+ — 95 Freitag, 17. Seytemher Abend⸗Ausgabe. 1920.— Nr. 419. zoit 8 ugspreiſe: In u. Umgebung monatl. einſchl. M..70 für Bringerlohn 0 1 Karlskuhe i. B. u. Nr. 2917 Ludwig hafen a.— annheim: Neckarſtadt: 6.— Fernſprecher Nr. 7940—7946. 5 ihr M..—. Po ohne Poſtgebüßren. Einz. Nummern 20 ſtbezug vierteljährl. M. 22. derzeit widerruſtſch Poſtſ eel⸗Rente Nr. 17 Geſchäfts⸗Nebenſtelle in Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Oberſchleſien bei Deutſchland! Eine Gruppe von Politikern, die Frankrkeich grundſätzlich und jederzeit den beſten Willen zubilligt, hat uns auseinander⸗ ſchebt, daß die Franzoſen in Oberſchleſien leider viel zu chwach ſeien, um gegen die Maſſe der über die Grenze mit affen verſorgten Inſurgenten aufkommen zu können. Nun Ddes wäre das erſte Mal ſeit dem Waffenſtillſtande, daß die Franzoſen ſich außerſtande ſähen, in einer beſetzten deutſchen Provinz ihre Machtmittel ſo zu verſtärken, wie ſie es wünſch⸗ ten und für nötig hielten. Außerdem iſt doch aber der Ge⸗ danke geradezu töricht, daß die Franzoſen eine zahlenmäßige Machtparität brauchten, um den aufrühreriſchen, gegen den duch von Frankreich unterſchriebenen Verſailler Vertrag rebellierenden Polen Oberſchleſtens ihren Willen zu diktieren. azu wäre nichts weiter nötig als die klare und eindeutige ekundung dieſes Willens an einer entſcheidenden Stelle— und daneben ein entſprechender Wink(ohne Augurenlächeln) nach Warſchau hinüber. Wenn die polniſchen Rebellen ihre Waffen behalten, ihren Staat im Staate bilden und im Ein⸗ zernehmen mit der franzöſiſchen Beſatzungstruppe neue utſche zur Ausdehnung und Feſtigung ihrer Herrſchaft vor⸗ ereiten, ſo iſt das nicht etwa darauf zurückzuführen, daß die ranzöſiſchen„Treuhänder“, die Oberſchleſien verwalten und ort eine ruhige und unbeeinflußte Abſtimmung ſichern ſollen. unglücklicherweiſe über zu wenig Mannſchaſten, zu wenig Flinten und Maſchinengewehre verfügen. Der Grund liegt zielmehr darin und nur darin, daß während dieſes ganzen ufſtandes kein franzöſiſches Gewehr einen Schuß auf die polniſchen Rebellen abgegeben hat, und doß ſranzöſiſche Offi⸗ diere hinter polniſchen Maſchinengewehren ſtanden“. 8 Die ſelbſtherrliche Entſcheidung der Entengte über das chickſal Oberſchleſtens ohne Befragung der Bevölkerung wäre en ebenſo eklatanter Bruch des Verſailler Vertrages wie die zerbeiführung oder Duldung eines Zuſtandes, der das Ple⸗ biszit zur Farce machte. Leider bietet dieſe Tatſache, wie die Dinge liegen, keine Sicherheit dafür, daß die Abſtimmung überharupt unddaß ſie unter einigermaßen paritätiſchen Vor⸗ Zusſetzungen für beide Nationalitäten ſtattfindet. Daß die deanzoſen gefühlsmäßig für ein polniſches Oberſchleſien ſind. edarf kaum der Erwähnung. Denn die Abtrennung Ober⸗ ſchleſiens bedeutete eine ganz außerordentliche Schwächung utſchlands, eine weitere unheilbare Zerrüttung der Grund⸗ uußen des deutſchen Induſtrieſtaates. den Kreiſen in Frank⸗ 05 aher, die wirtſchaftliche Kräftigung Deutſchlands für zotwendig halten, iſt es leider— allen entgegengeſetzten Be⸗ ſcüptungen zum Trotze— bisher nicht gelungen, ihren An⸗ hauungen Einfluß auf die amtliche Politik der Republit zu ſichern.„Vielleicht hoffen die Franzoſen, die ja jetzt durch große Finanztruſts die Kontrolle der wichtigſten Verkehrs⸗ und Induſtrieunternehmungen in den neuen mitteleuro⸗ pätſchen Staaten zu erlangen ſuchen, auch auf die Bodenſchätze und Induſtriewerke Oberſchleſtens zu einem gewiſſen Grade die Hand legen zu können, wenn dieſes Land erſt polniſch iſt.(Nebenbei beweiſen jene weitgeſpannten finanziellen Vetätigungen die völlige Unrichtigkeit der etzt— vor Genf— da und dort auftauchende Lesart. Frankreich ſei finanzwirt⸗ ſchaftlich mehr geſchwächt als Deutſchland und ſein Kapital d Einkommen werde durch Steuern ſchwerer belaſtet und gründlick er verkürzt.) Frankreich hat angeblich den Verſuch gemacht, durch Erwerb von Beteiligungen bei Ruhrkohlen⸗ hehen ſeine Vezüge deutſcher Kohle noch über die enormen ſuengen von Spa hinaus zu vermehren. Er iſt am Wider⸗ ande des Kohlenſyndikats geſcheitert. 5 Mag ſein, daß man Luſt hat, das Verfahren in einem hünniſchen Oberſchleſien zu wiederholen, wo es natürlich ohne walderniſſe ſein Ziel erreichen wird. Freilich iſt Polen ein gonig weit von Frankreich. Aber wenn man die oberſchleſiſche beoble in der Hand hat, kann man mit ihr Deutſchlan 2 nmtebigen neuen Zugeſtändniſſen, zum Beiſpiel zur Liefe⸗ füng neuer, erhöhker Ruhrkohlenkontingente(zum Austauſch ſchledas qus dem von Frankreich kontrollierten Leile der ober⸗ leſten Förderung gütigſt überlaſſene) zwingen. ne, Verfolgt Frankreich unter Billigun durch das mit eige⸗ lat, Sorgen(Irland, Kohlenſtreik, Meſopotamien u. a) be⸗ 0 ſtete und deutſchen„Belangen“ immer weniger zugäng⸗ England weiter das Ziel, Oberſchleſien von Deutſchland en, ſo bringt es damit zum Ausdruck, daß die möglichſte Autblößung Deutſchlands von Rohſtoffen und induſtriellen i eits⸗ und Exiſtenzmöglichkeiten ihm wichtiger iſt als die baanziellen„Wiedergutmachungen“. Denn ein Deutſchland, tam die oberſchleſiſche Kohlen⸗, Eiſen“ und Zinkbaſis fehlt, eun auf keinen Fall irgendwelche finanzielle Tributver⸗ ahtungen auf ſich nehmen. Ueber dieſen Juſammenhang ſheint man ſich auch in den Kreiſen der Regierung vollkom⸗ nen klar zu ſein. Verbindlichkeiten, die unter dem Einfluß dian Drohungen trotzdem übernommen würden, wären auf f Dauer nicht einlösbar, würden vielmehr nur unſeren dernen Bankerott beſchleunigen. Eine Politit, die Oberſchleſien gewaltigt, vernichtet— ganz uabhängig von unſerem ichen oder böſen Willen— den finanziellen und e chen Teil des Verſailler oßß ſe bis zum letzten. Was ſie + ſonſt 2 5 8 1 i nicht vernichtet, nicht bloß für Deutſchland, ſondern für waeden Kontinent, iſt der Entente oft genug dar⸗ worden. Die oberſchleſiſche Frage iſt bis aufs weitere die wichtigſte drnge für jeden Alles übrige tritt ihr gegenüber autick Es iſt tief beſchämend, feſtſtellen zu müſſen, daß wir 10 jetzt wieder immer noch weit davon entfernt ſind, daß in ihr im ganzen Deutſchen. und zwar nicht nur ein Norden und Oſten, ſondern auch im Weſten und üden, duß ſo ſtarke nationale Geſchloſſenheit in kräftiger Willens⸗ herung zeigt, daß unſere Gegner damit rechnen müſſen. Es ſ0 doch keine Phraſe, daß die heute ſo verkümmerte und zu⸗ wamengebrochene deutſche Wirtſchaft gänzlich erliegen muß, losan Oberſchleſien und ſeine Wirtſchaft vom Deutſchen Reiche lie getrennt und polniſcher Willkür und Mißwirtſchaft über⸗ Wert werden. Was haben alle Denkſchriften, Reden und 15 ten über finanzielle und wirtſchaftliche Wiedergutmachung chlands für einen Zweck, wenn ſogar dem Verſailler Einziehungs⸗ eup lle Preiſe Badiſche Neneſte Nachrichten Vertrage zum Hohn Polen und Franzoſen das innere Gefüge des Reichs immer weiter erſchüttern dültſen und das 0 ſ Volk ſeinerſeits nicht mehr die Kraft beſitzen ſollte, in ſo ſhen Zeit dem äußeren Feinde gegenüber zuſammenzu⸗ tehen Oberſchleſien bei Deutſchland! Dies wäre geſichert bei Freiheit der Abſtimmung ohne polniſchen Terror und ſeine Unterſtützung durch Frankreich. ir rufen alle guten Deutſchen die Gefahr der Stunde zu erkennen und danach zu handeln! Die Mitſchuld der polniſchen Armee. U Berſin, 17. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Von pol⸗ niſcher Seite iſt immer wieder mit allem Nachdruck beſtritten wor⸗ den, daß die polniſche Armee an den Unruhen in Ober ſchleſien beteiligt ſei. Gleichwohl hat man immer wieder Angehöriged er Haller⸗ Truppen unter den in Oberſchleſien kämpfenden Inſurgenten feſtgeſtellt. cß war nun die Frage, ob dieſe Hallerſoldaten mit oder ohne Vorwiſſen der polniſchen Regie⸗ rung an dem Aufſtand beteiligt waren. Nach dem nun in deutſcher Hand befindlichen polniſchen Material 9 55 nunmehr feſt, wie uns von zuſtändiger Seite erklärt wird, daß die in Oberſchleſien befind⸗ en Hallerſoldaten nur zumteil demobiliſiert ſind, während ein anderer Teil mit vollen Gebührniſſen nach Oberſchleſien beurlaubt iſt. Die Polen waren allerdings ſo vorſichtig, ihnen an der Grenze die Soldbücher abzunehmen. Sie kämpfen alſo nicht nur mit Vor⸗ wiſſen der polniſchen Regierung und erhalten volle Löhnung, auch ihre erhalten volle Unterſtützung, wie ſie für die kämp⸗ fenden Truppen ausgezahlt werde. Das Merkwürdigſte dabei iſt aber, daß die Auszahlung der Löhnung durch das polniſche Rote Kreuz für Oberſchleſien in Beuthen erfolgt. Aix · les⸗Bains. Wex: Wien, 15. Sept. Die Berichte über die Zuſammenkunft Miderands und Giolittis in Aix⸗les⸗Bains haben in den Wiener politiſchen Kreiſen den Eindruck hervorgerufen, daß Herr Millerand einen Erfolg zu buchen habe 10 Bedeutung ſich allerdings noch nicht verläßlich beurteilen laſſe. So ſehr man auch davon überzeugt iſt, daß die Uebereinſtimmung der Anſchauungen . tlich Rußlands nur ſo weit reichte, als eben ihre erſchiedenheit konſtatiert werden konnte und beide Staaten los iſt es auch, daß Giolitti dem Verſuche Millerands, entge⸗ gen den Abmachungen von Spa, die deutſche Kriegsentſchädi⸗ gungsfrage diktatoriſch zu löſen, nicht mit Erfolg entgegen⸗ trat und auch den Plänen Frankreichs hinſichtlich der Sukzeſ⸗ ſionsſtaaten kein Nein entgegenſetzte, wenn er ſich auch der franzöſiſchen Auffaſſung nicht ausdrücklich ange⸗ ſchloſſen haben mag. Der Pariſer„'Oeuvrer hatte am 11. d. M. darauf hin⸗ gewieſen, daß neben der ruſſiſchen Frage, über welche die An⸗ ſichten Italiens und Frankreichs auseinandergehen, die Lage im übrigen öſtlichen Europa den Beſprechungen in Aix⸗les⸗ Bains ein viertes Gebiet eröffne. Frankreich habe ſeine Po⸗ litik in den Donauſtaaten ſtark befeſtigt und es frage ſich nun, ob Italten, das in Jugoſlawien noch immer einen Feind ſehe, dieſe Feindſchaft aufgeben werde, um bei der kleinen Entente eine entſprechende Rolle zu ſpielen. Es ſei möglich, daß aus den ne von Aix⸗les-Bains ein vollſtändiges Sy⸗ ſtem einer Donaupolitik hervorgehen werde, keine Reviſion des Verſailler Vertrages, des Vertrages von — Man hat hier in Wien Grund zu d rumäniſchen Außenminiſter Take 3 reich die Rolle zugeteilt worden iſt, der Führung der kleinen Entente aus d Take Jonescu hatte in Bukareſt dem Dr. Beneſch auf ſeine Anerbietungen weder mit Ja noch mit einem Nein ge⸗ antwortet, um im Auftrage Frankreichs einen erweiterten Plan der„kleinen Entente“ auszuarbeiten. Dr. Beneſch hatte den Plan der kleinen Entente konzipiert, um Aenderun⸗ gen des Vertrages von Trianon zugunſten Ungarns zu ver⸗ hindern und allen Verſuchen entgegenzutreten, die alte Honau⸗ monarchie in irgend einer Form wieder aufzurichten; die nach dem Plane Take Jonescus erweiterte kleine Entente ſoll aber gerade die Wiederzuſammenfaſſung der Sukzeſſionsſtaaten zur Stützung des fran⸗ zöſiſchen Imperialismus ermöglichen. Die Einzel⸗ heiten dieſes franzöſiſchen Planes wie der Abſchluß von Mili⸗ tärkonventionen zwiſchen Frankreich einerſeits und Rumänien, Ungarn und Polen anderſeits, um die weſtlichen Sukzeſſions⸗ ſtaaten in Schach zu halten, ſind noch nicht genügend bekannt, vorläufig handelte es ſich Frankreich aber darum, den Wider⸗ ſtand der iſchechoſlowakiſchen Regierung zu brechen, ſich mit Belgrad zu verſtändigen und endlich das Mißtrauen zu beſei⸗ tigen, mit dem Italien alle Donaukonföderationspläne ver⸗ folgte. 85 Ob Millerand gegenüber Italien und Südſlawien das nahm und Italien Zugeſtändniſſe aber eine Nutzbar⸗ Saint⸗Germain. er Annahme, daß dem onescu von Frank⸗ Prager Regierung die er Hand zu nehmen. Amt des Vermittlers über in Kleinaſien oder ſolche wirtſchaftlicher Natur machte, ob er ſchließlich auch eine Garantie dafür übernahm, daß ein rekonſtruiertes Oeſterreich⸗Ungarn auf jeden Gedanken einer Wiedererwerbung der an Italien gefalle⸗ nen Gebiete verzichte, iſt unbekannt, man hat jedoch den Ein⸗ druck, daß Giolitti für die„Gründe“ Millerands, welcher Art ſie immer geweſen ſein mögen, nicht unempfänglich ge⸗ weſen iſt. Vielleicht handelt es ſich dabei auf Seiten Giolit⸗ tis nur um eine zeitweilige, durch die ſchwierige innerpoli⸗ tiſche Lage Italiens bedingte Paſſivität, es iſt aber auch mög⸗ lich, daß in Aix⸗les⸗Bains eine Neuorientierung der italieni⸗ ſchen Politik hinſichtlich des Donauproblems eingeſetzt hat. der Krieg im Oſten. Ein Hindernis für die Friedenskonferenz von Niga. Kopenhagen, 17. Sept.(W..) Berlinske Tidende mel⸗ det aus Warſchau, daß eine Schwierigkeit für die Ar⸗ beiten der Friedenskonferenz in Riga darin liege, daß die Frage der Verbindung zwiſchen W arſchau und Riga noch ein ungelöſtes Problem iſt. In Anbetracht des polniſch⸗litauiſchen Konfliktes kann die Verbindung nicht über Kowns erfolgen; jedoch hofft man, daß es der polniſchen De⸗ Rekl. 8 Nl. Annahmeſchlußt: Für d. Mittagbl. vorm. 81½, f. d. Abendbl. nachm. an beſtimmten Tagen, Stellen u. Ausgaben wird keine Verantw. übernommen. Höhere G u. dgl., Betriebsſtörungen, Materialmangel uſw. berech beſchränkte Ausgaben od. f. verſpätete Aufnahme v. Anz ſich in dieſem Punkte freie Hand vorbehielten, ebenſo zweifel⸗ ft reiſe: 1ſpalt. Kolonelzeile 150 Mk., ausw..— Mk., Stellengeſ. u. Jemztarng. 20% Nachl. ½ Uhr. Für Anzeigen ſen zu keinen Erſatzanſprüchenf ee allene od. gen. Aufträge durch Fernſprecher uhne Gewähr. legation in Verhandlungen mit lettiſchen—7 gelingen wird eine feſte Flugverbindung zwiſchen Riga und Warſchau herzuſtellen. IJrankreich beſchlagnahmt das Judenitf Kopenhagen, 17. Sept.(W..) Isveſtia e Paris, daß die franzöſiſche Regierung das geſamte des Generals Judenitſch damit die Forderungen der Gläubiger und der Beamten der Weſtarmee 185 bezahlen, Judenitſch hatte in Frankreich eine Villa im Werte von drei Millionen Francs gekauft und ſieben Millionen bei Banken deponiert, ö Norwegen und Nußland. Chriſtjanla, 17. Sept.(W..) Anläßlich der Verhandlungen zwiſchen norwegiſchen Kaufleuten und Litwinow ließ Litwinow der Preſſe eine Erklärung zukommen, warin es u. d. heißt: Es iſt Rußlands beſtimmte Polikik, keinen Handel mit Län⸗ dern zulaſſen zu wollen wo Rußland nicht mehr oder wenigſtens nicht offtziell vertreten iſt. Es iſt daher keine Rede von der Wie⸗ deraufnahme regelmäßiger diplomatiſcher Beziehungen zwiſchen Rußland und Norwegen. Litwinow teilte vielmehr der norwe⸗ giſchen Regierung mit, daß er nur um eln einſtweiliges Han⸗ delsübereinkommen erſuche, da er die Wiederaufnahme der diploma⸗ tiſchen Verbindungen erwarte. Litwinow beſtellte geſtern bei einer norwegiſchen Firma 2 750 000 Kilo Heringe und eine halbe Million Kilo Klippfiſche. deſchanels Nücklritl. ſaris, 17. Septbr.