————— hoffen darf, da Dienstag, 21. September 1920.— Nr. 425. Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger * Die Schwarzgelben.“) Von Dr. Alberk Ritter(Weiler in Vorarlberg). In Oeſterreich gehen zurzeit ſehr bedeutende Dinge vor ich, die 4 günſtiger weiterer Entwicklung die Frage des nſchluſſes in erfreulichem Sinne beeinfluſſen könnten. Es iſt ein Bund in Vildung begriffen, deſſen Teilnehmer in ihrer Mehrzahl einer Vereinigung der beiden deutſchen Staa⸗ ten entſchieden wohlwollend gegenüberſtünden, ja es wären unter ihnen eigentlich nur die Tſchechen, die man als an⸗ dersgeſinnt bezeichnen könnte. Und nicht einmal die tſchechiſche Politik dürfte auf einem ſtarren Widerſpruch beharren, wenn man von deutſcher Seite alle Vorteile der jeweiligen Ver⸗ hältniſſe, die gar oft die Nachbarn aufeinander anweiſen wer⸗ den, auszunutzen verſtehen wird. Südſlaven, Rumänen und Italiener können als Freunde des roßdeutſchen Zuſammenſchluſſes gewertet werden, da ſie alle die unmittel⸗ bare Grenznachbarſchaft mit Deutſchland wünſchen. Der Bund der 4 genannten Nationen aber hat keinen anderen Zweck, als den, das Uebergewicht der Weſtmächte, beſon⸗ ders das Frankreichs in Mitteleuropa zu beſeitigen und die Unabhängigkeit der von politiſchem und wirtſchaft⸗ lichem Imperialismus der beiden großen Sieger bedrohten kleinen Gewinner 17 verteidigen. Das deutſche Volk hat alle Urſache, dieſen Bund zu be⸗ rüßen, der ihm in vierfacher Hinſicht zugute kommen könnte. n erſter Linie als Organiſation Mitteleuropas gegen die ranzöſiſche Hegemonie, deren Lockerung in jedem alle ein deutſcher Gewinn iſt, wenn man auch nicht etwa die Verbündeten ſich für eine Milderung des deutſchen Joches einſetzen würden. Zum zweiten beſeitigt der neue Bund die Gefahr einer Donguföderation, deren Bekämp⸗ fung einer ſeiner Hauptzwecke iſt. Durch dieſe Föderation würde die Trennung Oeſterreichs von Deutſchland dauernd ge⸗ macht und das habsburgiſche Unweſen wieder auf ſeine end⸗ lich erlöſten deutſchen Opfer losgelaſſen. Drittens rückt, wie bereits geſagt, der Bund die Möglichkeit des Anſchluſſes Deſterreichs an das Reich näher. Und viertens kann Heſter⸗ reich durch ihn endlich Weſtungarn gewinnen, das die Magyaren trotz aller Verträge ihm nach wie vor vorenthal⸗ ten, ja das ſie heute mehr als je auf das empörendſte natio⸗ nal engeelge Man hat neben dem Furchtbaren, das man an der eſt⸗ und der Oſtmark des Deutſchen Reiches, in Oberſchleſien und im Saargebiet erleben muß, bisher nicht beachtet, was ſich dort im Südoſten abſpielt, obwohl es durch⸗ aus kein geringeres Stück deutſcher Tragik darſtellt. Weſt⸗ deutſchöſterrei Freunde Deutſchlands mindeſtens ſo 0 . — ungarn, das Heinzenland, iſt heute rechtmäßiger deutſcher, chiſcher Beſitz und es wird von einem alten, ſog. F ſchlar mißhandelt wie die Gebiete, die in die Hände der ſeit jeher erkannten Feinde aller Deutſchen gefallen ſind. Nimmermehr wird das deutſche Volk den Magyaren verzeihen können, was ſie heute dem deutſchen Grenzlande im Südoſten antun. . Nur eine Gruppe von Deutſchen in Oeſterreich gibt es, die dieſe Schmach nicht empfindet und die den Ungarn um ſo würdeloſer nachläuft, je unverfrorener dieſe mit der öſterrei⸗ chiſchen Republik umſpringen. RNäuberiſche Ueberfälle auf Föſterreichiſchem Boden, die von ungariſchen Soldaten unter⸗ nommen werden, um alles öſterreichiſche Kriegs⸗ und Aus⸗ rüſtungsgerät in die Gewalt der Peiniger des Heinzenlandes zu bringen, werden von den Politikern, die ſich um die Wie⸗ ner„Reichspoſt“ geſammelt haben, als entſchuldbare Zwi⸗ ſchenfälle behandelt. Der Bund der Nachbarn Ungarns, der 25 er ee Gewalt befreiten Gebiete ihren jetzigen Herren ſichern ſoll, wird von denſelben Politikern mit 7 allen Meitteln bampſt, obwohl nur durch ihn auch die öſter⸗ wicbiche Erwerbung endlich geſichert werden könnte. Man um jeden Preis ſich ſelbſt den Magyaren unterordnen, die man A bie— Kernmacht der neuen habsburgi⸗ ſchen Herrlichkeit betrachtet. Man will ihnen ohne Bedenken as deutſche Land der Heinzen hinwerfen, wenn man nur damit die Hoffnung nähren kann, daß Karl der Letzte noch einmal Karl der Erſte werde. „Die ſchwarzgelbe Politik verfolgt zur Zeit ihre Ziele mit geradezu verzweifelter Energie. Sie gedenkt ſogar mit einem manarchiſtiſchen Tagblatt an die Oeffentlichkeit zu treten, das mit großen Mitteln noch in dieſem Monat in Wien erſcheinen foll. Sie will ſich des Namens der großdeutſchen Partei be⸗ mächtigen, indem ſie dartut, daß der Sinn des Wortes„groß⸗ deutſch' durch die Verfechtr des Anſchluſſes an Deutſchland 0 verfälſcht worden ſei, denn„großdeutſch“ bedeute die Richtung die alle früheren habsburgiſchen Länder mit dem Deutſchtum bderknüpfen und zu dieſem Zwecke das öſterreichiſche Deutſch⸗ m in engerer Verbindung mit Magyaren und Slaven als mit dem Reiche erhalten wollte. Bei einem Rückblick auf die Geſchichte mag dieſe Behauptung keilweiſe berechtigt er⸗ ſcheinen, für die Gegenwart aber bedeutet ſie eine wiſſentliche Irreführung. Denn kein vernünftiger Menſch kann mehr aran denken, dieſe ehemalige großdeutſche Politik wieder beleben zu wollen, da alle ihre Vorausſetzungen durch den Weltkrieg abgetan ſind. der Südoſten von der deutſchen Sprachgrenze an iſt für den politiſchen und kulturellen Einfluß des Deutſchtums, wie er vordem beſtand, endgültig verloren. Die politiſch und in ihrer nationalen Kultur ſelbſtändigen Staaten, die dort entſtanden ſind, würden ſich gegen nichts entſchiedener zur Wehre ſetzen, als gegen die nochmalige Ein⸗ ordnung in die frühere Rolle als„ſubgermaniſche Einfluß⸗ geblete. Die deutſche Sprache wird im Südoſten als Ver⸗ mittlungsſprache wahrſcheinlich in Geltung bleiben und deutſche Wiſſenſchaft und Technit werden dort auch weiter⸗ hin in Anſpruch genommen und benützt werden, aber nur ann, wenn die Völker ſicher ſind, daß ihre Eigenart damit nicht gefährdet wird. Unſere Abſage an jeden großdeutſchen Kulturimperialismus iſt die erſte Vorausſetzung guter poli⸗ tiſcher Die neue ) Wir geben den temperamentvollen Ausführungen unſeres Mitarbeiter⸗ gern Raum, wenn wir auch die kleine Entente“ nicht Janz ſo optimiſtiſch zu beurteilen vermögen. In dem, was er über und Ungarn ſagt, das heute nur noch eine 8 te— re aen bonie it, kwifft er ſdenfals den Ragel auf den Kopf. und kultureller Beziehung zum Südoſten. großdeutſche Partei wird ſich gegen die Wiedererweckung des erledigten alten Großdeutſchtums durch politiſche Falſchſpieler kräſtig zur Wehr ſetzen müſſen. 5 Auch das Gefühl nationaler Brüderlichkeit muß den Schwarzgelben zum Vorwand dienen, damit ſie vor dem Zu⸗ ſammengehen mit den Gegnern der Donauföderation und der Habsburgerreſtauration warnen können. Sie rufen klagend aus, man gebe die Volksgenoſſen in Tſchechien und Süd⸗ ſlawien der flawiſchen Willkür preis, wenn man mit Prag und Belgrad Abkommen treffe. Als ob die Rumänen den Serben und umgekehrt, die Italiener den Südſlawen und um⸗ gekehrt ihre Anſprüche auf ſtrittiges Gebiet zum Opfer brin⸗ gen wollten, wenn ſie ſich mit den Nachbarn über eine ge⸗ meinſame Politik gegenüber Frankreich und Ungarn verſtän⸗ digen. Keinem dieſer Völker fällt derlei ein, ſie vertagen einfach, was ſie jetzt nicht durchſetzen können und ſorgen zu⸗ nächſt für das mögliche. Für Oeſterreich iſt das Mögliche heute die Erwerbung Weſtungarns mit Hilfe des neuen Bun⸗ des, dem man ſich bloß in wohlwollender Neutralität anzu⸗ ſchließen und keineswegs zu kriegeriſcher Gefolgſchaft zu ver⸗ ſchreiben braucht. Das Unmögliche aber iſt die Befreiung der Sudetenländiſchen Deutſchen, die eine Frage der Zukunft bleibt Und das durchaus Notwendige iſt für die Deutſchgeſinnten in Oeſterreich der entſchiedenſte Kampf gegen alle habsbur⸗ giſchen und donauföderaliſtiſchen Pläne, für den alle gleich⸗ geſinnten Verbündeten willkommen ſein müſſen. Die ſchwarz⸗ gelbe Gefahr iſt die eigentliche deutſche Gefahr in Oeſterreich. Vor ihr und ihren Verkleidungen muß Deutſchöſterreich unab⸗ läſſig und kampfbereit auf der Hut ſein. Schluß der Völkerbundskagung. Eupen und Malmedy verloren. Paris, 20. Sept.(Havas.) Der Völkerbundsrat hat nach dem Bericht der Agentur Havas, wie ſchon gemeldet, den deutſchen Proteſt gegen die Abſtimmung in Eupen und Malmedy verworfen und die Ueber⸗ tragung dieſer beiden Kreiſe an Belgien endgiltig anerkannt. Ferner hat er die Demiſſion des Herrn v. Boch als Mitglied der Saarkommiſſion angenommen und zu ſeinem Nachfolger den früheren Bürgermeiſter von Saarlouis Dr. Hector ernannt. Der Rat hat ferner auf die Oktoberverſammlung die Frage der Genehmigung des Budgets des Völkerbundes für 1921 verſchoben und die Erwerbung eines Hauſes in Genf als Sitz des Bundes genehmigt. Angenommen wurde der Vericht Fiſhers über die Aalandsfrage, in dem die Schluß⸗ folgerungen des juriſtiſchen Beirates angenommen wurden, denen zufolge der Völkerbundsrat für zuſtändig erklärt werde, die jedoch Vorbehalte, betreffend die außergewöhnliche Lage Rußlands gegenüber den Aalandsinſeln, machen. Zweifellos, ſo heißt es in der diesbezüglichen Erklärung, ſei die Verech⸗ tigung der Wünſche Rufßland 8, in dieſer Frage gehört zu werden, wenn es früher oder ſpäter aus der jetzigen außer⸗ gewöhnlichen Lage herauskomme. Der Vertreter Finn⸗ lands erklärte, daß ſich die finniſche Regierung ihre Stellung⸗ nahme zu dem vorgeſchlagenen Verfahren vorbehält. Sie hat bisher aus Gründen der Souveränität den Standpunkt ver⸗ treten, daß ausſchließlich Finnland das Recht habe, eine Ent⸗ ſcheidung über die Volksabſtimmung zu treffen. Hymans erſtattete Bericht über den polniſch⸗litau⸗ iſchen Konflikt und ſchlug eine Entſcheidung vor, die von den Vertretern Litauens und Polens angenommen wurde und jeder Partei vorſchlägt, die vom Oberſten Rat am 8. Dezember v. Is. vorgeſehene Demarkationslinie als vorläufige Grenzlinie unter dem Vorbehalt ihrer Gebiets⸗ rechte anzuerkennen. Litauen wird ſeine Truppen weſtlich dieſer Linie zurückziehen und Polen die litauiſche Neutralität achten, falls Litauen bei der Sowjetregierung die Achtung ſeiner Neutralität durchſetzt. Im Falle der Annahme wird ein vom Völkerbund ernannter Ausſchuß an Ort und Stelle die Einhaltung dieſer„Verſprechungen überwachen. Die litau⸗ iſchen Delegierten erklärten, daß, die litauiſche Regierung alles vermeiden werde, was nach Feindſeligkeiten ausſehe, falls dieſe Regelung in Anwendung gebracht werden werde. Pade⸗ rewski machte ſich dieſe Erklärung zu eigen und erklärte weiter, ſeine Regierung werde Schritte tun, um den Vorſchlag des Völkerbundes auszuführen. Er reichte dem litauiſchen Vertreter die Hand, der ſie unter dem allgemeinen Beifall ſchüttelte. Mit der heutigen Sitzung, die öffentlich war, wurde die Tagung des Völkerbundsrates geſchloſſen. Unler der Jremdherrſchafl. SJSchiffers Eindrücke im beſetzlen Rheinland. Berlin, 21. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Auf der morgen in Ulm beginnenden Tagung der deutſch⸗ demokratiſchen Reichstagsfraktion, wird der Vorſiende der Fraktion, Vizekanzler a. D. Dr. Schiffer, einen Bericht über ſeine Reiſe, die er vor kurzem in die beſetzten Rheinlande unternommen hat, erſtatten. Einem Mitarbeiter der„B..“ teilte er über ſeine Eindrücke folgendes mit:„Die Lage iſt ſchlimm. Die deutſche Bevölkerung in den Städten und zuf dem Lande leidet gleichermaßen unter dem Druck der Be⸗ ſetzung. Franzoſen, Engländer und Belgier, ſie alle üben im beſetzten Rheinlande einen wirtſchaftlichen und geiſtigen Druck aus, der trübſte Stimmung erzeugt. Wenn man den Druck nach Graden bezeichnen wollte, ſo könnte man nicht ſagen, daß es den Deutſchen in dem von den Engländern beſetzten Teil gut gehe, in dem von den Franzoſen und Belgiern be⸗ ſetzten Teil ſchlecht, ſondern nur, daß es in dem engliſchen Teil nicht ganz ſo ſchlimm ſteht, wie in dem franzöſiſchen und belgiſchen. Ich habe gefunden, daß abgeſehen von der Tatſache der Beſetzung ſelbſt, nichts ſo hart und unerträglich empfunden wird, wie das Wohnungselend. Privatleute, felbſt kinderreiche Familien, ſind oft genötigt, 4 oder* ihrer Räume den Ententetruppen für Büros, Meſſen und Wohnungen zur Ver⸗ fügung zu ſtellen. Kranke müſſen ihre Jimmer verlaſſen. Das 1 Deutſchland wird der rheiniſchen Bevölkerung alſo vor in der Wohnungsnot Hilfe bringen demokraten in die R 1⁵⁰ ausw. A— MNk., Stell. 5 0 Biadiſche Reneſte Rachrichten derzeit ider ich. t„Konto Nr. 17590 Karlsruhe i. B. u. Nr. 2917 Ludwigshaſen a. R5.— 5 diſch N ſt N 60 icht an beſtimmten Tagen, Stellen u. 80 1 eine Beran ernommen. Gewalt. Streils Leſchalts-Sesbehfene in Neckarſtadt: 8.— Fernſprecher Nr. 7940—7946. eeeeee„——— ee e e f.— 385 müſſen. Baugelderzuſchüſſe für Wohnungsbauten müſſen nicht nur bewilligt, ſondern ohne bürokratiſche Eng⸗ herzigkeit. ohne Formelkram erteilt werden, Ich will nicht ſagen, daß ich auch nur die geringſte Be⸗ ſorgnis hätte, in dem beſetzten Gebiet könnte eine Reichs⸗ verdroſſenheit aufkommen, davon iſt gar keine Rede. Das nationale Empfinden im Nheinlande iſt ſo ſtark, lebendig, wie nur jemals. Aber gerade deswegen müſſen wir alles tun, um es wachzuhalten. Das iſt nicht ſchwer, denn in der ganzen rheinländiſchen Bevölkerung lebte der feſte Wille, ſich auch wirtſchaftlich nicht beugen zu laſſen. Die Kulturgemeinſchaft mit dem Rheinlande muſſen wir aufs eifrigſte pflegen. Die rheiniſche Bevölkerung beobachtet ver⸗ ſtimmt und mißmutig unſere politiſchen Streitigkeiten. Es wurde mir als unbegreiflich bezeichnet, und zwar von allen Seiten, daß wir um Geringes uns entzweien und befehden, während große und wichtige Teile des Reiches unter fremder Beſetzung leiden. Mit ſtarkem Nachdruck wurde der Wunſch ausgeſprochen, wir ſollten einig ſein und nur die großen Ziele vor Augen halten. Oberſchleſien. Die Abberufung Leronds. Berlin, 21. Septbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Abreiſe des Präſidenten der Interalliierten Kommiſſion in Oberſchleſien, General Lerond, hat etwas zur Entſpan⸗ nung der Lage beigetragen. Der mit ſeiner Vertretung be⸗ auftragte italieniſche General De Martino hat ſich bereit er⸗ klärt, demnächſt Vertreter der oberſchleſiſchen Preſſe zu empfangen. Die Kriſengerüchle. &Berlin, 21. Septbr.(Von unſerem Berliner Büro.) 7 den Kriſengerüchten ſchreibt die„Nationalliberale orreſpondenz“: In der letzten Zeit befanden ſich wiederholt in Preſſe Mit⸗ teilungen über weitgehende Perſonalveränderungen inner⸗ halb der Regierung. In einem Berliner Mittagsblatt hatten ſich dieſe Mitteilungen zu der Meldung verdichtet, der Vize⸗ kanzler Dr. Hein Be werde aus dem Kabinett ausſcheiden, unter gleichzeitiger Berufung auf einen diplomatiſchen Das Blatt behauptete weiter, dieſer Wechſel ſtehe in Juſam⸗ menhang mit dem Wiedereintritt der Sozial⸗ ierung. Demgegenüber möchten wir darauf hinweiſen, daß die Auseinanderſetzungen über eine Verbreiterung der Regierung rein theoretiſcher Na⸗ tur ſind, da die Sozialdemokratie wiederholt erklärt hat, ſich an der jetzigen Koalition nicht beteiligen zu wollen und an⸗ dererſeits die gegenwärtigen Regierungspar⸗ teien es ablehnen, die Wünſche der Sozial⸗ demokratie inbezug auf die Mehrheitsbildung zu erfüllen. Alle Gerüchte, die im Anſchluß an die theoretiſchen Erörterungen von einer ſolchen Beteiligung und Aenderung in der Kabinettszuſammenſetzung wiſſen wollen, entbehren, Mitglieder der Deutſchen Volkspartei betreffen, jeder Grundlage. . Dresden, 21. Septbr.