* 1920.— Nr. 440. n——— u. Umgebung monatl. einſchl. M..70. für Bringerlo⸗ .— 155 5 22050 ohne Einz. Nummern ed widerruflich. 5 ⸗Konto Nr. 17590 Karlsruhe jafts⸗Nebenſtenle in Mannheim: Neckarſtadt: Waldhofſtr. 6.— Fernſprecher Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger eim. —— Deulſchlund und Frunkteich. Der deutſche Botſchafter in Paris hat ſein Beglaubigungs⸗ chreiben überreicht. Zwiſchen ihm und Millerand ſind ſorg⸗ 255 redigierte Höflichkeiten ausgetauſcht worden. Die ſach⸗ lich⸗politiſche Bedeutung der Reden erſchöpft ſich in einem einzigen Satze. Millerand fordert, 11 immer gleichbleibend, loyale Durchführung des feierlichen Paktes. Immer neue Wendungen für denſelben Standpunkt. Deutſch⸗ land und das übrige Europa mögen immer weiter in Not und Schulden ſinken, der Friede von Verfailles iſt, wie es in der Antrittsbotſchaft Millerands ſo ſchön hieß,„die Charte eines neuen Europa und einer neuen Welt“. An ihr darf nicht gerüttelt werden. Denn dieſe Charte verbürgt die Herr⸗ ſchaft Frankreichs über Europa. Die Anſprache Millerands an den deutſchen Botſchafter erhärtet aufs neue, daß Deutſch⸗ land ſich keinen Illuſionen über die franzöſiſche Politik hin⸗ geben darf. Sie bleibt dieſelbe und ihre Ziele ſind unab⸗ änderlich. Wir ſpähen ja natürlich gerne nach irgendwelchen Anzeichen verſöhnlicher Stimmung, Anzeichen eines Wandels der internatioalen Konſtellation aus, der uns Erleichterungen bringen könnte. Jede neue Konferenz wird darauf geprüft, ob die Alliierten nicht endlich die entſe liche Notlage Deutſch⸗ lands begreifen und den unmöglichen riedensvertrag ſo ab⸗ ändern werden, daß Deutſchland leben kann und nicht zer⸗ fällt. Aber die Lage bleibt immer dieſelbe und England läßt es geſchehen, daß keine Aenderung eintritt, jene Aende⸗ rung nicht kommt, die Europa Ruhe und Sicherheit zurück⸗ ibt. 8 Brüſſel war auch wieder eine deutſche Erwartung und wird auch wieder eine deutſche Enttäuſchung ſein, wenn es nach Frankreichs Wille geht— und wir ſehen nicht, daß dieſer Wille Frankreichs irgendeine Ablenkung oder Ab⸗ ſchwächung durch eine der Ententemächte erfährt. Weder der Vertreter Amerikas nach der Vertreter Englands haben bisher eine mäßigende Einwirkung verſucht. Deutſchland muß ſeine Sache allein führen. Unſer Vertreter hat ſie ut und überzeugend geführt und ſeine Rede hat hie und da indruck gemacht; dieſen betont ſehr ſtark der Berichterſtatter des Nieuwe Courant. Er hebt beſonders den Vorwurf her⸗ vor, den Deutſchland den Verbandsmächten gemacht habe, nämlich, daß das Friedensabkommen Deutſchland im Laufe Dieſes Jahres 47 Milliarden 4 getoſtet habe. Man ſtelle. ſich 2Konferenzkreiſen die Frage, ob es nicht klüger geweſen Wre, das Geld zu nehmen, ſtatt es für deutſche Rechnung Beſetzungen und andere Großtuereien zu vergeuden. Aber was hilft's? Frankreich will die Notlage Deutſchlands unter keinen Umſtänden einſehen und fordert die loyale Durchführung des 3 Paktes. Der Senator Bérenger hat ſogar herausge nden, daß Deutſchland das zahlungsfähigſte Land ſei. Herr Beérenger hat ſich einige Wochen in Deutſchland aufgehalten und erklärt nun im„Paris Midi“, er könne gewiſſenhaft feſtſtellen, daß Deutſchland nicht nur das bezahlen könne, was es ſchulde, ſondern daß es auch von landwirtſchaftlichen und indu⸗ ſtriellen Reichtümern ſtrotze. Wenn Deutſchland ſeine Mark zum Sinken bringe, ſo wolle es dadurch beſſer leben und unter dem Schutz ſeines Papierbankrotts ſich wieder erholen. Nach ſeiner Anſicht würde es genügen, auf den beiden Rhein⸗ ufern oder an der Ruhr einige tüchtige Pfänder 8 u neh⸗ men, um den ſchlechten Scherz zu beenden, den Deutſch⸗ 19 85 in Spa begonnen habe und der ſchon viel zu lange ge⸗ dauert habe. 22 5* 5 Herrg Senator Beérenger, der übrigens ſehr heftige An⸗ riffe gegen den Engländer Keynes richtet, ſteht nicht allein. s wird uns ſoeben ein Auszug aus einem Artikel des Temps übermittelt, der das Thema der Unterpfänder im Falle deutſcher Zahlungsunfähigkeit wieder einmal in drohenden Worten behandelt. Und im geſtrigen Matin be⸗ ichnet Senator Lauzanne es als eine ewige Schande —5 des Friedensvertrags, daß ſie ein derartiges Inſtrument — voller Grundſätze, allgemeiner und beſonderer Beſtim⸗ mungen, Vorſchriften und Anordnungen, aber ganze andert⸗ halb Seiten Garantien für die usführung enthalte, ja wenn man richtig hinſehe, nur einen einzigen Artikel von 5 Zeilen: Artitel 428 über die Beſetzung des Rhein⸗ Lands. Das iſt alles. Das linke Rheinufer, wo man keine Steuern erheben, keinen Stuhl von ſeinem Platz rühren, keine Geſetze geben dürfe, wo man nur das Recht abe. Poli⸗ zei zu 5—— das ſei Frankreichs einzige Garantie. Es werde das ewige Verdienſt Millerands bleiben, in den Vertrag langſam Sicherungen hineingebracht u haben. Lauzanne gibt dann den dringenden Rat, in der 6 nicht mehr weiter Phraſen zu machen, ſondern Strafen feſtzuſetzen, möge das nun in er oder in Genf geſchehen. ͤ iſt alſo Tag für Tag dasſelbe hoffnungsloſe Bild. Die Times fand in einer überſchwänglichen Beſprechung der Botſchaft Millerands, daß ihre Logik in bezug auf den Frie⸗ enn ſei. Unzerbrechlich erſcheint aller⸗ dings der Wille Frankreichs, den Friedensvertrag ohne alle Abſchwächungen und Milderungen durchzuführen. Wir kön⸗ nen keine Hoffnungen nähren und es hat keinen Sinn, das deutſche Volk auf die Bahn von Erwartungen tröſtend ab⸗ zulenken, die ſich nicht erfüllen werden. Zu dieſen Erwar⸗ kungen, die ſich nicht erfüllen werden, gehört vorab die auf eine Verſtändigung zwiſchen Frankreich und Deutſchland, ſo⸗ dern man e von Verſailles. Auf dieſer Grundlage will ſich Frankreich ja allerdings verſtändigen! Deutſchland hat auch non England wenig ernſtliche Hilfe zu erwarten. Es iſt auf ſich allein angewieſen. Und das würde keine un⸗ mruöſtliche und hoffnungsloſe Lage ſein, wenn das deutſche Bolt Aar ſee Kraft fer d wollte, die nicht erſchöpft iſt und nicht zu 1810 Anziger Bundesgenoſſe en iſt. Unſere einzige Hilfe und unſer u. Einziehungs⸗ B. u. Nr. 2017 Ludwi en 5.5 .„ 2 w 2— echer.. 740—7848. Lled, Das 5 ſe n 15 abrigtert hätten, bas nicht wenlger als 223 Cgel⸗ 300 das die franzöſiſche Preſſe nicht ohne Abſicht ſeit einiger für dieſe eine andere Grundlage ſucht, als den ſind wir ſelbſt, und es könnte eine Badiſche Neneſte Nachrichten ſtarke Hilfe und ein kräftiger Bundes enoſſe ſein, wenn wir nur den Geiſt der Selbſtſucht und der wietracht in uns ban⸗ nen, wenn wir nur einmal in der Not der Zeit zu einem 1 eines Willens und eines Geiſtes eeee wollten. Empfang des deulſchen Bolſchafters durch Milerund. d Immer dasſelbe Lied. Paris, 29. Sept.(W..) Heute nachmittag wurde der deutſche Botſchafter Dr. Mayer vom Präſiden⸗ ten der franzöſiſchen epublik zur Ueberreichung ſeines Be⸗ glaubigungsſchreibens empfangen. Dabei hielt er folgende Anſprache: Herr Präſident! Nachdem die deutſche Regierung ſich entſchloſſen hat, dem Beiſpiel der franzöſiſchen Regierung folgend, die diplomati⸗ ſchen Beziehungen im vollen Umfange wieder aufzunehmen, habe ich die Ehre, Ihnen, Herr Präſident, mein Beglaubigungsſchreiben als Botſchafter in Paris zu überreichen. Auf den im Verſailler Vertrag geſchaffenen Grundlagen werde ich, wie ich es bisher in meiner Eigenſchaft als Geſchäftsträger getan habe, fortfahren, in Uebereinſtimmung mit den Abſichten meiner Regierung alle meine Beſtrebungen einer günſti gen Entwickelung der Beziehun⸗ gen zwiſchen unſeren Ländern widmen. Ich verkenne nicht die Schwierigkeiten, die ſich dem ent egenſtellen; ich vertraue aber, daß dank Ihrem hohen Beiſtande und dank der einſichtsvollen Mitwirkung der Regierung der franzöſiſchen Republik die Beſtrebun⸗ gen meiner Negierung von Erfolg gekrönt ſein werden. Ich habe die Ehre, Herr Präſident, mit dieſer Hoffnung den Ausdruck meiner Hochachtung vor dem erſten Beamten der Republik zu verbinden. Der franzöſiſche Präſident erwiderte folgendes: Herr Botſchafter! Mit nehme ich aus Ihren Händen das Schreiben entgegen, daß Sie in hrer Eigenſchaft als deutſcher Botſchafter bei mir beglaubigt. Ich beglückwünſche mich in der Tat, von Ihnen die Erklärung zu vernehmen, daß Sie ſich bemühen wer⸗ den, die 02 Ihrer Regierung dadurch zu verwirklichen, daß Sie auf der rundlage des Verſailler Vertrages die günſtige Entwicklung der Beziehungen zu ſichern, die ich zwiſchen unſeren beiden Ländern einſtellen werden. Die ganze olitik der Regierung der Republik iſt gegen Deutſchland von dem gleichen Wunſche erfüllt: Loyale Durchführung des feier⸗ lichen Paktes, der dem Kriege ein Ende gſeledt hat, iſt das ein⸗ zige Mittel, die ernſten Schwierigkeiten praktiſch zu löſen, die zwi⸗ ſchen den beiden Nationen beſtehen und die ihnen noch nicht geſtattet, aus freiem Herzen an dem großen Werke des Friedens mitzuarbei⸗ ten. Die Art, wie Sie ſich Ihrer vorläufigen Geſchäftsführung zu entledigen gewußt haben, verbürgt mir die bohe Auffaſſung, die Sie von Ihrer Aufgabe haben. Mit Aufrichtigkeit wünſche ich Ihnen daher Erfolg zu Ihrer Miſſion. Rohungen. Die franzöſiſche Taktik. m. Paris, 30. Septbr.(Prio.⸗Tel.) Der„Temps“ be⸗ ſchäftigt ſich in ſeinem geſtrigen Leitaufſatze mit der Finanz⸗ konferenz von Brüſſel und bemüht ſich offenbar ſchon jetzt, die Anſicht zu verbreiten, daß man ſich große Hoffnungen auf ein Ergebnis nicht machen ſoll. Er beglückwünſcht den Völker⸗ bundsrat, da er die Aufgaben der Konferenz beſchränkt habe, namentlich deshalb, weil dadurch eine Ausſprache mit den deutſchen Vertretern und den Neutralen über die Verpflich⸗ tungen, die Deutſchland aus dem Friedensvertrag erwachſen, unmöglich gemacht werden. Er bemängelt die Erklärung des Staatsſekretärs Bergmann inſofern, weil er ſie, wie ſo viele andere Aeußerungen von deutſcher Seite, als abſichtlich geſchwärzt hinſtellt und weil die deutſche Theſe nur darauf hinzielt, entweder Erleichterungen zu erlangen oder auf den Bankerott hinzuſteuern. Das Blatt erklärt mit beſonderem Nachdruck, daß ein Bankerott Deutſch⸗ land nicht von ſeinen Verpflichtungen befreien werde und es macht nicht mißzuverſtehenden Be⸗ merkungen über die Unterpfänder, die genommen werden können. Damit ſingt das halbamtliche Blatt dasſelbe eit anſtimmte. Es iſt notwendig, auf dieſe Taktit hin⸗ zuweiſen, weil hinter ihr offenbar etwas zu ſuchen iſt, worauf man ſich wohl in deutſchen politiſchen Kreiſen keiner Täuſchung hingeben wird. Berlin, 30. Septbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Sorge über die eece Finanzlage Deutſchlands kommt jetzt in der Pariſer Preſſe immer deutlicher zum Ausdruck. Während bisher mehrfach verſucht wurde, alle deutſchen An⸗ gaben über dieſen Gegenſtand 1 7 als Lügen hinzuſteen, beginnt man jetzt unter dem Eindruck der Verhandlungen in Brüſſel ſich des Ernſtes der Lagebewußt zu werden. Viel beachtet wird auch ein Interview Walter Rathe⸗ nau's in der„Liberté“, das auch von zahlreichen anderen Blättern wiedergegeben wrid, nach dem Herr Rathenau erklärt haben ſoll, das Deutſche Reich werde ſich bald in drei Teile zerſetzen, Bayern und Oeſterreich, Rheinprovinz und ſchließlich Norddeutſchland. In Norddeutſchland aber würde der Bolſchewismus einziehen, der, da ſich die Intellektuellen methodiſch organiſieren würden, eine ungleich größere Lebenskraft zeigen würde, als in Ruß⸗ land. Das„Berliner Tageblatt“ hat ſich bei Herrn Rathenau erkundigt und kann feſtſtellen, daß er von dem Mitarbeiter der „Liberts“ mißverſtanden worden iſt, und daß er den Unſinn von dem Bolſchewismus in Norddeutſchland jedenfalls nicht geſagt hat. Rie Brüſſeler Finanzkonferenz. Allgemeine Beſprechung der Geld⸗ und Wechſelkurſe. Brüſſel. 29. Septbr.(Von unſerem Sonderberi cht⸗ erſtatter.) Die heutige Konferenz diente der allgemeinen Beſprechung der Geld⸗ und Wechſelkurſe. Die Grundlage für dieſe Beſprechung bildete ein Vortrag des Präſidenten der Niederländiſchen Bank Dr. Biſſering. Seine Aus⸗ führungen behandelten die Uzuchen der heutigen Inflation zeiger 1ſpalt. Ro.-A reiſe: lonelzeile.50 Stellengeſ. Kelf Aunahmeſchluß: Für d. Beltach deem. 8½, f. abenl— m. 56 Ur Anzeigen 77Cͤ ĩ ͤ VK N ru. an„ 1 beſchränkte Ausgaben 5d.f. verſpätete ale v. Anzeigen. Aufträge durch Fernſp ch 22 Gewähr. Derſailles und Brüſſel. Gewalt, Streiks und Unſtetigkeit der Wechſelkurſe. Das Ergebnis ſeiner Unter⸗ ſuchung war ein unbedingtes Bekenntnis zur alten Goldparität und zur Stabilſierung des Wechſel⸗ kurſes.— In der anſchließenden Beſprechung hob der ehe⸗ malige Gouverneur der Bank von England Lord Tullen hervor, daß die Inflation nicht nur durch die Banknoten, ſon⸗ ern auch durch Schecks auf Bankdepots hervorgerufen werde. Tullen will zur Bekämpfung der Inflation den über flüſſigen Notenumlauf einziehen. Im übrigen bezeichnete er als Grundlage der Geſundung auf dem Wäh⸗ rungsgebiete eine geſunde Finanzwirtſchaft. In der Nachmittagsſitzung wurde die allgemeine Dis⸗ kuſſion über die Viſſeringſchen Gedanken fortgeſetzt. Es ſprachen Vertreter der italieniſchen, ſüdafrikaniſchen und ſchweizeriſchen Delegation. Hervorzuheben iſt, daß der Schwei⸗ zer Vertreter ein Gegner der hohen Bankraten iſt. Sie wür⸗ den den Zinsfuß uſw. weſentlich erhöhen, in den Zeiten, da den Staaten kein anderes Mittel zur Deckung ihrer ſchweben⸗ den Verpflichtungen zur Verfügung ſtehe, als feſte Anleihen. Hiernach ſprach der deutſche Delegierte Urbig, deſſen Ausführungen das Haus mit lebhaftem Intereſſe folgte. Er betonte, daß die von Viſſering geleitete Gedankenarbeit ein großes Werk ſei und im weſentlichen die Richtigkeit ſeiner usführungen zugeſtanden werden könnte. Deutſchland ver⸗ folge mit Intereſſe die Konferenz. in der zum Ausdruck ge⸗ bracht werde, daß friedliche und wirtſchaftliche Tätigkeit in ganz Europa vorherrſchen müßte. Nach ſeiner Meinung haben Kapital und Arbeitende, Sieger und Beſiegte aufeinander Rückſicht zu nehmen. Für die Donnerstag⸗Tagesordnung iſt die allgemeine Be⸗ ſprechung der internationalen Handelsbeziehungen geſetzt, worüber der franzöſiſche Finanzſachverſtändige Coligny einen einleitenden Vortrag halten wird. Zur näheren Unterſuchung der Geld⸗ und Wechſel⸗Frage wird heute nach der Vollſitzung ein beſonderes Arbeitskomitee zuſammentreten. Brüſſel, 30. Sept.