S 2 S l — SSen. er und ake m ilt Wenn Parte einen Sinn haben, und wenn dieſe Freitag, 17. September gebüh Seczaf widerruflich. Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger Maunh Bor eruflen Eutſcheidungen. Deukſchnationale und Deutſche Volkspartei. Die Kreuz⸗Zeitung ſetzt ſich kritiſch mit dem mehr⸗ fach erwähnten Auffatz von Streſemann in den„Deut⸗ ſchen Seimmen“ auseinander; ſie lehnt vor allem die Aus⸗ führungen Streſemanns über das Zuſammenarbeiten mit der Sozialdemokratie ab, der Führer der Deutſchen Volks⸗ partei hatte bekanntlich geſagt, wenn die Sozialdemokratie in die jetzige Koalition eintrete, ſo werde damit ein ver⸗ nünftiger Ausgleich zwiſchen Bürgertum und Sozialdemo⸗ tratie gegeben ſein. Die Kreuzzeitung lehnt dagegen jedes Zu⸗ ſammenarbeiten mit der Sozialdemokratie grundſätzlich und unbedingt ab und ſucht von dieſem Standpunkt aus Partei⸗ vorteile für die Deutſchnationale Volkspartei gegenüber der Deutſchen Volkspartei herauszuſchlagen. Gerechtigkeit und Wahrheit gebieten folgendes feſtzuſtellen: unmittel⸗ bar nach den Juniwahlen hat die Deutſchnationale Volkspartei durch ihren Vorſitzenden erklären laffen, daß ſie unter Zurückſtellung wichtiger grundſätzlicher Forderungen bereit ſei, mit der Sozialdemokratie zuſammen die Regierung zu übernehmen. Das iſt eine Tatſache, durch die die Vorwürfe der Ultras in der Deutſchnatio⸗ nalen Partei gegen die Deutſche Volkspartei ſamt und ſon⸗ ders in ſich zuſammenfallen. Die Dinge liegen ja gewiß nicht ſo, daß die Deutſche Volkspartei aus irgendwelchen Sym⸗ pathien für die Ideenwelt des Sozialismus und der Demo⸗ kratie mit den Sozialdemokraten zuſammenzuarbeiten bereit iſt: zweifelsohne würde eine Abſtimmung unter ihren 3½ Millionen Wählern ergeben, daß dieſe wohl reſtlos lieber für eine Koalition mit der benachbarten und geſinnungsver⸗ wandten Deutſchnationalen Volkspartei als mit der weſens⸗ fremden Sozialdemokratie ſtimmen würden. Wenn in der Deutſchen Volkspartei kein grundſätzlicher Widerſtand gegen ein Zuſammenarbeiten mit der Sozialdemokratie geltend ge⸗ macht wird, ſo geſchieht das nicht aus ſchwächlicher Kompro⸗ mißſucht, aus Verkennung des Weſens und der Ziele der ſozialiſtiſchen Demokratie, ſondern aus den taktiſchen Rück⸗ ſichten auf die Erforderniſſe der inneren und äußeren Lage Deutſchlands, Rückſichten, die die Deutſchnationale Bolkspartei unmittelbar nach den Wahlen ſelbſtzunehmenbereit war. Aus guten perſönlichen Begiehungen zu urteilsfähigen Männern der Deutſchnatio⸗ nalen Volkspartei heraus glauben wir denn auch ſagen zu können, daß die Kritik der radikalen Organe der Partei Kreuz⸗Zeitung, Deutſche Zeitung) durchaus mißbilligt wird. Dieſe Kritik würde eher verſtanden werden können, wenn die Deutſche Volkspartei ſich etwa einſeitig auf ein Zu⸗ ſammengehen mit der Sozialdemokratie feſtlegen würde, wie es früher Zentrum und Demokratiſche Partei taten. Aber Vorwurf wird man nicht erheben können. Die Deutſche Volkspartei würde keinen Augenblick zögern, mit der Deutſch⸗ ationalen Volkspartei in eine Koalitionsregierung einzutre⸗ ten, und dieſes Zuſammenarbeiten dem mit der Sozialdemo⸗ atie vorziehen; alle Kundgebungen ihrer maßgebenden Perfönlichkeiten und Organe legen davon Zeugnis ab. In den Reihen der Deutſchen Volkspartei hat man, ſoweit wir unterrichten konnten, auch wenig Verſtändnis für den ntranſigenten Standpunkt des Zentrums und der Demokra⸗ tie, die einer Erweiterung der Koalition nach rechts einen as merkwürdigen Widerſtand entgegenſetzen, einen Wider⸗ ſtand, der um ſo befremdlicher wirkt, als dieſe Parteien ſich doch nicht mehr in die frühere Abhängigteit von der Sozial⸗ demokratie zurückbegeben wollen. Wenn die Sozialdemokratie, wie wahrſcheinlich, unerfüllbare Bedingungen für ihren Ein tritt ins Kabinett ſtellt, ſo hält man in weiteſten Kreiſen der Deutſchen Volkspartei eine Erweiterung der Koalition nach dechts für eine durchaus wünſchbare Löſung und würde es ſehr begrüßen, wenn Zentrum und Demotratie ſich nicht ſo halsſtarrig gegen rechts ſperrten, wie die Ultras rechts heute gegen ein Uebernehmen der Regierung mit der So⸗ dialdemokratie. Es hieße den Deutſchnationalen vielleicht all⸗ Nabiet Selbſtüberwindung zumuten, wollte man von ihnen edingungsloſe Unterſtützung eines Kabinetts verlangen, in m zwei Parteien eine Regierungsgemeinſchaft mit ihnen grundſätzlich ablehnen. „ Der Schlüſſel der Lage 45 mithin ebenſowohl beim Jentrum und der Demokratie, die mehr Duldſamkeit nach rechts zeigen müßten, wie bei den Deutſchnationalen, die den taktiſchen Erforderniffen einer ſchwierigen Uebergangsperiode mehr e tragen und mehr Verſtändnis für die Züge der Deutſchen Volkspartei auf dem parlamentariſchen Schachbrett zeigen ſollten. Daß deren Nolitik und Taktik doch wohl nicht ſo ganz übel geweſen, 0 eint uns einmal aus der ſtarken Abneigung der Sozial⸗ emokratie gegen die Deutſche Volkspartei hervorzugehen, Fren Entfernung ſie fordert, wie aus der Erklärung des gentrums und der Demokratie, daß ſie am Verbleiben der Deutſchen Volksparte im Kabinett feſthalten. Sie müſſen in Ir doch wohl ein gutes bürgerliches Gegengewicht gegen die Sozialdemokrakſe ſchätzen gelernt haben. 0 Aber die ſcharfen und hitzigen Temperamekte der Deutſch⸗ nationalen Volkspartei wollen den kranken Leib Deutſchlands nicht in langſamen und ſchonenden Uebergängen zur Gene⸗ ſung bringen, ſondern ſchnell und ſcharf. Die Kreuz⸗Zeitung ſagt, Rettung kann uns nur bringen eine Politik, die die völlige Abkehr von der Sozialdemokratie die völlige Abkehr von dem bisherigen Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung monatl. einſchl. M..50 für Bringerlohn u. Einziehungs⸗ 1 N.— Poſtbezug vierteljährſ. M. 22.50 ohne Poſtgebühren. Einz.— Pfg. Aie grale Poſtſcheck⸗ Konte Nr. 17590 Kärlsruhe t. B. u. Nr. 2917 Ludmigshafen a. Rh.— äfts⸗Nebenſtelle in Mannheim: Neckarſtadt: Waldhofſtr. 6.— Fernſprecher Nr. 7940—7848. eim. wohl anzunehmen, dann wird da auf eine Politik hingear⸗ beitet, die geradeswegs in einen neuen Bür⸗ gerkrieg hineinmündet. Für die Heilwirkung einer ſolchen Politik haben wir vorläufig kein Verſtändnis und würden wir die Verantwortung nicht zu tragen wagen, ſolange nicht zwingendſte Notwendigkeit erweisbar iſt. Und es iſt kein Zweifel, daß auch die weit überwiegende Mehr⸗ heit der Deutſchnationalen Volkspartei, vor allemin Süddeutſchland, die Verantwortung für dieſe gefährliche Politik des Biegens oder Brechens nicht über⸗ nehmen würde. G. Verſchärfung der inneren Lage? Verlin, 16. Sept. Der Reichskanzler begibt ſich heute zum Beſuche des Reichspräſidenten nach Freudenſtadt. In den nächſten Tagen gedenkt der Reichspräſident nach Verlin zurückzukehren, wäh⸗ rend der Reichskanzler noch einige Tage von Berlin abmeſend ſein wird, da er ſich zunächſt in ſeiner Eigenſchaft als Präſident des Freihurger Münſterbauvereins zu der Feier anläßlich der Fertig⸗ ſtellung der Reſtaurationsarbeiten am Münſterturm nach Freiburg begibt. Der Beſuch des Reichskanzlers in Freudenſtadt rurd der Beſprechung aller ſchwebenden politiſchen Fragen dienen. Die Vermutungen, die in Verbindung mit der Reiſe über eine angebliche Verſchärfung der inneren Lage angeſtellt werden, wie wir feſtſtellen können, jeder Grundlage. Insbeſondere hat die Frage des Eintritts der Sozialdemokratie in die Regierung bisher Beſchlüſſe des Kabinettz nicht erforderlich gemacht. Eine Anregung in dieſer Beziehung iſt ſeitens der ſozialdemokratiſchen Partei bei dem Kabinett nicht er⸗ folgt. Die Reiſe des Miniſterialdirektors Schüler nach Freu⸗ denſtadt ſteht mit dem Beſuch des Reichspräſidenten nicht im Zu⸗ ſammenhang. Der Parteilag der ASp. Berlin, 17. Septbr.(Priv.⸗Tel.) Der Parteitag der USPD. iſt auf einen früheren Termin und zwar auf den 12. Oktober einberufen worden. Wie die Freiheit ſchreibt, geſchah dies mit Rückſicht darauf, daß der Reichstag ebenfalls bereits im Oktober und zwar am 18. zuſammentreten werde, und im Hinblick auf die politiſche Lage und die vielen bren⸗ nenden wirtſchaftlichen und politiſchen Fragen. ( Berlin, 17. Septbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Parteitag der Unabhängigen ſoll mit Rückſicht auf die politiſche Lage ſchon früher ſtattfinden, wie die„Freiheit“ mitteilt, nämlich ſchon am 12. Oktober. Das intereſſanteſte Thema, das dort verhandelt werden ſoll, ſteht an 3. Stelle. Es lautet: Die kommuniſtiſche Internationale und die Auf⸗ Darüber ſollen Criſpien, Däumig, Ditt⸗ mann und Stöcker ſprechen. Däumig und Stöcker ſind wohl kaum noch zu den Unabhängigen zu zählen und werden nach dem Parteitag offiziell ſich den Kommuniſten zugeſellen. 5 5 Keine Neuwahlen in Thüringen. „ h. Weimar, 15. Sept. Bekanntlich hat ſich das neue Parlament für Großthüringen letzthin vertagt, ohne das es gelungen war, eine arbeitsfähige Regierung zu bilden. Die in einem Großblock zuſammen⸗ geſchloſſenen Fraktionen der bürgerlichen Parteien beſitzen nur eine Stimme Mehrheit gegenüber den ſozialiſtiſchen und unab⸗ hängigen Abgeordneten. Die Linke hat daher angeregt, den eben erſt gewählten Landtag wieder nach Hauſe zu ſchicken und Neu⸗ wahlen auszuſchreiben. Dieſem Verlangen werden jedoch, wie ich von maßgebender Stelle erfahre, die bürgerlichen Parteien nicht nach⸗ geben. Sie ſtützen ſich darauf, daß zur Auflöſung des Landtags eine zwei Drittel⸗Mehrheit im Parlament notwendig ſei und dieſe kommt nach Lage der Sache nicht zuſtande. Der bürgerliche Groß⸗ block wird daher nach Wiedereröffnung des thüringer Landtags die Verſuche zur wieder aufnehmen und auch gegen den Widerſtand der Linken durchführen. Eine Kundgebung der bayriſchen Deulſchnationalen. München, 16. September. Die Deutſchnationale Volkspartei, die ſich hier Bayriſche Mittelpartei nennt, faßte in einer zu Nürnberg abgehaltenen Landesausſchußſitzung folgende Entſchließungen: Die Bayriſche Mittelparkei ſieht in der gegenwärtigen preußi⸗ ſchen Regierung und den durch ihre willkürliche und miß⸗ bräuchliche Parteiwirtſchaft in dem größten Bundesſtaat geſchaffenen unhaltbaren Zuſtänden eine ſchwere Gefahr für den Be⸗ ſtand des Reiches und durch ihre Auswirkungen auch für die Aufrechterhaltung der in Bayern geſchaffenen Ordnung. Sie hält chleunige Neuwahlen in Preußen für geboten, um auch hier der veränderten Volksſtimmung die Geltung zu verſchaffen, die ſie in andern Teilen des Reiches bereits gefunden hat. Ferner ſpricht der Landesausſchuß ſeine Enttäuſchung und Entrüſtung darüber aus, daß die Reichsregierung zum Schutze der in Exiſtenz und Leben bedrohten deutſchen Oberſchleſier ſich nicht zu energiſchem Handel aufrafft. In den Vorgängen in Oberſchleſien, ſo heißt es zum Schluß, ſehe die Partei eine von langer Hand vorbereitete WMürgung der dortigen Deutſchen durch die Polen und ver⸗ lange, daß man den bedrohten Volksgenoſſen, koſte es, was es wolle, mit wirkſamen Mitteln zu Hilfe komme. Eein neues Mitiel zur„Rettung“ Deutſchlands. Berlin, 17. 1(Von unſ. Berl. Büro.) Die Berliner Kömmuniſten hielten geſtern eine Anzahl Verſammlungen ab, in denen vor allem gegen die Führer der Unabhängigen geeiſert wurde, welche ſich gegen die Moskauer Bedingungen ausgeſprochen haben. Am intereſſanteſten war eine Verſammlung, in der eine Frau Fiſcher ſhre Weisheit zum Beſten gab. Die Dame erklärte nämlich u.., der Verſailler Vertrag müſſe beſeitigt werden. Das könne aber nur geſchehen durch das internationale Proletariat und am ſchnellſten dann, wenn Hin⸗ denburg und Ludendorff ſofort„beſeitigt“ würden. „Beſeitigen“ iſt ein hübſches Wort, das heißt im Sprachgebrauch dieſer Art von internationalem Proletariat„henken“. Ein Entrüſtungsſturm gegen Dr. Löwenſtein. Berlin, 17. Septbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Der unabhängige Kandidat für den Groß⸗Berliner Stadtſchul⸗ ratspoſten, der 35jährige Diſſident, Dr, Löwenſtein ſollte geſtern Abend vor der Groß⸗Berliner Lehrerſchaft in einem Vortrag ſeine Anſichten über das Schulweſen darlegen. Der — ELAe Saal war ſchon lange vor der angeſetzten Anfangszeit zum Brechen nall. Als De. Löwenſtein dann die erſten Wort Worte! zuſetzen. Man Auzeigenpreiſe: 1ſpalt. Kolonelzeile.50 Mk., ausw..— Mk., Stelkengeſ. u. Fam.⸗Anz. 20% Nachl. Rekl. 8Mk. Aunahmeſchtuß: Für d. Mittagbl. vorm. 8½ f. d. Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Ausgaben wird keine Verantw. übernommen. Höhere Gewalt, Streiks u. bgl., Betriebsſtörungen, Matertalmangel uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen f aus efallene od. beſchrüntte Ausgaben od. f. perſpätete Aufna mev. Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. ſeines Vortrages geſprochen hatte:„Die Schule der Gegen⸗ wart iſt wurmſtichig und krank“, erhob ſich ein ſolcher Ent⸗ rüſtungsſturm, in dem alle weiteren Worte verloren gingen. Das wiederholte ſich dann, ſo oft Herr Dr. Löwen⸗ ſtein eine ſeiner weiteren Pointen in die Verſammlung ſchleu⸗ derte, Schließlich wurde die Verſammlung auf 5 Minuten geſchloſſen. Auch das half nichts. Zu guterletzt wurde die Sicherheitspolizei herbeigerufen. Sie wurde von der Ver⸗ ſammlung mit„Deutſchland, Deutſchland über alles“ empfan⸗ gen, ſchloß die Verſammlung und räumte den Saal. Ausfälle der A. 5. P. gegen die Münchener Einwohnerwehren c München, 17. Sept.(Priv. Tel.) Die Landesleitung der Bay⸗ riſchen Einwohnerwehren, die vom 25. bis 30. September ein Landesſchießen abhält, hat den Münchener Stadtrat um die Ab⸗ gabe von Fahnen für die Beflaggung des Bahnhofes, des Kö⸗ nigs⸗ und des Schießplatzes ſowie um die Stiftung eines Preiſes durch die Stadt nachgeſucht. Im Verwaltungsausſchuß des Stadt⸗ rates unternahm aus dieſem Anlaß die Fraktion der U. S. P. heftige Ausfälle gegen die Einwohnerwehren, die vom Bürgermeiſter Dr. Küfner und den Vertretern der bürgerlichen Parteien entſchieden zurückgewieſen wurden. Mit 7 bürgerlichen gegen 6 ſozialiſtiſchen Stimmen beſchloß der Ausſchuß, dem Erſuchen der Landesleitung ſtattzugeben. Die wird noch das Plenum des Stadt⸗ rgtes beſchäftigen, da die Vertreter der ſozialiſtiſchen Fraktionen die Angelegenheit für das Plenum zurückſtellten. e e die neuen Auſſtandspläue der Polen. Berlin, 16. Sept.(WB.) Die Feſtſtellungen über eine polniſche Kampforganiſation in Oberſchleſien werden durch weiteres hier inzwiſchen bekannt gewordenes Material über neue Aufſtandsabſichten der Polen erhärtet. In einem pol⸗ niſchen Bericht vom 9. September L. 334/0 heißt es, daß vielfach polniſche Dokumente in deutſchen Beſitz gelangten. Anſcheinend unterhalte einer der Kuriere zu deutſchen Stellen. Es wird in dieſem Befehl die Errich⸗ tung beſonderer geheimer Erkundungs⸗ poſten angeordnet, die dauernd„die deutſchen Kommiſſa⸗ riate und deutſchen Spionagebureaus“ beobachten ſollen. Die geheime Beobachtung ſcheint ſich auch auf die eigenen Kuriere zu erſtrecken, da vorgeſchrieben über die Perſonen aus dem eigenen Lager ſofort Oberkommando zu überſenden. Die Vermutung, daß der Aufmarſchplan für die auf polniſchem Boden bereitgeſtellten Streitkräfte auch zeitlich im engſten Zuſammenhange mit dem auf ober⸗ ſchleſiſchem Boden beabſichtigten Vorgehen ſteht, wird aufs neue unterſtützt durch eine Mitteilung des Kommandan⸗ ten des 27. Beuthener Reſerve⸗Schützenregiments Jankowitz, datiert aus Krakau vom 2. September, gerichtet an das pol⸗ niſche Plebiſzitkommiſſariat Beuthen. Der Kommandant mel⸗ det, das erſte, zweite und dritte Bataillon des Regiments ſtänden an der Grenze in Bereitſchaft, am 10. September werde der Reſt der Soldaten kommen; der Einmarſch erfolge auf Wunſch des Kommiſſariats. Dieſe Nachricht deckt ſich mit den Erkundungen von anderer Seite. Danach Sierun in dieſen Tagen zahlreiches polniſches Militär bei Sosnowice; die Mannſchaften hätten erklärt, ſie ſeien für Oberſchleſien beſtimmt. Des weiteren ſind am 2. Auguſt Weiſungen zur kaltenden Beſchaffung von Waffen an alle Kreiskomman⸗ anten ergangen. Am 14. Auguſt wird nochmals unter dem Hinweis, daß die Aktion jeden Augenblick begin⸗ nen kann, zum ſofortigen Rapport, u. a. auch über die Zahl der Waffen und Organiſationen, Kompagnien und Kampfesabteilungen erſucht. Außerdem ſollen in der Zeit vom 14.—16. September vertrauliche Zuſammen⸗ künfte aller Kompagnieführer veranſtaltet wer⸗ den, um Signale und Sammelpunkte für den Fall der Alar⸗ mierung zu verabreden und die Kompagnieführer über ihre Tätigkeit während der Aktion zu unterweiſen. Für den 15. September ordnet der Oberkommandant eine Sitzung in 15 185 Angelegenheiten in Beuthen an und teilt mit, daß am 16. und 17. als Inſtrukteur des Oberkommandeurs Herr Stoelcki die einzelnen Bezirke bereiſen wird. Gleichzeitig wird vor der Benutzung des Telephons Fane da die Befürch⸗ tung beſtehe, daß die Geſpräche belauſcht würden. Berlin, 17. Septbr.(Von unſerem Berliner Büro) Wie die„Tägl. Rundſchau“ mitteilt, hat General Lerond das Blatt bis zum 24. September für Oberſchleſien verboten. Der⸗ weilen errichtet Herr Korfanty unentwegt neue polniſche Zeitungen indeutſcher Sprache. So ſoll demnächſt in Kattowitz eine neue Zeitung dreimal wöchentlich unter dem Titel„Neue Zeit“ erſcheinen. aris, 17. Septbr.(WB.) Die Botſchafterkonferenz trat onnerstag vormittag im Miniſterium des Auswärtigen am zuſammen. General Lerond wurde nach Paris berufen, um von der Botſchafterkonferenz über die Zuſammenſetzung und die Funktionen der Formationen für Oberſchleſien angehört zu werden. Ein reaktionärer Stgafsſtreich in Polen? JBerlin, 17. Septbr.(Von unſerem Berliner Büro) Ein Artikel der„Humanite“ weiſt auf die Möglichkeit eines reaktionären Staatsſtreiches in Polen hin. Der Hauptſitz der Reaktionsbewegung ſei Poſen, wo Dmows ki in enger Fühlung mit den ruſſiſchen Gegenrevo⸗ lutionären ſtehe. Sogar militäriſche Vorbereitungen ſeien getroffen. Ddie Abſtimmung in Kürntlen. Die Machlloſigkeit der Interalliierten Kommiſſion. m. Klagenfurt. 17. Septbr.(Priv.⸗Tel.) Der ſüdſlawiſche Vertreter bei der Interalliierten Kommiſſion und die hinter ihm ſtehende Militärpartei beherrſcht die Lage im Abj⸗ ſtimmungsgebiet. Das wird immer deutlicher, wenn man ſieht, wie alle Anordnungen der Interalliierten Kommiſſion auf dem Papier ſtehen und daß entgegen dem Befehl der Kom⸗ miſſion noch, heute ſüdſlawiſches Militär die erſte Zone beſetzt hält. Der Interalliierten Kommiſſion iſt es bis heute nicht gelungen, ſich den Südſlawen gegenüber durch⸗ Man ſpricht davon, daß die Kommiſſion heute aufa 2. Seite. Nr. 418. Maunheimer General⸗Anzeiger.(Miffag⸗Ausgabe.n Freitag, den 17. September 1920. neue den Südſlawen befehlen wird, das Militär ſofort zu⸗ rückzuziehen. Doch darf man ſich auch von dieſem neuen Schritt der Kommiſſion nicht viel verſprechen, ſolange nicht Bajonette hinter ihm ſtehen. der Krieg im Oſten. Vorbereitungen für den Winterſeldzug gegen die Polen. Krakau, 16. Septbr.