8* 0 bemüße, in Brüſſel Beſprechungen anzuknüßfen, Mittwoch, 29. September Abend⸗Ausgabe. 1920.— Nr. 439. Dezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebun monatl. einſchl. M..70 für Bringerlohn u. Einziel ngese bur 8 111 L. N. 225 0 1 Aus Bralſe gebühr M..—. i ohne Poſtgebühren. Einz. rrufl oſtſ Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger Bolſchewiſtiſche Niederlagen. Das Kriegsglück iſt den Wle ſe in der letzten Zeit nicht hold geweſen. Nach dem offiziellen Berichte von Wrangel vom 19. Sept. iſt die Stadt Alexandrowſk im Gouvernement Jekaterinoſlaw von ſeinen Truppen er⸗ obert worden. Die Bolſchewiſten ſind auf das rechte Dnjepr⸗ ufer zurückgeworfen worden. Hierbei hat die 23. Rote Divi⸗ ſion kapitultert. Eine Brigade der 37. Diviſion und zwei Ka⸗ vallerieregimenter ſind von der Wrangelarmee gefangen ge⸗ nommen worden, die außerdem 35 Känonen, 5 Panzerzüge und 7 Lokomotiven erbeutet hat. Der Verluſt von Alexan⸗ drowſt und die Kapitulation einer Diviſion werden von den Bolſchewiſten uene Mit der Einnahme von Alexan⸗ drowſk hat ſich rangel bis an die wichtigſte Scheidungs⸗ linie herangearbeitet, die ihn von der Ukraine trennt. Gelingt es ihm, hier den Dnjepr zu forcieren, ſo iſt damit ein Einfall in die Ukraine durchaus möglich geworden, was für die Sowjetregierung nicht nur einen ſtrategiſchen Mißerfolg be⸗ deuten würde, ſondern auch in wirtſchaftlicher Beziehung für ſie kataſtrophal wirken müßte. Außerdem wäre ein Bündnis Wrangels mit der Ukraine gegen die Sowjetregierung mit unabſehbaren Folgen für dieſe verknüpft. Auch gegen die Polen erleidet die Rote Armee eine Niederlage nach der andern. So iſt Grodno am 26. Sept. von den Polen genommen worden, und im Raume Roshan) Wolkowyſt, wo in der letzten Zeit der Schwerpunkt der polniſch⸗ruffſchen Kämpfe lag, melden die Polen den Rück⸗ zug der Ruſſen hinter die Schara. Die Widerſtands⸗ fähigteit der bolſchewiſtiſchen Armee ſcheint demnach arg ian der zu ſein. Es iſt übrigens im Weſen der Organiſation der Roten Armee und in ihrer mo⸗ raliſchen Aene daß ſie, einmal ins Wanken gebracht, in ihrem Rückzug nicht mehr leicht Halt macht, weil die terroriſtiſchen Drohungen der Kommiſſare bei der vom Maſſeninſtinkt ergriffenen rückflutenden Armee keine Wir⸗ kung mehr ausüben. Die bolſchewiſtiſche Front durchbrochen? Berlin, 29. Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) Aus Kopen⸗ hagen wird gemeldet: Ruſſiſche Blätter melden, daß ein Teil der Armee des Generals Wrangel unter General Ma⸗ koroff die bolſchewiſtiſche Front zwiſchen Zarizyn und Woroneſchdurchbrochen hat. Mehrere bolſchewiſtiſche Diviſionen ſollen übergelaufen ſein und ſich an einem Aufruhr gegen die Bolſchewiſten beteiligen. Die Friedensverhandlungen von Riga. „London, 29. Sept.(WB.) Daily Expreß berichtet aus Riga: In den Friedenspräliminarien, die Joffe geſtern in der Hauptkommiſſion der Friedenskonferenz un⸗ terbreitete, beſteht er auf der Anerkennung der Unabhän⸗ gigkeit Litauens und der Ukraine durch Rußland und Polen. Die von ihm vorgeſchlagene Grenze, die be⸗ kanntlich weiter öſtlich als die ſog. Curzonlinie verläuft, gibt olen einen Teil von Weißrußland, Wolhynien und die Eiſenbahnlinie Bialyſtok—Breſt⸗Litowft. Die Feind⸗ ſeligkeiten ſollen 48 Stunden nach der Unterzeichnung ein⸗ geſtellt werden. Die Vorſchläge enthalten größtenteils die in en polniſchen Gegenvorſchlägen aufgeſtellten Beding⸗ ungen insbeſondere hinſichtlich der Entſchädigungen, der Am⸗ neſtie für politiſche erbrechen, die Rückerſtattung von Kunſt⸗ werken, die Verſorgung und die wirtſchaftlichen und poſtali⸗ en Beziehungen. Nach einer weiteren Klauſel werden ſich Polen und Rußland verpflichten, jeden Durchtransport von Truppen und Munition durch ihre Gebiete ſowie die Anwer⸗ bung von Rekruten zugunſten irgendeiner Macht, die ſich mit einem der Vertragſchließenden im Kriege befindet, nicht zuzulaſſen.— Hierzu bemerkt das genannte Blatt, daß Polen urch dieſe Bedingung verhindert werden ſoll, neuer⸗ 10 5 als Baſis der gegen Rußland gerichteten Operationen u dienen. Kopenhagen, 28. Sept.(W..) Aus Riga wird berichtet, daß der milftäriſche Sachverſtändige bei den finniſch⸗rufſiſchen riedensverhandlungen, General oliwnow, der frühere riegsminiſter des Aer und jetzt die feſteſte Stütze der Bol⸗ ſchewiſten, plötzlich ſehr ſchwer erkrankt ſei. Die polniſch⸗litauiſche Verſtändigung. Paris, 29. Sept.(W..) Auf das Telegramm des Völker⸗ bundes in dem Polen und Litauen gegenſeitige Verſtän⸗ igung empfohlen wurde, hat die polniſche Regierung, wie Havas berichtet, auf Vermittelung von Paderewski mitteilen laſſen, daß ſie eine litauiſche Delegation nach Suwalki zu Beſprechungen 2 5 einladen wolle. Kontrolle belgiſcher Sanitätszüge. Berlin, 29. Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) Zu der Mel⸗ dung über die Siſtierun g der für Polen beſtimmten bel⸗ giſchen Sanitätszüge wird uns mitgeteilt, daß die deutſche Regierung ſelbſtverſtändlich nicht daran denkt, dieſe Züge feſtzuhalten. Es handelt ſich lediglich um eine Kon⸗ trolle, wie ſie für alle Züge beſteht. Dieſe Kontrolle wird ſchnellſtens durchgeführt werden und dann werden die üge weiterrollen können. hmz. Brüſſel, 29. Sept.(W..) Ueber den bereits kurz er⸗ wähnten Zwiſchenfall wegen des angeblich deutſcherſeits erlaſſenen urchfuhrvepbots für belgiſche Sanitätsgüge aach Polen durch deutſches Gebiet verbreitet die Agentur Havas olgende Darſtellung: Ein belgiſch⸗deutſcher Zwiſchenfall hat auf der internationalen Konferenz in Brüſfel einen unangenehmen Eindruck gemachf. Auf Veranlaſfung des belgiſchen Roten Kreuzes waren Sanitätszüge dach Polen gebildet worden und ſollten heute abend abfahren. Die deutſche verſtändigte jedoch heute vormittag die belgiſche, daß ſie ſich der Durchfahrt Sanitätszüge durch ihr Gebiet widerſetze. Dieſe Entſcheidung hat einen ſtarken Eindruck gemacht. Wie Belgier erklären, daß dieſe Züge, wie vereinbart, heute abend von Brüſſel abfahren würden. Die deutſchen Delegierten behaupten nichts zu wiſſen und ſagen nichts. Der polniſche Delegierte Grabski drückte ſein Erſtaunen darüber aus, daß 2518 0 0 175 ie durch die annheim. Taten ſeiner Regierung unmöglich gemacht würden. Der Präſident der Konferenz und der Präſident des Roten Kreuzes haben nach Havas ein Proteſttelegramm nach Berlin 0 9 0 20 Pfg. eck⸗Konto Nr. 17590 Karlsrute i. B. u. Nr. 2017 Ludwigshaſen a. Rh.— jederzeit wide Geſchafts⸗Rebeuſtelle in unheim: Neckarſtadt: Walbhofſtr. 6.— Fernſprecher Nr. 7040—7840. dem der Sozialdemokratie trennt. Badiſche Neueſte Nachrichten Eine ſpätere Havasmeldung beſagt jedoch, daß am Abend ein Sanitätszug nach Polen abgefahren ſei und daß dabei eine Kund⸗ gebung einer großen Volksmenge ſtattgefunden habe, bei der der polniſche Geſandte im Namen der polniſchen Regierung und des polniſchen Volkes die Organiſatoren der Miſſion beglückwünſchte. Havas meldet ſchließlich noch zu dieſer Angelegenheit, die deutſche Regierung, habe— wahrſcheinlich infolge der unternom⸗ menen Schritte und Erſuchen— mitgeteilt, daß die Befehl gegeben habe, den Zug unbehindert paſſieren zu laſſen. Die Brüſſeler Finanzkonferenz. Bergmann begibt ſich nach Paris. JBerlin, 29. Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) Staatsſekre⸗ tär Bergmann wird ſich bis Ende dieſer Woche für einige Tage nach Paris begeben. Seine Reiſe trägt jedoch keines⸗ wegs politiſchen Charakter, ſie dient nur der Erledigung einiger ſchwebender Angelegenheiten, die die Wieder gut⸗ machung betreffen. Staatsſekretär Bergmann, der Montag nächſter Woche wieder in Brüſſel erwartet wird, wird in⸗ zwiſchen durch Staatsſekretär Schröder vertreten werden. Günſtiger Eindruck der Rede Bergmanns. Brüſſel, 29. Sept.(W..) Der Vorſitzende der deutſchen Dele⸗ gation Bergmann machte ſeine Darlegungen in franzöſiſcher Sprache. Havas bemerkt zu dieſen Darlegungen, daß die Rede Bergmanns nur einen Kommentar des deutſchen Expoſées dar⸗ ſtelle; gibt aber dennoch den Inhalt dieſer Erklärungen in einem kurzen Auszug wieder und bemerkt zum Schluß, man habe mit Neugier die Intervention der deutſchen Delegierten in der Debatte erwartet. Die Rede Bergmanns habe der Erwartung entſprochen, und es wäre nur gerecht, anzuerkennen, daß ſie einen günſtigen Eindruck gemacht habe. In den Kommentaren, die die deutſchen Erklärungen in den Wandelgängen hervorgerufen hätten, habe ſich die Meinung ausgedrückt, objektiv über das von Deutſchland der Konferenz vorgelegte Expoſs zu urteilen, und nicht auf dieſe Be⸗ hauptungen den ſyſtematiſchen Zweifel fallen zu laſſen und von den öffentlich bekannt gegebenen Abſichten der Reichsregierung Kennt⸗ nis zu nehmen. Brüſſel, 29. Sept.(Havas.) Aus den Darlegungen des amerikaniſchen Delegierten auf der Finanzkonferenz er⸗ wähnt Havas noch folgendes: Voyden erinnerte daran, daß bisher die Amerikaner nicht die Gewohnheit gehabt hätten, ihre Gelder im Auslande anzulegen. Sie würden dies aber nicht deſtoweniger tun, wenn ſie ſähen, daß weniger Rivalität unter den Staaten be⸗ ſtünde und die Länder durch engere Bande verknüpft ſeien. Das Schauſpiel, das durch dieſe Konferenz gegeben werde, werde eine Ermutigung für die amerikaniſchen Finanzleuke ſein. Boyden ſchloß mit den Worten, daß der Sieger dem Beſiegten helfen müſſe und daß die Zuſammenarbeit die Vorbedingung für einen Wiederaufbau Europas ſei. Eine iriſche Verſchwörung in London. London, 29. Sept.(Priv. Tel.) Die Regierung hat von einer ausgedehnten iriſchen Verſchwörung in London Kennt⸗ nis erhalten. Ueber 100. HJabt Perſönlichkeiten ſollen ernſthaft kompromittiert ſein. Zahlreiche Geruchte füllen die Abendblätter, danach ſoll eine größere Anzahl innfeiner in den letzten drei Wochen nach London gekommen ſein, um im Falle des Todes des Lordmayors von Cork das ir iſche Amt und das Staatsamt in die Luft zuſprengen. Der Plan ſoll bis in die kleinſten Einzelheiten ausgearbeitet ſein. Die Exploſipſtoffe hätten in Automobilen vor die beiden Re⸗ gierungsgebäude geſchafft und mittels Zündſchnureinrichtung zu einer beſtimmten Zeit zur Exploſion gebracht werden ſollen. Angeblich ſtehen einige ſenſationelle Verhaftun⸗ gen bevor. Paris, 29. Sept. Wie der Petit Pariſien meldet, ſind 700 Perſonen in ein Sinnfeiner⸗Komplott in London verwickelt. Bei einer Hausſuchung in Bridgetown iſt das Be⸗ ſtehen des Komplottes entdeckt worden. Man fand auch eine Reihe von Anweiſungen für Organiſation einer öffentlichen Kundgebung in London, die am Tage des Todes des Bürger⸗ meiſters von Cork in London ſtattfinden ſollte. Neue ſchwere Ausſchreitungen. Paris, 29. Sept. Nach einer Matinmeldung aus London haben Bewaffnete Sinnfeiner in Mallow die Kaſerne ange⸗ griffen und ſämtliche militäriſchen Ausrüſtungsgegenſtände ſowie Waffen und Munition weggeſchafft. Auch in Bel a ſt iſt es erneut zu ſchweren Ausſchreitungen gekom⸗ men. Es ſind zahlreiche Verhaftungen vorgenommen worden. London, 28. Sept.(W..) In Belfaſt war geſtern alles ruhig. Nur hie und da wurden einige Schüſſe gewechſelt. —— Demokraliſche Vandlung. Die Nationalliberale Correſpondenz nimmt die Konferenz der Demokraten in Ulm zum Anlaß, um nochmals klarzulegen, wie ſich die innere Lage den maßgebenden Perſönlichkeiten der Deutſchen Volkspartei darſtellt: Auf der Sitzung der demokratiſchen Reichstagsfraktion in Ulm hat ſich ſowohl der Fraktionsvorſitzende Schiffer, wie auch der demokratiſche Reichsminiſter Dr. Koch in bemerkenswerter Weiſe über die augenblickliche Taktik der Demokratiſchen Partei ausgeſprochen. Beide ſind für alsbaldige Neuwahlen in Preußen eingetreten, weil auch ihnen das Mißverhältnis zwi⸗ ſchen dem Kurs im Reich und dem Kurſe in Preußen unerträg⸗ lich vorkommt. Sie haben ſich mit dieſer Auffaſſung in einen ſcharfen Widerſpruch zu der ſozialdemokratiſchen Partei geſetzt, die bekanntlich den Kurs in Preußen am liebſten dauernd bei⸗ behielte in der Hoffnung, in abſehbarer Zeit den Kurs der Reichspolitik danach umzuſtimmen. Es iſt bemerkenswert, daß ſich in dieſem Punkte der Weg der Demokratiſchen Partei von Es klang auch ſonſt aus den demokratiſcheſb Fraktionsreden in Ulm ein früher den Demokraten nicht geläufiger Ton gegen die ſozialdemokratiſche Partei. So meinte Herr Schiffer, der Ruf nach der Sozial⸗ demokratie müſſe jetzt bei den Koalitionsparteien verſtummen, nachdem ſie klar und unzweideutig gezeigt hätten, daß ſie bereit ſeien, mit der Sozialdemokratie„in den Grenzen der Gleich⸗ berechtigung“ zuſammenzuarbeiten. Herr Schiffer faßte auch eine Situation als möglich ins Auge, in der es zum offenen Konflikt mit der Sozialdemokratie kommen und die Regierung Anzeigenpreiſe: 1ſpalt. Kolonelzeile.50 Mk., ausw..— Mk., Stellengeſ. u. Fam.⸗Anz. 200% Nachl. Rekl. 8Mk. Annahmeſchluß: Für d. Mitfagbl. vorm, 85¼, f. d. Abendbl. nachm. 2¼ Uhr. Für N ſeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Ausgaben wird keine Verantw. übernommen. Höhere Gewalt, Sa8 2 u. dgl., Betriebsſtörungen, Materialmangel ufw. berechtigen zu keinen Erſatzanſpricchen f. ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben od.f. verſpätet e Aufnahme v. Anzei gen. Auftrüge durch Fernſprecher ohne Gewähr. gezwungen ſein könnte, ihr Aktionsprogramm gegen die So⸗ zialdemokratie durchzuſetzen und dazu die Hilfe zu nehmen, wo ſie ſie finde. Herr Dr. Koch betonte ſeinerſeits die Solidarität der Regierung und erklärte weiter, die unverſtändliche Weige⸗ rung der ſozialdemokratiſchen Fraktion im Juni d. J. mache es der Regierung und der Demokratiſchen Partei unmöglich, jetzt auf die Frage der Regierungserweiterung nach links zu⸗ rückzukommen. Die ſozialdemokratiſche Partei wird wohl wenig erfreut ſein, dieſe ungewöhnten Töne aus demokratiſchem Munde zu vernehmen. Sie wird aber jedenfalls auf dieſe Weiſe zur Ein⸗ ſicht kommen, daß nicht nur die Deutſche Volkspartei dem gänzlich unberechtigten und anmaßenden Streben der Sozial⸗ demokratie nach einer Vormachtſtellung Widerſtand entgegen⸗ ſetzt, ſondern, daß die andern Regierungsparteien ebenſo den⸗ ken und gegebenenfalls danach handeln werden. Der ſozial⸗ demokratiſche Vorſtoß iſt alſo völlig abgeſchlagen und er hat nur den Erfolg gehabt, das Zuſammengehörigkeitsgefühl der bürgerlichen Regierungsparteien zu ſtärken. Wir halten das für ein recht bemerkenswertes Kennzeichen der Entwicklung, die im Laufe von noch nicht vier Monaten ſeit den Reichs⸗ tagswahlen eingetreten iſt. Der Entſchluß der Deutſchen Volks⸗ partei, in die Regierung einzutreten, hat, wie ſich auch hier wieder mit aller Deutlichkeit zeigt, Früchte getragen. Die heu⸗ tige Regierung iſt in allen ihren Gliedern ohne Unterſchied der Parteizugehörigkeit feſt entſchloſſen, die Staatsautorität durch⸗ uſetzen, wenn es erforderlich iſt, auch ge gen die Oppo⸗ fikton der Sozialdemokratie. Sie hat zweifellos in der letzten Zeit an Einheitlichkeit und Aktions⸗ fähigkeit im günſtigen Sinne außerordentlich gewonnen. Die demokratiſchen Fraktionsreden in Ulm ſind nur eine neue Beſtätigung dieſer Tatſache Es zeigt ſich mehr und mehr, daß die Mitarbeit der Deutſchen Volkspartei in der Regierung das vorher vorhandene, verderbliche und drückende Ueberge⸗ wicht der Sozialdemokratie beſeitigt und wie in der Demokra⸗ tiſchen Partef ſo im Zentrum die Ueberzeugung und den Wil⸗ len geſchaffen hat, den politiſchen Ausgleich der Kräfte nicht wieder durch ſozialdemokratiſche Anmaßlichkeit ſtören zu laſ⸗ ſen. Darin offenbart ſich ein ganz unverkennbarer günſtiger Einfluß der Regierungstätigkeit der Deutſchen Volkspartei, dem niemand ſeine Augen verſchließen wird. Zum Gründungslage der Techniſchen Nothilfe. 