(W..) Aus dem von dem Präſiden⸗ ten der Niederländiſchen Bank, Dr. Vi ſſering, zur Frage des Wechſelkurſes und der Geldwährung erſtatte⸗ ten Bericht iſt noch hervorzuheben: Das G eldſyſtem der hauptſächlichſten Staaten beruhe auf dem Werte des Gol⸗ dens. Das Verbot der Goldausfuhr hebe das leichgewicht zwiſchen dem Werte des Goldes und dem des Papiergeldes auf. Zur Frage der Erhöhung der K aufkraft hält Viſſe⸗ ring es für erforderlich, daß die Produktion von Maſchinen vermehrt und der Verbrauch nicht wichtiger Erzeugniſſe ver⸗ mindert werde. Zur Verminderung des Papiergeld⸗ umlaufs ſei es nötig, einen feſten Wertmeſſer zu ſchaffen. Eine zu raſche Verminderung des Notenumlaufes ſei ebenſo gefährlich, wie die Inflation. Bei der Beſprechung der Lage der Vereinigten Staaten ſtellte Viſſering feſt, daß, falls die Vereinigten Staaten auch weiterhin auf Zahlungen ſeitens Europas beſtünden, der Dollarkurs andauernd ſteigen werde, weil Europa weit davon entfernt ſei, ſeine Produktion und Ausfuhr ſoweit zu ſteigern, daß es mit den Vereinigten Staaten konkurrieren könnke. Viſſering wünſchte ſchließlich, daß die Diskuſſion ſich auf folgende vier Punkte beſchränke: 1. Die Möglichkeit und der Wunſch auf Verminde⸗ rung der Inflation und die hierzu erforderlichen Mittel. 2. Die Frage, ob eine Rückkehr zum Gold als feſten Wertmeſſer erwünſcht und möglich ſei. 3. Zur Bankpolitik iſt zu fragen, ob es möglich ſei, 1 5 an allgemeine Maßnahmen zu treffen, um ank⸗ zuſetzen. 4. Die Frage, inwieweit internationale Maß⸗ nahmen erforderlich und erwünſcht ſind, um die Schwan⸗ kungen der Wechſelkurſe zu begrenzen und ob es natürlich ſei, fen internationale Währungs⸗ und Rechnungseinheit zu ſchaf⸗ en. Solange hier nicht eine Zuſammenarbeit der einzelnen Regierungen erreicht werden könnte, müßten alle Projekte fehlſchlagen. Aus den Einwänden, die Lord Tuller gegen die einzelnen Viſſeringſchen Vorſchläge vorbrachte, iſt noch her⸗ auf fe ſt e und Diskontraten für Emiſſionsbanken feſt⸗ vorzuheben, daß aus der ſtändigen Teuerung nicht die aller⸗ dings beſtehende Infalation ſchuld ſei. Zur Herbeiführung einer normalen Lage und zur Verminderung des Notenumlau⸗ fes müſſe man Raten feſtſetzen, die den augenblicklichen Ver⸗ hältniſſen entſprächen. Man müſſe Zuſchüſſe für die Einfuhr wichtiger Waren geben und die Einfuhr von Waren, die nicht unbedingt erforderlich ſeien, verhindern. Das einzige Mittel, den Wert des Goldes oder Geldes zu ſtabiliſieren, ſeien Ar⸗ beit und Sparſamkeit. Brüſſel, 29. Sept.(WB.) In der heutigen Nachmittags⸗ ſitzung der Finanzkonferenz legte der italieniſche Dele⸗ gierte Beneduoce ſeine Anſichten über die Frage der Wech⸗ ſelkurſes dar. Er glaubt, daß rein finanzielle Mittel in der gegenwärtigen Lage nur vorübergehende Beſſerung bringen würden. Die Dewiſenfrage ſei aufs engſte mit der Frage der internationalen Handelsbeziehungen ver⸗ knüpft und mit der Ein⸗ und Ausfuhrfrage entſcheide ſich letzten Endes die Zukunft der Valuta. Die Bedingungen für die Areditgewãhrung Amerikas. JBerlin, 30. Septbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Vertreter der Vereinigten Staaten auf der Brüſſeler Konferenz, Boyden, erklärte einem Korreſpondenten des Genfer„Journal“, man rechne in Europa allzuſehr auf die Hilfeleiſtung Amerikas. Auch in den Vereinigten Staaten begegnet dieſe zahlreichen Schwierigkeiten. Jedenfalls würde Amerika nur gegen ernſte Bürgſchaften Anleihen gewähren und zwar vor allemgegen Garantien moraliſcher Art. Diejenigen Staaten würden allein auf eine Hilfe⸗ leiſtung Amerikas rechnen können, welche in Ruhe und Frieden arbeiten wollten. Eine für die Gewährung ameritaniſcher Kredite wichtigſte Vorbedingung beltünde in den ——— „. Seite. Nr. 140. Mannheimer Generul · Anzeiger.(mittag-Aus gabe.) Donnerstag, den 30. September 1920. völligen Beſeitigung aller Zollſchranken. Bonden faßte ſeinen Standpunkt in die Formel zuſammen: Gründe ö die Dereinigten Stͤaten von Curopa und alles wird wieder in Ordnung ſein. 8 Oberſchleſien. „Eine große Prügelei zwiſchen Polen und Deulſchen. Bresläu, 29. Septbr.(WB.) Zu einer großen Lärm⸗ ſdene und einer großen Prügelei kam es heute Abend im großen Saale des Lehrervereinshauſes, wo die Ober⸗ ſchleſiſche Volkspartei eine Verſammlung abhielt. Als der Redner die Forderung ſtellte, nur ein autonomes, ſelbſtändige⸗ Oberſchleſien, in welchem Deutſche und Polen gleich geachtet ſind, könne dem augenblicklichen, unhaltbaren Zuſtande ein Ende machen, erhob ſich ein furchtbarer Lärm. Der Redner wurde von polenfreundlichen Elementen ange⸗ griffen. Dem Vorſitzenden Thomalla wurde aus bder 51 ein Bierglas mit ſolcher Wucht an den Kopf geſchleudert, daß er blutüberſtrömt zuſammenbrach. In dem entſtehenden Handgemenge wurden ſchließlich die Hauptangreifer, die in der Minderheit waren, in einen kleinen Nebenraum gedrängt, wobei mit Stühlen, Tiſchen und Biergläſern aufeinander ein⸗ geſchlagen wurde. Inzwiſchen erſchien die herbeigerufene Sicherheitswehr, die dem Tumult ein Ende machte. Eine Anzahl junger Burſchen, die zugaben, Polen zu ſein und auch ols die Angreifer wieder erkannt wurden, wurden feſtgenom⸗ men. Insgeſamt wurden ſieben Perſonen, darunter eine Frau, zur Wache abgeführt. Deuiſche Proleſte. Berlin, 30. Sept.(Von unſ. Berl. Biiro.) Auf Auregung der Thüringer Verbände heimattreuer Oberſchleſier wurde auf der Wartburg eine Proteſtkundgebung aller oberſchleſiſchen Verbände gegen die Vergewaltigung und Bedrückung durch die Polen und ihre Helfershelfer veranſtaltet. Eine große Menſchenmenge füllt geſtern den weiten Burghof. Herr Dr. Maxis von der Zentrale der Vereinigten Verbände heimat⸗ treuer Oberſchleſier ſchilderte in bewegten Worten die Zuſtände in Oberſchleſien. Den Höhepunkt der Veranſtaltung bildete die Rede des Paſtors Dr. Juſt aus Breslau, der an das Wart⸗ burgfeſt der deutſchen Burſchenſchaft erinnerte, dem die heutige Kundgebung gleiche. Bei der Völkerwanderung nach dem Oſten dürfe es keinen Unterſchied zwiſchen arm und reich geben. Die Parole heiße:„Deutſchland iſt die Rettung!“ Berlin, 29. Septbr. Ein von der Reichstagsfraktion der D. N..⸗P eingereichter Antrag verlangt die ſofortige Vor⸗ legung einer Denkſchrift über die Vorgänge in Ober⸗ ſchleſten. In der Denkſchrift ſollen alle polniſchen Uebergriffe und Gewalttätigkeiten und die auf die widerrechtliche Beſetzung gerichteten polniſchen Pläne und Maßnahmen ſowie die Begünſtigung des polniſchen Vor⸗ gehens durch franzöſiſche Stellen zuſammenfaſſend werden und die Maßregeln mitgeteilt werden, die die deutſche Regierung ergriffen hat, und zu ergreifen gedenkt, um die Deutſchen Oberſchleſiens vor den polniſchen Uebergriffen und die Gewalttätigkeiten unbedingt zu ſchützen, die Kohlen⸗ förderung Oberſchleſiens gemäß dem Vertrage von Spa zu vermehren, dem Friedensvertrag entſprechend eine ungehin⸗ derte Volksabſtimmung in Oberſchleſien zu ſichern u. vor allem der Gefahr vorzubeugen, daß die Provinz Oberſchleſien durch die Polen ohne Abſtimmung von Preußen und Deutſchland losgeriſſen wird. Bayern und das Reich. Berlin, 30. Septbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Reichskanzler kehrt heute nach Berlin zurück. Wie aus München mehrfach gemeldet wird, hätten ſich Herr Fehrenbach und v. Kahr ausgezeichnet verſtanden. Sie hätten ſich zwei Stunden lang ſozuſagen unter vier Augen gründlich ausge⸗ ſprochen. Dabei wurde auch die Frage der diplomati⸗ tſchen Vertretung in München berührt. Die wichtigſte Frage aber bildete Bayerns Stellung zur Reichsverfaſſung und zu dem föderaliſtiſchen Gedanken. Auf dieſes Thema kam Herr Fehrenbach auch bei dem Frühſtück zurück, das Herr v. Kahr ihm gab und dem auch ſeine Fraktionskollegen Held und Speck beiwohnten. München, 30. Sept.(Priv. Tel.) Reichskanzler Fehren⸗ bach iſt, wie berichtet, am Dienstag nacht mit dem Berliner Schnellzug in München eingetroffen, und hat im Hotel Union Wohnung genommen. Geſtern vormittag wurde er vom Mi⸗ niſterpräſidenten von Kahr empfangen, mit dem er eine ein⸗ gehende Ausſprache pflog. Anſchließend an den Vriſere gab der Miniſterpräſident dem Gaſt zu Ehren ein Frühſtück, zu dem mehrere Einladungen ergangen waren. Soweit es die knappebemeſſene Zeit geſtattete nahm der Reichskanzler auch noch mit anderen Reſſortminiſtern ückſprache. dDie Großfunkſtelle Nauen. Berlin, 29. Sept.(W..) Generaldirektor Dr. A. Fran? von der Siemens und Halske⸗Aktiengeſellſchaft gab, nachdem er den Reichspräſiden⸗ ten, die Reichsminiſter und die übrigen Ehrengäſte begrüßt hatte, ein Bild der bisherigen Entwicklung der Groß⸗Funkſtelle ſeit den erſten Anfängen 1910. Unter ſtetiger ſchrittweiſer Ausnutzung der techniſchen Errungen⸗ ſchaften iſt die Groß⸗FJunkſtelle zu dem gemacht worden, was ſie ſen iſt. Wir ſind uns aber wohl bewußt, daß auf dem Gebiet des drahtloſen Ver⸗ kehrs das letzte Wort noch lange nicht geſprochen iſt und da auch die heutige Vollendung nur eine Etappe in der Entwickelung bedeuket. Reichs⸗ präſident Ebert dankte im eigenen Namen wie namens der Reichsminiſter für die Einladung zu der denkwürdigen Feier aus Anlaß der Vollendung des Werkes, das als vorbildlich die Bewünderung der Welt erregen müſſe und gedachte mit ehrenden Worten insbeſondere auch der Verdſenſte der beiden Müttergeſellſchaften, der A. E. G. und Siemens u. Halske, ſowie der Reichspoſt⸗Telegraphenverwaltung für ihre Tatkraft und Umſicht, mit der ſie in der Groß⸗Funkſtation Nauen eine mächtige Stütze für den Wieder⸗ aufbau Deulſchlands geſchaffen habe. Schon in den früheren ſtadien und durch alle Abſperrungen des Krieges hindurch ſeien der Ruf und die Botſchaften von Nauen in die ganze Welt, ja bis zu den Antipoden gedrungen und es ſei zuverſichtlich zu hoffen, daß das nunmehr vollendete Werk ſeine Aufgabe als Träger des deutſchen Ueberſeeverkehrs glänzend erfüllen werde. Berlin 29. Sept.(W..) Zu den Einweihungsfeierlich⸗ keiten des Erweiterungsbaues der Großfunkſtelle Nauen wird weiter gemeldet: Reichspoſtminiſter Giesberts ab der feſten Ent⸗ ſchloſſenheit der Poſt⸗ und Telegraphennverwa tung Ausdruck, den drahtloſen Nachrichtenverkehr auch fernerhin mit allen Kräften zu fürdern. Er dankte zum Schluß wie den geiſtigen Leitern des großen Werkes ſo auch der Arbeiterſchaft für ihren Anteil an der Vollendung der großen Aufgabe. Miniſterial⸗ direktor Dr. Bredow hob insbeſondere die großen Verdienſte her⸗ vor, die Nauen zur Zeit der Nachrichtenblockade dem Reiche leiſtete. und die nicht minder große, tatkräftige Bedeutung der Großfunk⸗ ſtelle, namentlich für den wirtſchaftlichen Nachrichtenaustauſch mit Amerika, betonte aber auch, daß der drahtloſe Verkehr im Verhält⸗ nis zum e immer nur einen Notbehelf darſtelle und daß das Deutſche Reich auch wieder zu einem Kabelnetze kommen mũi 1 Sodann übergab der Redner im Auftrage des Reichspoſt⸗ minifteriums die Großfunkſtelle dem öffentlichen Verkehr, indem er dußch Taſtendruck die große Hochfrequenzſtelle zum Anlauf brachte. 3 teilte er mit, daß als erſte Meldung nachſtehender Funkſpruch des Reichspräſidenten„An Alle“ in die Welt hinaus⸗ gehe;„An Alle! Die offizielle Einweihung der unter dem Ruf⸗ *„Poz“ ſeit Jahren in der Welt bekannten Großfunkſtelle e RNauen iſt ſoeben in meinem Beiſein erfolgt. V.——* 2 deutſche Induſtrie, die dieſes Mefſterwerk der Radio⸗ technik geſchaffen hat. Zu ihrer hervorragenden Leiſtung gebe ich Kleichzeitig der Hoffnung Ausdruck, daß für Deutſchland dieſer Tag ein Markſtein in der weiteken Entwickelung ſeiner Ueberſeeperbindungen ſein möge, ebenſo, wie ich darauf vertraue, daß Nauen an dem Wiederaufbau des Deutſchen Reiches und ſeines Ueberſeehandels in hervorragendem Maße mit⸗ wirken wird. Noch während des Frühſtücks, das den Schluf der glänzenden Veranſtaltung bildete, konnte eine Reihe von Gegengrüßen verleſen werden, ſo aus Danzig, Kopenhagen, Stockholm(von der ſchwediſchen Marineverwaltung), Helfingfors, Haag, Deutſch⸗Altenburg, Buda⸗ peſt, Rom, Cartagena, Newyork(vom Präſidenten der Radio⸗Cor⸗ poration Edward F. Hally), Rio de Janeiro, Santiago de Chile, Bandoong(Java), Schanghai und Peking. Der mit ſtürmiſchem Beifall aufegnommene Gruß aus Peking lautete in Ueber⸗ ſetzung:„Ueberſende meinen Glückwünſch zur Einweihung der Rieſenſtation Nauen, die einen Sieg der Wiſſenſchaft und Beharrlichkeit darſtellt. Der Generaldirektor der Poſt und des Telegraphen.