7 — Wittwoch, 22. Sepfember Abend⸗Ausgabe. 1920.— Nr. 427. Bezugspreiſe: In Ma gebühr M..—. Poſtbezug v 5 widerruflich. Poſtſche Geſ erteljährl. M. 22.50 ohne Poſtgebühren. Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. i bung monatl. einſchl. M..70 für Bringerlohn u. Einziehungs⸗ Einz. N Pfg. Alle Pretſe ⸗Konto Nr. 17590 Karksruhe i. B. u. Nr. 2017 Ludwigshafen g. Rh.— äfts⸗Nebenſtelle in Mannheim: Neckarſtadt: Waldhofſtr. 6.— Fernſprecher Nr. 7940—7946. Rekl. 8 Badiſche Reueſte Nachrichten 1ſpalt. Kolonelzeile.50 Mk., ausw..— Mk., Stellengeſ. u. .⸗Anz. 20% Nachl. tk. Annahmeſchluß: Für d. Mittagbl. vorm. 8½, f. d. Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Ausgaben wird keine üb u. dgl., Betriebsſtörungen, Materialmangel berechtigen zu keinen Erſatzauſprüchen f. ausgefallene od. beſchrüntte Ausgaben od. f. verſpätete Aufnal Verantw. übernommen. Höhere Gewalt, Streiks me v. Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher vhne Gewähr. Die Regierungslriſe. Bis zum Frühjahr bleibt alles beim Allen. Berlin, 22. Septbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Die„B..“ meldet: Die offiziellen Verhandlungen, die zwiſchen den Regierungsparteien und den Mehrheitsſozial⸗ demokraten in den letzten Tagen geführt wurden, um über die Abſichten der ſtärkſten Fraktion des Reichstages Klarheit zu gewinnen, haben das Ergebnis gehabt daß die Mehrheits⸗ ſozialiſten erklärten, bis zum Frühjahr alles beim Alten laſſen zu wollen. Sie verzichten zunächſt auf den Wiedereintritt in die Regierung, auf eine Umge⸗ ſtaltung des Regierungsblockes, verzichten auch auf Neu⸗ wahlen und verlängern die wohlwollende Neutralität, die ſie Ende Juni dieſes Jahres dem gegenwärtigen Kabinett zugeſichert haben, bis zum nächſten Frühjahr. Dabei ſcheint ſtillſchweigend vorausgeſetzt zu ſein, daß die Regierungsparteien bis zum Frühjahr von einer Neuwahl des Reichspräſidenten abſehen, ſo⸗ daß Reichspräſident Ebert mindeſtens bis zum Frühjahr im Amt bleibt. Es hat den Anſchein als ob die Mehrheits⸗ ſozialdemokraten auch darauf verzichtet haben, die Neuwahlen in Preußen ſolange hinauszuſchieben, bis im Reiche eine Klärung erfolgt iſt. Die Sozialdemokratie will alſo weiter Enthaltſamkeit üben, vorausgeſetzt, daß die obigen Berliner Mitteilungen zutreffend ſind. Will auch weiter die Kreiſe des bürgerlichen Minderheitskabinetts nicht ſtören und ſich fortgeſetzt wohlwol⸗ lender Neutralität befleißigen. Es iſt ihr noch in dieſen Tagen emſig und freundſchaftlichſt zugeredet worden, ſie ſolle ſich doch um des Vaterlandes willen der heutigen Regierungs⸗ koalition anſchließen. Man hat ihr vorgerechnet, daß ſie auf dieſe Weiſe einen ſehr heilſamen Einfluß auf die Deutſche Volkspartei werde ausüben können, die dann weit mehr „Entgegenkommen für die Anforderungen der neuen Zeit werde zeigen müſſen. Auch dieſe köſtliche Ausſicht hat ſie nicht verlockt. Die Gründe für dieſe Enthaltſamkeit ſind heute noch nicht ſamt und ſonders zu erkennen und aufzuzählen. Sie Bang mit der konfuſen Lage im ſozialiſtiſchen Lager natür⸗ ich zuſammen. Aber es wirkt anderes mit, was nicht ſo klar an die Oberfläche tritt und was wir darum heute auch nicht weiter erörtern wollen. Die Parteien der Regierung ſind ja insgeſamt nicht allzu begierig auf den Eintritt der Sozial⸗ demokratie in die jerung geweſen. Vor allem nicht die Deutſche Volkspartei. Aber auch das Zentrum und die Demo⸗ kratiſche Partei wollten doch nicht mehr einfach Thronſtützen für die ſozialdemokratiſche Herrſchaft ſein und verweigerten die ſcharfen Vedingungen, die die Sozialdemokratie in voller Verkennung der Lage noch ſtellen zu können glaubte. Das Kabinett wird alſo nicht in der Lage ſein, einen Teil der Ver⸗ antwortung auf die Sozialdemokratie zu übertragen, ſie wird weiter allein auf den Schultern der Deutſchen Volkspartei, des Zentrums und der Demokratiſchen Partei laſten und wenn wir unſere wirtſchaftliche Lage und unſere Finanzen überdenken, ſo wiſſen wir, daß die Verantmor⸗ tung nicht leicht zu tragen ſein wird. Das Rücktrittsgeſuch Dr. Wirths hat aufs deutlichſte den Ernſt unſerer finanziellen Lage gezeigt. Der Reichsfinanzminiſter hält die Belaſtung des Reichsetats mit den neuen Beſoldungsausgaben, die ihrerſeits wieder der Reichspoſtminiſter und der Reichs⸗ verkehrsminiſter für notwendig halten, für nicht angängig— er iſt der Anſicht, daß die Bewilligung nur möglich wäre, wenn ein noch ſtärkeres Arbeiten der Notenpreſſe, d. h. eine weitere Entwertung des Geldes und eine weitere Verſchlech⸗ terung unnſerer Valuta gewüſcht wird. Das wünſcht natürlich niemand, aber es wünſcht auch andererſeits niemand, daß durch Streiks innerhalb der Poſt⸗ und der Bahnbeamtenſchaft ſowie der ihnen angeſchloſſenen Arbeiterklaſſen das Wirt⸗ ſchaftsleben abermals beunruhigt und ar es wird. Es wünſcht auch niemand, gerade dieſe ſehr wichtigen Grup⸗ pen von Arbeitern und Beamten durch eine brüske Ableh⸗ nung ihrer Forderungen noch weiter ins Lager des Radikalis⸗ mus abzutreiben. Wie man aus dieſen beiden Notwendig⸗ keiten den Ausgleich ſchaffen ſoll, iſt eine der vielen Sorgen. Die Ernährungsfrage, die Kohlenfrage ſind weitere, mit ihnen in Zuſammenhang die Beſchäftigungsloſigkeit der Induſtrie, die Arbeitsloſigkeit und anderes. Man hat angeſichts ſo ernſter Lage ſchon die Vermutung ausgeſprochen, die Dinge könnten ſo laufen, daß die Regierung dem Volke eines Tages ſagen müſſe, daß ſie vor unerfüllbaren Aufgaben ſteht und daß ſie deshalb zurücktrete. Wir wiſſen nicht, ob ſolche Ver⸗ mutngen auch in der Rechnung der Sozialdemokratie eine Rolle ſpielen. Aber wir hoffen, daß dieſe Vermutungen nicht Wirklichkeit werden. Freilich wird das Kabinett die Unter⸗ ſtützung aller Kräfte und Kreiſe bedürfen, die eines guten Willens ſind und einſichtig genug, um zu wiſſen, daß Deutſchlands Lage nicht dazu angetan iſt, einen mun⸗ teren Krieg der Parteien um ein wenig mehr oder weniger Macht durchzufechten. 8 Die Ueberwindung der inneren Kriſe wird davon bedingt ſein, daß die Deutſchnationalen dem Kabinett in kritiſchen Lagen ihre Stütze leihen und daß die Mehrheitsſozialdemo⸗ kratie ihre Zuſage wohlwollender Neutralität loyal und ſtrikte durchführt. 1 5 die deulſche Vollspartei in der Regierung. Von G. H. Kockelkorn⸗Hannover. Seit den Wahlen vom 6. Juni haben ſich ſo viele hoch⸗ bedeutſame politiſche Ereigniſſe vollzogen, daß nichts natür⸗ licher, begreiflicher und verſtändlicher iſt, als das Verlangen, ſich innerhalb der Partei wieder einmal über die gegenwär⸗ tige politiſche Lage auszuſprechen. Mit Recht wird darum der Zentralvorſtand nach Hannover einberufen. Solche öffentlichen Ausſprachen ſind ſchon eine Gewohn⸗ beit innerhalb der Partei geworden. Die Deutſche Volkspartei war von allen bürgerlichen Parteien die erſte, die nach der Revolution einen Parteitag einberief, ſie war die erſte, die mit einem Parteiprogramm hervortrat, ſie iſt wohl die ein⸗ zigſte von allen Parteien, die regelmäßig Zuſammenkünfte der Wahlkreisvorſitzenden und Geſchäftsführer veranſtaltet, und nun rüſtet ſie ſich ſchon zum dritten Parteitag, dem die er⸗ Sitzung in Hannover des Zentralvorſtandes voran⸗ geht. Einziges Ziel und Streben der Deutſchen Volkspartei war vom Tage ihrer Gründung an, den Wiederaufbau Deutſch⸗ lands ſicherzuſtellen. Niemals hat ſie darum grundſätzliche Oppoſition getrieben, auch nicht in der verfaſſunggebenden Nationalverſammlung, wo ſie ſchon ein reiches Maß poſitiver Arbeit leiſtete, indem ſie ſich namentlich bei den Kommiſſions⸗ beratungen bemühte, durch praktiſche Vorſchläge wenigſtens Teilverbeſſerungen auch ſolcher Geſetzentwürfe zu erzielen, denen ſie im ganzen nicht zuſtimmen konnte. Mitarbeit— trotz aller Kritik— erwarb der Deutſchen Volks⸗ partei das Vertrauen weiter Kreiſe des Bürgertums in ſol⸗ chem Maße, daß ſie bei den Wahlen zum erſten Reichstage am 6. Juni als die„Partei des Wiederaufbaus“ durchs Ziel ging. Es iſt dies um ſo bedeutſamer, weil ſich im Grunde ge⸗ nommen alle Parteien ohne Ausnahme als Partei des Wie⸗ deraufbaus bezeichnen und auch behaupten müſſen, auf Grund ihres Programms, den Wiederaufbau Deutſchlands in Aus⸗ ſicht ſtellen zu können. Nicht das bekannte Plavat der Reichs⸗ geſchäftsſtelle, ſondern das Vertrauen der Wähler hat die Volkspartei zur„Partei des Wiederaufbaus“ ge⸗ macht. Hat nun die Deutſche Volkspartei als Teilhaberin an der Regierung die auf ſie geſetzten Hoffnungen erfüllt? Um dieſe Frage objektiv beantworten zu können, gilt es zunächſt feſtzuſtellen, welche Möglichkeiten die Wahlen vom 6. Juni der D. V. P. an die Hand gaben, die Bildung und Zuſam⸗ menſetzung der neuen Reichsregierung zu beeinfluſſen, wie die inner⸗ und außenvolitiſche Lage Deutſch⸗ lands beim Eintritt der D. V. P. in die Regierung war. Dann erſt können auf Grund der ſo gewonnnen Sachlage die weiteren Fragen beantwortet werden, was konnte die D. V. P. als Teilhaberin an der Re⸗ gierung erreichen, was hat ſie tatſächlich erreicht. Bei der Betrachtung des Wahlausfalls überſehen gerade die Anhänger der Deutſchen Volkspartei im begreiflichen Stolz über das Wachstum der eigenen Partei, daß die Geſamt⸗ fromt des Bürgertums keine nennenswerte Stärkung erfahren hat. Die Stimmen der geſamten bürgerlichen Parteien ſind gegen die Revolutionswahlen vom Januar 1919 nur um 68 727 Stimmen gewachſen. In unbe⸗ greiflicher Erſchlaffung und ſträflicher Nachläſſigkeit hat das Bürgertum nicht die Kraft gefunden, ſeine Geſamtfront in nennenswerter Weiſe zu ſtärken. Nur dem Umſtande, daß die Geſamtzahl der ſozialiſtiſchen Stimmen in erheblicher Weiſe zurückgingen, verdankt es das Bürgertum überhaupt, daß ihm der Wahlausfall wenigſtens eine relative Stärkung brachte. Dabei war die bürgerliche Front in ſich zerſpalten und zer⸗ riſſen. Demokraten und Zentrum waren nicht für eine bürger⸗ liche Koalition mit Einſchluß der Deutſchnationalen zu haben. Noch jetzt, am 8. September 1920, erklärt die„Germania“ (Abendausgabe Nr. 399), daß eine Verbreiterung des Regie⸗ rungskabinetts nach rechts nicht in Frage kommen könne. So⸗ mit blieb nichts übrig, als die Bildung einer Minderheits⸗ regierung der Mitte, wollte man nicht direkt den ſozial⸗ demokratiſchen Wünſchen auf Bildung eines unhaltbaren, kurz⸗ lebigen Rechtsminiſteriums entgegenkommen. Es ſei nur in dieſer Beziehung an das Geheimzirkular des ſozialdemokra⸗ tiſchen Parteivorſtandes vom 9. Juni erinnert, worin erklärt wird, daß gerade eine Rechtsregierung diejenige ſei, die den ſozialiſtiſchen Wünſchen am meiſten entſprechen würde. Die Deutſche Volkspartei trat in die Regierung ein, obwohl ſie nur über etwa ½ der Abgeordnetenſitze und nur über 14,04 9% der abgegebenen Stimmen verfügt. Wie war damals die inner⸗ und außen⸗ politiſche Lage Deutſchlands? Wenige Worte ge⸗ nügen, ſie zu charakteriſieren. Wirtſchaftlich und politiſch waren wir am Ende des Lateins, Zerrüttung und Verfall überall. Drohend zeigten ſich bereits die verhängnisvollen Folgen des Verſailler Diktates. Der deutſche Staat glich einem Wagen der von der Höhe ins Tal herabgeſtürzt iſt und unten halb zerbrochen liegt. Er muß aufgerichtet werden, ſo gut es geht. Neue Speichen ſind in die halb zerbrochenen Räder zu ſetzen, die verbogene Deichſel muß gerade gezogen werden und dann heißt es mit den Mitteln einer ruinierten Wirtſchaft und den geringen Kräften einer ſeit 1% ährigen Mißwirtſchaft völlig untergrabenen Staatsautorität den Wagen wieder bergan zu ſchieben. Nur ruckweiſe geht das, alle müſſen in die Speichen faſſen, aber nur wenige tun es. Die Lage bleibt ſo gefährlich, daß faſt nach jedem Ruck Blöcke untergeſteckt werden müſſen, damit der Wagen nicht wieder abwärts ſtürzt. Trotzdem würde es voran gehen, wenn nicht von Preußen aus, wo noch die alte Revolutionsregierung unter ſozialiſtiſcher Führung herrſcht, ein Pferd hinter den Wagen geſpannt würde. So oft nun das Zugpferd der neuen Reichsregierung, die Deutſche Volkspartet, einen Ruck nach vorne macht, ſchlagen die roten Fuhrleute Preußens auf ihren Gaul, daß er rückwärts zieht, wobei ſie unter Fluchen und Schimpfen das vordere Zugpferd, die DVP., für das Stecken⸗ bleiben des Karrens verantwortlich machen. Das Nächſt⸗ liegende, was alſo geſchehen muß, um einen wenn auch lang⸗ ſamen Aufſtieg zu ermöglichen, ſind Neuwahlen in Preußen, damit das Bürgertum Gelegenheit findet, das rote ſozia⸗ liſtiſche Hinterpferd auszuſpannen. So liegen die Dinge! Keine irdiſche Kraft kann ſie in Monatsfriſt auch nur in irgend einer bemerkenswerten Weiſe beſſern. Jahre werden darüber hingehen. Jahrzehnte ver⸗ fließen, ehe wir wieder zu einigermaßen normalen Zuſtänden kommen. Unter ſolch verzweifelten Verhältniſſen in die Re⸗ gierung eintreten, war darum eine„vaterländiſche Tat“, iſt „ein Opfer“, das die Deutſche Volkspartei nur tragen kann, wenn die Parteien der Rechts⸗ und Linksoppoſition keine For⸗ Dieſe poſitive Z derungen ſtellen, die die Deutſche Volkspartei nicht erfüllen kann, wenn vor allem die Deutſchnationale Volkspartei als eine rechtsſtehende Partei„die bürgerliche Regierungsgruppe tätig unterſtützt“, wenn die Parteien der Oppoſition nicht Wahlpolitik, ſondern Staatspolitik treiben. Das waren die Worte, mit denen der greiſe deutſchnationale Führer, Graf Poſadowski, die politiſche Lage und die beſondere Stellung der Deutſchen Volkspartei am 27. Juni ds. Is. im„Tag“ treffend zeichnete. Darum ſollten ſich heute auch die Parteien der Oppoſition fragen, ob ſie dieſen von hoher Warte gs⸗ ſprochenen Worten gerecht geworden ſind. Was hat ſie nun geleiſtet? Zunächſt Spa. Hier haben unſere Feinde zum erſten Male in dem volksparteilichen Abgeordneten Stinnes wieder den aufrechten deutſchen Mann kennen gelernt, zum erſten Male ſind vor allem die Franzoſen ſolch ſachlich gerüſteten Partnern begegnet, daß ſie ein zweites uſammentreffen in Genf vermeiden möchten. Darin liegt am beſten die Anerkennung der guten deutſchen Sach; die in Spa zum erſten Male wieder gut vertreten war. Zenn trotzdem auch hier nicht alle Wünſche der Deutſchen Volke artei erfüllt werden konnten, ſo iſt weiter zu berückſichtige, daß ihre Vertreter überſtimmt wurden Oberſchleſien! Ein tief bedauerliches Kaplel als Folge des Verſailler Vertrages. Daß aber bei Erledigung des Breslauer Zwiſchenfalls nicht der Reichskanzler, der erſte Beamte des Reiches, den Entſchuldigungsgang zum franzö⸗ ſiſchen Botſchafter anzutreten brauchte, daß ſich die Löſung des ganzen Zwiſchenfalls überhaupt in guter Form vollzog, iſt doch auf die Habenſeite der Deutſchen Volkspartei und ihres Einfluſſes im Kabinett zu buchen. Aber die Untergrabung der Staatsautorität durch die Nebenregierung der Eiſenbahner? Zunächſt eine Vorfrage: Gab es vor dem 6. Juni eine Staatsautorität in Deutſchland 2 War bis dahin die Nebenregierung der Gewerkſchaften nicht die eigentlich ausſchlaggebende Regierung? Man denke nur an die Märzkapitulation in Bielefeld, Münſter und in Berlin vor den Forderungen der Gewerkſchaften! Verſtändlich, daß dieſe jetzt nach Aufrechterhaltung ihrer einflußreichen Neben⸗ regierung trachten. Ob wohl die Erfurter Eiſenbahner von einem Kabinett unter ſozialiſtiſcher Führung entlaſſen worden wären? Es iſt wiederum ein Haben des neuen Kabinetts, daß jetzt endlich der Kampf auch gegen dieſe ſich ſicher im Beſitz ihrer Macht wähnenden gewerkſchaflichen Einflüſſe auf⸗ genommen wird. 5 In wirtſchaftlicher Beziehung ſind der Abbau der Zwangswirtſchaft in der Landwirtſchaft und Ernährungs⸗ wirtſchaft, ebenſo die Beſeitigung von Kriegsgeſellſchaften weitere Verdienſte der neuen Regierung. Freilich werden auch dadurch noch lange keine Friedensverhältniſſe herbeigeführt. Das Entſcheidende liegt nach wie vor in der Steigerung der Produktion und der Veſcheidung zu denkbarſter Sparſamkeit. Indem aber läſtige Feſſeln unſeres Wirtſchaftslebens beſeitigt wurden, iſt eine neue Möglichkeit zur Steigerung der Produk⸗ tion geſchaffen. 