, die ein Jahr zuvor neu gekauft wurden, wenngleich ſie kaum Veränderungen zeigen. Der⸗ 1 5 Rückſichten zu nehmen iſt ein Gebot der heutigen Verhält⸗ niſſe. 08 Beförderungen bei der Poſt. Zu Ober⸗Poſtſekretären wurden mit Wirkung vom 1. April 1920 ab befördert: beim Poſtamt 1: die Poſtſekretäre Karl Albrecht, Adam Edinger, Joh. Grampp, Ed. Gruner, Th. Hensler, Wilh. Kircher; beim Poſtamt 2: Franz Altmann, Georg Gebhard, Julius Kinzer; beim Poſtamt Waldhof der Poſtſekretär Heinrich Köhler. Zu Ober⸗ Telegraphenſekretären: die Telegraphenſekretäre Karl Lehn und Friedrich Steinmetz. * Konſulatsdienſt. Nachdem die Tſchechoſlowakiſche Regierung den Konſulatsſekretär Herrn Tubl zum Verweſer des Tſchecho⸗ ſlowakiſchen Vizekonſulats in Frankfurt a. M. beſtellt hat, iſt dieſer zur Ausübung ſeiner Funktionen in Baden, welches einen Teil ſeines Amtsbezirks bildet, zugelaſſen worden. *Neue Säuglings⸗ und Kinderpflegerinnen. Das Arbeitsmini⸗ ſterium hat den nachſtehend benannten Schweſtern, welche den Nach⸗ weis der Ausbildung in der Säuglings⸗ und Kleinkinderpflege er⸗ bracht haben, den Ausweis als ſtaatlich anerkannte Säuglings⸗ und Kleinkindpflegerin erteilt: Schweſter Wilhelmine Wiedemer aus Offenburg, Schweſter Lore Runk aus Höll⸗Wolfegg, Schweſter Margarete Ultſch aus Ladenburg, Schweſter Marta Dußler aus Blaubeuren. SDie erſte Reiſe auf einem Raddampfer(Kippers VI) machte der Steuermannskandidat Michel Spatz von hier nach Lauterburg. Er kam ohne Schaden mit vier leeren Schiffen hier wieder an. Herr Spatz, der erſt ſeit drei Monaten als Kandidat fährt, hat mit der glücklichen Ausführung ſeiner erſten ſelbſtändigen Fahrt be⸗ wieſen, daß man ſich auf dem Oberrhein ſchneller zurechtfinden kann, als allgemein angenommen wird. cGeſchäftsjubiläum. Herr Auguſt Weick, Zigarrengeſchäft, G3, 9, feiert dieſer Tage ſein 25jähriges Geſchäfts⸗ jubiläum. Durch raſtloſes Arbeiten, fachmänniſches und reelles Vedienen iſt es ihm gelungen, ſich während dieſer Zeit zu einem der erſten Geſchäfte emporzuarbeiten, wozu auch ſein gewinnendes Weſen viel beigetragen hat. Seit 20 Jahren gehört Herr Weick dem Verein der Zigarrenſpezialiſten als Vorſtandsmitglied an. Auch unſere beſten Wünſche dem Jubilar. vereinsnachrichten. Mannheimer Hausfrauenbund. Morgen Donnerstag, 16. September, abends 8 Uhr, wird Frau Emma Kromer über die Hausfrauen im Reich⸗wirtſchaftsrat berichten und damit die Veran⸗ ſtaltungen nach der Sommerpauſe wieder beginnen. Da nach dem Vortrag auch eine Ausſprache über die aktuellen Lebensmittelfragen ſtattfinden, ſollten alle Hausfrauen erſcheinen.(Siehe Anzeige.) Der Bayeriſche Hilfsverein Mannheim veranſtaltete am letzten Sonntag aus Anlaß ſeines 38. Stiftungsfeſtes auf den Renn⸗ wieſen ein Gartenfeſt, welches ſich eines Maſſenbeſuches zu er⸗ freuen hatte. Neben Konzert der Kapelle Blum und Liedervor⸗ trägen des Geſangvereins Eintracht gab die Schuhplattlerabteilung des Vereins einige oberbayeriſche Tänze zum beſten: Kinder⸗ beluſtigungen aller Art und Tanzvergnügen der Erwachſenen vollendeten das Bild echter Fröhlichkeit. —— Spielplau des National-Theaters Neues Theater 2 E E Sept. S 4 Vorstellung 5 Vorstellung 2 15. M. 2DEine Nacht in Venedig7 16..[A Neu einstudiert: Fra Diavolo 1 17. F. 2. Volks-Vorstellung: Zum ersten Male: Undine 7 Vor Sonnenaufgang 7 18. S. Außer Miete: Carmen 6½ Zwangs einquartierung7½ 19. S. 4B Die Walküre 6 Vor Sonnenauigang 7 Aus Luòͤwigshafen. „p. Das Leben genommen hat ſich ein 50 Jahre alter hieſiger Bäckermeiſter. Er ſtürzte ſich aus unbekannter Urſache in den Rhein. Rommunales. Weinheim, 14. Sept. Dem Millionenproiekt der Kultur⸗ inſpektion Heidelberg bezüglich Entwäſſerung der Wef ch⸗ nizniederung wurde ſeitens des hieſigen Gemeinderates arund⸗ ſätzlich zugeſtimmt.— Behufs Ausführung der miniſteriellen An⸗ weiſungen zur Ergreifung von Maßnahmen gegen die Woh⸗ nungsnot beſchloß der Gemeinderat eine beſondere Kommiſſion zu bilden, welche die dem Gemeinderat zuſtehenden Entſchließungen vorbereiten ſoll. Die Entſcheidung ſelbſt fällt der Gemeinderat. *Karlsruhe, 13. Sept. Dder Stadtrat nahm in einer ſeiner letzten Sitzungen Kenntnis von dem derzeitigen Stande der Vor⸗ bereitungen zu einem Reichsgeſetz über eine A b gabe zur Förde⸗ rung des Wohnungsbaues. Es wurde feſtgeſtellt, daß die bekannte Mannheimer Organiſt Arno Tandmann mit, der Kloſes Präludium und Doppelfuge G⸗Moll, ſowie eine eigene Kom⸗ poſition in E⸗Dur“ für Orgel ſpielen wird. Außerdem kommen zum erſten Mal für Karlsruhe Kloſes„Wallfahrt nach Koblaar“(Sprecher Herr Wilhelm Baſſermann) ſowie Heinrich Zöllners 3. Sinfonie zur erſten Aufführung hier in Karlsruhe. Eine Tanzphantaſie von Weißmann wird das Programm in vor⸗ teilhafter Weiſe bereichern. Die Ausſtellung von Werken badiſcher