“ Deulſchöſterreich und der ſchechiſch⸗ungariſche Kouftilt. Wex. Wien, 23. Sept. Zwiſchen Prag und Budapeſt tobt ein heftiger Streit um die Echtheitder Ddokumente, die als Zeugniſſe für die Agitation ins Treffen geführt werden, die angeblich von unga⸗ riſcher Seite in der Tſchecho⸗Slowakei und in Deutſchöſterreich zugunſten einer monarch iſtiſchen Reaktion etrie⸗ ben werden. Rach einem Prager Blatte ſei vor einigen Tagen ein Volkskommiſſär der ehemaligen Regierung Kun in Prag eingetroffen und habe Schriftſtücke mitgebracht, die Horthy einer weitverzweigten und mit Millionen Goldes ud Tſchegho. monarchiſtiſchen Propaganda in Deutſchöſterreich und Tſchecho⸗ Slowakien überführen. Dieſe Dokumente ſeien auch dem Mi⸗ niſter Beneſch vorgelegt und photographiſche Reproduktionen derſelben bei 5 belaſſen worden. Inzwiſchen hat ein Prager ſozlaldemokratiſches Blatt und die Wiener„Arbeiter⸗Zeitung“ einige dieſer Dokumente veröffentlicht, die jedoch von der un⸗ gaiſcheed atede als Fälſchungen bezeichnet werden. Ob nun die Dokumente echt oder gefälſcht ſind, ſo illuſtrie⸗ ren ſie doch nur die außerordentliche Heftigkeit, mit der Un⸗ arn und die Tſchecho⸗Slowakei einander bekämpfen und die ſich noch geſteigert hat, ſeitdem die franzöſiſche Polttik darauf ausgeht, die Tſchecho⸗Slowakei in einen Donaubund mit Un⸗ arn hineinzuzwingen. Der Lärm, den die Wiener„Arbeiter⸗ Zeltung“ darüber ſchlägt, daß die ungariſche 19 auch in Deutſchöſterreich arbeite, wird ausreichend durch die erhöhte Temperatur infolge der bevorſtehenden Wahlen erklärt. Ein Grund zu der Annahme, daß die ungariſche Propaganda den gewünſchten Erfolg haben werde, beſteht nicht. Die habsbur⸗ giſche Gruppe iſt in Deutſchöſterreich nicht nur an Zahl klein, ſondern verfügt auch intellektuell über keine nennenswerten Kräfte, vor allem nicht über Perſönlichkeiten, die imſtande wären, die Maſſen mit ſich fortzureißen. In den Ländern kann man eher von einer allgemeinen ausgeſprochenen Abneigung egen eine Reſtauration ſprechen, die als unvereinbar mit dem nſchluſſe betrachtet wird, und auch in Wien hat ſich in den letzten Monaten die Stimmung ſehr deutlich in dieſer Rich⸗ tung entwickelt. Man täuſcht ſich deshalb ſowohl in Ungarn wie auch in den hieſigen habsburgiſchen Kreiſen, wenn man annimmt, daß eine Niederlage der ſozialdemokratiſchen Partei bei den bevorſtehenden Wahlen die Verſtändigung mit Ungarn auf der Grundlage eines Reſtaurationsprogrammes bringen wekde, denn ſeit der ftanzöſiſchen Orientterung der Budapeſter Politik iſt jedes engere Verhältnis mit Ungarn ausgeſchloſſen, auch wenn die habsburgiſche Frage dabei gar nicht in Betracht käme. Anderſeits läßt ſich aber auch nicht verkennen, daß die von der deutſchöſterreichiſchen ſozialdemokratiſchen Partei ver⸗ folgte Politik der bedingungsloſen Unterſtützung der tſchecho⸗ flowakiſchen Politik gegenüber Ungarn Deutſchöſterreich nicht zum Vorteile gereichen kann. Das gemeinſame Intereſſe, das Deutſchöſterreich und die Tſchecho⸗Slowakei haben, den fran⸗ zöſiſchen Plan der Donaukonföderation zum Scheitern zu brin⸗ gen, läßt ſich nicht verkennen, und ebenſo iſt es begreiflich, daß man ſich in Prag und in Wien in gleicher Weiſe von der Ge⸗ fahr einer von Ungarn drohenden Reaktion bedrückt fühlen mag. Dieſe Intereſſengemeinſchaft darf jedoch auch für die ſozialdemokratiſche Partei nicht ſo weit gehen, daß ſie Deutſch⸗ öſterreich gewiſſermaßen als Bürgen für den ſlowakiſchen Be⸗ ſitz der Tſchecho⸗Slowakei und im weiteren Sinne für die Auf⸗ rechterhaltung von Verträgen auftreten läßt, die nicht nur vier Millionen Sudetendeutſche einer ſchmachvollen nechtſchaft ausliefern, ſondern auch Deutſchöſterreich ſelbſt jede Lebens⸗ möglichteit nehmen. Die unbedingte Schltzenhilfe, die die deutſchöſterreichiſche ſozialdemokratiſche Partei bisher der tſchecho⸗ſlowakiſchen Regierung geleiſtet hat, hat das Los der Sudetendeutſchen nicht gemildert; ſie ſind im Gegenteil ärgeren Verfolgungen und Bedrückungen ausgeliefert als bisher: ſie hat aber auch die Lage Deutſchöſterreichs nicht gebeſſert, ſon⸗ dern droht dieſes arme Land in den, wie es ſcheint, unaus⸗ bleiblichen Zuſammenſtoß zwiſchen der Tſchecho⸗Slowakei und Ungarn hineinzuziehen. cgder Staatsſekretär Dr. Renner hat geſtern in einer Grazer Verſammlung zum ſelben Gegenſtande geſprochen und unter anderem erklärt, daß Deutſchöſterreich neutral bleiben und in den Streit der anderen Sukzeſſionsſtaaten nicht hineingezogen werden wolle. Es wäre zu wünſchen, daß die ſozialdemokra⸗ tiſche Partei ſich entſcheide, ob ſie dieſes Programm ihres Mi⸗ niſters annimmt, oder ob ſie weiterhin eigene Politik machen will, die Deutſchöſterreich in volle Abhängigkeit von der Tſchecho⸗Slowakei und dadurch anehane der Ohnmacht der tſchechiſchen Sozialdemokratie in hängigkeit vom tſchechi⸗ ſchen Imperialismus bringen muß. Die Wiederaufrichtung des ungariſchen Königtums beſchloſſen. Budapeſt, 30. Sept.(W..) Ung. Korr.⸗Büro. Die in der ausländiſchen Preſſe verbreitete Meldung, wonach auf An⸗ trag der Nationalverſammlung Edm. Beniczky im Auf⸗ trage der ungariſchen Regierung in der Schweiz zwecks Rück⸗ kehr des Königs Karl nach Ungarn Unterredungen pflege, iſt völlig unwahr. Die ungariſche Regierung hat weder Be⸗ niczky e anderem eine ſolche ächtigung er⸗ teilt. Die Wiederaufrichtung des Königtums iſt im Prin⸗ zipbeſchloſſen. Die Frage der Perſon des önigs aber völlig ausgeſchaltet. die Wahlen in ichweden und die Jurcht vot dem Bolſchewismus. Unſer ſchwediſcher Mitarbeiter ſchreibt uns: Ungefähr gleichzeitig mit dem Kapp⸗Putſch im hielt Schweden ſeine erſte ſozialdemokratiſche Re⸗ R erung mit Branting an der Spitze. Die demiſſionierende egierung Eden wor aus einer Koalition von Sozialdemokra⸗ ten und Liberalen hervorgegangen, und im Kabinette waren Ich beglückwünſche die auch einige Sozialdemokraten Mitglieder geweſen. Während des Zuſammengehens dieſer Parteien waren bedeutungsvolle Reformen in Schweden durchgeführt worden. In der ſozial⸗ demokratiſchen Partei wurden die Forderungen nach Refor⸗ men zugunſten der Arbeiterſchaft immer größer, und die Libe⸗ ralen ſahen ſich außerſtande, die Forderungen auf Sozialiſie⸗ rung zu bewilligen. Der Hauptgrund zur Auflöſung der ſozial⸗ demokratiſch⸗liberalen Koalition war indeſſen auf die immer wachſende erbitterte und rückſichtsloſe Kritik ſeitens der Links ſoziali ſten zurückzuführen. Die Regierungsſozia⸗ liſten befürchteten, daß ſie im Lande an Boden verlieren wür⸗ den, daß die Arbeitermaſſen ſich immer mehr den Linksſoziall⸗ ſten anſchließen würden, die den ruſſiſchen Bolſchewiſten nahe ſtehen. Nachdem die Rechtsſozialiſten dann die Regierung gebildet hatten, wurden die Angriffe immer wilder, und in allen Parteien machte ſich die Furcht vor dem Bolſchewismus bemerkbar. Die Wahlen zur zweiten Kammer des Reichstage⸗ ſollten im September ſtattfinden, und es hieß allgemein, daß die einzigen, die dabei Gewinne aufzuweiſen haben roürden, die Linksſozialiſten ſein würden! Nun liegt der während der letzten Wochen erbittet ge⸗ führte Wahlkampf hinter uns. Den bürgerlichen Parteien kamen während dieſes Wahlkampfes die Berichte der zurück⸗ kehrenden ſchwediſchen und deutſchen Arbeiter über die wirk⸗ liche Lage in Sowjetrußland ſehr Vel herz Die linksſozialiſti⸗ ſchen Führer in Schweden, Höglund, Ström, Kata Dahlſtröm, Grimlund u. a. ſind natürlich alle in Rußland geweſen und haben bei ihrer Rückkehr dieſes„Paradies der Arbeiter“ ge⸗ prieſen. Dittmanns Enthüllungen über das ruſſiſche Elend, die von ſchwediſchen Arbeitern, die aus der ruſſiſchen Hölle ent⸗ kamen, beſtätigt wurden, bewirkten einen bemerkenswer⸗ ten Umſchwung der öffentlichen Meinung.“ Die glänzenden Wahlſiege, die die ſchwediſchen Links⸗ ſozialiſten in Ausſicht geſtellt hatten, wurden in eine kläg⸗ liche Niederlage verwandelt. Die Wahlen ſind noch nicht abgeſchloſſen, aber ſchon jetzt weiſt die Stimmenzahl der Linksſozialiſten einen Rückgang von 8850 Stimmen auf im Vergleich zu den letzten Wahlen 1917. Nur drei Linksſozia⸗ liſten ſind in die zweite Kammer hineingewählt. Zwar ſind 68 Rechtsſozialiſten gewählt worden, aber ihre Verluſte be⸗ tragen 28 682 Stimmen. Dieſes iſt größtentells auf die Be⸗ richte über die Zuſtände in Rußland zurück⸗ zufüh ren, welche eine allgemeine Furcht vor dem Bolſche⸗ wismus hervorgerufen haben. Die Rechte und die Agrarpar⸗ teien haben bei den Wahlen große Erfolge gehabt, und es iſt wahrſcheinlich, daß die fetzige ſozialdemokratiſche Regierung von einem konſervativen Kabinett oder einem Koalitions⸗ miniſterium abgelöſt wird. Stockholm, 28. Sept.(W..) Die letzte Zuſammenzäh⸗ lung der Stimmen für die Wahlen zur II. Kammer des Reichs⸗ tages hat heute ſtattgefunden. Die II. Kammer, die bisher aus 57 Konſervativen, 14 Vertretern der Bauernorganiſationen, 62 Liberalen, 86 Sozialiſten und 11 Linksſoztaliſten beſtand, erhält folgende Zuſammenſetzung: 72 Konſervative, 28 Mit⸗ glieder der Bauernorganiſationen, 47 Liberale, 76 Sozial⸗ demokraten und 7 Linksſozialiſten. deulſches neich. Das bayeriſche Candesſchießen. München, 30. Sept.(Priv.⸗Tel.) Bei einer Beſprechung im Landesſchützenmeiſteramt wurde als Ort für das nächſte bayeriſche Landesſchießen Nürnberg in Ausſicht genom⸗ men. Ein We e noch nicht gefaßt. Das Landes⸗ Werden ſoll jedes Jahr in einem anderen Ort abgehalten werden. Die Vorwürfe gegen den Ernährungsminiſter. JBerlin, 30. Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) Der Haupt⸗ ausſchuß des Reichstages wird ſich in ſeiner nächſten Sitzung am 18. Oktober mit den Vorwürfen beſchäftigen, die gegen den Er⸗ nährungsminiſter Hermes wegen Verwendung von Geldern aus der Reichsausgleichskaſſe für Stickſtoffdüngemittel, zur Anſchaffung eines Luxusautomobils und eines, wie behauptet wird, zu koſtbar ausgeſtatketen Zimmers, erhoben worden ſind. Das Reichsmietengeſen. ¶ Berlin, 30. Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) Im Reichs⸗ arbeitsminiſterium wurde am Dienstag der Entwurf eines Reichz⸗ geſetzes über die Regelung der Mietzinsbildung(Reichsmietengeſetz) den Vertretern der Hausbeſitzer⸗ und Mieterorganiſationen, des Deutſchen Städtetages, der Handelskammern, Baugenoſſenſchaften und anderer intereſſierten Körperſchaften zur Beratung vorge⸗ legt. Der Entwurf ſoll eine vollkommene mwälzung des Woh⸗ nungsweſens herbeiführen, in der Art, daß die Mieten nach be⸗ ſtimmten Grundſätzen allgemein vorgeſchrieben werden. Die Sozialiſierungsfrage. Berlin, 30. Sept.(WB.) Wie eine mehrheitsſozialiſtiſche Korreſpondenz erfährt, wurde geſtern im Reichskohlenrat auch die Sozialiſierungsfrage und das einzuhal⸗ tende Arbeitsprogramm hierfür beſprochen. Es he chte die einmütige Au faffung, daß eine ſorg Einzel⸗ beratung der ganzen Frage ſtattfinden üſſe, damit der Reichskohenrat in der Lage ſei, zweckentſprechende Vorſchläge zu unterbreiten. Sozialdemokratie und Deulſche Volkspartei. Berlin, 30. Sept. Der frühere Reichskanzler Guſtav Bauer hielt in der vergangenen Woche in der Provpinz Sachſen mehrere Anſprachen in Verſammlungen, ſo auch in Magdeburg, wo er u. a. hervorhob, ſolange die T. B. P. nicht den Beweis erbringen werde, daß ſich in ihr ein gründlicher Wandel vollzogen babe und daß ſte gewillt ſei, ſich bedingungslos auf den Boden der Verfaſſung zu ſtellen und der Tatſachen unter unzweideutiger Anerkennung der republikaniſchen Stagtsform, und am Wiederaufbau des Reiches vom gemeinwirtſchaftlichen und nicht vom privatkapitaliſtiſchen Standpunkt ſich leiten zu laſſen, ſei ein Zuſammengehen mit ihr gänzlich ausgeſchloſſen.— Da kann Herr Bauer lange warten! Letzte Meloͤungen. Irankfurt d.., 29. Sept. Priv.⸗Tel.) Die Arbeiter der Schühfabriken haben laut einer Meldung der Schuhfabri⸗ kanten⸗Zeitung durch den Zentralverband der Schuhmacher Deutſch⸗ lands neue Lohnforderungen gegenüber dem Verbande der Deut⸗ ſchen Schuh⸗ und Schäftefabrikanten erhoben. Sie fordern eine Teuerungszulage von 20 Prozent und außerdem eine geſtaffelte Wirkſchaftsbei ilfe, die für verheiratete Arbeiter auf Mk. 600 he⸗ meſſen iſt. 1 Schuhfabrikanten⸗Verband hat ſich zu Verhand⸗ lungen bereit erklärt, die am 16. Oktober in Frankfurt a. M. ſtatt⸗ finden ſollen. Da für die deutſche Schuhinduſtrie ein anerkannter⸗ Tarifvertrag beſteht, werden an dieſen Verhandlungen alle betei⸗ ligten Arbeitgeber und Arbeitnehmer⸗Verbände teilnehmen. Berlin, 30. Sept.(Bon unſ. Berl. Büro.) Der unab⸗ hängige Reichstagsabgeordnete Hertz iſt in der Nacht vom Freitag auf Samstag im polniſchen Korridor aus dem Zuge herausgeholt und von den Polen 30 Stunden lang in Haft gehalten worden. Nun ſchreit auch die„Freiheit“ Gewalt und erkennt plötzlich den polniſchen Korridor und die polniſchen Uebergriffe als eine für deutſche Reichstagsabgeordnete unbe⸗ queme Einrichtung. 880 Berlin, 30. Sept.(Priv.⸗Tel.) Generalfeldmarſchall v. Hinden⸗ burg wurde geſtern anſtelle des verſtorbenen Admirals von Knorr zum Dechanten des Stiftes vom Dome in Brandenburg gewöhlt. und gleichzeitig als ſolcher eingeführtt.e. —8 e dinerstag, ben 30. September 190.. — 25 4 2 Jentner Dreck mitgeliefert bekommen hat. Auch gegen dieſe Zu⸗ Aus Stadt und Cand. en wwelhe Aahnehmen. Je an Begen de die age, irgendwel aßnahmen, die zur Beſeitigung ißſtände dDie Arbeiterſchaft der Badiſchen Anilin⸗ und geeignet wären, zu ergreifen. Auch hier müſſen wir ſede Konſe⸗ 3 Sodafabrit quend die ſich aus dieſem unhaltbaren Zuſtande eraſbt, e d erz In der Fleiſchverſorgung mußten wir feſtſtellen, 1 n 1 5 4 2 2 2 relungenaer des Bpfengg, der bis aaſs fee Plabchen— die Metzgermeiſter ihr Verſprechen in einer gemeinſamen Sitzung, füllt war. Die Verſammlungsleitung lag Herrn Rie gel ob, die ſie mit uns haften, den Fleiſch. 12 Mark 12 55 1 —5 Referat erſtattete Herr Keſtner. Er berichtete über die—— 1—.