(WB.) Durch Funkſpruch. Hier eingetroffenen Meldungen zufolge ſoll ſich Trotzky nach Li⸗ tauen begeben haben. Sein Aufenthalt an der Front werde mit Vorbereitungen für eine neue Offenſive in Verbindung gebracht. Helſingforſer Meldungen beſagen, daß Trotzky einen großangelegten Winterfeldzug gegen Polen plane. Kopenhagen, 16. Septbr. In Oſt⸗Karelien ordneten die Bolſchewiſten einer Helſingforfer Nachricht zufolge, die Mobiliſation an. Die Hälfte der Ernte und eine be⸗ ſtimmte Menge der übrigen landwirtſchaftlichen Produkte müſſen von den Bauern monatlich abgeliefert werden. Königsberg, 16. Septbr.(WB.) Lagebericht. Südlich von 33 überſchritten die Polen den Dnjeſtr und beſetzten die Ortſchaften Halicz und Bolſzowce ſowie die Höhen öſtlich davon. Weiter nördlich wurden die Bolſchewiſten von dem Swyrzfluß auf die Gnila Lipa zurückgedrängt. Im Raume von Wladimir⸗Wolhynsk, Breſt⸗Litowsk und öſtlich des Bug weiter günſtiger Verlauf und Kämpfe für Polen. In der Richtung guf Luck wurde Chorſtom beſetzt und öſtlich von Kabryn der Duſepr⸗Bugkanal überſchritten. Die Polen mel⸗ den eine große Anzahl von Gefangenen und Kriegsbeute. An der polniſch⸗litauiſchen Front dauern die örtlichen Kampf⸗ handlungen an. Amſterdam, 16. Septbr. Der Telegraaf meldet aus Lon⸗ don, daß Joffe, das Haupt der ruſſiſchen Friedensdele⸗ gation einem Vertreter des Daily Chronicle mitgeteilt habe, daß die Sowjetregierung ihre urſprüngliche Forderung auf Herabſetzung der polniſchen Heeresmacht auſ- Werde. rechterhalten müſſe, um einen neuen Angriff Polens in Zukunft zu verhindern. Königsberg, 17. Septbr. Der Abtrans port der nach Deutſchland übergetretenen ruſſiſchen Truppen wird vorausſichtlich in einigen Tagen beendet ſein. Sodann ſollen bis Mitte Oktober die Wälder nach Süden und Oſten und in der Umgebung der Lager ſyſtematiſch nach flüchtigen Ruſſen abgeſucht werden. Die aufgebotenen Ortswehren ſollen all⸗ mählich vermindert werden. Ein Teil der aufgebotenen Grenz⸗ aller Vorausſicht nach ſchon früher entlaſſen wer⸗ en können. Die ruſſiſche Frage auf der Cauſanner Konferenz. Lauſanne, 16. Sept.(WB.) Wie der Sonderberichterſtat⸗ ter der S. D. A. erfährt, werde in der Lauſanner Konferenz auch die ruſſiſche Frage und die Stellung zur Sowjetregle⸗ rung berührt, ohne daß dabei irgendwelche Vereinbarungen getroffen worden ſind. Millerand legte 18 den Standpunkt der franzöſi⸗ ſchen Regierung dar, die es bekanntlich ablehnt, zurzeit mit der Sowjetregierung in irgendwelche offizielle Beziehungen, ſeien ſie handelspolitiſcher ader gede Natur, zu treten. undespräſident Motta erklärte, + 175 die ſchweize⸗ riſche Regierung gegenwärtig mit der fung der Frage der Wiederaufnahme der Handelsbeziehungen mit Sowfet⸗ rußland beſchäftige, daß aber der Bundesrat in dieſer An⸗ gelegenheit noch keine Stellung genommen und noch weniger irgendeine Entſcheidung bereits nach der einen oder anderen Seite getroffen habe. Der Bundespräſident wies darauf hin, daß die Schweiz um ſo eher Grund habe, vor irgendeiner Entſcheidung die Frage gründlich zu prüfen, als ja auch die Großmächte ſelbſt über die Frage bekanntlich verſchiede⸗ ner Auffaſſungen ſeien. Die Schweiz behalte ſich in dieſer Angelegenheit zunächſt, wie dies ja auch die Groß⸗ mächte täten, volle Handlungsfreiheit vor. Die„kleine Enlenke“. Bulgariens Eintrlit in die kleine Enlente. Sofia, 16. Sept.(WB.) Die Reiſe des Miniſterpräſiden⸗ ten Stambulinski nach Was e wie verlautet, den Zweck, mit dem Außenminiſter Dr. Beneſch über den Eintritt Bul⸗ gariens in die ſögenannte kleine Entente zu verhandeln. feine Verſchiebung der Genſer Konſerenz? EBerlin, 17. Septbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Nach einer 1 2 Meldung des„Berliner Tageblattes“ träfe es mich t zu, daß in Ais⸗les⸗Bains die Verſchiebung der Gen⸗ ſer Konferenz beſchloſſen worden ſei. Millerand wollte ſich nür die italieniſche Zuſtimmung ſichern, die hätte er aber nicht erhalten. Beim franzöſiſchen Miniſterpräſidenten hätte es ſich um dreierlei gehandelt, um die Verweiſung Deutſchlands an den Wiedergutmachungsausſchuß, um eine internationale Be⸗ ſprechung von Genf und ſchließlich um die Inſzenierung einer neuen Diktatſzene in Spa oder ſonſtwo. Dafür hätte er Gio⸗ litti gewinnen wollen, das ſei ihm aber nicht gelungen. Die Zeitungen hätten Giolittis Erklärungen unterſchlagen und die Havasagentur das Gegenteil der Wahrheit berichtet. Deſchanels Rücktritl. Die Kandidalur Millerands für den Präſidentſchaftspoſten. Paris. 16. Sept.(W..) Wie Hapas meldet, iſt ſchon eine ganze Anzahl von Abgeordneten, durch die Blätter benachrichtigt, in Paris eingetroffen. Parlamentariſche Kreiſe ſprechen ſich für eine Kandi⸗ datur des jetzigen Miniſterpräſidenten Millerand aus. Millerand ſcheine der geeignete Mann, die Stimmen des Verſailler Kongreſſes einmütig auf ſich zu vereinigen.— man von verſchiedenen Seiten hartnäczig verſichert, daß Millerand ſich weigern worde, ſich als Kandidat für den Präſidentſchaftspoſten zu laſſen, hofft man, daß dieſer Entſchluß nicht unwiderruflich ſei und daß er ander⸗ darüber denken werde, wenn man ihm darlege, daß die ſehr dadn beß Autorktät, die er ſich errungen habe, ſleben Jahre Frankreich Dienſte tun werde, wenn er es annehme, der Erwählte des Kongreſſes zu ſein, während ſeine Stellung als Minlſterpräſident eine vorübergehende wäre und von dem Votum einer Kammer oder einem vielleicht nervöſen Abend abhänge. Es würden demnmächſt ſicherlich Schritte unternommen⸗ werben, um Millerand vorzuſtellen, daß er durch die Annahme der rbe Deſchanels dem Lande einen neuen Dienſt erweiſen würde. Es heißt, daß im Falle einer Kandidatur Millerands die Aufſtellung weiterer Kaändidaten unter⸗ bleiben werde, mit Ausnahme von einem Sozialiſten, den die ſoziali⸗ ſtiſche Gruppe aus grundſätzlichen Erwägungen heraus Lrfenmen Paris, 16. Sept.—5.) Hadas. Millerand hatte am Donners⸗ tag nachmittag eine Beſprechung mit dem Prüſldenten Oeſchanel, in dek dieſer ihm feine Abſicht kundgab, aus Gründen ſeines andauernd ſchlechten Geſundheitszuſtandes zu demiſſionieren. Der Präſident der Republik gab Millexand Kenntnis von der Botſchaft, die er zu 2z dieſem Zwecke an die Kammer richten wolle. Millerand wird am 6225 . Freitag das Kabinett von dieſer Unterredung in Kenntnis ſatzen. Er wird ſich nach Schluß der Sitzung mit den Präſidenten der Kammer und des Senates über das Datum der Einberufung der Kammern verſtändigen. Paris, 16. Sept.(W..) Wie der„Temps“ mitteilt, hatte Prä⸗ ſident Deſchanel am 10. Sept. einen unfall. Es war gegen 6 Uhr morgens, als ein Angeſtellter des Schloſſes den Präſidenten heran⸗ kommen und 55 den Kanal zugehen ſah, in dem der Angeſtellte fiſchte. Der Präſident wünſchte ihm guten Erfolg und ging weiter. Plötzlich, man weiß nicht recht was ſich 1 4 der Fiſcher den Präſidenten mitten im Kanal, der glücklicherweiſe an dieſer Stelle nicht tief iſt, bis zur Mitte ſeines Körpers im Waſſer. Der Angeſtellte rief um Hilfe. Der Präſident wurde ſofort ins Schloß zurückgebracht, hatte aber von dem ganzen Vorfall keine Ahnung mehr. Baris. 17. Septbr.(WB.) Wie das Journal meldet, hat geſtern Präſident Deſchanell Millerand ſein Rück⸗ trittsſchreiben eingereicht. Die Mitglieder des Senates ſind von dem unmittelbaren Zuſammentreten des Parla⸗ mentes benachrichtigt worden. Aus dem beſetzlen Gebiel. Eine franzöſiſche Hochſchule in Mainz? EBerlin, 17. Septbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Nach einer Amſterdamer Meldung beabſichtigen die Fran⸗ zoſen in Mainz eine franzöſiſche Hochſchule ein⸗ zurichten, welche Studenten aller Nationalitäten offen ſtehen und drei Falultäten, Medizin, Philoſophie und Rechte um⸗ faſſen ſoll. Die Eröffnung ſoll am kommenden 1. November ſtattfinden. Die Meldung erſcheint uns einſtweilen noch recht unglaubhaft. Errichlung eines Saarparlamenls. m. Saarbrücken, 17. Septör.(Priv.⸗Tel.) Die neuge⸗ wählten Bezirksräte des Saarlandes haben ſich nun alle in öffentlichen Sitzungen gebildet. Einer der erſten An⸗ träge, der einmütig und als dringlich angenommen wurde, war die Errichtung eines Saarparlamentes, wobel einzelne Bezirksräte auch die in den Parlamenten übliche Immunität der Abgeordneten verlangten. Von den Arbeiten zur Schaffung einer ſolchen Volksvertretung iſt ſeit einiger Jeit nichts mehr zu hören. ̃ deulſches Reich. Ein Jeſiſtreik im Ruhrgebiet. Eſſen, 14. Sept. Die der Zeche Diergardt in Duisburg hat geſtern geſtreikt. Ueber den Anlaß zum Streit wird berichtet:„Das frühere Mitglied der Belegſchaft„Fehle⸗ mann“, der ſich ſeit einigen Monaten in Haft befand, ſollte heute aus der Haft entlaſſen werden. Die Belegſchaft ver⸗ langte von der Zechenverwaltung die Verlegung der Schichten, um ihren früheren Genoſſen bei der Entlaſſung in Empfang nehmen zu können. Das Verlangen wurde mit dem Hinweis auf die hierdurch entſtehende wirlſchaftliche Schädigung abge⸗ lehnt, worauf die Belegſchaft nicht anfuhr.“ Weiter wird ge⸗ meldet, daß der aus dem Gefängnis Entlaſſene in einer Droſchke mit Fahnen, Schildern und Muſik abgeholt wurde. Nachdem dem Kommuniſtenführer Wild von der Muſikkapelle ein Ständchen gebracht worden war, wurde die„Wiederver⸗ einigung“ durch einen Feſtball gefeiert. Der Prokeſtſtreik für Eiſenberger. 8 München, 17. Sept.(Priv. Tel.) In der en des Proteſtſtreiks für Eiſenberger, merkt man, daß der che Vertreter des Gewerkſchaftsvereins ſich ſtark gegen ie Ausführung des Streiks ausſprach, keiner Weiſe nütze u. weil er von der kommuniſtiſchen Partei nur zu politiſchen Zwecken(Bildung von politiſchen Arbeiterräten) pro⸗ agiert werde. Nach der Abſtimmung, die wie berichtet, nur eine —— von 8 Stimmen ergab, erklärten der Vertreter der Stra⸗ ßenbahnen und der Brauer, daß ſie den Beſchluß lediglich zur Kenntnis nehmen. Darauf verließen eine große Anzahl der anwe⸗ ſenden Vertreter den Saal. Der Kommuniſt Senſtebung Das Abſtimmungsergebnis hat aber offenbar die n Aktion unter dieſen Umſtänden iſt nicht zu denken. Die„Münchener Poſt“ bemerkt zu dieſem Beſchluß: Wir erach⸗ ten die Inkraftſetzung dieſes Beſchluſſes für ſelbſtverſtändlich. Wir legen aber der Arbeiterſchaft in den Betrieben nahe, in die⸗ ſem Falle der von den Kommuniſten angekündi olitik„auf eigene Fauſt“ entſchieden zu widerſtehen. enn das Proleta⸗ riat kämpft, 4 ſoll es geſchehen der Sache zu liebe und nicht auf aß. Dann muß natürlich die Vorausſetzung gewahrt Gunſt oder und beſondere Sicherheit dafür gegeben werden, daß die große Maſſe der mit dem Herzen dabei iſt. Das iſt hier nicht der Fall, wie die Abſtunmungsziffern zeigen. Der von den Kom⸗ muniſten verlangte Streik würde verpuſten. Es würde ſonach un⸗ nütz Kraft verbraucht, die das Proletariat beiſammenhalten muß. Auch das Ortskartell der chriſtlichen Gewerkſchaft wendet ſich ener⸗ giſch gegen den Streik und erſucht die Mitglieder, ſich nicht mißbrau⸗ chen zu laſſen. s Münchener Arbeitgeberkartell gibt folgende Er⸗ klärung ab: Wir erwarten von der Einſicht der Münchener Arbeiter⸗ ſchaft, daß ſie dem Generalſtreik einer kleinen Minderheilt keine Folge leiſtet. Jeder ſtreikende Arbeiter wird keinesfalls vor Beendi⸗ dand der Arbeitsſchicht wieder eingeſtellt: Wir machen ausdrücklich arauf aufmerkſam, daß durch den Eintritt in den treik das Ar⸗ beitsverhältnis aufgelöſt wird, und den Arbeitgebern infolgedeſſen das Recht zuſteht, den ſtreikenden Arbeiter nicht wieder einzuſtellen. In euier geſtern abgehaltenen neuen langwierigen Sitzung des Gewerkſchaftsvereins und der ſozialiſtiſchen Betriebsräte wurde der Streikbeſchluß nicht aufgehoben, ſondern man beſchäftigte ſich mit der organiſatoriſchen Dürchführung des Streiks. teſtſtreik iſt alſo eine beſchloſſene Sache. Allerdings beſteht in Arbeiterkreiſen wenig Neigung für ſeine Ausführungg.. Aus der Deutſchen Volksparkei. 1555 k. Darmſtadt, 16. Septbr. Die Vorſtände der Deutſchen Volkspartei aus den Wahlkreiſen Heſſen⸗Darmſtadt, Heſſen⸗RNaſſau, Baden, Pfalz und Württem ⸗ berg halten eine 3 Zuſammenkunft am 27. Sep⸗ tember in Darmſtadt ab. Es ſoll die Gründung der ge⸗ planten Arbeitsgemeinſchaft vollzogen u. Stel⸗ lung zur entralvorſtandsſitzung genommen werden.— Am 28. September tritt der Geſchäftsführende Ausſchuß und der e der Deutſchen Volkspartei des Wahlkreiſes Heſſen⸗Darmſtadt ebenfalls zu einer Tagung zuſammen. ee Naturforſcher · und Aerzietagung in Nauheim. Bad Nauheim, 17. Septbr.(WB.) Die 16. Verſamm⸗ lung deutſcher Naturforſcher und Aerzte, dſe erſte ſeit 1918, beginnt am 19. ds. in Nauheim. Es hat ſich eine über Erwarten große Zahl von Teilnehmern nicht mur 957 355 ſondern eee 8 e Hotels, r. und d ürge en über 2000 Freiquartlere gur Verfügung geſtellt ſodaß ſämt⸗ liche Teflnehmer unentgeltlich untergebracht werden können. Die Neuordnung des Polizeiweſens in Preufßzen. Berlin. 16. Sept.(WB.) Die für heute anheraumten Sitzungen des preußiſchen Staatsminiſteriums und des Hauptausſchuſſes der Lande sverſammlung, in denen über die Neuordnung des Pylizei⸗ weil er der Arbeiterſchaft in raf forderte zum Schluß die revolutionären Genoſſen auf, den Streik auf ohent Fauſt eidung gebracht. Denn an eine einheitliche Durchführung der Der heutige Pro⸗⸗ weſens in Preußen beraten werden ſollte, wurden auf den 18. Sept. vertagt. Im übrigen ſind die von einem Teil der Preſſe gebrachten Nachrichten, des- Inhalts, daß die geſtrige Sitzung im Miniſterium des Innern zur Ablehnung des von Miniſteralrat Abegg aus⸗ gearbeiteten Planes führte, unrichtig. Sämtliche beteiligten Stellen haben ihn als eine geeignete Grundlage für den Neuaufbau des Polizeiweſens anerkannt.“ Tagung des Deulſchen Forſtoereins. cMünchen, 17. Sept.(Priv.⸗Tel.) Auf der Tagung des Deutſchen Forſtveteins in Rünchen erſchien geſtern Miniſterprüſident von Kahr, wo er ſtürmiſch begrüßt wurde. Von Kahr ergriff zu einer kurzen Rede das Wort, wobei er vor allem ſeine Liebe zum deutſchen Wald betonte, und ausführte, daß das deutſche Forſtweſen hervorragende Männer für das geſamte deutſche Wiriſchaftsleben hervorgebracht habe. Der Redner wies auch auf Eſcherich hin, was von der Verſammluna ſtürmiſch aufgenommen wurde. Er betonte, daß gerade die Forſtleute ein feſtes Zuſammen⸗ halten in der Einwohnerwehr, zur Erhaltung der Rube und Ord⸗ nung im Staate bekundet haben. Auch dieſe Ausführungen de⸗ Miniſterpräſidenten wurden mit ſtarkem Beifall aufgenommen. Die Solinger Erwerbsloſen erzwingen die Erhöhung ihrer Unterſtützung. m. Solingen, 17. Sept.(Priv.⸗Tel.) Nachdem die Stadtwer⸗ ordnetenverſammkung einen Antraa der Erwerbsloſen auf eilne 100prozentige Erhöhung der Unterſtützung in bar ahge⸗ lehnt hatte, drangen die vor dem Sitzungsgebäude in großer Zahl ſich aufhaltenden Erwerbsloſen in den Sitzungsſaal und verlangten ſofortige Annahme des Antrages. Sie hatten kleine Kinder mitge⸗ bracht, die ſie als Zeugen des Elendes auf den Tiſch des Hauſes ſtellten. Der Oberbürgermeiſter ſchloß die Sitzung und erſuchte die mittlerweile eingetroffene Polizei, den Saal zu räumen. Die Erwerbsloſen zogen ſich aber noch nicht aus dem Saale zurück, auch nicht, als einer ihrer Führer ihnen ſagte, daß ein britiſcher Offizier ihm den Auftrag gegeben habe, ſſe nach Hauſe zu ſchicken, weil ſonſt das in Bereitſchaft ſtehende Militär eingreifen müßte. Sie verlangten Wiedereröffnung der Sitzung und Teilnahme des Erwerbsloſenrates daran. Dieſem Erſuchen wurde ſchließlich ent⸗ ſprochen. Die Sozialdemokraten bewilligten jetzt unter dem Druc der Straße die Forderungen der Erwerbsloſen, obwohl der Bürger⸗ meiſter erklärt hatte, daß bei einer 100prozentigen Erhöhung der Erwerbsloſenunterſtützung in bar,% des Reichszuſchuſſes verloren gehen würde. In Solingen ſind 1000 Arbeitsloſe vorhanden. Die Bewilligung verurſacht der Stadt eine Mehrausgabe von 480 000 M. 8. Groß-Berlin. [= Berlin, 17. Sept.(Von unſerm Berliner Büro.) Die demo⸗ kratiſche Fraktion der preußiſchen Landesverſammlung, bei welcher die Entſcheidung über die verſchiedenen Anträge zu der Groß⸗ Berliner Frage liegt, wird heute ihre Beratungen fortſetzen. Der deutſch⸗nationale Antrag, das Geſetz über die Bildung einer neuen Stadtgemeinde Berlin auf unbeſtimmte Zeit außer Kraft ſetzen, hat keine Ausſicht auf Annahme. Aber auch ein Antrag der Deutſchen Volkspartei, das in Kraft getretene Geſetz um 1 Jahr zu verſchieben, wird kaum die Zuſtimmung der Mehrheit finden. Vielleicht aber gelingt es noch dem Zentrum, einen Vermittlungsweg zu finden. 11 Ein ungeheuerlicher Antrag. Berlin, 17. Septbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Eine weſtfäliſche Nachrichten⸗Agentur meldet, daß anläßlich eines Streiks, die Arbeiter eines Guß⸗ und Eiſenſtahlwertes in Düſſeldorf folgenden ungeheuerlichen An⸗ trag bei dem Vertreter der Interalliierten Kommiſſion in Koblenz geſtellt hatten: Die Arbeiter bitten um die Zuſtim⸗ mung der belgiſchen Beſatzungsbehörde, die Direktion abſetz en zu dürfen und das Werk ſelbſt zu übernehmen. Als Gegenleiſtung für 855 Zuſtimmung wollen ſich die Ar⸗ beiter verpflichten, in Zukunft nur noch für die Entente zu arbeiten. Aalien. Die Konkrolle der Jabriken. Rom, 17. Sept.(W..) Stefanf. Giolitti hat nach Anhörung der nach Tarin entbotenen Vertreter von Induſtrie und Arbeitern in der Frage der Kontrolle der Fabriten beſchloſſen, eine gemiſchte Kommiſſion einzuſetzen, die mit der Ausarbeitung eines Geſetzent⸗ wurfes beauftragt wurde, den die Regierung der Kammer über dieſe Frage vorlegen wird. 8 Mailand. 16. Sept.(W..) Nach einer Meldung des Cor⸗ riere de la Sera wurden in Biella weitere Tertilfabriken beſetzt. Bei der Beſetzung einer Fabrik kam es heute morgen zu ſchweren Unruhen, wobei einige Perſonen verletzt wurden. Letzte Meloͤungen. Vom Völkerbundsralt. Paris, 17. Sept. Nach den Morgenblättern bundsrat geſtern auch mit der Saarfrage beſchäftigt. In der Alandsfrage wird der Rat heute einen Ealſchluß faſſen. Nuh dem Echo de Paris iſt Dr. Hector aus Saarlouis zum Nachfolger des Herrn v. Boch auserſehen. at ſich der Völker⸗ * Berlin, 16. Sept.(WB.) In der heutigen Sitzung der Preußl⸗ ſchen Landesverſammlung wurde das Geſetz vom 13. Dezember 1018 betr. Erleichterung des Austrittes aus der Kirche und aus jüdiſchen Synagogengemeiaden mit einem Antrage Koch angenommen, der die Einzelaustrittserklärung vorſieht. Berlin, 17. Sept.(Prio.⸗Tel.) Wie die Blätter aus Elſaß⸗Lothringen melden, nimmt dort der Spro⸗ chenkampf an Schärfe zu. Selbſt ſolche Hetzer wie Wetterle müßten, um die Volksgunſt nicht völlig zu verlieren,—— die franzäſiſche Sprachvergewaltigung öffentlich proteſtieren. Berlin, 17. Sept.(Priv.⸗Tel.) Im„Vorwärts“ wird gegen das ſogen. oberſchleſiſche Freiſtaatproſert Stellung genom. men, weil es zu einem Verluſt Oberſchleſiens für Deu ſchland führen müſſe und weil es für die Arbeiterſchaft die Herabdrück⸗ ung auf das Niveau des politiſch, wirtſchaftlich, ſozial und kulturen gegenüber Dentſchland weit zurückgebliebenen polniſchen Staates pedeuten würde.. Budapeſt, 16. Septbr. Das vom Finanzminiſterium Ko⸗ ranti ee Budget für das Etatsſahr 1920—1921 ent⸗ häſt an Einnahmen insgeſamt 10 800 ionen Kronen, an Ausgaben insgeſamt 20 500 Willionen Kronen. Das Deſtzlt ſoll durch eine einmalige Vermögenzabgabe und durch Dar⸗ lehen gedeckt werden. 