30. September. Wenn auch die erſten Anfänge dieſer für den Wiederaufbau un⸗ ſeres Wirtſchaftslebens äußerſt bedeutungsvollen Organiſation noch weiter zurückliegen, kann man doch erſt den 30. September 1919 als Geburtstag dieſer freiwilligen Arbeits emeinſchaft anſprechen, die ungefähr um dieſe Zeit zuerſt als zivile Organiſation ihre ſegensreiche Tätigkeit begann. Vor dieſem Zeitpunkte hatte man aus Angehörigen der Reichswehr techniſche Abteilungen gebildet, deren raſch heran⸗ gezogene Kräfte bei Streiks in lebenswichtigen Betrieben, wie Gas⸗, Waſſer⸗, Elektrizitätswerken, dieſe aufrecht zu erhalten beſtimmt waren. immer höherem Maße erwachſende Schaden lehrte die Notwendigkeit, die Abwehrorganiſation auf eine breitere Grundlage zu ſtellen durch Heranziehung der bürgerlichen Bevölkerung, vornehmlich ihrer tech niſch vorgebildeten Kreiſe. Um den kleinen Stamm von rund 900 Nothelfern, mit denen dieſe ſoziale Arbeitsgemeinſchaft aller Stände und Berufe beiderlei Geſchlechts zunächſt in Berlin ins Lehen ge⸗ rufen wurde, ſcharten ſich immer mehr Helfer, bereit, die Allgemein⸗ heit vor den ſchlimmſten Schädigungen durch den unmenſchlichen Streikterror der verhetzten Arbeiterſchaft zu bewahren. Und das Erfreulichſte war, daß die junge Organiſation aus den Kreiſen menſch⸗ lich denkender Arbeiter trotz Gewerkſchaftszwanges ſehr erheblichen Zuwachs erhielt. Somit konnte man auch in den Provinzen des Reichs und in den Bundesſtaaten an die Schaffung dieſer in Berlin bewährten Techniſchen Nothilfe herantreten und bildete, ungefähr den damaligen Grenzen der Reichswehrbrigaden folgend, ſogenannte Landesbezirke, 17 an Zahl, die ihrerſeits wieder in Landesunter⸗ bezirke gegliedert ſind, denen wiederum die einzelnen Ortsgruppen unterſtehen. ⸗Mit der wachſenden Zahl von Helfern konnte man auch daran denken, den Tätigkeitskreis der„Nothilfe“ auszudehnen, denn in unſerer heutigen Zeit ſind außer Gas⸗, Waſſer⸗ und Elektrizitätswerk und der Lebensmittelverſorgung auch Poſt und Eiſenbahn, Kranken⸗ häuſer und Landwirtſchaft und andere Betriebe mehr als unbedingt lebensnotwendig anzuſehen Auch die Erhaltung der Arbeitsſtätten iſt ein dringendes Bedürfnis, ſoll nicht über die ſtreikende Arbeiterſchaft bei Beendigung des Streiks namenloſes Elend hereinbrechen, wenn zum Beiſpiel die Gruben erſoffen ſind und erſt ausgepumpt werden, Hochöfen und Retorten geſprungen ſind und erſt wieder hergeſtellt werden müſſen, ehe eine regelmäßige Arbeit wieder aufgenommen werden kann. Es brauchen wohl die Materialverluſte und ſonſtige Schäden nicht beſonders erwähnt zu werden, die der Volkswirtſchaft u. Volksgeſundheit erwachſen, wenn Notſtandsarbeiten nicht verrichtet und Nahrungsmittel dem Verderben preisgegeben werden. Erſt kürzlich konnten 203 Nothelfer durch die Arbeit zweier Nächte in Hamburg 997 000 Pfund ftiſche Fiſche entladen und ſo unſerm Volke Nahrungsmittel im Werte von 2½ Millionen Mark erhalten. 1 Die Arbeit, die die Nothilfe leiſtet, um des ganzen Volksganzen willen, wird nur ſo lange getän, wie die Arbeiter dieſen Betrieben fernbleiben. Kehren ſie zurück, ſo tritt der Nothelfer ſtill und neidlos ab, denn nicht den Ausſtand des Arbeiters zur Erlangung beſſerer Lebensbedingungen will er bekämpfen, wie man ihm immer und daß die Allgemeinheit und nicht zuletzt die Streikenden und ihre Fa⸗ milien allzuſehr unter den Wirkungen ſolcher oft genug recht wilkess⸗ lich ohne erſichtlichen Grund unternommenen Ausſtände leiden. Das Beiſpiel der jetzt etwa 120 000 Köpfe zählenden Vereitſchafts⸗ organiſation erweckt mehr und mehr Nacheiferung und ſo iſt zu wünſchen, daß ſich immer weitere Volkskreiſe den ethiſchen Gedanken, der der Reichs⸗Nothilfe zugrunde liegt, zu eigen machen und dies durch Unterzeichnung des Verpflichtungsſcheines zum Ausdruck bringen. Nur einer möglichſt großen Zahl ſolcher Leute, die ſich zu dem Satze bekennen, erſt die Allgemeinheit und dann wir, wird es allmählich auch gelingen, ſelbſt den Radikalſten zu dem Grundſatze der Menſchlichkeit zurückzuführen! Der für das zweite Jahr ihres Beſtehens erhoffte Zuſtrom immer weiterer Helfer— ein Jeder kann es in ſeiner Art ſein— wird ſo endlich die Reichsnothilfe zu dem ausſchlaggebenden Faktor beim Wiederaufbau unſeres Wirtſchaftslebens machen. Karlsruhe, 29. Sept.(.BB.) Zum einjährigen Be⸗ ſtehen der Techniſchen Nothilfe, die am 30. Sept. 1919 ins Leben trat, weiſt die Landesbezirksſtelle für Württemberg und Baden auf die Entwicklung und die Tötigkeit der Organi⸗ Die zunehmende Streikluſt und der dadurch der Allgemeinheit in mmer wieder unberechtigterweiſe vorwirft, ſondern nur verhindern, Nr. 2 Seite. Nr. 439. Mmaunheimer General⸗Anzeiger.(Abend · Ausgabe.) Mittwoch, den 29. September 1920. ſation in dieſer Zeit hin. In dem Zeitraum vom 1. Januar bis 30. September ds. Is. ſind die Ortsgruppen von 28 auf 120 und die Zahl der Mitglieder von 1400 auf 21000 angewachſen. In Württemberg habe die Techniſche Nothilfe drei mal in größerem Umfange eingegriffen, das erſte Mal bei dem kataſtro⸗ halen Notſtande der württembergiſchen Landwirtſchaft infolge der taul⸗ und Klauenſeuche, die Feldbeſtellung und Ernte⸗ bergung ſichernd, ſodann bei dem Transportarbeiterſtreik und ſchließlich beim letzten Generalſtreik, wo an vierzig ver⸗ ſchiedenen Stellen etwa 800 Nothelfer, zuſammen etwa 32 000 Arbeitsſtunden zur Aufrechterhaltrung der lebenswichtigen Betriebe leiſteten. Von ſeiten der Direktionen der einzelnen Werke und von den Behörden iſt die ausnahmlos ſachgemäße und unermüdliche Arbeit der Nothelfer dankend anerkannt und auf die unbedingte Notwendigkeit des Vorhandenſeins der Techniſchen Nothilfe hinge⸗ wieſen worden. Wie in unſerem Landsbezirk iſt auch imganzen Reiche die Techniſche Nothilfe auf ihrem Poſten zum Wohle der Allgemeinheit, ſtets dabei feſthaltend an den bei ihrer Gründung aufgeſtellten Richtlinien. Sie iſt und will nichts anderes ſein, als eine unpolitiſche neutrale Organiſation, die aus allen Be⸗ völkerungskreiſen Mitglieder ſammelt zur freiwilligen Arbeitsge⸗ meinſchaft in Zeiten der Not. Spalkung der Unahängigen. Fort mit Däumig! So ſchallt es dem Führer der Unabhängigen aus den Reihen ſeiner eigenen Partei entgegen. „Die Spaltung iſt leider ſchon jetzt eine Tatſache, die nicht mehr aus der Welt geſchafft werden kann“ ruft Otto Meier am 26. September in der„Freiheit“ mit Rückſicht auf den Aufruf, den Däumig, Stöcker, Adolf Hoffmann gegen die Mehrheit der eigenen Partei in der kommuniſtiſchen„Roten Fahne“, aber nicht in den„unabhängigen“ Parteiblättern „Freiheit“ und„Leipziger ae veröffentlicht haben. Und unter der Ueberſchrift:„Das Ti iſt zer⸗ ſchnitten“ ſchreibt der unabhängige„Sozialdemokrat“ in Stuttgart: „Durch die Veröffentlichung dieſes Aufrufes im Zentralorgan einer gegneriſchen Partei, das ſeine Hauptaufgabe darin erblickt, die II. S. P. tagtäglich mit Dreck zu bewerfen, haben die Däumig und Stöcker mitſamk ihren Genoſſen das Tiſchtuch zwiſchen ſich und der Partei, der ſie bisher angehört haben, Sie haben das, was ſie mit heuchleriſchem Augenaufſchlag verkünden per üten zu wollen, ſelbſt in die Tat umgeſetzt: die Spaltung der Partei. Eine Partei würde ſich ſelbſt aufgeben, wenn ſie auch nur noch einen Tag länger Leute in ihren Reihen dulden würde, die ſich ſelbſt in ſolch offenkundiger Weiſe des Parteiverrats überführen. Die Däumig und Stöcker haben ſich dadurch ſelbſt außerhalb der Partei geſtellt.“ Der„Sozialdemokrat“ verſichert:„Mit Leuten, die ſo offenkundig des Parteiverrats überführt ſind, iſt eine weitere Bettgenoſſenſchaft unmsöglich, iſt ein Zuſammenarbeiten in den der Partei erſt recht ausgeſchloſſen.“ Der„ ozialdemokrat“ verſichert wei⸗ ter:„Jawohl, wir wollen die Diktatur des Proletariats! Das aber, was die Däumig und Stöcker, die bisherigen Prediger des Selbſtbeſtimmungsrechts der Maſſen, wollen, iſt die„Dik⸗ tatur der Parteibonzen über das Proletariat.“ Scharf gehen auch die Nulſe Jie der Unabhängigen Criſpien, Dittmann, Roſenfeld, Luiſe Auaß am 26. September in der„Freiheit“ in einem Aufruf„An die Partei“ mit dem Aufruf ihrer bisherigen Parteifreunde Däumig, Stöcker, Adolf Hoffmann ins Gericht. Sie ſchreiben: „Ein in der Geſchichte der Arbeiterbewegung unerhörtes Ge⸗ ſchehnis zwingt uns, die Parteigenoſſenſchaft aufzurufen. Vier Mit⸗ glieder des Zentralvorſtandes veröffenklichen in der Zeitung einer anderen Partei einen Aufruf direkt„an die Parteimitglieder“, An⸗ gehörige der Parteileitung benutzen die„Rote Fahne“, um zu den Mitgliedern unſerer Partei zu ſprechen. Das iſt der Gipfel. Bar allen Parteigefühls ſetzen Mitglieder der Zentralkomitees mitten in der jetzigen Parteikriſe unſere Partei der denkbar größten Belaſtungsprobe aus.“ Auch Criſpien, Dittmann, Luiſe Zietz rufen den Däumig, Stöcker, Adolf Hoffmann zu:„Raus mit Euch!“ Wörtlich ſagen ſie: „Die wichtigſten Aufgaben muß die Partei unerfüllt laſſen, weil die e durch den Parteiſtreit völlig iſt. Ebenſowenig kann die Fraktion mit der nötigen Geſchloſſenheik und mit der nötigen Autorität den—1 mit den Gegnern im Parla⸗ ment führen. In der Parteileitung ſelbſt iſt ein parteigenöſ⸗ ſiſches Arbeiten überhaupt nicht mehr möglich. Wenn es dafür noch eines Verzffen bedurfte, ſo würden ihn die vier Vorſtandsmitglieder durch Veröffentlichung ihres Aufrufes gebracht haben. So verfahren Männer, denen von den Parteigeno ſen die Leitung der Partei anvertraut iſt! Parteivorſtandsmitglieder, welche ſo mit der Partei umſpringen, gehören nicht mehr in die Partei, ge⸗ ſchweige denn in die Parteileitung.“ Deulſches Reich. Der künftige Außenminiſter der Sozialdemokralie. EBerlin, 29. Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) Die„Dena“ behauptet, daß der frühere und jetzt immer noch beurlaubte Preſſechef der Reichskanzlei, Herr Ulrich Rauſcher, für den Geſandtenpoſten in Athen auserſehen ſei. Die Sen⸗ dung nach Athen würde wohl das Sprungbrett ſein zum Außenminiſterpoſten, den Herr Rauſcher bekommen ſoll, ſobald die Sozialdemokratie wieder in die Regierung ein⸗ trete. Uns ſcheinen das einſtweilen doch nur Kombinationen zu ſein oder ein freundſchaftlicher und kollegialer Verſuch der „Dena“, Herrn Ülrich Rauſcher wieder der Heffentlichkeit in Erinnerung zu bringen. Die Frage der Erwerbsloſen. Dresden, 29. Sept.(Priv.⸗Tel.) Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns weilt heute in Dresden, um cnit der ſächſiſchen Regie⸗ rung wegen der Erwerbsloſenfrage Stellung zu nehmen. Dr. Brauns teilte e e gegenüber mit, daß die Zahl der Erwerbsloſen in Deutſchland augenblicklich ungefähr 1 Million Vollerwerbsloſe und 1½ bis 2 Millionen Teilerwerbsloſe, zu⸗ alſo 2 bis 3 Millionen betrage. Das Gefährliche ſei, aß man von keinem Abbau der Erwerbsloſenfürſorge, ſondern nur von einer Vermehrung derſelben ſprechen könne. Als Gründe hierfür gibt er an, die allgemeine Weltwirtſchaftslage und die wirtſchaftlichen Konſequenzen des Verſailler Vertrages. Geholfen könne nur werden durch eine Umſtellung der Wirtſchaft und zwar müſſen wir uns jetzt auf eine vermehrte Erzeugung von Nahrungsmitteln und Rohſtoffen einſtellen, dann müſſe auch die Wirtſchaft vereinfacht werden und zwar dadurch, daß wir die Zwiſchenglieder zwiſchen Produzent und Konſument möglichſt auszuſchalten ſuchen. Produgent und Konſument müßten die Initiative ergreifen, um zum Zuſammenſchluß zu kommen. Dieſe Entwicklung ſoll durch die produktive Erwerbs⸗ loſenfürſorge gefördert werden. Schließlich teilt der Miniſter noch mit, daß das Reichsarbeitsminiſterium im Reichswirtſchafts⸗ miniſterium beantragt habe, den Verhältniſſen in Sachſen beſon⸗ dere Fürſorge angedeihen zu laſſen. Für Sachſen müſſe die Ge⸗ ſamtheit einſtehen, da das Land nicht alles allein leiſten könne. Das werde dadurch geſchehen, daß Sachſen in Zukunft mehr Zu⸗ ſchüſſe bekommt, als die anderen Länder. Zum Schluſſe gab der Miniſter noch der Hoffnung Ausdruck, daß wir ohne beſondere Schwierigkeiten über die ſchwere Zeit hinwegkommen möchten. Maßregelung eines kommuniſtiſchen Rechtsanwalts. (IBerlin, 29. Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) Das Ehren⸗ gericht der Anwaltſchaftskammer in Düſſeldorf hat nach einer Meldung der„Kölniſchen Zeitung“ gegen den aus dem Prozeß gegen die Weißenſeer Kommuniſten bekannten kommu⸗ niſtiſchen Rechtsanwalt Lamp, der aus Düſſeldorf ſtammt, wegen ſeines Verhaltens während der Mordunruhen auf Aus⸗ chließung aus dem Anmaltſchaftsverband erkannt. Gegen Lamp ſchwebt übrigens auch ein Gerichtsverfahren wegen Betrugs. Streik in den Danziger Staatsbetrieben. Danzig, 20. Sept.(..) Die Angeſtellten der Staats⸗ betriebe haben den Streik beſchloſſen. Seit heute früh ruht die Arbeit in allen Geſchäftsräumen der Danziger Werft, der Ar⸗ tilleriewerkſtatt und der Gewehrfabrik. Der Leiter der Werft erklärte, daß ſich die Werftleitung infolge des Streikes der Ange⸗ ſtellten genötigt ſehe, ihrer Arbeiterſchaft mit dem heutigen Tage u kündigen. Von der Kündigung werden 1600 Arbeiter be⸗ roffen. Preisüberwachung und Preisausgleichſtelle. m. Dortmund, 29. Sept.