Montag, 27. September Abend⸗Ausgabe. enoml2 1920.— Nr. 435. Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung monatl. einſchl. M..70 für Bringerlohn u. Einziehungs⸗ gebühr M..—. Poſtbezug vierteljährl. M. 22. ohne Poſtgehühren. Einz. Nummern 20 Pfg. Alle Preiſe Eu Leden Für d. Mittagbl. vorm. 8½ f. d. Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen B. u. Nr. 2917 Lubwigshafen a. Rh.— 2 kle E ten an beſtimmten Tagen, Stellen u. Ausgaben wird keine Verantw. übernomm 9 Geſchäfts⸗Nebenſtelle in Mannheim: Neckarſtadt: Waldhofſtr. 6.— Jernſprecher Nr. 7940—7946. u. dgl., Betriebsſtörungen,— keinen Erſatzanſprüchen f. ausgefallene od. rünkte Ausgaben od. f. verſpätete Aufna jederzeit widerruflich. Poſtſcheck⸗Konto Nr. 17590 Karlsruhe Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. beſ Die Brüſſeler Jinanzkonferenz. Hoffnungsloſes Bemühen. In Brüſſel tagt eine internationale Konferenz, die den ſchweren finanziellen Nöten Europas Abhilfe ſchaffen ſoll. Wir ſind geſpannt, ob ſie irgendein praktiſches Ergebnis er⸗ zielen wird. Die engliſche Preſſe bemüht ſich ſchon, die Er⸗ wartungen herabzuſtimmen. So gefällt ſich der Pariſer Kor⸗ reſpondent der Weſtminſter Gazette in recht peſſimiſtiſchen Betrachtungen. Und leider ſcheinen ſeine wenig hoffnungs⸗ frohen Beweisführungen des Grundes nicht zu entbehren. Er ſchreibt: Da man die von Deutſchland zu zahlende Ent⸗ ſchädigung nicht feſtſetzt und die Macht des Wiedergut⸗ machungsausſchuſſes als die einzige Autorität auf dieſem Gebiete wieder herſtellen will, ſei die Zuverſicht, die anfänglich auf der Brüſſeler Konferenz geherrſcht habe, ver⸗ ſchwunden. Es ſei klar, daß jetzt die konkreten Er⸗ gebniſſe, die man ſich von der Konferenz verſprochen hatte, nicht erzielt werden könnten. Die Konferenz in Brüſſel erhält infolgedeſſen in der Hauptſache akademiſche Bedeutung, denn um das finanzielle Gleichgewicht zu finden, und die ungeheuren Probleme zu löſen, die ſich über der Welt zuſammenziehen, wäre es in erſter Linie notwendig, eine ſolide Grumdlage zu haben, und genau Deutſchlands Schuld und die Kredite der lliierten zu kennen. Anſtatt einzuſehen, daß es in niemandens In⸗ tereſſe liege, dieſe Frage noch länger hinauszuſchieben und zu erkennen, daß jeder Monat koſtbar iſt, ziehe man vor, das Heiligtum des unverletzlichen Friedensver⸗ trages anzudeuten und ſich der Gefahren auszu⸗ ſetzen, die von allen Seiten drohen. Der Weg zur Rektung. Paris, 27. Sept.(WB.) Der Korreſpondent des Echo de Paris in Brüſſel meldet ſeinem Blatte, daß die franzöſiſche Denkſchrift über die finanzielle Lage Frankreichs erſt am näch⸗ ſten Donnerstag abgegeben werden dürfte. Die franzöſiſche Delegation lege augenblicklich noch die letzte Hand daran. Der Berichterſtatter kündigt weiter an, daß die engliſche Delega⸗ tion heute bei der Eröffnung der Erörterungen uͤber die finan⸗ zielle Politik, die den verſchiedenen Staalen anzuempfehlen ſei, um ihren Wiederaufbau zu beſchleunigen, die Auffaſſung vertreten werde, daß es für die Nationen heute nur ein Heil und ein Syſtem gebe, das wäre, daß die Nationen die öffentlichen Ausgaben und Einnahmen mit unbeugſamer Strenge in das Gleichgewicht brächten. Frankreich und Belgien hätten aber ein Anrecht auf eine Sonderbehandlung. Deutſchlands Finanzlage. Brüſſel, 27. Sept.(W..) Havas meldet: Aus dem Expoſe der deutſchen Delegierten geht hervor, daß ſich die Finanzlage im Reiche ſeit Kriegsbeginn ſehr verſchlechtert habe und die eſamtſchulden der Bundesſtaaten, die ſich vor dem Kriege guf 5 Milliardn belaufen, heute ohne dieſe Summe ſich auf 240 killiarden ſtellen. Deutſchland verſucht in erſter Linie die finan⸗ gzelle Frage zu löſen, bei der es ſich darum handelt, die Grund⸗ age der alten Steuerfinanzgebarung zu reformieren durch Anpaſ⸗ ung an die neuen deutſchen Laſten. Der Bedarf des Vudgets ſtellt die Höhe der eigenen deutſchen Verpflichtungen feſt, aber die Verpflichtung gegenüher den Gegnern wurde außer Betracht ge⸗ aſſen. Darnach mußte man Reformen ſchaffen, um eine ſolide erundlage für die Steuergeſetze zu einem Budget von 40 Milliar⸗- M f guzu ſchaffen. Das Expoſe weiſt darauf hin, daß das Budget von illiarden auf mindeſtens 36 Milliarden angewachſen ſei, zu der trotz der Beſteuerung des Vermögenszuwachſes, uUngünſtigen Finanz⸗ muge, dem beſtändig zunehmenden Papiergeldumlauf und dem un⸗ günſtigen Wechſelkurs, ſowie bezüglich des Außenhandels, ſagt der tericht, aufrichten werde, wenn es mehr Rohſtoffe ein⸗ ühren und mehr Fertigfabrikate ausführen könne, daß aber Deutſchland die ihm auferlegten Forderungen nur in aren bezahlen könne. Nur durch die Ein⸗ und Ausfuhr werde man beſonders im Hinblick auf die Verpflichtung zur Wiedergut⸗ machung die Bilanz ausgleichen können und, um die Beziehungen zum Auslande zu erleichtern, würde der Handelsmarkt beſtimmten edingungen zu unterwerfen ſein. rinzip für die Zukunft zu gelten haben, gewiſſe Bedingungen ent⸗ weder in Kraft zu halten oder zu beſtimmen, von denen die Bilanz der deutſchen Zahlungen gleichlaufend mit den nationalen Intereſſen abhänge. * Brüſſel, 27. Sept. auf der Brüſſeler Konferenz, Cellier, wurde beauftragt, die Frage der Internationalen Kredite auf der Konferenz rzulegen. Brüſſel, 27. Sept.(W..) Die heutige Sonntagspauſe in den Arbeiten der Internationalen Finanzkonferenz wurde u. a. azu benutzt, um von den vielen zur Verteilung gelangenden Doku⸗ menten Kenntnis zu nehmen, insbeſondere von den Expoſes Frank⸗ reichs, Englands und Deutſchlands. Kärnlen in ſeiner Schickſalsſtunde. Von Kurt Bauer. Vor der Entſcheidung. Klagenfurt, im September. Auf dem Neuen Platz zu Klagenfurt ſteht der Lindwurm⸗ brunnen, das Wahrzeichen Kärntens. Ein gewaltiger Lind⸗ wurm aus grünem Schiefer ſperrt ſeinen Rachen gegen die beat eines Herkules, der als Symbol Kärntens das Unge⸗ heuek erlegt, Nach einer uralten Sage ſollen dort, wo heute Klagenfurk liegt, ſich einſt ſchreckliche Sümpfe unter dichtem Rebel erſtreckt haben, in denen der Lindwurm hauſte. Wer ihn tötete, dem ſollte das von ihm bedrohte Gebiet zu eigen gehören, ſo hatte der Fürſt beſtimmt. Ein Häuflein Knechte gahm einen Ochſen, befeſtigte an ihm einen großen eiſernen Haken und trieb ihn in den Bereich des Ungeheuers, das ſo⸗ gleich herbeigeſtürzt kam und ſich am Haken feſtbiß. Bevor es ſich noch befreien konnte, wurde es von den Knechten ge⸗ tötet. An jener Stelle entſtand die erſte Anſiedlung, aus der lagenfurt hervorging. Das alte Stadtwappen zeigt noch en Vorderkopf des Lindwurmes an einer Kette hängend. jes ſchreckliche Untier ſoll nun zu den bevorſtehenden Ab⸗ ſtimmungskämpfen wieder erweckt werden, um als Symbot es Landes zu dienen. Ueber den kleinen Anachronismus hilft der Zweck hinweg. Daher ſieht man heute auf Propaganda⸗ Immerhin werde als erſtes f (W..) Der franzöſiſche Skaatsdelegierte hol blättern wieder den Drachen abgebildet, wie er ſich anſchickt, einen fliehenden Südſlawen zu verſchlingen. Darunter leſen wir: „Lindwurm, vom Traume erwache, Erwach' aus dem Schlafe von Stein! Rege Dich, Wörtherſeedrache,— Zeit iſt's, das Land zu befrein!“ Freilich bedarf es für die Kärntner übermenſchlicher Kräfte, um ihr Land gegen Habgier des Serbenſtaates König Peters zu ſchützen. Bereits als es nach den Befreiungskämpfen, die die Südſlawen aus den Grenzen Kärntens trieben, zur Volks⸗ abſtimmung kam, mußten dieſe ihr Spiel verloren heben und beſchloſſen neue Gewalt gegen Recht zu üben. Die von der Entente eingeſetzten Abſtimmungsbedingungen kamen ihnen dabei in hohem Maße zunutze. Während die Kärntner Lan⸗ desregierung, wie recht und billig, bis zur Abſtimmung eine neutrale Verwaltung beantragte, wurde die gefährdete Zone A unter ſüdſlawiſche Verwaſtung geſtellt. Unter dem bewähr⸗ ten Augenzudrücken der interallfierten Ueberwachungskom⸗ miſſion konnten die Serben nun unbehindert mit jeder Art Terror gegen die deutſchfreundlichen Elemente vorgehen und andererſeits die Anhänger des Staates S..S. mit Zucker überſchütten— wenigſtens bis zur Abſtimmung. Denn wie es in Wirklichkeit mit der ſerbiſchen Verwaltung ausſieht, er⸗ fahren heute bereits zu ihrem Entſetzen die Krainer, deren Kerker ſich immer mehr mit Unſchuldigen füllen. Während die Krainer darben, tragen die Serben Kaffee und andere Nährmittel in Hülle und Fälle in die Abſtimmungszone A Kärntens, um den dortigen Slowenen zu zeigen, wie gut man im Staate S..S. lebt. Andererſeits verbreiten ſie die un⸗ glaublichſten Lügennachrichten über die Not in Oeſterreich. Aufklärungsverſuche werden als Hochverrat beſtraft. Ferner ſind die Kärntner dadurch benachteiligt, daß nur die in Kärnten Anſäſſigen abſtimmen dürfen, die außerhalb leben⸗ den Kärntner alſo für die Abſtimmung verloren gehen. Man erſieht daraus, wieviel ſchwieriger hier die Verhältniſſe liegen als in Oſtpreußen, Schleswig oder Oberſchleſien. Trotzdem könnte ſich die Entente ſchon jetzt davon überzeugen, daß die Stimmung auch unter der überwiegend ſloweniſchen Bevöl⸗ kerung für Kärntens Selbſtändigkeit iſt. Bis zum 10. Sep⸗ tember war es in der Zone A erlaubt, die politiſche Geſinnung durch Aushängen von Fahnen und Tragen von Abzeichen zum Ausdruck zu bringen. Täglich fuhren dort Amerikaner, Engländer und Franzoſen in Automobilen einher. Sie müſſen geſehen haben, daß unter den rot⸗weißen(Kärnten) Fähnchen in den Dörfern und Städten nur hie und da verein⸗ zelt ein rot⸗weiß⸗blaues(ſüdſlawiſches) wehte. Das ging den ſerbiſchen Schergen natürlich ſehr gegen den Strich. Sie grif⸗ fen wieder zur Gewalt und mißhandelten Träger von Kärnt⸗ ner Abzeichen, darunter auch Mädchen und Frauen, um die wahre Stimmung vor den Augen der Entente zu verbergen. Ferner drillte die ſüdſlawiſche Geiſtlichkeit die Schuljugend darauf hin, die herankommenden Automobile ſcharenweiſe mit„Civio⸗Rufen“ zu begrüßen. Dies ganze Theater mit ſeinem Gefolge von brutoler Roheit und gewaltſamen Uleber⸗ griffen erreichte jedoch nur, daß die Bewohner ſich mit Ab⸗ ſcheu von dem Staate..S. obwandten. Die Entente⸗Kom⸗ miſſion jedoch hätte auch ohne dies die Augen geſchloſſen. Sie ließ es geſchehen, daß die Truppen des ſüdflawiſchen Generals Meiſtz immer noch die Zone 4 beſetzt halten. Alle Vorſtel⸗ lungen zur Befreiung der von den Südſlawen verſchleppten und gefangenenen Kärntner Patrioten, die die Gefängniſſe Laibachs u. a. füllen, ſtoßen hier nur auf Achſelzucken. Die einzige Antwort, die von der Entente⸗Kommiſſion angeſichts aller Vergewaltigungen des Völkerrechts zur Erzwingung einer Abſtimmung zugunſten Serbiens zu erlangen iſt, heißt: es liegt für uns kein Grund zur Einmiſchung vor. Auch die Kärntner müſſen erfahren, daß ſie allein ſtehen mit ihrem platoniſchen Recht, daß ſie nicht nur gegen die Süd⸗ lawen zu kämpfen haben, ſondern daß ſie ſich ſogar in den falſchen Hütern des Selbſtbeſtimmungsrech⸗ tes der Völker einen Feind ins Land riefen. Wenn bei der Abſtimmung in Zone A am 10. Oktober Kärnten ſiegt, bleibt Zone B die Abſtimmung erſpart. Im anderen Falle werden ſich hier dieſelben Kämpfe der Zone A wieder⸗ olen. Kürzlich fand hier neben dem Herzogenſtuhl auf dem Zollfelde bei Klagenfurt eine impoſante Kundgebung von 2000 Kärntner Männern und Frauen ſtatt, die unter Ab⸗ ſingung des Nationalliedes dem Lande Treue gelobte und von der Interalliierten Kommiſſion Truppen zur Ueberwach⸗ ung der Abſtimmung verlangte. Auch dieſer erneute Appell an das Gerechtigkeitsgefühl der Entente wird ungehört ver⸗ hallen. Noch leben in Kärnten zahlreiche Erinnerungen und Sagen von der Schreckensherrſchaft der Franzoſen fort. Aber der Korſe Napoleon war ein Edelmann gegen die franzöſiſchen Machthaber von heute: er hatte nie ein Wort vom Selbſt⸗ beſtimmungsrecht der Völker verlauten laſſen, hatte ſich nie zum Beſchützer der Vergewaltigten herbeirufen laſſen, um zum Betrüger an der Sache zu werden! Es handelt ſich bei dieſen Vorgängen nicht mehr allein um die deutſche Sache, ſondern um das Gewiſſen Euro pa s. Pflicht des Chro⸗ niſten jedoch bleibt es, alles das zu buchen. Denn wie immer auch die Entſcheidung ausfallen mag, ſo ſollen doch die künf⸗ tigen Geſchlechter in jedem Falle wiſſen, daß die Gren⸗ zen des Deutſchtums im Süden bis zu den Karawanken reichen! Noch ſehe ich den jungen Befreiungshelden Kärntens vor uns ſtehen und mit verhaltenem Zorn von der Gewalt erzählen, die ſeinem Volte angetan wird. Ruhige Sicherheit ſtrömte von ſeinem Weſen aus, keine kriegeriſche Poſe, kaum zuckte eine Muskel ſeines durchgeiſtigten Geſichtes mit dem energiſchen Mund und den weißen Zähnen. Wie die perſoni⸗ fizierte Zukunftsſicherbeit eines emporſtrebenden Volkes ſtand er da. Nur aus den Augen flammte die Entrüſtung über die zahlloſen Fälle ſelbſtgeſehener Schändlichkeiten. Die ganze Geſtalt war eiſerner, durch e e Wille. Neben mir ſaß der Oberbefehlshaber Kärndens.„So ruhig und ſelbſt⸗ ſicher war er immer in den Augenblicken höchſter Gefahr“, We 8 e 1ſpalt. Kolonelzeile.50 Mk., ausw.— Mk. Stellengeſ u. Fam.⸗Anz. 200% Nachl. e öhere Gewalt, Streiks me v. Anzeigen. Aufträge di Fernſprecher ohne Gewähr. ————————— 14 er mir zu. Ergriſfen von den Leiden ſeines Volkes und gleichgültig gegen das eigene Geſchick hatte er oft an⸗ geſichts des Todes den richtigen Ausweg gefunden und ſich in den Tagen größter Not zum Befreier des Landes erhoben. zUnſer Kampf iſt nicht zu Ende,“ ſchloß er,„wenn es den Südſlawen gelingen ſollte, die Abſtimmung durch Gewalt für ſich zu erzwingen. Wir werden dann weiter kämpfen und die Südſlawen von neuem aus unſerem Lande hinauswerfen.“ Dasſelbe hörte ich ſpäter noch oftmals von anderen hein attreuen Kürntnern beteuern. Man braucht nicht lange unter dieſem ſtarkblütigen deutſchen Volksſtamm mit ſeinen entſchloſſenen Männern und Frauen zu leben, um die Gewißheit mit ſich zu nehmen: Hier im äußerſten Süden befindet ſich das Deutſchtum in ſicheren Händen, die, was auch kommen mag, das Land gegen eine Welt von Feinden behaupten werden. Oberſchleſien. Die Frage der Autonomie. Berlin, 27. Spt.