5 Die Anträge und die Tätigkeit der D..P. in der Ent⸗ waffnungsfrage, namentlich die Tätigkeit des Abgeord⸗ neten Brüninghaus beweiſen, daß die..P. auch hier zur Stelle war, wo es galt, die berechtigten Intereſſen des Bürger⸗ tums zu wahren und zu ſtützen. Sicherlich iſt das alles im Rahmen des Geſamtwieder⸗ aufbaus ein Wenig, aber es wird, obſektiv betrachtet, ein Viel durch die Zeitumſtände, in denen es ſich vollzog und durch die gewaltigen Widerſtände, gegen die es errungen werden mußte. Dieſes Viel wird gekennzeichnet, einmal durch das ſozialdemo⸗ kratiſche Eingeſtändnis, daß jetzt dem Sozialismus„Poſition um Poſition verloren geht“, zum andern durch den deutſch⸗ nationalen Kommentar in der„Deutſchen Tageszeitung“ vom 16. 9. Nr. 207,„daß auch ein Wiedereintritt der Sozialdemo⸗ kratie in die gegenwärtige Koalition ihr dort ſchwerlich eine ſo beherrſchende Stellung bringen könnte, wie in der Regie⸗ rung vor dem 6. Juni“. Alſo geht es voran, wenn auch naturgemäß nur lenaſam. Jeder Schritt nach aufwärts muß erkämpft werden. Zäher Wille und Einſicht in die Wirklichkeit oehört dazu. Eine Politik des„Alles oder nichts“, wie ſie auch Maurenbrecher in ſeiner Schrift„Die Taktik der Parteien“ empfiehlt, wird ſtets auf das„nichts“ hinaus⸗ laufen. Eine Partei, die ſich zu ſolcher Taktik bekennen würde und grundſätzliche Oppoſition treibt, mag ſchließlich einmal die Macht in ihrer Hand vereinigen, aber wenn ſie ſie gebrauchen wollte, würde ſie alles bis aufs letzte zerſchlagen vorfinden. Sie würde zu ſpät kommen. Der Kampf um die Präſidentſchaft in Frankreich. Die Linksparteien lehnen Millerands Kandidatur ab. Paris, 22. Septbr.(WB.) Die demokratiſche Linke, die Sozialdemokraten, die Radikalen und die Radikalſozialiſten haben geſtern beſchloſſen, die Kandidatur Mille⸗ rands abzulehnen und einen Gegenkandidaten aufzu⸗ ſtellen, über den heute Beſchluß gefaßt werden ſoll. Der Name Leon Bourgeois wird neben dem von Peret am meiſten genannt. Paris 22. Septbr.(Havas.) Die Vorgruppen von Kam⸗ mer und Senat haben die Aufſtellung eines Kandidaten gegen Millerand beſchloſſen. Die Frage wird ſchon vielfach erörtert wer der Kandidat der Radikalen ſein werde. Nach dem Echo de Poris ſeien bei Bourgeois, Peret und Doumergue Schritte unternommen worden, aber bei den beiden erſten fehl⸗ geſchlagen. Es bleibe alſo nur Doumergue oder irgend ein Außenſeiter übrig. Die radikalen Sozialiſten würden im Falle der Ablehnung Bourgedis einen Miniſter aus dem Kabinett Clemenceau aufſtellen. Marcel Huttin meint, der heutige Tag könne eine Ueberraſchung bringen, wenn nämlich Bourgeois ent⸗ gegen der allgemeinen Annahme in die Kandidatur einwillige und eine ziemlich gleich große Stimmenzahl, wie Millerand, erhalte. Dann würde Peret alleiniger Kandidat werden, der aber nur eine Kandidatur annehme, wenn er von allen Parteien gewählt werde. Nach dem Petit Journal haben ſich die Ausſichten für Millerand geſtern verſchlechtert. Vor⸗ geſtern war man noch einig darüber, daß ihm 700 Stmmen ——+ 2. Seite. Nr. 427. manuheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 22. Septemper 192. ſicher ſeien. Geſtern hat ſich dieſe Zahl erheblich ver min⸗ dert und um die Kandidatur Millerands zu einem Miß⸗ erfolge zu machen, ſuchen die Radikalen beider Kammern einen oder mehrere Gegenkandidaten aufzuſtellen. Das Blatt meint indeſſen, daß doch für Millerand eine große Mehr⸗ heit geſichert ſei. Millerand über die Nützlichkeit von Verfaſſungsänderungen. Paris, 21. Sept.(W..) Im Laufe des Nachmittages begab ſich eine Abordnung von Senatoren zu Millerand, um mit ihm über die offizielle Erklärung zu beraten, mit der er ſeine Präſtdentſchaftskandidatur angenommen habe. Sie wünſchten hauptſächlich von ihm die alkcher 2 erlangen, daß dieſe Er⸗ lärung nicht ein perſönlicher Ak dea beſonders ſoweit die Reziſten der Ver le in Frage komme. Millerand erklärte ihnen, daß er ſchon ſeit.9 die Abänderung gewiſſer Artikel der Verfafſung als nützlich und nötig ins Auge gefaßt habe, aber ſtets der inung geweſen ſei, daß dies nicht vor der reſtloſen Löſung der großen finanziellen und wirtſchaftlichen Probleme erfolgen könne. Außerdem habe er ſeine Gedankengänge 105 dem Waffenſtillſtand bei verſchiedenen Gelegenheiten näher er⸗ äutert, beſonders in der Karnmerrede vom 80. Juli d. Is., in der er ſich ausgedrückt habe:„Im Laufe dieſer Legislaturperiode werden wir die größten äußeren und finan 8 Schwie⸗ rigkeiten zu überwinden haben. Eines Tages werden wir, Regierung und Parlament die Lehre aus dieſen letzten Jahren Paste und mit aller möglichen Klugheit, wie ſie die wichtigen Bunkte verlangen, die nötigen Aenderungen unſeres verfaſſungs⸗ anäßigen ne vornehmen. Millerand fügte hinzu, daß nach ſeiner Anſicht die gegenwär⸗ die Kontinuität der Regierungsaktion in en, äußeren Politik geſtattet. Seiner Meinung nach habe die Reviſion, „wie er ſie auffaſſe“, nicht gum Ziele, die Autorität des Präſi⸗ denten der Republik zu vergrößern, ſondern ſie beſſer in den Dienſt der Regierungsautorität zu ſtellen. Die Delegierten dankten Millerand für ſeine Erklärungen. Vollſitzung der Kammern. Parzs, 22. Sept.(W..) In einer Verſammlung der Vor⸗ ſizenden er Gruppen der Kammer und des Senats debattierte man, ob bezüß ch der Präſidentenwahl eine Vollſitzung der Kamm en ſtattfinden ſollte. Die demokratiſche Linke des Senats ſtimmte für. Die anderen Gruppen ſtimmten teilweiſe zu, teil⸗ tige Verfaſſun weiſe erl ten ſie ſich einer ſolchen Sitzung nicht abgeneigt. Die radikalen ruppen der Kammern erklärten ſich ebenfalls dafür. wãh⸗; rend alle ideren Gruppen dagegen waren. Im Prinzip wurden darauf die Vollverſammlungen mit 5: 4 Stimmen abgelehnt. Als Doumerge mitteilte, daß noch ein Kandidat außer Mille⸗ rand vorhanden ſei, ſtimmte man der Vollverſammlung zu und beſchloß, ſte heute am Mittwoch im Senat dur Beſbrechung der Kandidaten für die Präſidenkenſchaft abzuhalten Die Miniſter und Unterſtaatsſekretäre werden ſich heute unter Millerands Vorſitz zu einem Miniſterrat verſammeln. Paris, 22. Sept.(W..) Ueber den Verlauf der geſtrigen Sitzungen der Kammer und des Senates meldet Havas noch: In der vollbeſetzten Kammer verlas Peret die Mitteilung Deſcha ⸗ nels, die die Abgeordneten mit Ausnahme einiger Sozialiſten ſtehend anhörten. Die Erklärung wurde beifällig aufgenommen, beſonders die Stelle, wo ſein letzter Gedanke Frankreich galt. Peret rühmte die Tätigkeit Deſchanels, der ſich vor allem als der Mann der ernſten und höchſten Auffaſſung der nationalen Pflicht erwieſen habe und drückte das Bedauern aller über ſeinen Rücktritt aus. Millerand ſchloß ſich der Kundgebung Perets namens der Regierung an und drückte den Wunſch aus für die Geneſung dieſes großen Dieners Frankreichs, der ſo grauſam in der vollen Poſten entriſſen werde. Die Kammer zollte lebhaften eifall. Darauf verlas Peret das Dekret, das die Nationalver⸗ fammlung auf den 23. Sept. einberuft und eine Sitzung der Kammer auf den 28. Sept. feſtſetzt. Im Senat verlas Bour⸗ geois die Erklärung Deſchanels. Hier fand die Stelle mit der Mahnung zur Einigkeit der Landesvertreter beſonderen Beifall, ebenſo diejenige, die auf das Werk der Republik hinweiſt. Vour⸗ geois erklärte, daß Deſchanel ſich bei ſeinem Schritte von dem höchſten Gefühl der Pflicht habe leiten laſſen. Er ſchloß mit dem Wunſch, daß Deſchanel bald die nötige Kraft wieder finden möge, um der Nation neue Dienſte zu leiſten.(Beifall.) Miniſter LHoeiteau ſchloß ſich namens der Regierung der Erklärung Bourgeois an. Darauf wurde das Geſetz über die Einberufung der Nationalverſammlung verleſen. Der Jreiſtaat Jume. Moland. 22. Sept.(W..) Der Avanti meldet, daß die italieniſche Regierung dem Kommandanten von Fiume die unver⸗ Verſammlung. Novelle von Auguſte Supper. Machdruck verboten.) Stumm, eilig und mit unwirſchen Geſichtern ſetzten ſie ihren Weg fort und erreichten den„ chſen“ von Efdorf. Ein dicker Qualm von ſchlechtem Tabak füllte den weiten, ſtattlichen Saal, den der Ochſenwirt noch zu guter Zeit und um billiges Geld ſeinem alten Anweſen angebaut hatte, und der heute voll Menſchen war. Die beizenden Wolken wirbelten um die Männerköpfe, und von den Weibern, die ſtark in der Minderzahl waren, hob manchmal eine die Hand, oder auch beide Hände, um den Qualm ein wenig zu ſcheuchen. Dazu roch es in dem ſelten geheizten und feuchten Raum nach Ofenſchwärze, Staub und Kohlengas, und nach dem dicken, braunen Bier, das auf braunen Filzen auf den nackten Holztiſchen ſtand. Die an langen Stangen von der Decke hängenden Lam⸗ penkronen waren zuſamt dieſen Stangen mit grotem, roſen⸗ rotem Torlatan verhüllt; an der Stirnwand des Saales, der einzigen, die keine Fenſter hatte, prangte über der Mitteltüre die Inſchrift:„Die Roſe blüht, der Dorn der ſticht, wer gleich bezahlt, vergißt es nicht.“ Ein ſchöngeſchlungenes Roſen⸗ und Dorngeranke umrahmte den ſinnigen Spruch. Ein halblautes, wenig belebtes Sprechen füllte den Saal mit eintönigem, faſt nach Langeweile ſchmeckendem Geräuſch. Wenn die Mitteltüre knarrte, wandten ſich alle Köpfe dorthin. Als der vom Gehen erhitzte Bumaier endlich eintrat, war es ſchon über die Zeit. Laute Zurufe ſagten ihm das. Er zuckte die Achſeln und wiſchte ſich die Stirne.„Meine Herren, es tut mir leid, ich bin in Parteiſachen aufgehalten worden.“ Es klang entſchieden welt⸗ oder doch geſchäftsmän⸗ 5 wie er das ſagte, und kein weiterer Vorwurf wagte ſich hervor. Den Begleiter Bumale es, der ſich ſtill in den Saal drückte, beachtete niemand. Ein großer, hagerer Mann mit über die Glatze ge⸗ kmten Haarſträhnen übernahm ſetzt den Vorſitz in der Ver⸗ ſaramlung. Er beſtieg das Pult in der Nähe der Mitteltüre und ſprach die üblichen einleitenden Worten mit der Sicher⸗ beit deſſen, der ſeine Sache gut einſtudiert und oft geübt hat, und dem ſeine Rolle Freude macht. Sein hageres Geſicht mit den raſchen, hellen Augen hatte 2) (Fortſetzung.) dabeſ einen pfiffig⸗vergnügten Ausdruck, als erwarte er für ſeine Perſon nur Gutes von dem Kommenden, ſo ſehr ſoine Worte von Zeitenernſt und Volksnot widerßhallten. Dann nam Bumaier, der inzwiſchen ein Glas Bier in d langem, durſtigem Zuge geleert hatte, das Wort. zügliche Rückgabe des Dampfers Cogne ſamt Ladung, der vor einigen Wochen von den Legionären d Annunzios gekapert wurde, abverlangt habe. Wenn der Dampfer nicht zurückgegeben werde, werde über Fiume die Blockade verhängt ſowie andere Repreſ⸗ ſalien ergriffen werden. Englands kriliſche Lage. Der Bergarbeiterſtreik unvermeidbar. Paris, 22. Sept.(W..) Nach einer Matinmeldung aus Lon⸗ don ſcheint der Streik der engliſchen Bergarbeiter un⸗ vermeidbar geworden zu ſein. Smillies hat ſich ſuſſes da⸗ hin geäußert, daß die Meinung des ausführenden Ausſchuſſes der Bergarbeiter die ſei, daß nachdem die Verhandlungen zwiſchen der Regierung und dem Vertreter der Bergarbeiter zu nln Er⸗ nl⸗ geführt haben, kein Grund mehr vorhanden ſei, um den usbruchs des Streikes am Samstag zu verhindern. Smillies hat den Bergarbeiterdelegierten Bericht darüber erſtattet und deren Bil⸗ ligung gefunden. Der Ausſchuß des Transportarbeiterverbandes hat ſich mit den Vergarbeitern ſolidariſch erklärt und deren Forderungen gebilligt. Die Bewegung in Irland. paris, 22. September.(W..) Nach einer Havasmeldung aus Dublin ſind in Ballingham zahlreiche Fabrikanlagen und mehr als 30 Häuſer und Magazine eingeäſchert worden. Amſterdam, 22. Sept.(W..) Der Telegraaf meldet aus Lon⸗ don: Geſtern wurde in Balbriggen, 28 Kilometer von Dublin ent⸗ 81 der Inſpektor der iriſchen Polizei ermordet und ſein Bru⸗ er verwundet. Um Mitternacht rächte ſich die Polizei, indem ſie, wie ſchon gemeldet, verſchiedene Häuſer der Stadt in Brand ſteckte, nachdem ſie zuvor die Einwohner daraus vertrieben hatte. Desglei⸗ chen wurde eine Wollfabrik und verſchiedene Magazine verwüfſtet. der Kommuniſt Oklo nühle über Moskau. kürzlich aus Sowjetrußland, wohin er illegal abgereiſt war, nach Deutſchland zurückgekehrt. Am 16. Juni betrat Rühle ruſſiſchen Boden und war am 19. Juni bereits in Moskau, um hier Verhand⸗ lungen über den Anſchluß der Kommuniſtiſchen Arbeiter⸗ partei Ddeutſchlands(K. A. P..) an die dritte, Inter⸗ nationale zu führen. Dieſe Verhandlungen haben ſich bekanntlich ſpäter zerſchlagen, weil das Moskauer Exekutipkomitee der dritten Internationale den Ausſchluß Laufenbergs, Wolffheims und Rühles aus der Partei verlangte, ohne daß dieſe drei Vertreter der K. A. P. D. vorher vernommen worden wären! Rühle traf in Moskau in dem Moment ein, als zwei vorher abgeſandte Delegierte der K. A. P.., die den Treibereien der Moskauer Volſchewiſten nicht gewachſen waren, ſich bereits durch ihre Unterſchrift verpflichtet hatten, für den Ausſchluß der drei Genannten einzutreten. Was Rühle über Radek und die geſamte Bolſchewiſtenherrſchaft uns er⸗ zählt, iſt von aller größtem Intereſſe.„Die Methoden— ſagt Rühle, denen ich mich in Moskau ausgeliefert ſah. erregten meinen Widerwillen. Wohin ich ſah: politiſche Kuliſſenſchieberei, auf Bluff berechnet, um durch grelle revolutionäre Vorſatzſtücke den ee e Hintergrund zu verdecken.“ Meber Radek berichtet Rühle in der ſächſiſchen Flugzeitung der Kommuniſtiſchen Arbeiterpartei fol⸗ gendes: „Meine erſte Unterredung mit Radek war eine einanderſetzung. Stundenlang. Teilweiſe ſehr heftig. Jeder Satz Radeks war ein Satz aus der„Roten Fahne“. Jedes Argu⸗ ment ein Spartakus⸗Argument. Radek iſt eben der Herr und Meiſter der K. P. D. Dr. Levy und Konſorten ſind ſeine willigen apageien. Sie haben keine eigene Meinung und werden von oskau bezahlt. Ich erſuchte Radek, mir das an die K. A. P. D. gerichtete Offene Schreiben auszuhändigen. Er verſprach es mir, hielt aber ſein Wort nicht. Ich erinnerte ihn noch wiederholt daran und ließ ihn erinnern; bekam es aber nicht. Als ich ſpäter hörte, daß auch die beiden als Unterhändler tätig geweſenen Ge⸗ noſſen erſt im allerletzten Moment vor ihrer Abreiſe das Offene Schreiben erhalten hatten, wurde mir das Verhalten Radeks pſy⸗ chologiſch klar. Er, der Geriebenſte aller Geriebenen und Skrupel⸗ loſeſte aller Skrupelloſen, empfand angeſichts der perfiden Lügen und Unverſchämtheiten, von denen das Offene Schreiben geradezu ſtrotzt, doch ſo etwas wie Scham, ſo daß er ſich ſcheute, Auge in Auge gegenüber den Beſchimpften und Verleumdeten etwa Rede und Antwort ſtehen zu müſſen.“ Ueber das bolſchewiſtiſche Räteſyſtem urteilt Rühle folgen⸗ dermaßen: „Die Räte ſind in Rußland nur Schatten. Ein Feigenblatt für die Bürokratie der Parteidiktatur. Indem ſich Es war unverkennbar und merkwürdig zu ſehen, wie dieſen plumpen und ſchwerfälligen Mann, als er nun ins Reden kam, etwas durchſtrömte, was ihn ſelbſt in Schwung brachte und mitriß. Seine harten Augen funkelten, ſein Hals reckte ſich, das vom Gehen und Trinken ſchon vorher heiße Geſicht begann zu glühen, die rote Stirne zuckte, die Hände und Arme kamen ins Arbeiten. Dabei war, was der Mann ſagte, nichts Eigenes oder Neues. Es fehlte keines der Schlagworte, die auf allen Gaſſen ſchwirren, es kam nicht auf Sachlichkeit, Wirklichkeit, inneren Zuſammenhang an; es wurde nichts verlangt von den Hörern, kein Mitkommen in irgendeine Tiefe, kein Nach⸗ prüfen, kein Sichbeſinnen. Wie ein Waſſerſchwall, wenn die Schleuſe aufgezogen iſt, ſo kam die Rede daher, ſo ſtrömte ſie über alles hin, ſo verheerte ſie das Gelände, das ſie berührte, bis nichts Gutes mehr daran war. Vom Kapitalismus bis zur Lohnſklaverei, von der Pfaffenwirtſchaft bis zum Aus⸗ beutertum fehlte nichts in dem toſenden Schwall, und es war eine helle Freude zu ſehen, wie hier die grobzackigen Räder des Weltgeſchehens von dem ſchäumenden und geſtikulierenden Kenner auf dem Rednerpult in ihrer zermalmenden Tätigkeit aufgezeigt wurden, ſo daß keine Lücke und kein Rätſel blieb. Manchmal, wenn die funkelnden Augen beſonders jäh aufblitzten, war es, als ſpringe ein kurzes Mißtrauen daraus hervor. Aber nicht etwa das Mißtrauen, ob alles Geſagte auch ſtimme und ſich ſo verhalte, ſondern nur, ob niemand da ſei, der es etwa nicht glauben wolle. Seiner ſelbſt war der Mann ſicher; aber er war manchmal nicht ganz ſeiner Hörer ſicher, das ließ ihn immer lauter, immer ſchäumender werden. Die Männer unter den Rauchſchwaden hatten lange Zeit merkwürdig unbewegte, ja gleichgültige Geſichter. Dann, als der Redner in immer ſprühenderen Eifer geriet, war es du⸗ nächſt, als gehe ein Sonnenſtrahl durch den Saal, der alles um einen Schein heller mache, ſo, in der Richtung gegen das Freudige, veränderten ſich die Hörergeſichter. Man ſah: ihnen war da ein Schauſplel geboten, das öftergeſehene, immer wieder ſchöne Schauſpiel, wie der Bumaier, der Emil Bumaier vom Zwerchhof, in wütenden Eifer kam!