—::!.——— 2323CTC——8 752 ander auf der Bühne handgrei zwar, * Aittag⸗Ausgabe. 1920.— Nr. 426. 4 Bezugspreiſe: In Mannheim monatl. einſchl. M..70 für Bringerlohn u. Einziehungs⸗ gebühr M..—. viertelfährl. M. ohne Poſtgebühren. Einz. Nummern 20 Pfg. jederzeit widerruflich. Geſchäfts⸗Nehenſtelle in Mannheim: Neckarſtadt: Waldhofſtr. 6.— Fernſprecher Nr. Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. rr—————— oſtſcheck⸗Konto Nr. 17590 Karlsruhe i. B. u. Nr. 2917 Ludwigshafen a. Rh.— Alle Preiſe Bädiſche Neneſte Nachrichten 7940—7 eee Anzeigeupreiſe: 1ſpalt. Kolonelzeile.50 Mk., ausw..— Mk., Stellengeſ. u. Fam. 0 Rekl. 8 Mk. Annahmeſchluß: Für d. Mittagbl. vorm. 8½, f. d. Abendbl.—— 2½ 2—. an beſtimmten Tagen, Stellen u. Ausgaben wird keine Verantw. übernommen. Höhere Gewalt, Streiks u. dgl., Betriebsſtörungen, Materialmängel—— berechtigen zu keinen Erſatzauſprüchen f beſchränkte Ausgaben od. f. verſpätete Aufnal d. me v. Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. 52 die neichshauplſladt unter der Herrſchaft der Radilalen. Die Vorgänge in Groß⸗Berlin verdienen die ernſteſte Aufmerkſamkeit der Zeitgenoſſen. Ihre Bedeutung greift zu weit über den Bannkreis der Stadt hinaus. Im geſtrigen Abendblatt haben wir das Schickſal der Proteſtverſammlungen der Deutſchen Volkspartei und der Deutſchnationalen Volks⸗ partei bereits berichtet. Die Vorgänge in der Verſammlung der Deutſchnationalen ſchildert die Korreſpondenz der Partei folgendermaßen: Die Deutſchnationale Volkspartei hatte die chriſtlichen Eltern zu einer großen Kundgebung im Zirkus Buſch eingeladen, die Deutſche Volkspartei zu Verſammlungen in drei größeren Sälen: Dieſe Veranſtaltungen galt es, zu ſtören. Unabhängige, Kommuni⸗ ſten, Bolſchewiſten, alles was an verwilderten Elementen in den Winkeln der Millionenſtadt hauſt, ſtrömte ſchon drei Stunden vor der angeſetzten Zeit nach dem Zirkusgebäude und erzwang mit der Drohung, alles zu demolieren, die Oeffnung der Tore. Als dann die chriſtlich⸗deutſchen Eltern eintrafen, war der weite Raum, ſelbſt die Rednerbühne, dicht beſetzt von ungebetenen Gäſten, zum großen Teil recht bedenklichen Schon lange vor der feſtgeſetzten Zeit wollte ein Kommuniſtenführer die Verſammlungsleitung an ſich reißen, indem er eine Anſprache an die„verſammelten Genoſſen“ be⸗ faltr Hauptſchriftleiter Böckler verhinderte das zwar noch und ellte vorübergehend die Ruhe wieder her, indem er namens der Deutſchnationalen Volkspartei die Verſammlung um Geduld er⸗ ſuchte und die baldige Eröffnung in Ausſicht ſtellte. Nach kurzer Zeit aber wurde der Lärm wieder ſo groß, daß kein Wort mehr zu verſtehen war. Sobald ſich die Deutſchnationalen nach dem vorderen Tei der Bühne verſchoben, erhob ſich in der Maſſe der Gegner ein wüſtes Schreien, Johlen und ohrenbetäubendes Pfeifen. Die Deutſch⸗ nationalen antworteten mit dem Geſange des„Deutſchland über alles“ und Hochrufen auf Deutſchland und es iſt bezeichnend für die Verwahrloſung der verhetzten Rotte, 691 ſie auf die Hochrufe auf das Vaterland mit dem Gebrüll„Nieder! Niederl“ entgegnete. Viele die⸗ ſer Burſchen hätten allerdings, ſtatt in eine Elternverſammlung eher auf die Bänke der Fortbildungsſchule gehört. Andere wußten gar nicht, um was es ſich handelte; nach ihren Aeußerungen hatte man ihnen eingeredet, es ſei eine Demonſtration gegen Erhöhung der Er⸗ werbsloſen⸗ und Kriegsbeſchädigten⸗Unterſtützung. Mit ſolchen ver⸗ logenen Mitteln peitſcht man die Lärmmacher zuſammen. Als end⸗ lich Abgeordneter Dr. Kaufmann die Gegner aufforderte, den Vorſtandstiſch zu räumen, tenſühre ein wildes Gedränge, und als hierbei einer der 15 aehn ea ührer durch den Uebereifer ſeiner Ge⸗f uß hohen Bühne hinabgeworfen wurde, brach ein wahrer Höllenlärm aus. Dutzende von Gewaltmenſchen ſtürzten ſich auf Dr. Kñaufmann, der niedergeſchlagen und mit Stockhieben bearbeitet wurde, und auf der Bühne, in der Manege und ſonſt im Saal begann ein heſtiges Handgemenge. Be⸗ ſonders hatten es dabei die roten Helden die deütſchnatio⸗ nalen Frauen abgeſehen, von denen eine angegriffen und ihnen die Kleidung zerriſſen wurde, u. a. mumden ſo, aich mebrere Krankenſchweſtern behandelt. Dabei hagelte es die unflätigſten 1 und von den Plätzen über der ühne wurde auf die deutſchnationalen Frauen herab en 4 geſpuckt. Zum gelang es den Deutſchnationalen ſchnell, die Bedrängten berauszuhauen, und mit Hilfe der Sicherheitspolizei wurden— ſucge tobſüchtige Raufbrüder hinausgeſchleppt. Aber alle Ver⸗ uche einer orbnungsmäßigen Eroͤffnung der Verſammlung, ſcheiterten, weil die Kommuniſtenführer, die einen roten Lappen, wohl ein altes Taſchentuch, an einen gebunden hatte, unter Beifallsgejohle ihrer Genoſſen erklärten, ſie hätten allein zu beſtimmen und wichen nicht vom Vorſtandstiſch. Selbſt ein Führer der Unabhängigen, der zur Ruhe reden wollte, wurde einfach nieder⸗ ſechdeeen, ja Unabhängige, Kommuniſten und Bolſchewiſten gerieten h zeitweilig am eeeen ſo in die Haare, daß ſie unter ein⸗ flich wurden. Unter dieſen Umſtänden verlangten die deutſchnationalen Einberufer von dem Major der Sucr dar bee die Räumung des Saales. Der Major verkündigte aß er wegen dauernder Unruhe den Saal räumen laſſen müſſe, als aber die Genoſſen von allen Seiten brüllten:„Das gibts nich! Wir gehen nich!“ zog der Herr Major es vor, ſeine 200 Mann im Hintergrunde zu behalten und nicht eingreifen zu laſſen. Allen orſhlungen der Deutſchnationalen unter Hinweis auf ihr Haus⸗ recht zum Trotz ließ der Herr Major die Sozialiſten auch weiter tagen. Es kam reilich wenig dabei heraus, da in dem Lärm und Tumult die Aue Hen der Redner faſt 55 verloren gingen. nzwiſchen ſammelte ſich ein Teil der Deutſchnationalen an der uſeumstreppe im Luſtgarten, wo es trotz auch hier gemachter Stö⸗ rungsverſuche gelang, unter Entrollung einer ſchwarz⸗weiß⸗roten ahne eine Kundgebung zu veranſtalten. Abg. Kaufmann wird die Angelegenheit im Landtag zur Sprache bringen, wozu ſofort eine lange Liſte beſonders von Frauen aufgeſtellt wurde, die von den roten Freiheitshelden tätlich angegriffen worden ſind. Inzwiſchen geht die Gewalt⸗ herrſchaft der Radikalen weiter. Nach der öffentlichen Ver⸗ ſammlung iſt geſtern das Stadtparlament an die eihe gekommen, auch in ihm hat es unbeſchreibliche Szenen gegeben. Wir erhalten folgende Meldungen über die Lage in Verlin: Schwere Zuſammenſtöße in der skadtverordneten⸗ Berſammlung. Berlin, 22. Septbr.(Von unſerem Berliner Büro.) In der geſtrigen Sitzung der Stadtverordnetenverſammlung, in der über die Ausſchußanträge zur Wahl des neuen erliner Magiſtrats die letzte Generalausſprache ſtatfand, kam es zu ſehr erregten Zuſammenſtößen zwiſchen den Rednern der Rechtsparteien und den von den Unab⸗ hängigen und Mehrheitsſozialiſten. Mitunter herrſchte ein o wüſter Tumult im Saal, daß die Bürgerlichen minutenlang am Sprechen verhindert waren. Einmal drohte logar ein Handgemenge. Im weſentlichen handelt es ich um eine Kritik der Perſon des ungemein wandlungsfähigen berbürgermeiſters Wermuth, um die Wahl des Dr. Löwenſtein als Stadſchulrat und dann um die Kandi⸗ datur des Profeſſor Gieſe und Herrn Dr. Adler. Der Hoff⸗ mung, daß die Landesverſammlung die rein ſozialiſtiſche Zu⸗ lemmenſetzung des Magiſtrats aus nur beſoldeten Mitglie⸗ dern nicht zulaſſen werde, wurde die Drohung entgegengeſetzt, aß man den Generalſtreit proklamieren würde. In der heutigen Sitzung der Landesverſammlung ſtehen die Anträge über Groß⸗Berlin an erſter Stelle. Der abgeſagte Straßenbahnerſtreik. JBerlin, 22. Septbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Straßenbahnerſtreit, der für heute Berlin be⸗ deohte, ſt abgeſagt worden. Die Straßenbahner haben noſſen von der etwa lehn ganze Anzahl tätlich nämlich inzwiſchen ihren Willen durchgeſetzt. Die Mehrheitsſozialdemokraten, die für den als Fachmann in weiteſten Kreiſen bekannten Profeſſor Gie 1 geſtimmt hatten, ſind vor dem herriſchen Diktat der Straßenbahner zurückgewichen und haben ſich für den Kandidaten der Unabhängigen, einen gewiſſen Dr. Adler, entſchieden. Als eine Abordnung der Straßenbahner geſtern im Rathaus erſchien, um ſich zu erkundigen, wie denn die Sache nun ſtünde, konnte ihnen der demütige Beſcheid werden, daß man ihre Wünſche erfüllt hätte. Darauf hatten die Herren die Freundlichkeit, heute wieder zu fahren. Der Prozeß gegen die Weißenſeer Kommuniſten. Berlin, 21: Sept.(W..) Unter außergewöhnlich ſtarkem Auf⸗ gebot von Mannſchaften der Sicherheitspolizei begann vor dem außerordentlichen Gericht des Reichswehrgruppenkommandos 1 der Prozeß gegen die an den Weißenſeer Unruhen Be⸗ teiligten. Bei den Unruhen war bekanntlich ein Polizeiwacht⸗ Reiſter erſchoſſen worden. Die Anklage richtet ſich gegen 24 Per⸗ ſonen. Berlin, 21. Sept.(W..) Im weiteren Verlaufe der Verhand⸗ lungen gegen die Weißenſeer Kommuniſten entſtand im Hauſe eine immer mehr anſchtvellende Unruhe. Die Urſache der Unruhe war eine Meldung, daß von kommuniſtiſcher Seite in Weißenſee und im Norden Berlins Plakate des Inhalts angeklebt wurden: Auf nach Moabit! Befreit die Brüder aus dem Kerter! Demon⸗ ſtrationszüge mit roten Fahnen und teilweiſe mit ruſſiſchen In⸗ ſchriften befänden ſich überdies auf dem Wege nach Moabit. Die Sicherheitspolizei ſäuberte und den Platz vor dem Gerichts⸗ gebäude ſofort ab, auf dem ſich bereits eine größere Menſchen⸗ menge angeſammelt hatte. Die Abſperrung verlief ohne Zwiſchen⸗ —25 Inzwiſchen erhoben die Verteidiger Einwendungen gegen nie Geſetzmäßigkeit des Gerichtes. Der Anklagevertreter wider⸗ ſprach und ſtellte einen Antrag auf Ausſchluß der Oeffentlichkeit, da in der Verhandlung Dinge beſprochen würden, die das Staats⸗ wohl gefährden würden. Nach längerer Beratung erklärte ſich das Gericht für zuſtändig. Als der Vrſitzende endlich zur Vernehmung der Angeklagten ſchritt, ſtellte der Verteidiger einen Ablehnungs⸗ antrag gegen den Vorſitzenden und drei Beiſitzer. Da ein an⸗ ders zuſammengeſetztes Gericht über die Ablehnungsanträge be⸗ finden muß, wurde die weitere Verhandlung auf Mittwoch vertagt. Berlin, 21. Sept.(Wolff.) Die beiden kommuniſtiſchen Par⸗ teien und die Arbeitsloſen veranſtalteten vormittags im Luſt⸗ garten eine Kundgebung gegen den Prozeß gegen die Weißen⸗ eer Kommuniſten vor einem außerordentlichen Gericht des Reichs⸗ wehrgruppenkommandos J im Kriminalgericht. Sie verlangen, daß die Verhandlungen vor einem ordentlichen Gericht ſtattfinden 7 85 Nach den üblichen Rufen mit anſchließenden Hochrufen auf ie Internationale zogen ſtarke Maſſen nach den Gebäuden der „Freiheit“ in der Breiten Straße und des„Vorwärts“ in der Dieſe beiden Blätter hatten die Mehrheitsſozialiſten und die Unabhängigen vor der Beteiligung an der Kundgebung im Luſtgarten gewarnt. Zu ſchweren Ausſchreitungen kam es in Lichtenberg im Betriebe der Aktiengeſellſchaft „Knorr⸗Bremſe“. Hier drangen die Demonſtranten über die Zäune und i eines eiſernen Tores unter Zurück⸗ drängung der Torwache in die Fabrikräume ein und zwangen unter Drohungen die Arbeiter zur Stillegung des Betriebes. Die Fabrik mußte geſchloſſen werden, wird aber morgen ihre Tätigkeit wieder aufnehmen. Berlin, 22. Sept.(Priv. Tel.) Wie verſchiedene Blätter berich⸗ ten, drangen im Anſchluß an die Demonſtration der Kommuniſten⸗ Erwerbslöſen im Luſtgarten am Dienstag nachmittag etwa 250 Er⸗ werbs⸗ und Obdachloſe in das Aſyl für Obdachloſe ein und hauſten dort wie die Vandaeln. Sie zertrümmerten Türen und Fenſter und griffen das Perſonal tätlich an. Den herbeigerufenen Sicherheitsbeamten gelang es, die Aufrührer zu vertreiben und die Rädelsführer feſtzunehmen. Die Verhafteten gaben als Grund für ihre Gewalttätigkeiten an, ſie wünſchten beſſeres Eſſen zu erhalten. Rie Ueuwahlen in Preußen. 4— 21. Sept. andesperſammlung wurde heute beſchloſſen, von einer Beſchlußfaſſung über den Wahltermin a am 3 den Donners g. erneut zuſammenzutreten. Es wird erwartet, daß bis dahin das Wahlgeſetz vorliegt und der Finanzminiſter die Steuerpläne dem Hauſe vorlegen kann, damit das Haus ſich ſchküſſig werden kann, wie weit es dieſe oder andere Voxlagen noch erledigen will. In der Ausſprache ſetzten ſich die beiden Rechtspar⸗ teien und die Unabhängigen für möglichſt baldige Neuwahlen ein und ſchlugen den 28. November als Wahltermin vor, während von anderer Seite der 12. Dezemper als möglich genannt wurde. Doch vertreten die Mehrheitsparteſen den Standpunkt, daß, wenn erſt der Wahltermin in Ausſicht wäre, ein beſchlußfähiges Haus nie mehr zuſammen käme. Unter dieſen Umſtänden müſſe man erſt 99 705 wie die Arbeiten vorwärts ſchreiten. Man könne nicht vor itte Oktober ſagen, wie weit man mit den Beratungen zu kommen in der Lage wäre. Von ſozialdemokratiſcher Seite wurde größerer Wert darauf gelegt, den Etat, die Deckungsvorlagen zu den Be⸗ amten⸗ und Lehrerbeſoldungen und das Landesſteuergeſetz zu ver⸗ abſchieden, während von der Rechten die Meinung vertreten wurde, daß zwar die Verfaſſung, das Wahlgeſetz und die Beſoldungsord⸗ nung erledigt werden müßten, ſonſt aber nichts mehr. Jedenfalls wurde der Haushaltsausſchuß angewieſen, die Beratung über den Etat ruhig fortzuſetzen. Das Landesſchießen der Einwohuerwehren. München, 22. Sept.(Priv.⸗Tel.) Der Münchener Stadtrat befaßte ſich am Dienstag mit dem angenommenen Beſchluß des Ver⸗ waltungsausſchuſſes zum Landesſchießen der bayeriſchen Einwohner⸗ wehren die notwendigen Flaggen zur Verfügung zu ſtellen, eine Abordnung zur Begrüßung zu entſenden und einen Preis von 500 Mark zu ſtiften. Die U. S. P. hat hierzu für das Plenum beantragt, geeignete Schritte zur Auflöſung der Einwohnerwehren zu unternehmen und die 500 Mark für die Säuglingsfürſorge zu verwenden. Die Tringlichkeit dieſer Anträge wurde in geheimer d itzung verneint. In der öffentlichen Sitzung empfahl Bürger⸗ meiſter Küfer den Beſchluß des Ausſchuſſes. Stadtrat Schranke von der U. S.., der den Beſchluß für das Plenum reklamiert hatte, ſprach dagegen. Die Stadträte Schön und Scharnagel traten dieſen Aufſtellungen entgegen. Gleichzeitig bekämpfte Stadtrat Hübſch(Demokrat) die Stellungnahme der Sozialiſten. Während deſſen Rede entſtand ungeheurer Lärm im Saale und auf den Tribünen, ſodaß die Sitzung unterbrochen und die Tribünen geräumt werden mußten. Die Unabhängigen verließen zum größten Teil den Saal. Erſt allmählich keyrte die Ruhe wieder ein und die Verhandlungen konnten fortgeſetzt werden. Nach Wieder⸗ herſtellung der Heffentlichkeit erſchien niemand auf den Tribünen. Der Bürgermeiſter trat nochmals für die Genehmigung des Be⸗ ſchluſſes ein. Alsdann wurden die Anträge gegen die Stimmen der wenigen im Saale noch vertretenen Sozialiſten angenommen. Ein Dringlichkeitsantrag der bürgerlichen Parteien, die Koſten der Ver⸗ pflegung der Einwobnerwehrleute, ſoweit die Stadtgemeinde bedei⸗ Im Aelteſtenrat der Preußiſchen. ligt iſt, in den Haushaltsplan einzuſtellen, wurde in die geheime Sitzung verwieſen. die Verbreiterung der Regierungsbaſis. Die Deutſche Volksparkei und die Lage. In der zweiten Sitzung des Parteiausſchuſſes der Deutſchen Volkspartei Darmſtadt gab Abg. Dingeldey einen Ueberblick über die politiſche Ent⸗ wicklung im Reiche ſeit den letzten Wahlen. Ex wies darauf hin, daß am nächſten Montag in Darmſtadt eine Tagung aller Landesvorſtände der Oeutſchen Volkspartei aus Süddeutſchland ſtattfinde. Am 4. und 5. Oktober folge die Sitzung des Zentralvorſtandes in Hannover. Die Freunde im Lande müßten ſich alſo klar werden, welche Stellung ſie zu der gegenwärtigen Entwicklung nehmen. Sie iſt in vielen Dingen, beſonders in den Fragen der Staatsfinanzen, uner⸗ freulich geblieben. Verlangen müſſen wir von der Regierun zweierlei: Wahrung der Staatsautoritäten innen, Wahrung der nationalen Würde nach außen. Nach der Auffaſſung vieler Kreiſe, auch innerhalb der Partei, hat das Kabinett in verſchiedenen Fragen nicht immer eine glückliche Hand bewieſen. Das müſſe De Un werden, um fernere Fehler zu vermeiden und den Einfluß der Partei in der Regierung zu ſtärken. Eine Verbeiterung der Baſis der Regierung könne man begrüßen, ſie ſollte ſich nicht nur weiter nach links erſtrecken, ſondern auch die Deutſchnationa⸗ len umfaſſen. Von einem Liebeswerben um die Sozialdemo⸗ kratie könne keine Rede ſein. Die Parteien haben im parla⸗ mentariſchen Staat Pflichten, ſich ihnen entziehen, kann vor⸗ übergehende Wahlerfolge zeitigen, wird aber auf die Dauer nicht verſtanden werden.