(Havas.) Ueber die⸗ Unterhaltung mit Millerand wird ſtrengſte Ver⸗ chwiegenheit beobachtet. Man weiß nur, daß 1 Allerand von ſeiner unwiderruflichen Rücktrittsabſicht Mit⸗ teilung machte und daß die politiſchen Kreiſe der Anſicht ſind, man ſolle die Angelegenheit nicht überellen. Die Löſung dürfte Ende der nächſten Woche erfolgen. Dagegen hat die geſtern nachmittag erfolgte öffentliche Ankündigung der Rücktrittsabſicht des Präſidenten die Forderung einer unver⸗ züglichen der Kriſe aufkommen laſſen. Das Parla⸗ ment dürfte am 21. September zuſammentreten und die Wahl des neuen Präſidenten am 23. September in Verfallles ſtatt⸗ des General aus ermögen mt hat um Paris, 17. Septbr.(WB.) Laut Matin erklärke Deſcha· nel Millerand bei ſeinem Beſuche, daß dieſe Zeiten auf den Präſidentenpoſten einen körperlich völlig geſunden Mann vor⸗ ausſetzten, was aber bei ihm für heute und auch vielleicht noch für längere Zeit nicht der Fall ſei. Daher ſei ihm ſeine Pflicht vorgeſchrieben. Paris, 17. Septbr.(WB.) Nach dem Matin hat ent⸗ gegen den umlaufenden Gerüchten Deſchanel ſeine volle geiſtige Fähigkeit bewahrt und auch nichts von ſeiner gewohn⸗ ten Gedächtnisſchärfe eingebüßt, aber ſeine Nerven leiden und ehorchen nicht mehr ſeinem Willen. Seit jenem Unglücks⸗ fal wurde er wiederholt von Kriſenzuſtänden heimgeſucht, die ſeine Umgebung beunruhigten. Er fürchtet ſich auszugehen und in Berührung mit der Außenwelt zu kommen. Die Aerzte haben völlige Heilung in Ausſicht geſtellt, aber unter der Bedingung abſoluter Ruhe. Paris, 17. Septbr.(WB.) Der Eclair beſtätigt, daß man im parlamentariſchen Kreiſen der Meinung ſei, daß Millerand, der ſpontan von allen erwählte Kam⸗ didat bleiben werde. Am Dienstag ſollen ſich die Parteien über die Präſidentſchaftswahl ſchlüſſig machen und dann bei Millerand einen entſprechenden Schritk unternehmen. Trotz⸗ dem verſichert man im Auswärtigen Amte, daß Millerand auch weiterhin an Jonnard als ſeinem Kandidaten feſt⸗ halte und auch in privatem Kreiſe ſoll ſich Millerand noch geſtern Abend dafür ausgeſprochen haben. Andererſeits wer⸗ den auch neue Namen als Kandidaten genannt, für den Fall, daß Millerand die Kandidatur nicht annehmen ſollte. Alle Stimmen für Millerand. Baris, 17. Sept.(..) Die Präſidentſchaftskriſ war nach ihrer offiziellen Bekanntgabe geſtern nachmittag das Ge⸗ ſpräch in den Wandelgängen der Kammer. Das Paxrlament wird auf den 21. ds. Mts. einberufen, um die Botſchaft des Präſi⸗ denten zur Kenntnis zu nehmen. Hierauf wird es am 23. Sept. in Verſailles als Nationalderſammlung tagen, um den neuen Präſidenten zu wählen. Im Einverſtändnis mit den Präſidenten der beiden Kammern wird Millerand das Dekret zur Einberufung von Kammer und Senat zu einer außerordent⸗ lichen 1 den von Deſchanel unterzeichnen laſſen. Im Laufe des ages ſind viele Deputterte aus der Provinz eingetroffen. Es iſt noch kein Politiker als Kandidat an die Oeffentlichkeit ge⸗ treten. In parlamentariſchen Kreiſen ſpricht man ſich entſchieden für Millerand aus, der faſt die Geſamtheit der Stimmen auf ſich vereinigen dürfte. Es ſollen bei ihm Schritte unternommen werden, um ihn zu veranlaſſen die Nachfolgerſchaft Deſchanels zu über⸗ nehmen. In dieſem Falle würde wohl kein Kandidat aufgeſtellt werden. 5 Regierungskriſe? LIBerlin, 17. Septbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Ein Berliner Mittagsblatt hatte geſtern in aufgeregten Sätzen über den Anbruch einer Regierungskriſe berichtet. Dem iſt noch im Laufe des Nachmittags eine amtliche Richtigſtellung gefolgt, der man im weſentlichen nicht widerſprechen dürfte. Es gibt im Augenblick keine Regierungskriſe und wenn es eine gäbe, ware ſie erſt durch das Gerede der Blätter ent⸗ ſtanden. Erſt dadurch iſt eine unbehagliche und unruhige Stimmung aufgekommen und die Zuſpitzung der Dinge in der Groß⸗Berliner Stadtverwaltung wirkt in der gleichen Rich⸗ tung. Aber feſtzuhalten bleibt: eine Regierungskriſe beſteht nicht und wenn aus der Groß⸗Berliner Affäre, die gewiß nicht erfreulich iſt, nicht noch unvorhergeſehene Zwiſchenfälle erwachſen, wird es zurzeit auch zu keinem Wechſel in der Regierung kommen. Die Mitglieder des Kabinetts ſind, ſoweit wir unterrichtet zu ſein glauben, feſt entſchloſſen, zunächſt am Platz zu bleiben. Sie gedenken ſich auch ſolidariſch F Seite. Nr. 19Q. 4· Ffralität der Sozialdemokratie angewieſen iſt. Mmaunheimer Geueral-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Freitag, den 17. Sepkember 1920. zu erklären und werden nicht darein willigen, daß etwa der eine oder andere, der oder jener Gruppe beſonders unbequem iſt, ausgeſchifft wird. Die Sozialdemokratie aber kann jetzt vor ihrem Parteitag mit Miniſterſtürzen ſich ſchwerlich befaſſen. ** Das Thema der Regierungskriſe behandelt auch ein Ber⸗ liner Telegramm der„Köln. Volksztg.. Sie ſagt, die Frage des Wiedereintritts der Sozialdemokratie in die Regierung ſei eine erledigte Sache und führt dann aus: „Die Dinge liegen einfach ſo, daß das Kabinett Fehrenbach eine Minder⸗ Heitsregierung bleiben muß, die nach wie vor auf die wohlwollende Neu⸗ Daraus ergibt ſich ſowohl Verantwortung wie Macht der mehrheitsſozialiſtiſchen Partei. Sie hat es 5 zzweifellos in der Hand, der Regierung das Leben ſauer zu machen und ſie unter Umſtänden zu ſtürzen. Wir trauen den Mehrheitsſozialiſten aber genug Klugheit und Ueberlegung zu, um einen ſolchen Schritt nicht eher Iu tun, bis ſie ſich darüber klar iſt, was an die Stelle des Kabinetts Fehrenbach treten ſoll. Kriſenhaft könſtte ſich die Lage im Augenblick nur in Preußen zu⸗ ſpitzen. Die Groß⸗Berliner Angelegenheit birgt in der Tat pol i⸗ tiſchen Sprengſtoff in ihrem Schoße. Die brutale Art und Weiſe, wie die beiden ſozialdemokratiſchen Parteien— die Mehrheits⸗ ſozialdemokratie unter dem Druck der Unabhängigen— in Berlin ihre Macht mißbrauchen, haben alle bürgerlichen Parteien auf die Schanze ge⸗ rufen. In Berlin macht ſich eine äußerſt lebhafte Agitation insbeſondere gegen den von den Unabhängigen für den Poſten des Oberſtadtſchulrates präſentierten Dr. Löwenſtein bemerkbar. Es regnet Proteſte von allen „Seiten. Die herausfordernde Art und Weiſe, wie das Berliner Organ der Unabhängigen, die Freiheit, für die Kandidatur Föwenſteins eintritt, iſt geeignet, Oel ins Feuer zu gießen. Sie erklärt, Löwenſtein werde zwar Linen äußerſt ſchweren Poſten haben, aber er könne verſichert ſein, daß die Partei hinter ihm ſtehe und mit allen Mitteln die Sabotierung ſeiner Tätigkeit zu nichte machen werde. Man werde dem Bürgertum die heuch⸗ leriſche Maske vom Geſichte reißen, und das Proletariat werde zu zeigen haben, daß es Machtpoſitionen unter allen Umſtänden zu halten wiſſe. Die Mehrheitsſozialdemokraten ſind in Berlin mit den Unabhängigen koaliert. —ůůů—— ——8 5* 75 * —— 75—— Sie werden auch in der preußiſchen Landesverſammlung ihre Verbündeten kaum im Stiche laſſen, wenn die Groß⸗Berliner Angelegenheit in der nächſten Woche zur Sprache kommt. Die ſich daraus ergebende Gefahr für Die Koalition in Preußen, an der auch die Mehrheitsſozialiſten beteiligt ſind, liegt auf der Hand. Die Frage des Reichspräſidenten. IZn einer Auseinanderſetzung über die Kaſſeler Rede Scheidemanns ſchreibt die Nationalliberale Korreſpondenz: Herr Scheidemann behauptet, die ſozialdemokratiſche Partei ſolle durch das Verſprechen wieder in die Regierung gelockt werden, man werde auf bürgerlicher Seite den ſozialdemokratiſchen Kandi⸗ daten für den Poſten des Reichspräſidenten ſchlucken. Dafür ſolle ſie dann ihren Anſpruch auf den Reichskanzlerpoſten fallen laſſen. Die Oeffentlichkeit wäre Herin Scheidemann ſicher dankbar, wenn er ſie darüber näheres wiſſen laſſen wollte. Die Deutſche Volkspartei weiß jedenfalls von einem ſolchen Angebot nicht das mindeſte. Wie auch in der letzten Sitzung ihres Geſchäftsführenden Ausſchuſſes zum Ausdruck kam, denkt ſie garnicht daran, eine ſozialdemokratiſche ſchw Kandidatur für die Reichspräſidentwahl zu„ſchlucken, ſondern hält die Aufſtellung und Unterſtützung eines bürgerlichen Kandi⸗ daten ihrerſeits für ganz ſelbſtverſtändlich. Geſchäftsführender Ausſchuß der denlſchen 10 Vollsparkei. Am 13. und 14. September tagte der Geſchäftsführende Ausſchuß der D. V. P. in Berlin, um zu der politiſchen Lage und den damit zuſammenhängenden Fragen Stellung zu nehmen. Ueber die Haltung, die die Deutſche Volkspartei in der augenblicklichen politiſchen Lage einzunehmen hat, ergab ſich eine volle Einmütigkeit der Auffaſſung. Als die notwendigſte Aufgabe der Regierung erſcheint die Wiederaufrichtung und die Stärkung der Staats⸗ autorität. Deshalb müſſen alle Verſuche, der Staatsgewalt in der Verwaltung oder bei der Durchführung erlaſſener Ge⸗ ſetze in den Arm zu fallen, mit rückſichtsloſer Tatkraft und durch Anwendung aller gegebenen Mittel vereitelt werden. In den ſtaatlchen Betrieben, die dem Verkehr dienen, iſt wie in allen anderen die Unabhängigkeit der ſtaatlichen Leitung unbedingt und ausnahmslos aufrecht zu erhalten. Beſondere Kontroll⸗ und Verfügungsrechte, die von gewerkſchaftlichen oder politiſchen Organiſationen beanſprucht werden, laufen auf die Einſetzung einer geſetz⸗ und verfaſſungswidrigen Neben⸗ regierung hinaus, die mit dem Weſen der Staatsautorität unvereinbar und deshalb nicht zu dulden iſt. 5 Alsbaldige Neuwahlen in Preußen wurden von allen Rednern als dringend notwendig gefordert. Die gegen⸗ wärtige preußiſche Regierung ſteht in ſchneidendem Wider⸗ ſpruch zu dem Volkswillen, der in den Wahlen vom 6. Juni! Verſaillez feſtgelegt iſt. Die Reagierung wird es als ihre! geführt werden.— 7 8 1 der Mann mit den ſieben Masken.“ Roman von Erich Wulffen. 67) Machdruck verboten.) (Fortſetzung.) Er ſelber hatte es geſagt, er umfange in ihr da⸗ Weib der Erde. Er wußte nicht, wie gut er prophezeit hatte. Wohl war ſie in ihrer N und Sünde die Vertreterin ihres ganzen Geſchlechtes! Nie war ihr ein Symbol, wofür ſie ein flefes Verſtändnis hatte, ſo leuchtend aufgegangen! Sie verkaufte ihre noch als Erinnerung an die Tage der Falfung aufbewahrten wertvollen Schmuckgegenſtände und trat mit dem Erlöſe die Reiſe nach England an. 4 Mit eigentümlichen wehmütigen Gefühlen nahm ſie von der neuen Welt Abſchied. Als die„Olympie“ den Anker löſte, war es ihr, als ließe ſie ein Stück ihres Schickſals hinter ſich. Und doch beſchlich ſte bald wieder auf dem ſchwankenden Elemente das unheim⸗ liche Gefühl, daß ſie ihr Sckickſal und ihre Schuld immer noch mit ſich und nach der alten Welt zurückführe. Nachdem ſie in ihrer dritten Kafüte die erſten Tage in voller Abgeſchiedenheit verlebt hatte, glaubte ſie eines Vor⸗ mittags ihren Augen nicht zu trauen, als ſie bei einer Wan⸗ derung durch das Schiff von weitem ihre ehemalige Patientin, die Kammerfrau Johanna Barcante, erblickte. Das Bebürfnis, ſich auszuſprechen, ließ ſie in ſchnellem Entſchluſſe der Kammerfrau ſich nähern, die auch ihrerſeits erfreut war, eine Betannte zu finden. Bei der gegenſeitigen Ausſprache erfuhr Schweſter Anaſtaſta, wovon ſie in der dritten Kafüte noch nichts gehört hatte, daß die Prinzeſſin von Caſtilien und Erzherzog Karl Albrecht an Bord ſeien. Ein heimatlicher Klang lag in ihrem Ohre, als ſie dieſen Namen nennen hürte. Als Offizierstochter empfand ſie gut öſterreichiſch. Sie konnte ſich zwar nicht entſinnen, den Fürſten je geſehen zu haben. Aber ſetzt in der Fremde hätte ſie ihn ern von Angeſicht geſchaut, da ſie nicht wußte, ob ſie je ihr Vaterland wleder betreten werde. Johanna Barcante machte allerhand wichtige Andeutun⸗ gen, erzählte, daß Karl Albrecht König von Albanjen werde und ſich vermählen würde. Dabei machte ſie eigentümliche Bewegungen ſpaniſcher Grandezza und drehte ſich graziös auf dem linken hohen Abſatze herum. Schließlich verriet ſie unter dem Siegel der Verſchwiegen⸗ heit, daß auf dem Tiſche ihrer Herrin in der Kabine in koſt⸗ barem Rahmen eine Photographie Karl Albrechts ſtehe, die Politik und Wirlſchaft. Vorkrag in der Ortsgruppe Mannheim der Deulſchen Volksparkei. Es iſt gelungen, einen der beſter Kenner des deutſchen Wirt⸗ ſchaftslebens, Herrn Reichskagsabgeordneten Geh. Regierungsrat Dr. Quaatz, Syndikus der Handelskammer Eſſen⸗Mülheim⸗Ober⸗ hauſen, als Redner für Mannheim zu gewinnen. Herr Geheimrat Dr. Quaatz hat ſich in der Fachliteratur einen Namen von großem Klange und weiter Berühmtheit erworben; in letzter Zeit hat ſein Artikel„Unſere künftige Wirtſchaftsorganiſation“ großes Aufſehen erregt und viel Anklang gefunden. Geheimrat Dr. Quaatz tritt in ihm für wirtſchaftliche Selbſtverwaltung auf föderaliſtiſcher Grund⸗ lage ein, im beſonderen für die Organiſation der Wirtſchaftsgebiete in der Geſtalt der Bezirks⸗ oder Landeswirtſchaftsräte und für die Umbildung des endgültigen Reichswirtſchaftsrates im inneren Zu⸗ ſammenhang mit den Bezirkswirtſchaftsräten, damit der Reichswirt⸗ ſchaftsrat nicht nur aus Vertretern der Spitzenorganiſationen der deutſchen Wirtſchaftszweige beſteht, ſondern auch die Hauptvertreter der deutſchen Wirtſchaftsgebiete in ſich aufnimmt. Er will dieſem Reichswirtſchaftsrat und den Bezirkswirtſchaftsräten auch eine grö⸗ ßere ſachliche Zuſtändigkeit zuerkannt wiſſen, ſie dürfen nicht nur be⸗ ratende und begutachtende Parlamente werden, ſondern dieſen Kör⸗ perſchaften muß auch die Möglichkeit einer wirklichen Verwaltung auf ihrem eigenſten Gebiete, dem der Wirtſchaft, gegeben werden. Es ſteht zu erwarten, daß der Vortrag des Herrn Geheimrat Dr. Quaatz über Politik und Wirtſchaft, der am Montag, den 20. September, abends 8 Uhr, im Verſammlungsſaal des Roſengar⸗ tens ſtattfindet, weite Kreiſe der Induſtrie, des Handels und des Handtwerkes anziehen wird. 7 Ausdruck gefunden hat. Ihr Weiterbeſtehen führt zu einem unerträglichen Mißverhältnis zwiſchen Regierung, Geſetz⸗ gebung und Verwaltung im Reich und in Preußen. Die Neu⸗ wahlen zur Preußiſchen Landesverſammlung dürfen deshalb nicht länger hinausgeſchoben werden. Mit aller Entſchieden⸗ heit wurde es verurteilt, daß die Preußiſche Regierung ihre augenblickliche ungerechtfertigte Macht ungeſcheut weiter dazu mißbraucht, in der Verwaltung die Stellen nach ihrem partei⸗ politiſchen Geſichtspunkt zu beſetzen. Es wurde gefordert, daß dieſes Verfahren eingeſtellt wird. Was die Wirtſchaftspolitik anlangt, ſo ging die Meinung allgemein dahin, daß von den beiden Vorſchlägen der Sozialiſierungskommiſſion keiner annehm⸗ bar ſei, da keiner die Gewähr biete, daß ſeine Durchführung zu einer Steigerung der Gütererzeugung führe. Sozialiſtiſche Experimente aber, die dieſe Wirkung nicht haben, die im Gegenteil die Gütererzeugung, ſowie den Güterumſatz er⸗ eren und