— Danm aber, niemand weiß, wie es zuging, war auf ein⸗ mal der Ernſt da. Die Ellbogen, die die Köpfe ſtützten, wur⸗ den weggenommen, die ausgeſtreckten Beine angezogen. Ein Weib tat den erſten Zuruf. Keinen widerſprechenden. Einen zuſtimmenden, anfeuernden. Es war, wie wenn man Oel in loderndes Feuer ſpritzt. Der Bumaier erklomm jetzt keuchend den Gipfel ſeiner Leiſtung. Seine Geſte, ſeine Stimme. ſeine Rede bekam jenes Allumfaſſende, dem die Menge niemals widerſteht. Er ſprach nicht mehr wie von ſich aus, ſondern wie im Namen und Auftrag, aus Geiſt und Seele aller— der geniale De⸗ „Der Kommuniſt“ ſachliche Aus⸗ ABC. Der bekanne Kommuniſt und Schriftſteller Otto Rühle iſt magog ohne Wiſſen und Gewiſſen, der Mitreißer, dem das! aber Rußland auf die Bürokratie ſtützt, kommt es zu einer poli⸗ liſchen und wirtſchaftlichen Karikatur des Kommunis⸗ mus. Zu einem groben, unfruchtbaren und unerträglichen Staatskommunismus und einer groben, unfruchtbaren und uner⸗ träglichen Staatsſklaverei.“ Rühle iſt ein erbitterter Gegner der U. S. P.., aber er muß zugeben, daß die Tatſachen, die Criſpien und Dittmann berichtet haben, richtig ſeien und er muß auch das zugeben, wor⸗ auf Leute, die Rußland eingehend kennen, bereits hingewieſen haben, daß Herrn Alfons Goldſchmidts famoſe Buch„Moskau 1920“ es mit der Wahrheit wenig genau nehme. Rühle ſchreibt u..: „Das Buch Goldſchmidts z. B. geht in ganz unerhörter Weiſe nicht nur mit der deutſchen Sprache, ſondern auch mit der Wahr⸗ heit um. Es wimmelt von Unrichtigkeiten, und die Tendenz der Schönfärberei und Lobhudelei iſt in ihrer Aufdringlichkeit gerade⸗ zu widerlich. Dagegen ſind die Tatſachen, die Criſpien und Ditt⸗ mann berichten, im großen Ganzen richtig. Ja, es ließe ſich viel⸗ fach noch viel mehr und viel Schlimmeres über dieſe Dinge ſagen.“ Bei aller Verurteilung der ruſſiſchen bolſchewiſtiſchen Taktik. des in Sowjetrußland herrſchenden Parteibürokratismus, kann jedoch Rühle nicht umhin, gegen die Führer der U. S. P.., die die rüſſiſchen Zuſtände geſchildert haben, die ſchwerſten Vor⸗ würfe zu erheben. Und was Rühle nun den U. S..⸗Leuten ſagt, iſt im allgemeinen zutreffend und die mutigen Worte Rüßhles ver⸗ dienen es wirklich in der deutſchen Preſſe bekannt zu werden. Es wäre das Falſcheſte und Ungerechteſte, wollte man über Rühles Aeußerungen nur deshalb zur Tagesordnung übergehen, weil er als Kommuniſt nach Moskau gegangen iſt und als ſolcher zurück⸗ gekehrt iſt. „Wenn die U. S. P. J10 berufen fühlt, gegen die Taktik des Zentralismus und Bürokratismus, gegen den Geiſt der Führer⸗ diktatur und des Bonzentums anzukämpfen, ſo ſoll ſie zunächſt einmal im eigenen Hauſe u. vor der eigenen Tür beginnen. Denn die ruſſiſche Taktik iſt nichts anderes als die ins Ruſſiſche überſetzte Taktik der deutſchen U. S. P. Die U. S. P. f ihr eigenes Syſtem an, brandmarkt ihre eigene politiſche Methode und verurteilt ihre eigene revo⸗ lutionäre Politik mit jdem Wort und jeder Zeile, die ſie gegen Sowjetrußland richtet. Sie hat keinerlei moraliſches und politiſches Recht, ſich zum Richter über die ruſſiſchen Genoſſen aufzuwerfen. Ihre Organiſation iſt nach denſelben Prinzipien aufgebaut wie die ruſſiſche. Ihre Parteibürokratie iſt genau ſo arrogant, gen au ſo allmächtig und genau ſo unfähig wie die ruſſiſche. Ihr bezahltes Berufsführertum unterſcheidet ſich in nichts von dem ruſſiſchen. Ihre Inſtanzen⸗ Terror, ihr Pochen auf Autorität und Diſ⸗ politit, ihr geiſtiger Bonzentum in allen Nüancen ſeiner wider⸗ ziplin, ihr ganzes wärtigen— es iſt Geiſt vom Geiſt und Meiſez vom Naeiſte des elben Rußland, das man in Grund und Boden ver⸗ urteilt. Letzte Meldungen. Selbſtverwaltung mit nationaler Abgrenzung? DBerlin, 22. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Die„Berl. Z. a. Mittag“ ſchreibt: Innerhalb des Reichs⸗ kabinetts iſt in den letzten Tagen ein neuer Plan ausgearbeitet worden, deſſen Autorſchaft dem Miniſter des Aeußern Dr. Simons zugeſchrieben wird und der für Oberſchleſien eine Selbſtverwaltung mit nationaler Abgrenzung vorſieht. Wir geben dieſe Spekulationen mit allem Vorbehalt wieder. Wann kommen die Neuwahlen in Preußen? Berlin, 22. Sepk.(Von unſerm Berliner Büro.) Der Ausſchuß der preußiſchen Landesverſammlung iſt ſich über die Frage der Neuwahlen noch nicht einig geworden. Man ſchwankt zwiſchen November, Dezember und dem Februar. Es gibt, wie aus einer Korreſpondenz hervorgeht, ſelbſt in der de⸗ mokratiſchen Partei Männer, denen neuerdings die Wahlen im Dezember wünſchenswert erſcheinen. Jedenfalls wird man ſich damit vertraut machen müſſen, daß unter Umſtänden die Neuwahlen in Preußen mit den allgemeinen Wahlen im Reich verbunden ſein werden. Eine ſcharfe Strömung geht jetzt dahin. Eine neue linksunabhängige Zeilſchrift. Wie wir erfahren, beabſichtigen Däumig, Curt Geyer und Strecker ab 1. Oktober eine neue Zeitſchrift herauszugeben. Die Jeitſchrift wird„Kommuniſtiſche Rundſchau“ heißen, ſie ſoll— wie man ſich in linksunabhängigen Kreiſen verſpricht—„der Revo⸗ lution beſſer dienen“ als Breitſcheids„Sozialiſt“. ᷑́———ññ—7n—..ñññññññ%ĩ᷑ Mitreißen Selbſtzweck iſt, ſofern man da noch von Zweck reden kann, wo etwas ſo Elementares ſich auswirkt. Durch die flammenden Schreie des Redners klangen die Schreie der Zurufenden, wie Schwert mit Schwert ſich kreuzt. Ein Weib ſtand auf und ſtieß gellende, von Leidenſchaft durch⸗ zitterte Schmähungen aus, Männer ſchrien durcheinander, der Tumult war da. Die Glocke des Vorſitzenden, der jetzt eher noch pfiffiger und fröhlicher ausſah, als zuvor, ſchrillte in den Saal. „Meine Damen und Herren—“ „Hat ſich was: Damen—“, klang eine erboſte Weiber⸗ ſtimme. Ein unwilliger Blick des Pfiffigen ging in die Richtung. „Meine Damen und Herren, wir treten in die Diskuſſion ein, und es ſoll alles ordentlich und anſtändig zugehen. Wer das Wort will, kann ſich ſchriftlich oder mündlich bei mir melden, und muß vom Pult aus ſprechen. So iſt's der Brauch!“ Es war merkwürdig, wie die Macht des Herkommens und der richtigen Geſetzlichtkeit den wilden Kreis der Aufge⸗ regten zur Ruhe brachte. Nicht die Mahnung eines Weiſen und nicht das Befehlswort eines Starken hätte ſo raſch den Knäuel entwirrt, wie der Hinweis auf den anſtändigen Brauch, oder den Brauch, als Ausweis der Anſtändigen. Es wurde mäuschenſtill im weiten Saal, und alle Blicke ſuchten den erſten Diskuſſionsredner. Ein blutjunger, rothaariger Burſche ſchritt jetzt linkiſch und mit wiegendem Kopf gegen das Rednerpult. „Der Balthes“, rief halblaut ein Weib. Es kannten ihn alle. Auch der Vorſitzende. Aber trotz⸗ dem nahm dieſer den Papierfetzen entgegen, den der Rot⸗; haarige ihm zureichte, las den Namen und ſagte laut:„Das Wort hat Herr Balthaſar Speidel. Jaquardweber.“ Verlegen und unfrei ſtand der Burſche hinter dem Pult. Auf einmal legte er los, als hätte er einen Kopfſprung ins Waſſer getan.„Es iſt ſo, das weiß ich, das muß ein Schakart⸗ weber wiſſen: jedes Ding hat zwei Seiten. Was der Herr Vorredner geſagt hat, iſt wahr. Der Kupftalismus muß an die Wand gedrückt werden. Das Volk darf nickt länger ver⸗ dummt werden. Aber wenn ſch denke, ich müßte ein Muſter erfinden, oder einen Webſtuhl dazu, ſo müßt' ich ſagen: nein, das iſt meine Sach' nicht, dafür hat der Balthes den Kopf nicht. Darum, wenn es andere Leute geben muß, als mich und die anderen Weber, dann muß es auch andere Löhne geben für ſie. Und wenn ſie dann etwas ſich zurücklegen und reich werden, und eigene Fabriken bauen und Arbeiter ein⸗ ſtellen, und immer reſcher werden—“ „Dann ſind's die gleichen Leutſchinder“, ſchrie ein Weib, und der Lärm brandete plötzlich wieder los, ſo daß der Rot⸗ haarige mit ſeltſam erſtauntem Geſicht hilflos auf die Schreienden ſtarrte, ehe er abtrat. (Fortſetzung folgt.) Maunheimer General · Anzeiger.(Abend · Ausgabe.) 3. Seite- Nr. 427. Mtttwoch, den 22. September 1920. Aus Stadòt und Land. Beſtrebungen auf Verminderung des Perſonals bei der Straßenbahn. Aus einer in der Ludwigshafener Stadtratsſitzung geſtellten An⸗ frage und deren Beantwortung Oberbürgermeiſter Dr. Weiß ging hervor, daß das hieſige Straßenbahnamt vergangene Woche ein Experiment machte, ohne daß Ludwigshafen darüber gehört wurde, das aber in Ludwigshafen ſofort in Wirkung trat. Durch Anſchlag wurde bekannt gemacht, daß Straßenbahner, die auf ihre Kündi⸗ gungsfriſt verzichten u. austreten, das Gehalt für 3 Monate ausbezahlt erhalten würden. Der Zweck der Uebung war die Redu⸗ ierung des Perſonals. Es ſollen 70—100 Leute entbehrlich ſein. n Ludwigshafen, wo ſich für dieſe Leute in der Anilinfabrik ſofort Arbeit ſanß. traten 26 Mann aus und machten von dieſer einmaligen Abfindung Gebrauch. Das Mannheimer Straßenbahnamt muß nun Erſatzleute herüberſchicken, um den Betrieb aufrecht zu erhalten. Es wurde zwiſchen dem Ludwigshafener Bürgermeiſteramt und der Straßenbahndirettion Mannheim vereinbart, daß Ludwigshafen in ſolch entſcheidenden Fragen zuvor gehört werden wird. Die An⸗ ſchläge ſind übrigens ſofort auf den Einwand Ludwigshafens hin zu⸗ rückgezogen worden. p. Neue Amimänner. Das badiſche Staatsminiſterium hat die Regierungsaſſeſſoren: Albert Englert aus Raſtatt, Guſtavr Bleyer aus Meßkirch, Dr. Walter Plügge aus Karlsruhe, Tr. Walter Müller aus Kehl, Joſef Amberger aus Bretten, Dr. Julius Vierneiſel aus Lauda, Dr. Rudolf Maier aus Löffingen, Dr. Fritz Denzel aus Mannheim, Paul Dufner aus Lörrach, Albert Freiherr von Bodmann aus Paris, Friedrich Ribſtein aus Bruchſal, Emil Turban aus Raſtatt, Sigmar Schühly aus Karlsruhe, Adolf Münch aus Mainz, Dr. Ludwig Götz aus Karlsruhe, Dr. Eduard Leutz aus Mannheim, Hans Müller aus Pforzheim, Walter Schäfer aus Emmendingen, Otto Schmitt aus Söllingen, Karl Bierling aus Friedrichsfeld, Walter Klein aus Karlsruhe, und Dr. Marzel Nordmann aus Lörrach zu Amtmännern ernannt. Die Jarben der neuen Poſtwerkzeichen. Vor einigen Tagen haͤt die Reichspoſt mit der Ausgabe der neuen Poſtwertzeichen begonnen; die veränderte Valuta bedingte eine Erhöhung der Auslandsgebühren. Da jedoch nach den Vereinbarungen des Weltpoſtvereins die Marken für die einfachen Briefe, Druckſachen und Poſtkarten in allen Ländern in gleicher Farbe zu halten ſind, nämlich entſprechend den Marken zu 5 Centimes(grün, Druckſache), 10 Centimes(rot, Poſtkarte) und 25 Centimes(blau, Brief), mußten die Farben der deutſchen Werte geändert werden. Die neuen Marken für die einfachen Auslandsſendungen ſind jetzt in den Farben der arken ausgeführt, die vor der Gebührenerhöhung genügten. Es ergibt ſich folgende Ueberſicht: Zwanzigpfennigmarke(für Auslands⸗ achen, früher 5 Pfg.) grün, Vierzigpfennigmarke(für Auslands⸗ poſtkarten, früher 10 Pfg.) rot, Achtzigpfennigmarke(für einfache Auslandsbriefe, früher 20 Pfg.) blau. Außer dieſen Einheitswerten iſt es jeder Poſtverwaltung freigeſtellt, die Zwiſchenwerte in belie⸗ bigen Farben zu halten. So wird die neue Dreißigpfennigmarke hellblau, die Fünfzigpfennigmarke hellviolett, die Sechzigpfennigmarke olivgrün und die Fünfundſiebzigpfennigmarke dunkelviolett gedruckt werden. In der Uebergangszeit, da noch alte Markenvorräte auf⸗ gebraucht werden, werden ſich Irrtümer ſchwer vermeiden laſſen; die Poſt hat zwar angeordnet, daß Marken in den neuen Farben mög⸗ lichſt nicht zuſammen mit alten Wertfarben benutzt werden ſollen, aber das wird ſich kaum vermeiden laſſen. Die Ablieferung der Waffen iſt in allen Teilen des Reichs in gutem Fortgang begriffen. In einer Reihe von Städten und Gemeinden, darunter auch badiſchen, wurden bereits g erhebliche Vergütungsſummen an die abliefernde Bevöl⸗ kerung ausbezahlt; in Berlin allein haben die Vergütungen bereits den Betrag von Million Mark überſchritten. Der Andrang der Abliefernden war hier derart ſtark, daß die Ablieferungsſtellen mit den Vergütungsgeldern, die ihnen zu Gebot ſtanden, in kurzer Zeit zu Ende waren. Dieſe raſche Erfüllung einer dringenden Pflicht iſt in Anbetracht der ernſten Bedeutung und der Notwendigkeit einer g Abwickelung des Ablieferungsgeſchäſts außerordentlich erfreu⸗ ch. Hält dieſe leztere an, was lebhaft zu wünſchen iſt, ſo kann 8 et werden, daß bis zum Endtermin der freiwilligen Abgabe 5 1. Oktober) die nach dem Entwaffnungsgeſetz und den Ausführungs⸗ eſtimmungen der Ablieferung unterliegenden Waffen im Beſitz der eſtellen ſind und von den Strafbeſtimmungen, die nach dem J. November in Kraft treten, nur in geringem Umfange Gebrauch gemacht werden muß. In Baden ſind vom Landeskommiſſar für die Entwaffnung in den Städten Konſtanz, Freiburg, Baden, Raſtatt, Pforzheim, Heidelberg und Mannheim die Bezirksämter als Abgabeſtellen beſtimmt, in allen übrigen Gemeinden erfolgt die Ablieferung bei den Bürgermeiſterämtern. Verbindlichkeitserklärung des Tarifvertrags im Iriſeur⸗ * gewerbe. Wie uns mitgeteilt wird, wurde der am 4. Juni vom Badiſchen Gewerbeaufſichtsamt abgeſchloſſene Landestarifvertrag für das Fri⸗ ſeur⸗ und Haargewerbe im Lande Baden vom Reichsarbeitsminiſter für allgemein perbindlich erklärt. Darnach haben ſämtliche Berufsausübende die Geſchäftszeit von morgens 8 Uhr bis abends 7 Uhr, Samstags bis 8 Uhr, und die völlige Sonntagsruhe Manchmal Manchmal dürfen wir aus Not und Grauen Einer unentwirrbar wilden Zeit Hinter dunkle dichte Schleier ſchauen:! Manchmal nahn wir uns der Gwigkeit. Dann verwandelt ſich das große Grauen, Und die Erde trägt ein lichtes Kleid— Unſre Augen dringen himmelweit Manchmal, wenn wir tief hinunterſchauen A. Briyner. 4 Dreiklang in der Natur. Von Julie Grika Nicolai. Ich war eigentlich ausgezogen, um den Landpfarrer in ſeinem Norffirchlein aufguſuchen. 80h wollte mir Sagenmotive aus den Bergen ſammeln. Doch wie ſch meines Weges ſchritt, überfiel mich mit einemmal unwiderſtehliche Luſt nach Einſamkeit. Die Natur Felbſt ſollte mir ihre Märchen erzählen. Ohne Vermittler ſollte Gott zu mir ſprechen durch das Organ ſeines ſchörſten Ausdrucks. Ich kam auf eine bon Tannenbäumen umrahmte Waldwieſe. Ueber mir der blaue Himmel. Stille. Andachtsſtimmung. Ein keuſches jagte an mir vorüber. Das war der erſte Ton im Akkord des Preiklangs. Die Begegnung der Seelen. So nannte ich ihn. Und ich wollte niederſchreiben, was ich empfand. Da erhob ſich en Gewitterwind. Plötzlicher Wechſel des Landſchaftscharakters. Furcht ſchlich geſpenſterhaft umger. Der erſte Donner grollte fern. Schwarz drängten ſich die Wolken zuſammen. Die erſten Regen⸗ tropfen rannen aus dem Bart des zürnend weinendenen Schöpfers. packte zuſammen— wollte heimwärts— da kam ich in eine Wildromantiſche Schlucht. Felswände wölbten ſich zur Kuppel über mir. Kein Regen drang dürch und das Gewitter de 9 ich, ſtarb zi Werden. Ich ſetzte mich auf einen Stein— ſah en Kampf des Bergbaches gegen ſeine Hemmungen, hörte das grollende Rauſchen— und zum zweitenmal vernahm ich einen Ton des Dreiklangs, dieſes Mal mollgefärbt— Flucht ſcheuer Seelen nach der Begegnung. Ich ſchrieb nicht nieder, was ich dachte, denn Schwermut umlagerte mnich. Die Enge tat mir weh. Ich drängte hinaus, bis ans Ende der Schlucht, wo der müde Kämpfer ſich 1 ausruht. EEein anderes Bild nach erreichtem Ziel. Saftig grüne Matten mit bunten Feldblumen beſät. Abgeſchloſſen von Bergwänden. Zer⸗ —. Schwarzwaldhäuſer wie die vergeſſenen Bauſteine einen —* 3CCCG ſier Weſen g ergänzend zu MLe moniſchen Auflöſung in Dur: das bewußte Erkennen der Seelen, die nach erſter Begegnung ſich geflohen hatten. Nun 135 ich das das auch mich lieb gewonnen hatte, und ich in rechtswidriger Weiſe e.(auch der Staatsanwalt in Donaueſchingen hat die Rechtswidrigkeit meiner Entfernung anerkannt) von einem Oberförſter einfach von der Straße weg einer Dame in den Garten ihrer Privatvilla geſtellt 7 2 0 +. 