— Die glänzenden Ausführungen des Redners fanden anhaltenden Beifall. An der Ausſprache beteiligten ſich verſchiedene Redner in der Hauptſache im zu⸗ ſtimmenden Sinne. Verſtändigungsverſuche. Berlin, 22. Septbr. feſet unſerem Berliner Büro.) Wie die„Germania“ heute feſtſtellt, hat der Reichsfinanz⸗ miniſter Dr. Wir th ſein Hoffang d noch nicht zurück⸗ gezogen. Es beſtünde die Hoffnung, daß eine Verſtändi⸗ gung erzielt wird und Herr Dr. Wirth im Amt bleibt. Im weſenklichen würde das abhängig ſein von dem Verlauf einer Verhandlung, die Dr. Wirth geſtern und die beiden Miniſter Gröner und Giesberts heute mit dem Reichspräſidenten Ebert haben werden. Die Differenzen zwiſchen den Miniſtern der beiden Verkehrsanſtalten und dem Reichsfinanzminiſter ſeien überhaupt mehr der äußere Anlaß zum Rücktrittsgeſuch. Der eigentliche Grund ſei in der geſamten Finanzlage des Reiches zu ſuchen. Es würde vor allem darauf an⸗ kommen, für die Geſundung der Finanzen des Rei⸗ ches ein feſtes geordnetes Programm aufzuſtellen. Kein Abſchiedsgeſuch Dr. Heinzes. EBerlin, 22. Septbr.(Von unſerem Berliner Büro.) In einer Unterredung, die der Vizekanzler Dr. Heinze mit einem Dresdener Journaliſten hatte, beſtätigte er, daß alle Gerüchte über ein Abſchiedsgeſuch von ihm vollſtändig unbegründet wären. Auch von einer Berufung nach Bukaxeſt weiß Dr. Heinze nicht das Geringſte. Zur Frage der Regierungsumbildung äußerte er ſich u..: „Das fortwährende Herumändern an der Regierung halte ich für ſchädlich. Man muß ihr Zeit laſſen, ſich in die Dinge einzuarbeiten, ihr Können zu erproben. Daß eine Um⸗ bildung des Kabinettes von politiſchen Folgen begleitet ſein würde, iſt klar. Die Sozialdemokratie hat zwar zu⸗ ſammen mit Zentrum und Demokraten eine kleine ub de ni aber ſie lehnte bekanntlich die Regierungsbildung ab. Die Mehrheit wäre auch ſehr ſchwach geweſen und wahrſcheinlich bei den Nachwahlen in Oſtpreußen, Schleſien und Schleswig erſchüttert worden. Eine Koalition aus Demokraten und Zen⸗ trum wäre noch ſchlechter geweſen. Ich weiß ſehr wohl, daß zum Teil in den Kreiſen meiner Parteifreunde die Anſicht beſteht, es wäre beſſer geweſen, nicht in die Regierung einzu⸗ treten. Aber es gab keine andere Möglichkeik. Die jetzige Koalition hat ja auch keine Mehrheit im Beſitz, aber den Vor⸗ teil, daß ſie Fühlung nach beiden Seiten hat. Die Sozial⸗ demokratie hat ſich nicht feindlich geſtellt, weil ſie durch den Präſidenten Ebert Fühlung hat. Auf der anderen Seite be⸗ ſteht durchaus enge Fühlung nach der deutſch⸗ nationalen Seite hin. Dagegen hatte die letzte Koalition eine ſcharfe Gegnerſchaft. Inzwiſchen muß auch eine Fraktion, wie die Deutſche Volkspartei, die jetzt 60 Abge⸗ ordnete zählt, verſuchen, aktiv an der Politit mitzuwirken. Ich ſelbſt faſſe die Lage ſo auf, daß wir verhüten müſſen, daß das Reich völlig zuſammenbricht.“ fr Herr Dr. Heinze ließ ſich dann noch über das Abkom⸗ men von Spa aus, und über die Gründe, warum er ihm zu⸗ geſtimmt hätte. Er wiſſe wohl, daß die Möglichkeit der Beſetzung des Ruhrgebietes noch immer beſtehe, aber beſſer ſie trete ein halbes Jahr ſpäter als jetzt ein, wenn die Verhältniſſn bei uns konſolidiert ſind und mehr Vertrauen zu uns herrſcht, würde es den Franzoſen ſchwerer ſein, ein⸗ zurücken. Es hätte keinen Zweck gehabt, das Abkommen ab⸗ zulehnen. Das Volk zum Krieg aufzufordern, ginge nicht an und die Verhältniſſe wären zweifellos noch ſchlechter gewor⸗ en. Deſchanels Bolſchaft. Paris, 21. Septbr.(WB.) Havas. Die Botſchaft des Präſidenten Deſchanel lautet: Meine Herren Senatoren! Meine Herren Abgeordnetent Mein Geſundheitszuſtand erlaubt es mir nicht mehr, die hohen Funktionen auszuüben, die mir Ihr Vertrauen anläßlich der Nationalverſamm⸗ lung am 17. Januar ds. Is. übertragen hat. Die abſolute Notwen⸗ digkeit einer völligen Ruhe macht es mir zur Pflicht, mit der Be⸗ kanntgabe des Entſchluſſes, den ich gefaßt habe, nicht mehr länger zuzuwarten. Der Entſchluß ich mir äußerſt peinlich und mit tiefem Schmerz verzichte ich auf die edle Aufgabe, deren Sie mich würdig befanden. Das Amt des Präſidenten bringt ſchwere Aufgaben mit ſich und verlangt eine tatkräftige Energie, die über ſede körperliche Schwäche geht. Während der Jahre, in denen das ſiegreiche Frankreich berufen iſt, ſeine Kräfte im Innern wieder zu 2. Seite. Nr. 426. Maunhelmet General · Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 22. September 1920. ſtärken und gleichzeitig nach außen die vollſtändige Ausführung des Friedensvertrages zu ſichern, der ſo ſiegreich und ſo teuer errungen wurde, werden wir bis zum äußerſten ausharren. Die Stunde iſt gekommen. da ich mich verfehlen würde gegen das, was ich Ihnen ſchuldig bin. Daher lege ich mein Amt in Ihre Hände. In dem Moment, da ich mich zurückziehe, möchte ich den Wunſch ausſprechen, daß die Vertreter der Natſonen, deren vatriotiſche Eintracht ein mächtiger Bundesgenoſſe des Siegers war, im Frieden ihre Einigkeit aufrechterhalten möchten zum Blühen und zur Größe meines angebeteten Frankreichs, deſſen Dienſt ich mein ganzes Leben gewidmet habe und das mein letzter Gedanke iſt. Es wird die Rolle und das Vorrecht meines Nachfolgers ſein, in einigen Tagen vor der ganzen Welt das Werk der Republik zu ver⸗ herrlichen, die, nachdem ſie vor 30 Jahren die Ehre gerettet hatte, Elſaß⸗Lothringen wieder umnter unſere Fahne ge⸗ bracht hat. In der Gewißheit, die gebieteriſchſte, aber auch die un⸗ erbittlichſte Aufgabe zu erfüllen, reiche ich dem Büro des Senats und demjenigen der Kammer meine Demiſſion als Präſident der Remublik ein. Das Kompromiß Giolitti⸗Millerand. U. London, 22. Sept. Die„Times“ ſchreibt, Giolitti hat ſich öffentlich an die Seite der Arbeiter geſtellt. Die Be⸗ ziehungen zwiſchm Kapital und Arbeiter erklärte Giolitti, ent⸗ wickeln ſich in radikalſtem Sinne. Der Kommandoton, mit dem Einzelne Tauſende Arbeiter zu beherrſchen ſuchten, ſei für unſere Zeit nicht mehr angebracht. Indem man die Ar⸗ eiter an der Kontrolle teilnehmen laſſe in den Betrieben, mache man ſie auf der anderen Seite natürlich auch mit ver⸗ antwortlich für das Weiterbeſtehen der Induſtrie. Mit dieſer Auffaſſung kann ſelbſt die Kommuniſten verſöhnen. Was er mit kanten nicht einverſtanden erklären, was ſie auch deutlich zu erkennen geben. it Giolittis Antwort ſei die Neutralität der Regierung aufgegeben und die Arbeiter ſähen 15 über⸗ Lag daß ihnen die Kontrolle der Induſtrie zugebi 5 fei. Jetzt ſei es Sache der Regierung, wie ſie ſich aus dem Chaos zu retten ſucht. Immerhin iſt Giolittis politiſcher Wechel nach 10 Seiten zu betrachten. Seine jetzige ſtark materialiſtiſche Auffaſſung kan ſelbſt die Kommuniſten verſöhnen. Was er mit Millerand beſchloſſen hat, lag auf einem anderen Gebiete. Die internationale Politik will Giolitti mit Frankreich zu machen ſuchen. Die innere Politik drängt ihn an die Seite der Arbei⸗ ter, weil dieſe zur Zeit das kleinere Uebel iſt. Zwiſchen beiden Richtun en iſt eine Kluft, Rußland und die kuſſiſche Frage. Wenn Giolitti hierüber nur eine Aeußerung tut, muß er es mit einer Partei verderben, entweder iſt er für Beziehungen mit Sowjet⸗Rußland, wie dies die italieniſchen Arbeiter for⸗ dern, dann verdirbt er es wieder mit Frankreich, oder er iſt gegen Sowjet⸗Rußland, wie es Frankreich will, dann hat er die italieniſche Arbeiterſchaft wieder gegen ſich. Nach dieſer Anſchauung der tatſächlichen Verhältniſſe iſt von dem Kom⸗ promiß Giolitti⸗Millerand nicht viel zu erwarten. Es war eine Politik der Stunde, die in nächſter Stunde durch höhere Gewalt vernichtet wird. Unler der Fremdherrſchafl. Das Saarland will deuiſch bleihen. Berlin, 22. Septbr.(Priv.⸗Tel.) Eine Konferenz der Reichstagsabgeordneten und anderer Vertreter des Saar⸗ gebietes in Saarbrücken richtete an die Reichsregierung einen dringenden Aufruf, das gegen ſeinen Willen auf 15 Jahre vom Reiche losgeriſſene Saarvolk vor völliger wiriſchaftlicher Abſchnürung vom Mutterlande zu bewahren. Das Saarland ſei deutſch und wolle deutſchbleiben, rechne aber auf Deutſchlands Entgegenkommen. An die Saarregterung wurde ein ſcharfer P rote ſt gegen die Maſſenausweiſungen gerichtet und deren Zurücknahme verlangt und die zeitlich unter⸗ brochene aber unlösliche Zugehörigkeit des Saargebietes zu Deutſchland bekannt. Die Entrechtung der Deulſchen in den abgetretenen Oſt⸗ provinzen. Eine Denkſchrift an den Rat des Völker⸗ bundes, die unlängſt von der„Vereinigung des deutſchen Volkstums in Polen“ übereicht wurde, wird in bieſen Tagen der deutſchen Oeffentlichkeit bekannt und entwirft in ihrer nüchternen Sachlichkeit ein erſchreckendes Bild von nolniſcher Intoleranz und der beiſpielloſen Entrechtung unſerer Landsleute in den ab⸗ Oſtprovinzen des Reichs. Was viel⸗ ach als übertriebene Senſationsmeldung ungläubig abgelehnt wurde— Geſchehniſſe, die keine Mär aus mittelalterlicher Dunkelheit zu überbieten vermag— wird hier durch amt ⸗ liche polniſche Dokumente einwandfrei bewieſen. Und dabei bringt die Denkſchrift nur einen kleinen Auszug aus dem benß an Schuldbuch des jungen polniſchen Staales, deſſen Ge iet das weite Gräberfeld umſchließt, auf dem deutſche Männer für Polens Befreiung kämpften. Neue Grä⸗ ber deutſchen Lebens reihen ſich an die alten. Jetzt, wo Polen gegen den ruſſiſchen Nachbar in ſchwerem Kampfe ſteht, der die Sammlung aller Kräfte erfordert und in der die War⸗ ſchauer Regierung auf die loyale Mitarbeit ihrer deutſchen Mitbürger rechnet— wird ſyſtematiſch der Reſt des deutſchen Volkstums in den ehemals preußiſchen Gebieten mit Stumpf und Stiel ausgerottet. Die„Poſener Methode“ des Sejm⸗ abgeordneten Stanislaus Grabski, nach der in kurzer Zeit das Verhältnis der deutſchſtämmigen Bevölkerung von 15—20 auf 1½ v. H. herabgemindert werden ſoll, feiert Triumphe. Das berüchtigte Enteignungsgeſetz, das am Ends der Reichskanzlerſchaft des Fürſten Biilow gegen den Widerſtand weiter Kreiſe in allen deutſchen Parteien den Polon ihr zug⸗ krüftigſtes Agitationsmittel an die Hand gab, wurde nur in drei Fällen bei neuerworbenem polniſchen Beſitz angewandt. Wie geringfügig erſcheint uns dieſe Härte gemeſſen an den Zahlloſen, ürkuͤndlich nachweisbaren Fällen, in denen deutſche Anſiedler und Bauern durch das polniſche Anſiedlungsamt widerrechtlich von ihrer väterlichen Scholle getrieben würden. Es gibt keinen Beruf, keinen Stand, der unverſchont bliebe; deutſche Arbeiter werden grundlos entlaſſen, deutſche Unter⸗ nehmungen in raffinierteſter Weiſe poloniſtert. Die Preſſe wird ſtillgelegt, die Schuſen werden geſchlaſſen, ſelbſt nor Kirchen und Krankenhäuſern macht die Raubgier nicht halt. Die Denkſchrift kann und will das Material über die„Poſener Methode“ nicht erſchöpfen und doch berechtigen die mitgeteil⸗ ten Tatſachen zu dem Schluß, daß man in Polen keinen Raum für Gerechtigkeit findet. Gegenüber dem Abkommen zwiſchen den alliierten und aſſoziierten Hauptmächten und Polen zum Schutz der deutſchen Minderheit wird die Denkſchrift zur Anklageſchrift für einen unerhörten Rechtsbruch. Richter iſt der Rat des Völkerbundes, Richter iſt die ganze Welt, da es ſich nach dem genannten Vertrage bei dem Schutz der Minderheiten um eine inter⸗ nationale Verpflichtung handelt. Der Völkerbund iſt weit, und die Welt kennt kein Erbarmen. Wir Deutſche im Reich aber ſind den Deutſchen jenſeits der rot⸗weißen Grenzpfähle durch Blut und Sprache nuhe verbunden. Sotpeit wir noch ſind, materkelle Hilfe zu leiſten, verpflichten uns die Ereig⸗ niſſe im Oſten zu ſofortigem Entſchluß. Geldſpenden nimmt die Hauptſtelle der Deutſchen Bank, Verlin, Mauerſtraße, auf das Konto„Deutſchtumsſpende ſür Polen“ entgegen. Vor 4 allem aber verlangt die Denkſchrift, daß die Geſamtheit der Volksgemeinſchaft käglich und ſtündlich des Kampfes gedenke, der in der Oſtmark unſeren nach ſoviel Krieg den Frieden er⸗ ſehnenden Landsleuten aufgezwungen wird. Das lihl der Verlaſſenheit darf nicht aufkommen in einem Kampf, der gut iſt, weil er um Recht, Leben und Heimat geht. Keine ankipolniſchen Ausſchreiiungen! Königsberg, 21. Sept.(WB.) Der Oberpräſident der Provinz Oſtpreußen erließ folgenden Aufruf: Oſt⸗ und weſtpreußiſche Frauen und Männer! Heute iſt es die Not anderer deutſcher Frauen, Männer und Kinder, um derentwillen ich mich an Euch wende. Aus Poſen dringt der Hilferuf Deutſcher zu mir. Sorget dofür, daß keine Ausſchreitungen gegen Polen oder polniſch ſprechende deutſche Staatsangehörige in dem keiner Ver⸗ waltung unterſtehenden Gebiete ſich ereignen! Denn jede unbeſon⸗ rene Handlung, jedes unbeachte Vort wird ausgenutzt, um uns Deutſchſtämmige in den polniſchen Gebieten zu ſchädigen. Schon gehen Gerüchte in Polen, daß Tauſende von Polen aus Oſt⸗ und Weſipreußen geflüchtet ſind, weil ſie hier bedrückt werden. Oſt⸗ und Weſtpreußen! Ihr wißt, daß dieſe Gerüchte falſch, daß die Nachrichten über Ausſchreitungen ſtark übertrieben ſind. Wenige Fälle liegen vor, in denen leider unſere Landsleute ver⸗ geſſen haben, daß ſolche Eigenmächtigkeiten nur Schaden bringt. Sie ſehen ihrer Strafe entgegen. Bereits in meinem Erlaſſe nach Beendi⸗ gung der Abſtimmung, als ich für das hervorragende Ergebnis allen Beteiligten dankte, hob ich hervor: Das Deutſchtum hat eine ſolche Kraft und eine derartige Stärke in Oſt⸗ und Weſtpreußen bewieſen, daß Gewalttaten oder auch nur Beläſtigungen von Angehörigen der polniſch denkenden Minderheit des blanken Schildes de⸗ Deutſchtums nicht würdig ſind. Nicht müde wurde ich, dies ſtets aufs neue zu be⸗ tonen. Auch auf der Konferenz der geſamten Provinzpreſſe heute vor einer Woche richtete ich an die Preſſe die dringende Bitte, in gleichem Sinne zu wirken. Die Reichs⸗ und Staatskommiſſare, die Regierungspräſidenten in Allenſtein und Marienwerder nahmen aufs entſchledenſte den gleichen Standpunkt ein. Ich war mit der ſchweren Verantwortung um die Geſamtlage unſeres Deutſchtums voll bewußt und ſtelle feſt, daß bis auf ſene vereinzelten Fälle, trotz der ſchweren Belaſtung, die die Frage der Soldauer Flüchtlinge mit ihrer ans Herz greifenden Not brachte, die Bevölkerung meinen Aufforderungen ſich zugänglich zeigte. Erneut richte ich an Euch, Oſt⸗ und Weſtpreußen, die drin⸗ gende Bitte, verſchließt Euch dem Rufe unſerer bedrängten Deutſchen in den polniſchen Gebieten nicht! Jedes unbeachtete Wort, jede unüberlegte Tat kann ausgenützt werden. die große Zahl Deutſcher im Korridor, im Poſenſchen Gebiet und im übrigen Polen büßen zu laſſen. Die Reichsbehörden ſind aufs äußerſte beſtrebt, die Intereſſen unſerer in Polen lebender Landsleute gegen Verge⸗ waltigungen zu ſchünen. Die Bemühungen werden aber vereizelt, wenn gleiche Vorwürfſe— wenn auch nur mit einem Scheine der Berechtigung— gegen uns erhoben werden können. Alle Behörden der Provinz habe ich erſucht, dieſer Frage die ernſteſte Aufmerkſam⸗ keit zuzuwenden und in durchaus gleichem Sinne zu arbeiten. Jede antipolniſche Ausſchreitung iſt ſofort energiſch zu unterdrücken. Oberſchleſien. Beulhen, 21. Septbr. Der Beirat bei der Interalliierten Kommiſſion in Oppeln aufgrund des Beuthener Abkommens 5 heute gebildet worden. Er beſteht aus ſechs Polen, zwei entrumsabgeordneten, einem Demokraten, zwei Sozialdemo⸗ kraten und einem Volksparteiler. Deutſcherſeits gehören dem Beirat an u. a. Pfarrer Olitzka, Reichstagsabg. Erhardt, Reichstagsabg. Franz, Sanitötsrat Briſch, Sanitätsrat Dr. Brock und Landrat v. Brockenhauſen. der Krieg im Oſien. Warſchau, 21. Sept. Im Generalſtabsbericht vom 20. September heißt es: Unſere Ahteilungen nähern ſich. indem ſie den Feind zurückdrängten, dem Fluſſe Zbrucz. In Woſpynien nah⸗ men unſere Reiter in der Perfolgung des ſich zurückziehendes Fein⸗ des, Rownb. In der Nähe von Klewan ergab ſich ein Regiment der Budjenny⸗Reiterei. Nördlich des Pripfet eroberten unſere Truppen Pruſhany und die Eiſenbahnſtation Linowa, wobei ſich das 82. Infanterie⸗Regiment auszeichnete. Es wurden 1000 Ge⸗ fangene gemacht und 30 Maſchinengewehre erbeutet. Außerdem wurden große Mengen Munition genommen. Auf der Linie Pruſhany⸗Nowywot zeigt der Feind größere Tätigkeit, indem er an mehreren Stellen dieſer Front angreift. Alle Angriffe murden blutig abgewieſen. Die Litauer ſammeln neue Kräfte an der Linie des Fluſſes Marycha. An der Niemenfront wurde die Ankunft neuer Sowjetdiviſionen aus der ſibiriſchen Armee feſt⸗ geſtellt. Paris, 21. Sept.