(Von unſ. Berl Büro.) Zu den immer noch nicht verſtummenden Meldungen über eine Unſtimmigkeit zwiſchen der Reichsregierung und der preußiſchen Staatsregie⸗ rung in der Frage der oberſchleſiſchen Autonomie, ſtellt dieſe erneut feſt, daß ſie ſelbſtverſtändlich loyal auf dem Boden des Artikels 18 der Neichsverfaſſung ſteht. Sollte die oberſchleſiſche Bevölkerung auf dieſem Wege den Wunſch nach einer bundes⸗ ſtaatlichen Verfaſſung zum Ausdruck bringen, ſo wird die preußiſche Staatsregierung der Verwirklichung dieſes Wun⸗ ſches kein Hindernis in den Weg legen. Selbſtverſtändlich kann die Preußiſche Regierung in dieſer Angelegenheit von ſich aus nichts unternehmen, ſchon deswegen nicht, weil ein Teil der oberſchleſiſchen Bevölkerung dem Gedanken des Bundes⸗ ſtaates ablehnend gegenüberſteht. Das Weitere wird auch da⸗ von abhängen, in welcher Weiſe die neue preußiſche Verfaſſung die Sprachen⸗ und Schulfrage regeln wird. Dies dürfte in einer Weiſe geſchehen, daß die Wünſche nach einer Umwand⸗ lung in einen Bundesſtaat verſtummen dürften. Der Krieg im Oſten. Grodno von den Polen genommen. Watſchau, 27. Sept.(WB.) General ſtabsbericht vom 25. Sept.: An der Front ſüdlich des Pripjet nahmen wir Kroitno und Szeptſtewska. der ganzen Front an. Nach ſchweren Kämpfen erzwangen unſere Truppen den Uebergang über den Njemen⸗Bug⸗ Kanal und nahmen die Orte Kereſz, Kartusk und Roſany. Im Gebiet von Wolkowysk, wo die hartnäckigen Kämpfe mit den feindlichen Diviſionen noch immer fortdauern, machten wir 700 Gefangene und erbeuteten 16 Maſchinengewehre. Weiter gingen unſere Truppen nach dreitägigen heftigen An⸗ griffen der Bolſchewiſten zum Gegenangriff über, machten 500 Ge⸗ fangene und erbeuteten 10 Maſchinengewehre. Unter den Ge⸗ fangenen befanden ſich auch zwei litauiſche Artilleriſten, die den Bolſchewiſten von der litauiſchen Armee zugeteilt worden waren. Auf der Linie Horteu—Grodno finden heftige Kämpfe ſtatt, wobei wir Porzeß nahmen, das bolſchewiſtiſche und litauiſche Grup⸗ pen gemeinſam verteidigten. Wir machten 1200 Gefangene und er⸗ beuteten ſieben Maſchinengewehre und Eiſenbahnmaterial. 5 Generalſtabsbericht vom 26. Sept.: Nach weiteren Kämpfen nahmen wir Grodno, machten zahlreiche Gefangene und erbeuteten viel Kriegsmaterial. Südlich des Niemen verfolgen unſere Truppen zerſtreute Abteilungen des Feindes. Im Abſchnitt Rozany⸗Wolkowysk wurde feſtgeſtellt, daß chewiſtiſche Armee längs der Flußlinie der Zara zurückziehe. Nördlich von Rowno zerſtreuten wir in einen energiſchen Angriff die 1. bolſche⸗ wiſtiſche Infanteriebrigade, die die Aufgabe hatte, uns aus Rowno zu verdrängen. Oeſtlich des Zbrucz erweitert die ukrainiſche Armee ihre Gruppierungen. Neue Nachrichlen über die Ermordung der Zarenfamiſie. Die in Sewaſtopol erſcheinende ruſſiſche Zeitung„Welikaja Poſ⸗ ſija“ veröffentlicht auf Grund der Angaben des Generals., der im Sommer 1918 Jekaterinburg eroberte, folgende Einzelheiten über die Ermordung der ruſſiſchen Zarenfamilie. Die Erſchießung der Zarenfamilie fand einige Tage vor der Räumung Jekaterinburgs durch die Bolſchewiſten W Als die weißen Truppen in die Stadt einzogen, las General W. ſelbſt mehrere bolſchewiſtiſche Anſchläge an den Mauern und Zäunen, worin die Bolſchewiſten den an der Zarenfamilie vollzogenen Mord verkündeten. Nach den Ausſagen der Bepölkerung hatten die Bolſchewiſten dasſelbe auf den Volksver⸗ ſammlungen kundgetan. In Sachen der Ermordung der Zaren⸗ familie wurde ſofort eine Unterſuchung eingeleitet. Die Zarenfami⸗ lie war in einem beſonderen Hauſe in der Nähe des Bahnhofs inter⸗ niert geweſen. An das Haus ſchloß ſich ein Garten, der durch einen hohen Bretterzaun von der Außenwelt abgeſperrt war. In einem der Zimmer fand man deutliche Blutſpuren, die die Bolſchewiſten ſorgfältig zu verwiſchen verſucht hatten. Alle Anzeichen deuteten darauf hin, daß in dieſem Zimmer die Ermordung ſtattgefunden haben mußte. Später ſtieß man einige Kilometer von der Stadt entfernt im Walde auf eine ausgebrannte Stelle. Es war erſichtlich, daß hier ein Feuer angemacht worden und menſchliche Leichname verbrannt worden waren. Man fand in der Aſche einige Schmuck⸗ ſachen, die ſpäter vom Kammerdiener und vom Arzt der Zarenfamilje, die beide dem Tode entronnen waren, als der Zarenfamilie Kehung wiedererkannt wurden. Desgleichen wurde in der Aſche ein Finge gefunden, der einer Frau gehört haben mußte. Der Fingernagel war wohlgepflegt. Die Leichen ſelbſt wurden nicht gefunden. Einige Zeit ſpäter wurde einer der Mörder feſtgenommen. Er erzählte, daß die Zarenfamilie in der Nacht geweckt und in einem der Zimmer verſammelt worden ſei. Hier erſt teilte man ihnen mit, daß ſie alle erſchoſſen würden. Man gab ihnen einige Minuten Zeit zum Gebet, ließ ſie dann alle hinknien und erſchoß ſie. Zuſammen mit der Zarenfamilie wurde auch die bekannte Hofdame Wyrubowa, eine der intimſten Vertrauten der Zarin, erſchoſſen, die, wie zum Schutze, ein Kopfkiſſen vors Geſicht hielt. Die Leichen wurden dann auf ein Laſtauto gepackt und aus der Stadt geſchafft, wo man ſie zu verbrennen verſuchte. Dieſe Ausſagen wurden von mehreren an⸗ deren Zeugen während der Unterſuchung zum Teil beſtätigt. Die Originalprotokolle der Unterſuchungsbehörde befinden ſich dem ge⸗ nannten Blatte zufolge nicht in den Händen des Generals W. Viel Material in dieſer Angelegenheit ſoll der General Visde geſammelt haben. Paris, 26. Sept.(W..) Wie„Newyork Herald“ aus San Fran⸗ cisco meldet, fand man im Beſitze eines ruſſiſchen Heizers, der auf einem von Wladiwoſtok kommenden Schiffe beſchäftigt war, 15 Diamanten, die der kaiſerlich ruſſſiſchen Familie gehörten. Nördlich des Pripjet dauert die heftige Schlacht an 5 2. Seſte. Nr. 435. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend ⸗Ausgabe.) Montag, den 27. September 1920. Kapital und Arbeil. Rom, 27. Sept.(WB.) Im Senat ſagte bei der Behand⸗ lung der Interpellation über die Metallarbeiterbewegung Giolitti u..: Jeder Staatsmann müſſe ſich die Tatſache vor Augen halten, daß die ganze Welt vor einer wirk⸗ lichen ſozialen Umwälzung ſtehe. Das Emporkom⸗ men des vierten Standes habe in den letzten Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts begonnen, ſich bemerkbar zu machen. Alle Verſuche, ſeinen Lauf aufzuhalten, hätten keine guten Erfolge gehabt. Giolitti wies auf die wirtſchaftlichen, ſozialen und finanziellen Folgen des Krieges hin und tadelte ſcharf das Zuſammenſcharren von Reichtümern durch die Kriegsgewinnler. In dem Konflikt zwi⸗ ſchen Kapital und Arbeit müſſe die Regierung ein wachſames Auge haben, um, wenn erforderlich, beruhigend und aus ⸗ n einzugreifen. Giolitti betonte, daß er den Indu⸗ triellen geraten habe, die Ausſperrungen zu ver⸗ meiden, da ſie andernfalls auf keinerlei Unterſtützung durch die Regierung rechnen könnten. PBaris, 27. Sept.(..) Nach einer Meldung des„Matin“ aus Rom haben die Metallarbeiter das Abkommen von Rom mit großer Mehrheit angenommen. In Turin und Genua ſprach ſich zwar über die Hälfte dagegen aus, in Mailand wurde aber das Abkommen faſt einſtimmig ange⸗ nommen. Einige Fabriken wurden freiwillig geräumt. Man hofft, daß im Laufe dieſer Woche die Arbeit wieder überall aufge⸗ nommen werden wird. Rie Bewegung in Irland. Belfaſt, 27. Sept.(W..) Die Ruheſtörungen dauerten auch Sonntag morgen in verſchiedenen Stadtvierteln an. Es wurden Schüſſe Neel Jel und Poliziſten mit Steinen beworfen. Ein Poli⸗ ziſt und drei Ziviliſten wurden getötet. Paris, 27. Sept.(.B) Nach einer Meldung der„Times wurden in Roosfort ſechs Poliziſten von Bewaffneten über⸗ fallen. Einer der Poliziſten wurde erſchoſſen, ein anderer ſchwer perletzt. Um 9 Uhr vorm. wurde in Trim von Bewaffneten die dortige Polizeiſtation überfallen. Der Chef erhielt einen Lungen⸗ ſchuß. Sämtliche Waffen und die Munition wurden weggeſchaft. Die Kaſerne wurde in Brand geſteckt. 5 Kohleuchemie und J0zialiſierung der Neben⸗ produllengewinnung. In den letzten Tagen haben in der Preſſe verſchiedentlich hervorragende Fachleute zu der Frage der Sozialiſierung des Kohlenbergbaus Stellung genommen, die bekanntlich bei den Beratungen der Sozialiſierungskommiſſion nicht gehört wor⸗ den ſind. In der Deutſchen Bergwerkszeitung(Nr. 227 vom 26. September) beſchäftigt ſich jetzt Geh. Regierungsrat Prof. Dr. Franz Fiſcher, der verdienſtvolle Leiter des Kaiſer⸗Wil⸗ helm⸗Inſtituts für Kohlenforſchung, der als erſte Autorität auf dem Gebiete der Weiterverarbeitung der Kohle angeſehen wird, mit der Frage einer Sozialiſierung der Nebenprodukten⸗ gewinnung. Wir laſſen die außerordentlich bemerkenswerten Ausführungen nachſtehend folgen: „Der Vorſchlag 1 der Sozialiſierungskommiſſion(Vorſchlag Le⸗ derer) will auch die Nebenproduktengewinnung ſozialiſieren. Wenn es auch ſchwer halten wird, die Mitunterzeichner des Vorſchlages Lederer zu überzeugen, daß der Bergbau ſehr wohl noch entwick⸗ lungsfähig iſt— denn was iſt nicht entwicklungsfähig, wenn ideen⸗ reiche und energiſche Köpfe es in die Hand nehmen?— und daß da⸗ mit das Hauptärgument für die ſofortige Vollſozialiſterung wegfällt, ſo glaube ich doch, daß man ſich der Einſicht nicht wird verſchließen können, daß man mit dem Einbeziehen der Nebenproduktengewin⸗ nung in die Sozialiſierung ſo ziemlich das Törichteſte machen würde, was möglich iſt. Wenn ich im folgenden verſuche, dies in der Preſſe zu beweiſen, ſo kommt dies daher, daß die Sozialiſierungskommiſſion bisher meine— 85 nicht gehört hat. Warum, weiß ich nicht. Doch nun zur Sache! Man ſage nicht, man wolle nur die beſtehenden Nebenprodukten⸗ gewinnung ſozialiſieren, neu auftretende Verfahren aber nicht. Man ſage auch nicht, die ſei eine fertige, nicht mehr entwicklungsfähige Sache. Grundfalſch iſt dies. Im Ge⸗ genteil, in den Kinderſchuhen ſteckt ſiel So wie ſie zur Zeit betrieben wird, iſt ſie geworden dank dem Koksbedarf der Eiſenhütteninduſtrie. Ihr muß ſie den Koks in Menge und Art liefern, wie der Hochofen ihn braucht, deshalb heißt alles andere, was nebenbei gewonnen wird, Nebenprodukt, wenn es auch inzwiſchen außerordentlich wichtig geworden iſt. Wird der Koks Der Viderſpenſſigen Jähmung. Von Karl Ettlinger(Karlchen). (Nachdruck verboten.) Ich will es lieber gleich ſagen, da es ſich ja doch im Laufe der Geſchichte herausſtellt: Frau Borges war ein Drache. Keiner von den Drachen, die einen Goldſchatz oder eine Jungfrau bewachen und die dadurch immerhin noch etwas Sympatiſches haben,— nein, ſie war ein Drache ohne jede höhere Milſion, ein Drache, deſſen einziger Lebenszweck darin beſtand, ihrem Gatten das Daſein zu nerſauern. Ihr habt gewiß ſchon den Drachen Fafner auf der Bühne geſehen? O was iſt das für ein gemütlicher Drache! Er be⸗ wegt ſich ein biſſel auf der Drehſcheibe, ſchlägt ein bißchen mit dem Schwanz um ſich und ſpeit ein bißchen Feuer. Er kann an Frau Borges nicht tippen. Die fährt herum wie auf hundert Drehſcheiben, ſchlägt um ſich wie mit hundert Schwänzen, und mit ihrer Zunge verſengt ſie mehr gute Rufe als der Dilettant Fafner Gräſer und Kräuter. Obendrein wird der Fafner, gottlob, von Siegfried er⸗ ſchlagen. Er ſtirbt bekanntlich an den Stabreimen, mit denon Siegfried ihn mißhandelt, und von denen der berühmteſte lautet:„Eine zierliche Freſſe zeigfſt Du mir da!“ Das hätte einmal Herr Vorges zu ſeinem Drachen ſagen n! So viel Drachenſchwänze gibt es gar nicht! Und Herr war überdies alles andere eher als ein Siegfried. ire er auf den Gedanken gekommen, im Walde wilde fangen(was ihm im Offenbacher Stadtwald auch lich gelungen wäre) er ſchlug keine Amboſſe entzwei, edele keine Notung, und das Fürchten brauchte ihm nicht et ron einer Brün ſilde gelehrt zu werden. Das Einzige, os Aldolf aus dem Geſchlechte Vorges mit Siegfried aus dem e ungen gemein hatte, waren die treuherzigen 10 Augen ſo kindlich unſchuldig in die Jolk. daß ſich jede Rücke ſalle:„Der lenn Ar nichts zu leid En!“. und ſich auf ſeine Naſe ſetkte. Er war einer ron den Gerechten die wiel zunt leiden hoben, 1 ein gutes Herz iſt wie ein roſiger Apfel, der in ſtiller zaume hängt. und nach dem deshalb alle böſen Zteinen werſen. 7. die der Erzengel Gabriel im Auſtras des 7. nachgewieſen, baß es auf Erden Düben aibt als eute. Und ich daun des⸗ bon nur den woblgemeinten Nat gehen: „Dem Du cin 5. Herz haft, ſo halte es goheim wie einen Leberfleck, denn ſonſt praſſelt os von allen Soiten Steine auf Dich!“ eines Tages nicht mehr gebraucht— ich erinnere an die elektriſch und mit Gas betriebenen Hochöfen im Auslande—, dann wird ſie ſich gänzlich umkrempeln und es wird eine chemiſche Rohſtoffinduſtrie auf der Baſis der Kohle an ihre Stelle treten, die uns vom Ausland unabhängiger macht. Ich darf da an meinen Vortrag erinnern, den ich vor einigen Wochen in Hannover vor dem Verein Deutſcher Che⸗ miker gehalten habe. Jetzt beginnen die 6jährigen Arbeiten unſeres Inſtituks für Kohlenforſchung, Licht und Anregung in die Prozeſſe der Technik zu bringen. Wer aber kann die Verbeſſerungen und neuen Dinge heute in Angriff nehmen? Bei uns in Deutſchland nie⸗ mand. Das Ausland wird es tun. Unſere Techniker in der Kohlen⸗ induſtrie wiſſen nicht, was kommt. Wer ſoll noch Kapital inveſtie⸗ ren! Sie ſind Gewalttätigkeiten verbrecheriſcher Elemente ausgeſetzt und können noch froh ſein, wenn ſie mit heiler Haut aus den dauern⸗ den Verhandlungen und Unruhen herauskommen. So ſteht die Ein⸗ führung der Fortſchritte vor verſchloſſenen Türen und daher kommt die Stagnation. Daß die„kapitaliſtiſche“ Induſtrie das lebhafteſte Intereſſe für die Verbeſſerung der Nebenproduktengewinnung, für ihre Erweite⸗ rung zu einer umfaſſenden chemiſchen Rohſtoffquelle hat und ſchon vor dem Kriege beſaß, zeigt deutlich das Mülheimer Kohlenfor⸗ ſchungsinſtitut. Aus der Skiftung eines führenden Großinduſtriel⸗ len ſtammt urſprünglich das ganze Baukapital. Die Betriebskoſten zahlt freiwillig die Induſtrie. Der Staat ſelbſt gibt garnichts. Keine einzige Verpflichtung hat mir die Induſtrie auferlegt. Es beſteht lediglich das Vertrauen und der Wunſch einſichtiger und weitblicken⸗ der Männer, daß die der Forſchung zur Verfügung geſtellten Mittel zu wiſſenſchaftlicher und techniſcher Pionierarbeit auf dem Gebiete der Kohlenchemie Verwendung finden. Ich ſtelle dies ausdrücklich feſt, um zu zeigen, daß die Nebenproduktengewinnung einer durch Forſchungsarbeiten vorbereiteten neuen Entwicklung entgegen geht. Aber auch die beſtehenden Anlagen ſtehen vor tiefgreifenden Ver⸗ beſſerungen. Die Gewinnung des Schwefels aus den Kokereigaſen iſt in ein neues Stadium getreten; der Erſatz der Schwefelſäure, die zur Herſtellung von Ammonſulfat verbraucht und die aus größten⸗ teils ausländiſchem Material hergeſtellt wird, durch einheimiſche Pro⸗ dukte, die Verarbeitung der Gaſe, die neuen Kenntniſſe über die Ent⸗ ſtehung des Benzols im Koksoſen, das ſind alles Zeichen dafür, daß auch die beſtehende Nebenproduktiongewinnung im Begriff iſt, neu und teilweiſe anders aufzublühen und daß ſte das ungeeignetſte Objekt iſt, das man zur Sozialiſierung heranziehen kann. Nur wenn ſie in ſtetem, freiem Fluſſe bleibt, dem Erfindergeiſte und der Unternehmungsluſt ein freies Feld, dann werden wir Deutſche aus der Kohle hochwertige Produkte machen können, ſonſt macht es zu unſerem Schaden das Ausland und wir werden die Produkte für ſchweres Geld dort kaufen müſſen. Aus dem Parleileben. Freiburg, 25. Sept. Der Vorſtand der Ortsgruppe Freiburg i. Br. der Deutſchnationalen Volkspartei hielt kürzlich eine Sitzung ab, in der u. a. auch über das Winterprogramm beraten wurde. Es wurde beſchloſſen, alle 14 Tage einen Erörterungs⸗ abend abzuhalten, zu welchem nur die eingetragenen Mitglieder Zutritt haben. In den Erörterungsabenden wird von jeweils vor⸗ her hierzu beſtimmten Mitgliedern über politiſche Tagesfragen refe⸗ riert werden. Anſchließend findet freie Ausſprache ſtätt, an der ſich jeder Anweſende bekeiligen kann. Alle drei bis vier Wochen ſoll eine Mitgliederverſammlung abgehalten werden. Hierzu haben außer den Parteimitgliedern der Partei Zutritt. In dieſen Ver⸗ Ee orträge gehalten werden, an welche ſich als⸗ ann ebenfalls eine freie Ausſprache über das behandelte Thema an⸗ ſchließen wird. Für jeden Monak iſt eine große öffentliche Ver⸗ ſammlung vorgeſehen, zu welcher jedermann Zutritt hat. Hierzu ſollen Ween bekannte und tüchtige Redner aus der ZJahl unſerer Reichstags⸗ und Landtagsabgeordneten herangezogen werden. Im Laufe des Herbſtes iſt noch die Veranſtaltung eines Familienabends geplant. Alle Veranſtaltungen der Orksgruppe werden den Mitglie⸗ dern rechtzeitig vorher durch Anzeigen in der Breisgauer und Frei⸗ burger Zeitung bekannt gegeben werden. Das Deulſchlum im Auslaude. Ueber die Einreiſemöglichkeiten und die Ausſichken für Handlungsgehilfen in Kolumbien erhält die Auslandsabteilung des Deutſchnationalen reee erbandes(Hamburg) ſolgenden Vericht: „In Kolumbien gibt es ſehr wenig deutſche Handelshäuſer und nur vereinzelte kolumbiſche Geſchäſte, die deutſche Angeſtellte beſchäftigen. Be⸗ dingung für Auswanderungsluſtige iſt die Beherrſchung der ſpaniſchen Sprache. Ohne ſeſte Anſtellung ſolle niemand nach Kolumbien kommen., Meiſtens werden junge Kaufleute von den Handelshäuſern in der Heimat nach drüben geſchickt, entweder als Reiſende oder Vertreter, Im Innern des Landes zu reiſen, iſt manchmal ſehr lohnnd, die Kundſchaft kauft mit Vorliebe deutſche Erzeugniſſe. Im allgemeinen erfreut ſich der Deutſche graben Beliebtheit. an reiſt in Kolumbien mit der größten Sicherheit, enn in der ganzen Bevölkerung liegt gar keine Anlage zum Banditentum vor, wie es zuweilen in anderen ſüdamerikaniſchen Staaten vorkommt. Poliziſten und Gendarme gibt es auch nur in den größeren Städten. Auf das Heiligſein ſteht noch immer die Todesſtrafe, und die Gutherzigen werden noch immer mit Pfeilen beſchoſſen wie Sebaſtian, geſteinigt wie Stephanus oder geröſtet wie Laurentius. Das hatte auch Adolf Borges in den fünfzig Jahten ſeines Lebens reichlich erfahren müſſen. Faſt dreißig Jahre war er Ausgeher in dem großen Konfektionsgeſchäft von Feldmann und Schröder in der Schloßſtraße. Er hatte das Wachſen des Hauſes miterlebt,— die Firma war emporgeblüht, und er ſelbſt war dabei verwelkt. Nur ſeine treuherzigen blauen Augen blühten noch immer aus ſeinem welken Geſichtchen hervor wie zwei große Glocken⸗ blumen, bſchattet von dem Geſträuch der Kommis und den mächtigen beiden Stämmen der Geſchäftsinhaber. Adolf erinnerte ſich noch genau, wie das alte Haus um⸗ gebaut worden war, um Raum zu ſchaffen für die zwei großen Schaufenſter. Damals waren die alten Holzpuppen, die bis⸗ her als Modellſtänder gedient hatten, durch pausbäckige Wachsfiguren erſetzt worden. Die Holgpuppen hatte er auf den Speicher tragen müſſen, und er fühlte dabei eine weh⸗ mütige Verwandtſchaft mit dieſen lebloſen Dingern. „Was biſtde mehr wie ſo e Holzbubb?“ ſagte er zu ſich. „Genau ſo, wie ich jedz Cuch enufftrag uff de Speicher, ſo Menſcheſpeicher, unn es werd kaa Hahn nach merr krähe unn ka Hund nach merr belle! Unn an mei Schdell werd aach ſo ebbes Neues, Pausbäckiges kamme, unn die Welt deht ſich weider unn werd regiert ron der ahle Drehkronkheit, unn wann emal erjend e ahler Geſchäftsfreund feägt:„Herr Feld⸗ mann, hawwe Se net emal ſo en klaane Ausläufer gehabbt, de Adolf?“, werd der Herr Feldmann antwarte:„De Aldolf Borges? Der is ſchonn längſt dod! No, es is net beſonnerſch viel an em verlore!“ Und er erinnerte ſich daran, wie die Petroleumlampen waren durch Gaslüſter erſetzt worden, und ſpäler die Gas⸗ lüöſte: durch oraße Bg enlamren. böber wor uen i, geworden, immer herrlicher und arüßer, und er ſelber kam ſich immer kleiner vor. Er erinnerte ſich auch der vielen Angeſtellten, die im Laufe der Jahte in das Geſchäft eingetreten und wieder aus⸗ getreten waren, teiis fro'willig, zeils unfreiwillig. Di war der Herr Bornbeim geweſen, der ihm immer ö ſeinen VYyutterbrötern zur Veſper ge⸗ 2 245.* ein froß!“ Ildolf, leitde Junger? Fomm ber unn freß! Uund Tagg zur großen Heiterkeit dos ganzen Rorſonoſs eswidert,„Herl Pernbem. ich dank Ihne goch ſchee! Boſſe Ce uff; wenn Se emol in de Himmel komme, dern ſteht der Potru: dromwe unn hat de Mond als Panne⸗ wern ſe gach mich eines Dags enaustrage uff de große Wer die Abſicht hat, nach Kolumbien zu gehen, tut gut, ſich vorher mit den einſchlägigen Geſetzen bekannt zu machen. Ausländer im Alter von 10—60 Jahren, der in einem—9— en Hafen ankommt, muß einen vorſchriftsmäßigen und von einem Konſul beglaubigten Paß mit ſich führen. Dieſer hat u. a. folgende Angaben zu enthalten: die Staatsangehörigkeit, den Beruf, den Zweck des Einwanderns, den Geſund⸗ heitszuſtand und ob in der Familie anſteckende Krankheiten vorgekommen ſind, das Vorleben und die Lebensweiſe des Einwanderers. Beſonders wichtig ſind die Beſtimmungen des Einwanderungsgeſetzes, daß jeder Einwanderer oder Reiſende vor den Behörden im Landungshafen eine Erklärung unterſchreiben muß, daß er ſich in jeder Beziehung den kolumbianiſchen Geſetzen und Gerichten unterwirſt; ferner daß er auf jede Klage auf diplomatiſchem Wege ausdrücklich verzichtet. Wenn die Päſſe irgend welche Mängel zeigen oder der Ankömmling nach dem Urteil des Hafenarztes mit einer anſteckenden Krankheit behaftet iſt oder auch der Reiſende für die öffentliche Sicherheit verdächtig erſcheint, ſo darf er in kolumbianiſchen Häfen nicht gelandet werden. Er muß vielmehr mit dem⸗ ſelbenſelben Dampfer, mit dem er gekommen iſt, wieder zurückreiſen. Der Lebensunterhalt iſt in Kolumbien verhältnismäßig billig. Man zahlt z. B. in Barranquillg für Unterkunft und Verpflegung 20—30 Peſos oro monatlich. Eine Kuh koſtet 40—50 Peſos, ein Huhn 40—50 Centimos, ein Ei 2 Cent.— Für Arbeiter werden Löhne von 60—)9 Centimos täg⸗ lich, für Angeſtellte Gehälter von 30—100 Peſos monatlich gezahlt.“ Letzte Meloͤungen. Der Kampf um die Weltſchiffahrt. JpU. Newyork, 27. Septbr. Die„Newyork World“ ſchreibt, daß die Vereinigten Staaten durch ein Schiff⸗ fahrtsbündnis zwiſchen England, Japan und an⸗ dere Mächte bedroht würden, das es ſich zum Ziele geſetzt habe, die amerikaniſche Schiffahrt zu vernichten. Die Japaner drohen, ſich nicht an die vom nordamerikaniſchen Schiffahrts⸗ amt feſtgeſetzten Frachtſätze zu halten. In Reederkreiſen wird befürchtet, daß das Anerbieten Englands, Schiffe zu einem Satze von 75 Dollar die Tonne zu bauen, einen Frachtenkrieg zur Folge haben werde. Die amerikaniſche Reedergeſellſchaft iſt im Nachteil, weil ihre Betriebskoſten bedeutend höher ſind. 7 7 Bau vieler Schiffe koſtet außerdem bis 240 Dollar die onne. Brankings Eindruck vom Völkerbundsrat. Slockholm, 26. Sept.(W..) Miniſterpräſident Branting, der heute früh von ſeiner Reiſe nach Paris zurückkehrte, wo er den Verhandlungen des Völkerbundsrates in der Aalands⸗ frage beiwohnte, erſtattete vor Preſſevertretern einen kurzen Be⸗ richt über ſeine perſönlichen Eindrücke von der Siung. Was den finniſchen Prokeſt angehe, über den der Völkerbundsrat ver⸗ handelt habe, ſo hätte dieſer einen wenig angenehmen Eindruck auf den Rat gemacht, umſomehr, als er nicht mit den Erklärungen über⸗ einſtimme, die vorher vom Vertreter Finnlands abgegeben wurden. Dieſes Proteſtſchreiben wurde auch vom Völkerbund nicht in der urſprünglichen Form angenommen, ſondern nur als Erklärung be⸗ trachtet. In Bezug auf die beſondere Stellung Rußlands in der Aalandsfrage bedeute der Beſchluß des Völkerbundsrates die formelle Möglichkeit für Rußland, nachdem das Reich wieder in ge⸗ ordnete Verhältniſſe eingerreten ſei, ſeine Wünſche geltend zu machen. Perſönlich gewann Branting einen ſehr guten Eindruck vom Völkerbundsrat. Beſonders habe die Arbeit der Juriſten⸗ kommiſſion in hohem Grade die Frage geklärt. * HBerlin, 27. Sept.(Von unſ. Berl. Bürg.) Wie aus Paris gemeldet wird, verlautet in dortigen dinplomatiſchen Kreiſen, daß der franzöſiſche Botſchafter in London, Paul Cambon, die Ab⸗ ſicht habe, demnächſt in den Ruheſtand zu treten. Sein Nach⸗ folger würde vielleicht Paleologue ſein, der ſeine Demiſſion als Ceneraldirektor des auswärtigen Amtes bereits eingereicht hat. 1 Berlin, 27. Sept. unſ. Berl. Büro.) Der Oeſzer⸗ reichiſch⸗Deutſche Volksbund ſur Verlim u. Norddeutſch⸗ land verlangt in einer Eingabe an die Deutſch⸗Oeſterreichiſche Re⸗ gierung das Wahlrecht für die in Deutſchland lebenden Deutſch⸗ Oeſterreicher. Es wird darin an den Entwurf über das Wahlrech⸗ des Auslandsdeutſchen verwieſen. Gleichzeitig verlangen die Oeſterreicher im Reich auch das Recht, bei der Volks⸗Abſtimmung über den Anſchluß mitzuſtimmen. IPU, Shanghai, 27. Sept.(Oſtaſiatiſcher Dienſt.) Ein Tele⸗ gramm aus Tokio berichtet: Der„Jiji Shimpa“ meldet die Ver⸗ haftung von Führern einer Verſchwörung, die den Plan gefaßt hatten, einen Aufſtand zu veranlaſſen in Korea und japa⸗ niſche Beamte und pro⸗japaniſche Koreaner zu ermorden. Die Be⸗ wegung gehe von einem ſogen. koreaniſchen Mordklub aus. Das Domigzil dieſes Klubs befindet ſich in China. Die Mitglieder der Organiſation ſeien in Gruppen eingeteilt, deren Auftrag es iſt, in ganz Korea die Polizeiſtationen niederzubrennen und während der entſtehenden Verwirrung den allgemeinen Aufſtand zu prokla⸗ mieren. kuche in der rechte Hand unn ſäggt:„Bernheim, Du warſt e guder Menſch,— komm her unn freß“ Und er hatte nicht verſtanden, was es da zu lachen gab. Da war ferper der Herr Meier geweſen, dem er jeden Abend beim Geſchäftsſchluß den Rock hatte ausbürſten und die Stiefel blankreiben müſſen; denn der Herr Meier gielt ſich für ſehr ſchön und lächelte auf der Straße den Mädchen zu, und wenn ihn ein Kollege fragte:„Herr Meler, wo waren ſie geſtern abond?“, dann grinſte er, daß die abſtehenden Ohren wackelten, und flüſterte:„Geſchäſtsgeheimnis! Aber ſchön war'!“ Dies Herrn Meier Spezialität war das Bedienen der jungen Mütter geweſen, die ihren Buben Schulanzüge kauf⸗ ten; auf die ſtürzte er zu und ſchwänzelte um ſie herum und gebrauchte fünfzehnmal in einem Satz die Anrede„Gnädige Frau“ und ſchwatzte ihnen die älteſten Anzüge auf. Und wenn ſie wieder aus dem Geſchäft draußen waren, ſagte er ſtolz:„Adolf, haben Sie den Blick geſehen? Den Blick? Adolf, ich ſag Ihnen, wenn ich wollt',— aber ich will net!“ Und der alte Adolf Borges dachte ſich, indem er den ver⸗ kauften Ladenhüter einwickelte:„Mer ſollt em aach als emal de Schnamwel mit erer Berſcht abreiwe! Awwer mit erel Drahtberſcht.“ Man ſieht aus keineswegs ein Dummkopf war. Männlein, aber ſeine Klugheit war ſchüchtern wie ein Tanz⸗ ſtundenjüngling: ſie getraute ſich nicht, die ſchöne Dame Lebensfreude zu engagieren, aus lauter Angſt. ihr auf den Fuß zu treten, und ſo kam es, daß die ſchöne Dame Lebens⸗ freude auch ihn nie engagierte, wenn die guten Feen gerade Damenwahl hatten. Adolf Borges brachte es zu nichts auf der Welt und blieb Ausläufer bei Feldmann u. Schröder in der Schloßſtraße zu Offenbach am Main. Er ſchnürte Pakete und beſorgte Gänge. er ſtaubte die Pulte ab und reinigte die Tintenfäſſer. Und ſedesmal, wenn er dem ekligen Kaſſierer das Tintenfaß auf fülkte, machte er drei Kreuie darüber und bei ledem Kreuß nutmelte er: Hunnerl Recheſebler ſolle dren ſei, in Ber ſchwarze Brih!“ 55 Denn ein ganz kleines bißchon boshaft konnte er auch ſein,— trotß ſeiner Glockenblumenaugen. Eigentlich war es wunderlich, daß er, der Gatte Kathe⸗ vinas, nicht mehr Bosheit beſaß. Ein beſſeres Varhild kanpte es doch unmögtich oeben. Ob, wie ungerecht iſt da⸗ Sehitfall Katvarina.— dar wäre ſo die yſcht'ge Gaftin 1 einen Franz Moor ceweſen! Auch Richard der Dritte Hütte ſie getrot frejen können, ſtammte ſie doch aus dem uralten Adch⸗ geſchlocht der Tantippen. Und nun moßto NAdolf an ſiee dieſen Randgloſſen, daß Adolf Borges O nein, er war ein kluges er im nt, die id⸗ en aß en en de ſſe er in n an os g. 0 3⸗ e⸗ n r⸗ L⸗ N e⸗ ie e⸗ U 1⸗ ⸗ — er eeee Montag, den 27. September 1920. Mannheimer General· Anzeiger.(Abend-Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 435. Nus Stadòt und Land. Die Petroleumverteilung iſt nach einer amtlichen Mitteilung der„Karlsr. Ztg.