232 — * den dele ſollen dazu dienen, —— Neckarſtadt: Waldhofſtr. 6.— Fern Draht⸗Adreſſe: Geueralanzeiger Mannheim. afts⸗KRebenſtells in Mannheim: Dag Wirtſchaftsprogramm der Aeichsregierung. Berlin, 24. Septbr.(WB.) Amtlich. Im Zuſammen⸗ hange mit den Beratungen über die Finanzlage nahm der wirtſchaftliche Ausſchuß des Reichskabinettes, der unter dem Vorſitz des Reichswirtſchaftsminiſters tagte, die Beratungen des Wirtſchaftsprogramms auf, an deren Spitze die Erörterung der Ernährungslage geſtellt iſt. Auf Wunſch des Ausſchuſſes gab der Miniſter zunächſt eine Ueberſicht über dic Lage und die Ausſichten für den kommen⸗ den Winter, die als Grundlagen für die weiteren Beratungen dienen ſoll. Wegen ihres Intereſſes beſchloß der Ausſchuß den weſentlichen Inhalt dieſer Ausführungen zu veröffentlichen. ber walſchaſtliche Ausſchuß nahm von dem Bericht des eichsernährungsminiſters Kenntnis und beſtand volle Ein⸗ mütigkeit darüber, daß die öffentliche Bewirtſchaftung des Getreides, der Milch und des 15 2 5 Milchfeltes ſowie des Zuckers unbedingt aufrechterhalten werden muß. Es wurde zunächſt beſchloſſen, die Kar tof⸗ felverſor gung der Bevölkerung in den bergbaulichen Bezirken durch beſondere Dispoſitionen der Reichskartoffelſtelle über die Reichsreſer ve ſicher zu ſtellen. Bei den wei⸗ deren Arbeiten des Ausſchuſſes ſoll beſonders verſucht werden, ie Wucherbekämpfung ſchärfer und wirkungsvoller zu geſtalten. Im Inlande hängt ein großer Teil der zukünftigen Ge⸗ ſtaltung von der verſtändnis vollen Zuſammen⸗ erbett der in der Verſorgung der Bevölkerung beteiligten Kreiſe der L andwirtſchaft, des Handels u. der Ve⸗⸗ br aucher ab. Das Ziel dieſes Zuſammenwirkens muß die 75 Schaffung eines Verbraucherſchutzes ſein. Die unmittelbare Verbindung zwiſchen dem Erzeuger und 555 Verbraucher muß gefördert werden. ie ſchluß beſchloß der Ausſchuß noch zur Verbeſſerung der Er⸗ nährungslage ab 25. Dezember 1920 die Einfuhr von Salz⸗ eringen innerhalb eines noch feſtzuſtehenden Rahmens im freien Handel zuzulaſſen. Die Darlegungen des Ernährungsminiſters. Berlin, 24. Sept.(W..)(Amtlich.) Der weſentliche In⸗ Das Syſtem der Erfaſſung und Verteilung der wichtigen Nah⸗ rungsmittel, das während des Krieges gute Dienſte leiſtete, wurde im Laufe der Jahre im Zuſammenhang mit dem Rückgange der all⸗ genutzt. Das infolgedeſſen im Laufe des Sommers unter der Zu⸗ Am der Mebezahl der Länder eingeleitete Umſtellungs⸗ derfahren der Reichsernährungswirtſchaft auf den einzelnen Gebieten entſpricht der Ueberzeugung weiteſter Kreiſe, be⸗ lon ers auch der großen Aſſentliche Berpielſchaftung— en jedoch, denen die öffentliche Bewirtſchaftung noch unbedin e die ſtaatlichen Machtmittel um 5 notwendig i die Regierun 8 ig iſt, neue ies gilt beſonders für Getreide, 110 in ng bringen. und Zucker. Wenn— anderen Gebieten, beſonders Kartoffeln und Fleiſch infolge der zunehmenden, heute unüberwindlichen großen Schwierigteiten, die ſich durchweg der Durchführung der Zwangs⸗ ſwirtſchaft entgegenſtellen, der freie Verkehr wieder hergeſtellt worden ſt. o muß die Regierung die Preis⸗ und Marktverhältniſſe mit Gaſter Aufmerkſamkeit begleiten und tatkräftig eingreifen, falls ſich geben Hierbei müſſen Handel, Erzeuger und Verbraucher 90 un, 10 Landwirtſchaft und andel müſſen ſich bewußt ſein, daß es ihre Pflicht iſt, für eine usreichende Ernährung der Bevölkerung zu an⸗ ameſſenen Preiſen zu ſorgen. Die Regierung kann die Ihwere Verantwortung für die Volksernährung nur tragen, wenn 50 Deutſche Volk ſeine Ruhe und Beſonnenheit bewahrt. de⸗ Schwierigkeiten, die beim Uebergang von der gebundenen zur unen, Wirtſchaft unvermeidlich ſind— gleichgültig, ob der Ueber⸗ Sug heute oder erſt ſpäter erfolgt— werden durch willk ürliche Erſchrungen des Lebensmittelverkehrs oder ähnlicher waldeinungen erſchwert. Alle ſchöpferiſchen Kräfte der Selbſtver⸗ tung müſſen zu W1 gemeinſamer Abwehr wucheriſcher Ausbeutung mitteuch gewinnſüchtiger oder privater Zurückhaltung von Lebens⸗ Be in vereinigt werden. Zur Förderung des Ausbaues dieſer erndbgung finden in den— Tagen ee e im Reichs⸗ hrungsminiſterium ſtatt. Im übrigen kann ein Urteil über die Erfaungen der freien Wirtſchaft erſt abgegeben werden, wenn die ahrungen eines längeren Zeitraumes zur Verfügung ſtehen. Schnein weſentliches Mittel zur Bekämpfung der vorſtehenden ierigkeiten ſieht die Regierung in der Schaffung aus reichender Reſerven von Lebensmitleln. Störungen in der Verſorgung zu beſei⸗ ach nd erforderlichenfalls preisſenkend zu wirken. Ein beſonderer Led ric tendienſt wird fortlaufend über die Verſorgung der einzelnen arfsgebiete das Ernährungsminiſterium unterrichten. z0 a mm 1. Ott. 1920 dem Tage des Außertraftiretens der Fleiſch⸗ 70 000 Lswirtf chaft wird die Reichsfleiſchſtelle über mehr als Feeiſ Tonnen Auslandsfleiſches, ausländiſchen Speckes und ſonſtiger beſtachwaren verfügen. Die Auslandsfleiſchreſerve wird düchenig auf 90 000 Tonnen gehalten, die für 3 Monate die bisherige Neozltliche Ausgabe von 125 Gramm Fleiſch auf den Kopf der ſchreillerung in den großen Bedarfsgebieten ſicherſtellt. Darnach ibt die am 19. September erlaſſene Verordnung der Genehmi⸗ ſcepfüch für das Gewerbe des Viehhandels den Schluß⸗ Umf nzwang beim gewerblichen Viehhandel, und in gewiſſem und dale die Genehmigungspflicht für das Fleiſchergewerbe en Aushang der Kleinhandelspreiſe in den Ladengeſchäften vor. Sch don der Reichsfettſtelle wird vorläufig eine ſtändige . malzre ſerve von zehntauſend Tonnen gehalten. An Kar⸗ * nulbfe Un ſtehen aus den zwiſchen den Erzeugern und den Kommu⸗ 92 Miunden abgeſchloſſenen Lieferungsverträgen Reſerven von illionen Zentnern zur Verfügung. Hinzutritt die von der atl. einſchl. M..70 für Bringerlohn u. Einziehungs⸗ reiſe: In Mannheim u. a 220b0 ohne Poſt ſche Eit 1 15 Pfg. Alle Preiſe 9281752 inz. Nu a derae eed zeuße! B. u. Ar 2017 Lubwigahafen g fh. L e Feen dee ee ſpreczer J0r. 78.-1548 Arbeiten des Ausſchuſſes werden fortgeſetzt. Im An⸗ G halt der Darlegungen des Ernährungs miniſters im Wirtſchaftsausſchuß des Reichskabinetts ſind folgende: gemeinen Moral und der Staatsautorität in erheblichem Grade ab⸗ ungen und Mißſtände in der Verſorgung mit Lebensmitteln er⸗ Ff Badiſche Reueſte Rachrichten Reichskartoffelſtelle ſichergeſtellte Reichsreſerve von 20 Millionen Zentnern. Dieſe mehr als 50 Millionen Zentner bleiben erheblich hinter der Menge zurück, die im Vorjahre von der öffentlichen Wirt⸗ ſchaft für die Bevölkerung zur Verfügung geſtellt werden konnte. Margarine und Kunſtſpeiſefette werden der Vevölke⸗ rung im Wege des Freihandels in reichlicherem Maße als bisher zugeführt werden. 2 Die inländiſche Brotverſorgung aber weiſt bei dem im Gegenſatz zu dem erwarteten— ſehr ungünſtigen Ausfall der Roggenernte auch im kommenden Wirtſchaftsjahr große Schwierig⸗ keiten auf. Die Genehmigung zur Einführung amerikaniſchen Mehls, die in den letzten Wochen Gegenſtand lebhafter Erörterungen bildete, konnte aus den inzwiſchen der Preſſe mitgeteilten Gründen nicht erteilt werden. Um dem Bedürfnis nach einem beſſeren Haushaltsmehl entgegenzukommen, iſt in Ausſicht genommen, eine Wochenmenge von 125 Gramm von aus gering ausgemahlenem Auslandsgetreide hergeſtellten Weizenmehles zum Einſtandspreiſe der Bevölkerung zuzuteilen. Das Reichsminiſterium zur Frage der mehl⸗ 5 aud Getreibbeieſage Berlin, 24. Sept.(W..) Die Frage der freien Ein⸗ fuhr von Mehl oder Getreide durch die Bäckereigenoſſen⸗ ſchaften und Innungen oder durch die Gemeinden und Gemeinde⸗ verbände wurde in letzter Zeit wiederholt öffentlich erörtert. Hier⸗ bei erfuhr der ablehnende Standpunkt, den das Reichsmini⸗ ſterium für Ernährung und Landwirtſchaft gegenüber dieſer Ein⸗ fuhr einnimmt, in der Preſſe lebhafte Anfeindung. Ueber die Gründe, die das Miniſterium zwingen, bis auf weiteres an dieſem Standpunkt im allgemeinen feſtzuhalten, ſcheint keine Klarheit zu beſtehen. Die Gründe ſind folgende: 1. Zur Verſorgung der Be⸗ völkerung mit Mehl und Brot müſſen in dieſem Wirtſchaftsſahr bei einem ungünſtigen Ausfall der Ernte noch weit größere Mengen von Getreide aus dem Auslande als im vergangenen Wirtſchaftsfſahr eingeführt werden. Um die Bedarfsdeckung zu günſtigen Bedingungen durchzuführen und Stockungen in der Verſorgung auszuſchließen, werden Käufe rechtzeitig fortlaufend ſchon ſeit einigen Monaten getätigt. Dadurch ſoll ſoweit als möglich vermieden werden, daß Deutſchland größere Mengen zu den Zeiten ungünſtiger Preiſe und eines ungünſtigen Standes der deutſchen Währung auf einmal hereinnehmen muß. Ein erheblicher Teil des Bedarfs iſt bereits eingedeckt. An ſich könnte die Einfuhr bei guter Welternte ſehr hoch bemeſſen werden, ſie findet aber eine enggeſteckte renze an der beſchränkten Zahlungsfähigkeit des deutſchen Volkes und den außerordentlich hohen Preiſen des Aus⸗ wie ſie durch den Tiefſtand der deutſchen Währung edingt iſt. brauchsſatzes der Bevölkerung ſehr groß ſein, der Aufwand hierfür wird mit dem Sinken des Markwertes entſpre⸗ chend ſteigen. Solche hohen Zahlungen an das Ausland ſind, gleichviel ob ſie in inländiſcher oder ausländiſcher Währung er⸗ folgen, geeignet, einen empfindlichen Rückſchlag in der Wertbewegung der deutſchen Mark berbeizuführen, ſolange nicht durch eine verſtärkte Ausfuhr deutſcher Erzeugniſſe ein Ausgleich geſchaffen werden kann. Wird die Einfuhr über das unbedingt notwendige Maß ohne Begrenzung zugelaſſen, ſo wäre die ſichere Folge eine weitere ſtarke Enkwertung der Mark und damit ein weiteres Anſtelgen der Preiſe für ausländiſche Waren. Eine ſolche unbegrenzte, das notwendige Maß überſtei⸗ gende Einfuhr würde die von verſchiedenen Seiten vertretene Zu⸗ laſſung der freien Einfuhr durch die Genoſſenſchaften, Innungen und Gemeinden bedeuten. Die Vergünſtigung müßte gleichmäßig allen derartigen Vereinigungen zugeſtanden werden. Bei dem niedrigen Verbrauchsſatz von Mehl und Brot, den die öffentliche Wirtſchaft gewährt, und bei der geringen Beſchaffenheit, des durch ſie ver⸗ teilten Mehles und Brotes muß erwartet werden, daß von der Ver⸗ günſtigung in außerordentlich großem Umfange Gebrauch gemacht werden würde. Ziffernmäßig läßt ſich die hierbei eintretende Mehreinfuhr nicht genau ſchätzen; wenn auch angenommen wird, daß ſie bei der be⸗ ſchränkten aufkraft der Bevölkerung weit hinter dem ſich nach dem Friedensverbrauche von rund 11 Millionen Tonnen ergebenden Bedarfs zurückbleiben würde, dürfte doch mit einer Mehrein⸗ uhr von einer Million Tonnen ziemlich ſicher zu rechnen ſein. Auch hierbei würde auf den Kopf der Bevölkerung wohl Pfund Mehl in der Woche entfallen. Die Einfuhr von einer Million To. Weizen würde einen Mehraufwand von Zahlunasmitteln nach dem gegenwärtigen Stande der Valuta von ungefähr ſieben Milliarden zur Folge haben. Die freie Einfuhr bedeutet die Aufhebung der zentraliſierten Einfuhr durch das Reich. Es kann zugegeben werden, daß bei der freien Einfuhr es den ein⸗ zelnen Einführenden infolge beſonderer Verbindungen zu dem Aus⸗ lande auch ſonſt ab und zu gelingen wird, ebenſo günſtig, in ein⸗ zelnen Fällen vielleicht günſtiger als durch das Reich einzukaufen. Soweit ſolche günſtigen Angebote vorliegen, können ſie übrigens auch bei der zentraliſierten Einfuhr für das Reich nutzbar gemacht werden, wenn die Angebote an die Reichseinfuhrgeſellſchaft für Ge⸗ treide und Futtermittel übertragen werden. Im allgemeinen wird nach der gleichmäßig im Kriege und ſeit Beendigung des Krieges gemachten Erfahrungen das Reich als einziger größter Käufer auf dem Weltgetreidemarkt billiger und beſſer als eine Vielheit von ein⸗ zelnen Käufern abſchneiden. Die gleichen Erfahrungen veranlaß⸗ ten auch andere Länder, die ſich in ungleich günſtigerer Finanzlage als Deutſchland befinden, wie England, Italien und Dänemark, an der Zentraliſierung der Getreideeinfuhr feſtzuhalten. Es kommt hinzu, daß das Auftreten vieler Käufer auf dem Weltmarkte, ſo⸗ lange die Nachfrage das Angebot überſteigt, preistreibend zu wirken pflegt. Das ausländiſche Mehl und die hieraus gefertigten Back⸗ waren können bei dem hohen Preis des ausländiſchen Gekreides nur hohen Preiſen im Inlande abgeſetzt werden. Das Pfund weißes eizenmehl würde bei dem derzeitigen Stande der deutſchen Wäh⸗ rung auf ungefähr.50 bis 5 Mark zu ſtehen kommen. Bei ſolchen Preiſen wäre einem großen Teil der Bevölkerung der regelmäßige Bezug von dem ausländiſchen Mehl und von hieraus bereiteten Erzeugniſſen verſchloſſen. Es würde alſo die freie Einfuhr in der Hauptſache den wohlhabenden Schichten der Bevölkerung zugute kommen. Damit würde eine neue Welle der Unzufriedenheit in die Bevölkerung getragen. 5 Mit der freien Einfuhr von Getreide und Mehl würde ſich neben dem der Zwangswirtſchaft unterliegenden inländiſchen Mehl ausländiſches Mehl im freien Verkehr bewegen. Der hohe Preis dieſes Mehles würde einen Anreiz ſchaffen, das billigere inlän⸗ diſche Mehl dem Handel und der Verarbeitung als ausländiſches Mehl zuzuführen. Der Schleichhandel mit Mehl würde da⸗ mit eine weitere Verbreitung erfahren, ohne daß dem bei der Unmöglichkeit, ausländiſches und inländiſches Mehl im Einzel⸗ falle zu unterſcheiden, wirkſam entgegengetreten werden könne. Das Reich führte bisher Mehl nur ausnahmsweiſe im Intereſſe der Beſchäftigung der inländiſchen Mühleninduſtrie, und um für die Viehtolriſchaft wichtige Vermahlungsrückſtände(Kleie) zu ge⸗ Der Einfuhrbedarf für die öffentliche Getreidewirtſchaft wird ſchon bei der Aufrechterhaltung des bisherigen geringen Ver⸗ Anzeigenpreiſe: 1ſpalt. Kolonelzeile.50 Mk., ausw..— Mk., Stellengeſ u. Fam.⸗Anz. 200% Nachl. Rekl. 8 Mk. Annahmeſchluß: Für d. Mittagbl. vorm. 8½, f. d. Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Ausgaben wird keine Verantw. übernommen. Höhere Gewakt, Streiks u. dgl., Betriebsſtörungen, Materialmangel ahm berechtigen zu keinen Erſatzanſ⸗ prüchen f. ausgefallene ob. beſchränkte Ausgaben od. f. verſpätete Aufnahme v. Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. eue Maßnahmen zur Sicherung der Vollsernährung. winnen, ein, und hielt an dem Grundſatz feſt, daß im allgemeinen nur Getreide aus dem Auslande einzuführen iſt. Die freie Ein⸗ fuhr würde aber dieſen wirtſchaftlich richtigen Grundſatz durch⸗ brechen. — Reichsminiſterium für Ernährung und Landwirtſchaft verkennt nicht, daß dieſe geringe Menge und die ſchlechtere Be⸗ ſchaffenheit des im Wege der Zwangswirtſchaft verteilten Brotes und Mehles eine Erleichterung durch die Zufuhr ausländiſchen Getreides dringend erwünſcht erſcheinen es bedauert insbe⸗ ſondere, daß dem Bäckereigewerbe noch nicht eine wirkſame Hilfe durch ſolche Zufuhr zuteil werden kann. Um wenigſtens dem Be⸗ dürfnis der Bevölkerung, mehr und beſſeres Mehl zu erhalten, entgegenzukommen iſt in Erwägung gezogen, der Bevölkerung wöchentlich eine beſcheidene Menge gering ausgemahlenem aus ausländiſchem Getreide hergeſtellten Mehles allerdings zu dem Ein⸗ ſtandspreiſe zuzuteilen. Die Durchführung dieſes Planes, die eine Mehleinfuhr von ungefähr 300 600 Tonnen Auslandsgetreide bedingt, hängt von der Geſtaltung der Einfuhrmöglichkeit ab. Eine Preisabbau-Gemeinſchaft. * Freiburg, 24. Sept. Der Gewohnheit, die heutige Ueber⸗ teuerung auf eine einzige Urſache zurückzuführen, wird im Organ des Badiſchen Bauernvereins neuerdings entgegengetreten. Es wird in einem längeren Artikel darauf hingewieſen, daß die hohe Preisbildung auf zahlreiche Urſachen zurückzuführen ſei. Dies ſei auch die Erklärung dafür, daß ſich keiner der Beteiligten für das Stoppen des Preisabbaues verantwortlich gemacht wiſſen wolle: ein jeder würde aen die heutige Stockung des Preisabbaues auf diejenigen Urſachen zurückzuführen, die ſeinem Intereſſenkreiſe möglichſt ferne liegen, während keiner der Ankläger bereit ſei, die eigene Schuld zuzugeben. Wenn ein Preisabbau kommen ſoll, dann müßten alle ſich dazu bereit finden, die Hand ans Werk zu legen. Dies ſei auch der Fehler beim„Preisabbau“ dieſes Jahres geweſen. Hätten alle Stände ſich bereit gefunden ernſtlich mitzuhelfen, ſo wären wir bedeutend weiter, als dies heute der Fall iſt. um Schluſſe heißt es dann.„Die Intereſſengegenſätze ſind heute nicht mehr ſo ſehr zwiſchen Produzent und Konſument, zwiſchen Käufer und Verkäufer, zwiſchen Stadt und Land, als vielmehr zwiſchen den einzelnen ſelbſt. Deshalb müſſen ſich alle diejenigen, die erkannt 92 daß es ſo wie bisher nicht mehr weiter gehen kann, zu⸗ ammenfinden zu einer Preisabbau⸗Gemeinſchaft. Stadt und Land, Erzeuger und Verbraucher müſſen zuſammenwirken, um endlich, das zu erreichen, was uns nottut. Alle Stände müſſen ſich dazu bereit finden, die Säumigen unter ſich zur Einſicht zu mahnen. Das gilt für den Landwirt, wie für den Kaufmann und den Händler, für den Induſtrieellen wie überhaupt für ſeden Stand.“ Mobilmachung gegen Bayern. EBerlin, 25. Septbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Gegen Bayern wird jetzt auch mit Hilfe der ausländiſchen Preſſe mobil gemacht. Der„Vorwärts“ befaßt ſich mit einem dem Londoner„Daily Herald“ zugegangenen Tele⸗ ramm aus Berlin, wonach in ſozialiſtiſchen Kreiſen dem achweiſe große Bedeutung beigemeſſen werde, daß ein rohaliſtiſcher Putſch ſowohl in Bayern wie in Oſt⸗ preußen bevorſtehe. Frankreich betrachte Bayern bereits als offiziell von den militäriſchen Bedingungen des Verſailler Vertrags befreit. So würde dort der Fortbeſtand der weißgardiſtiſchen Organiſationen geſtattet und Frankreich gewähre dieſen finanzielle eeee womit es Hinden⸗ burg und Ludendorff mittelbar in ſeine ienſte gebracht hätte. Gegenwärtig fürchte, ſo heißt es in dem Telegramm, die baye⸗ riſche Reaktion, offen mit Preußen zu brechen, weil Bayern augenblicklich noch für den kommenden Winter von der Liefe⸗ rung der Ruhrkohlen in Abhängigkeit ſei. Die Pläne für einen Staatsſtreich in Bayern müßten deshalb in engen Zuſammenhang mit den franzöſiſchen Abſichten aufdas Ruhrgebiet gebracht werden. Die preußiſche Regierung habe den franzöſiſchen und bayeriſchen Reaktionären in die Hände dadurch, daß ſie ver⸗ ſäumt habe, der bayeriſchen! nduſtrie die für ihre Arbeiten notwendige Kohle zu ſenden.— Soweit der„Daily Herald“. —.Der„Vorwärts“ ſagt dazu, die preußiſche Regierung habe mit den Kohlenlieferungen an Bayern nichts zu tun und wenn Bayern in letzter Zeit ſchlecht mit Kohlen verſorgt wor⸗ den ſei, ſo ſei das eine Folge des Spaer ohlenabkommens. Nicht die preußiſche, ſondern die franzöſiſche Regierung för⸗ dere Deutſchlands Zertrümmerung, indem ſie die Kohlen aus dem Lande ziehe und um den verbleibenden Reſt den Kampf aller gegen alle entfacht.— Auch auf die in dem engliſchen Blatte enthaltene Behauptung, daß Frankreich den Kampf Bayerns um ſeine Einwohnerwehr gegen die von ihm ſelbſt geforderte Entwaffnung heimlich mit Geld unterſtütze, geht der„Vorwärts“ ein und ſagt, dieſe Be⸗ hauptung ſei ungeheuerlich, und er fragt: Was tun denn die franzöſiſchen Sozialiſten? Man hat faſt die Empfindung, als ob der Ball, der von ihm begierig aufgegriffen wird, nicht ganz ohne Kenntnis und Beteiligung des„Vorwärts“ geworfen wurde. cd München, 25. September.(Pr.⸗Tel.) Das Landes⸗ ſchießen der Bayeriſchen Einwohnerwehren gab dem Gewerkſchaftsverein München, dem Ortsausſchuß des allgemeinen Gewerkſchaftsbundes und dem Vollzugsrat der Bekriebsräte Veranlaſſung zu einem Aufruf an die„arbei⸗ tende Bevölkerung“ Münchens Anlaß, der in einem ſozialiſti⸗ ſche Blatt abgedruckt wird und in voller Verdrehung der Tat⸗ ſachen und demagogiſcher Volksverhetzung ſich das Menſchen⸗ möglichſte leiſtet. Einleitend heißt es, daß in den nächſten Tagen in Münchenns Mauern der Hort der Reaktion, die Ein⸗ wohnerwehr und die Orgeſch, Feſte feiern werden. Das ſtelle in der Zeit der maßloſeſten Not eine offene Verhöhnung der Volksintereſſen dar. Hierauf wird der Arbeiterſchaft mitge⸗ teilt, daß ſich bei manchen Feſtteilnehmern die Abſicht vor⸗ bereitet, das nationaliſtiſche Feſtſchießen in die Wieder⸗ aufrichtung der Monarchie ausklingen zu laſſen, was nur„die Eſcheriſche Staatsſtreichpolitik vom März 1920“ wäre. Der Aufruf ſchließt mit einem Appell an die Arbeiter, „Provokateuren keinen Anlaß zu geben, um ihre Schieß⸗ prügel außerhalb des Scheibenſtandes zu verwenden, aber auf der Wacht zu bleiben“. Der Aufruf iſt in einer derart aufreizenden Sprache abgefaßt, daß man Zweifel haben muß, ob es den Verfaſſern nur darum zu tun war, die Arbeiter vor Unbeſonnenheiten zu warnen. ———————— —— ——— —— ——— — ———— — — ——— 2. Seite. Nr. 432. Mannheimer General- Anzeiger.(Miſiag⸗Ausgabe.) Samstag, den 25. September 1920. Löwenſtein. Wie wir bereits geſtern meldeten, iſt in der Sitzung der Berliner Stadtverordneten vom 23. September Dr. Kurt Löwenſtein allen bürgerlichen Widerſprüchen zum Trotz zum Oberſchulrat von Berlin gewählt worden. Mit dieſer Wahl haben die Unabhängigen dem größern Teil der Berliner⸗ Stadtbevölkerung eine Herausforderung ins Geſicht geſchleudert, und man kann auf die Folgen geſpannt ſein. In der Trutzſtimmung, in der die rote Mehrheit des roten Hauſes jetzt iſt, und bei der Art, wie hier Erziehung und Kultur als Gegenſtände des Parteihandels betrachtet werden, laſſen die Sozialdemokraten es aber darauf ankommen. Die ganze Anwartſchaft Dr. Löwenſteins auf ſeinen wichtigen Poſten beſteht in einer etwa 90 Seiten ſtarken Broſchüre, die ſozialiſtiſche Schul⸗ und Erziehungsfragen behandelt und in der allerhand gutgemeinte Theorien vom ſozialiſtiſchen Stand⸗ punkt aus dargelegt ſind. Praktiſche Erfahrung ſteht dieſem jungen Reformer nicht zur Seite. Auch was an der heutigen Schule reformbedürftig wäre, müßte in einem ganz andern Maße und von andrer Grundlage aus angegriffen werden, als es der enge Parteihorizont Löwenſteins und ſeiner Freunde vermögen. Die Richtung, die ſich jetzt im Berliner Rathauſe auf dieſem Felde breitmacht, iſt die der Fanatiker der Vernunft. Den Eltern ſoll die Erziehung zu Hauſe ge⸗ nommen werden, das Kind ſoll religionslos aufwachſen, der Schulunterricht in der Geſchichte ſoll die jahrhundertealte hiſtoriſche Ueberlieferung durchbrechen und kulturgeſchichtliche Zeitideale predigen. Das iſt derſelbe Geiſt, der ſich ſeinerzeit imfranzöſiſchen Konvent, in der Schul⸗ und Geſetz⸗ gebung der Jakobinerzeit breitmachte, der der Fanatiker der Vernunft, die, nach dem berühmten Wort, die Dinge auf den Kopf, das heißt auf die Vernunft, ſtellen wollen. Dazu iſt unſer deutſches Schul⸗ und Familienleben mit ſeinen vielen Veräſtelungen in unſrer Herzens⸗ und Gemütskultur gottlob noch nicht reif.* Die Deutſch⸗Evangeliſche Korreſpondenz ſchreibt im Anſchluß an die wüſten Szenen vom letzten Sonn⸗ tag: Der herausfordernden Aufſtellung des 35jährigen Diſſidenten und MNichtfachmanns Dr. Löwenſtein als einzigen leitenden Ober⸗ ſchulrat für Berlin haben die Unabhängigen am letzten Sonntag einen a Ueberfall auf mehrere Proteſtverſammlungen egen dieſe Wahl folgen laſſen. Die an ibee„völkerbefreiende aſſenſeele“ äußerte ſich in ſo unerhörten Rüpeleien und rohen, bru⸗ ſalen Tätlichkeiten, daß wohl allen, die noch immer nicht ſehen wol⸗ len, wohin die Reiſe geht, dieſe Berliner„Diktatur des Proletarigts“ die Augen öffnen wird. Dabei ſetzen die„Freiheit“ und ähnliche »Organe ihre Taktik, die Maſſen weiter durch 0 Berichte über die Verſammlungen aufzupeitſchen, fort. Was z. B. die„Freiheit“ von der Rede des Reichsatgsabgeordneten D. Everling in der—. ſtraße mitteilt, iſt vom erſten bis zum letzten Wort 7 Erfindung und plumpe Verballhornung. Gerade hier hat die II. S. P. gezeigt, daß auf ihr Wort nicht zu bauen iſt und daß man übel fährt, wenn man ſie mit dem Maß einer Partei mißt, die auf Anſtand hält und Rede⸗ und Diskuſſtonsfreiheit auch den Gegnern zubilligt. Der U. S. P. fehlen dafür die elementaren Vorausſetzungen. Sie hält keine Diſziplin, und ihre Führer haben über ihre Anhänger keine Macht mehr. Die Sprengkolonnen der Partei ſtanden, auch ein Vor⸗ eſchmack von der drohenden Erziehungsära de⸗„Oberſchulrats Pr. Löwenſtein, unter der Führung eines ſozialiſtiſchen Lehrers. Dieſer, ein Herr Bröſe aus Charlottenburg, verp lichtete ſich der Ver⸗ ſammlungsleitung gegenüber für Aufrechterhaltung der Ruhe bei der Rede des Referenten, wenn ihm danach das Wort gegeben würde. Dies wurde, um die Verſammlung zu ermöglichen, zugeſtanden. Aber die Unabhängigen im Saal dachten gar nicht daran, ihrem Führer Folge zu leiſten. Während der Rede des Referenten ver⸗ übten ſie den vorher verabredeten Skandal, bei dem allein es ihnen wohl iſt und der für den Geiſt dieſer auf die„Diktatur“ eingeſchwo⸗ renen„Freiheits“⸗Partei ſo kennzeichnend iſt. Unter ſolcher Begleit⸗ muſik wird in Berlin derzeit ein„Oberſchulrat“ auf den Schild er⸗ hoben. Es iſt ein Schauſpiel, das we ithin warnen ſollte. Wir werden ſehen, ob die preußiſche Regierung den von der geſamten Lehrerſchaft und von der großen Mehrheit der Berliner, abgelehnten Diſſidenten Löwenſtein beſtätigen wird. Was rote errſchaft für Aunſere Kulturgüter bedeutet, hat ſich nun 107— eitere Aufklä⸗ rung iſt nicht nötig. Es kann nur ie allerſch imimenſten Folgen zei⸗ tigen, wenn die Staatsbehörden auch jetzt noch nicht hören wollen. —— Ddie Brüſſeler Jinanzlonferenz. Brüſſel, 24. Septbr.(WB.) In der Brüſſeler Kammer wurde heute die Finanzkonferenz eröffnet. Die Eröffnungsrede hielt Ador, der ehemalige Schweizeriſche Bundespräſident. Er ſprach den Anweſenden den Dank des Völkerbundes für ihr aus und ßeichnete mit weni⸗ gen Sätzen die heutige ö onomiſche und finanzielle Lage der europäſſchen Staaten unter den Wirkungen des Krieges. Er bezeichnete es als das vornehmſte Ziel der Kon⸗ ferenz, die Grundlagen für die Wiederaufnahme der wirtſchaftlichen Arbeiten zu finden. Ador bekannte 0 zum Freihandel, kraft deſſen die nationalen Schranken für Handel und Gewerbe beſeitigt werden müßten. Darauf begrüßte der belgiſche e De la Troix die Delegierten im Namen des Königs und der Re⸗ gierung. Im Sagle ſind den Delegierten der Erſten Kammer die erſten ſechs Sitzreſhen angewieſen worden. Die Vertreter der Staaten ſind zwangelos verteilt. Hinter ihnen ſitzen die Sachperſtändigen. Der Sitzungsſaal zeigt nur wenige Lücken. Die Konferenz wird morgen. Vormittag über die wirtſchaftliche Tage von Dänemark, Holland, Norwegen, Spanien, Schwe⸗ den und der Schweiz beraten, nachmittags über dieſenige an⸗ derer kleinerer Staaten, wie Finnland, Polen uſw. Am Frei⸗ tag abend gibt der belgiſche Miniſterpräſident den Delegierten und Sachverſtändigen einen Empfang. JpU. Brüſſel, 25. Septbr. In offiziellen Kreiſen wird über die Verhandlungen der Konferenz geurteilt, daß Frank⸗ reich keinen Plan vorlegen wird bezüglich der Ent⸗ ſchädigungsfrage, obwohl es einen ſolchen ausgear⸗ beitet habe. Frankrelch will erſt abwarten, welche Vorſchläge Deutſchland zu machen hat und wie dieſe von den Teilney⸗ mern beurteilt werden. Es wird angenommen, daß für die internationale Anleihe, die den deutſchen Wieder⸗ aufbau ermöglichen ſoll,allgemein hohe Summen ge eichnet werden, ſodaß Frankreich ſeine Hoffnungen auf eine erhebliche Eniſchädigungsſumme aufrecht erhält. Um dieſe Frage werde ſich auf der Konferenz die hauptſüchliche Diskuſſſon abſpielen. In der Valuta⸗Angelegenheit wird keine Verſtändigung zu erwarten ſein. Zwiſchen Frankreich, Belgien, Spanien, Ita⸗ lien und dem Vertreter der Vereinigten Staaten, der aber nur als Gaſt teilnimmt, iſt eine gewiſſe Verſtändigung erziett worden, bezüglich der Behandlung der Na e Aſr Sehr wabiſcheinlch ſoll dieſe noch nicht auf der Konferenz erledigt werden. EJ Berlin, 25. Septbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Ueber die Eröffnung der Brüſſeler Konferenz werden noch folgende Einzelheiten und Aeußerlichkeiten gemeldet: Die deut⸗ ſchen Delegierten ſitzen am linken Flügel des Halbkreiſes, ihnen gegenüber die holländiſchen und öſterreichiſchen Delegierten. an für den Handel zwiſchen Weſteuropa und Die Sachverſtändigen ſind in den höheren Rängen unterge⸗ bracht, ſitzen alſo nicht mit den Delegierten zuſammen, die Plätze der Alliierten ſind im Zentrum des Halbkreiſes. Etwa 20 Perſonen ſind anweſend. Bei der Eröffnungsrede unter⸗ der Vorſitzende Ador ſehr deutlich, daß die ſchwebenden ragen des Friedensvertrages nicht auf der Konferenz beſprochen werden ſollen. Ebenſo ſollen auch die Beſtimmungen des Friedensvertrages nicht erörtert wer⸗ den. Die Verſammlung wäre eine„Verſammlung von Tech⸗ nikern“, jedoch ſchließe das nicht aus, daß man über einge⸗ gangene Verpflichtungen ſprechen werde, deren Erfüllung allen Völkern dienlich ſein könne. Später betonte Ador noch, daß die Leiſtungen zu gegenſeitiger Unterſtützung und Hilfe die vollſtändige Durchführung des unterſchriebenen Vertrages vorausſetzen. Die Rede fand Beifall, auch bei den deutſchen Delegierten. In ſeiner Dankrede ſprach der belgiſche Miniſter De la CTroix von den Hoffnungen, welche in ganz Europa auf dieſe Konferenz geſetzt würden. Die Hoffnungen dürften nicht enttäuſcht werden. Europa ſei ein ſehr leidender Kranker, welcher die berühmteſten Aerzte um ſein Bett habe, und welcher ſein Vertrauen auf Geneſung nicht verlieren dürfe. Die Mittelmächte, als Deutſchland, Ungarn, Oeſterreich und Bulgarien dürfen ihre finanzielle und wirtſchaftliche Lage am 28. September vormittags vortragen. Berlin, 25. Sept.