(Havas). Offizielles bolſchewiſtiſches Kom munique. In der Gegend von Wolkvinſt ſind neue Kämpfe im Gange“ Im Abſchnitt von Galizien haben unſere Truppen neue Stellungen bezogen. Am Dnjeſtr und an der Küſte des Schmarzen Meeres keine Aenderung der Lage. Im Krimabſchnitt fanden Kämpfe mit feindlicher Kavallerie ſtatt. Sebaſtopol, 21. Sept.(Havas.) Offizielles Kommunique der Armeen Wrangels vom 16.—18.: Wir haben Pologſy, Drek, Hoff, Gouloyaf und Pola genommen und 4100 Gefangene macht, .⸗G. und 11 Kanonen erbeutet. Im Verlaufe eines Gefechtes auf dem Aſowſchen Meere wurden drei Schiffe der Roten außer Ge⸗ fecht geſetzt. Englands kritiſche Lage. Amſterdam, 21. Sept.(WB.) Algemeen Handelsblad meldet aus London, daß in der iriſchen Grafſchaft Tyranne 400 Sinnfeiner in 50 Kraftwagen, die größtenteils roquiriert. maren, die Hauſer von zahlreichen Unioniſten angriffen. Die Kraftwagenführer wurden unter Bebrohung mit Revolvern e zu fahren. Einige Unioniſten verteidigten ſich mutig. Die Sinnfeiner arbeiteten ungeſtört, da ſie ausgedehnte Maßnahmen für den Angriff getroffen hatten. Der Ausſland der engliſchen Bergarbeiter. London, 21. Septbr. Reuter. Smilies keilte auf der Nachmittagskonferenz der Bergarbeiterdelegalion in London mit: Der Vollzugsausſchuß ſei zu dem Schluſſe gelangt, daß ſich aus den Verhandlungen mit der Regierung nichts ergeben habe, was zu einer Verhinderung des für den 25. September angeſetzten Streikes berechtigen könnte. Londen, 21. Septbr.(WB.) Reuter. Der amtliche Be⸗ richt über die Beſprechungen zwiſchen der Regierung und den Bergarbeitern heſagt, daß Horne von neuem nachdrücklich an die Bergarheiter appellierte, ein unparteiiſches Schiedsgericht für ihre Lohnforderungen anzunehmen. Die Vertreter der Bergarbeiter blieben jedoch bei ihrer Weigerung. Wenn den Lohnforderungen nicht ſtattgegeben würde, ſei es für ſie un⸗ möglich, bei der morgigen Konferenz der Vergarbeiterdele⸗ gierten die Fortſetzung der Arbeit zu empfehlen. Die Eröſfnung der Generalſiaaten. Die Thronrede. Haag, 21. Sept.(WB) Die Königin der Niederlande eröffnete heute die Seſſion der Generalſtacten. In der Thron⸗ rede erklärte ſie u..: Mit den fremden Müchtert urterhalten wir Bezlehungen, die in allgemeinen Anſaß zur Zufrieden⸗ heit geben. Trotzdem bleibt die Lage in Eurdpaun⸗ ſicher. Außerdem ſind die Ausſichten, die durch den Völ⸗ kerbund mit Bezug auf die künftigen Beziebungen der Staaten eröffnet merden, noch nicht verwirklicht. Die Königin ſagte, ſie richte unter dieſen Umſtänden weiterhin * ihre Aufmerkſamkeit auf die Maßnahmen zur Verſtär⸗ kung der Verteldigungsmacht. Trotzdem die Ein⸗ nahmen bisher die Exwartungen übertroffen hätten, ſei eine Erhöhung der Einnahmen unvermeidlich. In dieſer Seſſion ſeien Geſetzentwürfe betreffend teilweiſe Abänderungen der Verfaſſung zu erwarten. Außerdem wurden Geſetzentwürfe ur techniſchen Verbeſſerung des Wahlgeſetzes, eine vollſtän⸗ dige Abänderung des Unterrichtsgeſetzes, Maßnahmen zur Regelung der Heiminduſtrie, Geſetze betreffend die Unfälle in der Landwirtſchaft, die Einrichtung eines Geſundheitsdienſtes, die Abänderung der Grundlage der Bezirks⸗ und Ortsver⸗ waltung von Niederländiſch⸗Indien ſowie die Ausbeute der Erdölquellen von Djymbi angekündigt. Amſterdam. 21. Sept.(WB.) Die Thronrede der Königin findet in der niederländiſchen Preſſe geteilte Aufnahme. Tele⸗ graaf meint, hinter dem nichtsſagenden Ton der Rede ver⸗ berge ſich die Ohnmacht der niederländiſchen e in dieſer ſchieberreichen Zeit kühlen Hauptes den wirtſchaft ichen Konflikten, die Holland und alle anderen Völker bedrohen, Widerſtand zu leiſten. Das Blatt tadelt ferner, daß die Thron⸗ rede dem Volke ſage, daß der Völkerbund, der nach Anſicht des Blattes als eine nicht viel weniger als eine grundlegende Umwälzung im Leben der Staaten bedeute, vorläufig nichts als ein Mißerfolg ſei. Die katholiſche Tiid ſchreibt im Gegen⸗ ſatz dazu, die Thronrede ziehe aus dem Mißerfolge des Völ⸗ kerbundes den logiſchen Schluß und ihre Maßnahmen zur Stärkung der Wehrmacht hätten keine militäriſchen Ziele. Standard lobt die Regierung wegen ihres Mißtrauens gegen den Völkerbund und iſt über die Maßnahme zur Verſtärkung der Wehrmacht ſehr erfreut. Der Amſterdamer ſchreibt, e⸗ iſt noch ſehr die Frage, ob die Thronrede die Maßnahmen zur Verſtärkung der Wehrkraft ausgeſprochen haben würde, wenn nicht ein franzöſiſch⸗belgiſches Militärabkommen be⸗ ſtünde, das mehr oder weniger einen gegen die Niederlande gerichteten Charakter trage. Der Freiſtaat Jiume. Mailand, 21. Septbr. Ein Telegramm des Corriere della Sera aus Fiume melde, daß die offizielle Ernennung der proviſoriſchen Regierung nach den Wahlen und der Neuord⸗ nung, wie ſie im Statut der Regentſchaft für Guarnero, vor⸗ geſehen iſt, morgen ſtattfinden wird.'Annunzio übernimmt das Miniſterium des Aeußern und er wird den Titel eines eene Rektors führen und die Regentſchaft nach außen ver⸗ treten. Die Lage auf dem Karloffelmarkl. Der Deutſche Kartoffelgroßhändler⸗Verband Berlin⸗Düſſeldorf ſchreibt uns:„Auf dem Kartoffelmarkt herrſcht gegenwärtig eine wollſtändige Verwirrung, die vor allem durch die Ungewißheit der Preisgeſtaltung gekennzeichnet iſt. Die Frage, wie ſich die Kartoffelverſorgung abwickeln wird, war nie ſo ſpannend wie in dieſem Jahre. Infolge der durch das Reich der Landwirtſchaft be⸗ willigten Kartoffelpreiſe ſtellen ſich die behördlichen Kleinver⸗ kaufspreiſe auf annähernd 30 Pfennig je Pfund. Dieſer Preis wird allgemein als zu hoch empfunden. Man alaubt, daß ein Preisſturz bevorſteht, ſe mehr wir der eigentlichen Ernte zu⸗ gehen. Auf der anderen Seite ſind wiederum Anzeichen für bohe Kartoffelpreiſe vorhanden. In Fachkreiſen herrſcht aber Einſtim⸗ migkeit darüber, daß die Urſache der gegenwärtigen Berwirrung der Lage allein in den behördlichen Lieferungsverträgen zu ſuchen iſt. Auf der am Ffreitag, 24. ds. Mis. im Meiſterſaal zu Berlin ſtattfindenden Großen Herbſtiagung des Daeutſchen Kartoffelgroß⸗ händler⸗Nerbandes ſoll eine Klärung der ungewiſſen Sachlage her⸗ beigeführt werden. Von beſonderer Wichtigkeit dürfte hierbei die mit der Tagung verbundene Herbſt⸗Kartoffelbörſe ſein. Der Deutſche Kartoffelgroßhändler⸗Verband hat zu ſeiner Veran⸗ ſtaltung auch die in Vetracht kommenden Städte und Großver⸗ braucher eingeladen. Es darf erwardet werden, daß die verwor⸗ rene Lage auf dem Kartoffelmarkt bort endlich eine Klärung er⸗ führt.“ 10 erfütterung von Hafer und Gerſte. Durch die im Reichsgeſetzblatt Kr. 181 veröffentlichte Verord⸗ nung vom 28. Auguft 1920 ſind die Vorſchtiften über die Verfütte⸗ rung von Hafer und Gerſte aus der Ernte 1920 erlaſſen worden: 4. Bei Hafer werden dem Landwirt die ſelbſtgeernteten Vor⸗ räte unbeſchrünet zur Verfütterung im eigenen Betrſeb freigelaſſen. Dabei wird Cmenge aus Hafer und Gerſte, in dem nicht mehr ais 30 Prozent Gerſte enthalten ſind, hinſichtlich der Verfütterung als Hafer behandelt. 2. Bei Gorſte iſt die Verfütterung zunüchſt inſoweit geſtattet worden, als es ſich um die den Landwirten zur menſchlichen Ernäh⸗ rung belaſſene Menge von 5 Kilogramm für den Kopf und Monat handelt. Außerdem iſt Geeſte für Zuchtſauen zur Verſügung ge⸗ ſtellt worden und zwar, wie in den Vorjahren, zusei Zentner für den Wurf. Es bleibt vorbehalten, die Forderung nach erweiterter Frei⸗ Überſehen laſſen. Letzte Meloungen. Brüſſel und Genf. Berſin, 22. Sepibr. Das Aus handlung gebe der Gerſte erneut zu prüfen, ſobald die Ernteergebniſſe ſicg vol (Von ünſerem Berliner Büco.) ärtige Amt in London erklärte ſich bereit, in Ver⸗ n über die Angelegenheit der Genfer Konferenz ein⸗ zutreten. Man rechnet euch dort ſchon mit ainer Ver⸗ ſchiebung auf den Nimmermehrstag, da die Franzoſen ſich mit äußerſter Schürfe dagegen wehren, mit den deutſchen Delegierten zuſammenzutreffen. England verſucht ſich auf den Standpunkt zu ſtellen, daß eine Konferenz der Miniſter⸗ präſidenten der Entente nötig ſei, bevor man mit den deut⸗ ſchen Vertretern zuſammontäme. Aber Millerand will keine Entſcheiodung treffen, bevor er das Parlament gehört hat, um ſich dann mit ganzer Kraft für ſeine Pläne einſetzen zu können. a Berlin. 21. Septbr.(WB.) Die deutſche Delegation zur Finanzkonferenz in Brüſſel verläßt am Mittpoch abend Ver⸗ lin, um ſich nach Brüffel zu begeben. An ihrer Spitze ſteht Unterſtaatsſekretär Bergmann. Meſtere Mitglleder ſind der Geſchäftsinhaber der Diskonto⸗Goſellſchaft Urbig, der Vize⸗ präſident der Reſchsdenk pon Glaſoenapp und Stagtoſekretär Schröder pom Reichsfinanzuſiniſterium. Als Sachverſtändige ſeird der Delegation Geh. Hofral Prof. Dr. Log⸗München, Ge⸗ heimer Oberfinanzrat Kauffmann von der Reichspank und Geheimrat Dr. Trendelenburg vom Reichswirtſchaftswiniſte⸗ rium beigegeben. * 3 U Berlin, 22. Sepk.(Von unſerm Berliner Büro.) Der Kunſt⸗ maler Erich Prinz, der aufgrund der Ausſage ſeiner inzwiſchen durch Selhſtmord geendeten Braut, unter dem Verdacht der ſchweren Urkundenfälſchung les handelt ſich um den ſogenannten Mordbefeh des Herrn Scheidemann) erneut perhaſtet worden war, iſt geſtern nachmittag abermals aus der Haft entlaſſen worden. Stelkin, 21. Sept.(W..) Pon den bei dem Elnbruch in bie Bulkanwerft geſtohlenen%½ Millivnen ½ konnte bishet eine Piertel Million wieder deſgehracht werden. Ein größerer Be⸗ trag von neuen Ein⸗ und Jwel⸗Markſchelnen iſt von den Dieben der⸗ braunt worden, da ſie durth deren Ausgabe eine Entdeckung befürch⸗ teten. Die Teilnehmer an dem Einbruch ſind bis auf einen nunmehr ſeſtgenommen worden. Die von einigen Blättern gebrachte Andeu⸗ tung, als ab es ſich hei dieſem Anſchlage um ein kommüniſti⸗ ſches Komplott handele, ſind haltlos.(2) zrrrrn Mittwoch, den 22. September 1920. Maunheimer Geueral ⸗Anzeiger.(mimag · Ausgabe.) 0—— B. Seike. Nr. 420. Nus Stadòt und Land. Das Mannheimur Schulſuſtem. Ein bekannter und geſchätzter Schulfachmann, Herr Ernſt Krieck, erſucht uns unter Bezugnahme auf die in Nr. 419 ver⸗ öffentlichten Ausführungen des Herrn Bürgermeiſters a. D. D. v. Hollander(Nr. XIII der„Erinnerungen eines Mann⸗ heimer Bürgermeiſters“) über das Mannheimer Schulſyſtem um Aufnahme folgender Erwiderung: Seit Einführung der Förderklaſſe hatte die Mannheimer Lehrer⸗ ſchaft keine dienſtlich dargebotene Gelegenheit mehr. ihre Anſchau⸗ ungen und Erfahrungen darzulegan. Der Streit um die Differen⸗ zierung iſt in den beiden Jahrzehnten ſtets erneut aufgeflammt, und es wäre längſt an der Zeit geweſen, daß die Lehrerſchaft auf⸗ grund ihrer Erfahrungen einmal Stellung dazu genommen hätte, umſomehr, als die Gegnerſchaft in ihren Reihen ſtändig anwuchs. Nun wurde für die Tagung des Badiſchen Lehrervereins in Offen⸗ burg das Begabungsproblem auf die Tagesordnung geſetzt. Das hat dann den Bezirkslehrerverein Mannheim veran· laßt, das Problem ſeinerſeits aufzugreiſen, um in Offenburg dazu Stellung nehmen zu können. Dem Bezirkslehrerverein gehört weitaus der größte Teil der Mannheimer Lehrerſchaft an. In zwei ſtark beſuchten Verſammlungen erfolgte nach drei Referaten und längerer Beratung die Ablehnung des Syſtems und zwar nicht, wie Herr von Hollander vermutet, etwa aus„demokratiſchen Doktrinen“, fondern allein aufgrund der gemachten Erfahrungen. Und es waren zumeiſt Lehrer, die viele Jahre hier gewirkt und das Syſtem in allen Zweigen kennen gelernt hatten, die es als über⸗ wiegend ſchädlich für die Inſaſſen der Sonder⸗ klaſſen wie auch nachteilig für die geſamte Schule ablehnten. Mit Politik und mit Dr. Sickingers Jubiläum hatte dieſe Sache ſchlechtweg nichts zu tun. Selbſt dieſenigen, welche der Begabungsdifferenzierung zuneiaten, traten nicht für das Syſtem, insbeſondere auch nicht für die Förderklaſſen in ihrer heutigen Form ein. Es ſei ausdrücklich feſtgeſtellt, daß die jetzt beſtehende Jorm des Syſtems auch nicht einen einzigen Vertei⸗ diger bei den Verhandlungen gefunden hat. Daran ändert nach⸗ trägliches Deuteln nichts. Es wird von Herrn von Hollander niemand eine andere Stel⸗ lungnahme erwartek haben: er iſt ja durch ſeine frühere Stellung an der Einrichtung des Syſtems mitverantwortlich beteiligt. Er wird darum ſelbſt wohl nicht als Unparteiiſcher gelten wollen. Die Lehrerſchaft kennt das Gewicht ſeiner Gründe; ſie kennt aber auch ſehr genau aus eigenſten Erfahrungen das Gewicht der Gegen⸗ gründe, und es wird Sache des Bezirkslehrervereins ſein, ſeinen einmütigen Beſchluß mit entſprechenden Anträgen und Begrün⸗ dungen den ſtädtiſchen Amtsſtellen vorzulegen. ———P Mannheimer Kinder in Schweden. Der Vorſitzende des Vereins für Erholungsurlaub und Ferien⸗ aufenthalt Mannheim E.., Herr G. A. Reutlinger, hat ſich an ein Heim in Schweden gewandt, in welches der Verein 7 Kinder entſandt hatte, um einige nähere Angaben über das Heim und den Aufenthalt der Kinder zu erhalten. Daraufhin ging folgende Ant⸗ wort ein, die wir des allgemeinen Intereſſes wegen nachſtehend veröffentlichen: Stockholm, 10. 9. 1920. Sehr geehrter Herr Reutlinger! Dem Ihnen gegebenen Verſprechen folgend, ſchicke ich Ihnen, wenn auch mit ſtarker Verſpätung, einen kleinen Bericht über unſer Kinderheim„Täby Barnhem“. Anfang Juni las ich im „Spenska Dagbladet“ einen Artikel über deutſche Kinder, die mit einem großen Transport am 14. Juni eintreffen ſollten; unter anderem wurde darin auch mitgeteilt, daß Dir. Sven Salen und eeiner ſeiner Freunde den Unterhalt von 25 Kindern übernommen phaben. Ein paſſendes Lokal gab es ſchon, nur fehlte ihm ein Pflegevater und Kamerad“ für die Kinder. Ich meldete mich gleich bei ihm und war auch ſchon wenige Tage darauf„Glück⸗ üccher Vater!. Wir hatten um 25 Knaben gebeten, im Augenblick wurden uns aber nur 15 übergeben, wie es hieß— wegen„Knabenmangel“. Wir emp⸗ flingen die Kinder in Stockholm auf dem Zentralbahnhof, von wo wit, nach einigen Automobilfahrten durch die Stadt, nach Täby weiterfuhren, wo uns ein feſtlicher Empfang zuteil wurde. Das Kinderheim liegt wunderſchön an einem großen See(Valentung Spön) mit großem Garten, viel Wald in unmittelbarer Nähe und ein geräumiges, ſehr ſauberes Haus. Wir hatten eine Köchin, eine Dienſtmagd und eine erfahrene Wirtſchafterin, ein älteres ſchwediſches Fräulein Edengviſt, die den Kindern ſo ſehr viel Gutes und Liebs erwieſen hat. Das Eſſen war reichlich und gut: um 9 Uhr morgens gab es Frühſtück, um 11 Uhr Milch, Brot und Weißbrot und um 7 Abendbrot. Außer ganz wenigen häuslichen Arbeten hatten die Kinder nichts zu tun. Dazwiſchen mußten ſie etwas im Garten arbeiten, aber ich habe ſie nur wenig arbeiten laſſen, damit ſie ſich beſſer erholen. Das Reſultat iſt ja auch ganz zufriedenſtellend. Wir hatten hier eine Art ſpaniſche Grippe, an der alle Kinder krank 29 5 9 nur—6 Tage. Sonſt hacten wir keine ernſten Krankheiten zu verzeichnen. Martha Preßle war 2 Wochen in Stockholm im Krankenhaus der Kronprinzeſſin Louiſe, Prolog.“ Oſtpreußens Söhne, Frau'n, wir haben euch gerufen u feiern heut den waffenloſen Sieg, as Werk der Liebe, Heimattreue, das wir ſchufen, wir gewonnen den papiernen Krieg. Oſtpreußens Volk, du ſtehſt noch feſt in deinem Boden, o knorrig wie die Eiche, ſtark an Kraft, Du haſt dem Feinde mutig, zäh die Stirn geboter, Du haſt gehalken treue Landsmannſchaft. Du ſahſt lieber von deutſchem Grimm die Ruſſen jagen Und untergehn in Maſurens Seen 2 Nun haben wir das welſche Volk hinausgeſchlagen Und frei ſoll fortan Preußens Banner wehn Oſtpreußens Männer, Frau'n, wohin ſie ſich auch wenden, Geheiligt iſt für ſie das Heimatlandd Nicht laſſen ſie die alte Märkertreue ſchänden, Sie halten feſt am deutſchen Vaterland. Oſtpreußenland, nie ſoll auf deinen weiten Fluren ſprießen eines Feindes fremde Saat. ir folgen unſerer Väter angeſtammten Spuren nd wahren unſeres Stammes eigne Art. Ihr Schleſier aus dem Land der ſchwarzen Diamanten, Wir mahnen euch, macht nach, was wir getan— Zracht Lug und Trug des Feinds auch ihr zu Schanden Zur Urne hin— du Schleſtervolk heran! Du teures Vaterland, ſo todesmatt von Wunden, heute uns zu Gottes Allmacht flehn: N 125 bei in—.