—— 5 nicht Ae e Maß der in Karlsruhe zwiſchen Arbeitgeber⸗ und Arbeitnehmervertretern Fleif Grelsuber 60 allen worden ift, Wenn die Mez⸗ der Sektion 6, Gruppe Chemie, ſtattgehabten Tarifverhandlungen. Fleiſ i beh Ien udag ſie 55 er Berun e e Die Verhandlungskommiſſion war nach längeren Beſprechungen germeiſter behaupten, ie k* 1 15 ſde⸗ iſchen dem Arbeiterausſchuß, dem Betriebsrat und Gewerk⸗ drauflegen, ſo iſt es unerklärlich, wie es kommt, daß ſie auf dem ſchaften zur Vertretung nachſtehender Forderungen beauftragt: Viehmarkt wie die Wilden auf das Vieh und auf die Händler los⸗ Dezeige Lohnerhöhung, 28ſtündige Arbeitswoche, beſondere Zu⸗ Haher⸗ rwähnt 95 Aden, beff de Wi 858 5 Aeen lagen für Kupfer⸗ und Keſſelſchmiede, ſowie Bleilöter, Stellung ih 0 6 bei Neren Eintäufen ſ vorſſchti ſein, beß 255 Vieh von Waſchgelegenheit und Seife, bezahlte Badezeit für ſolche Ar⸗i—— r geb ee eee ehren— 4 8 eae beiter, die mit eſundheitsſchädlichen oder beſonders ſchmutzenden Habe n ſadaß alleir die Wan e Neggergieiſter Schuld Stoffen zu tun haben. Die Forderungen wurden von den Arbeit⸗ 5 n. 5 4 die leiſch——— in bie Höhe gehen Egebervertretern abgelehnt. Nach längeren Verhandlungen machten agen, wenn trotzde preiſe we 95 Eiſie den Vorſchlag einer Erhöhung der Kinderzulage um 5096, Die Zuftände in 1 etee—57 ferner eine Stundenzulage um 20 Pfennig für die Lohnklaſſe 1 5 Mißſtand undli 5 1 b 2 55 Zund 10 Pfennig für die übrigen Lohnklaſſen und zwar nur für ſch 2— hin Wbeite SWen, daß bie be 11 Arbeiter über 21 Jahren. Mit dieſen Forderungen war die Ar⸗ leiſchbewirtſchaftung enanopoliſtert e ee beitnehmer⸗Verhandlungskommiſſion nicht zufrieden, ſie verlangten Y; Arbeit iſati t i zum mindeſten die Umwandlung der Kinderzulage in eine Kopf⸗ nimmt. Der Fleiſcherverband(Ar 25 S e 75 zulage(ſodaß alſo auch für die Ehefrau eine Zulage zu gewähren dieſer Richtung Aen V0 15 Nuate See ee a ee ee 7 8 2 25 5 7 i 5 5 etz⸗ Flaſſen und N—— Einheitslöhnen, aufgebaut auf einem germeiſter hier lebes Empfinden für das Allgemeinwohl vermiſſen de eanele aerbe wurde nunmehr einer Betriebs⸗ Wiliſchaften Aufſteluns: berſammlung zur Stellungnahme unterbreitet. Alle Diskuſſtons⸗ wir ich auskommes„e f —5 lehnten das Angebot der Arbeitgeber ab. Wenn z. B. ein Metzgermeiſter zwei Ochſen 85 W5115 von Es wurde von allen auf das wirtſchaftliche Elend und die Not⸗ 30 000 Mark(1920 Pfund à 16 Mark) kauft, 5 5—5 3015 wendigkeit hingewieſen, das Eriſtenzminimum als Lohn erhalten Tieren folgende Einnahmen erzielt: 180 240 N—10 u müſſen. Nach ſehr lebhafter Ausſprache, die verſchiedenemale Wurſt 9000 Mk., die Haut(170 Pfund 90 Nat 8 kurch Anträge auf Schluß der Debatte unterbrochen wurde, wurde Zunge, Hirn uſw. 190 Mk., zuſammen 4 75 95 nachſtehende Entſchließung angenommen: ſolgende 52 bueden 5r 72 „Die am 29. September im Roſengarten kagende, von ca. ark, Ausgaben und Un 0 ühr 1 t 82„ Dã 50 Mk., 10 000 Arbeitern beſuchte Betriebsverſammlung der Badiſchen Genteg 15 1 0, n 2 M, Hol⸗ 16 Nk., Ac Anilin⸗ und Sodafabrik hat Kenntnis genommen von dem ge⸗ Mk., ti gragen(Ar⸗ 7 Verhandlungsbericht in Sachen der Lohnberhandlungen. eletehel adp) 1000 Aafgeſgemen 92507—— 1 85 pebor⸗ e Verſarnmlung iſt der Anſicht daß die Arbeiterſchaft nicht nannte Poſten mit 1000 Mark iſt nur der Vorſicht wegen in dieſer e bir webeing Kaorterlich baß der ddele⸗ ſhaft das Höhe in Ansgabe geſtell. Nach der borgenannten Aufſtelung dan ält es für„ ̃; Weea Criſteneminimum geſichert wird. Die Verſammlung beſteht nach Faur Auz, e einen Reingewinn von 7486 wie vor darauf, daß; 15 e en 5 8 „Arbeitswo owie die ſonſtigen Forderungen bewilligt werden. Die Kr ade ſowie der Betriebsrat werden beauf⸗ Schlußprobe der Freiwilligen geuerwehr Reckarau. tragt, die geſtellten Jorderungen nachdrüclichſt zu vertreten. Sie In herkömmlicher Weiſe fand am Dienstag abend die Spät⸗ „haben dabei die geſamte Arbeiterſchaft hinter ſich.„Hahrshauptprobe der Freiwilligen Feuerwehr m zweiten Teil der mehrſtündigen Verſcmmlung wurden Neckarau(J. Kompagnie) mit Inſpektion ſtatt. Die Mann⸗ Im zw 5 mehr interne Betriebsangelegenheiten erörtert. Pp. ſchaften waren mit ihren rätſchaften auf dem Marktplatz ange⸗ treten, woſelbſt Herr Kommandant Noll den zur Beſichtigung Gewerkſchaftüch·gergſahg licher verbraucher. erſchienenen Herren, Polizeidirektor Dr. Döpfner, Stadtrat ausſchuß. — Knodel, Feuerwehrkommandant Tüngerthal ſowie einigen Chargierten aus der Altſtadt und Rheinau die notwendigen Erläu⸗ Ddie von dem Ausſchuß auf dem Markt und in den Läden terungen gab. Hierauf begab man ſich zur„Kirchgartenſchule“, 8 tätigen Kontrolleure zur Einhaltung der vom Preisprüfungsamt welche dieſes mal als eines der höchſten Gebäude des Stadtteiles eſtgeſetzten Richtpreiſe haben, ſo wird uns von der Leitung des als angenommenes Brandobjekt gewählt worden war. Es trat Ausſchuſſes geſchrieben, ſeit Monaten unter Aufwendung von viel hierbei hauptſächlich der Vorzug unſerer einen außerordentlich hohen „Mühe und Zeit verſucht, die Ordnung in den Obſt⸗ und Ge müſe⸗ Druck entwickelnden Waſſerleitung und die direkte Hydranten⸗ preiſen aufrecht zu erhalten. In letzter Zeit mußte jedoch die ſpeiſung ohne Pumpen vom Boden aus in die Erſcheinung. Ruhige, dan gemacht werden, daß die Verbraucher, insbeſondere ſichere, zielbewußte Arbeit verrlet den altbewährten guten Ruf der die Hausfrauen, auf den Märkten unſere Kontrolleure nicht unter⸗[Neckarauer Wehr. Es war die Aufgabe geſtellt worden, die von Iſtüten, ſondern im Gegenteil Partet für diejenigen Verkäufer er⸗ Weſtwind ſtark bedrohten anſtoßenden Pfarrgebäude wirkſam zu griffen, die höhe Preiſe als vorgeſehen verlangen. Sogar Arbeits⸗ ſchützen und wurde der Auftrag durch die Tätigkeit von 3 Zügen in loſe ben auf dem Sockelsmarkt gegen die Bemühungen eines einem S ulangriff ſowie dem naſſen Hauptan ehr befriedi⸗ Zunſerer Kontrolleure Stellung genommen. Unſere Kontrolleure gend gelöſt. griff f ſſen Hauptangriff jehr befri Iwerden ſich daher zurückziehen. Die Konſequenzen, die ſich daraus ehrge FJergeben werden, wenn auf dem Markte und in den Läden die haus widmete man ſich im Saal zum„Eichbaum“ noch einigen Anarchie einreißt, haben dann die Händler ſelbſt zu tragen. Stunden kameradſchaftlichen, gemütlichen Juſammenſeing. Im Ver⸗ 15 Gleich unangenehme Erfahrungen mußten in der Kaxrtoffel⸗ laufe des Abends 955 ch Herr Poligeibirektor Dr. Döpfner die Zverſorgung feſtgeſtellt werden. Hier muß zunächſt der Um⸗ vorzüglich gelungene Uebung und drückte Führung wie Mannſchaf⸗ tand entſchieden verurteilt werden, daß die badiſche Regierung Fen im Auftrage atsbehör i n —5 ftrage der Staatsbehörde die Anerkennung für ihre 22 M. und die Reichsregierung 25 M. Erzeugerpreis für den Zent⸗ Leiſtungen im Dienſte werktätiger Nächſtenliebe aus. Herr Stadt⸗ Ener Kartoffeln feſtgeſetzt hat. Die Verſchiedenheit der Erzeuger⸗ Apreiſe——5 5 25 Bauern und auch bei den Verbrauchern das rat Knodel ſprach als Vertreter des Stadtrats und der Feuer⸗ 915 Winſche da ceen unſerer e e ee Il ma„ 35 A den— denkt man überhaupt nicht. Die Auftäufer von dameradſchaftli Zuſammenarbeiten zwiſchen Mheinau und 1 1 25 2Kar erlangen pro Jentner 3., während bisher.50 M. Neckarau brachte Kamerad Stephan von Rheinau in launigen ae neen 15 5 Die Neheſordene 9985 M. Aufkaufskoſten Worten trefflich zum. n Herr Kommandant Nol! hielt eine Zift eine ſo unverſchämke Wucherforderung datz ſſe unbedingt abge. längere Anſprache. Er dankte für die allſeitige warnnherzige An⸗ lehnt werden muß. Tagesverdienſte von mehreren tauſend Mark erkennung und überwies dieſe von ſeiner Perſon auf ſeine beiden Zwerden dabei erzielt. Ganze Landbezirke geben überhaupt keine Mithelfer, Hauptleute Thron und Haun wie überhaupt auf die Kartoffeln ab, ehe nicht im ganzen Bezirk auch der letzte Einwohner geſamte Mannſchaft. Herr Noll dankte noch beſonders den Indu⸗ glich mit Kartoffeln eingedeckt hat. Zum waggonweiſen Aufkauf von ſtriellen des Stadtteils Neckarau für ihre jederzeit dem Korps ent· artoffeln verlangen die Behörden die Frachtbriefe von den Kar⸗ gegengebrachte freundliche Unterſtützung, die auch bei der gegenwär⸗ toffelſtellen abgeſtempelt. Die Abſtempelung der Frachtbriefe iſt tigen Uebung wieder in dankenswerter Weiſe zum Ausdruck ge⸗ Awar in Ordnung, damit nicht jedermann große Einkäufe machen kommen ſei. Redner ſprach weiter den Vertretern der Behörden Fann weil dadurch jede Ueberſicht und auch ſede Preiskontrolle uund ſonſtigen Ehrengäſten den Dank der Wehr für die Anteilnahme verloren geht. Es ſcheint jedoch auch in der Beziehung vorgekommen an der Uebung und das dabei gezeigte große Intereſſe aus. Vor⸗ Dzu ſein, daß der Stempel der Kartoffelſtelle gefälſcht wurde und] träge der durch ihre Leiſtungen wohlbekannten Feuerwehrkapelle Zauf dieſe Weiſe unrechtmäßige Aufkäufer am Werke ſind. Feſtge⸗ unter Kapellmeiſter Emonets zielbewußter Leitung ſowie Aelt iſt auch worden, daß ein Kleinhändler, dem es gelungen war, einigen unterhaltenden Darbietu ſeitens der Kameraden Beinen Waggon Kartoffeln hierher zu bringen, von den Bauern 16 Henneberger und Arzt verſchönerten den wohlgelungenen lana in Oberſchwaben von Ort zu Ort pilgern. Im folgenden ſollen 8 Anſe ere Feit. 10 8 nur in andeutender Beſchreibung die Plätze genannt werden, zu denen Es iſt die Zeit des ſtummen Weltgerichts; mich der Weg geführt hat. . Waſſerfluten nicht und nicht in Flammen: Ulm, die Hauptſtadt des Donaukreiſes, der Oberſchwaben um⸗ e Form der Welt bricht in ſich ſelbſt zuſammen, faßt, liegt an der Peripherie des Landesteils und iſt Oberſchwaben Und dämmernd tritt die neue aus dem Nichts. kaum noch zuzurechnen. Sein Münſter verſchafft ihm den Beſuch 5 des Gedichts vieler Fremden, die den Schritt oft noch zum nahen Rathaus lenken, Der Dichter zeigt im Spiegel de aber in der Mehrzahl verſäumen, das gleich beim Rathaus in der Wie Tag und Nacht im J torgenro 1 berbammz Taubengaſſe gelegene Kunſt⸗ und Altertums⸗Muſeum, auch Gewerbe⸗ h. wird er nicht beſchwören,—— 7 chts muſeum benannt, zu beſuchen. Dieſes umfangreiche, in drei neben⸗ Der keuſche Prieſter am Altar des Lichts. e ſch e der——— 8 8 5 rachte ſeum kann mit dem vor n Landesgewerbe⸗ 5— f8 muſeum in Stuttgart wohl meſſen. Der alte Bau geſtattet eine in⸗ 5 Ei— 540 1 Lbe be bricht: 2 time Raumgeſtaltung, und der Inhalt übertrifft das, was man in 85 Ein Auge 10 ene— 0 55 egen mer rgerkun auf den verſchie enſten eten des an Lagt Aherſehn und e werks hervorbrachte, iſt dort in unüberſehbarer Zahl und ausge⸗ d licht. Iwählten Stücken vereinigt; die Ulmer Schränke ſind in einer ganzen Nicht kalt berſchmähen, wenn den Reihe prunkvollſter Exemplare vertreten. 10—* 4 1125 das 1— oͤte ingen an. Zu ihm gehör rbach m inem au nem unò Schlöſſt er in Oberſchwaben. Hügel über der Donau gelegenen, alten, majeſtätiſchen Schloß. Von Von Dr. Florian Waldeck. der noch wohlerhaltenen Befeſtigungsmauer umzogen, an den vier g b e d ze e e eee it künſtleriſch empfänglichem Sinn Württemberg durch⸗ haus m nen Staffelg n und hat äußerli gand 0——5——5 in jedem Tell des Landes reiche und nachhaltige Tharakter der Nitterburg bewahrt. Das Schloß it Eindrücke ſammeln können. Ein Landſtrich, in dem ſich alte kleine Freiherrn von Ulm zu Erbach. Ein ſchöner el 12 Gcte „Städte in wohlerhaltener altertümlicher Geſtalt, zahlloſe Schlöſſer und] Bäumen iſt von den Wirtſchaftsgebäuden—— 8— Herrenſttze, ehemalige Klöſter mit höchſter Prachtentfaltung, kleine ſteht ein e der auf den Neu e 55 Anlage Dorfkirchen mit individuellem Gepräge geradezu aneinanderreihen, Innere des Schloſſes zeigt einen Herrenſig in gr 1 8 Fiſt Oderſchwaben das Land von Ulm nach Süden bis an den Boden⸗ In der Mitte des Baues befindet ſich in ſedem Stockwerk ein daee und tief hinein in das Allgäu. Ulm, Biberach, Ravensburg, artiger Saal, in den die Schloßräume münden. Was es an 0 i N li e Räume. Jahrhundertealter Beſitz Leutkirch, Jsny und andere waren Reichsſtädte; Wieblingen, Schuſſen⸗ 195 dlen aenerbſen Gebieen darunter herrliche Schränke, eden wene bie u fane cgncternendeſ engeren, Ubren, Gobelins, Sammlungen von alten Stühlen, eine erleſene Weiſſenau waren bis zu ihrer Säkulariſierung ſelbſtändige Abteien, anſammlung mit vorwiegend Erzeugniſſen aus der Lud⸗ elne Menge geicenmllelkeree Herren regierten von ihren Schlöſ⸗ e eine prüchtige Bibliothek, in einem der Jern ihr winziges Land, und ſchließlich lagen dort die vormals reichs- Turmſäle eine reiche Waffenſammlung, birgt das Schloß. In einiger tändiſchen Gebiete des alten Reichstruchſeſſengeſchlechtes der Fürſten] Entfernung ſteht, mit dem alten Schloß zu einem Bild verwoben, von Waldburg und der Grafen von Koenigsegg⸗Aulendorf. Womög⸗ eine hübſche, reich ausgeſtattete Rokokokirche Ein Ort beſonderer lich noch buntſcheckiger als ſonſtwo war in Sberſchwaben zur Zeit Eigenart iſt Oberdiſchingen, mit mehreren Schlöſſern und des Heiligen Römiſchen Reichs deutſcher Nation die Landkarte. Aber zwei Kirchen, heute einer Linſe der Fugger gebörig, früber der Sitz „der Nachwelt ſind aus jenen Tagen Ermnerungen geblieben, derenf der Graſen Schenk von Kaſtell. Mehr als irgend ein Ort in Ober⸗ ulturhiſtoriſcher und künſtleriſcher Wert ein ganz ungewöhnlicher iſt. ſchwaben, trägt Oberdiſchingen den Charakter der Reſidenz der ollte man jeden Ort aufſuchen, der Denkmäler vergangener Zeiten] Duodezzeit. In der Herrengaſſe reiht ſich ein Miniaturpalais in n Geſtalt von wertvollen alten Bauten, Schlöſſern, Kirchen, ſchönen geſchloſſener Flucht an dos andere Auch oberhalb des Schloſſes gthäuſern und Bürgerhäuſern bewahrt, ſo könnte man Monate finden ſich hübſche, alte Herrenhäuſer. Dieſes Gepräge verdankt e. Nach einer Beſichtigung des Feuerw räteſchuppens im Rat⸗ 2 Ve Abend. Möchte das Intereſſe für die Wichtigkeit der Zugehörigkeit zur Feuerwehr gerade in unſerer neuen Jeit durch zahlreiche Bei⸗ tritte wieder zum Ausdruck kommen. M. Eine Stätte deutſcher Kriegsblinden-Jürſorge. Allen, die aus des Vaterlandes Ringen ſchwere Wunden tragen, —2 Fürſorge und Liebe in weiteſtem Maße. Aber unſtreilbar as ſchwerſte Los hat jene betroffen, die in ewige Nacht geſtoßen, die Kriegserblindeten. Wenn auch gar manches Nütz⸗ liche und Edle für die Kriegsblinden geſchehen, das Aller⸗ wichtigſte bleibt doch, ihnen bis zum größtmöglichen Maße perſön⸗ ihren Mitmenſchen die Schritte lenken können. Von dieſer Erkennt⸗ nis getragen, hat ſeit Jahren ſchon der Deutſche Verein für Sanitätshunde in Oldenburg dieſem Ziele außerordent⸗ liche Kräfte und Mühe geweiht, um den Kriegsblinden den uneigen⸗ nützigſten und zuverläſſigſten Führer, den Kriegsblinden⸗ Führhund, zu geben. Und in der Verfolgung dieſes Zieles fand er den tatkräftigſten Förderer in ſeinem enn dem Groß⸗ herzog Friedrich Auguſt von Ol enburg, und ſeinem erſten geſchäftsführenden Vorſitzenden, Geheimrat Stalling in Oldenburg, ſowie in einem Stabe ſelbſtloſer Mitarbeiter, den Leitern der über Deutſchland verteilten weiteren Ausbildungsſtellen, beſon⸗ ders in Bonn, Breslau, Dortmund, Eſſen, Freiburg i. Br., Hamburg, Magdeburg und Münſter i. W. Und gerade der Umſtand, daß das ſanze Unternehmen nicht auf Gewinn, ſondern auf reinſter Men⸗ ſchenliebe aufgebaut iſt, ſicherte im voraus die ſchönen, bisher erreick⸗ ten Erfolge, konnten doch ſchon über 1000 Blinde mit Führhunden verſehen werden, ſo daß wir ihnen heute überall und allerorten be⸗ 5 1665 5 6 nfolge der ſtets größer werdenden Nach rage nach ſolchen Führ⸗ hunden entſchloß ſich der Verein, eine große und höchſt muſter⸗ gültige Anlage, die Kriegsblinden⸗Führhunde⸗Schule in Oldenburg zu erbauen, die kürzlich dem Betrieb übergeben wurde im Beiſein des Schirmherrn, der Spitzen und Vertreter in Frage kommender Behörden und der Vertreter von Kriegsblinden⸗ Vereinigungen. Das Gelände umfaßt rund 60 000 Quadratmeter, von denen zunächſt rund 15 000 Quadratmeter dur die eigentliche Schule mit Zwingern und Uebun splätzen bedeckt ſind. Durch ein Haupttor, an dem Helm des Uebungsleiters