4N VvVermiſchles. Ein Bombenanſchlag auf das Bankhaus Morgan. Faris, 17. Sept.(..) Geſtern iſt vor dem Oauſe ber Dar en Fag 80 0 1 8 5 eine worben. Acaerk de beſchädigt. iſet der zagrdeng gerte ſchü Es entf eine tbare Panik und eute loder alle auf die Fer 89n. Perſonen wurdel 170 verleßt darurter der von Pierpont Morgan dante dner res L el Sah ber e fen.* E ber. der Fepteften Getsteten detragen. 8 . * Paris, 16. Sept.(VB.) Nach einer Havasmeldung aus Madrid iſt in Tetuan, einem Vorort von Madrid, ein Lager mit chemiſchen Erzeugniſſen explodiert. Drei Kinder wurden getötet u mehrere Perſonen verletzi. Freitag, den 17. September 1920. mannheimet Generai· Anzeiger. ¶ Mittag· Ausgabe.) 3. Seite. Nr. U8. Aus Stadt und Land. Der Hausfrauenbund hielt geſtern abend im alten Rathausſaale eine Verſammlung ah, in der die Vorſitzende des hieſigen Hausfrauenbundes und Mit⸗ Flied des Reichswirtſchaftsrates, Frau Krom er, einen Bericht ber die Struktur dieſes Wirtſchaftsparlaments, über ſeine Arbeit und die Probleme, die den Reichswirtſchaftsrat bislang beſchäftigten, erſtattete. Die Frau iſt der Zahl nach bezügl. der Zuſammenſetzung des Wirtſchaftsparlamentes recht ſtiefmütterlich behandelt worden, von 326 Mitgliedern ſind nur fünf Frauen und zwar eine Frau unter den Arbeitnehmern der Induſtrie, zwei Hausfrauenvertre⸗ terinnen und zwei Hausangeſtelltenvertreterinnen. Gruppe 7 um⸗ faßt die Verbraucherſchaft mit 30 Mitgliedern. In dieſe Gruppe hat man die Vertreter des Städtetages berufen, die nach Anſicht der Refenentin aber nicht als reine Verbrauchervertreter betrachtet werden können, dann Vertretungen der beiden großen Konſum⸗ genoſſenſchaften Hamburg und Köln, je ein Vertreter des Wirts⸗ gewerbes und der Gaſtwirtsgehilfen und ſchließlich ſe zwei Haus⸗ frauen und Hausangeſtellten. In Anbetracht des Umſtandes, daß etwa 90 Proz. der Hausfrauen ohne Hausangeſtellte ſind, hält Frau. Kromer dieſe Zweiteilung zwiſchen Hausfrauen und Hausangeſtellten in der Vertretung nicht für gerechtfertigt und iſt der Anſicht, daß mit Rückſicht auf die tatſächlichen Verhältniſſe den Hausfrauen eine ſtärkere Vertretung hätte werden müſſen als den Hausangeſtellten. Aus dem Bericht über die praktiſche Arbeit ig den Ausſchüſſen des Reichswirtſchaftsrates iſt mitzuteilen, daß die Zuckerbewirt⸗ ſchaftung für das Jahr 1921 freigegeben werden ſoll, die Bekanntgabe dieſer Maßnahme erfolgt vorausſichtlich bald, um einen Anreiz für die Anpflanzung von Zuckerrüben rechtzeitig zu geben. Bezügl. der Wohnſteuer mußzten ſich die Mitglieder des Reichs⸗ wirtſchaftsrates aufgrund des gelieferten ſtatiſtiſchen Materials von ihrer urſprünglichen ablehnenden Haltung abwenden. Sie haben ſich davon überzeugt, daß es ſonſt keinen anderen Weg gibt, um zu neuen Wohnungen zu gelangen. Nach tagelangen Beratungen iſt man zu dem Vorſchlag einer 30prozentigen Mietabgabe gekommen mit der Maßgabe, daß Leute mit einem Einkommen bis zu 5000 Mark von der Abgabe befreit bleiben ſollen und daß das aufzu⸗ bringende Geld nicht nur für neue Wohnungen, ſondern auch für die Inſtandſetzung der alten Verwendung findet. Man iſt ſich be⸗ wußt, mit dieſer Förderung des Wohnungsbaues auch ein großes Skück produktiver Erwerbsloſenfürſorge zu leiſten, da das Woh⸗ nungsbauen eine Reihe von Induſtrien und Gewerben in Arbeit ſetzt. So hat der Reichswirtſchaftsrat Vorarbeit für den Reichstag geleiſtet. Der zweite Teil dex Veranſtaltung wurde ausgefüllt mit ein⸗ leitenden Worten von Frau Kromer über unſere lokalen Lebensmittelangelegenheiten und mit einer Aus⸗ ſprache über mancherlei, was das Haupfrauenherz heute bedrückt. Der Wunſch nach Aufhebung des Brötchenbackverbots wurde ſtark unterſtrichen und eine diesbezügliche Eingabe ins Auge gefaßt. Gegen das Kuchenbackv erbot anzulaufen, ſehen die Hausfrauen ſich nicht veranlaßt, aber die Freigabe von Brötchen als Ergänzung zu der Ernährung, zumal mit Rückſicht darauf, daß man damit die teure Marmelade ſparen kann, wurde dringend gefordert. Allerdings ſollte man wünſchen, daß der Preis hierfür ſo gehalten wäre, daß die Brötchen auch für die aufs Sparen angewieſene Hausfrau käuflich wären. In Hildesheim 3. B. koſten Weißbrötchen heute 15 Pfennig.— Bezüglich der amerikaniſchen Mehlangelegenheit wurde 0 Schiebereien aus dem Wege zu gehen, kein Weißmehl im Handel zuläßt, ſondern nur Miſchmeßl. Allerdings hätte dieſe Regelung dann den Haken, daß das Mehl allgemein teurer würde. Geklagt wurde über die ſtarken Zuweiſungen von Gerſte zu Brauereizwecken und gewünſcht, daß man Gerſte zur Brotſtreckung in höherem Maße verwende.— Bezüglich der Milchver ſorg⸗ ung wurde mitgeteilt, daß der Mannheimer Milchzentrale.⸗G. jetzt ein Beirat, der ſich aus Milchhändlern und Verbrauchern zu⸗ ſammenſetzt, beigegeben worden iſt. Bemängelt wurde der Um⸗ ſtand, daß die kürzlich erfolgte Reduzierung des Milchpreiſes für dte 44 Liter be ſugsberechtigten alten Leute nicht in Wirkung tritt, da Pfennige ehlen und zman ſtatt der 527 Pfg. meiſtens 55 hin⸗ legen muß. Mit einer Herabſetzung des Literpreiſes auf 2 Mark ginge man dieſer Kalamität aus dem Weg und würde allen Be⸗ docf erechtigten eine Freude machen.— Auch die Frage der Kar⸗ offelverſorgung wurde geſtreift. Die erhältniſſe auf dieſem Gebiete ſind zu unklar, als man von irgendwelchen feſtſtehenden Tatſachen aus Rat chläge erteilen könnte. Die Kar⸗ toffelbewirtſchaftung iſt freigegeben, aber bei den Preiſen, wie ſie an unſerer Gegend genannt werden, wird es den wenigſten Haus⸗ baltungen möglich ſein, ſich Kartoffeln Man hört, mancherorts, daß man ſich auf Erzeugerpreiſe von 15—17 Mk. ge⸗ einigt hhat, während man hierzulande meiſt von 25 Mark Erzeuger⸗ preis ſpricht. pp, Wiſſenswerkes im Telephonverkehr. Nachdem die Gebühren für die des Fernſprechers erhöht worden ſind, iſt das Puplikum mehr als früher dazu ge⸗ neigt, bei Nachprüfung der Gebührenzettel vermeintliche Ueber⸗ forperungen zurückzuwveiſen, namentlich wenn es ſich um nicht zuſtande gekommene Geſpräche handelt. Iſt die Poſt denn über⸗ haupt berechtigt, in dieſem Falle irgendwelche Gebühren zu er⸗ heben? Im Fernverkehr wird die Gebühr für ein nichtdringen⸗ des Dreiminutengeſpräch erhoben, wenn ſich nach Herſtellung der Verbindung die Sprechſtelle, die das Geſpräch verlangt hat, nicht gewünſcht, daß man, um meldet, obwohl ihr Anſchluß betriebsfähig iſt. Im übrigen ſind im Fernperkehr die Geſprächegebühren erſt fällig, wenn die ver⸗ langte Sprechſtelle oder eine daran angeſchloſſene Nebenſtelle den Anruf beantwortet hat. Dagegen werden im Ortsſprechverkehr die Einzel⸗Geſprächsgebühren fällig, ſobald die Sprechſtelle des An⸗ rufenden mit der betriebsfähigen Sprechſtelle des Angerufenen verbunden iſt. Hier iſt es alſo nicht notwendig, daß der Ange⸗ rufene ſich auch meldet. Wohl aber muß feſtſtehen, daß ſeine Sprechſtelle nicht geſtört iſt. Dieſe Beſtimmung erſtreckt ſich auch auf die Nachtgeſpräche des Ortsverkehrs. Innerhalb dieſer Gren⸗ zen iſt alſo die Poſt in der Tat nicht nur berechtigt, ſondern nach der mit Zuſtimmung des Reichsrats erlaſſenen Fernſprechgebühren⸗ ordnung auch verpflichtet, r nicht zuſtande gekommene Ge⸗ ſpräche Gebühren zu erheben. Jürſorge für weibliche Auswanderer. Von dem„Verband berufstätiger Frauen“ gehen uns folgende Mitteilungen zu: Daß unter den Auswanderungsluſtigen ſich auch Frauen und Mädchen befinden, die auf dem deutſchen Arbeitsmarkt, insbeſondere infolge der harten ein Unterkomnten mehr finden, iſt eine Tatſache, mit der das Reichswanderungsamt von vornherein gerechnet hat. Aus dieſem Grunde iſt unſere Beratungsſtelle in G 7, 13 mit der be⸗ ſonderen Fürſorge für die weiblichen Auswanderer betraut worden, und es war uns in der kurzen Zeit unſeres Beſtehens möglich, die Gefahren, die jedem auswandernden Mädchen in beſonderem Maße drohen, zum Teil abzuſchwächen durch eine ſorgfältige, ge⸗ wiſſenhafte Einholung von Auskünften. Daß unſere Be⸗ iehungen zu den Frauenorganiſationen und anderen charitativen Fiurith ungen hierbei von unerſetzlichem Vorteil ſind, iſt ſelbſt⸗ verſtändlich. Zuverläſſige Auskünfte über eine einzelne Familie, in welcher eine Stütze eine Stelle annehmen will, genaue Infor⸗ mationen über die Lage des Arbeitsmarktes und der Gehaltsbe⸗ dingungen des Wanderungszieles, eine vernünftige Berufsbera⸗ tung und eine Arbeitsvermittlung in der fremden Stadt in Zei⸗ ten der Stellenloſigkeit, Unterkunft in Hoſpizen und ähnliche Für⸗ ſorge für das körperliche und geiſtige Wohl unſerer Schutzbe⸗ fohlenen, die Verbundenheit der Fürſorgeinſtitutionen unterein⸗ ander, die erſt dieſen Helferdienſt erſprießlich macht und er:nög⸗ licht, ſteht unſerer Organiſation in einer Weiſe zur Verfügung, wie ſie die einzelne Perſon wohl niemahs erreichen kann. Natür⸗ lich iſt eine Fülle von Schteibarbeit und ein großer Verbrauch an Porto und Papier damit verknüpft. Dennoch wird die Auskunft in unſerem Sekretariat unentgeltlich erteilt. Wir lönnen nur jeder Frau und jedem Mädchen raten, in jedem Fall ſich unſerer Organiſation zu bedienen, um ſich vor Ungemach nach Möglichkeit zu ſchützen und ſich über die Verhältniſſe, in die ſie kommen wird, vorher zu unterrichten. Veränderungen im Volksſchuldienſt. „Kreisſchulrat Dr. Philipp Muckle in Mosbach wurde in gleicher Eigenſchaft nach Mannheim verſetzt und Schulinſpektor Karl Brühler in Pforzheim zum Kreisſchulrat in Mosbach und Schul⸗ inſpektor Friedrich Seeber in Villingen zum Kreisſchulrat Saſelbſt ernannt. In gleicher Eigenſchaft wurden verſetzt an das Kreis⸗ ſchulamt in Karlsruhe Schulinſpektor Friedrich Kemm von Bruch⸗ ſal und an das Kreisſchulamt in Heidelberg Schulinſpektor Dr. Georg Laule von Mannheim. Ernannt wurden zu Schulinſpektoren an den Kreisſchulämtern: in Baden Hauptlehrer Paul Reich in Karlsruhe, in Bruchſal Hauptlehrer Anton Wiedemann daſelbſt, in Konſtanz Hauptlehrer Fritz Halder daſelbſt, in Lahr Volks⸗ ſchulrektor Karl Merk in Waldkirch, in Mannheim die Oberlehrer Karl Spies II und Withelm Ihrig hierſelbſt und in Pforzheim Hauptlehrer Edmund Reinmuth daſelbſt. Wiedergültigkeit außer Kurs geſetzter Briefmarken. Die Freimarken der Reichspoſt zu 2, 2½, 3 und 7½ Pfennig waren bekanntlich zu Ende des Monats Auguſt für ungültig erklärt worden, wurden aber ſpäter wieder zur Ergänzung von Poſtkarten uſw. zugelaſſen, während ſie für Briefe, Druckſachen uſw. ungültig blieben. Jetzt ſind ſie wieder für gültig erklärt worden und werden zunächſt noch bis Ende dieſes Jahres allgemein zur Frei⸗ machung von Poſtſendungen zugelaſſen. Der Umtauſch dieſer — 5 iſt jetzt ebenfalls bis zum Ende des Jahres verlängert Heimkehr von heubergkindern. Geſtern um die fünfte Nachmittagsſtunde ſchien der Lindenhof⸗ ſteg brechen zu wollen unter der ſchweren, jungen Laſt, die er trug. Hunderte von den Kindern des erſten Heubergtransportes waren unaufgefordert gekommen, um die Kinder, die jetzt aus der Sommer⸗ heimak kamen, zZu begrüßzen. Uad auf dem Bahnſteig ſelbſt wim⸗ melte es von Müttern, Vätern und Geſchwiſtern, als der Zug mit 600 Mannheimer Buben und Mädels einlief. Wie beim Abſchied⸗ nehmen lagerten die Köpfchen in den Wagenfenſtern übereinander, aber es war doch ein anderer Anblick. Der müde, alte Zug in ſo vielen Geſichtchen iſt verſchwunden, dicke Backen, gebräunte Haut und blanke Augen zeugen non dem, was man den Kleinen dort oben auf der Alb mit liebereichem Herzen, fürſorglicher Arbeit und ſtädtiſchen Mitkeln bot. Das war eine Wiederſehensfreude! dem Bahnhof war gleich der Kontakt hergeſtellt zwiſchen denen, die ſchon vor Wochen auf dem Heuberg waren und denen, die friſch zurückgekehrt. Die„alten“ Heubergkinder wollten dies und das wiſſen, ſie fühlen ſich förmlich als Gemeinde und mehr als einmal konnte man es hören:„Nägſchtes Johr derf ich widder hien).“ pp. Varnung vor der Verwendung verzinkter Gefäße bel der Zubereikung von Obſtkonſerven. Obwohl. ſo wird uns vom Vorſtand des Städt. Unterſuchungs⸗ amtes lanteden, alljährlich auf unſere Veranlaſſung hin die hieſi⸗ den Zeltungen vor der Verwendung verzinkter efäße bei der Zu⸗ ereitung von Obſtkonſerven, Mus⸗ und dergl. warnen, ſo werden uns doch faſt täglich Proben von vielen Zentnern Obſtmus, z. Zt. Zwetſchenmus, zur Prüfung eingeliefert, die geſundheitsſchädliche Mengen Zink enthalten. Beim Genuß eines ſolchen Zwetſchen⸗ muſes wurden Perſonen krank. In der Regel waren die ochbehãl⸗ ter, die zur Steriliſierung der mit Obſt gefüllten Glasgefäße gewöhn⸗ lich dienen(Weckapparate u. d bei dem Einkochen des Muſes be⸗ nutzt worden. Da in dieſen Gefäßen die Obſtkonferven nicht direkt mit den Wandungen der Behälter in l Berührung kommen, werden dieſe in den letzten Jahren meiſt verzinkt ſtatt verzinnt, da die Verzinkung weſentlich billiger iſt als die Verzinnung. Wir war⸗ nen demnach nochmals dringend vor Verwendung verzinkter Ge⸗ fäße beim Einkochen von Müs, da das in dieſen Gefäßen eingekochte Mus einen bitteren, metallartigen Geſchmack annimmt und geſund⸗ heitsſchädlich wirkt. Apokheken⸗Konzeſſion. Dem Apotheker Karl Klock in Mann⸗ heim wurde vom Miniſterium des Innern die perſönliche Berech⸗ tigung zum Betrieb der Roſen⸗Apotheke in Karlsruhe verliehen. *Todesfall. In Baden⸗Baden verſtarb nach ſchwerem Leiden Generalmajor z. D. Friedrich Heurer. Der Verſtorbene war 1859 als Fähnrich dem damaligen 2. Badiſchen Inf.⸗Regt. Prinz von Preußen zugeteilt und 1860 zum Leutnant befördert worden. 1866 bis 1885 war er als Premierleutnant, Hauptmann und Major im Inf.⸗Regt. 112 im Elſaß, als Bataillons⸗Kommandeur im Inf.⸗ Regt. 65 Köln und dann im Inf.⸗Regt. 144 Forbach i. Lothringen, als Oberſtleutnant im Inf.⸗Regt. 77 Celle⸗Hannover, als Oberſt und Regiments⸗Kommandeur 1890 im Hohenzollernſchen Füſilier⸗Regt. Nr. 40 in Aachen. 1896 wurde Heurer unter Stellung zur Dispoſi⸗ tion und Verleihung des Charakters als Generalmajor der Abſchied bewilligt. In zwei Feldzügen, 1866 und 1870/71 hatte er ſich her⸗ vorragend ausgezeichnet und hohe Auszeichnungen erworben. Am 7. September 1870 wurde ihm für ſeine tapferen Leiſtungen als Führer der Wattburgſee⸗Abteilung vor Straßburg in einem Tages⸗ befehl des Generals von Werder Lob und Anerkennung ausge⸗ ſprochen. Nach ſeiner Verabſchiedung nahm General Heurer Woh⸗ nung in Straßburg, woſelbſt er viele Jahre als Präſident des Elſaß⸗ Lothringiſchen Landes⸗Krieger⸗Bundes in feinem Verſtändnis der reichsländiſchen Volksſeele für das Deutſchtum mit Erfolg wirkte. Mit ihm iſt einer der letzten der ehemaligen badiſchen Offiziere aus dem Leben geſchieden. Parteinachrichten. Deutſche(liberale) Volksparlei, Ortsverein Mannheim. Das politiſche Seminar des Ortsvereins Mannheim wurde nach einer längeren Pauſe am Mittwoch, den 15. September, nachmitkags wieder eröffnet unter Leitung des Herrn Geh. Reg.⸗ Rates L. Mathy. Es wurde referiert über die Ereigniſſe im Saargebiet, namentlich über das neue aufgezwungene Beamten⸗ ſtatut, den dadurch herborgerufenen Beamtenſtreit und den folgenden Sympathieſtreik der geſamten werktätigen Bevöl⸗ kerung. Die kleine aber treue Gemeinde, die im ſteten Wachſen be⸗ griffen iſt, hörte voll Spannung und mit reger Teilnahme den klaren Ausführungen der Reſerenten zu. Am Schluſſe machte der Partei⸗ ſekretär Dr. Freeſe Vorſchläge, wie man am beſten den ausgewie⸗ ſenen Saarländern helfen könnte, durch Propaganda in der inländi⸗ ſchen und ausländiſchen Preſſe und durch Intereſſierung der Reichs⸗ tagsabgeordneten der Partei. Die Vorſchläge wurden angenommen. — Das politiſche Seminar findet jeden Mittwoch, nachmittags 574 Uhr, auf der Geſchäftsſtelle der Partei, C 3, 21/22, ſtatt. Die Jugendgruppe der Ortsvereine Mannheim und Ludwigshafen haben eine Art Arbeitsgemeinſchaft ge⸗ ſchloſſen; ſie beabſichtigen alle 4 Wochen eine gemeinſame Veranſtal⸗ tung, ſei es rein politiſcher oder allgemein patriotiſcher oder geſelli⸗ ger Art, in Mannheim zu veranſtalten. Die erſte dieſer Veranſtal⸗ kungen ſand am Mittwoch in Mannheim im Saale der Loge„Karl zur Eintracht“ ſtatt. Herr Weinmann aus Ludwigshafen ſprach über das Thema:„Der nationale und liberale Ge⸗ danke und die Jugend.“ Seine Ausführungen waren wohl durchdacht, belegt mit guten Stellen der deutſchen Literatur und Wiſ⸗ ſeuſchaft, durchdrungen vom jugendlichen Feuer, mit vielen ureigenen Anſchauungen. Reſcher Beifall lohnte dem Redner ſeine Mühe. An der Ausſprache, die ſich hauptſächlich um die Bedeutung des Wortes „liberal“ drehte, beteiligten ſich außer dem Redner hauptſächlich die Herren Geheimrat L. Mathy und Dr. W. Freeſe aus Mann⸗ heim. Der Vortrag und die Ausſprache gaben ſtarke eee zum Nachdenken über dieſe Grundgedanken des Programms der Partei. Zum Schluſſe machte der Vorſitzende der Jugendgruppe Lud⸗ wigshafen Mitteilungen über das allgemeine Programm der gemein⸗ ſamen Veranſtaltungen; es wurde beſchloſſen, ſie immer Mittwochs abzuhalten. M Spielplan des Natienal-Theaters Neues Theater Sept. Vorstellung 8 Vorstellung 2 2. Volks. Vorstellung: Zum ersten Male: Undine 7 Vor Sonnenauigang 7 18. S. Außer Miete: Carmen 61½ Zwangs einquartierung 7¼ 19..4[B Die Walküre 6 Vor Sonnenaufgang J7 — — Ddas wiedererwachte Oktoberfeſt zu München. Von Richard Rie ß. Es hat viele ernſte Debatten im Münchener Magiſtrate ge⸗ geben: Sollen wir, nach ſechs Jahren zum erſten Male wieder, ſollen wir— denn die vorjährige Karikatur eines Wieſenfeſtes zählt ja nicht— ſollen wir in dieſem Jahre des Heils 1920 auf der There⸗ ſienwieſe wieder das Oktoberfeſt feiern?„Ja, wir ſollen! ſagten die einen, und ſie dachten an die Schauſteller und Fieranten, und, ein ganz klein wenig auch daran, daß ein Volk, das circenſes hat, eudiger in ſeiner ſogenannten Gemütlichkeit verharre. Und in den Zeitungen war zu leſen: Es gibt eins! Aber dann kamen die anderen mit ſiebzehn Wenns und Achtundzwanzig und einem halben ber und es erging der Trauerruf:„Wir feiern keines!