Künſtler wird in den Räumen des badiſchen Kunſtvereins— im Intereſſe der Einheit⸗ lichkeit der Unternehmungen der„Badiſchen Woche“ erſt am 19. September eröffnet werden. Noch einmal ſei darauf hingewieſen, daß es ſich in dieſem Jahre nur um eine Teilausſtellung handeln konnte, da die große ſtädtiſche Ausſtellungshalle, die für eine wün⸗ ſchenswerte Beteiligung der geſamten badiſchen Künſtlerſchaft Ge⸗ legenheit und Möglichkeit böte, noch immer nicht ihrem eigentlichen Zweck zugeführt werden kann. Die Ausſtellung„Badiſche Kera⸗ mik“ in der badiſchen Kunſthalle zu Karlsruhe wird mit Beginn der„Badiſchen Woche“ am 19. September eröffnet werden. Sie vereinigt zum erſten Male Erzeugniſſe der beſten Künſtler und keramiſchen Werkſtätten. Auf Grund zahlreichen Materials aus Muſeums⸗ und Privatbeſitz wird ein gewiſſermaſſen hiſtoriſcher Rückblick über die Tätigkeit der Großherzoglichen Majolika⸗Manu⸗ faktur unter beſonderer Berückſichtigung ihrer Anfänge geben. Ein geſchloſſener Raum iſt dem Schaffen Profeſſor M. Läugers ge⸗ widmet, von dem völlig neuartige Proben ſeiner allerletzten Schaffenszeit gezeigt werden. von auswärtigen Bühnen. Nürnberger Uraufführung. Ein neues Luſtſpiel von Lothar Sachs„Peterle“ wurde bei ſeiner Uraufführung im Stadttheater ſehr 1 5 8 aufgenommen. Der Verfaſſer der bekannten über viele ühnen gegangenen Komödie„Meine Frau die Hofſchauſpielerin“ ibt auch hier wieder gute Unterhaltung würzt durch ſatiriſche Ausfälle gegen engherziges Banauſentum und ſteifleinene Konven⸗ tion. In der Geheimratsfamilie Mutheſius gibt es ſo etwas wie einen dunklen Punkt. Maxi, die künſtleriſch veranlagte Tochter, hat es mit einem Kunſtmaler, den ſie zu lieben vorgibt. Maxi lebt nun irgendwo draußen in der Welt, Geheimrats haben die Hand von ihr abgezogen Wenn man daheim erſt wüßte, daß das glückliche Paar auf den elterlichen Segen verzichtet und längſt ge⸗ heiratet hät und inzwiſchen auch das Peterle erſchienen iſt, es müßten ſich ſchreckliche Dinge ereignen. Nun iſt da ein alter guter und reicher Onkel, der den Zweck hat, die Geſchichte wieder einzu⸗ renken und Maxi mit ihren Eltern zu verſöhnen. Die verloren herrſchende Wohnungsnot Aufwendungen für den Neubau von Woh⸗ nungen im großen Stil unbedingt und unverzüglich erfordere, daß hierzu jedoch die Schaffung einer geſunden finanziellen Grundlage unerläßlich ſei. Die Wohnungsabgabe wird als das einzige Mittel bezeichnet, dieſe Grundlage zu ſchaffen. Sie wird dann gerne geleiſtet werden, wenn dafür mit Sicherheit die Wohnungsnot behoben werden kann, und es iſt wohl notwendig, dieſe Abgabe unverzüglich einzu⸗ führen, weil andernfalls bei den trotz aller behördlichen Maßnahmen nicht zu verhindernden Mietſteigerungen die Mieter dieſelben Laſten auf ſich zu nehmen haben, die Gelder aber nicht dem Wohnungsbau, ſondern nur den Vermietern zugute kommen. Die Adgabe wird nach Anſicht des Stadtrats allerdings nur dann erträglich ſein, wenn ſie mit keinem politiſchen Nebenzwecke(Siedelungspolitik) verquickt wird und einzig und allein dem Wohnungsbau zu dienen hat.— Der Stadtrat ſagte ferner der Gemeinnützigen Beſchäfti⸗ gungsſtelle G. m. H. hier(Beſchäftigungsſtelle für Erwerbs⸗ beſchränkte und Erwerbsloſe), an der er ſich mit einer Stammeinlage von 31000 Mark beteiligt hat, vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes ein verzinsliches Darlehen von 200 000 Mark als Betriebskapital aus der Stadtkaſſe zu. Die Geſellſchaft wird demnächſt ihren Betrieb aufnehmen. p. Landau, 14. Sept. Mit Rückſicht auf die neueſte Entſchei⸗ dung der interalliierten Kommiſſion hat der frühere Landauer Bür⸗ germeiſter, Hofrat Mahla, die auf ihn gefallene Wahl zum 1. Bür⸗ germeiſter der Stadt Landau abgelehnt. Nus dem Zande. GWeinheim, 14. Sept. Im hieſigen ſtädtiſchen Krankenhauſe wurde ein Jagdpächter mit einem Schrotſchuß im Unterſchenkel eingeliefert. Der Jäger war mit anderen Nimroden am Sonntag von einem Pirſchgange gekommen, als einem von ihnen plötzlich das Gewehr losging und den Freund in den Unterſchenkel traf. * Karlsruhe, 13. Sept. Ein raffiniert angelegtes Gaunerſtück wurde hier in der Nacht vom Dienstag zum Mitt⸗ woch verübt. Als der Stallmeiſter des Fuhrunternehmers Mannherz (Rüppurrerſtraße) gegen halb 3 Uhr ſeine Runde machte, ſtellte ſich heraus, daß 2 Pferde— Braune im Werte von zuſammen etwa 40 000 Mark— verſchwunden waren. Nur mit Müh und Not fand man die Spur, die nach Teinach im Württembergiſchen führte. Dort gelang es anderen Tages, die beiden diebiſchen Reiter feſt⸗ zunehmen, nachdem ſie kurz vorher die Pferde in einem Gaſthaus eingeſtellt hatten. An der Tat beteiligt ſind auch zwei Radfahrer, die nach Nagold vorausgefahren waren und dort die Beute bereits zum Kauf angeboten hatten. Die benützten Sättel rührten von einem in Beiertheim verübten Diebſtahl her. Den Pferden hatte man die Füße mit Lumpen und Säcken verbunden, damit ſie geräuſchlos durch das nach der Marienſtraße führende und vorſichtig abgeſchraubte eiſerne Tor wegtransportiert werden konnten. X* Karlsruhe, 14. Sept. Der Fabrikarbeiter Johann Kern aus Freckenfeld iſt beim Obſtbrechen durch Abſturz vom Baume tödlich verunglückt.