vorbei, dem ſich noch Wohnungen für Perſonal anſchließen ſollen, gelangen wir über einen Wirtſchaftshof, der in eine Vorhalle ausläuft, zum Haupt⸗ gebäude, das Verwaltung, Operationszimmer, Küche, annſchafts⸗ und Lagerräume enthält und in eine große Uebungshalle endet. An⸗ Haabenn befinden ſich 2 große Zwingerhallen mit Ausläufern und ebungsplätzen, ferner Zwinger für Muttertiere mit Junghunden, Leicht⸗ und Schwerkranken⸗Ställe, Badeanſtalt und alle jene Neben⸗ räume vor, die ein ſolch ausgedehnter Muſterbetrieb erfordert. Die 88 Baukoſten, ohne Geländeerwerb, betragen bereits an⸗ nähernd 2 Millionen Mark. Die Anlage kann im jetzigen Umfange ſchon 200 Hunde aufnehmen ihre Vergrößerung nach jeder Richtung 15 iſt ohne weiteres müglich. Der Vorentwurf der ganzen Anlage tammt vom Vorſtandsmitgliede des Vereins, Zivilingenieur Eduard Lühdorff⸗Breslau, die weitere Ausgeſtaltung und architektoniſche Durchbildung wurde von Architekt Stahl⸗Urach⸗Breslau und die örtliche Bauleitung von Architekt Katzmann⸗Oldenburg ausgeübt. Da das Werk einzigartig in ſeiner Anlage und ſeinem Umfange da⸗ ſteht, ſo wird es ſicher ür Fachkreiſe einen beſonderen Anziehungs⸗ punkt darſtellen und auch im Auslande Intereſſe und Nacheiferung finden. Es iſt als Kulturwerk deutſcher Kriegsblinden⸗Fürſorge zu betrachten. Möge ein glücklicher Stern über ihm walten, es ſeiner hohen Aufgabe, der Nützlichkeit und der verſöhnenden Liebe gegenüber dem Loſe der Kriegsblinden, ſtets und immerdar dienen könne. Anſchließend an die Weihe vorſtehender Anlage hielt der Verein ſeine Hauptverſummlung ab, in der insbeſondere auch der Gedanke der Mitarbeit der Nächſtbeteiligten, der Kriegsblinden, an der Weiterentwicklung des Werkes dadurch ſeine Löſung fand, daß rtreter von Kriegsblinden⸗Verbänden, Münz⸗Berlin und Pralle⸗ Hannover, in den Vorſtand mit gewählt wurden. Durch dieſe gegen⸗ ſeitige eeee iſt ein weiterer Stein in das Funda⸗ ment gemeinſamer Arbeit in der Kriegsblinden⸗Fürſorge eingefügt, der Segen bringen und bei den Kriegsblinden gerechtem Verſtändnis für viele durch den Verein zu überwindende Schwierigkeiten die Bahn brechen möͤge. L. Wiedereinführung der Winterzeit im Eiſeubahnverkehr für das beſetzie Gebiet. , Wie die„Köln. Volksztg.“ hört, wird in der Nacht vom 23. zum 24. Oktober für das geſamte beſetzte Gebiet im Verkehr der Eiſenbahnen mit Belgien und Frankreich wieder die ſog. weſt⸗ europäiſche Winterzeit zur Einführung gelangen. Die Maßnahme wird von weitgehender Einwirkung für das geſamte Handels⸗, Verkehrs⸗ und Wirtſchaftsleben ſein. Die Winterzeit iſt bekanntlich um eine Stunde hinter der jetzt geltenden Zeit z ur ũ ck. Ihre Einführung nur für das beſetzte Gebiet, während das rechts⸗ rheiniſche Deutſchland an der bisherigen Zeit feſthält, bringt eine Reihe von höchſt läſtigen Unbequemlichkeiten in manniafacher Beziehung. Der Eiſenbahnverkehr wird davon in empfindlicher Weiſe beeinträchtigt. Es werden u. a. die von früher her dem reiſenden Publikum bekannten Verkehrsſchwierigkeiten, Anſchluß⸗ verſäumniſſe uſw. wieder äußerſt hemmend auf den wechſelſeitigen Verkehr zwiſchen dem links⸗ und rechtsrheiniſchen Gebiet einwir⸗ ken. Der Winterfahrplan der Eiſenbahn tritt infolge dieſer Oberdiſchingen dem Reichsgrafen Franz Ludwig Schenk von Kaſtell. der 1736—1821 lebte, dem ſogenannten„Malefizſchenk. Er er⸗ richtete in ſeinem Reſidenzort eine Fronfeſte, in der nach Verträgen mit den oberſchwäbiſchen Städten, die Verbrecher untergebracht wurden. Ueber den Malefizſchenk, eine intereſſante und ſeltſame Perſönlichkeit, hat vor einigen Jahren der verſtorbene Maior Huff⸗ ſchmid im Mannheimer Altertumsverein(ogl. Mannbeimer Ge⸗ ſchichtsblätter 1914 Nr. 3) einen Vortrag gehalten. Ein Stab von Rechtsgelehrten war dem Grafenhofe attachiert und wohnte in den Häuſern der Herrengaſſe, die leider heute wie das Schloß und die anderen ſchloßartigen Gebaude, da keine Herrſchaft mehr im Ort ſitzt, ein wenig vernachläſſigt erſcheinen. Nahe bei Oberdiſchingen liegt am erhöhten linken Üfer der Donau, maleriſch ausgebreitet, Depfingen, deſſen hoher Kirchturm weit in die Gegend leuchtet: das Taxis ſche Schloß aus dem 17. Jahrhundert, iſt ſchmucklos und bürgerlichen Zwecken nutzbar gemacht. In Rißtiſſen ſteht in ſchönem gepflegtem Park das Schloß des Freiherrn Schenk von Stauffenberg, 1782 gebaut, äußerlich einfach und nur durch ein mächtiges Giebelwappen geziert. Oeſtlich an den Ehinger Bezirk grenzt das Oberamt Laup⸗ heim. Die Oberamtsſtadt im Tal der Rottum hat durchaus länd⸗ lichen Charakter. Auf der Höhe liegt das Schloß Groß⸗Laupheim, ein mächtiger ſchmuckloſer Bau mit gebrochenem Dach. früher der Sitz der Ortsherrſchaft von Welden, heute in Privatbeſitz. Gefälli⸗ ger iſt das Klein⸗Laupheimer Schloß, in dem jetzt Behörden unter⸗ gebracht ſind, ein langgeſtrecktes Barockpalais mit zierlichem Giebel und wappengeſchmücktem Portal. Auch dieſes Schloß war einſt Sitz der Freiherrn von Welden, deren Epitaphien ſich in der ſpät⸗ okiſchen Kapelle beim Friedhof finden. Eine große Anzahl von örfern des Bezirks haben neuere Schloßbauten. Das ſchönſte iſt das Schloß in Wain in klaſſtziſtiſchem Stil 1777—80 von einem venezianiſchen Baumeiſter erbaut. Es wird von zwei hübſchen Kavalierhäuſern mit offenen Hallen im Erdgeſchoß begrenzt und ſteht in einem großen, wohlgepflegten Park. Schloßherr iſt ein Freiherr von Herman. Aus zwei Teilen, einem älteren und einem neueren, ſetzt ſich das Schloß des Freiherrn von Süßkind in Schwendi zuſammen, das Dorf hat eine alte, originelle Kirche mit mehreren Rittergrabmälern. In Orſenhauſen ſteht ein einfaches Schloß des Freiherrn von Hornſtein. Die Grafen RNeutt ⸗ ner von Weyl haben in Achſtetten und Detmenfingen Schlöſſer, von denen jenes durch ſeine Lage und die bauliche er⸗ bindung mit Beamtenwohnungen und Wirtſchaftshäuſern den Ein⸗ druck des vornehmen Herrenſitzes aus dem Anfang des letzten Jahr⸗ hunderts macht. Außer Wain iſt das Dörſchen Oberholzheim eine evangeliſche Inſel im katholiſchen Land. Die Wainer ſind durch die Gegenreformation aus Steiermark vertrieben worden. In ihrer liche Bewegungefreiheit wiederzugeben, damit ſie unabhän ig von alten Kirche, die manchen Schatz Ulmer Holzarbeit birgt, erinnert 12 2 nach 4. Seite. Nr. 440. mMautihetmet Generdl-Anzeiger.(Miflag⸗ her)f— Dionnerstag, den 30. September 1920·- neuen Beſtimmungen erſt am 24. Oktober in Kraft. europäiſche Zeit ſoll nur für den Eiſenbahnverkehr eingeführt werden. Für das bürgerliche Leben ſoll dagegen die bisherige Zeit beſtehen bleiben. Das wird ein bedauerliches Durcheinander geben. FJlugpoſtoerbindungen zur Frankfurter Herbſtmeſſe. Während der Frankfurter Herbſtmeſſe vom 3. bis 9. Oktober einſchließlich erhält, wie bereits mitgeteilt, Frankfurt a. M. mit Berlin, Leipgig, München, Gelſenkirchen und Bremen mit An⸗ ſchluß nach Amſterdam Flugpoſtverbindung. Die Flug⸗ poſt Berlin—Leipzig—Frankfurt(Main) verkehrt täglich zweimal in jeder Richtung ab Berlin.0 und 12.30 Uhr, ab Leipdig.15 und.45 Uhr, an N(Main) 12.0 und.30 Uhr, zurück ab Frankfurt(Main).0 und 12.0 Uhr, ab Leipzig 11.0 und 40 alte an Berlin 12.0 und.0 Uhr. Die Flüge werden je zur Hälfte von der Deutſchen Luft⸗Reederei, Berlin und den Rumpler⸗Werken Berlin, ausgeführt. Die feober e München—Frankfurt(Main) werden täglich einmal in jeder Richtung, ab München.30 Uhr, ab Frankfurt(Main) ebenfalls.80 Uhr, von den Bayeriſchen Rumpler⸗Werken, Augsburg ausgeführt. Flugdauer 3 Stunden. Der Flugdienſt auf der Errecke Bremen—Gelſenkirchen—Frank⸗ furt(Main) wird in jeder Richtung täglich zweimal von der Sab⸗ gunneeungsgn bau G. m. b.., Berlin betrieben. Flugplan ab Bremen 12.0 Amſterdam 11.30 Uhr), ab Gelſen⸗ * Urchen.10, an Frankfurt(Main).0 Uhr, zurück ab Frankfurt (Main).0, ab Gelſenkirchen 11.0, an Bremen.0 Uhr(Anſchluß nach Amſterdam.30 Uhr). Außerdem findet am 2. Oktober ein Flug von Frankfurt(Maäin) nach Bremen ſtatt. Zur Flugbeförderung zugelaſſen ſind im Inlandverkehr ge⸗ wöhnliche und eingeſchriebene Poſtkarten, Briefe und Druckſachen ſowie Päckchen, dringende Pakete und Zeitungen, im Auslandsver⸗ kehr gewöhnliche und eingeſchriebene Poſtkarten, Briefe und Druck⸗ ſachen. Die Zuſchlaggehlthren für die Flugpoſtbeförderung ſind durch Aushang, der auch die Flugpläne und die wichtigſten Be⸗ ſtimmungen im Flugpoſtverkehr enthält, bei den Poſtämtern ver⸗ öffentlicht. Auskünft wird auch an den auf dem Aushang bezeich⸗ neten Schaltern erteilt. Beurlaubung des Mannheimer Landeskommiſſärs. Nach einer Mitteilung der„Karlsr. Ztg.“ hat Landeskommiſſür Dr. Klotz elnen Krankenurlaub angetrelen. Zu ſeinem Stellver⸗ weſer wurde Amtsvorſtand Hebting vom Bezirksamt in Karls⸗ ruhe beſtimmt. Herr Dr. Klotz, welcher der Mehrheitsſozialdemo⸗ kratie angehört, war ſeit ſeiner Ernennung zum Landeskommiſſür heftigen riffen von rechts ausgeſetzt. Von gegneriſcher Seite wurde der ndpunkt vertreten, daß das Landeskommiſſarlat nicht mit einem ſo ausgeſprochenen Partefmann wie es. Herr Dr. Klotz iſt, beſetzt werden dürfe. Die Angrifſe ſcheinen weſentlich zu der Beurlaubung des Landeskommiſſärs beigetragen zu haben. VBom Haupimarkti. Der heutige Donnerstag⸗Hauptmarkt zeigte das Gengäge guter Beſchickung und reger Kauf 8 Weiß⸗ und Rotkraut, Blumenkohl, Zwiebeln und Tomaten genügten vollkommen der Nachfrage und behgupteten die vorgeſchriebenen Preiſe. In Ob ſt dagegen wurden vielſach höhere Preiſe als die vorgeſchriebenen Kleinhandelspreiſe verlangt. Wie uns berichtet würde, ſoll das Obſt maſſenhaft zur Moſtbereitung aufgekauft werden. Infolge der ſtarken Nocerage —25 die Preiſe in die Höhe. Der zweite Ort, aus dem Kartoffeln auf den Mannheimer Hauptmarkt kommen, iſt Wallſtapdt. Aller⸗ dings war die Nachfrage auch heute wieder bedeutend ſtärker wie das Angebot. In Blumen herrſchten Aſtern, Chryſanthemen, Dahlien und Helianthus vor, während in Topfpflanzen vorwlegend ſchöne Fuchſienſtöcke zu billigem Preiſe angeboten wurden. ch. 70. Geburtskag. In köxrperlicher und geiſtiger Rüſtigkeit kann heute Herr Alt⸗ bürgermeiſter Herbel in unſerem Vorort Sandhofen das Feſt ſeinez 70. Geburtstags feiern. Ueber ein Menſchenalter hindurch iſt detr Jubilar im Dienſte der Gemeinde Sandhofen geſtanden. Zu⸗ nüchſt an untergeordneter Stelle verwandt, ſtellte ihn im Jahre 1889 das Vertrauen ſeirer Mitbürger an die Spiße der Sandhofer Ge⸗ meindeverwaltung. In dieſer Stellurg hat Bürgermeiſter Herbel mit e und Umſicht die mit der fortſchreitenden Induſtrialiſie⸗ Augz andhofens ſich immer ſchwieriger geſtaltende Verwaltung Sandhofens bis zu ſeiner im Jahre 1913 erfolgten Eingemeindung annheim geleitet. der Name Herbels, der kurze Zeit auch Adem Stadtrat angehört hat und darum in Mannheim kein Unbe⸗ kannter iſt, iſt aufs engſte mit dem an amerikaniſche Verhältniſſe erinnernden Auſſchwung Sandhofens verbunden. In weiten Kreiſen unſeres Vorortes wünſcht man daher am heutigen Tage dem Jubilar einen beiteren und ſonnigen Lebensabend.* „ In den Ruheſtand ve wurde Verwaltungsſekretär Wilh. [Seibert am Stagtstechnikum in Karlsruhe ſeinem Anſuchen entſprechend bis zur Wiederhereſtllung ſeiner Geſundheit. 8 Oberverwaltungsſekretär Ernſt Schöpflin beim Landeskommiſfar in Karlsruhe zum Miniſterium des Innern und Oberverwaltungsſekretär Karl Keck beim Bezirksamt Meßkirch zum Landeskomimiſſär in Karlsruhe. Die Telegramm⸗ und Eilbriefbeſtellung findet während des Winterhalbſahres in der Zeit von 7 nachmitlags ſtatt. Alkkatholiſche Gemeinde. Heute Donnerstag, abends 8 1 veranlſtaltet die altkatholiſche Gemeinde im oberen Saal der„Zwölf Apoſtel“( 4, 11) einen Familienabend mit Vortrag von ein Bild an die Vertreibun erklärte freundlich die Koſtbarkeiten in ſeinem Gotteshaus. Ober⸗ bolgheim gehörte zur Reichsſtadt Biberach. Dort waren Wielands Größvater und Väter Pfarrer und in dem Pfarrhaus iſt Chriſtoph Marlin Wieland am 5. Sept. 1733,„morgens gegen 8 Uhr die Sabbattt“ geboren. Der Vater hat den Eintrag ins Kirchenbuch, das bie Gaktin des Octspfarrers liehenzwürdigerweiſe zeigte, ſelbſt vollzogen. Zwei Gevatter und zwei Gevatterinnen ſind eingetra⸗ gen, darunter„der e e Herr Johann Gottlieb Gaupp, ſü des Geh. Rats und Spittal⸗Pfleger der heiligen, römiſchen Reichs⸗ ſtadt Biberach; auch die anderen Gevatter waren Biberacher. Unter den Taufnamen ſpäter offenbar einer der Nachfolger des Vaters Wieland— der rift nach etwa vor hundert Jahren— die ge⸗ ſchmackloſe Bemerkung g„der größte Dichter ſeines Zeitalters“. Das Kirchenbuch reicht bis 1509 zurück. Aus der Zeit des 30jährigen Krieges fehlen die Einträge von 1637—47. Irgendwelche Erinne⸗ rungen an den Oichter finden ſich Pfarrhaus nicht mehr; als Chrſſtoph Martin erſt 4 Jahre alt war, hat die Familie Oberholz ⸗ heim verlaſſen und zog nach Biberach. Kunſt und wiſſen in Mannheim. % Naltonalthegter. Einen ſonderbaren Ausklang hatte die geſtrige Aufführung von Shakeſpeares„Der Sturm“. Als der Vor⸗ hang nach dem letzten Bilde fiel, ahnte das Publikum nicht, daß die Vorſtellung zu Ende war, und blieb ruhig auf ſeinen Pläßen. Das Niedergleiten des„Eiſernen“ nach etlichen Minuten war allerdings nicht mißzuverſtehen. Ohne irgendwelchen Beifall geſpendet zu haben, gingen die Zuſchäuer auseinander. Thegternachricht. Außer Annemarie Wiſſer in der Titelrolle und Uen el Hoffmann als ach ſind in weiteren Hauptrollen in dem am Samstag in neuer Infzenierung zum erſten Mal in Szene gehenden Hebbel ſchen Trauerſpiel„Agnes Berna— t“ be ceal⸗ ligt: Hans Godeck 05 Ernſt), Wilhelm Kolmar(Kanzler Prei⸗ ra ). ſing), Fritz 8 f5 ötrring), Georg Köhler(Kaſpar Bernauer) „ und Paul Roſe(The— Gerhart Hauptmanns ſoziales Drama „Nor Sonnenaufgang“ iſt in dieſer Woche im Neuen Theater zweimal angeſeßt worden und Sen Freitag(als Volksvorſtellung) und Sonntag, den 3. Oktober.