(Priv.⸗Tel.) Reichsjuſtizminiſter Dr. Heinze iſt erſt geſtern von ſeiner Urlaubsreife nach Dresden, zurückgekehrt. Wie wir an zuſtändiger Stelle hören, iſt an den Meldungen, daß Dr. Heinze zurücktrete und die Geſandtſchaft in Bukareſt übernehmen werde, kein wahres Wort. Die Meldung wird als ein Verſuchsballon unverant⸗ wortlicher Reporter bezeichnet. der Kampf um Dr. Löwenſtein. Am San ſind in Berlin Proteſtverſammlungen, die von der Deukſchen Volkspartei und von der Deutſchnationalen Volkspartei gegen die Ernennung Dr. Löwenſteins zum Oberſchulrat von Berlin einberufen worden waren, in der roheſten und gewalttätigſten Weiſe von unabhängigen Kolonnen geſprengt worden. Szenen dieſer Art ließen ſi vorausſehen, nachdem Dr. Lö⸗ — in einer Lehrerve ammlung am Sprechen verhindert morden war. Zweifellos werden die Unabhängigen auch den Verſuch machen, ihr Verhalten mit dem Vorgehen gegen Dr. Löwenſtein zu rechtfertigen. Die Taten, die ſie am Sonntag vormittag in Berlin in den verſchiedenen Verſammlungs⸗ lokalen verübt haben, werden trotzdem als Schandfleck auf ihnen haften bleiben und der Oeffentlichkeit einen neuen Begriff davon geben, wie die Unabhängigen und die mit ihnen in demſelben Fahrwaſſer ſchwimmenden Groß⸗Ber⸗ liner Genoſſen die politiſche Freiheit auffaffen. Die ſozial⸗ demokratiſchen Parteien haben jetzt die Macht in Groß⸗Berlin — dieſe Tatſache ſoll das Bürgertum auskoſten, ganz einerlei, was dabei aus der Freiheit des Einzelnen und dem Wohle des Ganzen wird. Die ſozialdemokratiſchen Kandi⸗ daten fühlen ſich bereits als die Stadtväter von Groß⸗Berlin, mögen ſie auch noch ſo wenig von ihrem neuen Handwerk verſtehen, oder mögen ſie, wie Dr. Löwenſtein, als Bock zum Gärtner eingeſetzt ſein. Wer dagegen öffentlich proteſtiert, wird niedergebrüllt und niedergeſchlagen, wohingegen die Berliner Straßenbahner ſich durchaus nicht abhalten laſſen, zum Proteſt gegen eine ihnen nicht genehme Perſönlichkeit in dem künftigen Magiſtrat von Groß⸗Berlin, den Verkehr einfach ſtillzulegen. Das iſt die ſo jaldemokratiſche Fuchtel, die über Groß⸗Berlin geſchwungen wird. Es muß ſelbſtverſtändlich zu den allerſchwerſten Verwickelungen führen, wenn ſich in der Reichshaupt⸗ die Sozialdemokratie gewiſſermaßen eine Domäne ſchaf⸗ en kann, in der ſie allein regiert, unbekümmert um die Ver⸗ hältniſſe und die Vorgänge im Staat und im Reich. Die Wurzeln dieſer gaen Konfliktsmöglichkeiten liegen in der längſt veralteten Konſtellation in Preußen. Wie die Sozialdemokratie in der Preußiſchen Verwaltung in der rückſichtsloſeſten Weiſe ihre Parteiherrſchaft aufrichtek, ſo verſucht ſie ſich auch in Großberlin als Herrin und Gebieterin einzurichten. Die Handhabe dazu hat ihr die Mehrheitsregie⸗ rung in der Preußiſchen Landesverſammlung geſchaffen, deren bürgerliche Beſtandteile jetzt ſelbſt ſchwer unter dieſem Streich zu leiden haben. Der zuſtändige Oberpräſident hat zwar den 858 Mannheimer General·Anzeiger.(Abend⸗Ausgade.) Dienstag, den 21. Sepkember 1920. ſchwachen Verſuch gemacht, gegen den ſozialdemokratiſchen Verwaltungsterror in Berlin Maßnahmen anzudrohen, die Sozialdemokraten aber lachen ihn aus und verlaſſen ſich auf den ſozialdemokratiſchen Miniſter des Innern. So wirkt ſich die ſozialdemokratiſche Mißwirtſchaft in Preußen, in Verlin in ihren letzten Konſequenzen aus. Die Fraktion der D. V. P. hat in der Proußiſchen Landesverſammlung einen Antrag cKeingebracht, der dieſem roten Terror eine Schranke ziehen will. Aber ſelbſt, wenn er angenommen werden ſollte— was zweifelhaft iſt—, ſo könnte ſeine Wirkung nur vorübergehend ſein. Die eigentliche Heilung muß tiefer und radikaler ſein. Sie kann nur darin beſtehen, daß der Preußiſche Landta ſchleunigſt aufgelöſt und Neuwahlen ausgeſchrieben werden. Wenn dann die Wählerſchaft in Preußen geſprochen hat, wie die im Reich am 6. Juni, ſo wird den roten Gewaltherren von Berlin bald um ihre Herrlichkeit bange ſein. Die Kundgebungen in Berlin. IBerlin, 21. Septbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Demonſtration im Luſtgarten, die um 11 Uhr vormittags ihren Anfang genommen hat, bleibt eine rein tommuniſtiſche Veranſtaltung. Von der Polizei ſind umfangreiche Vor⸗ kehrungen getroffen worden, um Ausſchreitungen der Kom⸗ muniſten zu verhindern. Zur Stunde herrſcht überall in der Stadt vollſtändige Ruhe. Berlin, 21. Septbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Hochbahner haben heute Nacht eine Vollverſammlung abgehalten, in der ſie ſich ebenfalls mit der Frage eines Pro⸗ teſtſtreiks gegen die Wahl des Prof. Gieſe befaßten. Die Verſammlung endete mit einer ordnungsmäßigen Abſtim⸗ mung. Sie ergab, daß ungefähr die Hälſte der Angeſtellten für den Streit war. Da nach den gewerkſchaftlichen Be⸗ ſtimmungen einke zweidrittel Mehrheit für den Beſchluß erfor⸗ derlich iſt, kommt ein Streit für die Hochbahner morgen nicht in Frage. 8 Die revolulionäre Bewegung in Ilalien. Paris, 21. Septbr.(WB.) Die Blätter melden aus Rom, daß der italieniſche Arbeiterbund den Arbeitern den Befehl gegeben habe, die beſetzten Fabriken zu räumen und die normale Arbeit wieder aufzunehmen. Der Arbeiter⸗ bund verſprach, daß man dieſem Befehl befolgen werde. Englands kriliſche Lage. Die Bergarbeiterkriſe in England. Paris, 21. Sept.(W..) Wie das Journal aus London meldet, hat Sir Robert Horne geſtern nachmittag eine längere Beſprechung mit den Vertretern der 8 ergarbeiter gehabt. Die Regierung beharrt auf ihrer Weiger ung, den Arbeitern die verlangte Lohn⸗ erhöhung zu geben, iſt aber geneigt, die Angelegenheit einem unpar⸗ teiiſchen zu unterbreiten. In ſeiner Antwort nahm Smillies eine drohende Haltung an und die Erklärung ab, daß der Streik unvermeidlich ſei. Die letzte Hoffnung ſetzt man auf eine Vermittlung, die der Arbeiterbund einleiten Jür Groß-Deulſchland. Der Reichsbundder l aus demfrüheren Oeſterreich⸗Ungarn hat kürzlich in Eſſen, ſeinem Sitz, ſeine Hauptiverſammlung abgehalten. Dieſer Reichsbund beſteht in der Hauptſache aus beſcheidenen Exiſtenzen, wie er ſelbſt ſagt: aus „werktätigen Leuten“ und da erſcheint es beſonders bemerkenswert, mit welch warmem, nationalen Gefühl er für Großdeutſchland und den Anſchluß ausgeſprochen hat. Die auf dieſer Tagung angenommene lautetet Der Reichsbund der Deutſchen aus dem früheren Oeſterreich⸗ Ungarn beſchließt, alle deutſchen Männer und Frauen der derzeitigen ſterreich aufaufordern: 1. Mit allen geiſtigen Mitteln auf allen Wegen und mit aller Kraft ſich für den Anſchluß der deutſchen Republik Oeſterreich an das Deutſche Reich einzuſetzen. 2. In gleicher Weiſe die Wiedererrichtung einer Herrſchaft der endlich beſeitigten Habsburger, wie einer ſeden anderen Monarchle zu bekämpfen. 3. Sich dem Zuſammenſchluß mit anderen, uns Deutſchen doch nur feindlichen Staaten zu einem ſogenannten Donaubunde in gleicher Weiſe zu widerſetzen. 4. Der Reichsbund, durchweg beſtehend aus werktätlaen Volks⸗ genoſſen, die mühſelig um ihre politiſchen und materiellen Daſeins⸗ bedingungen kämpfen, ſich aber im Reichsbund jeder parteipolitiſchen Stellungnahme enthalten, ſieht Har, daß der Anſchluß an Deutſch⸗ land nicht nur die ſich ſelbſt aufdringende, natürliche politiſche Verſammlung. Novelle von Auguſte Supper. 1) Rachdruck verboken.) Winter war's, aber ein Tag wie im Frühling. Der klar⸗ Haue Himmel ſtand über dem leeren Feld, und auf den Wieſen lag ſchon der Gn Schimmer, als treibe das liebe Leben von unten her. Ein warmer Wind kam über die Hügel, die Wege und Straßen waren trocken, die Feldraine lagen in der Sonne, als wollten ſie einladen zum Ni en. Und richtig: dort ſaß einer, barhaupt und das Ränzlein — ſch die Füße übereinandergelegt und die Naſe gegen en Wind. Er hatte ein kühnes Geſicht mit fremdländiſchen Zügen. Die aus der Stirn gewehten Haare zeigten in der Solme — 5 Glanz, und die in die Ferne gerichteten Augen pblickten ſtolz. Aber ſie hatten noch ein Pünktlein in ſich, das war wie eine eigene kleine Sonne: warm, leuchtend,„ und das alles ſo ſelbſtpergeſſen, als könne es nicht ſein. Jetzt kam ein Mann aus der Richtung des Dorfes, das man am Fuß eines fernen Hügels hingebettet ſah. ſang vor ſich hin und trottete des Wegs in einer en Ge⸗ ſchäftigkeit, die auch ſeine augenſcheinliche Eile nichf richtig beſchwingen konnte. Als er des Fremblings anſichtig wurde, blieb er ſtehen. vhHe, woher des Wegs an dem ſchönen Tag?“ Da war es, als ob aus den Augen und dem und der ganzen Geſtalt des Angerufenen alles Fremde, Beſon⸗ dere, Leuchtende verſchwände. Er ſah aus wie ein Hand⸗ werksgeſelle, der Raſt gemacht hat. „Vom Badiſchen drüben,“ rief er mit rauher, heiſerer Stimme,„und Du?“— Der Mann trat herzu. Seine kalten, ſcheuen und zugleich Augen ſtanden in ſeltſamem Widerſpruch zu der erfälligen Gehweiſe und der unterſetzten, plumpen Ge⸗ talt, zu der eher ſchlüferige Augen gepaßt häütten. „Vom Badiſchen kommſt? Weißt D' nicht: ſtreiken ſie in „Klingen?“ „s N wie Gier aus der Frage, und der Fremdling verzog den Mund und ſpuckte aus.„Nein“, ſagte er, hart. „Nicht—? Warum nicht, die Himmelſackermenter!“— Der Gefragte bedeckte die Augen mit der Hand, als be⸗ ſinne er ſich. „Es iſt einer drunter“, ſagte er,„der macht ihnen die Höll' heiß. Sagt, Kinder und Frauen und alte Leute müßten noch mehr hungern mit der emigen Strefkerei, und den Geld⸗ Löſung der deutſchöſterreichiſchen Frage darſtellt, ſondern auch die volkswirtſchaftliche Geſund ung unſerer geliebten Heimat edeutet. 5. Der Reichsbund erhebt nach wie vor ſchärfſten Einſpruch egen die Vergewaltigung des deutſchen Volkstums und der eutſchgeſinnten in Kärnten und Steiermark und bittet die öſter⸗ reſchiſche Regierung dringendſt, alle Kräfte für das natürliche Recht der Selbſtbeſtimmung der dortigen Bewohnerſchaft ſolange einzuſetzen, bis dieſem Rechte vollauf Genüge geſchehen iſt. 6. Der Reichsbund nimmt dieſelbe Stellung auch in der deut⸗ Südtirolfrage ein. Er entbietet allen bedrängten olksgenoſſen treueſte Grüße und verſpricht allen, zu ſeinem Teile mit ſtarkem Willen und ganzem Herzen in deutſcher Treue für gdieſe Ziele zu wirken. n ueiner anderen Entſchließung wendet ſich der Reichsbund an die Behörden, die Körperſchaften, die Parteten und die Preſſe im Reich und fordert ſie— die Deutſchen aus der früheren Donaumonarchie als das zu betrachten, was ſie ſind: als treue, vollgültige Volksgenoſſen und ſie von den quälenden und demü⸗ tigenden Vorſchriften des Fremdenrechts, von Arbeiterlegitima⸗ tionskarten, Paß⸗, Aufenthalts⸗, und Einreiſevorſchriften zu be⸗ freien. Ein ſehr berechtigter und zeitgemäßer App Was wir in der Beziehung Tag für Tag erleben können, iſt über die Maſſen dolſſichtis und, unter völkiſchen Geſichtspunkten, geradezu ſchmach⸗ voll. deulſches Reich. Die Neuorganiſakion der preußiſchen Pollzel. Berlin, 21. Septbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Von zuſtändiger Stelle wird uns mitgeteilt, daß die Heraus⸗ abe des Erlaſſes über die Neuorganiſation der preußiſchen olizei erſt einige Tage nach dem 22. September erfolgen wird, weil gegenwärtig noch Beſprechungen mit der Interal⸗ liierten Kommiſſion ſtattfinden, die ein befriedigendes Ergeb⸗ nis erhoffen laſſen. Es wird noch die Entſcheidung des zur⸗ zeit in Unlaub befindlichen Generals Nollet erwartet. Die Cohnfrage im Ruhrbergbau. Eſſen, 20. Sept. Die Verhandlungen zwiſchen dem Zechenver⸗ band und den Bergarbeiterorganiſationen über die Lohnfrage im Ruhrbergbau—— Ende dieſer Woche wieder aufgenommen werden. Die Zechenbeſitzer haben bekanntlich den früher vom Reich in Form von gewährten Zuſchuß von 4,50 Mark enicß an die Bergarbeiter nur für den Monat Auguſt übernommen, die weitere Uebernahme und die Bewilligung neuer Lohnforderungen aber von einer Erhöhun der Koh⸗ 88 abhängig gemacht, die bisher vom Reichswirtſchafts⸗ miniſterium—5 wurde. Die Bergarbeiterverbände, die den Lohntarif im Ruhrbergbau um Ende dieſes Monats gekündigt * fordern eine weitere Lohnerhöhung von etwa Mark für die Schicht unter Beibehaltung des früher vom Reich getragenen Zuſchuſſes von 4,50 Mark, deſſen weitere Gewährung vom Reich ſchon früher abgelehnt worden iſt. Baden. Gegen die ſitlliche Gefaͤhrdung der Jugend. 8 Karlsruhe, 21. Sept.(Priv. Tel.) Um den ſich gegenwürti breit machenden, die Jugend ernſtlich gefährdenden Straßen⸗ un Ladenhandel mit pornographiſchen Druckſchriften und Bildwerken und beſonders auch mit Nofttarten, ſowie durch die Auslage derarti⸗ er Machwerke in den 4 nach keit zu vermeiden, 90 das badiſche Miniſterium des Innern die Ortspolizeibehörden angewieſen, auf Zuwiderhandelnde obiger Mißſtände ein beſonde⸗ res Augenmerk zu richten. Beſondere Wahrnehmungen und 185 Uungen ſind der beim Polizeipräſidium beſtehenden Zentralpolizei⸗ telle zur Bekämpfung unzüchtiger Bilder und Schriften mitzuteilen. as ichen Einne ang hat die Staatsanwaltſchaften und die Gerichte im gleichen Sinne angewieſen. Pfalz. Der bayeriſche Juſtizminiſter Dr. Rolh in der Pfalz, Die Ortsgruppe der Deutſchen Volkspartei Ludwigs⸗ hafen bereltete dem in die Pfalz gekommenen bayeriſchen Juſtiz⸗ miniſter eine gelungene Ueberraſchung. Ein Familienabend wurde veranſtaltet, dem bekannte Perſönlichkeiten der Partel anwohnten, o die ſeordneten Burger und Gollwitzer, Kreisrat uppel. dgerichtspräſident Becker, Anwalt Röhrig u. a. Beſondere Freude bereitete das Erſcheinen des Fraktionschefs Dr. Hilpert, der im bayr. Landtag zu einer Fraktion zuſammen⸗ geſchloſſenen Mittelpartei und deutſchen Volkspartei. Der Vorſitzende Tr. Gumlich konnte der ſtatllichen Verſammlung berzliche Worte des Willkommens widmen. Unſere brave Jugendgruppe zeichnete ſich beſonders aus. Ausgezeichnet geflelen die Dialektvor⸗ trüge des heimiſchen Dichters Hartmann. Abgeordneter Burger hieß die beiden Gäſte in der Pfalz willkammen, widmete beſonders der ausgezeichneten Zuſammen⸗ teufel ziehe man in die Welt erſt recht herein, ſtatt daß man ihn hinausjage.“ Der andere brauſte auf.„Das Rindvieh! Da ſtecken wieder die Pfaffen dahinter! Die haben's von jeher den Leutſchindern gehalten. Weißt Du, wie er heißt, der Narr, der ſein Maul nicht halten kann?“ „Gottlieb heißen ſie ihn.“— „Aha— der Gottlieb! Ja, ja, der Gottlleb! Natürlich der Gottlieb! Immer iſt's der Gotlieb! Der Teufel ſoll ihn holen, den Gottlieb!“ Kennſt Du ihn?“—* Der Schwerfällige lachte.„Seh' ich ſo aus?— Von den Narren will ich nichts; ich halt's mit den Geſcheiten.“ Der Fremdling ſtand auf.„Nimm mich mit, ich ſuche ſchon lang an die Geſcheiten heranzukommen.“ Als er ſich aufreckte, war's, als ob ſeine Beine kürzer, ſeine Geſtalt lumper, ſeine leuchtenden Haare ſtumpfer, ja ſelbſt ſein änzlein und ſein Hut landläufiger und alltäglicher würden. Wie ein Bruder neben dem andern, ſchritt er zur Seite des Mannes aus. „Wohin gehen wir? fragte er. „Drüben im„Ochſen“ iu Eſte iſt Verſ Ich habe ſie einberufen. Ich bin der Bumaier, der Emil Bu⸗ maier, Du kennſt mich doch?