5 ganz ſo ſchnell kamen Ausdrücke des Bedauerng u r Mißbilli⸗ Wie jeder einigermaßen bewanderte Schwarzwaldreiſende weiß, das war alles. Ein Schreibkampf hin und her, ſchöne Akten⸗ ſpukt es im finſtern Reiche der ſchwarzen Tannen an allen Enden ſtöße und wenig Hoffnung. Und wie hat mein ſteinern Herz ge⸗ und Ecken. Gar viel habe ich ſchon von wandernden Lichtern, ver⸗ zittert, als der Konſervator für kirchliche Denkmäler der Kunſt und wunſchenen Waldwegen, geheimnisvollen Stimmen und dergleichen des Altertums in Baden mich andonnerte, ich ſtünde an meiner gehört. Das alles iſt aber nichts gegen das Erlebnis, das mir heutigen Stelle mindeſtens ebenſogut als an der alten!“——— Inzwiſchen hatte ich mich etwas erholt, ich begriff nur ſoviel. hen war, was die Oeffentlichkeit an⸗ Beglückende Menſchennähe Lieblich das Murmeln des Beglücker den Sreit ee einzuhalten. Bei den Arbeitgebern beſteht heute noch zumteil eine ſcharfe Gegnerſchaft gegen die völlige Sonntagsruhe, die nicht uner⸗ hebliche Einbußen im Gefolge hat. Durch die Verbindlichkeitserklä⸗ rung des Tarifvertrages iſt nun aber auch dieſe Gegnerſchaft illu⸗ ſoriſch geworden. Wer es unterläßt, ſich am Samstag abend raſieren zu laſſen, muß am Sonntag mit dem Stoppelbart herumlaufen. Es liegt auf der Hand, daß ſpeziell durch die Einführung der Sonntags⸗ ruhe das Selbſtraſieren ſehr gefördert wird. Den Schaden, der durch die Verminderung der Kundſchaft verurſacht wird, hat zwar in erſter Linie der Arbeitgeber zu tragen, aber auch die Ge⸗ hilfenſchaft, die durch ihr ſtarres an der Sonntagsruhe die Anſtellungsmöglichkeiten nicht verbeſſert hat. Daß die Sonntags⸗ ruhe im Friſeurgewerbe noch keine einheitlich deutſche Einrichtung iſt, geht aus folgender Meldung hervor: In Leipzig wird man ſich auch künftig noch an Sonntagen raſieren und die Haare ſchneiden laſſen können, denn die Kreishauptmannſchaft hat einer Eingabe der Angeſtellten des Friſeurgewerbes an den Rat auf Einführung der völligen Sonntagsruhe nicht ſtattgegeben. Das Friſeur⸗ und Barbier⸗ gewerbe gehört, wie die Kreishauptmannſchaft ſagt, zu den Gewer⸗ ben, die von der grundſätzlichen Sonntagsruhe geſetzlich ausgenom⸗ men ſind, da es zur Befriedigung täglicher oder an Sonntagen be⸗ ſonders hervortretender Bedürfniſſe der Bevölkerung erforderlich iſt. Zutreffend ſei ſchon in einer Sitzung der Leipziger Stadtverordneten darauf hingewieſen worden, daß man wohl auf Vorrat einkaufen, ſich aber nicht auf Vorrat raſieren laſſen könne. Prämien für Aufgabe von Wohnungen erproben. Das dortige ſtädtiſche Wohnungsamt erläßt folgende An⸗ ſchen Wohnungskommiſſion eſetzt nehmigten Grundſätzen eine Prämie bis zur Höhe von 500 für eine Wohnung mit 3 Zimmern nebſt Küche bis zu 2000. von Ravensburg vom 24. Auguſt wird angekündigt, daß 7 Woh⸗ Luftverkehr Deulſchland—Schweiz. und ausländiſchen Zollflugplätze und ⸗Flughäfen, die für den inter⸗ bendorf, Lauſanne, Genf, Pruntrut; t;). Zoll⸗Flughäfen: Genf⸗Eaux⸗ Vives, Lauſanne⸗Ouchy, Luzern, Zürich, jährlichen Abſtiege von Norden nach Süden in den Himmelsäquakor Am Herbſtanfang ſind Tag und Nacht gleich, dasſelbe tritt be⸗ Dieſer hat ſeit Wochen ſchon begonnen. Im allgemeinen gelten in November als Herbſtmonate. gungsbehörde zur Feſtſetzung der Entſchädigungen für die auf Grund der Artikel 169, 192 und 202 des Friedensvertrags zu ent⸗ eignenden Gegenſtände mit dem Sitz in Karlsruhe, Kreuzſtr. 12, er⸗ richtet. Es wurden ernannt: a) zum Vorſitzenden der Entſchädi⸗ gungsbehörde: der Präſident des Verwaltungshofes, Geh. Ober⸗ Kinder mit dem Sitz in Bern⸗Gümlingen) einzureichen ſind und zwar an dieſe Stelle durch Vermittelung der bad. Zentrale für Kinderfürſorge beim bad. Arbeitsminiſterium in Karlsruhe. iſt eine um das badiſche Militärvereinsweſen ſehr verdiente Per⸗ Gehsimnis der Natur in Händen und es hieß„Lie Das Bildoſtöckle. Eine Spukgeſchichte aus dem Schwarzwald. mein diesjähriger Schwarzwaldaufenthalt beſcherte. Wandere ich da den Augenblick ſanften Entſchlummerns ſchenken wollte, entſtand in als der vor mir ſtehende Stein ausgeſehen habe, zumal noch vollends, als aus dem Steine heraus eine ernſte, faſt kläglich nicht! Ich bin nicht der Satan und nicht die Seele eines ſchweren Verbrechers, der keine Ruhe findet. Ich bin nur ein kalter Stein, der aber eine Seele hat, weicher und ſehnſuchtsvoller als mancher betroffen, haben mein Geſchick bewogen, mich jedem Fremden, der hier weilt, nächtlicher Wefle erſcheinen zu laſſen, ihm mein Leid zu klagen, in der Hoffnung, daß auf dieſe Weiſe einmal mir Erlöſung werden könnte. Einſt vor Jahren ſtand ich einmal gerade hier am Wege. Jeder Wanderer, der des Weges kam, ſchenkte mir einen vertraute mir in ſtillem Gebet ihren Kummer an. Wohl ſeit Ende des 16. Jahrhunderts ftand ich nun da, bis man eines Tages laſſen meine Tage traurig verweine. Nur des Abends ſehe ich mir von mir, Herr Dr. Faller, der Vorſtand des Schworzwaldvereins, eennach ebe chlihm auf 8 ehe i eeee meiner nächtlichen Wanderung ar. ſönlichkeit dahingegangen. Regiment Nr. 111 ver Jahres 1895 erfolgten lich berührt wird durch das Martini mit hin Die zwiſchen der Schweiz und Deutſchland abgeſchloſſene Kon⸗entwendet. vention betr. Regelung des Luftverkehrs iſt am 20. September in Beute zum Ausgebot gebracht. Kraft getreten. Bei dieſem Anlaß iſt die Liſte der ſchweizeriſchen unter Anklage. Einer wird fr mit einem Nachen geholt hätten. kanntlich auch am Tage des aſtronomiſchen Frühlinasbeginnes ein. Sack Weizen und 30 Am erſten Herbſttage tritt die Sonne in das Zeichen der Wage, jngendlichen Diebe wurden zu Gefängnisſtrafen von ſe 8 Monaten, die am erſten Winterstage in das Zeichen des Steinbocks. Mit dem Hehler zu Gefängnisſtrafen von 2 Wochen bis 4 Monaten verurteilt. Vert. aſtronomiſchen Herbſte iſt der meteorologiſche nicht zu verwechſeln. R⸗A. Dr. Pfeiffenberger, M. Kaufmann und Dr. Katz jun. meteorologiſcher Hinſicht die Monate September, Oktober und bete Hih 5 kerban n 5 wir 50 des— 17 8 tümlich angegeben— bei der ſtä⸗ en Straßen eſchäfti J, Enkſchädigungsbehörde. Für Baden wurde eine Entſchädi- und ſtanden auch nie in ihren Dienſten. Stimmen aus dem Publikum. Wie Preiſe gemacht werden. ſt geradezu unglaublich und ſinnlos, wie viele Leute, vor allem regierungsrat Otto Flad in Karlsruhe, und zu deſſen Stellver⸗ ſolche der Stadtbevölterung, am allermeiſten ſelbſt mitſchuldig ſind an der treter der Geh. Regierungsrat Hugo Dörle beim Verwaltungs⸗ unerhörten Preisſteigerung, beſonders der hofe in Karlsruhe, b) zu Beiſitzern: 1. Kommerzienrat Robert Preiſe, die ſie vom Hörenſagen zu Ohr belommen, in Eiſenbahnwagen, in Stahmer in Karlsruhe, Direktor der Deutſchen Eiſenbahnſignal⸗ Wirtſchaften, auf den Straßen, in Bäcker⸗ und Metzgerläden er, 3„tieren, ohne über den tatſächlichen Stand der Sache inſormiert zu werke Bruchſal 2. Arekter Franz Groß in Firma Nähmaſchinen Aber es muß eben geſchwütt werden, ob es der Wahrheit eniſpricht oder wirt beſchuldigt, daß er zu hohe viele dies tun, daran ſind eſe beiſpielsweiſe aufs Land fabrik Karlsruhe vorm. Haid u. Neu in Karlsruhe. nicht * Anmeldungen für das Kinderheim Milwaukee. Von unter⸗ Preif richteter Stelle wird darauf aufmerkſam gemacht, daß Anmeldungen ſehr für das Kinderheim Milwaukee zukünftig einzig und allein durch kommen, wiſſen viele oft nichts eiligeres zu tun, als den Bauern von den die Fürſorgeabteilung der Teutſchen Geſandtſchaft in Bern⸗Güm⸗ Preiſen ihrer Produkte zu erzählen, die in der Stadt hintenherum be⸗ lingen(ſchweizeriſch⸗deutſche Hilfskommiſſion für notleidende deutſche 5 B Zum großen Teil wird der für die Lebensmittel abverlange. D äufig die Städter ſelbſt ſchuld. Wenn ſchien, vermißt. juſt, wie menn mich eines Geſchickes Macht dazu beſtimmt hätte, von daß hier etwas geſche Schluchſee bergab und komme gerade zur Abendzeit in einen Ort ging. iſt ja ſchließli eſer Fall an mehr von lokaler Be⸗ den zu 7 gedachte— e jene Nacht einen langen af zu tun. erdings ging bei meinem iſt, iſt die Möglichkeit der Wiederholung derartiger Geſchehniſſe. Wunſche nicht die Tragik der Wallenſteinſchen Worte in Erfüllung: 10 ſchon 5 25 der ſetzt ſo täligen Denkmalspflege und des es kam gerade das Gegenteil: ich ſollte überhaupt nicht zur Ruhe Denkmalsſchutzes das Augenmerk darauf gerichtet werden. Was der kommen. Kaum daß die erquickende Friſche ſener Höhenluft mir Allgemeinheit gehört, gleichſam gar noch ein Stück Natur und Heimat 8 geworden iſt, muß der Allgemeinheit verbleiben. Das waren ſo die meinem Fimmer ein ſchier wahnſinniges Getöſe, und ſiehe da, vor Gedanken, die meine aufgewühlte Seele durchſtürmken. meinem Bett ſtand ein weißleuchtendes Monument, ganz ähnlich ſprach dem unglücklichen Stein(hat alfo ſelbſt ein Stein ſeine Leiden!) einem Bildftöckchen, das ich vor langen Jahren einmal gerade an mein Möglichſtes zu tun, und ſuchte meiner noch etwas zitternden der Straße von Dreſſelbach habe ſtehen ſehen, und das mir wegen Stimme krampfhaft die nötige einer altertümlichen Schönheit bis heute nicht außer Gedenken ge⸗ Macht zu geben. Ich war froh, daß mich der kalte Stein vor Freude kommen war. Ich glaube, daß ich in dieſem Augenblick verſteinerter nicht umarmte, ging anderen Tages gleich zu Dr. Faller nach Lenz⸗ 1125 51 1 dieſer Spukgeſchichte bewies und ich gleich die Akten mit auf den weinende Stimme mir entgegenſchallte.„Fremdling, fürchte dich aller Freunde einer Volks⸗ und Heimatkunſt von Herzen und ſuchte den ſchon hoffnungslos Gewordenen zu überzeugen, daß es noch 7190 1* gibn die er e en. So ward aus einem eine bittere Wahrbeit, die vie Menſchen Herz. Meine Klagen über das traurige Los, das mich beſſer nur ein Spuk— Der Muſterknabe. Von Bolduin Reichenwallner⸗ Wieshaden. Alfred war ein Muſter der Erziehung. Er tat, was der Vater ſagte.„Alfred, arbeite!“— Der J „Du ſollſt nicht den ganzen Tag hinter den Blülchern ſützen. Ein ſunger Menſch muß ſich Bewegung machen.“ „Den ganzen Tag bummelſt du Alfred bleibt zu Hauſe. Der Vater:„Immer Such' dir Anſchluß.“ „Von denen ſernſt du nichts Verſäumſt deine Pflicht. überzeugende Sicherheit freundlichen Blick, manches alte Mütterchen ſchlug ein Kreuz oder plötzlich Hand an mich legte. Ich wurde ausgegraben und einer ſpazieren. fremden Frau in den Garten geſtellt, wo ich nun einſam und ver⸗ nichts, lernſt nichts.“ ſo ganz allein. wehmütig die ſchöne Stätte meiner Freuden an. Ein auter Freund Alfred beſucht Kameraden, lädt ſie ein. Du ſollteſt zurückhaltender ſein. V Avbeite!“ Alfred arbeitet. Der Vater:„Für nichts hat der Junge Du wirſt ein Sonderling. Gutes. 0 Der Exktſchlaſene ſtammte aus Büchen⸗ bronn bei Pforzheim und war im Jahre 1858 in das damalige ba⸗ diſche Feldartillerie⸗Regiment eingetreten. Während des 70er Krie⸗ ges war er Feldzahlmeiſter und nach deſſen Beendigung wurde er zum Zahlmeiſter ernannt und zugleich zum Raſtatter Infanterie⸗ ſetzt, dem er bis zu ſeiner im Sommer des etzung angehörte. Beſonders ſchmerz⸗ ber. inſcheiden Martinis der Karlsruher Artilleriebund St. Barbara, den der Verſtorbene vlele Jahre hin⸗ durch, und zwar von 1897 bis 1919, als Vorſtand leitete und der ihn dann bei ſeinem Amtsrücktritt in Ane rken iner Verdienſt zum Ehrenvorſtand ernannte. mag ſener Berdtene tand Auch im Badiſchen Militärvereins⸗ verband, dem jetzigen Badiſchen Kriegerbund, war Rechnungsrat gebendem Eifer tätig. Er war Mitglied und zulegt Vorſitzender des Verwaltungsrates für die Unterſtützungskaſſe, ein Amt, das er mit liebevollem Eifer und derſelben Pflichttreue, die ihn während ſeiner langjährigen Dienſtzeit auszeichnete, verſah.— An den Folgen einer ſchweren Krankheit verſchied plötzlich und un⸗ erwartet in Heidelberg Herr Dr. ö Kreis⸗Verſuchsſtation Speyer. Mannheimer Strafkammer. § Straflammer I. Vorſ.: Landger.⸗Dir. Dr. Benckiſer. Einen vielverſprechenden Anfang nimmt die 18jährige Kellnerin Mi Siegmayer aus Antwerpen. Sie ſtahl Kleider, Schuhe, A e 32 5 85 80⁰ 19 55 die Kellnerin Hertlein um ſollten in Mannheim gezahlt werden. Der Bürgerausſchuß hat einen 6. 20 Mark, der Wietin Toch 527 Mart Wechſalgeld dahingehenden ſtadträtlichen Antrag kürzlich abgelehnt. Die ober⸗ Feſtnahme gab ſie einen falſchen Namen an. ſchwäbiſche Stadt Ravensburg wird das Experiment praktiſch Monate Gefängnis und 5 Tage Haft. Vert. R. Teils allein, teils gemeinſam H. Filchner, Inſpektor der Mit Einſchluß einer anderen Straſe 11 fütnfjährigem Ehrverluſt, unt. ohann Geiſel einen Beſuch ab⸗ ü arz im Werte von 20 000 Mark wurden in d ch, Lugano, Locarno, Rorſchach, 6. 10 J Wen Is, aus dem Lager von Paul Eichners Nachfolder an Romanshorn, Kreuzlingen, Ermatingen.—, Deutſchland: ſer Neckarſpitze geſtohlen. Das Harz wurde dann von dem Taglöhner a) Zoll⸗Landeplätze: Friedri shafen, Konſtanz, Freiburg i. Br., alle Peter Kreiſelmayer und dem Seemann Jakob Emig einem Eiſen⸗ drei für den Grenzverkehr, München, Ulm, Stuttgart, Frankfurt am bahner aus Ludwigshafen zum Verkauf angeboten. Main, alle für den Verkehr auf größeren Strecken. b) Zoll⸗Flug⸗ 50 Pfennig für das Kilo, der Ueberſchuß ſollte dem Eiſenbahner gehören. häfen: Lindau, Friedrichshafen, Meersburg, Konſtanz, Inſel Dieſer ſorgte aber dafür, daß die Polizei eingriff. Sie ſuchten ſich heute Reichenau dahin hinauszureden, daß das Harz von Schiffern ſtamme, aber bei dem herbſtanfang. 1 0 8. hatten ſie anders geſprochen, da hatten ſie geſagt, daß ſie da Der Beginn des aſtronomiſchen Herbſtes fällt in dieſem Jahre verſchwunden. Kreiſelmaver wird zu 1 Jahr 4 Monaten, Emig zu 5 Mo⸗ auf den 23. September, morgens 9 Uhr, wenn die Sonne bei ihrem wae Fenchece ert Waren, ip. Werg bs. Je. du der Nedarſpit⸗ tritt und endigt, wenn die Sonne ihre größte ſüdliche Deklination zelner Bande Halbwüchſiger in die Hände gefallen, welche ſich, während einer mit einer Armeepiſtole Wache ſtand, grreicht het. in unſerm Jahre am 22. Dezember, morgens 4 Uhr. und nach Entfernung der Plomden bie Güter weggeſchleppt hatten. Die Zeute beſtand aus Seife und Seifenpulver im Werte von 4000 Mark, 6 Pfund Speck. Sie wurde zu Geld gemacht. Das Harz iſt ſchließlich ſpurlo an zwei Eiſenbahnwagen gemacht ebensmittel, indem ſie oft blt wurden. Vor kurzem bekam Einſender dieſes von einem Bauer einige fund Weißmehl zu.50 Mk. das Pfund. Ein paar Tage darauf mußten ekannte von mir bei demſelben Bauer 4 Mk. für das Pfund bezahlen. 850 155 detz 1 5 4 teigerung damit, daß er ſagte, ein * Todesfälle. Im Alter von 81 Jahren iſt in Karlsruhe ühlt, daß i der Stadt Leute für d Rechnungsrat a. D. Karl Friedrich Martini geſtorben. Mit ihm benahten Vanlrden. emacht, cechtfertigte der annheimer habe ihm er⸗ entner Weizen 700 Mk. und mehr Iſt es unter ſolch unglaublichen Verhältniſſen ein Wunder, wenn die Sachen immer teurer werden? Wieviele ähnliche Fälle Da ich dem Volke gehöre, das ich liebe und Was dabei aber von allgemeiner, weittragender Schwere Ich dankte ihm im Namen Willy Oeſer. ſizt und büffelt. Der chſelgeld. Bei ihrer Das Urtetl lauiet 6 „A. Dr. Pfeiffenberger. e ſtä igsan ſtahlen der Tüncher Adol 0 zeige:„Wer eine ſelbſtändige Wohnung mit Küche dadurch frei macht, und das Dienſtmädchen Frieda Benz Kleider, Schuhs Woöſche—— daß er mit Bekannten oder Verwandten in eine Wohnung zuſam⸗ geld im Werte von rund 1000 Mark. J menzieht oder von hier fortzieht, kann gemäß den von der ſtädti⸗ wird gegen Rowak auf zwei Jahre Gefängnis ſeſtgeſetzten und vom Gemeinderat ge⸗ gegen die Benz auf 5 Monate Gefängnis erka Ein 95 Nb 800 ig ſchen 1— dg Diebſtahls 51 3, ſeine große Rolle. Der Mann on ſchwer vorbeſtraft und hatte ſick jeden freiwerdenden Raum einſchließlich Küche erhalten 3 Mühere on 300———5 18 5 55 12 688 5 5 Belohnnen 0 Aittt 5 0 0 2 n 7 nn e aber der ezich kla Auskunft erteilt das ſtädtiſche Wohnungsamt.— Im Nathausbericht der Auzeiger ſel der Bieb Dem Färbereibeſitzer Brehm in J 5 waren Kleider und Wäſche im nungsabfindungen mit einem Aufwand von 15 200% genehmigt Werte von 20 000 Mark geſtohlen worden. Die Einbrecher, die mit Diet⸗ wurden. richen und Brecheiſen ausgerüſtet waren, hatten weiter der im gleichen Hauſe gelegenen Wohnung des Invaliden geſtattet und auch da Kleider und Wäſche im Werte von 10—15 600 Mark m Nebenzimmer der Wirtſchaft„Zum Spinnrad“ wurde die wei der Käufer ſtanden heute als Hehler 1 freigeſprochen, eine Frau zu 6 Wochen Ge⸗ fängnis verurteilt. Als Beteiligter an dem Einbruch wurde der 21 Jaßre nationalen Luftverkehr in Betracht kommen, zu korrigieren und zu alte Zimmermann Hermann Albert von Baſel zu 9 Monaten Gefängnis 5 8: 5 ätze: Dii⸗ verurteilt. Ein weiterer Beteiligter, ein gewiſſer Wachter, konnte ni ergänzen. Sie lautet nun: Sch w 4 0 3 Zoll⸗Landungsplätze: Dü beigebracht werden. Vert..