— Ein ſchwermütiges 23jähriges Mädchen ſtürzte ſich aus dem 5. Stock in den Hof eines Hauſes. Das Mädchen iſt nach Einbringung ins Krankenhaus geſtorben. * Offenburg, 13. Sept. Wegen Meineids v erdachts iſt lt.„Offenbg. Ztg.“ Bürgermeiſter Schweiß von Biberach ver⸗ haftet worden. Kappel bei Neuſtadt i. Schw., 14. Sept. In der Nacht auf Sonntag wurde das Pachtgut Engenſtein ein Raub der Flammen. Die ſchwer betroffene Pänhterin, Frau Kaiſer, konnte mit ihren 4 Kindern kaum das nackte Leben retten. Nur das Vieh konnte noch vom Knechte losgebunden werden. Man vermutet Brandſtiftung. )(Furtwangen, 13. September. Ein ſchwerer Einbru chs⸗ diebſtahl wurde in der hieſigen Filiale des Badiſchen Landes⸗ gewerbeamtes verübt. Die Diebe gelangten durch eines der großen, nach der Straße gelegenen Fenſter in den nördlichen Seitenflügel des langgeſtreckten Ausſtellungsraumes, wo ſie eine große Anzahl von zwei hieſigen Firmen gezeigte Bijouterie⸗ und Silberwaren und verſchiedene Uhren im Geſamtwerte von über 3000 Mark an ſich nahmen. Woldshut, 13. Sept. Aus der Schweiz kommt die noch un⸗ beſtätigte Nachricht, man gehe dort mit der Abſicht um, die Fami⸗ lien der verheirateten deutſchen Wehrmänner, denen bis jetzt die Einreiſe von Deutſchland nach der Schweiz verweigert worden war, aus der Schweiz auszuweiſen und nach Deutſchland ab⸗ zuſchieben. Von dieſem harten Los ſollen zunächſt 500 in Baden beheimatete Familien betroffen werden. Den Bürgermeiſterämtern iſt Weiſung zugegangen, für Unterkunft zu ſorgen. Das läßt die Richtigkeit der Meldung vermuten. * Lörrach, 13. Sept. Die hieſige Staatsanwaltſchaft be⸗ ſchlagnahmte an der Grenze zwei Kraftwagen, in denen man verſuchte, belgiſche und franzöſiſche Silbermünzen in die Schweiz zu verſchieben. Die Inſaſſen der Wagen waren Luxem⸗ burger. Das Geld in Höhe von 175 000 Franken wurde beſchlag⸗ nahmt und die Schieber verhaftet. pfalz, heſſen und Umgebung. Grünſtadt, 14. Sept. Der 19 Jahre alte Dienſtknecht Heinrich Zalen hier iſt auf eigenartige Weiſe ums Leben gekommen. Der einer Dreſchmaſchine beſchäftigte junge Mann wurde bei der Frühſtückspauſe vermißt. Nach einigen Stunden fand man ihn erſtickt unter dem Spreu vor. Vermutlich hat er nach Tauben⸗ neſtern geſchaut und iſt dabei von oben in die Spreu geſtürzt, die ihm die Luft abſchnitt. Elternhaus zurück und iſt hier wie vor der Welt wieder die junge, wohlerzogene Dame aus gutem Hauſe. Ihr Mann und Geliebter aber, Ludo, der ungebundene Malermenſch, reitet nun Attacken gegen den ſteifleinenen Geheimrat, denen der gute Onkel die nötige finanzielle Unterlage gewährt. Bald iſt Ludo in der Geſell⸗ ſchaft eingeführt, bald malt der„entzückende Menſch“ den Re⸗ gierungspräſidenten und da er auch(von Onkels Gnaden) über mehr als Farbe und Leinwand zu verfügen ſcheint, ſieht man es bei Geheimrats nicht ungern, daß Ludos Auge werbend auf der Tochter des Hauſes ruht. Es kommt zur Verlobung. Und nun iſt es an der Zeit, daß Peterle erſcheint. Er iſt aus ſeinem Refugium entwichen und kräht ſein helles„Papa! Mama!“ in die wohlge⸗ ſetzte Verlobungsfeſtrede des Geheimrats hinein. Aber natürlich iſt er ein ſo reizender kleiner Schlingel, daß der Geheimrat ihn ver⸗ ſöhnt in ſeine Arme ſchließt un dſeine Eltern desgleichen. Das hei⸗ tere Spiel bietet der Darſtellung ſehr lohnende Aufgaben. Kleine Mitteilungen. Preisabbau für Bücher. Der Schutzverband Deutſcher Schriftſteller hat mit Befriedigung davon Kenntnis genommen, daß die buchhändleriſchen Vereinigungen den Preisabbau für Bücher und Zeitſchriften beſchloſſen haben und den Teuerungsaufſchlag für Bücher und Zeitſchriften nach Möglichkeit aufgeben wollen. Leider muß feſtgeſtellt werden, daß ein Teil der Sortimenter und beſonders der Bahnhofsbuchhandel nach wie vor den Teuerungszuſchlag bis zu 20 Proz. erhebt. Hierdurch wird die Kaufluſt des Publikums ge⸗ hemmt, und der Abſatz der Bücher, an dem die Schriftſteller geiſtig und wirtſchaftlich intereſſiert ſind, leidet. Der Schutzverband Deutſcher Schriftſteller erhebt als die berufene Vertretung des deutſchen Schrifttums gegen die Fortführung dieſes ungeregelten Zuſtandes öffentlich Einſpruch. Aus der Geſellſchaft. Von Ria Ibele⸗München. „Sie leben wie Kinder.“... Und wo gibt es mehr Streit als bei Kindern?!— „Ich bin peinlich reinlich,“ ſagt Frau Huber und ſchüttelt das Staubtuch zum Fenſter hinaus.— Türen und Hausfrauen ſollen geräuſchlos arbeiten.