verteuern, wurden bei der verzweifelten Lage unſerer Wirtſchaft allgemein verhängnisvoll bezeichnet. Man forderte deshalb einen Verzicht auf ſolche Verſuche und war der Anſicht, daß auf dieſem Gebiete eine vernünftige Politik nur möglich iſt, wenn ſie ſich in Fühlung mit den ſachverſtän⸗ digen Kreiſen des Unternehmertums hält. Den beſetzten Gebieten in Oſt und Weſt wandte ſich die Ausſprache mit beſonderer Dringlichkeit zu. Es wurde nachdrücklich betont, daß dieſe Gebiete und ihre Be⸗ völkerung unſere größte Aufmerkſamkeit und Fürſorge ver⸗ dienen, damit der Zuſammenhang nicht gelockert werden kann. Im Mittelpunkt dieſer Erörterung ſtanden die Verhältniſſe in Oberſchleſien, die man als völlig unhaltbar bezeichnete. Leider fehlt der deutſchen Regierung die Macht, um dort unmittelbar zu Gunſten der deutſchen Bevölkerung gegen die polniſche und franzöſiſche Bedrückung einzugreifen. Umſomehr müſſen alle Mittel, die uns zur Verfügung ſtehen, angewandt werden, um die Gefahr, der Oberſchleſien ausgeſetzt iſt, abzu⸗ wenden. In Oberſchleſien werden die Beſtimmungen des Ver⸗ ſailler Friedensvertrages mit Füßen getreten. Die Polen benehmen ſich in dieſem kerndeutſchen Land bereits wie die Herren und finden dabei die Unterſtützung der Franzoſen. Dadurch iſt das nach dem Friedensvertrag feierlichſt gewähr⸗ leiſtete Selbſtbeſtimmungsrecht der oberſchleſiſchen Bevölkerung in Gefahr. Unausgeſetzte und nachhaltigſte Propaganda in Auslande muß aller Welt immer wieder vor Augen führen, welches ſchreiende Unrecht an den Deutſchen in Oberſchleſien verübt wird, und muß dasjenige Mindeſtmaß von Rechten für die deutſche Bevölkerung fordern, das im Vertrag von dem gefährdeten Gebiete ſelbſt wie in Deutſchland und im unbedingte Pflicht betrachten müſſen, auf dieſem Gebiete wirklich alles zu tun, was in ihren Kräften ſteht. Auch über die Frage der Erweiterungder Regie rungsgrundlage fand eine eingehende Ausſprache ſtatt. Man war ſich darin einig, daß, wie es auch im Wahlkampf betont worden iſt, zur Wiederaufbauarbeit alle Kräfte zuſammengefaßt werden müſſen, die arbeits⸗ willig mit Hand anlegen wollen. Demnach kann es nur er⸗ wünſcht ſein, wenn die verantwortliche Regierungstätigkeit auf möglichſtbreiter Grundlage ruht. Die Deutſche Volkspartei muß aber ihr Zuſammenarbeiten mit anderen Parteien davon abhängig machen, daß jede Nachgie big⸗ keit gegenüber extremen Forderungen von lin! oder rechts unter allen Umſtänden ausgeſchloſſen iſt, Nur unter dieſer Bedingung vermag die Deutſche Volkspartei die Verantwortung für die Regierung zu tragen. Kennzeichnend und erfreulich war die Uebereinſtimmung und der Nachdruck, mit dem dieſe Auffaſſung der Lage von den Rednern aller Landesteile vertreten wurde. An der Aus ſprache heteiligten ſich Dr. Streſemann, Reichswirtſchafts⸗ miniſter Dr. Scholz, Exz. Dr. Becker, Frau Mende, v. Schwas bach, Brüninghaus, Dr. Rießer, Dr. Mittelmann, Exz. v Richter, Garnich, Kuhbier, Dr. Leidig, Dr. Moldenhauer, Dr⸗ Cremer, Flathmann, Dr. Curtius, Kempkes, Hollmann und Sachs. Deulſches Reich. Die Frage der Jwangsanleihe. Berlin, 17. Sept.(Eig. Drahtbericht.) Zu den Blätter⸗ äußerungen über eine geplante Zwangsanleihe wird vo Reichsfinanzminiſterium erklärt, daß unter den Maßnahmen die erwogen wurden, um die Finanznot zu beſeitigen, ſich au der Plan einer Zwangsanleihe befinde. Eine Bear beitung dieſer Frage war ſchon deswegen nicht zu umgehen, weil Punkt 7 der Tagesordnung für die demnächſt ſtattfin, dende Finanzkonferenz in Brüſſel ebenfalls die Frage einel Kapitalsabgabe oder einer Zwangsanleihe aufweiſt. Die Be⸗ ratung dieſer Frage hatte jedoch ein poſitiwes Ergebnis, da⸗ auf Deutſchland Anwendung finden könne, nicht gezeitigt Keinesfalls zieht die Erwägung dahin, denjenigen, Zwangsanleihe zeichnen, das Reichsnotopfer zu erlaſſen. Iktalien. Die Konkrolle der Betriebe. Mailand, 17. Sept.(..) Geſtern nachmittag trat der Not des Bundes der Induſtriellen zuſammen. Es waren über 200 Dele, gierte anweſend die 20 000 Unternehmen vertraten. Die Frage det Kontrolle der Betriebe durch die Arbeiter wurde eingehen, erörtert. Die Verſammlung nahm eine Tagesordnung an, welch beſagt, daß die Kontrolle nicht die Beherrſchung einer Klaſſe dur die andere bedeuten würde. Eine zweite Tagesordnung perlang daß vor der Vornahme der Kontrolle die Räumung der von* Arbeitern beſetzten Betriebe erfolgen müſſe. Der Präſiden des Bundes der Induſtriellen 1 5 ſich nach Rom zum Zwech einer Beſprechung mit Giolitti. Letzte Meldungen. Zum Bombenanſchlag auf die Morgan⸗Bank. 4 Aumſterdam. 17. Sept.(W..) Dem Telegraaf zufolge melbe die Times aus Newyork zu dem furchtbaren Exploſion? unglück, das ſich gegenüher dem Kontor der Bankfirma Morgal ereignete, noch folgende Einzelbeiten. Alle Fenſterſcheiben del Vörſe und der umliegenden Wolkenkratzer wurden zertrümmel Die Urſachen der Exploſton ſind noch unbekannt. Zahlreich Gerüchte laufen um. So wird behauptet, daß zwei Perſong in einem Kraftwagen vor dem Morgankontor erſchienen ſind u 0 dort die Bomben geworfen hätten. Tatſächlich wurden dort au die Reſte eines vollkommen verbrannten Autos unter def Trümmern geſunden. Es wird auch behauptet, daß das Automoß mit einem Wagen der Dynamit führte, zuſammengeſtoßen* Die Verwüſtungen ſind enkſetzlich. Auf der Straße liegen 70 und Verwundete, ſowie eine große Anzahl toter Pferde in große Hlutlachen umber, Auch viele Gebände ſind mit Blut beſpech Viele Börſenangeſtellte und Makler befanden ſich im Augenbli des Unglücks auf der Straße. Ein großes Polizeij⸗ und Miliin aufgebot ſperrte das Börſenviertel ab. Die Börſe wurde a Befehl des Gouverneurs geſchloſſen. 7 — Parts, 17. Seyt.(W. B) In der Nacht zum 24. Oktohe wird die normale Zeitrechnung in Frankreich wieder ein ihn in Uniform als Erzherzog mit dem Goldenen Vlies dar⸗ e. Anaſtaſia, erfreut, den Fürſten ihres Vaterlandes wenigſtens im Bilde ſehen zu können, bat die Kammerfrau inſtändig, ihr dieſe Photographie zu zeigen. Nach einigem Zaudern entſchloß ſich Johanna ſie ihr während des Diners einen Augenblick herunterzubringen. Sie hielt auch Wort. Anaſtaſia hielt das Bild in ihren Händen und ſtarrte es an. Die Kammerfrau war gerührt über die ſchöne Heimats⸗ liebe der Krankenpflegerin, der die Mundwinkel zuckten und helle Tränen aus den Augen fielen. Von allen Seiten betrachtete ſie das Bild, in der Sonne, im Schatten, ſelbſt bei elektriſchem Lichte. Ja, auch unter eine Lupe, die ſie zur Beſichtigung von Wunden unter ihrem Handwerkszeug hatte, nahm ſie die Photographie, die ſie dann mit verweinten Augen ſchweigend zurückgab. Das Bild war eine wundervolle Aufnahme. Die herz⸗ innende ſtattliche Männlichkeit des Oeſterreichers, ſein chönes Geſicht mit dem freien freundlichen Blick, die Pracht der geſtickten Uniform und der zahlreichen Orden, zumal des Goldenen Vlieſes, konnten die Landestochter unter den ge⸗ gebenen Umſtänden recht wohl zu Tränen rühren. Dann bat Schweſter Anaſtaſia, ihr Gelegenheit zu geben, die Prinzeſſin und den Erzherzog wenigſtens aus einkger Ent⸗ fernung zu ſehen. Auch dieſem Wunſche willfahrtete Johanna gern und poſtierte die Schweſter ungeſehen am Nachmittage ſehr günſtig. Das fürſtliche Paar ging in der Entfernung von wenigen Schritten lebhaft plaudernd vorüber. Die Schweſter mußte zu lange geſtanden und gewartet haben. So meinte die Kammerfrau. Als ne das Paar geſehen hatte, verfärbte ſie ſich, alles Blut wich ihr aus den Wangen, ſie ſchwankte und mußte ſich auf Johannas Arm ſtützen, die ſie erſchrocken wieder in ihre Kajüte hinabführte und lebhaft bedauerte, daß ſie die Prinzeſſin nicht habe perſönlich begrüßen wollen. Dreißigſtes Kapitel. Auf der belebteſten Straße des Weltverkehrs, dem Schiffahrtswege zwiſchen Europa und Newpork, fuhr die ———5 in den Gewäſſern ſüdlich der Neufundlandbank ahin. Wer die Reiſe ſchon in dieſer Jahreszeit mitgemacht hatte, wußte, daß hier die Gefahr, mit Eisbergen zuſammenzuſtoßen oder von Eisfeldern eingeſchloſſen zu werden, nicht zu unter⸗ ſchätzen war. barſten Lichteffekte hervorzauberte. Von anderen Schiffen waren ſchon geſtern der„Olymp Eisberge gemeldet worden. Der Kapitän Wilſon, ein älter aber ſehr energiſcher ſtattlicher Herr mit weißem Haar, h für die Warnung höflich gedankt. Er verminderte zwar die große Geſchwindigkeit nicht 10 ein weniges und lenkte den Kurs auch nicht ſüdlicher, er l aber ſonſt alle erforderlichen Maßnahmen treffen. Die beſtändigen Temperaturmeſſungen wurden vorge nommen, um ſchmelzendes Süßwaſſer von Eisbergen, 50 ſich vornehmlich auf der Oberfläche des ſchwereren ſalzihe Seewaſſers ausbreitet, und damit die Nähe von Eiswaſſer! beobachten. Es war auch ſchon feſtgeſtellt worden, daß die Temper tur des Seewaſſers dauernd ſank. Die Nachtwachen würdg perſtärkt, bei Nebel und nachts kamen die Scheinwerfer Tätigkeit. Im Maſtkorbe auf dem Ausguck hatte ein Se⸗ mann den Auftrag, nach Eis auszuſchauen. 0 Miſſis Roberts aus Philadelphia fragte den Kapitän, 10 nicht angeſichts der gemeldeten Eisberge die Fahrtgeſchwi, digkeit vermindert werde. Der Kapitän lächelte ſehr llebel, würdig, erklärte aber:„Im Gegenteil, wir werden ſchnell als ſonſt fahren!“ 0 Im allgemeinen war man an Vord eigentlich auch voſ ſeger Freude erfüllt, daß der Dampfer in der Eisregion 1 olcher Geſchwindigkeit fahren ſollte. In der erſten Klaſſe 15 es den ganzen Tag nur die eine Unterhaltung über den kord, den man heute ſchlagen wolle. 0 Der Reedereidirektor Torridon, ein eleganter Herr mittleren Jahren, war überall ſichtbar. Man konnte be ken, daß er ſich bei weitem mehr, als der Kapitän ſelbſt, Herr des Schiffes fühlte. 100 Einen guten Bekannten erzählte Wilſon unter d0⸗ Augen von einem Zuſammenſtoß eines früheren Schiffes, ſen er geführt hatte.„Hätte ich damals ausweichen woln würde ich zwanzig Minuten verloren haben. Wußte ge⸗ Reederei, daß ich auszuweichen beabſichtige, obgleich das ſih ſetz mir erlaubte, geradeaus zu fahren, ſo können Sie denken, was mit mir geſchehen wäre.“ bei Heute morgen hatte man mit guten Ferngläſern hellem Sonnenſchein einen hohen Eisberg treiben ſehen. a Er war in bizarrſter Weiſe zerklüftet und zerriſſen, ⸗ 9570 und Zacken gekrönt, von Grotten und Toren du etzt. i Der Erzherzog zeigte der Prinzeſſin, wie die Sonne dieſen zahlloſen kriſtallenen Flächen und Faſſetten die wund U le its⸗ er⸗ keit che ren i g⸗ 2 iſt rtei ing on u5⸗ ts⸗ ha⸗ dr. ind er⸗ om en/ uch ar en/ in⸗ ier e⸗ ⸗ gt. die ſtat e der end 00 hen ent ce deß l. ‚el en 1 *—— S — ————— e . K. in dem franzöſiſchen Café— — Freitag, ben 17. September 1920. Maunheimer Geueral · Anzeiger.(Abend · Ausgabe./ 3. Seite. Nr. 419. Aus Stadͤt und Land. Erinnerungen eines Maunheimer Bürgermeiſters. Rochmals die Volksſchule. Nachdem ich meine Bemerkungen über die Mannheimer Volks⸗ e am 10. 801 ds. Js. in dieſen Blättern veröffentlicht hatte, ſind mir durch die Zeitungen zwei Nachrichten zugegangen, die mich leb⸗ balner cnber und meine Gedanken auf einſamen Spaziergängen er wieder unſerer Volksſchule zugeführt haben. Am 20. Auguſt ds. Is. war es Herrn Dr. A. Sickinger vergönnt, auf 25 Jahre einer Tätigkeit als Stadtſchulrat in Mannheim zurückzublicken, und zuvor hatte der Mannheimer Bezirkslehrerverein faſt einmütig beſchie en, die Förderklaſſen, die Sprachklaſſen und die Vorberei⸗ tungsklaſſen abzulehnen und damit dem nach Dr. Sickinger benann⸗ ten Mannheimer Schulſyſtem in Mannheim 180 ein Ende zu be⸗ reiten. Beide Nachrichten ſtehen in keinem Zuſammenhange mit einander, und es liegt mir durchaus fern, einen ſolchen Zuſammen⸗ Naieg konſtruieren zu wollen. Das zeitliche Zuſammentreffen aber wird mir geſtatten, heute zu beiden Vorkommniſſen kurz Stellung zu nehmen. Es war mir vergönnt, meine ganze Amtszeit hindurch und faſt die vollen 25 Jahre, auf die Dr. Sickinger am 20. Auguſt—. blicken konnte, in derſelben Stellung mit ihm zum Beſten des Mann⸗ heimer Schulweſens zuſammenzuarbeiten⸗ Ich kann daher vielleicht am beſten beurteilen welches Maß von hingebender Treue, von raſt⸗ loſer Arbeit, von tiefem,* ialen Verſtändnis, von energiſcher Durch⸗ des— richtig Erkannten er in dieſer Zeit zum Beſten un⸗ erer ule betätigt Zu meiner großen Freude iſt dies aus nlaß des Dienſtjubiläums auch allſeitig ohne Unterſchied der Par⸗ teien anerkannt worden, wenn auch einzelne ſpitze Bemerkungen über„autoritative Art“ und nicht fehlen durften. Daß die„Demokratiſierung der geſamten Schule“, die gefordert wird, nur dann von ſegensreichen Folgen ſein kann, wenn ſie die 11 Autorität gegenüber den Schülern und den Lehrern nicht außer Acht wird die Zukunft lehren. Unſerer Volksſchule aber e ich, ſie ſich—5 lange der Leitung des Stadtſchulrats Dr. S en möge Es drängt mich aber auch ein Wort über die 8 Abſchaf⸗ 1785 des Mannheimer Schul aſtoce und insbeſondere ſeiner eigent⸗ chen Grundlage, ſeines Herzſtückes: der Förderklaſſen zu gen. Ich bin freilich nur Laie und die Gegner der Förderklaſſen Sachverſtändige, ſind Lehrer, die zum Teil an den Förderklaſſen unterrichtet haben, und denen man daher eine gewichtige Stimme nicht abſprechen kann. In Schulſachen aber ſoll man auch erfahrene Lalen hören. Es könnte meiner Anſicht nach kein größeres Unglück nger r die Schule, namentlich für die Volksſchule, geben, als wenn man F als eine Angelegenheit der Lehrer allein anſehen würde, als wenn man die Betelligung der Laien u. eine Beurteilung durch ſie als unge⸗ rechtfertigte Einmiſchun— zuſtändiger Perſonen ablehnen würde. werſtändlich find die Lehrer in pädagogiſchen Fragen die zu⸗ u hörenden und zu berückſichtigenden Sachverſtändigen. nächſt ltern, N können aber in manchen ulfragen auch Vaien, achverſtändig ſein, u 8 bc 5 einzelne Fragen zu klären und in ein anderes Licht zu rücken. Wenn man, wie ich, ein langes Leben hindurch der Schule nahegeſtanden, alle ſie berührenden dn Per mit Aufmerkſam⸗ keit verfolgt und in vielfachen Verkehr mit den Vertretern der Schule und mit den Eltern geſtan 5 65 wird man ſuch auch ein Urteil er⸗ lauben dürfen. Ich be er nur eine mir obliegende Pflicht erfüllen, wenn ich mich gegen die geforderte Aufhe⸗ 7 der Förderklaſſen wende. Daß das Mannheimer Schulſyſtem, wie es heute in Mannheim durchgeführt iſt, nicht unabänderlich feſtſteht, daß durch die gemach⸗ ten rungen Aenderungen, Abſchwächungen oder Ergänzungen ſeboten ſein können, wird von keiner Seite geleugnet werden, und r. Sickinger iſt ſicher der letzte, der es tut. Daß man aber gleich das Kind mit dem Bade ausſchütten will, daß man, abgeſehen von den e en jede Differenzierung nach der Begabung ablehnen will, würde meiner Anſicht nach eine erhebliche Verſchlech⸗ terung unſerer Vo 898 herbeiführen. Schon die Bei⸗ behaltung der Hilfsklaſſen iſt ein Loch in das Prinzip der Einheitlich⸗ keit, und es bleibt nur noch ein partieller Unterſchied, in welchem Maße die Differenzierung durchgeführt werden ſoll. Auch ich bin egen eine zu weitgehende Differenzierung: die Beibehaltung der Fürdertlaſſen aber halte ich für notwendig. Man wird nach der Be⸗ gabung und den Anlagen des für die Volksſchule in Betracht kom⸗ menden Schülermaterials fünf verſchiedene Klaſſen zu unterſchei⸗ den haben: 1. Hochbegabte, 2. Norma 8. Uebermittelmäßige Schüler, 4 Abnorm (ſchwachfinnige) Kinder, 5. Idioten. Die Idioten ſchei⸗ den für die Organiſation der Schule 3 aus; ſie können wegen geiſtiger Gebrechen am Unterricht der Volksſchule nicht teilnehmen 1 ſind daher nach 0 38 des Badiſchen Schulgeſetzes nicht zu deren Beſuch anzuhalten. Sie ſind erforderlichenfalls den für dieſe unglück⸗ lichen Kinder beſtimmten Anſtalten zu überweiſen oder ausſchließlich „Sehen Sie dort, Hoheit, den ſpitzen Obelisk in allen eeee ſchillern? Und jenen ſteilen Abſturz in tiefem Blau leuchten?