——— 2— Stunden, uns wie ie Zukunft ſe“ Wilhelm Piche x⸗Mannheim. 9 Gef Frl. Ma d b. . Ge von Frl. Mack bei der eter der Oſt⸗ und 8 breußen 1920. Feſf Oſt, und Wes die Badiſche Woche in Karlsruhe. 10 Das erſte Sinfoniekonzert des Badiſchen Landes⸗ eater⸗Orcheſters brachte Werke von Friedrich Kloſe, Heinrich 0 amingki, Arno Landmann und Heinrich Zöllner. Klo ſes von ludium und Dopßelfuge C⸗moll über ein Brucknerſches Thema, In dem trefflichen Mannheimer Organiſten Arno Landmann Knaben und 10 Mädchen Butter, um 2 Uhr Mittag(2 Speiſen), um 5 Uhr Kaffee mit weil ſie hier nicht die nötige Pflege und Koſt erhalten konnte. Später hat ſie ſich hier ganz großartig erholt. Alle Kinder ſind mit mir in Stockholm geweſen, wo ſie die größten Sehenswürdig⸗ keiten in Augenſchein genommen haben. Alles nötige an Kleidern und Wäſche haben die Kinder hier bekommen: jeder Knabe 2 Ho⸗ ſen, 3 Hemden und 1 Gürtel, jedes Mädchen 2 Kleider und 1 Hemd. Außerdem wurden an die beſonders notdürftigen Kinder noch Strümpfe und Hoſen verteilt. Es war ein ſchöner Sommer für die Kinder nach den ſo ſehr ſchweren Kriegsjahren daheim. Ich bin mit den Kindern gut ausgekommen und wir hatten uns ſehr lieb, trotzdem bin ich ganz froh, daß ſie jetzt abgefahren ſind, da ich doch ſehr viel Arbeit und Mühe mit ihnen hatte. Jetzt will ich dafür ſorgen, daß ich mich ſelbſt erhole, was ja der eigentliche Zweck meines Schwedenaufenthaltes iſt. Ich bin auch Reichs⸗ deutſcher, habe aber eigentlich nur in Rußland gelebt, wo mein Vater alles verloren hat, was er beſeſſen. So iſt es allen Reichs⸗ deutſchen in Rußland ergangen, das iſt das traurige Los der Aus⸗ land⸗Deutſchen. Aber wenn man auch noch ſo viele Enttäuſchun⸗ gen erleben mag, wenn man auch noch ſoviel Bedrängnis und Not leiden ſollte— wir halten zuſammenz; wir helfen ein⸗ ander, denn wir haben alle einen feſten treuen Glauben an eine beſſere Zukunft unſeres lieben Heimat⸗ landes. Mit beſten Grüßen empfiehlt ſich Ihnen Hochachtungsvoll gez. Walther Sternberg, stud. cheme Aus der beigefügten Liſte iſt zu entnehmen, daß von den 7 vom Verein für Erholungsurlaub und Ferienaufenthalt entſandten Kin⸗ dern folgende Gewichtszunahmen zu verzeichnen waren: 1, 6, 9, 6, 7, 4 und 9 Pfund. Jalſche Reichsbanknolen. Wiederholte Anfragen geben Veranlaſſung, auf die im Umlaufe befindlichen Fälſchungen der Reichsbanknoten zu 50 Mark mit den Ausgabedaten des 30. 11. 18 und 24. 6. 19 erneut aufmerkſam zu machen und vor Annahme dieſer Nachbildung zu warnen. Die Fäl⸗ ſchungen zeigen, wie amtlich mitgeteilt wird, meiſt die nachſtehenden hauptſächlichſten Kennzeichen: 50er Note vom 30. November 1918: Das Papier iſt in Stärke und Färbung abweichend. Das bei echten Noten befindliche natürliche Waſſerzeichen, ein Stern⸗ und Dreieckmuſter darſtellend, iſt teilweiſe in einem anderen Muſter, teil⸗ weiſe in Fettfarbe aufgedruckt, auch eingepreßt, wiedergegeben. Zeichnung der Vorderſeite unklar und verſchwommen wiedergegeben. Schriften ungenau und verkrüppelt. Der ſchwarze Kranz und die Zahl 50 der Rückſeite paſſen häufig nicht in den für ſie im braunen braunen Rahmen ausgeſparten Raum und zeigen dadurch an den Fehlſtellen kleine weiße Lichter. Die rolen Kontrollnummern(bei echten Noten ſtets ſechs⸗ oder ſiebenſtellig, in letzterem Falle ſtets mit einer Null als 1. Zahl) iſt in abweichendem Vild und falſch eingeſetzt. 50er Note vom 24. Juni 1919(grüne Note): Das Papier iſt gleichfalls abweichend in Stärke und Färbung. Die Vorderſeite zeigt unklare, verwiſchte und ungenaue Zeichnung. An Stelle der feinen Grundmuſter willkürlich gewählte zeichneriſche Unterlagen. Frauenkopf mit ſtarker Beſchattung, auffallend unrein; mehrfach ein altes mürriſches Geſicht mit ſchielenden Augen, auch ſtarrem Blick. Einzelne Sterne fehlen. An Stelle der Sterne weiße, unförmige Flecke. Mangelhafte Wiedergabe der violetten Stempel, Unterſchriften und Nummern. Die Reihen⸗ und Kontrollnummer iſt oft falſch wiedergegeben. Auf der Rückſeite iſt das Bild teilweiſe unrein und fleckig. An Stelle der feinlinigen Grundſchutzmuſter willkürlich gewählte zeichneriſche Unterlagen. Der auf der Rückſeite in dem weißen Außenrande bei echten Noten deutlich erkennbare, etwa 3 em breite, aus dunkelbraunen, in das Papier eingewirkten Faſern beſtehende Faſerſtreifen iſt das ſicherſte Erkennungsmerkmal; er iſt bei Fälſchung teils durch aufgedruckte Striche nachgeahmt, teils gänzlich in Fortfall gekommen. Die im Publikum verbreitete Anſicht, daß beſtimmfe Reihen⸗ und Kontrollnummern als Kennzeichen der Fälſchungen anzunehmen wären, iſt irrig, da die Fälſcher abſichtlich meiſt die Nummern echter Noten benutzen. „ Von der Handelshochſchule. Die Vorleſungen des Winter⸗Semeſters beginnen am Dienstag, 26. Oktober. Im Vorleſungsplan ſind wiederum mehrere Vorleſungen grundlegender Art auf den verſchiedenen Wiſſensgebieten enthalten, deren Stunden ſo gelegt ſind, daß auch die bereits im praktiſchen Leben Stehenden ſie beſuchen können und zu denen Damen und Herren ohne Nachweis einer beſtimmten Vorbildung zugelaſſen werden. Näheres iſt aus dem gedruckten Vorleſungs⸗Verzeichnis erſichtlich. Neuland-Freizeit. In der letzten Woche hat in Lahr eine Zuſammenkunft aller badiſchen Reulandkreiſe zum Zweck der Erholung von der Alltagsarbeit und zur Fühlungnahme ihrer Glieder mitein⸗ ander ſtattgefunden. Es hatten ſich 65 Mädchen aus allen Teilen Badens eingefunden. Die Vorträge ſtanden alle unter dem Geſamt⸗ thema: Das Ringen der deutſchen Frau um ihres Volkes Seele. Am 1. Tag ſprach Fräulein Lejeun e⸗Eiſenach, die 2. Vorſitzende des Neulandbundes über die Kraft, die die Zugehörigkeit zu„Neu⸗ land“ gibt. Aus der religiöſen Vertiefung erwachſen die ſittlichen Kräfte zur inneren Erneuerung. Ueber„Die Seele unſeres Volkes als Ziel der Neulandsarbeit“ ſprach Pfarrer Lic. Dr. Cordier⸗ Frankfurt. Nicht im Zeitgeiſt mit ſeiner Vergnügungsſucht und ſeinem kraſſen Materialismus ſehen wir die Seele unſeres Volkes, geſpielt, iſt ein etwas langatmiges, indes ſtarker Stimmungen nicht entbehrendes Werk, das durch ſeinen zwar etwas äußerlichen, aber doch wirkungsvollen Schluß, bei dem zur Orgel noch vier Trompeten und vier Poſaunen treten, ſtarken Eindruck hinterließ. Tiefere Töne ſchlägt Kloſes„Wallfahrt nach Kevelaar“(für drei Chöre, Rezitation und Orcheſter) an. Religiöſe Inbrunſt, leidenſchaftliches Empfinden ſpricht aus dieſer Muſtk, die den überlegenen, vornehmen Tonſetzer verrät. Wilhelm Waſſermann, das Ehrenmitglied des Badiſchen Landestheaters, ſprach eindrucksvoll die Heineſchen Verſe, auch Chöre und Orcheſter ſtanden auf der Höhe ihrer Aufgaben. Ein recht äußerliches Werk iſt Heinrich Kaminskis Introitus und Hymnus für Orcheſter, drei Soloſtimmen und Chor. Manches iſt ganz geſchickt gemacht, ſo ſind vor allem die Soloſtimmen und der Chor dem Ganzen gut eingefügt; doch leidet die Muſik an Kurz⸗ atmigkeit und Gleichförmigkeit. Allerlei gute Anſätze ſind vor⸗ handen, die ſich aber ſchnell im Spieleriſchen, Geſuchten verlieren. Tragende Melodien, lebendigen Rhythmus vermißt man. Heinrich Zöllner, deſſen 3. Symphonie zum erſten Mal in Karlsruhe ge⸗ ſpielt wurde, beherrſcht die voll zu ſchreiben. Aber auch ſeiner Muſik, die Hochgebirgsſtimmungen wiedergeben will— alſo eine Art„Alpenſymphonie“— fehlt, hel mancherlei guten Qualitäten, das Zwingende, Ueberzeugende, die große Linie. Man vermißt die klare, ſichere Durchführeung von The⸗ men und Gegenthergen, kraftvollen Aufbau und Steigerung. Warme, innige Klänge weiſt das Adagio molto auf; im Scherzo, das übrigens Strauß ſche Anklänge(Roſenkavalierl) bringt, erfreut vorübergehend eine leichtflüſſige, elegante Partie. Mit großer Hingabe und ſicherem Einfühlen in die Weſenart des Kompontſten dirigierte Operndirektor Fritz Cortolezis, vom Orcheſter aus beſtens unterſtützt, die Orcheſterwerke. Gute, gehaltvolle Orgelmuſik bietet Arno Landmann in ſeiner Symphoniſchen Phantaſte in E⸗dur. Der Meifter der Orgel nützt hier alle Verwen⸗ dungsmöglichkeiten ſeines Inſtrumentes aus. Wenn daher auch manchmal der Eindruck des Spieleriſchen nicht von der Hand du weiſen iſt, ſo lebt doch in dieſemn Künſtler ſo vlel echte Muſik, daß man ſeinem abwechslungsreichen, packend aufgetürmten Werk, zumal Landmann es virtuos ſpielte, mit ſtarker Teilnahme folgte. Das Publikum folgte der langen Dauer des Konzerts(drei Stun⸗ denl) mit reger Teilnahme den Darbietungen und ſpendete den Mit⸗ wirkenden ſowie Friedrich Kloſe und Heinrich Kaminski her uche Anerkennung. Münchner Theater. 4e% In der Münchner„Neuen Bühne gelangte das einaktige Schau⸗ ſpiel„Die Befreiten“ von Bernhard Bernſon zur Uraufführung. Das Sprache des Orcheſters; er weiß, eindrucks⸗ Stück iſt aus t 1s einem großen philanthropiſchen Gefühle heraus eütſtanden, zeigt aber in i der Löſung eine bemerkenswerte Reſignation und die Be⸗ 2 2 das iſt nur das durch Krankheit entſtellte Angeſicht, ſondern im ver⸗ borgenen Leben; ſeine Innerlichkeit, Gründlichkett und Treue gilt es wieder unter Ueberwindung aller Hemmung zur Entfaltung zu bringen durch Heranbildung des Einzelnen zur Perſönlichkeit. Zum Schluß ſprach Pfarrer Schwarz⸗ Freiburg über die Frage: „Brauchen wir Jeſus im Ringen um die Volksſeele?“ Schon darin, daß dieſe Frage trotz aller Verneinung durch die Jahrhunderte hin ſtehen blieb, liegt eine Antwort, nur durch ihn können wir ein Neuland Gottes auf Erden bauen. Die lebhafte Ausſprache nach den Vorträgen bewies, wie ſehr dieſe Fragen junge Menſchen von heute beſchäftigen.— In den Zwiſchenſtunden fanden Wanderungen und geſellige Zuſammenkünfte ſtatt, bei denen fröhlicher Jugendſinn zum Ausdruck kam und alte deutſche Volkslieder und Volkstänze neuauflebten. Elektriſche Hausinftallation. Um alle Zweifel darüber zu zerſtreuen, ob an Stelle Gasbeleuch⸗ tungsanlage elektriſche Beleuchtung eingeführt werden darf, macht der Verband deutſcher Elektro⸗Inſtallationsfirmen e.., Frankfurt a. Main, auf die Entſcheidung des Herrn Reichskohlenkommiſſars für die Kohlenverteilung vom 20. Juli 1920 aufmerkſam. In dieſer Entſcheidung wird darauf hingewieſen, daß die Vertrauensleute für Gas angewlieſen ſind, in allen Fällen, in denen es ſich um die Ab⸗ wendung einer wichtige Intereſſen ſchädigenden Notlage durch Nicht⸗ erſtellung der elektriſchen Anlagen handelt, ihre Zuſtimmun 9 zu der umwandlung der Beleuchtungsanlage von Gas in elektriſche Beleuchtung zu erteilen. Der Herr Reichskohlenkommiſſar für die Kohlenverteilung hat im allge⸗ meinen keine Bedenken dagegen, daß Strom an Kleinverbrau⸗ cher abgegeben wird. Es iſt ſomit kein Grund vorhanden, mit der Inſtallation elektriſcher Haus⸗ und Wohnungsbeleuchtungsanſchlüſſe zurückzuhalten. 8 * Verleihung der Relkungsmedaille. Das badiſche Staatsmini⸗ ſterium hat den nachgenannten Perſonen die badiſche Rettungs⸗ medaille verliehen: Dem Bankbeamten Ludwig Wetzel aus Neuen⸗ burg in Mosbach, dem Handlungsgehilfen Franz Hauswerth in Mannheim, den Landwirten Jakob Motz und Joſef Motz von Allensbach in Allensbach, der Kinderſchweſter Lina Moritz von Müllheim in Hergiswil. * Kohlenſchmuggel. Montag abend gegen 9 Uhr wurden von einem an der Anilinfabrik liegenden Kohlenſchiff mittels Nachen zirka 50 Zentner Kohlen nach Mannheim geſchafft, die auf 3 Fuhr⸗ werken geladen, auf der Mannheimer Seite beſchlagnahmt werden konnten. Als Täter kommen der Schiffsführet und 3 Mann⸗ 9200 75 ſtädt. Aufſeher in Frage. Bezahlt haben ſie für die Kohlen 2500 Mark. Parteinachrichten. Deutſchnationale Volksparlkei Am Mittwoch, den 15 September eröffnete, ſo wird uns ge⸗ ſchrieben, die Deutſchnationale Volkspartei Mannheim ihre Winter⸗ arbeit mit einem Lichtbildervortrag in dem großen Saale der Harmonie. Die über alles Erwarten zahlreiche Beteill ung an dieſer Veranſtaltung zeigte wiederum aufs neue, daß das Intereſſe für die nationale Sache, die die Volkspartei vertritt, in allen Ständen und Schichten des Volkes immer noch wächſt und daß die Partei eine Volkspartei im beſten Sinne des Wortes iſt. Der Vorſitzende, Herr Rechtsanwalt Dr. Neubauer, eröffnete den Abend, indem er ſeiner Freude über die rege Beteiligung an der Veranſtaltung Ausdruck verlieh und gleichzeitig kurz das geplante Winterprogramm der Partei beleuchtete. Neben der alliaden un mit der Politik ſollen auch geſellige Veranſtaltungen ſtattfinden, um die einzelnen Mitglieder näher zu bringen und alle Kräfte des deut⸗ ſchen Gemüts in den Dienſt unſerer heiligen nationalen Sache zu ſtellen. Herr Wilhelm Hahn, der ſich während des Weltkrieges über 3 Jahre im Orient aufhielt, führte dann die Anweſenden an Hand Zahlreicher Lichtbilder in das Land unſerer damaligen Verbündeten, er Türken von Konſtantinopel über die berühmten Ruinen von Baalbeck nach Jeruſalem. Er zeigte, was deutſche Männer in eiſer⸗ nem nationalen Willen und eiſerner Tatkraft unſerer Brüder, die ſich würdig an die Taten auf den anderen Kriegsſchauplätzen reihen, nicht vergeſſen werden. Aufgabe aller national denkenden und füh⸗ lenden Deutſchen, Frauen und Männer, ſoll es ſein, dieſe Helden⸗ taten, insbeſondere bei unſerer Jugend, nicht in Vergeſſenheit gera⸗ ten zu laſſen. Unſere Kinder ſollen es wiſſen, was ihre Väter an Heldentaten vollbkacht haben, bis ſie von volksfremden undeutſchen Propheten ihrer Wehr und Waffen beraubt wurden. Nicht N werden ſoll aber auch das, was unſere Feinde glauben, dem am Bo⸗ den liegenden deutſchen Volke antun zu dürfen. Das Wort des Dich⸗ ter goll auch an uns und unſeren Kindern ſich verwirklichen: Und was der Feind uns angetan,— Das ſei ihm nie vergeſſenl!—“ Gt. vereinsnachrichten. Mannheimer Hausfrauenbund. Wir machen die Mannheimer Hausfrauen darauf aufmerkſam, daß am Freitag und Samstag in Heidelberg eine Tagung der ſüddeutſchen Haus⸗ frauen ſtattfindet. Da den Mannheimern gute Zugverbindung zur Verfügung ſteht, iſt der Beſuch des Hausfrauentages den hieſigen Hausfrauen ſehr leicht möglich. Wir empfehlen unſeren Mitgliedern und Gäſten dringend, an der Tagung teilzunehmen, da die zur Beratung ſtehenden Fragen alle Hausfrauen ſehr intereſſieren dürften.(Räheres ſiehe Anzeige.) kehrung zum Glauben an die Unbeſiegbarkeit der Beſtie im Menſchen. Der Pfleger des Zuchthauſes will ſeinen Zöglingen eine„Brücke bauen, auf der ſie, neugefeſtigt und mit neuem Mute ins Leben zurückkehren ſollen. Was die Verbrecher wollen, iſt aber nichts als Fleiſch, Fraß und Freiheit. Sie ſtoßen den Idealiſten nieder und brechen aus. Nur ein Paax, ſinnbildlich Adam und Eva genannt, findet den ethiſchen Steg, den der Pfleger ſchuf: Sie verſöhnen den Sterbenden mit der Welt. Hart iſt in dieſem Stücke die Konſtruktion: Iſt der Pfleger doch der Vater des Kindes, das Eva abge⸗ crieben hat, und auch Adam kam des Pflegers wegen ins Zuchthaus: Er hat eiferſüchtig ihm, der damals Offizier war, ein Auge ausgeſchlagen. Da das Stück durchaus Skizze geblieben iſt, macht das Erkünſtelte ſich umſo deutlicher bemerkbar. Trotz aller Ehrlichkeit und allen guten Willens wirkt das Stück dilettantiſch. Die Weltbeglückerfiguren ſind in dieſer Ausprägung in den letzten Jahren ſchon zu Bühnenmarionetten des jungen Deutſch⸗ lands geworden— Das Stück„Die Vorhölle“ von R. Leo nhard, das eingangs geſpielt wurde, iſt als Theaterſtück undiskutierbar. Ebenſowenig wie ſchlechte Verſe Lyrik ſind, iſt Szenenfolge Drama. Endloſe Geſpräche über die Schmerzen des Menſchen ſtellen die größten Anforderungen an Nerven und Langmut des Zuſchauers.— Geſpielt wurde mit ſchönem Be⸗ mühen, und vielfach, talentiert. Richard Rieß. 2 Kleine Mitteilungen. ½ Der Verband katholiſcher Kirchenmuſiker hielt dieſer Tage in Offenburg ſeine erſte Hauptverſammlung ab, die der endgiltigen Organkſation des neugegründeten Verbandes, galt. Zum erſten Vorſitzenden wurde der Gründer des Verbands, Herr Berner⸗ Karlsruhe, gewählt. 