(Priv.⸗Tel.) Im Rathauſe zu Dork⸗ mund fand geſtern eine ſehr gut beſuchte Verſammlung von Ver⸗ tretern der weſtfäliſchen Preisprüfungsſtellen ſtatt. Nach einem—— von Dr. Neugebauer von der Provinzial⸗ preisprüfungsſtelle in Münſter über Ziel und Syſtem einer Ar⸗ beitsgemeinſchaft zur Preisüberwachung und Preisregu⸗ lierung wurde die Gründung einer Arbeitsgemeinſchaft der weſt · fäliſchen Preisprüfungsſtellen einſtimmig beſchloſſen. Mitglied der Arbeitsgemeinſchaft können alle Gemeinden und Kommunalverbände Weſtfalens werden. Die Koſten ſollen je nach der Kopfzahl der Ein⸗ wohner umgelegt werden und ſollen für den Kopf 1 Pfennig betra⸗ gen. Es wurde beſonders hervorgehoben, daß auch die Rheinlande dem Gedanken einer ſolchen Arbeitsgemeinſchaft günſtig gegenüber⸗ ſtehen. Dort beabſichtigt man die Gründung einer Preisaus⸗ gleichſtelle. In Hannover, Oldenburg und Thüringen beſtün⸗ den dleſelben Beſtrebungen. Ein Vorſchlag, die Koſten dieſer Arbeitsgemeinſchaft dem Staate oder dem Reich aufzuerlegen, wurde mit der Begründung abgelehnt, den Städten die nötige Bewegungs⸗ freiheit durch ſelbſtändiges Aufbringen der Mittel zu laſſen. Baden. Zum Ausgleich zwiſchen Stadt und Land. * Ettenheim, 28. Sept. Im Anſchluß an die Generalverſammlung des +7 8 Lagerhauſes Ried und Tag ſand eine große, ſehr gut be⸗ ſuchte Verſammlung des Badiſchen Bauernvereins ſtatt, in der zunächſt Abg. Seubert über das Thema„Landtag und Landwirt⸗ Laaße ſprach. Der Redner entrollte dabei ein Bild von der Tätigkeit des andtags in wirtſchaftlichen Fragen und betonte, wenn die Regierung nicht alle Wünſche der Landwirtſchaft habe erfüllen können, ſo liege das in den Verhältniſſen von heute begründet, denn die Hauptaufgabe der Regierung ſei, dafür zu ſorgen, daß Ruhe und Ordnung aufrecht erhalten bleiben; daran habe auch die Landwirtſchaft das größte Intereſſe.— Hierauf ſprach der Direktor des badiſchen Bauernvereins Dr. Lengenheiſter über unſere heutige wirtſchaftliche Lage, er führte u. a. aus: Die Lage iſt furchtbar ernſt, darüber dürfen wir uns trotz des äußerlichen ſchein⸗ baren Wohlſtandes und trotz der Lebensbejahung unſeres Volkes nicht hin⸗ wegtäuſchen. Wenn heute der Staatsbankrott nicht eingetreten iſt, ſo ge⸗ ſchah es nur aus Furcht vor dem Ungewiſſen, das folgen ſoll. Eine der Haupturſachen unſerer heutigen verheerenden Papiergeldüberſchwemmung iſt in der Geldhamſterei zu ſuchen, da das gehamſterte Geld dem Verkehr entzogen und dadurch die Notenpreſſe weiter in Tätigkeit gehalten wird. Deshalb liege es gerade im Intereſſe des Bauernſtandes, daß das Geld in Umlauf kommt, da die dauernde Entwertung des Geldes ſchließlich auch den Bauernſtand trifft.„Der Bauernverein vertrete den Standpunkt des Soli⸗ darismus, weil eine Verſöhnung der verſchiedenen Stände unbedingt notwendig ſei. Es ſei auch wieder mit anderen Zeiten zu rechnen, wo der Bauernſtand wieder auf die anderen Stände angewieſen iſt, wie dieſe heute auf ihn. Es ſei rur an die Schutzzollpolitik der 90er Jahre erinnert. Deshalb ſollten die Zand⸗ wirte nach dem Grundſatz bandeln: Leben und Leben laſſen. Dann ſei zu hoffen, daß das Schlimmſte, was uns bevorzuſtehen ſcheint, zu verhüten ſein wird, und daß auch wieder beſſere Zeiten kommen, nicht für uns, aber für unſere Kinder und Kindeskinder.— Die Ausführungen der beiden Redner fanden ſtarken und geteilten Beiſall. In der Aus⸗ ſprache wurden namentlich die Ausführungen des Bauernvereinsdirektors unterſtützt. Aus der Angeſtellten-Bewegung. Die Tarifverhandlungen im Verſicherungsgewerbe geſcheitert. Die Angeſtelltenbewegung im Verſicherungs⸗ gewerbe, die im Februar ds. Is. durch Abſchluß eines Reichs⸗ Tarifpertrages zu einem gewiſſen Stillſtand kam, hat in der Zwiſchenzeit das Intereſſe der Oeffentlichkeit nicht mehr in Anſpruch genommen. Zum neuen Vierteljahresende haben die Angeſtellten⸗ Organiſationen den geldlichen Teil des Tarifvertrages wiederum ge⸗ kündigt. Sie verlangen eine laufende Erhöhung der Gehaltsbezüge, und fordern auch einmalige Sonderbeihilfen. Der Arbeitgeber⸗ verband deutſcher Verſicherungsunternehmungen hat am Montag in den Verhandlungen über die Gehaltserhöhung für das 4. Viertel⸗ jahr 1920 abgelehnt, dieſen Forderungen zu entſprechen, indem er behauptet, daß die ſchwierige wirtſchaftliche Lage der Verſiche⸗ rungs⸗Unternehmungen z. Zt. keine derartigen Aufwendungen für das Perſonal geſtatte, welche weit über die Leiſtungen ſtaatlicher Betriebe und anderer privater Wirtſchaftszweige für gleich geartete eeeee hinausgingen. Der Arbeitgeberverband hat ſich bereit erklärt, die bisher ge⸗ leiſteten Mindeſtgehälter aufrecht zu erhalten und eine Verein⸗ fachung des Gehaltsſyſtems zuzugeſtehen. Die Vertreter der Angeſtellten⸗Organiſationen haben es abge⸗ lehnt, auf dieſer Grundlage mit dem Arbeitgeberverband zu ver⸗ handeln. Somit ſind die neuen Tarifverhandlungen im Verſiche⸗ rungsgewerbe als geſcheitert anzuſehen. Letzte Meloͤungen. Karlsruhe, 29. Sept.(Priv.⸗Tel.) Die Reichsregierung hat beſchloſſen, die Zwangsbewirtſchaftung für Schlachtvieh und 94550 ch für das ganze Reichsgebiet ab 1. Oktober 1920 auf⸗ zuheben. Mainz, 29. Septbr. Wegen eines an einer deutſchen Frau begangenen Sittlichteitsverbrechen hat da⸗ franzöſiſche Kriegsgericht geſtern gegen ſechs Soldaten ſchwere Strafen verhängt, nämlich gegen zwei Degradation und Zuchthausſtrafen von 8 beziehungsweiſe 6 Jahre, gegen 95 15 55 Angeklagten Zuchthausſtrafen von 5, 4 und je ahren. Elampes, 29. Septbr. Bei dem Gordon Bennet⸗ Flu Sette Lecointe die 300 Km⸗Strecke in 1 Stunde, 6 Min. 17/ Sek. mit einer Geſchwindigkeit von 271,5 Km. die Stunde u und ſchlug damit den Weltrekord. De Romanet wurde zweiter. Brüſſel, 29. Sept.(Havas.) Der belgiſcho Miniſterpräſident Delacroix erhielt vom franzöſiſchen Miniſterßräſidenten Leygues ein Telegramm, in welchem dieſer für die herzlichen Glückwünſche Delacroix dankte und ſeiner Freude darüber Ausdruck gibt, berufen zu ſein, mit dem belgiſchen Miniſterpräſidenten an der Aufrecht⸗ erhaltung der freundſchaftlichen ande mitzuarbeiten, die beide Länder durch die Menge gemeinſamer Intereſſen vereinigten. Keꝙ̃kę——.—..————.... Widerſpenſligen Zähmung. Von Karl Ettlinger(Karlchen). Machdruck verbolen) der 3) (Fortſetzung.) 5 Einmal fand er ein Vogelneſt mit vier Eierchen. Nachdenklich ſtand er davor, wiegte den Kopf und ſann: „Vier Kinner uff aamol,— naa, ich bleib leddig!“ Ein andermal ſetzte er ſich im Walde ermüdet nieder, legte den Kopf auf einen kleinen Hügel, der ſich alsbald als Ameiſenhaufen entpuppte. „So is des ganze Lewe!“ ſprach er und erhob ſich betrübt. „E Ameiſehaufel Unn da ſoll merr ſeine Eltern noch dankbar ſei', daß ſe ein in ſo was eneiſetzel“ Und er griff ſich melancholiſch in den Kragen, um die hurtigen Tierchen, die ſeinen Hals als Tanzplatz benutzten, zu entfernen. Selten leiſtete er ſich den Genuß, des Abends in einer Kneipe zu einem Glas Bier oder einem Schoppen Aepfelwein einzukehren. Friedlich ſchichtete er daheim in der Waſchtiſch⸗ ſchublade die kleinen Erſparniſſe aus ſeinem beſcheidenen Lohn und aus den Trinkgeldern, die er hie und da bei Beſorgungen erhielt, zu einem Berg. Es war kein Himalaja, es war gleich⸗ falls nur ein Ameiſenhäuſchen, aber er hoffte, ihn mit der Zeit zu einem kleinen Hügel anſchwellen zu ſehen, von dem aus er in den Zeiten des Alters und der Gebrechlichkeit die Welt mit genügſamem Lächeln zu betrachten gedachte. Und das wäre ihm vielleicht auch gelungen, hätte da⸗ Schickſal nicht mit ihm einen grauſamen Scherz vorgehabt und ihe⸗ als Untermieter in die Wohnung des Drechslermeiſters Bindegerſt geführt. Er war domals zweiundvierzig Jahre alt, und ſein Herz zählte ſomit bereits zu jenen Zielſcheiben, denen gegenüber es ſich der kleine Gott Cupido erſt Zmal überlegt, ehe er noch einen Pfeil daran wagt. Entſchließt er ſich aber dann doch dazu, ſo nimmt er keinen von den kleinen goldenen Pfeilen, die ſo füß ſchmerzen, ſondern er ſchnitzt ſich einen großen, plumpen Kloben zurecht, mit ſcharfen Widerhaken und verſieht dieſes vermaledeite Geſchoß, damit es auch recht zielſicher ſchwirre, noch eigens mit einem Propeller aus rieſigen Eſels⸗ Ohren. An jenem erſten März, als Adolf Borges mit ſeinem Handköfferchen die Stiege emporſchlenderte, um bei dem Drechſlermeiſter das vermietbare Dachzimmerchen zu beſich⸗ tigen, ſpielte gerade ein Orgelmann im Hof den populären Rheinländer: „Katharinchen mit dem Selleriekopp, Allez hopphopphopp! Alles hopphopphopp!“ Dieſen Drehorgler 307 der hohe Schutzgeiſt der Jung⸗ geſellen eigens in den Hof geſtellt, um Adolf eine letzte War⸗ nung zukommen zu laſſen. Da aber Adolf niemals einen Tanzboden beſucht hatte und daher dieſen Rheinländer nicht kannte, und da er andrer⸗ ſeits nicht wiſſen konnte, daß der Drechslermeiſter eine Tochter Katharina beſaß, fruchtete die Warnung leider nichts. „Gu'n Nachmiddag!“ empfing ihn der alte Bindegerſt freundlich.„Neun Mark dhät des Zimmerche koſte! Mit Kaffee zeh' fuffzig! Es is e ruhig Zimmerche! Nor dhun als bei Nacht die Katze ſo kreiſchel No, da miſſe Se halt mi'm Bandoffel danach ſchmeiße! Des könne ſe net verdrage!— Was hawwe Se dann for en Beruf?“ ſ bei Feldmann u. Schneider in der Schloß⸗ ra „„E foi Haus!“ bekräftigte Vater Bindegerſt.„E erſt⸗ klaſſig Firma! Ich bin aach ſchonn emal beb're ereigefalle 81170 Aaazug! Wie lang ſin Se dann ſchonn bei dene eut?“ „Zweiunzwanzig Jahr!“ ſeufzte Adolf. „Des is e Embfehlung!“ ſchmunzelte Bindegerſt. Des is es Embfehlung, wann's e Aageſtellter ſo lang mi'm Brin⸗ zibal aushält!— Sin Sie eigentlich e Offebächer odder e „E Frankforder wär' ich! „Ich aach! Unn da ſin Se nach Offebach ausgewannert?“ „Ja, ich bin ausgewannert. Amerika war merr zu weit, da bin ich nach Offebach.“ „Ich aach. No, ſteihe merr emal enuff in des Zim⸗ merche! Se miſſe Ihne am Stiegegelänner feſthalte, die Trepp is e biſſi wackelig!“ Adolf ſah ſich das Zimmer an und behielt es. Er war ja ſo beſcheiden in ſeinen Anſprüchen, die Gabe des Wider⸗ ſpruchs war ihm verſagt und wenn der letzte Teil der Treppe ſogar völlig gefehlt hätte, und Herr Bindegerſt hätte agt:„Se miſſe, um in Ihr Zimmerche zu komme, jedes⸗ mal en Rieſeaufſchwung mache!“, er hätte auch in dieſem Falle nicht die Energie gefunden, nein zu ſagen. Und überhaupt war es Adolf ziemlich gleichgültig, wie er wohnte.„Was kimmt's dadruff aa?“ ſagte er ſich.„Ich habb ſchonn Säu geguckt, die hawwe in Ställ gewohnt mit Borzellankachele,— no, am Schluß ſin ſe doch geſchlacht' worn! Unn wann der Herr Feldmann unn der dick Herr —17 Herr Schröder ihr Haus noch e dutzendmal umbaue laſſe unn dhun ſo viel Bogelampe enei wie in de Frankforder Haapt⸗ bahnhof, deshalb bleiwe ſe doch zwaa indviecher!“ Und er fühlte ſich zunächſt ganz wohl im neuen Heim. Wenn auch das Zimmerchen nichts enthielt als ein einiger⸗ maßen erträgliches Bett, einen morſchen Spiegelſchrank, in dem ein falſcher Schlüſſel ſteckte, eine arg baufällige Waſch⸗ kommode—(„Se evenduell emal e annerne“, hatte Herr Bindegerſt gegen ſeine Ueberzeugung behauptet) — einen Nree Stuhl und einen Tiſch, der, ſobald man ſich auf ihn ſtützte, von ſelbſt Rheinländer zu tanzen anfing, es war doch ſo lauſchig ſtill des Abends da droben, und wenn man den Kopf zum Dachfenſter hinausſtreckte, ſah man unten die Menſchen wie kleine Käfer umherkrabbeln. Und das erſchien Adolf ſehr poſſierlich. „Wie klaa miſſe ſe erſcht dem liewe Gott vom Himmel aus vorkomme!“ meinte er.„Da kann er freilich kaan Brin⸗ zibal vom Ausläufer unnerſcheide, unn kaan Rothſchild von eme Schnorrer! Ich glaab werklich, es is gar net ſo ſchwer, die Menſche gerecht zu beorteile,— merr muß nor weit genuch eweck ſeil“ Und des Nachts ſchien der Mond in das Zimmerchen, der ſo viel demokratiſcher iſt als die Sonne. Denn, wenn dich die Sonne anſieht, ſo mußt du ehrfurchtsvoll, geblendet die Augen ſchließen: den Mond aber kannſt du ohne Zwin⸗ kern fröhlich und freundlich begrüßen wie deinesgleichen. Man hat nur noch kein genügend großes Fernrohr ge⸗ baut, ſonſt könnte man deutlich ſehen, wie der Mann im Mond jeden Gruß erwidert; jedesmal unterbricht er die Arbeit des Holzhackens und zieht ſeine Mütze, denn er hackt ja das Holz nicht für eigene Rechnung, und deshalb eilt es ihm nicht ſo. Freilich, wie die Sonne ihren Sonnenſtich austeilt, ſo gibt es auch den Mondſtich. Aber den kriegen nur die lurt ſchen Dichter. Und dann hält ſich der Mann im Mond mit beiden Händen die Ohren zu. In ſolchen mondhellen Nächten erhuben auch die von Vater Bindegerſt bereits angekündigten Katzen ihre Stim men. Ganze Sinfoniekonzerte führten ſie auf. Adolf hätte ein ganzes Schuhwarenlager nach ihnen werfen können, es hätte ſie nicht geſtört. Im Gegenteil: kam ein Pantoffel 10 flogen, ſo faßten ſie das als Beifallsbezeugung, als eine Art ledernen Lorbeerkranz auf und gaben noch ein minde' ſtens fünfteiliges Tongemälde zu. „Herr Bindegerſt, des ſoll der Deiwel aushalte, des Katzekonzert!“ beklagte ſich Adolf einmal, als er die ganze Nacht kein Auge hatte ſchließen können.„Was hawwe die Viecher dann bloß?“(Fortſetzung folgt.) — — rrrr — eeeee Mittwoch, den 29. September 1920. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend-Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 439. Nus Stadt und Land. Das Mannheimer Schulſyſtem. In ſeinen Erinnerungen in Nr. 419 des„General⸗Anzeigers“ äußert, ſo wird uns aus Lehrerkreiſen geſchrieben, Herr v. Hollander die Anſicht:„Den hochbegabten Kindern kann dadurch geholfen erden, daß man für ſie neben dem Klaſſenunterricht noch beſon⸗ ere Einrichtungen zu ihrer Förderung trifft. Erweiſt ſich das Be⸗ dürfnis, einer größeren Anzahl von ihnen Unterricht in einer fremden Sprache zu erteilen, ſo kann das außerhalb der Schulzeit geſchehen.