(Von unſerm Berliner Büro.) Wie aus Brüſſel gemeldet wird, ſoll die engliſche Regierung Deutſch⸗Oeſterreich einen Rohſtoffkredit von 2 Millio⸗ nen Pfund gewährt haben. Poincares Freude über den Wegfall der Genfer Konferenz. JPIL. Paris, 25. Sept. Im„Matin“ jubelt Poincare über den Wegfall der Genfer Konferenz, was er als den Sieg des Verſtandes bezeichnet. Die Erfahrungen von Spa genügten. Frankreich könne ſich freuen, daß es den Deutſchen nicht gelungen ſei, mit den Alliier⸗ ten gemeinſam an der Tafel zu ſitzen und unter dieſen Verwirrung anzurichten über die Entſchädigungsfrage, da ſie ihre Schulden an eere, nicht bezahlen wollen. Es wäre beſſer geweſen, wenn man die Deutſchen von dieſer Illuſion hätte abhalten können, weil ſie ſich jetzt als die Unzufriedenen aufſpielten. Den Franzoſen ſeien nun die Augen 05 und von ihnen ſei nicht zu erwarten, daß ſie ſich noch einmal auf einen ſo unſicheren Weg begeben. Der Vertrag von Verſaille,worum ſich der ganze Streit drehe, muß, wie Poincare verſichert, ausgeführt werden. An Deutſchlands Loyalität zweifelt er ſtark. In Frankreich ſelbſt ſeien ſogar Politiker angeſteckt von den Gedanken Keynes. Wenn man heute die Zahlungsfähigkeit Deutſch⸗ lands ſadie⸗ und darauf ſeine Verpflichtungen aufbaue, vergeſſe man, daß dies nicht dreißig Jahre ſo bleibt. Ddie große Gefahr von Genf war gerade, daß man nach den Vorſchlägen von Keynes han⸗ deln wollte und ſich nicht auf die Zukunft beſinnen wollte, ſondern von der Gegenwart alles abhängig zu machen ſuchte, wodurch Frankreich ſeine Rechte verloren hätkte. Jetzt ſei die Entſchädigungs⸗ kommiſſion wieder aufgerüttelt, um ihre bich zu tun. Die Zeit dränge. Am 1. Mai 1921 muß ſie Deutſchland einen feſten Plan an⸗ geboten haben, der ausgeführt werden muß. Aber zunächſt kann dieſe Kommiſſion nur etwas unternehmen, wenn ſie von den Alliier⸗ ten die Grundlagen zu ihrer Arbeit empfängt. Sollten dieſe grund⸗ legenden Dokumente von den Alliierten nicht aufgeſtellt werden, dann könne man es exleben, daß der Schatten von Keynes, den man an der einen Tür hinausgeleitet habe, wieder an der anderen Tür er⸗ ſcheint. Poincare iſt geneigt anzunehmen, daß Frankreich noch ein heftiger Kampf in dieſer Frage bevorſteht. Oberſchleſien. Kaltowitz, 24. Septbr. allüierten Beſatzungsbehörde wurde in der letzten Nacht eine Entwaffnungsaktion in den Grenzorten des Kreiſes Kattowitz durchgeführt, wobei ſich die franzöſiſchen Soldaten in Verbindung mit der Abſtimmungspolizei und der blauen Polizei beteiligten. Die Dörfer wurden umſtellt und durch⸗ ſucht. Es wurden Waffen in großer Menge gefunden. Eine Anzahl Perſonen, bei denen Waffen gefunden wurden, wur⸗ den verhaftet. Die Aktion dauerte bis zum nächſten Vor⸗ mittag. Beuthen, 24. Sept. legſchaft des oberſchleſiſchen eleftriſchen Kraftwerkes Thorzow die Arbeit wegen Nichtbewilligung eines Kartoffelzuſchuſſes von 500 Mark nieder. Die Direktion hatte 100 Marxk für ledige und 400 Mark für die verheirateten Arbeiter bewilligt. Beuthen Königshütte und Kattowitz ſind ohne Strom und Licht. Verhand⸗ lungen ſind im Gange. die Abſtimmung in Käruten. Klagenſmt, 24. Septbr.(WB.) Mit dem Abzug des ſüdſlawiſchen Militärs aus der Südzone und mit der ſogenannten Reorganiſation der Gendarmerie beſſerten ſich, wie vorauszuſehen war, di⸗ Zuſtände im Kär atner Ab⸗ ſtimmunnsgebiet durchaus nicht. Täglich laufen Veri hte von Uebergriffen der in die Gendarmerie eingereihten Prügel⸗ gurden und von blutigen Vorfällen ein. Die Bepölkerung erklärt an verſchiedenen Orten, daß ihr nichts übrig bleibe, als die Selbſthilfe, wenn nicht die Alltiierten einſchreiten. Die anze Lage iſt außerordentlich geſpannt. Trotzdem kommt 20 aus zuverläſſiger Quelle die Nachricht, daß der Bot⸗ ſchafterrat in Paris es ablehnte, der Kommiſſion zur Durch⸗ führung ihrer Aufgabe Truppen zur Verfügung zu ſtellen. Das Einzige, was erreicht iſt, iſt, daß die Kommiſſion die Bil⸗ dung eines Organs zuſagte, das die Zuſammenſetzung und Tauglichkeit der neuen Gendarmerie nachprüfen ſoll. der Krieg im Oſten. Die polniſch ruſſiſchen Jriedensverhandlungen. Paris, 24. Sept.(W..) Wie die„Morning Poſt“ aus Riga meldet, werden auf der erſten Sitzung der polniſch⸗ruſſi⸗ ſchen Friedenskonferenz die polniſchen Deleglerten ihre Be⸗ dingungen unterbreiten, deren hauptſächlichſten die fol⸗ 15 7 ſind: 1) Sofortige Einſtellung der Feindſeligkeiten. Die olſchewiſten verpflichten ſich, ſich nicht in die innerpolitiſchen Angelegenheiten einzumiſchen. 2) Die Bolſchewiſten ziehen ſich hinter die ſogenannte Pilſudski⸗Linie zurlck, welche die Polen vor dem roten Vormarſch im Juli beſetzt hielten. Dieſe Linie iſt nur Waffenſtillſtandslinie, 3) Eine Klauſel des Frie⸗ densvertrages wird die Anzahl Leute beſtimmen, die jedes Land unter den Waffen halten darf. 4) Die Linie Bialyſtok⸗ Grajewo ſteht von der Unterzeichnung des Waffenſtillſtandes ußland unter polniſcher Kontrolle. Die militäriſche Lage. Königsberg i. Pr., 24. Sep.(..) Lagebericht. Oeſtlich von Kremenetz beſetzten die Polen Ljachowzy und näherten ſich Sas⸗ lawe. Die Polen melden folgende im Feſtungsdrei⸗ eck Kuzk⸗Dubno⸗Rowno in erfelg der Kämpfe vom 12. September: 4000 Gefangene, 28 Geſchütze, mehrere hundert Maſchinengewehre, einen Panzerzug, einen Sanitätszug, 12 Lokomotiven, 1500 Wag⸗ gons mit Munition und Exploſioſtoffen und eine große Menge an techniſchem Material und Jebensmitteln. Im Raumeé Grodno⸗ Kobryn wuürden an einzelgen Angriffsſtellen die teils mit großer Heftigkeit geführten Angriffe ſtarker, neu eingeſetzter bolſchewiſti⸗ ſcher Truppenmaſſen von den Polen durchweg abgewieſen. Paris, 24. Sept.(W..) Nach einem Funkſpruch aus Poſen an Riga und Libar heißt es im Operationsbericht des polniſchen Gene⸗ ralſtabes vom 23. September: Infolge der fortdauernden An⸗ (WB.) Auf Befehl der Inter⸗ 5 erklärte ſi (W..) Heute nachmittag legte die Be⸗ welche ſich griffstätigkeit litauiſcher Abteilungen, Sowjet⸗ auf unſerem Gebiete befanden, und worunter vielfach verbände feſtgeſtellt wurden, und da die Litauer zugunſten der Sowjettruppen die Neutraliät verletzten, gingen unſere ppen zu einer Gegenaktion über und beſetzten Kopcio und Seyny. Bis⸗ her wurden 1000 Gefangene, darunter 30 Offigiere, 20 Naſchinen⸗ ewehre, zwei Feldbatterten und eine ſchwere Batterie eingebrach. ie Gefangenen daß die zweite litauiſche Diviſion den Befehl hatte, uns im Abſchnitt ny anzugreifen. N Moskau, 24. Sept.(W..) Durch Funkſpruch. Ruſſiſchel Heeresbericht. In den Abſchnitten— und Prus⸗ hany Kämpfe mit wechſelndem Erfolge. Im Abſchnitt Jsſaslam Kämpfe weſtlich der Bahnlinie Schapetowka⸗Staro⸗Konſtantinowo,. Im Abſchnitt Wolotſchisk ſchlugen wir die Angriffe des Gegners aus Wolotſchisk zurück. Südfront: Im Abſchnitt Alexandromsk⸗Jekaterinoslam gingen unſere Truppen nach hartnäckigen Kämpfen mit überlegenen feind⸗ lichen Streitkräften zurück, räumten die Stadt Alexandrowsk und be⸗ zogen Stellungen auf dem rechten Dnjepr⸗Ufer. Eine Exploſion im Danziger Hafen. Danzig, 24. Sept.(W..) Im Freihafenbezirk(Nordſeite) in Danzi Neufahrwaſſer kam es nachmittags gegen 1 Uhr zu einer Exploſion. In Rahmen der Munitionstransporte für Polen war ein 5 mit Munition geladen worden. Als der Zug, um zu rangieren, lang 70 anzog, erfolgte plötzlich eine gewaltige Detonation Ein 15 Handgranaten beladener Wagen war explodiert. Der Waggon 901 trümmert. Ebenſo wurde durch die Wucht der Eploſion ein Teil des zaunes herausgeriſſen. Die Exploſton geſchah während der Arbeitspauſe, odaß ſich nur wenige Arbeiter in der Nähe aufhielten. Drei Perſonel ollen durch Sprengſtücke leicht verletzt worden ſein. Die Munition won mit einem Schiff von Frankreich nach Neufahrwaſſer gekommen und wur hier im Freihafenbezirk in Eiſenbahnwagen geladen, um weiter nach Po 75 befördert zu werden. Von polniſchen Arbeitern ſind Gerüchte ausgeſtren worden, als wenn die Exploſion der Handgranaten auf einen Ra ch enk der Danziger Arbeiter zurückzuführen ſei. Dies iſt nach dem Befund gögt lich unzutreffend. Es iſt im Gegenteil feſtgeſtellt worden, daß di Exploſion auf Selbſtentzündung zurückzuführen iſt. Lediglich die Minder⸗ wertigkeit der Handgranaten verhütete größeres Unheil. Zuſammenarbeit zwiſchen Islam und Bolſchewismus. aris, 24. Septbr.(WB.) Nach einer Havasmeldung aus Tiflis empfahl En ver Paſcha auf dem Bakuer Kom⸗ muniſtenkongreſſe, dem 1800 Delegierte der verſchiedenen Länder Aſiens beiwohnten, eine enge Zuſammenarbeit zw.⸗ ſchen dem Islam und den Volſchewiſten. Es wurde ein Pla ausgearbeitet, der der Sowjetregierung zur Genehmigung unterbreitet werden ſoll. Einem Ausſchuß, der mit der Or, ganiſierung der Bewegung in Kleinaſien und Indien betrau — iſt, wurden bedeutende Mittel zur Verfügung geſtellt, beſon⸗ ders an Gold. Millerands Vahl. Lengues Miniſterpräſident. Paris, 24. Septbr.(WB.) Havas. Auf Drängen Millerands nahm Leygues die Miniſterpräſiden!⸗ ſchaft und das Auswärtige Amt an. Im Laufe der Unte redung wurde anerkannt, daß unter den gegebenen Verh niſſen das Kabinett, welches die Zuſtimmung des Parl⸗ ments hat, aufrechterhalten bleiben ſoll. Brüſſel, 24. Sept.(W..) Havas. Laut Nation belge“ klärte der belgiſche 7— für Wiſſenſchaft, Deſtree, einem Berich erſtatter bezüglich der Wahl Millerands: In dem Augenblick, Millerand an die höchſte Stelle Frankreichs trete, erinnere 0 (Deſtree) ſich beſonders an das Programm von St. Maude, wo neue franzöſiſche Präſident dem franzöſiſchen Sozialismus dle gh, en Richtlinien einer praktiſchen Aktion gegeben habe. Das ſei 90 für ſene Sozialiſten, die ihn heute als Renegaten behandeln. Es 225 auch genug für die Sozialiſten, die ihm dankbar bleiben wil E n. 1 „Nation belge“ ſchreibt: Millerands Wahl iſt in politiſchen Kre. ſen mit Befriedigung aufgenommen worden, denn man ſieht in den großen Freund Belgiens. Miniſterpräſident Delacroig begrüßte einem Berichterſtalle gegenüber die Wahl Millerands, bedauerte aber, daß er die Mini 19 präſidentſchaft habe aufgeben müſſen. Der Wirtſchaftsminiſter Ja ſ0 ebenfalls befriedigt von der Wahl Millerands, der W unter den ſchwierigſten Umſtänden als Belgiens allerſicherſter Freu gezeigt habe. Der Slreik der engliſchen Bergarbeiler. Die Bergarbeiter verſchieben den Streil. London, 24. Septbr.(WB.) Reuter.) Die Konfe der Bergarbeiterdelegierten beſchloß, dem Erſuchen Llo Georges ſtattzugeben und die Streikankündigung um eiſ Woche aufzuſchieben. Die revolulionäre Bewegung in Nalien. m. Rom, 25. Sept.(Priv. Tel.) Die Räumung der Fabl ken ſtößt auf Schwierigkeiten. Die Extremiſten, we die Revolution bis aufs kleinſte vorberelig haben, verſuchen einen bewaffneten Konflikt herbe uführen. Talſächlich iſt es in Turin, wo von 51 Fabriken d 4 größten ſich gegen den Vertrag erklärten, zu einem bl 0 tigen Zuſammenſtoß 7*— der roten Garde 1 der Polizei gekommen. Der Metallarbeiterverband dageg hat ſich mit großer Mehrheit für den Vertrag Buozzi und ˖ Annahme des in Nom geſchloſſenen Vergleichs erklärt, ſod die Extremiſten von neuem eine ſchwere Niederlage erlitten, Deutſches Reich. Demagogen an der Arbeil. 10 Darmſtadt, 24. Sept. Mit welchen verwerflichen Mitteln 3 Mehrheitsſozialiſten kämpfen, zeigte ſich in einer geſtern hier t gefundenen Verſammlung. An dem Finanzelend iſt nicht etwa Erzbergerſche total verfehlte Steuerpolitik, die wirtſchaftliche und die Entente ſchuld, ſondern die ſetzige Regleruna, die kan 3 Monate am Ruder iſt. Den Höhepunkt erklomm Reichstagsabh, ordneter Dr. Gueſſel, als er behauptete, die Reichspoſt ha 50000 mittlere und höhere Veamte zuviel, die Eiſenbe 300⸗ bis 400 000 mittlere und höhere Beamte zuviel. 90 ſeien ſchuld an dem Defizit der Poſt und der Bahnen. Es ſae aber lauter Deutſchnationale und Volksparteiler, die in ihren Ste 10 gehalten werden, um die Republie zu ruinſeren.— Jede Bemerkz 0 zu dieſen fauſtdicken Lügen erübrigt ſich. Bemerkt ſei nur noch, 10 der ſozialdemokratiſche Abgeordnete und„Staatspräſident“ U(1 in die gleiche Kerbe hieb und die Hetze gegen die Reichsregie munter mitmachte. Die Kohlenfragen. 5 10 Eſſen, 24, Septbr.(WSB.) Reichsarbeitsminiſter Brae beſuchte heute den Gewerkperein chriſtlicher Bergarbeile Weiter hat er zuſammen mit Miniſterialrat Bodenſtein 2 Bergbaulichen Verein eine längere Beſprechung mit den, eſ tretern des rheiniſch⸗weſtfäliſchen Bergbaues, um auch + dieſen die ſchwebenden Fragen des Vergbaues zu erörie, und ſich über Stimmung, Auffaſſungen und die tatſächliche Verhältniſſe zu unterrichten, **. 7 Berlin, 25 Sept.(Von unſ. Berl. Büro,) Die Gen Berliner Feuerwehr verkaufte geſtern, wie der„Vorwa ſche mitzuteilen weiß, 150 Paradeäxte aus erſtklaſſigem Material,. n noch nie im Feuer geweſen waren, für 50 das Sück in · einen Althändler Das wäre wenn die Nachricht ſich becge⸗ der Tat ein eigenaxtiger Anfang der vom Reichsfinanzm dieſer Tage geforderten Sparſamkeit. — 1 3· 1. 