— „Aber bitte, keine Umſtände meinetwegen zu machen!“ ſagt der Eingeladene und hofft auf einen grünen Kranz über der Tür.— Wie gut es iſt, daß es gemalte Poſtkarten gibt, um den Menſchen die Natur zu zeigen!— Neugierde kleidet ſich gerne in das Gewand der Teilnahme.— Im Untergang zeigt ſich der Held, nicht im Sieg. geglaubte Tochter kehrt alſo verabredungsgemäß reumütig in das 9— Wer daheim ſchmutzige Fenſter hat, ſieht die Welt ſchmutzig. 4 4. Seite. Nr. 414. Mmannheimer General ·Anzeiger.(Millag · Ausgabe9?, — * Skuttgart, 13. Sept. Ueber die Hochwaſſerkataſtrophe, die am Möͤntag, den 6. September, das Remstal heimſuchte, erhält das„N. Tgbl.“ folgenden zuſammenfaſſenden Bericht: Während in Stuttgart am genannten Tage die Niederſchläge nur mäßig waren, regnete es im oberen Remstal ſchon die ganze Nacht vom Sonntag zum Montag durch und am Montag ſteigerten ſich die Regengüſſe bis in die Nachmittagsſtunden zu heftigen Wolkenbrüchen ganz beſonders in der Welzheimer, Pfahlbronner und Gmünder Gegend. In Welzheim ſelbſt, das ja auf der Hochebene liegt, waren die Keller voll Waſſer. Die dort niedergegangenen Waſſermaſſen liefen teils dem Wieslauftal, teils dem Leinkal zu. Die Verheerungen, die das Unwetter in Gmünd, Schorndorf, im Wieslaufgebiet und an anderen Orten verrichtete, ſind ſchon gemeldet worden. Der Geſamt⸗ ſchaden dürfte in die Millionen gehen. In Lorch wird er allein auf mehrere 100 000 gerechnet. Etwa um 4 Uhr nachmittags war ſchon der Stand vom 24. Dezember 1919 erreicht. Bis gegen 6 Uhr abends ſtiegen die Waſſerfluten noch beträchtlich weiter. Glücklicher⸗ weiſe hatte der Regen ſeit etwa 5 Uhr etwas nachgelaſſen, um über Nacht völlig aufzuhören. Erſt am nächſten Morgen etwa um 7 Uhr trat nochmals ein kurz dauernder Regenſchauer auf. Auch in Plüderhauſen hat das Hochwaſſer eine große Verheerung an⸗ gerichtet. die Felder, Obſt⸗ und Gartenanlagen ſind verwüſtet. Außerdem haben die unter Waſſer ſtehenden Ortsteile ſehr gelitten. Von der Sägnühle wurde eine große Menge Langholz weg⸗ geſchwemmt. Die im Gange befindlichen Wiederherſtellungsarbeiten an den beim letzten Hochwaſſer zerſtörten Ufern der Rems wurden vollſtändig vernichtet. Der Geſamtſchaden läßt ſich in Zahlen noch nicht angeben. Gerichtszeitung. B. Konſtanz, 13. Sept. die Ferienſtrafkammer ver⸗ urteilte den Schiffsmeiſter Joſef Mohr aus Immenſtaad wegen verbotener Ausfuhr von 2 Fahrrädern zu 6 Wochen Gefängnis und 3000 Mark Geldſtrafe(oder weiteren 266 Tagen Gefängnis) und wegen verbotener Einfuhr von über 200 Flaſchen Südweinen und einem Dutzend Flaſchen Likören zu 4800 Mark Geldſtrafe(oder weiteren 6 Monaten Gefängnis) und zum Werterſatz von 2400 Mk. Der Verurteilte betrieb mit ſeinem Motorlaſtſchiff auf dem Boden⸗ ſee bei ſeinen Fahrten mit Kies zwiſchen Immenſtaad und Romans⸗ horn(Schweiz) nebenbei das Gewerbe des Schmuggels. Wegen weiterer Anſchuldigungen konnte er nicht verurteilt werden, weil die. Verdachtsgründe nicht ausreichten; aus gleichem Grunde mußten ſein mitangeklagter Sohn und ſein Bruder freigeſprochen werden.— Ein Spediteur und ein Grenzaufſeher wurden wegen Vergehens gegen das Vereinszollgeſetz und Urkundenfälſchung aus Gewinnſucht ver⸗ urteilt: Erſterer zu einer Geldſtrafe von 481 098 Mark, letzterer zu einer ſolchen von 274 588 Mark(im Falle der Unbeibringlichkeit je 6 Monate Gefängnis); außerdem haben beide für die durch die Fälſchung der Uebergangspapiere erworbenen Zigaretten einen Wert⸗ erſatz von 50 000 Mark zu leiſten. Für die Fälſchung allein erhielt der Grenzaufſeher noch eine Gefängnisſtrafe von 4 Monaten. p. Kaiſerslautern, 14. Sept. Von dem franzöſiſchen Militär⸗ polizeigericht wurde der Schriftleiter J. Roth von Pirmaſens zu 3000 M. Geldſtrafe oder 6 Monaten Gefängnis verurteilt, weil er das kürzlich auf drei Tage verbotene„Pirmaſenſer Tageblatt“ unter dem Titel„Pfälzer Volksbote“ verbreitet hat.(Das verbotene „Pirmaſenſer Tageblatt“ erſcheint im gleichen Verlag wie der „Pfälzer Volksbote“). f Sportliche Kundſchau. Pferdeſport. sr. Die Renuen zu Karlshorſt nahmen am Montag bei ſchönem Wetter und ſtarkem Beſuch ihren Fortgang. Das im Mittelpunkt ſtehende Deutſche Jagdrennen ſah nur ein kleines Feld von vier Pferden am Start. Wald⸗ frieden und Voigt lagen faſt den ganzen Weg über an der Spitze vor Hunding und Meerſchaum. Auf dem Nachhauſewege ſchloß Hunding zu dem Führenden auf, ſprang das, letzte Hindernis bereits in Front und ge⸗ wann leicht gegen Waldfrieden. Das Glückskind⸗Jagdrennen holte ſich der durchweg führende alte Savoyard leicht gegen Geheimtip und den in der Diſtanz niederbrechenden Thillot. Im Jungfern⸗Hürdenrennen kam Bal⸗ taſar zu einem erwarteten Erfolg. Der Hengſt ſonderte ſich vor dem Ein⸗ jauf mit der über Sprünge debütierenden