“ Gegen dieſes„Außerhalb der Schulzeit“ möchte ich, ſoweit es hochbegabte Kinder betrifft, meine Bedenken vorbringen, weil ich zufolge meiner beruflichen Stellung mehr als irgendwer Gelegenheit habe, die für ſolche Kinder beſtehenden Uebergangs⸗ klaſſen zu beobachten. Es ſind deren nur zwei: davon vereinigt die erſte in ſich 36 Kinder des ſiebten und die zweite ebenſoviele des achten Schuljahres, ausgeſucht kluge Köpfe, die nach ihrer Entlaſ⸗ ſung aus der Volksſchule weiter ſtudieren, darum in die zweitoberſte Klaſſe der Höheren Mädchenſchule oder in die Klaſſe O 3 der Ober⸗ realſchule übertreten wollen und demgemäß auch in Franzöſiſch, Engliſch und Mathematik unterrichtet werden müſſen. Erfahrungs⸗ gemäß kann das mit begabten Schülern ſehr wohl innerhalb der Z3ſtündigen Schulzeit geſchehen; beſondere Kurſe ſind nicht nötig. Die Schüler haben bisher ihre Aufnahmeprüfung jeweils gut be⸗ ſtanden und nahmen nachher in der höheren Schule ſtets die beſten Plätze ein. Die zur Zeit beſtehenden Uebergangsklaſſen haben den großen Vorteil, daß die Schüler erſt nach der Schulentlaſſuna ſich für das höhere Studium entſcheiden können, alſo im Alter von 14 bis 15 Jahren, wenn nach djähriger Schulzeit unzweifelhaft feſt⸗ ſteht, daß ein Weiterſtudieren den allerbeſten Erfolg verſpricht. Von den geradezu glänzenden Leiſtungen dieſer Uebergangsklaſſen in Deutſch, Franzöſiſch, Engliſch und Mathematik haben ſich fremde Schulmänner und Schuldeputationen an Ort und Stelle überzeugk und ihre rückhaltloſe Anerkennung ausgeſprochen. Es iſt ſomit bewieſen, daß für wirklich hochbegabte Kinder beſondere Kurſe nicht nötig ſind. Beſondere Kurſe erfordern auch beſondere Bezahlung, und zum andern darf man auch die hochbegabten Kinder nicht über das vernünftige Maß hinaus an die Schulbank ketten. Ihre Geſund⸗ heit fordert, daß ſie genügend Zeit finden zu fröhlichem Spiel in freier Luft. Und wenn man die begabten Kinder einerſeits nicht verkümmern laſſen darf durch zu geringe Anforderungen im Unter: richt, ſo darf man ſie doch anderſeits auch nicht ſtrafen dafür, daß die Natur ihnen beſondere Geiſtesgaben zugeteilt hat. Mit kurzem Wort: Die zur Zeit für hochbegabte Kinder beſtehenden Uebergangs⸗ klaſſen find gut und zweckmäßig und dürfen bei einer etwaigen Neu⸗ geſtaltung unſeres Schulweſens nicht ohne weiteres aaee werden. Einmaliger Fernſprechbeitrag. Viele Teilnehmer ſind im Zweifel, wie hoch ſich für ſie der zum 1. Oktober fällige Beitrag ſtellt, weil ihnen noch keine beſondere Benachrichtigung zugegangen iſt. Nach Mitteilung des Telegraphen⸗ umts iſt dieſe deshalb noch nicht allen Teilnehmern zugeteilt wor⸗ den, weil es nicht möglich geweſen iſt, die Vordrucke alle rechtzeitig fertigzuſtellen. Es kann ſich aber jeder Teilnehmer ſelbſt aus⸗ rechnen, wieviel er zu zahlen hat, wenn er weiß, daß der Beitrag für jeden Hauptanſchluß 1000 M. und für jeden Nebenanſchluß 200 M. beträgt und daß der Beitrgg auch für ſolche Nebenanſchlüſſe zu zahlen iſt, die nicht von der Telegraphenverwaltung hergeſtellt ſind. Die Zahlung muß auf einmal oder in 4 Teilbeträgen auf das Poſtſcheckkonto Nr. 3337(Karlsruhe) des Telegraphenamts hier er⸗ 1 ſolgen. Ausſtellung der Weltbewerbspläne für die„Schifſbarmachung des Oberrheins“ in Mannheim. Der Unterbadiſche und Mannheim⸗Audwigs⸗ hafener Architekten⸗ und Ingenieur⸗Verein hat ſich mit der Bitte an das Badiſche Arbeitsminiſteruum gewandt, bei der zuſtändigen Stelle dafür einzuſetzen, daß die Wettbewerbspläne für die„Schiffbarmachung des Oberrheins“ von Baſel bis Konſtanz, die in der Zeit vom.—19. Oktober als ein Teil der Schiffahrts⸗ und Waſſerkraft⸗Ausſtellung„Badens Waſſerwege und Weiße Kohle“ in Karlsruhe ausgeſtellt ſind, auch hier in Mannheim zur Ausſtellung gelangen. Wir möchten dieſe Anregung auf das wärmſte unterſtützen. Die Schiffbarmachung des Oberrheins iſt für Mannheim von ſo großer auch der hieſigen Bevöl⸗ Agung die Pläne gezeigt werden ſollten. Die Ausſtellung in Karls⸗ 5 he wird nur ein beſchränkter Kreis von Intereſſenten beſuchen können. »Verſetzt wurden Oberverwaltungsſekretür Wilhelm Kaus bei der Heil⸗ 555 Pflegeanſtalt Emmendingen in gleicher Eigenſchaft zum Verwaltungshof, der Buchhalter der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Illenau, Oberverwaltungsſekretär Otto Beea, in gleicher Eigenſchaft zur Heil⸗ und Pflegeanſtalt Emmendingen, Oberverwaltungsſekretär Gottlieb denwald in Karlsruhe als Oberleviſor zum Bezirksamt Dur⸗ lach, die Oberjuſtizſekretäre Adolf Müller bei der Staatsanwalt⸗ ſchaft Karlsruhe zum Amtsgericht daſelbſt, Friedrich Eberhardt beim Amtsgericht Bonndorf zum Amtsgericht Freiburg, Friedrich Hahn beim Landgericht Heidelberg zum Amtsgericht daſelbſt, Johann Dinkeldein beim Amtsgericht Heidelberg zum Land⸗ gericht daſelbſt, Franz Xaver Jörger beim Notariat Offenburg zum Landgericht daſelbſt, Peter Vogler beim Landgericht Offen⸗ burg zum Notariat daſelbſt, Guſtav Lei beim Landgericht Waldshut zum Amtsgericht daſelbſt, Karl Hils beim Amtsgericht Waldshut zum Landgericht daſelbſt, Wilhelm Ullrich, Karl Wäſch und Heinrich Bender beim Landgericht Mannheim zum Amtsgericht hierſelbſt, Friedrich Ewald, Wilhelm Fuhrmann und Eugen Müller beim Amtsgericht Mannheim zum Landgericht hierſelbſt; ferner Obereiſenbahnſekretär Martin Schmitt in Mannheim nach Weinheim, die Eiſenbahnſekretäre Emil Dennig in Durlach nach Karlsruhe, Robert Wendel in Mannheim nach Heidelberg, Friedrich Mattmüller in Karlsruhe nach Freiburg, Heinrich Störk in Pforzheim nach Mannheim, Julius Conrad in Mann⸗ heim nach Karlsruhe, Jakob Heid in Mannheim nach Weinheim und Philipp Wanner in Wiesloch⸗Walldorf nach Karlsruhe. *Ernannt wurden Pfarrſekretär Adolf Wilhelm Spiegel⸗ halder in Mannheim zum Profeſſor am Realgymnaſium in Mann⸗ heim, Kaſſier Max Ott zum Regierungsrat, Buchhalter Auguſt Retzbach zum Hauptkaſſier beim Badiſchen Frauenverein, Unter⸗ lehrerin Klara Korb von Großheubach zur Taubſtummenlehrerin an der Taubſtummenanſtalt in Heidelberg, Juſtizaſſiſtent Jakob Dörr bei der Staatsanwaltſchaft Karlsruhe zum Verwaltungsſekre⸗ tär beim Landeskriminalmuſeum Karlsruhe und Oberjuſtizſekretär Karl Groß zum Archivar beim Landtag. 22 vergnügungen. Die Kammer⸗Lichtſpiele(D 2, 6, Planken) bringen gegen⸗ ee überaus ſpannende Filmwerke zur Vorführung. In dem Vierakter„Der Teufel“ ſteht der Meiſterdetektiv Max Landa, der ſchon ſo oft durch die ſhſtematiſche Zielſicherheit im Argumentieren und Operieren und durch die tollkuhne, vor keiner 58 zurückſchreckende Ausführung ſeiner Entſchlüſſe Staunen und Bewunderung erregt hat, im Mittelpunkt der Handlung, der ein muſteriöſer ſenſationeller Todesfall zugrunde liegt. Erſt am Schluß, als die ſchier unentwirrbar erſcheinenden Fäden gelöſt ſind, erfährt man, daß nicht eine Mordtat, ſondern ein Unglückfall vor⸗ liegt. In geſchickter iſt auch die Handlung in dem Vierakter Lle maskierte Tänzerin“ aufgebaut, der die bewegten Schickſale Cecyls, des jugendſchönen Mitgliedes einer Wandertruppe, erzählt. Der Regie war hier Gelegenheit gegeben, mit einer recht effektvollen Aufmachung zu wirken, denn erſt nach einer halsbrecheriſchen Entführung gelangt Cecyl auf den Weg, der zu Glück und Reichtum führt. Die Darſtellung darf ebenfalls als herrvorragend bezeichnet werden. Aus dem Lande. cBrühl, 29. Sept. Die Beteiligung an der Verſteige⸗ rung der Plätze für die hieſige Kirchweihe war ſehr ge⸗ ring. Für die verſchiedenen Schau⸗ und Verkaufsbuden wurden nur 306 M. Standgeld erlöſt. Schwetzingen, 29. Sept. Ueber die künftige Verwen⸗ dung der hieſigen Dragonerkaſerne iſt die Entſcheidung noch nicht gefallen. Wie verlautet, iſt ſeit einiger Zeit ein Projekt in Behandlung, das eine großzügige Ausnützung des Gebäudes vor⸗ ſieht. Danach ſollen in der Dragonerkaſerne alle Büros der hie⸗ ſigen Steuer⸗ und Juſtizbehörden untergebracht werden, ſodaß die 3. Zt. von dieſen Behörden benutzten Räumlichkeiten für Wohnungs⸗ zwecke frei würden. Außerdem ſoll eine Turnhalle aufgenommen und der Reithof in Kleingärten umgewandelt werden. Die Haupt⸗ ſchwierigkeit iſt wie bei allen derartigen Profekten die finanzielle Seite der Sache.— Einem hieſigen Metzgermeiſter wurden dieſer Tage 3000 M. geſtohlen. & Karlsruhe, 29. Sept. In einer Beſprechung zwiſchen den Bierbrauereien und den Wirten einigte man ſich dahin, den Liefer⸗ preis für einen Hektoliter Vollbier auf 180 M. und den Aus⸗ ſchankpreis für ein Zehntelliter auf 30 Pfg. feſtzuſetzen. Dieſer Aus⸗ ſchankpreis gilt als Mindeſtpreis für das ganze Land. Pfalz, Heſſen und Umgebung. sw. Weinheim bei Alzey, 28. Sept. Erſchlagen hat ein junger Mann ſeinen Vater mit der Axt. Aus welchen Motiven die Tat geſchah, ſteht noch nicht feſt. Sportliche Rundſchau. Die Fußball-Liga in Nordbayern. Der vierte Liga⸗Sonntag brachte einige Ueberraſchungen, nämlich die unentſchiedenen Treffen Spielvereinigung Fürth—.⸗V. 1846 und .⸗V. 1860 Fürth— Bayern Kitzingen. Auch der Sieg des Nürnberger Fußballverein gegen M..⸗V. Fürth iſt überraſchend doch. Das Spiel 1..⸗C. Nürnberg— Pfeil brachte den erwarteten Sieg des 1..⸗C. und auch mit dem Sieg der Würzburger gegen Bamberg hatte man mit Be⸗ ſtimmtheit net. Ueber die einzelnen Spiele iſt folgendes zu ſagen: 1..⸗C. Nürnberg— Pfeil:2(:). Nürnberg trat mit Erſatz für Stuhlfauth, Riegel und Sutor an und konnte ſich, beſonders in der erſten Halbzeit, nicht recht durchſetzen. Träg brachte einen unnötig ſcharfen Zug ins Spiel, was ihm zwei Verwarnungen eintrug. Pfeil er⸗ zielt in der 20. Minute nach einem Freiſtoß aus einem Gedränge heraus .. Aunſt und Wiſſen in Mannheim. der Thealernachricht. Bei der heutigen Aufführung des„Bar⸗ hier von Sevilla“ im Neuen Theater wird Irene Eden als Einlage im 2. Akt zwei Variationen über ein Thema von Mozart von Max Sinzheimer ſingen. Nus dem Kunſtleben der pfalz. i Das Marionettentheater pfälziſcher Künſtler, das am 19. September in er ſeine Tätigkeit begann, um nach Ludwigshafen und vorausſichtlich noch in dieſem Jahre auch nach Mannheim kommen wird, iſt, wie der Ludwigshafener Generalanzeiger auf Grund eines unterweiſen⸗ den Schriftchens ſen t, eine regelrechte kleine Bühne mit Proſpekten und über Kuliſſen mit Verſenkungen, Flug⸗, Blitze und Donnermaſchinen und allem Zubller Sie wurde aun weitaus größten Teil von angeſehenen pfäl⸗ ziſchen Firmen hergeſtellt. Der Entwurf zu der ſtilvollen Architektur der Außenwand ſtammt aus dem Atelier der Architekten Marx u. Wagner, die auch das von der Firma Julius Waldkirch in Ludwigshafen im Druck ausgeführte Plakat und die Programm⸗Umrahmung entwarfen. Die Holz⸗ arbeiten wurden von der Ludwigshafener Bau⸗ und Möbelſchreinerei Ul⸗ ſchmid geliefert. Die ſinnreich konſtruierte und tadellos funktionierende Drehbühne iſt das Werk der Abteilung der Luxſchen Apparatebaugeſellſchaft. Der komplizierte elektriſche Beleuchtungsapparat wurde von dem Spezialgeſchäft Siemens⸗Schuckert⸗Werke(Mannheim) her⸗ geſtellt. Die Bemalung der Außenwand mit phantaſtiſchen Ornamenten in Gelb, Schwarz und Rot führte Kunſtmaler Merkel in Mannheim aus. Die beiden ſymmetriſch 55 Seitentüren ſind mit faltenreichen dunklen Plüſchportieren verhängt. Das Aeußere macht ſomit einen vor⸗ nehmen undeſtilvollen Eindruck. Dem ſchönen Aeußeren entſpricht die reich und gediegen dausgeſtattete Inneneinrichtung. Vor allem erweiſt ſich die Drehbühne als ungemein praktiſch. Durch eine kaum eine Minute dauernde Viertelsdrehung iſt eine Verwandlung zuſtande gebracht. Verzögerungen durch Umkleiden der Puppen entſtehen ebenfalls nicht, ſo daß ſich die Hand⸗ lung in raſcheſter Folge abwickelt, wodurch die Wirkung des Spiels von At zu Akt ſich ſteigert. Dazu kommt noch, daß die figürliche und deko⸗ rative Ausſtattung der Stücke von hervorragend tüchtigen Künſtlern her⸗ rührt, von welchen das pfälziſche Marionettentheater mehrere, die als Auto⸗ ritäten auf dem Gebiet der Marionettenkunſt gelten, wie Kunſtmaler Theo⸗ dor Herrmann aus Bremen, Prof. Dr. Brill vom Pfälziſchen Gewerbe⸗ muſeum in Kaiſerslautern, die bereits erwähnten Architekten Marx und Vagner und Bildſchnitzer Karl Caire⸗Kaiſerslautern ſowie die Märchendich⸗ ter Walter Horſt⸗Berlin und Moritz Guth⸗Ludwigshafen zu ändigen Mit⸗ arbeitern gewonnen haben. Die von Frau Direktor Zink mit Geſchick und feinem Geſchmack gekleideten Puppen ſowie die Dekorationen ſind daher, weil aus einem künſtleriſchen Geiſt geboren, äußerſt ſtilvoll und entſprechen in Form, Farbe und Gruppierung durchaus der Stimmung und dem Cha⸗ rokter der einzelnen Stücke die im Glanze einer unauffällig, aber höchſt wirkſam funktionierenden Dreifarbenbeleuchtung einen feenhaften Eindruck machen. Das Marionettentheater Pfälzer Künſtler trägt ſomit ſeinen Namen mit Recht. Die Anregung zu ihm ging von einem Pfälzer Künſtler, Berufsſchauſpieler Adolf Zink, aus, in deſſen Hand die künſtleriſche und ge⸗ ſchäftliche Leitung ruht; die Finanzierung unternahmen angeſehene Pfälzer Kunſtfreunde, die techniſche und künſtleriſche Ausſtattung rührt von pfäl⸗ ziſchen Künſtlern her. Dem pfälziſchen Volke ſoll das Theater gewidmet ſein, und insbeſondere der pfälziſchen Jugend zu Nutz und Frommen ge⸗ Ebeichen. Theater, Kunſt und Literatur. 7 Reinhardts Pläne. Nach dem Rücktritt Max Reinhardts von ſeinen Berliner Bühnen wird, wie die„Berliner Redaktion“ Gn⸗ Reinhardt ſeine Intereſſen zunächſt der Vorbereitung des alburger Feſtſpielhauſes zuwenden, deſſen Bau nach den Plänen Alfred Rollers bereits im nächſten Monat beginnt. Die Eröff⸗ nung unter Reinhardts Leitung iſt für den 15. Juli 1921 in Aus⸗ ſicht genommen. 155 Uraufführung in Hamburg. ſchreibt, trug dort im Thalia⸗Theater das Schauſpiel Viſion“ von Emil Sandt bei ſeiner Uraufführung einen ſchönen Erfolg davon, der aber wohl mehr der ausgezeichneten Darſtellung und Regie, als dem Stück galt, das das Publikum den Sinn der Dichtung und die Abſichten des Verfaſſers völlig im Dunkeln ließ. Das Schauſpiel iſt eine an ſich recht unterhalt⸗ ſame Himmelsviſion, die ohne dichteriſche Auswertung bleibt und auch keine neuen Problemé aufwirft.* Im Altonger Stadttheater kam die Groteske„Die Guil⸗ lotine“ von Alfred Müller⸗Förſter zur Uraufführung. Das Publikum nahm die Novität trotz ihrer offenkundigen literariſchen Wertloſigkeit mit ſtarkem Beifall auf, den in der Hauptſache die gute Darſtellung für ſich beanſpruchen konnte. 4e Ein Theaterroman von Max Grube. Max Grube hat einen großen Roman vollendet, der unter dem Titel„Theater“ den Aufſtieg des deutſchen „Diie Entwicklung Max Grube ſelbſt eine hervorragende Stelle eingenommen hat. vermiſchtes. Alte Bäume. Ferdinand Cortez ſchrieb ſeinerzeit, daß eine in Mexiko das größte Wunder in dem von ihm er⸗ oberten Lande ſei; denn im Jahre 1519 konnte er mit ſeinem ganzen Heere in ihrem Schatten ſein Lager aufſchlagen. Dieſer Baum lebt noch heute. Man hat ſein Alter auf 6000 Jahre ge⸗ ſchätzt; neuere Botaniker bezweifeln dieſe Schätzung, geben aber zu, daß der Baum ſicher ſeine 1400 Jahre zählt. Auf dem Libanon eigt man den Reiſenden„Kön alomos Zedernwald“, aus 11 Stämmen er das Bauholz für den Tempel in Jeruſalem holte. Ob das ein Gegenſtück zu Julias Sarkophag in Verona und Luthers Tintenklecks auf der Wartburg iſt, wollen wir dahin⸗ geſtellt ſein laſſen.