15 n U d⸗ + 19 4 il ⸗ 5 e, 1 * de 1 * ie 1* —— ̃—————¹1 — — 2 —wP“—— —Tu—. ̃̃¼ . ermüdlichem Eifer nach allen Seiten Auskünfte erteilte, bölligen flaaſt viſionär gottgeweihten Tochter, Samskag, den 25. September 1920. Maunheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. Aus Stadt und Land. Erinnerungen eines Mannheimer Bürgermeiſters. XIV. Der Krieg und die Kriegsfürſorge. (Schluß.). i ei rauenorganifationen blieben ſelbſtverſtänd⸗ lich nich urü Pie dem Namen„Vereinsverband“ zuſam⸗ mengeſchloſſenen 72 Mannheimer Vereine, an denen Frauen in leitender Stellung beteiligt waren, konſtituierten ſich unter Führung von Frau Julie Baſſermann als„Nationaler Frauen⸗ dienſt“, unter dem gleichen Namen, der in vielen deutſchen Städten das Kriegswerk der Frauenvereine bezeichnete. Der Nationale Frauendienſt hat in Mannheim die Kinderhilfe durch Be⸗ gründung der Kriegskinderhorte und durch die ſogenannte Haus⸗ ſpeiſung der Kinder in einzelnen Familien zu ſeiner Aufgabe ge⸗ macht, er hat die in großem Umfange wirkende Nähſtube zur Ver⸗ mittelung von Heimarbeit für weibliche Perſonen eingerichtet, er hat das Tagesheim für arbeitsloſe Mädchen begründet und hat endlich eine Berufsberatungsſtelle für Frauen und Mädchen und eine Beratungsſtelle für Kriegswitwen ins Leben gerufen. Auch der Nationale Frauendienſt iſt ſpäter in enge Beziehungen zur Zentrale für Kriegsfürſorge getreten und hat mit ihr einträchtig zuſammengearbeitek. Der Gedanke einer Zentraliſation der geſamten Kriegswohlfahrtspflege in Mannheim wurde zuerſt in einer der Kriegsſitzungen erwogen und zum Be⸗ ſchluß erhoben, welche die Handelskammer Mannheim in der erſten Zeit des Krieges im Verein mit den oberſten Vertretern der Staats⸗ und den ſtädtiſchen Behörden und mit führenden Perſönlichkeiten aus den Gebieten der Wirtſchaft und der Rechkspflege abhielt. Eine möglichſt ökonomiſche Verwendung der zur Verfügung ſtehenden, im Verhältnis zu dem Bedürfnis immerhin geringfügigen Mittel und eine planvoll orgagiſierte Fürſorge konnte nur durch einen engen Zuſammenſchluß aller Beſtrebungen erreicht werden Dieſem Zu⸗ ſammenſchluß diente die am 5. September 1914 im Bürgerausſchuß⸗ ſaal des Rathauſes von einer ſehr zahlreichen Verſammlung her⸗ vorragender Perſonen aller Berufskreiſe und Stände unſerer Stadt gegründete Zentrale für Kriegsfürſorge. Die offizielle reichsgeſetzliche Familienunterſtützung wurde freilich nach wie vor durch das Kriegsunterſtützungsamt repräſentiert; es war an die reichs⸗ und landesgeſetzlichen Vorſchriften gebunden und unterſtand dem Bezirksrat. Aber auch mit dieſem Amt hat die Zentrale in der erſprießlichſten Weiſe zuſammengearbeitet. Die durch die in beiden Körperſchaften mitwirkenden Perſonen bedingte Perſonalunion ge⸗ währleiſtete eine ſtändige Fühlung und die Beobachtung gemeinſam aufgeſtellter Grundſätze. Alle privaten Hilfsorganiſationen aber ſchloſſen ſich ohne jede Ausnahme der Zentrale an und ordneten ſich in der Ausübung der Fürſoroetätigkeit ihr unter. Die Wirkſamkeit der Zentrale begann mit dem 5. September 1914; ſie hat ihre Tätigkeit offiziell am 15. November 1919 geſchloſ⸗ ſen, hat aber ihre Arbeiten, ſoweit es erforderlich war, noch bis in das Jahr 1920 fortgeſetzt. Es kann nicht meine Aufgabe ſein, an die⸗ ſer Stelle ein Bild der umfaſſenden Wirkſamkeit der Zentrale zu ge⸗ ben. Soweit die beiden erſten Kriegsjahre in Betracht kommen, iſt das in dem ſchönen, umfangreichen Buche geſchehen, das Herr Pro⸗ feſſor Dr. Altmann der Zentrale gewidmet hat und das uns alles Erſtrebte und Erreichte lebendig vor die Augen führt. Für die ſpä⸗ teren Jahre iſt ein ſolcher Bericht nicht zu erwarten; er iſt auch nicht erforderlich, da die Ausführlichkeit des früheren Berichts dadurch be⸗ dingt war, daß den zahlreichen Mitarbeitern der Zentrale ein kundi⸗ ger Führer für die Weiterarbeit gegeben werden ſollte. Ein kurzer Schluüßbericht iſt in irgend einer Form wohl noch zu erwarten, wenn die Papiernot es geſtattet. Herr Profeſſor Dr. Altmann hat ſich durch den vortrefflichen Bericht und durch unermüdliche Mitarbeit alle 5 Jahre hindurch, ſowie durch viele fruchtbare Anregungen ein Anrecht auf warme Anerkennung erworben. Ein gleicher Dank gebührt aber auch den anderen Mitarbeitern und den meiſt überbürdeten Beamten der Zentrale. Wer die Aktenbündel geſehen hat, die den an der Be⸗ ſchlußfaſſung beteiligten Mitgliedern des Arbeitsausſchuſſes Jahre hindurch täglich ins Haus gebracht worden ſind, kann ermeſſen, was von ihnen an freiwilliger Arbeit geleiſtet worden iſt. Der geplagteſte ann war ohne Zweifel unſer ſetziger Direktor des Jugendamts, Herr K. Köbele, der als Geſchäftsführer im Mittelpunkt des ge⸗ ſamten Betriebes ſtand und der mit nie verſagender Geduld raten un helfen mußte Die Aufgabe der Zentrale für Kriegsfürſorge beſtand darin, die reichsgeſetzliche Familienunterſtützung in den erforderlichen ällen zu ergänzen und ſonſtigen durch den Krieg in Not geratenen Perſonen zu helfen. Die offizielle Unterſtützung kann naturgemäß nicht in der Weiſe den beſonderen Verhältniſſen des einzelnen Falles Rechnung tragen, wie die private Hilfe. Der Wirkungskreis der Zentrale erweiterte ſich mit der Dauer des Krieges immer mehr, namentlich hatte ſie auch für die Kriegshinterbliebenen und die Kriegsbeſchädigten zu ſorgen, ſo lange der Badiſche Heimatdank dieſe Sorge noch nicht auf ſich genommen hatte. Die Fürſorge für die zahlreichen mittelbaren Kriegsopfer, für die Perſonen, die durch den Krieg um ihren Erwerb gekommen waren, war in der erſten Zeit des Krieges eine recht ſchwierige Aufgabe. Die Mittel für die Ausübung, der Fürſorgetätigkeit durch die Zentrale ſollten auf privatem Wege durch Sammlungen beſchafft werden. Das gelang auch in dem erſten Kriegsjahre, in dem an Spenden 1% Millionen Mark eingingen. Mit der Dauer des Krie⸗ ges wuchſen die Ausgaben ſehr beträchtlich, und die Einnahmen an Spenden konnten damit nicht gleichen Schritt halten. Im Ganzen die Badiſche Woche in Karlsruhe. Araufführungen in den Kammerſpielen. „Abſchied auf Ogygia“ von Edvin Krutina. Muſik von Heinrich Caſſimir. Nicht Schauſpiel dürfte der Verfaſſer ſein Werk nennen, ſondern Dichtung oder— Schauſpiel der Seele! Zuſammengedrängt in eine Abſchiedsſtunde das ganze wechſelvolle Empfinden im Innerſten von Mann und Weib, wie es ſich ſucht, und ſich abſtößt, wie den ann verlangt aus Weibesarmen nach der erlöſenden Tat, nach der Heimat ſeines Wirkens, wie das Weib aus Rauſchbegehren ſich durch ringt zur entſagenden Liebe zum Mitleiden mit der Qual des ſcheidenden Freundes. Verlegt iſt dieſes innere Erleben zweier moderner Menſchen in die griechiſche Sagenwelt, als Vorwurf dient die Odyſſee. Odyſſeus reißt ſich los von Kalypſo, weil die Heimat ihn ruft. Doch aus dieſem Stoff ſchuf der Dichter mit der Glut ſeines eigenen Fühlens ein ganz neues Gedicht, nicht mehr die Geſtalten aus der Vergangenheit in klaſſiſcher Prägung tauchen wie chöne Schatten auf, die man bewundert, oft aber mit heutigem mpfinden nicht mehr verſteht, ſondern Menſchen enthüllen den Iwieſpalt ihres Menſchſeins, den Zwieſpalt der Geſchlechter, den Zwieſpalt von Luſt und Pflicht, und Menſchen wiederum löſen dieſen Bwieſpalt in Einheit durch die ſiegende Idee der alles begreifenden, über ſich ſelbſt hinauswachſenden Liebe.— Die Aufführung, von errn Baumbach geleitet, war gut. Das Bühnenbild nach ammerſpielart, genau wie im zweiten Stück(vom gleichen Regiſ⸗ eur inſzeniert) nur Rahmen für die ſich bewegenden Menſchen, e faſt zu groß wirkten, wie Halbgötter, die ſie ja in der Sagen⸗ welt ſind, aber hier nicht mehr ſein wollen noch ſollen. Wunderbar verkörperte Frau Ermath(Kalypſo) den inneren Kampf des eibes, von der Angſt zum Wiſſen, vom leidenſchaftlichen Auf⸗ begehren zur lächelnden Entſagung, vom ſiegenden Verzicht zum Zuſammenbruch der Einſamkeit. Voll Schwere und tanneskraft, dem inneren heiligen Muß das Opfer des gegen⸗ wärtigen Wunſches darbringend, der Odyſſeus des Herrn Bau m⸗ bach. Stimmung verbreitend die begleitende Muſik. „Jephtas Tochter“ von Ferdinand Ruhh. Muſik von Max Steidel. Hier packt äußeres Geſchehen man könnte ſagen eine umge⸗ kehrte Wirkung wie beim Werk Krutinas. Die göttliche Ruhe des Bibelſtoffes wird durchbrochen durch haſtige Bewegun⸗ ſich über⸗ türzender Ereigniſſe, die nur gemildert werden durch die biblich reine Mufik. Die dramatiſche Woge ült das Bild der jungfräulich ie kürzlich Boetticher dieſelbe ſind dank der unermüdlichen Tätigkeit des eingeſetzten Werbeaus⸗ ſchuſſes und ſeines Geſchäftsführers Herrn C. 5 ernen, bis zum Schluſſe 4871 000 an regelmäßig gezahlten oder einmaligen Spen⸗ den eingegangen, eine ſehr ſtattliche Summe, die im Verhältnis zur Einwohnerzahl wohl von keiner andern deutſchen Stadt erreicht wor⸗ den iſt. Außerdem hat aber die Stadt aus„Kriegswohlfahrtsmit⸗ teln“ der Zentrale noch 9 651 000% überweiſen müſſen, ſo daß der Geſamtaufwand rund 14% Millionen Mark betragen hat. Mit die⸗ ſer Summe iſt viel Elend gelindert worden, wenngleich natürlich nicht alle Wünſche befriedigt, nicht alle Hoffnungen erfüllt werden konnten. Namentlich iſt auch dem Mannheimer Hausbeſitz, der auf Grund des Geſetzes von den Kriegsteilnehmern die Mietzahlungen nicht zwangsweiſe beitreiben konnte, durch Bezahlung von nicht we⸗ niger als 7 Millionen Mark an Mietzuſchüſſen für die Feldzugsteil⸗ nehmer in großem Maßſtabe geholfen worden. Mit dem Ende des Krieges nahm die Tätigkeit der Zentrale allmählich ab, bis nur noch die Sorge für die Familien der noch nicht heimgekehrten Kriegs⸗ gefangenen auf ihr laſtete. Die Abteilungen des Badiſchen Heimat⸗ dankes für die Kriegshinterbliebenen und die Kriegsbeſchädigten hat⸗ ten dieſe Fürſorgezweige ſchon früher übernoammen. Wenn die ge⸗ leiſtete Arbeit auch ſchwer und wenn die damit verbundene Sorgen⸗ laſt oft nicht leicht zu tragen war, ſo hat die Fürſorge füt die Opfer des Krieges doch nicht nur die an ihr Beteiligten eng zuſammen⸗ geſchloſſen, ſie hat auch ein neues Band geſchlungen um die Bürger unſerer Stadt, die in höherem oder geringerem Grade alle Opfer des Krieges geworden ſind und die in dem gemeinſamen Tragen dieſer Laſt Kraft finden mögen zu neuem Aufſtieg! Dalwigksthal in Waldeck, im September 1920. D. E. v. Hollander. Klagen über die Poſt. „Man kann kaum noch Pakete nach dem Auslande ſchicken“, ſo hört man oft,„das Porto iſt viel zu teuer!“ Daß die Auslands⸗ paketgehühren ſehr geſtiegen ſind, trifft leider zu. Wie kommt nun die Poſt zu dieſen hohen Sätzen? Nach dem Weltpoſtvertrag hat bei der Beförderung von gewöhnlichen und Wertpaketen das Aufgabeland jedem an der Land⸗ und Seebeförderung beteiligten Lande beſtimmte Anteile zu vergüten. Die Summe dieſer Anteile bildet das bei der Einlieferung der Sendung erhobene Porto. Dieſes wird alſo nach⸗ träglich unter die Länder verteilt, die an der Beförderung mitgewirkt haben. Die Abrechnung erfolgt in Goldfranken. Das Auslands⸗ paketporto iſt ſo vom jeweiligen Wertverhältnis des Goldfranken zur Mark, alſo von der Valuta, beeinflußt. Nun iſt dieſes Wert⸗ verhältnis bekanntlich für uns zur Zeit recht ungünſtig und außerdem ſehr ſchwankend. Solchen Schwankungen kann aber der Poſttarif nicht zwangläufig folgen; die Poſt muß vielmehr aus naheliegenden Gründen auf eine gewiſſe Stetigkeit ihres Tarifes Wert legen, was aber durchaus nicht immer etwa mit einem geldlichen Gewinn für ſie verbunden iſt. So hat die deutſche Poſt an dem Wertverhältnis von einem Goldfranken gleich 80 Pfg., wie es bis zum Kriegsaus⸗ bruch als feſter Kurs galt, bei den Auslandspaketgebühren noch bis Oktober 1919 feſtgehalten, obwohl inzwiſchen der Wert des Metall⸗ franken bereits auf 4,4 Mk. geſtiegen war und die Reichspoſt deshalb bei dem Geſchäft ganz erheblich zuſetzte. Als im Februar ds. Is. ſich der Wert des Goldfranken auf etwa 16 Mk. belief, ſetzte dle Poſt für die Gebührenerhebung den Gegenwert auf rund 12 Mk. feſt. Dieſer Satz iſt dann bis zum Juni beibehalten worden, während inzwiſchen unſere Valuta ſtieg. Auf dieſe Weiſe wurde der Poſt ein Seit Juli beträgt der poſtſeitig für 1 Fr. feſtgeſetzte Gegenwert Schweizer Franken an der Berliner Börſe ſtellt. BVorkrag über Freimaurerei. Wir machen an dieſer Stelle nochmals aufmerkſam auf den heute abend im Muſenſaal des Roſen⸗ gartens ſtattfindenden Vortrag über„Die Freimaurerei und ihre bleibe, trage Mitſchuld, wenn die Entrechtung, Aufgaben im heutigen Deutſchland“ von Dr. R. Penzig, Stadtrat, Berlin⸗Charlottenburg. Nach dem Vortrag freie Ausſprache. Verhaftung. Ein Kriminalbeamter nahm Donnerstag abend am Heidelberger Hauptbahnhof bei der Zugkontrolle drei junge Männer, einen Dreher, einen Schloſſer und einen Kaufmanns⸗ lehrling von Feudenheim feſt. Die drei hatten Fahrräder bei ſich, die offenbar von einem Diebſtahl herrühren. Weiter führten ſie einen Hund mit ſich, den ſie zwiſchen Friedrichsfeld und Schwet⸗ ingen an ſich gelockt hatten. Der Eine des Kleeblattes hatte in Brieftaſche einen Barhetrag von 1000 Mark, über deſſen Erwerb er ſich nicht ausweiſen konnte. Das Jeſt der ſilbernen Hochzeik begeht am morgigen Sonntag Herr Paul Otte mit ſeiner Ehefrau Eliſabeth geb. Hottenſtein, Große Wallſtadtſtraße No. 57 wohnhaft. ereeeneee —— Tagung der ſüddeutſchen Hausfrauenvereine. pp. Heidelberg, 25. Sept. Zur Tagung der ſüddeutſchen Hausfrauenvereine ſind Ver⸗ treterinnen aus vielen Städten Süddeutſchlands hierhergekommen. Bayern und Württemberg ſind neben unſerer badiſchen Heimat ſtark vertreten. Beſonders erfreulich iſt das Intereſſe, das die Hausfrauenvertreterinnen aus den beſetzten Gebieten bekunden, Saarbrücken, Zweibrücken, Pirmaſens, Mainz und Worms haben Delegierte entſandt. Schließlich bleibt noch zu erwähnen, daß Städte, die man zu Norddeutſchland zählt, wie Marburg und Kaſſel, eben⸗ falls an der Tagung intereſſiert und vertreten ſind. Die ſtarke Beſchickung iſt ein Ausdruck für die wachſende Einſicht der Haus⸗ frau, daß ihre Tätigkeit über den Kreis ihrer Familie hinaus für das geſamte Staatsweſen von Einfluß iſt und daß das Wort„die Frau gehört ins Haus“ heute nur noch ganz bedingte Geltung hat. Heute muß man den Begriff des Hauſes ungemein weiter faſſen, heute iſt die deutſche Frau als diefenige, die nach der Verfaſſung die freieſte aller Kulturſtaaten iſt, am Volkshaushalt mitberechtigt, aber auch mitverpflichtet. Dem Gedanken der Umwertung, d. h. der Höherbewertung der Hausfrauenarbeit galt auch der geſtern Abend im Hotel„Schiff“ abgehaltene e e Frau Luiſe Kieſſel⸗ bach⸗München ſprach über„Die erufsorganiſation der Hausfrauen.