“— Als der Plumpe das ſagte, war es, als ob en e e e e geblaſen hätte, ſo ging er auf. Der Fremdling nickte eifrig. Rauh klang ſein Lachen und ſeine Stimme. „Natürlich! Wer kennt Dich nicht! Du nimmſt Dich an ums Volk, Du haſt ein Herz für unſereinen. Was iſt Dein Metier?“ aubamml Was iſt denn dem Emit Bu⸗ muier ſein Metier? Volksmann bin ich, Sekretär—-——7 „Nein, nein“ unterbrach der andere,„ich meine von Haus aus— vorher—?“ Der Gefragte fuhr ſich mit dem Aermel über die feuchte Stirn.„Es iſt, beim Blitz, Wetter wie im Mail Mußt demm Du auch ſo ſchwitzen?— Sie werden doch im„Ochſen“ nicht eingeheizt haben! Wenn der Saal voll Leut' iſt, hält man s nicht aus. Wenn nur nicht das Bier wieder ſo hundsmäßig ſchlecht iſt.“— „Ueber was ſprichſt Du heut?“ „Ueber was? über was? lleber was kann man denn ſprechen heutzutag? Ueber das Elend, in dem wir ſtecken und arbeit der beiden Rechtsparteien im bayr. Landtag ernſte Worte. Trotz allem brauche die Deutſche Volkspartei in Kulturfragen nicht ihre liberale Vergangenheit zu verleuanen. Der Miniſter werde in der Pfalz vieles verändert finden, allein die treudeutſchen Pfälzer ſeien die alten geblieben. Juſtizminiſter Dr. Roth dankte für den herzlichen Empfang bei den Parteifreunden. Wenn in der Vergangenheit die Pfalz mit⸗ unter nicht immer richtig behandelt worden, die heutige bayeriſche — ſich der Pflicht beſonderer Fürſorge bewußt. Die warmen Miniſterworte fanden beifällige Aufnahme. Ebenſo herz⸗ liche Worte fanden Landgerichtspräſident Becker und Abgeordneter Dr. Hilpert in ihren Anſprachen. Der Vorſitzende der Ortsgruppe Frankenthal, Herr Barbies, ſprach den Dank der Gäſte für die Einladung aus. Erſt dieſe Woche beginnt der Miniſter den affiziellen Teil ſeiner Reiſe. Allein der herzliche Empfang in privatem Kreiſe ſeitens der engeren Parteifreunde zeigte den beiden aus Bayern ge⸗ kommenen Herren, welcher Geiſt in der deutſchen Pfalz lebt. Der Sonntag war einer privaten Rundreiſe an verſchiedene pfälziſche Plätze gewidmet, an der außer dem Miniſter die ein⸗ gangs genannten Herren teilnahmen. er Beſuch galt Grünſtadt, Dürkheim, Königsbach(Empfang bei Reichsrat v. Buhl) und Neu⸗ tadt. Ueberall fand ſich ſchnell ein kleiner Kreis zuſammen, den iniſter über beſondere pfälziſche Angelegenheiten unterrichtend und interpellierend. Eine unvergeßliche Erinnerung werden die zwei Tage einer in⸗ offtziellen Tour dem bayriſchen Miniſter und ſeinem Fraktionskol⸗ legen Tr. Hilpert bleiben. Am Montag traf dann der Miniſter beim Oberlandesgericht Zweibrücken ein und begann hier den offiziellen Beſuch bei den pfälziſchen Gerichtsbehörden. Zweibrücken, 21. Sept. Juſtizminiſter Roth begann am geſtrigen Montag ſeine Rundreiſe durch die Pfalz mit einem Beſuch des pfälziſchen Oberlandesgerichts zu Zweibrücken. Schon tags zu⸗ vor waren mit dem Münchener Schnellzug hier eingetroffen die Miniſterialräte Niedermeyer und Degen, Oberregierungs⸗ rat Dr. Dürr, Geheimrat Spangenberger und Staatsanwalt Dr. Siegel. Am Montag mittag erſchien der Miniſter im Juſtiz⸗ palaſt, wo ihn Oberlandesgerichtspräſident Bilabel begrüßte. Die Räume des Oberlandesgerichtes des Land⸗ und Amtsgerice uſm. wurden ſodann beſichtigt, die Amtsvorſtände vorgeſtellt und ver⸗ ſchiedene Beſprechungen ab— 7* Auch der pfälziſchen Straf⸗ anſtalt, die bis in die letzte Zelle belegt iſt, wurde zu Beſichtigungs⸗ 1 5— ein Beſuch abgeſtattet. Im Gegenſatz zu den üßrigen iniſterbeſuchen war die Deffentlichkeit in allen Teilen der An⸗ meſenhelt Dr. Roths ausgeſchaltet. Letzte Meldungen. Drohender Metallarbeiterſtreik. dz. Sgarbrücken, 20. Sept. Heute nachmittag ſollten zwiſchen den drei Metallarbeiterverbänden ſowie dem Arbeitgeberverbande für die Saarinduſtrie die neuen Lohnverhandlungen ſtattfinden. Die Ver⸗ treter der 1481 erklärten, daß die Arbeitgeber nicht in der Lage ſeien, die Kranken ahlung auf ihren Werken einzufüh⸗ ren, daß ſie aber wohl bereit ſeien, in der Lohnfrage mit der Hbel. terſchaft zu einer befriedigenden Einigung zu kommen. Ohne 19 in die weiter geführten Verbauplungen einzulaſſen, verließen die Ver⸗ treter des Deutſchen(ſozialdemokratiſchen) Metallarbeiterverbandes den und verhinderten dadurch jede weitere Berhand ⸗ lung, die bei der Anerkennung der RNotlage der Arbeiter zweifellos zu einem Erfolge für dieſe geführt hätte. Infolge des rapiden Sturzes der Mark, der Franken entlohnten Bergarbeiter gegenwärtig elnen Schi n von 115 zur Folge r hat die Unzufriedenheit in der ganzen Bevöl⸗ kerung Farte Fort chritte gemacht. Leider 1 die Möglichkelt eines nahe bevorſtehenden Metallarbeikerſtreiks nicht von der Hand zu weiſen. Ein aufgehobenes Rommuniſtenneſt. hagen, 21. Septbr.(WB.) Das lettiſche Tele⸗ meldet aus Riga vom 19. September: In der etzten Nacht wurden mehrere hervorragende Kommuniſten⸗ führer verhaftet. Es wurde ein Geheimlokal entdeckt, in dem eine große Menge Propagandaliteratur beſchlagnahmt wurde. Ein Werk Wilſons über den Weltkrieg. Berlin, 21. Sept.—— unſ. Berl Büro.) Wie ein Bericht⸗ erſtatker der„Baltimore Evening Sun“ aus ington meldet, ———— Wilſon— ſeinem Rücktritt von der Präſt⸗ dent im nächſten M ſeine ganze Arbeitskraft einem Ge⸗ ſchichtswerk zu widmen, in dem er die diplomatiſche Anteil⸗ .5 Amerikas am Weltkrſeg darſtellen will. Ein neuer geylanter Bombenanſchlag in Amerika. is, 21. Sept.(W..) Nach einer Meldung des„Malin“ aus London beſagt ein aus Newyork eingetroffenes Telegramm, daß eine an amtlicher Stelle eingegangene Poſtkarte, unterzeichnet „ein Bürger“ mitteilt, daß man am Dienstag verſuchen wird, das Zolldepot in die Luft zuſprengen. r die mit — ihnen, wo ſie der Schuh drückt und warum er ſie „Biſt Du von Haus aus Schuhmacher?“ „Es iſt doch viel weiter nach dem Efdorf, als man meint. Heut liegt alles ſo nah da, ſo daß es ausſieht, als ſei's ein Katzenſprung. Es hält nicht,— das Wetter.“ „Darf jeder ſprechen in der Verſammlung?“ „Freie Diskuſſion! Selbſtverſtändlich! Aber ſelten, daß einer das Maul auftut! Ich ſag' ſchon ſelber, was zum ſagen iſt, da bleibt für die andern nichts übrig. Ich bin eing ſchafft, mußt Du wiſſen! Wenn Du's haben willſt, ich mach' fort, bis mir das Maul ausfranſt.“— „Haſt wohl auf den Advokaten ſtudiert?“ halbem Lächeln der Fremdling. „Könnt' nicht weit davon ſein“, entgegnete der andere und ließ ſeine ſcharfen Augen kurz über den Frager blitzen; „mancher ſtünd an einem andern Platz, wenn es recht zu⸗ ging auf der Welt. Aber laß nur den Kapitolismus— „Was iſt das eigentlich— Kapitaſismus?“ fragte leſſe und mie verſchämt der Fremdling. Der ſchwitzende Bumaier blieb ſtehen wie angedonnert. „Waas—, ſchrie er dann laut hinaus,„das fragſt Du? Biſt denn Du vom Mond runterg'fallen, daß Du das nicht weißt'!, — Jedes Kind kann's Dir ſagen. Wie alt biſt Du eigentlich⸗ Brüderle?“ Und er muſterte den andern mit ſtechenden Aeuglein von oben bis unten. Der Geſcholtene ſenkte den Kopf.„Ich bin ſchon alt, agte er demütig:„aber ich habe immer neben dem Gottlieb gearbeitet, und der hat das auch nicht gewußt.“ „Jetzt, da ſoll doch ein Donnerwetter dreinſchlagen! So, der Gottlieb hat's alſo auch nicht gewußt! Aber das Maul aufreißen, das kann er, das bringt er fertig!“ „Er iſt auch ein ſehr tüchtiger Arbeiter“, ſagte wie ent⸗ ſchuldigend oder begütigend der Fremdling. Unwillig ſetzte ſich der andere wieder in Trab.„Ach was, Arbeiter! Wenn einer nicht mit der Zeit geht!“ „Das tut er aber, der Gottlieb,“ fiel eifrig der Fremde ein,„ich habe ihn oft ſagen hören: Man muß wirken, ſolang es Tag iſt: denn es kommt die Nacht, da niemand wirken 5 Oder auch: ‚Schicket euch in die Zeit, denn es iſt böſe eit'!“ Wieder blieb der andere ſtehen und lachte laut und hell⸗ „Das heißt Du, mit der Zeit gehen! Wenn man ſo lauter alte Weiber hätte auf der Welt, das gäbe einen Fortſchritt! meinte mit Für Dich iſt's ſchon gut, wenn Du in die Verſammlung mit⸗ Mondkalb, Ju aus dem wir nicht nauskommen, eh' der Kapitalismus an die gehſt. Da kannſt d' deine Ohren ſpitzen, Du Wand gedrückt iſt. Aufrütteln muß man die Leut, ſagen einfäftig'!“ Norff A Dienskag, den 21. September 1920. Maungeimer General-Anzeiger. ¶Abend · Ausgabe.) 5 3. Seite. Nr. 425. Aus Stadt und Land. Die Karkoffelverſorgung. Die Aufhebung der Zwangswirtſchaft hat unter den Ver⸗ brauchern bis jetzt auf keinem Gebiete ſolche Unſicherheit hervor⸗ erufen, wie auf dem der Kartoffelverſorgung. Das iſt in der Wich⸗ greit dieſes Nahrungsmittels begründet. Kartoffeln ſind doch heute neben dem Brot das Hauptnahrungsmittel für einen viel 18 Kreis von Verbrauchern als ehedem in Zeiten normaler ebensmittelverſorgung. Wer heute nicht in der Lage iſt. durch Verausgabung reicher Mittel ſeine Mahlzeiten kräftig zu geſtalten und genötigt iſt, die zum Leben unbedingt notwendigen Nährein⸗ heiten durch Genuß einer größeren Menge kalorienarmer Nah⸗ rungsmittel zu erreichen, alſo Güte durch Maſſe zu erſeßen, der muß auf den Kopf unb die Zeit von 200 Tagen— die man als Durchſchnittsſpanne für die Zehrung vom Wintervorrat annimmt — mit einem Verbrauch von 37/ bis 4 Zentnern rechnen. Der größere Geſamtbedarf an Kartoffeln in Deutſchland braucht aber die Bepölkerung durchaus nicht mit Beſorgnis erfüllen. Die Ernte iſt über Durchſchnitt gut ausgefallen und wird für die menſchliche Ernährung garmcht ganz in Anſpruch genommen zu werden brauchen. Vorausſetzung aber iſt, daß die Reichsgrenzen für die Kartoffelausfuhr ſofort und für die ganze Dauer der Verſor⸗ gungsperiode geſperrt und daraufhin kontrolliert werden. Wie man von Faed hört, haben die Schiebungen ins Ausland ſchon eingeſetzt und wenn hier nicht ſofort ein Riegel vorgeſchoben wird, nimmt der Kartoffelpreis innerhalb Deutſchlands eine Höhe an, die es demKonſumenten mit Durchſchnittseinfommen nicht mehr ermöglicht, in ſeinem Haushaltungsetat mit Kartoffeln zu rechnen. Baden iſt trotz ſeiner guten Ernte immer noch Kartoffel⸗ bedarfsland. an hat nun in Baden einen Weg gefunden, der unſere Kartoffelverſorgung ſicherſtellt und es ermöglicht, von Ende dieſer Woche ab mit der Winterverſorgung zu begingen, einen Weg allerdings, der Vernunft und Einſicht von allen beteiligten Kreiſen 1 Man hat aus den bisherigen Erfahrungen ge⸗ lernt und will nicht unvermittelt von der Zwangswirtſchaft in die r Wirtſchaft umſchlagen, ſondern ein Uebergangsſtadium chaffen, das dem Handel eine gewiſſe Bindung auferlegt. Die Er⸗ zeuger ſind in der glücklichen Lage, ſich auf die Reichsverordnung vom 13. März 1920 beziehen zu können, die einen Kartoffelerzeu⸗ zerpreis von 25 M. für den Zentner feſtſetzt. Der Erzeuger kann 00 in jedem Falle auf dieſe Verordnung berufen und es kann ihm kein Gericht und kein Wuchergericht etwas anhaben, wenn er ſich dieſen Preis bezahlen läßt, ſo wenig, wie gegen den vorgegangen werden kann, der dieſen Preis bezahlt. der Zent⸗ ner⸗Verkaufspreis wird ſich vorausſichtlich auf 33 Mark ab Lager ſtellen. Zu Preiſe wird man von nächſter Woche ab in Mannheim von hieſigen Händlern und von der Kartoffel⸗ großverkaufsſtelle am Neckarvorland vollgewichtige Zentner ba⸗ diſche Winterkartoffeln erhalten können. Bei Berückſichtigung der acht, des Schwundes und der ſonſtigen erheblichen Speſen, ſowie Die den landwirtſchaftl. Genoſſenſchaften und Großhändlern auf dem zugeſtandene Aufkaufgebühr von höchſtens.50 M. pro iſt der Verdienſt, der dem Handel bleibt, normal. Der von 8 M. den Erzeugerpreis pro Zentner iſt wirt⸗ ſchaftlich gerechtfertigt. Es mag Konſumenten geben, die entweder aus Angſt oder in dem Glauben, billiger wegzukommen, hinaus⸗ aufs Land und— ſich abzuſchließen ſuchen. In dieſen nterhamſterern liegt e roße Gefahr für die Verſorgung der Allge it. Denn es iſt eine Erfahrungstatſache, daß das 8 a. ie Preiſe treibt und zum Zurückhalten der Ware anrelzt. 1* nicht eindecken zu können, iſt unbegründet. Wer ie glichkeit hat, ſich durch eine Organiſation verſorgen zu „laſſen, kann genügend Kartoffeln von den Händlern zum Preiſe dvon 88 Mark ab bekommen. Der direkte Einkauf beim Er⸗ 5 wird teurer werden. Der Landwirt wird dazu neigen, beczlich die Mehrarbeit, die der ſtückgutweiſe Verſand gegenüber der e e Verladung für ihn mit ſich bringt, ſehr gut bezahlen Die Sae iſt 20————. bei 2 da— en Zentner entfa e Frachtante azu — Nihce der Selbſtabhol der da die den amtlichen eergeeeer J8ct Horſchrift i Karto ſtern in kleineren Mengen zum ſo⸗ beunde Genuß iſt unwirtſchaftlich und kommt den Konſumenten als der Einkauf ſlad am. Der Hamſterer kann meiſtens kalkulieren. Die„Selbſtverſorger“ allas Hamſterer auf dem Lande bereits blh ſeſ r Kartoffeln Preiſe zu „bleten, die welt über den behördlich feſtgeſetzten Preis hinausgehen und die in vielen Gegenden ſchon dazu geführt haben, daß die Er⸗ geuger nicht gewillt ſind Kartoffeln zu dem Preiſe von 25 Mark überhaupt herzugeben. Die badiſche Kartoffelverſorgung bindet 8 und Erzeuger dadurch, daß ſie die Transporterlaubnis für den waggonweiſen Kartoffelverſand bezw. Empfang von der An⸗ erkennung ihrer Bedingungen bei Hinterlegung einer Kautions⸗ ſumme von 500 M. pro Waggon en G macht. Dieſes Depot ee derfüllt, ſobald die Vorſchriften, deren Einhaltung durch geeignete Maßnahmen rüft wird, verletzt werden. Die Badiſche Kar⸗ —— 15 der Zwangslage, einen Erzeugerpreis bis zu 2 M. pro Zentner nicht beanſtanden zu können, ſie knüpft aber an die Ertellung der Transporterlaubnis, d. h. an die Zuweiſung des lichen Frachtbriefes eine Reihe von Bedingungen, die da⸗ für dürgen, daß der erwähnte Kleinhändlerpreis nicht überſchritten wird, daß das volle Gewicht ausgewögen wird, daß ſich überhaupt nur der nachweisbar zum die Badͤiſche Woche in Karlsruhe. Die Kunſtausſtellun Und noch etwas hat ſich verändert. Der gewiſſe Schimmer, der auch auf 5 Antlitz— Feſtlichkeiten lag, iſt von ihm gewichen. darum! Denn auch am tatkräftigen Werk iſt die Schönheit, deren Quell bie Freude iſt, mit das Wertoollſte. Den Eindruck einer eſtſtadt macht Karlsruhe, das zum erſten Male ſeine„Badiſche oche“ feiert, alſo nicht. Keine Fahnen wehen und leuchten ſtraß⸗ auf, ſtraßab; nirgends ſind turmhohe Maſten errichtet, an deren welz mgeſteshenen Schäften Tannenreiſig hinaufkletterte. All das pPaären Aeußerlichkeiten, in denen der Wert nicht ſtecke? Ich bin Wart anderer Meinung, und ich will auch gleich mit den wirklichen Werten beginnen; es wäre halt nur ſchön geweſen— weiß, grün, gelb und rot und kornblumenblauer Herbſthimmel dazu und frohs Ge⸗ ſichter. Der Sang iſt verſchollen. 