— Tatſache iſt, daß unter den 400 Stämmen im Tale Eden, die man als den Wald Salomos bezeichnete, drei⸗ zehn ſind, deren Alter enan auf etwa 2000 Jahre ſchätzen kann. Ein Zeuge des älteſten Pflanzenlebens wurde im Jahre 1768 durch einen Sturm zerſtört. Es war ein Drachenbaum auf der Inſel Teneriffa, den Alexander v. Humboldt auf 6000 Jahre ſchätzte. Und ſelbſt, wenn er ſich um ein oder zwei Jahrtauſende berrechnet haben ſollke, ſo hatte doch dieſer Baum die ganze euro⸗ päiſche Kulturgeſchichte erlebt. Er ſah Blüte und Verfall der An⸗ tike; unter ſeiner Krone entſtanden und vergingen Völker und Religionen; phöniziſche Galeeren, ſpaniſche Ritter und moderne Poſtſchiffe ſind an dieſem Baum vorbeigefahren, und ſeine ewige Jugend könnte die Weltgeſchichte zu einer Anekdote zuſammen⸗ ſchrumpfen laſſen. . Wie man uns aus Hamburg Theaters von 1872 bis 1914 an der Geſchichte der Meininger zeigt, in deren Bod den erſten Treffer. Nürnberg kann trotz aller Anſtrengungen bis zur Pauſe den Ausgleich nicht ſchaffen. Nach Wiederanſtoß hat der Meiſter mehr vom Spiel; durch Popp, Träg und wieder Popp ſtellt er das Reſul⸗ tat auf:1; Pfeil erringt durch Gimpel einen zweiten Erfolg und faſt ſcheint der Ausgleich noch zu kommen, als es kurz vor Schluß Träg gelingt, durch ein viertes Tor ſeiner Mannſchaft den endgültigen Sieg zu ſichern. Ein unentſchiedenes Treffen lieferten ſich der deutſche Altmeiſter und.⸗V. 1846(:).— Spielvereinigung dürfte gegen das Spiel Proteſt einlegen, da Seiderer und Hagen infolge ihrer Teilnahme am Län⸗ derſpiel Oeſterreich⸗Deutſchland an dieſem Treffen nicht mitwirken konnten. Beide Teile ſpielten ſehr aufopfernd, doch konnten die Stürmer bei den guten Verteidigungen nichts durchbringen. Fürth hat das unentſchiedene Reſultat nicht zuletzt ſeinem vorzüglich arbeitenden Torwart Lohrmann zu verdanken, der im letzten Moment oft totſichere Sachen rettete. Ein Tor, das Spielvereinigung kurz vor Schluß erringen konnte, wurde nicht ge⸗ geben, da Hennefelder den Ball mit der Hand berührt hatte. Ebenfalls unter Proteſt kam das Treffen Nürnberger Fuß⸗ ball⸗Verein— mit 7: 1 für ſich entſchied, da Loneis(.⸗T.⸗V.) mit der deutſchen Mann⸗ ſchaft in Wien weilte. Bis zur Halbzeit konnte N..⸗V. durch Philipp und Liebermann zwei Tore erzielen, denen die Turner nur eines entgegen⸗ ſetzten. Nach der Pauſe war Nürnberg ſtark in Front. Gutes Schußver⸗ mögen vor dem Tore verhalf ihnen zu weiteren vier Toren, die in gleich⸗ mäßigen Abſtänden fielen. Die beiden Liga⸗Neulinge.⸗V. 1860 Fürth und Bayern Kitzingen teilten ſich in die Punkte. Fürth hat damit eine günſtige Gelegenheit, ſeine Stellung in der Ligatabelle zu verbeſſern verſäumt, denn der Spielſtärke beider Mannſchaften nach hätten die Turner unbedingt ge⸗ winnen müſſen. N. Pferdeſport. * Im Freien Ausgleich am 12. Oktober in Frankfurt a. M. blie⸗ ben von 98 teilnahmeberechtigten Pferden 31 ſtehen. Ausgeſchieden ſind u. a. die unmöglichen Höchſtgewichte Skarabae, Hexold, Lorbeer, Eckſtein, Tulipan, Einſiedler, Nubier, von Dreijährigen außerdem noch Alamund, Friedensfürſt. Der Mohr, Wallenſtein und Wanderfalke, ſowie der fünf⸗ jährige Optimiſt, dem als ausgeſprochenem Flieger die Diſtanz von 2000 Meter nicht paßt. Die Skala führt jetzt Harlekin mit 65 Kilogramm vor Turban(64). Maas(63), Bannwart(62) und Laland(59½), der alſo mit Turban unter Altersgewicht laufen ſoll. Der Stall Weinberg hat außerdem noch Ambos(54), Grolle nicht(5314), Oſtera(53½) und Faida(50) im Rennen und dürfte die Situation. beherrſchen, obwohl die 59 Kilogramm von Herzliebſte, die 57 Kilogramm von Dardanos, die 55% Kilogramm von Herſenier, Waſſerturm und Feldherr 11 und die 52 Kilogramm von Reve⸗ lin nicht ungünſtig erſcheinen. Gut weggekommen iſt mit 49½% Kilogramm auch Anemone. Nadſpork. sr. Die Leipziger Radrennen brachten als Hauptkonkurrenz ein 100 Kilometer⸗Rennen, in welchem Bauer ein ſchnelles gleichmäßiges Rennen fuhr und in 1 St. 17 Min. 3,4 Sek. den erſten Platz belegte. Der deutſche Meiſter Wittig war nicht am Start erſchienen. Für ihn ſtartete Ebert. Die Ergebniſſe des Tages waren: 1. Oſtermeler, 2. Bettinger ½., 3. Schrage, 4. Sennecke 5. Bader(geſtürzt).— Vorgabe⸗ fahren 1. Schrage Mal), 2 Sennecke(15 Meterſ, 3. Heuer, 4. Stolz. — Prämienfahren: 1. Sennecke, 2. Oſtermeier, g. Wagner.— 100 Kilo⸗ meter⸗Rennen: 1. Bauer(Continental⸗Reifen):17:3,4, 2. Dickentmann 98,360 Kilometer, 3. Weiß 98,050 Kilometer, 4. Ebert 94,120 Kilometer, 5. Krupkas 88,350 Kilometer. sr. Rütt in Mailand ſiegreich. Weltmeiſter Rütt konnte ſeinen zweiten Start in Mailand zu einem glänzenden Sieg geſtalten. Er gewann den Endlauf des Bourillonpreis ſicher mit zwei—— gegen die Italiener Verri und Moretti. Die letzten 200 Meter wurden in 12 Sekunden ge⸗ fahren. Unter ungeheurer Begeiſterung der tauſende von Zuſchauern mußte Rütt eine Ehrenrunde fahren. Otto M eyer(Ludwigshafen) konnte in Vorlauf nur Dritter werden, belegte dafür aber in dem End⸗ lauf der Dritten mit 3 Längen Vorſprung vor Deruyter den erſten Platz. Im Endlauf der Zweiten ſiegte Mori gegen Bergamini und Peyrode. Ein Zweiſitzerfahren vervollſtändigte das— Hier konnte ſich Rütt mit Bolzoni als Partner mit 14 Punkten nur als Dritter hinter Vay⸗Si⸗ vocci(17.) und Moretti⸗Azzini(17.) plazieren. Den vierten Platz belegten Girerdengo⸗Deruyter mit 12 P. Schach. sr. Der 20. Deutſche Schachkongreß des Deutſchen Schachbundes, der erſte nach ſechsjähriger Pauſe, fand am Sonntag in Berlin ſtatt. Die Leitung hatte der langjährige Vorſitzende Profeſſor Gebhardt. Der Bund iſt ſeit 1914 von 210 Vereinsmitgliedern auf 265 geſtiegen. Der Antrag der Berliner Schachgeſellſchaft auf zeitgemäße Aenderung der Satzungen und der Turnierordnung, auf Beſeitigung der Geldpreiſe und auf ſtärkeren Einfluß der Vereine und Verbände fanden allgemeine Zuſtim⸗ mung. Eine ſechsköpfige Kommiſſion ſoll dem nächſtjährigen Bundeskongreß in Hamburg entſprechend 80 Satzungen zur Annahme vorlegen. Als Vorort für 1922 wurde Bad Oeynhauſen gewählt. Profeſſor Gebbardt wurde zum Ehrenvorſitzenden ernannt, Robinow⸗Hamburg zum 1. Vor⸗ fitzenden, Poſt⸗Berlin zum 2. Vorſitzenden, zum Schatzmeiſter Römmig und zum Schachwart Dr. Tauſch gewählt. Fußball. er. Das deutſchrengliſche Fußballſpiel, das am Samstag nachmittag in Neukölln bei Berlin zwiſchen einer engliſchen Militärmannſchaft und einer deutſchen Mannſchaft der früheren Gardenachrichtentruppen ſtattfand, endete mit dem leichten Sieg der deutſchen Mannſchaft don 3: 0. Hocken. sr. Berliner Hockeymeiſterſchaft. Die Berliner Ligaſpiele verliefen am Sonntag durchweg anregend und nahmen einen fairen Verlauf. Das meiſte Intereſſe beanſpruchte die be. der alten Rivalen Berliner Sportklub gegen Sportklub Charlottenburg. Die Berliner gewannen nur knapp in den letzten Minuten mit:2(Halbzeit 1: 1) Toren. Preußen ſchlug den faſt durchweg mit 10 Mann ſpielenden Tennis⸗ und Hockeyklub mit:0 (Halbzeit:0) und Teutonia war nach techniſch überlegenem Spiel leicht mit 5: 2(Halbzeit 3: 0) über die Charlottenburger Turngemeinde Sieger. Leichkathletit. sr. Erfolgreicher Rekordverſuch. Der Sportklub Charlottenburg unter⸗ nahm am Sonntag mit ſeiner Meiſterſchaftsmannſchaft Rau, Düncker, Krüger unter der Aufſicht der Deutſchen Sport⸗Behörde für Athletik einen offiziellen Rekordverſuch in der 3 mal 200 Meter⸗Staffel. Der Verſuch ge⸗ lang ausgezeichnet. Trotz ſchlechten Wechſelns wurden 1 Min. 6,7 Sek. ge⸗ zeitigt. Der alte Rekord betrug:7,4, aufgeſtellt im Jahre 1912 vom gleichen Klub.— In München verbeſſerte der.⸗V. 1860 den Rekord in der 10 mal 100 Meter⸗Damenſtaffel von 2 Min. 21,4 Sek. auf 2 Min. 20,3 Sek. Den alten Rekord hielt der Sportklub Charlottenburg. Wekternachrichtendienſt der badiſchen Landeswetterwarke in gtarlsruhe. Beobachtungen vom Mittwoch, den 29. Septbr. 1920,s uhr morgens(MEz.) Auf Grund land⸗ und funkentelegraphiſcher Meldungen. Luftdruck Tem Wind Niederſchlag der Ort in N Richtg.] Stürte Wetter letzten an Stund. Hamburg. 767.7 12 Oſſchwach Dunſt 0 Königsberg.. 763.1 O[mäßig Nebel 1 Deinn 1769.9 11 Omäßig wolklos 0 Frankfurt a. M..766.1 13 NNO ſſchwach bedeckt 0 ünchen 764.4 12 O ſſchwach bedeckt 0 Kopenhagen. 772.9 12 8S0 mäßig wolklos 0 Stockholm. 777.4 9— ſtill Nebel 0 Haparanda 773.2 10 NW ſſchwach halb bed. 0 P 10 SW mäßig wolkig 6 9 N ſſchwach wolklos 0 Marſeille. 763.4 16 0 mäßi heiter 0 Zürich 1705.3 11¹ NO 7—. Dunſt 0 Wen——————— Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(728 morgens) Seee be erne Wind ff höhe in NNſ'tur 5 38 merkungen m mm Co Ssſc s Richt. Stärke Wertheim...151765.9 13 20 10SwW ſchw. 1 Königſtuhl. 127 765.2 11 15 11 0 ſchw. 0 Karlsruhe.. 213765.2 13 18] 12 NoO ſſchw. 0 Baden⸗Baden 5637651 12 18 8NO ſſchw. 0 Villingen.. 715766.11 8 14 7— ſtill 0 Feldberg. Hof 1281 655.2f 6 10 7— ſtill 10 St. Blaſten.. 780— 7 20 5— ſtil 0 Allgemeine Wikterungsüberſicht. Das oſteuropäiſche Hochdruckgebiet hat ſich noch verſtärkt und umfaßt nunmehr faſt ganz Europa. Unter ſeiner Einwirkung herrſcht allenthalben trockenes, zeitweiſe nebeliges, ſonſt heiteres Wetter, wobei unter Tags in der Ebene bis zu 20 Grad Nach⸗ mittagswärme verzeichnet wurde. Geringe Unregelmäßigkeiten in der Druckverteilung wirken nur im Süden ſtörend. Die weſt⸗ lichen Luftwirbel werden morgen noch nicht auf das Feſtland bergreifen. Vorausſichtliches Wetter bis Donnerstag, 30. Sept., nachts 12 Uhr: Noch vorwiegend heiter, teilweiſe neblig, trocken, am Tage mild. 8 .⸗T.⸗V. Fürth, das die Philipp⸗Mannſchaft E ²˙wm ˙ wm].vꝛu᷑————...ñ7xẽ —— ——————————————— — * — ²˙-¶ Manngeimer General ·Anzeiger.(Abend · Ausgabe Mittwoch, den 29. September 1920. Handelsblaft des NMannheimer Generel-Anzeiger Kapitalertragsteuer aus Darlehenszinsen. 55 15 ließ fast durchweg eine ee.——— e de Von % volle adung der Kähne zu. waren etwerke au rankfurter Anregung hin star e- eg e In den Monaten August/ September betrug der[währt und 40% höher. Westeregeln gewannen 28%, während — Fan auf Hypotheken und sonstigen Dar- Höchststand des Wassers 2,88 m am 9. September, der nied- die anderen Kaliwerte sich abschwächten. Von Petroleum- en en eu entrichten ist. Im Hinblick auf* rerstehenden rigste Stand.75 m am.—4. September am Kauber Pegel. Nur werten waren Steaua Romana berorzugt und 30% höher ge- des e cngien Jerengen in n wenigen Tagen, in den letzten 8 Tagen des Ausust, sowiehandelt, während Deutsche Petroleum sich nicht behaupten daug Sebracht 8 8 im Anfang und zweiten Drittel des Monats September ist das konnten. Am Bankaktienmarkte trat wiederum Kauflust en Modert det, Seschul⸗ Wasser unter 2 nl Kauber Pegel heruntergegangen, Am 235.deutsche Bankaktien hervor. Von festverzinslichen Werten enebehalten und ſü Neen Gläubi 181 September wurde ein Waässerstand von.28 m(TKauber Pegel) stiegen Mezikaner aus Valutagründen. Deutsche Anleihen be- 7 e gers Ferzeichnet. Von Konstanz und allen rheinabwärts liegendenlhaupteten ihren Kutsstand. ee ee 3 an die Stationen wird steigendes Wasser gemeldet, sodaß sich das Berliner Produktenmarkt. Bei ammensteuer zu entnenten unr, 55[Wasser in der nächsten Zeit mindestens auf der zetzigen Höhe Berli 8 ei der Abführung des Betrages hat er Namen, Wohnort und nalten wird erlin, 29. Sept.(Drahtb.) Das Anziehen der Devisen- kurse übte auf dem Produktenmarkt keinen merkbaren Einfluß aus und es herrschte andauernde Zurückhaltung. In Erbsen bestand großes Angebot, doch ließen es die hohen Preis- forderungen nicht zu einem größeren Geschäft kommen. Die Wohnung seines Gläubigers, Kapitalschuld, Zinsfuß, Zinsbetrag und die Zeit, für die der Zins gezahlt wird, anzu-143 j 8 2 5 5 hwankt len Monu 1gust/ vise geben. Die von der Kasse erteilte Quittung erhält der Gläubiger.— 8— e 80 ee eeee Forotneken-goder ſetzten Wochen duschechnittlich Zut, Feflalffern waren keine Preise fär Linsen chuzenten sieh ab. Auch in Futter. Hulsen- Kapitalertragsteuergesetzes pezeichneten Anstalten verzeichnen. Die Zahl der angeforderten und gestellten f früchten blieb das Geschäft wegen der hohen Forderungen eng Neich 1 en 8 Arbassen Hypothekenbanben, Wagen betrug täslich 18— 20 8 t. begrenzt. Hilfsfutterstoffe begegneten Sleichfalls keiner Versicherungsgesellschaften) L rn e Die Schifi erbörse notierte folgende Frachten:großen Lebhaftigkeit. Große Festigkeit herrschte wiederum e 50 5 undsatze Tagesmiete ab Kanalhäfen 44 3, ab Rheinhäfen 40 3 pro eze R d Rüb 28 el 11 d Stroh 5 b f lich der Zinsbetrag unverkürzt ausgezahlt werden, wenn dem Tag und Tonne; nach Mainstationen und Oberrhein 3 3 mehr. für Kaps und Rübsen. Kuc eu und Stroh blieben gut gefragt. Schuldner nuchgewiesen ist, daß der Cläubiger als befreit img 7— N3i176 Sinne der genannten Bestimmungen anerkannt ist. Fracht: ab Kanal nach Mannhein und Mainz-Gustarsburs Heueste Drahtberichte. 8 5 aee Hat ein Schuldner der gesetzlichen Vorschrift zuwider die„„ 5—10 5 nach Mannheim und Mainz Kohlenumschlag in den Rheinhäfen Duisburg-Ruhrort. Die Kipperverladungen in den Duisburg-Ruhrorte- Kapitalertragsteuer nicht gekürzt, sondern dem Gläubiger den r. Düsseldorf, 28. Sept.(Eig. Drahtb.) Im August betrug vollen Zinsbetrag gezahlt, so ist der Gläubiger seinerseits ver-* die Kohlenanf u hr 961 896 t gegen 930 896 t im Vormonat pflichtet. die Kapitalertragsteuer abzufuhren, und zwar an die Deutsche Ausfuhr von Eiern? Juli. Die Kohlenabfuhr stellte sich auf 948 211 t gegen Tasse, an dic er. der Gläubiger, seine Einkommensteuer 3u, ent⸗ Aus der amtlichen Statistik über die Einfuhr von 886 76 t, davon nach Süddeutschland 537 405 t gegen 59a 870 t. riehten hat oder zu entrichten hätte. WB.[gEiern in Holland geht, wie die Jpu. meldet, hervor, daß nach Holland 177 844 t segen 166 44a8 t und nach Belgien Erweiterung der Interessengemeinschaft in England sogar aus Deutschland Eier bezogen hat. In den 2030 la7 t gegen 111 984 t. der süddeutschen Zuckerindustrie. ersten sicben Monaten dieses Jahres wurden eingeführt an Protest gegen die Beschäftigung von deutschen Arhbeitern. 