⸗A. Dr. Pfeifſenberger und Dr. Katz Sie wollten 4 Mark Die ein. Es Ich ver⸗ meiner Alfred ge erum, buſt — —— — ————— 8 J. Seite. Nr. 427. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 22. September 1920. mögen ſich ſo tagtäglich zutragen? Natürlich wäre der Bauersmann töricht, würde er es nicht auch fordern. aüber wundern, wenn die landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe ſo horrend in die Höhe gehen. Auf ſolche Weiſe werden von der Stadtbevölkerung ſelbſt die Preiſe vielfach verdorben. Ebenſo tragen häufig gerade Frauen des arbeitenden Volkes, ſoge⸗ nannte Dauerhamſterer, ſehr viel zu Preisſteigerungen für Lebensmittel wie Eier, Butter, Mehl uſw. bei, die das Hamſtern geſchäftsmäßig betreiben. Tagtäglich ziehen ſie mit allen ihnen zu Gebote ſtehenden Kin⸗ pern— zum Schulſchwänzen wecden dieſe natürlich auch noch veranlaßt— in die entlegenſten Dörfer, lügen und heulen den Bauern mitleidserregende Dinge vor, um die Sachen teuweiſe oder ganz geſchenkt zu erhalten, und daheim wird die erdrückende Hamſterlaſt für unerhört teures Geld an den ſchon beſtimmten Stellen abgeſetzt. Anſtart, daß dieſe Frauen, die es, nach dem Aeußeren zu ſchließen, am allernotwendigſten ſelber recht nötig ge⸗ brauchen könnten, die Waren für ſich behalten würden, werden ſie zu hohen Preiſen weiterverſchoben zum Nachteil der Geſamtheit. R. Eiſenbahn⸗Schmerzen. Die Heſſiſche Ludwigsbahn, kurzweg Riedbahn genannt, läßt z. Zt. ſehr viele Züge ab Neckarſtadt gehen. 23 Züge gehen täglich nach Sand⸗ hofen und 19 kommen von dort an. Auch iſt ab Waldhof Gelegenheit ge⸗ boten, nach Frankfurt, Darmſtadt und Mainz zu kommen. Daß dieſe zahl⸗ reiche Fahrgelegenheit ſehr beliebt geworden iſt, erſcheint zweifellos, namentlich bei der Arbeiterſchaft, welche dadurch längere Zeit in ihren Familien bleiben und rechtzeitig ihr Eſſen einnehmen kann. Obwohl die Anzahl der Züge ſehr groß iſt, beläſtigen ſie doch ſo wenige, daß ihr Kommen und Gehen oftmals nicht beachtet wird. Gleichwohl müſſen wir eines Mißſtandes Erwähnung tun, nämlich des Qualmens der Ma⸗ ſchine. Der Heizer hat nämlich die Gewohnheit, Feuerungsmaterial während des Aufenthaltes im Bahnhof Neckarſtadt in die Maſchine zu legen. Dadurch entſteht ein ſtarker Rauch, der ſich bei dem herrſchenden Südweſtwind gegen die Häuſer der Dammſtraße wendet, dort die Faſſaden verrußt und die Bewohner nötigt, die Fenſter zu ſchließen, auch während der ſommerlichen Hitze. Auf dem hieſigen Hauptbahnhof, auch in Frank⸗ furt, finden wir Plakate, welche warnen:„Qualmen iſt verboten.“ Würde die Bahnverwaltung ſolche Plakate auch hier anbringen, dann wäre der Heizer genötigt, das Feuerungsmaterial unterwegs einzulegen und die An⸗ wohner hätten dann keine Rauch⸗Beläſtigungen mehr. Wir bitten deshalb, das Qualmen auch hier zu unterlaſſen. Die Bewohner der Dammſtraße. Kommunales. * Jreiburg, 21. Sept. Das Stadtparlament führte am Freitag nachmittag ſeine Beratungen zu Ende. Nahmen die Ver⸗ handlungen am Donnerstag einen zumteil recht bewegten und leb⸗ haßften Verlauf, ſo plätſcherte der Reden Bächlein am Freitag bis gegen das Ende der Sitzung ruhig dahin. Die Regelung der Tagegelder der Beamten uſw. bei auswärtigen Dienſtgeſchäften, die zuerſt zur Sprache kam, erfolgt künſtig im Sinne eines ein⸗ ſtimmig angenommenen ſozialdemokratiſchen Antrages nach einem Einheitsſatze(42 Mark). Mit der Vorlage über den Einbau von Wohnungen in zwei Stallungen der Artilleriekaſerne (Aufwand 1 620 000 Mark) wurde zugleich nach einem dringlichen in der Sitzung eingebrachten Antrag des Stadtrats die Summe von ½% Million Mark für den Ausbau von 14 Militär⸗Barak⸗ ken in Herdern zu 21 Wohnungen bewilligt. Damit iſt in der Frage der Linderung der Wohnungsnot wieder ein Schritt vorwärts getan. Einen ſozialen Untergrund hatte auch die weitere dringliche Vorlage des Stadtrats: die Verſorgung der Orte Au und Merz⸗ hauſen mit elektriſchem Strom, zu der die Stadt auf⸗ grund früherer Verträge verpflichtet iſt. Die Arbeiten ſollen jetzt ausgeführt werden, um für die Arbeiter elektotechniſcher Firmen Arbeitsgelegenheit zu beſchaffen. Die Koſten der Stadt belaufen ſich auf 90 000 Mark, wovon 28 000 Mark ſchon früher bewilligt waren, ſo daß noch 62 000 Mark aufzubringen ſind. Allgemein wurde be⸗ dauert, daß nicht auch die Verſorgung Zährigens und Haslachs gleichzeitig durchgeführt werden kann, weil die Koſten ſich auf 800 000 Mark belaufen. Schließlich wurden dann die Anfragen des geſchäftsleitenden Vorſtandes und der Zentrumefraktion behandelt, die Aufklärung wünſchten über die Unterſchlagungen auf dem Rieſelgut, die angeblichen Unregelmäßigkeiten beim Forſtamt und bei der Brennſtoffſtelle ſowie bei Bäckermeiſtern. Die einzelnen Referenten äußerten ſich ein⸗ gehend zu den Fällen. Es ſchweben lt.„Freiburger Zeitung“ Unter⸗ fuchungen und Disziplinarverfahren, deren Ergebnis abzuwarten iſt. Von den Unterſchlagungen bei Notſtandsarbeiten auf dem Rieſelgut, die der Stadt einen Fehlbetrag von 141 000 Mark ver⸗ urſachten, abgeſehen, hatte man den Eindruck, daß die Fälle nicht ſo ſchwer liegen, wie die Gerüchte ſie darſtellten. Bei der kurzen Beſprechung— von einer allgemeinen Debatte wurde mit Rückſicht auf die ſchwebenden Verfahren abgeſehen— kam es zu erregten Auseinanderſetzungen zwiſchen rechts und links. Zum Schluſſe wurden noch 15 000 Mark für eine einmalige Beſchaf⸗ fungsbeihilfe für die Erwerbsloſen(je 400 Mark) ge⸗ nehmigt. Am Donnerstag hatte der Bürgerausſchuß die Behandlung des ſtadträtlichen Antrages hauptſächlich aus formalen Gründen ab⸗ elehnt. 2 Darmſtadt, 20. Sept. Zur Bekämpfung der Woh⸗ nungsnot wurde in der jüngſten Stadtverordneten⸗Verſamm⸗ lung eine 7 Millionen⸗Vorlage und genehmigt. Etwa 80 Häuſer ſollen errichtet werden, davon 20—40 durch die Stadt und der Reſt von Privatunternehmungen unter Beteiligung von Privatarchitekten. Die Geſamtkoſten werden teilweiſe gedeckt durch Ertragswert u. das Reichsdarlehen. Die ungedeckten Koſten ſollen Sinn. Wie ich ſo alt war, hatte ich Intereſſen...“ Einmal fragte Alfred:„Ja, Vater, was ſoll ich denn nun eigentlich tun?“— Der Vater:„Siehſt du, das iſt's ja. So wenig ſelbſtändig biſt du, daß du nicht einmal weißt, was du anfangen ſollſt.“ Kleines Feuilleton. Eine Theaterkataſtrophe? Der neue Wiesbadener Intendant Dr. Carl Hagemann führte ſich in der dortigen literariſchen Geſellſchaft mit einem Vor⸗ trag über das Thema„Theater und Revolution“ ein. Darin ſagke er:„Höchſtens ein Jahr noch werden ſich die deut⸗ ſchen Bühnen in der bisherigen Art„durchſchleppen“ können. Dann aber wird es anders werden müſſen. Nur einer kleinen Zahl von Privattheatern wird das Beſtehen weiter ermöglicht ſein(wenn ſie über die notwendigen Zugſtücke verfügen) und neben ihnen pielleicht noch einigen der ſog.„Geſchäftskheater“. Aber darauf beruht doch nicht das Heil der dramatiſchen Kunſt, und deshalb— ſo betonte der erfahrene Jachmann am Vortragspult— ſteht es trübe aus mit der Zukunft des deutſchen Theaters. Die kleinen und mittleren Stadttheater werden einfach eingehen, weil niemand da iſt, die Deckung ihrer Defizite zu übernehmen angeſichis der zunehmenden Verarmung, bezw. Verſchuldung der Städte und Verarmung der Bürgerſchaft überhaupt. Aber auch die großen Staats⸗, Stadt⸗ und Landestheater werden in dem heutigen Maß⸗ ſtabe kaum zu halten ſein. Daß ſie dennoch gehalten werden müſſen, iſt allerdings ein, auf höheren Rückſichten beruhendes Gebot: Wir können nicht aufhören, Kunſt zu treiben; ein Leben ganz ohne Genuß iſt nicht ausgzudenken. Um den Kunſtbetrieb weiter zu ermöglichen, wird es Hotwendig ſein, auch künſtleriſch die Rationierung Wir werden Vaſts Theater künſt⸗ leriſch und wirkſchafklich auf eine andere Ba Das Publikum wird ſich beſcheiden müſſen, wenn auch nicht in Hinſicht auf den Wert der Darbietungenz; dieſe ſollen weiter auf der Höhe bleiben, aber ihre Menge wird verringert werden. Das heißt, die Menge unwirtſchaftlicher großer Opernbetriebe wird aufhören. Mit dem bisherigen Syſtem der Kräfteverſchwendung wird aufgeräumt werden müſſen. Es wird weniger Abwechslung im Spielplan und weniger Aufführunger überhaupt geben. Größere Städte werden ſich zuſammenſchließen zwechs Erhaltung eines leiſtungsfähigen Enſembles, das abwechſelnd bald hier, bald dort Vorſtellungen gibt. Mag auch dieſe Neuerung große Härten mit ſich bringen, beſonders in ſozialer Hinſicht für die⸗ Mitglieder der aufzulöſenden Bühnen— ein anderer Ausweg iſt nicht ſicht⸗ bar. Und überdies, für die wirklichen Kunſtleiſtungen wird die Abwanderung eines Teiles der gegenwärtigen in andere Berufe keinen Verluſt bedeuten, macht ſich doch in keinem Lande der Welt auf den Brettern ſo viel Unbegabung bemerkbar wie bei uns. Wenn die minder Fähigen künfrig in anderen Be⸗ rufen wirken werden, ergibt ſich hieraus nur ein Gewinn für die deutſche Geſamtheit, der nach Lage der Dinge keine Möglichkeiten eben ſind, in Zukunft die Rieſenausgaben der vielen großen Hhegter aufzubringen. Somit darf ſich doch abſolut niemand dar⸗ is ſtellen müſſen.( durch Zuſchüſſe der Stadt aufgebracht werden. Die Stadt muß das Reichsdarlehen und ihre eigenen Zuſchüſſe auf dem Wege einer Wohnſteuer decken. Des Ferneren werden in den 3 Wirt⸗ ſchaftsbaracken auf dem Exerzierplatz 14 Wohnungen errichtet und zu Vorratsräumen, da Keller nicht vorhanden ſind, eine Wirk⸗ ſchaftsbaracke II eingerichtet mit einem Koſtenaufwande von 14000 Mark. Auf dem Wege der Notſtandsarbeiten werden auf der Grube„Prinz von Heſſen“ Wohnbaracken eingerichtet, wozu ein Kredit von 283 600 Mark zur Verfügung ſteht. Der fehlende Kredit von etwa 50 000 Mark zur Unterkellerung wird bewilligt. Zur einheitlichen Regelung der Notſtandsarbeiterlöhne wurde von den 5 größten heſſiſchen Städten eine Kommiſſion gewählt, die am Mittwoch über die neuen Lohnforderungen be⸗ riet und zu dem Beſchluſſe kam, daß die Löhne in Zukunft denen der unſtändigen, ungelernten ſtädtiſchen Areiter gleichzuſetzen ſeien, ohne Kinder⸗ und Familienzulagen. Auf die beantragte Er⸗ höhung der Löhne durch den Gemeinde⸗ und Staatsarbeiterver⸗ band um 359% iſt eine Entſcheidung des Zentralſchiedsgerichts in Berlin beantragt, während der Schiedsſpruch des Bezirksſchiede⸗ gerichts vom 7. September den verheirateten Arbeitern eine Zu⸗ lage von 10%, den unverheirateten Arbeitern eine Zulage von 57% zuſpricht mit Wirkung vom 1. Auguſt 1920. Dieſer Schiedsſpruch iſt von der Bezirksarbeiterorganiſation abgelehnt worden. Nus dem Lande. * Heidelberg, 21. Sept. Geſtern wurde in Rohrbach der Ein⸗ brecher Otto Weiß verhaftet, der vor einiger Zeit wegen mehrerer Einbruchsdiebſtähle ins Gefängnis gekommen, aber ſpäter aus dem Krankenhaus entflohen war. Auch im Krankenhaus hatte er damals noch zwei Diebſtähle begangen. Man glaubt, daß noch weitere Straftaten, die hier und in der Umgebung in letzter Zeit vorgekommen ſind, auf ſein Konto geſetzt werden müſſen.— Ver⸗ haftet wurde weiter ein Kaufmann aus Seckenheim wegen Betrugs Er hatte ſich 2300 Mark erſchwindelt, die er angeblich zum Ankauf von Platin verwenden wollte. * Heidelberg, 21. Sept. Unter Vezugnahme auf die Mitteilungen in Nr. 421 über die Verhältniſſe an der Oberrealſchule ſtellen wir berichtigend feſt, daß für 26 Klaſſen(nicht 20) nur 18 Schulzim⸗ mer zur Verfügung ſtehen. * Eberbach, 21. Sept. Im Alter von 70 Jahren iſt der Bürger⸗ meiſter von Schönbrunn, Karl Heß, nach kurzem Leiden ver⸗ ſchieden. Der Verſtorbene wurde im Jahre 1900 der Nachfolger des damals heimgegangenen Bürgermeiſters Hofmann, hat ſomit 20 Jahre an der Spitze ſeiner Gemeinde geſtanden. Bürgermeiſter Heß war ein zuverläſſiger berufserfahrener Mann, deſſen Rat viel galt und dem nicht nur das Vertrauen ſeiner ganzen Gemeinde Unter⸗ und Oberſchönbrunn zufiel, dem auch weit über den Orts⸗ bereich hinaus große Achtung entgegengebracht wurde.— Ver⸗ unglückt iſt am Samstag auf dem Bahnhofe ein Bahnarbeiter dadurch, daß er von einem fahrenden Güterzug abſprang, wobei ihm ein Fuß abgefahren wurde. Im Bezirksſpital mußte ihm das Bein amputiert werden.— Einige Beamten der Gendamerie iſt es elungen, eine Diebesbande feſtzunehmen. Es ſind dies Pöh. Weigel von Unterhof bei Wiesloch, Friedrich und Wilhelm Steinmann von Mannheim, ſchwer beſtrafte, rückfällige Diebe, wo⸗ von der eine bereits eine Zuchthausſtrafe hinter ſich hat. Die Bur⸗ ſchen haben im Schefflenztale drei Hämmel geſtohlen und abge⸗ wic und wurden nun mit einem großen Teile der Veute er⸗ wiſcht. Baden-Baden, 21. Sept. Verhaftet wurden geſtern Abend ein verheirateter Bankbeamter und ſeine Geliebte aus Hamburg, welche nach Unterſchlagung einer Viertelmillion hierher geflüchtet waren und in einem hieſigen Hotel Aufenthalt genommen hatten. Der Verhaftete war noch im Beſitze von etwa 10 000 Mark. Ohlsbach, 21. Sept. Das Gericht und die Staatsanwaltſchaft haben in der Affäre Mußler unter Beizug des telegraphiſch zu⸗ gezogenen Gerichtschemikers Dr. Graff in Mannheim während des ganzen Montag in Hinterohlsbach Beſichtigungen und Einvernahmen vorgenommen. Nach den gemachten Feſtſtellungen liegt nicht Selbſtmorb. ſondern zweifellos Mord vor. Der Land⸗ wirt Michael Wußler it nach dem Ergebnis der gemachten Feſt⸗ ſtellungen in ſeinem eenen Anweſen hinterrücks erſchoſſen worden; die Kugel iſt hinten etwas oberhalb des Halſes in den Kopf eingedrungen, hat dieſen glatt durchſchlagen und iſt aus der Stirn wieder ausgetreten, um noch ſchwach in die Wand einzu⸗ dringen, an welcher ſie gefunden wurde. Wußler muß ſofort tot geweſen ſein. Der Mord muß nach den gemachten Feſtſtellungen am Sonntag nachmittag gegen 3 Uhr geſchehen ſein. Ein Schrank iſt vom Täter e erbrochen worden. Da die Ehefrau Wuß⸗ lers es mit der ehelichen Treue nicht genau nahm, richtet ſich der Verdacht in erſter Linie gegen einen ihrer Liebhaber, der ver⸗ haftet worden iſt. * Willſtätt bei Kehl, 22. Sept. Ein hieſiger Maurer, der infolge einer Gasvergiftung im Felde hochgradig nervös war, erſchlug ſein drei Monate altes Kind, weil es unruhig war. Freiburg, 22. Sept. Wegen Unterſchlagung von Geldern, die während des Kapp⸗Putſches für die Wachmann⸗ ſchaften der hieſigen Einwohnerwehr beſtimmt waren, iſt lt.„Volks⸗ wacht“ Stadtrat Kunz in Unterſuchungshaft genommen worden. pfalz, heſſen und Umgebung. p. Kaiſerslaulern, 21. Sept. Das Kurhaus Karlstal iſt in den Beſitz der Franziskanerinnen übergegangen, die darin ein Kloſter errichten werden. *Groß-Gerau, 21. Sept. Zu ernſten Differenzen iſt es in der hieſigen Zuckerfabrik zwiſchen der Direktion und der Arbeiter⸗ ſchaft am letzten Freitag gekommen. Weil zwei Arbeiter ſich wei⸗ gerten, Ueberſtunden zu leiſten, waren dieſe von der Direktion ent⸗ laſſen worden. Der Arbeiterrat forderte die Wiedereinſtellung der Entlaſſenen. Die Fabrikleitung ſtellte dagegen den ganzen Betrieb ein und ſperrte etwa 100 Arbeiter aus. sw. Darmſtadt, 20. Sept. Ein 47jähriger Kaufmann ſtürzte die Kellertreppe hinab und erlitt dabei derart ſchwere Verletzungen, daß der Tod ſofort eintrat. * Frankfurt, 21. Sept. An einer einzigen Tafel im Polizei⸗ präſidium ſind 522 000 Mark Belohnungen für die Entdeckung von Mördern und Dieben ausgeſchrieben, wobei allerdings zu bemerken iſt, daß die Höchſtbelohnung für die Entdeckung von Mördern 10 000 Mark nicht überſchreitet, während für die Ermitte⸗ lung von Einbrechern und die Herbeiſchaffung des Diebesgutes Be⸗ lohnungen ausgeſetzt ſind, die in einem Falle die Höhe von 300 000 Mark erreicht. Der Wert des geſtohlenen Gutes, Platindraht, be⸗ trägt dafür aber auch 1 800 000 Mark. Sportliche Nunoſchau. Bereins-Regatta des Mannheimer Rudervereins„Amicitia“. Bei herrlichem Wetter fand am vergangenen Sonntag vor einer recht ſtattlichen Zahl von Zuſchauern zwiſchen der Riedbahnbrücke u dem Boots⸗ haus der„Amicitia“ die interne Regatta ſtatt. Als Gäſte hatten ſich Vereine von Worms, Mainz⸗Rüſſelsheim, Eberbach und Heilbronn „Schwaben) eingefunden. Die Wormſer gewannen das Gaſtvierer⸗Rennen überlegen. Es war die Mannſchaft, welche in r bei der Meiſterſchafts⸗Regatta in Berlin geſtartet hatte. Im übrigen boten auch die anderen Rennen ſchöne ſportliche Leiſtungen und zum Teil recht ſcharfe Endkämpfe. Die Ergebniſſe waren folgende: 1. Jungmann⸗Vierer. 