“ Denn ohne Bierfluten.. und bei der Materialknappheit. und angeſichts kommender Kohlennot.. Und dann hat München Einſchränkungen und Entbehrungen aller Art immer noch geradezu mit Leidenſchaft auf ſich genommen. Aber ſchließlich kamen wieder andere Erwä⸗ gungen, und— kurz und gut. Wir haben dieſes Jahr ein Oktoberfeſt. Zwar nicht ein Oktoberfeſt, ſondern ein„Herbſtfeſt“, gber— was kut der Name. Die Hauptſache iſt, daß auf der Thereſtenwieſe die Vudenſtadt wieder aus dem Erdboden gewachſen iſt: daß bunte Wimpel den Himmel grüßen, der ſich endlich des freundlichen Blaus wieder befonnen hat, und daß, allen Mies⸗ machern zum Trotze, ſogar Vollbier ausgeſchänkt und allabendlich Räuſche feſtgeſtellt werden, die auch anſpruchsvollen Ur⸗Münchner durchaus kommentfähig und ausreichend erſcheinen. Allerdings, ein Oktoberfeſt, wie wir es gewohnt waren, iſt es nun nicht. Die rieſi⸗ gen Bierpaläſte, in denen Tauſende froher Menſchen bei Maßkrügen Dickbieres, Brathühnern und auf Stäben geröſteten Fiſchen, hier⸗ „Steckerlfiſch“ genannt, Bacchanalia feierten, ſind in dieſem Jahre nicht exrichtet worden, und in beſcheidenenReſtaurationszelten darf man ſich darüber wundern, daß achtprozentiges Vollbier be⸗ reits genügt, dem alkoholentfremdeten Münchner den Kopf warm zu machen. Und die„höhere“ Bedeutung des Oktoberfeſtes Frlicherer Zeiten, die große Landwirtſchaftsſchau, die mit Aus⸗ ſtellungen und hiſtoriſchen Pferderennen— ähnlich den ſchleſiſchen fingſtrennen alter Zeiten— perbunden war, iſt diesmal gleich⸗ falls geopfert worden. Wir haben ſa eine arge Periode der mör⸗ deriſchen„Maul⸗ und Klauenſeuche“ hinter uns, und Transport⸗ koſten ſowie die rieſtgen Verſicherungsſpeſen bildeten unüberwind⸗ üche Hinderniſſe. Dafür gibt es ein allgemeines Preisſchießen. Ein Fone Feſtzug der Schützengilden hat ja das Feſt mit gebührendem Vomp eingeleitet. 255„Herbſtſeſt nichts unt großen Ganzen iſt das diesjährige große Volksfeſte und Vergnügungsparks einmal geſehen hat. Es „gibt wieder faſt alles auf der Wieſe, was die Friedenszeiten an eßbaren Genüſſen uns dort geboten hatten. Nur, daß die Preiſe ſich etwa verzehnt⸗ bis verfünfzehntfacht haben. Wo man früher für ein„Zehnerl“ die verunſtaltetſten Herren und Damen bewun⸗ dern konnte, wird jetzt—3 M. Eintritt erhoben. Und wollte man heute mit zwei Mark Betriebskapital einen Wieſennachmittag ver⸗ bringen, ſo wäre man nach Erlegung der erſten„Waffel! bereits auf dem Grunde ſeines Geldbeutels angelangt. Die brave Bavaria, die nun ſchon ſo viele Dezennien das Treiben der alljährlichen Budenſtädte ſah, mag ſich höchlichſt wundern, wenn ſie erfährt, daß der Luftballon, der, einer Kinderfauſt entglitten, um ihr Haupt ſchwebt, 4 Mark gekoſtet hat! Aber— die ſtämmige Dame ſoll ſich nur nicht beſchweren! Sie, die mannstollſte Frau Münchens, in deren Kopf mehr als ein Halbdutzend ausgewachſener Männer gleichzeitig Platz haben, verlangt jetzt auch den fünffachen Friedens⸗ obulus von allen, die ihr wollen! Es lebe die Feſtwieſe! Der Münchner atmet auf. Sechs Jahre ohne Faſching— den die Wintervergnügungen der Schieber ſind kein Faſching—,ohne Salvatorbier— denn, was in den letzten Jahren dick eingebraut wurde, ging in die Valuta⸗Länder— ohne Gaudil Es lebe die Feſtwieſel Sie iſt wieder erwacht; wer aber näher hinſieht, der ſieht die Wandlung. Es⸗ fehlt dem Feſtwieſen⸗ leben von 1920 die Harmloſigkeit, das Aufgehen im Vergnügen. Denn abſeits bleiben müſſen die vielen, nicht locker im Täſchchen liegen dürfen. worden, ungeſund ſchnell gereift in den Zeiten, die aber auch zur Gier erzogen Junge, dem früher das vom Vater oder Lehrherrn geſpendete Wieſen⸗Fünfzgerl der Schlüſſel zu allem Vergnügen der Welt ge⸗ weſen iſt, muß heute viele Markſcheine hergeben, um ſich in ähn⸗ licher Weiſe„ausleben“ zu können. Und die, die dieſe Markſcheine in genügender Menge beſitzen, die haben ihren Erwerb meiſt mit einem köſtlichen Gute bezahlt, das, ehedem, gerade in München 2 vorhanden geweſen iſt: mit der Fähigkeit, harmlos und froh die kindlichen Freuden des Lebens genkeßen zu können National⸗Theater Mannheim. Ira Diavolo.(Neueinſtudiert). „Die geiſtreiche Oper, von Herrn Franz v. Hößlin neuein⸗ ſtudiert, erglänzte in Farbenſchmelz. Stil, Tempo und Vortrag waren echter Auber, endlich wieder Eleganz: Klarheit, Anmut, Frohſinn ohne jede Abirrung ins Operettenfahrwaſſer! Nur die Darſtellung irrte ab, denn von all' den Uebertreibungen, in denen ſich die Gefährten des Marquis gefielen, iſt imfranzöſi⸗ denen die Papierſcheine Die Welt iſt altklug ge⸗ Zeiten der Not.. in den haben und zur Roheit. Der als eine große„Vogelwieſe“. Jeder kennt das Bild, der ſchen Urterte leine Sülbe zu ſinden. Obne die Dorſteller oder den Spielleiter kränken zu wollen, müſſen wir darauf beſtehen: in Aubers Muſik(iasbeſondere in Zerlines entzückender A⸗dur⸗ Ariette) hat niemand hinein zu ulken! Wir würden uns freuen, wenn der neue Intendant, ſein Anſehen gebrauchend, hier Heilung („Remdur)“ ſchüfe. Es war außer der Titelrolle die frühere Be⸗ ſetzung, die Damen Tuſchkau und Lippe, die Herren Voiſin u. Bart⸗ ling in den nächſt wichtigen Rollen gaben ihr Beſtes, und unſer neuer„Diapolo“, ein gewandter Darſteller, geſchickter Zroſaiſt und eleganter Marquis ſuchte ſeine Stimme auf den primären Klang zurückzuführen. Das Nähere muß der Joſs, den Herr Fär bach morgen pertreten ſoll, zur Evidenz bringen. Die ganze Darſtellung war als muſikakiſche Neuprägung recht erfreulich; über Seribes Urtext demnächſt an anderm Ort. 9 A. Bl. 20 2 2 Kunſt und Wiſſen in Mannheim. Thealernachricht. Die heutige Erſtaufführung von Gerhart Hauptmanns Vor Sonnenaufgang“ im Neuen Theater be⸗ giunt um 7 Uhr.— Die nächſte Aufführung im Neuen Theater „Zwangseinquartierung“, Schwank in 3 Akten von Arnold und Bach, findet morgen Samstag den 18. September ſtatt. In der Aufführung von„Walküre“ am Sonntag, den 19. d. M. unter der muſikaliſchen Leitung von Franz v. Hoeßlin ſingt Gunnar Graarud die Partie des Siegmund zum erſten Male. Die übrige Beſetzung iſt folgende: Hunding— Frank, Wotan— Hans Bahling, Sieglinde— Minny Leopold, Brünnhilde— Anna Wolff⸗Ortner, Fricka— Viktoria Brewer, Gerhild— Irene Eden, Ortlinde— Elſe Tuſchkau, Waltraute— Johanna Lippe, Schwert⸗ leite— Betty Kofler, Helmwiege— Elſe Flohr, Siegrune— Thereſe Weidmann, Roßweiße— Berta Malkin. e Mannheimer Jykluskonzerke. Kammerſänger Paul Bender, München, wird am Donnerstag, den 23. September, abends 7½ Uhr im Muſenſgal mit einem Liederabend die Reihe der Zykluskonzeree Wohin er noch gekommen iſt im deutſchen Lande, ernteke er als Liederſünger reſtloſe begeiſterte Anerkennung und jubelnden Beifall. Er wird hier u. a. ſingen Schumann„Frühlingsfahrt“, „Widmung“,„Mondnacht“, Brahms„Feldeinſamkeit“, Ständchen Wie biſt du meine Königin“, von Würz 2 Lieder, von Graener, Pfitzner„Der Gärtner“,„Michaelskirchplatz“, R. Strauß„Freund⸗ liche Viſion“,„Traum durch die Dämmerung“ und zum Schluß drei Lieder von Loewe„Kleiner Haushalt“,„Nöck und„Hochzeitslied. Michael Raucheiſen, der uns von den Liederabenden Karl Erbs her beſtens bekannt iſt, begleitet am Flügel. zen Auguſte Bopp-Glaſer, die einheimiſche Konzert⸗ und Opern⸗ ſängerin, die auch eine ausgebreitete pädagogiſche Wirkſamkeit ent⸗ falet, wird im Laufe des Winters ſowohl eigene Lieder⸗ v 2. Selte. Nr. 418. gerichtsdirektor Dr. Baumgartner. er wurde zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt; Freitag, den 17. September 1920. Mannheimer Strafkammer. § Ferienſtrafkammer I. Sitzung vom 18. Sept. Vorſitzender: Land⸗ Mit einem Karren geſtohlener Kohlen traf am 15. Juli ds. Is. ein höherer Polizeibeamter im Schloßgarten zwet Burſchen ſchlafend an. Sie tten die Kohlen von einem an der Rheinſchachtel liegenden Schiffe ge⸗ ohlen und gedachten ſie in der Stadt zu verkaufen. Der eine, Georg Schader, war erſt vierzehn Tage vorher aus dem Gefängnis gekommen; der andere, Irhann Rohrmann, kam mit ſechs Wochen davon. Außerdem gab es je eine Woche Haft, weil ſie falſche Namen angaben. Um nicht mehr in den Schwarzacher Hof zurücktehren zu müſſen, wo er bereits fünfmal ausgeriſſen war, zeigte ſich der 10jährige Max Milke ſelbſt als Dieb an. Er hatte am 20. April ds. Js. in Brühl bei dem Schrankenwärter Hart, bei dem er eingeſtiegen war, Kleider, eine Uhr und 65 Mark, zuſammen einen Wert von 900 Mark, geſtohlen. Das Urteil lautet auf ein Jahr Gefängnis. Wegen Sittlichkeitsvergehens war der Maler Emil Boch aus Wein⸗ heim angeklagt, das Gericht nahm jedoch nur„B eleidigung“ an, die aber immerhin mit drei Monaten Gefängnis eingeſchätzt wird. Gegen den Kaufmann Erich Rüntgens wird wegen einer Verfeh⸗ Lung der gleichen Art auf ſechs Monate Gefängnis erkannt. An einem beträchtlichen Säckediebſtahl hat der 19jährige Karl Behr teilgenommen. Mit drei anderen ſtahl er bei Rhonheimer u. Elkan für rinige tauſend Mark Säcke. Es wird auf ſechs Monate Gefängnis erkannt. Als falſche Hamſterin prellte die Arbeiterin Anna Katharina Kir⸗ ſtetter eine ganze Reihe von Perſonen. In der Stadt verſprach ſie die Lieferung von Mehl, Butter, Stiefeln, auf dem Lande warf ſie Stoffe als Köder aus. Sie ließ ſich Vorſchuß von 60, 70 Mk. geben und kam dann nicht mehr wieder. Eine Frau Schmidt büßte ſogar 1400 Mk. durch die Schwindlerin ein. Das Urteil lautete auf dreizehn Monate Gefängnis. Das 23 Jahre alte Dienſtmädchen Frieda Reitter aus Engen ent⸗ wendete einem Invaliden, der ſie mit nach Hauſe genommen, 400 Mk. und einem Mädchen, in deſſen Schlafkammer ſie ſich umzog, 50 Mk. Die von Rechtsanwalt Oskar Mayer verteidigte Angeklagte wird zu vier Mo⸗ naten Gefängnis verurteilt. de Der Spengler Johann Strobel lief am 10. vor. Mts. im Schloß⸗ garten der Polizei in die Arme, als er eben ein Milchhäuschen geplündert Rommunales. Bruchſal, 16. Sept. Die Städt. Obſtverſteigerung Iffesheim, 15. Sept. Der zwiſchen hier und Sandweier ge⸗ legene große Exerzierplatz, rund 100 Hektar und Sandweier verkauft worden. Die beiden Gemeinden wer⸗ den das Gelände in kleineren Stücken weiterverkaufen an Lieb⸗ * Schönau i.., 16. Sept. Zur Deckung des Mehrauwands ſelt 41334 Mark wird hier eine Umlage bon 55 Pfennig erhoben Neuſtadt a.., 15. Sept. der Bürgerſchaft als Kandidaten für den Poſten eines Berufs⸗ vorzuſchlagen. Der mit dieſem in engere Wahl gekommene Rechbs⸗ änwalt Baumann aus Bad Dürkheim hat unterdeſſen ſeine Poſten mit einem höheren Gehalt nochmals auszuſchreiben, wurde abgelehnt. öffnung des Stadttheaters am 1. Oktober genehmigt, nachdem der Stadtverwaltung von der Direktion, dem darſtellenden Per⸗ worden war, mit keiner Nachforderung im laufenden Spieljahr zu kommen. Aus dam Lande. Tröckenraum der Gummiwerke„Neckar“ Feuer aus. Die Trocken⸗ rüuüme, beſtehend aus einem Schuppen, brannten vollſtändig nieder. willigen Feuerwehr gelang es, das anſtoßende Hauptgebäude mit Keſſel⸗ und Maſchinenanlage, deſſen Dach bereits Feuar gefangen Gebäudeſchaden wird auf 40 000 Mark, der Materialſchaden auf 63 000 Mark geſchätzt Die ganze Fabrikanlage wurde erſt neu ein⸗ te. Urteil: drei Monate Gefängnis. ergab den anſehnlichen Prets von 22 722 Mark. iſt vom Militärfiskus wieder den beiden Gemeinden Iffezheim haber aus der Bürgerſchaft. bisher 40 Pfennig. Der Stadtrat hat beſchloſſen, bürgermeiſters den Aſſeſſor Dr. Forthuber aus Landau Betverbung zurückgezogen. Ein Antrag des Gewerbebundes, den St. Heilbronn, 11. Sept. Im Gemeinderat wurde die Er⸗ ſonal und dem Orcheſter unterſchriftlich die Erklärung abgegeben r. Cadenburg, 16. Sept. Heute früh um ½1 Uhr brach in dem Auch die darin lagernden Halbfabrikate verbrannten. Der Frei⸗ hatte, zu retten. Um halb 2 Uhr war die Gefahr beſeitigt. Der gerichtet in dem großen, Herrn Apotheker Hohn gehörigen Anweſen. der Schaden iſt durch Verſicherung gedeckt. 1 EWeinheim, 16. Sept. Wie berichtet, war der hieſige Jagd⸗ pächter Karl R. am letzten Sonntag auf der Hühnerjagd verunglückt, indem er von einem Jagdfreunde, dem das Gewehr unverſehens los ging, einen Schrotſchuß in den linken Unterſchenkel erhielt. Im hieſigen ſtädtiſchen Krankenhauſe mußte dem Verunglückten heute, um ſein Leben zu retten, das linke Bein abgenommen werden.— Seitens der hieſigen Gendarmerie wurden heute zwei Fahrradmarder feſtgenommen. Karlsruhe, 16. Sept. Ein Liebespärchen aus Pforzheim hat ſich in einem hieſigen Hotel durch Trinken einer giftigen Flüſſigkeit das Leben genommen.— Geſtern abend wurde vor der Grenadierkaſerne ein Soldat von der elektriſchen Straßenbahn über⸗ fahren. Er ſtarb an den dabei erlittenen Verletzungen. (Baden-Baden, 16. Sept. Am Dienstag wurde der 12/ Jahro⸗ alte Sohn des Sodawaſſerfabrikanten A. Vogel von einem Kratt⸗ Maunheimer General⸗Anzeiger.(Mitiag⸗Ausgabe.) 4 717 eines Kurfremden erfaßt, etwa 20 Meter geſchleift und ge⸗ 5tet. Lahr, 16. Sept. Vor kurzem ſtarb im Bezirkskrankenhauſe eine in Seelbach wohnhafte alleinſtehende ledige Frau, in den allerbeſcheidenſten Verhältniſſen lebend und unter dem Namen „Karlinele“ ortsbekannt. Beim Ordnen ihres Nachlaſſes, der in einem kleinen Zimmer untergebracht war, machte man nun laut „Lahrer Zeitung“ die überraſchende Entdeckung, daß Karlinele, die doch ſtets ganz einfach gekleidet war, neben den nötigſten Haushalts⸗ geräten und einem Sparkaſſenbuch mit ungeführ 3000 und eini⸗ gen hundert Mark Bargeld folgendes aufgeſpeichert hatte: über 50 Paar meiſt neue oder ſehr guterhaltene Strümpfe, 77 Stück neuer Schürzen beſter Ware, 122 ſogenannte Peter, 125 Röcke(Unterröcke), etwa 50 Meter neuen Stoff, 6 Paar neue Schuhe und ungefähr ein Zentner Flicken. Freiburg, 16. Sept. Freiherr von Göler, der im beſetzten Gebiete von den Franzoſen verhaftet und zu 6 Monaten Gefängnis und einer Geldſtrafe verurteilt worden war, iſt, wie der„Badiſche Landsmann“ mitteilt, jetzt freigelaſſen worden, nachdem die Gefängnisſtrafe in eine weitere Geldſtrafe umgewandelt wurde. Die Verhaftung durch die Franzoſen erfolgte auf der Reiſe des Freiherrn v. Göler zu ſeiner Vermählung mit Fräulein von Lewinski in Ettlingen. Mmüllheim, 13. Sept. Eine Verſammlung von Landarbeitern in Britzingen beſchloß an das Bezirksamt das Erſuchen zu rich⸗ ten, das in der Gemeinde gepflanzte Getreide ſelbſt u verarbeiten und die zuſtehende Mehlmenge an die Nicht⸗ elbſtverſorger monatlich auszuteilen, den Erzeugern dagegen die ge⸗ wonnene Kleie zum Selbſtkoſtenpreis zurückzugeben. an hofft damit, die teueren Verwaltungs⸗ und Betriebskoſten des Kommunal⸗ verbandes und die hohen Transportkoſten zu umgehen und auf dieſe Weiſe ein billigeres Brot zu erhalten. B. Konſfanz, 12. Sept. Der Kunſthändler Max Brüſchwiler⸗ Freiburg i. Br., der hier verſucht hat, verſchiedene 6ffentliche Kunſtwerke(Altertümer: Fresken und Skulpturen) von hohem Wert aufzukaufen, welches Vorhaben ihm aber durch den Konſervator des Roſengartenmuſeums, Herrn Leiner, dereitelt wurde, teilt durch Zeitungsinſerate mit, daß er gegen Herrn Leiner Klage erhoben habe wegen Beleidigung und Verläumdung, daß ferner beim Verwaltungsgerichtshof Karlsruhe ein Verfahren auf Herausgabe eines der Kunſtwerke anhängig gemacht ſei.(Die Beleidigung und Verläumdung ſoll wahrſcheinlich in den berechtigten Veröffentlichun⸗ gen der Preſſe geſucht werden.)— Die Poſtverwaltung hat mit dem Spar⸗ und Bauverein einen Vertrag auf Erbauung von 25 Häu⸗ ſern für Kleinwohnungen im ſtädtiſchen Gelände des Sierenmoos abgeſchloſſen. Die Eiſenbahnverwaltung iſt mit einem gleichen Vertrag auf Erſtellung von 35 ähnlichen Häuſern bereits vorgegangen. Pfalz, heſſen und Umgebung. Fp. Worms, 13. Sept. den Tod gefunden hat der 48⸗ jährige Arbeiter Ferdinand Fey aus Heppenheim a.., der, wie emeldet, in der Heyl'ſchen Lederfabrik Maria Münſter“ von der ransmiſſion erfaßt und in gräßlicher Weiſe zerſchmettert wurde. sw. Pfungſtabt, 13. Sept. Trotz Wohnungsnot iſt das Hei⸗ ratsfieber hier ſehr groß. Am letzten Samstag wurden nicht weniger als ein Dutzend Eheſchließungen hier vorgenommen. A. Hirſchhorn, 9. Sept. Geſtern Abend unternahmen 3 Obſt⸗ diebe einen Beutezug auf ein benachbartes Grundſtück im Hammer. Die Beſitzer bekamen von der Sache Wind, ſchlichen ſich von verſchie⸗ denen Seiten nach dem Tatort und trafen die Diebe gerade bei ihrer Arbeit. Nach einer kurzen Jagd gelang es ihnen, den einen davon feſtzunehmen und auf die Polizei zu bringen, den anderen beiden Gaunern gelang es leider zu entfliehen. Schon jahrelang wird dieſes Grundſtück von Obſtdieben heimgeſucht und nie gelang es dieſe zu ertappen.— Weiter haben Diebe vor einigen Tagen einige Obſt⸗ bäume an der Langentaler Straße vollkommen geplündert.— Das anläßlich der Kirchweihe am vergangenen Sonntag hier an⸗ weſende Karuſſel ſowie Schaukel und andere Beluſtigungsunter⸗ nehmungen mußten am Dienstag in aller Eile ihren Standort ver⸗ laſſen, da das Waſſer des Neckars bedenklich ſtieg und über die Ufer zu treten drohte. Candwirtſchaftliches. i Neuſtadt a. d.., 15. Sept. Die Kreisbauernkammer der Pfalz hielt heute vormittag in der hieſigen Wein⸗ und Obſtbauſchule ihre erſte ordentliche Sitzung ab. Zu der Vormittagsſitzung, die von —1 Uhr dauerte, waren 27 Abgeordnete- erſchienen. Die Verſammlung ſeröffnete der erſte Präſident der Kammer, Herr Julius Steitz⸗Schmal⸗ felshof, mit einer Begrüßungsanſprache, an die anſchließend Herr Ober⸗ wegjerungsrat Stehler⸗Speyer das Wort ergriff. Er gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß er Gelegenheit habe, mit der Bauernkammer per⸗ ſönlich zu verhandeln. Die Regierung hahe alle Abſicht, die Intereſſen der pfälziſchen Bauern voll zu vertreten, doch müſſe man auch die anderen Stände zu ihrem Recht kommen laſſen. Hieran ſchloß ſich die Durchführung; der Tagesordnung. Zunächſt wurden die Fachausſchüſſe gebildet, an denen alle Angelegenheiten ihre Vorhereitung finden ſollen, Hierauf erfolgte die Vorleſung und einſtimmige Annahme der ſchon im Verwal⸗ tungsausſchuß vorbereiteten Statuten. Den nächſten Punkt der Tages⸗ ordnung bildete der Voranſchlag für das Rechnungsjahr 1920/21. Oeko⸗ nomierat Katholy wies darauf hin, daß es ſehr ſchwierig ſei, einen ſolchen zu bilden, da vorläufig ſaſt gar keine Unterlagen vorhauden ſeien. Arien⸗Abende veranſtalten wie auch mit ihren Schülerinnen vor die Oeffentlichkeit treten. Profeſſor Wilhelm Bopp gedenkt im Bunde mit Konzert⸗ meiſter Richard Heſſe die im vorigen Jahre begonnenen Sonaken⸗Abende fortzuſetzen. Die Künſtler werden die klaſſiſche wie die neuzeitliche Literatur mit gleicher Liebe pflegen. Näheres über dieſe künſtleriſchen Unternehmungen wird noch be⸗ kannt gegeben werden. e1 Geheimrat Profeſſor Willy Burmeſter. Am kommenden findet im Mufenſgal der Violinabend Geheimrat Profeſſor Willy Burmeſters ſtatt. Nicht nur als glänzender Vortragskünſtler ſeines Inſtrumentes, ſondern auch als Bearbeiter klaſſiſcher Stücke alter Meiſter, iſt er weit bekannt. Die Vortragsfolge nennt mehrere dieſer kleinen Stücke, die ſtets den Erfolg ſeiner Abende beſiegeln. Vorher wird er das Mendelsſohnſche Violinkonzert op. 64 und die Brahmsſonate op. 100 ſpielen. Am Flügel begleitet ihn Willy Bardas, der allein die Sonate op. 57 von Beethoven zum Vortrag bringen wird. Karl Löwe⸗Abend. Am Donnerstag, den 23. September ds. Is., äbends 7% Uhr veranſtalten der Mannheimer Baritoniſt Wilh. Zietſch und der Pianiſt Guſtav Boſch, Lehrer an der Hochſchule für Muſik im Kaſinoſaale einen„Karl⸗Löbwe⸗Abend“ (Lieder und Valladen.) Herr Zietſch hat ſeit ſeinem letzten öffent⸗ lichen Auftreten ſeine Geſangsſtudien— nach Stauprinzip von Armin— erweitert und verſpricht der Abend gute Leiſtungen. Kleine Mitteilungen. Im letzten Frankfurter Theaterbericht hat ſich ein ſinnſtöron⸗ der Druckfehler eingeſchlichen; in der letzten Zeile des exſten Ab⸗ ſatzes war ſtatt„Unterhaltungsbewußtſein“ richtig zu leſen: „Untergrundbewußtſeln“. Auch der Name unſeres ſtän⸗ digen Frankfurter Theaterreferenten Dr. Georg Schott war vom Setzteufel verändert worden. Das verwahrloſte Grab Nietzſches. Ueber einen Beſuch der letzten Ruheſtätte des großen Dichterphiloſophen Friedrich Nietzſche in deſſen Geburtsort Röckern bei Lützen berichtet ein Mitarbeiter der Wochenſchrift„Der Drache“: Die letzte Ruheſtätte Nietzſches iſt in einem erbärmlichen Zuſtande. Das Dorf iſt ärmlich, der Fried⸗ hof ungepffegt, der Jaun liegt zum Teil darnieder, überall wuchert Unkraut. Beſucher haben zwiſchen den Grübern herumgetrampelt. Das alles macht den Eindruck eines vorſtädtiſchen Abfallplatzes.