Roſemarie vom Felde ab und wehrte alle Angriffe der gut laufenden Stute leicht zurück. Jockey Urban kam mit Schwalbe zu Fall und brach das linke Schlüſſelbein. Das Zu⸗ fluchtsrennen wurde eine leichte Beute für Herrn von Oertzens Lands⸗ mann. Der Fuchshengſt übernahm im Einlauf das Kommando und ſiegte leicht gegen Erika II. Die genauen Ergebniſſe haben wir bereits mitgeteilt. — Der Totoumſatz betrug 3 892 470 Mk., davon 2687 500 Mk. für Sieg und 1 204 970 Mk. für Platz. sr. Die Reunen zu Grunewald werden am heutigen Mittwoch fortge⸗ ſetzt und warten mit dem Kineſem⸗Rennen als Hauptnummer auf einer jüber die lange Entfernung von 3200 Meter führenden Prüfung auf. Der ute Steher Lorbeer des Weinberg'ſchen Stalles ſtößt hier auf Herrn R. Haniels Tulipan und Einſiedler, vor denen er aber den Vorzug verdient. Anderſen, Soldau, Bannwart und Dronning Wilhelmina bervollſtändigen das Feld. Im Saphir⸗Rennen für ſa ber wird der durch Oſſian, Anakreon, Paleſtrina und Omen vierfach vertretene Stall Weinberg wahrſcheinlich ſeinen Siegeszug fortſetzen. Für die übrigen Rennen empfehlen ſich Lauſcherin, Monika, Moldau, Haſenfuß und Armenier.— Unfere Vorausſagen: 1. R. Lauſcherin— Gilgenburg; 2. R. Stall Weinberg— Stall Oppenheim; 3. R. Moldau— Chalzit; 4. Sigll Wein⸗ berg— Stall Oppenheim: 5. R. Lorbeer— Stall Hamel; 6. Saſen⸗ fuß— Stall Robitſchek; 7. R. Armenier— Romanze. Lawukennis. sr. Zehlendorfer Tennisturnier. Nach beinahe vierzehntägiger Tauer kounte am Sonntag vormittag das vom Wetter wenig begünſtigte Turnier des Zehlendorfer Sportvereins endlich zum Ende geführt werden. In der „Schlußrunde des gemiſchten Doppelſpiels ſiegte das ſchwediſche Paar Frl. Fick⸗Müller über die Berliner Frau Käber⸗Kurt mit dt6,:4. Einen ſprächtigen Kampf gab es zum Schluß noch im Herren⸗Einzelſpiel zu ſehen. Nicht ganz erwartet ſiegte hier Moldenhauer mit 816,:6, 64 über Demaſius. Rugby. sr. Rugby⸗Fußball im Deutſchen Stadion. Einen ſehr intereſſanten Verlauf nahm das im Deutſchen Stadion ſtattgefundene Rugby⸗Fußball⸗ Werbeſpiel. Die beiden auserwählten Mannſchaften des Deutſchen Rugby⸗ Fußball⸗Verbandes ſtritten recht gleichmäßig um den Sieg, der ſchließlich an die„Adler“⸗Mannſchaft fiel, die unter Führung des deutſchen Tennis⸗ meiſters Kreutzer ſtand. Es iſt mit Sicherheit anzunehmen, daß dieſes Spiel, das ſich vorzüglich zum Wintertraining für im Sommer ſport⸗ treibende Vereine eignet, demnächſt auch in Berlin eingeführt wied, das ſich in letzter Zeit immer mehr, beſonders in Süddeutſchland, ausbreitet. Leichkathletik. sr. Stafettenlauf„Rund um Frankfurt“. Unter der Teilnahme von 40 Mannſchaften kam am Sonntag der alljährliche Stafettenlauf„Rund um Frankfurt am Main“ über 15,5 Kilometer zum Austrag. Jede Mann⸗ ſchaft beſtand aus 40 Läufern. Sieger wurde in der Hauptklaſſe erwar⸗ tungsgemäß Eintracht in der guten Zeit von 39 Min. 22,3 Sek. Die Er⸗ ebniſſe ſind: Hauptklaſſe, 15,5 Kilometer: 1. Eintracht 39.82,3; 2. Sportverein Darmſtadt 40:45.— 2. Klaſſe(Wanderpreis des Deutſchen Reichsausſchuſſes), 10 Kilometer: 1. Niedererlenbach 24.15, 2. Turnverein Bockenheim 24:31.— 3. Klaſſe für Fußballmannſchaften: 1. Eintracht 23:55; 2. Sipo 25:13.— 4. Klaſſe für Jugendmannſchaften, ,5 Kilometer: 1. Kaiſer Wilklhelms⸗Gymnaſium 18.35.— 5. Klaſſe für erſtmalig teilnehmende Vereine, 10 Kilometer: 1. Hom⸗ burger Turnverein 24:09j. 2. Sipo Darmſtadt 24:27. r. Leichtathletiſcher Städtezehnkampf in Magdeburg. Der ſeit langem geplante leichtathletiſche Städtezehnkampf kam am Sonntag zwiſchen Magdeburg, Rathenow, Leipzig und Halle zum Austrag. Die Dresdener Mannſchaft hatte abgeſagt. Für ſie waren die Rathenower erſchienen, die ſich ſehr wacker ſchlugen und hinter den Magdeburgern den zweiten Platz befetzten. Die Leipziger konnten überraſchenderweiſe nur den dritten Platz belegen. Zugleich mit der Veranſtaltung wurde die mitteldeutſche Meiſterſchaft im 10 Kilometer⸗Laufen entſchieden, die der Verteidiger Eiſelt(Chemnitz) leicht gewann. Die Einzelergebniſſe waren: Städtezehnkampf: 1. Magdeburg 1695,435. Punkte; 2. Rathenow 1503,585 Punkten; 3. Leipzig 1415,88 Punkten; 4. Halle 1398,485 Punkten. — 10 Kilometer⸗Laufen(Meiſterſchaft von Mitteldeutſchſand): 1. Eiſelt (Chemnitz) 35 Min. 37 Sek.; 2. Kürr(Gilpersleben) 36138,9.— 10 Kilo⸗ meter⸗Gehen(Meiſterſchaft des Mittel⸗Elbgaues): 1. Plauert(Fortuna); 2. Wiermann(Magdeburg). Olympiade. sr. Stadiontermine 1921. Der Deutſche Reichsausſchuß für Leibes⸗ übungen gibt die Termine der jedes Jahr wiederkehrenden Verauſtaltungen im Deutſchen Stadion zu Grunewald für 1921 wie folgt bekannt: 10. April: e— 5. Juni; Frauen⸗Turn⸗ und. Sportfeſt.— 19. Juni: eichsjugendwettkämpfe.— 26. Juni: Podbielskiſportfeſt.— 17. Juli: Gefallenen⸗Gedenkſportfeſt.— 7. Auguſt: Berliner Meiſterſchaften.