“ Die Rednerin komm aus dem Land, das als erſtes die Hausfrauenarbeit als Berufsarbeit und ihre Organi⸗ ſation als reine Berufs⸗ und Fachvereingung anerkannt hat. In ihren Ausführungen gab Frau Kieſſelbach zunächſt ein Bild der Entwicklung der heutigen ee eee eee die über den Rahmen deſſen hinausgehen, was der Bund deutſcher Frauenver⸗ eine umfaßte. Die Hausfrauentätigkeit wurde im allgemeinen nicht als produktive Arbeit angeſehen und es gelang nur lang⸗ ſam, das Eigenintereſſe zu einem Gemeinintereſſe umzugeſtalten. Von den meiſten wurde der Zuſammenſchluß der Hausfrauen begrüßt um wirtſchaftlicher Vorteile willen, die man ſich verſprach (und teilweiſe auch durchführte), dann wurden Lehrkurſe einge⸗ richtet und dieſe Kriegslehrgänge 15 verſchafften eigentlich den Hausfrauenorganiſationen eine gewiſſe Bedeutung für die Volks⸗ wirtſchaft. Der Durchbruch des Räteſyſtems in München brachte eine Bewegung unter den dortigen Frauen, im Arbeitsparlament wurde ihnen eine Vertretung abgelehnt und damit ihre Arbeit als nicht fruchtbringend geſtempelt. 10 Prozent aller Hausfrauen nur können ſich Hausangeſtellte halten und von dieſen 10 Prozent iſt auch noch einmal ein Teil mitarbeitend tätig. Die Rednerin er⸗ hofft aus dem Umſtand, daß die Hausfrauenvereine in Kartell⸗ gemeinſchaft ſtehen mit dem Reichsverband ländlicher ausfrauen⸗ vereine, eine Förderung des Verſtändniſſes und ein Ausgleich der Gegenſätze zwiſchen Stadt und Land. Die Haus⸗ frauenvereine wollen konfeſſionell und parteipolitiſch neutral ſein, wollen die Anerkennung der Hausfrau als ſchafenden, werte⸗ erzeugenden Volksteil durch entſprechende Vertretungen in Wirt⸗ ſchaftsparlamenten, wollen den utz der Stellung der Frau im deutſchen Wirtſchaftsleben, wollen mitarbeiten am Wiederaufbau des Vaterlandes. Die Erweckung des Gemeinſinns unter den Hausfrauen iſt vielleicht die ſchwerſte Aufgabe, die ſich die Haus⸗ frauenorganiſationen geſtellt haben. zie Verfaſſungsgemäße Stellung der Frau verlangt auch eine Mitleiſtung der Frau in Staat und Gemeinde. Der erſte Erfolg in dem Beſtreben nach Anerkennung iſt in der Berufung zweier Frauen in den Reichs⸗ wirtſchaftsrat zu erblicken, allerdings hat man ſie dort nur als gewiſſer Ausgleich für ihre vordem erlittenen bedeutenden Verluſte. Arbeitgebervertretung gufgenommen, zuſammen mit zwei Arbeit⸗ nehmerinnen aus dem Gebiet der Hauswirtſchaft. Es muß dahin 8 Me. alſo noch etwas weniger, als ſich augenblicklich der Wert des geſtrebt werden, daß die Hausfrauen in den kommenden Bezirks⸗ 3* wirtſchaftsräten eine genügende Vertretung finden. Mit dem platoniſchen Willen, am Wiederaufbau mitzuhelfen, 55 nichts ge⸗ tan, der geeinte Wille müſſe organiſiert ſein, um Macht zu be⸗ ſitzen und darum ſei die Organiſation der Hausfrauen dringend notwendig. Wer dieſer Berufsorganiſation der Haufrauen fern⸗ Nitſe 0 die darin liege, daß die Frau in ihrem eigentlichen Berufe nicht als berufstätig anerkannt werde, weiterbeſtehe. 5 Der Vortrag wurde durch die Vorſitzende der badiſchen Haus⸗ frauenorganiſationen, Frau Emma Kromer⸗Mannheim einge⸗ leitet, die auch die Leitung der Diskuſſion führte. In ihr murde die Frage der Entlohnung angeſchnitten. Es wurde als wünſchenswert erachtet, daß den Frauen ein über den Haus⸗ haltungsetat hinausgehender Anteil an dem Verdienſt des Mannes zugeſprochen werde, eine Entlohnung für die Hausfrauentqtigkeit ſolle dies aber nicht bedeuten. Die Gefahr, daß die Frau zur An⸗ geſtellten ihres Mannes werde, wenn ſie etwas über das Hausha⸗ tungsgeld hinaus zu beanſpruchen habe, wurde als nicht gegeben erachtet. Man glaubt nicht, daß in dem Verhältnis zwiſchen Mann und Frau eine Verſchlechterung dadurch eintreten könnte, wenn die Hausfrau als berufstätige Frau angeſehen werde.— Es kam in der Ausſprache weiter zum Ausdruck, daß an der Beſeiti der Spiel t 8 gung der pielplan 2— Na e Theaters Neues Theater ſabing ent Slalun balldenweiſte in 5 Verſicherungsgeſetz⸗ .25 gebung(Kranken⸗ und Invalidenverſicherung und im Erbrecht ge⸗ Sept. 5B Worstellung 2 Vorstellung arbeitet werden und die Hausfrau dem Manne gleichgeſtellt werden 7 müſſe.— Eine 4 5 den Bolſche ⸗ 26. S. 4D per fli 0 land Willi⸗ wismus, gegen den ſich die Hausfrauen wie eine erheben ſollten, 27. M. s B Madanne N nen gab einer ſozialdemokratiſchen Hausfrau Anlaß, auf die politiſche 28. D. Wan den Barahelm 7 Neutralität der Hausfrauenorgeniſationen hinzuweiſen. In ihrer 29. M. 35 Der Staret Bardier von Sevilla[7 Entgegnung begrenzte Frau Kieſſelbach das als ihre perſön· 30. D. 6 Eine Nacht in Venedig 7 liche Anſicht, die aus dem Anſchauungsunterricht herrühre, den ſie 1. E. D bDer Barbier von Bagdadſ7 2. Volks-Vorstellung: in der Münchener Rätezeit genoſſen habe. Sie habe eine Nicht⸗ 2..71B 857 Vor Sonnenaufgang 7½ anerkennung der Frau bedeutet, ſa es habe ein Plan über die Kom⸗ *. 8 16 ieee 9* vor Sonnenaulgang[7„ munaliſierung der Frauen vorgelegen. Frauen der damaligen radi⸗ 8 2 kalen Elemente hätten bürgerlichen Vertreterinnen gegenüber ſelbſt in ſeinem Jephta ſo himmliſch ergreifend ſchilderte, fort. Nicht der]lange Jahre in Leipzig„genügt“, in einem mäßig⸗akuſtiſchen großen Zufall oder Jehovas Wille läßt dem heimkehrenden Jephte als erſtes Geſchöpf in der Heimat, das Gott zu opfern er als Dank für errungenen Sieg gelobt hatte, die Tochter entgegentreten, ſon⸗ dern Schuld ſchreit hier nach Sühne. Ddas ſorgloſe Kind, vom heimatlichen Spielgefährten mit roher Gewalt zum Weibe wachge⸗ küßt, begegnet im Zuſtand dieſer Erregung in einem Gefangenen, einem Feind ihres Volkes, dem Einzigen, dem jede Frau nur ein⸗ mal im Leben begegnet. Zuerſt flammt herb ihr Stolz auf, doch dann ergreift ſie in elementarer Gewalt der Sinnentaumel und ſie verſpricht eine nächtliche Zuſammenkunft. Doch nicht in die Arme des Freundes führt ſie das verabredete Zeichen, ſondern den Vater findet ſie vor der Schwelle, der nun, um ſein Gelübde zu halten, ihr den Kelch des Todes reichen muß. Von dieſem Augenblick an wächſt Jephtas Tochter zu überirdiſcher Größe. Wie einem Prieſter beichtet ſie dem Vater ihr Geheimnis, doch ohne den Namen des Geliebten zu verraten. Dann nimmt die Gottgeweihte Abſchied vom Manne ihrer Wahl, ohne des Lebens blühende Roſen um ihren jungen Leib gewunden zu haben. Sie wartet nicht, bis die Käſcher nahen, ſie ſelbſt verübt an ſich im Arm des Freundes die ſühnende, Völker befreiende Tat, denn— echt modern gedacht— Völker verſöhnt dieſer Tod. Die beiden feindlichen Führer finden ſich in der Liebe zur Tochter, in der Liebe zur Braut, und in den Führern finden ſich die Völker.— Der an ſich komplizierten Titelheldin verlieh Frl. Creutznach ſo viel urſprüngliche Weiblichkeit, ſo viel warmes Empfinden, hervorſprudelnd aus rührender Unſchuld, ſich vertiefend in fürſtlichem Stolz, ſich verlierend in hingebendſter Leidenſchaft, über ſich ſelbſt hinauswachſend in ſeligem Erlöſertum, daß der jungen Künſtlerin warmer Dank gebührt. Würdig und groß der Jephta des Herrn Herz, augenblicksergreifend der Gefangene des Herrn Unger, doch oft zu ſprunghaft, zu ſprühend, zu ſehr Theaterheld, zu wenig vergeiſtigt. Im ganzen ein Erfolg für Dar⸗ ſteller und Dichter, die beide den Uraufführungen ihrer Werke bei⸗ wohnten. Die Werke wurden aneinandergereiht durch ein ſtim⸗ mungsvolles Quaxtett Ernſt Tochs, das von den Herren Peiſcher, Grabert, Müller und Trautvetter meiſterlich ausgeführt wurde. Zu gleicher Zeit fand im Landesthearer ein ſicher auch erfolg⸗ reicher Volksdichterabend ſtatt. 8 N. National⸗Theater Mannheim. IFta Diavolo. Wenn wir der geſtrigen Zerline, wenn wir Frau Elſe Flo hir überhaupt gerecht werden wollen, ſo müſſen wir einmal dem hieſi⸗ gen Begriff vom„kleinen Stimmchen“ nachgehen. Vor etwa zwan⸗ zig Jahren ſang hier Luiſe Fladnitzer die Fra Diavolo⸗Zerline; ihre Stimme genügte gewiſſen Kennern nicht. Sie hat aber ſieben Hauſe! Man ſchätzte in der alten Muſikſtadt wohl mehr den ſchönen Klang als den großen Ton. Alte Kultur!— Frau Elſe Tuſch⸗ kau's Stimme, ein„ſlawiſcher“ Sopran, reicht nun, wie ich ſchon früher ſagte,„von bis Johann Strauß,“ von der Salome bis zur Fledermaus. Die Sängerin wird morgen Margiana ängen, alſo eine 155 Sopranpartie; halten wir dieſe Linien ihrer Ent⸗ wicklung feſt, berechnen wir, daß die hohen Soprane des Zofenfaches ſelten geworden ſind, ziehen wir die Diagonale, ſo iſt das Urteil einfach und klar: Frau Flohr hat die ihrem Rollenbereich ent⸗ ſprechenden Stimmittel, ſingt recht muſikaliſch, hat einen netten Darſtellungsſtil und ſieht auch anmutig aus. as„Einregiſter“ wird werden, ſobald das Zuviel um das mittlere A herum abgeſtellt iſt. Jedenfalls hat Frau Flohr ihre Zerline im zweiten Akte, als ſie freier wurde, ſehr brav geſungen. Und wenn wir bedenken, daß auch Frau Tuſchkau erſt allmählig zu der heutigen gen Tonbildung emporgeſtiegen iſt, 90 werden wir Frau Flohr willkommen nennen dürfen... Es war die hundertſte Aufführung von Aubers Fra Diavolo, für eine Spielzeit von etwa 80 Jahren nicht viel. Man hatte im zweiten Akte gemildert, und Herr Dr. Kuhn(Beppo) brachte manche Hoftheater⸗Färbung in die alte „Proſa“. Lady Kookburn wurde diesmal von Fräulein Betty Kofler verdienſtlich geſungen, aber die Blechgruppe rechts, vereint mit den Pauken, übertrieb geſtern gegen Ende des erſten Nr Bl. Kunſt und Wiſſen in Mannheim. e Theaternachrichten. Die heutige Aufführung des neu ein⸗ ſtudierten„Barbier von Bagdad“ von Peter Tornelius unter der muſikaliſchen Leitung von Felix Lederer beginnt um 67 Uhr. — Morgen wird im Neuen Theater das heitere Familienſtück Wil⸗ lis Frau“ wiederholt. Beginn 7½ Uhr.— In der„Holländer“⸗ Aufführung morgen Sonntag unter der muſikaliſchen Leitung von Franz von Hoeßler ſingt Hans Bahling den Holländer, Alfred Fär⸗ bach den Erik, Minng Leopold die Senta, Mathieu Frank den Da⸗ land, Betty Kofler die Mary und Fritz Bartling den Steuermann.— Am Montag, den 27. ds. Mts., wird Puceinis„Madame Butterfly“ unter der muſikaliſchen Leitung von Felix Lederer zum erſten Male in dieſer Spielzeit im Nationaftheater gegehen. Thereſe Junck— Paul Schramm. Das Konzert der bekannten Berliner Altiſtin Thereſe Funck findet heute unter Mitwirkung des beſtbekannten Pianiſten Paul Schramm, Berlin, abends 7% Uhr, im Verſammlungsſaale ſtatt. % Mannheimer Kunſtverein E. B. Auf die Gedächtnis⸗ Ausſtellung Max Klinger, ſowie auf die Bilder von Maina Heyek, München, Hch. Maper⸗Saßhtl, Stultgart, —— —————— 2 — —— 1 4. Seite. Nr. 432. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mitiag · Ausgabe.) Samstag, den 25“ September 1920. gedußert, daß ſie nicht ſo dächten wie ihre Männer, und daß ſſie. non einer Vernichtung der Ehe nichts wiſſen wollten.— Frau Kromer erklärte zu dem Punkt„politiſche Neukralität“, daß die Hausfrauenorganiſationen die Frauen zu Staatsbürgerinnen er⸗ ziehen wollten, aber vermeiden würden, der politiſchen Erziehung der Frau irgendwelche Richtung zu geben. Mit einem Dankeswort an die Referentin ſchloß ſie die Verſammlung. Den heutigen Tag füllen eine Reihe von Vorträgen aus. Nus dem Zande. * Heidelberg, 25. Sept. Bei der Vergebung der Inſtallations⸗ arbeiten für den Neubau der hieſigen mediziniſchen Klinik verlangte unter 10 Firmen der Höchſtfordernde 1,1 Mill. Mark und der Mindeſtfordernde etwas weniger als 600 000 Mark, ſomit ein Unterſchied von über einer halben Million. Andere Firmen forderten 600 000 bis über 800 000 Mark. Pforzheim, 23. Sept. In Verbindung mit dem Hagen⸗ ſchießunternehmen wurde bei Eutingen eine Schiff⸗ brücke errichtet. Dieſe iſt jetzt abgebrochen worden. Zu dieſem Vorgange wird dem„Pforzheimer Anzeiger“ noch mitgeteilt, daß jetzt auch die in deren Bereich gelegenen, meiſt teuer erworbenen Grundſtücke wieder verkauft werden ſollen. Könnte man nicht hier wenigſtens auf dem linken Ufer Kleinhäuſer erſtellen? Das ganze Siedelungsunternehmen ſoll langſam abgebaut werden. Der Wald iſt hin, das Geld iſt hin, der ſchöne Plan iſt anſcheinend auch hin. Pforzheim, 23. Sept. In einer hieſigen Maſchinenfabrik iſt ein 19 Jahre alter Hilfsarbeiter aus Ruith dadurch tödlich ver⸗ unglückt, daß er infolge eigener Unvorſichtigkeit den Kopf in eine im Gange befindlichen Maſchine brachte. (Sttenhöfen(Amt Achern), 24. Sept. Geſtern nachmittag hat ſich auf dem entlegenen Höhenweg von Baiersbronn her ein Drama abgeſpielt. Ein gutgekleideter, in den 30er Jahren ſtehender Mann, wie man hört, ein Bruchſaler namens Bottler, hat eine in ſeiner Begleitung befindliche Dame, namens Frida Götz, gebürtig von Spandau, durch zwei Revolverſchüſſe ſchwer verletzt und ſich dann ſelbſt getötet. Die Schwerverletzte, die eine Medizinerin ſein foll, iſt nach ihrer Einlieferung ins Bezirkskrankenhaus in Freudenſtadt ihren Wunden erlegen. —* + 75 19. Sept. Der Elektrizität ſoll dienſtbar gemacht wer⸗ den der Elzfluß bei Oberwinden. Sechs Gemeinden der Bezirke Waldkirch und Emmendingen haben ſich zu einer Genoſſen⸗ ſchaft vereinigt, um das Gefälle des Waſſers zu einer Licht⸗ und Kraftquelle auszubauen. Daldshut, 21. Sept. Der Bruder des hieſigen Zollamts⸗ dieners Mohr, welcher in Samoa interniert war, hatte am 25. Juni 1914 ein Paket an ſeinen Bruder abgeſandt, welches nunmehr nach 6½ Jahren in beſtem Zuſtande an ſeinem Beſtimmungsort an⸗ gekommen iſt. Sportliche Rundſchau⸗ 1. Badener Reit⸗ und Fahrturnier. Das am 25. und 28. September ſtattfindende Reit⸗ und Fahr⸗ turnier des Internationalen Klubs und Baden⸗Badener Reitervereins, verbunden mit Pferderennen, verſpricht ein großes ſportliches Ereignis zu werden. Bis jetzt ſind rund 250 Nennungen eingelaufen, davon allein 47 für die Springkonkurrenzen. Das Turnier beginnt an beiden Tagen nach⸗ mittags 2 Uhr. Die Turnierleitung 5 750 aus den Herren: R. Haniel, Vizepräſident des Interngtionalen Klubs, C. p. Frankenberg und Lud⸗ wigsdorf, Major a.., Präſident des Baden⸗Badener Reitervereins und Hauptmann a. D. Bender. Es ſei auch nochmals darauf hingewieſen, daß beim Rennen ein Totaliſatorbetrieb eingerichtet iſt und daß auf ſämtlichen Plätzen Konzert und Reſtaurationsbetrieb ſtattfindet. Die für die Wettbe⸗ werbe ausgeſetzten Preiſe belaufen ſich auf 25 000 Mark, außerdem gelangen 40 Ehrenpreiſe und Ebrengaben zur Verteilung.