4% Das pfälziſche Sinfonieorcheſter hat unter der neuen Lei⸗ tung von Prof. Böhn ſeine zweite muſtkaliſche Saiſon in Landau eröffnet. Die eindrucksvolle Aufführung, die zwei Beethoven⸗ ſinfonien brachte, wurde von der Kritik anerkennend gewürdigt, ohne daß ein neuer Abſchnitt in der Aufwärtsentwi g des Tonkörpers feſtſtellbar war. Schloß Fiſchhorn bei Bruck im Pinzgau iſt einem Tele⸗ gramm aus Mitterſill zufolge geſtern ee Das Schloß gehörte dem Fürſten Lichtenſtein und wurde im ahre 1870 von Dombaumeiſter Schmidt reſtauriert. Fürſt Lichtenſtern kaufte den Beſitz ſeinerzeit für 15 Millionen Mark. Das wertvolle altertüm⸗ liche Mobiliar, darunter ein Bett des Biſchofs von Regensurg, iſt mitverbrannt. Der Sach⸗ und Kunſtſchaden iſt unberechenbar. Als Urſache des Unglücks wird ein Kaminbrand vermutet. Kunſt und Wiſſen in Mannheim. Theaternachricht. Gerhart Hauptmanns Drama„Vor Sonnenaufgang'“, das vorige Woche zur erfolgreichen Erſt⸗ aufführung in Mannheim kam, wird am Freitag im Neuen Theater zum zweiten Male wiederholt. Vielfachen Anfragen des Publikuns entſprechend, weiſt die Intendanz nochmals dargz 2 7— 55 — — —— 9 ————— ————— —— — —2 22J — EN Belte. Nr. 428. zugkr an der Kaſe 5 mehr, »Hott ſe'ſacht, alleweil ſterwe Leit, K Manußeimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe we— Mittwoch, ben 22. Sepfemder W — eeer ue,—.. ĩ˙ Spielplan des N ational-Thenters Neues Theater 1 Vorstellun E 5 Sept 311 ung +Vorstellung 22. M. 3. Volks-Vorstellung: Das Dreimäderlhaus 8 Die Menschenfreunde 6½ 23. D. 4A] Die Braut von Messina 612 24. FE, 3 100. Aufführ.: Fra Diavolo] 7 Vor Sonnenaufgang 7 28. 8, 5 C Neu einstudiert: Der Barbier von Bagdadſ“ 26. S. 4DDer fliegende Holländer 7 Willi's Frau 7˙ Nus Ludwigshafen. O' die geſtrige Skadtraisſitzung zeichnete ſich wieder durch eine reichhaltige Tagesordnung aus und ebenſo lang dauerte auch die Sißung. Es wird in den Stadtparlamenten eben viel au vpiel debattiert, wührend doch in den betr. Nusſchüſſen genug Gelegenheit geboten iſt, ſich auszuſprechen. anderen Weg nicht entſchließen. Beſonders die U. S. P. ritt eine ſchwere Attacke, bei faſt jedem Punkt der Tagesordnung nahm ſie die meiſte Zeit für ſich in Anſpruch, um ihre Wünſche, Beſchwerden und eventl. Anträge vorzubringen. So fragte ein Vertreter dieſer Paxtei, wie es komme, daß ein Antrag der U. S. P. auf Entfer⸗ nung der Monarchenbilder aus den Amtsräumen der beiden Stadthäuſer noch nicht durchgeführt ſei. Nach⸗ dem wir eine Republik hätten, müßten dieſe Bilder verſchwinden. Bürgermeiſter Dr. Weiß erwiderke, daß es ſich hier um keine Verſchleppungstaktik handle, ſondern daß man erſt die Rickkehr des Stadtbaurats Sternlieb abwarten müſſe, der hierfür zuſtändig ſei. Es müſſe auch ein Unterſchied gemacht werden, ob es ſich hier um Bilder von hohem künſtleriſchen Wert oder um einen Abklatſch handle, der ja beſeitigt werden könnte. Die U. S. P. ver⸗ langten jedoch Beſeitigung aller Bilder, die von künſtleriſchem Wert könnte man dem Muſeum vermachen. Schließlich wurde ein An⸗ trag gegen die U. S. P. angenommen, der das Eintreffen des Stadtbaurates abwarten will, um in der Sache definitipe Entſchei⸗ dung zu treffen. Ebenſo große Debatten gab es hünſichtlich des Stäßt. Krankenhauſes wo zur teilweiſen Deckung eines Defizits von 3 Millionen Mark die Verpflegungs⸗ fätze erhöht werden müßten. Auch hier brachten die U. S. P. verſchiedene Klagen und Beſchwerden vor, u. a. über die Koſt, die in der 3. Klaſſe miſerabel, dagegen bei der 1. und 2. Klaſſe hervor⸗ ragend gut ſei. Sie forderten deshalb die Einheitskoſt für alle 3 Klaſſen, was auch vom Plenum angenommen wurde, nachdem erklärk worden war, daß die Koſt der 1. und 2. Klaſſe nicht verſchlechtert, dagegen die der 3. Klaſſe verbeſſert werden würde. Bürgermeifter Kleefoot, der Referent für das Krankenhaus, gab die Zuſicherung, daß verſchiedene Mißſtände im Krankenhaus bereits beſeitigt worden ſeien. Man dürfe aber auch nicht von der einen Seite alles als bare Münze nehmen, denn es würde oft ſehr über⸗ trieben.— Beſchloſſen wurde, dem Gymnaſium in der benachbarten Maxſchule Räume zur Verfügung zu ſtellen, damit die beabſichtiate Angliederung von realgymnaſialen Kurſen an das Gym⸗ naſtum ab ſofort durchgeführt werden kann. Ebenſo ſoll an das Staatsminiſterium das Erſuchen geſtellt werden. an den Landtag eine Vorlage dahin zu unterbreiten, daß die neu errichtete zweite Realſchule auf Staatskoſten übernommen wird.— Die Fried⸗ hofgebühren mußten ebenfalls erhöht werden. Sie be⸗ tragen in der 1. Klaſſe 1000 M.(bisher 450.), 2. Klaſſe 750 M. (300.), 3. Klaſſe 350 M.(120.), Kinder 150 M.(bisher 50.). 1. Pfalztagung des ZJentral-Berbandes deulſcher Kriegsbeſchädigter und Kriegshinterbliebener. O Landau, 21. Sept. Der Zentralverband deutſcher Kriegsbeſchädigter und Kriegshinterbliebenen hat am 19. September in Landau ſeine erſte Pfalztagun paehee Die in der Südpfalz gelegenen Ortsgruppen waren faſt vollzählig vertreten. Für die Nordpfalz war Landau ein wenig gün⸗ ſtig gelegener Tagungsort. Zur Tagung war ein Vertreter der Machsgeſchöftsſtele in Berlin erſchienen, Dr. Ernſt Hafner, ein 5 Kind, ein Sohn des ehemal. katholiſchen Vereinshaus⸗ wi wirtes Hafner. Die Verhandlungen wurden geführt von Landes⸗ ſekretär Zable, auf deſſen Betreiben hin der Zentralverband in der Pfalz Eingang +9 5 hat. In ſeiner Begrüßungsanſprache konnte Gable feſtſtelle„daß der Zentralverband einen erfreulichen Auf⸗ ſchwung zu verzeichnen habe. Die letzte Statiſtik— 27 Ortsgrup⸗ pen mit 1097 Mitgliedern auf, bereits wurden 9 weitere Ortsgrup⸗ pen gegründet. Der Pfalzverband wurde konſtituiert und die Vor⸗ ſtardf aft gewählt und zwar wie folgt: Phil. Wagner, St. Mar⸗ kin, erſter, Setretär Gable, zweiter Vorſiender, Franz Ziegler, St. Martin, Schriftführer; Beiſitzer: Karl Bereswill, Bunden⸗ thal, Willi Engel, Zeſelberg, Joſef Schröpfer, Ottersheim, Le⸗ onhard Damian, Landau, Ferd. Poh, Hambach, M. Weiſen ⸗ meyer, Schifferſtadt, Eliſe Bachmann, Wernersberg. Die Lan⸗ desgeſchäftsſtelle wurde vorläufig Herrn Sekretär Gab le, Ludwigs⸗ hafen, Kettlerſtraße 40, übertragen. Nachdem ſo die geſchäftlichen Angelegenheiten erledigt waren, begann Herr Dr. Hafner mit ſeinem Referat über die Tätig⸗ keit des Zentralverbandes und über das neue Reichs⸗ verſor 9 ungsgeſetz. Redner gab zunächſt eine Schilderung der verſchiedenen Kriegsbeſchädigten⸗ rganiſationen und zwar jener, die im Reichsausſchuß in Berlin vertrelen ſind. Dieſer Reichsaus⸗ ſchuß ſtellt die Vertretung dar von 7 Organiſationen beim Reichsar⸗ beitsminiſterium. Im Reichsausſchuß ſind vertreten: Der Zentralver⸗ band, der Reichsbund, der internationale Bund, der Einheitsverband, hin, daß die weiteren öffentlichen Vorſtellungen auch nur im Neuen Theater ſtattfinden werden.— Morgen Donnerstag geht im Nationaltheater Schillers Trauerſpiel mit Chören„Die Braut von Meſſina“ in Sgzene. Für Ende nächſter Woche wird die Erſtaufführung von Fried⸗ rich Hebels deutſchem Trauerſpiel„Agnesß Bernauer“ in neuer Inſzenierung durch Oberregiſſeur Hanns Lotz vorbereitet. Die Bühnenbilder werden nach Entwürfen von Heinz Grete aus⸗ geführt.— Freitag, den 24. September wird die Neueinſtudierung des„FIra Dia bolo“ zum erſten Male wiederholt und damit dum 100. Male am hieſigen Nationaltheater zur Aufführung ge⸗ racht. Die„Zerline ſingt diesmal Elſe Flohr. i äftigen Vorſtellungen werden grundſätzlich an jede erſcheinende Perſon nur zwei Karten abgegeben. Bei Vorſtellungen in Miete ſind außer den 4. Rang⸗ und Stehplätzen insgeſamt nur 179 Plätze im Tagesverkauf, hierunter 14 im 2. und 81 im 3. Rang. Maunheimer Künſtler auswürts. Wie wir erfahren, hat Herr Hans Bahling, unſer geſchätzter Heldenbariton, einen ehrenvollen Ruf als Gaſt zu den in München im Prinzregenten⸗ theater ſtattfindenden Zefifpielen erhalten. Herr Bahling ſingt dort im Laufe dieſer Woche in Pfitzners Paleſtrina den Borromäo, und zwar auf perſönliche Aufforderung des Komponiſten. Hieran ſchließt ſich eine des„Fliegenden Holländer“, in wel⸗ cher Herr Bahling ebenfalls die Titelpartie ſingen wird. Mannemer Bilderboge. Birger, Bauere un Soldate! 'is noch gar nit lang her, wo unſer Staatapräſident Anton unſerm Großherzog Friedrich ſein Abſchied geme hott miſſe. Hinne in Zwingeberg hott der hiſchtoriſche Akt ſtattgfunne. Awer Herrlichkeit beim Großherzog Anton war noch viel kerzer. Kaum annerthalb Johr ſin rum, ſehe mir unſern Landsmann widder bei uns als Partikulje in ſeim liewe Mannem. Ja, ſa, die Bolidik is e böſes Handwerk, un ganz beſonders wenn die Welt e Narrehaus is wie alleweil. Die Woch is ma emool die Sanche begegnet, e alti Manne⸗ mern— auch e alti Boliditern. Seppt bott ſe zu mer g ſacht, wann ich alleweil die Zeidung les, do meſcht ich am liebſchte nit mehr lewe. Siegſcht hott ſe gſacht, nit emool mehr e Schtandes⸗ gegiſchter is Samstags mehr drin, wo ma die Geborene, Verkündete, die Getraute un Eſchtorwene leſe kann. Ma weeß ball gar nit wie die eenzelne Verhältniſſe in de Mannemer Familie ſi, wo ich mich ſo ara devor intreſſiert hab. Wäſcht wo friher gar nit'ſchtorwe ſin un Krankheite gibts, wa ma ſich zu dodt ſchäme nuß, wann ma do krank werre dhät. Abrobol hott ſe giſacht, hoſcht du deß Aber leider kann man ſich zu einem läßt der Kyffhäuſerbund, der Kriegsblindenbund und der deutſche Offi⸗ ziersbünd. Auch der Zentralverband hat infolgedeſſen die Möglich⸗ keit, beim Reichsarbeitsminiſterium, dem die Kriegsbeſchädigten⸗ und Kriegshinterbliebenen⸗Fürſorge unterſtellt iſt, für die Intereſſen ſei⸗ ner Mitglieder einzukreten. Mit dem Kyffhäuſerbund ſteht der Zentralverband in Arbeſtsgemeinſchaft. Dieſe Arbeitsgemeinſchaft benützt der Reichsbund zu Angriffen. Der Kyffhäuſerbund, die Ver⸗ einigung der Kriegervereine, verfügt über die größte Mitgliederzahl. Gelingt es, den Kyffhäuſerbund, ſeine Leitung und ſeine Mitglieder für die neuen ſozialen Ideen, für die Bedürfniſſe und Fürſorge zu⸗ gunſten der Kriegsbeſchädigten und Kriegshinterbliebenen zu gewin⸗ nen, ſo iſt piel gewonnen. Darum dieſe Arbeitsgemeinſchaft, ſie wird Früchte zeitigen zum Beſten der Kriegsbeſchädigten und Kriegshin⸗ terbliebenen. Der Zenkralverband hat nun 250 000 Mitglieder und iſt beſtrebt, durch Anſteſlung von Landesſekretären die Landesver⸗ bände auszubauen. Pfalz und Heſſen werden einen Landesſekretär bekommen in der Perſon des Herrn Hecker⸗Frankfurt. Zu den wichtigſten ſozialen Aufgaben des Zentralverbandes gehört die Ver⸗ beſſerung des Reichsverſorgungsgeſetzes, das viel zu wünſchen übrig An das Referat ſchloß ſich eine lebhafte Ausſprache an. U. a. wurde hierbei feſtgeſtellt, daß der§ 51 bezüglich der Ortszulagen den wirklichen Verhältniſſen abſolut nicht gerecht wird. Es ſei ein Trug⸗ ſchluß, wenn geglaubt wird, das Leben auf dem Lande ſei weſentlich billiger. Folgende Entſchließung gelangte zur einſtimmigen Annahme:* „Der heute gegründete Landesverhand Pfalz des Zentralver⸗ bandes deutſcher Kriegsbeſchädigter und Kriegshinterbliebener er⸗ hebt entſchieden Einſpruch gegen die unſozialen Beſtimmungen des 8 25 Abſ. 3, 28 und 63 des Reichsverſorgungsgeſetzes und ver⸗ langt, daß die Ausführungsbeſtimmungen in wirklich ſozialem Sinn und Geiſt ausgeſtaltet werden. Es wird erwartet, daß die Härten des Reichsverſorgungsgeſetzes durch eine Novelle in kür⸗ eſter Friſt beſeitigt werden. Es wird auch verlangt, daß die Drtsklaſſeneinteilung gerechter als bisher durchgeführt wird.“ Nach einem Schlußwort des Leiters der Verhandlungen fand die anregend verlaufene Tagung ihr Ende. Nus dem Londe. * Heidelberg, 20. Sept. Die hieſige Wohnungsnot wird durch eine Zeitungsanzeige erſchreckend illuſtriert. Ein Mitglied des hieſigen Stadttheaters ſucht für ſich und ſeine Familie einen alten Eiſenbahnwagen zur Unterkunft zu mieten. Sasbach bei Achern, 20. Sept. Die Einweihung des Grabdenkmals für den Prälaten Dr. Lender und des⸗ — 65 für die drei Anſtaltslehrer Ackermann, Graß und ekler findet nunmehr befimmt am Mittwoch, 29. September ſtatt. Vormittags halb 11 Uhr feierlicher Requiem, nachmittags 2 Uhr Gedenkfeier auf dem Friedhof. Nach den bis jetzt vorliegenden Anmeldungen entſpricht die Teilnahme der ehemaligen Schüler recht zahlreich zu werden. Biberach, 21. Sepk. Bürgermeiſter Schweiß von hier, der, wie berichtet wurde, wegen Meineidsverdachts verhaftet wurde, iſt lt.„Offbg. Ztg.“ wieder aus der Haft entlaſſen worden. Sportliche KRundſchau. Der erſte Fernflug der Badiſchen Luftverkehrs⸗Geſellſchaft. Ueber den lerſten Fernflug, den die Badiſche Luftverkehrs⸗ geſellſchaft am Donnerstag, den 9. September, veranſtaltete, berichtet der„Bad. Landesztg.“ einer der Teilnehmer: Früh um 8½ Uhr ſtiegen wir mit unſerem Flugzeug(D..⸗ Typ), das mit einem 220pferdigen Motor ausgeſtattet war, in Baden⸗ODos auf. Die Führung hatte der bekannte Chefpilot Edin, der bereits ſeit acht Jahren dem Flugſport huldigt und von ſich ſagen kann, daß die zahlreichen Fahrten, die er ſchon zurückgelegt hat, 0 einen glatten Verlauf genommen en. Nachdem wir Baden⸗Baden umkreiſt und dabei die nötige Höhe für unſern Fernflug gewonnen hatten, ſteuerten wir in der Richtung auf Offenburg davon. Die Fahrt ging dann über Lahr nach Frei⸗ burg, wo eine kurze Landung zur Aufnahme eines Paſſagier⸗ ſtattfand. Von hier aus ſetzten wir unſere Reiſe nach Lörrach fort. Ueber allen berührten Orten wurden Flugblätter der Bulag abgeworfen. Um 11 Uhr landeten wir wieder in Dos. Auf der Hin⸗ und Rückreiſe wir insgeſamt 328 Kilometer zurückgelegt. Nachmittags 2 Uhr ſtiegen wir zu einem zweiten Flug auf, der uns über Raſtatt, Karlsruhe, Bruchſal, Mannheim nach Frankfurt führte, wo wiederum gewendet wurde. Auch auf dieſer Fahrt wurde die Bevölkerung der überflogenen Plätze durch abgeworfene Flugblätter auf das neuerrichtete Flugunternehmen auf⸗ merkſam gemacht. Die Tagesleiſtung von 650 Kilometern war im Lauf von 57½ Stunden vollbracht. Unſer Gewährsmann weiſt darauf hin, daß er, ohne je zuvor einen kurzen Flug gemacht zu haben, an dieſem Dauerflug teil⸗ genommen habe. Von dem Schwindel⸗ und Angſtgefühl, das man in Laienkreiſen beim erſtmaligen Fliegen fürchte, habe er nichts bemerkt. Das rühre wohl nicht zuletzt davon her, daß die Perſönlichkeit des Herrn Edin unwillkürlich ein Gefühl der Sicherheit auslöſe. Das Bild, das die Erde aus der Vogelperſpektive biete, ſei ſo hoch⸗ intereſſant, daß er jedem, der ein wenig Unternehmungsluſt beſitze, eine ſolche Fahrt aufs wärmſte empfehlen könne. Wie wir hören, gedenkt die Luftverkehrsgeſellſchaft von Samstag abregelmäßige Flüge nach verſchiedenen Punkten zu unternehmen. Neben kür⸗ zeren Fahrten ſind auch größere nach Frankfurt, Freiburg, Lörrach, Konſtanz uſw. in Ausſicht genommen. Es iſt erfreulich, daß es aach geleſe, pum Geis? Er ſoll jo ſein grekſchte Verdienſcht do drin g habt hawe, daß er als Schtaateminiſter es verſchtanne hott, die viele Völkerſchtämm im badiſche Ländl in konſulanter Weiß zſamme zu halte. Völkerſchtämm, hott ſe'ſacht— Franke, Kelte, Allemanne un Schmowe. Ja un mir Man⸗ nemerl ſin mir keen Völkerſchtamm? Vun uns hott nix in der Zeidung gſchtanne. Alſo widder Mannem hinne. Guck Sanche, haw ich g ſacht, du boſcht recht. Awer ich hab der Sanche dann glei erklärt un hab ihre verzühlt, daß mir Man⸗ nemer eigentlich gar ke Badiſche ſin, mir kehre nemlich zu de Franke. Wie domols bei der Völkerwanderung die Franke mit⸗ gewannert ſin, do ſin mir gach mit un ſin, weils in Mannem ſo ſchee war, do gebliewe. Do hawe ing de Neckar un de Rhein gfunne, e ſcheenes Theater, e Schloß, un de Haaſegrawe. Die annere Franke, denne woss hier nit göfalle hott, un die ſin dann ſchbäter vun de Breiſe gfreſſe worre. Viel Franke ſin aach noch Fränkendhal un die mehrſchte in's bairiſche. In Nirnberg hott dann de Hans Sachs ſei Schuſterei anafange un der Albrecht, de Dürer e Moolerei. De Richard Wagner is noch Juliusſchbidal noch Wörz⸗ drinkſcht e Fläſchl Schteinwel, do brauſcht'r die Lewens⸗ driſe vun dem Brofeſſor Schteinbach nti mit Serium einſchbritze zu ie do werſcht ſo jung, daß dirs geht wie eme kleene Kind, do muſchte, wann de rausgehſcht aus m Schbidal, widder laafe lerne. So jung biſcht do widder. Alſo weiter: Die Franke, wo ſchtudiere wollte, ſin noch Heidelberg, weil dort als deß Schloß beleicht werd. Die heeße heit noch Frankonia. En großer Haufe, die frommſchte, ſin in's gelobte Land noch Walldirn un Wertheim un uff Biſcheme zur Lumis. Die wo nit ſo weit laaſe Sanche, do gehſcht in's de wollte, ſin noch Ewerbach, Mosbach un uff de Katzebuckl, in ſämt⸗ nde wo's ſcheen is un uff Weinem. Mir awer, haw ich anche, ſin eigentlich gach Pälzer, deß merkſcht jo. Schtikl, beſcheide, edl un is alles ſchtill un muß uns So bilde mir mit Badiſche ſozuſage liche Umgege 'ſacht zur S Mir ſin e Klaß ſor uns: grob. Wann mir's Maul uffmache, zuheere, weil mir am mehrſchſte wiſſe. de Franke zuſamme e. großes Volk un ſin im Herz. Die Kelte, die wohne zwiſche Hockene un Durlach, deß heeßt, wann ſe nit ausgezoge ſin. Sis aach e braves Volkt. Iür Sach hawe ſe friher immer in Karlsruh gekaaft bei de Hoflieferante, weig die Hoflieferante immer ihren Schtembl:„Hoflieferant“ uff Hemm, Hut un Grawatt ghabt hawe. Sunſcht ſins awer ganz brave Leit, die Kelie. Manche kumme aach noch Bruchſal. Die Schwawe wohne zwiſche Karlsruß un Porze.'is ſin uff Frankfurk ſi reith un de fromme Julius is noch Wörzburg un hott dort Sch Schbital un Wei gebaut, Wann doch emool in e Scholdal w burg ſo de leſchie Reſcht, wo nit nochkumme is, meil die Sueye ſo ſchnell geloffe ſin. Ma heeßt die Schwome gach Sueve— ob's möglich geworden iſt, dem Flugweſen, dem gerade in unſerem Grenz⸗ land durch die Friedensbedingungen der Garaus gemacht zu ſein ſchien, nunmehr wieder eine Pflege zuteil werden zu laſſen, und man kann nur wünſchen, daß das Publikum von dieſer modernſten und angenehmſten Fahrgelegenheit recht ausgiebigen Gebrauch macht. Fußball⸗Berbandsſpiel der-Alaſſe. Mannheimer Fußhall⸗Geſellſchaft 1913— Turn⸗Verein Weinheim:1. Halbzeit(21.) Nach Anſpiel wird Weinheim in ſeine Hälfte gedrängt, jedoch iſt der Sturm von 1913 zu unſicher, um Tore zu erzielen. Totſichere Chancen werden ausgelaſſen, bis endlich nach geraumer Zeit eine Flanke der Links⸗ außen im Netz landet. Kurtze Zeit darauf kann der Halbrechte das zweite Tor für ſeine Farben buchen. Auch Weinheim legt ſich ins Zeug; ſein Eifer wird durch ein Tor belohnt. Mit:1 werden die Seiten gewechſelt. 