— 16. dtober: Herbſtſportfeſt. Handel und Industrie. Zur Brüsseler Finanzkonferenz. Zur Vorbereitung der Internationalen Finanz- konferenz, die dewnächst in Brüsse! stattfindet, ist von dem Völkerbunds-Sekretariat das Gutachten von einem Fünftel bedcutender ökonomischer Sachverstänudiger, im Ver- band mit verschiedenen Fragen finanzieller und ökonomischer Art, die auf dieser Konferenz behandelt werden sollen, einge- holt worden. Zu diesen Fragen gehört auch das inter- natlonale Wechselproblem, an dem man bereits schon seit. Eude des Krieges arbeitet, ohne zu einem entspre- chenden Resultat gckommen zu sein. Die Frage des inter- nationalen Wechselkurses ist so komplizierter Art, daß nur absolut sachverständige Männer dazu imstande sind, Maßregeln ru treffen, um eine Erholung des internationalen Devisen- marktes zu erzielen. Die Teilnehmer der Konferenz in Brüssel sind sich in ihren Gutachten einig. Sie alle stellen als erste Bedingung, daß die Stabilität des Wechselkurses herge- stellt werden müssc, daß neue Paritäten gesucht werden müs- sen, daß die Inflation von Papiergeld beschränkt werden muß, daß die großen Beträge Papiergeld, wie sie in Deutsch- land in Umlauf sind, in fremden Ländern konsolidiert werden müssen und der freie Handelsverkehr wieder hergestellt wird. Bezüglich der Stabilität der Wechselkurse meint ein Sachver- stäncliger, daß diese zwei Bedingungen erfordere: nämlich ein neues Gleichgewicht und so wenig wie möglich Abweichungen hiervon. Solech ein neues Gleichgewicht, das hauptsächlich zusammen harmonieren müsse mit der Kaufkraft-Pari⸗ tät der betreffenden Münz-Systeme, ist ausschließlich zu er- reichen, wenn die Kaufkraft dieser Münz Systeme selbst die nötige Stabilität besitzt. Diese Auffassung ist nicht neu und ruht auf der Voraus- setzung von stabilen Staatsfinanzen in den Ländern, wo die alte Parität der neuen Platz machen muß. Solange sich ein Staatshaushalt in einem ungeregeélten Zustande befindet, kann auch das Einstellen einer neuen Parität nicht zu dem gewünschten Ziel führen. Was soll es z. B. helfen, wenn in Deutschland die Mark auf eine neue Paritüt zurückgesetzt wird, während die Fabrikation von neuem Papiergeld ungehindert weiter geht. Dies ist zweifellos auch die Folge gewesen, daß jetzt neuerdings zur Feststellung einer neuen Parität geschrit- ten werden mußte. Dieser Gesichtspunkt beruht nicht allein auf theoretischen Ueberwägungen, sondern auf Erfahrungen in⸗der Praktik. Es sei dabei nur auf die neuen internationalen Staaten im Osten Europas, TSdchecho-Slowakei und Jugoslawien hingewiesen. Zu welchem Resultat haben dort die Abstempelungen von Bankpapier geführtF? Was nun die großen Quantitäten Papiergeld betrifft, die durch mehrere Länder zur Ausgabe gebracht sind, se muß Konstatiert werden, daß die Aus fuhr von diesem Papiergeld nicht verhin- dert werden kann, und es ist zu crwägen. ob hlergegen eine zweckmäbige Mahregel zu treffen ist. Die betroffenen Länder hatten alle mit Ernährungsschwierigkeiten zu kämpfen. Das eigene Produktionsvermögen war zu gering, um die Bedürf- nisse zu befriedigen. Auch jetzt nocht ist es schwierig, daß sich die Lander von ihrer eigenen Produktion ernähren können, da sie immer noch nicht über die erforderlichen Lebensmittel verfügen, sodaß die Länder gezwungen sind, zum Ankauf von Lebensmitteln im Auslande Papiergeld auszuführen. Man be⸗ absichtigt, eine Unternehmung zu gründen und zur Fundierung der im Auslande zirkulierenden Quantitäten überzugehen. Da- durch soll jedes Land, welehes zur Fundierung dieser auslän- dischen Veroklichtung übergeht, sich eine neue Steuerlast be- reiten. Im Falle, daß für Deutschlend und Ocsterreich die Steuerlast zu drückend Wird, wird diese wohl schwerlich ge- nchmigt werden können. Zum Schlusse wird auf die Fatsache verwiesen, daß Herr Findlay Shirras die Frage der Wechsel- kurse auch unter dem Lichte der Silberpreise betrachtet. Jpu. Börsenberichte. Mannheimer Effektenbörse. Mannheim, 14. Sept. Der heutige Börsenverkehr war ziem- lieh lebhaft. Es gelangten Umsätze zur Notierung in Aktien der Unionwerke zu 190%, Zuckerfabrik Waghäusel zu 4877 und Rhein. Elektrizitäts Aktien zu 180%. Benz stellten sich 101 hez., ebenso Dingler-Maschinen 175 bez. Bezugsrecht auf neue Rhein. Elektrizitäts-Aktien notierte 5% bez. u. G. Frankfurter Abendbörse. Frankfurt, 14. Sept. Drahtb.) Bei ruhigem Geschäft zeigte der Montanaktienmarkt eine gut behauptete Ten⸗ denz. Bochumer 745, blieben bei bescheidener Nachfrage un- verändert. 