“ für den kommenden Herbſt und den Winter 19201 nach den folgenden Grundſätzen neu geregelt worden: Das Reichswirtſchaftsminiſterium ſetzt nach Anhörung der Länder allmonatlich die zur Verteilung gelangende Petroleum⸗ menge feſt. Die Verteilung erfolgt durch die Petroleum⸗Vertriebs⸗ Geſellſchaften, die bisher ſchon die einzelnen Kommunalverbands⸗ bezirke beliefert haben, unmittelbar an die Kleinhändler in der ihnen angemeſſen erſcheinenden, den Bedürfniſſen der Geſamtheit der Ver⸗ braucher am beſten entſprechenden Weiſe: die Bedürfniſſe der Land⸗ bepölkerung dürfen keinesfalls vernachläſſigt werden. Fallz die im freien Verkehr zu erwerbenden Mengen wider Erwarten dem Bedarf in einzelnen Orten nicht genügen ſollten, ſtehen der Landes⸗ regierung Reſerven an Leuchtöl zur Verfügung. Die betreffenden Kommunalverbände haben einen ſolchen etwaigen Mehrbedarf an⸗ zumelden und können bei dem Umfang der in dieſem Jahre zurzeik ſchon greifbaren Petroleummengen auf umgehende Erfüllung be⸗ rechtigter Wünſche ſicher rechnen. Dden Gewerbetreibenden ſteht es nach wie vor frei, Petroleum auf Anweiſung des Gewerbe⸗ aufſichtsamts für gewerbetechniſche Zwecke zu beziehen. Das Reichswirtſchaftsminiſterium hat ſich zu dieſer Regelung unter der Vorausſetzung verſtanden, daß von allen Petroleum⸗Ver⸗ triebs⸗Geſellſchaften in allen Teilen des Deutſchen Reiches das Leuchtöl zu einem Einheitspreis abgeſetzt wird. Für das für den September 1920 zur Verteilung gelangende Petroleum ſind vom Reichswirtſchaftsminiſterium folgende Preiſe feſtgeſetzt worden: Der Preis des Petroleums beträgt für je 1 Kg. Reingewicht bei Verkauf von 100 Kg. und mehr.91 M. in Keſſelwagen frei jeder deutſchen Station. Bei Bezug in Eiſenfäſſern beträgt der Preis .03 M. für je 1 Kg. ab Lager des Verkäufers, bei Bezug in Holz⸗ fäſſern.64 M. ab Lager des Verkäufers einſchließlich Holzfaß. Bei Lieferung von 100 Kg. und weniger darf der Preis für ſe 1 Liter Petroleum.70 M. nicht überſteigen. Bei Lieferung aus Straßentankwagen iſt der Verkäufer berechtigt, ohne Rückſicht auf die abgegebene Menge für je 1 Liter Petroleum bei Lieferung frel Haus des Käufers bis zu.30., wenn der Straßentankwagen oder Petroleum aus ihm vom Orte der Befüllung abgeholt wird, bis zu.25 M. zu fordern. Die Kleinhändler dürfen das Petro⸗ leum ab Laden nicht höher als.75 M. das Liter und bei Lieferung 10 Haus des Verbrauchers nicht höher als.90 M. das Liter be⸗ rechnen. Bund deulſcher Jeldeiſenbahner 1914—1918 (Sitz Berlin E..) Ortsverein Mannheim des Landesverbandes Baden. Die ehemaligen Feldeiſenbahner(Kriegsteilnehmer), welche Sonn⸗ tag zu Mannheim verſammelt waren, faßten folgenden Beſchluß: Hunderttauſende von Feldeiſenbahnern ſind aufs höchſte beun⸗ ruhigt und ungehalten, daß die von ihrer Bundesleitung vertretenen Forderungen noch nicht erfüllt ſind. Die bisherige Verſchleppungs⸗ taktik der maßgebenden Stellen zeitigt ungeheuere Verbitterung und ſtärkt den Einfluß radikalſter EClemente. Wir müſſen jede Verant⸗ wortung ablehnen, wenn nicht umgehend eine günſtige, bindende Zu⸗ ſage erfolgt und ſehen uns außerſtande, der Meinung entgegenzu⸗ treten, daß nicht loyale Vorſtellungen, ſondern nur Gewaltmaß⸗ nahmen die Erfüllung unſerer wohlberechtigten und rechtlich begrün⸗ deten Forderungen verbürgen könnten. Wir bitten deshalb dringend, im Intereſſe des Staats⸗ und Volkswohles darauf mit aller Beſchleu⸗ niqung hinzuwirken, daß— 1. die uns während des Krieges widerrechtlich vorenthaltenen Kriegsbeihilfen und Teuerungszulagen ſofort in allen deutſchen Gliedſtaaten nachgezahlt werden, 2. die als Gehaltsteil anzuſprechenden Fahrgebühren(Pau⸗ ſchale) dem Fahrperſonal umgehend angewieſen werden, 3. Zahlung des Entlaſſungsgeldes und Ausfolgung eines Entlaſſungsanzuges und 4. endlich eine ausreichende Entſchädigung für das uns im beſetzten Gebiet geraubte Privateigentum erfolgt. Auch die Verwirklichung unſerer übrigen Forderungen bitten wir mit Energie zu betreiben. Nur wenn dieſe Forderungen erfüllt ſind oder einſtweilen eine größere Abſchlagszahlung erfolgt, beſteht währ, die Beteiligten zur Wiederaufbauarbeit unſerer Volkswirt⸗ ſchaft mit vollen Kräften zu gewinnen und ihnen den Glauben an Recht und Gerechtigkeit zu den maßgebenden Staatsbehörden wieder⸗ zugeben und zu feſtigen. 8 Wiſſenswerkes im Poſtverkehr. Der Poſtpaketverkehr nach den Karolinen, Mariannen und Palau⸗Inſeln, ſowie nach Neuguinea— 5 Deutſch⸗Neu⸗ guineg) hat mangels geeigneter Verbindungen bis auf weiteres ein⸗ geſtellt werden müſſen. Am 1. Oktober tritt ein neuer Fernſprechtarif im Ver⸗ kehr mit der Schweiz in Kraft. Ueber die Gebühren geben die Fernſprechanſtalten auf Verlangen Auskunft. Die polniſche Poſtverwaltung hat die vor einiger Zeit an ihre erlaſſene Anweiſung, alle vom Ausland, alſo auch von eutſchland eingehenden Poſtſendungen, bei denen Beſtimmungsort und Straße nicht polniſch angegeben waren, als unbeſtellbar zu be⸗ handeln, rückgängig gemacht. Auflöſung des badiſchen Pionierbataillons. Dieienigen Leſer unſeres Blattes. die beim badiſchen Pionier⸗ bataillon Nr. 14 ihrer aktiven Dienſtpflicht genügt und zu Beginn und während des Weltkrieges bei dieſem Truppenteil zur Erfüllung ihrer vaterländiſchen Pflicht eingerückt ſind, dürfte die Nachricht intereſſteren, daß das Bataillon nunmehr aufgelöſt wird. Die Truppe, die ſeit Errichtung der Reich⸗wehr den Namen„Bad. Reichswehrpionierbataillon Nr. 313“ führte, ſtand anfangs in Konſtanz und kam dann nach Neu⸗Ulm. Unverwelkliche Lorbeeren aben ſich die badiſchen Pioniere im Krieg 1870/71 und im Welt⸗ rieg auf allen Kriegsſchauplätzen erworben. Was dieſe Spezial⸗ truppe geleiſtet hat, grenzt ans Uebermenſchliche. Man darf nur an die unzähtigen waghalſigen Aufgaben denken, die ihr im Brücken⸗ bau und im Minenkrieg zugewieſen waren. Vom Haupimarkt. Trotz der geſtrigen ungünſtigen Witterung war der heutige Montag⸗Hauptmarkt mit Weiß⸗ und Rotkraut, Zwiebeln und Blumenkohl wie überhaupt allen Gemüſearten gut beſchickt. Gelbe Rüben und Tomaten waren haufenweiſe vorhanden. In den Ver⸗ kaufspreiſen iſt keine Aenderung eingetreten mit Ausnahme von Spinat, der von 50 auf 45 Pfg. herabgeſetzt und in Tomaten, die ebenfalls um 5 ſch billiger angeboten wurden und 45 Pfg. koſteten. Zweite und dritte Qualität war jedoch ſchon um 40 Pfg. zu haben. In Aepfeln und Birnen herrſchte größeres Angebot wie am letzten Samstag. Für geſchlachtetes Geflügel mußten folgende Preiſe be⸗ 21 werden: Hühner 18—40., Hahnen 16—30 und Enten 35 M. n Schnittblumen und Topfpflanzen war die Jufuhr ſo gut, daß die Auswahl Qual machte. Ueberwiegend wurden Aſtern und Chryſanthemen in ßprächtigen Farbenvaria⸗ tionen angeboten und zwar von den bekannten einfachen bis zu den großen japaniſchen Sorten mit ihrem eigentümlich ſtrahlenförmigen, lockeren Blütenbau und den federſtraußartigen Blumenblättern. Die eigentliche Blütezeit des Chryſanthemums iſt Ende Oktober bis November, während das Weihnachtschryſanthemum aus dem Treib⸗ haus ſtammt. Da ihre Kultur beſonderer Sorgfalt bedarf, um gute und reichlich entwickelte Pflanzen zu erhalten, auch die Rohmateria⸗ lien der Gärtner ſtark geſtiegen ſind, ſo hat ſich der Preis gegenüber dem Vorjahre um eine Kleinigkeit erhöht. Einfache Aſternſorten koſteten.50—.00 M. und dto. Chryſanthemen 3 M. pro Strauß. Nicht unerwähnt ſeien im Zuſammenhang damit auch die reizenden kleinen Pompon mit ihren zahlreichen kleinen Blumen und ihrem niedrigen Wuchs. Ein Strauß Dahlien oder Georginen bildel, wenngleich geruchlos, jedereit einen ſchönen und präch⸗ tigen Zimmerſchmuck. Das Stück wurde mit 30 Pfg. verkauft. Da dieſe Blumen größtenteils im freien Felde kultiviert werden, ſo geſchieht deren meiſtens durch Landfrauen und Händler. Man macht vielfach die Wahrnehmung, daß dieſe farbenreichen Herbſtblüher meiſtens die Köpfe hängen laſſen, bis man ſie nach Hauſe bringt. Dies rührt daher, daß die Landwirte die Blumen zu früh abſchneiden und ſich nicht ſo intenſiv mit den Pflanzen befaſſen können, wie der Gärtner. Beim Blumeneinkauf muß deshalb an die richtige Stelle gegangen werden. Eine z. Z. ebenfalls in großen Maſſen angebotene, durch ihre ſchöne gelbe Färbung angenehm auf⸗ fallende Pflanze iſt die Helianthus. Weiter wurden angeboten Roſen und Nelken und die hell⸗ und dunkelroten Phlox mit ihrem ſtarken Geruch. Von Topfpflanzen ſeien die heute in großer Anzahl zu Markt gebrachten reizenden Fuchſienſtöcke hervor⸗ gehoben, die im— zwiſchen.50 M. und 5 M. ſchwanken. Der Marktverkehr war ein ſehr guter. Wie uns mitgeteilt wird, be⸗ ginnt der Hauptmarkt nunmehr ab Samstag, den 2. Oktober anſtatt um 6 um 7 Uhr morgens ch. .W. Ein Schiffsunglück ereignete ſich am Freitag im Binger Loch. Der Anhänger eines holländiſchen Schraubendampfers wurde leck und ſank mitten im Fahrwaſſer, wodurch die Durchfuhr geſperrt iſt. Das Schiff kam von Mannheim und war mit Salz beladen. Die Schiffe ſind ſomit jetzt auf das neue Fahrwaſſer angewieſen. vergnügungen. * 7 der Schauburg(K 1, Breiteſtraße) wird mit dem Sechsakter „Der Januskopf“ ein Filmwerk vorgeführt, das allein ſchon durch die Eigenart der Handlung das Intereſſe des Nichtdurchſchnittsbeſuchers im 195 ſten Maße feſſeln dürfte. Dr. med. Warren, einer der vornehmſten er Londons, hat nach mühevollen Forſchungen ein Elixier entdeckt, das die von 5 verfochtene Theorie von der Möglichkeit der Auslöſung der Zweiheit im Menſchen und der Perſonifizierung des Guten und Vöſen mit allen Konſequenzen beſtätigt.'Connor iſt dieſer Teufel in Menſchenge⸗ ſtalt, zu dem ſich Warren verwandelt, wenn er das Elixier zu ſich nimmt. Die ſcheußlichſten Verbrechen werden in dieſer Maske verübt. In immer ſtärkeren Doſen muß das Mittel angewandt werden, bis es Warren, der einem unwiderſtehlichen Drange folgt, nicht mehr zu nehmen braucht: die Verwandlung 5 ſich von ſelber ein. Als der Unſelige nicht mehr in der Lage iſt, ſich das Mittel zu verſchaffen, das ihm die Geſtalt des guten Tells ſeines eigenen Ichs wiedergibt, da ereilt ihn das Verhängnis. Vor⸗ 1. volksſingakademie⸗Ronzert. Im gutbeſetzten Nibelungenſaale nahmen geſtern die Darbie⸗ tungen der Mannheimer Volksſingakademie ihren viel⸗ verſprechenden Anfang. Es ſind im ganzen fünf Konzerte mit ebenſoviel Wiederholungen für dieſen Winter in Ausſicht genommen. Das Generalprogramm zeigt eine ſorgfältige und geſchickte gediegener Chor⸗ und Orcheſterwerke, und der mäßige Eintrittspreis begünſtigt ohne Zweifel die oft erhobene Forderung nach Sozjalb⸗ ſierung der volkstümlichſten aller Künſte, der Muſik. Das Eröffnungskonzert galt dem Gedächtnis des 150. Geburts⸗ tages(16. Dezember) Ludwig van Beethovens An die Verſe von Tiedge's„Hoffnung“ anknüpfend, gab Profeſſor Arnold Schattſchneider, der künſtleriſche Leiter dieſer Konzerte, ein⸗ leitend ein kurzes Bild Beethovens, in deſſen Lebensſchickſale trotz aller Widrigkeiten die Hoffnung als leuchtende Sonne ſtrahlte. In ausfüthrlicher Weiſe ſuchte er ſodann ſeinen Hörerkreis in die Werke des Programms einzuführen. In der Frankfurter Sopraniſtin, Kammerſängerin Beatrice Lauer⸗Koktler, die uns von ihrer langjährigen Karlsruher Wirkſamkeit in beſter Erinnerung iſt, konn⸗ ten unſere Muſikfreunde wieder einmal eine Künſtlerin bewundern, deren Vortragskunſt feines dramatiſches Empfinden, Muſtkalitt mit vollendetem geſangstechniſchen Können in harmoniſchſter Weiſe vereint. Sie errang mit dem 1815 vollendeten Sopranſolo„An die Hoffnung“, dem die Orcheſterbearbeitung Felir Mottl's zugrunde⸗ lag, und noch in erhöhtem Maße mit der in ſprach⸗ und geſangstech⸗ niſcher Vollendung gegebenen Arie„Abſcheulicher, wö eilſt du hin?“ einen vollen künſtleriſchen Erfolg. Dazwiſchen ſtand die Ouvertüre zur Oper„Leonore) in C⸗dur Nr. 3, und den Beſchluß bildete des Meiſters„Eroica“⸗Symphonie. Herr Profeſſor Schattſchnei⸗ der erwies ſich in der Durchführung dieſer Aufgaben als ehrlich und ſchlicht empfindender Muſiker. In der Symphonie nahm er einige Tempi breiter als wir es gewöhnt ſind. Aber die Klarheit, die er dadurch erreichte, die feinempfundene, lebenswarme Nach⸗ ſchöpfung dieſer hehren Mufik und ihre plaſtiſche Geſtaltung ließen doch überall einen zielbewußten Dirigenten erkennen, der ſicher noch Beſſeres mit unſerm trefflich geſchulten Orcheſterkörper erzielen wird, wenn dieſer erſt mit ſeiner Interpretationsart in ſeinen In⸗ tentionen vertraut iſt. Mit Intereſſe darf man jedenfalls auch ſeinen Choraufführungen entgegenſehen. Am Dienstag, 28. Sep⸗ tember, findet eine Wiederholung des Konzertes ſtatt. F. M. Kunſt und Wiſſen in Mannheim. eKonzerk Funck⸗Schramm. der ſchwachbeſetzte Verſamm⸗ lungsſaal wirkte ſicher nicht ermunternd auf die beiden Berliner Künſtler und mag die Urſache ſein, daß über den Vorträgen des Abends eine gewiſſe Kühle herrſchte. Der Mezzoſopran von Thereſe Funck zeigt namentlich in der Hochlage gewiſſe Sprödigkeiten, die auf den Mangel an richtiger Reſonanz und damit auf Konto der Stimmerziehung zurückzuführen ſind. Aber Thereſe Funck iſt eine durchaus muſikaliſch empfindende Sängerin von Vortragsgeſchmack, und ſomit kam der nicht allzu verwöhnte Hörer immerhin auf ſeine Rechnung. Neben Schubert, Robert und Clara Schumann waren eine Reihe mehr oder weniger wertvpoller Proben neuzeitlicher Wort⸗ tonlyrik auf dem Programme vertreten, welche die Künſtlerin— mit einigen Auslaſſungen— in verſtändiger und durchaus muſikaliſcher Weiſe zur Geltung brachte. Paul Schramm iſt zweifellos ein begabter Pianiſt von reſpektablen techniſchen Qualitäten, deſſen Kunſt jedoch der letzten Vertiefung harrt. In Mozart's Variationsſonate in A⸗dur feierte die pianiſtiſche Athletik wahre Orgien. Ein ſo zartes Tongebilde verträgt ſolche Rubeti und Kraftäußerungen nichk. Dagegen gelang ihm Bach's Chaconne in der Buſoniſchen Bearbeitung bis auf einige Temperamentüberſchäumungen(am Schluſſel) und Stücke, wo er ſein virtuoſes Spiel entfalten konnte, wie Liſzt's Legende „Der heilige Franziskus von Paula auf den Wogen ſchreitend“ in durchaus beifallswürdiger Weiſe. Friedrich Mack. ½ Richard Strauß⸗Abend— Anny Gantzhorn. Am Montag, den 4. Oktober veranſtaltet Anny Gantzhorn in der Harmonie einen Richard Strauß⸗Liederabend. Am Frdgel begleitet Auguſt Richard. 5 fen Dr. Lämmel— Einſteins Relativitätsproblem. Das Relativitäts⸗ problem Profeſſor Einſteins, das zurzeit Urſache eingehendſter und lebhaf⸗ teſter Diskuſſion in wiſſenſchaftlichen und politiſchen Kreiſen iſt, bildet den Inhalt eines Vortrages am 7. Oktober im Muſenſaal. Herr Dr. Lämmel wird an Hand von Lichtbildern verſuchen, die Hauptbegriffe Raum, Zeit, Stoff und Welt nach der aufſehenerregenden Relativitätstheorie Einſteins in volkstümlicher Weiſe vorzuführen. 1 Mannheimer Ingendkonzerte. Bei den Mannheimer Jugend⸗ konzerten, die nach dem guten Erfolge im vorigen Jahre auch in dieſem Jahre wieder von Lene Heſſe und Grete Kolmar veranſtaltet werden und am 17. Oktober beginnen, wirken zahlreiche hieſige Künſtler und Künſt⸗ lerinnen mit, u. a. Lore Buſch, Irene Eden, Jane Freund⸗Nauen, Charlotte Kuhn⸗Brunner, Elſe Tuſchkau, Dr. Paul Kuhn, Wilhelm Kol⸗ mar, Fritz Zweig. Außerdem werden die Vortragsfolgen durch die Mit⸗ wirkung beſonders begabter Jugendlicher bereichert. 