— Sonntag, den 3. Oktober, geht im Na⸗ Hionaltheater Webers„Oberon“ zum erſten Male in dieſer Spiel⸗ zeit in Szene. Den Hüon ſingt 427 erſten Male Gunnar Graarud, das Mee mädchen Elſe Flohr. Die übrige Beſetzung iſt die der vor⸗ jährigen Neueinſtudierung. Muſikaliſche Leitung Felix Lederer, Spiel⸗ leitung Eugen Gebrath. Anfang 5½ Uhr. end eine deutſche Tragödie von Friedrich Sebrecht, iſt 4 vom Rannheimer Nationaltheater zur Ütaufführung erworben „* v. Die weſt⸗ br vormittags bis 9 Uhr d qus der alten Heimat, Der Pfarrer Pfarrverweſer Hütwohl⸗Heßloch und geſanglichen und muſikali⸗ ſchen Darbietungen. Gäſte ſind willkommen! Doppelhochzeit. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feierten am vergangenen Sonntag die Eheleute Adam Doll, Eiſendreher und Frau Emilie Doll geb. Groß, Dammſtraße 32. Gleichzeitig 4— die Verheiratung ihrer Tochter Mathilde mit Herrn Auguſt leſch ſtatt. Aus Anlaß dieſes Feſtes brachte der Mannheimer Volkschor, deſſen 1. Vorſißender Herr Doll bisher war, am Samstag abend unter Leitung ſeines Tirigenten, Herrn Kapellmeiſter Robert Hernried, ein Ständchen, während bei der Trauung am Sonn⸗ tag 11 der Lutherkirche der Männergeſangverein Konkordia mit⸗ wirkte. 1u Parteinachrichten. Deuiſche(liberale) Volkspartei. Die Jugendgruppe veranſtaltet am Samstag, 2. Oktober, abends 7½ Uhr, im großen Saale der Harmonie, D 2, 6, eine Hindenburgfeier. Die Feſtrede des beliebten Redners, Hauptſchriftleiter Kurt Fiſcher, wird eingerahmt durch deklama⸗ toriſche und muſikaliſche Vorträge von Mitgliedern der Partel. Die Mitglieder und Freunde der Partei ſowie alle national geſinnten Deutſchen, namentlich die Jugendlichen, ſind herzlichſt willkommen. (Weiteres Anzeige in letzter Nummer.) vereinsnachrichten. * Eine außerordentliche Verſammlung des Landesverbandes Baden der Zoll⸗ und Finauzbeamten, die den Zweck hatte, eine ſtraffere Organiſa⸗ tion 1 ſchaffen, fand dieſer—15 in Freiburg ſtatt. In der Ver⸗ ſammlung wuürde einmütig zum Ausdruck gebracht, daß durch den Ueber⸗ gang der Zoll⸗ und Steuerverwaltung Badens an das Reich die bisherigen kleinen Fachverbände abgewirtſchaftet hätten und die Neuorganiſation auf gewerkſchaftlicher Grundlage dringend notwendig ſei, Als erſter Vorſtand Landesverbands wurde Kanzleiaſſiſtent F. Dreier ge⸗ wählt. Die Vereinigung der Kopfarbelter Süddeulſchlands, Gau Unterbaden, Mannheim, veranſtaltet am morgigen Freltag abend im oberen Saal de⸗ Burlacher Hofes eine außer⸗ ordentliche Generalverſammlung, wozu die Mit⸗ glieder der Vereinigung eingeladen ſind.(Weiteres Anzeige in dieſer Nummer.) Spielplau des Natioual-Theaters Neues Theater Sept. Votstellung 1 Vorstellung 3 30. D. 6C] Eine Nacht in Venedig T 1. F. 6D bDer Barbier von Bagdadſ7 2, Volks-Vorstellung: 2. S. 7B Neu inszeniert: Vor Sonnenauigang 7½ Agnes Bernauer 6 5 8. 8. 6A Oberon 85: vor Sonnenaufgang7 vergnügungen. . Kabarett Rumpelmayer. Wit weiſen hiermit nochmals auf den heute ſtattfindenden Ehren⸗ und Abſchiedsabend der beltobten und vortrefflichen Künſtler Okki und Iy und des Komikers Basko hin, Basko wird eine große Ausleſe ſeines ſehr reichhaltigen und ausge⸗ zeichneten Repertofres bringen. Mit dem heutigen Abend verabſchiedet ſich auch das übrige Attraktionsprogramm. Vor allem machen wir auf Herrn Leonſd Gorney aufmerkſam, deſſen e e Stepkunſt, die beſte in ihter Ark, nicht mehr ſo ſchnell in Mannheim geboten werden kann. Mor⸗ gen Freitag wird erſtmals das neue Programm geboten. 10 Apollo⸗Reſtaurant. Morgen Freitag erfolgt die Wieder⸗Inbetrieb⸗ nahnte des Reſtaurants mit Freikonzerten erſter Künſtler. Es kon⸗ zertieren die Kurkapelle des Hotel Meßmer, Baden⸗Baden, unter Kopell⸗ meiſter Karl Häzers Leitung und das berühmte Schlierſeet Inſtru⸗ mental⸗Tergzett. S. Jugendihecter im Oiederkafelſaal. Unter jubelndem Beifall des vollbeſetzten Hauſes gelangte letzten Sonntag das dramatiſierte Märchen„Die Bremer Stadtmuſikanten“ zum erſten Male zur Aufführung. Eſel, Hund, Hahn, dieſe allbekann⸗ ten Geſtalten, boten nicht nur in den Räuberſzenen das Motiv der Händlung, auch die erſten dret Akte ſind wirkungsvolk mit den Tier⸗ geſtalten bearbeitet. Die Geſang⸗ und Tanzeinlagen ſind dem Ganzen angepaßt. Sonntag, 3. Oktober, gelangen die„Bremer Stadtmuſi⸗ kaͤnten“ wiederholt zur Aufführung. Wir verweiſen auf die Anzeige im Mittwoch⸗Mittagblatt. N Aus dem Tande. & barletuhe, 29. Sept. Die ſechelährige Tochter einer Witwe hatte ſich auf die—— eines einem Fuhrwerk angehängten 208—— geſeßt. Das fuhr plöͤtzlich weg, das Kind ſtürzte ab, wurde überfahren und getötet. +l 15 Baden-Bauden, 20. Sept. In Anweſenhelt der Lehrer des Beßirks Baden und der Vorſtandsmitglieder des Badiſchen Lehrer⸗ vereins fund auf dem hisſigen Friedhof eine ſchlichte Feier zu Ehren des verſtorbenen früheren Obmannes, Herrn Hauptlehrer R. Baur von Baden⸗Lichtental ſtatt. Der gegenwärtige Leiter des Lehrervereins, Herr Haupklehrer Hofheinz⸗Heidelberg, entwarf in Rede ein Lebenshild des Verſtorbenen, würdigte deſſen Verblenſte um Badens Lehrerſchaft, enthüllte ſodann ie vom Verein geſtiftete Gedenktafel und legte am Grabe einen Kranz nieder. Auch des ehemaligen Schrifkführers des Lehrervereins, Herrn Hauptlehrer Konrad Baden⸗Baden, wurde an deſſen letzter Ruheſtätte ehrend gedacht. Die Feier wurde um⸗ rahmt von Liederchören des Bezirkslehrervereins und hinterließ in ihrer ſchlichten und eindrucksvollen Weiſe einen klefen Eindruck auf alle Teilnehmer. *Baden⸗Buden, 29. Sept. Ddie Luftſchiffhalle am Bahnhofe Oos bleibt erhalten. Ihr Abbruch kann von der Entente nicht verlangt werden, da ſie Eigentum der Stadt Baden⸗Baden iſt und niemals dem Militärfiskus oder einer andern ſtaatlichen Be⸗ rde gehört hat. Die Veranſtaltung von Paſſagierflügen leibt der Baden⸗Badener Luftfahrt⸗Geſellſchaft auch fernerhin ge⸗ ſtattet, nur darf kein Lager von Reſerveteilen unterhalten werden. pfalz, Heſſen und Umgebung. p. Frankenthal, 29. Sept. Die hieſige Arbeiterſchaft demon⸗ ſtrierte heute nachmittag in den umliegenden Dörfern und er⸗ reichten dadurch von den Bauern die Zuſage, daß ſie die Kartof⸗ feln zu 15—20 M. pro Zentner abliefern wollen. h. Rüdesheim, 24. Sept. Zu einem Brotkonflikt iſt es zwiſchen den Behörden und der Vereinigung der Bäcker im Rhein⸗ au gekommen. Die Bäcker haben beim Kreisausſchuß erneut die rhöhung des Brotpreiſes von.30 auf.80 Mark beantragt und im icheneen mit der Einſtellung der Brotherſtellung ge⸗ droht. Der isausſchuß verwarf die Berechnung der Bäcker als unzutreffend und wird mit ſchärfſten Mitteln gegen renitente Bäcker vorgehen, da die Bäckereien als lebenswichtige Betriebe be⸗ trachtet werden. Gerichtszeirung. 9. Landau, 29. Sept. Das Appellgericht befaßte ſich nochmals mit der Verſammlung vom 13. Auguſt in Ludwigshafen, in der ſich die Mannheimer Kommuniſtin Frau Stern zu Aeußerungen hinreißen ließ, in denen die Beſatzungsbehörde Anſtoß nahm. Die Verſammlungseinbe⸗ rufer, Kranenführer ilhelm und Eifendreher Sommer, waren wegen dieſer 5 2 je 2000 Mark Geldſtrafe und der Handlungsgehilfe Gaſchon von Rheingönheim wegen Beihilfe zur Flucht von Frau Stern zu 6 Monaten Gefängnis und 200 Mark Geldſtrafe verurteilt worden. Der Einſpruch hatte den Erſolg, daß die Geldſtrafe der Erſtgenannten auf je 100 Mark, die Gefängnisſtrafe des Gaſchon auf zwei Monate herabgeſetzt wurden. Sportliche Rundſchau. Allgemeines. dra. Die Reichsregierung gegen die Luſtbarkeitsſteuer bei Sportſeſten. Die Eingabe des Deutſchen Reichsausſchuſſes für Leibesübungen an das Reichsminiſterium des Innern, die Amateur⸗Turn⸗ und Sportveranſtal⸗ tungen von der Luſtbarkeitsſteuer auszunehmen, hat zunächſt einen ge⸗ wiſſen Erfolg gehabt. Der Reichsminiſter des Innern bat an den Reichs⸗ finanzminiſter bie Bitte gerichtet, die einſchlägigen Beſtimmungen des neuen der ſich dort in Vorbereitung befindet, dahin auszuge⸗ ſtalten, daß die„Veranſtaltungen von gemeinnützigen Turn⸗, Spiel⸗, Sport⸗, Wänder⸗ und Jugendvereinigungen, ſofern dieſe Organiſationen der derung der körperlichen Erziehung dienen, eine Teilnahme von Be⸗ rufsſportleuten an den Wettkämpfen nicht geſtatten und einen Erwerb ihrer Mitglieder nicht bezwecken,„ſteuerfrei“ ſind. Man muß nun die Ent⸗ ſcheidung des Finanzminiſters abwarten. dra. Profeſſor Broßmer, der bisher kommiſſariſch im badiſchen Kultus⸗ miniſterium tätig war, iſt nunmehr mit dem Dezernat für Jugendpflege und Leibesübungen betraut und zum Regierungsrat ernannt wordan. Pferdeſport. sr. Die Rennen zu Berlin⸗Grunewald nehmen nach kurzer Pauſe am heutigen Donnerstag ihren Fortgang. Das Wilamowitz⸗Rennen von 40 000 Mark über 2000 Meter bildet die wertvollſte Nummer und bringt u. g. ſo Glir Pferde wie Eckſtein, Der Mohr, Lorbeer, Wanderfalke, Pallenberg, limmer, Heiligenroda, Vergleich und Trumpf an den Start. Frhrn. v. Oppenheims Der Mohr trägt ein günſtiges Gewicht, wird es aber nicht — 1 haben, Lorbeer und Eckſtein zu ſchlagen. Im Kisber⸗Ausgleich über 2800 Meter könnte Paleſtro einen neuen Erfolg bringen. Im Orelio⸗ Rennen ſattelte Graditz in Axenſtein ihren beſten Zweijährigen, gegen den Gegner wie König Midas und Paleſtrina zurücktreten müſſen. Für die übrigen Rennen verdienen Elfchen, Salamanka, Schneeroſe und Ismene Beachtung.— Unſere Vorausſagent: 1. R. Elfchen— Strymon; 2. R. Salamanka— Stall Oppenheim; 3. R. Peleſtro— Anderſon; 4. R. Schneeroſe— Cavatine; 5. R. Der Mohr— Lorbeer; 6. R. Axenſtein— König Midas; 7. R. Ismene— Don Binion. 4* Das gewinureichſte deutſche Hindernispferd. Eiders Glorie ſchwang ſich mit ihrem Siege im Großen Preis von Karlshorſt zum ge⸗ winnreichſten Hindernispferde in Deutſchland auf, mit der 1920 gewonne⸗ nen Summe von 208 815 Mk. am gewinnreichſten in einem Jahre, mit dem Geſamtbetrage von 345 945 Mk. überhaupt. Die von Hrnu. E. v. Bennigſen im Geſtüt Mansbach gezogene Eider⸗Tochter wird aunmehr nur noch einmal laufen, im Tepper⸗Laski⸗Jagdrennen am 14. Oktober in Karlshorſt, einem Herrenxreiten, in welchem ſie Hr. v. Keller ſteuern wird. Damit 1 dann die ſo erfolgreiche Stute ihre Reunlaufbahn und geht ins Geſtüt, wo man ihr als erſten Pariner Dark Ronald zugedacht hat. Fußzball. sr. Der Deutſche Jußball⸗Bund hat, nachdem das Kuratorium des tädtiſchen Stadions zu Lichtenberg bei Berlin dem B. B. B. gegenüber ie ſchriftliche Erklärung abgegeben hat, daß keine Spiele der Berufs⸗ Piabit mehr dort ausgetragen werden ſollen, die über das Lichtenberger tadion verhängte Sperre aufgehoben. Wandern. dra. Der 2. beutſche Jugendherbergstag findet am 2. und 3. Oktober in Goslar ſtatt. Das Beratungslokal iſt der„Römiſche Kaiſer“ am Markt, Winterſpork. Har. Völlige Aufhebung der Winterſportgerätſperre in Sicht. Das Reichsverkehrsminiſterium(Berlin, Voßſtr. 55 ſteht der Aufhebung der Winterſporkgerätſperte im Intereſſe der Vollsgeſundheit(Tuberkuloſebe⸗ kämpfung uſw.) und der Jugend freundlich gegenüber, und es iſt zu er⸗ warten, daß, wenn die Antworten der befragten Eiſenbahndirektionen ein⸗ Aae e die ſo überflüſſige Winterſporkgeräteſperre endlich und end⸗ gültig fällt. Geiſt, verkörpert in den beiden Gegenpolen Kleiſt und Napoleon. Opernſchule des Nalionaltheaters. Die diesjährige Aufnahme⸗ prüfung der unter Leitung von Kapellmeiſter Felix Lederer ſtehen⸗ en Opernſchule des Nalionaltheaters(angegliedert an die Hoch⸗ chule für Muſit) fand am 27. September ſtatt. Aufnahme anden ſieben junge Sänger und Sängerinnen mit zum Teil beſon⸗ ders ſchönem Stimmaterial, ſo daß für die nächſten Prüfungs⸗Auf⸗ ührungen(im Nationaltheater) gute Darbietungen zu erhoffen ſind. Badiſche Kunſtnachrichten. die Ausſtellung im Badiſchen Kunſtverein. Auf vielfache Anfragen ſei mitgeteilt, daß die Ausſtellung von Werken badiſcher Künſtler in den Räumen des Badiſchen Kunſtvereins bis 3. Oktober einſchließlich Werktags von 10—1 und 24 Uhr und Sonntags von 11—1 und—4 Uhr zugängig iſt. Aus dem Kunſtleben der pfalz. 00 In den Zweibrücker Bühnen⸗ und Konzerkſälen wird in den kommenden Faade die Saiſon durch einige bedeutende 175 exöffnet. Am Freitag, 1. Oktober kehren Angehörige der Wiesbadener Staatsoper zu einem Geſamtgaſtſpiel mit acteet im Stadttheater ein, welche Aufführung der pellmeiſter Prof. Mannſtädt leitet. die Solotänzerin argarete Roeß 135 vom Mannheimer Nationaltheater 185 tags darguf 14560 Am oc 3. Oktober kehrt der deutſche Klavlermeſſter W. Backhaus im e e e zu Gaſte ein, um auf dem neu erwoörbenen, herrlichen Konzerkflügel ſeinſe überkagende Kunſt 8 en; die Anziehungskraft gerade dieſes größten deutſchen Pianiſten macht ſich auf die muſikaliſchen Kreiſe der Weugfaß 4 ſetzt bemerkbar. In der kommenden 75 wird auch die Schaufpielſaiſon durch ein Gaſtſpiel des arbrücker Schauſpielhauſes eröffnet werden. 