4 Rbeinstahl 464, erhéhten den Kursstand um 67, Deutsch-Luxemburger 329 unt 4, Lothringer Hütte 342 um 49⁰. Anilinwerte und die übrigen chemischen Papiere waren zum Peil belestigt. Scheideanstalt 693, an der Nachbörse 698, ge- Wanncn 7½½9, Holzverkohlung 460 10% Elektrizitätswerte batten keine einheitliche Tendenz. Stürkere Kauflust bemerkte man in Zellstoff Waldhof, 440 plus 10%. Bei fester Tendenz sind ferner Gummiwarenf. Peter 299 plus 4% anzu- tühren. Frünkische Schuhfabrik gewannen%, 205. Vogt- ländische Maschinen zogen 4% auf 379% an, dagegen Saben Fahrzeug Eisenach 180%½% nach. Da sieh auf die sprunghafte Steigerung der Devisen am Nachmittag Augebot einstellte, ermäßigten sich die Preise und führten auch zur Abschwächung der Valutapapiere, von denen in der Hauptsache Baltimofe Obio betroffen wurden, welche 448 12% verloren. 5% Goldmexikaner 610—%), 5% Pehuantepeg 306(— 29%), 4% Irrig.-Anleihe 421— 39,%6 Pagdad I notierten 166, Metallbank 233. Berliner Metallbörse vom 14. September. Preise für 100 Kg. in Mark: 10. Seplember 14. September Elektrolytkupfer(wire bars) 2217 2304 Raffinadekupfer(99—99,30%)„ 5 1625—1650 1725—1775 Originalhüttenweichbli 630—640 630—700 Hüttenrohzink(Synd.-Preis) n— 830—840 do. eim freien Verltehrr) 1740780— Remalted Plattenzink eieeee 580—590 Originalhüttenaluminium(98—900% ꝝ h) 2700—2800 2900—3000 do. in Walz- oder Drahtbarren 2850—2950 3050—3150 Zinn, Banca, Straits, Billiton 4 5200—-5250 5600—5700 Hüttenzinn mindestens 990„„ 53100- 5150 5350 Reinnickel(98—990% 4000—4050 4100—4200 Antimon(Regulus) 850 925—950 Silder in Barren ca. 900 fein für 1 kg. 1410—1420 1510—1530 Wirtschaffliche Nundschau. Rlic kkauf badischer Schuldverschreibungen. Seit mehreren Jahren macht sich die badische Staats- schulderverwaltung den Kursstand der badischen Schuldver- schreibungen zu Nutze, indem sie auf dem Wertpapiermarkt nach Maßgabe ihrer verfügbaren Mittel die unter dem Nenn- wert stehenden badischen Staatsschuldverschrei- bungen ankauft, um die in den Anlchensbedingungen vorgeschriebene Tilgung nicht durch Kuslosung von Schuld- verschreibungen zum Nennwert vornchmen zu müssen. Da- durch werden geradle in heutiger Zeit recht erhebliche Erspac- nisse erzielt. Von den Eisenbahnanlehen 1002 und 1904 sind Schuldverschreibungen in dem für die Tilgung erforderlichen Betrage von s40 OoO00 und 462 o00 A1 durch freihändigen Rück- kauf erworben worden, sodaß die auf 1. Marz und 1. April 19217 vorgeschriebene planmähige Auslosung unterbleiben kann. Tagung des badischen Einzelhandels. Die Landeszentrale für den Einzelhande! hält hier am 18. u. 19., September eine auherordentliche Tagung ab. Am 18. treten im„Hotel Kopf“ die 6 Fach- gruppen(für Textilwaren, Schuh- und Lederwaren, Lebens- mittel, Tabakwaren, Haushaltungsartikel und Putzwaren) 2u mren Beratungen zusammen, am 19, September findet in det „Harmonie“ die zweite öfkentliche Generalversammlung der Landeszentrale des badischen Eirzelhandels statt. Es werden folgende Vorträge gehalten: Verbandsdirektor Steinel- Kurls- ruhe spricht über„Der Einzelhandel und seine Lage“, Dr. Eich- horn-Düsseldotf über„Preisabbau und Zwangswirtschaft“, Artur Damm- Furtwangen über„Der Einzelhandel und die Sonntagsruhe in den Landbezirken“, Dr. D. Föhrenbach-Frei- burg über„Steuerfragen im Einzelhandel“ und Gustay Rhein- bold-Rastatt über„Kampf den Lieferanten- und Fabrikanten- bedingungen“. Autemobilverkelirsgesellschaft Weinhieim-Trösel E. G. m. b. H. Weinheim, 14. Sept. Die Automobilverkehrsgesell- schaft Weinheim-Trösel(e. G m. b..) hielt gestern Nachmit- tag unter Vorsitz von Fabrikant M. Hirsch eine außerordent- liche Generalversammlung ab, in welcher ini Hinblick auf die Verstaatlichung des Unternehmens beschlossen wurde, die Ge⸗ sellschaft aufzulösen. Die Gesellschafter bekommen ihren Anteil mit vollen Zinsen bis Ende 1920 zurückvergütet. Die der Gesellschaft gehörige Wagenhalle in Trösel und ein An⸗ hüngewagen werden an den Staat verkauft. Die Labetrieb⸗ nahme der staatlichen Automobillinie Weinheim-Trösel wir aller Voraussicht nach in diesem Jahre erfolgen. Der Staat beabsichtigt aueli den Ausbau einer Seitenlinie nach Ober⸗ flockenbach. Aktien-Glashütte St. Ingbert. Dem Bericlit für dus mit dem 30. Juni 1920 beendligte Ge— schäftsjahr ist zu enutnehmen, daß das Betriebsergebflis den gehegten Erwartungen entspraeh, da die Nachfrage nach dem Fuhrikat auferordentlich rege War, während sje allerdinss gegen Schluß nachließ. Nach 73 186(wie i..) Abschreibungen und 2 203 308 979 882%/) Betriebsunkosten wurden einschlichlich 20 890 0 08 943 41) Vortrag 821 814(18s 569 ½) Reingewinn etl⸗ zielt, woraus 20% G0% Dividende zur Verteilung kom, men und 22 770 vorgetragen werden sollen. Den 1 141 296 140 (570 643 l1) Kreditoren stehen 2 024 149( 124 71)., Debi⸗ toren einschl. Bankguthaben Segenüber. Vorräte und Roh- materialien stehen mit 610 656(175 498 au Buch. Sämtliche Mitglieder des Aufsichtsrates scheiden turnus- gemäß aus. Die ordentliche Geueralversammlung findet aut 21. September stott. . f Direkte Fernsprechverbindung ins Unterland. Xuf den Antrag der Handelskammer für die Kreise Lörracht u. Walds. hut zu Schopfheim nach Verbesserung der Fernsprech, verbindungen des südlichen Badens mit dem Unterland wird nun nächster Zeit das Amt Lörrach eine neue Verbindun mit Frankfurt(Main) erhalten; die bisher benutzte Leitun wird in Karlsruhe zum Betrieb eingeführt. Eine weitere Ver⸗ besserung steht durch Herstellung einer weiteren Leitungs verbindung zwischen Freiburg und Frankfurt binnen kürzere Zeit bevor. Neueste Drahtherichte. Enteignung deutscher Firmen in Neu-Guinea und Samoa · Berlin, 15. Sept.