* Pferderennen. Halle a.., 24. Sepft. ErmunterungsRennen, 15 000 Mark. 1800 Mtr. 1. Landvogt(Huguenin), 2. Pflaſtertreter(Schläfke), 3. Heilkünſtler(Holtzl. Unplaziert: Roſenrot, Nigunta, Eilenburg, Ra⸗ nunfel. 18:10; 18, 18, 16:10.— Jünger⸗Jagdrennen. 18 000 Mark. 3100 Meter. 1. Menja(Lommatzſch), 2. Sibylle(Lewicki), 8. Sauerklee(Thalecke). Unplaziert: Schwalbe, Roſendorn, Kantinier, Mo⸗ narchiſt, Alexis. 24.10; 11, 11, 15.10.— Dam enpreis⸗Jagd⸗ rennen. renpreis und 15 000 Mk. Herrenreiten. 4000 Meter. 1. Samum(von Weſternhagen), 2. El Diablo(von Herder), 3. Diſtel II (Rittmeiſter von Krüger). Unplaziert: Colette. 24.10; 11, 11:10.— Tro⸗ thaer Jagdrennen. 2 000 Mark. Ausgleich. 3800 Meter. 1. (Stoffel), 2. Orkus(Teichmann), 3. Schipper(Dyhr). Unplaziert: ulu, Faual. 58:10;29, 32:10.— Paſſendorfer Hürdenrennen. 18 000 Mk. 3000 Mtr. 1. Hun ne(Steffen), 2. Einhart(Wüller), 8. Titus (Pfeiffer). Unpl.: Sorma. 1840; 12, 12:10.— Preis v. Petersberg. Ehrenpreis u. 15 000 Mk. Herrenreiten. 2000 Meter. 1. Feuersnot (Dierig), 2. Tartarin von Tarascon(Liagro), 8. Furchtlos(Dörnberg). Unplazien: Sandſcha, Tiny. 11:105 13, 46.10.— Herbſt⸗ Auggleich. 18000 Mark. 1600 Meter. 1. Tanz(Bleuler), 2. Federnelfe(Stau⸗ dinger), 8. Salonikt(K. Fiſcher). Unplaziert: Segantini, Symbol, Lebens⸗ gefährte, Wilna, Koroby. Fußball. 3 M..⸗G. 1913⸗Sportplatz ſeltie hn Wie aus dem Anzeigen⸗ teil dieſer Nummer erſichtlich, empfängt der Platzinhaber morgen Sonntag zum fälligen Verbandsſpiel den Fußba[lütlub„Fortunga“ Hed⸗ desheim. Die Gäſte⸗Mannſchaft, verſtärkt durch den aus der Liga⸗ Elf des Sport⸗ und Turn⸗Vereins 1877 Waldhof übergeſiedelte Verteidiger Siegel, befindet ſich z. Zt. in guter Form. Dem Treffen geht das Ver⸗ Pandsſpiet der zweiten Mannſchaften voraus. Vormittags kämpfen die dritten Mannſchaften um die Punkte. Ludwigshaſener Fußball⸗Klub„Pfalz“— Fußball⸗Verein Franken⸗ thal. Zum fälligen Verbandsſpiel empfängt am Sonntag nach⸗ mittag der Ludwigshafener Fußball⸗Klub„Pfalz“ e. V. auf ſeinem Sport⸗ platze an der Lagerhausſtraße die ſpielſtarke„Elf“ bes Fußball⸗Vereins hal, Während die Frankenthaler noch vor den Verbandsſpielen eine unbeſtändige Form zeigten, entpuppten ſie ſich in den bis jetzt geliefer⸗ ten Treffen als ein ſehr ernſt zu nehmender Gegner, der wohl auch als Meiſteranwärter gezähft werden darf, Die Mannſchaft von„Pfalz“ muß nach ihrem verunglückten Spiel in Pirmaſens ihr ganzes Können auf⸗ bieten, um nicht aus der Spitzengruppe herausgedrängt zu wewden. Vor⸗ her treffen ſich die Ligaerſatzmannſchaften beider Vereine, während vor⸗ mittags die dritte und vierte Mannſchaften ſpielen.(Weiteres Anzeige.) Alhletit. 4Mannheimer Stadtverband für Schwer- und Leicht⸗Alhlekik und Agſenſpiele e. B. Die pon dem Perbande für den 19. September ausgeſchriebenen ſchwerathletiſchen Meiſterſchaften wurden umſtände⸗ halber verlegt und finden nun am morgigen Sonntag, den 26. Sep⸗ tember im Mannheimer Licht⸗, Luft⸗ und Sonnenbad ſtatt. Weeee, Emma Goitein, Deſſau, G. Kullrich, Karlsruhe, A. Faber, München, L. Scheid, Wien, H. Eder, Freiburg, und A. Clavel, Wiesbaden, ſei nochmals verwieſen. Die Berliner Aritik über Prof. Schattſchneider. Herr Profeſſor Schattſchneider wird bei den beiden Konzerten der Volks⸗ Singakademie, die am 26. und 28. September anläßlich der Beethoven⸗Feier im Nibelungenſaal ſtattfinden, Ge⸗ legenheit haben, ſich dem Mannheimer Publikum als Orcheſter⸗ dirigent vorzuſtellen. Max Marſchalk, der bekannte Kritiker der „Voſſiſchen Zeitung“ ſchreibt über eine Gaſtdirektion des Profeſſor Schattſchneider in Berlin mit dem dortigen Philharmoniſchen Orcheſter:„Schattſchneider iſt wirklich berufen und auserwählt, der Kunſt als Dirigent, als Interpret zu dienen, wie nur wenige. Die Philharmonitker ſind nicht leicht zu kaptivieren; die Bereitwillig⸗ keit, ſa, Freude, mit der ſie folgten, iſt der ſicherſte Beweis dafür, daß Schattſchneiders Qualitäten als Dirigent ihnen Reſpekt ein⸗ geflößt haben. Ich kann geſtehen, daß ich ſelbſt in meiner benahe fünfundzwanzigjährigen kritjſchen Tätigkeit ſelten einen ſo ſtarken Eindruck von einer Dirigentenleiſtung dapongetragen habe.“ Otto Taubmann ſchreibt im„Berliner Börſen⸗Courier“: Im Laufe der Zeit hat man Schattſchneider als gewandten, energiſchen, ſtets über ſeiner Aufgabe ſtehenden Dirigenten hier ſchätzen gelernt.“ Gundelf äber 15 1— 75 ledrich Gundolf, it 8 n in George. Friedr undolf, Literar⸗ le en n Heidelberg(Proſeſſor Gundelfinger), einer der reueſten aus dem eſoteriſchen Kreiſe des Dichters, veröffentlicht jetzt bei Georg Bondi ein Buch„George“. Nach Gundolfs wunder⸗ vollem„Goethe erwarten wir von ſeiner neuen Studie über ſeinen Meiſter George Außerordentliches. Nach der Verlagsankündigung ſoll das Buch eine Auseinanderſetzung mit dem Zeitgeiſt ſein, indem es über die literarhiſtoriſche und äſthetiſche Würdigung hinaus eine⸗ umfaſſende Kultur⸗ und an gionsphiloſophie gibt. 9 Handel und industrie. Wiedereröffnung des Kohlenbergbaues im Kinzigtal. Neues Aufblühen des jetzt bald 200 Jahre bestehenden Kohlenbergbaus wird aus dem Kinzigtal gemeldet. Eire Mannheimer Firma hat entgegen den von staat- lichen Sachverständigen aufgestellten Gutachten, die eine Ren- tabilität und einen ergiebigen Abbau in Abrede stellten, einen gröberen Versuch gewagt und damit bis jetzt recht gute Er- gebnisse erzielt: bereits sind tausende von Zentnern brauch- barer Kohle gefördert und abgeführt worden. Schon in der Mitte des 17. Jahrhunderts wurden bei Diersburg, Hagen- bach und Berghaupten, anfänglich über, später unter Tage. Kohlen gefördert. Es handelt sich um eine magere, anthrzzitähnliche Kohle, die sich nach neuesten Erfahrungen gut zu? Brikettfabrikation eignet. Während das Hagenbacher Revier, welches bis zu 400 m und mehr Tiefe erschlossen war, und die beste Kohle lieferte, schon vor etwa 30 Jahren ein- ging, wurde in Diersburg und bis 1911 auch noch in erweiter- tem Umfang in dem neuzeitlich eingerichteten Berghaupter Revier gefördert. Einen erheblich verteuernden Mißstand bil- det die Brüchigkeit des Nebengesteins; die neue Unternehmerin hat jedoch durch Vorbringen neuer Stollen anscheinend den richtigen Weg zur Umgehung gefunden. In den goer Jahren des vorigen Jahrhunderts bis zum Scblusse des Betriebs waren Jurchweg 120 Personen, davon etwa zwei Drittel unter Tag beschäftigt. Die Ausbeute betrug im Durchschnitt der Jahre 1830 bis 1830 etwa 30 000, in den Soer Jahren bis 1900 etwa 20 000 Zentner jährlich, eine Menge, die voraussichtlich jetzt bald wieder erreicht werden dürfte. Nach neuesten, auf wis- seuschaftlicher Grundlage erfolgten Feststellungen, u. a. auch mit der Wünschelrute, sind Kohlenflötze noch südlich bis zum Langenhardt bei Lahr und ebenso Manganlager nachweisbar. Börsenberichie. Mannheimer Effektenbörse. Mannnheim, 24. Sept. An der heutigen Börse entwickelte sich gröberes Geschäft in Dinglerschen Maschinenfabrik-Aktien zu 220%, ferner gingen um;: Mannheimer Gummi 2u 290%, Benz zu aio“ und Aktien der Unionwerke zu 206/%. Höher waren wiedler Anilin, Kurs 525., Kostheimer 350., Rhein. Elektrizitäts-Aktien 158 G. und Freiburger Ziegelwerke 125 G. Bezugsrecht auf neue Zuckerfahrik. Waghäusel-Aktien notierte 2290 8. Frankfurter Abendbörse. Frankfurt, 24. Scpt. Orahtb.) Das Hauptseschäft des verkehrs der chemishen Aktien vereinigte wieder ein reges Interesse auf sich, da hier im Hinblick auf die starke Ausfuhrlätigkeit ein guter Gewinn erwartet wird. Mit Steige- rungen wurden bedacht: Scheideanstalt plus 11, Farbwerke Höchst 9, Holzverkohlung 6% Im übrigen waren lebhafter benchtet und kräftiger gesteigert Westeregeln, welche 359 ge- steigert wurden, 1000 bis 1030. Lothringer Hütte 360, gewan- nen 9½ Die übrigen Industricwerte stellten sich meist um mehrere Prozent höher, wobei Spinnerei Kaiserslautern mit 469 13% gesteigert xurden. Gumpiiwarenfabrik Peter fester, 302%, Brauerei Sinner 130 plus 4, Maschinenfabrik Pokorny u. Witte⸗ kind 268. Bankaktien waren wiederum gebessert. Deutsche Bank 310, an der Nachbörse 312½, plus 2 Gröhßere Um- sätze fanden in Mexikaner statt, 5% Goldmex. notierten 645, 896 Silbermex. 497, 4 Silbermex. 425, 496 Goldinex. 500. Bul- garen mit 175 rationiert, plus 777. Steaua Romana schwächer, 1930. 8⸗½% Tehuagtepeg 393. Berliner Metallbörse yvom 24. September. Preise für 100 Kg. in Mark: 21. September 24. September der Reingewinu einschließlich 133 123&(135 201 Vor- trag 761 123(438 423 40, Woraus 9%(10%) Dividende auf das auf 6 Mill. erhöhte Aktienkapital verteilt und 135 123(135 261 1) auf neue Rechnung vorgetragen werden. Im übrigen erscheinen in der Bilenz die Kreditoren be- deutend erhöht auf 9,76(0,61) Mill.&, denen 17,30(, 30) Mill. Mark Vorräte und.93(, 20) Mill.„ Debitoren gegenüber- stehen. Trotz der Krise in der Schuh- und.eder-Industtie (das Unternehmen batte in der Zeit vom 2. bis 21. Juni ge- schlossen) hat die Gesellschaft abßerordentlich gewinnbringend gearheitet. Die Warenvorräte zeigen allerdings ein außler- ordentlich starkes Anschwellen, ein Zeichen der Absatz- schwicrigkeiten. Die Ansicht der Verwaltung in Bezug auf die Geschäfts- aussichten geht dahin, daß sie auf eine günstige Entwicklung hofte, falls keine neue Erschütterungen im Wirtschaftsleden eintreten würden⸗ Baumaterialienpreise. Der Verband vereinigter Baumaterialienhäudler Deutsch- lands e. V. schreibt uns: Die in letzter Zeit durch die Tages · presse gegangenen Mitteflungen, als oh die Baumateria- lienpreise durch den Handel und dessen hohen Ver- dienst eine so ungewöhnliche Höhe erreicht hötten, entsprechen nicht den Tatsachen. Dieselben Ursachen, welche die fort;· während steigenden Preise allet Natur- und Industrieerzeug- nisse bewirkt haben, haben auch bei der Preisgestaltung der Baustoffe gewirkt, d. h. höhere Erzeugungs- und Vertriebs- unkosten(Löhne, Kohlenmangel, Brennstoffpreise, Frachten). Wenn Baustofte in ganzen Ladungen bezogen werden, werden kür die meisten Baustoffe die Werkpreise berechnet, und diese Werkpreise schlieben für den Handel nur einen bescheidenen Nutzen von wenigen Prozenten ein, welehe kaum die Spesen decken. Bei Entnahme vom Lager müssen natörlich die durch die Lugerung(Transportniehrkosten, Lagerspesen, Umsatz- steuer usw.) entstehenden Unkosten zu den Werkpreisen zuge. gcblagen werden; diese Mehrkosten sind unvermeidlich undl entstehen den Einkaufsgenossenschsften, städtischen Lägern usw. genau 80 wie dem einzelnen Kaufmann. Der organisierte Baumaterialienhandel kann nur bei reger Bnutätiskeit auf seine Kosten kommen und unterstützt daher das Baugewerbe durch Senkung der Baustoffpreise, soweit er dazu beitragen kann. Den Wucher mit Baustolfen hat der organisierte Baumateria- lienhandel jederzeit und überall nachdrücklich bekämpft. Neueste Drahtherichte. Iarpener Bergbau-Aktiengesellschaft. M Berlin, 28. Scbt.(Eig. Drahtb.) Der Divid enden- vorschlas ist 12 gegen 13%. Die Gesellschaft erzielte aus den Bergwerksbetrieben und Teetofenanlagen nach Abzußg der Inkosten einen Bewinn von 10 Mill.&(im Voriahr.9 Mil- lionen Verlust). Aus Beteiligungen, Nebenbetriehen, Mieten und Wertpapieren wurden 11, Mill.&(im Vorjahre 10,7 Mill.) vereinnahmt. Die Abschreibungen wurden auf 10,4 Mill. A gegen 9,7 Mill. int Vorjahre festgesetzt. Stahlwerk Rich. Lindenberg Akt.-Ges. Die Dividende beträgt wieder 15% wie im Vorjahre. Dynamit-Alt.-Ges. vorm. Alfred Nobel, Hamburg. In dem Prospekt auf Zulassung von 36 Mill. Mneuer Aktien zur Hamburger Börse wird erwähnt, daf die Be- schäftigung der Gesellschaft zurzeit in der Herstellung von Brennsteffen und in der Zerlegungsarbeit von Geschossen be- steht. Hierzu wird uns aus Hamburg gemeldet, daß die letzt- genannten Arbeiten nur einen Teil der gesamten Fabrikation des Unternehmens ausmachen. Es sind verschiedene neue Fabrikationszweige durch die Herstellung künstlicher Diamanten als auch der Stapelfaser-Fabrikation aufgenom- men worden. Auch die Produktion chemischer Düngemittel wird jetzt durchgeführt. Wie verlautet, sind verschiedentlich von ausländischer Seite Aunäherungsversuche gemacht worden, um sich an der Cesellschaft zu beteiligen. So ist besonders aus der französischen Großindustrie in dieser Richtung vor eipiger Zeit eine Füßblungnahme versucht, abef von dler Gesellschaft zurückgewiesen worden. Die Verwaltung behält sich vor, bei besonders günstigem Angebot einem sol- chen näherzutreten. Dies gilt auch für eine eventl. Ueber-An- näherung des englischen Nobels-Dynamid-Trustes, Reichelbräu Akt.-Ges. in Kulmbach. Die Dividende beträgt wieder 12% wie im Vorjahre. Vereinigte Seiden-Weberei Akt.-Ges. in Krefeld. Unter dieser Firma ist eine mit 1,2 Mill. 1 Grundkapital ausgestattete neue Aktiengesellschaft handelsgericht- lich eingetragen worden. üubernommen, dic einstweilen mit 25% einbezahlt sind. Bingwerke vorm. Gebr. Bing in Nüruberg. Sämtliche Betriebe sind zurzeit voll beschäftigt. Die Ge⸗ sellschaft glaubt, auf das erhöhte Aktienkapital eine ange- messene Verzinsung geben zu können; für das vergangene Jahr wurden 32% Dividende und 16% Bonus verteilt. 5 August Wessels Schuhfabrik Aktiengesellschaft in Augsburs · München, 28. Sept.