“ Ich ſehe tofende Kaskaden die faſt ſenkrechten Wände uulee rief Prinzeſſin Iſdbella überraſcht,„und unten den Schluchten weißen ſpritzenden Giſcht! Dann ſeaee ſie, was die zahlloſen dunkleres Punkte auf Eismaſſen zu bedeuten hätten. „Es ſi 313 von Vögeln, die auf dem ſchwim⸗ menden Rieſen ausruhen. Wenn wir näher wären, was der Himmel verhüte, würden Sie die Szenerie durch ihr Geſchrei effektvoll belebt hören.“ Oberſt Warren Pearl gab eine belehrende Erklärung über die Entſtehung der Eisberge, die nicht aus dem Meere, ſondern von den Niederſchlägen in den arktiſchen Ländern ſtammen. „Sie ſind Teile polarer Gletſcher“, ſagte er,„von oft be⸗ deutender Ausdehnung. Der unter Waſſer befindliche Teil at 1——— größere Maſſe als der ſichtbare Gletſcher über den en— „Wie hoch ſchätzen Sie den ſchwimmenden Berg?“ fragte die Frngeſſen HAbeſt als Südländerin von dem nordiſchen chauſpiele doppelt gefeſſelt. Der Oberſt ſah eine Weile ert mit dem Glaſe hinaus. „Ich glaube, daß er tauſend Fuß erreichen kann“, erklärte er 5 ſchwimmt alſo vielleicht fünftauſend Fuß tief unter er?“ „Jawohl. Deshalb bleiben die Eisberge zuweilen auf Untiefen ſitzen. Die Bank von Neufundland ſoll den abge⸗ lagerten Schuttmaſſen ſolcher Eisberge ihre Entſtehung ver⸗ danken. Sie ſchieben ſich am Meeresgrunde vorwärts und erſtrecken ſich meilenweit in die See hinein—“ Am Nachmittage gab Schweſter Anaſtaſia der Kammer⸗ frau der Prinzeſſin bei zufälliger Begegnung von weitem ein Zeichen. »Iich bin heute bereit, Ihrer Hoheit unter die Augen zu treten. Wenn es Ihnen recht iſt, folge ich Ihnen zu ihr.“ Johanna Barcante ſah ihr ins Geſicht und bemerkte die leidvoller Züge und die tiefliegenden, vom Weinen geröͤteten Augen. 580 wünſchte nur nicht, daß es Sie wieder anſtrengte wie neulich—“ wendete ſie ein. „D nein. Ich fühle mich heute ſehr wohl und faſt ſtark“, verſicherte die Schweſter,„ich werde Sie ſofort begleiten—“ „Es trifft ſich ganz gut. Die Prinzeſſin ſitzt mit dem „Alſo gehen wir!“ erklärte Anaſtaſia. Fortſ. folgt.) die Aeußerungen ihrer Anſicht können ſehr Veranlagte. W der e Erziehung zu überlaſſen. Die Klaſſen—4 ſtellen da⸗ gegen das Schülermaterial der Volksſchule. Bei einer ſehr großen Anzahl von Kindern ergibt ſich die Zuteilung zu einer dieſer Klaſſen eigentlich von ſelbſt, ohne daß Meinungsverſchiedenheiten darüber entſtehen können. Bei einer anderen gleichfalls ſehr großen Zahl iſt es dagegen durchaus zweifel⸗ haft, welcher Klaſſe ſie zuzuteilen ſind. Es entſtehen oft Meinungs⸗ verſchiedenheiten darüber, es gibt zahlreiche Grenzfälle, in denen dieſe Zuteilung Schwierigkeiten macht, es treten auch Aende⸗ rungen in dem Verhalten des Kindes ein, die eine andere Ent⸗ wickelung als möglich erſcheinen laſſen, wie ſie urſprünglich ange⸗ nommen war. Wenn eine Unterſcheidung zwiſchen den normal begabten und den minder begabten Kindern nicht ſtattfindet, wenn für die letzteren die ihren beſonderen Verhältniſſen entſprechenden leichteren Unterrichtsbedingungen nicht geſchaffen ſind, ſo werden ſie wenigſtens zum Teil den Hilfsklaſſen überwieſen werden müſſen, während ſie bisher in die Förderklaſſen aufgenommen werden konnten. Da ſie oft dem normalen Klaſſenunterricht nicht folgen können, bleibt dann keine andere Wahl. Mit der Zuteilung an die Hilfsklaſſen iſt aber die zukünftige Entwickelung des Kindes aller⸗ dings in hohem Grade gefährdet. Wenn man ſchon den Förder⸗ klaſſen den Charakter einer„Armenſchule“ zugeſchrieben hat, auf die Hilfsſchule trifft er jedenfalls in ganz anderem Maße zu. Sie iſt ganz zweifellos unentbehrlich, und für ihre Abſchaffung hat ſich auch keine Stimme ausgeſprochen: aber alle Kinder, die den An⸗ ſprüchen des normalen Lehrplans nach ihren Anlagen nun einmal durchaus nicht zu genügen vermögen, den Hilfsklaſſen zuzuweiſen, iſt zu hart; hier iſt eine Zwiſchenſtufe möglich und auch notwendig. Es kann ſich nur darum handeln, auch die Zuweiſung an die Förderklaſſen, die immerhin auch einen— wenn möglich— zu ver⸗ meidenden Eingriff in die normale Entwickelung des Kindes be⸗ deutet, mit den notwendigen Garantien zu verſehen, ſie nur dann ſtattfinden zu laſſen, wenn ſie wirklich notwendig iſt. an Sielle der Förderklaſſen für die ſchwächeren Schüler Nach⸗ hilfeunterricht innerhalb der Hauptklaſſe in Erwägung zu ziehen ſei. Dieſen Ausweg halte ich für einen möglichſt wenig ge⸗ eigneten. Nachhilfeunterricht kann in einzelnen Fällen gewiß am Platze ſein; er kann bei normal begabten und hochbegabten Kindern mit beſtem Erfolg in Anwendung kommen, wenn ſie beim Ueber⸗ gang in andere Schulen in einzelnen Fächern, z. B. im Rechnen, Lücken aufweiſen oder wenn ſie wegen einer längeren Krankheit am Schulbeſuch zeitweilig verhindert waren. Dieſe Kinder können neben dem normalen Penſum eine Zeik lang auch den durch den Nachhilfeunterricht bedingten erhöhten Anforderungen genügen. Bei den weniger als normal Begahten iſt das aber nicht der Fall. Sie haben Mühe genug, den Anforderungen des regelmäßigen Klaſſenunterrichts zu entſprechen, und man ſollte ſich davor hüten, an ſie noch beſondere erhöhte Anforderungen zu ſtellen. Ueber dieſe rage und über die Zuteilung der Schüler an die Hilfs⸗ und För⸗ derklaſſen wird namentlich der Schularzt ein gewichtiges Wort zu ſprechen haben. Daß auch ich Gegner einer zu weit gehenden Dif⸗ ferenzierung bin, habe ich oft genug ausgeſprochen. Es darf in dieſer Beziehung aus ſozialen und aus anderen Gründen nur das unbedingt Notwendige geſchehen. Ich verwerfe daher die Tren⸗ nung der beſonders begabten Schüler von den normal begabten in beſondere Klaſſenzüge. Die Miſchung von mehr und weniger begabten Kindern in den gleichen Klaſſen iſt für beide Teile nur ein Vorteil, und eine nicht notwendige Unterſcheidung iſt außerdem ſchon deshalb abzulehnen, weil ſie ſehr ſchwer zu treffen iſt und weil die Trennung zu zahlreichen Irrtümern und Ungerechtigkeiten Anlaß gibt. Den hochbegabten Kindern kann dadurch geholfen werden, daß man für ſie neben dem Klaſſenunterricht noch be⸗ ſordere Einrichtungen zu ihrer Förderung trifft. Sie können mehr leiſten als andere, an ſie kann man auch erhöhte Anforderungen ſtellen. Erweiſt ſich das Bedürfnis einer größeren Anzahl von ihnen Unterricht in einer fremden Sprache zu erteilen, ſo kann das außerhalb der Schulzeit geſchehen. Für wichtiger aber halte ich es, daß ihnen in beſonderen Kurſen Gelegenheit dazu ge⸗ geben wird, ſich im mündlichen und ſchriftlichen Ausdruck in der deutſchen Sprache, in der deutſchen Geſchichte und Literatur zu ver⸗ vollkommnen. Durch ſolche Einrichtungen kann gerade den hoch⸗ begabten Schülern ein bedeutender Nutzen geſchaffen, durch ſie kann ihr Ehrgeiz angeſpornt, durch ſie können ſie zu höheren Leiſtungen im Berufsleben und im künftigen Wirken für das Vaterland be⸗ fähigt werden. Ich verwerfe daher die beſonderen Sprachklaſſen als ſchädlich, die bisher beſtehenden Vorberei⸗ tungsklaſſen halte ich für entbehrlich, wenn der normale Unterricht durch Hilfsunterricht erweitert wird, falls das Bedürfnis dazu vor⸗ liegen ſollte. Bei der zu erwartenden Umgeſtalkung des geſamten Schulweſens werden übrigens die Vorbereitungsklaſſen ohnedies in egfall zu kommen haben. f Die Frage der Sprach⸗ und„Vorbereitungsklaſſen iſt zudem mehr prinzipieller Natur. Praktiſch tritt die Frage ihrer Auf⸗ hebung oder Beibehaltung völlig zurück hinter die Frage der Auf⸗ bebung der Förderklaſſen. Mit ihnen ſteht oder fällt das Schulſyſtem, das in Mannheim ſeit dem Jahre 1900 auf An⸗ regung des Stadtſchulrats Dr. Sickinger eingeführt iſt und das in ſehr zahlreichen anderen Städten Nachahmung gefunden hat. Bei Kunſt und Wiſſen in Mannheim. Unſere morgige Beilage erſcheint als Kärntner⸗ Nummer und ſoll unſeren Leſern ein Bild dieſes Landes geben, en Deutſchtum durch die Abſtimmung, die am 10. Oktober er⸗ ſolgen ſoll, ernſtlich bedroht iſt. Der jugoſlaviſche Terror wird vor niches zurückſchrecken. Der Inhalt unſerer Beilage hält ſich bei Angaben, die jedem Lexikon entnommen werden können, nicht auf. In folgender Zuſammenſtellung dürfte er dem Zweck der Nummer, des Landes Seele zu enthüllen, 21 werden: Kärntens Schick⸗ ſalsſtunde(Alfred Maderno), nderung in den Karawanken Raimond Lorenz), Sagen aus Kärnten, Kärntner Dichtung der enwart(Nach Maderno), Gedichte in Kärntner Mundart von Leo Ginhart und Schnadahüßpfln. Muſikaliſche Akademien. Wie aus der Anzeige erſichtlich, finden dieſen Elner 1085 Leitung von Franz v. Hoeßlin acht Muſikaliſche Aka⸗ demien des hieſigen Nationaltheater⸗Orcheſters, ferner zur Feier von Beethovens 150. Gebristag am 16. Dezember eine außerordentliche Aka⸗ demie ſtatt. Es iſt gelungen, für dieſe Konzerte eine Reihe von hervor⸗ ragenden Soliſten zu verpflichten, von denen der Geiger Adolf Buſch und Edwin Fiſcher in Mannheim bereits aufs beſte bekannt ſind, während die begabte Pianiſtin Karoline Lankhout ſowie der als Komponiſt weithin be⸗ ckannte Walter Braunfels ſich als Soliſten in Mannheim neu einführen. d der Beethovenfeier im Dezember wird ſich der neue Konzertmeiſter ieco Amar mit dem Beethoven⸗Violinkonzert vorſtellen. Der Celliſt Han. Bottermund wird ein eigenes Werk für Celloſolo mit Orcheſter ſpielen. An Novitäten bringen das Orcheſter:„Phantaſtiſche rſcheinungen eines Themas“ von Berlioz von Walter Braunfels, „Symphoniſcher Prolog zu einer Tragödie“ von Max Reger und ein„In⸗ troitus und 88 hetiteltes Werk für drei Soloſtimmen und Orcheſter des jungen Badeners Heinrich Kaminſki. Außerdem gelangen die dritte, ſiebte und neunte Symphonie von Beethoven, G⸗Moll⸗Symphonie von Mozart, dritte Symphonie von Brahms, ſiebte Symphonie von Bruckner, zweite Symphonie von Mahler, Phantaſtiſche Symphonie von Berlioz und „Zarathuſtra“ von Strauß 19 Aufführung. Die zweite Symphonie von ahler, in der die 5 Itiſtin des Münchener Nationaltheaters das Solo übernommen hat, ſowie die neunte Symphonie von Beethoven ſollen im Nibelungenſaal werden. Der Muſikverein und Herren des Lehrergeſangvereins haben zu dieſen Werken in gewohnter Liebenwürdigkeit ihre Unterſtützung zugeſagt. Badiſche Runſtnachrichten. Von der Badiſchen Woche. Wie bereits bekannt, finden am 23. September 1920 während des Verlaufes der„Badiſchen Woche“ im großen Saale des Karlsruher Künſtlerhauſes die vom Landestheater veranſtalteten Kammerſpiele ſtatt, wobei die beiden Schauſpiele„Abſchied auf Ogvgia“ von Edwin Krutina und„Jephtas Tochter“ von Ferdinand Ruh zur Uraufführung gelangen. Damit wird auch hier im Rahmen der„Badiſchen Woche“ die auf beſondere Vertiefung des Dichterwortes, der Bewegung und ſtrengen rhythmiſchen Stiliſtierung der Darſtellung zielende intime Kunſt des Kammerſpieles aufgezeigt. Durch Strindberg wurde der Kammerſpielgedanke zum erſten Male ausführlich erörtert, durch Max Reinhardt zum Erfolg geführt. Seit⸗ dem hat er ſich in breitem Maß in Deutſchland Geltung geſchaffen und ver⸗ mochte gerade den zu ſtärkerer innerer Einkehr geneigten Teil der Zu⸗ hörerſchaft, der ſich von dem Betrieb des großen Theaters und Schauſpieles * fühlte, an ſich zu ziehen. Die„Badiſche Woche“ gibt Gelegen⸗ t, auch hier dem Kammerſpie Eingang zu ſchaffen, nachdem ein bereits Der Mannheimer Bezirkslehrerverein iſt freilich der Anſicht, daß der erneuten Erörterung dieſer Frage wird man ſich daher nicht nur guf die in Mannheim gemachten Erfahrungen zu berufen haben. Wenn Städte wie Frankfurt a. M. und Leipzig noch in den Jahren 1918 und 1919 nach eingehender Beſichtigung der Mannheimer Ein⸗ richtungen und nach dem Gutachten hervorragender Pädagogen die Förderklaſſen bei ſich eingeführt haben, ſo wird man ſich in Mann⸗ heim doch wohl ſchwerlich leichten Herzens dozu entſchließen, ſie wieder abzuſchaffen und dadurch zahlreiche Kinder dazu zu verur⸗ teilen, entweder in den Normalklaſſen bei einem ihren Gaben nicht entſprechenden Unterricht zu verkümmern oder den Hilfsklaſſen überwieſen zu werden. Die Frage der Förderklaſſen iſt in der Literatur und in zahlreichen Gutachten gründlich erörterk worden. Ich kann hier nur auf die Angaben verweiſen, die Stadtſchulrat Dr. Sickinger darüber auf Seite 93 bis 117 ſeines ſoeben erſchienenen Buches:„Arheitsunterricht, Einheitsſchule, Mannheimer Schul⸗ ſyſtem im Lichke der Reichsverfaſſung“ gemacht hat. Meine Abſicht war es nur, auf einige Geſichtspunkte hinzuweiſen, auf die bisher weniger Gewicht gelegt worden iſt, und den Vätern unſerer Stadl in treuer Teilnahme an ihrer Entwickelung aus der Ferne zuzurufen: „Prüfet eben Alles und das Gute behaltet!