2 tet Die drei Meiſterklavierabende des Mannheimer Muſikhauſes, die am 22. Oktober im Muſenſaal verheißungsvoll beginnen, erfreuen ſich auch in dieſem Jahre regſten Intereſſes. Frieda Kwaſt⸗Hodapp, deren unver⸗ gleichliches Spiel hier in der Akademie im Jahre begeiſterſten Beifall bei den Zuhörern fand, und noch in beſter rinnerung iſt, wird im erſten Meiſterabend die Chaconne G⸗dur von Händel, 53 Veränderungen über ein Walzer von Diabelli op. 120 von Beethoven, von Chopin, Noc⸗ turne Cis⸗moll, Borcarole Fis⸗dur und drei Werke von Liſzt ſpielen. Todesnachrichten. 1% Adolf Göttmann. Der Berliner Königl. Muſikdirektor Adolf Göttmann, der Begründer des Verbandes deutſcher Tonkünſtlerver⸗ eine und langjährige Vorſitzende des Tonkünſtlervereins, iſt dieſer Tage im 60. Lebensjahr einer Lungenentzündun erlegen. Göttmann war am 25. Auguſt 1861 in Darmſtadt geboren und datte ſich ſchon frühzeitig gründ⸗ lichen muſikaliſchen Studien gewidmet. Seine Ausbildung hat er u. a. bei Raff, Urſpruch, und Hey genoſſen, worauf er dann teils als aus⸗ übender Sänger, teils als Dirigent an verſchiedenen angeſehenen Provinz⸗ bühnen, u. a. in Köln, Baſel, Stettin uſw. tätig war. Während ſeiner Berliner Lehrtätigkeit hat er auch ſtändig das ſchwierige Amt des Muſtk⸗ kritikers verſehen und ſich in eifrigem ſozialem Wirken um die Hebung des deutſchen Tonkünſtlerſtandes und in der Wohlfahrtspflege aller tonkünſt⸗ leriſchen Berufsgruppen beſonders verdient enh her aber reißt er den väterlichen Freund, der zu den Zweiflern an der in ſo furchtbarer Weiſe zur Wahrheit gewordenen Theorie gehört, und deſſen Tochter, die ſich in inſtinktiver Abneigung ſelbſt von dem guten Teil der Warrenſchen Zweiheit abwendet, noch ins Verderben. Als der Teſtaments⸗ vollſtrecker nach dem Leſen des letzten Bekenntniſſes entſetzt in die Wohnung des Unglücklichen eilt, da findet man endlich den lange geſuchten'Connor im Laboratorium entſeelt am Boden liegen. Die erkalteten Hände umklam⸗ mern ein Bildwerk, den Januskopf, der die Züge des Doppelweſens an⸗ genommen hat. Conrad Veidt, der wie kaum ein Zweiter für die Dar⸗ ſtellung derartiger Rollen geeignet iſt, verkörpert Warren⸗OlConnor mit ſchärfſter Charakteriſterung und erſchütternder Realiſtik. Filmtechniſch hochintereſſant ſind die Umwandlungsſzenen. Die anderen Hauptrollen dieſer nach einem engliſchen Roman gefilmten„Tragödie am Rande der Wirklichkeit“ ſind ebenfalls hervorragend beſetzt. Für diejenigen, die ſich lediglich zerſtreuen laſſen wollen, iſt das drollige dreiartige Luſtſpiel„Der Sommerfriſchler“ mit Gerhard Dammann und Hanſt Dege in den Hauptpartien in den Spielplan aufgenommen. Nus dem TLande. Friedrichskal bei Karlsruhe, 27. Sept. Die Aufräumungs⸗ arbeiten der durch das Eiſenbahnunglück hervorgerufenen Streckenſperrung konnten erſt am Freitag zu Ende geführt werden, worauf die Strecke auch für den Schnellzugsverkehr wieder frei⸗ gegeben wurde. ) Pforzheim, 26. Sept. Einen frechen Raubanfall unternahmen hier zwei Männer, von denen einer beobachtet hatte, daß ein Lehrling 14 000 Mark von der Rheiniſchen Kredit⸗Bank in Empfang genommen. Sie fielen den Jungen in der Werderſtraße an und verſuchten, ihm die das Geld bergende Ledermappe zu ent⸗ reißen, was ihnen aber mißlang. Der Lehrling ſetzte ſich, um Hilfe rufend, zur Wehr, worauf die Wegelagerer es vorzogen, von der Bildfläche zu verſchwinden. Villingen, 26. Sept. Auf dem hieſigen Rangierbahnhof geriet der 25jährige Rangierer Martin Seng aus Klüngen zwiſchen zwei Wagen und wurde auf der Stelle getötet. Konſtanz, 25. Sept. Staatspräſident Trunk iſt hier einge⸗ troffen, um in ſeiner Eigenſchaft als Juſtizminiſter die Juſtizgebäude zu beſichtigen und mit dem Perſonal der hieſigen Juſtizverwaltung Fühlung zu nehmen. pfalz, heſſen und Umgebung. Fp. Pfungſtadt, 27. Sept. Zu einer ſtürmiſchen Maſſen⸗ demonſtration kam es hier, als in der Gemeinderatsſitzung die Kartoffelverſorgung beraten wurde. Der Referent, Gemeinderat Wälke, berichtete über die Verhandlungen zwiſchen Verbrauchern und Erzeugern, die zu keiner Einigung geführt haben. Der Gemeinderat nahm einſtimmig eine Preisfeſtſetzung von 18 M. für den Zentner Kartoffeln vor. Währenddeſſen hatte ſich in und vor dem Rathauſe eine boertge f Menge angeſammelt, die ſtür⸗ miſch eine ausreichende ſofortige Kartoffellteferung zu 18 M. den Zentner verlangte. Sportliche Kunoͤſchau. Der Sport in der Badiſchen Woche. Sp. Karlsruhe, 26. Sept.(Eigener Bericht.) Der zweite Teil des Sportprogramms der Badiſchen Woche ging am Samstag und Sonntag vor ſich. Am Samstag ſtanden ſich auf dem Sportplatz an der— Allee im Städtefußballwettkampf Kerlsruhe— Pforz⸗ heim zwei Mannſchaften des Arbeiterſportkartells gegenüber, von denen die beſſere Karlsruher Mannſchaft mit:0 Sieger blieb. Am Sonntag vormittag fand im ere ierordtsbad ein Schau⸗ ſchwimmen des Arbeiterwaſſerſportvereins ſtatt. Be⸗ reits um 8 Uhr vormittags wurde ebenfalls durch das Arbeiterſport⸗ kartell unter guter Beteiligung(78 Teilnehmer) ein Waldlauf ab⸗ gehalten, mit dem Start am Mühlburger Tor und dem Ziel Sportplatz Linkenheimer Allee. Um halb 9 Uhr begannen die Einzelwettkämpfe, u. a. 100 Meter⸗Lauf, Speerwerfen, Hochſprung, Stabhochſprung, Beſonderes Intereſſe fand der Stafettenlauf, der vom Mühlburger Tor durch die Weſtendſtraße, Moltkeſtraße und Linkenheimer Allee ebenfalls nach dem Sportplatz der Freien Turnerſchaft Karlsruhe führte. Sehr wirkungs⸗ voll waren am Nachmittag die Maſſenvorführungen der Turner und Turnerinnen des Arbeiterſportkartells. Abends 6 Uhr war Bekannt⸗ gabe der Reſultate und Verteilung der Diplome. Eine wertvolle Bereicherung des ſportlichen Programms der Badiſchen Woche bildeten die am Sonntag auf dem Sportplatz im Faſanengarten ſtattgefundenen Kreis⸗Meiſterſchaftsſpiele des 10. re i⸗ ſes(Baden) der Deutſchen Turnerſchaft. Die techniſche Durchführung der Veranſtaltung, welche tadellos klappte, hatten die beiden Karlsruher Vereine Turnverein 1846 und Karlsruher Männerturnverein übernommen. Die Veranſtaltung litt ebenfalls wie das Sportfeſt des Ar⸗ beiterſportkartells ſehr unter der ungünſtigen Witterung. Das Entſchei⸗ dungsſpiel im Schlagball um den Ehrenwanderpreis des Verlages der „Badiſchen Preſſe“ mußte deshalb ausfallen und wird vorausſichtlich am 31. Oktober in Schwetzingen zwiſchen Turnverein Neckarau und Karlsruher Turnverein 1846 zum Austrag kommen. Die ausgetragenen Kreismeiſterſpiele hatten folgendes Ergebnis: Im Faunſtball für Jugendmannſchaften ſchlägt Turverein Mannheim⸗ Neckarau den Turnverein Ettenheim. 75 Fauſtball für Er⸗ wachſene blieb die Turngeſellſchaft Pforzheim gegen den Turnverein Neckarau mit 65:44 Sieger. Pforzheim vertritt jetzt den 10. Kreis in den weiteren Spielen um die deutſche Fauſtballmeiſterſchaft. Im Tamburinball für Jugendmannſchaften ſchlug Turnver⸗ ein Mannheim⸗Neckarau den Turnverein Grünwinkel mit 122:96 Punkten. Das Fauſtballſpiel für Damen gewann Karls⸗ ruher Turnverein 1846 gegen Mannheim⸗Neckarau. Fußball. Weitere Spielergebniſſe. Germania in e— Olympia Neulußheim:3; Aſtoria Waldhof— Sportverein Keiſch:0; V. f. B. Eberbach— Fortung Edingen:5. Hockey. J. C.„Pfalz“ II.:4(:). M. T. G. I. B. M. T. G. II.— L. B. f. K. I. 2·7(:). Beide Spiele fanden auf dem Platze der N. 5 G. ſtatt, erſteres am Samstag Nachmittag, letzteres am Sonntag. Weiternachrichtendienſt der badiſchen Landeswetterwarte in Karlsruhe. Beobachtungen vom Montag, den 27. Septbr. 1920, s uhr morgens(MEz.) Auf Grund land⸗ und funkentelegraphiſcher Meldungen. uftdruck + Wind Niederſchlag der emp. Ort in NN—5 Fiichtg. Stirke Wetter lezten 205 Stund. Hamburrrg 767.2 14— ſtill bedeckt 1 Königsberg.. 771.0 10 O80 ſſchwach wolklos 0 Derlitß, 1765.5 14 O ſſchwach bedeckt 0 Frankfurt a. M..765.5 13 SwW ſſchwach wolkig 1 München 767.0 19 Sw ſſchwach wolkig 12 Kopenhagen. 768.1 12080 ſſchwach wolklos 0 Stockholm 770.7 12 8S ſſchwach bedeckt 0 Haparanda 765.1 10— ſtill heiter 9 Bobs 1 11 So ſſchwach Regen 14 Paris 766.9 14 NNW ſſchwach bedeckt 1 Marſeille„1765,2 11 No ſſchwach wolklos 0 Zrich 766.8 10 W ſſchwach Dunſt 0 Wien 764.7 16— ſchchwach wolkig 0 Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(72s morgens) Luft⸗Tem⸗ Wind 8 8 See⸗ druck pera⸗ 8 2 3 38 8 Be⸗ öhe]; 3 8 8 58 E bn n 35 3 2 Niche Stürke een Wertheim... 151766.5 13] 14 12 SwW ſchw. 5 Königſtuhl.127 766 5 10 11 10— ſtill wolng 12 Karlsruhe..213767.0 10 15 9,— ſtill 15 Baden⸗Baden 563767 0 12 15 11 NoO ſſchw. betea 12 Villingen..715767.44 9] 14 8— ſtill mbel!] 4 Feldberg. Hof 1281 658.4 7] 10 4] W— elkig 1 St. Blaſien. 780— 7 14 7NW ſchw. palg 0 Allgemeine Witterungsüberſicht. Ein oſtwärts nach Sachſen ziehendes Tiefdruckgebiet hat geſtern in Nord und Mittelbaden ſtärkere Regenfälle gebracht, während Südbaden zum Teil trocken blieb. Auch heute früh macht ſich das Tiefdruckgebiet durch Bewölkung noch bemerkbar. Da das oſt⸗ europäiſche Hochdruckgebiet ſich jetzt vorübergehend über Mittel⸗ europa ausbreitet, iſt mit aufheiternder, trockener Witterung zunächſt zu rechnen. Vorausſichtliches Wetter bis Dienstag. 28. Sepkember nachts 12 Ahr. Morgens vielfach Nebel, unter Tags etwas aufheiternd und wärmer, trocken. 85— ͤ— —————— ——ü·—— —— —-———.———..—. 2TTTTTTTTTTTTTTTTTT—————————— — ———— —————..... 5 4. Seite. Nr. 435. ————(-Vö-ůw8———.ññ—...—— Hendelsblett Schiffs- und Maschinenbau.-., Mannheim. Die heutige ordentliche Generalversammlung, in der 452 Aktien vertreten wafen, Senehmigte einstimmig den Jahres- abschluß und beschloß aus 88 741„(85 354 1 Reingewinn die Verteilung von 6%(wie i..) Dividende auf die Stamm- uUnd 896(wie i..) auf die Prioritätsaktier. Außerdem wurden eine Anzahl Statutenänderungen genehmigt, u. a. wurde die Tantieme von 20 auf 10% berabgesetzi und dem Aufsichtsrat eine Minimalvergütung vou jährlich 1500 gewährt. Die Tantiemensteuer wird künftig von der Gesellschaft über⸗ kommen. Ueber die gegenwärtige Geschäfts lage äußherte der Vorstand, daß die Gesellschaft Mangel Die Aussichten seien infolge erneuter wesentlicher Lohnforde- rungen(1„ mehr pro Stunde) sowie gesteigerter Material- kasten nicht sehr günstig. Doch können die Betriebseinrich- tungen durch Instandhaltungsarbeiten der Rheinflotte ausge- nützt werden. Die Aussichten, Aufträge auf Neubaufen herein- zubekoammen, seien, da eine Kalkulation für langfristige Auf- träge in der gegenwörtigen Zeit sehr erschwert sei, nur gering. Angaben über voraussichtliche Geschäftsergebnisse für das jaufende Jahr könnten deshalb nicht gemacht werden. Aus dem Aufsichtsrat scheiden aus die Herren Amts-⸗ richter S. v. Kirchenheim in Mannheim und D. Malzfeldt in Hannover; neu in den Aufsichtsrat gcwählt wurde Herr Gene- raldirektor Jäger. Die Bilanz für 1019 verzeichnet nach 168 484(230 3020 N. Abschreibungen einschließlich 1922(32 0½ 0) Vortrag 88 741 ½(83 354%) Reingewinn. Bei unvermindert 500 o00 25 Stammaktien- und 100 Oc00 Vorzugsaktien-Kapital erscheinen die Krediteren mit 1,78 Mill.(1,26 Mill. 40, denen 1,00 Mill. (323 370 1) Debitoren, 432 335(745 264 1 Fabrikation und 258 255„(166 575) Materialien gegenüderstehen. Grün& Bilfinger.-., Mannheim. In Ausführung des Beschlusses der Generalversammlung Lon 10. Mai d.., das Aktienkapital um 4 Mill. auf 8 Mill. zu erhöhen, werden im heutigen Anzeigenteil die Aktionäre zur Ausübung des Bezugsrechtes bis einschlieglich. 16. Oktober aufgefordert, und zwar in Mannheim bei der Filiale der BPresdner Bank. Die neuen, ab 1. Januar dividenden- berechtigten Aktien werden den alten Aktionären zu 118% zu- züglich Schlußnotenstempel im Verhältnis von 2 zu 1 ange- botcen. Die Lage des badischen Arbeitsmarktes. Die erhoffte Besserung in der Arbeitsmarktlage ist pisher noch nicht eingetreten. Die Zahl der Erwerbslosen koenme zwar in der Berichtswoch- vom 16. bis 22. September um etwa 400 verringert werden, doch ist das hauptsächlich darzuf zurückzuführen, daß eine größere Anzahl Arbeitsloser pei neu aufgenommenen Notstandsarbeiten untergebracht wer⸗ den konnte. In einigen Berufszweigen hat die bessere Be- schäftigung angehalten, während andererseits auch wieder Ein- schränkungen vorgenommen werden mußten. 2 Die Landwirtschaft kann nach wie vor Arbeitskräfte in der Hackfruchi- und Zuckerrübenernte unterbringen. In der Metall- und Maschinenindustrie macht sich wieder eine stärkere Nachfrage nach gelernten Arbeitskräften bemerkbar; der Bedarf konnte bisher stets vollkommen gedeckt werden. Auch in der Holzindustrie besteht eine erhöbte Nach- frage nach Facharbeitern. Das Nahrungs- und Genußmittel- gewerbe sucht nur Zigarrensortierer, das Bekleidungs- und Reinigungsgewerbe wiedur mehr Schneider und Schuhmacher. im Baugewerbe können noch Maurer für Granitarbeiten be- schäftigt werden, dagegen liegen das Vervielfältigungs- und Handelsgewerbe vollständig darnieder. Im Gast- und Schank- Wirtsgewerbe ist dureh die Beendigung der Sommersaison eine starke Zunahme an Arbeitsuchenden aus diesem Berufszweige zul verzeichnen. Der private Hausbalt sueht nach wie vor Tkaus⸗, Küchen- und Zimmermädchen sowie Köchinnen. Betriebseinschränkunsen mußten infolge Ab- satzstockung wieder mehrere vorgenommen werden, u. a. in der Maschinenfabrik Junker u. Ruh, Karlsruhe, mit etwa goo Arbeitern. Dagegen konnten zwei andere Betriebe iniolge Zuteilung von Neuaufträgen die Arbeit wieder auf- nehmen und zusammen etwa 70 Arbeitskräfte einstellen. rwerblosenunterstützungsen Furden in der Beriehtswoche in Baden an 3637 Mänger und 411 Frauen mit 244 5884„1 ausbezahlt; für Arbeitezeitverkürzung kamen in der gleichen Teit 47 311, zur Auszahlung. Notstandsarbeiten wurden von 2026 Erwerbslosen ausgeführt; es ist zu erwarten, daß infolge der überall vor- gesehenen Notstandsarbeiten sich diese Zahl in der nächsten Zeit noch bedeutend erhöhen wird. Börsenberichte. Frankfurter Wertpapierbörse. Prankkfuek, 27. Sept.