6 Pfälziſches Candesſinfonieorcheſter. Für die rechtsrheiniſchen Konzerte des Pfälziſchen Landesſinfonieorcheſters wurden füt die Städte Mannheim, Darmſtadt, Heidelberg, Karlsruhe und Pforz⸗ heim folgende Sollſten verpflichtet: Im Oktober Frau Celeſte Chop⸗Groenevelt(Berlin), für Rovember Profeſſor Felir Berber (München), für Januar 1921 Profeſſor Joſef Pembaur(Leipzig), für März. Profeſſor Siegmund von Hausegger(München) und err Hans Bahling(Mannheim), für April Profeſſor Max von chillings(Berlin) und Frau Barbara Komp(Berlin). Außerdem wurden als Soliſten für die Pfalz verpflichtst: frau Jane Freund⸗ Nauen(Mannheim) und Fräulein Caroline Lankhout(Amſterdam), worden. Das Drama vollgleht ſich uls gaungf gwiſchen Macht ungg le Kleines Feullleton. Auf den Hund kommen. Dieſe allgemein verbreitete Redensart ſteht in keinem Zuſammen⸗ hang mit unſerem treuen, vierbeinigen Hausgenoſſen. In den Berg⸗ werken galt von jeher als die niedrigſte Arbeit, welche meiſt die „Jungen' verrichteten, das Wegſchaffen der Erd⸗ und Steinmaſſen, welche heutzutage gefördert werden ſollten. Die Fahrzeuge, welche ierzu verwendet wurden, hölzerne, auf niedrigen Rädern gehende aſten, hießen„Hunde. Machte ſich nun ein Bergmann höherer wurde dadurch in die unterſte Klaſſe der Arbeiter berſetzt und erhielt den niedrigſten Lohn: er iſt auf den„Hund“ herabgeſetzt worden oder er iſt„auf den Hund gekommen“. Daher die Redensart. Joſeph Knobloch⸗München. vermiſchtes. Der utſprung des Boyeotts. Die Ausdrücke Boykott und Bohkoftieren ſind uns geläufig geworden, und der Boytott ſpielt als Waffe e en e jo-große Rolle, daß man Begriff und Namen meiſtens für 5 wird, ſtalh. Und doch ſtammen ſie, wie wir in neueſten Heft der „Zeiten und Völker“ leſen, erſt aus deut Jahre 1880. Damals ſtand die Agrarbewegung in Irland in voller Blüte und die Mordtaten gegen mißliebige Grundherren nahmen in erſchrecken⸗ der Weiſe zu. In dieſer Zeit nun wandten die gedrückten und außgeſogenen Jren zum erſten Male das neue Kämpfmittel an. Auf der begh arm wohnte ein Kapitän Boycott, der ſelbſt Beſitzer war, enbei aber noch die großen Güter des Lords Erne bertwaltete, Als nun die geit der Ernte gekommen war, ſah er ich auf einmal auf Befehl der Landliga bollkommen vereinſamt. Füulie Knechte berließen ihn, niemand wollte eine Hand für ihn rühren, und er wurde mit Drohbriefen überſchüttet. Kon⸗ wurden zu Hilfe gerufen, und unter ihrem Schutze brachte d. h. er begann damit, denn es fanden ſich„Streikbrecher“ in eng⸗ liſch gefinnten Irländern, die unter Leitung eines Kapktäns Somerſet Maxwell mit Revolvern bewaffnet u organiſtert, in einem Sonderzug ihm zu Hilfe eilten. Darüber enkſtand natürlich unter den Streikenden große Aufregung, und ſie wendeten ſich ſo entſchieden gegen die Hilfskokonne, daß— von Poligzei, Auſanter und Huſaren geſchützt werden mußte. Sd wurde nun zwar die Ernte ſeine Familie konnten ſich doch nicht halten und mußten ihr Beſitztum uUnter foldatiſchem Schutz perlaſſen. Das Wort bohcotting kam damals gleich auf und wurde zum erſten Male am 13. November erettet, 1880 in einer Dubliner Zeitung gedruckt. Klaſſe eines Vergehens ſchuldig, ſo mußte er den„Hund“ ziehen, tel älter halten wird, als ſie er Kapitän mit ſeinen drei Töchtern ſelhſt die Ernte herein, und militäriſch aber Bohcott und ſeine — Donnerstag, den 30. September 1920. beſetzten, ̃ werden. Ihr gehört zu uns, und bleibt Grenzen laufen. Eure Leiden ſind die unſern— und der deutſche Frau. Alle anderen iſt i Jrau dem Manne 409 der neuen Rei Ho gen de — Salaen Pieteis dee für das Fämtltenrecht, iſt der — maunheimer Geuerai · Anzeiger.(Mimag- Musgube.) 5. Seite. Nr. 440. Mannheimer Trau en-Zelfung Die deutſchen Frauen in Genf. Von Inga Le Mang⸗Pfaff. Drei Stationen hat unſer Leidensweg ſchon aufzuweiſen, Com⸗ Feidne Verſailles, Spa. Vor uns liegt Genf— was wird es uns ringen? Unſere Feinde wollen wohl, daß es unſeren Untergang beſiegele, und wir ſollen wiederum dabei Henkersdienſte an uns ſelbſt verrichten wie bisher. 1 on all den Eindrücken der letzten ſechs Jahre, war das für uns deutſche Frauen das Grauenhafteſte, wie Delllſchland ſich ſelbſt preisgab, wie es faſt willenlos ſich zerſtückeln und zerflei⸗ ſchen ließ— und wie Deutſchlands Abſchlachtung der Welt ein gott⸗ efälliges Werk erſchien. Selbſt ſeine berufenen Vertreter fanden nur ſellen le Kraft zu mannhaftem Eintreten für das unglückliche Vater⸗ land. War es das Wiſſen um unſere Ohnmacht, das ſie lähmte, oder das Gefühl, allein zu ſtehen ohne Rückhalt am eigenen Volk, ohne einen Freund auf der ganzen Erde? Vor uns liegt Genf und unſer ganzes Fürchten und Hoffen ruht auf dieſen Tagen. Es gilt nicht ſo ſehr den Ausgang der Verhand⸗ lungen, denn wir wiſſen, daß wir von unſern Jeinden nichts zu hof⸗ ſen haben. So fürchten wir auch nichts. Zudem wiſſen wir, der Tag der Vergeltung kommt doch uns um ſo eher, je mehr die Feinde uns bedrücken. 5 Was woir fürchten, iſt, daß deutſche Männer ſich ſchwach zeigen könnten, und daß den Tapferen eine ſchwächliche Regierung in den lan fällt— wie ſchon ſo ab Dies eine Mal, dies letzte Mal muß eutſchland feſt bleiben, muß es ſeine volle Würde wahren. wenn unſere Feinde wieder unſer Anſehen herabreißen, unſere Rechte veruchten und uns vernichten wollen— dann ſollen unſere Vertke⸗ ter jede Mitwirkung verweigern. Vollſte Gleichſtellung und Aner⸗ kennung unſeres Daſeins und Aufſtiegsberechtigung, das muß die Grundlage für jede Verhandlung ſein. Wollen ſie unis vernichten, dann ſollen ſie allein ihr Henkersamt ausüben,. 5 Denn Eines fordern wir deutſche Frauen, wir Mültter: Eine Zukunft für unſere Kinder. Wie ſchwer die Laſt auch ſei, die uns trifft, wir wollen ſie tragen. Wir wollen nicht mit der Wimper en, denn die Kindet 1 nicht zu wiſſen, daß die Laſt uns brück Die Kinder aber ſollen ledig ausgehen. Sie ſollen u N t. 55 heranwachſen und nicht zu Sklaven. Das fordern wir deutſche ütter. Aber auch Euer gedenken wir, ihr Schweſtern und Brüder im im abgetretenen Gebiet Eusr ſoll und darf nicht vergeſſen Unſer, wie auch G die chmerz iſt ein ſtarker Gemeinſchafter, Die Feinde rechnen wohl darauf, da die Gewohnheit uns abſtumpft, wenn ſie Greuel auf Greuel häufen, wenn ſie Euch 110 Jahrzehnte von uns trennen. Aber hier gibt es kein Vergeſſen und kein Müdewerden. Ihr ſeid gefeſſelt und müßt. ſchweigen. Um ſo lauter wollen wir Euch ruffen. Hun wäre es, daß eine Frau als deutſche Bertreterin in Genf von Euch und für Euch ſprechen dürfte, daß einmal aus Frauenmund die Welt erfährt, welch maßloſe Bedrückung unſchuldige Aaben und Kinder in ſogenannten durch dieſenigen erfähren, die 10 als Hüter der Geſittung gufſpielen. Als ſordert ſie die urücknahme aller farbiget Truppen aus deutſchem Gebiet, Das e urteilen, daß dies Verlangen ebenſo ſehr in Frank⸗ reichs als in unſerem Intekeſſe liegt. Sodann wird unſere Vertreterin fordern Schutz für Leben und Eigentum der Deutſchen in Poſen, Schleſien und We tpreußen. Auch ſie, die von uns losgeriſſen oder unter fremder Gewält im Iſten wie — im Weſten leben, haben Anſpruch auf Geſetz und Recht und e dürfe n nicht länger ein Spielball rachgieriger Willkür ſein. Vielleicht gelingt es einer Frau, das Martyrium deutſcher Frauen und Kinder aufzudecken. 5 2 r Männer aber, helft! Wo bleiben die W der feindlichen Kriegsgreuel im deutſchen Land? Wo iſt die Verletzungen des Friedensvertrages durch unſere Gegner? Verdie⸗ nen wir nicht die Verachtung der ganzen Welt, wenn wir tatenlos uns ſchmähen und demütigen laſſen? Wir anſch Frauen ſehnen uns nach mutvollem Worte, nach kraftvoller Feſt Abwehr wollen wir uns neben Cuch ſtellen! Der deſte Bundesgenoſſe des deutſchen Mannes war ſtels die hat urſere große Not verjagt. Wir — umſo feſter. Unſere ganze Liebe 920 5 unſerem unglücklichen aterland, unſet ganzer Stolz gilt ſeiner Würde, unſer ganzes Leben geweiht. 555 t, die Deutſchlands Ehre, Deutſchlands ren berufen ſeid, laßt unſere Hoffnung, Stab nicht vergeblich ſein! Die künftige Stellung derdeutſchenFrau. Von Katherine Ohermy Auf dem Wege zür möglichſten Gleichſtellung der deutſchen bpenüber bildet die Beftimmun des Arllkels ee vom 9. Nobemher 1918 den We weiſer zum Endgiel: Alle Deutſchen ſind vor dem Geſebe gleich Männer und Frauen haben grundſätzlich dieſelben ſtaatsbürger⸗ lichen Rechte und Pflichten Nur auf dieſem Gebiet iſt das Prin⸗ ip der Rechtsgleichheit Aiſhen den beiden Geſchlechtern in ſeiner Durchführung mit Erfolg gekrönt, beruhen dach die Ergebniſſe der Wahlen zu den öffentlich⸗rechtlichen Körperſchaften, wie zul Na⸗ tionalberſammlung oder den Kommunen, bei der neuen Ver⸗ faſſung ſchon ſehr wefentlich auf der Teilnahme der Frau an den für das geſamte Stacttsweſen ſo wichtigen Wahlen. Dies iſt der einzige Punkt, in dem wir Frauen einen wirklich garartferten Er⸗ 10 abt haben, der als Anfang einer neuen Perfode in der En der Frauuenbewegung poß größter Bebeukung iſt. Aher mit ſtaaksbürgerlichen Gleichheit ſind ioch längſt ni rauenwelt Deutſchlands erfüllt. Denn Zukunft zu wah⸗ Unſer Vertrauen in Euren Ur enannte Grundſatz noch nicht mehr als ein beſchrtebenes Blatt Papier, Was nützt es auch, daß in dem Axtiket 119 für die Ehe „Gleichberechtigung der beiden Geſchlechter“ verlangt wird, ſolange es an den notwendigen Einzelbeſtimmungen fehlt. Damit wir Frauen des Lebens goldenen Baum auch inrechtlich ſozialer Be⸗ tehung in Anſpruch nehmen können, liegt es an uns, mit aller ärfe unſer Ziel gu erreichen. In dieſem bei dem bisherigen Stand der Tütenfracn geniig nicht. Leichten Kantef Mß die Parale 9 575 ſein. Natürlich ſind wir Frauen ebenſo, wie die Männer kile ſozialen Gemeinſchaft. er wäre es verfehlt, einſeitige Befreiung im Sinne eines Abſtreſfens von Pflichten zu fordern, die vielleicht dieſe oder jene Frau als drückend empfindet. Es muß vielmehr die goldene Mittelſttaße eingeſchlagen werden. Alle Frauen, denen an eiſer Geſundung ihrer Stellung ge⸗ lezen iſt, mögen es ſich geſagk ſein laſſen, daß eine ſo gewaltige Külturidee, wie die der Vermenſchlichung der Frauenrechte, weun ſis einmal Boden gewonnen hat, auch ihre Erfolge haben wird, dest— ihrer Ueberzeugung umal die Frauen der deutſchen Lande zeu 0 unüberwinß ch ſind, 15 ſie imſtat eede die ihnen 8 7 aus dem Jahrhundert angelegten ketten zu zerreißen. Eine 5 der größten Ungerechtigkeiten in unſeren bisherigen Ehe⸗ deheh dorin, daßz bie Ehefran eiterſens bet aagan und bringung der Koſten 950„½d. h. alles, was ſie vor oder r Eheſchließung erſod ben at, 0 iſt. Dieſe durch dit bisherigen eherecht ichen eſtimmungen ſankkionierte, faft aus⸗ nahmsloſe des Frauenvermögens unter die Ver⸗ gung lt des Mannes mag wohl dem Frauenindeal eines Ber ikemne des vorigen Jahrhunderts enkfprethen, der in der Ftau von vornherein eiſt zu ſeber wirtſchaftlich ſelbſtändigen Hendlung unfähiges Individunm erblickt. Die Frau mag auch früher nür zur Hausarbeit fähig geweſen ſein: die moderne 51725 Und Unſer heißer 117 Haäusfruu eine iſte der gkeit. Zu tapferer 9 mögen? chk lichen kinerſeits bet der Auf⸗ ud e Aaee de tung mitwirken ſoll, ihr aber andererſeits jegliches Verfügungs⸗ 10 über das ſogen.„ 1 Hat aber bewieſen, daß ſie auch ihre eigenen Rechte wahrzunehmen dag alte Uebel heißt es fetzt beſeitigen. Damit kifordert, aber bleibe ernſt, Wenn dir ſemne kletden Hönde zun iſt aber nicht alles getan. Wonn wir etwas altes umſtürzen, müſſen wir uns klar machen, was an ſeine Stelle treten ſoll. Dabei kommt es nicht nur auf den von uns aufgeſtellten. Grund⸗ ſatz an, der Frau auch innerhalb des ehelichen Verhältniſſes, eine in vermögensrechtlicher Hinſicht möglichſte Selbſtändigkeit zu ge⸗ währen, ſondern auf den Weg, den wir einſchlagen. Bei der Verfolgung unſeres Zieles ſind mehrere Möglichkeiten denkbar. Für die Ehefrau wird es von wichtigſtem Intereſſe ſein, wenn die Eheſchließzung auf die freie Verfügungsgewalt der Frau über ihr eigenes Vermögen keinen Einfluß hakl. Es muß daher für das Grünidbermögen der Frau das Prinzip der Gütertrennung ohne Ausnahme gelten, ſo daß der Mann in keiner Weiſe be⸗ fügt iſt, die Zinſen aus dem Frauenvermögen oder andere Er⸗ träge desfelben für ſich zu verwenden. Auch hinſichtlich deſſen, waz die Jan während der Ehe er⸗ wirbt, muß an größter lbſtändigkeit dem Manne gegenüber feſt⸗ beſene werden, und zwar grundſätzlich. Wir wollen dabei einen beſonderen Ton auf das Wort„gkundſätzlich“ legen, denn hier wird ein Punkt berührt, üher den unter den Anhängerinnen der Frauenbewegung noch keine einheitliche Auffaſſung herrſcht. Ein großer Teil der Frauen in Deutſchland will den oben aufgeſtellten Gründſatz der Gütertrennung 195 im Bezug auf alle während der Ehe gemachten Errungenſchafken ausgedehnt wiſſen. Bevor wir zu unſerer Stellungnahme übergehen, mögen lbir uns die Folgen des letzteren Porſchlages an Hand eines praktiſchen Bei⸗ piels klarmachen: Ein A Von dem Fall eines kraſſen chie Aabhee Awiſchen dem beider⸗ ſeits von Haus aus vorhandenen iſt in dieſem Zu⸗ ſammenhang abzuſehen. Denn in Zukunft wird daus ruhende Ver⸗ mögen als zinstragender. Faktox nicht mehr ſo ins Gewicht fallen, wie das Einkommen aus geleiſteter Arbeit, und es iſt nicht nur der Maun, der einer Erwerbsarbeit nachgeht. Verdient kie Frau durch ihre Arbeit 600, Mark 60 98 der Many vielleicht wegen körperlicher Ghebröchen nur 100 Mark oder gar nichts, ſo würde 12 den ehelichen Haushalt nur das vielleie ſierce höhe Kapital⸗ es Mannes und die 100 Mark zur Verfüßalig ſtehen⸗ Das er⸗ hetliche Mehr des Frauenerwerbs würde in keiner Weiſe dem ehe⸗ lichen Haushalt zugute kommen. Ein ſolcher Zuſtand widerſpricht dem Intereſſe einer ſozialen Lebensgemeinſchaft, deren idealſtes Sinnbild die Ehe iſt und auch bleiben wird. ˖ 5 2 104 Wir fordern 15 5 daß eine Mitwirkung beider Teile an der Wiſen Aect des geſamten ehelichen ee bis zu einem ge⸗ wiſſen rade geſichert ſei, In dieſem Sinne kann es nur gerecht unb hillig ſein, wenn ein beſtimmter Teil des während der Ehe wieh. Fatoe deed an es Geſamtaufwandes eingen orfen wirb. Natürlich wird auch dle Frau, deren Vermögen im übtigen unberührt bleiben ſoll, gehalten 5 auch ihrerſeits nach Maßgabe der Erträge ihret Arbeit zur Bildung dieſes Gemeingutes beizu⸗ irggen, Bet Mindeſtbetrag der belderſeſtigen Beitedge muß geſetzlich eſtgelegt werden, es würde nicht genügen, wenn es gur hieße, die au habe zur Beſtreitung des ehellchen Aufwandes boizutragen, wie bei der W e e B. G. B. Es ſoll alſo in Höhe der Beikräge eine. aftsgemeinſchaft 1 Unter Auf⸗ rechterhaltung der Selbſtändigkeit der Fruu kann eine ſolche aber nut eine geſunde Grundkage für das eheliche Leben bilden, wenn der zu entrichlende Beitrag in einem normaten Verhältnte zur Höhe des Erwerbes ſteht. Der Mann verwendet die ffrüchte ſeines außerhalb des bezeichneten Geſamtgutes beſtehenden Vermögens zu⸗ gunſten des durch die Beiträge zuſammengeſetzten Geſamtgutes, Alſe nicht etwa für ſich. Die Frau muß ebenſd wie der Mani ein Drittel der aft opfern. Ueber dieſes Geſamtaut darf der aun kur mit Zuſtinmung der Frau verfügen. Der Mann, der mehr erwirbt äls die Frau, muß auch mehr zum e elichen Aufwand beilrggen. Hat die Ftau keinerlei Einkünfte, ſo bilbet ihre Tätigkeit ollwperkige Gegenleiſtung gegeftüber der dom täune ſu beſorgenden Verwaltung des Geſamtautes. Als beſonders wichtige uſe gus 75 Grundſatz der be⸗ ſchränkten Errungenſchaftsgemeinſchaft kommk in Betrucht, daß bas von der Frau Ererbte oder als Vermächtnis ugefallene durchaus der Verfügungsgewalt des Mannes entzogen iſt. Danach ſteht die rau in vermögensrechtlicher Rait bſe ſelbſtändig da. Wenn ſie über das Vermögen verfligen kann, ſo iſt es beſ dem hohen Grad der Entwicklungsfähigkeit der Frau nicht erforderlich, daß, wie bisher, der e Zuſtimmung zu faſt