(Eig. Drahtb.) Nach einem Vortrags, bericht aus Neu- Guinea werden folgende dcutsche Firmen von der australischen Reglerung enteignet: Neu-Guinea-Kom“ pagnie in Berlin, Hamburger Südsee-.-G. in Hamburg, Herns“ heim u. Co. in Hamburg, Nordd. Lloyd in Bremen, Wahlen G. m. b.., Bremer Südsee-Gesellschaft. Zu der Bewertung des Eigentums der Gesellschaften ist 20 bemerken, daß sie voraussichtlich nur den Wert der Pflan, zungen und eventl. des unbebauten Landbesitzes erhalten. nic aber den Wert des Haudelsgeschäftes, das bei den drei erst- genannten Firmen erheblich ist. Anmeldung von ausländischen Rechten und Beteiligungen. Nach einer Verordnung des Reichsministers für Wiedes“ aufkbau wird der in der Bekanntmachung über die Erganguns der Anmeldung und die Beschlagnahme von Rechten und Beteiligungen an öffentlichen Untet“ nehmungen aus Anulaß der Durchführung der Bestimmungen des Arkikels 260 des Friedensvertrages bezeichnete Anmelde“ krist, welche bis zum 13. September zu erfolgen hatte, bis zum 30. September verlängert. Es handelt sich hierbe“ um Heteiligungen in Rußland, China, Oesterreich-Ungarn, def Türkei, Elsaß-Lothringen und Polen. 10 Die Ruhrkohlenförderung. m. Köln, 18. Sept.(Eig. Drahtb.) Die„Kölnische Zeitunß schreibt: Wie schon die vorläufigen Förderergebnisse des Monats August gezeigt haben, hat sich die Ruhrkohlen 2z ece K enförderung im August im Verhältnis zu derjenig' des Vormonats unter Berücksichtigung der um einen Tag ge“ ringeren Zahl der Arbeitstage auf ungefähr gleicher Höhe ge, halten. Die arbeitstägliche Förderung erfuhr sogar ein Steigerung um 7 125 Tonnen, ein Erfolg der wieder in größerem Umkang gefahrenen Ueberschichten. Die Förderuns des Monats August 1918 wird von der Förderung des vergange, nen Monats noch um 1 304 7890 Tonnen unterschritten, und i Vergleich zum Avgust 1913 ergibt sich ein Fehlhetrag von 2 310 385 Ponnen. Rechnet man von der jetzigen Förderun noch 17% Mill. Sparkohlen ab, so hat man für den letzten Moz nat ungekähr 5,78 Mill. Tonnen zur Verfügung gegenüber 10,13 Mill. Tonnen im Frieden, also einen Fehlbetrag von.37 Mill⸗ Tonnen. — Wasserstandsbeobachtungen im Monat Septembet Pegelstatſon vom Batum en Rbein 10. 11. J 12. 18. 1. 18. erkus Sohusterinsel..90.81.78.71.75 Abends 6 Uhf enl„„„ 293257 27 277 276 2½71 fachm. 2 Uhr Maxau 4½74.85.80.54.45.41 Kaohm. 2 Uhr Mannheim. 40483 38.5.490.0 NHorgens 7 Uhe Malnz.„5 66 6.33.21.10.-B. 12 Uhr Kaub 92 Vorm. 2 Uhr Kölllln.42.48 Hachm. 2 Uht vom Neckar: Hannhem 405.30.84.52 443.35 vorm. 7 Uhf ſlellbronn I.700.70.52.52.50.44] Vorm. 7 Uhr Welterausſichten für mehrere Tage im voraus⸗ Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. 2 46. September: Wolkig, teils bedeckt, regneriſch. 17. September: Veränderlich, meiſt trocken, ziemlich warm. 18. September: Vielfach bedeckt mit Regen, veränderlich, milde. — Wiiterungsberleht. ——— 7 8lotd——— 5 Mieder- gsemerkunge“ ——. morgens] in der] Soklag vor- 5 wpehhee] de Aaebt rher auff Tages wWad 5 um crad.] erad C. den qm grad. kung 9. September] 759.5.5 70— 15,5 still heſtel 10. September] 756.0 10.5.8— 19.0 Still heltef 11. September] 288.0.5.0— 25 ⁶2 boſter 12. September] 7820110.0 19.0 atül beiter e e 15. September] 7582 11,7 10⸗8 0. 20 sün nebelle Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Richard Schönfelder; für Handel: Dr. A. Nepple; für Anzeigen Karl Hügel. Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer Genera G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. e Miktwoch, den 18. Sepfember 1920. I⸗Anzeiger * 1 * 8 9 . 535 + nnn KK. K. o e — 9— Mittwoch, den 15. September 1920. D1, 1 in baadenlat. SAMsokle Aufgang durch den Hausflur D 1, 1 1 Posten H emdentuch 80 em breit, Ia. Qualität Offene Stellen 1 Erprobie deldquelle und dauernde Exiſtenz. Ohne Laden. Ohne Riſiko. Ohne Bureau. Ohne Lagerräume. Bequem im Haus. Sie können anfangen(vielleicht zum erſtenmal in Ihrem Leben) zu ſehen wie das Geld mit jeder Runde des Briefträgers zu Ihnen herein⸗ rollt, ohne daß Sie Ihre ganze Seele und Körper für jede Mark hergeben müſſen. 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