“ Dalwigksthal in Waldeck, Ende Auguſt 1920. D. E. v. Hollander. Schuljugend und Kraftdroſchken. Da darüber Klage geführt wurde, daß Inſaſſen fahrender Kraftdroſchken häufig von Schülern und Schülerinnen durch Wer⸗ fen mit Steinen und durch beleidigende Zurufe beläſtigt werden, hat das Unterrichtsminiſterium die Schulleitungen und Lehrer ver⸗ anlaßt, die Schüler und Schülerinnen darüber zu belehren, daß da⸗z Werfen mit Steinen oder anderen Gegenſtänden die Fahrgäſte und Fahrzeuge ſchwer ſchädigen kann, die Täter unter Umſtänden ſtraf⸗ rechtlich verantwortlich ung deren Eltern für alle hierdurch ent⸗ ſtehenden Beſchädigungen erſatzpflichtig macht. Gegebenenfalls ſoll gegen Schüler, die troß der erteilten Ermahnung ſich Beläſtiaungen der geſchilderten Art zu ſchulden kommen laſſen, mit ſtrengen Schul⸗ ſtrafen eingeſchritten werden. * Ernannk wurde Muſiklehrerkandidat Wilhelm Jung II von Karlsruhe zum Muſiklehrer an der Höheren Mädchenſchule in Lahr. )(Ende der Gerichtsferien. Am 15. September ſind die Gerichts⸗ ferien zu Ende gegangen, ſodaß die Gerichte ihre Arbeiten wieder in vollem Umfange aufgenommen haben. *Oberrheinſchiffahrt. In Erwiderung auf die Mitteilung im Mittwoch Mittagsblatt über die Fahrt des Steuermannskandidaten Michel Spatz von Mannheim nach Lauterburg und zurück wird uns von intereſſierter Seite geſchrieben, daß Herr Spatz nicht erſt drei Monate die Strecke befährt, ſondern ſeit 8. September 1913, alſo 7 Jahre Zeit hatte, ſich auf der genannten Strecke zu orien⸗ tieren. Stkenographiekurs. der Stenographen⸗Verein Gabelsberger eröffnet, wie aus der Anzeige im Donnerstag Mittagblatt hervorgeht, am kommenden Dienstag wieder einen An⸗ fängerkurs in der Bürgerſchule, D 7, 22. Allen Angeſtellten und Perſonen freier Berufe kann der Beſuch dieſes Unterrichts nur wärmſtens empfohlen werden. Mannheimer Künſtlertheate?„Apollo“. Die Geſchwiſter Margwill ſtehen auch diesmal wieder mit ihrer verblüffenden Verwandlungskunſt im Mittelpunkt der Darbietungen der für die zweite Septemberhälfte verpflichteten gediegenen Kräfte. Als Handlung hat ſich das Künſtlerpaar ein reizendes Heidelberger Studenten⸗ idyll aus der Biedermeierzeit gewählt.„Er“ ſpielt ſieben,„Sie“ zwei Rollen. Die blitzſchnelle Aufeinanderfolge der Verwandlungen iſt ganz fabelhaft. Dabei wird jede Type, vom Aktiven in Liebes⸗ und Weinſelig⸗ keit bis zum älteſten Semeſter im weißen Haar, ſcharf und markant charak⸗ teriſtert. Dora Margwill, die ſich durch ungezwungenes, temperament⸗ volles Spiel auszeichnet, iſt ihrem Partner eine geſchickte Aſſiſtentin, eine Tatſache, die vor allem durch den originellen Schlußtrick bewieſen wird. Die Nummern, welche dieſes Meiſterſtück der Verwandlungsdarſtellungs⸗ kunſt umrahmen, ſind ebenfalls durchweg lobenswert. Ein durch Syl⸗ vana und Partner mit großer Sicherheit und Eleganz ausgeführter Doppel⸗Jongleurakt, bei dem hauptſächlich Keulen zur Anwendung ge⸗ langen, leitet zu den originellen Darbietungen Ferry Zimmers mit Partnerin über. Der vielſeitige Künſtler bewährt ſich als Tierſtimmen⸗ imitator, in erſter Linie aber in Verbindung damit als Schnellzeichner in einer Aufmachung, wie wir ſie hier noch nicht geſehen haben. Tadelloſe parterreakrobatiſche und equilibriſtiſche Arbeit liefern die drei Warel⸗ los im Rahmen eines altgriechiſchen Aktes, während Emilia Roſe, die allein ſchon durch ihre äußere Erſcheinung ſehr für ſich einnimmt, durch die Mitwirkung eines ausgezeichnet dreſſierten Rehpinſchers ihren Anti⸗ podenſpielen eine originelle Färbung zu geben verſteht. Ein hervorragender Drahtſeilakt, bei dem die drei Fourelles die Komik in der wir⸗ kungsvollſten Weiſe in Erſcheinung treten laſſen, ohne daß dadurch die Gediegenheit der Darbietungen beeinträchtigt wird, leitet zu den meiſter⸗ lich ausgeführten Diaboloſpielen Amados' und zu den wieder recht unterhaltenden Vorträgen Franz Gravenhorſts über, von deſſen „arabiſchen Märchen“ man allerdings wünſchen muß, daß ſie einer ſtrenge⸗ ren Zenſur unterworfen werden. Funglas u. Comp. beſchließen den Abend mit vortrefflichen akrobatiſchen Vorführungen in humoriſtiſcher æuhe). Aufmachung. vor Jahren an derſelben Stelle unternommener Verſuch den Boden dafür vorbereitet hat. Die muſikaliſche Umrankung durch Bühnenmuſtken von Heinrich Caſſimir und Max Steidel und das dazwiſchen geſpielte und durch das Karlsruher Streich⸗Quartett ausgeführte Kammermuſikwerk des Mannheimer Komponiſten Toch kommt dem erſtrebten Stil dieſes intimen Abends, deſſen Leitung in den Händen von Felix Baumbach liegt, entgegen. Die Hbuptdarſteller des erſten Spieles ſind Felix Baumbach und Melanie Ermarth, des zweiten Adele Creutznach, Fritz Herz und Joſef Unger. Die karh befung wurde von dem Vorſtand des Ausſtattungsweſens Emil Bur⸗ rd beſorgt. Im Rahmen der von der badiſchen Kunſthalle veranſtalteten Aus⸗ ſtellungen werden als beſondere Anziehungspunkte auch Glasfenſter und Moſaiken neuzeitlicher Künſtler zu ſehen ſein; ſie ſind in den unteren Räumen untergebracht und berückſichtigen Erzeugniſſe der Ber⸗ liner Firma Puhl, Wagner und Heinersdorff ſowie der Karlsruher Firma H. Drinneberg. Von Künſtlern ſind u. a. bertreten: M. 70 ein, C. Klein, J. Thorn⸗Prikker, der jetzt in Ueberlingen anſäſſig iſt, R. Seewald. F. bben 2 75 A. Ae e in Karls⸗ ußerdem Kopien nach alten Glasgemälden, die die 8 Drinneberg hergeſtellt hat. Aaeen 4 Der Beſuch der Badiſchen Hochſchulen. Nach einer amtlichen Auf⸗ ſtellung betrug die Beſucherzahl der Univerſität Lerdelrern en. gangenen Sommerhalbjahre 3748, darunter 260 Hörer. Auf die erau⸗ eliſch⸗theologiſche Jakultät entfallen 156 Studenten, auf die juriſtiſche akultät 791 Studenten, auf die mediziniſche Fakultät 1061 Studenten, auf die philoſophiſche Fakultät 1068 Studenten, auf die mathematiſche 412 Studenten. Bei der Univerſität Freiburg waren im ommer 1920 immatrikuliert 8884 Studenten, dazu kommen 178 Hörer. Von den Studierenden waren eingeſchrieben: bei der katholiſch⸗theologiſchen Jakultät 283, bei der juriſtiſchen 1840, bei der medizin, 1171, bei der philo⸗ ſophiſchen 515, bei der mathematiſchen 397. Die Techniſche Hoch⸗ ſchule zu Karlsruhe zählte 1491 Studenten und 106 Hörer. Von den Studenten waren immatrikuliert: bei der Allgemeinen Abteilung 49, bei der Abteilung für Architektur 196, für Ingenieurweſen 282, für Maſchinen⸗ weſen 462, für Elektrotechnik 271, für Themie 291. Frauen ſtudierten in Heidelberg 408, in Freiburg 317, in Karlsruhe 26. Kleine Mitteilungen. Die dichteſt bevölkerte Stadt der Welt. Die Stadt, deren Bewohner am dichteſten zuſammengedrängt hauſen, iſt nicht, wie man glauben könnte, Newhork oder London, die ja an Zahl der Einwohner alle anderen Städte der Welt übertreffen. A Peking oder Kanton können nicht auf dieſen zweifelhaften Ruhm An⸗ 1 machen Die dichteſt bevölkerte von allen Städten der Welt iſt vielmehr Bombayz im Verhältnis zu der die ſie bewohnt, nimmt dieſe Stadt nur recht wenig Raum ein, da man hier nicht weniger als 190 000 Menſchen auf jedem Quadrat⸗ kilometer zählt. Die Deutſche Dichter⸗Gebächtnis⸗Stiftung Hamburg⸗Groß⸗ borſtel, zu deren Ehren⸗ und Arbeitsausſchuß u. a. Prof, Kerſchen⸗ ſteiner, München, Friedrich Lienhard, Weimar, Klara Viebig ge⸗ hören, wendet ſich mit einem Aufruf an alle deutſchen Männer und Frauen zur Errichtung einer Weihnachtsgabe Grenzdank, die es ermöglichen ſoll,„die Volksbüchereien an den Marken des Reiches in ihrem Daſeinskampf gegen fremdes Volkstum mit Büchern zu verſorgen“. Der ſegensreiche Zweck verdient die brei⸗ teſte Unterſtützung. Pccccc — — 4. Seite. Nr. 419. andelsb. ——— . Eine neue Steigerungswelle an den deutschen Börsen! Mlit Erstaunen und Entsetzen zugleich betrachtet die deutsche Finanzwelt die Haussebeweguns der Börsen. Jjst sie wirklich„innerlich“ berechtigt? Betrachten wir den Betriebsstand in der deutschen Industtie, so neigen wir keines- wegs allgemein zu bejahender Antwort. Noch immer lastet besonders auf der Verfeinerungsindustrie der Druck der sich jetzt erst sehr lanssam und zögernd lösenden Warenmarkts- Stockung. Kuf den Rohstoff-Industrier lasten die drückenden Spa-Verpflichungen, und speziell der Kohlenbergbau steht durch das Wiederauftauchen dert Sozialisierungspläne vor gunz neuartigen und schwerwiegenden Problemen, deren Auswirkungen auf die Gewinnergebnisse der hiervoa betroffenen Unternehmungen im voraus nut schwer meßbar eind. Aber auch wenn in allen übrigen Industrie- zweigen die Konseaquenzen der Warenmarkt- Stockung leilcht erträglich sein werden, so dürfte doch wohl teststehen, dag vorläufig die Rentabilität der Industrie- unternehmungen und damit diejenige der Industrie-Aktien in keinem regulären Verhältnis zu den gegenwärtigen Aktien- kursen stehen wird. Die Bochumer- Aktie ist diese Woche auf über 700% ninaufgeklettert. Das entspräche einer Dividende von 35—42% In Wirklichkeit zahlte der Bochumer Verein 124. Buderus schwanken um 423%, bei einer letztiährigen Dividende von %. Bei einer ganzen Reihe von Wertpapieren ergibt sich 30 eine erhebliche Divergenz zwischen Aktienkurs und der DPividendenhöhe. Aber auch bei diesem statk aufgeblähten Kursniveau zeigt sich im Privatpublikum keine Verkaufsneigung. Zähes Fest- halten am Besitz, so scheint in diesen Reihen zurzeit wieder die Parole zu lauten, ja bemerkenswerterweise senden gerade Privatkäufer in der letagen Zeit Kaufaufträge wieder nach den Börsenplätzen. Diese neu angefachte Aktivität weiter EKreise des am Effektenbesitz interessierten Publikums. die nota bene nicht geringe Gefahren in sich birgt, verstärkt die Aktionskraft der Berufs- Börsenspekulation und führte zuch neuerdings auf einzelnen Marktgebieten zu sprunghaften Kurssteigerungen, die gerade im Hinblick auf die bereits er- wähnten Betriebsschwierigkeiten mancher Industriezweige wegen der ihnen mangelnden„inneren Berechtigung“ Staunen erregen müssen. Diese unnatürliche Kursentwicklung nach oben findet ihre Erklarung in der neuerdings eingetretenen Markentwer⸗ tung, einem abermaligen Rückgang der deutschen Valuta. Niemand weiß, ob diese Reduktion des Wertes unseres Zah- jungemittels sich weiter fortsetzen wird, aoder ob bald wieder eine für uns günstigere Reaktlon eintreten wyird. Sicher aber ist, daß in dem Augenblick, in dem die Kurve des deutschen Markkurses nach unten drängt, an der Böiörse die Erschei- nungen der Markflucht in allen Syniptomen zum Ausdruck kommen. Sie zeigt sich: 1. in dem Kauf von Fremdunoten und Fremdkupons, 2. in dem Erwerb von Valuta- und Halbvaluta- papieren(Kenten, Obligationen und Aktien neutraler oder Siegerstaaten, deutsche Aktien mit Kroßen Auslandsguthaben oder Entschädigungs forderungen an das Reich für sogenannte Wiedergutmachungsleistungen), 5 3. in dem Kauf von Aktien mit sogenannten Sach- wertunterlagen(Montan-, Kali-, Bau- und Grundstücks- gesellschaften). 22 Es ist also nicht verwunderlich, daß gerade diese Wert- papiersattungen in den letzten Wochen besonders auffällige Kurssteigerungen aufweisen. Wir wWollen aber nicht verfehlen, darauf hinzuweisen, daß gerade diese stete Anpassung der Kurse dieser Effektengattungen besondere SGefahren in sich trägt. Jede Schwankung in der erfahrungsgemäß überaus zückungsreichen Valutakurve drückt sich in den Kursen dieser Werte aus und der so wünschenswerte Eintritt einer kräftigen Besserung der Valuta muß hier wieder ausgesprochene Ver- lauung hervorrufen. Man sollte diese Bedenken nicht 1 5 Achi lassen. Börsenberichie. Franktfurter Wertpapierbörse. Frankfurt, 17. Sept. Orahtl.) Die Kursentwicklung der fremden Devisen war heute ausschlaggebend auf die Tendenz der Börse. Dollarnoten waren stark ge- susht, vorbörslich noch 63, später zu 64%. Valutapapiere fanden zu erhöhten Kursen Aufnahme; neben Canada, 830., wurdien auch Baltimore und Oesterreichische Staatsbahn, letz- tere mit 290 309% höher bezahlt. Schantungbahn zogen mäßiger an. Deutsch-Uebersee 1049, hoben sich um 10%. Kolonial- papiere fest. Otavi-Minen und Genußscheine gingen zu er- höhten Kursen um. Deutsche Petroleum 1430 bis 14400 Sonst waren im freien Verkehr genannt: Mansfelder Kuxe 4573—4500, Benz 203—205. Am Montanaktienmarkt latt Manngeimer General⸗Anzeiger. Abend⸗Ausgabe.) s Nannheimer Genera stimmte auf diesem Gebiete. Man verwies auch auf die be- unruhigenden Nachrichten aus Oberschlesien. Mannesmann blieben behauptet, Phönix, Rheinstahl, Kali Westeregeln litten unter starkem Kursdruck. A. E. G. stiegen um 139%, Lahmeyer um 67%, Felten u. Guilleaume sowie Bergmann blieben gut be· hauptet. Chemische Aktien, wie Holzverkohlung, Scheidean- stalt waren rückgängig. Adlerwerke Kleyer verloren 6/%. Schiffahrtsaktien bewahrten ihre feste Haltung. Am E in⸗ heitsmarkt für Industriepapiere herrschte auch heute größere Geschäftstätigkeit bei unregelmäßiger Tendenz. Privatdiskont 4% und darunter. Berliner Wertpapierbörse. Berlin, 17. Sept.(Drahtb.) Das schon gestern in Erschei- nung getretene Bestreben nach Entlastungen und Gewinn- sicherungen war heute noch deutlicher bemerkbar. Die Grund- stimmung blieb dabei aber ziemlich fest, Auf einzelnen Market · gebieten dauerten die Kurssteigerungen noch an. Das erneute scharfe Anziehen der Auslandsdevisen gewann auf die Aus- landswerte nicht die übliche preissteigernde Wirkung. Die Kurse hierfür waren gut behauptet oder mäßig befestigt, so für Mexikaner und Griechen. Deutsch-Uebersee stärker an- ziehend. Das Geschäft blieb lebhaft. Ebenso hielt die Kauf- just des Privatpublikums in den zu Einheitskursen gehandelten Industriewerten an, obwohl auch hier die Kursbewegung aus- schließlich nach ohen gerichtet war. Montanwerte waren stär- ker realisiert. Dagegen waren Elektro-, Schiffahrts-, Maschi- nen-. Auto- und andere Nebenwerte entschieden gebessert, wobei Siemens u. Halske und Rheinmetall bevorzugt waren. Von Petroleumwerten streiften Steaua Romana wiederum den Rekordstand von 2000. Berliner Produktenmarkt. Berlin, 17. Sept.