2 Kisten Eiern per 120 Stück: aus Dänemark 2 009 233; aus Die im Frühjahr auf 50 Jahre seschlossene Interessen.]Deutschland 540 Iolland 26 713. Frankreich 4 104: Ver. in e 1 17 ez 1N gemeinschaft zwischen der Badi schen Gesellschaft ſeinigte Staaten 241 618:; Aegypten 565 398; Canada 86 919; aus rung gewandt, um den von zahlreichen größeren Fabriken in kür Zuckerfabrikation in Waghäuse! und der anderen Ländern 613 624. Die größten Eierlieferanten aus derHolland angenommenen deutschen und österreichischen 2 u c kerfabrik Frankent hal, der sich noch die beiden Zeit vor dem Kriege, wie Italien, Rußland und Oesterreich-[Metallarbeitern den Zutritt nach Holland zu verweigern württembergischen Zuckerfabriken H eilbronn und Stutt- Ungarn, lieferten nichts. Um so auffallender ist es daher, daßHie Interessen der holländischen Arbeiter würden dadurch ge⸗ gart anschlossen, findet nun eine weitere Ausdehnung durch] Deutschland in der Lage gewesen ist, Eier nach England zu schädigt und deren Arbeitslosigkeit vergrößert. Es sind meist den Beitritt der Zuckorfabrik Okketein Großgerau.liefern, was fast unslaublieh klinst. Spezialarheiter, welche die Fabriken aus Deutschland kommen Das letztere Unternehmen ist bekanntlich eine im Mai d. J. 5 ö ̃ ̃ N f 2 Stablwerke Richard Lindenberg.-G. Baden-Baden. Die[lassen, deren Zahl in Holland nicht groß ist. zustandegekommene Fusionsgesellschaft zwischen der Aktien- 5 85 zuckerfabrik Großgerau und der Zuckerfabrik Offstein, wobei Gesellschaft schlägt wieder 15% Dividende vor. Die ihr Die Lyoner Herbstmesse. Oroßgerau in der Zuckerfabrik Offstein aufging. Der gesamte nahestehenden Glockenstahlwerke ArG, vofm. Rich. Paris, 29. Sept.(Jpu.) Auf der Herbstmesse in Lyon soll Interessenkonzern zeigte während der Zusammenschlußära Eindenberg beanttagen nach 1747 831 4l Abschreibungen ſeine besondere Ausstellung landwirtschaftlicher Ma⸗ einen auberordentlichen Kapitalbedarf, wie ja besonders die die Verteilung einer Diyidende von 20% auf das Grundkapital[schinen gchalten werden, zu der bereits über 1000 franzö- Raffinationsindustrie, die von jeher in großbem Umfang auch on 4 Mill. 4. sische und gausländische Firmen ihre Beteiligung zugesagt den Geldbedarf der Rohzuckerindustrie durch frühzeitige Ab- Börsenberichie. haben. nahme des Rohzuckers zu decken gewohnt war, vor der Not- 7 8 Aus der englischen Zündholzindustrie. wendigkeit von Kapitalserweiterungen steht. Die Kapitals- e 1 35 London, 28. Sept.(Ipu) Einige englische 8S trelek- verhältnisse der verschiedenen Gesellschaften stellen sich rankfurt, 290. Sept. Orehtb) Die Haltuns der Börsefholzfabrikanten haben beschlossen, eigene Wälder auf- gegenwärtig wie folgt(n Mill. 4: war eine vorwiegend feste, das Geschäft zu Beginn ruhig, später belebter. Besonders belebt waren einzelne Montan- papiere, von denen Gelsenkirchener lebhaft umgesetzt wurden und 10% höher eröffneten. Auch in Deutsch-Luxemburger ent- zuforsten, um das Holz für die Streichholzindustrie niecht mehr aus Finnland und Schweden beziehen zu müssen, weil sie bei den hohen Preisen nicht mehr konkurrenzfähig sind. Das Ter- früher jezt Stamm Stamm Vorz. Obl. Frankenthal 8838 · 1,2 7 wiekelte sich regere Kauflast; Phönix Bergbau fest, dagegen rain ist in Schottland bereits angekauft. Die geceigneten Holz- Wasghäusel— 7.—55 sind Oberbedarf und NMannesmann schwächer. Adlerwerke arten sind aus Rußland eingeführt. ——— 0 8 1755 Klexer, die den gestrigen Kurs bereits vorbörslich mit 300 Die italienische Zuckererzeugung. 52 Oft brcb 177 N 5 überschritten, stiegen um 5½6 auf 3os, Daimler-Motoren schlos- Rom, 28. Sept.(Jpu.) Die Zuckerproduktion Italiens wird stein Ferau—. 95 3 sen sich der Kufwärtsbewegung an, 226 plus 8½, Benz aktien auf 3 210 000 Zentner geschätzt gegenüber 2 Mill. im Voriahre. Zu erwähnen ist noch, daß der Konzern vot kurzem einé a N 5 f ZJFTFCCCCEFFTTTCTEFTCTCCCCCCCCCCCTCCCCCõßöͥͥũ ivů NIill.„ aufgenommen hat, sodaß die Kapitalstärke der Inte- rückgeführt werden, der en.. ee e. d. Newybrk, 29. Sept. Cpu) Die Produlction der Stahl- und ressecgemeinschaft einen beachtenswerten Umfaug erreichtAnilin, die im Angebot lagen, verloren 12%. Auch in den Eisenwerke nimmt zu, die Transportverhältnisse haben sich hat. äbrigen Aktien der chemizehen Industrie wachte sich Turück. gebessert. aber dennoch sind die Aussichten noch nicht uesend Schlechte Lage am Ruhrorter Frachtenmarkt. haltung bemerkbar. Hür Chemische Werke albert bestand 5—5 N Unser fachtechnischer.-Mitarbeiter schreibt uns aus[feSete Nachſrage. Elektromerte sind gut, behauptet. Elet aach orin Leiae ee e Duisburg unterm 27. September:„In den letzten beiden Mo- trische Mannheim fest. Deutsch. Uebersee:-Zertifikate waren in 1 Cbi naten hat sich die Schiffahrt auf dem Rheine und den west- Uebereinstimmung mit den besseren Devisenpreisen etwas Amerikanische Farbenausfuhr nach China. deutschen Kanälen in sehr ungünstiget Weise entwickelt. höher, 975. Mexikaner zogen ebenfalls davon etwias Nutzen Newyork, 29. Sept. Opu.) Die amerikani sche Far b- Die Geschäftslage hat sich gegenüber den Vormonaten außer- und besserten sich mäbig. Oesterreichische Staatsbahn ge-st off-Industrie macht sich bereit. China zu erobern, wie ordentlich verschlechtert. Die Hauptursache dieser Ver- wannen 12529%, Kreditanstalt anziehend, Beltimore Ohio stie- ein Fachblatt schreibt. Die Chinesen brauchen pro Jahr schlechterung ist darin zu suchen, daßl für die Schiffahrt, niche gen um 250% auf 430 Zellstoff Waldhof wurden höher 1 Mill. Pfund Indigo, wovon monatlich 100 o000 Pfund verschifft gerügend Transportgüter vorhanden sind. Dieser Umstand ist bezahlt. Lebhaftes Interesse zu enziehenden Kursen machte werden. Früher lieferte Deutschland den ganzen Bedarf driederum zurückzuführen einerseits auf die Folgen des Spa- sich für Zementwer k Heidelberg, Schleußner-Frank- fast allein, weil es sich dem chinesischen Markt äußerst fähig 8 furt, Bronzefahrik Schlenck, Gasmotoren Deutz und Leder-angepaßt hatte. Chinesische Agenten verlangen jetzt haupt- N e eee fabrik St. Ingbert geltend. sächlich malachitgrün. fuchsine und auramine. Außer der Hisenbahnen, e verhaltnismäbig schr nledrigen Privatdiskont 47 und darunter. deutschen Konkurrenz macht sich in China die japanische Tarifen der Schiffahrt gegenöber aufs schärfste Konkurrenz Berliner Wertpapierbörse. Farbstoff-Industrie bemerkbar. Die Preise hatten sich in der treiben. Insbesondere auf den westdeutschen Kanälen sind Berlin, 29. Sept.(Drahtb.) Die Enttäuschung über die letzten Zeit wenig seändert, sie blieben meistens fest. Der große Transportmengen wie Erz, Kali, Salz usw. auf den Bahn-Vetschlechterung der Markvaluta im Ausland und das darauf-—— macht sich in der Farbenindustrie noch be- Wes öbergegangen. Der Kohlenverkehr nach dem Osten hin erfolgte Anziehen der hiesigen Devisenkurse übte an der merkbar. (Hannover usw.) ist infolge des Spa-Abkommens fast völlig Börse im allgemeinen wenig Eindruck auf das Ceschäft Schifisverkehr. Der Dampfer„Brabantia“ des Kgl. Holl. lahmgelegt. Hunderte von Schiffen liegen auf dem Kanal-aus. Valutapapiere stellten sich allerdings höher; Deutsch-] Lloxd Amsterdam ist am 1. September von Amsterdam ab- gebiet still. Auf dem Rhein liegen die Verhältnisse ähnlich. Uebersce-Zertifikate erreichten den Kurs von 1coo. Am Mon-gefahren und am 24. September vormittags in Buenos Aires an- Seit langem ist der holländische Schiffsmarkt in Rotterdam, tanaktienmarkte setzten die in den letzten Tagen bevorzugten] gekommen.— Der Dampfer„Finland“ der Red Star-Linie Ant. Amsterdam usw. abgeflaut; die Kähne suchen nun fast aus-JWerte ihre Aufwärtsbewegung fort, Bismarckhütte und Bude-werpen ist am 15. September von Antwerpden abgefahren und schließlich auf deutschen Gewässern Beschäftigung. Das An- ſärus sewannen je 13, Deutsch- Luxemburger, Gelsenkircheneram 25. September vormittags in Newyork angekommen.— Der gebot von Kahnraum überwiegt bei weitem die Nach-und Hoesch 7—% und Hohenlohe 826, Phönix waren nur Dampfer„Rotterdam“ der Holland-Amerika-Linie Rotterdam krage. Im Duisburg-Ruhrorter Hafengebiet liegt eine großewenig gebessert. Farbwerte erholten sich etwas, Höchster ist am 15. September von Rotterdam abgefahren und am 26. Reile von Kähnen ebenfalls seit Wochen beschäftigungslos. Ium 12.%. Auch Elektrowerte waren wieder gebessert, nur I September vormittags in Newyork angekommen. 1 Div. 28. 25. Bir. 28..* Frankfurter Börse. Berliner Börse. Otwidenden-Warte. g f. e. Unt Eüt) 9 138.—— Devisen-Kurse. Festwerzinsliche Werte. Transport-Aurtlen. 625.—56 Transp.-Alctlen. Dir.] 28. 29. Eschweſter Bergw.. 12 388.—320.— For J 100 der Landeswährung in Nar u) Inlündische. 8. 25. flent-A. Prreit.— 1 15 Festosrzinsliche Werts. A. belee Stresb. Fatengeee 16 88— Derliner Devisen. 2 enee v2—— 22z5 Ges-Ung Sser 5 32—5 80 1 28. 28.Se. Beg. Stadenb. 37% Pebenemnn 28 88 Nan T Rur ſ. e58 Septender *„ Mennbeimer v. 1912—.— 98.25 Qest.-Ung. Staateb.7 1* eee Südd. Eisenbahn 54½ Gssmotoren Déutr 7 228.—333 Auszahlungen Parität L18. Spt. Geld I Brief I GeldI Buel SertSbk.(lenb) 5—8% O Je. Ser....40 95.0 Saſg e an Snie Geſsente Bergu... 32.54l.—Imeterdem-Rotterdem..188.75[1189 1852.101856.50 1 eeee„Industrie-Aktien. 1 99% d 5 S V V 80.80 80.75 Baltimore an 9— do. Gußstahf. 10 348. 2 10 180 81. 33. %/ do. 5940 58.50Grün à Sllfin 220.— 1% 40. Ser./.:.38 73.25 Anatoſſer 60% 7 FceeEsN 99.—. Erüssel-Antwerpen...81. 418.52/ 229.28 4 ger. 8..—4½% do. Ser.-IK. 13.25 73.25 8 eorgs-Marlenh... 0 395.—395.—Christiania 112.50J 700.25 1 30% 1. Reichs-Schetradl. We 8 S2n Ne. 12 236.— 240.—. 41½00 Pripz-Helnrichbahn 8 Sertesheimer Glas. 19 590.—-585.— Sasscn8 Nelllinnnn eutsche Relchsanl. Soldschmidt, Th... 12 424.—412.— Stocſchoim„„„„ 4112.30J 720.25 29689 9025 521.—58 50% Basdzehe esbesfl. 2580 2520 Nae abe ee— 0 4½% W. und V. do... 80.90 89.20 Chem. Scheldeanst. 20 633.—.688.— 4 68.40 68.40 Hamb.-Am. Paketf.— Harpener Bergbau. 5 356.—362.28 4½% l. Relchsschatzanl. 73.27/ 73.25 310.—.333.—4. do. HAbg.-Südam.'sch.— Hllpert Maschinen, 8 187.78ʃ188.— Heſsingfors 31.— 141.25 22 e 99.60—.— e e 5 414.—.404.75 3995. 8 55 2 18 555 fsch.— 2 en 1 1 10 333.—333.—— 8— a 0% Seeng Kondds 85.10.ch. F. Mannbeim 7——. b Nonsols 67.60, 67.40] Nordd. 14%% 7 chsterf arbwerke 12.— eeeee ee t e 25 bb Froltg. Gnein. 88.50 85 5 EePerd. ialein 2.—75 5e ee 8225 240 Barteateter Besren Begn dre 0 ge72:::-[ 30%„„„ l 40³ 3½% dels-G& 10 Parlsss 40% Bad. Anleihe v. 1919 75.— 78.10 do. Holzverkohl. 5 7 5— 30%. 32.40 32.25 Berl. Handels-Ges. Hohenlohe-Werke. 0 224. Aschweirn 81.— 331.28 3¹ 9005 864 Anlehé. 86.50 86.75 e 1256 324½327.—4% Badische—— 8—58— 4. 4 8. 1 3—55 2— 550.30 Prehtindustr. ee ische Anl.. 60.20 68.— 5 50— 37¹⁰5 2% Ses. Pleenb-A5. 6i.86 57.78(Sg. Flettee..10 247—24.— 2% lesglteche Aulefe-: 81.28 82.28 Peutsese Zend. 13 Sla-Neideelter 10 8es.8502 25,len abgest.— 31³5 0k N Ant.] S1. 8Bergmann W. 12 241.—241.—4 kurt. Stadtanl.—.—108.45 Diskontocommand. 10 Gebr. Körting.. 15 249.—248.30 85.——.— 3½ Fisenb.-Anl. 60.50 68.85 Polg 4% Franteturt. Banke 9 1 Prag. 45% Bay.-Pislz. Els-Pr.... e 1 2122 7 Mäünchen. Stadtanl. 98.30 98.30 Nieted.f 1 12 Neadee 6 375.—— Budi— 3½%(,o 79.25 Nch. ie&-Menak. 7 1075078—% Frankf. Hypotheken- Caurabütte... 0 374.—674.0 Pulgalleg bankk-Hfandbriefe 102.- 101.300 Nationelbkf. Atschl. 7— Neonstanülgopôl b) Ausländische, 6 8 217.—217.— Oesterr. Kredit.. 6¼. Uinde's Elsmaschin. 12 254. 2% Se Seies—, Siemene 2 eletes 42 88—e8— dc Aelnndtgehe Nelehspaab 803 Cinte à fiofmegg 38.3 Eranleturter Devlsen. %%% do. Sengteamwels.“ 35.— 38.85Summiv, feter... 18 230.—97.— entenwerte. Industrie-Alctien. Tucusg LoentesCo. 18 828.28678. F. Septeberssg. Septenpeng. Septend 4% 40.. 37— 38.—Heddernh. Kupferw.— 380.—.—4½% Oestetr. Schatz- Accumuſet-Fabr.. 20 Tothriäger Flütte. 12 20 Celd] Brief Celd! een Briel 705 e onte 28.(Junghans Gebr.. 12 280.—252. anwelsung.... 35.25/ ,e Adier& Oppenhelm. 20 NMannesmennröhren 330.—29.50—— 2% Uage Scla-ene, 87.0 382s ger à Oppenheim 20—— 30%e 0. Seldrente... 30.9.20 Aaercers 10 5 ee eeeeee::: 121304050 722850J8.55 30 4. do. Elsenind.. 14 270 4% do. St-Rte.v. 1910 44.— 33.— 300.— 360.— 4 23.25 24.—.-G. Anſi. Treptow 12 5 Lederfabrik Spler. 15 4% do. conv. Rente..-G. Anſl. Treptow 1 40. Noteus 1 25.[Anteerpen„434 428.59 3% e do. St.-Nte.. 1897 22.— 22.80Cederwerke Rothe. 7½255.—425.— 47½% 40. Sliberrente.. 26.73, 25.75] Allg. Elelctr., Oee.. 19 74.—[Londůen ꝗ— 2¹ 207.78 208.28J 214.25 214.75 Jo. Südd. ingb... 10 345..300.— 44% do. Papferrente...—- Aluminlumeindustr. 18 Orensteln& Koppel 16 320.50318.—Paris 41— 4⁰¹.— 408.50, 403 50 90. Seſehers 7 19 298.2508.50 4% Süre. Admntet.-Acl 80.78.——[Angio Sontinental. 6 Pbonix Bergbau 8,542.—540.—Sehwelz. 8130 283.50 258.20,258. 986.50 988.30 Badische Bank%½ 22750220.— Walzm. Ludwigshf. 12 280.—283.— 4% do. Bagded- Agsb.-Nrnb. Masch. 10 Rheln. Braunkohle. 12½615.——.— Spanlen 869.— 870.— 399.— 901.— Bert Hlandelsg.. 10 223.50222.— Maschinenf. Kfeyer 15 289.—305.—— Eisenbahn.. 145.—141.—] Badische Anllin.. 18 308 Rnn. Metalw. Vorz. 0 300.— 252.— 233. 288.50 259.50 Dermst Sane 57 8 132.—.152.— d0. Badenle. 10 227.—269.—4% do. Bagdad. Bergmenn Plektr.. 12 Fhein. Stahleerke. 8 488.—498.—Lissabon e, e Bedlseße Saht. 12 117.—813.— Le Sad. Pitsch. 13 211.—220.— Eisenpahn i.. 13078 129.— Serfſger Elefdr. 8 25/ Nede aene Dinemere 888.—814.— 81e.— S8e.30 888.30 Biseonto-Ges. 10 216.75219.— Paimlefmotor. 8 217.77%20.— 4% do. unffiz. Anleihe 204.—201.— Sing Nürnberg.. 18 Zombdacher fütten. 15, 389.—857.—Norwegen 840.— 851.—814.— 816.—859881.— Ber B 9 190.—194.— Maschfbr. Eßlingen 9 25750240.— 4% do. Zolſobl. v. 1911 73.—.— Bismaretchütts..; 5 Rütgerswerke. q 42½0327 Schweden 1213.7801215.25J1203.751208.281231.251233.75 Ratienalbkef Btschl. 5 188.150.— Le. Flsengeh.. 19—383— 90. 400-Fes.-Lose 91.—Sochumer Sußstahi 5 Sachsenwere Rodeingters e ee ee ielehe Benk. 7 1335833.75 Crftrnef, Duren 18 322—385.— 4½% Ung. St.-Rt.v. 1913 Sebr. Böhler à Go. 12 Schuckert à4 00. 8 Ne Vo 61.10 85.50 50.18l 27¼461.47½ Pfatz. H Bank. 9 185.—185.— Hald& Neu Nahm. 158.380.