— Und hier liegt das ſterbliche Teil Nietzſches! Im Dorfe gibt es einen Pfarrer, ſicher auch einen Lehrer, mancher Leipziger wird ſchon hin⸗ die Ruheſtätte des Dichterphiloſophen inſtand zu ſetzen. glisgewandert ſein, niemand hat das bißchen Ehrfurcht aufgebracht, Soll das bleiben? Deyrients Karlsruher Bühnenreform. Eduard Devrient, zer Geſchichtsſchreiber der deutſchen Schauſpielkunſt, hat um die de des vergangenen Jahrhunderts in zwanzigjähriger Wirk⸗ ſamkeit das Karlsruher Hoftheater reformiert. Die bereits von Guſtav Freytag gewünſchte Geſchichte dieſer Bühnenreform iſt jetzt in einer größeren Monografie von Dr. Rudolf K. Goldſchmit(Hei⸗ delberg) fertiggeſtellt und wird unter dem Titel„Eduard Deyrients Bühnenreform am Karlsruher Hoftheater“ im Spätherbſt als Band 32 der von Geheimrat Litzmann(Bonn) herausgegebenen „Theatergeſchichtliche Forſchungen“ im Verlag von Leopold, Leipzig, als Buch erſcheinen. 4e1 Der diesjährige Nobelpreis für Literatur wird, wie aus Stockholm gemeldet wird, dem norwegliſchen Dichter Knut Ham⸗ ſun zuerkannt werden. Todesnachrichten. Theobor Frohnheiſer 7. Der langjährige Theater⸗ und Konzert⸗ kritiker des„Mannheimer Tageblattes“ Hauptlehrer Theodor Frohnheiſer, iſt in dieſen Tagen in Ludwigshafen plötzlich verſchieden. In ihm hat das Mannhelmer Kunſtleben eine ſeiner tdeueſten Stützen verloren: ein Mann von hoher Begabung und ſeltener Arbeitsfreude, voll Begeiſterung für die Kunſt und voll edeln Eifers, echtes Kunſtſchaffen mit liebevoller Hingabe zu hegen und zu pflegen, iſt mit Frohnheiſer dahingegaugen. Wie ſein ganzes Leben unermüdliches Arbeiten war, ſo traf ihn auch der Tod mitten im eifrigſten Schaffen. Seit 1882 war er als Lehrer der Volksſchule in Ludwigshaſen kätig geweſen und hatte ſich dem Erzieherberuf mit vorbild⸗ lichem Pflichteiſer und hervorragendent pädagogiſchem Geſchick gewidmet. Hunderte von Schülern ſind in dieſen langen Jahren durch ſeine treu⸗ ſorgende Lehrerhand gegangen und ſtehen heute trauernd an ſeiner Bahre. Wahre Herzensgüte und Freundlichkeit gewannen ihm alle, die ihm nahe⸗ traten; darum war es ihſm leicht, ſich in die Kindesſeelen hineinzufühlen und ſeine Erzieherarbeit, reich und fruchtbar zu geſtalten. Daueben hat ſeine unverſiegliche Liebe immer der Muſik und dem Theater gehört. Meh⸗ rere Geſangvereine haben unter ſeiner Leitung ehrende. Erfolge errungen. Seine Volksbühne hat in Ludwigshafen unter ſeiner Führung lange über⸗ aus ſegensreich gewirkt, und noch in den letzten Monaten ſeines arbeits⸗ reichen Lebens galt ſeine treue Fürſorge der Schaffung einer pfälziſchen Marionettenbühne. Aus ſeinen Kritiken aber ſprach ein treuer Herold der Kunſt, ein begeiſterter Künſtler und Kunſtfreund, dem die Sache über alles ging, und der allen ſeinen Aeußerungen den Stempel ſeiner Güte und ſeines Seelenadels aufprägte. K. H. hochſchulnachrichten. Der Hiſtoriker der Arzneiwiſſenſchaften Hermann Schelenz in Kaſſel iſt wegen ſeiner hervorragenden Arbeiten zur Geſchichte der Pharmazie, des ärztlichen Standes und der Volksmedizin von der mediziniſchen Fakultät der Univerſität Freiburg zum Ehren⸗ doktor ernannt worden. Literatur. 2% Eine neue Zeitſchrift„Konzert, Tanz und Preſſe“ orſcheint am 1. Oktober im Kritik⸗Verlag G. m. b. H. Berlin 8 59. Inu derſelben werden die kritiſchen Beſprechungen über ſämtliche größeren Konzert⸗ und Tanz⸗ abende in allen Ländern, Hollands und der Schweiz verbffentlicht. Aus dieſem Grunde wurde auf einen detaillierten— verzichtet. Dagegen wurde—2 daß die Kreisbauernkammer im Jabre etwa 300 000 Mark brauchen werde. Anſchließend daran kamen die ſehr zahl⸗ reich eingelaufenen Anträge zur Sprache. Ein im bayeriſchen Landtag von der Deutſchen Volkspartei und der Bayeriſchen Mittelſtandspartei* brachter Antrag beſagt, man ſolle bei der Reichsregierung darauf hin⸗ wirken, daß 1. die Einnahmen für die an der Maul⸗ und Klauenſeuche gefallenen und notgeſchlachteten Tiere, ſowie 2. für die an Frankreich und Belgien gelieferten zwangsweiſe ausgemuſterten Tiere von der Umſatzſteuer befreit werden. Der Antrag wird von der Kreisbauernkammer befür⸗ Sportliche Rundſchau. I. Baden⸗Badener Reit- und Fahrturnier. Für das am 25. und 26. September vom Internationalen Klub in Baden⸗Baden veranſtaltete 1. Baden⸗Badener Reit und Fahrturnier und Pferderennen liegen bereits zahlreiche Nen⸗ mungen vor. Insbeſondere iſt für die Springkonkurrenzen ein großes Intereſſe vorhanden und verſpricht hier die—+ beſonders ſtark zu werden. Für die landwirtſchaftlichen Rennen ſind dagegen bis jetzt nur wenige Nennungen eingegangen, jedoch werden auch hierfür noch wei⸗ tere Anmeldungen erwartet. 8 Pferdeſport. * Der erfolgreichſte Hindernisrennſtallbeſitzer iſt, wie der„Deutſche Sport“ feſtſtellt, Herr Heinz Stahl mit 319 140 Mk. vor Geſt. Starpel mit 297 400 Mk., Stall Bollensdorfs mit 282 060 Mk. und Hrn. B. Wittig mit 254 660 Mk. Dann folgen Hr. E. v. Bennigſen mit 172 655 Mk., Frau E. Kornblum mit 166 780 Mk., Hr. F. Funke mit 164 040 Mk., Hrn. A. Herold mit 142 645 Mk. Sta mit 122 125 Mk., Allg. Deutſcher Sport⸗Verein 117 850 Mk., P. Lenz mit 116 610 Mk., Hr. J. Daniel mit 115 450 Mk., Hr. W. 5 Henrich mit 114060 Mk., Hr. H. Hohmann mit 111 020 Mk., Hr. H. Sello mit 105 570 Mk., Gräfin Oſt⸗ heim mit 101 195 Mk. und Hr. B. Banck mit 100 220 Mk. * Der erfolgreichſte Herrenreiter iſt Hr. v. Herder mit ö Erfolgen vor Hrn. H. Glaſer und Hrn. v. Pelzer, die beide für die 2 Zeit außer Gefecht geſetzt ſind, mit 17, Hr. v. Keller mit 14, Hr. K. v. Weſtern⸗ hagen mit 13, Hr. G. Freeſe mit 8, Frhr. v. Berchem und Hr. 9. Moßner mit 7, ſowie Rittm. Braune, Rittm. Krüger, Rittm. A. v. Hohberg, Et. Wennmohs, Hr. Dierig, Graf Emich Solms und Frhr. v. Schrenck⸗Notzing mit 5 Siegen. * Unter den erfolgreichen Flachjockeys ſteht, bis einſchließlich der Dienstagrennen in Honnover, Z. Schmidt mit 57 Siegen an der Spitze vor Raſtenberger mit 45, Schläfte mit 29, G. Janek, leuler und Zimmermann mit 27, Oleinik mit 24, Blume mit 21, Danek mit 20, O. Müller mit 18, Gryezke und Korb mit 17, Kühl, Kaſper und Huguenin mit 44, Jentzſch und Kaiſed mit 13, Polgar mit 12, Brown und Mate mit 11, ſowie Matz und Wodke mit 10—1— Unter den Hindernis⸗ reitern führt P. Lewicki mit 27 vor H. Teichmann mit 21, Oertel mit 20, Naſh mit 15, Bismark, Kukulies und Unterholzuer mit 14, Köhnke mit 19, Walt. Müller mit 11, ſowie Jzmenyi, Dyhr und Edler mit 10 Siegesritten. Ein Proteſt ggeen Segantini und Vir den zweiten und vierten im Preis dom Main am 5. September zu Mannheim, wurde von Rittm. A. Praun, dem Beſitzer des als fünſter eingekommenen Titus, friſt⸗ deaeg 0 zu wenig getragenen Gewichts beim Badiſchen Rennverein Eingelegt. sr. Neue Tytobeſtimmungen für disqualiftzierte Traber. Nach dem Muſter von München⸗Daglfing werden jetzt auch bei den Berliner Tab⸗ rennen für disqualifizierxte Traber, ſobald ſie auf einem der erſten drei Plätze einkommen, die Wetteinſätze abzüglich der Totaliſatorſteuer zurütk⸗ gezahlt werden. Kraftfahrweſen. sr. Beſchleunigung bei Zulaſſung von Kraftſahrzeugen. Vor Zu⸗ laſſung von Kraftfahrzeugen zum öffentlichen Verkehr wurde bisher die Rechtmäßigkeit des Erwerbes des Kraftſahrzeugs urſprünglich vom Reichs⸗ verwertungsamt, dann vom und deſſen Zweigſtellen machgeprüft. Es handelte ſich dabet um ein aus der Zeit der Staatsumwälzung und der Abrüſtung der Heere, wobei, wie bekannt, eine große Zahl reichseigener Kraftfahrzeuge in unbefugten Beſitz gelangt war. Am 6. ds. Mts. hat nun der Reichsverkehrsminiſter Groener die Ver⸗ ordnungen aufgehoben, die dieſe Prüfungsverfahren feſtſetzten. Dieſe Nachricht wird von allen Automobiliſten freudig begrüßt werden; iſt doch nun die mitunter recht lange Verzögerung im Zulaſſungsperfahren beſeitigt. Nadſport. sr. Die Radrennen in Eſſen hatten bei gutem Wetter einen Maſſen⸗ beſuch aufzuweiſen. Die beiden Hauptrennen gewann der Holländer Blekemolen jedesmal gegen Stellbrink. Im Theile⸗Erinnerungs⸗ rennen ſiegte der Kölner Müller(Continental⸗Reifen) vor Blekemolen. sr. Straßenradmeiſterſchaft von Magdeburg. Ueber 100 Kilometer und 60 Kilometer kamen am Sonntag die Meiſterſchaften von Magdeburg. peranſtaltet von der Deutſchen Radfahrer⸗Union für Geldpreis⸗ bezw. Wertpreisfahrer zum Austrag. Die Ergebniſſe waren: Gelopreisfahrer: 1. Nitze⸗Magdeburg(Continental⸗Reifen):04,05, 2. Müller⸗Magde⸗ burg:13,50, 3. Dorendorf⸗Berlin.21,35.— Wertpreisfahrer, 40 Kilo⸗ meter: 1. Philipp⸗Magdeburg:50,45, 2. Sorger⸗Magdeburg.55,40. sr., Radſtafettenfahrt Haunover. Auf der Strecke Salzderhelben⸗Ahl⸗ feld⸗Hildesheim⸗Braunſchweig⸗Celle⸗Haunover der Gau 17 des Bundes Deutſcher Radfahrer am Sonntag eine Stafettenfahrt über 186 Kilometer. Sieben Vereine ſtellten ſich dem Starter. Sieger wurde der Radſport⸗Verein Zugvogel in 5 St. 59 Min. 50 Sek. vor dem Radfahrverein Möwe⸗Göttingen in:06,30, Albatros⸗Hannover in:13,50, Drais⸗Linden in:18,15 und Pauther⸗Braunſchweig in:40,10. Leichkathletit. sr. 10 Kilometer⸗Mannſchaftslaufen in Stettin. Unter großer Anteil⸗ nahme der Bepölkerung kam am Sonntag das alljährliche 10 Kilometer⸗ Mannſchaftslaufen von Colbitzow nach Stettin zum Austrag. Das Rennen lang vom Start bis zum Start zwiſchen dem Stettiner Sportklub und Preußen⸗Stettin. Der Sportklub gewann ſchließlich ganz knapp mit 2 Meter. —:—.r. ͤv ¼————————.—.—— — ͤ ͤl!——————————————ſm ͥ H—— Wasserstandsbeobachtungen im Monat September Pegelstatſon vom Datum Rdein 12 48. 14. 18.. erkunden Sohusterinsl 17½ 171.75.89.71 Abends 6 Uhr FH eere..69.85 NMaohm. 2 Uhr Haxauunu 40.54.48 414.0 Nachm. 2 Uhr ke unhem 38.59 340.40 38.27] Vorgens 7 Uhr Malnre—*2.21.10.05.89.94.-8. 12 Uhr Kaud* Vorm. 2 Uhr NBöln.89.90 NHachm. 2 Uhr vom Neckar: Mannem 36f 32.43.5 229 222 Vorm, 7 Ubr Hlellbronn.82 02.80 d4 0,J Vorm. 7 Unr Windstill, Regen 130. Wetterausſichten für mehrere Tage im voraus. Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. 18. September: Vielfach bedeckt mit Regen, veränderlich, milde. 19. ne vielfach Regen, normal temperiert, ſehr indig. 20. September: Wolkig, Sonne, angenehm, ſtrichweiſe Regen. 21. September: Vielfach heiter, ziemlich warm. 22. September: Schön, warm. 5 28. September: Schön, warm, ſpöter ſtark woltig, ſtrichweiſe Regen. 24. September: Teils bedeckt, milde, ſtrichweiſe Regen. 25. September: Veränderlich, warm. —— Witterungsberieht. Daro- ohste moter.—. Mieder- Teng. semerkunten 00 stand JMorgens] in der sohlag des vor- , d aeee e e am srad b. drad.] den am arad.“ kung 11. Soptemper 2859 5 90— 25 02 deiter 12. September 7620 10 80— 180 etlt belter 13. Septemder] 157.5.8 9— güllhoeſter 14. Septemder] 758.2 130 12— 24.0 82 un.* 15. Soptember] 2532 117 108 0⁴ 21.0 Still nodbel 5 Septomder 2854.9 12˙5 12⁰⁰— 24⁰ stil! bedeokt 17. Septemder] 753 16%8 160 0˙ 84[dewölkt Geſchuftliches. Eine hygieniſche Notwendigkeit 1* die Bekämpfung der Ungezieferplage (Läuſe und deren Brut, Flöhe uſw.), denn es iſt ärztlicherſeits erwieſen. daß durch die Läuſe anſteckende Kränkheiten, wie Fleckfieber uſw., über⸗ tragen werden. Das von den Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer u. Co., Leverkuſen bei Köln am Rhein, hergeſtellte Lauſoſan hat ſich nach viel⸗ fältigen Erfahrungen, u. a. auch im Felde, als das weitaus wwirkſamſte Be⸗ Apotheken und Drogerien erhältlich. kämpfungsmittel der Kopf⸗ und Kleiderläuſe bewährt. Lauſofan iſt 77 2 — V — Schauen Wagenburgen liegen verſchanzt auf freiem Feld. Heere ſtehen gegen⸗ 5. Seite. Nr. 418. Freitag, den 17. September 1920. 8 Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Wan dern ün d Rn wandern und Schauen. Von Karl Friedrich Guſtab Heybach⸗Eſchelbronn. Draußen lacht der herbfriſche Herbſtmorgen. Klarer Tag ſteigt froh empor. Sonne flutet Licht. Tautropfen ſpiegeln klaren Himmel wfeder, glitzern wie Diamanten. Wenn man an ſolchen Tagen wandert, ſo heißt es doppelt auf der Hut zu ſein, um ſich nicht um das Schönſte des Tages zu betrügen: um das Schauen. Wir brauchen keine viele Meilen zu durchſtreifen, auf engem Boden dichtgedrängt liegt ſopiel, daß es uns ſchwer fällt, wohin wir zuerſt unſere Blicke wenden ſollen. Ein kleines Bild. Hinter uns liegt der Schloßwald. Dunkle Tannen, unwillig ſich neigend unter den Liebkoſungen des friſchen Windes, umſäumen den Weg. Verdunkeln ihn, malen ein düſteres Waldbild, Sonnenſtrahlen huſchen durch die Zweige, werfen Ringlein an die glatten rötlichen Stämme, erhellen minutenlang den Weg, verſchwinden, wie kleine Vöglein, die des Wanderers knirſchen⸗ der Fuß verſcheucht. Wir ſind am Waldausgang. Wir bleiben ſtehen. Müſſen ſtehen bleiben. Das Bild, das ſich uns bietet, läßt uns nicht chreiten— wer hier forteilen kann, hat kein Empfinden für das Schöne der Natur— wir ſtehen und ſchauen. Wohlgepflegtes Ackerland, darauf kräftige Pferde am Pflug, die abgeernteten Felder in braune Flächen verwandelt. Die friſche Erde dampft. Gewürziger Erdgeruch wird vom Wind zu uns herüber⸗ getragen. Drüben dehnt ſich Wald. Erſter gelblichgoldner Schein auf lebensmüden Blättern, von Licht überflutet. In uUns drängt ſich die Frage auf: welches ſtirbt nun zuerſt? Welches wird am längſten leben wollen? Am Waldrand hält ein Schäfer. Er iſt allein in dem Gewann. Es mag ſtill um ihn ſein, denn ſeine Schafe weiden und ſeine Hunde liegen zu ſeinen Füßen, er ſteht und ſeiner Pfeife entweichen kleine Wölkchen blau... Wem drängt ſich nicht das Sonntagslied Uhlands auf die Lippen: Es iſt ſo klar ſo feierlich! Einſamkeit, ſtille, hehre. Gottesfrieden. Drunten liegt eine Burg. Eine Ruine. Letzte Trümmer. Einſt mag ſie ſtolz ihr Haupt getragen haben, einſt, doch heute liegt ſie einſam... nur Dohlen fliegen um den morſchen Turm... Ein ſilbern Band iſt durch das Tal gewunden, der Neckar, deſſen Fluten der Ruine Fuß benetzen, den Ehrenberg. Ruhig und gelaſſen flutet er dahin, gemächlich wie eim alter Herr, der ſeinen Abendſpaziergang macht. Nur hin und wieder gleitet auf ſeinem breiten Rücken ein Schiff dahin, frank und ſrei weht des Bootes Wimpel, grüßt den Wanderer, der am Neckar ſchreitet. 5 Die Türme der alten freien Stadt Wimpfen überragen die Baumrieſen, des Hintergrundes. Ein heilig Bild möchte man ſagen. Alte Türme, alte Häuſer. Vergangenheit ſteigt in uns auf beim Der Wald iſt belebt. Reitermaſſen halten am Rand. einander. Reiter ſtreiten. Ein Führer der Badiſchen fällt. Herzog agnus. Pulverwagen gehen in die Luft. Allgemeine Wirrnis. Jautes Rufen, Durcheinander. Vierhundert tapfere Männer treten geſchloſſen vor. Decken den Rückzug, fallen.— Ein armer geſchlagener Fürſt bittet den Torwächter in Heilbronn um einen Schluck Wein. em kommen nicht dieſe Gedanken in ſolcher Eile vor die Sinne? Wer empfindet nicht die Heiligkeit der Vergangenheit. Ganz im intergrund, wo Erle und Himmel ſich küſſen, liegt H eilbronn. Die Schachte ſtreben himmelhoch. Häuſermaſſen decken weite Strecken. Dahinter der Wartberg. Ein trutziger Berg. Beherzt ſteigt er empor aus der Ebene und zwingt ihr Achtung ab. Jenſeits des Neckars. Dörfer, in Wäldern verſteckt. Auf Höhen gelegen und in Tälern. Jwei Schweſtern eilen dem lieben Bruder zu, Kocher und Jagſt Früher ſtand an der Stelle, wo man ſolches ſchauen kann, eine Bank. eute nicht mehr. Es gab Menſchen, die ſie zerſtörten.. Man muß ſie bedauern, die ſolche Taten vollbringen können Ein anderes Bild. Neckartal. Himmel blaut über abendlicher 1 Man ſteht auf dem Bergfried des Schloſſes Guttenberg. ohin zuerſt ſchauen? Man weiß es nicht. Uns gegenüber ver⸗ träumt ſtill den Tag die Michaelskapelle, deren melodiſche Glocken⸗ töne, vom Winde erhaſcht, uns noch erfreuen. Wir fühlen die Stille der Höhe, wo nur der Wind in ſonorer Stimme ſein uraltes Lied anſtimmt, jenes Lied, das wir alle kennen, die wir ſchon einmal auf eilen Höhen, vom Wind umbrauſt, geſtanden. Am Abhange Wein⸗ erge. Abgeteilt. Mit Geländern verſehen. Zu Füßen des Berges die Landſtraße, die Eiſenbahn, die eben hineinkroch in das finſtere Loch, das den Berg durchzieht. Des Neckars unwilliger Lauf zeichnet ſich ſcharf. Felswände zwängen ihn ein, bringen ihn von der Rich⸗ ung ab. Unwirſch rennt er ein zweites Mal an ſtarren Felſen, dann erſt hat er ſeinen rechten Weg gefunden. Dörfchen liegen in der nde. Eng geſchmiegt an den Guttenberg Neckarm ühlbach, ſo lieb, ſo klein, umrauſcht von Obſtbäumen, hinter und unter denen es verſteckt liegt. Böttingen jenſeits des Fluſſes, deſſen Tote chlafen dürfen hoch oben auf der Berghöhe bei der Kapelle, denn es geht die Sage, beim jüngſten Tage werden ſie nüher bei Gott ſein gtrümmer, überragt von rotbehutetem Bergfried, glänzen im Nondlicht. Milchweiß leuchtet der Muſeumsbau des Götzen Schloſſes. ahinter ſteigt Wald empor. Hoch, immer höher.. und ſchließt aleriſch den Blick. Weiter ſtreifen die Augen. Ganz im Dunſt ferner Silberwölkchen ſteigt ein Gebirgsſtock heraus aus der unruhigen andſchaft, der keine Linie lange gefällt: der Kazenbuckel. Wir ſehen ſeine Geſtalt ganz klar noch eine kleine Weile, dann aber ſenkt ſich des Abendnebels Schleier über die Flur. deckt den Wald, der den Sehkreis umrahmt, mahnt die nimmermüden Eſpenblätter an die Ruhe der Nacht.. Es ſoll aber Menſchen geben, die haſten, ſe auen in die vier Winde, dann aber raſch noch die Sammlungen und weiter weiter. weiter. Arme, die ſich um das elſte betrügen, um ihre Seele. Blltenflut. Man ſteigt auf die Strahlenburg empor. Wir ſind an der Bergſtraße zur Maienzeit. Rund um uns ſummt und fliegt und haſtet es. Bienlein dürfen nicht raſten. Sorgen für ferne Jeiten. Mittlerweile iſt man oben. Setzt ſich auf eine Bank an der eraſſe.. dann muß man allein ſein.. Bilder des ſonnigen taliens erwachen, umgaukeln unſere Sinne. Blüten, Blüten nichts als Blüten— zahlloſe Schar. In das Meer hinein ragen die Häufer er Dörfer, ſchauen die Spitzen der Kirchen Drüben breitet ſich Stadt. Haus an Haus, wie hier Blüt an Blüt. ragt Schlot an Schlot Ganz in der Ferne Berge, Türme, Berge: Haardt. Alte Dome ſchauen. In dieſem Wogen weißer Wellen weiße Kleider, ommerliche Menſchen, froh und ſorglos. Kein trüber Zug umzuckt