1913, nur noch mit 10 Mann tätig, iſt weiter überlegen und kann bis Schluß noch dreimal erfolgreich ſein. 5 Die zweite Elf von 1913 errang die Punkte kampflos, da Weinbeims 2. Mannſchaft nicht antrat. Der kommende Sonntag bringt auf dem Platze bei der Leſſingſchule die noch unbeſiegt in der Tabelle ſtehenden Mann⸗ ſchaften der M..⸗G. 1913 und des Fußballklub„Fortuna“ Heddesheim zuſammen. U. Pferderennen. * Hamburg⸗Groß⸗Borſtel, 21. Sepßt. Elmsbütteler Hürden⸗ rennen. 16000 Mark. 3200 Meter. 1. Ro ſenmaid(Fübker), 2. Lucifer(Lewickt). 24:10.— Tarpenbeck⸗Rennen. 16 0000 Marf. 1000 Meter. 1. Hellebarde(Bleuler), 2. Attinama(Brown). 18:10. — Auktion⸗Jagdrennen. 16 000 Mark. 3200 Meter. 1. Lynch Law(Lüßker), 2. Mardonius(Hädicke), 3. Balaleika(Lewicki). Un⸗ plaziert: Robert, Jrak Arabi, Reſi, Schftuck. 259:10; 26, 13, 14:10.— Stiftungspreis. 35000 Mark. 1200 Meter. 1. Kamille(Bleu⸗ ler), 2. Liebesgott(O. Schmidt), 3. FJavoritta(Korb). Unplaziert: Abend⸗ ſonne. 103:10; 20, 13:10.— Borſteler Herbſt⸗Jagdrennen. 30 000 Mark. 4500 Meter. 1. Widerſtand(Brown), 2. Wardar(Dyhr). 15:10.— Duvenſtedter⸗Ausgleich. W 000 Mark. 2000 Meter. 1. Florett(Kaſper), 2. Falter(Bleuler), 3. Herſenier(Schläfke). Un⸗ plaziert: Otello. 30:10. 18, 14.10 Poppenbütteler Jagd⸗ rennen. 22 000 Mark. 4000 Meter. 1. Robert(Buchholz), 2. Vio⸗ 3. Jeſchute(Taranczewski). Unplaziert:Phantaſt. 32:10; Radſpork. er. Erſte Begegnung deutſcher und Entente⸗Reunfahrer.— Rütt in Mailand geſchlagen. Am Sonntag trafen in Mafland zum erſtenmal ſeit Kriegsausbruch deutſche Rennfahrer mit Angehörigen der Entente zuſam · men. Die deutſchen Rütt und Meyer⸗Ludwigshafen wurden don den gahl⸗ peichen Zuſchauern ſtürmiſch begrüßt. Leider war den Deutſchen kein Er⸗ ſolg beſchieden. Die lange Reiſe, ungewohntes Klima und ungünſtiges Wetter beeinträchtigten ihre Leiſtungen. Rütt unt⸗rlag in ſeinem Vorlauf zum Hauptkampf gegen die Staliener Moretti und Vay und auch Meyer konnte in ſeinem Vorlauf nur letzter werden. In dem Endlauf der Un⸗ plazierten endete Rütt Länge hinter dem Sieger Meſſori(Italten) knapp gor Meyer. Der Endſpurt war in dieſem Rennen außerordentlich ſchnell, während der Schweizer Kaufmann, der Rütt kürzlich in Zürich geſchlagen hatte, in ſeinem Endlauf für die letzten 200 Meter 12,4 Sek. benötigte, wur⸗ den für Meſſort und Rütt nur 12,4 Sek. für die Strecke gezeitet. Die genauen Ergebniſſe ſind: 1. Vorlauf: 1. Kaufmann(Schweiz), L. Mori(Italien), 8. Peyrode(Frankreich), 4. Mever(Zudwigshafen).— 2. Vorlauf: 1. Moretti(Italien), 2. Rütt(Deutſchland) 8. Meſſori (Italien). Endlauf 4(für erſte und zweite) 1. Kaufmann, 2, Mo⸗ zetti, 8. Mori, 4. Vay.— Endlauf B(für zweite und dritte): 1. Meſ 2 9. Rütt 7½ Länge, 8. Mayer Länge, 4. Peyrode 1 Länge zurück. Punkt⸗ fahren: 1. Kaufmann 18., 3. Giradengo(Italien) 9., Sipocci (Italien) 7., 4. Polzoni(Italien) 6., 5. ütt 5., 6. Belloui (Stalien) 4 P. sr. Meiſterſchaft von Dentſchland im Sechſer⸗Maunſchaftsfahren. Auf der Strecke Brandis⸗Dresden über 100 Kilometer kam am die Meiſterſchaft von Deutſchland im Sechſer⸗Mannſchaftsfahren, 5 tet vom Bunde Deutſcher Radfahrer, zum Austrag. Si wurde die—— Mannſchaft des Schweinfurter Radfahrervereins in drei Stunden 26 vor Adler⸗Lichtenberg in:28:40,2, Bergedorf⸗Hamburg:5918, Flottweg Düſſeldorf:50:29,4 und Germania⸗Frankfurt a. M.:59:30,2. Leichtaltlekitk. sr. Berlin ſchlägt Wien im leichtathletiſchen 1n Der erſte leichtathletiſche Städtekampf Wien⸗Berlin ging am Sonntag in der öſter · reichiſchen Hauptſtadt vor ſich und endete ebenſo wie der Schwimmerſtädte ⸗ kampf Wien⸗Berlin mit dem üherlegenen Siege der Berliner(88:42.), die damit den vom Reichspräſidenten Ebert geſtifteten Wanderpreis ge⸗ wannen. Mit Ausnahme des Hochſprungs, des Hürdenlaufens und des Diskuswerfens für Damen, im wel rl. Müfler⸗Wien mit 21,09 Meter einen neuen öſterreichiſchen Rekord auſſtellte, fielen alle Wettbewerbe nach Verlin. Der in ausgezeichneter Form befindliche Rau⸗Berlin gewann noch ein eingelegtes 100 Wene Lercepetane in 10,7 Sek. vom Mal und ebenſo waren die Verlinerinnen im einer gelegten 4 mal 100 Meter⸗Damenſtaffel in 57,8 Sek. erfolgreich. Die ge⸗ nauen Ergebniſſe ſind: 100 Meter⸗Laufen 1. Rau⸗Berlin 10,8 Sek. überlegen, 2. Glaſer⸗BVerlm 170 Meter zurück.. 400 Meter⸗Laufen: 1. v. Maſſow⸗Berlin 52 Sek. 8. Lederer⸗Wien 3 Meter urück, 3. Sponer⸗ Wien 4 Meter zurück. 1500 Meter⸗Laufen: 1. Köpke⸗ erlin:18 Min., 2. Goldemund⸗Wien.20,1 Min., 3. Ernſt⸗Beirnl 425 Min. 5000 Meter⸗ Laufn: 1. Krupski⸗Berlin 1558 Min., 2. Vietz⸗Berlin 16:23 Min. 110 Meter⸗Hürdenlaufen: 1. Weilheim⸗Wien 16,7 Sek., 2. Kämme⸗ rer 2 Meter zurück. Olympiſche Staffel(100, 200, 400, 800 Meter⸗ 1. Berlin:82,4 Min., 2. Wien. Hochſprung: 1. Vettermann⸗Wien 1,78 Meter, 5 und Schelenz, beide Berkin, je 1,75 Meter. Stabhoch · ſprung: 1. Schulz und beide Berlin, je 3,20 Meter. Dis⸗ luswerfen: 1. Willführ⸗Berlin 36,31 Meter. 2. Graf⸗Wien 84,35 Meter. Speerwerfen: 1. Züdecke⸗Berlin 53,87 Meter, 2, Gundel⸗ Berlin 45,28 Meter. Weitſprung: 1. Bormann⸗ Berlin 6,92 Meer, 2. Schelenz 6,09 Meter. Damenwetibewerbe 100 Meter⸗Laufen: 1. Irl. Furchheim⸗Berlin 18,5 Sek., 2. Frl. Lahr⸗Wien 1% Meter Weitſpurng: 1. Frl. Furchheim⸗Verlin 4,96 Meter, 2. Frl. Keller⸗ Wien 4,81 Meter. Diskuswerfen: 1. FIrl. Müller⸗Wien 21,09 Meter, L. Frl. Enders⸗Berlin 17,40 Meter. vun Saufe abgeleit is, weeß ich nit. Awer'is aach en biederer Volksſchtamm un reich. Jwerhaubt die Porzemer ſin reich worre. Ob vum Gold oder Dummbach, wo ſe eem verkaafe, kann ich nit genau ſage. Sie drickes immer in Diffidente aus Jetz hawe ma noch die Allemanne, Sanche, haw ich gſacht. Die Sanche hott awer gemeent, Seppl du verſchtehſt mehr vun de Bodanik wie ſiwe Geographiſchte vun de Gſchicht. Dann hott ſe ſich uff die Anlagbank g ſetzt un ich hab weiter ver⸗ zählt. Alſo, die badiſche Allemanne wohne vun Bade⸗Bade bis an de Bodeſee. Siis der gröſchte Völkerſtamm mitten im Badiſche un loſſe ſich iwerhaupt nir gfalle. Sie kumme ſelte uff Mannem, die ſage, unſer Luft wer zu dick. Sie ſolle vun Aſie ein⸗ gewannert ſein, hott emool unſer Lehrer verzählt un hätte mit alle Leit Schtreit angfange. Die mehrſchte ſin blund. die Alte n groo un redde wienn de Schnawol gewachſe is. Die Franke gepa⸗ gewöhnlich zu de Allemanne in die Summerfriſch un drinke Waſſer — Kerſchewaſſer un Dörrfleeſch hawe ſe aach. Ob ſe de Bodeſee ſelwer g fillt hawe, oder obr ſchun voll war, weeß ich nit. awer ſie ſage, der is unſer. Mit m eene Aach aucke ſe inmer. in die wez un mit'm annere ins Elſaß un in's Tirgl. Sis balt e weitſichtiges Volk, awer dennoch bieder un treu. Iwerhaupt ſin alle Völker bieder un treu,'ſchteht in jedem'ſchichtsbuch.— So Sanche, hab ich'ſacht, jetz weeſcht aach mool, waß ſo en Schtaatsbreſident vor e Zſammenhalterei hott, bis die ausenanner falle. Awer deßwege ſinge ma halt doch: Vum See bis an des Maines Schtrand. Ma hawe nadirlich noch mehr Völkerſchkämm ſeit eme Johr. Wo ſe all herkumme, deß we der liewe Goft un'r Deiwl, un deß ſie awer aach„die“, wo unſere Miniſchter die merſchte Sorge mache. Awer unſer Ver· faſſung is ewe dennoch un is ſchad defor, daß der Herr Schaaat⸗ rat Dietz ſich dodriwer de Kobb verriſſe, wie er die Verfaſſung c funne hott. So e Verfaſſung hätt en Meßbudickeh eſitzer aauch ferdig gebrocht, ma hätt enfach g ſacht: Immer herein ſchbaziert meine Herrſchafte in den Freiſtaat Baden, nemme ſe Plaßz. Der Landtag bät ſich e großt Arweit acchbart bei der Schiatutenberotung un die Abgeordnete bätte ihr Zeit nik⸗ licher verwenne kenne, als die Verfaſſung zu berote, weil ſe ſchun rot is. Ke geel Pläckele is mehr drin. f. Die Sanche war vun der bolidiſche Unnerhaldung ſe voic ſchtobbt, daß ſe gemeent hott, wann ic deß gewißßt bänt. Dan e Frank bin, bätt ich iwer die Valuta nit ſo gſchennt. E ment hott ſe g ſacht vor deine g ſchichtliche Kenntniſſe. Unner dem Mokto: Es lebe die Freiheit, ſin ma ausenandatz Wir awer ſchtehne um unfer neiſ Verſaſſung rum. Ma balte ſe,—— ſe uns keen annerer Schtaat ſchtiehlt. Na halte ſe wie a Handtögler— noch Gutdinke. Kleene Aennerunge ſin nadirlig porbehalte. S heeßt jo gach in de Zehn Gebote, du ſollſcht ni ſchtohlo, kloone Aennerunge werre gach do vorgenumme. J. B. . ttwoch, den 22. Seplember 1920. 5. Seite. Nr. 426. Maunheimer General⸗Anzeiger.(mimag · Musgube.) Mannheimer Frauen⸗Zeitung Frauenbildung. Von Frau Marie Haack⸗Freiburg. Soll unſer Volk wieder emporkommen und einſt eine führende Rolle unter den Völkern einnehmen, ſo darf nicht nur alles getan merden, um es wirtſchaftlich zu heben, ſondern es muß viel mehr geſchehen als früher, um es kulturell emporzubringen. Ein kul⸗ tureller Emporſtieg erfordert aber vor allmm Frauenbildung. Die Frau iſt vielfach vernachläſſigt worden. Fachſchulen, Gewerbe⸗ ſchulen uſw. ſorgten dafür, daß der junge Mann nicht nur praktiſch in der Lehre für einen Beruf ausgebildet wurde, ſondern auch theoretiſch. Wie ſteht es aber mit der Ausbildung unſerer jungen Mädchen? Kaum aus der Schule entlaſſen, werden ſie irgend einem Erwerb zugeführt, meiſt ohne jede Lehrzeit, oder aber nach unge⸗ nügender Lehre. Von der Frau wird aber das Wichtigſte einſt ge⸗ fordert, ſie ſoll unſere Jugend zu tüchtigen Menſchen erziehen, ſoll einem Haushalt vorſtehen und dem Mann ein gemütliches Heim bereiten. All dies, ohne ſe dazu vorbereitet zu werden! Man ſage doch nicht, früher war dies auch nicht und doch waren gerade Deutſchlands Frauen berühmt als tüchtige Hausfrauen und Mütter. Unſere Mädchenerziehung früher war eine weit beſſere. Die Töchter lernten bei der Mutter bis zu ihrer Verheiratung, und wem dies Glück nicht beſchieden war, der war im Dienſt und lernte den Haushalt da gründlich kennen. Die Induſtriealiſierung Deutſch⸗ lands hat dies geändert. Vielfach ſind ſogar die Frauen außerhalb des Haufes erwerbstätig. Die Töchter müſſen vom 14. Jahr an hinaus zur Arbeit. Wie ſchädlich iſt aber die Fabrikarbeit für Mädchen in dieſem Alter! Soll es mit uns wieder aufwärts gehen, müſſen wir dafür ſorgen, daß unſere jungen Mädchen eine tüchtige Vorbildung erhalten, dann können wir hoffen, daß ein Geſchlecht heranwächſt, das den deutſchen Namen zu Ehren bringen wird. Dieſe Vorbildung müßte meines Erachtens gleich nach Beendigung der Volksſchule einſetzen, alſo vom 14. Lebensjahr an. Ich denke mir die Sache folgendermaßen: Es werden Haushaltungsſchulen errichtet. Internate mit großen Gärten und Feld. Die jungen Mädchen werden wührend zweier Jahre dort untergebracht. Sie lernen alle Haushaltungs⸗ zächer praktiſch und theoretiſch, ferner Gartenbau, Kleintierzucht, dann Säuglingspflege, Kinderpflege, Krankenpflege. In Küche und Nähſtube, in Garten und Waſchküche, überall müſſen ſie Beſcheid wiſſen. Ein Kurs in Säuglings“, Kinder⸗ und Krankenpflege muß hinzukommen. Theoretiſch ſoll den Schülerinnen Nahrunasmittel⸗ chemie und Botanik die Zuſammenſtellung von Mahlzeiten erleich⸗ tern; durch Unterricht in der Buchführung ſollen ſie lernen, Geld richtig einzuteilen. Beim Selbſtanfertigen der Kleider lernen ſie praktiſche und einfache Kleidung ſchätzen und ordentlich mit den Kleidern umgehen. Bei Erlernung der verſchiedenen weiblichen Handarbeiten übt ſich der Geſchmack. Im Garten ſollen ſie Freude haben am Wachstum der Pflanzen und dieſe durch die an ſie ge⸗ wendete Arbeit doppelt ſchätzen. Bei Säuglings⸗ und Kinderpflege ſollen ſte ſich üben in Pflichterfüllung, und bei der Krankenpflege ſollen die weiblichen Eigenſchaften, Mitleid und Opferfähigkeit, ſich entfalten. Geſundheitslehre und Bürgerkunde ſoll ihnen zeigen, daß ſie Pflichten gegen ſich und der Allgemeinheit gegenüber haben. Aber nicht nur lernen ſollen ſie, auch frohe Menſchen ſollen ſie werden. Nach erfüllter Pflicht ſollen Spiele im Freien und Ge⸗ ſellſchaftsſpiele im Hauſe Freude bringen. Sonntags ſoll auf Wan⸗ derungen ihnen die Schönheit unſerer Heimat gezeigt werden. aber auch der Reichtum der Natur. Beeren und Heilkräuter ſollen ge⸗ ſammelt werden. All dies erſcheint wohl ſehr koſtſpielig, iſt's aber durchaus nicht, wenn die Arbeit nicht nur um ihrer ſelbſt willen, ſondern für Andere getan wird. Solchen Schulen können ange⸗ gliedert werden: Säuglingsheime, Kinderhorde, Altersheime, Sup⸗ pen- und Volksküchen. Aber auch noch mehr kann herausgewirt⸗ ſchaftet werden. In der Nähſtube kann für arme Kinder genüht werden, und es käme dann die Bekleidung derſelben durch Großein⸗ kauf der Stoffe billiger. Durch den Verkauf von Blumen und ſelbſt⸗ augefertigten Kränzen und Blumengebinden könnte manches zu Zeld gemacht werden, was ſonſt ungenützt verwelkt. Die angefer⸗ tigten Handarbeiten könnten verkauft werden. Die Gemeindekaſſen würden ſtark entlaſtet durch die unentgeltliche Hilfe der Schülerinnen in den verſchiedenen Fürſorgeanſtalten. Sollen die Schülerinnen dies alles nicht nur theoretiſch, ſondern auch praktiſch erlernen, ſo ſind zwei Jahre dazu nötig, ſonſt wird die Zahl für jede einzelne Abteilung zu groß und praktiſche Betätigung für ſede Schülerin iſt ausgeſchloſſen. Dieſe zwei Jahre wören aber auch nötig, um unſere ungen Mädchen gerade während der Entwicklungszeit durch einfache, reizloſe Koſt, zweckdienliche Körperpflege und frühzeitiges Zubettgehen körperlich geſund und kräftig werden zu laſſen. Nicht zu unterſchätzen wäre der moraliſche Gewinn. Die Mädchen wären in der Zeit der Unreife den Gefahren der Straße entrückt, und ihre Anſchauungen wären andere geworden, wenn ſic als fürs Leben gut vorgebildete Menſchen hinauskommen in den Exiſtenzkampf. Auch für die ſpätere Berufswahl wäre es ein aroßer Vorteil, wenn die Fähigkeit für den einzelnen Beruf durch die Haushaltunasſchule bereits erwieſen wäre. Es gäbe dann manche Enttäuſchung weniger. Dies wäre um ſo wertvoller, weil ſo wie die Verhältniſſe liegen, viele Mädchen einen Lebensberuf haben müſſen, da eine Ehe nicht für alle in Frage kommen wird. Zur Berufsausbildung würde nach Abſolvieren der Schule ein Jahr Lehrzeit genügen. es würe alſo noch lange nicht zu ſpät dafür, da ja die ſungen Leute ebenfalls 3 Jahre Lehrzeit haben. Als Haushaltungsſchulen kämen eptl. leer gewordene Kaſernen in Betracht. Wären unſere Mädchen ſo fürs Leben vorgebildet, ſo könnten wir hoffen, daß die kommende Generation Deutſchland wieder den Platz im Kreiſe der Völker verſchafft, von dem es jetzt verdrängt iſt. Der Einwand, daß Mädchen aus Arbeiterkreiſen ſchon mit 14 Jahren verdienen müſſen, iſt nicht ſtichhaltig. In dieſem Alter verdient ein Mädchen nicht ſo viel, als es für ſich braucht Die Haushaltungs. ſchule, die unentgeltlich ſein müßte, liefert Kleidung, Wohnung und Nahrung: es könnte den Schülerinnen wöchentlich ſogar ein kleines Taſchengeld gegeben werden, wenn ihre Leiſtungen befriedigen. zu groß wäre die Sunime nicht, die von der Gemeinde darauf verwendet werden müßte, eine ſolche Schule zu unterhalten. Bei richtiger Bewirtſchaftung und Ausnutzung der verſchiedenen Mög⸗ lichkeiten könnte die Schule ſich wohl ſelbſt unterhalten. Groß aber wäre der Gewinn für unſer Volksleben. Tüchtige Frauen und Mütter ſind die beſten Grund⸗ lagen für Familie, Gemeinde und Staat. Uebrigens wäre dadurch auch endlich dem weiblichen Geſchlecht ſein gutes Recht gem orden, das Recht auf Ausbildung! Wenn dieſe Zeilen zum Nachdenken über das Problem an⸗ regen, ſo haben ſie ihren Zweck erfüllt. 