8 Der Beſuch der Kunſtausſtellungen vertieft jedoch den Eindru der 20547% Woche, der durch Aufſchriften und künllexiſche Makate bereits erweckt würde. Es war nicht leicht und iſt auch nicht ahne Mißverſtändniſſe und Verdrießlichkeiten abgegangen, ein Ge⸗ ſamtbild des badiſchen Kunſtlebens in den richtigen Grenzen feſt⸗ debalten; um ſo mehr verdienen die Ausſtellungsleiter, an der Spitze er für neue Direktor der Badiſchen Kunſthalle, Dr. W. F. Storck, ihre Energie und für ihren künſtleriſchen Weitblick unbedingte erkennung. Im Verein mit Direktor Storck ſchufen die Künſtler Goebel und Profeſſor A. Haueiſen in den Räumen des Badiſchen Kunſtvereins eine Ausſtellung von Werken badiſcher Künſtler, auch ſolcher, die infolge ihrer Tätigkeit in der Fremde den Badenſern als Landsleute aus dem Gedächtnis entſchwunden ſind. Wir begegnen darunter A. Babberger aus taufen, heute in Frankfurt, und laſſen uns von der tiefen Beſee· lung feiner monumental geſtalteten Figuren packen. Der Expreſ⸗ onismus des Heidelbergers W. Gothein, heute in Berlin, offen⸗ uns den hohen geiſtigen Gehalt dieſer Richtung. An den grotesken Genreſtudien und Charakterbildern R. Schlichterers aus Karlsruhe, jetzt in Berlin, wird man nicht vorübergehen, ebenſo Tenig an dem humoriſtiſchen Expreſſionismus des Freiburgers chnarrenbergers, heute in München. Noch mancher andere bare zu nennen, der zarte K. Waibel H. Meid, einer unſerer zbeſten Radlerer, L. Feininger und H. Eroendle— es fehlt eider der Raum. Außerdem war den Ausſtellungsleitern daran gelegen, auch für die Mannheimer Kunſt einen deutlichen Ausdruck zu ſchaffen, keineswegs indes auf Koften der Karlsruher aler, die in doppelter An pertreten ſind. Was wir von Mann⸗ Künſtlern auf dieſer Ausſtellung ſehen, vermittelt mit die Eindrücke: K. Dillingers von unnach⸗ —..—— — artoffelhandel vom Bezirksamt Ermäch⸗ tigte mit dem Groß⸗ oder Kleinverkauf von Kartoffeln(Kleinver⸗ kauf im Sinne einer zentnerweiſen Abgabe) befaſſen darf und daß die badiſchen Kartoffeln, die ihrer Quallität wegen, vor den nord⸗ deutſchen bevorzugt werden, für die Verſorgung der badiſchen Be⸗ völkerung in Betracht kommen. Unklar ſind die Verhältniſſe in Baden nicht mehr. Der Be⸗ darf iſt geſichert, auch der augenblickliche Bedarf, bei dem es in der letzten Woche deshalb haperte, weil ſich ſogar innerhalb unſeres Laͤndes einzelne Kreiſe abſperrten und infolge des dadurch einge⸗ tretenen Mangels in Mittel⸗ und Hinterbaden eine Preistreiberei verurſachten. Die Beſchaffung ſelbſt braucht den Familienvorſtän⸗ den keine Sorge zu machen. Der Preis aber iſt hoch und die Soff⸗ nung, daß landwirtſchaftliche Organiſationen oder einzelne einſich⸗ tige Bauern von dem ihnen im März zugeſtandenen hohen Erzeu⸗ erpreis heruntergehen, ſehr gering. Ohne Aufnahme von Vor⸗ ſchüffen wird es den wenigſten Familien möglich ſein, ſich den notwendigen Wintervorrat hinzulegen und für die Bedürftigzten werden noch andere Wege zu erwägen ſein. das Hamſtern im Kleinen und das Hamſtern im Großen muß unbedingt unterbleiben, weil mit der Zahl der Intereſſenten, die ſich beim Erzeuger direkt einfinden, die Preistreiberei ſteigt und der Einzelne nie l wegkommt, ſich aber mitſchuldig macht, wenn ſich die Verhältniſſe auf dieſem Gebiet für die Allgemeinheit noch verſchlechtern. Mit demſelben Nachdruck muß aber auch verlangt werden, daß die Reichsgrenzen für die Kartoffelausfuhr geſperrt werden. pp. Sammelt jetzt Waldfrüchle! Gar viel Nützliches könnten unſere Sonntagswanderer im Nach⸗ ſommer und Herbſt für die gegenwärtig ſo vorratarme Küche am Hag und im Wald ſammeln und heimbringen. Im Odenwald gibt es jetzt eine Menge Brombeeren, Hagebutten und auch wieder Steinpilze und andere wertvolle Schwämme. Odenwälder Frauen machen aus den Brombeeren nicht nur einen vorzüglichen Huſtenſaft und einen trefflichen Brotaufſtrich, ſondern auch vorzüg⸗ lichen Wein, indem ſie die Früchte etwas gären laſſen, dann aus⸗ preſſen und den Saft mit kleiner Zuckerbeigabe in Selce füllen. Von den Hagebutten entfernt man und Stiele, übergießt ſie in einem Topf mit Waſſer oder Apfelmoſt und läßt ſie im Keller weich werden. Dann treibt man ſie erſt durch den großen Blech⸗, dann durch den Drahtſeiher. Um mit dem zähen Brei lei ter fertig zu werden, gießt man etwas gekochtes Waſſer nach. Der Brei, ſoge⸗ nanntes Hegemark, wird eine zeitlang gekocht und dann als vorzüg⸗ licher Brotaufſtrich gut er ſilt ſen aufbewahrt. Die noch mit etwas Mark behangenen Körner ſpült man mit gekochtem Waſſer ab. Die⸗ ſes ſchmeckt dann wie Kakao. Die zuletzt vollſtändig rein gewaſchenen Körner werden getrocknet. Sie geben einen vorzüglich ſchmeckenden Tee. Ein nierenkranker Kriegsinvalide ſagte mir, er müſſe auf ärzt⸗ liche Anordnung täglich ſolchen trinken. Er den tatſächlich fein wie Vanille ſchmeckenden Trank ohne Zucker. Auf zwei Taſſen Waſſer nehme man einen +55 voll Körner und koche das Waſſer in einer halben Stunde auf die Hälfte ein. A. G. Aufbebung des Brückengeldes bel Marxan und Speuer. Wie der„Badiſchen Preſſe“ mitgeteilt wird, wird für die Schiffbrücken bei Maxau und Speyer Brückengeld von Fußgängern und Radfah⸗ rern nicht mehr erhoben. Ein Vogelſterben hat die naßkalte Witterung der letzten Wochen überall zur Folge 78 55 vor allem bei den walben. Wie ſich jetzt erſt, nachdem die Tierchen nach dem Süͤden abgezogen ſind, genauer feſtſtellen läßt, findet man in den verlaſſenen Neſtern vielfach tote Jungen. Das gilt namentlich von den Schwalbenneſtern, die außerhalb der warmen Viehſtälle, unter dem Dachgeſims und über den Türen der Bauernhäuſer, angelegt waren. Hier iſt die zweite Brut faſt ausnahmslos zugrunde gegangen und damit ein junger Stamm unſerer beſten Inſetenvertllger. Q. Einige hundert Schwalben waren heute vormittag über der Oſtſtadt zu ſehen. Sie ſchwebten nicht„ſeelenruhlg“ im Aether wle zur Sommerzeit. Ihre haſtigen Bewegungen ließen das Reiſefieber erkennen, das ſie ergollfen hatte. Sie entfernden ſich bald in e Richtung, um innerhal Tage ſchon neben ihren Schweſtern in Afrika zu landen. Es en Nachzügler aus dem Norden ge⸗ dlehen ein. Unſer Beobachte prichwort lautet:„Um Mariä Geburt ziehen die Schwalben furt. »Nachſplele zum Dil Vurſtmarkt. Auf der Mückfahrt vom Dürkheimer Wu tmarkt wurde einem Herrn von Mannbeim eine ſilberne Uhr im Werte von 500, einem anderen in demſelben Wagen eine Brieftaſche mit 250„ und ein Vereinsſparkaſſenbuch von 50—70 lge Ferner entſtand auf der Rückfahrt vom Wurſtmarkt Ecke Rohrlach⸗ und Frankenthalerſtraße in Lud⸗ wigshafen in der Rhein⸗Hardt⸗Bahn unter mehreren itfahrenden unde e wobei mit Stöcken und Schirmen gearbeitet wurde. Todesfall. Der Gründer und langſährige Beſitzer des„Pforz⸗ heimer Anzeigers“, Priwatier Heinrſch Müller, iſt in Frei⸗ burg im Alter von 73½ Jahren geſtorben. Er war kurz vor dem 1870/1er Kriege von Mosbach, wo ſein Vater eine kleine Buch⸗ druckerei mit dem„Mosbacher Anzeiger“ beſaß, nach Pforzheim ge⸗ kommen und betrieb dann dort ebenfalls eine Druckerei. Den „Pforzheimer Anzeiger gründete Hch. Müller am 1. Sepiember 4873, indem er an ein in der Weiß ſchen Druckerei erſchienenes da 80 anknüpfte. Sein Geſchäft ve⸗kaufte Müller 1884 an Rhein⸗ hold Hofmann, das 1888 an die Gebrüder Bode überging. Polizeibericht vom 21. September. wurden entwendet: aus dem Partiewarengeſchäft R 8, 15: Drei Paar Damenſchuhe(Frauenlob ſchwarz), niedrige Nr. ahmlichem Duft, W. Oeſers religiöſe Kunſt— kein Verſuch mehr, ſondern bereits ein Sieg neuer Ausdrucksmöglichkeiten, Th. Schind⸗ ler mit neuen Landſchaften von köſtlichem Schmelz; liebe Bekannte ſind uns die Zeichnungen von H. Eſch, und K. und L. Stohner ſowie R. Waldſchütz geſtalten das Bild unſerer heimiſchen Kunſt noch inhaltsreicher. Auch die beiden Bildhauer Gelb und Lauber treffen wir an. Die Ausſtellung im Badiſchen Kunſt⸗ verein iſt damit guch nicht annähernd erſchöpft. Beſonders hervor · heben kann ich aber doch nur mehr die unendlich vielſeitigen Holz⸗ ſchnitzereien Prof. Gerſtels, die dieſer während ſeiner Kriegs⸗ gefangenſchaft angefertigt hat. Unſer harrt nun das organiſatoriſch wie künſtleriſch⸗abwügend reife Werke des Galeriedirektors Dr. W. F. Storck. Seiner Neuordnung des Thoma⸗Muſeums, ſeiner Geſamt⸗ ausſtellung von Zeichnungen, Aquarellen und Oelgemälden 3. W. Schirmers(1807—63), des erſten Dfrektors der Karls⸗ ruher Akademie, ſowie der Ausſtellung Dadiſcher Keramit, den erſten Leiſtungen Storcks in Karlsruhe, denen ſich im Spät⸗ erbſt eine neue vorbildliche Tat hinzugeſellen wird, iſt fraglos die ürdigung an bleibender Stelle, in der Kunſtgeſchichte, vorbe⸗ halten. Vor allem mit der Neuordnnug des Thoma⸗Muſeums hat Direktar Storck ein neues Galerie⸗Problem geſchaffen und alänzend gelöſt. Das Bild der herkömmlichen Galerie iſt unter ſeinen Händen verſchwunden. Es läßt ſich nicht mit Schlagworten ſagen, wie ſich unz die Säle des Thoma⸗Muſeums nunmehr darſtellen; ich weiß auch nicht, ob der Vergleich für jedermann oder überhaupt alücklich gewählt iſt: beim Eintritt in dieſe Räume überkam mich die gleſche Empfindung wie beim Betreten der Tempel auf den einſamen Ge⸗ filden von Päſtum. Vor hyazinthfarbigem Abendhimmel ragen die riſſigen Säulen, bemalt von den Farben der Ewigkeit, doch keine iſt, die ſich im Hintergrund auflöſte. So hängen die Werke Hans Thomas, Oelgemälde, Aquarelle und Zeichnungen, zu drei Gruppen zuſammengefaßt an den Wänden dieſer drei Säle, von denen der erſte hleichgelb, der zweite rot, der dritte elfenbeinfarben ausgemalt iſt. Die Wirkung auf die ffarben, Tonungen und Stimmungen der Bilder läßt ſich nicht ſchildern. Man ſzeht es und fühlt, füßlt es wie eines Rätſels Löſung: ſo muß es ſein! Die Schirmer⸗Geſamtausſtellung iſt eines der lehrreichſten Un⸗ ternehmen einer Kunſthalle. Indem ſie nicht mit dem einhunderi⸗ ſoundſovielten Werke des Meiſters ſchließt, ſondern um zahlreiche Bilder ſeiner hauptſächlichſten Schüler, Thoma, Vöcklin, Fahrbach, Vosberg, Vollweider, Rieffſtahl und Oſterroth, beſonders aber Bracht und Lugo, bereichert iſt, ergibt ſich für den Beſchauer der geſchloſſene Ausdruck einer für die heroſſche und hiſtoriſche, aber auch phyſiologiſche, dekorative und endlich auf reine Stim⸗ mung geſtellte Landſchaftsmalerei wichtſgen Schule. die in woden. in Karlsruhe, baheimatet war. Knapmann über die Bedeutung Wlederaufbau Deutſchlands und Bundesgeſchäftsführer Dr. Sey⸗ Abfätze, Größe 87, 88, und 41, vier Paar Rindbox⸗Damenſtiefel, Aa mit Lackkappe, vier Paax Roßchevreaux⸗Damenſtiefel, chwarz mit Lackkappe, drei 16 0 Spangenſchuhe, ſchwarz mit Spange, drei Paar Samtſchuhe(innen grünes Rippsfutter, drei Paar Boxkalf⸗Damenſchuhe mit Lackkappe, ſchwarz, drei Paar braune Herren⸗Chevreauxſchuhe, Größe 41, 42 und 48, gwei Paar Herrenchevreau uhe, zwei Paar Hekrenſchuhe, Voxkalf, ein Paar Herrenſchuhe, Chevreaux, Größe 42, 0* zwei Damenlackſchuhe, Größe 86 u. 40, drei Schachteln(15 Kg.) hufeiſenförmige Gummi⸗ abſätze, Marke Liga, Nr 7, 8 und 9, 1% Dutzend Badehoſen, weiß und rot geſtreift, 1 Dutzend weiße Untertaillen, mit Roſt⸗ ſtoſſe Dutzend Zierſchürzen aus irdapfe Lüſter und Tüll⸗ toff, ein Dutzend reinwollene Damenſtrümpfe.— Vom 14. bis 15. September aus einem verſchloſſenen Keller des Hauſes K 1, 5, zwei ſteinerne Töpfe mit 50 Pfund Schweinefett, 60 Gier, ein Glas eingemachtes Fleiſch und drei Flaſchen franzöſiſchen Rotwein.— Am 7. September einem Fahrgaſt in einem Wagen der Linie 7 der Straßenbahn zwiſchen Keppler⸗ und Altripper⸗ ſtraße nachbeſchriebene Brieftaf mit etwa 1800 Mark Inhalt. Einfache Taſche auß rotem Leder mit Druckknopfverſchluß, 1000 Mark in 50⸗Markſcheinen, einige Hundertmarkſcheine und einige 50⸗Pfennigſcheine, ein Perſonalausweip in franzöſiſcher Sprache, auf amen Karl Heſſert und mit deſſen Bild, ein Ausweis fir den Bahnarzt Karl Heſſert und Frau, ein Freifahrtſchein für ie Strecke Mannheim⸗Heilbronn, zwei otographien, je dret Damen in Schweſterntracht darſtellend.— Vom 4. bis 12. Sept. aus einem eines Gaſthauſes in T 1, 18 ein champagnerfarbiges Damenkoſtüm(Robe) und ein Waſchkleid, weißer Grund mit blauen Tupfen.— In der Zeit vom Au bis 1. September aus einem Vereinshaus beim Lindenhofp mehrere kleine wertvolle Oelgemnälde, etwa 400 Künſtlerkarten (Burg Rotenfels), geſchnittes ermometer und mehrere Bücher, meiſt Erzählungen. Die Bücher ſind alle mit dem Stempel„Quick⸗ born“ Gruppe Mannheim verſehen.— Vom 13. September aus einem an der Rhenantaſtraße ein 2.S. Drehſtrom⸗Motor, Fabrikat r. S 7048, E 220/280, J 5, 8, N 1440, Wert 4000 Mark. Parteinachrichten. Deutſche(liberale) Volktspartei. Im Politiſchen Seminar des Ortsvereins Mannhelm der Deutſchen(liberalen) Volkspartei wird Herr Geh. Regierungsrat L. Mathy im Laufe des Winterſemeſters in zwangloſer Folge eine Reihe von Vorträgen über Rußland und die Oſtſtaaten halten; die Reihe beginnt am Mittwoch, 22. September, nachmittags 576 Uhr, im Geſchäftszimmer der Partei, C 3, 21/2. Mitglieder und Freunde der Partei ſind herzlichſt eingeladen.(Siehe Anzeige.) Aus Zuòwigshaſen. Den Verletzungen erlegen iſt im ſtädtiſchen Krankenhauſe der 19jährige Spengler Jatob Johann von Frieſenheim, der in der Anilinfabrik fahrläſſigerweiſe durch einen Piſtolenſchuß verletzt wurde. Der un laliche Schütze namens Karl Baumann aus Mun⸗ denheim wurde feſtgenommen. Tagung des Bundes Deutlſcher Verkehrsvereine. * Klarlsruhe, 20. Sept. Der 2. Tag der hier abgehaltenen 19. ordentlichen Hauptverſammlung des Bundes deutſcher Verkehrsvereine, der Sonntag, war vollſtändig der Beratung von Verkehrs⸗ und bundesorganiſatoriſchen Fragen gewidmet. 1 1 gab der Vertreter der Vuuſchin Eiſenbahn⸗ eneraldirektion Reg.⸗Rat Schifferdecker Aufſchluß über die ahrpreiszuſchläge beim Uebergang von den ſchweizeriſchen auf die badiſchen Bahnen. Er teilte mit, daß der Staat monatlich 800 000 ranken Gehälter für die auf den ſchweizeriſchen Statlonen beſchäf⸗ tigten badiſchen Bahnbeamten zu zahlen habe. Um dieſe Summe aufzubringen, habe man ſich entſchloſſen, Zuſchläge auf die Fahrpreiſe zu legen. Die Einnahmen im Perſonenverkehr haben ſich dadurch im Monat auf 200 000 Franken geſteigert; die reſtlichen 600 000 Franken müſſen aus dem Güterverkehr aus der Schweiz aufgebracht werden. Die Umgehung der Frankenerhebung durch Reiſen von Baſel nach Lörrach oder einer anderen badiſchen Station und von da im Schnellzug weiter iſt nur gering. Die Eiſenbahnverwaltung hat überdies Maßnahmen getroffen, um die Abwanderung zu ver⸗ hindern. Da die Juſchläge Mißſtimmung hervorgerufen haben, finden neuerdings Verhanblungen ſtatt, um die Angelegenheit in anderer Weiſe zu regeln— In der Ausſprache wurden die Maß⸗ nahmen der Eiſenbahngeneraldirektion Karlsruhe hinſichtlich der Frankenumrechnung im allgemeinen nicht gebilligt. Angeregt wurde von Rückfahrkarten, um die einheimiſchen Reiſenden zu ſchonen. Enen bretten Raum der Verhandlung nahm danach die Aus⸗ ſprache üͤber innere Organiſationsfragen ein. Der neugegründeten Reichszentrale für deutſche Verkehrswerbung wurde dabel weni Sympathie entgegengebracht. Gewünſcht wurde ferner, der Bu möge ſich mehr die Förderung des allgemeinen Ver⸗ kehrs angelegen ſein laſſen und nicht ſpeziell des Fremdenverkehrs, der durch ſeine Auswüchſe viel Mißſtimmung hervorrufe. Die Ver⸗ ſammlung beſchloß, die Fragen der inneren Organiſatlon dem Var⸗ ſtand zur nochmaligen Beratung zu Überweiſen. In der Nachmittagsſitzung ſpr Kurdirektor Rütten aus Bad⸗Neuenahr über den Veſuch der Bäder, Kur⸗ und Erholungs⸗ orte im beſetzten Gebiet, der Syndikus der Hotelbeſitzervereine Dr, des Fremdenverkehrs für den Der ſtärkſte und vollkommenſte, nicht zuletzt durch den Grad der Entwicklung ſo ſcharf ausgeprägte Ausdruck des badſſchen Kunſt⸗ gewerbes iſt die Keramik. Die neuzeitliche Produktion geht auf Hans Thoma zurück und führt über eine erſtaunliche Fülle her⸗ vorragender Talente bis auf Prof. M. Läuger⸗Karlsruhe. Die Ausſtellung in der Kunſthalle bietet einen Ueberblick über die Tätig⸗ keit der Großherzoglichen Majolikamanufaktur mit Erzeugniſſen badiſcher Werkſtätten oder nach Entwürfen badiſcher Künſtler wie Prof. A. Strübe⸗Lörrach, des Ehepaars Huber⸗Roetbe⸗ Villingen, Prof. K. Albiker aus Karlsruhe, ſetzt in Dresden, A. Schatz⸗Konſtanz, W. Süs, K. M. Würtenberger, W. Link u. ad. Auch der Dichter Hermann Burte hat einige Teller, jedoch ohne beſonderen Ausdruck, angefertigt. Zu einer beſonderen Ausſtellung ſind die wertvollſten und für die Entwicklung deg Künſt⸗ lers bezeichnendſten Schöpfungen Läugers vereinigt. Die Ausſtel⸗ lungsräume gewinnen außerordentlich durch künſtleriſche Glas⸗ fenſter von Pechſtein, Degen⸗Mannheim u.., die zum Teil von badiſchen Firmen ausgeführt wurden. Außerdem wird unſere Aufmerkſamkeit auf Moſaike von Thorn⸗Prikker, Ueberlingen, Pechſtein u. a. gelenkt. Vielleicht macht dem einen oder anderen auch ein Wandteppich von A. Babberger Freude. Eine Ergänzung der Ausſtellung neuzeitlicher Keramik in der Kunſthalle bildet die keramiſche Ausſtellung im Lan⸗ desmuſeum im Schlo ß, das unter der Leitung Dr. HRoth⸗ ſteht. Sie umfaßt die Erzeugniſſe der alten Manufakturen, vielfach natves Material, daneben aber auch koſtbares Porzellan von ver⸗ ſchiedener Herkunft. Auf Veranlaſſung Direktor Storcks wurde im Aktſaal der Kunſt⸗ gewerbeſchule eine höchſt unterhaltſame, aber auch lehrreiche Aus⸗ ſtellung von Kinderzeichnungen vom Hotßenwald einge⸗ richtet. Ich kam zufällig zu ihrer Eröffnung zurecht. Zeichenlehrer Guſtavy Henſelmann, unter deſſen Augen dieſe zum größten Teil farbigen Zeichnungen entſtanden waren, die von Sextanern bis Quartanern ſtammen, führte uns in die reichhaltige Sammtung ein, die ich hier natürlich nicht im einzelnen ſchildern kann, wohl aber durch ein Beiſpiel charakteriſteren möchte.