es alten Mannes Geſicht, der ganz in den Anblick einer nie ge⸗ ſchauten Herrlichkeit verſunken iſt. Glücklicher Menſch, man möchte ich heilig nennen! Aoach ein Bilde Am Schwäbiſchen Meer. Ewige Ruhe guf müdem Geſicht. Stille dehnt ſich weit. Rur am Horizont ein Boot. Moosgrüne Flut. Ufer ſpiegelt ſich. Bodmanruine auf ſteiler Höhe ſchaut einſam herüber zur Kapelle, deren Trümmer an die Schloßbeſiger früherer Zetten mahnen. Am Waſſer Dörfer. Schmuck. Sauber. Kähne liegen in träumeriſcher Ruh. Einige Kinder ſpielen. Man ſteht oben auf der Höhe und ſchaut Das Boot kommt däher. Wellen erſchüttern die ſchlafende Flut, überſchlagen ſich. Deht iſt der Dampfer am Landungsſteg. Menſchen entſteigen dem chiffskörper. Ein Pfiff. Die Anker gehen hoch. Die Schrauben arheiten. Langſam, wie das Schiff gekommen, entſchwindet es unſeren Blicken.. Man ſtand und ſchaute und alles verſank ob r ewigen Schönheiten Wanderung auf der Wegkarte. tan kann ſich das Leben immer noch ſchön machen, wenn man nur will und wenn man genügſam iſt. So mancher trägt mehr in ſich, als er zu ſeinem eigenen Beſten verwerten kann. Faſt jeder läuft mit irgendeiner Liebhaberei umher, der er vielleicht nur ein nar Tage lang im Jahr frönen kann, aus Mangel an Zeit und aus Rangel an Geld. Wandern und Reiſen ſind ſolche Liebhabereien, * die uns die Lektüre ron Reiſewerken natürlich keinen vollwertigen aß bieten kann, weil es immer ein anderer, war, der all das ſah lebte, wos wir aus einem Bucher kennen lernen. Es gibt aber eine viel beſſere, perſönlichere Art, ſich für Reiſen, die man nicht unternehmen kann— wenigſtens im Augenblick nicht — zu entſchädigen, und das iſt die Wanderung auf der Weg⸗ karte. Auch dieſes Ding hat ſeine zwei Seiten, eine praktiſche und eine ideale. Um der erſteren willen ſchreibe ich dieſes Aufſätzchen allerdings nicht. Ich wurde mir ihrer erſt in dieſem Augenblick bewußt, denn vom Wert der Kenntnis des Kartenleſens bin ich längſt durchdrungen. Freilich iſt mir auch die ideale Seite dieſes„Heim⸗ ſports“ ebenſo wohl vertraut, doch darüber ſchreibt und plaudert es ſich ſo angenehm, zu jenen, die mir bereits verſtändnisinnig zunicken, und zu den anderen, die noch niemals mit derſelben Luſt über eine Wegkarte gewandert ſind, die im Freien ihre ſtändige Begleiterin war. Brauche ich vorauszuſchicken, daß natürlich nicht jede beliebige Wegkarte dieſen Zweck erfüllen kann, ſondern daß es Karten eines wohlbekannten Wandergebietes ſein müſſen? Dieſer Heimſport läuft alſo letzten Endes auf ein Schwelgen in ſchönen, fröhlichen, vielleicht auch ernſten Erinnerungen hinaus, denn auf Wanderungen haben wir mancherlei Erlebniſſe. Es kann darum nicht ſchaden, ſich dieſer Erlebniſſe bisweilen zu erinnern. Soeben bin ich von emner ſolchen Wanderung zurückgekommen. Ich bin im Schwarzwald geweſen. Ich hätte gerade ſo gut durch den Odenwald wandern könpen, doch da hatte ich auf meinem Schreibtiſch vier nette grüne Bändchen liegen, Band zwei bis fünf von Dr. G. von Seydlitz„Schwarzwald⸗Wegweiſer“, der jetzt vom Volksverlag für Wirtſchaft und Verkehr in Stuttgart herausgegeben wird. Die lockten mich. Ich ſah auſ die Uhr. Nun, eine Stunde durfte icheſchon an mich hängen. Da konnte ich durch den ganzen Schwarzwald wandern; ja, ſo beguem hat man es nur auf der Weg⸗ karte. So nahm ich denn das Bändchen vom nördlichen badiſchen Schwarzwald zur Hand. Zuerſt ſtreifte ich ein bischen durch Baden⸗ Baden, und dann ging's auf der fünffarbigen Wegkarte höheauf, höheab, durch Wieſe und Wald über Gernsbach nach Herrenalb. Das letzte Stück wanderte ich in Wirklichkeit zum letzten Male vor drei Jahren. Wenn ich ſeitdem von Aepfeln höre, dann denke ich an den pausbackigen Segen, der damals in dieſer Gegend herrſchte, und wenn ich an ein wahrhaft königliches Schwarzwaldhaus denke, dann ſehe ich den Gaſthof„zum Adler“ in Loffenau vor mir. Auf meiner Wegkarte iſt er zwar nur ein ſchwarzer Punkt, und doch hebe ich den Blick, während ich daran vorbeikomme. Und wie ich nun den einen Wegweiſer um den anderen zur Hand nehme, den Schwarzwald kreuz und quer durchwandere, in dieſem und jenem Städtchen kurze Raſt halte, ſtürmt Erlebnis um Erlebnis wieder auf mich ein, wird Eindruck um Eindruck in mir lebendig, und die Stunde iſt noch nicht voll, da fühle ich mich von weit, weit her dem Alltag nahen, niederſteigen von Gipfeln, die wie ſeligae Inſeln im Blauen ſchwimmen, das leiſe Glockenklingen der Waldandacht im Herzen. A. M. Sedlogie des Schwarzwaldes. Von Karl Weinland⸗Backnang. Mauchem, der durch die dunkelen Tannenwälder des Schwarzwaldes gewandert iſt, mag der Gedanke gekommen ſein, wie die Berge, auf denen er wandelt, wohl entſtanden ſind und aus welchen Geſteinen ſie zuſamnmen⸗ geſetzt ſein mögen. Wir wollen dies deshalb im folgenden kurz hier aus⸗ führen. r Sockel des Schwarzwaldes beſteht aus Gneiſen und Graniten. Die ſe der Gneiſe liegt im weſtlichen Schwarzwald, ſo daß alſo Baden der Löwenanteil daran zufällt. Während der Granit ein auf erup⸗ tivem Wege entſtandenes Geſtein iſt, hat man beim Gneis auf Grund neuerer Unterſuchungen einen eruptiven und einen ſedimentären Gneis zu unterſcheiden. Der erſte, der beſonders im Schapbachtale vorherrſcht, nach dem er auch genaunt wird(Schapbachgneis), iſt hauptſächlich an dem Vor⸗ kommen von Granatgneiſen und dem Fehlen von Einlagerungen beſonderer Mineralien zu erkennen. Dagegen ſind die durch Waſſerablagerungen ent⸗ ſtandenen Reuchgneiſe mehr glimmerhaltig und von körniger Struktur. An Einlagerungen im Gneis ſind zu erwähnen: Granat(beſonders im Kinzig⸗ gebiet), Kalkſpat, Augit, Orthit(im Eruptipgneis), Hornblende(Amphibol), welch' letztere lokal nicht unbeträchtliche Dimenſionen annimmt(Kinzigtal, Wolfachtal). Der Granit zieht ſich in 4 größeren Maſſiven dem weſtlichen Schwarzwald entlang und biegt danu gegen Oſten: 1. Das Maſſiv Gerns⸗ bach⸗Oppenau, 2. das Maſſiv Triberg⸗Hornberg, 3. das Blauenmaſfiv, 4. das Schluchſeemaſſiv. Der Granit kommt in einer Anzahl Abänderungen vor; bald nimmt er eine porphyrartige, bald eine ſyenitartige Struktur an; bald wird er grobtörnig und heißt dann Schriftgranit, bald feinkörnig, z. B. der Muskovitgranit uſw. Früher wurde auch im Granit von Wit⸗ tichen und Reinerzau nach Silber und auf badiſchem Gebiet nach Kupfer und Bleierz gegraben. Dies ſowie der Kobaltbergbau bei Alpirsbach iſt jetzt längſt eingegangen.— Was die Wildbader warmen Quellen anbe⸗ trifft, ſo ſprudeln dieſe alle da hervor, wo die Grenze zwiſchen Rotliegendem und Granit liegt. Die Mineralwaſſer und Thernten von Baden⸗Baden uſw. brechen dagegen meiſtens au einer Verwerfungs⸗ und Abbruchſtelle hervor.— Die Granttporphyre ſind in Gängen in den Gneis und Granit eingedrungen. Da ſie ein ausgezeichnetes Straßenſchotterungs⸗ material bieten, werden ſie überall abgebaut. Man findet ſie bei Schenken⸗ zell, Triberg, Schramberg uſw.— Die grünlichen, bisweilen auch tiefroten, Quarzporphyve des Schwarzwaldes(Edelfrauengrab, Glasſchreſſen) gehören ihrem geologiſchen Alter nach dem Rotliegenden an. Mehr oder minder große Einſprengungen von Feldſpat, Quarz und Glimmer ffieden ſich in ihnen, je nach der Zeit, die ihnen zur Erſtarrung zur Verfügung ſtand. Nicht ſelten(J. B. Beſenſteinerech) iſt der Onarzporphyr durchſpickt mit Granitſtückchen, was ſich daraus erklärt, daß von dem Magma Stücke der durchſchlagenen Geſteine mitgeriſſen wurden. Daß dieſe verſchiedenen Geſteine auch der Landſchaft ihren Stempel aufgedrückt haben, iſt klar. So bildet der Gneis meiſt weiche, mit Tannen⸗ wald bewachſene Berge, während Granit und Porphyr kühne Zacen und Jelſen aufweiſen. Eingezwängt ins Urgebirge kommen im badiſchen Schwarzwald einige kaum bedeutende Steinkohlenflöze vor, ſo bei Geroldseck, Baden⸗Baden und Berghaupten, welch' letzterer an man⸗ chen Stellen eine Mächtigkeit von—3 Meter annimmt und abgebaut wird. Dagegen iſt es nichts weniger als ſicher, ob die Lokalität bei Schramber demKarbou angehört. Im übrigen iſt auf dem Schwarzwald an dieſef Heſonders wirtſchaftlich hochwichtigen Formation nichts vorhanden.— Beſſer entwickelt iſt das demſelben Welalter(Paläozofkum) angehövende Rotliegende. Die(meiſt dem badiſchen Schwarzwald angehörenden) Fund⸗ orte des unteren Rotliegenden repräſentieren einen aus Geſteinstrüim⸗ mern zuſammengebackenen Sandſtein, während das mittlere Not⸗ liegende Auarzpotppyre und ⸗porphyrtuffe zeigt. Das beſonders im würt⸗ tembergiſchen Schwarzwald vorkommende obere Rotliegende ſetzt ſich aus Porphyrbreccien und roten Tonen ſowie(in den oberen Schichten) Volomit⸗ und Karneolhänken zuſammen, die dann den Uebergang bilden zu dem Ligentlichen Deckgebirge des Schwarzwaldes, zum Buntſandſtein. Die Mächtigteit des unkeren Buntſandſteins(Alpirsbach, Baiersbronn, Baden⸗Baden) ſchwankt zwiſchen 70 und 20 Meter. Es iſt dies ein meiſt weißer(auch rot und gelber) Sandſtein, der nicht ſelten mit Manganflecken geſprenkelt iſt(Figerſandſtein) Auf dieſem lagert ein meiſt aus Inarz⸗ Tnollen zuſammengebackenes Kouglomeraf, das ſog. untere oder Ecſche Konglomerat, das die Grenze bildet gegen den mittleren oder weil er die Hauptmaſſe des Schwarzwald⸗Buntſandſteins ausmacht(180 Meter mächtig)— Hauptbuntſandſtein. Dieſer bildet blaßrote, glimmerarme Bänke, in deren unteren Schichten ſog. Tongallen vor⸗ kommen; daher ſind ſie zum Bauen ungeeignet, während man aus den höheren Lagen gute Bauſteine gewinnt. Ueber dem Sandſtein lagert das dem unteren Konglomerat entſpre⸗ chende obere oder Hauptkonglomerat, das ſich faſt ausſchließlich aus Kieſelgeröll zuſammenſetzt. Dies iſt inſofern von Bedeutung, als es ber Quellhorizont des Bunfſandſteins iſt.— Was die Petrefakteneinſchlüſſe im dieſen beiden unteren Schichten des Buntſandſteins anbelangt, ſo iſt es damit ziemlich ärmlich beſtellt. Man muß ſchon lange ſuchen, um eine Voltzig heterophylla oder gar die Fährte eines Chirotheriums zu finden. Etwas beſſer in dieſer Bezſehung wird es in der oberſten Schicht des Bunt⸗ ſandſteins, dem oberen Buntſandſtein, e dieſer die neber⸗ und»flora zum Muſchelkalk in ſich ſchließt. Er zerfällt in drei Unterabteilungen: in die Polomit⸗ und Karneolbank, in den Platten⸗ undſtein, einen roten, glimmerreſchen, in dünnen Platten ſpaltenden ndſtein, ſowie den Chirotherienſandſtein, der aber im Schwarzwald nur eine unbedeutende Verbreitung gefunden bat.— An Mineralien und Erzen im Buntſandſtein ſind zu nennen; Malachit, Laſur, Baryk, Kalzit, Braſm⸗ eiſenſtein(Glaskopf) uſw. Wotz ſeiner unbezwingbar ſcheinenden Fels⸗ und Geſteinsmaſſen würd ber Schwarzwald, dank fortwährenden Arbeit von Waſſer und Wind, eines Tages— nach Jahrtauſenden— eingeebnet ſein. nung, ſondern auch der innere Wandervorſchläge. Halbtageswanderung. Käfertal— Waſſerwerk— Karlſtern— Jägerhaus— Hüttenfeld — Viernheim. Mit der Elektriſchen nach Käfertal. Durch Käfertal durch, mit Pumpwerkſtraße nördlich am Friedhof links zum ſtädtiſchen Waſſer⸗ werk. Zuerſt ſchöne breite Straße mit Oöſtbäumen bepflanzt, 25 Minuten, dann immer Wald zumeiſt ſchöner Hochwald bis Hütten⸗ feld. Von Beginn des Waldes bis zum Waſſerwerk 15 Minuten. Vom ſtädtiſchen Waſſerwerk Schwenkung weſtlich, rechts an den Gebäuden des Waſſerwerks vorüber nach 20 Minuten Karlſtern. Reſtauration. Jetzt gehts direkt nördlich immer auf breiter Straße, ſogenannter neuer Poſtweg(Wegweiſer)— es darf weder rechts noch links abgewichen werden— nach dem 1½1 St. entfernten Jägerhaus. Pumpbrunnen. Immer dem Wald⸗ weg nunmehr in nordweſtlicher Richtung folgend, nach 15 Minuten Feld. In nördlicher Richtung am Waldrand ein Forſthaus. Längs des Waldrandes entlang nach 12 Minuten, geht der Weg nach Hüttenfeld ab, um ſolches nach Ueberſchreiten eines Waſſergrabens nach 15 Minuten zu erreichen. Einkehr. Von Hüttenfeld direkt ſüdlich nach 5 Minuten Wald, dann wieder über einen Waſſer⸗ graben. Vor Eintritt in den Wald ſchöne Fernſicht auf die Berg⸗ ſtraße, Starkenburg. Schöne breite Landſtraße, wieder nicht von der Straße abgehen. Wer nicht auf der Straße wandern will, be⸗ nütze den links davon hinziehenden Fußweg, aber immer auf die Straße achten. Nach 1 St. nach Austritt aus dem Wald liegt vor uns Viernheim. Schöne Waldwanderung. Wer die Bevölkerung des Waldes beobachten will, mache die Wanderung früh morgens. Wanderzeit 37 Stunden. Tageswanderung. Eberbach— Hohe Warte— Grammelsbach— Rothenberg irſchhorn. Mit Zug.50(Heidelberg umſteigen) oder.05 nach Eberbach. Markierung, Hauptſinie 15: rotes Dreieck. Vor Eberbach(Mar⸗ kierungstafel vor dem Bahnhof) auf gewundenem Pfad, durch das Karlstal aufwärts, bald Wald, zu breitem Fahrweg über dem Itterbachtal rechts, an 2 Brunnen vorüber zum Rondell und zur Hohen Warte 550 Meter hoch, 4 St. Links der Hohen Warte Ausſicht ins Grammelsbachtal und die Hirſchhornerhöhe. Hütte rechts in einem Seitenweg. der Weg geht immer nördlich und fällt etwas ab zur Landesgrenze, dem Zigeunerſtock und Sauner⸗ buckel 474 Meter hoch, 4 St. Achtung, denn jetzt wird die Mar⸗ kierung verlaſſen und nach Weſten hinunter ins Grammelsbachtal und Grammelsbach abgeſchwenkt 1½ St. und zwar wird hiezu am beſten der fünfte von der Hohen Warte an gezählte links abgehende Waldweg benutzt. Uebrigens gehen alle links abzweigende Wege ins Grammelsbachtal. Daſelbſt Ruine Freienſtein. Hier über den Grammelsbach bis zum Eckberg(etwa 20 Minuten) hierauf ½ St. weſtlich, dann am„Waldrand ſüdlich nach Rothenberg e St Da⸗ ſelbſt Einkehr und Uebergang auf die Haupilinie 13: blaues Kreuz. Durch den Ort in ſüdlicher Richtung aufwärts. Anfangs läuft die Markierung: blaues Kreuz mit der Hauptlinie 9: blaues Viereck zu⸗ ſammen, daher Vorſicht. Zuerſt kommt Feld, ſchöne Rundſicht, dann Wald, die ſog. Forſtſtraße mit prächtiger Ausſicht auf das Hirſchhorner Schloß, Hirſchhorn und das Neckartal. Jetzt fällt der etwas holperige Pfad ſteil ab zur Burg und Hirſchhorn. Von Rothenberg bis Hirſchhorn 1½ St. Zum größten Teil Waldwan⸗ derung. Wanderzeit 5, St. Rückfahrt:.45,.03 und.44. Bahn⸗ zeiten ohne Gewähr. (Mitgeteilt vom Odenwaldklub Mannheim⸗Ludwigshafen.) herbſttage in Baden⸗Baden. In ſatten Farben malt der Herbſt ſeine Stimmungsbilder in unſere herrliche Schwarzwaldlandſchaft. Herrliches Wetter brachten die letzten Tage, warmen Sonnenſchein und blauen Himmel, im Verein mit der würzigen Luft ſo recht zur Erholung geeignet Gerade die Frühjahrs⸗ und Herbſtzeiten ſind für eine Kur in Baden⸗ Daden wie geſchaffen. Kaum ein Plätzchen iſt hierfür ſo geeignet, wie unſere ideal gelegene Bäderſtadt. Der Fremdenverkehr hat leider in dieſem Jahre ziemlich nachgelaſſen und die vorjährige Ziffer bei weitem nicht erreicht. Die Gründe, die man hierfür nennt, ſollen verſchiedener Art ſein. Unzweifelhaft ſind die ſehr hotzen Preiſe der Gaſthäuſer nicht uhne Einfluß geweſen, obſchon man auch hier verhältnismäßig billige und doch Wan Verpflegung finden kann. In den mittleren und beſſeren Gaſthäuſern wird man aber doch zu überlegen haben, ob ſich die hohen Prelſe auch ſpäter durch⸗ führen laſſen und ob nicht der Geſamtverkehr dadurch ſehr in Mil⸗ leidenſchaft gezogen wird. Hinzu kommt, daß auch dle Maßnahmen der Kurverwaltung nicht überall Anklang finden. Wenn z. B. der Kurgaſt außer ſeiner Kurtaxe für den Eintritt ins Kurhaus am Abend oder für die Abendkonzerte noch ein beſonderes Eintrittsgeld bezahlen ſoll, ſo findet er das nicht für gerechtfertigt, wird verſtimmt und meidet den Beſuch. Die Kurverwaltung ſollte Grund genug haben, das Badeleben im Kurhaus zu konzentrieren und ſollte Maßnahmen unterlaſſen, die das Publikum davon ablenken, umſomehr, als der Wirtſchafts⸗ betrieb im Kurhaus geradezu als vorbildlich hingeſtellt werden kann. Das bezfeht b0 nicht allein auf die äußere Akkurateſſe, die Zuvor⸗ kommenheit der Leitung und die gewandte, aufmerkſame Bedie⸗ 6 Wirtſchaftsbetrieb in Küche und Keller und ſeine Organtſation iſt muſtergültig. Die Stadtverwaltung werd ja auch gewußt haben, warum ſie dem bisherigen Pächter, Herrn Pitta ck, den Bertrag auf 10 Jahre verl ngert hat. Im Kurhauſe weiß man ganz genau, was man bezahlen muß. Da iſt keine Rede von der Weinſteuer, von dem Bedienungsgeld u. dgl., ondern für alle Speiſen und Getränke gibt es nür eine feſt⸗ ſtehende Ziffer. In anderen Häuſern ſieht man erſt, was man ahlen muß, wenn man die Rechnung hat. Dda wird durch 2095 Wein⸗ ſteuer und 107 Bedienungsgeld der Preis in der Karte um 36 höher, als man ihn ſich vorgeſtellt hat. Es iſt auch nicht richtig, wenn in einigen Betrieben allerlei Sonderberechnungen für elektriſches Licht u. dgl. vorgenommen werden und auf dieſe und auf die Weinſteuer dann noch am Schluſſe der ſogenannte Bedienungsaufſchlag von 10—25 0% gerechnet wird. Das iſt ja nun leider nicht nur in Vaden⸗ Baden, ſondern auch an anderen Kurplätzen und Erholungsorten der Fall. Es ſind deshalb von denjenigen Leuten, die herumkommen, piele der Anſicht, daß von der Nordſee bis zum Bodenſee das rei⸗ ſende und erholungsbedürftige Publikum an vielen Stellen doch überfordert wird. Die zuſammenwirkenden Stellen, wie Staat, Stadt⸗ und Kur⸗ verwaltungen, Verkehrsvereine und Wirte⸗Organiſationen, ſollten doch einmal im Intereſſe des badiſchen Landes und des badiſchen Schwarzwaldes darüber nachdenken, in welcher Weiſe der badiſche Verkehr noch mehr als bisher herangezogen werden kann. Es wird ohne weiteres feſtzuſtellen ſein, daß in den letzten Jahren aus dem inneren Deutſchland viel mehr nach dem Schwarztoald gewandert wird, als früher, wo er pielfach nur als Durchgangsſtatlon nach der Schweiz beſucht wurde. Wenn dieſer Moment verpaßt wird, wenn nicht alles getan wird, dann dürfte dieſes Verſäumnis ſpäter einmal übel empfunden werven. Vor allen Dingen ſollte aber die Kurver⸗ maltung Anregungen, die darauf hinauslaufen, das Kurleben zu verbeſſern und zu verſchönern, recht entgegenkommend und zu ihrein etgenen Porteile gegenüberſtehen und im nächſten Jahre auch dafür Sorge tragen, daß bie„Badiſche Woche“ in unſerer Büberſtadt ein Feſt gibt, das ihrer würdig iſt. Nphorismen. Kein Abgrund hemmt's und hält's. Glück baut ſich ſeinen Steg. Glück findet ſeinen Weg Wie Quellen durch den Fels. 8. Seite. Nr. 418. mannheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Freitag, den 17. September 1920. Handel und Industrie. Börsenbertehte. Mannheimer Effektenbörse. Mannheim, 16. Sept. Die Börsc verkehfte in fester Teudenz. Penz 195., Waggonfabrik Fuchs 425., Oberrhein. Elektrizitäts-Kktien 80 G. und Zellstofifabrik Waldbof 429.50 bez. Cehandelt wurden: Rhein. Elektrizitäts-Kktien zu 150% (Bezussrecht auf neue Aktien 7.). ferner Aktien der Union- werlee Mannheim zu 202% und Mannheimer Versicherungs- Aktien zu 1200 per Stück. Frankfurter Abendbörse. Prankfurt, 16. Sept.