(Eig. Drahtb.) Die gestrige Gene- ralversammlung genehmigte einstimmig sämtliche Anträge der Verwaltung und die Dividende von 18%. Die ausschei⸗ denden Aufsichtsratsmitglieder wurden wiedergewählt. Mit⸗ geteilt wurde, daß das erzielte Ergebnis nur durch ein weit⸗ blickendes und gleichzeitig vorsichtiges Gebahren der Leitung erzielt werden konnte. Durch Erhöhung des Crund- kapitals von 3 auf 10 Mill. und durch die zu günstiger Zeit erkolgte Ausgabe von 4 Mill. Teilschuldverschrei⸗ bungen sei es gelungen, die Betriebsmittel so zu verstärken, daß die Gesellschaft den außerordentlichen Anforderungen für Rohmaterial gewachsen war. Den Konjunkturumschlag au dem Häute- und Ledermarkt habe die Gesellschaft, dank ihref Spezialfabrikate, verhältnismäßig gut uberstanden. Es sei 20 hoffen, daß bei der gesunden inneren Organisation des Unter“ nehmens ein geschäftlicher Erfolg nicht ausbleiben werde. Mechanische Baumwollspinnerei und Weberei in Kempten. Die gestrige außerordentliche Generalversammlung geneh- migte einstimmig die Erhöhung des Aktienkapitals von 1,2 auf 3 Mill%, sowie die entsprechende Satzungs“ aänderung. Waren und Härkte. Aufhebung der Hanfbewirtschaftung. Die Reichswirtschaftsstelle für Hanf teilt mit, daß die früher erlassene Bekanntmachung über die Beschlagnahmé Verwendung und Veräußerung von inländischem Hanfstro und daraus hergestelltem Hanfwerk und Halberzeugnissen, 80“ wie Garn aus inländischen Rohstoffen aufgehoben wird. ö Tabak. Elektrolytkupfer(wire bars) 2848 2633 In Reilingen wurden. wie man uns schreibt n 2100.— Sul. 2„Sesttr e eee ee e Tabakgrumpen zum Preise von 500 pro Zentner ver⸗ Hüttenrohzink(Synd.-Preis), 28„ 390-8910 5 kault. Eine Versammlung der hiesigen Landuirte wird darübef do.(im freien Verkehr): 2 950 entscheiden, ob zu diesem Preise weitergeliefert werden soll. 88 0—— riginalhüttenaluminium(98—99%.-.n‚n— 3300— 7 Einaknütgenelianiſſale. Hder Drabtbaren. 3550—3600 2550—3600 Wasserstandsbeobachtungen im Monat Septembeſ Zinn, Banca, Straits, Billiton 6450—6550 6400—6500„ Hüttenzinn mindestens 99%ͤ mꝙ 6400 6300—6400 Fegelstatlon vom Datum semerkungen Reinnickel 8„%——— 20. 21. 2. 8..24.28.—— Antimon(Regulus).—22— 685 Sohusterinsel ́ꝗ ᷑e)ÿ⸗ 15 205 200 205.10.15 4b br Slder in Parten b. 900 iein lur 1.. 1480—1800. 1566—1675 Le 2:%% Sebm 2 5 Maxauu„.30.55.64.72.21.78 Machm. 2 Uhr Wirtschakmiche Rundschan: eeee e 5 4 aubvn„„%%„%„„„ 2 „5„ eed in„ 1½5 Bachm. 2 Ubr Das mit dein 30. Juni abgeschlossene Geschäftsjahr weist] vom Neckar: einen Bruttogewinn von 5 932 904(2 786 930%) aus. Nach Hannbem 4327 3 385 320.88 vorm. 7 Uhr erhöhten Abschreibungen von 314 269 4(31 625 4) beträgt feldronn. 04 04081.56.5 Vorm. 7 Uhr Windetili, Sedeokt- 125. Wetterausſichten für mehrere Tage im vorans. Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. 5 26. September: Wolkig, ſtrichweiſe Regen, milde. 27. September: Wolkig, Sonne, angenehm. 28. September: Veränderlich, teils Sonne, milde. 29. September: Wenig verändert, nachts kühl. 30. September: Wolkig mit Sonne, warm. 1. Oktober: Wollig, Sonne, ſtrichweiſe Regen, kühler. — Witterungsberleht. —— Tem- J Notate nieder-— Bemerkunge“ peratur Temp. sohlag d 0 Datum morgens] in der es vore er ee ace er auf Mazes wWag Serh⸗ mm Grad 0. Grad C. den qm 9720 0. kung 19. Septenber 1 2 bewöll 47. J2ens7 18 42 73 e e ————— 5—5 11 8 18.0 Still Nebel 0 e de 2A. September 788.7137 13¹⁰—. 16.5 14 bewölkt 28. September 75786 15, 15,0 0 2% stin bewöſkt „Geſchäftliches. Die Firma Danzas u. Cie. G. m. b.§. Mannheim, hat ihre neue, große Verlabehalle nebſt Bürogebäu am Hauptgüterbahnhof in ieb genommen. Die Verladehal nebſt Bürogebäude wuürde in dieſen ſchweren Zeiten, wo Arbeite, loſigkeit im Baugewerbe herrſcht und trotz der teueren Löhne, 5 5 Architekt Otto Sammet, Mannheim, innerhalb weniger Mona 19 ebaut und da die Halle auf ſtaatlichem Boden erſtellt wurde, 5 ber Hafen von Mannheim um eine neuzeitliche Verladeha reicher geworden. S111. Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Feuilleton: 1 A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Richald Schönfelder; für Handel: Dr. A. Nepple; für Anzeigen Karl Hügel. Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General-Anzeiger G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. 4 —2————— Zur Aufklärung! „Kuklrol“t, das schnell undslehgrwirkende Mittel gegen Huhnerausen, Hornhaut, schwlelen und Warzen ist in großem Format für die Künfer vorteilhafter, als In ldeinem. Da„Kukirol“ lange Zelt haltbar ist, s0 wird es von jetzt ab nur noch in grollem Formathergestellt, zumal der Prelsunterschied nur 30 Pf. beträgt. Preis des aſten Formats M. 2. 50, des neuen M..— „Kulclrol ist in der Kurfürsten-· Dro straße) und Viitocla-Drogerle, Schwetzingerstrafe 20 erhültlich, Die Gründer haben sämtliche Aktien rie, N4, 13¾14(Kunst- E257 — *+. 7 77ßßßͤĩõ¹AA 5 * Mmanuheimer General · Anzeiger. cminag · Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 432. ene Nun rauſcht das welke Laub zu meinen Füßen, Da ich zuletzt die ſtillen Wege geh. Mir iſt, als müßt ich ſie mit leifem Weh Wie einen lieben Freund zum Abſchied grüßen. Die Blätter ſind gleich ſpäten Schmetterlingen, Berauſcht und taumelnd iſt ihr kurzer Flug Wie einen ſeltſamen Bacchantenzug 5 Trägt ſie der Sturm durchs Land auf ſeinen Schwingen. eißt es lang für Glück und Sonne büßen! 775 7 2 Seele dieſes Leid verſtand Mir iſt, als müßte ich das welke Land Wie einen lieben Freund zum Abſchied grüßen. Friedl Schreyvogl. Mehr Herzenskultur. Große Unzufriedenheit hat in dem Buſen unſeres Volkes Einkehr ge⸗ halten. ſind zerſchlagen, Rufe nach Verbeſſerungen lautlos verhallt, haben nicht das Echo der Abänderungswilligkeit der zum Teil vom Moder des Ueberlebten durchſetzten Einrichtungen vernahmen laſſen. Der faſt unmittelbar hervorbrechende wirtſchaftliche Aufſchwung, wie ihn die letzten Jahrzehnte aufzuweiſen hatten, hat unſer Polk ernüch⸗ tert, hat ihm ſeine Poeſie genommen. Bei dem Hang, Schätze aufzu⸗ häufen, hat ſich die äußere Lebensführung und Lebensgeſkaltung verfeinert. Vergnügungen waren Prinzip. Das Meer, in das dieſer Strom von ge⸗ ſchäftlicher Sucht ſich wirft, iſt entweder eine Stagnation, die nichts Gutes im ſich ſchließt, oder doch ein geiſtiger Nied g, Die Geſchichte iſt unſere glaubwürdige Zeugin. Ein Ueberſchäumen der äußeren Lebenshaltung im Geſinnungsleben der Menſchen hatte immer eine Degeneration im Gefolge. Durch unſer Zeitalter der techniſchen Intereſſſertheit wurden ja vielen Bildungsmöglichkeiten die Tore aufgetan und die Wege geebnet. Doch wie wurde das Fühlen und die Summe jeglichen Fühlens, das Gemüt, ſtief⸗ mütterlich behandelt, wie lagen ſie im argen! Im Haſten des Lebens wurde es totgeſchwiegen. Nur in engbemeſſenen Zirkeln ließ man ihm eine gedeih⸗ liche Pflege zuteil werden.—— Spärkiche Inſeln von Gemütspflege wuchſen aus dem See der Ober⸗ flächlichkeit hervor. Die Sitten nahmen ein rauhes Kleſd an, die Gefühle wurden ſeichter und oberflächlicher, das Lehen ging rauhe Zahnen. Wezu dem Gemüt ſeine Sorge zukehren? Was Elternhaus und Schule nicht ge⸗ geben haben, das hat die Schule des Lebens mit nachdrücklicher Stimme gelehrt. Unbeachtet ſchwankt die Lebensnußſchale auf dem Ozean, gepeitſcht von den geſchäftigen Winden, die Segel zerzauſt. N zetten bietet ſich der ſuchenden Hand. Das glückverheißende Eiland iſt die Herzens⸗ wärme nud die Herzensweichheit. 7 Wie hart ſtreifen die Menſchen einander auf der breiten Landſtraße, die man das Leben nennt. Eine Volksänderung, eine Volkserneuerung müßte vonſtatten gehen. Doch welche Mittel ſind gegeben? G⸗machte Ver⸗ ſuche ſind meiſt geſcheitert, Worte ſind eindruckslos vorbeig cauſcht. Thoe⸗ Behr 85 der Wirklichkeit hohngelächelt. Wozu ſoll man ſeine Zuflucht nehmen 5 25 Schaut hin zu den Großen! Studiert ihre nachahmenswerten Charak⸗ terhilder, erkennt, welchen Sinn und Inhalt ſie dem Leben gegeben! Be⸗ ſtreht euch, ein gleiches Vorbild, wie ſie es geweſen ſind, abzugeben! Werdet zu Sonnen, die innere Bildung ausſtrahlen, dann werden wir in gefühls⸗ veichere, lebensheitere Zeiten hinübergeleitet!., Wigel. Das Mädchen aus dem Apfel. Ein bosniſches Märchen von Roda Roda. (Nachdruck verboten.) war auf dem Heimweg Der junge Ragib, Hadji Ibrahims Sohn, von Jeitze nach Banjaluka. Als er den letzten Berg überwunden hatte, dachte er auszuruhen, legte ſich unter den großen Apfelbaum am Werbasufer und ſchlief ein. Erwachte wieder, blieb noch ein Weilchen auf dem Rücken liegen— da ſah er grade über ſich Baum drei wunderſchöne Aepfel. Er ſtieg hinan, brach die Aepfel und barg ſie in ſeinem Gürtel. Indes war es nachmittag ge⸗ worden, von den Bergen ſtrich Ragib mußte ſich beeilen, wollte er noch vor dem vierten Gebet zu Hauſe ſein. Doch kaum war er ein paar Schritte gegangen, da hörte er feine Klagelaute aus ſeinem Gürtel. Ex hielt erſtaunt, 1 an den Aepfeln— und wirklich, aus einem von ihnen ſcholl e und Jammern. Raſch und furchtſam ſchnitt Ragib den Apfel an und ließ ihn augenblicklich furchtſam fallen. Apfel wuchs im Nu ein ſchönes nacktes Weib hervor. „Es iſt kalt“, winſelte die Schöne und wand ſich und fieberte. Ich bin hungrig, ich dürſte. Raſch, mache Feuer, Ragib, ſchaff mir Brot, reich mir Waſſer!“ Er in ſeiner Ueberraſchung wußt ſich nicht zu raten und zu helfen— da ſank ſie um, in ſeine Arme, und ſtarb in ſeinen Armen. Er ließ ſie ſofort zur Erde gleiten; denn der fromme Moslem darf eines Weibes Leiche nicht berühren. Und er floh erſchüttert. Ueber ein kurzes mit dem zweiten Aepfel dasſelbe Spiel: wiederum die leiſen Klagetöne— wiederum mußte Ragib ein ſchönes, nacktes, frierendes Weib erſtehen und verwelken ſehen. Nun kam das Dorf Kotlari in Sicht. Ragib kaufte Brot, ſetzte ſich an den Vach gleich hinter dem Dorf, zündete ein Feuer in den Das Reich der jugend. De Kannel. De ſcheenſchde Schbielplatz in de ganze Gaß, De Ort vun manchem Buwehannel, Wo's aach mol Ernſcht werd aus m Buweſchbaß Deß is unſchdreidig doch de Kannel! Dort hocke rund um's Kannelloch dann froh Beiſamme als die kleene Knorzle Unn jedes Mol gebt's juwelndes Hallo, Wann in de Schacht die Kieſelſchdeener borzle! Blechſchachtle, Eiſe: was halt bei de Hand In's diefe Loch do unne gluckert, Dann hockt een Kibb ſich uff de Bandſch Unn geſchäftig werd vun jedem gejuggert! Was do gedauſcht werd aus de Hoſſeſäck: E Fedder for'n Gummiklumbe, E Klicker for e Häuſel vun de Schneck, E Bildche for'n Zigarreſchdumbe. E annri Schaar im Kannel Klicker rollt, Bis eener all ſe hott verlore, Unn wie's halt is: wann ſe ſich ausgedollt, Kriegt eens eenende d uff die Ohre. Unn weiter drowwe werd gebaut aus Babb, E Burg, wo mit Soldake'ſetzt is,. De kleenſchde rutſcht im Kannel uff unn ab Bis als de Hoſſebodde durchgewetzt is. Doch wann's erſcht regent unn die Gaß is naß Unn große Drobbe runnerklatſche, Dann kummt for's Buweheer de ſcheenſchde Schbaß Wann ſe vergniegt im Vaſſer batſche. Do ſchbritt die Kannelſoos als bis in's Gnie Unn's Waſſer drobbſt ne vun de Gſichter, Aus Kiſchtedeckel ſchlage ſe e Brick, Als Waſſerleitung dient'n Trichter. Aus alde Dulte werd e Schiff gebaut, De Maſcht is aus me Drummelſchlegel, Unn— aus de Mamme ihrer Daſch geklaut E ſein Battiſchttuch dient als Segel“! E pagr ſo Buwe ſchlage mit de Schdöck Juls Waſſer. daß die Flute ſchbrſe, Nooch alle Seite fliegt de Kanneldreck Unn quetſcht ſich durch die Knobblochritze. Geht hin unn froogt emol ſo'n kleene Bu, klingenden Ale dem deen⸗Rand 4 Kein rettender Anker 17 wie Flüſtern Wollen und eifrig, und der gingen Wochen und Monate, und eines Tages ſagte der Mond:„Karl, du für Bllbung und Biffen Büſchen an und wartete. Richtig meldete ſich alsbald der dritte Apfel. Diesmal aber hatte Ragib alles bereit: Feuer, Brot und Waſſer— ſo blieb das dritte Mädchen zum Glück am Leben. Es war ſehr ſchön, noch viel ſchöner als die beiden erſten, und der junge Ragib dachte keinen Herzſchlag an was anderes als: dies ihm von Gott geſchenkte Weib als Gattin heimzuführen⸗ Das nackte Mädchen aber konnte er bei Tag nicht nach Banja⸗ luka bringen.„Bleibe, meine Schöne“, ſagte er,„bleibe hier verſteckt im Buſch, ſteig auf in die dichteſte Weidenkrone und ſei mäuschenſtill, bis ich mit Kleidern und dem Hochzeitsgefolge kommen werde, um dich zu holen!“ Sprachs und eilte fort. Das ungeduldige Mädchen im Weidenbaum hörte bald Schritte und meinte, Ragib wäre ſchon zurückgekehrt.„Ach, mein Geliebter!“ rief ſie.„Wie ſehnte ich mich nach dir!“ Doch da war nicht Ragib gekommen, ſondern eine alte Zigeunerin mit ihrer Tochter. „Wer biſt du, was treibſt du hier?“ rinnen das Mädchen im Baum— und alles. Als die Zigeunerinnen hörten, das Mädchen ſolle die Schwie⸗ gertochter des reichen Hadji Ibrahim werden, da brauchten ſie ſich gar nicht zu verabreden— beide zugleich waren eins in dem Ge⸗ danken, die Schöne aus dem Apfel zu beſeitigen und die junge Zigeunerin an ihre Stelle zu ſetzen.„Steige herab,“ lockte die Alte, zſteige ab zu mir, Herzlieb— ich will dich lauſen, damit es dich im Brautbett nicht jucke!“„Ich kenne keine Läuſe,“ antwortete die Schöne,»ich bin rein, wie ich aus dem Apfel kam.“„So will ich dich kämmen und dir Zöpfchen flechten.“ Das Mädchen aus dem Apfel ließ ſich betören und le Alten in den Schoß.„Sieh die koſtbare Nadel an, mein Schätz⸗ chen,“ ſagte die Alte.