„Jung⸗Siegfried war ein ſtolzer Knab, ſtieg von des Vaters Burg herab“ ſteht auf einer Zeichnung geſchrieben. Sie ſtellt Jung⸗Siegfried dar, wie er in der Kleidung des modernen Gent, zeitgemäß etwas dekadent, vom Berg herabſteigt. Eine Fülle von Karlsruder Künſtlern bat ſich in den Galerien der Kunſthandlungen F. Sebald und Moos ein Stell⸗ dichein gegeben. In jener ſehen wir uns L. Schmid⸗Reutte und ſeiner Schule gegenüber, während bei Moos die Namen Hempfing, Mutter und Lotter, Hagemann durch aus⸗ drucksvolle Portröts ſowie Plock durch farbenſatte Landſchaften von muſteroſfſtoer Nefumima beſonders auffallen. NAlfroed Maberns — 4. Seite. Nr. 425. Maunheimer General- Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Dienstag, den 21. September 1920. fert über die Beſteuerungen des Fremdenverkehrs. Im Anſchluß an dieſe Vorträge wurden Entſchließungen angenommen, in welchen zunächſt die Bevölkerung aufgefordert wird, auch die im beſetzten Gebiet liegenden Kurorte zu beſuchen. Eine weitere Entſchließung wandte ſich gegen die vorgeſehene Wohnſteuer bei vorübergehendem Aufenthalt und gegen die erhöhten Gebühren bei Ausſtellung von Päſſen. Schließlich wurde noch gegen eine weitere Tariferhöhung der Bahnen Einſpruch erhoben. Erſt nach 6 Uhr abends hatten die Beratungen ihr Ende gefunden. Aheinſchiffahrtsverband Konſtanz. B. Konſtanz, 20. Sept. Sonntag früh hielt der Rheinſchif⸗ fahrtsverband Konſtanz eine Arbeitsausſchuß⸗ Sitzung ab und mit'ags eine Mitgliederverſammlung in der Turnhalle der Schule Petershauſen. Beide Veranſtaltungen waren von Vertretern aller Bodenſeeuferſtaaten ſehr gut beſucht; von ſchweizeriſchen Ver'retern waren Abordnungen der beiden ſchwei⸗ zeriſchen Schiffahrtsverbände anweſend. In der Arbeitsausſchuß⸗ Sitzung wurde beſchloſſen, eine techniſche Kommiſſion zu bilden, beſtehend aus j: einem Vertreter Württembergs, Bayeras, Vorarl⸗ bergs und aus je drei Vertretern Badens und der Schweiz. Zur Erledigung beſonderer Fragen kann die Kommiſſion jeweils aus Vertretern der betr. Landesteile erweitert werden. Bei der nach⸗ mittags ſtattgefundenen Mitgliederverſammlung warf der Vorſitzende des Verbandes, Geh. Kom.⸗Rat Stromeyer, einen Rückblick auf das Schaffen des Verbandes bis zum heutigen Tage, an dem die mit Preiſen Entwürfe des großen Planes der Schaf⸗ fung der Groß⸗Schiffahrtslinie Baſel—Bodenſee ausgeſtellt ſind. Nach ganz grober Berechnung rentiert die Wirtſchaft⸗ lichkeit der Groß⸗Schiffahrt trotz der enormen Koſten mit gut 10 v. H. Im Anſchluß daran wurde eine Entſchließung angenom⸗ men, die beſagt, daß die Verhältniſſe der Schiffbarmachung ſo weit geklärt ſind, daß an die Erſtellung der erforderlichen Einrichtungen und an den infolge der Kohlennot dringlich gewordenen Ausbau der Waſſerkräfte ſofort herangetreten werden kann. Die Verſammlung richtet an die Regierung das dringende Erſuchen, den Ausbau Baſel—Bodenſee ſchleunigſt in die Wege zu leiten. Zur Schaffung von Arbeitsgelegenheit ſollten einzelne Bauarbeiten vorbereitet werden. Ferner wird die Regierung gebeten, dem Verband, deſſen Arbeiten im allgemeinen Intereſſe liegen, die erforderlichen Mittel zur Fortſetzung einer ergiebigen Tätigkeit zur Verfügung zu ſtellen. Schließlich bittet der Verband die Regierung, bei den Regierungs⸗ verhandlungen die Schiffahrtsverbände zur Mitarbeit heranzuziehen. Hierauf erſtattete Syndikus Braun⸗Konſtanz den Geſchäfts⸗ bericht. Der Krieg hat die Arbeiten des Verbandes ſtark beein⸗ trächtigt. Die Wettbewerbsarbeiten mußten unterbrochen werden. Wie ſehr der Gedanke der Schiffbarmachung des Rheins bis zum Bodenſee beſonders in Süddeutſchland aber allgemein war, zeigt das Wachſen der Mitgliederzahl während des Krieges(von 672 auf 1586). Durch den Verluſt Elſaß⸗Lothringens gab es eine große Lücke, heute aber hat der Verband doch wieder 1405 Mitglieder. Die Schiffbar⸗ machung der Strecke Baſel—Bodenſee hat nicht nur lokales, ſondern viel nationales und internationales Intereſſe(Schweiz, Holland, Belgien, England und Amerika). Dies umſomehr, als der Bodenſee ein internationales Binnenſchiffahrtsbecken wird, wenn die übrigen mit dem Bodenſee verknüpften Kanalpläne der Verwirklichung ent⸗ gegengehen. In engſter Verbindung mit den ſchweizeriſchen Schweſterverbänden wird der Verband nach Kräften dahin ſtreben, daß die zum Wiederaufban unſeres Wirtſchaftsleben ſo notwendigen Kraftwerke erſtellt und dabei den Intereſſen der Schiffahrt genügend Rechnung getragen wird. Möge bis zur Ferligſtellung der Straße die allgemeine Völkerverſöhnung eingetreten ſein, ſodaß der Rhein ſeine Aufgabe als länderverbindende Verkehrsſtraße erfüllen kann zu aller Rutzen.— Der Kaſſenbericht zeigt einen Barbeſtand von 18 964 Mark. Daneben aber ſtehen noch 20 000 Franken Schulden für den Bezug des ſchweizeriſchen Vereinsorgans, 115 000 Mark Rückſtellungen ſind vorhanden und der Staat will mit einem größeren Vorſchuß aushelfen. Herr Baurat Altmayer⸗Karlsruhe(ſtändiger Verater des Preisgerichts über die Planarbeiten) hielt hierauf einen Vortrag über die Aufgabe der Waſſerſtraße und über das Pla i⸗ material, dem ſpäter Erläuterungen in der Ausſtellung der Pläne folgten.— Geh. Oberbaurat Rehbock⸗Karlsruhe gedachte der ge⸗ leiſteten Arbeit des Verbandes ſeit 13 Jahren und der noch älteren Vorarbeiten des ſchweizeriſchen Ingenieurs Gelpke⸗Baſel;: ſchließlich ſtattete er dem Vorſitzenden des Verbandes, Herrn Geh. Kom.⸗Rat Stromeyer, den Dank für die geleiſtete Arbeit ab, die voll anerkannt wurde. Nus dem Lande. * Schwetzingen, 20. Sept. Eine eigenartige Urſache hatte eine Störung des elektriſchen Stromes, die in anſtünd Stadt die auf Kraft⸗ ſtrom angewieſenen Betriebe zu etwa einſtündigem Feiern zwang. Auf bis ſetzt noch unaufgeklärte Weiſe(ſehr durch ein offenſtehendes Fenſter) geriet, wie die„Schwetzinger Zeitung“ be⸗ richtet, ñein Eichhörnchen in die Schalteranlage in der Umfor⸗ merſtation am Ketſcher Weg und verurſachte Kurzſchluß. Die vom Elektrizitätswerk Rheinau wurden infolgedeſſen derart beſchädigt, daß die Wiederinbetriebſetzung über eine Stunde dauerte,—— die Aeidcen nach Schwetzingen, Leimen, Wies⸗ loch und Waghäuſel unterbrochen war. .B. Heidelberg, 21. Sept. Am Montag Vormittag um.58 Minuten 46 Sekunden begannen mit ziemlich lebhaften Anzeichen eines ziemlich nahen Bebens eine hr von Bodenerhebungen die aus großer Ferne kamen und bis 6 Uhr 45 Minuten anhielten. *Reckarſteinach, 20. Sept. Letzte Woche wurde die Leiche des Letzten der Freiherren von Dorth in der daung palle f. des Schloſ⸗ —5 Mittelburg hier beigeſetzt. Zur Beerdigung hatte ſich der Erbe er Dorthſchen Beſitzungen, Freiherr Alexander von Wers⸗ berg aus Salzburg, eingefunden. Leidend kam er an, konnte aber an der Beerdigung und an den Exequien für ſeinen Wohltäter nicht teilnehmen, da ſich ſein Zuſtand ſo lte. verſchlimmerte, daß der Tod den 48 Jahre alten Mann dahinraffte. (Pforzheim, 20. Sept. In der„Breisgauer Zeitung“ wird aus⸗ eführt, daß Holz aus dem Hagenſchießwälde, der bekannt⸗ ich zum Teil von der Badiſchen Siedelungs⸗ und Landbank zur Schaffung einer Siedelung niedergelegt wurde, unter Deckadeſſe nach Baden⸗Baden geſandt würde. Dort werde das Holz umadreſſiert und nach der Pfalz verſchickt. (Ohlsbach, 20. Septbr. Der Gutspächter Michael Wußler in Hinterohlsbach wurde geſtern nachmittag in ſeinem Blute liegend erſchoſſen im eigenen Hauſe aufgefunden. Ob Selbſtmord oder ein Verbrechen vorliegt, muß erſt die Unterſuchung zeigen. * Kandern, 17. Sept. Die hieſige Milchgenoſſenſchaft hat den Milchpreis von 1,30 Mark auf 1,80 Mark erhöht. B Konſtanz, 16. Sept. Auf der außerordentlichen Haupt⸗ verſammlung des Spar⸗ und Bauvereins erſtattete der Vorſitzende des Aufſichtsrates, Obertele agenung t. Hacker, einen Bericht über den Bau der Kleinhausſiedlung im Sieren⸗ moss und die Verhandlungen mit den Reichs⸗, Staats⸗ und Ge⸗ meindebehörden. Die Verhandlungen über den Bau von 85 ſolchen Häuſern für die Eiſenbahnbeamten ſind abgeſchloſſen(die General⸗ Direltion Karlsruhe übernimmt 7 der Ueberteuerungzkoſten in Höhe von 1% Millionen Mark, worüber die volle Anerkennung ausgeſprochen wurde). Mit der Poſtbehörde, die auf ähnlicher Grundlage ebenfalls eine Siedlung von 25 Kleinwohnhäuſern er⸗ ſtellen will, ihre Beteiligung aber von Zuſatzbeſtimmungen abhängig macht, hofft man bald einig zu werden. Die Ausſchreibung für die Erſtellung der 35 erſten Häuſer erfolgt im Laufe dieſer Woche. ie Beſchaff der Mittel erfolgt in der Form, daß jeder In⸗ Habex einer Wohnung bei deren Zuteilung 8 Geſchäftsanterle mit je 300 Mark zu übernehmen hat, der Reſt wird durch Ausgabe Ankündbarer Schuldverſchreibungen aufgebracht. Bei der Zütei⸗ Tung der Wohnungen werden krtegebeſchede te, kriegsbeteiligte und Ti iche Familien in erſter Reihe berückſichtigt durch einer Anzahl Zuſatzloſe. Nach vorläufiger Berechnung ſtellt ſich eine—4 Zimmerwohnung mit Garten auf etwa 900 rk, eine 4⸗Zimmerwohnung auf etwa 1000 Mark das Jahr. Gerichtszeitung. * Konſtanz, 17. Sept. Der 19jährige aus dem Württember⸗ Achen ſtammende Techniker Hermann Wohlwender ſchmug⸗ gelte Arzneimittel ſeit längerer Zeit, allerdings nur in geringer Menge über die Grenze. Er bediente ſich dabei des Fiſchers Joſef Böhler in Reichenau. Er erhielt 5 Monate Gefängnis, Böhler 2 Wochen Gefängnis. Mit dieſem Falle iſt die Serie der umfang⸗ reichen Reichenauer Schmuggeleien abgeſchloſſen, swW. Darmſtadt, 14. Sept. Die ſchweren Einbrüche im alten Bahnhofe und in der Artilleriekaſerne, woſelbſt die Lager der Abwicklungsſtelle, die bei der Beſetzung durch die Franzoſen vom Uebungsplatz hierher verlegt wurden, führten zur Verhaftung von 6 Perſonen, gegen welche heute vor der Strafkammer verhandelt wurde. Die Unterſuchung ergab, daß im alten Bahnhof 80 Meter Creton, 6700 Zigarren und Zigaretten, in der Infanteriekaſerne 25 dort lagernde Bekleidungsſtücke im Werte von 10 000 Mark geſtohlen wurden. Der erſte Einbruch ereignete ſich am 26. zum 27. Mai, während der zweite Einbruch in der Nacht vom 9. zum 10. Juni ausgeführt ward. Die Angeklagten behaupten, durch den bei der Abwicklungsſtelle beſchäftigten Angeſtellten Rhein, der mit dem Verkauf dieſer Gegenſtände beſchäftigt war, geradezu aufge⸗ fordert worden zu ſein, den Diebſtahl auszuführen, was R. aber beſtreitet. R. wird durch ſeine Behörde das denkbar beſte Zeugnis ausgeſtellt, worauf Rhein freigeſprochen wird. Die weiteren An⸗ eklagten ſind geſtändig. Der Arbeiter Heinrich Gunders⸗ orf erhält 1 Jahr 6 Monate, Maſchinenſchloſſer Heinrich Stoß 1 Jahr 3 Monate, Sattler Georg Mager 10 Monate Gefängnis, Weißbinder Hch. Gruß 6 Monate, Schmied Peter Deichel⸗ mann 3 Monate Gefängnis. Sämtlichen in Darmſtadt wohnen⸗ den Angeklagten wurden 3 Monate Unterſuchungshaft abgerechnet und ſomit die Strafe Deichelmanns für verbüßt erklärt. Sportliche Nunoſchau. Tennis-Stäbteweltſpiel Mannheim⸗Karlsruhe. Das Tennis⸗Städtewettſpiel, welches am Sonntag im Rahmen der „Badiſchen Woche“ in Karlsruhe ſtattfand, endete, wie bereits mitgeteilt, mit dem Siege der Mannheimer Mannſchaft. Die Einzelergebniſſe ſind üt.„Bad. Preſſe“ folgende: Herren⸗Einzelſpiel: Klopfer(Mannheim) ſchlägt v. Bolin (Karlsruhe):2,:4; Dr. Buß(Mannheim) ſchlägt Carl(Karlsruhe) 60, :1; Waldeck(Mannheim) ſchlägt O. Huber(Karlsruhe):3,:1; Bill J9190(Karlsruhe) ſchlägt Klos(Mannheim):1,6:1; Ott(Karlsruhe) iſchlägt Jung(Mannheim):1,:2; Klein(Mannheim) ſchlägt Dr. W. Huber(Karlsruhe):3, 715; Fels(Karlsruhe) ſchlägt Dr. Gans(Mann⸗ heim):6,.2; S. H. Fuchs(Karlsruhe) ſchlägt Sillib(Mannheim) 623,:4. Damen⸗Einzelſpiel: Frl. Nittermann(Karlsruhe) ſchlägt Frl. Bachmann(Mannheim):1,:2; Frl. Lußheimer(Mannheim) ſchlägt Frl. Eberle(Karlsruhe):9,:1,:4; Frl. Oberwegner(Mannheim) ſchlägt rl. (Mannheim) ſchlagen v. Carnap(Karlsruhe):0,:1. Herren⸗Doppelſpiel: Klopfer ⸗Buß 5. Bolin⸗O, Weber(Karlsruhe):6,:3,.3; Bietrichs⸗Ott(Karlsruhe) ſchlagen Waldeck⸗Kloos(Mannheim) 10:8,:2; Dr. Huber⸗Carl(Karls⸗ æuhe) ſchlagen Jung⸗Sillib(Mannheim):2,:5; Fels ⸗S. H. Fuchs „(Karlsruhe) ſchlagen Dr. Gans⸗Klein(Mannheim):2, 11:13,:1; Klopfer⸗Buß(Mannheim) ſchlagen B. Fuchs⸗Ott(Karlsruhe):6, 62, 623; v. Bolin ⸗O. Huber(Karlsruhe) ſchlagen Kloß⸗Jung(Mannheim) :2, 6·4; Waldeck⸗Sillib(Mannheim) ſchchhen Fels⸗S. Fuchs(Karlsruhe) bet(Karlsruhe) ſchlagen Dr. Gans⸗Klein(Mann⸗ im):8,:4. emiſchtes Doppelſpiel: Frl. Bachmann⸗Dr. Buß(Mann⸗ cheim) ſchlagen Frl. Neckermann⸗ v. Bolin Karlsruhe):6,:2,.4; Frl. Lußheimer⸗Klopfer(Mannheim) ſchlagen Frl. v. Carnap⸗Fuchs 611, 6·3; Frl. Oberwegner⸗Waldeck(Mannheim) ſchlagen Frl. Eberle⸗O. Huber(Karlsruhe):2,:1. 1. Badener Reit⸗ und Jahrturnier. Am 25. und 26. September findet, wie bereits mitgeteilt, das 1. Baden⸗Badener Reit⸗ und Fahrturnier, verbun⸗ den mit Pferdevennen, auf dem Gelände bei der Luftſchiffhalle Baden⸗Oos ſtatt, veranſtaltet vom Baden⸗Badener Reiterverein und Internationalen Klub, der von den weltberühmten Interna⸗ tionalen Iffezheimer Pferderennen in Sportkreiſen einen klang⸗ vollen Namen hat. Das Turnier wird am 25. Sept. mit einem Rennen(Herrenreiten) eröffnet, dem ſich anſchließen eine Fahrprü⸗ fung für Fuhrhalter u. Eignungsprüfung für Reit⸗ u. Wagen⸗ pferde. Ferner wird eine Dreſſurabteilung der 3. Esk. Reit.