(Eig. Drahtb.) Von Hülsenfrüchten wur⸗ den Erbsen, Peluschken, Ackerbohnen und Wicken in größeren Mengen gehandelt. Für Seradella überwog die Nachfrage das Angebot, sodaß die Preise weiter steigend waren. Dringende Kauflust besteht nach wie vor für die verschiedenen Arten von Mischfutter, und der Bedarf ist nicht zu befriedigen. Auch Hülsenfruchtmehl wurde vielfach umgesttzt. Für Kartoffeln ist das Geschäft immer noch unregelmäßig. Der Bauer, der 30„ von den Kommunen bekommt, will vielfach unter diesen Preisen nicht verkaufen; andererseits besteht aber auch An- gebot von Ost- und Westpreußen zu 27 K und von anderwürts zu 28 K. Im allgemeinen kann noch gesagt werden, daß die anhaltende Steigerung der Auslandsdevisen auch auf die Preis- lagen der im freien Verkehr gechandelten Artikel weiter be· festigend wirkte. Wirtschaffliche Nundschau. Ausländisches Kapital in der deutschen Margarineindustrie. Die heutige Gruppierung der deutschen Oelmühlen- industrie, soweit sie der Wirtschaftsgesellschaft der deut- schen Oelmühlen angehört, zeigt statistisch nach Angaben einer Fachzeitschrift folgendes Bild: Die Wirtschaftsgesell- schaft umfaßt zurzeit 98 Betriebe mit 1 715 930 t Kontingente. I. Betriehe mit völligem oder überwiegendem auslän- dischem Kapitaleinfluß: 1. unter Einfluß der hol- landischen Margarinekonzerne 9 Betriebe mit Kontingenten in Höhe von 392 780 t: 2. Betriebe, welche durch Lohnverarbeitungsverträge durch die holländischen Konzerne gebunden sind: 2 Betriebe mit ↄ8 oo0 t: 3. unter sonstigem aus- Iändischen Kapitaleinfluß 7 Betriebe mit 205 000 t. II. Betriebe, welche der Interessengemeinschaft „Igo“ angehören: insgesamt 8 Betriebe mit 790 oo0 t, davon: J1. unter Einfluß der holländischen Margarine- k onzerne 3 Betriebe mit 450 ooοο;: 2. unter sonstigem aus- ländischen Kapitaleinfluß 1 Betrieb mit 60 ooο⁰ t; 38. rein déutsche Unternehmungen 4 Betriebe mit 280 o00 t. III. Rein deutsche Betriebe: 76 Betriebe mit 539 150 t. Außerhalb der Wirtschaftsgesellischaft stehen nur die kleinen Oelmühlen, die zum großen Teil erst wäbrend des Krieges zur Verarbeitung von Oelsaaten errichtet wurden. Die Aufstellung ergibt, daß in der Oelmüblen-Industrie Deutschlands bereits die Betriebe mit ausländi⸗ schem Einfluß mit Kontingenten in Höhe von 896 780 t die rein deutschen Betriebe mit 819 180 t übersteigen;: dagegen überwiegt die Zahl der rein deutschen Betriebe mit 80 diejenige unter ausländischem Einfluß. Außerdem ist die Zahl der in den deutschen Betrieben beschäftigten Arbeiter und An- gestellten relatiyv größer als in den anderen. Besonders be- merkenswert ist der starke Einfluß der holländischen Margarinekonzerne von Jurgens und van den Bergh, die 75— 80% der Margarine-Industrie in Deutsehland heherrschen und damit eine dominierende Stellung in der Fettversorgung PDeutschlands besitzen. Dieser frewde Eigfluß in der Oel- mühlen-Industrie ist erst seit dem Herbst 1919 hervorgetreten. Besitze der Deutschen Pettoleum-Aktiengesell⸗ schaft befand, um 70 Millionen Schweizer Franes an die Banque de Paris et de Pays-Bays ist zustandegekommen. Wie verlautet, soll die europäische Petroleumunion unter anderem Namen und in anderer Form wiederhergestellt, und zwar eineOrganisation geschaffen werden, die die europàischen Erdölgesellschakten zusammenfassen werde. Daran wird die Deutsche Petroleum-Aktiengesellschaft ebenso wie die Deutsche Erdöl-Aktiengesellschaft beteiligt sein, erstere allerdings nut an dem Vertrieb des Petroleums und seiner Produkte. Schiffsverkehr. Der Dampfer„Zeelandia“ des KSl. Holl, Lloyd, Amsterdam, ist am 18. August von Amsterdam äbge- fahren und am 12. September vormittags in Buenos-Ayres au- gekommen.— Der Dampfer„Limbursia“ der gleichen Linie ist am 27. August von Buenos-Ayres abgefahren und am 13. September vormittags in Amsterdam angekommen. MHeueste Drahiberichte. Der Reichswirtschaftsrat zur Zuckęrbewirtschaftung. Berlin, 17. Sept.(Eig. Drahtb.) Der Unteraussehuß des Reichswirtschaftsrates für Ernäbrung nahm eine Ent⸗ schließung Roesicke an, in der die Aufhebungs der Zucker-Zwangsbevirtschaftung för tze; fordert wird. 1921 Uebernahmepreis von Branntwein. Berlin, 17. Sept.(Eig. Drahtb.) Cemäß einer Bekannt- machung des Reichsmonopolamtes für Branntwein beträgt der Branntwein-Grundpreis nach 8 92 des Gesetzes für das Branntwein-Moncpol 600„ für 100 Liter Weingeist. Der Zuschlag zum Branntwein- Grundpreis wird für Branntwein, der innerhalb des Brennreehts lecdtglich aus Mais hergestellt ist. oder den der Verein der Korubrennerei-Besitzer und der Preßhefe-Fabrikanten Deutschlands von der Bezuss- Vereini- gting der deutschen Landwirte zum Preise von 170 A per Zentner übernommen und den Brennereien zur Verarbeitung überwiesen hat, auf 975„t fär 100 Liter Weingeist festgesetzt. Von der Staheisen-Ausfuhrvereinigung in Düsseldorf. r. Düsseldorf, 17, Sept.(Eis. Drahtb.) Wie wir bereits angekündigt haben, hat die Stabeisen-Ausfuhrvereinigung be- schlossen. die Ausfuhrpreise für Stabeisen, Universal- eisen sowie Walzdraht unverändert zu lassen, Im übrigen wurden nur geschäftliche Angelegenheiten erledigt. Friedrich Krupp Aktiengesellschaft in Tssen. Die Gesellschaft dementiert die Blättermeldung, ug- nach sle einen Auftrag aus Holland auf 37 Lokomotiven für 12 8 gegenüber amerikanischen Konkurrenten erhalten haben soll. 5 Die belgsiche Kohlenförderung. Brüssel. 16. Sept.(pu.) Im Monat August hat die belgisehe Kohlenuförderung 2 Mill. Tonnen über⸗ schritten, das ist mehr als im August 1913. Zu dieser starken Förderung kommen nun noch die von Deutschland ein⸗ geführten Kohlen, sodaß Belgien in der Lage ist, den Ko hlen- export in ansehnlichem Maße in Kürze aufzunehmen. Schon werden geringe Mengen exportiert und besonders an die Schiff- fahrt abgegehen, doch soll in nächster Zeit auch der Export nach Holland ausgedehnt werden. Die Elektroindustrie auf der Lyoner Messe. Lyon, 16. Sept.(Jbu.) Auf der diesjährigen Herbstmesse in Lyon will sich die fcanzösische Metall- un Elektro-Industrie besonders geltend machen. Auch sollen landwirtschaitliche Maschinen französischen Ursprunss ausgestellt werden, die eine neue Industrie Frankreichs dar- stellen. Diskonterhöhung der schwediscken Reichsbank. Stockhohm, 16, Sept. Die Reichsbank bat den Diskont mit Wirkung vom 17. Sept. ab um 2% erhöht. Die Ausfuhr kondensierter Milch aus den Vereinigten Staaten. Newryork, 16. Sept.(Jpu.) Im Jahre 1919 wurden fast eine Billion Pfund kondensierte Mileh aus den Ver- einigten Staaten zu einem ungefähren Wert von 125 000 000§ ausgefüührt, und zwar nach 90 Ländern, Kolonien und Inseln der Welt. Die Menge, die im lezten Jahr ausge- führt wurde, Wwär ungeführ fünfmal so groß als die vor dem Kriege, und der Wert loomal größer. Aus der amerikanischen Schiffahrt. Newyork, 10. Sept.(Jou.) Die Schifkahrtsbehörde soll im Oktober d. J. mit der Zuweisung von zwolfneuen Passagierschiffen an die Dampfschiffahrts-Gesell⸗ schaften für den Großen Ozean begiunen. Es sind Fracht- und Passagierschiffe für etwn 600 Passagiere mit einem Brutto- machte sich schwächere Haltung bemerkbar. Bochumer traten Aus der rumänischen Petroleumindustrie. Der Verk auf Inhalt von 12 50 Tonnen und mit einer Schuelliskeit von init einem Kursverlust von 30)5 in den Verkehr. Dies ver- 1der Stenua Romana-Aktien, deren Majorität sich früher im 117 Knoten. Div. 5— Div. 16.7. Frankfurter Börse. e Berliner Börse. Oleidendsnewiede„ SgeerteteerFesdeg; 18 478480 Per eeee e insliche Werte. Zanmen Trangp.-Aletlen. Div.J 16. 7. Slekttr.Licht.raft d 151.500152.—(ar je joo der Lendeswährung in Nark. nnnr Sobent— Festverzinsliche Werte. Sebantüngbah 0 650.—658.— 5 .J 11. Flamb.-Acd, Pakeit.„becse add 6 86.—58.— e( 8— Borliner Deylsen. u) Inlimdische. Reiens- und 16. 17. Gege Stesgenb. 5,428.— 125— Feaeeier ierg. 13 687.—183.— Fr arger MeeLe Srpenbeef.- Sptegbe 4% Mannh. v. 1901/6%08 21.— 91.— Seene r ſtaatspaplere. Or. 10 Ne 20½ 1 23.—-Feſten&8 Sulſtieaume 10 45.—475.— 5 0 8 4 2 Seplemboeſt7.*— 4% NMannhelmet, v. 1912 91.——.— 858807 55 50. 5 3% D. Schatzanw. Ser.!!— 99.00 Südd. n 40 1255* Frledrichshütte.. 25 1110—.— uszahlunten parität„Spt. Geld Brief Geld e 80% Beutsche Relchsanl.“ 79.30 79.59 Oest.Südb.(Lomb.) 30% do. Ser...40 99.30 Oest. 95 0—Easmoteren Bsutz 7 21 J12g- Tcetercemw-Rotterum. 1687; 1155.— I8205 528.5508. 5055.— 40%% do. 5 599.7,/ 88.48/ Industrie-Aktien. 4½% d0. Ser. /V-V.. 80.90 89.90 do, Süclb.( 490 N 450 Cefswoſder Eisen.. 10——Srdssel-Antepen.. 81.—. 485 W0 4. 85 30o 90..20 Sran à Sliunger. 8%% de. Ser. Vhe: 3. 5. Sanasdtte Celsenk. Bergw... 6 338.—38.— Cſfstſeas. 112.0 840.89 889.10 800.90 % 80—JSementw, Heidelbg. 19 4½% do. 19246r...91.40 91.0 Cane 60% 7— 90. Sußßstahf.. 10 510.—530,—. Kopenhagen 112.30 68 843.3.10 5% J. Reſens-Shatzanl.]..ag Bad. Aniiin.. 12 50% Beutsche Reſchssnl.] 78.50 79.50J Sgsteſen 60 dg Seorgs-Merlegh... 0 378.—389.— Steeſcholm 112.50 1233.781250.221323.6872325.35 2.ue dae..25 79.38/Sden Schesgegſst 20 ee eeen eneene Genesheicher Slas; 19 Pic18.—Fiefsagtes.— inn %%%%.Reſeheschatzanl. 73.25/ 73.25 Ch. Griestl.-Eſektr. 73 310%%% d 940 80.80 Orlenthahn. 9 Goldschmidt.Th.. 12 424.15 418.—ltalenn81.— 54.20 265.30, 277.20 47730 Je cat.Sedstzenw.: 5580 86.50 Per Fdebe 13 8% 0. 7772: 880 95 30 Pennepee.— 450.—04 30 eegerergbza: 8 4i.8 7842 Cenc 4 25 1 24.50 228.7 22947 2% Ser ee geld 85.—54.40, Ce F Maheeim 7 2e Freb, NCenbels:: 29.40 70.— Jamgiankerft.— 28.—247 78 ſet ereen.enVöf 25 19 84.9 6307 31/% Prauh. Konsols.37.—51.10 Ch. Ferb. Mühſheim 4 57.— 36.90 Hbg.Südam.—— 7 3 klirsch Kupfer. 10 32 lf 24.Peris e eee 410.45( 424.55 425.45 %8 ee ss— 4. Felzvertent 3 90. 7 88.— 2810 erae Ferfc. f88.—182.75 densteft erddge ie 55 eene +— 038.194205 4% Bad. Anlelhe v. 1919 5—* do, Rötgerswerke 1276 277.—277.50 4% Badische Anjeihe.. 18.23 78.— Nordd. LIoyd...„ 8 ſoeegb Elsen u. St. 0 30 Sen 4—— 82205 930.85 2 Pad anlse 82. Sbdd, Pfsptigdustt. 7.——%% Bayerieche Anl..—.59 Sernlengeſe 22l 23 eenodg.ecte 3875957.30,Wes ae 7475.— 759 2 2%„de veg 888..— grgyl Slg. Efette.Ses. 10 30%0 essbsen Aniehe: 53.— 82.75 Serl. iandelsCes. 10 726.—21. Pallw. Asehersſeden 30 385.78453.50,Wien, abgest. 85.— 27.78 2722 4274 4% Bayer. Elsenb.-Anl. 82.— 81.59 Befgmann W 40% Prankfurt. Stadtanl. 101.30102.— Comm.- u. Disk bk. 9 149.—121.500 Kattowitzet Bergb. 0 298—½295.— Preg 85.— 23. 83.52 83.25 ee—. Feten s Gulſlsume 19 198 40% Nünsheg. Stadtenl. 96.50 38.800 Barmetsdter ktank. 12 160.282. Söierceeller. 18 8g.50242.— Sudantst 8— 21.02.5 2835 40% Bay.-Pfälz. Eis.-Fr.——-Lahmeyer 1 40½ Frantef. Fypotheken- Deutsche Bank. 12 8 obt, Körtigg... 15 239.50242.—Zulgerſen1.— gere de ee e 8 40 eee bechk-Ffandbrlefe 103.2— eee e 8 lalese 5 93* 100.— Konstantſdepef 19—20——— uslän—23*.„ 41 8 1„e.. 70% Serted cetes 22, 2025/Stemene klesen 3 1) Auelnndlsche Ntelde crelldeae 3 14 50125 50 Cenrebige: 0.—852— Franktfurter Devisen. 4½%% do. Schatzanwels. 38.25 38.50 Gummſw. foter. 18 entonwerte. Netlonsibtet. Btschl. 7, 16298 Ciade's Ssmezchig. 12 259.—458.—. Sesterbegſſb. Setenbecſſf. Jepteper 4% J0. Gold-Nente. 35.50 35.50 teddernh. Kupferw.— 4½% Oesterr. Schatz- Oesterr. Kredit... 6/88.75 83.75 Ciake& Hofmang 23.3 422. 12.— 18 8 e 141 Bnef Gelt S8i2l 4% 40. eighelti. Rente 27.— 26.50J Junghene Gebf.. 12 anwelsung.. Reichsbank. 8,79149.½82.— CLudwig LoewesSo. 18 338.—831.— 2 12 e1ABriel. 4% Ungat. Sold-Rente. 84.— 34.75 Adier& Oppenheſm 20 do. Goldrents. Industrie-Aktlen. TCothriager Hötts. 12 381.50359. rloſſanaga 848. 4% 40. St.-Ste. v. 1910 32%„Lederfabrik Spler. 45 4% do. gonv. Rente. Aocumulat.-Fabr.. 5 375.—301.500 Mannesmannröhren 6 500.—497.50 Antcetpen 419.9 4ʃ1 3½% dd. St.-Rte..189—.— 22—. Lederwerke Rothe. 7½ 44½%% do. Silberrents Adſer à Oppenheſm. 20 503,.—80. Obersefi. Sisb.-Bed. 6 270.70. Kogden 20%78 Oiwidenden-Werte do. Südd. ingb... 10 4½%% do. Papletrents. Adſerwerke 10 256.—.257.50 d0. Eisenind.... 14 2654.5054.75 Parts 392. Di do. Spicharz. 101 40% Furk. Adiminist.-Anl..-G. Anil. Treptow 12 404.7598.— do. Kokswerke.. 17 472.478.— Schwellizz 47.75 Ban- Alrtien. 15 Walzm. Ludwigshf. 12 4% do. Bagdad- Alig. Elekctr.-Ges.. 10 290.—B04..] Orenstein& Koppel 16 319.7823.—Spentens 4 Saglache Bank... 6½219.513 0 Neschinenf. Kſeyer 18 Eisendanm.. 180.—143 250 Aluminlum-Industr- 18..—. Phöghe Zergbad. 207.—809.—.ftelen%4 289.75 Folf. Hangeleg....19 28.—10,80 ge. Sadenla.. 10 2⸗ 4% do. Bagdad. Angſe Gonügentef, 8 320.—12.50 Theig. Sfaubtohle 42½ 664.—.-Iissaben Herdret S8ae 13.755.0] Je, Bad. Durlach. 14 Aizenbahn i. 134.8032.— 499h.-Nrnp. asch. 10 41.—242.— Sha, stalte. Vorz. 0 188.—l:—Banemae. Beutsche Bank... 13 208.25218.55 Gaimlermoter... 8 2 4% d. galfir. Aelhe 20, 220.— Badisene Wlg,.. 18(459.4 Bbeia. Stangerte. 388. 468.— Jerwegen 4 4275 Biscanto-Ges,. 10 208.—210.—— Nasehfbr. Eülingen 9 4% do. Zollopl. v. 191188.50 86.— Zergmang blesctr.. 12 279.75251.5,½ Riedsck onten.. 9 359,858.—Sehwedden 1228.78 Fatane ed e 3 135.0125.— Le, kizensch. 13 90. 400 Fes H 088 645.—545.— Berfiner Elettr.... 3 295.75,7428 Jombacher fiötten. 15, 373.2088.—fleſsiggten 77777 N Aeneldbeteht. 5 1290128.30, Seiirnet, Ouclgch. 18 44ſe Uag. St.- Kt 1815—. 25.— Slng Nömberg 18 gere Füigerere 4 F Peietede ant. 3 879l81. Jaig 4 Neu. Nsnm. 18%%% de.s. 40..1914 2t.35 27.500 Sismereihütte. 8 608.643.— Sacfeenrer. 20 8 4.„ e Piels.HypzBank.. 9 184—15.50] Keristuher Masch.. 10 3% d0. Goſdtents... 84.30 55.— Bochuger Cugsiah 5 883.—02.—]Sebuctert 4 Oo.. 6 Heutsch⸗Oest.(abg)) 22 265.70 Adein. Steeitdage. 3 135.34— Patahmapzer 13 4% J0. Kronenrente: 27.80 23.75 Sebt. BShler 3 Co. 13 fö88. 65.—. Slemene A kisleke. 12 Aeei r. Saak: 5 183186.— Sechgelpr. Frachetn. 7 4% Wiener inyest-Anl. 43.— 43.— Broun, Baver 4 00.940.—478.— Türk, Tabakregle. VTVTFTFTTT Sagd. Biss.-Ges... 7 166 80 00.—[Ler. Bizch. Oeffabr. 12 3½ Oesterrelch-Ungar. Suderäs Eiseng.%½ 429.—(420.— Ver. Efänk. Sebußf. 18 5 70 10 erks-Altlen. Porzelſ. Wessel.. taatsbank, aſte. 69.75 60.-—Sbem. Srlesneim. 12 343..348. Ver. Slagzstoffe, 29 rankfurter dotenmar Boch Brgb..Gußst. 5 672.— 583.— Pf. Pulverfabr. Ingb. 30 1% dJo. IN. Serie. 49.— g Chem. Weiler. 12 290.25/294.50 V. Stw. Zypen S,W²IG 10 vom 17. September. Dee e 10 328.— 320.— Seſlindustiſe Wolff 7 170.—184.—3% 40. Erg.-NMiz....54.— 80.25 Chem. Albert.. 40 550.—650.— Westeregeln Alkalt 85 N Geſsenk. Bergu.. 6 335.—.333.— Spfnn. Elssb.-B.. 19 406.—95.— 4½% 4. Soldgrior.... 40.—..75 Concardis Bergb. 22 404.2507.50 Zellstoff Waldnof, 10 415.— Amerikenische Moten 65.800 68.— eee 8 dierpener Bergbsg. 5 379.8075.— Spinn. Sttlingen;. 310.—260% Südöst. Esb, a fr. 79.75 82.— Balmler Motoren 8 Heutsch-OGstafrſcs,— 275.—275.½75 Beigischhhes 436.80 459.30 Kelw. Westeresgelp 35 880.—881.— Kammgargsp. Kals, 12 36— 20%% Jo gaue Ffoitst 2, Deutsch-Loxembg 10 321502.— Neu-Zuines.— 848.—848.75 Dönlschhe Rumänische Nanhesm.-Nhr.⸗W. 6 502.—495.— Uhrentpbr,Furtgang. 30 270.—280.5% 40., Obiigat.. 52.25 53.—.-Uebers, Elektr.. 0 1018.-1059.-JOtaei Minen.Eisb.— 848.—345.25] Englische 228.65 Spanischhe Odachl. Fisenb.-Bd. 5 275. 260.30 Waggonfabr. Fuchs 22 421.—440.— 4½%% Anatoſter, Ser. I, II 159.50 159.75 Heutsche Erdöl. 20 18451910.- d0. Genufsch. 713.50 713.50 Französischbe..33.30 436.0 Sehweirer Je Elsenind-(Sare) 14 279.— 264.— Tellstofibr Waldhof 10 429.—161.] 4½ 40 Sefſe ſſi 1.——. Beusehe Ke 419.417.30 Oeutsche Pettol..— 1385.1430.-Kolländische., ee Sohwodische PHSix Bergbau 8 509.—403.Zackerfabrik, Bed.. 14 495.— 497.50 4/% AES, Obl. v. 19———, Waffen u, Munit. 30 409.—411.— Pomonßs 600.2700.0talienische 308.0 311.50 Tscheche-Sfevak.. Ven.. Levrah. 0 369 50365.— d0. Frankenthal,.— 324.5024.50 5% b. Oedersss-El.-Obl..— Dörkoppwerke 35 539.50l Heſdburg.. 331.—320.—JOesderteſch., abgest..“= Ungerischs Freitag, den 17. September 1920. — Manuheimer Generai· Angeiger.(ubend · Ausgabe.)