1. Boot„Kar!l“ Föhrenbach, de 1. 0 Enſinger, Adolf Meyer, St.: Apfel), 2. Boot„Emden“, 3. Boot „Wolf“. 2. Senior⸗Vierer. 1. Boot„Glück auf“(Kumpf III, Hans Müller, Engler, Gropp, St.:Kurt Fauth). 3. Junior⸗Bierer. 1. Bpot„Karl“(Major, Engelhorn, Nie⸗ aſt⸗Vierer. 1. Rudergeſellſchaft Worms, 2. Rudergeſellſchaft Eberbach, 3. Rüſſelsheimer Ruderverein, 4. Heilbronner 5. Vierer für alte Herren. Toſch, Lenz, Rhein I, St.: Apfel). d i Boot„Emden“(Guldmann, II, Lächele, Schall, St.: Bubel). Schüler⸗Vierer. 1. Boot„Rhein“(Glaſer, Schober, H. Schmitt, Kurt Fauth, 8. Achter. 1. Boot„Hindenburg“(Kumpf I, Hans Müller, mann, Kaeppler, St.: Kurt Fauth). 4. G Ruderberein. 1. Boot„Emden“(Born 1, 6. Anfänger⸗Vierer. 1. Scheck St.: Henecka II). Kaeppler, Menger, Dreher, Herrmann, Kumpf III, Dr. Oskar 285 75 : Schönel). 5„G. St.: Schönel) Die Spitzengruppe beſteht aus Spielvereinigung Fürth, 1. Die Liga in Nordbayern. Deer dritte Liga⸗Sonntag brachte im allgemeinen die erwarteten Re⸗ ſultate. Allmählich teilen ſich die zehn Mannſchaften in drei Gruppen ein. ſteht.⸗C. Nürn⸗ Für die Mittelgruppe kommen vier Vereine in Be .,.⸗V. 1860 Fürth und Kickers Würzburg. Die berg,.⸗V. 1846. tracht: Pfeil, N..⸗V., T. Endgruppe bilden 1..⸗C. Bamberg, M..⸗V. und der Liga⸗Benjamin .⸗E. Bayern Kitzingen Das Spiel 1..⸗C. Nürnberg gegen.⸗T.⸗V. Fürth brachte dem deutſchen Meiſter einen Sieg von:0. Bis zur Halbzeit war der Stand noch unentſchieden(:). In der erſten Halbzeit konnte ſich Nürnberg auf dem reichlich kurzen Spielfeld nicht recht zurechtfinden. Kurz vor Halbzeit gab es für.⸗T.⸗V. einen Elfmeter, der aber neben den Pfoſten ging. Nach der Pauſe war Nürnberg ſtändig überlegen und ſchnürte den Gegner vollſtändig in ſeine Spielhälfte ein. Die fünf Tore fielen in gleich⸗ mäßigen Abſtänden durch Popp, Träg und Bös. Ein knappes Reſultat von:1 brachte der Altmeiſter ge den Liga⸗ Neuling.⸗V. 18 60 heraus. Bis zur Pauſe konnten die Gher ſogar 5 :0 in der Führung bleiben. Fürth war zwar ſtändig im Vorteil, konnte aber bei der brillant arbeitenden Hintermannſchaft der Turner keinen Er⸗ folg erringen. Bei einem Vorſtoß des Rechtsaußen kann die Mitte den zur Mitte gegebenen Ball zum Treffer für 60 verwandeln. Anſtren⸗ gungen bleiben bis zur Pauſe erfolglos. Nach der Halbzeit iſt der Alt⸗ meiſter ziemlich überlegen. Durch einen Elfmeter erzielt er den Ausgleich und 20 Minuten ſpäter Franz das ſiegbringende Tor. Pfeil— Würzburger Kickers lieferten ein ziemlich unvoll⸗ kommenes Spiel, woran wohl in erſter Linie der durch den Regen ſehr ſchlüpfrig gewordene Boden die Hauptſchuld tragen mag. Die Leiſtungen beider Mannſchaften blieben hinter dem Erwarten zurück. Beſonders fell hat an Spielſtärke weſentlich verloren. Bis zur Halbzeit können beide Gegner nichts erreichen, da die beſten Torgelegenheiten verſäumt werden. Nach Wiederanſtoß wird Kickers durch einen Vorſtoß der Pfeiler über⸗ rumpelt. Schon in der 1. Minute ſitzt das Leder im Kaſten. In der 28. Minute kann der Mittelſtürmer den zweiten und bald darauf der Links⸗ außen den dritten Treffer für Pfeil buchen. Gegen Schluß iſt Kickers ſtark im Vorteil und kann fünf Minuten vor Schluß durch weiten Schuß des Linksaußen das Ehrentor erzielen. Schwer war der Kampf.⸗V. 46— 1..⸗⸗C. Bamberg. Gleich in der erſten Minute können die Turner einen wegen unfären Spiels ge⸗ gebenen Elfmeter verwandeln. In der 30. Minute erhöht Rottenberger II die Torzahl auf zwei, indem er an dem herauslaufenden Torwart vorbet das Leder einſendet. Bauberg ſtellt das Spiel in der 35. Minute, einen Fehler der gegneriſchen Verteidigung ausnützend, auf:2. Nach der Pauſe ſind die Turner dauernd im Vorteil, Bamberg verteidigt aber und zahlreich. Erſt fünf Minuten vor Schluß blüht ihnen der dritte Ex⸗ folg abermals durch einen wegen unerlaubter Spielweiſe gegebenen Elf⸗ meterſtoß. 2 N. Pferdeſport. 8 Aufenthaltsentſchädigung. Die Gewährung von Aufenthaltsent⸗ ſchädigung, mit der der Badiſche Rennverein bei den Herbſtrennen in ſo erfolgreicher Weiſe bahnbrechend vorangegangen iſt, wird jetzt nachgeahmt. So gewährt der Düſſeldorfer Reiter⸗ und Renn⸗Verein für jedes von auswärts kommende Pferd, das während der Düſſeldorfer Herbſtrennen am 3. und 6. Oktober geſtartet iſt und keinen Geldpreis ge⸗ wonnen hat, eine Aufenthaltsentſchädigung von 600 Mk. Radſport. r. Die Straßeuradfernfahrt Berlin⸗Hannover, die am Sonutag über 287 Kilometer durch die deutſche Radfahrer⸗Union für Berufsfahrer ausge⸗ fahren wurde, brachte den Gebrüdern Huſchke(Continental⸗Reifen) einen neuen Erfolg. Adolf Huſchke ſiegte in 10 Stunden 28 Min. 30 Sek. mit einer halben Länge vor ſeinem Bruder Richard. 3. Manthey 1 Länge. 4, Gielow 1030:30. 5. Aberger 10:34:30. 6. Jakoby ½ Länge. 7. Otto Tietz 10:34:55. 8. Uebel 1 Länge. 9. Nitze 10:43. Die Fahrer hatten unter ſtändigem Gegenwind und Regenſchauern ſehr zu leiden, Aberger erlitt vor Brandenburg Reifenſchaden, holte aber die Spitzengruppe vor Magde⸗ burg wieder ein. Rudern. sr. Die Dauerruderregatta des Norddeutſchen Ruderverbandes, die über ca. 10 Kilometer auf der Strecke Schmöckwitz— Oberſchöneweide am Senn⸗ tag zur Entſcheidung kam, hatte trotz des regneriſchen Wetters zahleciche Beſucher angelockt. Den Einer ohne Steuermann holte ſich der Verbands⸗ meiſter Kühn in überlegener Manier. Auch der Riem ꝛgoierer mit Steuermann wurde vom Berliner Ruderklub 1910 mit»eitem Vorſprung gewonnen. Die Sieger waren: 1. R. Doppelvierer mit Steuer⸗ mann: Oberſchönweider Ruderverein Meteor 39:40; 2. R. Riemenvierer mit Steuermann: 1. Berliner Ruderklub 1910(nicht gezeitet)) 3. R. Jung⸗ mann⸗Riemen⸗Vierer: Guttempler Ruderverein(nicht gezeitet); 4. K. Doppelzweier ohne Steuermann: Berliner Ruderklub Aſtoria 51:31; 5. R. Doppebzweier mit Steuermann: Oberſchöneweider Ruderverein Meteor (nicht gezeitet)) 6. R. Einer ohne Steuermann Kühn(Guttempler Ruder⸗ verein(nicht gezeitet). Waſſerballſpiel. Waſſerballſpiel Heidelberg⸗ Mannheim. Morgen Donner findet im Heidelberger Hallenbade das erſte Treffen im Waſſerballſpi zwiſchen dem Arbeiter⸗Schwimmklub Heidelberg und dem hieſigen„Freien Schwimmerbund Moeve ſtatt. Dem Spiel geht eine Lagenſtafette voraus. Fußball. sr. Berliner Fußballmeiſterſchaft. Bei wenig günſtigem Wetter wurden am Sonntag die Ligafußballſpiele des Verbandes Brandenburgiſcher Ball⸗ ſpielvereine ausgetragen. Durch den tiefen Boden blieben die Ueber⸗ raſchungen nicht aus. So verlor der Berliner Ballſpielklub gegen Sport⸗ luſt mit:2 und Minerva ſpielte gegen den Sportklub des Weſtens:1 unentſchieden. In dem Spiel Viktoria gegen Stern⸗Steglitz auf dem Vik⸗ toriaplatze in Mariendorf kam es leider zu bedauerlichen Skandalſzenen. Einige Radauluſtige ſtörten das Spiel ſo, daß die Platzkommiſſion die Hilfe der Polizei in Anſpruch nehmen mußte. Die Ergebniſſe der Spiele waren: Südkreis: Preußen gegen Union 92:2(:), Viktoria gegen Stern⸗ Steglitz:0(:), Sportluſt gegen Berliner Ballſpielklub:1(:). Nordkreis: Alemannia gegen Meteor:0(:), Wedding gegen Wacker⸗Tegel:1(:), Hertha gegen Favorit:1(abgebrochen).— Oſtkreis: Tennis Boruſſia gegen.⸗V. 1910:2(2:), V. f. B. Pankow gegen Berolina:0(:), Weißenſee 1900 gegen Lichtenberger Sportklub:0(:).— Weſtkreis: Sportklub des Weſtens gegen Minerva:1(:), Berliner Sportverein gegen.⸗C. Nowawes:2 (:), Triton gegen Germania⸗Spandau:0(1:). Geſell⸗ ſchaftsſpiel: Vorwärts gegen Norden⸗Norweſt:1(:). Leichkathletik. sr. Bei dem nationalen Sportfeſt in Chemnitz ſtellten im Stunden⸗ paarlaufen Bäumel⸗Tappert(Sachſen⸗Preſto) mit 20,227 Kilometer eine neue deutſche Höchſtleiſtung auf(alter Rekord 19,570 Kilo⸗ meter). Welternachrichtendienſt der badiſchen Landeswefkerwarte in Karlsruhe. Beobachtungen vom Mittwoch, den 22“ Septbr. 1920,8 Uhr morgens(MEEZ.) Auf Grund land⸗ und funkentelegraphiſcher Meldungen. Luftdruck Wind Niederſchlag der t Temp. Or in dN michtg.] Stäre Wetter Sd e Hamburgg 766.5 13 O mäßig bedeckt* Königsberg. 768.1 15 080mäßig bedeckt 7 Berlm„765.1 13 No ſſchwach Regen 1 Frankfurt a. M.————— 55 München763.5 14 NW. mäßig bedeckt 3 Kopenhagen.. 770.1 12 O ſſchwach wolkig 0 Stockholm.. 774.1 10— ſtill heiter 0 Haparanda 769.6 5— ſtill halb bed. 0 Bodobßdz. 769.0 8 WSWUmäßig wolkig 2 Paris. 173g65.4 9— ſtill Nebel 1 Marſeille. 762.5 15 No ſſcchwach heiter.6 ürichh.. 765.4 12 N ſchwach Regen 2 ien———— 252 72 Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(72s morgens) Luüft⸗Tem⸗ſ +. 115 bruck pera⸗ Z 8 8 Wind 8 2 8 Be⸗ m m n8 8 8Richtſstürte 888 Wertheim...151763 3] 14] 19 13 O mäß. ſegen 23 Königſtuhl..127 764.0 11] 16] 10 W ſſchw. hebel] 16 Karlsruhe...213 7848 13] 20 13 SW ſchw. fegn 23 Baden⸗Baden363764.80 12] 19 12 80 ſſchw. pedeckt 22 Villingen..715765.5] 19 16 10—ſtill ppeszck 3 Feldberg. Hof 1281655.1 7 10 6SwW ſſchw. wolkig“ 6 St. Blaſien.. 780— 9 12 9NW. ſchw. pedeck 10 Allgemeine Witterungsüberſicht. Das Tiefdruckgebiet über Frankreich hat geſtern und in der Nacht ſtarke Regenfälle gebracht. Heute Vormittag laſſen die Niederſchläge im Rheinlande zeitweiſe nach. Wettervorausſage bis Donnerstag, 23. September, 12 Uhr nachts: Zunächſt noch einzelne Regenfälle, zunehmende Aufheiterung ⸗ etwas wärmer.— 7 nKA NHAe nreer 8 * NrnKN * A.%. KAKn , eee 5. Seite. Nr. 427. Brüssel. Uebermorgen tritt die internationale Konferenz in Brüssel zusammen. Lägen nicht die trüben politischen Erfahrungen der letzten Wochen kinter uns, s0 könnten wir optimistisch genug sein, um für uns einige Erwartüngen an sie zu knüpfen. Doch die Bedingungen, unter denen die politischen Häupter Europas sich dort versammeln, lassen es für unwahr- scheinlich erscheinen, daß wir iigendwelche praktische Ergeb- nisse für die Besserung unserer wie der europäischen Wirt- schaftslage erhoffen können. Französisch e Eins ie'ts- und Verständnislosigkeit den europàischen ökono- mischen und finanziellen Problemen gegenüber, erzeugt aus einem unversöhnlichen Geist des Hasses, beherrscht gegen- wärtig die politische Situation Europas. Ersprieß- liche Arbeit in Brüssel wäre denkbar gewesen auf der Grun— lage von Genf. Das wußte aber französische Diplomatie au hintertreiben. Genf hätte endgültig die Höhe der Entschä- digungsansprüche feststellen sollen, was für uns erste Voraus- setzung einer klaren Aufstellung unseres Budgets ist. Wir waren dann wenigstens von dem unerträglichen Schwebe⸗ zustand, der jegliche Finanzdisposition unmöglich macht, be- freit worden. In Brüssel wäre über den Plan der Bezahlung zu sprechen gewesen. Das erst hätte den Boden vorbereiten können, auf dem eine Regelung der internationaeln Finanzen, der Ordnung der Budgets usw. méglich geworden wäre. So aber muß dieser Kongreß zur Farce werden, der sjch in aka- demischen Reden und theoretischen Gutachten erschöpfen wird, weil verblendete Siegerpsychose trotz des namenlosen euro- pfischen Wirtschaftselends weiter triumphiert. Dieses Em- pfinden hat man nicht nur bei uns, sondern auck im Ausland. Das für den Wiederaufbau Europas brennendste Problem. die internationale Valutafrage oder besser die Valutanot, wird in Brüssel Gegenstand der Diskussion sein. Auf Einladung des Völkerbundes hat der schwedische National- ökonom Cass el über das internationale Weltgeldproblem für die Brüsseler Konferenz ein Memorandum ausgearbeitet. das überall größte Beachtung gefunden hat. Die darin enthaltenen Frundgedanken lassen sich etwa in die folgenden knappen eitsätze zusammenfassen: Die Wiederherstellung der durch die schwankenden Weck- selkurse gestörten weltwirtschaftlichen Beziehungen muf mit der Stabilisjerung des Wechselkurses beginnen. Aus diesem Grunde müssen die während des Krieges ein- getretenen Veränderungen der einzelnen, und zwar verschieden ontwerteten Währungen untereinander wieder in ein festes Verhältnis gebracht werden. Das bedeutet, dab neue aritäten an Stelle der alten treten müssen. Es werden also Devalvationsmaßnahmen gefordert. 4 Eine dringende Mafnahme ist das Verbot der schäd- liehen Geldausfuhr, wie sie namentlich von Deutsch- Iand in starkem Umfange betrieben wird. Die sich noch im Auslande befindlichen Nilliardenbeträge deutscher Reichsmark müssen in eine konsolidlerte Anleſhe umgewandelt werden. 18 Fichtze und unbedingt notwendig. —— Grunde nicht 5 löcher . eine Krankheit geheilt werden, sondern nur dadurch, daß man Die Freilkeif des Internatlonzlen Handels muß durchgeführt werden, denn nur dadurch können die Schwankungen der Devlisenkcurse ausgeglichen werden. * „Kann nun dlie Wiederherstellung der weltwirtsckaftlichen Beziehungen mit der Stabilisierung der Wechselkurse, wie es Cassel fordert, erreicht werdenk Wir glauben nicht. Gewiß t der Gedanke der Herstellung stabiler Verhältnisse an sich Aber es ist zu bedenkcen, Geldsysteme und deren Schwankungen im rsachen, sondern Symptome der Krankheit rtschaftskörpers sind. Was würde uns eine Festlegung hselkurse nützen, solange die Budgets noch Defizit- aufweisen, die durch Notenemissjonen verstopft werden wüssen, was ferner, wenn Produktion und Bedarf in krassem Migverhältnls beharren, d. h. Handels- und Zahlungs- bilanz stark passiy bleiben? Nicht an den Symptomen. en tiefstehenden und sahwankenden Wechselkursen, die ja eflexe des schlechten Standes der Wirtschaften sind, kann dal nien 1 —55 eines WI der Wec das den Wurzeln anpackt. Eine endgüitige Wie⸗ ———— stabller Wechselkurse ist nur im Einlelang mit der Lösung der inneren wirtschaftlichen und finanziellen chwierigkeiten denkbart der Ordnung der Kinanzen und der Hebung der Produktion. 2 Das wäre an dern Cassel'schen Vorschlag zu bemängeln. Denn ohne das Fundament einigermaßen gecunder innerer Be- Aingungen keine stabilen Wechselkurse. Klar ist allerdings. daß wir künftig als Normalmaß ger Devisenkurse nicht noch weiter die Friedensparitäten betihchten können, sondern daß neue„Kaufkraftparitäten“, d. h. das Verhältnis der Werte der Geldsysteme, gemessen an ihrer Kaufkraft, an ihre Maunheimer Geueral· Anzeiger. ¶Abend⸗ Ausgabe.) Handelsblaff des Nan Pestlegung der Paritäten bildet, muß sehr bezweifelt werden. Das kann wahrlich nicht im Interesse der valutaschwachen Eine Devalvstion auf diesem Niveau würde nheimer Länder liegen. einerS Sanktionierung einer durch Inffation und Unte herun a tergewirtschafteten Valuta gleichkommen. N Theoretisch scheinen uns die Cassel'schen Vorschläge zu allgemein und, wie es bereits auch öffentlich ausgesprochen wurde, zu sehr zugeschuitten auf die Interéssen der valuta- starken Länder. Der Stützung bedürfen in erster Linie die Valuten schwacher Staaten, wie eben die Mark, die Krone, der Franken und die Lira. Praktisch müssen andere Wege und Mittel gefunden werden, um die verheerenden Wirkungen der Währungsschwankungen aufzuhalten. Die Hoffnung, daſ die diplomatischen Vertreter in Brüssel die innere Fähigkeit haben werden, über den einseitigen Siegerstandpunkt hinaus zu praktischen und schöpferischen Leistungen zu kommen, ist bei den bisher gemachten Erfahrungen leider nur gering. Mit der Tatsache allein, daß sich in Brüssel eine politisch mächtige und illustre Gesellschaft versammelt, ist der wirtschaftlichen Not Europas nicht geholfen. Wäre es nicht denkbar, daß Praktiker die Idee der Selbsthilfe auf- nehmen und sich des internationalen Geldproblems an- nehmen würden. Vor einiger Zeit kam von Amerika die An- regung zu einer internationalen Bankiervereini gung. deitdem hat man nichts mehr gehört. Wären aber nicht gerade die mächtigen und einflußreichen Bankinsti- tute der Welt die geeigneten Instanzen, der Währungsnot zu Leibe zu rücken? Die Fusionsbestrebungen in der Oelindustrie. Berlin, 22. Septbr.