⸗Reg. 18 zur Vorführung kommen. Abgeſchloſſen wird das Programm an dieſem Tage mit einem leichten Jagdſpringen. Am 25. September wird das Programm mit einem Flachrennen für Landwirte eröff⸗ net, welchem ſich anſchließen eine Dreſſurprüfung, Hürdenrennen für Landwirte, Trabfahren für Landwirte, Prüfung im ſchweren Zug und die Vorführung einer Dreſſurab⸗ teilung der 3. Esk. Reiter⸗Regiment 18. Den Beſchluß des Tage⸗ bildet ein ſchweres Jagdſpringen. 8 Mit Rückſicht auf den zu erwartenden ſtarken Beſuch hat die General⸗ direktion die Einſtellung von Sonderzügen in entgegenkommender Weiſe zugeſichert. Weiter ſei darauf hingewieſen, daß mit der Veranſtal⸗ tung an beiden Tagen ein Totaliſatorbetrieb verbunden iſt. Radſport. sr. Internationale Motorradreunen in Dresden. Die erſten inter⸗ nationalen Motorradrennen, die am Sonntag in Dresden unter der Teil⸗ mahmoe der bekannteſten deutſchen, däniſchen und ſchweizeriſchen Fahrer ausgetragen werden ſollten, fielen dem Regen zum Opfer. Ein neuer Ter⸗ min iſt noch nicht feſtgeſetzt. sr. Der Große Bürgerpreis von Hannover über 100 Kilometer bildete das Hauptereignis der Radrennen zu Hannover. Der Beſuch war ſehr gut. Leider hatte der neue deutſche Meiſter Wittig ſehr unter Rad⸗ und Motor⸗ ſchäden zu leiden. So ſiegte Bauer, der das ganze Rennen gut durch⸗ ſtand, leicht in 1 St. 24 Min. 23,6 Sek. Die Ergebniſſe des Tages waren: Broßer Bürgerpreis, 100 Kilometer: 1. Bauer(Continental⸗Reifen) .24.23,6; 2. Wittig 2080 Meter; 3. Fritſche 4460 Meter; Lewanow 13 000 Meter zurück.— Hauptfahren: 1. Oſtermeier; 2. Gottfried(Reifen⸗ ſtärke); 3. Könnecke; 4. Brehmer.— Vorgabefahren: 1. W. Togel(160 Meter): 2. Facklam(180 Meter) 1 Länge; 3. Wildhagen(200 Meter); Oſter⸗ meier(0 Meter).— Rekordfahren, 1 Kilometer(für die Straßenfahrer Berlin⸗Hannover): 1. A. Huſchke:81,8; 2. R. Huſchke:33; 3. Manthey :35; 4. Jakoby:36,1; 5. Gielow:88,1. sr.„Großer Preſſe⸗Preis“. Unter der Leitung der Deutſchen Rad⸗ fahrer⸗Union ging am Sonntag die Radfernfahrt Dresden Chemnitz-Dresden, genannt der Preſſe⸗Preis, über 129,5 Kilometer wor ſich. Die Fahrer hatten ſehr unter dem Regenwetter und zum Teil ſehr ſtarken Gegenwind zu leiden. Trotzdem traf der erſte Fahrer, der Ber⸗ liner Michael, bereits nach 4 St. 28 Min. 55,6 Sek. am Ziel ein. An zzweiter Stelle folgte Wegener(Berlin) in:29:2,4, von Dietrich(Gröber) :80:6,4 und Oelmann(Chemnitz):82:00.— Die Kriegsbeſchädigtenklaſſe gewann der einarmige Reimann(Dresden) in:39:90 und bei den Ultersfahrern war Her bſt(Dresden in:40:40,8 ſiegreich. sr. Radrennen zu Köln. Die Rennen waren von ungefähr 4000 Zu⸗ ſchauern beſucht. Von den Dauerfahrern war Weiß der beſte Mann im Felde. Er gewann ſowohl das 20 Kilometer⸗, als auch das Stunden⸗ trennen glatt. Die Ergebniſſe waren: 20 Kilometer⸗Rennen: 1. Weiß 16:08,4, 2. Müller 700 Meter, 3. Roſellen 14 000 Meter, 4. Stellbrink 14 090 Meter zurück.— Großer Induſtriepreis, 1 Stunde: 1. Weiß(Continental⸗ Reifen) 71,300 Kilometer, 2. Stellbrink 1950 Meter, 3. Roſellen 2850 Meter, 4. Müller 3350 Meter zurück. sr. Bei den Radrennen zu Düſſeldorf kam der Holländer Blekemolen tim erſten 30 Kilometer⸗Vorlauf des Dauerrennens zu Fall. Er mußte von der Bahn getragen werden, erholte ſich zwar ſpäter wieder, konnte aber das Rennen nicht fortſetzen. Den Deutſch⸗Holländiſchen Fliegerkampf ge⸗ wann Winter⸗Neuß mit 4 Punkten vor Aquina⸗Amſterdam mit 7 und Geyer⸗Düſſeldorf mit 7 Punkten. m Amateurhauptfahren für Flieger iegte Roßbach⸗Köln vor Roſenfeld⸗Münſter und Schoreberger⸗Mainz. Der Endlauf des Dauerfahrens mußte wegen Regens abgebrochen werden. ußball. Spielergebniſſe. Am vergangenen Sonntag ſpielte die erſte Mann⸗ ſſchaft des Fußballklubs„Viktoria“ Seckenheim gegen die gleiche Mannſchaft des Fußballklubs„1911“ Meckesheim und gewann nach ſchönem Spiel mit:1. Die Jreiburger Tagung des badiſchen Einzelhaudels. Jreiburg, 20. Sept. Zum zweiten Male ſeit ihrer Gründung hatte die Landeszentrale des badiſchen Einzelhandels in den Tagen vom 17. bis einſchließlich 19. September ihre Mitglieder zu einer Haupttagung zuſammenberufen, um in gemeinſamen arbeitsreichen Beratungen die weſentlichſten Einzelhandelsfragen durchzubeſprechen und denſelben in Neuanregungen und in poſitiven Beſchlüſſen Rech⸗ nung zu tragen. Die Tagung war aus allen Teilen des Landes außerordentlich ſtark beſucht und bedeutete eine machtvolle Kund⸗ gebung der Solidarität des badiſchen Einzelhandels, der endlich ein⸗ geſehen hat, daß angeſichts der heutigen Zeitſtrömung auch für ihn der feſte Zuſammenſchluß in einer großen Sonderorganiſation eine zwingende Notwendigkeit, ja die einzige Rettung bedeutet. Der Generalverſammlung voraus ging am Freitag, den 17. September eine Landesvorſtandsſitzung, in der insbeſon⸗ dere weſentliche Beſchlüſſe hinſichtlich organiſatoriſcher Fragen ge⸗ faßt wurden. Daran reihten ſich am Samstag ausgedehnte Bera⸗ tungen der einzelnen Fachgruppen der Landeszentrale, die eine Unſumme praktiſcher Arbeit brachten und in ihrem Ergebni⸗ einen weſentlichen Fortſchritt ſowohl im Sinne der Beſtrebungen des wie auch zum Wohle der breiten Allgemeinheit ergaben. Den für die breite Oeffentlichkeit weſentlichſten Teil der Ta⸗ gung bildete die 2. außerordentliche Generalver⸗ ſammlung, die am Sonntag vormittag 9 Uhr ihren Anfang nahm. Der Landesvorſitzende, Herr Rud. Hugo Dietrich⸗Karlsruhe⸗ eröffnete die Verſammlung und gab ſodann in klaren, ſcharf um⸗ riſſenen Darlegungen einen großzügigen Einblick in die Gründungs⸗ zeit und in den Entwicklungsgang der Landeszentrale de⸗ bodiſchen Einzelhandels, ſtreifte ferner deren Zwecke und Ziele und gedachte ſchließlich in kurzen Worten auch der Zukunft, die zwar durchaus nicht lichtvoll ſei, aber auch nicht als hoffnun ius augeſahen werden dürfe. Es ſchloß ſich daran eine Reihe bedeutungsvoller Begrüßungs⸗ anſprachen der behördlichen und ſonſtigen Vertreter. So ſprachen: Landeskommiſſär Geh. Rat Schneider⸗Freiburg im Namen des Miniſteriums des Innern, Syndikus Dr. Kaiſer⸗Freiburg für die Handelskammer Freiburg, Bezirksrat Klett⸗Freiburg im Auftrage des Bezirksamts Freiburg, Kaufmann Otto Fiſcher⸗Karlsruhe im Auftrage der Handelskammer für die Kreiſe Karlsruhe und Baden, Herr für die Handelskammer Heidelberg, Reichstagsabg. Präſident Jſenmann⸗Bruchſal für die Hand⸗ werkskammer Karlsruhe, Landgerichtsrat Richter, der Vorſitzende des Landespreisamts Freiburg, namens des badiſchen Landespreis⸗ amts, Stadtrat Koetting⸗Freiburg im Auftrage des Freiburger Stadtrats, General z. D. Exzellenz v. Gallwitz⸗Freiburg in ſei⸗ ner Eigenſchaft als Staatsbürger und Reichstagsabgeordneter, Pro⸗ feſſor Karle⸗Freiburg, Rektor der Handelsſchule 5 55 in ſeiner Eigenſchaft als Heranbildner der kaufmänniſchen Jugend, Syndikus Dr. Eifler im Auftrage der Handelskammer Lahr, Stadtrat Maſt⸗ Freiburg in ſeiner Eigenſchaft als Landtagsabgeordneter, Rechts⸗ anwalt Dr. Degen⸗Heidelberg als Vertreter des Reichsbundes deutſcher Feinkoſtkaufleute und Poſtdirektor Eicham als Vertreter der Poſtbehörde. Sodann wurde in die Tagesordnung eingetreten, zu deren erſtem Punkt„Der Einzelhandel und ſeine Lage“ Herr Ver⸗ bandsdirektor Steinel⸗Kaclsruhe ein erſchöpfendes Referat er⸗ ſtattete. Der Redner gedachte dabei zunächſt der früheren Zeiten im Einzelhandel, in die der Krieg mit rauher Hand eingriff, und kenn⸗ zeichnete alsdann die ungemein ſchwierige Lage, in die der Einzel⸗ handel durch die zahlloſen einſchränkenden Verfügungen der Regie⸗ rungsſtellen, insbeſondere aber durch die unglückſelige Preistreiberei⸗ Verordnung vom 8. Mai 1918 geriet. Die aus dem Boden heraus⸗ ſchießenden Kriegsgeſellſchaften hätten den Einzelhandel dann zu ihrem Hausknecht degradiert und ihn dank ihrer fragwürdigen Tätig⸗ keit auch hinſichtlich ſeines Anſehens der Heffentlichkeit gegenüber ungemein ſchwer geſchädigt. Weiter ging Redner in kräftigen Worten auf die Tätigkeit der„Fahnder“ in den Geſchäften des Einzelhandels näher ein, ſtreifte die Verkäufe der ſtädtiſchen Bekleidungsſtellen und der Kommunalverbände, ſowie der Gewerkſchaften und.⸗E.⸗G. und ſchilderte die ſchwiergie Lage, in die der Einzelhandel durch all dieſe Außenſeiter, ſowie ferner durch die zahlloſen anderen„Konkur⸗ renten“ den Hauſierhandel uſw., gekommen ſei. Weiterhin erſtattete ſodann der Vorſitzende der Bezirksſtelle Schwarzwald, Herr Artur Dam m⸗Furtwangen ein hochintereſſantes Referat über die Stellung des Einzelhandels zur Sonntagsruhe in den Landbezirken und ſtreifte dabei auch ſcharf verurteilend das Hauſierunweſen, die Umgehung des Ladenſchluſſes durch die Friſeure, durch die Automatenreſtaurants uſw. In einem weiteren Referat über das Thema„Preis⸗ abbau und Zwangswirtſchaft“ ſprach Verbandsdirektor Steinel eingehend über die ſchweren Unruhen des Monats Juni und deren Folgen ſowie über die Schädigungen, die dem Einzel⸗ handel aus der Zwangswirtſchaft erwachſen ſind. Die neugeſchaffene Zentrale der ſtädtiſchen Preisprüfungsſtellen bezeichnete der Redner als höchſt überflüſſig, denn wenn der Einzelhandel Ware habe, dann ſorge ſchon die eigene Konkurrenz für eine Niederhaltung der Preiſe. Ferner gab Rechtsanwalt Dr. H. Föhrenbach⸗Freiburg in einem längeren Referat über„Steuerfragen im Einzel⸗ handel“ eine Anzahl praktiſche Winke, die von den Anweſenden mik großem Danke aufgenommen wurden. Herr Donatus Weber⸗Pforzheim kennzeichnete in einem außerordentlich klar durchdachten Vortrage die Handelsbetätigung der nicht Handel trei⸗ benden Kreiſe(landwirtſchaftliche, Beamten⸗, Offiziers⸗ uſw. Ver⸗ einigungen) und ſtellte die kategoriſche Forderung auf, all ſenen Kreiſen reichsgeſetzlich die Schaffung von Einkaufs⸗ uſw. Vereini⸗ gungen und ihre Beteiligung an ſolchen zu verbieten. Die ſich daran anſchließende Ausſprache endete damit, daß die Furderungen der Referenten zum Beſchluß erhoben bezw. in das Programm der Landeszentrale aufgenommen wurden. Alsdann wurde in geſchloſſener Mitgliederver⸗ ſammlung noch reiche Arbeit erledigt. Aus der Tagesordnung der Nachmittagsſitzung ragte beſonders der Geſchäftsbericht des Herrn Direktor Steinel hervor, aus dem zu erſehen war, daß die Landeszentrale heute 4 Bezirksſtellen mit 47 Ortsgruppen und in denſelben bereits 3400 Mitglieder umfaßt. Die Verſammlung dankte dem Direktor der Landeszentrale, Herrn Steinel, durch Erheben von den Sitzen, ſowie auch dem Geſamtvorſtand, ſpeziell dem Vorſ. Herrn Rud. Hugo Dietrich und dem juriſtiſchen Mitarbeiter Herrn Dr. Glock für ihre im Intereſſe des Einzelhandels geleiſtete Tätigkeit. Zum 2. Vorſitzenden der Landeszentrale wurde der Vorſitzende der Ortsgruppe Freiburg, Herr Carl Fabel einſtimmig gewählt: ebenſo wurde einſtimmig eine Erhöhung der Mitgliederbeiträge um 100 Prozent beſchloſſen. Abends ſchloß ſich an die geſchäftlichen Verhandlungen alsdann ein gemeinſames Mahl im Hotel Kopf, ſowie ſpäterhin ein zwang⸗ loſes Beiſammenſein im gleichen Lokal. Welternachrichtendienſt der badiſchen Landeswelterwarte in garlsruhe. Beobachtungen vom Dienstag, den 21. Septbr. 1920,s uhr morgens(MEZ.) Auf Grund land⸗ und funkentelegraphiſcher Meldungen. Luftdruck Wind Niederſchlag der Temp. Ort em dd 0 Acchtg.] Sürte Wetter letzten an, Stund. Hamburrg 763.0 11 O ſſchwach bedeckt.5 11 No ſſchwach Regen 2 errnß—————— Frankfurt a... 761.0 12 N ſſchwach bedeckt.5 München 761.7— SW ſchwach halb bed. 1 Kopenhagen. 765.3 12 O ſſchwach wolkig 0 Stockholm 765.7 10 W ſſchwach heiter 0 Haparandaa 755.8 8 Wmäßig wolkig 2 Bosd..17558 7NNWfriſch wolkig.5 Paxis 31557 11 O iſſchwach bedeckt.5 Marſeille 1762.2 18 NW ſſchwach bedeckt 0 eee 761.9 13 80 ſchwach Dunſt 44 Wieen 760.2 16 O80 ſſchwach wolkig 1 Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7ꝛ2e morgens) —— Luüft⸗Tem⸗S S* f eee 35[Kichtstürte S8 e Wertheim 17 7619 11] 13 10 O ſſchw. belr 1 Königſtuhl 127 760.2 11 13 9S0 ſſchw. gedel.5 Karlsruhe.. 2137607] 13] 16—[SW— Nebel].5 Baden⸗Baden563759.9 13 16 9¶W iſchw. pececkh 1 Villingen. 715763.5] 11] 11] 10— ſtiu becckt 13 Feldberg. Hof 1281652.11 8 10 6SwWꝛöſchw. ſeam 12 St. Blaſten.] 780— 10] 11½ 9 N ſchw.Fed 7 — Allgemeine Witterungsausſichten. Das weſtliche Tiefdruckgebiet hat geſtern nachmittag und in der Nacht im ganzen Land Regenfälle gebracht, die beſonders im ſüdlichen Schwarzwald und auf der Baar ſtärker auftraten. Das Tiefdruckgebiet über Frankreich wandert langſam oſtwärts. Vorausſichtliches Wetter bis Mittwoch, 22. Sept., nachts 12 Uhr; Wolkig, zeitweiſe Regen, beſonders in Südbaden, etwas kühler. * enthält keine Würden: 1 Dienskag, den 21. September 1920. —— ̃ ̃7˖˙———— 8 Mannheimer Warenbörse. m. Mannheim, 21. Sept. Infolge der bevorstehenden jüdi- schen Feiertage war die Warenbörse, besenders von aus- wärts, nur sehWaeh besucht. Die Stimmung aber war durch- Atis fes t. Umstze in größerem Umfange kamen aber mangels der von auswärts fehlenden Käufer nicht zustande. In der Lebensmittelbranche wurden Hülsen- früchte gehandelt; die bezahlten Preise stellten sich für weiße, inmländische Perlbohnen auf 550— 360 H, für Linsen auf 970 bis 980„ und für Viktoriaerbsen auf 370-610& för die 100 kg ab süddeutschen Verladestationen. In Reis lagen Angebote vor in Saigon-Reis zu 930-—98 und in Rangoonreis zu 105⁰ bis 1100 f pro 100 kg. In Schmalz lagen nur sehr wenig Offerten vor, da die Vorräte darin stark zusammengeschrumpft sind: die Forderungen für noch disponible Ware stellten sich auf etwa 37—37½0 für das kg ab süddeutschen und mittel- deutschen Stationen. Speck war nicht angeboten, ebenso fehl- ten Angebote in Corned-Beef. Auch in Kaffee sind die An- gebote spärlich, die Preise, die verlangt werden, gehen weit auseinander, sodaß es schwierig ist, zuverlässige Notierungen zu erhalten. Kakabpulver war je nach Qualität zu 28—32 das kg, Tee zu 23—26 das Pfund, je nach Herkunft und Güte, am Markte. Recht fest war die Stimmung wieder am Chemikalien- markte. Die Nachfrage ist reger geworden, doch hielten sich die Abschlüsse in mäßigen Grenzen, weil die Verbraucher zu den erhöhten Forderungen sich abwartend verhalten. Nach- frage bestand wiederum für Paraffin, Talkum, Soda, Schellack und schwere Mineralöle. Für Steinkohlenteeröle, dünnflüssig, verlangte man aàab witteldeutschen Stationes 310—320 Al. für mittelflüssige Ware 290- 300„, für Braunkohlen- Teeröle, dickflüssig, 270—280. Stelnkohlen-Teerpech War, lose ver- laden, zu 220—230, Braunkohlen-Hart-Teerpech zu 275 bis 26 die 100 kg ab Fabrik Dresden am Markte. Fernetr waren angeboten: Baryt Kohlensaurer, gefüllt weiß, incl. Sackpackung xu 180—200, Baryt Schwefelssurer gefällt(Blanc fixe) in keuchter, teigförmiger Beschaffenheit, excl. Verpackung zu 70 bis 80 A, Buchenholzteer excl. Holzfaß(50 per Stück) au 220, Formaldehyd 30%, excl. Verpackung zu 1800-—1820 l, Tupfervitriol einschließlich Fässer zu 390-410 4, Harz je nach Qualität zu 1200— 1236, alles per 100 kg ab Nähe Mannheim. erpentinsl, franz,, in Originalfässern war ab Mainz zu 2800 bis 2900 K und Terpentinöl, span., wasserhell, in Leih-Eisen- kässern zu 3480—38550&„ die 100 kg ab Ludwigshafen ange- In der Sckuk- und Beder-Abteilungs waxen heute weder Verkkufer noch Küufer vertreten.