5 Ein politiſcher Frauenkurſus. Man ſchreibt uns: Eine Woche reichſter Anregung und freu⸗ digen Zuſammenarbeitens vereinigte vom 6. bis 11. Sepiember die deutſchnationalen Frauen und ihre Gäſte im freundlichen Salzuflen und mündete in eine ergreifende Jeier am Hermann⸗Denkmal im Teutoburger Walde, an der alten Stätte der Entſcheidung über Deutſchlands Freiheit oder Unterjochung über fremdes Volkstum. Hervorragende Gelehrte und vielbeſchäftigte Abgeordnete, ſo der unermüdliche greiſe Prof. Dietrich Schäfer, Prof. Brunſtäd aus Er⸗ langen, Abg. Pfarrer Ritter, Lambach und Paula Mueller hatten es ſich nicht nehmen laſſen, ihre Kunſt für die wichtige Schulungs⸗ und Belehrungsarbeit zur Verfügung zu ſtellen. Von allen Seiten, — aus dem beſetzten Gebiet, waren Teilnehmerinnen herbei⸗ geeilt. Nachdem am Sonntag der Begrüßungsabend mit muſikaliſchen und theatraliſchen Leiſtungen der Jugendgruppe Herford die Teil⸗ nehmer vereinigt hatte, brachte der erſte Tag ſchon ein gerüttelt Maß von Arbeit. Nach Eröffnungsworten des Hauptgeſchäftsführers der Deutſchnationalen Volkspartei. Herrn von Lindeiner⸗Wildau, melche die allgemein vaterländiſche Vedeutung dieſer Veranſtaltung hervorhoben, hielt Prof. Dr. Kaufhold⸗Berlin einen mehrfeandigen Dartrag über diecgeſchichte des Parteilebens in Deutſchland. Von den erſten Anfängen der Parteibildungen über das Dichter⸗.Gelehrten⸗ parlament der Frankfurter Paulskirche gelangte der Redner zur Betrachtung der Kreuz⸗Zeitungspartei von Wagener, Stahl und Gerlach und entwickelte dann die Geſchichte der einzelnen bekannten alten Parteien bis zur großen Neugruppierung durch die Revolu⸗ tion. Intereſſant iſt, daß die erſte ſozialpolitiſche Forderung nicht etwa von der Sozialdemokratie, ſondern von der Konſervativen Partei aufgeſtellt worden iſt.(Sonntagsarbeitsruhe und Unter⸗ ſtützungskaſſen, als„Knappſchaftskaſſen“). Auch die Chriſtlich⸗ Sozialen und Naumann fanden die gebührende Beachtung, ebenſo die Entſtehungsgeſchichte der Sozialdemokraten. Eine Ausſprache ſchloß ſich nachmittags an den Vortrag.— In tiefgründigen und doch lichtvollen Ausführungen behandelte Prof. Brunſtäd die geiſti⸗ gen Grundlagen der Deutſchnationalen Volkspartei. Politiſches und geiſtiges Verſagen des deutſchen Volkes gegenüber den feindlichen Ideen hat den Zuſammenbruch Deutſchlands gebracht. Die Rolle des lebenden und des konſervativen Staatsgedankens, mit ihrer Betonung des Einzelnen als Selbſtzweck und des Staates als Selbſtzweck, da er Kulturſtaat iſt, wurden vom Redner in ihrer Be⸗ deutung abgewogen, der nationale Kulturſtadt iſt die Forde⸗ rung der Gemeinſchaft des Volksrums. Nicht, die Maſſe, ſondern das Volk iſt entſcheidend, die Geſamtheit derer, die vom Gedanken an das Ganze getragen ſind. Die Gliederung der Stände und Kör⸗ perſchaften iſt aus dem Gemeinſchaftsgefühl geboren und ſteht auf völkiſchem Boden. Die Klaſſen ßind nur Zuſammenſchluß von In⸗ tereſſen. Der routierende Staat als wirkliche Volksgemeinſchaft —.— Selbſttätigkeit ſeiner Glieder, Reinheit des Blutes und der eiſter. Den Abend beſchloß Frau Oberin von Tiling mit einem Vortrag über Erziehung und Schule, und legte die Ideale deutſch⸗ nationaler Jugenderziehung im chriſtlichen Sinne dar: Erziehung zur ſelbſt⸗ und ſtaatsbewußten Perſönlichkeit, zum deutſchen Mann, zur deutſchen Frau. In der Ausſprache wurden die Fragen der Mädchenbildung, der Lehrerinnenvorbildung und das Fortbildungs⸗ ſchulweſen berührt. Der 2. Arbeitstag brachte den Vortrag über Verfaſſung von Prof. Kaufmann. Er legte das Weſen des Unitarismus und Föderalismus dar, wies nach, daß beide in glücklichſter Weiſe von der Reichsverfaſſung berückſichtigt waren, wobei das Kaiſertum und der Bundesrat das bedeutſame Bindeglied waren. Die neue Ver⸗ faſſung fördere, durch eine Ueberſpannung des Unitarismus(„Ver⸗ reichlichung“ der Eiſenbahnen, Finanzverwaltung), gerade deng Föderalismus, der außen⸗ und innerpolitiſch die ſchlimmſten Folgen zeitige; die„Teutſche Liberalität“ hat zur Freude Frankreichs wieder ihren Einzug gehalten. Die Zerſchlagung Preußens zugunſten dieſes Unitarismus bilde die ſchlimmſten Folgen mit einer Rückwirkung auf die Feſtigkeit des ganzen Reiches. Am 3. Arbeitstag hielt Prof. Dietrich Schaefer vor über⸗ fülltem Saal(auch faſt die ganze deutſchnationale Fraktion des Lippeſchen Landtages war erſchienen) ſeinen Portrag über„Aeußere Politik“. Aeußere und innere Politik gehören zuſammen. Ziel⸗ bewußte Zuſammenarbeit der auswärtigen Diplomaten und der inneren Politiker des Staates not tut. Ziel der äußeren Politik muß die Erhaltung des Steates, ſowie ſeine Stärkung und Feſtlegung unter den Staaten ſein. Wer die Bedeutung einer feſten Macht⸗ ſtellung unterſchätzt, gräbt ſeinem Staat und ſeinem Volk das Grab. Neben der phyſiſchen Macht der Wehrfähigkeit ſteht die Macht der nationalen Idee; beide ſind unentbehrlich und können nicht durch die Macht der„Kultur“ erſetzt werden. Es ſei ein Irrwahn, daß die Monarchie kriegshetzeriſch, die Republik friedliebend ſei. Die Ge⸗ ſchichte der römiſchen, amerikaniſchen, franzöſiſchen, auch der ruſſiſchen Republik zeige das Gegenteil: Die jeweilige Idee, zu deren Verbrei⸗ tung ſich die Republik berufen fühlt, drängen zu einer Eroberungs⸗ politik. Man 1 auch den Monarchen von der Monarchie, die Männer um den Monarchen von dieſem ſelbſt zu ſcheiden wiſſen.— Prof. Kaufmann ſetzte am Vormittag ſeine Ausführungen über Ver⸗ faſſung fort und beleuchtete die unheilvolle.lle des Parlamenta⸗ rismus und den damit verbundenen Zerfall des Reiches. Es muß eine parlamentariſche Staatsform geſchaffen werden, die die geſunden Kräfte des Volkes wirklich erfaßt. Dazu iſt auch ein Bundesrat in Bismarckſchem Sinne nötig. Nachmittags ſprach Abg. Paula Mueller über Vereins⸗ weſen und hielt Vortragsübungen ab. Auf den Inhalt ihres Vortrags ſei ein anderes Mal näher eingegangen. Abends fanden ſich die Vorſtände der Frauenausſchüſſe zu einem geſelligen Abend zuſammen. Der 4. Arbeitstag brachte die Fortſetzung der Ausführungen Prof. Schäfers. In großartigem Ueberblick zeigte er die Geſchichte der europäiſchen und aſiatiſchen Staaten in den leizten Jahrhunderten und zeigte die Zuſammenhänge dieſer Entwickelungen mit den Be⸗ ziehungen Deutſchlands zum Auslande. Die Fehler der deutſchen Politik mit Bismarcks Rücktritt erfuhren ſcharfe Beleuchtung, die deutſche Gutgläubigkeit und Gedankenloſigkeit, die„Uebermoral“ der außenpolitiſchen Führung unter Caprivi und Bethmann⸗Hollweg, die die Welt durch„Kultur“ beſſern wollten und uns in den eiſernen Ring der feindlichen Mächte führten Bethmanns Wort vom„Unrecht an Belgien“ erfuhr die treffende Kritik, daß ein Staatsmann, der außenpolitiſch, wenn er ſeinem Volke dienen will, immer den Macht⸗ gedanken vertreten muß, kein anderes Verantwortungsgefühl kennen darf, als das vor ſeinem Gott.— Abg. Lambach ſprach in anregender Weiſe über den Reichswirtſchaftsrat, ſchilderte ſeine Entſtehung, wies auf die innere Notwendigkeit ſeines Fortbeſtehens und Ausbaues hin und erörterte eingehend die Arbeitsgebiete des Reichswirtſchaftsrates. Er wies auch auf die altgegründete deutſchnationale Forderung nach der Schaffung einer berufsſtändigen Kammer hin. Nur ſo könne unſere Wirtſchaft wieder aufgerichtet werden.— Den Nachmittag füllten die abſchließenden Uebungen über Pereins⸗ und Verſamm⸗ lungstechnik durch Abg. Paula Mueller aus. Der Arbeitstag brachte eine lebhaft bepegte Darlegung und Beſprechung der Jugendbewegung durch Abg. Pfarrer Dr. Ritter, deren Inhalt wir außführlich beſprechen werden. So⸗ dann hielt Abg. Paula Müller den bedeutſamen Vortrag über die Frauenbewegung, deren berechtigte und fruchtbare Seiten wie deren Auswüchſe ihr durch die wichtige Stellung, die der Deutſch⸗ evangeliſche Frauenbund in der Frauenbewegung eingenommen, durch lange Erfahrung vertraut find. Wir bringen dieſen Vor⸗ trag in Form. Nachmittags ſprach Dr. Lenore Ripke⸗Kühn über die Mitarbeit der Frau in Staat und Geſell⸗ ſchaft. Sie legte die Begriffe des Staates und der Geſellſchaft ſowie der verſchiedenen Stellung der Frau zu dieſen beiden großen Lebensfragen und ihre wechſelſeitige Bedingtheit dar, zeigte, daß der Frau gerade in jetziger 5 eine überdus wichtige Rolle als verbindendes und 1 sGlied des Volksganzen zufällt, gab die zahlenmäßige Beteiligung der Frauen in den Parlamenten und in der Gemeindearbeit und einen Ueberblick über die Ar⸗ beit der deutſchnationalen Parlamentarier, die ſich der verſchie⸗ denſten ſozialen Fragen augenommen haben und wies darauf hin, daß nur durch feſtes Geſellſchaftsgefüge ein krafſwoller Stagt mög⸗ lich ſei. Durch die ſoziale Arbeit für die nationale Erſtarkung wirken, durch daz Natſonalgefühl für das ſoziale Gemeinſchafts⸗ bewußtſein— das iſt die Aufgabe der Frauen.— Der Abend brachte einen erhebenden Vortrag von Pfarrer Dr. Ritter über Fichte: Fichte als Führer zur inneren geiſtigen Selbſtbeſin⸗ nung, zur Abkehr vom Materialismus, zur ſelbſtändigen Per⸗ ſönlichkeft und zum ſtarken deutſchen Ernpfinden. Der 6. und letzte Arbeitstag br am Vormittag die wich⸗ tige Erörterung des Gewerkſchaftsprobleme durch Herrn Tienes. Er, der Redner, gab einen geſch 5 Ueberblick über die Ent⸗ Gewerkſchaften und ihre Einmündung in die verſchie⸗ denen Richtungen und wies auf die Bedeutung hin, die dem Ge⸗ werkſchaſtsgedanken in unſerer Zeit zukommt. An den Vortrag ſchg ſes, eine lebhafte Ausſprache an. Der Nachmittag vereinigte die Teilnehmer zu einer erheben⸗ den Nationalfeier am Hermannsdenkmal, zu dem nach kurzer Bahnfahrt von Detmold aus zu Fuß und zu Wagan alles hinpilgerte, begleitet von den Klängen eines ausgezeichneten ichen Bläſerchors. Irauen aller Stände in den ſchönen. 1 ſtarkfarbigen Volkstrachten des Lippeſchen Landes belebten das Bild, die Vorträge von jüngeren und jüngſten Mitgliedern beleb⸗ ten die Erfriſchungsſtunden im Gaſthaus unterhalb des Denk⸗ mals, zu der die Gaſtfreundſchaft lippeſcher Frauen allerhand gute Dinge geſpendet hatte. Dann ergriff der Hauptgeſchäftsführer b. Lindeiner⸗Wildau das Wort zu hinreißender und tief⸗ ergreifender Rede. Anknüpfend an die Bedeutung der Stätte, er⸗ innerte er an die alte Charakteriſierung der Deutſchen: ſie ehrten Frauen und hielten die Treue. Dieſe Treue zeigte er auch noch in der letzten Treue, in welcher der Kaiſer das ſchwerſte Opfer brachte, ſeinem Volke den Frieden durch den Ver⸗ zicht auf ſeine Stellung zu erkaufen. Der Redner fragte, wo von der anderen Seite dieſe deutſche Treue ſich gezeigt habe, wies auf die troſtloſe Lage hin, in die wir mit dieſem Schwinden der Treue geraten und ſchloß, im Hinweis auf unſere furchtbare Ver⸗ knechtung, mit den Worten des niederländiſchen Dankgedets: Herr, mach uns frei! Der Geſang dieſes Liedes ſchloß die tiefergreifende Anſprache ab. Frau Becker⸗Reinickendorf ergriff dann als Ueber⸗ bringerin der Gefühle der deutſchen Frauen und Mütter das Wort, worauf die Feier mit dem Geſang von„Deutſchland, Deutſchland über alles“ ſchloß. Sie wird bei allen Teilnehmern unvergeſſen bleiben. Ein guter Führer durch die Frauen⸗ bewegung. Unter dem Titel„Die deutſche Frauenbewegung“ veröffentlicht Dr. Marie Bernays bei Teubner„Aus Natur und Geiſteswelt“ ein Büchlein, auf das wir die Aufmerkſamkeit unſerer Leſer und Leſerinnen richten möchten. Kurz und knapp gibt die Verfaſſerin auf etwa 100 Druckſeiten ein ſcharf umriſſenes Bild der wirtſchaftlichen Urſachen der geiſtigen Grundlagen, der Geſchichte und der wichtigſten Theorien der deutſchen e 5 3 Im erſten Teil werden nach einigen intereſſanten Hinweiſen auf den Beginn einer Frauenbewegung im Mittelalter zunächſt die wirtſchaftlichen Urſachen der modernen Frauenbewegung erörtert. Es wird gezeigt, wie die neuen Produktionsformen ſeit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts tiefgehende Umwälzungen hervorriefen, die auch das Frauenleben beeinfluſſen mußten. Die Fabrik⸗ und Heimarbeiterin traten in die Erſcheinung und, da die Männer durch die zunehmende Induſtriealiſierung Deutſchlands zahlreich in die Städte ſtrömten, wurde die Landwirtſchaft mehr als früher zum Frauenberuf.— Zum Teil aus anderen Schwierigkeiten iſt die Frauenfrage des bürgerlichen Mittelſtandes entſtanden, gemeinſam iſt aber der ganzen Frauenbewegung die eine Urſache, der der Geldwirtſchaft. Dieſe Gedanken etwa führt die Verfaſſerin an dieſer Stelle aus und bringt zahlenmäßige Belege daſür.— Aber erſt„die Durchleuchtung wirtſchaftlicher Tatſachen mit beſtimmten Idealen hat den Beſtrebungen der Frauen den Schwung einer Kulturbewegung gegeben.“ Vom Altertum aus werden wir durch die Zeit der Renaiſſance und des deutſchen Idealismus hineingeführt in die Ideen⸗ welt der modernen Frauenbewegung. Die„Geſchichte der Frauenbewegung“ kann naturgemäß nur einen Ueberblick geben; doch ſind in dieſem deutlich die Houptricht⸗ linien erkennbar. Neben der neutralen Richtung, deren Haupt⸗ organiſation der„Bund deutſcher Frauenvereine' iſt, ſtehen die politiſchen und konfeſſionellen Vereine; ihre Tätigkeit auf den ver⸗ ſchiedenſten Gebieten des öffentlichen Lebens wird kurz charakteriſiert, wertvolle Literaturnachweiſe, auch am Schluß des Buches regen zu weiterer Beſchüftigung mit dieſem Gegenſtande an. Der dritte Teil,„Zur Theorte der Frauenbewegung“ zeigt die Stellungnahme der Frauenbewegung zu beſtimmten Fragen, zu 1) Ehe und Familie, 2) Unterrichts⸗ und Bildungsfragen, 3) Frauen⸗ berufsarbeſt, 4) Mitarbeit der Frau in Gemeinde und Staat. Auf den weiteren Inhalt, beſonders des dritten Teiles können wir hier leider nicht näher eingehen, wir können nur hoffen, daß das Büchlein in weiten Kreiſen Eingang finden wird. Alle, die der Peacbezeng ſn nahe ſtehen, werden ſich über den klaren ſachlichen Ueberblick freuen, der hier geboten wird, und den ferner Stehenden werden die Ausführunen von Dr. Bernays mannig⸗ fache Einblicke und Anregungen geben. Schlleßlich ſel die Schrift den Vertretern beiderlei Geſchlechtes— die vielleicht nur im Reſche der Fabel leben?