„ich ſtecke dir damit das Haar auf“— und ſtieß die Nadel dem Mädchen in das Hirn. Da verfärbte ſich die Schöne und war tot. Aus ihrem Mund aber entflog ein goldbunter Singvogel und ſchwirrte davon. Die junge Zigeunerin warf ihre Lumpen von ſich und kletterte in die Weidenkrone. Ragib kam mit hundert Pferden, Hochzeitsbittern, Vettern und Gäſten, mit koſtbaren Kleidern und holte ſich die Braut. Acht Tage dauerte die Hochzeit. Acht Tage ſang ein goldbunter Vogel vor den Fenſtern:„Es lebe Hadſfi Ibrahim! Es lebe Hadji Ibrahims Weib 5 Ragib, der junge Sohn! Die Schwiegertochter aber mag ver⸗ erben. Der Hadji ward aufmerkſam auf den Pogel und ließ ihn ein⸗ fangen. Er hoffte, der Vogel werde mehr plappern und verraten. Der Vogel jedoch wiederholte immer nur den einen Spruch. Der kleinen Zigeunerin war dies Drohen des Vogels peinlich, und ſie ſann, wie ſie ſich des Vögelchens entledigen könnte. Sie legte ſich auf das Pfühl, tat, als wäre ſie krank, ſtöhnte nur, wies alle Tränke und Salben von ſich, und fragte man ſie, was ihr wohl zuſagen möchte— denn Kranke wiſſen ſtets ſelbſt das bekömmlichſte Mittel— da hauchte ſie: wenn man ihr das Herz des redenden Vogels briete, da würde ſie ſofort geſund. Lange ſträubte ſich der Hadji. Doch wenn ein Schwerkranker nach einer Speiſe verlangt, darf man ihm ſie nicht verweigern. Seufzend holte der Hadji ſelbſt das goldbunte Vögelchen aus dem Bauer, das Vögelchen, das ihn, ſein Weib und ſeinen Sohn immer ſegnet hatte, ging auf den Hof und wollte über einem Häufchen Hobelſeüne dem Vögelchen den Kopf abſchlagen. Aber ſiehe— das Vögelchen entſchlüpfte ſeinen Händen, flatterte unter die Späne und verſchwand. Der Hadſi hieß die Diener einen Sperling haſchen und brachte der Zigeunerin das gebratene Herz des Sperlings dar. Die Zigeunerin glaubte, ſie hätte dem wahrſagenden Vogel den Garaus gemacht und war von Stunde an beruhigt und vergnügt; nun wird ſie ja nimmer die Verwünſchung hören müſſen. Unterdeſſen war ein armes Weib aus der Altſtadt zum Hadfi mmen und bat um etwas Holz. „Da— fülle dir dein Körbchen an!“ ſprach der Hadji und wies fragten die böſen Zigeune⸗ die Argloſe erzählte ihnen geko auf die Späne. Als das Weib die Späne daheim vor den Herd ſchüttete, ſtand aus dem Boden gewachſen das Mädchen aus dem Apfel da.„Allah Pan eine Tochter geſchenkt,“ dachte die Alte und murmelte die ewa(den Dankſpruch). Sie war herzlich froh, die einſame Alte, zwei kräftige Arme im Haus zu haben. Tags half die Schöne fleißig in Stube und Garten, des Abends aber ſtickte ſie; ſtickte ein kleines Taſchentuch, darauf ſtand mit groben Füden in arabiſcher Schrift:„Dem frommen Hadji Ibrahim von ſeiner verzauberten Schwiegertochter.“ „Das Tuch mußt du verſchenken,“ riet das Mädchen,„wenn es dir Glück bringen ſoll“— und das alte Weibchen, des Leſens unkundig, trug das Tuch gutmütig zum Hadſi, zum Dank für ſo manche Wohltat, auch für die unbewußte, die er ihr mit den Spänen erwieſen. Sie ſchämte ſich aber der geringen Gabe und gab vor, ein unbekanntes Mädchen hätte das Tüchlein geſandt. Von der b ee erzählte ſie kein Wort. er Hadſi las die geſteckten Lettern, und da ihm die braune Schwiegertochter mit der Kehlſtimme ſo gar nicht gefiel und er Wo'r ſein meiſchdi Freed hott'ſunne, Dann ſecht'r froh unn ſchdrahlt ſo hell dezu: „Am ſcheenſchde Blatz, im Kannel drunne!“ Hanns Glückſtein. Die Reiſe auf den fond. Es war einmal ein lieber, kleiner Junge, der hieß Karlchen. Er hatte nur einen Fehler, er war ſchrecklich naſeweis. Da kam kein Brief und kein Paket ins Haus, das Karlchen nicht ſogleich aufriß, um zu ſehen, was darinnen ſei, und der Pater zankte ihn dann und ſagte:„Karlchen, Karl⸗ werzen biſt ſo naſeweis, du wirſt noch einmal ernſtlich dafür beſtraft en.“ werden. Als Karlchen 7 Jahre zählte und bereits zur Schule ging, da war wieder einmal Jahrmarkt, und da er gute Noten im Heft hatte, gab ihm die Mukter ein paar Zehner und erlaubte ihm, auf die Meſſe zu gehen. Karlchen nahm ſeine Mütze, pfiff luſtig und eilte nach dem großen Meß⸗ latz. Was gab es da alles zu ſehen: Karuſſells, Schießbuden, Waffel⸗ uden, Zuckerſtände, Kaſperltheater, Flohtheater und noch vieles mehr. Er konnte ſich nic a ſehen, hielt ſeine Zehner feſt in der Hand und konnte ſich nicht entſchlteßen, ob er ſich etwas kaufen ſollte oder in eine Bude gehen. Er wollte am liebſten alles ſehen und alles kaufen. Er ging wefter; da feſſelte anf einmal ein großer Luftballon, der in der Luft hin⸗ und her⸗ ſchwebte, ſeine Aufmerkſamkeit. Er war an der Erde befeſtigt, daß er nicht ſortfliegen konnte und endigte unten in einer Gondel, einem korbähnlichen Ding, in das ein paar Leute hineinſitzen konnten. Der Zeſitzer des VBal⸗ lons war im Augenblick nicht da, flugs ſtieg unſer Karlchen in die Gondel hinein, und da ein ſtarker Wind ging, ſchaukelte es ein bischen, ein bis⸗ chen hierhin, ein bischen dorthin; das war fehr ſchön. Auf einmal kam ein ſroßer Sturm, der Ballon ging in die Höhe, er mußte ſich losgeriſſen aben, Karlchen ſchrie:„Helft, ihr Leut'!! Zu Hilf' ihr Leut““ aber nie⸗ mand hörte ihn, die Muſik ſpielte gerade ſo laut; und als die Menſchen dann hoch oben den Ballon ſahen, konnte ihn niemand mehr herunterbolen, und niemand wußte, daß ein kleiner Junge drinnen kauerte und fürchter⸗ lich ſchrie und weinte. Jetzt flog er ſchon höher als der Kirchturm, und aun nein, immer höher und höher hinauf. Wie der Mond aus den Wolken ſchaute, ob es Zeit ſei, ſein großes Licht herauszuhängen, ſah er einen Ballon kommen. Er dachte ſich gleich, da ſei ein Unglück paſſiert, und xrief nach ſeiner Leiter. Wie er den kleinen Knaben in der Gondel be⸗ merkte, hatte er Mitleid, und er gab ihm ein Zeichen, er ſolle die Leiter beſteigen, ſich recht feſt daran balten, was Karlchen auch raſch befolgte, und ſo kam er auf den Mond. Er 155 dem Monde ſeine ganze Un⸗ glücksgeſchichte erzählen, und der Mond ſagte:„Da warſt du wieder ein⸗ mal recht naſewels. Nun mußt du bei mir bleiben; denn hätte ich dich in dem Ballon gelaſſen, wärſt du mit ihm elend zugrunde gegangen.“ Karlchen war's zufrieden und damit es ihm nicht zu langweilig wurde, b ihm der Mond Beſchäftigung. Er mußte helfen die ſchwere Leiter agen, die Sternlein nachzählen und noch anderes mehr. Das tat er gern Mond gewann ihn mit der Zeit recht lieb. So ver⸗ ings in die gte ihren Kopf vertrauensvoll der Städich biſt henlle ein ganzes Jahr bei mir; deinen darf, ei, ſo laß mich doch wiede aber ich häbe es dir verſprochen, ſeinem Sohn gern eine weite Frau gegeben hätte, trug er der Hadjinitza auf: ſie ſolle ſofort fämtliche Mädchen von Banfaluka zu ſich laden, nicht eins dürfe fehlen— und ſie alle ſollten ihre Stick⸗ rahmen mitbringen und in ſeinem Hauſe um die Wette ſticken. Die Mädchen kamen vollzählig und verſtanden auch des Hadji Vorhaben: ſie kamen alle im ſchönſten Schmuck und Staat zur Brautwahl. Im großen Frauengemach der Hadjinitza nahmen ſie nach Rang und Vermögen ihrer Väter Platz: auf dem Schilte, dem Eckſitz, wo die beiden Minderbänke zuſammenſtoßen, thronte die reichſte, mit den meiſten Dukgten geſchmückte Erbtochter; das Zieh⸗ kind der armen Witib in ihren ärmlichen Fähnchen hockte als letztes in der Reihe an der Tür; ihr einziges Juwel war ein abgegriffener Silberzwanziger am Fes. Und doch war ſie die ſchünſte. Alsbald ging das Wettſticken an. Die reichen Jungfern breiteten ſich den feinſten Beß, Gold⸗ und Silberfäden über die Knie— die Arme hatte wieder nur ein ſpannlanges Läppchen von rauher Lein⸗ wand. Die Reichen wirkten herrliche Roſen aus, ſchillernde Pfauen und grünrote Papageien— die Arme wie damals nur den ſchlichten Satß:„Dem frommen Hadji von der Verzauberten.“ Als der Hadſi das Tüchlein ſah, entbot er das Mädchen zu ſich und fragte es aus. Da ward die Tücke der Zigeunerin offenbar. Auf dem Hof, ob denſelben Hobelſpänen, ließ der Hadji die Be⸗ trügerin köpfen. Ragib aber, der Sohn des Hadji Ibrahim, feierte ſogleich Hochzeit mit dem Mädchen aus dem Apfel. Das große Ge⸗ ſchlecht der Diinitſch⸗Beg ſtammt von ihm ab. Die Primadonna. Von Felix von Lepel, Dresden. Her Held dieſer, uns von dem italieniſchen Roſſini⸗Biographen Azevedo ſüherlieferten Begebenheit, iſt der 14lährige Giogechimo Aaa 925 e ffübrn 8 den Opernau en, die 1806 in dem italieniſchen en Sinigaglia, zur Jelt der Meſſe, ſtattfanden, 91585 der damals 14jährige Roſſini im Orcheſter mit als„mgöſtro di eembalo“, d. h. er hatte die vorkommenden Rezitative auf dem Klaviere zu begleiten(Cembalo ⸗ Klavier), während ſeinVater in der nämlichen Kapelle das erſte Horn blies(womit die beiden an einem Abend 11 Paoli, das ſind ungefähr.50., verdienten!) Die allmächtige Primadonna des kleinen Theaterchens, Signora Carpani, zu der der„Intendant“, ein er Cavalli, in zärtlichen Beziehungen ſtand, hatte im Verlaufe der Proben zu einer neuen Oper den, trotz ſeiner Jugend ſehr feinhörigen Maeſtro Roſſini durch ihre„wilden“ Koloraturen mehrmals zur Verzweiflung gebracht. und als ſie— ungeachtet der Drohungen Roſſinie— auch am Abend in der Aufführung, die vor einem geladenen Feſtpublikum ſtattfand, eine ihrer monſtröſen Kadenzen in das dichtbeſetzte Parterre ſchleu⸗ derte, konnte es ſich der— ſonſt wohlerzogene— Roſſini nicht ver⸗ ſagen, in ein unbändiges Gelächter auszubrechen, in das das Publi⸗ kum, das bis dahin in reſpektvollem Schweigen den Geſang der Signora hatte über ſich ergehen laſſen, nun jubelnd einſtimmte Die tödlich gekränkte Signora eilte ſogleich, nachdem ſie Roſſini noch einen wütenden Blick zugeworfen,— wie Azepedo ſich aus⸗ drückt: zbeladen mit dem ganzen giftigen Haſſe, deſſen eine ent⸗ rüſtete Primadonna, dazu die Geliebte ihres Chefs, gegen einen kleinen rebelliſchen Muſikanten fähig iſt“, zum Marcheſe Cavalli, der ihr glänzende Genugtuung verſprach und dem jugendlichen ſtrenge Vorhaltungen machte, auf die dieſer keck erwiderte: Er, der geſtrenge Marcheſe, habe natürlich ſeine guten Gründe, ſeine Primadonna in Schutz zu nehmen, doch habe er ſelbſt, ſein untertänigſter Diener, als Muſiker mit„ſehr kitzlichen Ohren', die ſeinigen gehabt, bei der ominöſen Stelle zu lachen 5 Und mit den Worten:„.. Wären alle Kanonen der Welt auf mich gerichtet geweſen, ich würde doch gelacht haben, und Sie gewiß auch, denn Sie ſind ein feiner Kenner; Hand aufs Herz, möchten Sie dafür eee ernſthaft zu bleiben, wenn Sie folgendes hören?!“— damit ahmte er die Unglückskadenz der Carpani und ihren haßerfüllten Blick ſo verblliffend ähnlich nach, daß der Marcheſe(— nicht zuletzt geſchmeichelt durch die Bemerkung Roſ⸗ ſinis, er ſei„ein feiner Kenner—) anſtatt weiterer Vorhaltungen den jungen 778055 fragte: „Du möchteſt wohl auch Worauf dieſer erwiderte: „Gewiß! Glauben Sie, daß ich Lu rinnen zu begleiten, wie Darauf der Chef: „Nun 8 5 ſobald Du dich's getrauſt, laß“ mi ffe Dir ein Libretto und eine Bühnel“ amit war der Sünder entlaſſen.— — einmal Opern ſchreiben?!“— ſt hätte, zeitlebens Sünt e⸗ d. Carnahi e ee * wi gerl ch's ich ——————————— Vier Jahre ſpäter konnte Roſſini in Venedig ſeine erſte komiſche Oper aufführen laſſen. Das Textbuch ſtammte von Marcheſe Ca⸗ valli. Er hatte ſein Wort gehalten. So fand Roſſini ſeinen erſten Textdichter und Impreſarſo. 1 Geburtstag habe ich nicht ge⸗ chen und das ſollſt du haben.“ was ſich ünſer Karlchen wünſchte? Eine ein Spiel oder ein Buch? Nichts von hat er geſgan„wenn ich mir was wünſchen r zu meinen Eltern!“! „Ja“ brummte der Mond„daß du dir das wünſchſt, habe ich nicht er⸗ wartet. Ich dachte einen Zuckerkringel, ein Mondhörnchen oder ſo etwas, und nun muß ich mein Wort halten. Aber jetzt geht das nicht, jetzt ſind die Tage zu lang und die Nächte zu hell. Du mußt noch warten, bis es Spätherbſt iſt. ann laſſe ich einen großen Nebel herunter, daß man drunten nicht die Hand vor den Augen ſieht und die Menſchen früh ſchlafen gehen. Wir hängen dann die lange Leiter hin⸗ unter, und dann kannſt du wieder hinab.“ O wie kamen Karlchen die Wochen ſo lange vor. Aber brav tat er weiter ſeine Pflicht, und endlich nachdem Karlchen lange gewartet und ſich geſehnt hatte, ſagte der Mond eines Morgens zu ihm: Karl, heut' iſt es ſoweit. Fülle dein Lämpchen mit Oel, denn es wird finſter auf deinem Wege. Heute gegen ahend laſſe ich dich Pingb. Karlchen dat, wie ge⸗ heißen, konnte es kaum erwarten, bis es Jelt war vergaß auch nicht, ſich beim Monde ſchön zu bedanken und ihm Lebeſvohl ſagen. Dann ſtieg er hinab, Stufe für Stufe, lange, lange, immer hinah, immer weiter hinab, bis er endlich Boden unter ſich fühlte. Dann ging er umher und merkte, daß der gute Mond ihn direkt auf den Meßplatz herunter gelaſſen hatte. Da wußte er ja gut den Weg nach Hauſe. Er ging über die Brücke und ſchlich an den Häuſern entlang, immer der elterlichen Wohnung zu. Daheim ſaßen die Eltern noch ſpät abends am Tiſche; der Vater las die Zeitung, die Mutter weinte. Das merkte der Vater, und ſie ſagte: „Ich muß immer an unſer Kind denken. Wenn ich nur wüßte, wo es eigentlich hingekommen iſt. Ob es Zigenner mitgenommen haben, ob es an den Fluß geſallen iſt oder ihm ſonſt ein Unglück zugeſtoßen ſſts“„Främe dich nicht mehr,“ ſagte der Vater,„das Kind kommt nicht wieder, das iſt jetzt ſchon zu lange her, aber vielleicht gibt uns der liebe Gott noch einmal ein Kind.“ Klingling machte es da, und die Eltern ſagten: Wer das woße ſein mag, ſo ſpät noch?“ Die Mutter ging hinaus nachzuſehen ſe ſchaute vorſichtig durch das Glasfenſter und ſah niemand. Schon wollte ſie wieder ehen, da gewahrte ſie den Schein einer Lampe. Sie öffnet, und vor ihr ſtand— ihr Karlchen.— Dem Vater drinnen wurde es ein wenſg zu lauge, er ging auch hinaus und ſah die Mutter mit Karlchen auf dem Arm, ihn herzend und küſſend. Nun mußte er alles erzählen, aber die Mutter gab ihm erſt noch zu eſſen und zu trinken, denn der kleine Mann halte von der langen Reſſe gewaltigen Hunger. Und als er erzählt hatte und geſtärkt war, nahm ihn die Mutter mit ſauften Händen, entkleidete ihn und legte ihn in ſein ſchönes, weißes Kinderbetichen. Und Karlchen ſchlief ein, denn er war ſurchtbar müde. Die Mutter aber ging ans Feuſter, der Nebel war verſchwunden und der Mond blickte durch die Scheiben. e 12 die Hände und ſagte:„Du haſt ihn behütet und beſchützt, anke dir.“ 55 Und Karlchen wurde ein lieher, guter Junge und wenn er noch einmal naſeweis ſein wollte, fiel ihm die Mondreiſe ein, und da ließ er es ſein. Der Mond ſchaute noch oft durchs Fenſter und hatte ſeine Freude wußt, darum darfſt du dir heute etwas wünſ Was meint Ihr, liebe Kinder, Zuckerbretzel, eine Schokoladentafel, alledem.„Lieber, guter Mond“, * en ihm. —— ———— —Vv—————ꝛ—K— — —— 2 Statt jeder besonderen Anzeige. Unser treubesorgter guter Gatte, Vater und Großvater Herr Fabrikant Friedrich Link ist uns heute im 66. Lebensjahre unerwartet infolge eines Schlaganfalls durch den Tod entrissen worden. 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