(Eig. Drahtb.) Die Vereinigungs- bestrebungen in der Margarine- und Oelindustrie scheinen mit den Transaktionen der letzten Zeit noch nicht abgeschlossen zu sein. Es sind Bestrebungen vorhanden, dlie auf eine Ver einigung zwlschen van den Bergh und den Vereinis- ten Harburger Oelfabriken hinzielen. Der Leit- gedanke scheint dabei die Milderung der deutsch-hollöndischen Konkurrenz su gein. rproduktion * Deutsche Steinzeugwarenfabrik für Kanalisation und Chemische Industrie, Friedrichsfeld in Baden. Der Aufsichtsrat ruft auf den 16. Oktober eine aufer- ordentliche Generalversammlung der Aktionäre ein, in der auf Antrag der Verwaltung beschlossen werden soll, das Grundkapital um 1 300 00 Stammaktien zu erhöhen. Als Emissionskurs ist pari plus Spesen in Aussicht genommen. Es ist der Gesellschaft nicht möglich, mit dem seitherigen Be- tricbskapital bei den s0 außerordentlich gestiegenen Einkaufs- preisen für alle Rohprodukte, Brennmaterialien und den er- höhten Löhnen auszukommen. Wie alle anderen Industrien der Weiterfabrikation, die mit verteuerten Rohstoffen in einem längeren Fabrikationsgang zu tun haben, und demzufolge die Auslagen für Rohstoffe und Löhne nicht so schnell wieder hereinbekommen, hat auch die Steinzeugwarenfabrik Fried- richsfeld erhebliche Beträge für den Geschöftsbetrieb aufzu- wenden, für welche jetzt die Kapitalserhöhung nötig wird. Das Werk ist z. Zt., und zwar vornehmlich für dle che- mische Großindustrie gut beschäftigt. Den Aktionären kann unter üblichem Vorbehalt für dieses Jahr wieder eine an- gemessene Dividende in Aussicht gestellt werden.(1919 divi- dendenlos, 1918 12256, 1917 20%.0 Börsenherichte. Frankfurter Wertpaplerbörse. Frankfurt, 2a. Sept. Orahtb.) Das Geschäft klelt sich wegen des geringen Besuchs in engen Grenzen. Die bereits gestern zu beobachtende sehWächere Haltung auf dem Industrieaktienmarkte setzte sich vereinzelt weiter fort. Valuta- papiere lagen vernachlässigt. Die Geschäftstätigkeit zeigte sich auf diesem Gebiete unregelmäflig. Mexikaner vorwiegend be- hauptet, Baltimore Ohio befestigt. Deutsche Petroleum 1410. Montanpaplere unterlagen geringen Schwankungen, Gelsen- kirchener abgeschwächt. Oberbedarf setzten 112% höher ein. Laurahütte rückten bei einiger Kauflust in den Vordergrund. Am Markte der Elektropapiere und chemischen Werte blieben die Abschlüsse auf einige wenige Aktien beschränkt. Scheide- anstalt verloren mit 630 97%. Bankaktien vorwiegend be- hauptet. Hapag, die im Angebot lagen, gaben 3% nach, auch Nordd. Lloyd schwächer. Im freien Verkehr beschränkten sich die Umsätze auf Julius Sichel, 1350, Benz fest, 20—210., Beckerstahl lebhafter, 305 genapnt, Rastatter Waggonfabrik gingen zu 257 um. Auf dem Kassamarkt fanden vereinzelt Realisationen statt, doch konnten auch Kurserhöhungen fest- gestellt werden, Fest lagen besonders Waggonfabrik Fuchs, Dürrkop, Porzellan Wessel und Zellstoff Waldhof. elle treten müssen. Ob aber der Tiefstand der gegen- wärtigen Geldkaufkraft die geeignete Basis für eine neue eneràl- nzeiger Berliner Wertpapierbörse. Berlin, 22. Sept.(Drahtb.) 20 0 Die Börse war wegen des hohen israelitischen Feiertages nur schwach besucht, und das Geschäft gewann daher keine Ausdehnung. Trotz des an- dauernden Rückgangs der Devisenkurse blieb vermindert f̃est. Nur Valutapapiere War Steaua Romana verloren 100%. Am Mont die Besserungen von 1 bis%. Hoesch 5 7% höher, Phönix bei lebhaften Umsätzen kungen gingen 13% in die Höhe. Ele etwas nach, Deutsch-Uebersee Elektrisc Nur Schuckert wurden begehrt, bei eir Cröſleres Interesse für einzelne Spezi einigte Köln- Rottweiler gewannen 16%, Zellstoff Waldhof unter Schwankungen 26%. Westeregein Alkali streiften bei einer anfänglichen Steigerung von 70 den Kurs von 1000 um dann später wieder auf 980 zurückzugchen. Die nur 2 Einheitskursen gehandelten Industriepapiere zeigten keine ein- heitliche Kursbewegung. Berliner Produktenmarkt. Berlin, 22. Sept. ODrahtb.) Wegen des sch wachen Besuchs infolge des israelitischen Feiertages war der Verkkehr am Produktenmarkt leblos. Die Notierungen blieben meist nominell, doch zeigten die Preise Widerstandsfähigkeit gegen weitere Rückgänge. In Leinsaaten und anderen Oelsaaten zeigte sich einiges Angebot. Neueste Drahtberichte. Stahlwerk Becker,.-., Willig. Berlin, 22. Septbr.(Eig. Drahtb.) Die bereits abge⸗ brochenen Verhandlungen wegen Uebergang der Aktienmehr- heit auf eine französische Gruppe sind wieder aufgenom- men worden. woraus man wohl schließen darf, dag die Fran- zosen ihr Angebot erhöht haben. Trotzdem scheint es noch zweifelhaft zu sein, ob der Uebergang der Aktien erfolgen wird. Groſhandelstagung in Frankfurt a. M. Der Zentralverband des deutschen Großg- handels läßt Einladungen zu seiner 3. ordentlichen Mit- gliederversammlung am 1. und 2. Oktober nach Frankfurt a. M. ergehen. Die Tagung erhält eine besondere Bedeutung durch eine Rede des Reichswirtschaftsministers Dr. S eholz, in der dieser zu den grofſen schwebenden Wirtschaftsfragen Stellung nehmen will. Außerdem werden noch sprechen: der Präsident des Zentralverbandes des deutschen Großhandels, Geh. Kom. merzienrat Dr. Ravané und andere bekannte Persönlich- keiten des politischen und wirtschaftlichen Lebens. Vor der Mitgliederversammlung findet eine Zentralausschufsitzung statt, in welcher gleichfalls aktuelle Fragen des Wirtschafts- lebens in Vorträgen behandelt werden sollen. Neue Preiserhöhung für Blei. r. Düsseldorf, 22. Sept.(Eig. Drahtb.) Das Köiner Syn- dikat für gewalzte und gepreßte Bleifabrikate hat mit Wirkung ab 21. September seine Preise um 70 auf 9o pro 1o0 kg erhöht. Die letzte Preiserhöhung war am 17. d. M. um 80 auf 850 A. Neue Seidenaktiengesellschaft. Unter der Firma Vereinlgste Seidenweberei.-G. Krefeld wurde in Krefeld ein neues Unternehmen ins Han delsregister eingetragen. Das Aktienkapital beträgt 12 Mill. und ist mit 2596 eingezahlt. Kunstmühle Tivoli in München. nMünchen, 22. Sept.(Eig. Drahtb.) Die gestrige General- versanmlung genehmigte einstimmig den Antrag der Ver- Waltung und die Dividende von 85 4(wie 1..). Ueber die Aussichten führte der Vorsitzende aus, diese scien von der Aufbebung oder dem Weiterbestehen der Zwangswirtschaft abhängig. Der Uebergang zur freien Wirtschaft sei mit grohßen Schwieriskeiten verbunden, denen nur durch eipheitliche Or- ganisation der Mühlenbetriebs begegnet werden Kkann. Die Ge⸗ treide anlieferungen seien bis auf die allerletzte Zeit gut ge- wesen. Wenn über das neue Geschäftsjahr auch keine be- stimmte Angaben gemacht werden können, s0 floffe die Ver- waltung dennoch auf genügende Beschäftigung. Elsental Holzstoff- und Papierfabrik Aktlengesellschaft zu Grabenau in Nordbayern. Her Fabrikationsüberschuß beträgt nach dem Geschüfts- bericht 459 659, Abschreibungen erfordern 192 650(18) 499) Mark, sodaß einschließlich 25 534 1(20 855) Vortrag ein Reingewinn von 292 573 ·(145 534) verbieibt. Paraus wer⸗ den 12% Gl0%) Dividende vorgeschlagen. 40 000(10 000% sollen zurückgestellt und 110 0 4(30 00„) zu Wohlfahrts- zwecken yerwendet werden, Zum Vortrag auf neue Rechnung bleiben 46 543 1(25 534). Zu Beginn des neuen Geschäfts- die Tendenz un- en etwas schwächer. anmarkte überwogen tellten sich um etwa zund unter Schwan⸗ ktrizitätspapiere gaben he sogar 45% niedriger. jer Steigerung von 396. alwerte vorhanden. Ver- Privatdiskont 4% und darunter. daß sich ein Urteil über die Aussichten nicht a jahres iet eine erhebliche Stockung im Abastz eingetreten, so- bgeben läßt Frankfurter Börse. e Berliner Börse. Slberdeider Farpen 18 411—f1d— Devisen-Kurse. f Transport-Alctien. Transp.-Alxtien. Div.] 21.22. Elektr. Llcht.Kraft 0 150.25140.—(Fur j 100 der Landeswährung in Mark) Sstwverzinsliche Werte. Schantüng 1.. 1— 6de g Festverzinsliche Werte. Schantängbahn. 9 J648.—650 30 B. f. e. Unt.(Zür) 0 1403.01500.0 eeier e Inln 21. 22..-Am. Pabeif.— 1883088.— Allg. Lot.-u. Strafb. 6, 98.50 97.— Ege, 8 vlsen. 5 dlsche. 21. Hamb. Reichs- und 21.22. SSchweller Bergw.. 12 4. 8 300 NMannh. v. 1901/06/08 91.78—.— Nordd. Lloyg... 180—— Stantspapiere. Or., Ben. Straßenb. 7½%127.—.28.— Feſten& Ouiſieaume 10 460.— 453.— Für drahtſiche Münz-] Kurs J21 Septemberſzz. September dlannbelmer v. 1912.. G4rt Auch. Kenb) 25.—i.Schstzshw. Ser.J 990.— Gaat Staatssdagb. 7468.——.—, Ffledflehsbtte.. 28.HId. Auszahlungen Parität L18.Spt.] Geld! Brief Geld! Brief 4% ache Relehsanl. 250 2250 ee eeee ene e. 82 172 V Je. Söah. 88 10—es.— Amsterdem- Ronerdam..J 188 78 1185.ᷣ— i570.500157.57J858.107864.85 ½ 68.90 Industrie- 4½% 4o. Ser.-..80.90 81.—89, 10— 431—414.— Seſswelder 35.7583775Srüssel-Antwerpen.. 81.—-]—.—439.50 460.500 412.05 41295 70 90. 59.2859.25 Srun& Bllfinqer.. 8 219.—219.— 4½0% do. Ser.—K. 13.23 73.25 eee 29 55 Gelsenk. Bergw.. 6 322.—321—— Ohristianis 5 0.11230 700.25 809.10 870.50 799.20 30080 9% Beſee 62.50 61.—Cementa Hleidelbg. 10 234.75231.75 4½% do. 19240r.. 91.10 51.— Anatefſer 80% daee e Gußstahl.. 10 Lopenbsgen% 112.50 660.25 869.10, 870.90 789.20 800.8 4½%%[lens,Sehstzanl.] r8.ee a Bad. Anllin.... 12 401.—8% Beutsche Refchsanl.] 79.30, 70.50 Fulnz.flelntenbain 8—.——— Seorgs-Iaclegg.. 0 Steeſheim„711250J 720.25 f1285.201288.30178.80718.10 e und V. do. 80.25 5025 Chem. Scheldeanst. 20—.649.— do. 68.00 68.50 Orlentdahn ee ee Serrsshelmer Slas, 19 68.— 5 85 Heſsingfors.„ en.— 141.2 180.80 190.20 174.80 175.20 5 dreuß Jasschateanl. 2325 28.25/Sh. Griesh.-Eleſctt..Auste Gachbtöch. Goldschmidt, Th.. 12 17 U. ſtalen. 774„ 81——21220 272.80 249.78 250.25 95 5„Schatzanw. 87.— 57.— Ferb,.* Hamb.-Am. Poketf.— 186.30196.— flipert daeseh— f Londen„„ ddee 2245—.— 263 40 24300 22957 25305 2*—.— 0 2 5 5 FStetkf. 5 4.. 1 8 55 2—— 563.43 39.K1 05 le gceab Censels:. 88.—. 8255 Ghe erd. aleim 4 eeeenene 4% Sac 3,, 227 52— Je, Cebetet. 22 enz Derf..— 184—fl2 7. Höcbsteggarpgect 14 47250028200Sgei:: F2: 8— 82 023 80l158 10 285 4 0.—7 5 e⸗ 8 0 Wein 47— 831. 5..— 961.— %% B59 Jele v. 1919—.— 1 d0. Rütgerswerke 127 750 Nordd. 555.184.—182%% UHsesoh Elsen U. St. 0 8 Spun 1in 81.— 550.50 924.05 923.95 853.10 860.50 2% d0 von 189%—— Sie, eürd%% Bepeflsehe Agl.. 55.25J 55,20 Barlegeaterz Voſſendbe Warce 9 222—f20.5WMien, ae,%„05 2347%/ 28 24½2 24(78 2% Sale, von 1895... 8 10 297 0 leih.—32.30 Berl. Handels-Ges. 10 227.—27.— Kalw.Aschersſeben 30 433.—450.— 1 2 5 3 Sayer. Elsenb.-AnI 920J Allg Flet. e. 30,o Bess gohe Anlehe.83. Kbk. 9 178.2072 Won, abgest.„1½½.—] 3755525,97% 27.03 26.22 256.28 1% Gaf, Slsenb-Aul 655. 66 50ſ Seöm eng 10 4% Fanttact Stadtan. 193. J19.15 Oammt ger S. 3 135.—134— Cettogtger erd. d rag.. e.——— 10 32.0 30.0 81.10 an eeeeee eeeeee eeee Beclbene Back. 12 211—519.— Sugapest. e 88.———] 2ʃ.24 2ʃ.280 21.22 2ʃſ28 10% do. eee 4% Frantcf. Hypotheken-—* 211.19.—ebr. ng.. Bulgarlen. 44½%% 81.——:————-—.—.— %% Coetanfehf 5::. 152——= e sche. 0 5.—(188.— 5 10 6 Ceer St.Nv. 101——.— Sſemons à islee- 12 b) Ausländische Miitteld. ereditbank 8 149.—135.— Laurahdtte 0 Frankfurter Hevisen. % 0. Sohateanweis.—...— Gummiw. Peter.. 18 Rentenwerte. Natlonaldk.f. Dtschl. 7 157.—157.— Linde's Eismaschin. 12. e eeee 4% 40. Sold Nente. 37.50 38.—. Fleddernß. Kupforw.— 4½% Oesterr. Schatz- Oesterr. Krsdit... 6½,58.—52.— LInke 4 Hofmang 23=3 170 ee e 70% un o. einheitl. Rente 25.10—.— Junghans Gebr... 12 anwelsung Relochsbane.. 8,79156.187.30 Ludwig LOoeWeACo. 18 eld I Brie Zeld 2% ce. S cedende 55.5%——. galer Oppenheſm 20 40% do. Goſdrente. Industrle-Aktien, Cothringer Hütte.. 12 nelſand 77d 105.50105.78J568.—1978.—JJ873.—f877.— %% d0. St. Ste..4300——— xederfabrik Spler. 13 4% do. conv. Rents. Aocumulat.-Fabr.. 40 Mannesmannröhren 6 Antwerpen 124„„ 494.30 495.0 449.50 450.800 439.,80 440.50 „tes——eeLedgeete otne. 7%%% do. Silberrente Adſer Oppenhelm. 20 Oderschſ. Elab.-Zed. 8 ondoa 4 236.78 237.28, 220.75 221.28 208.18, 209.25 8 Duidenden-Werte. do. Sudd. lagb.. 10 4/% do. Paplerrents.. Adlerwerks... 10 250 do. Eisenind... 14 Sarls.. 55.30 457.30 422.— 423.— 404.50 405.50 Aktlen. Div, do. Splcharz.. 10 4% Türk. Administ.-Anl..-G. Anll. Treptow 12 J0. Kokswerze.. 17 4 SchwelZ 036.21083,7ʃ1013.731016.25 299— 751.— Gaclache 6½ 238.—287.— Mslaſh, Lugwigshf. 12 4% 90. Bagdad- Allg. Elektr.-Ges.. 10 Orensteln& Koppel 16 Panen— 9 809.— 901.— 839.— 861.— — 10.251.8022.— esgugenf, Kleyer 18 Eisenbenn.. Aummialume ladustr. 18 Sbone ergdag: F 277.— 278.— 287.— 288.— de n 8 154.053.25 do. Saqegga 12 ⁰ 40. Bagdach Anglo Continaata. 6 9 Nhein. Braunkohle. 12 12 Lisssbon.% œhP ο———. 2 14— 12 12 314.50J Je, Bad. urtach. 14 f859.—848.— senbahn. Agsb.-Nrnb. Masch. 10 Rhn. Metaſſw. Vorz. 0 ISinemar 27 858.— 861.— 829.— 881.— 0 10 218.—217 Daimlermotor,... 8 243.—24.— 0. unfiz. Anleſhs Badische Anllin.. 18 Rhein. Stahlwerke. 6 IJorwegen„„ 854.— 856.— 820.— 831.— Nel 9 148—483.— Niesehibr. Elngen 8 eleee Sehmeden 1289.301291.5001218.25/219.50 2158.—] do. Eisenach.. 10 +1 do. 400-Pes.-Lose erſlner Elektr.. ombaoher Hädtten. Nlelsingfors 194.780 195.20—.—— 8 77* Geltener, Durlach. 15 490,—492.— 4½%% Ung. St.-Rt. v. 1913 Bing Nüraberg.. 18—„ 42³¹ New Vorke 92 63.20 63.40 61.40 61.60 2 0 182.30 Hald& Neu, Nähm. 18=4½%% do. do..1914 Sismarechdtte... 3 Sachsenwerk 20 Wien, altes eee eee, 9 0 5 11 Karisruher Niasch.. 10 205 307.—4% do. Goſdrents. Bochumer Gufstahl 5 Schuokert à C00. 8 Deutsch-Oest.(abg.)—1 26.82 26.92 hein..-Bank. 9 183.— 183.— Pfalz,Nahm Kayser 12 244.. 27.—%, do. Kronenrenis. Sobr. Böhler& Go. 12 Slemens à Haiske. 12 udepest„ Mad. Oide Ges. 7 Schneipr. Fankf. 7—.— 50 4% Nleger e e 8588 1 e 75 Wee 8. J g—1—— 5 ILLer. Oisch. Oelfabr. 12 350.—389.0 3% Oesterreich.- 77 uderug Efsenw. 5„Erün uhf.— Nes 8 rks-Alxtien. Porzell. Wessel...— 420.—42.— Staate aſts. em. Spfessheſm. 1 Ver, Slanzstoffe, 20 rahlefurter SHr Sadetad.a,Gußst. 3 67—. 500.— Pf Fasertabt. Ingp. 20.—— 2% 4 8. Kaler 8 e J weben Ceſesed-Sux. Brqw. 10 322.50523.— Seifindusteie Wofff 7 167.% d0. Eig.-NM. em. Abert.. h ſosg.—.— Westeregein Altaſf Nasenk. Bergw. 6 333.330.30 Spinn. Elsgf.-B 10. 4% do. Goldprlot....42.— 42.—J Concordſa Bergb.. 22 408.-407./ Seſistaff Waldhof 10 Amerlkantsche Noten 61.—J[ Osstefr.-Ungar., alto. Laſdenef Bergbau. 5 372.—350.80 Spinn. Etiſingen. 1 320.——.— 260% Süddst.Esb.,.fr. 83.500 83.— Palmler Motoren. 5 429.—225,28 Peutgeh-Ostaffſca.— elgiscbes—.—Nowegtsefts 17. 8 and. Woesteregeſn 35 905.—087.— Nammgarnsp. Kais. 12 450.— 460.—.60% do., neue Prlotrität—.—-——Peutsch-TLuxembg. 10 327.—327.— eu-Guſges—*2 Näntsche„e Rumänische 948.30 851.5 Gbagesm.-Rhr W. 6 492.. Uhrenfbr.Furtwang. 10 298.505% do., Obligat.—.—b. Vebers. Elektr.. 0 1011.-%%.—Otavi Minen u. Elsb. Englische 207.35 Spanische 843.50—⁰ 3 eend-8. 5 273.%27/2.50 Waggonfabr. Pucht 22 450.——4. 20 Anatoſier, Ser.l. Ii 155.—-)155.25 Peutsche Erdöl. 20 2050.-—.— J0. Genußsch— Französische.. 403.50 406.50 Schwelzer 73.50 976.50 Fheseegine(Cero) 14 271.7884.50 Zeſfsfoffbr. Waldhof 10 4½% dos, Sefſe ſii.„. 120.—f18.—f Beutsehe Caſu.. 1 424418.50J Beutsche Petrol...— 1418,1878.-Hoſandischs.. 187.50 1876.50 Sohwegische r Bergbeu 8 510.—524. Zucerfabrik, Bad.. 14 4 4½%% AEG, Obl.. 1008—.———[.Waffen u. Munit. 30 411.50%418.7 Pomona. 10200. 10000. Itaſienische 251.50 Tschecho-Sovak.—.——.— ds u. Leurah. 0 376,50388.— do. Frankenthal,— 334—339.— 5% D. Uebersse-EI.-Obl.—.—I— Dürkoppwerke.. 33 340.——.Heldburg..... 323.—317.—[Oesterreich., abgest.“—— ongerische 4——-— Dlvidenden-Werte 2¹1. 22. 6. Seite. Nr. 427. Mannheimer General-Anzeiger.(ubend · Ausgabe.) Mittwoch, den 22. September 1920. — Briefkaſten. (Anfragen ohne Namensnennung beantworten wir nicht.) H. R. Die Erhöhung von Bücherpreiſen bezieht ſich nicht auf ſolche Bücher, die vor der Erhöhung ſchon zu einem beſtimmten Preiſe feſt be⸗ ſcher waren. Allerdings kommt es auch auf den Inhalt des Beſtell⸗ eins an. E. B. Die meiſten Geldſchulden verjähren innerhalb zweier Kalender⸗ jahre. Da die vorliegende Schuld 1911 entſtanden iſt, wäre ſie ſchon mit Ablauf des Jahres 1913 verjährt. Um aber ſichere Auskunft geben zu können, müßten wir erſt wiſſen, welcher Art die Schuld war. 5 R. F. 27. Der Vermieter iſt verpflichtet, für Inſtandſetzung der⸗ Fenſterſcheiben zu ſorgen, ſoweit nicht den Mieter ein Verſchulden an der Beſchädigung trifft. Infolgedeſſen werden Sie wohl zum Erſatze ver⸗ pflichtet ſein. J. T. 109. Die badiſchen Maße wurden im Jahre 1806 auf das Meter⸗ maß genau abgeſtimmt, das heißt eine badiſche Rute iſt genau 3 Meter, ein badiſcher Fuß 3 Dezimeter, ein badiſcher Zoll iſt genau 3 Zentimeter. Eine Quadratrute iſt ſonach 9 Quadratmeter. Ein badiſcher Morgen ſind 400 Quadratruten, infolgedeſſen gleich 3600 Quadratmeter. H. H. 1. Wenn Sie höhere Schulbildung haben(Abitur oder Einjäh⸗ riges und drei Jahre Lehre) ſo wäre zum Beſuch der Handelshochſchule zu gibt raten. 