—%%e 90. do..1914 Brown, Boveri 4 Co. 9 Slemens à Halske. 12 Wien, altes———1——. Rhein Gegitbenk 7 131.—132.50 Keffsruher Masch.. 10 45. 359.—, 4% do. OQoldrents. Buderus Eisenw.. 2½ Teſephon Beriſner— Deutsch-Oest.(abg.) 26.90 20.65 26.85 26.4 26.55 Nelg. Fn.-and 9 185.50183.—Nasch. u, Arm. Klein—. n 8 4% do.—— 9 5—0 een 4 7 Budapest 2—.—1 19.9 20.05 ödd. DlsG.- 5 ö— Nahm.—255— vest-Anl. em. Weſler. e ee eee eeee Sdöcdd. Oisc.-Ges. 7 174172.— Pfalz. Nähm.Kayser 12 4% Wiener Inves eeeeeee Prag Sohnellpr. Frandth. 7 3%½% Oesterrelch.-Ungat. Frankcturter Notenmmarlet Bergwerks-Aktlen. Ver. Dtsch. Oelfabr. 12 335.—354.50 Stagtsbank, aſte. 68..—Soncordia Bergb.. 22 V. Stu. Zypen AMie 10 275.— —681.— Porz— 435.—438.— 3. 33„ 0 i 2 Vogtländ. Maschinen—321.— vom 29. September Boch. Brgb. u. Gußst. 5 680. Porzeſl. Wessel. 45 3½% do. IX. Serle. Daimler Motoren— 1 85 364.— Geld Erie Deutsch-Luxembg. 10 .-Uebers. Elektr. 0 55 Deutsche Erdöl.. 20 Dentsch-Lux. Brgw. 10 333.—243.—Pl. Pulverfebr. Ingb. 20 378.—528.—3% 40. Erg.-Hetr. Seſsenk. Bergw... 6 339.—44.— Seſlindustrſe Welf 7——.600.— 705 40. Scſgertet.: Bergbau. 5 Spinn. Ettiingen.——20% Südöst.Esb,a, Fr. ellw. Westeregeln 35 Nemmgarnsp. Kais. 12 450.— 420.—.60% do., neue Prlorität Deutsche KallwW.. 7 Spde ge- 9 32 Ubrenfpbr.Fart,aag. 10:.g5%, do., Obligat..., Deutsche Steſnzeug— 0 woe 0 32357763.— 2½0 W 25 nIn br. Waidhof 10 40.5½59.—4½% d0., Barle II... 121.500.— Dürkoppwerke Fahr Begddee 8 Vaztetabüt, 87c. 14%½7%% K88, 39, je0.— Elbssteſder Ferpen, 18 425.— 425.— Famene... 30.0100.“ Gellenleeſe · V. Kön.- u. Leuteh 1 d0. Prankenthal.— 394 75—.— 5% U. Deberses-El.-Onl.——FElehtr.Licht u. Kraft 0 152.—151.—: Heldburg... 314.—12.—Oesterreich. abgest. 90.— Zolistoff Waldhof. 10 445.—51.—amerlkanlsche Noten Deutsch-Octafrika.— 251.— Neu-Gulnes. 190.— Otavi Minen u. Elsb.— 794.50.—Eng 40. Genulsch... 672.—672.—Französfsche. Deutsche Petrol... 1525.-1300.-Holländische 430.50 Norwegischs Rumänische. Spanlsche 411.— 901.50 Sohwedischos. 77 250.50 Fschecho-Sfovsk. 80.75 81.25 20.30 Ungarische 257.30 * 55 8 Mittwoch, den 29. Sepkember 1920. Maunheimer General · Anzeiger. ¶Abend · Ausgabe.) —————————1 5. Seite. Nr. 439. Aus der Welt der Techutk Künſtliche Kohle. Von Ingenieur Auguſt Bauſchlicher. Seit Jahrzehnten ſucht man nach Erſatzbrennſtoffen für Stein⸗ kohle. In Deutſchland iſt die Löſung dieſer Frage jetzt dringlicher als je geworden. Obwohl Braunkohle und Torf brauchbare Brenn⸗ ſtoffe ſind, ſo iſt doch ihr geringer Heizwert gegenüber Steinkohle ein Mangel, der ihre Verwendung für viele Feuerungen ausſchließt. S Es mußte daher das Beſtreben der Technik darauf gerichtet ſein, einen der Steinkohle ebenbürtigen Brennſtoff zu ſchaffen. Dieſer iſt nun⸗ mehr nach mühevollen Verſuchen auch gefunden. Die Gaſol⸗Kohle⸗Geſellſchaft m. b.., Berlin, Bü⸗ lowſtraße 79, erzeugt eine künſtliche Kohle mit einem Heizwert von 7500 Wärmeeinheiten, die beſter Anthrazitkohle ebenbürtig iſt. Als Ausgangsſtoff wird im Gegenſatz zu früheren Verſuchen nicht etwa trockenes Material, alſo getrocknete Braunkohle oder getrockneter Torfk, ſondern naſſe vegetabiliſche Abfallſtoffe ver⸗ wendet. Soweit Naßtorf als Ausgangsſtoff dient, werden in einer Anlage zunächſt Torfmengen verkokt und in einer zweiten Anlage die abfallenden Teeröle und Teere zur Veredelung des eingebrachten naſſen Torfes verwendet. Dieſer Veredelungsvorgang findet innerhalb einer Stunde bei beſtimmten geringen kritiſchen Niedertemperaturen und kritiſchen Drucken ſtatt. Die zur Fabrikation derartiger Kunſtkohle notwen⸗ digen Anlagen ſtellen ſich bei gleicher Produktionsfähigkeit billiger als Bergwerksanlagen für Steinkohle. Für Deutſchlands Brennſtoff⸗ wirtſchaft wäre auf Grund unſerer mächtigen Torflager mit einer Ausdehnung von rund 2,4 Millionen Hektar auf einige hundert Jahre der Brennſtoffbedarf zu decken, falls es gelingt, in kurzer Zeit zahlreiche Kunſtkohlenwerke nach dem hier kurz gekennzeichneten Verfahren zu errichten. Was die neue Kunſtkohle ſelbſt anbelangt, ſo iſt zu bemerken, daß 3. B. ein Ausgangsmaterial von 4000 Wärmeeinheiten durch Behand⸗ lung mit den aus Torfkoks gewonnenen Nebenerzeugniſſen ſeinen Heizwert auf 7500 Wärmeeinheiten ſteigert. Die neue Kunſtkohle iſt außerordentlich gasreich; es iſt bei ihr ſogar Bedingung, daß ſie einen beſtimmten Waſſergehalt und freien auerſtoff in ſich beſitzt, worauf gerade die beſonders hohen Heizwirkungen beruhen. Bei Jeuerungsverſuchen iſt auffällig, daß die neue Kunſtkohle mit langer Flamme brennt und trotzdem nach Aufhören der flammartigen Verbrennung als weißglühender Brennkörper bis zum vollſtändigen Ausbrennen zuſammenhält und erſt nach reſtloſer Verbrennung in pulverförmige weiße Aſche zerfällt. Das neue Verfahren eignet ſich ſowohl zu einer leicht entflamm⸗ baren, ohine Anfeuerungsmaterial entzündbaren Gaſol⸗ Kohle, als auch zu einer ſchwerer entflammbaren Kohle von dem Charakter der Anthrazitkohle. Eben dadurch, daß es möglich iſt, in weiten Grenzen den Charakter der Kunſtkohle durch geeignete Be⸗ handlung zu verändern, iſt eine Anpaſſung des neuen Brennſtoffes an jede Art von Feuerungen gegeben. Da außerdem die neue Kunſt⸗ kohle keinerlei Schlackenrückſtände hinterläßt und mit viel weniger Luft als die Naturkohle verbrennt, iſt zunächſt mancher Abkühlungs⸗ Zerluſt zu vermeiden, da bekanntlich bei der Verbrennung von Steinkohle mit einem ſtarken Luftüberſchuß gerechnet werden muß. Es iſt ſelbſtverſtändlich bei der Herſtellung der neuen Kunſt⸗ kohle auch vorgeſehen, ölige Abfallſtoffe tieriſcher oder vegetabiliſcher Herkunft, vor allem nicht verwendbare Rückſtände aus der Petroleum⸗ deſtillation zu verwenden. In Deutſchland dürfte jedoch wegen des Mangels an Petroleumquellen mit dieſem Abfallſtoff weniger zu rechnen ſein. Die Herſtellungskoſten für die neue Kunſtkohle über⸗ ſteigen zurzeit nicht die der Naturkohle und ſichern dadurch ein marktfähiges Erzeugnis. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß die Kunſt⸗ kohle ſowohl verbrennungstechniſch als auch wirtſchaftlich der Natur⸗ kohle vollkommen überlegen gemacht werden kann, falls deren indu⸗ ſtrielle Herſtellung einmal in die Wege geleitet iſt. Wie bei allen Erfindungen ſo wird auch hier die Praxis noch weitere Verbeſſerun⸗ gen in der Fabrikation der Kunſtkohle bringen. Groff-Schiffahrt Baſel- Bodenſee. Ein Milliardenprojekt. Die aus dem öffentlichen Wettbewerb der drei Rheinſchiff⸗ fahrtsverbände Baſel, St. Gallen und Konſtanz mit Preiſen bedachten Pläne zur Schiffbarmachung des Rheines von Baſel bis zum Bodenſee waren vom 14. bis 19. September in Konſtanz ausgeſtellt. Die 160 Km. lange Strecke weiſt ein Gefälle von 123 Meter auf. Durch die im Laufe des 4 liegenden Stromſchnellen und beſonders dem Rhein⸗ fall(der durch die Schiffbarmachung nicht berührt werden darf) neben anderen natürlichen Widerſtänden und Hem⸗ mungen auf dieſer Strecke, war die Ausarbeitung beſonders ſchwierig. Im ganzen wurden ſieben Entwürfe eingereicht. Den erſten Preis erhielt die Firma Buß.⸗G., Baſel, (Entwurf„Freier Rhein“) in Verbindung mit Grün u. Bil⸗ finger.⸗G., Mannheim, den zweiten Preis(Entwurf „Flotte Fahrt“) erhielten die Träger des erſten Preiſes in umgekehrter Reihenfolge, den dritten Preis(Entwurf Viribus Unitis“) ein Konſortium von acht ſchweizeriſchen Firmen: ſchließlich wurde der Entwurf„Vom zum Meer“ zum Ankauf empfohlen. Leiter der Entwurfsarbeiten „Flotte Fahrt“ unſerer heimatlichen Firma iſt der Regie⸗ rungsbaumeiſter a. D. Ingenieur Koch⸗Mannheim, der auch an dem Entwurf„Freier Rhein“ beratend mitgewirkt hat. Der Entwurf„Freier Rheln“ iſt auf dem Entſchluß auf⸗ gebaut, die Schiffahrt in der Hauptſache im Fluß zu belaſſen und die Mitbenützung der durch die Erſtellung der Kraftwerke nötigen Kanäle zu vermeiden; nur bei Rheinau und beim Rheinfall finden Ab⸗ weichungen ſtatt, wobei das Gefälle als Kraftquelle ausgenützt wird. Dadurch findet bei dieſem Entwurf die vollkommenſte, Ausnützung des Gefälles ſtatt, was das Gutachten des Preisgerichts ausdrücklich hervorhebt. Der Entwurf ſieht u. a. vor: Bei Baſel ein neues Kraft⸗ werk mit Hafenanlagen; das Kraftwerk Augſt⸗Wyhlen paßt in den Plan, hinzu kommt auf badiſcher Seite eine neue Schleuſe; das Kraftwerk Rheinfelden muß beſeitigt werden; ein neues Wehr oberhalb Rheinfelden iſt vorgeſehen; bei Schwörſtadt erſteht ein neues Kraftwerk mit einer Schleuſe auf badiſcher Seite; bei Säckingen muß die alte Rheinbrücke beſeitigt und eine neue Brücke erſtellt werden, auch ein neues Kraftwerk erſteht hier; bei Laufenburg erſtehen neue Anlagen unterhalb der vorhandenen Schleuſe, die Rheinbrücke muß beſeitigt werden und durch eine neue erſezt werden; bei der Aaremündung iſt ein Kraftwerk mit Seiten⸗ kanal vorgeſehen, eine neue Schleuſe und ein Wehr; Reckingen und Eglisau erhalten kleinere Werkanlagen; bei Rheinau erſteht ein Kraftwerk. Die ſchwierigſte Aufgabe iſt die Umgebung des Rhein⸗ falles. Der Entwurf umgeht den Fall durch einen Kanal(teilweiſe Tunnel) vom Schloß Laufenburg nach Daxen unter Einordnung von zwei Schleuſen von je 14 Meter Hub; Neuhauſen erhält ein Kraft⸗ werk mit Wehr und Vorhafen; die Brücke bei Schaffhauſen muß be⸗ ſeitigt und durch eine neue erſetzt werden; und als erſte Stauſtufe vom Bodenſee her iſt bei Rheinklingen ein Wehr vorgeſehen.(Die Regulierung der Bodenſeewaſſerſtände iſt mit dem Projekt der Schiffbarmachung des Rheins nicht verwickelt. Aus dieſem Grunde das Wehr. Auch die übrigen Entwürfe ſehen in dieſer Gegend ein Wehr vor. Das Gutachten des Preisgerichts bemängelt dieſe Anord⸗ nung aber bei allen Entwürfen, weil dieſes Wehr dem Projekt der Regulierung der Bodenſeewaſſerſtände vorgreife.) Daß dem Projekt das große Kraftwerk bei Rheinfelden zum pfer fallen ſoll, mag verwundern; das Preisgericht nennt dieſe 2 ordnung und die Erſtellung eines neuen flußabwärts gerichteten Werkes aber ausdrücklich als gut. Die Frage wird dann ſein, wer die Koſten des Verluſtes trägt. Die Antwort weiſt auf eine Intereſſen⸗ gemeinſchaft aller raftwerke hin, nicht nur aus dieſem, ſondern auch aus anderen Gründen. Zum Abbau der Brücke bei Laufenburg bemerkt das Gutachten, daß dies nicht unbedingt erforderlich ſein wird, weil nach der Erhöhung des Staues am Wehr auf Cote 302 Strömungen, welche die Schiffahrt beeinträchtigen können, kaum mehr vorhanden ſein werden. Ferner: Die Verlegung der Brücke von tein an das untere Ende der Stadt iſt nicht wohl angängig; die Löſung iſt im Einbau einer beweglichen Brücke zu ſuchen. Der Entwurf„Flotte Fahrt“ geht mit dem Entwurf „Freier Rhein“ bis Laufenburg im allgemeinen zuſammen, von Laufenburg am aber umgeht der Entwurf den„freien Rhein“ und legt die Schiffahrt in verſchiedene Kanäle, dadurch Wegkürzungen ſchaffend zur„flotten Fahrt“. Der Entwurf gibt an beſonders ſchwierigen Stellen recht bemerkenswerte Leiſtungen, die als grund⸗ ſätzliche Richtlinien für den endgültigen Entwurf verwendet werden können. Die Kanaliſierung iſt vollſtändig durchgeführt; Platz für die Erſtellung zweiter Schleuſen iſt immer vorgeſehen; der Aunützung der Waſſerkräfte iſt gebührend Rechnung getragen; und die Löſung für die Umgehung des Rheinfalles und die Beſeiti⸗ gung der Schleifen bei Rheinau iſt die beſte, die der Wettbewerb gebracht hat. Bei Bernau⸗Albbruck iſt ein neuer Kanal vorgeſehen; bei Waldshut ein neuer Hafen mit Verſchubbahnhof; die Thurmündung muß verlegt werden, dortſelbſt iſt ein neuer Hafen angeordnet: der Rheinfall und die 10 Kilometer lange Rheinauer Schlinge wird in einem Zuge durch einen Kanal genommen, wodurch eine Verkürzung auf 3,6 Kilometer entſteht. Es iſt dies eine einfache und klare Löſung dieſer ſchwierigen Frage. Ein neues Kraftwerk iſt hier vorgeſehen, und ein Wehr mit Schleuſe oberhalb des Rheinfalles. Bei Rheinklingen ſieht auch dieſer Ent⸗ wurf eine Wehranlage vor. Der Entwurf„Viribus Unikis“ geht von dem Grundſatz aus, daß die Schiffbarmachung und die rationelle Ausnützung der Waſſerkraft nur durch vollſtändige Kanaliſierung zu erreichen ſeien. Der Entwurf weicht in der Konſtruktion aber von dem geſtellten Grundſatz oft ab, ſo daß viele Regulierungen und Ausbaggerungen notwendig werden, die der Schiffahrt und der Waſſerkraftaus⸗ nützung— nach dem Gutachten des Preisgerichts— hinderlich ſind. Unter anderen Werken ſieht dieſer Entwurf bei Waldshut eine Werkanlage mit einem 4½ Kilometer langen Werkkanal vor. Für den Abſtieg beim Rheinfall ſind drei Löſungen vorge⸗ ſchlagen: eine Schleuſentreppe, eine Schachtſchleuſe und ein Hebe⸗ werk(wie ein ſolches in dieſer Größe noch nicht exiſtiert). Alle drei Löſungen wurden vom Preisgericht als nicht befriedigend ab⸗ gelehnt. Das Preisrichterkollegium hebt hervor, daß der Entwurf mit anerkennenswerker Sorgfalt und großer Sachkenntnis ſehr voll⸗ ſtändig ausgearbeitet iſt. Der Entwurf„om Fels zum Meer“ verringert im Intereſſe der Wirtſchaftlicheelt des Geſamtbaues und im Intereſſe eines billigen Schiffahrtsbetriebes die Anzahl der Stauſtufen und will Stromſtrecken mit günſtigem Gefälle(1: 2000 und weniger) durch Regulierung für die Schiffahrt herrichten. Wenn es ſich 2 als zweckmäßig erweiſe, die anfänglich regulierten Strecken n kanaliſierte umzuwandeln, ſo ſoll dies bei den kürzeren regu⸗ lierten Strecken durch Tieferlegung der Talſohle, bei den längeren durch den nachträglichen Einbau von Wehren und Schleuſen ge⸗ ſchehen. Der Entrurf überläßt einen großen Teil der zu löſenden Aufgaben der Zukunft. ber wegen einiger guter Teillöſungen (Lage des Wehres mit Kraftwerk bei Neuhauſen u..) wurde der Entwurf zum Ankauf empfohlen. In der Zuſammenſtellung ergeben ſich folgende Haupt⸗ ergebniſſe: 7 reier lotte Veribus Vom Fels hein ahrt Unitis zum Meer 11 der Schleuſen 6 15 15 14 ahl der Wehrrertrt 16 15 14 13 änge des Schiffahrtsweges km 160 156 158 158 hiervon kanaliſiert 4 153 156 140 126 hiervon reguliert 7 7— 18 12 Seitenkanäle f. d. Schiffahrt„ 5,0 17,0 10,2 16,7 Nab der Kraftwerfʒte 13 15 13 12 usgenütztes Gefälle bei Mittel ⸗ waſſer: a) in Meter m 109 103 99 8⁴ b) in Prozent des Geſ.