(Drahtb.] Bei Beginn der neuen Ge- schäftswoche machte sich im Hinblick auf die Finanzkonferenz des NMennhe an Aufträgen leide. in Brüssel größere Zurückhaltung geltend. Das Ge⸗ schäft war nicht besonders belebt. Man konnte heute ein Nachlassen der Aufwürtsbewegung in verschiedenen Papieren keststellen, was sich bereits schon in den bevorzugten Aktien, des Montanaktienmarktes am Wochenschluß angedeutet hatte. Immierhin konnten sich Mannesmann, Phönix und Oberbedarf befestigen. Westeregeln verloren mit 1000 40%, auch Rhein- stahl schwächer, Wwährend die übrigen Papiere dieses Gebietes sich mäßiger abschwächten. Ba d. Anilin eröffneten höher, Iolzverkohlung blieben gut behauptet. Sonst zeigte der Markt ein wesentlich ruhigeres Aussehen. Daimler-Motoren waren %½, Adler-Kleyer 3% befestigt. Im übrigen beschränkte sich das Interesse auf einige Spezialpapiere. Es fanden sich Käufer für Luxsche Industriewerke, ferner für Lederwerke, 168 pis 173. Elektro Lahmeyer, Bergmann, scwie Licht u. Kraft gehen zu crhöhten Kursen hervor. A. E. G. 19% besser, dagegen Elektro Deutsch-Uebersee 9os minus 159, wWie üherhaupt Aus- landspapiere sich allgemein schwächer stellten. Mexikanische Anleihen lagen durchweg niedriger,%ige Bulgaren aber fest. Baltimore gaben ca. 3% nach. Deutsche Petroleum 1500, Aem- lieh rege umgesetzt. Am Einheitsmarkt der Industriepapiere war wiederum gute Stimmung, doch waren die Umsätze be- schciden. Privatdiskont 4% und darunter. Berliner Wertpapierbörse. Berlin, 27. Sept.(Drahth.) Die Börse zeigte sich hei Wochenbeginn nicht besenders unternehmungslustig, bewahrte aber im allgemeinen eine feste Haltung. Lebhafte Umsätze fanden indes nur in cinzelnen Werten statt. Am Montau⸗- aktienmarkte spielten Phönix die Hauptrolle und gewannen auf rheinische Käufe 14%: ferner waren Mannesmann, Buderus und Deutsch-Luxemburger zu steigenden Kursen begehrt. Für Farbwerte erhielt sich dus spekulative Interesse, doch zogen die Kurse nur wenig an. Elektrizitätsakijen lagen ungleich- mäßig, erheblicher waren nur Deutsch- Uebersee Elektrische verändert, bei einem Verlust von 30%. Von Spezlalwerten ge⸗ wannen Köln-Rottweiler%, während Gebr. Böhler um 25 und Rheinmetall um 10% sich ermäßigten. Kaliwerte lagen wieder- um uneinheitlich, Aschersleben 12% höher, Westeregeln unter Realisierungen 7% niedriger, Petroleumaktien begegneten auch heute lebhaftem Interesse, Deutsche Petroleum bis etwa 1510, Steaua Romana bis ca. 2000 steigend. Bankaktien lagen Still und wenig verändert. Deutsche Anleihen gut behauptet. Berliner Produktenmarkt. Berlin, 27. Sept. Zurückhaltung vor, was zum Teil seigen Grund in der Ab; schwächung der Devisenkurse hatte. Hülsenfrüchte neigten cher zur Schwäche, obwohl die Forderangen der Provinz hoch bleiben. Linsen fanden nur zu ermäßigten Preisen Käufer. In Futter-Hülsenfrüchten nahm das Angebot zu. Festiskeit bestand nur für Rauhfutter, namentlieh für Stroh, wofür höhere Preise bezahlt wurden. Für Mais mangelte es an Unternehmungslust. Wirtschaffliche Rundschau. Die Schiffahrt auf dem Rhein und Main hat in der letzten Woche durch den niedrigen Wasserstand und die Herbstnebel nachgelassen. Die Verfrachtung auf dem Rhein bestand besonders in Kchle, Koks und Holz. Die Frachten für Schwergut bewegten sich von Mainz nach dem Mittelrhein zwischen 62 und 65 für den Zentner, die Tal- schlepplöhne stehen jetzt zoogé über dem Normaltaritf. Flogverkehr war ziemlich stark. Die meisten Floße gehen nach Holland. Mainaufwärts wurden hauptsächlich Kohlen und Koks befördert, wöhrend mainabwärts der Betrieb fast vollständig ruhte. Bevorstehende Herabsetzung der Ausfuhrabgabe für polnisches Holz? Nachdem die Hofzausfuhraus Polen während des Vormarsches der Bolschewisten stockte, ist in letzter. Zeit Schnittholz in gröherem Umfange ausgeführt worden, indessen in noch nicht ausreichendem Umfang. Von dem Kontingent, das den Bromberger Sägewerken in Hähe von 60 ooo ebm zu- gewiesen wurde, ist erst der vierte Teil nach Deutschland geschafft worden. Um die Holzausfuhr stärker anzuregen, wird zurzeit eine Herabsetzung der Ausſuhrabgabe auf 20% geplant. Auch sollen die Mindestpreise auf 600„ je Kubik⸗ meter Stammware und 400„ je Kubikmeter Zopfware er- mälligt werden. Meuesie Drahfherichie. Wiederaufnahme des Bleibergbaus in Badenweiler. Badenweiler, 27. Sept. Der Bleiberghau ist hier durch die Gewerkschaft„Glückauf Schwarzwald“ in beschränk- tem Umfange wieder aufgenommen worden. Damit beginnt ein neues Kapitel in der Geschichte des Badenweiler Bergbaus, dessen letzte Wiederaufnahme in den goer Jahren durch Mangel an Kapital und die dem Bleihergbau ungünstiges Verhältnisse eingestellt werden muüßte. Für den Quellenschutz der Baden- weiler Quellen ist jede Rücksicht vorgeschen. Divldenden-Werte imer General-Anzeiger (Drahtb.) Am Produktenmarkt kerrschte Der Französischa Kohlenpreise. Saarbrücken, 28 Sept. Die französische Gruben⸗ verwaltung hat eine neue Preisliste für Kohlen, Koks usw. herausgegeben, die ab 1. Septbr. gültig ist. Die Preise, in denen die Kohlensteuer nicht enthalten ist, gelten nieht für den Hausbrand, dessen Preise keine Veränderungen erfahren, sondern nur für den gewerblichen Verbrauch. Die Preise sind in Franken gestellt und verstehen sieh für die Tonne frei Eisenbahnwagen und Grubenbahnhof bezw. frei Fuhrverladestelle der Grube. Bei Abnahme in Schiffsabsatz erhöhen sich die Preise um 5,25 Frs, die Tonne. Ungewaschene Produkte kosten: Stückkohle 102—128 Frs., abgesiebte Förderkohlen 93,50 Frs., Förderkohlen bestmeliert, nur im Landabsatz 93.50 Frs., gewöhnliche Förderkohlen 82, 50. dto. II. Qualität 77 Frs.; Rohgries und Kokskohlen 71,50 Frs.; Wasechprodukte, je nach Herkunft, Würfel 118—136 Frs., Nußkohle I 110—136, Nußkohle II 102—130. Nußkohle III 89—115 FErs., Waschgries 81—100 FErs.; minder- wertige Produkte: Staub- und Schlammkohle, Mittelprodukte usw. 44 Frs,; KRoks: Großkoks 168 Frs., Mittelkoks 131, 50, Brechkoks 181,50 Frs. Eröffnung der Königsberger Mustermesse. Königsberg i. Op., 26. Sept. Heute Vormittag wurde die Erste Deutsehe Mustermesse mit einem Festakt im Tiergarten eröffnet, dem Reichspräsident Ebert, Wirtschafts- minister Scholz, der preußische Handelsminister Fischbeck, weitere Vertreter der Reichs- und Staatsbehörden, von Ost- bpreußen und Königsberg, sowie der wirtschaftlichen Verbände beiwohnten. Nach der Bewillkommnungsansprache des Ober- bürgermeisters Lohmann sprach- als Vertreter des Handels Nonsul Perr über die Bedeutung Königsbergs und der ganzen Provinz Ostpreuſen als Ausgangs- und Umschlags⸗ punkt für sämtliche Erzeugnisse aus dem Osten und über die Beziehungen zu Rußland, die sich nach dem Kriege völlig neu gebildet hätten, nämlieh im Austauch von Fertigfabrikaten. In dieser Erkenntnis sei die Mustermesse veranstaltet worden; vor allem aber solle sie, nachdem der Krieg beendigt ist, wieder die alten Wege für Handel und Wandel suchen und ein Träger des deutschen Handels nach dem Osten sein. Preisrückgang am Weltmarkt. London,). Sept. Gpu.) Während der letzten 3 Monate fiel der Preis der Baumwolle in Liverpool von 22,42 auf 18—7 der Wollpreis in Havre von 1200 auf 1000; die Seicde in Lyon von a8o auf 245: die Jute in London von 33 auf 34: Hanf in London von 35 auf 46; Kautschuk in Antwerpen von 13,83 auf 10,43; Leinö! in London von 93 auf 73: Kaffee in Havre von 203 auf 165: Zueker in Lon- don von 100 auf 81. Trotzdem ist im Detailhandel von dieser rückwertigen Preisbewegung fast nichts zu merken. Waren und Närkte. Mannbheimer Produktenmarkt. m. Mannheim, 27. Sept. Während in der vergangenen Woche die Stimmung am Produktenmarkte recht fest Watr und an einigen Tagen nicht unbedeutende Abschlüsse getätigt werden konnten. war am heutigen Markttage cine wesentlich ruhigere Haltung festzustellen. Von allem fehlten heute aber auch die auswärtigen Käufer, was wohl mit den jüdischen Feiertagen zusammenhängen dürfte. Die Preise für alle Ar- tikel sind gegenüber den Höchstpreisen der letzten Woche um Stwa—a und mehr per r1o0 kg niedriger. Platamais ist Cik Mannheim zum Preise von 370—375 und bahnfrei Bremen zum Preise von 323—3353 A die 100 kg offeriert. Le i n- kuchen kosteten ab niederbayerischen Stationen 293—305 bei loser Verladung: Rapskuchen waren zu 165—.170 die 100 kg ab hessen-nasgauischen Stationen am Markte. Für Reis- kleie wurden je nach Type 120—125 für die 100 kg ab württembergischen Stationen bezahlt, Reismehl und Reisfutter⸗ kuchen waren, je nach Protein- und Fettgehalt, etwas billiger angeboten. Für Dörrgemüse bestand Interesse, doch lagen nutf wenig Angehate vor; für Mischgemüse forderte man 148 bis 155 AM für die roo kg ab Verladestationen. Auch Hülsen- früchte hatten ruhigeren Markt, die geforderten Preis⸗ schwankten für Erbsen ab fränkischen Verladestationen zwi- gchen 360 und 610, für württembergische gelbe. und grüne Erbsen zwischen 530 und 600 A, für grüne holländische Erbsen zwischen 430 und 450 ab Lager Niederrhein; gelbe neue Mittelerbsen wurden mit 5365„ und Vilctoriaerbsen mit 610 die 1o0 keg ab fränkischen Stationen offeriert. Weiße Rangoon/ bohnen f. a. d. waren ab niederrheinischen Stationen zu 300 am Markte. Geschälte Ackerbohnen kosteten 3as—330& dle 100 kg ab fränkischen Stationen. Für Linsen sind die Forde- rungen bis auf 976 die 100 kg zurückgegangen. Reis Burmakh II, in Köln erwartet, war zu 9o0-920 4 die 100 kg bahnfrei Köln und Saigon I zu 888—860„ frei Bahn oder Schifk Köln am Markte. Rauhfutter lag behauptet; man ver- langte für Wiesenheu 34„ und für Rotkleeheu 40 für den Zentner ab süddeutschen Stationen. Stroh, drahtgepreßt, war zu 18—20 H per Zentner zu haben. Devisen-Kurse. Frankfurter Börse. Berliner Börse. 7 48.—4 Transport-Aktlen. 2 1 Aktien. Dir 28. 27 Elberfelder Farben, 18 450.—.489. Festverzinsliehe Werte. gchentung..— Festverzinsliche Werte Sekanküngdehn en. Pg. g0 80gg 800 Se 0 Nch 4 ee eeeee eeeeeee a) Inlhadische. 25. 27. Flamb.-Am. Paketf.— Alia. ftas Sk. f. e. Unt.(Tür) 9. ⸗ Berliner Devisen. ) Reichs- und N. lig. Lok.-u. Straßb. 6 100.—105.— ller 397.50397.30 40% eee 7 7— ſiab. 1 e Os. Berl. Straßend. 7½¼1282—.— ee 10 24—— Für dranſſſehe Münz-] Kurs 25. Septemberg 7. Septembef 4⸗% Mannheimer v.—5 est. 15. atsh. 74% 30% O. Schatzagw. Set, Südd. Eisenbabn. 5½——.— Ffledrſchskütte 23 1145.—1168. Auszahlungen FParität18. Spt. Geld Brief Geld Brief S% Beutsede felchsanl. 22.59, 43.59 Oest.Südb. Gtomb) 0 3% do. Ser.....10 99.10 Oest, Staatseiseng. 7½ 248.—%40.30 Gasmoforen Beutz 1 f15.— A2ll 7886.90 , de. 88.36 88.73 Industrie-Aktien.%% do. Ser.-V. 80.80 80.90 40, Söch. ane) d e Leſeweſder Eisen. 10 Amsterdzm-Rotterdam.. 188.75 1159.— 1878.J1877.J88.101808.0 %ſe do, 28 53.25/ Sron& Bilfinger.. 8 40 do. Ser. V.25 74.25 Salttmors ang One— 446.—422.—Gelsenk Berau. 6 338.5031.— Arüssel-Antwerpen... 81.— 4470 447.8 432. 432.9 3% 3 1 63,— SCemende, Hleldelbg. 10 30 90 90.30 Sanade Paeiſſe.—— e. Gudstehb“ 10 821—49.— Fonepan 112.50700.25 854.10 888.90 829.15 920.85 37%% N ſchsreehgtzanl. e verz Zad. Aniin. 123 30% Heutsche Reſchganl.J 79.30 70.300 Anatoſter 60 228.—.88.— Georgs-art Wi 415.—325.— openhagen. 112.30650.23 866.50 868.20 829.15 93065 4½%% 1, und“ de. 89.29 89.29 Sdem. Scheſdeenst. 20 40 do 68.50 68.50 Seinz-Feinriehbehn 8 860.—90.— Gerteshelmer Glas. 19 350.—810.— Stocſchom. â 112.30J 720.25 1468.7001271.301218.75½221.2 2% d Schztess 38.0 2 Sh.Sriesh.-Slektr., 7 Ai de. 0 40 S tee r e Geſdsshenſde rd. 13 4i9,8 40.— eate 4 4 l49 18929 233.80 785.— 700 er—. Facbw. 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Pisk hk...— Faitopitzer Sergb. 0 20c1.18251.— 4 abgest. 2 24—3%%%%.J 25·5 885 felz, E 50 Feſten& Sullleaums 10 4% München. Stadtani. 58.60 68.300 Parmstägter Ban. 80.— 152.— öſn-Rottweſſer 16 360.—70.— Fecd e ee ee ee e 0 —4-Ffsta. Hacfr. 78.— 220 Meettee 1 4% Frantef. Fiypetneten- Deutsche Bank. 12 320.-18.— Gebr. Rörting.. 15 257.8035.— 80 abgst ,——— 20½.28 19.58 20.5 1% d0.. Te- Rb. EAr-&. Menah. 7 cace endeſs 400 80 Petectecemmsgd. 10 284.0g818.8öeosfbeſm, Zeſese 8 380,18.—Ketäascea 1920———— eN. Sohuckert NMürnberg 82 Beesdder da l encee e e e eeeeeeeeeene eeeeeeeeeeee 4400% Dest. St.HNv. 1010 e—.— Sſemens& tlelske 12 b) Auständlsche Fitteld. Kreditpan 8 60.—159.— Caurahütte.. 0 382.—78.30 HFranhfurter Devisen. 4 de. Sg enee 357.30—.— Gamnie keten. 18 293. Rentenwerte. Nafionalbi.f. Dtsenf. 7 15776%18.„ Liade's Eismaschin. 12 234.50. 405. 35.30—.— Hieddernh. Cupferu.— 4½% Oesterr. Schatz- Gestetr. Kredlt.%½ 90. 89.25 Einſe& Rofmann 23.4 449.7449.75 2al, Seplemberſi8, Sepiemperaf. 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Ala, Metslte, Vors. 9 3 517% Pünemene: 777777725.—881.— 80f.- 868.—884— 875— 25213 187 Oalmlermoſor.... 8 2 4% do. unffiz. Anleihs 218.——.— Badische Anilin. 18—.623.50 Rhein. Stahfwercs. 6 473.—487.—f. n eneee Breseter Beggtr. fed daeten gen 4 2% Je. Koedl 111 58 74— Hegmenn ietn 12 8 62s iebers donten. 2 188. Sebgehen:7 8 828 80 280 48 431175 2 77 tschl. 7J8.— do. Eisenach.. 101 do. 400-FPes.-Lose 512.—310.— Berfiner Elektr.... 8 412.—.78 Rombacher Hütten. 15 354.—562.— CCC 25 Peaſedeche Bent 7 83033 8 df cb 5 64% dug, De⸗tgi8 2288 J6 5 Jn0 Necg ee 5 26 80 g⸗ Aiete 4d8 e pe 722 84% 82 680 75 a rg⸗Bank.: 9 s. Hald& Neu, Nähm. 15 4½% do. d0. v914 37J.40 Bismarachätte., 5 280.—.560.—- Sachgsenmerfg 20 343.—550. Mlen, altes„ eee e e Reae Neateen 7 134.32.20 Crieruber kesab.. 10 4% do. Goldrents,., 37.7—. Bochumer Gußstanl 5 1—5— Sehuckert& Cg... 214.750216.30,Beutsch-OGest.(Abg9) 222. 26.4 20.5036.87926.52%/ 25.80 206.90 Ahelg Fp Benk: 9 185—88. 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Seſderſor...4 41.75/ Songerels Hergb.. 22 107.7840% 750 Kellztoff Waidnof 10 434.5 443,Amerikanische Moten 63.50 60.78] Oestett.-Ungar, alte“——. en ce 2 8 5 g 4 28517 8e en 84.50 89.23 Ba e 1 221 12— Deutseh-Ostafrika,— 464.78253.73 9 567 5972 5„ 40. 40.— Nacdene 7 9 1155 1 5 Kais. 25 o. neue Prlor eutseh-Luxembg. 10 323.—J7,— fleu-Gulns?:„ 10. 303.—Hänſeche e e Humäftschs 115. N 6 306. ntenſpr.Furtwang, 10 3%%., Opligt. 38.=.5 ,Webote, Blelt 0 125-50.—Otavſ Walneg u. Eleb:— 2250750 Eagſisehe 1777„ 21475 41430 Spansee 80„ 3 263.50 Waggonfabr. Fuehs 22 4½% Anateſſer, Ser., H 1530. 501 70.—Deutsche Erdöl. 20 2010.-230,0 do. Genuffsch.. 694.—.— Französlscſhe 6 410.30 413.50 Schwelzerfn 997.,000. . Elsen aro) 14 272 Zellstoffbr.Waldh. 905 nön) eſſskoffbr. Waldhof 10 4½% do., Serie ſiI... 120.—118.—. Deutsche Ka⁰,., 1 423.—429.— Veutsche Petrol..—1483.-1325. Holländisenas„. Sohwestsche e n Bergdau 8 512520.50 Zuckerfaprik, Bad., 14 170 24.75(l5 5 0 55 ee. 14 472 AE&, Obl. v. 1908—.——.—[P. Weffen u. Munft. 30 424.75125.— Pomona 1755 italienische. 