2. Jedoch, nicht das Wiſſen macht den Kaufmann, ſondern die per⸗ ſönliche Regſamkeit in Verbindung mit ſcharfer Urteilskraft und praktiſchem Organiſationstalent. 3. Empfehlen möchten wir Ihnen daneben das Studium der Volkswirtſchaft, z. B. nach A. Wagner, Lehr⸗ und Handbuch der politi⸗ ſchen Oekonomie. J. W. Eine derartige Schule gibt es unſeres Wiſſens noch nicht, iſt auch nicht notwendig. Dieſe Fertigkeit können Sie ſich auch in jedem rührigen Verein aneignen. 5 3 J. Br. Mollſchule. 1. Beſorgen Sie ſich Heublumenparfüm und tröpfeln Sie dies in die Schuhe; es wird den Geruch aufnehmen. 2. ZJur Behand⸗ lung der Füße iſt Präſervativkreme das Beſte. F.., L 6, 14. 1. Wenn der Tabak nicht fermentiert iſt, ſo müſſen Sie dies nachholen. Setzen Sie ihn am beſten in Heu und laſſen Sie ihn gären. 2. Wenn er die braune Farbe hat, wird er herausgenommen und getrocknet. 3. Dann folgt das Beizen durch kürzeres Einlegen in heißes Regenwaſſer oder 12—14ſtündiges Einlegen in kaltes Regenwaſſer oder leichtes Salzwaſſer, mit vorſichtigem Auspreſſen und Trocknen. 4. Be⸗ ſorgen Sie ſich das Schriftchen„Der Tabak und ſeine Bearbeitung im Kleinen“ von Wilh. Schmidt, Köln⸗Mülheim, Dünnwalderſtr. 5(gegen Einſendung von.10 Mk. vom Verfaſſer zu haben). Wir empfehlen jedem Selbſtzüchter dieſe kurze Anleitung! Helm. 1. Sie müſſen in einer landwirtſchaftlichen Zeitung eine Stelle als Eleve ſuchen. 2. Wir nennen Ihnen: Heſſ. landw. Deitſchrift in Darmſtadt, Vereinsblatt des badiſchen Bauernvereins in Freiburg i.., Der praktiſche Landwirt in Heilbronn, Wochenblatt des landwirtſchaftlichen Vereins in Baden in Karlsruhe i. B. uſw. Frau E. L. 1. Ein einfaches und ſicher wirkendes Mittel iſt das Amo⸗ niak, das man in dem gut verſchloſſenen Zimmer einige Tage in Unter⸗ taſſen aufſtellt. Nach drei Tagen gibt es in dieſem Zimmer keine Wanzen mehr. Ein unfehlbares Mittel iſt ferner Eſſigſäure, mit der man mittels Glasſpritze Fugen, Ecken und Zapfenlöcher der Bettſtellen und ebenſo die Fugen der Stubendielen ausſpritzt. 2. Sie haben die Beize abgebrannt, die Möbel müſſen neu gebeizt werden. Beſorgen Sie ſich die betr. Beize in der Drogerie und verfahren Sie nach Vorſchrift, die man Ihnen dort „Cabinett“ 1. Wenden Sie ſich an das hieſige Bezirksamt. 2. An die Eiſenbahnverwaltung Mannheim. ., Parkring. Ihre Anfragen können wir nicht beantworten. W. R. Eine ſolche Stelle iſt uns nicht bekannt. Sie können ſich aber an die Auskunftsſtelle im hieſigen Rathaus wenden. Auslandsdeutſcher: Bei der Auskunftsſtelle des hieſigen Steueramtes Schloß, linker Flügel, 2. Stock, Zimmer Nr. 3, erhalten Sie die gewünſchte Antwort auf Ihre Anfrage. F.., Tennis. Die Spielregeln hier aufzuführen, ſind wir nicht in der Lage, da uns der nötige Platz nicht zur Verfügung ſteht. Sie können die Spielregeln aber in jeder Buchhandlung kaufen. M. Schw. Wenden Sie ſich an die Zweigſtelle des Auswanderungs⸗ in Mannheim. 8 amt 85 H..⸗Neckarau. Beim Deutſchen Reichspatentamt Berlin, Kurfürſten⸗ damm, können Sie Auskunft erhalten. Henriette 12: Ihre Anfragen können wir ohne mit Ihnen perſönlich Rückſprache genommen zu haben, nicht beantworten. Sie wollen daher den nächſten Tagen in der Zeit von 10—11 Uhr vormittags auf unſerer Redaktion vorbeikommen. R. Th. Die gewünſchte Zeitung können Sie auf unſerer Redaktion einſehen, und können wir Ihnen dann auch nähere Auskunft erteilen. P. M. 32: Ihre Gedichte ſind nicht druckreif. Büchertiſch. AJn der altbekannten und bewährten Flemmingſchen Generg 5 kartenſammlung ſind kürzlich die nachſtehenden beiden Nummern in neuer Auflage zur Ausgabe gelangt:: Nr. 37 Schleswig⸗Hol⸗ ſtein, Mecklenburg und die Hanſeſtädte,:600 000, 21. Auſ⸗ lage; Nr. 48 Dänemark und ſeine Nebenländer, 1600 000, 2. Auflage. Beide Karten berückſichtigen die durch die erfolgte Abſtim⸗ mung feſtgelegte neue Grenze zwiſchen Deutſchland und Dänemark. Tribüne der Kunſt und Zeit. In der von Kaſimir Edſchmid im Ver⸗ lag Erich Reiß, Berlin herausgegebenen Schriftwerke ſind zwei weitere Bändchen erſchienen. Willi Wolfradt gibt in„Neue Plaſtik“ knappe, klug formulierende Schilderungen der führenden Plaſtiker von h une behandelt gleichzeitig die Grundprobleme der expreſſioniſtiſchen Plaſtik deren Vater er Rodin anſieht. Kurt Hiller aktiviſtiſche Auf werde Herr“ fordern: vom Geiſt her zu arbeiten, die Menſchheit auf zu bringen, die dem Paradies zuführen. — — a— Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Richard Schönfelder; für Handel: Dr. A. Nepple; für Anzeigen Karl Hügel. Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. N N 77... Amtliche Bekanntmachüngen Zum Handelsregiſter Z Band XIII.⸗Z. 20, Firma„Rheiniſches Braunkohlen⸗Syndikat eſell⸗ ſchaft mit beſchränkter Haftung Cöln Zweignieder⸗ laſſung Mannheim“ in Mannheim⸗Rheinau als Zweigniederlaſſung der Firma Rheiniſches Braun⸗ kohlen⸗Syndikat Geſellſchaft mit beſchränkter Haf⸗ tung in Cöln wurde heute eingetragen: Durch Beſchluß der Geſellſchafterverſammlung vom 7. Juni 1920 iſt 8 4 des Geſellſchaftsvertrages, betreffend Stammkapital, geändert. Das Stamm⸗ kapital iſt um 3500 M. erhöht und beträgt jetzt 2,067,500 M. Mannheim, den 20. September 1920. Bad. Amtsgericht B. G. 4. 150 Zum Handelsregiſter B Band.⸗Z. 45, Firma „Rheinſchiffahrt Aktiengeſellſchaft vorm. Fendel“ in Mannheim würde heute eingetragen: Durch Beſchluß der Generalverſammlung vom 19. Juni 1920 ſind die 88 15 und 20 des Geſell⸗ ſchaftsvertrages, wie dies aus der notariellen Ur⸗ kunde vom 19. Juni 1920, auf die hiermit Bezug genommen wird, erſichtlich iſt, abgeändert. Das bisherige ſtellvertretende Vorſtandsmitglied Dr. Robert Weber, Mannheim iſt zum Vorſtandsmit. gliede beſtellt. 150 Mannheim, den 21. September 1920. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Jum Handelsregiſter A Band XIII.⸗Z. 86, Firma„Verſandhaus Minerva Richard Doppelmayr“ Imm Mannheim wurde heute eingetragen: Die Firma iſt erloſchen. 150 Mannheim, den 18. September 1920. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B. Band XIII,.⸗Z. 43, Firma„Süddeutſche Textilwerke Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim wurde heute eingetragen: 150 Der Sitz der Geſellſchaft iſt durch Beſchluß der Geſellſchafter vom 2. Auguſt 1920 nach Berlin ver⸗ E8S3 legt. Mannheim, den 21. September 1920. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B Band XII 15 46, Firma„Sulzer mit —— in Mannheim wurde heute duch ansgeſchtleben; Die Prokura des Hans Wimmer 05 erloſchen. ee den 21. September 1920. ad. 150 Für die Neubauten Vergebung von Bauarheiten. Beſaßungstruppen(3 Häuſer an der Begardiſtraße und 1 Haus an der Dieſterwegſtraße) werden 1. Maurerarbeiten in 4 Loſen 2. Betonarbeiten in 4 Loſen. 8 Verdingungsunterlagen werden von unſerer Neubau⸗Abteilung gegen Selbſtkoſtenpreis abge⸗ Ster Anzüge, Paletots, Hosen, kaufen Sie preisw. Frack „Gesellschaftsanzüge werd. verlienen auhaus für Planken enenbekleidung 0 3. 4a 11 22 22. von Wohnungen für die öffent⸗ E91 Teepoſel Singer Lebens- und Futtermittelgrosshandlung Imit Laden, 3 Stock⸗ Kaufe 8132 Unren, Schmucksachen, Geblsse, Silbergegen stände zu Tagespreiseh Bartmann. J 2, 2 Aſte Cebisse kaufſt Si30 Mantel, 0 5, 2. 6 Stelle — Werkführer von alter, mitteldeutſchen Kammfabrik, die nur Ia. Qualitäten fabriziert, geſucht. Derſelbe muß in der Kalkulation firm ſein und gedjegene Kenntniſſe in der Kamm⸗ und Haarſchmuckfabri⸗ kation in Celluloid, Horn, Schildpatt beſitzen. Angebote mit Gehaltsanſpr., Zeugn. u. Refer. an Rudolk Mosse, Magdeburg, Annoncen⸗Expedi⸗ tion unter A O 466 erbeten. E90 ———— e aattetang ster Hlcger füma sofort zu vergeben! 10596 Wertauiskanonan bndien, Monall. M. 1 900. Grundreelle, langgeſuchte, umwälzende Er. findung![Keine Retl., Verſ, Frauenartikel ꝛc.] Das was Sie suchen! Nur ſchnellentſchloſſene, geniale u. unermüd⸗ liche Reiſende, die geündl. Erfahrung im Um⸗ Amtsrichter für mehrer Monate dienſtlich hien, ledig, ſucht in gutem, ruhigem Hauſe Lüh Unme, Angebote unt. T. J. 5 an die Geſchäftsſt. 5775 — Suche per ſofort odel gang mit Detailliſten haben, wollen ſich meld. 8 IL 3507 d..-C. Landsberger, Breslau V. F uhessthan 1 ſehr gr., hell Eiche geſchn., bill. zu verkf. 5786 Fillinger, S 6, 7. Schreibmaschine Vost 10, zu verk. E8S8 M. Landas Söhne, Hannheim-Lindenhaf. jagdgewehr hahnenlos, Kal. 16, faſt neu, wegen Jagdaufgabe zu verkaufen. 5753 Angebote unt 8S. X. 47 an die Geſchäftsſtelle. 1 Hafrenzimmer Speisezimmer Schlafzimmer Kücheneinrichtung kompl., neu, all. Ia. Arbeit, an außergewl. bill. zu verk. Wohnung nebſt Manſarde zu tauſch. Gefl. Ang. u. I. In guter Verkehrslage der Weſtſtadt gelegenes Geschäftshaus mit Einf,, gr. Hof, ger. Stallungen, Werkſtätte und Eiskeller iſt wegen Wegzug zu verkaufen. Näh. Immobilien⸗Büro Eeui& Sohn 1, 4, Tel. 595[S110 ——— Mua Iausdie gegen 2 Od. 3 Zimmel ſchäftsſtelle ds. Bl. 579. —— 7 8¹ Lage zu werke u. großen⸗ unter⸗ kellertem Hofe, per 1. Okt. evtl. freie Wohnung, zu — Wohnungs-Tauschl ſpäter meine in Heide“ berg befindliche ꝛc. gegen eine—-Zim, Wohnung in Maunheim T. 68 a. d. Geſchäftsſt. 5 6P— ͤ œ ²AA 2 Zimmer-Wohnung mit Laden. Gefl. Angebol! unter T. W. 71 an die Ge, 9 Nanahs U in guter verkehrsreichet 6861 9 mieten gesucht Angebote u. K. 8. 10 die Geſchäftsſt. d. B Amtsgericht B. G. 4. Städt. Zekanntmachung. Submiſſion. Zu fünf Wohnhausneubauten im Wit⸗ eben, Zeichnungen können dort eingeſehen werden. ie Angebote ſind verſchloſſen bis 1. Oktober 1920, 9 Uhr vorm. mit entſprechender Aufſchrift verſehen, bei unſerer Neubau⸗Abteilung abzuliefern, wo ſie um 5 Uhr in Gegenwart erſchienener Bieter geöffnet werden. Berlin-Charlottenburg, Wielandſtraße 45 Telephon Steinplatz 4089/4090. Offerten erbeten. —:!!—— telsbachviertel ſollen nachſtehende Arbeiten öffentlich vergeben werden: 1. Tüncherarbeiten 2. Tapezierarbeiten. Verſchloſſene, mit die betr. Arbeiten genau bezeichnender Aufſchrift verſehene Angebote ſind bis längſtens Montag, den 27. September, vormittags 10 Uhr, auf dem Städt. Hochbauamte, Stadthaus Nord, IV. Stock, Zimmer Nr. 39, einzureichen. Angebotsformulare ſind auf dem Städt. Baubüro, Bleichſtraße 39, woſelbſt auch nähere Auskunft erteilt wird, erhältlich. Eröffnung der Angebote im Zimmer Nr. 16 Stadthaus Süd am Terminstage, vormittags 11 Uhr. 10590 Ludwigshafen a. Rh., 18. Sept. 1920. Das Bürgermeiſteramt. Wegen Erweiterung unſeres Waſſerwerks ſtehen zum Verkauf und können noch in Betrieb beſichtigt werden: 10600 1. Ein neuer Drehstrommotor mit Kupferwickelung und Schleifringanker, Fabrikat Flohr, Berlin, 30&, 2200580 Volt, 1440 Touren mit Anlaſſer und Riemen⸗ ſcheibe. Ein gebr. guterhaltener Drehstrom- motor mitf Kupferwickelung, Schleifring⸗ anker und Bürſtenabhebevorrichtung, Habrikat S. S.., 20 PS, 120/220 Volt, füo- 960 Touren mit kinlaſſer und en⸗ ſcheibe. 3, Ein Maximal- und Nullspannungs- ausschalter, dreipolig.,, 100 Amp., 125 Volt. 4. Eine Transmission, beſtehend aus: 6,55 m Welle, 60 mid. O mit eingeſetzter Hill⸗Kupplung 6 Stehlager mit Ringſchmierung, 60 mm Bohrung aus Porzellan, 2 Riemenſcheiben 6600520 mm Rientenſcheibe 8504160 mm 1 Doll⸗ und Leerlaufſcheibe 11004145 mm 1 Riemen, 11,25 m lang, 140 mm breit, 6 mm dick 1 Riemen, 11,20 m lang, 110 mm breit, UVeberall 5 mm dick 2 Riemen, 14,75 m lang, 140 mm breit, 6 mm dick. 5. 2 gebr. Plungerpumpen mit 5 Kolben. Fabnenten, Kngebote ſind zu richten an das Stadt⸗ b uamt Ladenburg, Telephon Ur. 78. Stadtbauamt Worms: Hüther. Friedensmäßig dier hewotragende Schunputz mit Terpentinöl hergestellt. kabfibant: Adolf Mebs, reinigt und scheuert alle Geräte Metall, Glas, Stein, Marmor usw. Bestes Scheuerpulver I. Haushalt, Gewerbe u. Industrie. Vorzüglicher Herdputz. Henkel& Cie., Düsseldorf. Henkel's Bleich-Soda. ſſm wubne 11—12 mm Holzſtärke, in der Größe 65C5052 ./L. mit je 2 Deckel⸗, Seiten⸗ und Bodenleiſten zum Preiſe von M. 24.— die fertige Kiſte, ſofort zu ver⸗ geben. Angebote unter L.. 120 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle d. Bl. erbeten. 10698 zu verkaufen. Zu wiegen und bezahlen bei Valentin Walter, Kohlenhandlung 5794 Tel. 1046. bei der Floßſchleuſe. peter Dehus, Frieſenheimer Inſel. 7 10 15 Hiesiges Werk sucht für ein Vorſtandsmitglied Einfamilien-Haus zu kaufen oder auch—7 Eimmerwoh- nung mit Zubehör und Garten in MHiete zu über⸗ nehmen. Angebote mit genauer Be⸗ ſchreibung unter I. L. 111 an die Geſchäftsſtelle ds. Blattes. 10564 EIlrd pilofabfik, Mannheim. Gebrauchtes, gut erhaltenes Schlosscrwereug Bohrmaschine. Amboss., zu kaufen gesucht. Holz, Angebote unter N. M. 449 an Rudolf Wae 1 Emaille, verk. Erforderlich 30Mille Zu erfragen in der Ge⸗ ſchäftsſtelle d. Bl. 5787 eee eeeeeeeee In guter Lage der OBerstact iſt ein mod, elegant. Seöchattsgebändge mit viel. Schauf., Zentr.⸗ Heizg., für jegl. gr. Han⸗ delsbetrieb n. beſ. als Nürg Benr. debände geeign. auf k. Jahr be⸗ ztehb. von ausw. Beſ. zu verkaufen durch Silo Immobilienbüro Leui& Sohn 1, 4 Tel. 595 Sahlaf-, Speise- und Herren- Ummer, koripl. Hüchen. Eimelmägel u. Polstermöbel kault man Vorteilhaft bei . Schwalbach Lönne Möbellager, B 7, 4. 880 Ein vollſtändiges Speisezimmer und Schlafzimmer (Friedensware) wegzugs⸗ halber zu nerk. 51279 5, 17, III St., Narbe. Händler verbeten. ———— LimcemRof. In ſchöner freier Lage 4 mal 6 Eimmer- Privathaus mit Vorgarten zu ver⸗ kaufen. Näheres durch Immobilien⸗Büro Leui& Sohn 0 1, 4, Tel. 505[S110 F Babakorb Sitz⸗ und Liegewagen, Garderobeſtänder zuverk. Waldparkſtr.36, IV. r. 8788 Mannheim. E Bedruckte Taluugn-FAaütn (abzugeben von—511 Uhr und von 43—5 Ung 825 dere erhältlich. von„Sil“ u. 8137 Teppich 3/8,5 m, grün Velour mit Roſenmuſter, ganz neu, Friedensw., auch bahnen⸗ weiſe benutzbar, zu ver⸗ kaufen. 694 Heidelberg, 9O. U. 44 an die kefer, be 2 Sehreibmaschinen Urania, Smith Premier, Remington verleiht gegen Sicherheit; ferner Typen⸗ flachdrucker und Wachs⸗ bogen, Vervielfältigungs⸗ Apparate, Schreibmaſchi⸗ nen ⸗Tiſche, gut erhalten, billig zu verk. 6903 Sohreibzüro Schüritz Wirsuchen? für kaufluſtige Kapitaliſten Terkäufliche Häuser jeder Art und erbitten An⸗ gebote v. Selbſteigentüm. Srandskidts—Offerten.Jerlag Fiankiurt a. Main,Scällerbol. 7 in gut. Lage zu Nind kaufen geſucht. Ev. größerer Saal oder Lokal für Kino geeignet in beſter Lage zu mieten oder Haus zu kaufen geſucht. E257 Angeb. unt. M. M. 2740 an Ala- Haasenstein& Vogler, Frankfurt. 1 Hutschränkchen zu kaufen geſucht. 6953 Angebote u. L. W. 122 an die Geſchäftsſtelle. gebrauchte Kaufe: Möbel, ganze Einrichtungen, Kinder⸗ u. Klappwagen. S14⁰ HKlinger, T 2, 3, Telephon 4251. Höchste Preise zahlt für gebrauchte MOSBELI ſowie ganze Einrichtung. Gottlieb, R 6, 1. B1268 Wachsamer Hund per sofort gesucht Dobermann, Schnauzer u. Wolfshund bevorzugt. Angebote erbeten unter ſtelle ds. Bl. B1266 werden geändert, e, Gold-Lofterie Ziehung 15. Okt. 1920 Jub Beldgew. u. Baupftrefter 38099 28989 15 800 Mark bar ohneAbzug Los, Porto und Liste Mk..— empfienlt Lott.-Untemehmer J. Stürmer⸗ Mannheim, O 7. 1 früner Stralhburg i. E. und alle Loseverkäufel. Haushaeen Ger u. Ser paraff. u. ſtear bg. 11 cm Ig., ca. 1 bl. 5 720. 500„„30„ 3450 1000„„30„ 6600% franko jed. Stat. u. Noghi bei ½ Anzahlung. 100 * Hauptzollamiſtr. 5. Poſtſcheckkonto 5364l. Chaiselongues mit u. ohne Decken ehr billig bei 823 M. Brumſiæk epp.-Lin.- u. Möbel-Geschöft E3, 9, Teiel. 7734. Bessere Herrag- und Damen.-Lell wäsclre, Bluseg785 Kleider werden 5 enaschen.gebüacl. Rohrbacherſtr.54, 3 Trepp. eeeeeeeeeeeeeeee 5, 8,. III. Hnterhe ——— Frau Sahner F wemsemnes“ Hefrenkleidel ge, wendet u. gebügelt. Bus, Kraft, T I, 14, 3. St. Nächste Badische- i, Uafthauntened. Süle, 50 Kart.430 Stc. 30% F, O. Weisse, Leipzi9 e r aceSe S 2 SS ¶/ SA — SDr SSSSS SSirS S SSA S S2 — S — — — S —————— 2 —— — — —