— Stimmen aus dem Publikum. Beſchränkung der Selbſtabholung der Güter während des Herbſtverkehrs. Die geplante Verfügung, daß vom 20. September bis 30. Nopember Stückgut nur durch die Güterbeſtätterei zugeſtellt, alſo bahnlagernd vom Empfänger nicht mehr abgeholt werden kann, ruft auf Seiten der Bevölke⸗ rung den ſchärfſten Widerſpruch hervor. Die Bahnverwaltung ſollte im tereſſe der Verbilligung der Lebensmittel davon abſehen. enn es iwamt nicht, daß durch bahnlagernde Stückgüter die Hallen übervoll ſind, ſondern gerade bei Beſtellung durch die Beſtätterei, die früher einfach nicht nachkam und mit der Zuführung oft—10 Tage und länger warten laſſen mußte. Andererſeits ſind die Gebühren, die die Beſtätterei erhebt, ſo enorm hoch, daß ſie das hohe Bahnporto oft um ein Vielfaches überſteigen, ohne der Trinkgelder pro Stück zu gedenken. Deshalb holten die Leute ihr Gut ſelbſt ab, viel raſcher, als es zugeſtellt wurde, ſchon aus Angſt, es käme weg. — Es ſtellt dieſe Verfügung eine ungeheure Verteuerung der jetzt einzu⸗ lagernden nötigſten Lebensmittel dar.(Obſt, Kartoffeln, Kraut.) Beſchäfkigung von Erwerbsloſen. Dem Einſender der„Stimme aus dem Publikum“ in Nr. 41 ds. Bl. iſt folgendes zu antworten: Arbeitsloſe ſind keine Arbeits⸗ ſcheue. Wieviele Erwerbsloſe könnten ein Unterkommen finden, wenn nicht andere da wären, die zwei Erwerbsquellen beſttzen? Dort möge der Einſender mal Umſchau halten. Nicht alle Arbeits⸗ loſen eignen ſich dazu, Schutthaufen wegzufahren und Straßen zu bauen. Einſender ds. iſt auch arbeitslos, über 25 Jahre alt und findet kein Vergnügen daran, täglich für die Unterſtützung von 3 M. zum Arbeitsamt zu laufen. Ein Erwerbsloſer. Anmerkung der Schriftleitung: Die vorſtehende Erwiderung geht von völlig falſchen Vorausſezungen aus. Es iſt dem in Nr. 412 zum Wort gekommenen Einſender garnicht einge⸗ fallen, die Behauptung aufzuſtellen, daß die Erwerbsloſen arbeits⸗ ſcheu ſind. Die Allgemeinheit weiß ganz genau, daß den Erwerbs⸗ lofen der tägliche Stempelgang ein Greuel iſt und daß ſie ſtatt deſſen gern jede Arbeit leiſten würden, die ſie zu leiſten imſtande ſind. Zu dieſen Arbeiten hat der Einſender die in der Zuſchrift erwähnten Arbeiten gerechnet, zu denen ſich ſicherlich genügend geeignete Er⸗ werbsloſe finden werden. Nus dem TZande. AKarlsruhe, 14. Sept. Das Erzbiſchöfliche Kapitelsvikariat hat 2 katholiſchen Kirchengemeinden ühlburg, Karlsruhe⸗Daxlanden und Karlsruhe⸗ Grünwinkel mit der katholiſchen Geſamtkirchengemeinde Karlsruhe zum Zwecke der gemeinſchaftlichen Ausübung des Be⸗ ſteuerungsrechtes zu einer Geſamtkirchengemeinde ver einigt. Die ſtaatliche Genehmigung hierzu iſt bereits erteilt worden. Ettenheim, 15. Seßt. Jin Krankenhaus verſtarb der Einwohner der Gemeinde Ettenheimmünſter, namens Joſef Pohl, der, wie mitgeteilt, letzte Woche, als er einer von einem wütenden Schafbock angegriffenen Frau zu Hilfe eilen wollte, von dem raſenden Tiere einen ſolchen Stoß in den Unterleib er⸗ hielt, daß er operiert werden mußte, da die Därme zerriſſen waren.— * Heidelberg, 16. Sept. Am Donnerstag Morgen 3½ Uhr — auf dem Bahnhof ein Rangierzug einem leeren, ausfahren⸗ Per onenzug in die Flanke. Dabei wurde der Ge⸗ päckwagen ſchwer erletzt wurde niemand.— Der Waſſerſtand des Neckars iſt wieder ſtark zurückgegangen, nachdem noch vor vierzehn Tagen für kurze Zeit hohes Wa ſer ge⸗ weſen war. Es fehlt nicht mehr biel an der geringen Waf 8 50 vom Auguſt, ſo daß bald Regen kommen muß, wenn nicht die Schleppſchiffahrt wieder eingeſtellt werden ſoll.— An der neuen Brücke ſprang ein elf Jahre alter Volleſchüler vom fahrenden Straßenbahnwagen, ſtürzte, und zog ſich eine erhebliche Geſichts⸗ verletzung zu. Pfalz, heſſen und Umgebung. Fp. Lampertheim, 16. Sept. Im Altrhein den Tod geſucht und gefunden hat die Ehefrau des Fabrikarbeiters Valentin Moos III. Die Frau, die ſchon früher in einer Heil⸗ und Pflegeanſtalt unter⸗ gebracht war, entfernte ſich am Morgen von zu Hauſe und er⸗ tränkte ſich in einem Zuſtand geiſtiger Umnachtung. Trotzdem die Frau gleich nach ihrer Entfernung geſucht wurde, konnte nur noch ihre Leiche gefunden werden. Fp. Monsheim, 16. Sept. Großfeuer entſtand im nahen, an der pfälziſchen Grenze gelegenen Ottersheim. Im Anweſen des Adjunkt Würz hatte gerade die Dreſchmaſchine das Haus ver⸗ laſſen, als Feuer bemerkt wurde, das mit raſender Schnelligkeit umſichgriff. Zwei Scheunen, die vollſtändig mit ausgedroſchener Frucht, Korn, Weizen etc. gefüllt war, große Mengen Stroh und Heu wurden vollſtändig vernichtet. Das Kleinvieh erlitt faſt ſämtlich den Flammentod, darunter allein 24 Haſen, mehrere Dutzend Hühner, Gänſe etc. Drei Pferde oon hohem Werte erlitten ſchwere Brand⸗ wunden. Das Rindvieh konnte noch im letzten Augenblick gerettet werden. Der Schaden geht in die Hunderttauſende. Niedergebrannt iſt auch ein Schuppen mit für 3000 Mark Holz. Entſtehungsurſache iſt 5 9. Sept. Die Schulfer len ſind durch eine Verfügung des heſſiſchen Landesamtes für Bildungsweſen zum 10. Oktober der Kohlenerſparnis wegen verſchoben worden. Bei der Landbevölkerung hat man dieſe Mitteilung nicht beſonders gnädig aufgenommen. Wenn auch der gute Zweck, die Kohlen⸗ erſparnis, ſehr anerkannt wird, ſo waren gerade die Kinder ſtets nützliche Helfer bei der Kartoffelernte und im Herbſte. Allenthalben wird der Wunſch laut, die Ferien in der ſeither üblichen Weiſe Ende Karlsruhe⸗ September beginnen zu laſſen.— Zu unferer Meldung„ein unge⸗ treuer Beamter“ erfahren wir, daß er nicht bei der Grube Meſſel, ſondern bei der ſtädtiſchen Grube„Prinz von Heſſen“ die Gelder unterſchlagen hat. Es iſt kaum glaublich, daß bei der gut organiſterten Verwaltung der ſtädtiſchen Grube eine derarkige Fäl⸗ ſchung der Bücher längere Zeit möglich war. Frankfurk, 16. Sept. Eine aufſehenerregende Ver⸗ haftung nahm lt.„Frftr. GA.“ die Kriminalpolizei im Haupt⸗ eee vor, indem ſie den 36jährigen Bahnaſſiſtenten Ittmar chäfer von der Hauptgüterkaſſe in Unterſuchungshaft abführte. Schäfer hat von den Packern der Schuheremefabril Osra, Joſef Pilger, Jakob Schmidt, Rudolf Götz und Paul Adolf, eine Anzahl Kiſten mit Schuhereme, die mit der Bahn verſchickt werden ſollten, billig aufgekauft und an die Händler Erich Holz und Oskar Krieg dann weiter veräußert. Für die Packer bedeutete der Diebſtahl der Schuhccreme ein glattes Geſchäft, da ſie bei der Aushändigung der Kiſten an Schäfer aus der Güterkaſſe gleich bar entlo wurden. Schäfer verdiente etwa 40 000 Mark bei der Sache. Die weiteren Ermittelungen ergaben, daß Schäfer neben ſeinex eigentlichen Be⸗ rufstätigkeit noch reichlich Zeit zu ausgedehntem Schleichhandel und einem lohnenden Schiebergeſchäft mit Automobilen hatte. Er ſelbſt hielt ſich ein eigenes Auto und harte bei verſchiedenen Banken Depots. Gerichtszeirung. D. Zweibrücken, 16. Sept. Wegen ſſittlicher e an den ihm zur Aufſicht unterſtellten weiblichen Gefaugenen hatte ſich in geheimer vierſtündiger Verhandlung der 42 Jahre alte verheiratete Oberaufſeher des Amts⸗ und Landesgerichtsgefängnis in Zweibrücken, Jakob Wenger, vor der hieſigen Strafkammer zu verafuworten. Der Angeklagte hat ſich zwei Jahrzehnte lang im Dienſt vichts zuſchulden kommen laſſen, An⸗ fang 1919 wurden aber Gerüchte üher die Zuſtände in dem Gefängnis laut, die zu Unterſuchungen und ſchließlich zur Anklage gegen Wenger führten. Die Verhandlung endete mit der Verurteilung des Angeklagten zu einem Jahr Gefängnis und Aberkennung der Fähigkeit zur Bekleidung eines öffentlichen Amtes auf die Dauer von drei—— 2 Sww., Darmſtadt, 10. Sept. Fahrraddiebe und Hehler, die Fahrräder⸗ diebſtähle en⸗gros ausführten und in eigener Werkſtätte umfaſſonierten, kamen heute zur Aburteilung. Die drei Diebe: Müller, Dölp und Michlich durchſtreiften die Stadt und—.— wo es nur möglich war, auch in der Umgebung die Fahrräder zufammen und brachten dieſe nach Pfunpſtadt, wo ſie ihre Abſatzgebiete hatten. Bei einem Diebſtahl gelang es, die Bande zu verhaften. Die Räder gingen zum Preiſe von 100 und 150 Mk. an die Hehler ab. Die meiſten Hehler ſind Fahrradhändler oder befaßten ſich mit dem Vertrieb. Das Urteil lautete: Müller⸗ Darmſtadt 4 Jahre Gefängnis, 5 Jahre Ehrverluſt, abz. 3 Monate Unter⸗ ſuchungshaft. Michlich⸗Darmſtadt 4 Jahre Gefängnis, 5 Jahre Ehr⸗ verluſt, abzüglich 3 Monate Unterſuchungshaft, A. Dölp⸗Darmſtadt 3 Jahre Gefängnis, 5 Jahre Ehrverluſt, abzüglich 3 Monate Unterſuchungs⸗ haft, Kraft⸗ Darmſtadt, 2 Wochen Gefängnis, Diehl⸗ Pfungſtadt, 4 Monate Gefängnis, abzüglich 6 Wochen Unterſuchungshaft, Heinrich Fleiſcher⸗Pfungſtadt 1 Jahr 6 Monate Zuchthaus, J. Rügner 4 Monate Gefängnis, P. Wanner⸗Pfungſtadt 6 Monale Gefängnis, abzüglich 4 Wochen Unterſuchungshaft. 9 h. Höchft a,., 14. Sept. Der Geſchäftsführer der hieſigen Freien Preſſe“, 5 Kallenbach, der wegen des verbotenen Aushängens des„Wahren Jakob“ von dem franzöſiſchen Gericht zu ſechs Monaten Gefängnis und einer Geldſtrafe von 5000 Mk. verurteilt worden war, iſt aus dem Gefängnis in Wiesbaden ent⸗ laſſen worden, nachdem er nur wenige Tage ſeiner Strafe ver⸗ büßt hatte. Die Freiheitsſtrafe wurde ihm erlaſſen, dafür aber die Geldſtrafe auf 6000 Mark erhöht.* Ein Belrugsprozeß aus dem Lederhandel. Zweibrücken, 16. Sept. Ein Betrugsprozeß aus dem Lederhandel ſpielte ſich am Donnerstag und Freitag vor der Strafkammer ab. Verhaftet vorgeführt wurde Kauf⸗ mann Karl Heidenreich, früher in Pirmaſens, zuletzt in Lud⸗ wigshafen a. Rh. tätig, eine wegen Betrugs und lirkundenfälſchung ſchon wiederholt und empfindlich vorbeſtrafte Perſönlichkeit; neben ihm nahm der Lederhändler Friedrich Dauenhauer aus Pirma⸗ ſens auf der Anklagebank Platz. Heidenreich wie Dauenhauer ent⸗ falteten beſonders ab Dezember 1918, nachdem wegen des Ein⸗ rückens der Beſetzungstruppen alles Leder des linken Rheinufers in Sicherheit gebracht und der Verkehr über den Rhein unterbunden war, eine vielſeitige Tätigkeit im Lederhandel, wobei die Umſätze bald in die Millionen gingen. Während der reelle Handel und die Schuhinduſtrie infolge Materialmangels brach lagen, verkafte Heidenreich Leder waggonweiſe im Werte von hunderttauſenden, welche Mengen ihm angeblich durch Vermittlung eines Beamten der Reichslederſtelle rechtsrheiniſch zur Verfügung ſtanden. Be⸗ ſonders von Pirmaſens wurde Heidenreich durch große Firmen mit Aufträgen überſchüttet, die Schecks und Zahlungsanweiſungen mit 40 000., 50 000 M. uſw. flogen ihm nur ſo auf den Tiſch, wäh⸗ rend es mit der Warenlieferung wenig prompt zuging, ic erkleckliche Semmen verloren gingen. Zu ſeinen Opfern zählte u. a. auch der Mitangeklagte, der aber in kleinerem Rahmen ſeiner Kundſchaft gegenüber mit ähn⸗ lichen Tricks vorging, um die von Heidenreich in Ausſicht geſtellten Waren mit Gewinn raſch wieder weiter zu verhandeln. Dauen⸗ bauer, ein in Pirmaſens damals vielgeſuchter Lederhändler mit bedeutendem Umſatz, kam im Dezember 1918 mit Heidenreich in Geſchäftsverbindung. In drei Fällen erhielt er hierbei anſtatt Leder, für das er etwa 200 000 M. in Schecks angezahlt hatte, nichts als ſchöne Worte oder verſchwindende Teilmengen des Kaufgutes. Im Januar hatte er 50 Tutzend Boxkalfleder d 0 i in Neckarſteinach um.65 Mark für d und eine Anzahlung von 90 000 M. geleiſtet. Die Ware traf nie in Pirmaſens ein. Dauenhauer wurde immer wieder vertröſtet, zuletzt mit Hilfe eines von Heldenreich in amtlicher 1 Schriftſtückes der Güterabfertigung Ludwigsbafen. otz es Nichteintreffens dieſes Poſtens erwarb Dauenhauer um die gleiche Zeit 103 Zentner Vacheleder der Firma Seiler in Kirchheim⸗ bolanden, wofür er weit über 50 000 Mark an Heidenreich voraus⸗ zahlte, um auch auf dieſe Sendung bis heute vergeblich zu warten. Endlich kaufte er noch rund 50 000 Quadratfuß Leder der Firma Becker in Bürgel, zahlte ebenfalls 50 000 Mark an und empfing nur einen Bruchteil der Ware. Die nötigen Schecks und Geldmittel zu dieſen Geſchäften hatte Dauenhauer dadurch erhalten, daß er die von ihm weder ge noch geprüfte Ware in Pirmaſens ſo⸗ fort gegen entſprechende Anzahlung und mit Gewinn dorkigen Schuhfabrikanten weiter 2 So verkaufte er die Neckaria⸗ Fabrikate alsbald ſowohl an Schuhfabrikanten Seibel gegen zwei Schecks über 42 000 M. wie an Schuhfabrikanten Waaner weſter, für die 103 obengenannten Zentner Vacheleder gaß Seibel weitere 45 000 M. Anzahlung, ebenſo für das Beckerleder 50 000., wüh⸗ rend Schuhfabrikant J. Wilhelm bereits verkaufte Mengen gegen 50 000 M. Vorauszahlung nochmals von Dauenhauer erwarb. Von den erſtgenannten Kunden hatte Dauenhauer allein 187000 M. er⸗ halten, ohne dafür nennenswerte Mengen zu liefern. Als die Waren ausblieben, wurde ſowohl Dauenhauer wie Heidenreich von den Wartenden mit Reklamationen, Bitlen und Drohungen über⸗ flutet, aber alles vergeblich. Durch Pfändungen wurden bei D. noch ein Teil der bezahlten Beträge gedeckt, Zeſſionen wurden ab⸗ geſchloſſen, alle möglichen Winkelzüge gebraucht. Beſonders Heiden⸗ reich war nie um eine Ausrede verlegen, beim Vorſprechen ſeiner „Kunden“ in Ludwigshafen war er nur ſelten perſönlich anzu⸗ treffen, da er ſeine Beſucher vor der Haustüre unbemerkt beobachten konnte und ſie nichtzuſagenden Falles ergebnislos am Eingang klingeln ließ. Die beiden Beſchuldigten beſtritten in ausführlichen Darlegungen jede betrügeriſche Abſicht und ſuchten die Schuld auf die Hinter⸗ männer abzuwälzen, die mit den verſprochenen Lieferungen im Rückſtand geblieben ſeien: auch die Eiſenbahnberaubungen u. dgl. wurden für die nicht eingetroffenen Sendungen verantwortlich ge⸗ macht. Nach längerer Hauptverhandlung lautete das Urteil gegen Beide mangels Nachweiſes der Betrugsabſicht auf Freiſpre⸗ chung. Wegen Urkundenfälſchung erhielt Heidenreich vier Monate Gefängnis, die durch die Unterſuchungshaft verbüßt ſind. Welternachrichtendlenſt der badiſchen Landeswelterwarte in Karlstuhe. Beobachtungen vom Freitag, den 17. Sepibr. 1920,8 uhr morgens(MEEZ.) Auf Grund laud⸗ und funkentelegraphiſcher Meldungen,. Luftdruck m Wind Niederſchlag der Ort—5 Nichtg Stire Wetter lehen aae Pend. Hamburg 754.5 14 8SSW. mäßig wolkig 2 Königsberg.. 1758.5 14 S ſſchwach Regen.5 Berlimn 157.6 17 880 ſchwach wolklos 0 Frankfurt a. M..759.3 17 SW mäßi heiter 0 München 761.5 15 8 ſſchwach Negen.5 Kopenhagen...752.8 14 SwW ſſchwach bedeckt 3 Stockhom—————— 11 S8 mäßig bedeckt 8 eeen 10— ſtill heiter 0 Pariss 759.9 13 SsSW mäßig halb bed. 0 Marſeille 763.9 20 8 ſchwach wolklos 0 ürich.„„788.4 16— ſſchwach bedeckt 2 ie d e** e— e— Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7ꝛs morgens) —...ñ—————̃ñ— ſcheſſee ee u n Micstünt S8 wekungen Wertheim...151759 60 17] 25 14 Sw mäß. onig.5 Königſtuhl..127 759.9 14] 20 11Su ſchw. hebe 1 Karlsruhe...213760 30 17 24/ 16 Sw⸗ ſchw. paten.5 Baden⸗Baden 563 760.2 17 26 10 Su ſchw. dalec! 5 Villingen...715761.6] 13 21/ 13 S ſchw. alach 4 eldherg. Hof 1281658.5 11 16 11 SW,ᷓy/ mäß. n 18 t. Blaſien.. 