— aufs wärmſte empfohlen, die bei„Frauen⸗ bewegung“ mit Schaudern die Zwangsvorſtellung„Mannweib“ über⸗ ſpannte Studentin und dergleichen mehr haben. Sie werden erkennen, daß ſie die Auswüchſe für die Sache ſelbſt gehalten haben und werden das„Gruſeln“ verlernen. ‚ M. S. Die Rechtsſtellung der verheirateten Hheamtinnen. Alle Ausnahmebeſtimmungen gegen weibliche Beamte ſind nach Art. 128 der Reichsverfaſſung zu beſeitigen, darunter auch die An⸗ ordnung, daß Beamtinnen mit ihrer Verheiratung aus dem Be⸗ amtenverhältnis auszuſcheiden haben. Zur Ausgleichung möglicher Pflichtkonflikte aus dem Doppelberuf als Beamten und Ehefrau hat das Reichsminiſterium Richtlinien über die rechtliche Stellung der verheirateten Beamtinnen aufgeſtellt, nach denen dieſe Frage in Zukunft geregelt werden ſoll. Datin wird zunächſt allgemein die Aufhebung der bisherigen Ausnahmebeſtimmungen angeordnet und dann im einzelnen folgendeg beſtimmt: Die Verwaltung kann gegenüber dem Rechte des Ehemannes, den Wohnort der Frau zu beſtimmen, nicht auf ihr Recht, den Dienſtort der verheirateten Beamtin anzuweiſen, verzichten. Dem Antrag der Beamtin auf Verſetzung an den Wohnort ihres Ehemannes ſoll vor anderen Anträgen tunlichſt der Vorzug gegeben werden; von der Verſetzung verheirateter Beamtinnen gegen deren Willen iſt möglichſt Abſtand zu nehmen. Die verheiratete Beamtin iſt zur Annahme einer mit der Dienſtſtelle verbundenen Dienſtwohnung verpflichtet. Sie hat grundſätzlich das Recht, ihren Ehemann und ihre Kinder in die ihr zugewieſene Dienſtwohnung aufzunehmen; nur aus zwingenden ſachlichen Gründen kann ihnen die Aufnahme unterſagt werden. Die verheiratete Beamtin hat das Recht, auf die Dienſtwohnung zu verzichten, ſofern das Wohnen in den Dienſträumen nicht aus ſachlichen Gründen geboten iſt. Verzichtet ſie, ſo gelten hinſichtlich der Schadloshaltung die allgemeinen Beſtimmungen für Perzicht auf Dienſtwohnungen. Die Verwaltungen ſind gehalten, für Be⸗ amtinnen ebenſo wie für Beamte Verheirateten⸗ und Unverheira⸗ teten⸗Wohnungen bereit zu ſtellen. Im Falle der Niederkunft ſind folgende Dienſt ⸗ erleichterungen zu gewähren: Die verheiratete Beamtin darf 2 Wochen vor und 4 Wochen nach der Niederkunft dienſtlich nicht beſchäftigt werden, auf Verlangen iſt ſie bereitg 4 Wochen vor der Niederkunft vom dieaſt zu befreſen, ohne daß es des Nach⸗· weiſes der Arbeitsunfähigkeit bedarf. Vom Nachtdlenſt iſt die ver⸗ heirgtete Beamtin 3 Monate vor und 6 Wochen nach der Nieder⸗ kunft zu befreien. Bei Regekung des Dienſtes ſoll nach Möglich⸗ keit darauf Rückſicht genommen werden, daß die verheiratete Be⸗ amtin ihr Kind ſtillen kann(3. B. durch Teilung der Arbeitszeit, Kürzung der Arbeitszeit, Schaffung von Stillſtuben uſw.). Während der aus Anlaß der Niederkunft Dienſtpefreiung ſoll die Beamtin auf die Dauer von 10 Wochen das volle Dienſteinkommen, r eiwaige weitere 7 Wochen das halbe Dienſteinkommen erhalten; arüber hingus ſteht ihr ein Anſpruch auf Dienſteinkommen nicht zu. Die Beſtimmungen über die Gewährung des Dienſteinkommens in Krankheitsfällen bleiben von dieſer Beſtimmung unberührt. Ver⸗ tretungskoſten der Veamtin während der aus Anlaß der Niederkunft gewährten Dienſtbefreiung nicht zur Laſt gelegt wer⸗ den. Auch der Anſpruch auf den fährlichen Erholungsurlaub wird durch dieſe Dienſtleiſtungen nicht berührt; nur bei längerer als acht⸗ die wüchiger Dienſtbefreiung kann die Verwaltng das Mehr auf den, 6. Seite. Nr. 426. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mintag ⸗ Ausgabe.) Mittwoch, den 22. September 1920. Handel und Industrie. Deutschlands Aussenhandel. Ueber die Zilfern unserer auswärtigen Handelsbeziehungen herrscht bei uns vollständiges Dunkel, da bis heute von den Reichssmtern immer noch keine amtliche Außen- handelsstatistik veröffentlicht wird. Nirgends ist wobl aber das allgemeine Interesse größer, als über die für unser wirt- schaftliches Gedeihen eminent wichtige Entwicklung unseres ußenhandels ein ungefähres Bild zu erhalten. Wir sind hier- bei lediglich auf ausländische Quellen angewiesen, soweit sie bekannt geworden sind. In der Industrie- und Handelszeitung ist nun der Versuch gemacht worden. aus dem bekannt ge⸗ wordenen Material ein Gesamtbild unseres jetzigen Außenhandels zu konstruieren, das natürlich keinen An- spruch auf exakte Richtigkeit haben kann, aber immerhia zabhlenmäbige Anhaltspunkte für die Lage unseres auswärtigen Handels gibt. Wir bringen deshalb daraus einen Auszug. Wenn im nachstehenden dennoch der Versuch gemacht werden soll, so liegt dem der Gedanke zugrunde, daß es im- merhin möglich ist, in ungefähren Umrissen die ungünstigen Verhältnisse zu illustrieren, unter denen unser Außenhandel leidet, wenn man das bisher bekanntgewordene Material aus ausländischen Quellen heranzieht. Ein grober Nach- teil für diesen Zweck ist darin zu erblicken, daß die Statistiken sich über ganz verschiedene Zeiträume erstrecken und zum Teil gar keine Gruppierung nach Ländern kennen. Diese Trennung der Gesamtaußenhandelsergebnisse ist aber Serade das für uus Wesentliche. Sichtet mon hiernach das vorhandene Material. so bleiben nur wenige Länder, namlich England, die Vereinigten Staaten, Frankreich, die Tschecho- Slowakei, Holland, Belgien, Schweiz, Polen und Brasilien. Be- trachten wit zuerst die Ergabnisse für 1919. Da eine Um- rechnung der in Landeswährung gegebenen Zahlen des Außen- handels in Markvaluta bei den schwankenden Wertverhältnis- sen nicht ratsan und in gewisser Weise auch unmöglich er- scheint, so sind in die folgende Zusammenstellung die Original- zahlen der einzelnen Länder eingesetzt. Die Tabelle zeigt in den einzelnen Spalten Deutschländs Ein- und Aus- fuhr und gibt(scweit möglich) def prozentualen Anteil der Ausfuhr an der Einfuhr für 1919 bekannt. Proz. Ant. d. Ausfuhr nach Einfuhr aus dt. Ausfuhr Deutschland Deutschlanßd an— Ein- r England. 23180000 993 419 4,280% Ver. Staaten 3 92 761 314 Doll. 10 624 229 Poll. 11.45% Frankreien.. 1283 968 000 Er. 590 696 000 Fr.) 46,490% ITschechoslowakei. 511 900 009 Kr.) 399 100 000 Kr.) 77,960% 2 110 182 673 Guld.)— Foo 3304 000 Fr.5)— Schweiz 698 000 000 Fr. 483 000 000 Er. 70,00% FFCC 3500 M. 90800 M.— Zu dieser Aufstellung, die nur bedingten Wert beanspruchien kann, ist zu bemerken: Die Zahlen zeigen vor allem einmal in ihrer Gesamtheit die große Passivität der deutschen Handelsbilanz, die in ihrer Größe durch die Prozentreihe angedeutet wird. Am ungüunstigsten lagen die Verhältnisse im Jahre 1919 für uns im Handel mit Großbritannie n. Unser Aktivsaldo in der Vorkriegszeit(1913 19,9 Mill. 4) hat sich im ersten Nachkriegsjahr in ein Passivum von 22,2 Mill. E verwandelt. Die Waren, die Dcutschland vor allem aus Eng- land bezog, waren Baumwollwaren, Woll- und Kammgarn- fabrikate, Leinsaatél, Fleringe, Kartoffeln, Schinken. Speck. Fleisch, Milch, zu kleineren Quantitäten auch Rohstoffe, wie Bauiwolle und Jute. Deutschland lieferte dagegen vor allem Kauliverbindungen, Düngemittel, Leder, Felle und Spielwaren. Es zeigti sich hier für die innere Struktur unserer Handels- bilanz ein ungünstiges Verhältnis Geie es auch bei den übrigen Vändern wiederkehrt) insofern, als wir überwiegend Rohstoffe ausführen und Fertigfabrikate einführen. Diese Tatsache ist sehr der Beachtung wert, da sie die unge- sunde Lage unseres Außenhandels charakterisiert. Im Handzl mit den Vereinigten Staaten ergab sich ein Passivsaldo von 82 137 085 Doll. Der Prozentanteil der deutschen Ausfuhr an der Einfuhr hat sich von 52.27% im Jahre 1913 auf 11.452 im Jahre 1919 ermößigt. Die Ver- tingerung der absoluten Zahl des Einfuhrüberschusses(1913 167 719 189 Doll.) ist auf die Verminderung des Handels zurück- zuführen. Im létzten vollen Friedensjahre fühfte Deutschland für 184 211 352 Doll. aus und für 351 930 341 Doll. ein. Ueber die Art der ausgetauschten Waren liegen keine Angaben vor. In deer Außenhandelsstatistxk Frankreichs erscheint Deutschland nebem Belgien als einziges Land mit einem Ein- fuhrüherschuß französischer Waren. Die Art der ausgetausch- ten Produkte zeigt wieder, wie wenig die Einfuhr Deutsch- lands den Lebensnotwendigkeiten unserer Wirtschaft ent- spricht. Besonders charakteristisch ist hier auch die Ver- schleuderung deutschen Geldez durch Einfuhr reiner Luxus- und Genußmittel, wie Seidengewebe, Liköre, Weine und Schokolade. Deutschland gab dafür sein wichtig- stes Rohprodukt: Kohle. Die aus Holland und Belgien 1) In den ersten 10 Monaten 1919.—. 2) Im ersten Halbiahr 1919.— 3) In den ersten 11 Monaten 1919.— 4) In den ersten 9 Monaten 1919. vorliegenden Statistiken sind recht uncollständig und machen eine Beurteilung der gegenseitigen Austauschverhältnisse un- möglich. Der Handel mit der Schweiz zeigt kein ungünstiges Bild. Er zeigt vor allem eine von Quartal zu Quartal zu- nehnende Intensität. In der Gesamtheit betrachtet, zeigen die Ziſfern eine nicht unerhebliche Verbesserung der deutschen Han- delsbilanz. Allerdings ist dabei zu berücksichtigen, daß die in Betracht kommende Periode die Zeit des großen deut- schen„Ausverkaufs“ einschließt. Man hat also wohl kaum ein Recht, diese Besserung besduders optimistisch zu beurteilen, da es sich in diesem Falle um Ausfuhr von Nationalvermögen gehandelt hat. Börsenberichte. Mannheimer Eektenbörse. Mannheim, 21. Sept. Die Börse bekundete heute für In- dustrie-Aktien reges Interesse. So wurden Aktien der Union- Werke in gräſferen Beträgen zu den Kursen von 207 und 208% gehandelt, ferner Benz zu 2109% und Zellstofffabrik Waldhof zu 432%. Westeregeln stellten sich 900 bez. und G. Auch Waggonfabrik Fuchs höher begehrt, Kurs 470., ebenso Kostheimer zu 3289%, Mannheimer Gummi zu 270% und Ding- lersche Maschinenfabrik zu 178%/. Frankfurter Abendbörse. Frankfurt, 21. Sept. Drahtb.) Der Seschäftsver- kehr lag äußerst ruhig und die Stimmung bliebunglei ch- m ã ſůig Mexikaner stellten sich etwas böher. 59% Goldmex. 624. 5% Sildermex. 463, 5% Tehuantepeg 370, 47570 Tehuan- tepeg 312. Baltimore Ohio 447%., gewannen 17186. Montan- papicre behauptet. Ven chemischen Aktie n verloren Jcheideanstalt%½ auf 65975, Goldenberg 562, gaben 8% nach. Maschinenſabrik Gritzner gesuchter, stiegen 9% auf 409, auch Vereinigte deutsche Oelfabriken rege gehandelt, 351. In Nachfrage standen fernęr Schuhfabrik Herz, 224% und Porzellan Wessel, 423, je 3% höher, Zellstoff Waldhof bewabrten ihie feste Haltung, 432 plus%, Zellstoff Aschaffen- burg 438, gaben 61% nach. Chamotte Annawerk fanden zu 300 Aufnahme. Brauerei Schëfferhof 138, Brauerei Binding 194.75. Bankaktien fest, Metallbank 269.75. Berliner Metallbörse vom 21. September. Preise für 100 Kg. in Mark: 17. September 21. Sepiember Elektrolytkupfer(wire bars) 1 2623 2848 Raffinadekupfer(99.—99, 30%) 2000—2050 2100 Originalhüttenweichblei 8 710—730 750—775 Hüttenrohzink(Synd. Preis)— 890—910 do.(im freien Verkehr/ 900—910— Remalted Plattenzink 8 620—630 625—640 Originalhüttenaluminium 08—900 500 3200—3300 3300—3400 do. in Walz- oder Drahtbharren 3450—3550 3550—3600 Zinn, Banca, Straits, Billlton 6300—6400 6450—6550 Hüttenzinn mindestens 990% 6300 6400 Reinnickel(08—990% 5 5.4800—5000 4800—5000 Antimon Regulus) 9950—.1000 950—1000 Sülber in Barren ca. 900 tein für 1 1g. 2 1590—1600 1430—.1500 Heueste bprahtherichte. Schwierige Lage der Industrie im Saargebiet. Saarbrücken, 22. Sept.(Eig. Drahtb.) Die Industrie des Saargebietes geht schweren Zeiten entgegen! Auch die Industriearbeiterschaft fordert jetzt die Franken- lhnung. Die den Bergleuten gewährte Entlohnung in Franken hat dementsprechend gewirkt. Die Saargebiets-Indu- strie, mit Ausnahme vielleicht der Hütten, wird völlig ver- kümmern. Mit noch höheren als bisher kalin sie ihre Ware in Frankreich nicht mehr absetzen, da Frankreich mit amerikanischen Warenangeboten fiörmlich überschwemmt ist. Für deutsche, saarlän- dische und sogar lothringische Ware ist im ganzen Lande kein Bedarſ. Aber auch von Berlin aus sollte man mehr Schritte unternehmen um den deutschen Ausiuhrhandel eher zu er- möglichen. Eine ganze Anzahl der Hindernisse, welche von Seiten der Regierung im Wege liegen, müssen unbedingt be- seitigt werden, wenn die deutsche und auch die saarländische Industrie nicht vollständig zusammenbrechen soll. Aufhebung der Beschlagnahme der Kongoplantagen. E Berlin, 21. Sept.(Eig. Drahtb.) An der Hamburger Börse zirkulierten heute Gerüchte, wonach die Beschlagnahme der deutschen Kongoplantagen in Guatemala auf- gehoben worden sei. Im Zusammenhang damit waren sämt- liche deutschen Plantagenwerte an der Hamburger Börse stark gesucht. Abänderung des Ausfuhrabgabetarifs. Im Reichsanzeiger werden weitere Abänderungen des Ausfuhrabgabetarifs bekanntgegeben, welche mit Wirkung vom 22. d. M. in Kraft treten. Die neuen Abände- rungen beziehen sich vornehmlich auf Strohhüte und Hüte aus anderen pflanzlichen Flechtstoffen. Dividendenvorschläge. Ammendorfer Papierfabrik wieder 60%.— Sächsische Cußstahlfabrik Dochlen 40%(12).— Vereinigte Hüttenwerke vorm. Urbach-Eich, Hügeliugen 120(600 Franken. Berliner Pumpenſabrik vorm. Brandenburg. Die Gesellschaft beautragt eine Kapitalserhöhuns um 390 b0 ιι sowie die Ausgabe von 1 oder 1,25 Mill.& Teil- schuldverschreibungen. Das Grundkapital beträgt zurzeit 70 OOο0 A. Verband deutscher Waren- und Kaufhäuser E. V. Am 7. Oktober hält der Verband in Berlin seine General- versammlung ab. Als Referenten sind die Herren Bach(Unser Wirtschaftsleben, Rückblick und Ausblick) und Schocken aus Zwickau(Maßnahmen zur Wahrung der Interessen des Einzel- handels) in Aussicht genommen. Siegen-Solinger Gußstahl-Aktien Verein. Das bisherige Ergebnis des laufenden Geschäftsjahres war nach Mitteilung der Verwalrung trotz einer längeren Streikperiode befriedigend. Der Auftragsbestand sichert der Gesellschaft für die nächste Zeit noch hinreichend Be- schäftigung. Falls keine unerwarteten Ereignisse eintreten, ist mit einem erheblich günstigeren Ergebnis zu rechnen als im Vorjahre, welches 8% Dvidende brachte. Kursbericht über Kali-Aktien und-Kuxe mitgeteilt vom Bankhause E. Calmann, Hannover. Notierungen vom 21. September Nach-“ An- + Nach- An- Wame frage gebot Name frage gebot Alexandershall 51090 52000 Merie Luisse Allcenhall. 50 3300 Max ö Aller fiammonias. 3800 3950 Heimershausen„„ 5500 32000 32500 Neusollsteddt. 15000 Beienrole 490000 50000] Neustassfurt 738000 Bergmennssegen 44000 45000 Oberhof— 4⁵⁰ eihseefffßfßT 9050 9200 Prinz Eugen 50000 Braunschwelg-Lüneburg. 22100 22500 Ransbach e 75500 76500 Felchskrone„e Burggraf 9000 9200 Reinhardsbrunn 5700 Carſstundgd 28000 28800 Richard. 0 Carlshall 16000 16200] Rothenberg 12600 Einigkeltt 30300 31400 Rothenfeſde 11 Ellers— 12800 13090 Rössing Barnten 221800 Erlchssegen 12200 12500 Sachsei Weimaer.40000 Felsenfest 3 21900 22300 Selzmünde ee Erledrichroda 13100 13300 Schwerzburg 9800 Fürstenhalallk 20000 20300 Siegfried 1. Gaa 38509 39500 0 olessen„ Gläckauf b. Sondershaus. 80500 81500 Theodo„ s Srossherz. Wilhelm Ernst 18800 19100 gen„15200 Günthershalal. 20700 21⁰⁰⁰ nroda 435500 Habigshorsseeett 15800 NR 260 00 Hanse Siſberberg 2 5⁰ 8—. 7 Heiligenmühle 88 shall Heiligenrode 50⁰ 0l nshall-Oeſsburg i e 0 Wintershol 5 5 325000 e ler apgest. St. 345 Nerndn 50 Adler—— Hermann!.. 23300 2500 18 Hindenburg. 35500 36200 en Seche 56 4e 3 31˙8.— ¼ß— 95 rTrTI 325 mmenrode.2500 20900 8 N 338 lrmgard 10500 11090 Kcrö 1 55 450 Johannashalll 17400 17700 Frügershlll 8 Ronnenberg 286 Kalserodae 49000 50000] Sonenderg 503 Srgeinetdt 800 Enigshatltt 35500 26500 81 dshell 558 Nare FFVVTVVTFCTCCCCCC Marie 19500 20500] Sfelnterde. 359 Teutonia 2s 480 Tendenz: Kuxe lebhaft begchrt. Ineitr88 Hohenfels, auch Heldrungen und die meisen Aktien. Hannoversche Kali I8%, Wirtershall 40 o0o höher. Wasserstandsbeobachtungen im Monat September Fegelstation vom Datum Rheln 1..4 19. 20..l. 22 Bewer neen Sohusterinsl 4121 105 205 2˙00 Abefds 6 Uhr Ledi 2J1287 2 Hachm. 2 Uhr Haxau.30 2.61] Nachm. 2 Uhr NHannhelm.20.19.32.53 Morgens 7 Uhr Malnz 4087.62.82.77.79.-B. 12 Unr Kaub Vorm. 2 Uhr TT.80 Naohm. 2 Uhr vom Neeckar: NMannhem[.22.15.11 55.53 Vorm 7 Uhr Hellhronn.44.42.54] Vorm. 7 Uhr Windstill, gedeokt +105 Welterausſichten für mehrere Tage im voraus. Unbeſugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. Schön, warm, ſpäter ſtark wolkig, ſtrichweiſe Regen. Teils bedeckt, milde, ſtrichweiſe Regen. Veränderlich, warm. 23. September: 24. September: 25. September: MWitterungsbericht. — 6VFFFVVV—————— Baro- Höchste meter-—5 Mleder- femp. Bemerkungen stand morgens] in der sohlag des vor- er er aet Ulter auf 2 wing Sewöl⸗ mm drad C. Grad.den aqm grad 0. kung 16. Septemper] 754.9 12. 12˙0— 210 still bedeokt 17. September] 753 18.5 18.0 02 22.5 84 dewölkt 18. September 753.6 11.0 10.5— 2¹.5 Still helter 1 September 7499 14.4 13.5.5 25⁰5 82 bewölkt 20. September] 7535.0 92 7.—— 20.2 still San. dedeck 21. September 251.9 123 11.8— 15.0 still Nebel 22. September] 757,7 13.5 13,0 9,7 20.0 82 rehberlsch 2——————p̃̃—————ßb̃̃̃̃̃——ĩß Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Richard Schönfelder; für Handel: Dr. A. Nepple; für Anzeigen Karl Hügel. Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger G. wi. b.., Mannbeim, E 6, 2. in den Wohnungen machen den Auf. enthalt in denselben nicht nur höchst unangenehm, sondern oft lebensgefähr- lich.(Kohlenoxydgase bilden sich nur durch Zugmangel.) 4 dühet de dchornsene daher vor den schädlichen Einwirkungen durch Wind. Regen und Sonne durch den wirklich einzig In seiner Art dastehenden Topfschen Arehbaren Aufsatz. 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