— In der Texti!⸗ Waren-Abteilung trat eine ausgesprochen feste Stim- mung zutage. Gesucht blieben Herrenstoffe, Velours. Damen- konfektionen und Stoffe. Gehandelt wurden Hemdenflanelle, 7s em breit, zu 18.90—19& das Meter, Schfürzenstoffe, 120 em breit, zu 24.—5„ das Meter.— In der Abteilung für Pi- Lerses war Kernseife, 727%/, zu 16.78—17 das kg angeboten. Ferner lagen Angebote vor in Nähfaden, Packpapier, Hänge· schlösser, Zigarren, Zigaretten, Gummibünder, Scheuertücher und verschiedenen Arten von Besen. Die Vereinigten Staaten als Gläubiger. Die amerikanische Schatzkammer veröffentlieht folgende Ftfern über die noch ausstehenden Anleihen: England,„ 14277 Milionen Dollar Frankreich,„ 1 20480% ee 1 45 Belslen 1 12 Ruhland„„ Tschecho-Siowakel Griechenlandt Serbilen Rumänien Kuba%1 —* 17 + 92777,7 Milnlonen Dollar „Einige der wälirend des Krieges den Alliierten gewälirken nleihen sind schon abbezahlt worden. Die obige Liste Anleihen, die von Privatbanken abgeschlossen Börsenherichie. Frankfurter Wertpaplerbörse. Frankfurt, 21. Sept. ODrahtb.) Die Abschwächung der Nuslandspapiere, die sich an der gestrigen Abendbörse gezeigt hatte, machte einer Besserung Platz. Die Haltung der Börse gestaltete sich unentsehleden bei nicht einheit- licher Kursentwicklung und vielfach schwankenden Preisen. „Montanaktien lagen meist ruhiger, doch überwog, da Nel Abgabeneigung einstellte, schwächere Tendenz. Phönix- ergbau enttäuschten nach der gestrigen Lage, minus 12%, eutsch- Luxemburg, Mannesmann, Buderus gaben ehenfalls mach. dagegen blieben Oberbedarf fest, — plus 7½. Laurahütte püßten 7% ein, da die Dividendengerüchte von 20% sich nicht bewahrheiten sollen. Adlerwerke Klexer und Daimler ca. 1% schwächer. Anilin- und sonstige chemische Werte hatten ruhiges Geschäft, Ba d. Anilin 500%, Elektron Griesheim büßten 396, Farbwerke Höchst 3729% ein. Chemische Golden- berg fest. Zellstoff Waldhof blieben mit 430 4% höher. Auch Zellstoff Aschaffenburg gesuchter. Valutawerte wurden später wieder durch diie schwankende Haltung des Devisenmarktes beein- flußt. Man bemerkte für einzelne Papiere Nückkäufe, beson- ders für 3% Goldmexikcaner, welche 10% auf 635 und 3% Silber- mexikaner, welche 9% auf 480 anzogen. Deutsch- UDebersee 2020. Oesterreichische Staatsbahn 29175, plus 111% RBank aktien fanden Beachtung. Deutsche Bank bevorzugt, 305 plus 3% Hapag und Nordd. Lloyd schwächer. Die Aufwärts- bewegung am Einheitsmarkt setzte sich in verschiedenen Aktien auch heute fort. Interesse erhielt sich für Kammgarn- spinnerei Kalserslautern, Trikotweberei Besigheim, sowie Brauereiaktien. Privatdiskont 4% und darunter. Berliner Wertpapierbörse. Berlin, 21. Sept. ODrahtb.) Das nicht unerhebliche Nach- geben der Devisenpreise veranlafte an der Börse Zurück- haltung der Käufer, doch blieben die Kursabschwächungen zlemlich begrenzt, da nirgends dringende Angebote vorhanden Waren. Stark gedrückt waren Valutapapiere, namentlich mexi- kanische Anleihen und Kolonialwerte. Auf dem Montan- aAktienmuarkte verloren Harpener Mannesmann und Thale Eisenhütte 11-13%: auch Phönix und Rheinstahl stellten sich gegen die gestern nachbörslich stark erhöhten Kurse wesent⸗ lich niedriger, auf Zeitungsmeidungen von dem angeblichen Scheitern der Annäherungsverhandlungen zwischen den beiden Gesellschaften. Später erfuhren jedoch die beiden letzteren Fapiere eine weitere Erholung. Von chemischen Werten waren Anglo-Guano und Th. Goldschmidt um mehr als 10% niedriger. Elektrizitätspapiere waren meist schwächer, Siemens u. Halske aber um 17% höher. Deutsch-Uebersee behaupteten ihren Kursstand. Im weiteren Verlauf war die Haltung allgemein wiclerstandfähiger. Einzelne Werte, wie Zellstoff Waldhof und Köln-Rottweiler hoben sich über den gestrigen Stand. Von Banken waren Deutsche Diskonto ansehnlich gebessert. Industriepapiere zu Einheitskursen litten vorwiegend unter Abgaben. Berliner Produktenmarkt. Berlin, 21. Sept.. ODrahtb.) Der Rückgang der Devisen- Kkurse wirkte auch am Produktenmarkt auf die Unternehmungs- Iist nachteilig ein, soclaß sich vielfach die Preise niedriger stellten, obwohl die Verkäufer an ihren Forderungen festzu- halten versuchten. Das Geschäft in Futterartikeln litt unter Schwierigkeiten. Kartoffeln behaupteten ihren Preisstand. Von Hälsenfrüchten waren Ackerbohnen für den Westen be- gehrt. Meuesie Drahihnerichie. Linke-Hofman-Werke. Berlin, 21. Sept.(Eig. Drahtb.) In der außberordent- lichen Generalversammlung wurde die Kapitalverdoppe- lung auf 64 Mill. 4 genehmigt. Das Bankgewethe gegen den Depotzwang. Wie unlängst mitgeteilt wurde, hat der Reichsfinanz· minister auf eine„Kleine Anfrage“ von Mitgliedern des Reichs- tages eine Authebung der Depotzwangsverofdnung vom 24. Oktober forg abgelehnt, u. a. mit der Begründung. daß Klagen über die Verordnung aus den Kreisen der Bank- welt und dem Publikum seit längerer Zeit nicht mehr erhoben worden seien. Dies trifft insofern nicht zu, als der Zentral- verbaud des deutschen Bank und Bankier- gewerbes sich in einer am 14. August d. J. an den Reichs- minister der Finanzen gerichteten Zuschrift dem Wunsch auf Aufhebung der Verordnung„angesichts der schweren wirt⸗ schaftlichen Nachteile, mit denen die Einzwüngung des Kupon- einlösungsgeschäftes verbunden ist“, angeschlossen hatte, mit dem Hinzufügen, daß in diesem Falle die Mitglieder des Ver- bandes auf die ihnen aus der Mitwirkung bei Durchführung des 8 3 der Verordnung erwachsenden Gebühreneinnahmen ohne Bedauern verzichten würden. Bayerische Hypotheken- und Wechselhank in München. Dem Institut ist die Ausgabe von 80 Mill.%iger, auf 10 Jahre unkündbarer Hypotheken-Pfandbfriefe ge- nehmigt worden. Oberschlesische Eisenbahnbedarfs-Gesellschaft. Die Gesellschaft beabsichtigt, den Abschluß ihtres Ge- schaftsjahres vom 31. Dezember auf den 30. September zu ver- legen und zu diesem Zwecke demnächst eine außerordent- liche Generalversammlung einzuberufen. Der Abschluß für die neun Monate von Januar bis September soll ein schr günstiges Bild aufweisen und nach Börsen-Auslassungen die Ausschöt- tung einer Dividende von 20% gegen 6% i. V. gestatten. Nannheimer Gen Schlesische Kchlen- und Kokswerke in Gottesberg. Eine auf den 18. Oktober einberufene auferordentlichie Generalversammlung soll über eine Kapitalverdoppe- Iung auf 13 Mill. Beschluß fassen. Gleichzeitig sollen die Satzungen dahin ergänzt werden, daß die Gesellschaft berech- tigt ist, Teilschuldverschreibungen bis zur je⸗ weiligen Höhe des Aktienkapitals auszugeben. Die Aktien- majoritat befindet sich in den Händen der Oberschlesischen Kokswerke und Chemischen Fabrik.-G. Hochofenwerk Lübek.-G. Die Gesellschaft beantragt die Erhöhung des Aktien- Kapitals um 8,5 auf 17 Mifl. I. Kamerun-Eisenbahngesellschaft. Berlin, 20. Sept.(WB.) Die Interessengemein- schaft von Aktionären der Kamerun-Eisenbahngesellschaft beabsichtigt, behofs Aufklärung über die Lage und Verhält- nisse der Gesellschaft unter Deponierung des gesetzlich not- wendiger Teils des Aktienltapitals eine auflerordentliche Gene- ralversammlung einzuberufen. Sie fordert die Aktionsre auf, die sich diesen Bestrebungen anschließen wollen, die Mäntel ihrer Anteile bei Rechtsanwalt Dr. Max Bonnem, Berlin W. 38, Lützowstr. 43, zu treuen Händen zu hinterlegen. Die Juliproduktion der Saargruben. Saarbrücken, 20. Sept.. Nach der soeben herausgegebenen Statistik der französischen Grubenverwaltung belief sich im Monat Juli die Kohlenförderung(ausgelesen und ge⸗ waschen) auf den vom französischen Staate ausgebeuteten Sruben auf 840 788 t. auf der an eine französische Privatgesell- schaft verpachteten saarpfälzischen Grube Frankenholz aàuf 19 263 t. somit auf insgesamt 860 oa8 t, die weitaus höchste. von der französischen Verwaltung jemals erreichte Ziffer. Auf jeden Tag entfiel eine durchschnittliche Förderleistung von 21 883 t. Die CGesamtförderung der Saargruben in den Monaten Januar bis Juli 1920 betrug 3 378 497 t. Ausgabe von Schuldverschreibungen auf den Inhaber. München, 21. Septbr.(Drahth.) Der Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank in München wurde die Genehmigung erteilt, innerhalb der gesetzlichen und satzungsmäßigen Umlaufsgrenze nachstehende, auf den In- haber lautende, in Stücke zu 5000, 2000, 1000 und 300 ein- geteilte Sehuldverschreibungen in den Verkehr zu bringen: 18 Mill. 4% ige unverlosbare, seitens der Bank vier- teljährig kündharc, jedoch in den ersten zehn Jahren vom Ausstellungsstug an nicht rückzahlbare Hypotheken- Pfandbrie fe. Glossen zur Brüsseler Finanzkonferenz. Wien, 21. Sept.(WB.) Der Berliner Nationalökonom Protessor Julius Wolf verölfentlicht in der„Neuen Freien Presse“ einen Artikel über die Brüsseler Finanzkon- flerenz, worin er keststellt, daß die von den Gutachtern ge- stellten Anträge mehr die Interssen der valutastarken Lüänder wahrnehmien, als die der Länder mit niedriger Valuta. Er verlangt daher, daß die Beratungen in höherem Maße, als dlies bisher geschehen sei, auf die Bedürfnisse der ar men Staaten eingestellt werden. Aufhebung des Flelscheinfuhrverbots der Schweisz. Bern, 20. Sept.(WB.) Der Bundestat hat heute das Volks- wirtschaftsdepartement ermächtigt, den Bundesratsbeschluß betreftend die Sperre der Grenzen gegen die Vieh- un d Fleischeinfuhr in dem Sinne ahzuändern, daß die Ein- kuhr von Fleisch und Vieh unter bestimmten Vorsichtsmag- nahmen wieder gestattet werden kann,. Mit dieser Maßnahme soll einer weiteren Steigerung der Fleischpreise entgegen- getreten werden. Weiter bat der Bundesrat beschlossen, die Taxen kür internationale Pressetelegramme im Eingangs-, Ausgangs- und Durchgangsverkehr vom t. November ab auf die Hälfte der bisherigen Taxe zu ermäßigen. Gründung einer internationalen Heringsgesellschaft. Christjania, 20. Sept.„Aftenposten“ meldet aus Hauga⸗ sund, daß dlie Sründung einer grohen internat ionalen Heringskompagnie mit Aktionären aus Deutschland, Oesterreich, der Tschechoslowakei, Eugland, Schweden, Däne- mark, Norwegen und Holland geplant ist. Das Hauptkontor soll in Alton a seinen Sitz erhalten. Das Gesamtkapital wird sich auf 10 bis 1s Mill, 4 belaufen, Man rechnet damit, daß das Unternehmen einen jährlichen Umsatz von etwa 500 Mill. Mark haben wird. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: Dr. Friß Goldenbaum; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Richard Schönfelder; für Handel: Dr. A. Nepple; für Anzeigen Karl Hügel. Druck und Werlag: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger G. m. b.., Mannbeim, E 6, 2. Hauptſchriftleitung: D ———— N 8 ty. 21. J 20. 5 ſr.„„ Franikkurter Börse. 3 Berliner Börse. e eee. We Ebeflelger Farben 1n 41l.1is Devisen-Kurse. Transp.- en. Div.„ 48 8951 N 25134. 8 Werte. gohantung. 642.—689.— Festverzinsiiche Werte. eendngben 1. 0J633—633.— ge e 9 1405808 0 Kor e 100 der Landenwährung ip NMarte) enee ee ,J., flamgn.— 188.18780 h Relchs- und 21. 20. Ge.et g1sgefb., 5 50 28 Seetoener e, 14 8505 alae Berlten, 300 25* Seatae ee 280.50250.— Staatspaplere. 8 e e 25 4 18—— Feſten à Gulſeaüme 10 260.—446.— Für Arahtfiche ünr.] Kurs Jad. Sepfemperſef. Scptember 0% Beutschte Reſchsani. 79.50 79.80 Gest Südb.K. omb-)—— 5000 Ser. 7 70 99 7 Gest. Staatselsenb. 7% 268.—280.30 Sene 5 2 + Auszahlungen parität J 18. Spt. Geid Briei Geld Brief ſe,. 48½ 6% Indnetrie-Aktien.%% 80. Ser.-V.. 30.50 80.30 8, Sdab. Nonte) d% Seſeaeer Een 10.Amstergn enonian. 18g75 J1155.— Ja0 5000. 0½670.500107. 3% 0 doo... 59.2 59.25 Grün à Bilfinger.. 8 219.—210.— 4 20% do. Ser. V** 73.25 73.25 Baltlmore and Obioe— 431.—466.— OGeis 1 Bergw. 6 332.75339.78 Jrüssel-Antworpen..——2 192559 40.50%0 459.50 46.50 60 65 580% Semenge leldeſby. 10 234.75232.— d0% 14 eee ee eeeeneeene bnettenis.. 1120700.25 909.10 910.90 869,10 870,80 40„ Reichs-Schatzanl. 8 175 W. 9. 1333 2/% do. 102...93.10 91.700 Anateſter 605—.— Jo. Gußstehſ... 10 549.—50— Copenbegen 1120 660.2509.10 860,10 870.80 %% W. und V. do 80.25 80.85 Sad. Anllin.% Beutsche Reichsanl. 79.50 79.50—— Scorgs-Marienh... 0 415.—400.— 19.36300 80 %0* Shem.Scheldesnst. 20 665.—.578.— 40 Ptinz-Helnrichbehn 8——.—.Steckhofpß.. 11250 720.25 1361.10:363.90%1286.201288,8% 85 8.Refcheschatranl. 73.28 73.25.Schelges 300.50340.— 2 00%%„ 68.80, 68.78 Orientbah 13133 SefreshoimerSlas. 19 568.—52.— Helsingſors 81.— 141.25 204.30 205.20 186. 1 2% Wead Schsteane——— Fade en 4 31289385.—% 4e. 3 9 8455§ Kgk⸗ Br fech⸗—Leibrenmiet.. 13 48..—ſſaſen 22220 20 2720 2725 „ 3 825— 2——.1—.— K 22„„„„„„„„„„6„6„——.—..2 Frerg Keneelg.: 52= 255/e f, enee— DdbeKch:2 0 89— Hean Sen 8— 87 5 ſiheecen: 2 88g8ee ge 25—— 2255 2350 74 2 35 Oh. Farb. Mühiheim 4.28.— 25i0 5.„Sögam.'sch.— 243.—248.— lits. 10 322.20320. N—* 4—.— 9 65.07/ 63.40 88.57 SAde e 40 Fee 259. 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Schstzsnweid.. 2750 Gummla, Peter.. 13 259.75.239.—* 5——77 7 133.488.—Ceurehitte... 9 108475 Freankfurter Devisen. % 40. Goſd-Negte. 37.0 377. feddermb. Kupfetw.— 231.30239.50 4½ er Schatz 1772 570 992 Llade's Eismeschin. 12 40,—456.— 572 55 8 % u0. sinheltt Rente 28.10 28.20 Jungheng Ge 12 20.349.30 41% e Kelchebe K. 67,186—188.— Case e Hoimeng 3—.75 15. Septemberſel. Septembeiſel Seplember 4% Unßet Geid-Nente. 58.50 58.75 Adler Sppesheim 20 850.—880.—% 23, Goidrsnte... 37.39.25 Fadustele-Aitienn. Cagee oeeee 18.—.0 SCeld Briefl Geld Briet]! Geld Bglel 8½%% 40. St-Nte.v. 1810.Lecerfabuft Spiet 18 34.25 49.75 4% d0 Conv. Ronto.. 26.50 26.20 ebrdger tate 1 e e eeee ee 0 f868.—.—. o do. St.-Rte. v.— 1„235. ½37— 75 5—* 5 1..898.—— 449.86 5 5. do. St·- fete.v. l857 22—.: Lederwerke Rothe. 7 95 25—437. 44% ee 2 8 4———— Antgefpen 492. 423— 454.0 495.80 448.50 450.50 nDiyidenden-Worte. 9. Sacac ingb... 10 02.— de. Fgeleente,. Adbersete. 10 250.30257.20] 40. Pieanlad. 14 42—559.— Tuhgz— 9———7572 25 21. ——— e 4% e ee. Aſ ar e 0 208—80238/ 8e— Sebeeg 8875485 Zell Nae Biat% 1— 5— 3 259 1727 A% Bagded- g. Sletckr.-Ges,. 1.—8 Orenste A Foppeſ 16 319.78 70 Soslen“„c 01 e 30 97 1 „Hendelsg. 10 eectügenſ. Kleyer N Fieenbabn. Alumiaſum-industr. 18—. Pn— 45—719.— r 2T Sank.. 2 5 n„e ANrunb. 5—2 Stallw. Vo 0—3233*—— Dieente-Oes, 72 218 Beimlermotof.... 8 222%e dd. Unflz. Anleihe Badische Anlliin.. 18 485.—.499.75 Wain. Seanlwere. 400. Nesdner Zenk.. 9 daissedtbt Ealagen f„ d. Zcdiei., 1811 Zetgmeng Flectr, 22 244024. Nebeck Mena 94 8 8 Feoneibiet.Dtsoiü. 5 de. Eisengcg.. 4 d0. 400-Fes.-Lose Berſner Elektr.., 8 218.— 220.. Romdeober Hütten. 13 348.—63.— 520 Pfalische Bank. Siltenes Durgeh%0% Uag. St-Rt.. 1913 Sſag Nörabete.. 18 288.—250.—Fütgerswerts 2½ 300.—886.— Na ank.„ eeee eee nee. 18 4e do. ve914 88 80 38.— Sismarethütts.. 3 88..— Jachsenwen 20 339.—44.80 4 en rsidaa 7 132.—120 NMesch. 1 24 4% 0. Ooldrente. Bophuper Gußstanl 5 700.—680.28 Sofueſtert à Oo.. 8 211.—218.— a58)*— Sgd np.-Sanx 163.—.— Sehne Ne 21818 278 4%, rphenfente 2 Sebr. Santer& co. 1—.——Sſemene à fieſete 12 338.—15.—Bus müd. Bisc.-Ges.. 7— 0 J e 135 4% Wiener Invest.-Anl, Stcwn, Scvar à Co. 9—.— Taüfk Tabskregle, 890.— 960.———— Altten. e*— 4 31 00 Ar. 60 Buderus EZisenw. 7% Ver.. Schonf. 18 267.