267.— 270.— Tschecho-SOVk... N 1 385.—380.— do. Frankentſal.— 5%.Debersee-El.-Obl..—.— Dörkoppwerke 35 630.-502.—— Heldburg... 315.—12.—[Oesterreichabgest..] 20.20 20.30J Ungarische.— 77 9 1 ie en en ie lie ne t⸗ te ie n n 3 15 er ͤ ed.ree en SSNern neel! 28 F3„F23 A —— Nontag, den 27. September 1920. Manuheimer General ⸗Anzeiger.(Abend · Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 435. 5 Canoͤwirtſchaftliches. Bierhefe bei Maul⸗ und Klauenſeuche. Von fachmänniſcher Seite wird uns geſchrieben: Die Bierheſe gilt ſchon ſeit langem als ein ausgezeichnetes Heilmittel gegen die verſchſebenſten Krankheiten, namentlich gegen Störungen des Stoffwechfelprozeſſes, wie ſie in der gefürchteten und weitverbreiteten Furunkuloſe in Erſcheinung treten. Nunmehr hat ein Landwirtſchaftsinſpektor der Akademie der Wiſſenſchaften in Paris durch eingehende Verſuche feſtgeſtellt, daß die Bierhefe auch bei Tieren, die an der zur Zeit in Süddeutſchland, beſonders in Baden Lel⸗ auftretenden Maul⸗ und Klauenſeuche erkrankt ſind, außerordentliche Heil⸗ wirkungen hervorruft. In dem betr. Bericht heißt es, daß den erkrankten Tieren vier Tage lang morgens und abends je 250 Gramm in einem Liter Waſſer aufgelöſte friſche Bierhefe zu trinken gegeben wurde. Das Mittel wurde von den Tieren gern genommen und bewirkte ſchon nach 24 Stunden eine Vernarbung der Eiterſtellen im Munde, desgleichen eine Verheilung der Fußwunden. Der gleiche günſtige Erfolg konnte bei der Verabfolgung trocener Bierhefe, von der 50 Gramm bei einem Zuſatz von 15 Gramm Zucker in einem Liter lauwarmen Waſſer angeſetzt wurden, feſtgeſtellt werden. Die Miſchung wurde zwei Stunden vor Gebrauch warm geſtellt und gleichfalls zweimal am Tage verabfolgt. In beiden Fällen waren die Symptome der gefürchteten Maul⸗ und Klauenſeuche ſchon nach vier Tagen verſchwunden. Daß der Heilungsprozeß ohne Störung des Allgemeinbe⸗ findens vor ſich gegangen iſt, heißt es weiter in dem Bericht, geht daraus hervor, daß keine Kuh während der Verabfolgung des Mittels die Milch verloren hat. Durch das Experiment des franzöſiſchen Gelehrten wird im übrigen die außerordentlich milchtreibende Wirkung der Bierheſe, die als Nebenprodukt der Brauereien und ſonſt als Heil⸗ und Nahrungsmittel von hoher volkswirtſchaftlicher Bedeutung iſt, glänzend beſtätigt. Jeld und Fluren zeigen, ſo wird uns von unſerem heſſiſchen Fp.⸗Mitarbeiter geſchrie⸗ ben, das ausgeprägte Bild des Herbſtes. Die Halmfrüchte ſind faſt durchweg abgeerntet, unter Dach und Fach, gedroſchen und teil⸗ weiſe ſchon vermahlen. Die Erntezeit der Hackfrüchte beginnt. Die Frühkartoffeln baben weder in Güte noch in erzielter Am Fabrik M gesichert. Samstag abend wurde annheim Herr Friedrich Weber nach langem schweren Leiden dahingerafft. Der Verstorbene, der 16 Jahre unserem Werke an · gehörte, hat sich stets durch unermüdliche Tätigkeit, Pflichteifer und Treue ausgezeichnet und wir beklagen tief das Hinscheiden eines unserer bewährtesten Beamten; ein ehrendes Andenken bleibt ihm dauernd bei uns MANNTHEIM, den 27. September 1920. Mannheimer Masdunenfabrik Mohr& Federhaff. der Betriebsleiter unserer Menge befriedigt. Es fehlte der Regen zur rechten Zeit. Währead in wirklich guten Jahren 60—70 Ztr. Frühkartoffeln auf den Mor⸗ gen erzielt wurden, brachte die diesmalige Ernte 30—35 Itr. auf den Morgen. Die Spätkartoffeln ſtehen vielverheißend, man hofft auf ein gutes Kartoffelſahr. die Zuckerrüben ſtehen weniger günſtig, ſind im Wachstum zurück und werden nicht den erhofften Ertrag liefern. Das gleiche gilt von den Dickrüben. Dieſe Frucht iſt nicht genügend ausgereift und hat in 1920 viel von ihrer Dickfelligkeit eingebüßt. Die Ernte der Samengurken, der Süßgurken hat eingeſetzt. Die Preiſe ſind gewaltig herabgegan⸗ gen und betragen 10—15 Pfg. das Stück. Für Gurkenſamen hat eine Preisbildung noch nicht ſtattgefunden. Im Vorjahr wurde für Gurkenſamen 50—60 M. das Pfund bezahlt. Die Weidenkultur hat am Altrhein einen großen Um⸗ fang erreicht. Mit dem Schnitt der Weiden wird ebenfalls im Sep⸗ tember begonnen. Korb⸗ und Baumweiden ſtehen durchweg gut. Für die Korbweiden hat jetzt ſchon eine lebhafte Nachfrage einge⸗ ſetzt. Für den Zentner werden 30 Mark geboten. Die Ernte dez Spätobſtes ſetzt ein. Unter den verſchiedenen Obſtſorten liefern die Mane einen Rekord⸗Ertrag. Der Preis iſt durch das Ueberbieten der Händler von 80 auf 130 M. für den Zentner gebracht worden. Augenblicklich iſt der Preis wieder auf 100 M. für den Zentner geſunken. Auch eine„Preisſenkung“. Auch alle anderen Obſtarten zeigen ein durchaus günſtiges Bild. Gerichts zeitung. p. Landau, 26. Sept. Das Krie 190 richt der Rheinarmee verurteilte den Buchdruckereibeſitzer und Verleger des„Boten für das Lauter⸗ und Glantal“ zu 3 Monagten Gefängnis und 5000 Mark Geldſtrafe, weil er verſchiedentlich Artikel brachte, die den Anſtoß der Beſatzungsbehörde erregten. Die Artikel ſtammen aus dem jen⸗ ſeitigen Bayern und ſtanden ſchon in dem Blatt, das der Verleger „kopflos“ von München bezieht. Se ee Fp. Mainz, 25. Sept. Am 30. Juni waren in Worms Teue⸗ rungsunruhen entſtanden, bei denen die Läden gewaltſam erbrochen und ausgeplündert wurden und ein Millionenſ den verurſacht wurde. egen Landesfriedensbruch, Raub und Plünderung wur⸗ den von der hieſigen Strafkammer verurteilt: der 15jährige Arbeiter Karl Gedig⸗Worms zu 6 Wochen Gefängnis, die 16⸗ und 17jährigen Taglöhner Ernft Lenz und Konr. Gammenthaler, u je 6 Monaten Gefüngnis, Fr. und Ludw. Gammenthaler⸗ Worms zu je 4 Monaten Gefängnis, der 17jährige Arbeiker Gg. Hch. Benz⸗Worms zu 5 Monaten Gefängnis, der 2jährige Schuh⸗ macher Ernſt Ludwig Dürkes⸗Worms zu 6 Monaten Gefängnis, der 21jährige Fabrikarbeiter Franz Märthesheimer zu 6 Mo⸗ naten Gefängnis. ((————..........——— Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Richerd Schönfelder; für Handel: Dr. A. Nepple; für Anzeigen Karl Hügel. G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. Rühnerdusen Hornhoul, Schyielen u Wurzen- 5 deseitict schnell sichern Khmerele 7 1 600000 frnbt Kukirol Presi. 2— In Apotheken u Drogerien erhällir- Kurfürsten-Drogerie. N4, 13%/14,(Kunststrasse) Viktoria-Drogerie, Schwetzingerstrasse 26. E 190 Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger rene Seſſeß, G. m. b. H. 10810 Offert-Briefe die nicht dle eichnigen Zelchen unò Nummern der betr. Rnzeige ent- halten, erĩchweren die Meiterleiiung oder machen dieselhe direkt un- müglich. Es liegt deshalb im Inlerelſe der Einſender von fingeboien . Sdn D 1. 13 Verl. Moderne Buchhandlung., Fernspr. 6523 lch Ehe.verl Glück? NurReſ⸗ 755 entſcheidetl Ang. u.. kider.Mannheim Kunststr.(aus Wellenreuther) D 1. 13 in und außer Art. Natur und Gei am Lager. rat reicht. Meine inn Emplfehle mein reichhaltiges Laget: Geschenk- und Unterhaltungsliteratur. Grofße Auswahl in Halbleder- und Halbpergament-Ein- bünden, sowie Vorzugsausgaben. Modejournale „Reclam's Universalbibliothek.“ „Inselbücher.“ u. versch. andere Sammlungen sind vollständ. Memolrenwerke. Klassiker. Kauf- münnische Iäteratur. Wörter- und Sprachlehr- biülcher in allen Sprachen. Landkarten. Kunst- Uiteratur(Werke u. Mappen). Jugendschriften. Bilderbücher. Billige Bücher in Friedensausstattung solange der Vor- Täglioch Eingang von Neuerscheinungen aus allen Ge- bieten der Liieratur. Ahonnement. 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September 1920. dchammimaefung. Ziffer 5, 7 und 8 der Bedingungen für die Niederlegung und Aufbewahrung verſchloſſener Depoſiten bei der Reichsbank erhalten folgende Faſſung: 5.„Das Lagergeld für das Jahr beträgt bei Depoſiten: bis zu 30 em Breite und Höhe 40„ Länge 10 kg Gewicht darüber hinaus: bis zu 60 cm Breite und Höhe 70„ Länge 25 kg Gewicht bei noch größeren: bis zu 100 cm Breite und Höhe 100„ Länge oder mehr als 25 kg Gewicht Depoſiten von mehr als 100 em Länge, Breite und Höhe werden nicht ange⸗ nommen. Die Verſicherungsgebühr beträgt für je⸗ des angefangene 1000 des über 5000 M. hinaus angegebenen Mehrwerts 0,50 M. für das Jahr. In beiden Fällen läuft das Jahr vom Tage der Niederlegung ab, dieſen ein⸗ gereck net.“ 7.„Außerdem werden bis auf weiteres auch ſolche Depoſiten zugelaſſen, welche zu⸗ nächſt nur für ein Vierteljahr hinter⸗ legt werden ſollen. Das Lagergeld für dieſe Depoſiten be⸗ trägt unter Zugrundelegung der Ab⸗ e. und Gewichte(vgl. Nr.), welche eine Jahresgebühr von 20, 40 oder 80 M. bedingen, 6, 12 oder 24 M. Die Verlängerung tritt ſtillſchweigend für den gleichen Zeitraum zu den vor⸗ bezeichneten Sätzen ein. Die Verſicherungsgebühr wird auch für dieſe Depoſiten ſtets für ein Jahr berechnet und iſt mit dem Lagergelde bei der Niederlegung zu entrichten. Für den Fall einer Verlängerung der Lager⸗ zeit wird eine neue Verſicherungsgebühr erſt bei Beginn eines neuen Lagerjahrs erhoben.“ „Die Herausgabe eines Depoſitums kann nur gegen Rückgabe des quittierten De⸗ poſitalſcheines oder gegen den Nachweis ſeiner gerichtlichen Kraftloserklärung be⸗ anſprucht werden, gleichviel, ob das Depoſitum dauernd oder nur vorüber⸗ gehend herausgenommen wird. Liefert der Niederleger das Depoſitum binnen 14 Werktagen wieder ein, ſo iſt nur eine Zuſchlagsgebühr von 2 M. zu entrichten, jedoch kann jeder Hinter⸗ leger ſein Depoſitum einmal im Laufe eines Kalendervierteljahrs vorüber⸗ gehend bis zur Dauer von 14 Werk⸗ tagen ohne Gebührenzahlung heraus⸗ nehmen.“ Berlin, den 20. September 1920. Reichsbank⸗Direktorium. Havenſtein. Budczies. 20 M. 40 M. 155 M. 9 10800 Bekanntmachung. Ziffer 9 der Bedingungen für die Aufbewahrung von Mündeldepots bei den Reichsbankanſtalten erhält folgende Faſſung: „An Gebühren ſind zu entrichten: J) eine einmalige Gebühr von.— Mk. bei Ausfertigung jedes Mündeldepot⸗ buches, 2) eine fortlaufende jährliche Ver⸗ wahrungsgebühr von ½% für je an⸗ gefangene 1000.— Mk. des Geſamt⸗ neunwerts der jedesmal gleichzeitig ein⸗ gelieferten oder der zu Anfang jedes neuen Niederlegungsjahres vorhandenen Papiere. Papiere in ausländiſcher Währung werden zur Ermittelung der Gebühren nach den untenſtehenden feſten Sätzen in Reichswährung umgerechnet.“ 10798 Berlin, 20. September 1920. Reichsbank-Direktorium: Havenſtein. Budczies. Verordnung. (Vom 10. September 1919.) Die Meldepflicht der Ausländer betreffend. In unſerer Verordnung vom 22. Mai 1919 „die Meldepflicht der Ausländer betr.“(Geſetz⸗ und Verordnungsblatt Nr. 39 Seite 357) iſt als§ 3a zwiſchen den 88 3 und d. Wer einem Ausländer entgeltlich oder unent⸗ geltlich Wohnung oder Unterkunft gewährt, iſt ver⸗ pflichtet, ſich über die erfolgte polizeiliche Anmel⸗ dung des Beherbergten binnen 48 Stunden nach der Aufnahme zu vergewiſſern. Wird ihm die An⸗ meldung nicht nachgewieſen, ſo hat er der Orts⸗ polizeibehörde ſchriftlich oder mündlich binnen weiteren 24 Stunden Anzeige zu erſtatten. Gibt der Ausländer die Wohnung oder Unter⸗ kunft auf, ſo hat der Wohnungsgeber dies binnen 24 Stunden ſchriftlich oder mündlich der Ortspolizei⸗ behörde anzuzeigen, ſofern nicht der Ausländer ſich bereits ſeibſt angemeldet und dies unter Vorlegung der abgeſtempelten Abmeldung dem Wohnungs⸗ imhaber nachgewieſen hat. 36 Straulling, ohne Beruf hier eingetragene, 205 8 6. Ausländer, die dieſen Vorſchriften zuwider⸗ handeln, werden mit Haft bis zu 6 Wochen oder Geldſtrafe bis zu 150 Mark beſtraft und zur Feſt⸗ ſtellung ihrer Perſonlichteit feſtgenommen. Neben der Strafe können ſie aus dem Gebiete des badiſchen Staates ausgewieſen werden. Wohnungsinhaber, die den Vorſchriften des Za zuwiderhandeln, unterliegen der Strafe nach 49.⸗Str.⸗G.⸗B. Karlsruhe, den 10. September 1920. Miniſterium des Junern. Der Miniſterialdirektor. J..: gez. Witzleben. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hier⸗ 115 öffentlichen Kenntnis. annheim, den 22. September 1920. Badiſches Bezirksamt— Polizeidirektion. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des verſtorbenen Kaufmanns Peter Jakob Goertz in Mannheim, geweſenen Inhabers der Firma P. J. Goertz in Mannheim iſt zur Abnahme der Schluß⸗ rechnung des Verwalters, zur Erhebung von Ein⸗ wendungen gegen das Schlußverzeichnis der bei der Verkeilung zu berückſichtigenden Forderungen, zur Beſchlußfaſſung der Gläubiger über die nicht verwertbaren Vermögensſtücke und über die Ge⸗ währung einer Vergütung an die Mitglieder des Gläubigerausſchuſſes der Schlußtermin beſtimmt auf Mittwoch, den 13. Oktober 1920, vormittags 11 Uhr vor dem Amtsgericht Mannheim B. G. 3— 2. Stock Zimmer Nr. 113. 150 Mannheim, 9. September 1920. Der Gerichtsſchreiber des Amtsgerichts annheim B. G. 3. Naton Jäger, Kaufmann in Mannheim, Pro⸗ zeßbevollmächtigter Rechtsanwalt Dörzbacher in Mannheim, klagt gegen ſeine Ehefrau Mathilde —5 Lienhard, früher zu Bondy bei Paris, Avennu arnot, auf Scheidung der am 12. März 1908 zu Nancy geſchloſſenen Ehe. Kläger ladet die Beklagte zur mündlichen Verhandlung des Rechtsſtreits vor die 4. Zivilkammer des Landgerichts zu Mannheim auf den 23. Dezember 1920, vormittags 9½ Uhr, mit der eae einen bei dem Gerichte zugelaſſenen Anwalt zu beſtellen. 38 Mannheim, den 22. September 1920. Der Gerichtsſchreiber des Landgerichts. Jum Handelsregſſter, Band VIIlI,.⸗Z. 5, Firma„Mineralölraffmnerie Rheinau Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Rheinau wurde heute ein⸗ getragen: Dem Beſchluſſe der Geſellſchafterverſammlung vom 17. Mai 1920 entſprechend iſt das Stamm⸗ kapital um 350000 M. erhöht und beträgt 131 500 000 Mark. 151 Mannheim, den 24. September 1920. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Jum Handelsregiſter B, Band VIIl.=. 57, Firma„Lumina“ Petroleum⸗Bertriebs⸗Geſe ſchaft mit beſchränkter Haftung in Liquidation“ in Mann⸗ heim wurde heute eingetragen: Die Liquidation iſt beendet, die Firma erloſchen. Munnheim, den 23. September 1920. Bad. Amtsgericht B. G. 4. 151 In Handelsre iſter Awurde heute eingetragen: 1. Band IV.⸗Z. 5, Firma Chr. Keſſcldein.⸗ in Mannheim. Die Firma iſt 2. Band IX.⸗3. 