(Drahtb.) Die Kursbewegung in In- dustriepapieren gestaltete sich unregelmällig, da sich eine gcwisse Zurück haltung und Realisations- neigung id den hoch im Kurse stehenden Aktien einstellte. Die heute erstmals zur Notiz gelangte Aktic der Spinnerei Hamersen AG. Osnabrück wurde bei lebhafter Nachfrage mit 322 bez. G. notiert. Unter den Elcktrizitats verten stellten sich Siemens u. Mlalske bei Beginn 35% höher und zogen an der Nachbörse mit 358 bis 360 weitere 10% an Schuckert gewan- nen%. Lahmeyer 2½%. Chemische Aktien lagen schwach mit Ausnahme von Chem. Braubach, 222 plus 4% FJlontanpapfere unterlagen Kursrückgängen. Gebessert geben Mannesmann hervor, welche gegen den Stand der Mittagsnachbörse mit 500% 39% anzogen. Kali Aschersleben gcwannen mit 470 2% Schiffahrtsaktien bei lebbaften Umsätzen anzicherd. Am Einheitsmarkt der Industrisaktien stiegen u. 3. Maschinenfabr. Eritzner 10% auf 481. Je 5% gewaunen Maschinenfabrik Dürr, 305, Fränk. Schuhfabrik 265 M. Gebr. Junghans 310, Spinnerei Besigheim 198. Sektkellerei Feist notierten 318 plus 3, Hed- dernheimer Kupferwerke 235 plus 49%, Metallbank 253. Aus- landspapiere ruhiger. Schantungbahn schwächer, Oęsterreich. Staatsbahn 260 plus 20%. 3% Silbermexikaner 408 bis 405, 570 Tehuantepeg 300. 4% JZoldmexikaner 498, Deutsche Petroleum 1400 bis 1425, Missouri-Zertifikate 380 bis 383. Wirtschaffiene Rundschau. Maschinenfabrik Oberschöneweide.-G. Die Gesellschaft, deren Aktien-Mehrheit im April in andere Hände übergegangen ist, beruft eine auherordentliche Geueral- versammlung ein, die u. a. über die Abänderung der Fir ma. eine Neuregelung der Entschädigung der Aufsichts- ratsmitglieder und über die Wahl von Mitgliedern des Auf- sichtsrats beschließen soll. Ferner wird der LVerkauf der durch den Umzug freiwerdender, Grundstücke und Gebäude, sowie die Genehmigung von Fabrikations- und Lieferungsver- trägen beantragt. Anläßlich der Umgruppierung wurden Ende April in den Aufsichtsrat gewählt: Direktor Jung von der Samson. Werke G. m. b.., die sich im Besitze der Auer-Ge- sellschaft befindet, ferner August Riebe von der gleichnamigen Kugellager-Fabrik in Weißensee, weiter die Herren Richard Kahn u. Direktor Hiehle von der Rhemeg-Rhenania-Motoren- iabrik in Mannheim, sowie Dr. Arnold Libbertz. Hamburg-Mannheimer Versicherungs-.-G, Hamburg. Die Generalversammlung setzte ldut„Köln. Ztg.“ die Dividende wieddler auf 9% fest. Die gesamte Prämieneinnahme stieg auf 18 602 810(9 306 565). Der Ueberschuß betrug 337 441 (197 437). Eine Prämienerhöhung sei bei den gestiegenen laufenden Kosten unbedingt erforderlich. Die deutschen Handelsbeziehungen mit Frankreich. Die Erfahrungen, die seit Wiederaufnahme der deutsch- französischen Handelsbeziehungen gemacht wurden, scheinen im allgemeinen recht günstig zu sein. Der„Industrie- und Handelszeitung“ wird nämlich darüber berichtet:„Die Nach- frage nach deutschen Waren ist in Frankreich sehr gTOB. Nur in vereinzelten Fällen haben frühere französische 2 Kunden, anscheinend aus politischer Abneigung gegen Deutsch- land, die alten Beziehungen nicht wieder aufgenommen. Das Pudlikum in Frankreich scheint der Aufnahme deut- scher Waren keine Schwierigkeiten zu machen. Nur von der Schreibmaschinenindustrie wird berichtet, daß der Absatz deutscher Schreibmaschinen auf Schwierigkeiten stöht. Einzelne Firmen klagen darüber, daß sie infolge der gest ei- gerten Preise in Deutschland auf dem franzsischen Markt 2. It. nicht konkurrenzfähig sind. Wieder andere weisen darauf hin, daß die deutschen Ausfuhrabgaben und die bohen französischen Einfuhrzölle der Entwicklung des Ge- schäftes noch hemmend im Wege stehen Die Abwicklung der Geschäfte hat sich nach übereinstimmendem Urteil in sehr be- friedigender Weise vollzogen.“ Frankreichs steigende Handelsbilanz. Der„Manchester Guardlian“ bringt ein Interview mit dem franzôsischen Finanz- minister, das mit großer Deutlichkeit die überaus günstige Ent- wicklung zu erkennen gibt, die Frankreich seit dem Ende des Krieges durchgemacht hat. Wenn in derselben Weise wie Während der letzten sieben Monate weiter seschafft würde, kennte wan innerhalb der nächsten zwei Jahre mit der. vollommenen Pückkehr der Vorkriegs-Handels- pbilanz rechnen. Ein Vergleich der Exportziffern ergebe, daß die Ausfuhr seit 1919 um 72% und deren Wert um 90% ge- stiegen sei. Von 4000 Betrieben in der Kriegszone, die vsllig oder teilweise zerstôrt waren, scien etwa 3000 schon wieder im DBetrieb. Sie beschäftigen 42% ihrer normalen Arbeitskräfte. Von 4375 000 Acres Land. die im Kriege verwüstet wurden, standen 2 250 œ0 bereits wieder unter Kultur. Der Noten- umlauf sei nicht um einen Sou vermehrt worden in diesera Jahre. Wwährend die schwebende Schuld sich um deinahe zWwei Milliarden verringert habe. Die Ein- nahmen des Staates überstiegen 20 Milliarden, wodurch die Ausgaben des Pudgets unter Einschluß der Zinsen für die Kriegsanleihen gedeckt worden scien. Wirtechaftsbund der Oel- und Fett-Industrie. Ueber die Lage der deutschen Oelmühlen-Industrie bat Rechtsanwalt Willemsen dem Vorstande der Reichsarbeits- gemeinschaft für Oele und Fette einen Bericht erstattet. Gegen- wärtig ist die Lage der fudustrie ernst, Wwas der Berichterstatter darauf zurückführt, daß die Regicrung die Zwangswirtschaft aufzuheben beabsichtigt. Durch die freie Wirtschaft sei die deutsche Oelmühlen-Industrie dem Ruin preisgegeben, da sie neuerdings unter starkem Einfluß auslandischen Kapitals stehe. Er tritt daher für die Cründung eines Selbstverwal⸗ tungskörpers, der unter dem Namen„Wirtschaftsbund der Oel- und Fett-Industrie“ die gesamte Industrie des Oel- und Fettgebietes zusammenschließen soll und auf dessen Pro- grammni man sich im wesentlichen einschließlich der ausländi- schen Konzerne geeinigt hat. ein. Sebr starken Widerspruch hat der Plan allerdings beim Handel gefunden. Bedeutender Laubholzverkauf in Slawonien. Der Staltswald von IVanisko wurde vor kurzem durch die Regierung in Agiamn zum Verksuf gestellt. Das Hoôchst- gebot gab die Nasisev Industrie- u Holzhande!s- -C. mit rund.46 Mill. Kr.(Ausrufungspreis.41 Mill. Kr.) ab. Es haiidelt sich um etwa 4o oo0 Festmeter Eichen uud Buüuchen. Das Helz soll hauptsschlick dem französischen und italienischen Markt zugeführt werden. Meueste Drahtberichte. Nacherhebung des Goldzolles? Berlin. 17. Sept.(Eig. Drahtb.) Aus deni belgischen besetzten Gebiet wird der„Textilwoche“ berichtet, daß dort die Verordnung ergangen ist, den Goldzoll für die Waren zu erheben, die in der Zeit von Nevjahr's 16. Januar 1920 dort eingeſührt worden sind. Von den zuständigen Handels- kanimnern und anderen Intcressenvertretungen sind sofort Maß- nahmen getroffen worden. uni in dringlicher Form beim Reichs- finanzm'nister wegen eirer Aufhebung dieger Verordnung vorstellig zu werden. deren Durchführuug einer großen Zahl der in Frage kommenden Firmen schlechthin unmöglich sein würde. Aenderungen ces Ausfuhrabgabetarifs. Mit dem 17. September treten auf Grund einer Bekannt-⸗ machung ini vorgestrigen Reichsanzeiger wiederum Aende- rungen des Ausfuhrabgabetarifs in Kraft, die sich vor allem auf Webmaschinen, u. a. Maschinen für Textilien, Metalle, Hölzer, Schnellpressen, Druckmaschinen, Fleisch- maschinen und deren Einzelteile beziehen. Erzverrorgung der rheinisch-westfäliechen Hütten-· Industrie. In der Versorgung der Hüttenwerke mit heimischen Erzen ist im August gegen Juli keine besondere Veräanderung eingetreten. Die Versandlage war zufriedenstelleud, die Preis- lage für das ganze Jahresviertel fest. Dagegen haben die Gdestelungskosten durch aberrialige Steigerung der Ar- beitslöhne ab 1. August eine weitere Steigerung erfahren. Luxemburg lieferte nur beschränkte Mengenu im Rahmen seines Kontingents. Für den Bezug von Uebersee zeigten die Frachten weiter fallende Neigung. Die Cifpreise für Qualitäts- Eiseneize veränderten sich gegenüber Juli kaum. Die Notie- rungen für spanische Erze fielen bis zu 50 Cents, der Einheit- Eisen cif Rotterdam gegen 60 Cents Ende Juli, indische Man- gan-Erze wurden ebenkalls etwas billiger angeboten, mit 42 Cents und darunter je Einheit Mangan und Tonne cif Am- sterdam. Dagegen kosteten kaukzasische Erze ctwa 48 Cents. Im allgemeinen kann man die Bcobachung machen, daß die Erze reichlichangeboten werden und die Käufer stark zurückhalten. Die norwegische Valuta-Anleihe. Wie„Bergisch Aftenbladet“ mitteilt, muß Norwegen für die Valuta-Anleihe in Englaud nicht weniger als 97⁵ Zinsen zahlen N August Wessels Schuhfabrik in Augsburg. „ München, 17. Sept.(Eig. Drahtb.“ Im abgelaufenen Geschäftsjahr betrug der Fabrikationsrohgewinn.30 Mill. A, die Gienerzlunkosten stellten sich auf.0 Mill. ι, die Ab- schreibungen 0,78 Mill., scdaß ein Reingewinn von.82 Mill. Mark verbleibt. Nach dem Vorschluge der Verwaltung sollen wieder 18½% Dividende auf das erhöhte Aktienkapital verteilt werden. Das Aktienkapital beträgt nn 10 Mill. 4. Die Cie. sellschaft hat bekanntlich die Anteile der Spieb Schuhfabrik G. m. b. H. in Stuttgart erworben und ist beteiligt an det GSründung der Lederwerke Backnang Hollands schwarze und weiße Listen. Amsterdam, 16. Sept.(Jpu.) Wie Handelsblätter meldeg, bestehen jetet in Holland schwarze und weiße Listen für deutsche Firmen, die von den üblichen Handelsge- hräuchen abweichen. Kuf der schwarzen Liste stehen alle deutschen Firmen, die sich gegenüber holländischen Firmen ihren vertraglichen Verpflichtungen entzogen haben: Mit diesen Firmen wurden in Zukunft keine Geschäfte mehr in Flolland getätigt werden. Auf der weißen Liste kommen heir Firmen vor, die sich zwar auch ihren Lieferungsverpflich- lungen entzogen haben, aber später Preisnachforderungen stellten und dann die Lieferungen àusführen wollten. Mit die- sen Firmen bleibt es dem eigenen Ermessen der holländischer. Kaufleute überlussen, ob sie die Handelsverbindungen lösen oder fortsetzen wollen. Die Niederländische Handelskammer in Berlin will nun ein Schiedsgericht errichten, welches die schwierigen Streitfragen lösen soll. Klagen über Nichtaus- rithrung erteilter Aufträge seitens deutscher Firmen kommen neuerdings auch aus Italien. — TL——v—— Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Richard Schönfelder; für Handel: Dr. A. Nepple; für Anzeigen Karl Hügel. Druck und Verlag: Truckerei Dr. Haas. Mannheimer General⸗Anzeiger G. m. b. ., Mannbeim. E 6, 2. Amtliche Bekanntmachungen um Handelsregiſter B Band X.⸗Z. 38, Firma „H. Wiener& Cie. Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Emil Klein, Frankfurt a. M. iſt als Prokuriſt beſtellt in der Weiſe, daß er gemeinſam mit dem Prokuriſten Heinrich Hirſchler zur Zeichnung der 7 5 befugt iſt. Die Prokura des Ferdinand iſt erloſchen. annheim, den 14. September 1920. Bad. Amtsgericht B. G. 4. 1⁴8 Jum Handelsregiſter B, Band IV,.. 14, Firma„Iſolation Aktiengeſellſchaft“ in Mannheim wurde heute eingetragen: 7 Nach den Beſchlüſſen der Generalverſamm⸗ lungen vom 21. Juni 1919 bezwſe. 14. Mai 1920 ſoll das Grundkapital um 200 000 M.— erhöht werden. Dieſe Erhöhung hat ſtattgefunden. Das Grundkapital beträgt jetzt.000.000 M.—. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Die Ausgabe der 200 neuen, auf den Inhaber lautenden Aktien zu je 1000 M.— werden zum Kurſe von 1000% ausgegeben. 148 annheim, den 14. September 1920. Bad Amtsgericht B. G. 4. Jum Handelsregiſter B Band VIII 100 II. Firma„Bank für Handel und Induſtrie Filiale Mannheim“ in Mannheim, Zweigniederlaſſung, Haupfſitz: Darmſtadt wurde heute eingetragen: Die Prokura des Richard Haeberlein iſt erloſchen Mannheim, den 15. September 1920. Bad. Amtsgericht B. G. 4. 1⁴8 Anliche vorokkentüchungen der Staclgemeinde. Samsag, 18. September gelten folgende Marken: I. Für die Verbraucher: Brot: Für 750 Gramm die Brotmarke 1. Mehl: ür 200 Gramm die Mehlmarke 1. Butier:/ Pfund zu Mk..25 für die Fettmarke B der Fettkarte in den Verkaufsſtellen 801—860. cker: 300 Gramm zum Preiſe von Mk..90 das Pfund für die Zuckermarke K in den Kolo⸗ nialwaren⸗Verkaufsſtellen—1668. Zucker⸗Nachtrag: 350 Gramm zum Preiſe von Mk..90 das—— auf die Zuckermarke J für die in der Zeit vom.—10. ds. Mts bei uns abgelieferten Beſtellabſchnitte in den Ver⸗ kaufsſtellen—1668. Brotmarken. Die Brotmarken werden erſtmals auf die Dauer von 8 Wochen ausgegeben. Die Marken ohne Querſtreifen ſind für die Zeit vom 16. Oktober bis 12. November zu verwenden, dieſenigen mit Querſtreifen für die Zeit vom 18. September bis 12. Nvember. Es wird dringend darauf aufmerk⸗ ſam gemacht, daß die Marken für die Periode bis zum 12. November 1920 gelten. Abſtempelung der neuen Lebensmittelmarken. Die neu ausgegebenen Kolonialwaren⸗, Fett⸗ 5 Kindernährmitteltarten ſind bis ſpäteſtens ontag, den 20. September zur Abſtempelung zu bringen. Bie abgeſtempelken Beſtellaßſchuſtte ſind 2 7 70 im Lebensmittelamt Zimmer 53 abzuliefern und Damen-Hüte zwar am Dienstag, den 21. September die Ver⸗ in Filz, Velour usw., werden jetzt schon nach den kaufsſtellen.—600 und Mittwoch, den 22. Sep⸗ neuesten Winterkormen 1920%%1 876 tember von 601—1600. Rechtzeitige Abſtempelung Wiener u. Berliner Modelle umgeprent. iſt dringend erforderlich, widrigenfalls Belieferung Musterformen liegen auf. 82²6⁶ Liter u ausfällt. 64 tunschen J008. O T. 20. kelephon 3086. Städtiſches Lebensmittelamt, C 2. 16/18. EIi K 5 K—5* Sooeeeeeseseseeeeeeeeeeeeeeeee K. Von der Reise zuruck J3 50 N 0 0 PU 9 8 75 7 SaN Dr Riefer 8 2. G. m. b. E. 1 D al eren J10.33.75.10 Arzt für Chlrurgie und Frauenkrankheiten** 5 MANNHEIM Hebelstr. 7 lE88] Telephon 1283. P 3, 1 P 8, 1 — ͤ— Behremd& CO. m. b.., P3, kse ae * Von der Neise zurüek. Ronrad Ott Biesz Damenschneidermeister, P 7, 1. Musikdirektor Eugen Ehret Klaviervirtuose(1914%/18 Rgis.-Musikmeister) Unterricht n. mod. Prinzip.(Breithaupt etc.) I. Vorgeschrittene u. Berufsspieler b. 2. Reiie. Partienstudium— Kammermusik— Musiktheorie Ia. Ref. Lindenhof, Meerlachstr. 23, Tel. 2302. BI225 Luise Schaitt, Plierusfir 51202 Waldparkstrade 273 Telephon 5094. Wiederbeginn des Unter- riehts 15. September. Heuanneliungen werden noch enigegengenommer. Klavier-Unterricht erteilt Erna Eichhorn gepr. Musik- lehrerin Schimperstraße 15, p. 3312 f FFF 5 18 211 Ulster, Paletots, Hosen, NZ 95 kaufen Sie preisw. Frack- u. Gesellschaftsanzüge werd. verliehen Mauflhaus für Planken 23 — en ———— Ir auringe in jeder G1ößfe u. Se Mod. Schmudt in schönster Auswahl wird zu Al. Gold und Sllhber höchsten Preisen angekault. 81³1 Ludwig Gross, F 2, 4a, Marktstrane. Mannheim verkkauisstelle E 5. 1 gegenüber Hotel Weinberg Telephon 426 empfiehlt 10438 Spiritus-Fusbedenlacke gelb, rot und braun Spirituslacke, Bernstelnlacke Sodenwachs und Fußbodenöle Streichfertige Oelfarben in allen Tönen binsel für alle Zweecke Sämtliche Malutensilien Fur OGel- Aquarell, rempera- undi Bastellmalerei. 2 Maler- u. Anstreicker- 3 Bedarfsartikel. Fachmännische Bedienung zugesſchert. 2 Tabriktelenhen 2212 und 318. 3 .%%%%%%%%%%%%%%%%%%% Geschäftsverlegung Mein Geſchäft befindet ſich jetat 5331 Schwetzingerstr. 42 Max Pfeiffer, Weinhandlung Telephon 5128 Gross- u. Kleiuverkauf vou offenen Weiss- und Rotweinen Flaschenweinen, Kognaks, Iäkören %eeeeeeseeeeesseeeseeesseeesseeee eeeeeeseseseeeeeeeeeesessesseeeesseeseseseeesee Lertrauliche Auskünfte jeder Art 832 Efaabuagen in allen Nminal-Bu. Triiproessen Heiratsauskbnfte. lch ürd -Bapenttal Gegründet 1868 Loderbeibnemel, Taadhuidde Laderarthe und- U. Aörtetemel Neue u. gebr. Sädte aus Zute, für Mehl, Ge⸗ treide, Obſt u. Kartoffel A. Haunewald, Sackfabrit, Manaßeng Diffeneſtr. 11—18. 512 Nissen t Kopfläuse u. deren Bruf verlilgt radital dieg Pane siten-Essenz“ à Flasc Mk..50 aus der Kurfürsten-Droge Herren- u. Damennute „ Werden wie neu auf mod. Formen umgsarbeitet, gewaschen oder gefärbt. Otto Abel, Hutkabrik, Friedrichsield gegründet 1875.— Preisgekrönt 1902. Annahmestellen: 10⁴4²8 C 3. 19. l. ug, 6. 19. ll. Siock Kepplerstr. 22, I. t. Laurentiusstr. 25, II. 8t. errenstolkef Futterstoffe imgn bern bähwn und Uü et und diig Im ktagengesthätt Krieger& Hiessling 86, 36. Umm verbl. m. Muffe Isolierrohr. 240% dlt. 5 R. G. C. HUum gutg ummi-Zol. M. 95%/ Mr. Beſtellungen unter A. A. 151 an die Geſchäftsſtelle. Th. v. Eichstedt, N a/16 Freitag, den 17. September 1920. 90082 itelstrage 9082 THelläch-Halglelnen 20o er prelt A. 38.— ereNaAKBA Schlafdecken u 55.— 39.— 29.— geſucht, Efster Buchhalter per ſofort oder ſpäteſtens per 1. November nemhener 4 Wogel. I L. 6/8. Tücht. Mädchen für Haushalt auf 1. Okt. geſucht. Schneider, 0 6, 3, 1 Tr. 1177 10408 Aständiges 8 Alleinmägchen mit guten Empfehlungen dd. 3. 1. Oktober geſucht. Lachnerſtr. 7. Fünrige Verir elcf (auch Damen) zum Vertrieb von Buchwerken in dauernde Stel⸗ lung bei hohem Verdienſt geſucht. ES Vorſtellung nachmittags—5 Uhr. Woschetziy-Siewers, Buchhdlg., Rleindammstr.64. Zuverläſſiges Hädecnen auf 1. Oktober geſucht. B 7, 14, 1 Tr. B1220 AN Eeel Maschinenfabrik Mannheims Sucht für ihre Buchhaltung einen in Buchhaltungsarbeiten durchaus erfahrenen tüchtigen 0 Angebote unt. J. P. 165 10888 an die Geschäftsstelle. Kltng Angebote an Paul Fau Fabrikant Müller, PEB Für Hamburg geſucht ein 15 f. Haushalt, das auch perfelt kochen, bei einzeln. Herrn. Hoher Lohn, angenehme 6817 Nhrenberg eeeeee Ffadeſen das in allen Hausarbeiten bewandert iſt und etwas 85 kann, zum 1. 6795 nur ana Kräfte. Sienoypisiinne Angebote mit erbeten .Landes Söhne, Hauptbüo Indenhof — Edingen bei Heidelberg. —— 2 Tlektrotedmiker 5 90 7 b0 3 für Aus arbeitung von Schalttafelofferten 2 nenstmü — ofort od. zum ober 2 zofort gesucht. 10 kl. Halsbalk geſucht. 13 Techniſche und kaufmänniſche Material-⸗ Frau Jäger, Richard — K Wagnerſtraße 8. 31238 kenntniſſe unbedingt erforderlich.— Brbentliches- felßiges Schriftuche Angebote an E880 f 112 gechen +. 2 2 Stotz G.. H. 2 das auch etwas kochen Abteilung d. Browyn, Boveri& Cie.,.-G. kann, in kleinen — Maunheim-Neckarau. 4 5—— Lea eeeeeeeeeeeeeeeee WVft 810 ffau oder Mädchen für einige Vormitta Haushul ſucht. Haushalt geſu M 6. 1 8. in Underloſen * 5 part. links. 10410 Nur ganz selbstfändige Schneiderinnen r feine Maßſchneiderei ſücht, J. Loewenthal, Heidelherg. 10340 Teugnis-Abschrften Vervielfältigungen soWe alle Drück. arbeiten i. Schreib · maschinenschritt lertigt billigst 9 Schreibbffro 0 7, 1 Scuurit 25 sucht zum ſofortigen Eintritt uuam für Ein⸗ und Verkauf, Büro⸗ und Reiſetätigkeit. ſcceee mit Zeugnis⸗ abſchriften, Lebenslauf und Hebeltsanſprüchen müiter K. O. 40 an die eſchüftsſt. d. Bl. Mhnh it mehrjähriger Tätig⸗ 55 an ſelbſtändiges Ar⸗ eſten gewöhnt, in ſonſt. ürbdarbeiten bewandert, ucht Stelle evtl. als teiret n gutem Hauſe. Eintritt len ſofort erfolgen. an dee unt. K. E. 29 — de Ne—N Maale fale 75 deutlich ſchreiben u. O 5 rechnen kann, auf geſucht. Steno⸗ Mae nicht erforderlich. ungebote mit Gehalts⸗ auſpruch unter I. G. 56 an die Geſchäftsſl. 