——********4 eee Sr 8⸗ aneen e ee Jen ſeeer., 12 0 e g 40 8 Franktectep gtenpar Sedcea Sarre, 10 250 80.— Seiſaagtee olff 16.—168.— 7 d0. Erg.-Vie. 3½% 570/ Sbem. Albert.. 40 680.—659.750 Westetegeln Ntal 88 328.—611.— den Be ede Geld Brief Darf anle Reror.— 8 8 Sbinn. E4ea5.-B... 10——4% de, Gofdprlor.. 42.— 48.— Sôncordis Zergb.. 22 408.—494.75 Zeistoff Waldhof. 10 489.50 30.—[Amefikanische Msten 02² 300 4410 Oestett.-Ungar, alte“ ee edeege de 1 250% e e Seine en 2 228.25 Peutsch-Ostefrien.— 269.25270.— Jeige'e e.50 A ee anne 2 de250% 00., neue Priori—entsch-Luxembg. 10 327.—32,½ Neu-Gulnes 5 DAnisehge. FRumdnische 114.20114.75 bacgg Fe 6— Uhrenfbr. Furtwang. 10—5 200.—5% do., Obliget..—.—.-Uebers, Elektr., 0 1011.-0a8.-Otavi Min en u. Eisb. Englisehe 9 7422969 221.5 anlegze 5 45 7 8 20 e Ansetollef. Ser.l.. 185.—159.25½ Beutzche Srdsf. 20 27050.-(3088.- g0. Genufsen Frenrösfschs 425. 429.— Sehweizer. 021.—024.— u Tockerfaplt, Bed 14.—. 8 1 ee 1„ Kaf... 424.-426.— Peutsche Petil... 413.1418feliindisehbs. 1868.8010710 Schwedischee A 908—185— e e e deen it 20 346.02.— Penaene.— 8200. Kfeaiehbsa r Jecbecbe-Sſovak..48 8225 . 50 H. Nebersse-.-Obl.—. Dörkeppwerke. 35 540.—-—.— Heidburg.. 328.— Ossterreſch., abgest. 20.48 20.55] Ungarische 4 6. Seite. Nr. 425. Amtliche Bekanntmachungen Tagesordnung zu der am Donnerstag, den 23. September 1920 vormittags 9 Uhr ſtattfindenden Bezirksrats⸗Sitzung. 1. Den Ortsbauplan in Ladenburg, hier Feſt⸗ uung der Straßenfluchten für eine Verbindungs⸗ traße zwiſchen Färber⸗ und Cronbergſtraße in Ladenburg. 2. Geſuch der Firma Draiswerke in Mann⸗ heim⸗Waldhof um Genehmigung zur a eines Lufthammers auf ihrem Anweſen Speckweg 4 in Mannheim⸗Waldhof. 3. Geſuch des Joſef Koger in Seckenheim um Erlaubnis zum Betriebe einer Schankwirtſchaft ohne Branntweinſchank in dem Hauſe Wilhelmſtr. Nr. 23a in Seckenheim. 4. Geſuch des Jakob Körner in Neckarau um bau⸗ und gewerbepolizeiliche eeeee Er⸗ richtung einer Montagehalle auf dem nweſen Caſterfeldſtraße 69. 5. Baugeſuch der Eheleute Emil Schrecken⸗ derger, Neubau einer einſtöckigen Raſierſtube nebſt Wohnzimmer auf dem Anweſen Draisſtr. 55, hier Beſchwerde gegen eine baupol. Verfügung. 5. Geſuch der Babette Hammel in Käfertal um Erlaubnis zum Betriebe einer Schankwiriſchaft mit Branntweinſchank in dem Hauſe Rebenſtra 13a. 7. Geſuch des Valentin Diringer in Neckarau um Erlaubnis zum Betriebe einer Schankwirtſchaſt ohne Branntweinſchank in dem Hauſe Kalfer tr. 72. 8. Geſuch des Emil Trautmann, Kaiſerring 42 um Zulaſſung als Tanzlehrer. 9. Geſuch des Heinrich Folz hier, K 3, 5 Erlaubnis zum Betriebe einer Gaſtwirtſchaft dem Hauſe Neckarvorlandſtraße 17. 80 10. Geſuch des Chriſtian Peffgen hier um Er· laubnis zur Verlegung ſeines Schankwiriſchafts⸗ rechts mit Brannkweinſchant von dem uſe Hafenſtraße 50 nach dem Hauſe Hafenſtraße 22. 11. Geſuch der Auguſte Neidig hier um Erlaub⸗ nis zum Betriebe einer Schankwirtſchaft ohne Branntweinſchank in dem Hauſe Riedfeldſtraße 44. 12. Geſuch des Wilhelm Ehrhard hier um Er⸗ laubnis zum Ausſchank von alkoholfreien Getränken in dem Verkaufshäuschen im Schloßgarten beim Eingang zum Friedrichspark. 13. Geſuch des Adolf Hohmann hier um Er⸗ laubnis zur ſeines Schankwirtſchafts⸗ rechts mit Branntweinſchank von dem Hauſe Frie⸗ drichsfelderſtraße 5 nach dem Hauſe Waldparkſtr. 39. 14. Geſuch des Adam Fauth von Altlußheim um Erlaubnis zum Betriebe einer Schankwirtſchaft mit Branntweinſchank in dem Hauſe Graßmann⸗ ſtraße 3 in Rheinau(Fantine des Rhein. Weſtf. Kohlenſyndikats). 2 Die Akten liegen während Zer Tagen zur Ein⸗ ſicht der Herren Bezirksräte auf diesſ. Kanzlei auf. Mannheim, den 20. September 1920. Bad. Bezirksamt— Abt. I. (No. 57757) JIweſte Nusfühcungsbeſtimmung zu dem Geſetz über die Entwaffnung der Bevöikerung vom 7. Auguſt 1920(Reichsgeſetzolatt Seite 1553) Vom 4. September 1920. Auf Grund des Geſetzes über die Entwaffnung der vom 7. Auguſt 1920 eichsgeſetz ⸗ blatt Seite 1553) wird mit Zuſtimmung des vom Reichstag gewählten Beirats verordnet was folgt: Artikel 1. Die erſte Ausführungsbeſtimmung zu dem Geſetz über die Entwaffnung der Bevölke⸗ rung vom 7. Auguſt 1920(Reichsgeſetzblatt Seite 1553) vom 22. Auguſt 1920 eichsgeſetzblatt Seite 1595) wird wie folgt geändert: 155— Ziffer e erhält folgende Faſſung: rmeerevolver und Armeepiſtolen. 2. Im 8 2 tritt als Ziffer g hinzu: bei Armeepiſtolen: Gleitſchiene und Lauf. Artikel 2. Dieſe Beſtimmung tritt nrit dem Tage ihrer Verkündigung in Kraſt. Berlin, den 4. September 1920. Der Reichskommiſſar für die Eniwaffunng der Zidilbedölkerung. Dr. Peters. (No. 7758). Dritte Ausführungsbeſtimmung zu dem Geſetz über die Entwaffnung der Bepölkerung vom 7. Auguſt 1920(Reichsgeſethblatt Seite 1553). Vom 3. September 1920. Auf Grund des 8 9 des Geſetzes über die Ent⸗ waffnung der Bevölkerung vom 7. Auguſt 1920 (Reichsgeſetzblatt Seite 1553) wird zur Verhütung von Waffenſchiebungen mit Zuſtimmung des vom Reichs⸗ tag gewählten Beirats verordnet was folgt: 1. Jede Art der Beförderung von Militär⸗ waffen, weſentlichen Teilen von Milſtärwaffen und von Munition auf der Eiſenbahn, mit der Poſt, auf Schiffen, auf Kraftfahrzeugen und ſonſtigen ſowie auf Luftfahrzeugen iſt verboten. as Verbot gllt nicht für die auf Prund des Friedensvertrags für die interalliierten Truppen zu befördernden, als ſolche gekennzeichneten Erſaß⸗ Nachſchub- und Abſchubtransporte. 2. Bon dem Beförderungsverbote des g 1. Satz 1, ſind ausgenommen: 1. Waffen und Munitionstransporte, deren In⸗ halt nach dem Friedensvertrag an die alli⸗ ierten Mächte auszulieſern iſt, 2. Waffen⸗ und Munitionstransporte, deren Inhalt zwecks Durchführung des Friedens⸗ verkrags und zwecks Erfüllung der in dem Abkommen von Spa übernomgenen Ver⸗ pflichtungen zur Ablieferung an Sammel⸗ ſtellen oder zur Zerlegung und Verſchrottung beſtimmt iſt. Die Transporte § 3. Von dem ausgenommen: Waffen und die far die Reichswehr und die zur Ausübung ihres Berufs mit Waffen verſehenen, Beamtenſchaft be⸗ ſtimmt ſind, ſoſern für ſie in jedem Einze ſall eine Genehmigung erteilt iſt. Die Genehmigung wird bei Transporten für die Reichswehr durch das Reichswehrminiſterium, bei Transporten jür die Beamtenſchaft durch die Zentralpoltzeibehörden der Länder erteilt. Bei Transporten, für die Begleitpaplere aus⸗ geſtellt werden, iſt die Genehmigung auch auf den Begleitpapieren zu vermerken und zu beglaubigen: bei ſonſtigen Transporten hat der ransportführer eine Ausfertigung der Genehmigung bei ſich zu führen und dem zuſtändigen Beamten auf Ver⸗ langen 4. eſe Beſtimmungen treten mit dem Tage ihrer Verkündigung in Kraſt Berlin, den 3. September 1920. Der Reichskommiſſar für die Entwaffnung der Zivilbevölkerung. Dr. Peters. Vorſtehende Betanntmachungen bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. 36 den 17. September 1920. zirtsamt— Poligeidirektion. dul⸗ und Nlauenſen 8 Die am 9. April 1920 bezügl. der Viehbeſtände um in ind als ſolche zu kennzeichnen. eförderungsverbot ſind ferner unitionstransporte, des Gutshofes in Scharhof angeordneten Sperr⸗ maßnahmen werden hiermit 2 atel Die Maul⸗ und t daſelbſt erloſchen. Mannheim, den 20. September 1920. 9 Vadiſches Bezirksamt— Abt. IIa.— In. Hartbrennholz. ofenfertig, Ztr. 3— M. — Ia. Weichbrennholz Schwartenholz, Im lang 2 Bündelholz, Sſc. ˖v l..25, Stüdt. Holz gegen Marke 3. 5704 Gg. Matzke, Holzhandlung. Telephon 4562. Jul. Jollyſtr. 8. Wahlberechtigt 1 VII. dfe Manuheimer General · Anzeiger. ¶Abend · Ausgabe.) Antld: emftenküchungen ior ztadtgemelnde. 1. Termin zur Vornahme der Wahlen der Beiſitzer des Kaufmannsgerichts Mannheim iſt auf Mittwoch, den 3. November 1920, von 12 bis 3 Uhr nachmittags und von 5 bis 9 Uhr abends anberaumt. II. Die Stadt Mannheim iſt in 7 Wahlbezirke ein⸗ geteilt: 1. Bezirk Altſtabt Mannheim „Bezirk Stadtteil Neckarau . Bezirk Stadtteil Käfertal „Bezirk Stadtteil Waldhof nebſt dem Induſtriehafengebiet . Bezirk Stadtteil Feudenheim . Bezirk Stadtteil Sandhofen „Bezirk Stadtteil Rheinau. IIl. Die Wahlen ſinden in folgenden Lokalen ftatt: 1 gür Kaufleute Jügegufen 12 Altes Rathaus, E 1, 5 2. Stock, Saal 23 großer Rathausſaal Rathaus Neckarau 2. Stock, Zimmer 5 Rathaus Käfertal 2. Stock, Zimmer 5 Aneer J. Altes Rathaus, E 1, 5, 2. Stock, Saal 16 Rathaus Neckarau 2 Stock, Zimmer 5 Käfertal 2. Stock, Zimmer 5 Rathausſaal Rathausſaal IV.] Lehrerzimmer der Lehrerzimmer der Schulabteil. Waldhof] Schulabteil. Waldhof (Knaben)(Knaben) .] Rathaus in Feuden⸗Rathaus in Feuden⸗ eim, 2. Stock eim, 2. Stock athausſaal athausſaal IV.] Lehrerzimmer der Lehrerzimmer der Sandhofenſchule in d Sandhofen Sandhofenſchule in Sandhofen Rathaus in Rheinau RNathaus in Rheinau 2. Stock, Zimmer 6 2. Stock, Zimmer 6 IV. Es ſind je 24 Beiſitzer aus dem Kreiſe der Kaufleute und der zu wählen. Die Beiſitzer aus dem Kreiſe der Kaufleute werden mittels Wahl der Kaufleute, die Bei⸗ ſitzer aus dem Kreiſe der Handlungsgehilfen mittels Wahl der letzteren auf die Dauer von 3 Jahren beſtellt. Eine Wiederwahl iſt zuläſſig. V. Zum Beiſitzer ſoll nur berufen werden, wer das dreißigſte Lebensjahr vollendet und in dem Bezirke des Gerichts ſeine Handelsniederlaſſung hat oder beſchäftigt iſt. Zum Beiſitzer können nicht berufen werden: 1. Perſonen weiblichen Geſchlechts; 2. Ausländer; 3. Perſonen, welche die Fähigkeit zur Be⸗ kleidung öffentlicher Aemter infolge ſtraf⸗ erichtlicher Verurteilung verloren haben. erſonen, gegen welche das Hauptver⸗ fahren wegen eines Verbrechens oder Ver⸗ gehens eröffnet iſt, das die Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte oder der Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter zur Folge haben kann; 5. Perſonen, welche infolge gerichtlicher An⸗ ordnung in der Verfügung über ihr Ver⸗ mögen beſchränkt ſind. VI. Zur eeg an den Wahlen ſind nur be⸗ a) Lanflieute. welche das 20. Lebensjahr vollendet, in Mannheim leinſchl. Käfertal, Sindhof Neckarau, Feudenheim, Rheinau, Sandhofen) eine Handelsniederlaſſung haben und mindeſtens einen Handlungs⸗ gehilfen oder Handlungslehrling regel⸗ mäßig das Jahr hindurch oder zu gewiſſen Zeiten des Jahres belgie den Kauf⸗ leuten ſtehen gleich die tglieder des Vorſtandes einer Aktiengeſellſchaft oder eingetragenen Genoſſenſchaft oder einer als Kaufmann geltenden juriſtiſchen Perſon, ſowie die Geſchäftsführer einer Geſellſchaſt mit beſchränkter Haftung. 5¹ b) Handlungsgehiljen, welche das 20. Lebens⸗ jahr vollendet haben und in Mannheim fea Käfertal, Waldhof, Neckarau, VII 4. eudenheim, Rheinau, Sandhofen) be⸗ chäftigt ſind. Weibliche Perſonen ſind zur Teilnahme an den Wahlen berechtigt. Nicht wahlberechtigt ſind: 1. Ausländer. 2. Perſonen, welche die Fähigkeit zur Be⸗ kleidung öffentlicher Aemter infolge ſtraf⸗ erichtlicher Verurteilung verloren haben. 55 gegen welche das Hauptver⸗ fahren wegen eines Verbrechens oder Ver⸗ gehens eröffnet iſt, das die Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte oder der ähigkeit zur Bekleidung Aemter zur Folge haben kann. 4. Perſonen, welche infolge gerichtlicher An⸗ ordnung in der Verfügung über ihr Ver⸗ mögen beſchränkt ſind. 5. Handlungsgehilfen, deren Jahresarbeits · verdienſt an Lohn oder Gehalt den Be⸗ trag von 15000.— Mk. überſteigt, ſowie die in Apotheken beſchäftigten Gehilfen. nur, wer in dis bereits auf- ählerliſten eingetragen iſt. Wahl der Peiſitzer erfolgt unter Leitung von Wahlausſchüſſen in den einzelnen Wahl⸗ bezirken geſondert und zwar in der Weiſe, daß in jedem der 7 Wahlbezirke von jedem Wahl⸗ berechtigten die ſämtlichen 24 Beſſitzer, welche neu Kaufleute haben ihr Wahlrecht in demjenigen Wahlbezirk auszuüben, in dem ſie eine Handels⸗ niederlaſſung haben, die Handlungsgehilfen in Wahlbezirk, in dem ſie beſchäftigt ſind. Wer ſeit dem Tage der Eintragung in jeſtellten die Wählerliſten in einem andern Wahlbezirk in Beſchäftigung getreten iſt, hat in demjenigen e zu wählen, zu welchem er in die Liſten eingetragen iſt. VIll. Die Wahl der Beiſitzer iſt unmittelbar und eheim. Sie findet nach den Grundſätzen der erhältniswahl ſtatt. IX. Die in der Stadt Mannheim einſchließlich der Vororte Käfertal, Waldhof, Neckarau, Feuden⸗ heim. Sandhofen u. Rheinau, wahlberechtigten Kaufleute und Handlungsgehilfen werden hier⸗ mit aufgeſordert, vom Montag, den 27. September 1920 an bis einſchließlich 9. Oktober 1920, nachmittags 1 Uhr getrennte Wahlvorſchlagsliſten für die von ihnen zu wählenden 24 Beiſitzer beim Kaufmannsgericht dahier, altes Rathaus, F 1, 5, Erdgeſchoß. mmer 5, einzureichen. Jede Vorſchlags⸗ e muß 24 Namen enthalten und muß von mindeſtens 20 wahlberechtigten Kaufleuten bezw.— ſehilfen unterzeichnet ſein. Unterzeichnet derſelbe Wähler mehr als eine Vorſchlagsliſte, ſo wird ſein Name auf keiner der von ihm unterſchriebenen Liſten mitgezählt. Die Liſten müſſen in einer Aufſchrift ge⸗ nau diejenige Wählergruppe bezeichnen, von welcher ſie ausgehen. Sie müſſen auf— —755 1 oder geſchrieben ſein. Liſten, weſche den vorbezeichneten Erforderniſſen nicht entſprechen, ſind ungültig. Das Wahlrecht iſt nur in Perſon und durch Stimmzettel auszuüben, welche handſchriftlich oder im Wege der Vervielfältigung herzuſtellen ſind und nicht mehr als 24 Namen enthalten dürfen. Die Stimmzettel müſſen aus gewöhn⸗ öffentlicher u beſtellen ſind, gewählt werden. Die lichem weißen Papier gefertigt ſein. Nur ſolche Stimmzettel haben Gültigkeit, die in der Auf⸗ ſchrift einer der vorher eingereichten Vor⸗ amen der vor⸗ geſchlagenen Kandidaten dürfen jedoch durch andere Namen erſetzt oder geſtrichen werden. Die Wahlberechtigten müſſen ſich auf Verlangen des Wahlausſchuſſes über ihre Perſon aus⸗ weiſen. Darüber, ob der erbrachte Ausweis ſchlagsliſten entſprechen. Die genügt, eniſcheidet der Wahlausſchuß. Mannheim, den 17. September 1920. Kaufmannsgericht. Hierdurch ergeht NRundschreiben! Isoſierrohrfabrik Josef Ruberg, Hagen i. W. —— die Mitteiſung, daß die Vertretung der 8778 Wangs-Versteigerung. Mittwoch, 22. September 1920, nachmittags 2 Uhr, werde ich in Q 6, 2 hier, gegen bare Zahlung im Baüftecungcggg öffentlich verſteigern: Aenn. luampen.1 Aulanahl f. l. Mannheim, 21. September 1920. Marotzke, Gerichtsvollzieher. aach ddlenle ae Uftverein Manndelm. femsprecher 50à 5. Politisches Seminar am FHtwoch. 22. Seplember 1920 nachmittags 35˙/ Uhr auf der Geschäftsstelle O3, 21/82 Redner: Geh. Reglerungsrat I. Pfalmu Thema: 10560 Madstum u. Deriall des Nasisch. deiches Mitglisder und Freunde der partei zind henlichst eingeladen. desdllinlalt: t 5. 2½/N. Teſephon 1541. seit heute in Händen der Firma Franz Joos, Mannheim Grossvertret. f. Eſektr., Gas, Wasserleitung, Metallm., Glaserkitte usw. rufit. Bei dieser Gelegenheit zur geſl. Nachricht, daß ich wieder sämtl. Glühlampen-Sorten zu Fabrikpreisen lieſere. II Ffaukfarter Aeste Unersal-Mosze-pole für Ausstellungsobiekte und Waren mit Einſchluß aller Gefahren, ſowohl im Ausſtellungslokal als auch auf dem Transport per Bahn, Poſt, Fuhrwerken uſw. Billigſte Prämien-Berechnung! „Deutschland“ Tnanspor- und Hücverz.-Bauk-At.-Ues. in MHannheim, Augusta-Anlage 10. 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