5, Firma„Wilh. Printz“ in Mannheim. Das Geſchäft iſt ſamt Firma von Paul Perthun auf die Fabrikanten Karl Probeck und Fritz Norheimer, beide in Ludwigshafen a. Rh. übergegangen, welche es unter der bisherigen Firma in offener Handelsgeſellſchaft weiterführen. Der Uebergang der in dem Betrieb des Geſchäfts be⸗ gründeten Forderungen und Verbindlichkeiten iſt bei dem Erwerbe durch die Herren Probeck und Norheimer ausgeſchloſſen. Zur Vertretung der Ge⸗ ſellſchaft ſind die beiden Geſellſchafter gemeinſam oder jeder gemeinſam mit einem Prokuriſten beſugt. Die Geſellſchaft hat am 15. Juli 1920 begonnen. Karl Lehmann, Ludwigshafen a. Rh. und Wilhelm Sohl, Mannheim, ſind zu Prokuriſten beſtellt und je berechtigt, die Firma der Geſellſchaft gemeinſam mit einem Geſellſchafter zu zeichnen. 3. Band XVII.⸗Z. 19, Firma„Deutſche Han⸗ dels⸗Geſellſchaft Köllner& Co.“ in Mannheim. Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt und die Firma erloſchen. 4. Band XVII.⸗Z. 128, Firma„Albert Eh⸗ mann“ in Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 5. Band XX.⸗Z. 239, Firma„Paul Schnur“ im Mannheim. Die derlaſſung iſt nach Gum⸗ (Rheinland) verlegt. 6. Band XXI.⸗Z. 211: Firma„Rupp& Co.“ in Mannheim⸗Sandhofen. Offene Handelsgeſellſchaft Die Geſellſchaft hat am 20. September 1920 be⸗ gonnen. Perſönlich haftende Geſellſchafter ſind Philipp Rupp, Aier Sandhofen, Johann Samstag, erkmeiſter, Sandhofen und Ernſt Lorenz, Kaufmann, Mannheim⸗Scharhof. Die Ge⸗ ſellſchafter ſind je zu 88 zur Vertretung der Geſellſchaft 9 eſchäftszweig: Herſtellung mit und Vertrieb von Zigarren. 7. Band XXI.⸗Z. 212: Firma„Georg Hepp“ in Mannheim⸗Feudenheim. Inhaber iſt Georg Jo⸗ hann Hepp, Kaufmann, Mannheim⸗Feudenheim. Geſchäftszweig: Großhandel mit Schuhwaren. 8. Band XXI.⸗Z. 213: Firma„Johann 3. Rutz“ in Mannheim⸗Sandhofen werchgaſſe 1. Inhaber iſt Johann J Rutz, Kaufmann, Mann⸗ heim⸗Sandhofen. Geſchäftszweig: Herſtellung und Vertrieb von Zigarren. 9. Band.⸗Z. 214: Firma„C. Kanoldt Nachf.“ in Mannheim. Inhaber iſt Rudolf Planett, Kaufmann, Mannheim. Mannheim, den 25. September 1920. 2 Bad. Amtsgericht B. G. 4. 151 Jum Güterrechtsregiſter Band Ni wurde heute eingetragen: 151 1. Seite 209: Franz Joſeph Neuſer, Fabri⸗ kant und Eliſabeth 7 Kanngieſer in Mannheim. Vertrag vom 19. Juli 1920. Errungenſchaftsge⸗ meinſchaft. Vorbehaltsgut der— iſt das in 8 3 bezeichnete Vermögen, ferner alles Vermögen, was ſie durch Erbfolge, Schenkung von Todeswegen oder mit Rückſicht auf einen Pflichtteilsanſpruch erwirbt, ferner die in 8 8 des Vertrags genannte 2. Seite 210: Georg Wilhelm Ramſpeck, 5 85 und Barbara geb. Lehr in Mannheim⸗ äfertal. Vertrag vom 29. Juli 1920. Güter⸗ trennung. 3. Seite 211: Adolf Kieſer, Architekt und Georgette geb. Kraft in Mannheim. Vertrag vom 7. Auguſt 1920. Gütertrennung. 4. Seite 212: Hermann Au guſt Lohoff, Archi⸗ tekt und Anna Margarethe genannt Liſette Gep. Neuroth in Mannheim. Verkrag vom 10. p⸗ tember 1920. ae, ne Vorbe⸗ chaltsgut der Frau iſt das in§ 2 bezeichnete Ver⸗ mögen, ſowie alles, was ſie künftig durch Erbſchaft oder Schenkung erwirbt. Mannheim, den 25. September 1920. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zwangsverſteigerung Im Wege der zum Zwecke der Aufhebung der Gemeinſchaft ſoll das in Mannheim belegene, im Grundbuche von Mannheim zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungsver⸗ merkes auf den Namen der Erbengemeinſchaft 7 75 75 a) Adolfine Wilhelmine geb. Straulling, hefrau des Gärtners Karl Hackmann, b) Juliane Eliſe Straulling, ohne Beruf, beide hier, e) Daniel Straulling, Straßenmeiſter in Staufen, d) Marie ſtehend beſchriebene Grundſtück am Mittwoch, den 17. November 1920, vormittags 9 Uhr. durch das unterzeichnete Notariat 8— in deſſen 6. 1 in Mannheim verſteigert werden. 8 6 erhält folgende Faſſung: gegenſtehendes Recht haben, werden aufgefordert, Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuch⸗ amts, ſowie der übrigen das Grundſtück betreffen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungs⸗ urkunde, iſt jedermann geſtattet. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ne zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungsver⸗ merkes aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, üden im Verſteigerungstermine vor der Auf⸗ ſorderung zur Abgabe von Geboten ouzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, 32 ſie bei der Feſtſtellun des geringſten Gebotes nicht berückſichtigt und be der Verteilung des Verſteigerungserlöſes dem An⸗ ſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Verſteigerung ent⸗ vor der— des Zuſchlags die Aufhebung eder einſtweilige Einſtellung des Verfahrens her⸗ beizuführen, widrigenfalls für das Recht der Ver⸗ ſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtücks: Grundbuch von Mannheim, Band 596, Heft 17, Beſtandsverzeichnis I. Lagerbuch⸗Nr. 474. lächeninhalt: 1 a 99 qm Hofreite 31„ Hausgarten a 2 à 35„ Hausgarten b 4 à 65 qm Langerötterſtraße 70. Auf der Hofreite ſteht: ein zweiſtöckiges Wohn⸗ haus mit Eingangvorbau und Schienenkeller. Schätzung: 36 000 Mk. Lagerbuch⸗Nr. 474d. Flächeninhalt: 64 qm Hofreite 2 a 76 qm Hausgarten 3 à 40 qm Lenauſtraße 35. Schätzung: 12000 Mk. Lagerbuch⸗Nr. 475 0. Flächeninhalt: 5 a 31 qm Bauplaß, Lenauſtraße 20. Schätzung: 18600 Mk. Mannheim, den 20. September 1920. Notariat 8 als Vollſtreckungsgericht. Zwangsverſteigerung. Im Wege der Zwangsvollſtreckung ſoll das in Mannheim belegene, im Grundbuche von Mannheim zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungsver⸗ merkes auf den Namen der Elfriede geb. Albrecht, Ehefrau des Bauunternehmers Guftay Söhnlein in Maunheim eingetragene, nachſtehend beſchriebene Grundſtück 60 am Donnerstag. den 25. November 1920, vormittags 10 uhr, durch das unterzeichnete Notariat 7 in deſſen Deben 6. 1 in Mannheim verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 18. Auguſt 1920 in das Grundbuch eingetragen werden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuch⸗ amts, ſowie der übrigen das Grundſtück betreffen⸗ den Nachweiſungen, ins ondere der Schätzungs⸗ urkunde, iſt jedermann geſtattet. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungsver⸗ merkes aus dem Grumdbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Auf⸗ forderung zur A e von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, 8 ſie bei der Feſtſtellung des geringſten Gebotes nicht berückſichtigt und bei der Verteilung des Verſteigerungserlöſes dem An⸗ ſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Verſteigerung ent⸗ gegenſtehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der—— des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Verfahrens her⸗ beizuführen, widrigenfalls für das Recht der Ver⸗ ſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchrelbung des Mn verſteigernden Grundſtäcks: Grundbuch von Mannheim, Band 479, Heft 17, Beſtandsverzeichnis 1 Lgb.⸗Nr. 5774t, Flächeninhalt 3 a 07 qm Ho.⸗ reite, Windmühlſtraße 23, worauf ſteht: ein vierſtöckiges Wohnhaus mit Sei⸗ tenbau und Schienenkeller 53 500 Mk. Dreiundfünfzigtauſendfünfhundert Mark. Mannheim, den 20. September 1920. Notariat 7 als Vollſtreckungsgericht. Zwangsverſteigerung. Im Wege der Zwangsvollſtreckung ſoll das in Mannheim belegene, im Grundbuche von Mann⸗ heim zur Zeit der ie des Verſteigerungs⸗ vermerkes auf den Namen der Elfriede geb. Albrecht, Ehefrau des Bauunternehmers Guftan Söhnlein in Mannheim eingetragene, nachſtehend beſchriebene Grundſtück 60 am Freitag, den 26. November 1920, vormittags 10 Uhr, durch das unterzeichnete Notariat 2 in deſſen Dienſträumen 6. 1 in Mannheim verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 18. Auguſt 1920 in das Grundbuch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuch⸗ amts ſowie der übrigen das Grundſtück betreffen⸗ den Nachweiſungen, der Schätzungs⸗ urkunde, iſt jedermann 90 ſtattet. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungsver⸗ merkes aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, Fden im Naeae aen vor der Auf⸗ orderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, ſie bei der Feſtſtellung des geringſten Gebotes nicht berückſichtigt und bei der Verteilung des Verſteigerungserlöſes dem An⸗ ſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Verſteigerung enz⸗ gegenſtehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Verfahrens her⸗ beizuführen, widrigenfalls für das Recht der Ver⸗ ſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtücks: Grundbuch von Mannheim, Band 479, Heft 17, Beſtandsverzeichnis 1 Ogb.⸗Nr. 5774a, Flächen⸗Inhalt 2 à 83 qm Hof⸗ reite, Windmühlſtraße 23a, worauf ſteht: ein vierſtöckiges Wohnhaus mit Sei⸗ tenbau und Schienenkeller 53 500 Mk. Dreiundfünfzigtauſendfünfhundert Mark. Mannheim, den 20. September 1920. Bad. Notariat 7 als Vollſtreckungsgericht. ee Im Wege der Zwangsvollſtreckung ſoll das in Mannheim belegene, im Grundbuche von Mann⸗ heim zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes auf den Namen des Geſamtguts der Er⸗ e eee e e zwiſchen Karl Scherrer, Kaufmann in Frankfurt a. M. und deſſen Ehefrau, Sophie geb. Hieſermann eingetragene ſtehend beſchriebene Grundſtück am Freitag, den 3. Dezember 1920 vormittags 10 Uhr, durch das unterzeichnete Notariat 7 in deſſen Dienſträumen Q 6. 1 in Mannheim verſtergert werden. Der e eeee iſt am 10. Aug. 1920 in das Grundbuch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuch⸗ amts, ſowie der übrigen das Grundſtück betreffen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungs⸗ urkunde, iſt jedermann geſtattet. nach⸗ 60 forderung zur Ab e bei der Feſtſtellun zu machen, widrigenfalls t berückſichtigt und be des ben Gebotes ni der ſpruche des Gläubigers un nachgeſetzt werden. gegenſtehendes Recht haben, werden aufgefordert, oder einſtweilige Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtücks: Beſtandsverzeichnis 1 Krappmühlſtraße 19, Hofreite, worauf ſteht: betonkeller zweiter Teil mit ſolchem Kell e) ein vierſtöckiger Seitenbau Werkſtätte mit ſolchem Keller d) ein vierſtöckiger Querbau, Mannheim, den 20. September 1920. Notariat VII als Vollſtreckungsgericht. merkes aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im vor der Auf⸗ abe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft ertei uag des Verſteigerungserlöſes dem An⸗ den übrigen Rechten Diejenigen, welche ein der Verſteigerung ent⸗ vor der des Zuſchlags die Aufhebung inſtellung des Verfahrens her⸗ beizuführen, widrigenfalls für das Recht der Ver⸗ ſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Grundbuch von Mannheim, Band 485, Heft 16, Lagerbuch Nr. 5800g, Flächeninhalt 4 a 76 qm, a) ein vierſtöckiges Wohnhaus mit T⸗Eiſen⸗ b) ein dreiſtöckiger Seitenbau links erſter und er links dritter Teil Patente d. 1 Ausarbeitg. Anmeldg. prompt und billigst. Patenthüro Seckenheimerstrabe 43, An- u. Verkauf von Er- findungen u. Ideen. 8 Matratzen in Kapok, Roßhaar und Wollfüllung mit la. Da⸗ maſtdrelle. Grünfeld, Tapeziergeſchäft, S 4, 2. Telephon 4145. B1271 Erprobte Haarfarbe Marke Rabot. 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Verein Deutscher Oelfabriken Die Aktionäre unserer Gesellschaft werden hiermit zu einer ausserordentlichen General- 20. Oßktober 1920, vormittags 10 Uhir Gesellschaft.-., Mannhelm, stattfinden wird. 1. Umwandlung der 3000 Vorzugs-Aktien in auf den Inhaber lautende Stamm- aktien mit Wirkung vom 1. Januar 1921 ab. 2. Dementsprechende Abänderung folgen- Eine Frau nimt noch Kunden an im 6165 Waschen u. Putzen Frau Möller, Laurentiusstr. 3. Tatomielangen — die Haut geſtochene amen uſw.) entfernt unter Garantie. 10628 Gefl. Angebote unter St. L. 2498 an Invali- dendank, Ann.⸗Exp. Stutt⸗ gart. Privat- Ilttagz- und Abendiiech *5525 empfiehlt Marktplatz H 1, 14. der Paragraphen des Gesellschafts · Arnoldi vertrages: E9N3 Mittelſtraße 32. 5 Sehr preiswert S841 § 7 Absatz 1 iolinen § 15 Ziffer 3 und Ziffer 3 für Kinder und . 8 40 Absatz 4 Violinbogen § 46 Absatz 2. Biolin⸗Kaſten Nach 8 36 der Statuten hat jeder Aktionär, Violin-Etuis der an der Generalversammlüng persönlich Miolla Belle oder durch einen Stellvertreter teilnehmen Violinsaiten L. Spiegel&SSohn Habe noch etwas stimm- berechtigte Aktionäre ist gestattet, jedoch nur Most-Obst „ſabzugeben. 6184 Küferei Otto Heilmann, Langerötterſtraße 7. 7 7 Wer beteiligt sich an englisch u. französ. f. Anfänger u. Fortgeſchr von Mk..— pro Sid. an Zuſchr. unter J. C. 153 d. d. Geſchäftsſtelle. S101 4000 000 Mk. beschlossen. Bedingungen zum Bezug an: 1. Auf zwei alte Aktien kann eine junge zogen werden. 2. Die Ausübung des Bezugsrechtes hat in Mannheim: in Stuttgart: zu geschehen. Wer das Bezugsrecht ausüben will, hat der Nummernfolge geordnet— ohne Dividen stempelung einzureichen. 1150 Mk. für jede Aktie franko Zinsen, sowie notemstempels sind bei der Ausübung des Bezu erfolgt, wird Von der Bezugsstelle die Anrechnung gebracht. Bezugsrechtes zu vermitteln. Mannheim, den 25. September 1920. Iſda 4 Hfner Aütengaselödal. Die Generalversammlung der Grün& Biliinger Aktiengesellschaft Mannheim, vom 19. Mai 1920 hat die Erhöhung des Aktienkapitals um Auf Grund der mit der Gesellschaft getroffenen Vereinbarung bieten wir 2000 Stück auf den Inhaber lautende junge Aktien à 1000 Mk. mit Dividendenberechtigung vom 1. Januar 1920 den bisherigen Aktionären zum Kurs von 115% zuzüglich Schlußnotenstempel unter nachstehenden Eoa zum Kurs von 115% be- bei Vermeidung des Ver- lustes desselben in der Zeit vom 28. September bis 16. Oktober 1920 einschliesslich während der üblichen Geschäftsstunden bei der Dresdner Bank Filiale Mannheim, k in Frankfurt a. M. in Betlin: bei der Dresdner Bank, in Frankcfurt a..: bei der Dresdner Ban in Cöln: bei der Dresdner Bank in Cöln, bel der Dresdner Bank Fillale Stuttgart die alten Aktien— nach denschein-Bogen zur Ab- Er erhält dagegen eine Quittung, gegen deren Rückgabe die Aushändigung der neuen Aktien bei den Bezugsstellen wührend der üblichen Geschäftsstunden erfolgt. Der Bezugspreis mit die Kosten des Schluß- ges in bar zu entrichten. 3. Soweit die Auzübung des Bezugsrechtes im Wege der Korrespondenz übliche Bezugsprovision in Die Bezugsstellen sind auf Verlangen bereit, die Verwertung des Dresdner Bank Filiale Mannheim. Steuerberatung Neisionen Süddeutsche Reyislons- und Treuhand-Akti Mannheim, C 4, 9b DerVerſteigerungsvermerk iſt am 27. Auguſt 1920 in das Grundbuch eingetragen worden. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungsver⸗ Vermögensvorwaltungen Kepltal 1 000 000 Mark. 10808 Uil-Gosöllschaft, Telephon 7821 77VS7 7 e——.———.5—— %%%SFFF0 ͤ ͤ 7— ———. ²˙ÄÄ %