780— 13] 20 11 NwW ſchw. ün 7 Allgemeine Witterungsausſichten. Der über Südoſteuropa verlagerte hohe Druck bedingt auch geſtern noch vielfach heitebes Wetter und verurſachte zudem ſüdliche Luftzufuhr, ſodaß die Nachmittagstemperaturen zu ſommerlich Höhen⸗ werten anſtiegen(Ebene 26 Grad). Spätor überwog der Einfluß tiefen Druckes und führte in der Nacht zu Negenfällen, die aber im Schwarzwald etwas ergiebiger waren. Vorausſichtliches Wetter bis Samstag, 18. Sepf., nachts 12 Uhr: Zeitweiſe wolkig, dazwiſchen vielf ach aufheiternd, ſtrichweiſe einzelne Regenfälle, ſehr mild. Hauptſchriftleitung: Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Feulllekon: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Richard Schönfelder; für Handel: Dr. A. Nepple; für Anzeigen Karl Hügel. Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger G. m. b.., Mannbeim, E 6, 2.* 1200 Liter hochf, Jjähr. Uberländer Apkelweln zu verkaufen. Näheres Foberole ca. 5½ m lang, ca. 100 7 e v. Meh 100 hekratsl. Damen m. Aeenn chriſtliches Werk zum Be⸗ ſuche von Privaten ſofort geſucht. e Verdienſt⸗ Hieſige Import⸗ und Exportfirma ſucht md ſachtei zu moͤglichſt ſofortig. Eintritt tüchtige, gewandte chriftliche Angebote unter J. B. 22151 an Rud. 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Esg Junger Mann, 31 J, in ſicherer Stellung, ſucht mit einem 95 kath. nicht unter 25 Jahren zwecks 1 in Verbind u treten. Juſchriften M. J. 83 S4 2 eleion 2655. Ofrert- —— Brleie die nidnm de richtngen Zelchen und Nummern der betr. enf⸗ halten, erſchweren die Ieiterleitung oder machen dteselbe atrekt un⸗ můöglick. Es ſiegt deshalb im inſerelle der Elnfender von fingedoten Zelchen und Hummer beachlen, damif unlieb- game Uerwechslungen uermieden werden. Die Geschäftsstelle d. Mannh. Seneral-finzeiger **—— ———̃ ͤ— —— 8. Seite. Nr. 419. Frettag, den 17. September 1920. Dedilche Anilin⸗& Soda⸗Fabrik, Ludwigshafen a. Rhein Bei 355 heute in eines Notars vorgenommenen vierzehnten Verloſung unſerer 4½% Teilſchuldver⸗ berebener Serie A vom Jahre 1901 ſind gemäß dem Tilgungsplan 555 Slüch zu M. 1000.— mit-folgenden Nummern gezogen worden: 18 58 60 67 35 735 249 259 263 266 283 440 485 496 500 74 758 764 765 771 1043 1078 1098 1123 1124 1255 1269 1289 1290 1301 1519 1553 1560 1575 1579 1784 1809 1810 1814 1860 2050 2060 2066 2067 2074 2846 2547 2349 2381 2395 2557 2561 2583 2587 2598 2771 2800 2819 2829 2831 3048 3067 3078 3087 3096 3345 3397 3401 3409 3420 3553 3568 3571 3592 3593 3848 3860 3899 3901 3912 4154 4176 4180 4182 4213 4499 4510 4512 1515 4540 4796 4810 4888 4909 4919 5117 5141 5145 5147 5168 5468 5489 5496 5514 5529 5690 5701 5704 5722 5726 5878 5890 5924 5925 5956 6129 6150 6158 6174 6180 6397 6328 6334 6369 6373 6587 6615 6627 6635 6638 6924 6930 6931 6935 6961 7298 7315 7330 7347 7361 24600 7462 1491 7505 7519 7676 7781 7782 7783 7811 7950 7944 7950 8005 8020 8189 8208 8227 8228 8241 8845 8361 8418 8419 8426 8675 8735 8752 8753 8759 9047 9135 9138 9170 9177 5897 9436 9488 9463 9464 5700 8715%28 8767 975 Die Einlöſung verfallenen Zinsſcheine bei der 90 99 115 119 136 169 184 216 240 287 315 324 348 863 370 373 405 408 511 526 557 595 604 606 608 679 716 808 817 825 843 895 930 946 951 974 1131 1133 1137 1153 1160 1194 1207 1212 1216 1317 1331 1332 1346 13863 1374 1407 1440 1472 1586 1623 1625 1627 1654 1674 1720 1730 1755 1870 1888 1889 1919 1934 1993 1998 2006 2022 2096 2127 2131 2139 2153 2231 2235 2248 2258 2402 2404 2425 2428 2432 2446 2476 2491 2538 2600 2602 2638 2669 2077 2696 2729 2749 2752 2883 2889 2902 2915 2917 2931 2939 2948 2967 3133 3155 3224 3237 3248 3270 8279 3283 3310 3424 3425 3434 3482 3485 3486 3493 3513 3533 3634 3657 3664 3674 3690 3702 3715 3770 3791 3923 3926 3957 3969 3987 4010 4036 4054 4062 4215 4265 4272 4279 4282 4406 4431 4445 4487 4558 4597 4602 4669 4706 4724 4732 4770 4775 4951 4964 4983 4994 4999 5004 5025 5053 5091 5168 5176 5182 5185 5323 5337 5384 5391 5414 5532 5554 5560 5570 5582 5584 5588 5602 5666 5733 5737 5763 5774 5782 5831 5845 5847 5867 5960 5971 5974 5976 6039 6041 6055 6087 6094 6198 6203 6211 6229 6235 6271 6282 6285 6302 6411 6440 6447 6489 6491 6520 6528 6531 6543 6699 6733 6757 6771 6807 6818 6824 6825 6868 7042 7066 7067 7087 7122 7156 7158 7229 7252 7365 7367 7378 7394 7400 7414 7422 7442 7446 7525 7532 7578 7587 7595 7605 7621 7650 7657 7812 7813 7824 7829 7844 7845 7860 7892 7898 8025 8035 8037 8070 8090 8112 8127 8129 8142 8246 8259 8268 8270 8281 8290 8295 8314 8324 8462 8481 8503 8512 8566 8577 8607 8634 8670 8816 8839 8883 8884 8917 8930 8962 8968 8973 9178 9208 9221 9248 9254 9259 9264 9324 9348 9507 9513 9538 9581 9634 9664 9689 9696 9697 9817 9824 9860 9871 9880 9903 9905 9919 9924 Geſellſchaftzkaſſe in Lndwigshafen am Nhein, bei der Deutſchen Bank, Berlin, ſowie bei deren Filialen in Frankfurt a. und München, en Vereinsbank, Frankfurt a. Main und deren deaedee zen, Crebi ank, Mannheim und deren Heeien dalaſſangen, bei der Bayeriſchen Vereinsbank, München und deren Zweigniederlaffungen, Stuttgart und deren Zweigniederlaſſungen, ank, Ludwi shafen a. Rh., und deren Zweigniederlaſſungen. Die Verzinſung der verloſten Teilſchuldverſchreibungen hört mit dem 2. Januar 1921 auf. insſcheine wird am Kapital in Abzug e ferner: beaei der Deutſchen bei Herrn E. rankfurt a.., bei der Rheiniſchen bei der Süddeutſchen Disconto⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim bei der Rfitzſcen Buat, Vereinsbank, r der Pfälziſchen Der Wert etwa fehlender, noch nicht fälliger Der Einreichung iſt ein Nummernverzeichnis beizufügen. die folgenden: 246 430 783 1038 1236 1496 1779 2041 2300 2555 2760 8015 3318 3544 3825⁵ 4084 4488 4792 5112 5436 5680 5872 6098 6308 6549 6889 7274 7457 7670 7924 8187 8343 8674 9004 9359 9699 9952 erfolgt zum Nennwert am 2. Jannar 1021 gegen Rückgabe der betreffenden Stücke und der nicht Nückſtändig und unerhoben ſind von den früher ausgeloſten Teilſchuldverſchreibungen unſerer Geſellſchaft noch verloſt auf 2. Januar 1915: Serie A Nr. 14, 15, 17, 18, 20, 21, 26, 28, 30, 33, 48, 104, 112, 133, 2215, 4296, 6700, 7776; verloſt auf 1. Oktober 1915: verloſt auf 2. Januar 1916: verloſt auf 1. Oktober 1916: 7775; tauf 1. Oktober 1917: vey auf 2. Januar 1918: verloſt auf 1. Oktober 1918: verloſt auf 2. Januar 1919: 6770; 8388, 8604, verloſt auf J. Ottober 1919: verloſt auf 2. Januar 1920: Serie B Nr. 762, 1049, 4872, 5594, 12046, 12049, Serie A Nr. 19, 38, 42, 45, 71, 102, 109, 110, 1168, 1717, 1718, 1719, 1761, 1877, 2214, 2219, 4119, 4126, 4813, 5197, 5694, 6496, 7022, 7058, 89223 Serie B Rr. 415, 725, 1050, 4828, 10607, 10618, 11875; Serie A Nr. 10, 25, 70, 74, 106, 107, 116, 127 878, 1146 1716, 2702, 3556, Serie B Nr. 829, 3600, 7830, 8008, 9114, 10625; verloſt auf 2. Januar 1917: Serie A Nr. 1, 0 43, 52, 75, 76, 84, 89, 101, 8511; Serie B Nr. 10608, 10605; Serie A Nr. 46,, 92, 1²6, 130, 132, 876, 1193, 1715, 2086, 2704, 4299, 4816, 810, 880, 881, 886, 889, 1066, 2233, 2413, 2878, 3558, 3560, 2089, 2221, 2232, 2337, 2341, 2384, 2412, 2089, 3186, 3225, 3319, 3572, 4115⁵, 4151, 4160, 5057, 5910, 6046, 6492, 6513, 6838, 6885, 6947, 7251, 7282, 7542, 7580, 7696, 8033, 8095, 8166, 8464, 8468, 8599, 8867, 9049, 9612, 9637, Die Inhaber werden hiermit zu baldiger Einlöſung aufgefordert. Lubwigshafen a. Wwen, 1 10. September 1920. Babiſche Anilin⸗& Sodl⸗ Filrll 7579 1148 4075 7797, 7815, 8018, 8046, 8048, 8051, Serie B Nr. 447, 719, 1143, 2621, 2725, 4869, 4988, 5000, 5188, 5910, 6433, 6447, 6917, 8009, 8274, 9590, 9703, 11248, 11856, 11867, 12668, 13388, 13608, 13619, 18636, 13686, 13818, 14683; Serie A Nr. 32, 40, 108, 124 622, 802, 874, 879, 897, 988, 1103, 1122, 1178, 1297 1318, 1347, 1757, 1768, 1781, 1704, 1828, 1830, 1836, 1880, 1894, 1897, 2055, 2087, 4114,. 7587, 9985. aannmnchuns. Frelliſte für Eilſtückgüter. bisher im——. biet 1 ee e no e Freiliſte für die Annahme v ckgütern iſt e 0 alſo der de and von Eil⸗ und Fracht⸗ ſowie von beſchleunigtem Eilſtückgut im gleich wie im bdeſegten Gebiet keinerlei Beſcht gen gegenüber den Taxifbeſtimmungen mehr unterworfen. tt ſtehende bleiben hierdurch ſedoch 5710 Mainz. den 14. September 1920. Eiſenbahndirektion. Damon- U. Herren-Hüte worden in eigener Umpress-Austalt umgepresst und gelärbt bei konkurrenz- loser Formen-Auswahl und Preisen. IB1228 Seschw. Schrag, Nocdes r Kuuststrasse Ta—8 Prueksschen eeeeeeeeeen lalm pnuft br. da u. b.., E 6,2% Aufforderung. Unter auf die Richtigſtellung des Artikels in Nr. mannskandidaten Mannheim—Lauterburg und guback welche in Nummer im lokalen Teil veröffentlicht wird, ſtellen Sblber hiermit daß die—— von einem n Veiſe ſe ſeinen Charakter kennzeichnet. Der Einſender wird erſucht, ſeinen Namen 1 nennen Die Be⸗ rufs⸗Steuerleute ee e des Einſenders des Artikels 1 5 über die Fahrt des Steuer⸗ Michel Spatz auf der Strecke dieſer unzlanten herrührt, der auf dieſe Schwagers und Onkels, des überlaſſen Herrn Prokuristen e Beurtellung der rechtlich denkenden Menſchen. e K ster 9 or F. B. A. M. E528 Welcher Bandagiſtsagen wir Allen unseren herz. 17 l Er- findung nur gute reelle nu Knuf. gesucht. E256 Angebote mit unter E. 427 erb D. Frenz, Maunheim. würde die Fabrikatlon eines ueuen viel- on II versprechenden Sacen Brüchbandes lichsten Dank. a5 f KH. M. 2683 Louis Kohl. la- Haasenstein& Vogler, Maunheim. Angabe eten an 1 Dantsagung 11-5382 Für die vielen Beweise wohl- tuender Teilnahme beim Hin- scheiden unseres lieben Bruders, Neckargemund, 16. Sept. 1920. In Namen der frauemden Hinterbliebenen: 5391 Mannheim. Musensaal. Rosengarten. Musikalische Akademien. Das Orchester des Mannheimer Natlonaltheaters veranstaltet im Mitwirkung namhafter Solisten Acht Fusikalische Akademien wozu den bisherigen Karteninhabern von festen Plätzen das Vorrecht bis inklusive Mittwoch, den 20. September eingeräumt wird. Preise der Plätze: Gesamtpreise für 8 Konzerte. Logen—86: Empore Galkon): Sperrsitze: 1. Reihe... Mk. 120.— 1. Reihe Nr.-80 M. 110.— 1. Aht. Reihe—15 M. 75 2. Reile 100.— Nr. 81—100„ 100.—— 3. Reihe..„ 78.— 2. Relne„ 90.— 3.. 24—29„ 5 712: 3. Reine..„ 60.— 4. Abt.„ 30—37„ 40. 1. Reihe.. Mk. 110.— Estrade: 2. Reibe.„ 90.— Nr.—80.. M. 100.— Stehplätze: 3. Reihe..„ 65.— Nr. 81—104..„ 65.— Auf der Empore M. 24.— Hlerzu kommt noch ein städt. Vergnũgungssteuerzuschlag von 20 Prozent. Der Kartenverkauf findet an der Konzertkasse der Musikalienhandlg. K. Ferd. Heckel statt und zwar fülr vorfährige Abonnenten von Montag, den 20. September bis inkl. Mittwoch, den 22. September von vormittags 10 bis 1 Uhr und nachmittags—6 Uhr. Ueber Plätze, wofür die Karten bis dahin nicht abgeholt sind, wird 33 verfügt und werden Freitag, den 24. Sept. und Samstag, den 25. Sept. abgegeben. General rogramme sind ebenfalls in der Musikalien- handlüng K. Ferd. Heckel erhältlich. 814 Tellstofffabrit Waldnoi Bei der heute stattgehabten notariellen Auslosung von 4½u0 Teilschuldverschreibungen unserer Gesellschaft(Anleihe von 1908) sind folgende 348 Nummern zur Rückzahlung gezogen worden: 41 45 50 67 69 88 105 106 116 119 146 173 219 227 235 274 288 335 347 360 364 385 424 435 445 454 468 476 493 526 529 591 648 688 712 755 797 866 867 882 896 932 980 987 1007 1041 1101 1121 1126 1160 1178 1182 1189 1208 1212 1260 1276 1318 1401 1404 1409 1482 1511 1521 1542 1578 1621 1639 1660 1721 1774 1775 1783 1795 1796 1822 1859 1947 1949 1952 1971 2057 2068 2073 2126 2154 2176 2205 2238 2312 2331 2381 2420 2450 2482 2489 2497 2508 2533 2569 2579 2585 2610 2661 2691 2726 2735 2743 2746 2747 2755 2764 2788 2797 2812 2857 2863 2872 2877 2887 2918 2927 2933 2947 2977 3018 3090 3135 3136 3155 3166 3215 3222 3291 3312 3313 3352 3360 3373 3390 3412 3466 3467 3482 3516 3529 3570 3578 3600 3607 3619 3620 3637 3650 3703 3741 3744 3756 3784 3789 3848 3872 3875 3924 3947 3959 3974 3975 4014 4021 4070 4143 4148 4239 4261 4265 4270 4284 4314 4349 4352 4353 4424 4434 4443 4444 4456 4564 4649 4703 4737 4766 4773 4831 4846 4869 4888 4923 4927 4949 4953 5027 5028 5070 5089 5104 5117 5118 5120 5126 5449 5489 5493 5514 5516 5530 5545 5561 5586 5621 5647 5675 5769 5773 5789 5797 5817 5825 5833 5834 5842 5868 5870 5882 5900 5925 5948 5972 5978 6016 6043 6082 6094 6128 6180 6182 6240 6257 6284 6314 6346 6387 6437 6451 6452 6478 6518 6539 6560 6568 6634 6678 6716 6728 6738 6744 6769 6771 6798 6800 6823 6844 6872 6873 6899 6900 6907 6978 6982 6989 7028 7032 7044 7052 7053 7058 7070 7102 7117 7140 7164 7186 7191 7199 7202 7209 7237 7261 7262 7331 7351 7362 7403 7406 7420 7428 7441 7474 7484 7488 7505 7516 7527 7532 7572 7586 7607 7626 7644 7651 7657 771 7730 7737 7748,7771 7804 7830 7878 7879 7912 7919 7930 7966. Gemäss den Anleihebedingungen werden diese Teilschuld- verschreibungen vom 1. Dezember 1920 ab zum Nennwert mit einem Aufgeld von 2%, das Stũck also mit Mk. 1020.—, an folgenden Zahlstellen eingelöst: in Mannheim und Tilsit an unseren Gesellschafts- kassen „ Berlin bei der Bexliner Handels-Gesellschaft „ Mannheim bei der Büddeutschen Disconto-Gesell- schaft.-G. und „ Frankfurt a. M. bei dem Bankhause E. Ladenburg. Bei der Einlieferung müssen die Stücke mit den nach Rück⸗ zahlungstermin fälligen Zinsscheinen und dem Erneuerungsschein versehen sein, fehlen Zinsscheine, so wird deren Betrag an der auszubezahlenden Summe getüret Die gezogenen Teilschuld- verschreibungen treten am J. Dezember 1920 ausser Verzinsung. Mannheim, den 2. September 1920. 10426 Die Direktion. Von den früher gezogenen Ieilschuldverschreibungen sind folgende bis jetzt noch nicht zur Einlösung vorgezeigt worden: aus der Veilosung 1913: 1608 1914: 574 1643 1835 27890 5620 5935 1915: 4423 4436 5177 5180 5790 6226 1916: 850 1628 2557 3986 4995 5178 5181 5611 5917 622⁵5 1917: 1213 1640 1710 1741 1840 1878 3494 3767 4479 5689 5835 5994 5998 1918· 1204 1545 1617 1709 1752 1754 1838 1857 1877 1379 1890 2302 3794 4170 4176 4184 4187 4201 4380 4422 5139 5520 5538 5566 5572 5589 5627 5631 5763 5776 5796 5808 5832 5911 5944 6012 7976 7977 aus der Verlosung 10190: 367 400 492 786 841 1000 1058 1299 1319 1483 1627 1729 1738 1744 1853 1977 2028 2229 2243 2584 2590 2621 2683 2695 2853 3033 3150 3364 3500 3736 3748 3852 3890 3899 4171 4172 4189 4207 4243 4246 4303 4425 4427 4459 4482 4799 4813 4864 4981 5131 5160 5273 5361 5365 5418 5502 5512 5623 5640 5707 5737 5775 5780 5793 5799 5816 5836 5852 5914 5932 5951 6058 6138 6263 6382 6392 6569 6941 6951 6962 7208 7473 7479 7663 7806 7892 7927. 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