⸗ Gefälles 0 88 83 80 68 Ausgenützte Waſſermenge m/ sec a) unterhalb d. Aare. 1000—810 900 625—380— b) oberhalb d. Aare 425—317 360 307—210— Durch die der Waſſerſtraße Baſel⸗Bodenſee wer⸗ den Kräfte gewonnen, welche(außer den ſchon vorhandenen Kräf⸗ ten) etwa vier Milliarden Kilowattſtunden betragen. Der Kräfteanfall iſt ſo bedeutend, Schleuſ für die Verzinſung des Anlagekapitals der S euſen und ihre Unterhal⸗ tung für die KWSt. nur etwa% Pfennig(d. h. etwa den 500ſten bis 1000ſten Teil des Aaen der 8 i beträgt; oder: die Amortiſation der Koſten der euſenanlagen und deren Unerhaltung beträgt für die KWSt. nur ½0 Pfennig. Das Preisgericht hebt hervor, daß keiner der Entwürfe nach dem Gutachten des Pveisrichterkollegiums voll befriedige, ſo daß weder dieſer noch jener Entwurf zur Ausführung kommen könne⸗ Aus den mit Preiſen ausgezeichneten Entwürfen und dem zun Ankauf empfohlenen vierten Entwurf läßt ſich ein vorteilhaftes Geſamtprojekt bilden Einheitlichkeit weiſen die eingereichten Ent⸗ würfe in der Einteilung der Strecke in Stauſtufen auf. Die Strecke Baſel⸗Schaffhauſen wird eingeteilt in drei Stufen mit Wehren bei Birsfelden, Schwörſtadt, Säckingen und Reckingen. Dieſe Anordnung wird vom Preisgericht als gut bezeichnet und dürfte in dieſer Anordnung zur Ausführung kommen. Die Strecke auſen⸗Unterſee bedarf aber, um 8 ar zu werden, keiner Einſtauung durch ein Wehr, wie in faſt allen Enwürfen ausge⸗ führt iſt, ſondern durch Ausräumung des Bettes könnte hier wahr⸗ ſcheinlich ein ausxeichendes Fahrwaſſer erreicht werden. Dem Preisgericht 70 an die Herren: Generaldirektor (00 and), Geh. Baurat Degener⸗Koblenz, berbaurat Kupfer ſchmie d⸗Karlsruhe, Direktor Dr. Mie⸗ ſche r⸗Baſel, Profeſſor Narutouwitſch⸗Zürich; ferner als ſtändige Berater die Herren Oberbauinſpektor Altmaher⸗Karls⸗ ruhe und Ingenieur Fröhlich⸗Baſel. Die Baukoſten der einzelnen Entwürfe waren, weil von verſchiedenen Grund licen ausgehend, nicht ohne weiteres grund⸗ legend. Nach einheitlichen Sätzen umgerechnet ſchwanken ſie noch wiſchen 82 und 110 Millionen Franken; im Mittel ergibt ſich ein Betrag von 103 Millionen Franken, berechnet nach den Baukoſten⸗ preiſen von 1918/14. Dieſe 4e ſa en nur die Koſten der der Schiffahrt dienenden Bauwerke(alſo nicht auch der Koſten für den Bau der Kraftwerke). Für den Bau einzelner Kraft⸗ werke liegen bereits Konzeſſionsgeſuche vor. Aus techniſchen Gründen a mit dem Bau der Werke bei Baſel begonnen wer⸗ den, Bauſtufe um Bauſtufe fortſchreitend bis zum Bodenſee. Welches Intereſſe die badiſche Regierung dieſem hoch⸗ wichigen Lroſek entgegenbringt, geht aus einer Rede des Arbeits⸗ miniſters Rückert⸗Karlsruhe gelegentlich der Jahres⸗Arbeits⸗ ausſchuß⸗Sitzung des Rheinſchiffahrksverbandes Konſtanz am 3. Juli d. Is. hervor. Der Miniſter begründete die in Arbeit befind⸗ liche Neckarkanaliſation und das Murgwerk. Die Kraft⸗ ſpenderin ſei aber der Rhein, welches Projekt die Regierung immer unterſtützen werde. Der Miniſter wies darauf hin, daß die badiſche ſchon vor Ne mit der ſchweige⸗ riſchen Regierung in Unterhandlungen trat zwecks Förderung der techniſchen Seite—5 Projekts; da ergab ſich, daß die Schweiz die⸗ elbe Auffaſſung von der Notwendigkeit der Aufgabe hatte, wie — Darauf trat vor einigen Tagen eine techniſche deutſch⸗ ſchweizeriſche Kommiſſion zuſammen zur Weiterberatung. Der Miniſter hofft, daß die Zeit nicht mehr ferne ſei, wo der Rhein, der Neckar und die Murg ihre Kraft verbinden als größte Kraft⸗ 383 Südweſtdeutſchlands. Gleicher Meinung und Hoffnung eien alle Herren der badiſchen Regierung. Bei ſolch gleicher Auf⸗ faſſung muß gemeinſame Arbeit zum Ziele führen. Mit der In⸗ angriffnahme der Bauarbeiten am Oberrhein beginne der große Tag des Wiederaufbaues Deutſchlands. Ceuchtgas aus Holz. Unter der Kohlennot haben die Gaswerke ganz beſonders ſtark zu leiden. Während ſie in normalen Zeiten einen für drei Monale oder noch längere Zeit ausreichenden Lagerbeſtand hatten, ſind ſie heute gezwungen, aus der Hand in den Mund zu leben, und ſie verfügen häufig nicht einmal über die für eine Woche erforder⸗ lichen Kohlenmengen. So war man denn auch hier genöbtigt, ſich nach Erſatzſtoffen umzuſehen, um bei unzureichender Kohlenzufuhr den Betrieb nicht völlig einſtellen zu müſſen. Zahlreiche Gaswerke ſind in den letzten Jahren dazu übergegangen, den im eigenen Be⸗ trieb erzeugten Koks, der früher verkauft wurde, in Generatoren zu vergaſen und dieſes Koksgas(Waſſergas) zur Streckung des Steinkohlengaſes zu benutzen. Während derartige Koksgasanlagen früher nur in den Gaswerken der Großſtädte vorhanden waren, findet man ſie heute auch in den meiſten kleinen Gasanſtalten, denn dieſer Miſchgasbetrieb“ hat ſich unter den heutigen ſchwierigen Verhältniſſen ſehr gut bewährt, obſchon der Heizwert des Gaſes dabei eine nicht unerhebliche Verminderung erfährt. Ein weiteres Mittel, die aus der Kohlennot ſich ergebenden Schwierig⸗ keiten zu mildern, iſt die Entgaſung von Holz. Auch hier⸗ von macht man, namentlich in waldreichen Gegenden, ausgiebigen Gebrauch. Leuchtgas aus Holz wurde zuerſt gegen Ende des 18. Jahrhunderts von dem franzöſiſchen Ingenieur Lebon herge⸗ ſtellt, es vermochte ſich aber damals nicht einzuführen, weil es eine zu geringe Leuchtkraft hatte. Pettenkofer in München hat dann um die Mitte des vorigen Jahrhunderks die Holzgasgewinnung weſentlich verbeſſert und ſein Verfahren erlangte dank der tatkräf⸗ tigen Mitarbeit von Riedinger in Augsburg, in Süddeutſchland und der Schweiz eine weite Verbreitung. Die erſten Verſuche wur⸗ den mit der Beleuchtung des Münchner Bahnhofs gemacht, und nachdem dieſe erſte Anlage in techniſcher und wirtſchaftlicher Hin⸗ ſicht ein befriedigendes Ergebnis hatte, wurde in den fünfziger Jahren die Holzgasbeleuchtung in Bayreuth, Regensburg, Erlangen, Würzburg, Ulm, Heilbronn, Pforzheim, Darmſtadt, Gießen, Ko⸗ burg, Gotha, ferner in Salzburg, Linz, Baſel, Zürich, Luzern und anderen Städten eingeführt. Mit dem Ausbau des Eiſenbahn⸗ netzes wurden jedoch die Kohlen immer billiger, während die Holz⸗ preiſe erheblich in die Höhe gingen, ſo daß die meiſten der genannten Städte um das Jahr 1860 etwa den Holzgasbetrieb einſtellten und zur Herſtellung von Steinkohlengas übergingen. Heute kehren viele Gaswerke wieder zum Holzgasbetrieb zurück und zwar nicht me bei uns, ſondern auch in Dänemark, Schweden, Finnland, der Schweiz und Italien, wo ſich der Kohlenmangel, da alle dieſe Staaten auf ausländiſche Zufuhr angewieſen ſind, ſchon während des Krieges ſehr unangenehm bemerkbar machte. In dieſen Län⸗ dern wurde zum Teil ſchon im Jahre 1915 die Holzgaserzeugung aufgenommen, während unſere Gaswerke, von wenigen Ausnahmen abgeſehen, erſt im Jahre 1918 zu dieſem Notbehelf ihre Zuflucht nehmen mußten. Der Holzgasbetrieb unterſcheidet ſich in mancher Hinſicht von dem Steinkohlengasbetrieb, ſo daß die e Retortenöfen nicht ohne weiteres verwendbar find. Zunächſt en tehen bei der Entgaſung von Holz ſauer reagierende Produkte, vornehmlich Eſſigſäure, die di⸗ Apparate, Rohrleitungen, Gasmeſſer uſw. durch Anfreſſung beſchj⸗ digen und darum möglichſt ſofort bei ihrer Entſtehung unſchädlich ge⸗ macht werden müſſen. Dies gelingt ziemlich vollkommen, wenn man das Holzgas einer hohen Temperatur ausſetzt, wobei die Eſſigſäure zerſetzt wird. Um auch die letzten Säure⸗Reſte mit Sicherheit zu beſeitigen, ſetzt man dem Holzgas etwas rohes Steinkohlengas zu, deſſen Ammoniakgehalt eine Neutraliſation der Eſſigſäure bewirkt. Eine weitere Schwierigkeit iſt der hohe Kohlenſäuregehalt des Holz⸗ gaſes, der bis zu 25 v. H. beträgt. Wenn vre hierdurch bedingte geringere Leuchtkraft des Gaſes auch heute, wo man faſt nirgends mehr offene Gasflammen, ſondern überall Gasglühlicht verwendet, nicht mehr ſo nachteilig wirkt wie früher, ſo wird durch den hohen Kohlenſäuregehalt doch das ſpezifiſiſche Gewicht des Gaſes beträchtlich erhöht, ſo daß beim Uebergang vom Steinkohlengas⸗ zum Holzgas⸗ betrieb ſämtliche Brenner und Gasherde neu reguliert werden müſſen. Die früher geübte Reinigung des Holzgaſes mit gelöſchtem Kalk, der die Kohlenſäure faſt vollkommen zurückhält, ſtellt ſich in der Regel zu teuer, es ſei denn, daß man hierzu den billigen Karbidſchlamm verwenden kann, wie dies in den ſchweizeriſchen Gaswerken, die gleichzeitig Azetylen erzeugen, geſchieht. Um die teure Kalkreinigung zu umgehen, hat man anderwärts mit Erfolg verſucht, durch Ueber⸗ leiten des Holzgaſes über glühende Holzkohle die Kohlenſäure zu Kohlenoxyd zu reduzieren, womit der weitere Vorteil verbunden iſt. daß das Gas an brennbaren Beſtandteilen angereichert und ſein Volumen vergrößert wird. Mit dieſem Verfahren wurden im Gaswerk Stockholm z. B. recht gute Erfahrungen gemacht. Dort wird Föhrenholz in 90 1115 meter langen Scheiten in Schrägretorten entgaſt, deren untere Hälfte ſtets mit Holzkohle gefüllt iſt, damit die im obern Teile der Retorte entſtehenden Gaſe und Dämpfe über die glühende Holzkohle ſtreichen fanlen wobei nicht nur die Kohlenſäure zu Kohlenoxyd reduziert, ſondern 8 Pieſers auch die Eſſigſäuredämpfe weitgehend zerſetzt werden. Bei dieſer Arbeitsweiſe erhält man aus einer Tonne waſſer⸗ freiem Holz 850 bis 940 Kubikmeter Gas, deſſen Heizwert 3000 bis 3300 W. E. beträgt, ſowie 190 Kilogramm Holzkohle von guter Be⸗ ſchaffenheit. In Dänemark wird neben Holzgas auch Torfgas her⸗ geſtellt und dieſes Gemiſch dem Steinkohlengas zugeſetzt. In der Schweiz, wo dank der großen Waſſerkräfte die Karbidinduſtrie ſich mächtig entwickelt hat, ſtellt man ſeit etwa zwei Jahren ein Leuchtgas her, das aus 30 bis 40 v. H. Steinkohlengas, 50 bis 60 v. H. Holz⸗ gas und 10 v. H. Azetylen beſteht. Da die Kohlennot ſicherlich noch eine Reihe von Jahren weiterbeſtehen wird, verdienen die Verſuche mit Holzgas immerhin Beachtung, wenn es ſich dabei auch nur um einen Notbchelf handelt. 55 da Dr.⸗Ing. A. Sander. Lechniſches Nllerlei. Enkwicklung des deutſchen Funkverkehrs. Auch für den Unbe⸗ teiligten iſt es von Wert, zu erfahren, welchen Aufſchwung der Funkverkehr in Deutſchland nach dem genommen hat. Während am 1. Juni 1919 insgeſamt 27 Funkſtellen im öffent⸗ lichen Verkehr tätig waren, hatten wir am 1. Juni 1920 bereits 55 im Betriebe und eine größere Zahl in Vorbereitung. Der Funk · verkehr mit dem Ausland iſt durch die hierfür beſtimmten beiden Großfunkſtellen und eine Hauptfunkſtelle bisher nach den Vereinigten Staaten von Amerika, Spanien, Norwegen, Schwe⸗ den, Ungarn und Holland aufgenommen worden und befindet ſich in Vorbereitung mit Frankreich, Italien, der Schweiz, der Tſchecho⸗ ſlowakei und Rumänien. Die Zahl der von deutſchen Funkſtellen verarbeiteten Funktelegramme betrug im März 1919 3866 Tele⸗ gramme mit 136 103 Wörtern und hat ſich im Laufe des Jahres auf 104 977 Telegramme mit 1778 344 Wörtern im Monat März 1920 geſteigert. In keinem anderen Lande hat die Verwendung der Funk⸗ telegraphie im öffentlichen Verkehr auch nur annähernd den Umfang angenommen wie in Deutſchland. Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Richard Schönfelder; für Handel: Dr. A. Nepple: für Anzeigen Karl Hügel. Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anze G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. 6. Seite. Nr. 439. — Mittwoch, den 29. September 1920. Sam Hendelsseaſer B, Band VI,.3. 12 Firma„Grün& Bilfinger Aktiengeſellſchaft“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Nach dem Beſchluß der Generalverſammlung vom 19. Mai 1920 ſoll das Grundkapital um 3,500,000 Mark durch Ausgabe von 3500 Stück auf den Inhaber lautenden Stammaktien erhöht werden. Dieſe Erhöhung hat ſtattgefunden. Das Grundkapital beträgt jetzt 7,500,000 M. Die neuen Aktien werden zu 1100 ausgegeben. 151 Mannheim, den 25. September 1920. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Genoſſenſchaftsregiſter Band III.⸗ 8 21 wurde heute eingetragen: 151 Firma„Gemeinnützige Bau⸗ und Spargenoſ⸗ ſenſchaft Seckenheim eingetragene Genoſſenſchaft mit beſchränkter Haftpflicht“ in Seckenheim. Das Statut iſt am 31. Auguſt 1920 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt: Minderbemittelten Familien oder Perſonen geſunde und zweckmäßig eingerichtete Wohnungen in eigens erbauten oder angekauften Häuſern zu billigen Preiſen zu verſchaffen. Um dieſen Zweck dauernd ſicher zu ſtellen, dürfen die Häuſer und Grundſtücke nur in Miete(Erbmiete) oder in Erbbaurecht oder unter Vormerkung des Wiederkaufsrechtes abgegeben werden. Nach Maß⸗ gabe der zur Verfügung ſtehenden Mittel können gemeinnützige, die Wohnung ergänzende Einrich⸗ tungen geſchaffen werden. Die Genoſſenſchaft kann ihre Bautätigkeit auch auf andere Orte ausdehnen, wenn eine ausreichende Beteiligung ſeitens der Genoſſen vorhanden oder zu erwarten iſt. Bekannt⸗ machungen erfolgen unter der Firma in den„Mit⸗ teilungen über das Wohnungsweſen in Baden“ oder in der Karlsruher Zeitung und dem Neckarboten. Zur rechtsverbindlichen Zeichnung für die Genoſſen⸗ ſchaft müſſen mindeſtens zwei Vorſtandsmitglieder unterzeichnen. Die Haftſumme beträgt 200., die höchſte Zahl der Geſchäftsanteile 300. Mitglieder des Vorſtandes ſind: Auguſt Bergmann, Ingenieur, Seckenheim, Vorſteher(Direktor), Guſtav Weiler, Ingenieur, Seckenheim, Vorſteher⸗Stellvertreter und Johann Rheinſchmidt, Händler, Seckenheim, Rech⸗ ner. Die Einſicht der Liſte der Genoſſen iſt wäh⸗ rend der Dienſtſtunden des Gerichts Jedem geſtattet. Mannheim, den 23. 7 Bad. Amtsgerichts B. G Städt. Sparkasse Mannheim Bagrneae zum Kapitalertragsſteuergeſetz. Wir machen unſere Hypothekendarlehensnehmer darauf aufmerkſam, daß die an die Sparkaſſe zu entrichtenden Hypothekenzinſen frei ſind von der Kapitalertragsſteuer und deshalb abzugslos an uns zu entrichten ſind. 101 Versteigerung. Am Freitag, den 1. Oktober,— 10 Uhr wird im Hauptgüterbahnhof, Oberer San 1Wagen Sireitholz n. 12525 ſofortige Bezahlung verſteigert. Eisenbahn-Güteramt. 6922 Verdingung. Für das Regimentsſtabsgebäude der Kaſernen⸗Bauten in Ludwigshafen a. Rh., werden die 10912 Spengler-, Installations- und Dachdeckerarbeiten verdungen. Angebotsunterlagen ſind im Baubüro, wo Zeichnungen und Bedingungen aufliegen, gegen Selbſtkoſten, ſolange Vorrat reicht, erhältlich. Eröffnung der vorſchriftsmäßig einge⸗ reichten Angebote am Montag, 1I. Oktober, 1920, vormittags 10 Uhr in der Bauleitung Ludwigshafen, Bleichſtraße 49. Ludwigshafen, den 28. September 1920. Reichsvermögensamt Kaiserslautern. Jagd⸗Verpachtung. 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