5313 Büatn-wbzndnng Hchableh auch Anfüngerin für Aufo⸗Geſchäft ſofort ge⸗ ſucht. Nur beſſeres Frl. kommt in Frage. An⸗ gebote mit Gehaltsanſpr. an Fritz Hebel, tagsüber 8 11 eeeeee Tüchtiges, fleigiges Maädchen für Küche und Haus zu kleiner Familie p. 1. Oit. geſucht. 6805 F 2, 5, 2. Stock. Schulenkl., anſtänd. Nädchen 253¹6 III. Fuche für 14 Tege Aus⸗ hilfftelle als 5305 Rüchin eventuell Alleinmädchen Näh. R 7, 12, 4. Stock. Famen kurterte Stofte Senof Ipistin perfekt 0 mit allen Büroarbeiten vertraut, Uuz per 1. Nov. Stellg. ngeb. unt. L. B. 51 a, d. Geſchäftsſtelle. 5303 (Adler) mit höh, Schul⸗ hildung ſucht ſich zu ver⸗ ändern. Gefl. Angebote unter K. Z. 49 an die Geſchäftsſtelle. 45295 Fräulein sucht Stellung als Dlrekfrice in ein. beſſ. Konfektions⸗ eſchäft. War mehrere hre in erſten Pariſer Hüäuſern tätig und kann mit beſten Jeugn ſſen dienen. 5287 Angebote u. K. U. 44 an die Geſchäftsſtelle. „Fräulein geht ins Haus. Adreſſe zu erfragen in ber Geſchäftsſtelle d. Bl. Tel. Maachen 17 Jahre alt, möchte ſich in feinem Haushalt aus⸗ bicben, bei vollſtändigem Familienanſchluß. Am liebſten nach auswärts. Etwas Taſchengeld er⸗ wünſcht. Angebote unt. L. H. 57 an die 8⸗ —— 2 Bl. 531⁴ eeeeeeeeeee Verkäufe von 843 Hauseln auer n. Industile-Oplenten Bauplatzen e. vermittelt Immobilien-Büro Leui& Sohn 1, 4. Malſerr. Tel. 595 er 10 Ehhaus mit Wirtſchaft u. Laden 70⁰ u verkaufen. Groß aumann 1 2, 4. 1196 Haus innere Stadt mit Einfa 05 große Werkſtatt und gerplatz, 700 Rente, 755 verkau en. B1197 Gross 1 Mohn-!U. deschättsbaus gebaut, f. en· gros · Geſchäſt, 15 Räume, kleineres Magazin, Hofein⸗ fahrt, kleines Gärtchen, Hühnerhof, in ſchönſter 1 e Heidelbergs, 10 Min. ahnhof 5 verkaufen. ohnung u. 4 Geſchäftsräume eytl. bald ILudwigshafen, Pfalzgrafenſtraße 68, II. lahl-Taen mit Kenntuissen auf Sehreibmasch. für Büro gesucht. braves Suche ein fleißiges. B1247 das gut kochen kann und auch Hausarbeit mit über⸗ nimmt, ebendaſ. ein tücht. Mäcchen für die Zimmerarbeit. Friedrichsplatz 19,1 Etage Angeb. u.., M. 62 an die Geſchäftsſtelle. 5320 „Fleißiges ehrliches Aaennädchen auf 1. Okt. geſucht. 5280 Frau Schömbs —arkring 25. Suche für für meine 2 Zuverläſſiges Hadchen für Zimmer⸗ und Haus⸗ arbeſt guf 1. Okt. gegen hohen Kohn in Villen⸗ haushalt gefucht. Etwas Nähen erwünſcht. B1246 Näh. Carolaſtraße 19. Kinder im Alter von 1½ und 5 Jahren ein 6200 zuverläſſiges Faubesr Maschſteg geſucht. 5328 D 4, 11. parterre. ſälchen nicht unter 18 Jahren. Zu erfragen Q 1, 5% 3 pe rechts, abends von—9 Uhr und tags⸗ über Telephon⸗Anruf Nr. 1498. Anftändiges fteißiges Waeneenh oder gebfi ljein nachmittags 2 Mädchen, 8 u. 10 geſucht. b. H. N Fräu- zu E328 Angeb. erb. unter E. —.— G. m Möclenhen in Küche und 1 5175 inlet-Mauchen ————5 555 Opnee — 75 FRruves, Ies ficeimetden er Plert 2 881241 D 8. 3. Lan e nen Haushalt 9985 Lohn für 1. 255 — umernüdl, Einkäufer aKneht Stelle in chemiſch⸗techn, oder ähnl. Betr. Ia. Zeugniſſe. Zuf . u. F. E. 28 an Bines frei. Angebote unt. K. C. 178 an d. Geſchäftsſtelle. 6799 Bensheim 2 Limmer eic. sofart beriedhar Villa mit Garten ſchönes Objekt, insgeſamt 8 Zimnter, Küche, Diele zꝛc. zu 100 Mille 1 55 gu verkaufen. E192 Molkt, Moos& L9. f. M. b. H. Bensheim. Bensheims Drei mal 5⸗ Zimmer⸗ Haus mit Garten, Gas, elektr. Licht, Wfſltg, zu 125 Mille zu verkaufen. Wolff, Moos& Co., G. m. b.., Bensheim. Ei92 Jelgstrasse gäch Heigelber 1u Wonhnhaus 2 inal 4 Zimmer, zwei Küchen, Garten zu 75 1 0 zu verkaufen. Eine 4 Zimmerwohnung kann entl. bezogen werden. Wolff, Moos& Co. G. mn. b.., Bensheim. 192 Bädkerei 1. N e.5 kerltrdne fie e ee damen rsg(Größe 21 berſchledene, keiten für Aerzte, Sweg für 9025 en. verkalf 8* 3 5 ee ſenn. Peflenle ebelhgan in bester Lage für Kinderkleider 130 em breit 130 und 140 em Meter 95.—, 85.— )933% 6 Nähe d. Stadt abzugeben, Angebote unt. L. P. 64 an die Geſchäftsſtelle. Bienz debr. Schrank Tiſch u. Verſch. zu verk. Frharqe L. a, ii B1214 BöwWan, bobelln- dlehereg neu, bill. zu vkf. B1204 Waldhoſſtr. 5, Glaſer. Kinderwagen faſt neu, zu verk. B1210 Gartenfeldſtr. 41 3. St. l. Handnahmaschine faſt neu, zu verk. Anzuſ. von 6 Uhr ab 45309 L 2, 3, Seitenbau. Pianoforte faſt neu, preiswert zu verkaufen.“ 95318 Angeb. u. L. IL. 60 an Mir 8, 84.— 25 5u, nb, Moderne Blusenstreifen Mtr. 34.80, 52 80, 29,30, 26.50, Reinwollene Cheviots Kostüm- und Mantelstoffe Cheviot 100 em breit marine, blau und schwarz Meter 26 90 Kkräftige Qualitat wine Molle, nabllos eee, Baumwolle Gr. . Seile. Nr. 418. 6 7 88 155 555 11 28 12.9013.95 15.90 16.00 17.25 13.25 15.00 15.7518.50020.0021.75 28 5025 25 89.80 39.50 36.— breit und „ 39.50, „Meter 8/20 Ps.„ Benz, Verfassung, Modelt 13, mit neuer Be. reifung, sofort billig verkauflich. Angebote u. K. V. 45 an die Ge: schäktsstelle dieses Blattes. 10446 Tasche Gr. 45 50 55 60 6⁵ in denkbar bester 5290 gebraucht, haben Abzugeben Strebelwerk L l. u. 10⁴⁴⁸ Badewanne Email, groß, faſt neu, z. v. I. 13, 1, pt. 5347 Schöner degglochan ein gut Anzug billig zu verk. 753403 Ggeneöſeuge 59 3. Stock, links. N* Geſchäftsſtelle. Sehr vorteilhafte 2— dblegenheltskäufe teils neu, teils geſpielt lügel Bechſtein lügel Blüthner 2 iägel Ka ügel Fr e lüg ann Wien iano B iano Blüthner Nußb. ano r iano Schwechten u. ſonſüige erſtkl. Marken. L. Splegel& Sohn Heidelbergerſtr. O 7, 9. Vertretung nur erſter' und leiſtungsfähigſter Häuſer. Aeisabha Aabanzlge an, ee an, Auswahl in 1a Stoffen — 57 in ſiehlk ſc und geln empfiehl Frau Claß P 6,—7. Cuiawag 8222———— faſt neu, mittlere Sicne ſchlank zu 450 zu verkaufen. Keſseteing, Eichendorffſtr. 41, p. 7—— ABanzug 335 faſt neu, dunkelblau für mittl. Fig. zu verkauſen. Karl, Tel. 835'hafen. groß. Aeuer Aping gig. Uil. 5· verk. RR N. 5, 3 Tr. 2 Militär-Mäntel dunkelgrau, faſt neu, preis⸗ wert zu 1 5285 5 3. Stock. N moderner ſowie ſchw. Samthut zu 5283 Nesser, Käfertalerſtr. Nr. 50, W. wiße Leſpenscfaͤge ſpottbillig, Paar 30 Mk. zu verk. Auch für Händ⸗ ler geeignet. B1240 Kühnel& Co., S 1, 12. Hegantes Damenrad fabrikneu, nur einigemal gefahren, 1 getr. Angzug, blau, Größe 1,75, 1 ge⸗ ſtrictes Jackett, blau, ſtarke Figur preiswert zu verkauſen. 6801 Anzuſehen vormittags. O8, 21, 3. St. rechts. Guterhalt. gepolſterter Bettrett 3800 biig zu 2 0 läthner ſchwarz Tpimagig. Jenle Nüde, 112 Jähre, zu ver⸗ kaufen. Feſter Preis Mk. Anzuſeh. eht 5 Uhr. Stamitzſtr. 9 bei Eckel. Hund gekr. Pinſcher, br. mit Bettchen, bill. zu verkauf. Anzu v. 3 Uhr nachm. erle, 8 Eicgelsbelmerſfehe 43. KaufzGesuche. Aaanengeachält zu kaufen oder zu mieten geſucht. B1234 Angsbote unter K. M. 36 an die Geſchäftsſtelle. 851218 Haus zu kaufen geſucht, mit Magazin, Toreinfahrt u. 7 Faden. Angebote unter H. 8. 92 an d. Geſchäftsſt. KRaufe 8132 Uhren, Sehmucksachen, Oeblsse, eeee stände zu Tagespfeisen 2, 22 Suche ein gutgehendes Geschäft zu kaufen 2ů7N5 welcher Branche. ngebote unt. L. O. ö5 an die Geſchäftsſtelle. 5326 Alte Cebisse kauft S130 Mautel, 0 5, 2. MHüächste Preise zahlt für gebrauchte MABET ſowie ganze tung. 82 1. 51243 Zu Weien 5 1 55 Dipl. Schreibtisch, Bücherſchr. ingl. Giche, hell Tatterſallſtr. 18, Flick. ans elkn-I. Damentad mit od. ohne Gummi zu kaufen geſücht. mit Preis unt. IL. C. 5 a. d. Geſchäftsſtelle. 8504 Herren-Fabrrad ebraucht zu kaufen ge⸗ fu ucht. Angebote unter., J. 58 an die Geſchüfte⸗ ſtelle d. Bl. erb. 5315 Suche Kuchenabfalle v. größeren Hotel⸗Reſtau⸗ rant oder Privatpenſion. Angebote a.., Stamiſtz⸗ ſtraße 5, III. rechts. B1206 Haus mit vollſtändig eingerichteter Netzgerei bei hoher zu kaufen geſucht. 5277 Angebot ter K. O. 38 uche in gutem Hauſe 7550 mbſſ. Wahn d. Sodlakeinmer Angebote unter G. R. 66 an dile Geſchäftsſtelle. die Geſchäftsſt Junggeſelle, Großkauſ⸗ mann ſucht per 1. Oktbr. oder ſpäter 2 möblierte od. Ieersteh. Zimmer in beſſerem Hauſe. gebote unter K. L. 35 a die Geſ⸗ ſchäftsſtelle d. Gl. Für ruhigen, gebildeten Herrn(Akademfter) wer⸗ den in nur gutem Hauſe 2 ſchöne möblierte ev. auch 150 geſucht. Angeb, unter L. B. 85 an die Geſchüftsſt. d. Bl. Mägl Mobnug —3 Zimmer mit Koch⸗ gelegenheit von gebild. Ehepgar geſucht. 5294 Zuſchriften u. K. V. 49 an die Geſchäftsſtelle. .2 mi gzu verk. 5291 Geräumiges gut. Familie 67175 Charlottenſtr. 2, II. Ik 5 Hüdl Inner Mabl. din da. el Aamemno Ldalle Delt Aprſeh Uhr. 55 Ae Mouaang 5802 J 7, 15 W. S. 8. 2 Bilige Möbel! 8 f r e fll Nel. Anel 2 5 Geſceel. 5 Doun, 8 Soſa, aee Necuel hü.; eden⸗ Schreidt, Kaneh dug 12 Waldale 855 1ee 1 An die Geſchäftsſt. d — Geldſtein k 221 Toufftchen- ol. al 185— Abel dafen, ey. mit Gleigan⸗ Ladengenchaft zu mieten oder zu kaufen geſucht. 5307 Angeh. unter I. P. 53 on die B1235 ſuch 125 0 Bockenheimerſtr. 29. 6581 unmöb. Zimmer In Mannheim oder in der Nähe auf dem Lande uche ich 46 Iimmer- Wohnung oder Landhaus zu mieten oder zu kaufen. Ang, an Invalidendank, Frankfurt a.., Gr. Wannungskausch acttenbuh-AMapbein Geidelberg) Wohnung in Manzen u. Umg.(ca. 6 Ilmmer) gegen desgl. in Charlott. ſofort. geſ. Wiehert, Wa 4622 Mollſte. 37. Suche für m. Freund, Bankbeamter, aus ſehr ſchluß sofort odler spliter un mieten ee 5207 bte u. J. E. 5 an kaufen geſucht. E. 305 an die Geſchäfts⸗ Juche eine 5 bis 4 Zimmer- Wohnung. Rote Dringlichkeitskarte vorhanden. 5271 ngebote unt. K. K. 34 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. erbeten. Ober⸗Ingenieur ſucht per ſofort 1 od. 2 beſſer Nall Inmel in Nähe des Bahnhoſes oder Zentrum. 5836 Angebote u. L. S. 67 an die Geſchäftsſtelle. Fobuünps-Jdusch eltedem Muhein. immer⸗Wohnung nebſt ubeh. nach Mann⸗ heim zu tauſchen geſucht, Angebote u. L. R. 86 an die eeeee ſſſöbſierte Zimmer Feinzeln, ſowie Wohn⸗ und Schlafzimmer für beſſere Damen und Herren, möbl. Zimmer für kinderloſes Ehe⸗ paar mit und ohne Küchenbenutzung dauernd geſucht. 8148 U. Verkehr, p 4,2 Telephou 6920 eckarstadt. 8 ſelbſtändiger Kaufmanm ſucht per ſof. oder ſpäter ein 1227 möbl. Zimmer Angebote unt. St. 1282 an den Mannh. Gen.⸗Anz. Zweigſtelle Waldhofftr. Kaffee, Koudi⸗ torei-,Delikateg,, Konfitüren- oder Higarr.-Geschäft in nur erſter Lage zu B1201 Angebote u. G. 2. 74 an die Geſchäftsſtelle. Wainsube 8 oder ſpüter eb. erb. unt. K. X. 47 ——5 Geſchäftsſt. B1239 Werkstatt möglichſt mit Einfahrt, ſofort oder ſpäter zu mieten geſucht. B1231 Angebote unter K. ſtelle dſs. Bl. erbeten. Werkstatt mit elektr. Anſchluß in oder außerhalb 3158 heims geſucht. Angebote u. K. D. an die Geſchäftsſtelle. a en u Mark pro Stunde Peiſch Mittelſchullehrer, Mheinhäuſerſtr. 16. 883 Welche Dame erieilt junger Dame 5321 Unterricht Iim Katengplel Angeb. u. L. O. 63 die Geſchaftsſtele 25521 Mapies-Iptertte nebſt Konzert⸗ u. e repetition erteilt ge⸗ wiſſenhaft B1162 Karl Zöller. N 7 Nr. 1. 5. Stock. Geſdverkeh eld D. 100 N 6„biskx. h. Dorger. B4, 4, l. Nuur-7teb Toh9 Ml. Deitien A 55 ngeb. u. L.., 89 a ſchüfteſt. 251718 Bürofür Transport“ Rinderschürzen blau/ weiß getupft. Kattun, mit schöner Garnierung 18.00 20.00 22.00 24.00 26.00 28.,50 30.75 33.00 Damen-Blusenschürzen Waschechte Stoffe, beste Verarbeitung 45.—, 39,80, 34. 80, 33.—, Auio 27.50% innen, Anfangs d. 20er, tüchtig i. echer heiteres Weſen, m. ſchöner Ausſteuer, wünſchen die Bek. netter F auf dieſem Wege zwecks Helrat da ſonſt keine Gelegenheit. Zuſchr. m. Bild u.U. 19 an dieGeſchäftsſtelle. Bild wird unt. ſtrengſter Diskr. zurückgefandt.*5238 Raufmanmnm Cr⸗ (Colw. Bränche) 31 Jahre, evgl. v. angenehm. Aeuß. u. berträgl. Eharakter ſucht Bekanntſch. m. charakterv. Dame(Witwe nicht aus⸗ geſchl.) zwecks ſpät. Heirat. Einheirat in beſt. Geſchäft erw. Strengſte Diskret. wird zugeſich. Einführ. d. Verwandle angenehm. Vermittl verbet. Zuſchr. u. M. M. 2665 a. Ala-Haaſen⸗ liein Bogler, Maunheim. Wilwer, 25 J, falh., langen. Erſchein., wünſcht einfach. häusl. Fräulein loder Witwe, die egG Neigungsehe eingehen will, kennen zu lernen. Einrichtung vor⸗ handen, Vermögen gerade nicht erwünſcht, ſehe auf eblen Charakter u. guten Ruf, Zuſchriften mögüchſt mit Bild(anonym zweck⸗ los) unter K. G. 31 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Fräulein, Wafſe, J8 J. alt, kath. mit Einrichtung und einigen tauſ. Mark Vermögen wünſcht mit gut kath. Herrn(Beamten) n ſich. Stellung bekannt 1 werden zwecks bald. Heirat. Zuſchriften unt. K. T. 43 an die Geſchäftsſt. 5284 Heirat. Junger Mann, 28 8. alt, ev., Schloſſer in guter Stellung wünſcht mit an⸗ ſtändigem Fräulein, das ſich nach einem glücklichen Heim ſehnt, in Verbindung zu treten zwecks 5337 HNHeirat. Ausſteuer oder etwas Ver⸗ mögen erwünſcht. Junge Witwe mit 1 Kind nicht ausgeſchloſſen. 0 581 möglicht mit das zurückgeſandt 99 0 unter IL., T. 68 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. Ich warne hiermit jedermann, meiner von mir getrennt lebenden flau Marie Bach Seb. Merling etwas zu leihen od. ſontt auf meinen Namen Ge⸗ ſchüfte abzuſchließen, da 8 ich für nichts aufkomme. Damzel Bach D 4, 11. 3329 Wer gibt Telephon- Nummer ab? Angebote unter K..46 an die Geſchäftsſt. 5293 wünſcht Besckäftigung ob. Aushiltsstelie auch einzelne Ar- beiten. 51172 A. Lokoff Nheinſtraße 9. E D8. Ausbessern von VDamen- und Kinderwäsche Anfertigen von Kinderkleidern. Angeb. unter I. E. 54 an die Geſchäftsſt. d. Bl. Mein Fansker-Fapler drspart dis teufen ee 5305 17 an 158 NN Nermaum 75 17. Tel. 4673. an ſchaͤftsſtelle. dieſes I. Hypethek Mx. 500 000 2u 40% 10 Jahre feſt, ganz oder geteilt, von Selöſtgober 5344 1— unter L. X. 72 an die Heſchöfts ſtelle 8. Seite. Nr. 418. Freitag, den 17. September 1920. National-Theater Mannheim. Freitag, den 17. September 1920. 2. Volksvorſtellung: Undine Anfang 7. Uhr. 39 Ende 10 Uhr. ſſeues Theater in Rosengarten Freitag, den 17. September 1920 LZum erste Vor Sonnenaufgeng Anfang 7 Uhr. 91 n Male: Ende 10 Uhr. National-Theater. Am Mittwoch, den 22. September findet Nalional⸗Theater eine Aufführung von Die NMenschenfreunde Drama in 3 Akten von Preiſe von Mk..50,.50 u..50 für den Platz ſtatt. 2½% aller Plätze werd Mannheims überlaſſen, das weitere Viertel wird an Einzelperſonen auf ſchriftliche Beſtellung ab⸗ Zuteilung von Einzelkarten an Einzelbeſteller erfolgt durch Verloſung. Einzel⸗ beſtellungen wollen bis ſpäteſtens Samstag, den 18. September, nachmittags 5 Uhr ſchriftlich durch gegeben. Die Poſtkarte mit Rückant kaſſe eingereicht werden. Die Ausgabe der zugeteilten Karten erfolgt den 21. September während der Kaſſenſtunden an der Theaterkaſſe. Mannheim, den 17. September 1920. Die Intendauz. am Dienstag, im 39 Richard Dehmel zum en den Gewerkſchaften wort an die Theater⸗ Hünsflerikeater Apone. ar ene Vapete Pugrang Heute Abend 7½ Uhr:; a..:„Die lustigenHeidelberger“. S Mammer⸗ Diellde Im der Hauptrolle die Ferner Fortsetzung der Detekliv-Serie er Furst der Nacht in dem gloß. Abenteurer-Drama— 5 Akte a aud Scg Wia Planken, D 2,6 ungaknHiünanDUAAnEDnA Ab heute 2 große erstkl. Schlager! S2a4s Fümschauspiel in 5 Akten. Lotte Neuman Lichtspiele Tel. 987 Köfalleg beliebte Künstlerin Aufang nach We Treffpunkt 4 Uhr in d Um zahlreiche Beteiligung bittet Der Vorſtand. ½4, Sonntags ½3 Uhr. Molkee ſſie Sonntag, den 19. September er Fuchs'ſchen Mühle. 104⁴⁰0 Moderne Tänze in A 2,3 zu erlernen. Eleg. Salon. Unterricht jeder- zeit. Samstag beg. Kursus. Tel. 1388. 1 Am 1. Oktober be⸗ ginnt in meinen Unter⸗ richtsſälen(Ballhaus) wieder ein ſchöner gut bürgerlicher 10430 Drivai TIanzkurs Lehrplan umfaßt alle üblichen u. modernſten Tänze. 10³ Lud. Plirrmann Spelzenstraße Telephon 3908. Neute Freitag und folgende Tage, der kolossalen Nach- kfrage wegen, bleibt auf dem Spielplan zu E Hann erdhester, Vorverkauf Zigarrenhaus Schneider gegenüber Union-Theater. Nur Tage! Tasiane Henaal SADEE 8233 eu für Mannbeim! gger. Da Als zweiter Schlager im coLOSSEUM Als zweiter Schlager im WalLHALLA PAUL HEIDEMANN I. Lustspiel in 3 Akten. Ab Freitag, den 17. Septeniber! In beiden Theatern: Das grosse, fesselnde Sensaflons-Schauspiel 5 goheimnisvolle Verbrechen n. Liebe Drama in 4 Akten. Nur 4 Tage! Schlog. ö wann. Ate! ALWIN NEUSS Ab heute! zumal wir in dieser Saison die Mehrzahl oder Ein Drama in 4 Akten. 8 aanannennm meeeeeeeeeeeeeeeeeeeee 11 5 Aufaug 5 Uhr. Letate Vorstellung.30 Uhr Ausstellung zur Bekämpfung der Geschlechiskranlcheiten Mannheim, Turnhalle K 6 Sonntag, den 19. letzter Tag. n llt Ein Flimschauspiel in 5 Akten nach dem gleichnamigen Roman von H. Courths-Mahler. Dieser Film wird sicherlich bei jedem Kinofreund, der die Courths-Mahler-Romane kennt, reges Interesse eutwiekeln, Flim bringen werden.— In den flauptrollen nur Schau- spielerinnen und Schauspieler der ersten Berliner Theater. Hella Moja die beliebte Filmschauspielerin in Die dlasprinzessin Die Wottäterin des Abeitefs 10402 I dieser Romane im 82⁴⁴ Schaubu T 1— 8 Anker dielant G. dcheheniatrierkasze dade Ainl Hötel Kaiserhof, Hannheim, F 4, 5. Alleinverkauf für Baden. Diese Woche 881 NMERKLE, 82⁵⁵ duanumnte liegen in unserer Geschäftsstelle, E 6, 2 unentgeltlich zur Einsicht offen. Mannbelmer üGgneral-Anzeiger. Nahmaschinen repariert Knudsen, L7, 3, Tel. 3493. S138 Ausarbeitg. Anmeldg. prompt und billigst. Patenthüro Sedtenbelmerstrabe J3, An- u. Verkauf von Er- kindungen u. Ideen. Nevolution- Fussbodenbeize) bITRNA Wachsglanzbeize f. Parkett, Linoleum, Steinholz uU. alle Arten Holzfussbödenſi. gelb, rot, braun, orange, grün). 8128 Beides Massenartikel für Wiederverkäufer! Alleinige Fabrikation A. Saab, Kaiserslautern. Gramola Bester Salon-Appafat in bekannter QOualitit wieder preiswert 841 Cramophenhant L. Spiogel& Sohn Heidelbergerstr. O0 7, 9 Marktplatz H 1, 14. Ia. Qualität, sehr Zur Lieferung aller Tel. 7005 Frenghole* halten wir uns beſtens empfohlen. BBgler& C0., b. m. h.. Rohlenhandlung Nart Tudwigstr. 8 30 aee Don trocken, liefern wir prompl. Speziallieferungen für Zen“ tralheizungen und Gewerbe. rationierten Brennſtoffe S12³ la. Buchen- oienfertig, grob ges Mk. 18.— Brennholz. palten, jetzt noch der Zentner trei Keller. Mindestquantum 25 Zentner. Heinrich sölluer, Holzhandlung. Telephon 7308. 1045⁵8 Ein Drama aus den ober- bayerischen Alpen in 9 Grosses Doppel-Programm! packenden und ergreifen- den Kapiteln nach dem vielgelesenen, gleichnamigen Roman von Laaw.Sangheter wuchtig die (aro 5 geee Schauspiel in Klar und scharf sind die Iypen der Bergbewohner gezeichnet, wunderbar die Matur-Aufnahmen, Teelle in dem ersten Fiſm ihrer Serie 1920021 e ee Ein hochdramatischer Film, in denen Carola Toeſſe Beweise ihrer grossen künstlerischen Begabung gibt. Massen-Szenen. S2d4⁊2n ——— ————— ſanee + genmeene Akten Spieldauer 2½ Stunden 5 1½, 1½—10 Ubr, Samstags U. Sonntags Anfang 3 Uhe Verstärktes Künstler-Orchester Drucksachen Wiederverkäuter. mit elek⸗ n Allen einschl. „ditekt nur an 81²⁰ Scamd. Unrtedernfabrik d. m. b.. Schramberg(Württbg⸗ 4 vernichet berblüßend gecg- d,fach ſtark, geruchlos, — Apothel. u. Drogerten. Pianes N Rauf l Mleie dei 811² Heckel Piano-Lager jür diegesamie Industrie liefert piompt Druckerei Dr. Haas, G. m. b. H? al. 9 210. e. —