allen Rechtsgeſchäften der Frau erteilt. Darunter fällt insbeſondere der Grundſtückskauf und der Eintritt in ein Erwerbsgeſchäft. Die große Konkurrenz auf allen Gebieten der gewerblichen Tätigkeit gebietet, daß nur eine Frau, die ſich fähig fühlt, ein Gewerbe mit allet kaufmänniſchen Veranfwortung gzu ein ſolches würe 150 in ſich, wenn die Ehe etwa zur Folge hat, wie er, wegen eines Verbotes des Mannes dle 55 ſeſenei Tätig eit einer ehr Hugen und begabten Frau unſerbunden cherden könnte. Vielleicht käme dadurch eine die Gemeinſchaft oder wenigſtens weite Kteiſe der Jachwelt beglückende Tat nicht zur Ausführung. Warum follte es nicht auch unter den Frauen Geiſter geben, die, wie durchaus nicht alle Männer, die prakliſche Welt in zeder Deſiehung zu nehmen ver⸗ Erziehung des enſchen zum menſchen. Von Grete Ziebolz, Breslau. Zwei Geſchlechter finden ſich vereintl Der Keim zur neuen Wirklichkeit engr ah Das Aagfh des Werdenden nimmt der h Geſtalk an! Und es entſteht in ſeiner Wahrhaftigkeit er Mer 8 2 ecFF e 1 Unfichtbat, ſichtpar um Paſein bekeiligt, wird er ins Leben hittein⸗ getragen. in meht oder weniger große Frauenliebe, ge⸗ nährt durch das Blut einer Mutter. Oh enlt glücklichen oder unalück⸗ Votbedingunget, iſt hier als Nebenſächlichkeit zu behandeln. Jebenfalls fällt der Augenblick der Daſeinsbedingung mit der Erziehung zur Menſchlichkeit zuſammen. Schon das Weſen, das unter dem Herzen des Welbes dem Lichte des Lebens entgegenſchlummert, muß mit außerordentlicher Liebe betreut werden. Das Weib hört auf, ein Eigenweſen zu ſein! Egoiſtiſche Selbſtberechtigung fällt fort, und alles Tun und Handeln muß unter dem ſtarken Eindruck eines abſoluten Verantwortlichkeits⸗ gefühls ſtehenn i e e Das Weib hat ſich von dem Augenblick der Empfindung ſeiner Mutterſchaft an mit kraftvoller und rreſtloſer Energie in perſönliche Erziehung zu nehmen 85 52 Wir finden unſere 5 + in unſeren Kindern wieder! Wie viele Fehler müſſen wir alſo in Sünden an und mit uns herumtragen, wenn ſie im eigenen Fleiſch und Blut erkennbar in neuer Variation vor um ſtehen. d* 5 Hier alſo hat die Selbſterziehung in der Ertenntnis der Unvoll⸗ kommenheit mit ſtraffer Selbſtzucht Unbedingt einzuſetzen! Von den erkan jun ſuchen, das muß die edelſte Aufgabe des n ee iſt. ein Geſchlecht weiter zu verpflanzen.— Dürfen wir überhaupt von Geſchlechtern reden?— Sind es nicht Menſ und wieder Menſchen, die in endlos ſangen Reihen aufeinander ſelgen? Oft unſagbar degenierte, n 997 15 der Unfruchtbarkeit in Herz und emüt m herumſchleppen? 2070 3 Fühle zun 1 als Hale das Neuentſtehen deines Ichs! Fühle es xleſengröß im dir emporwachſen, und du twirſt die Verantwort⸗ ichkeit wie eine brenneide Fackel in dir glülhen mierken und die rkenntnis wird ſich dir in Geſtalt einer Rieſenlaſt anſteilen, die rohend 151 f0 u Rine belh t 1 b 15 in dir ich aufpeitſchen ſollte, deine heillge zu ve 2 Du bi als Mülter auserkoren, deines Kindes rerin zu werden. Nimm deine Aufgube N eg wenn ein Menſchenweſen herannwachſen ſoll, das in dem deutſchen Vaterlande einſtmals deutſch hlen, deulſch denken und deutſch handeln ſoll Spfele mit deinem Kinde, wenn es der Augenblick des 7 mit Aage gebet ineinander legſt. Halte ihm in jeder Lage des Lebens, ſolange du die Macht dazu haſt, jenen Einfluß fern, der mit eindrücklichſter Nachhaltigkeit auf den Sinn des kleinen Geſchöpfes unliebſam ein⸗ wirken kann. Und biſt du auf Grund der Verhältniſſe gezwungen, dein Kind fremden Händen anvertrauen zu müſſen, dann halte die Augen offen und ſuche mit Verſtand und Nachſicht, mit Liebe und Vertrauen, auf dieſen deinen Stellvertreter im gegebenen Augenblick einzuwirken. Suche deinem Kinde früh die Liebe zum Nächſten, zur Natur in pflanzlicher und tieriſcher Beziehung und vor allem zür großen Göttlichkeit in ſeine empfängliche Seele einzuimpfen. Denke ſelbſt daran, daß jeder Nächſte dein Bruder, deine Schweſter iſtl Lege in die Art deiner Lebensführung, deiner Ausdrucksmö lichkeit und deiner Anpaſſungsfähigkeit nichts als Liebe. Setze deinen Verkehr, dein Handeln, deine Hilfe in das Grundzentrum deiner verinner⸗ lichten Hingabe.— Was biſt du im Grunde genommen mehr als dieſer oder jener? Wer gibt dir ein Necht, dich über irgendeinen in der Welt zu erheben? Alles, was du dein eigen nennſt, iſt gött⸗ 11 85 Urſprungs! Vergiß das nie, wenn der Hochmut dich plagen ollte. Denn hatte nicht der eine wie der andere gleich dir einen Vater und eine Mutter? Und iſt jener nicht ebenſo wie du aus dem weſen⸗ loſen Nichts hervorgegangen? Aus dem Nichts, von dem wir nicht einmal ahnen, wie es ſich zur Wirklichkeit auflebt? Zeige deinem Kinde die feingeſchliffene Art, mit ſeiner Um⸗ gebung in Harmonie und Eintracht zu leben, und ſuche ihm früh⸗ zeitig klar zu mach⸗a, in welcher Weiſe er ſeinem Kameraden zv begegnen hat. Verbiete ihm niemals, mit den kleinen Blond⸗ und Braunköpfen dort unten im Keller zu vlaudern oder zu ſpielen, fall⸗ du die Beweiſe dafür haſt, daß ihre Art einwundfrei iſt, und nur ihre ſoziale Stellung durch Armut bedingt wird. Beſchwere nie des Kindes Seele mit jenem Klaſſenunterſchied, der ſich leider ſpäter ſo oft in dem bedauerlichen Klaſſenhaß widerſpiegelt. Gib ihm froh⸗ gemut die Erlaubnis, mit allen Kindern gleichen Weſens tollen, dann wirſt du das Samenkor der Liel in das kleine Herz das im ſpäteren Leben hund etfältig Frucht bringen e. Wir— unſere Politik— unſer Hanzes verzweifeltes Gegenein⸗ anderſtehen, unſere Abſplitterungen, alles— alles krankt an dem krankhaften Ehrgeiz der Selbſtüberhebung. Wer findet ſich heutzu⸗ tage, der ſeine Arbeit unter Hintanſetzung ſeiner Perſon, ſeines Egoismus, ſeines Strebertums der Allgemeinheit unter der Brille des Idealiſten widmet?— Hier bietet ſich dir ein großes Erziehungsfeld für dein Kind. Hier ſind wir imſtande, eine kommende Generation heranzubilden, die deutſchen Männern— deutſchem Geiſt und deutſchem Schaffen von Nutzen ſind. Große Menſchen heute umerziehen zu wollen, das hie ße, ſich mit Mühlſteinen beladen und ertrinken. Wir können mildern, lin⸗ ſten aber wir können einmal Verlorengegangenes nicht wieder er⸗ etzen. Der Grund⸗ und Eckſtein für ein freies, wahres Deutſchland iſt die Erziehung zur abſoluten Nächſtenliebe, das iſt die Erzlehung im Pahgen Sinne zur Stittlichkeit und Religion und das wiederum die edingung zu einem geſunden Aufbau des deutſchen Vaterlandes, denn der Nachwuchs, der in ſolchen Weſen erſtarkend heranwöchſt, der 4 ſozialen Staat der Gemeinfamkeit die richtige Note auf⸗ rägen!— Und nun zur Schulzeit!— Zum erſten Male werden denm Kinde hier bewrußte Rangunterſchiede entgegentreten. Die 778 ſchiedentlichen Berufe der Väter und das damit verbundene Mif⸗ treten der einzelnen Familienmitglieder witd das Kind vor die Tatſächlichkeiten des Lebens ſtellen, und die fragenden Betrach⸗ tungen werden erſtmalig nach Ausdruck ringen. Hier tritt die neue große Aufgabe an die Mutter heran, für⸗ ſorglich erklärend, verſöhnend und niemals den Neſd aufkommen laſſend, zu handeln. Lehre dein Kind aus Furcht vor der Schuſe ſelbſt vor einer Notlüge zurückſchrecken! Wer Straſe verdlent hat, muß ſie in ſpartanſſchem Gehorſam ertragen kernen; aber damit ſoll es auch genug ſein. Mit offenem Mut muß dir dein Kind ſeine e e anvertrauen, dann wird der Verkehr zwiſchen euch beiden die Großzügigkeit des Kameraden bekommen und nichts wird trennend zwiſchen euch ſtehen. Und welches Glück für den erwachſenen Menſchen, wenn er an ſeine Schulzeit zurückdenkt, die ja ſo öft ein ſchmerzreiches Kapitel für unſere Jugend bedeutet; welches Glück, wenn er in 1 5 und Liebe der Jahre gedenkt, in denen er tagaus, tagein einem Ranzen in das hohe graue oder rote Haus wanderte, allwo er die Wiſſenſchaft einſog, um ſie ins Leben hinlauszutragen. Als Kinder treten wir mit der Mutter den erſten Schulgang an, und als erwachſener Menſch verlaſſen wir die Stätte, die une zur Bildungsführung wurde. In die Spanne dieſer Zeit fällt das Erwachen des Knaben zum Jüngling, fällt die Reife des Mädchens zur Jungfraul „Was hier an ſprödem Hintanbatten, an bedeutungelbſer Scham geſündigt wird, das, ihr Mütter und Erzieher, wird bis ins hohe Alter hinein den Stempel in ſich ſelbſt tragen. zem Augenblick, wo fragende Augen in die euren tauchen, wo klopfende Herzen banaſam euren Worten laufchen, da ſteht und fucht euch die Paeſie in dem grauen Alltag des Lebens zuſammen, ſucht euch alle Shön⸗ heit, die ihr in der Natur und Göttlichkeit finden könnt und offen⸗ bart dem lauſchenden Menſchenkinde ein Geheimnis von überwal⸗ tigender Größe. Nur in der abfoluten vor und zu dem anderen Geſchlecht liegt die Hoheit des Menſchentums! In dieſem Punkt wird und muß die r d des Menſchen zum Menſchen abſchließen. Was nach dieſer Entzüllung auch an ihn berantrelen mag, das werden die Stürme des Lehens abfeiſen. Wohl wird ſich —.— in der Welt erſt ein feſter Charokter bilden können; aberk die Grundſteine müſſen im Etternhauſe gelegt werden. Und nie ſollte man es vergeſſen, daß unſere Kleinen, den Blümen ähnlich, bei uns faßten, ehe ſie zum Stengel emporwuchſen und Blätter und Blüten anſetzten! cc Lehre dein Kind im freien Anſchauen der Kunſt das Wert⸗ volle des Geſchaffenen erkennen. Ziehe es nicht in falſcher Prüderie von den Gebilden der Meiſter fort, die in der Nacktheit die Gokthelt verehren! Oeffne ihm ſelbſt die Augen und halte ihm alle Un⸗ reinheit fern, die ſich ſo gern in wiſpernder Lüſternheit berandrängt, um dem Teufel ſeine Geſellen zuzuführen. Glaube mir: es iſt etwas Koſtbares um das Bilden einet Seele, um das Schaffen eines Menſchent, der wetterßhart ſein Schiff⸗ lein durch alle Fährniſſe des Daſeins ſteuern kann mit dem Unter⸗ bewußtſein, durch Erziehung etwas Vollwertiges mitbekommen zu haben. Nus der Frauenwpelt. In den Beirat des Reichswanderungsamtes iſt Frau bon Fro⸗ benius, Generalſekretärin des Frauenbundes der deutſchen Kolonialgeſellſchaft, als einziges weibliches Mitglied bern en worden. In dieſem Zuſammenhang iſt es ganz intexeſſünt, die ſyſtematlſche Nee der fürſorgeriſchen Tätigkeit für die weihlichen Auswanderer im Reichswanderungsamt ſich vor Augen zu führen. Bei einer Beſprechung am 22. Aprie mit Vertreterinnen von Frauenorganiſationen wurde, wie wir der„Frauenftage“ ent⸗ nehmen, als Hauptaufgabe dieſer 1 die Aufklärung der weiblichen Auswanderungswilligen über die Verhältniſſe ihres Ziel⸗ landes in Kane auf die ihnen dort bevorſtehe Entbehtun⸗ en, auf Klima, Kleidung, Schule, Kirche und Erziehungsmäglich⸗ eiten, Geldverhältniſſe u. dgl. bezeichnek. Weitere Aufgaben ſind die Betreuung der Auswandernden und ihtrer Kinder während der Reiſe. Das Reichswanderungsamt hat ſich nicht eine För d erung des Auswanderüngsgedankens, ſondern dle dringende Notwendig⸗ keit ſozialer Arbeit— Schutze der weiblichen Auswan. deret zum Ziel g * Donnerstag, den 30. September 1920. 8. Seite. Nr. 440. Handel und industrie. Löwenbrauerei— Unlonbrauerei— Viktoria- 88 brauerei Dortmund. Die auherordentliche Generalversammlung der Eöwen- brauerei setzte, wie uns drahtlich gemeldet wird, den ersten Punkt der Tagesordnung bezüglich Uebergang des Vermögens der Löwenbrauerei als Ganzes auf dic- Unionbrauerei von der Fagesordnung ab, weil infolge eines alten Sieciebrauchrechtes die Durchführung auf Schwierigkeiten stößt. Dagegen wurde das Angebot der Unioubrauerei auf 5 Aktien der Löwen- brauerei gegen 3 Aktien der Unionbrauerei angenommen, weil die Bedingungen, wonach 13 Mill. Aktien der Löwen- brauerei der Unionbrauerei zur Verfügung gestellt werden mußten, erfüllt waren. Es sind bereits 1 654 O0 eingereicht Worden, Ferner geht das Malzkontingent in Höhe von 2796 516 keg als Braurechtsfuß in den Besitz der Union- brauerei über.. Dagegen genehmigte die Generalversammlung der Dort- munder Viktoriabrauerei den Verschmelzungs- vertrag mit der Unionbrauerei. Danach geht das Vermögen der Viktoriabrauerei als Ganzes aui die Union- prauerei über. Für s Aktien der Viktoriabrauerei werden 3 Aktien der Unionbrauerei gegeben, welche ab 1. Okt. 1919 diwidendenberechtigt sind, wogegen das Erträgnis der Viktoria- brauerei auf die Unionbrauerei übergeht. Ferner genehmigte die Dortmunder Unionbraue⸗ rei den Verschmelzungsvertrag mit der Viktoriabrauerei und der Löwenbrauerei einstimmig, sowie die Kapitalserhôhung ge- mätz der gemeldeten Vorschlägen der Verwaltung. Deutsche Petroleum-Akt.-Ges. Die Verwaltung der Gesellschaft teilt, wie uns drahtlich gemeldet wird, folsendes mit: Das schon eingehend behandelte Seschäft, wodurch die Kontrolle über die Steaua Ro- manaà àuf ein englisch- französisch-rumänisches Konsortium übergeht, ist nunmehr perfekt geworden. Die Verhandlungen über den Verkaufspreis wurden ungünstig beeinflußt dürch dis angedrohte Zwanssliquidation wie auch durch die Tatsache der durch die, Mitte des vergangenen Jahres einge- Ftaährten Abstempelung, wodurch im Laufe der Jahre der große internatienale Markt für die Aktien der Steaua Romana stark eingeengt wurde. Die Abstempelung des uns interessie- renden Aktien-Paketes konnte bisher nicht erreicht werden. Infolge des erwshnten künstlichen Kursdruckes notierten die Aktien zur Zeit des Verhandlungsbesinnes Anfang August nur etwa 670 Schweizer Franken pro Stück. Es ist gelungen. einen um etwa 10% höheren Kurs zu erzielen. Im Zusammenhang mit dem Geschäft wurde vereinbart, daß ein Posten von über 4 Mill.& Deutsche Erdöl-Aktien, mit dem die Steaua Römana sich seinerzeit an dem von uns geführten Syndikat beteiligt hat, wiederum von unserer Gruppe zurückerworben wird. Ebenso werden nominal 12,4 Mill. L Anteile der Euro- päischen Petroteum-Union aus einem Besitz von nom. 18.6 Mil- lionen A. dic die Steaua Romana von der Deutschen Bank bezw. der Deutschen Petroleum-.-G. in den Jahren 1913 und 1918 erworben hatte, übergeben. Das S t immrecht auf den der Steaua Romana verbleibenden Besitz ist jür die PDauer von 30 Jahren mit dem unsrigen unter Führung unserer Gruppe gepoolt. Dagegen wird die Steaua Romana natürlich eine direkte Interessen-Vertretung im Gesellschafts-Ausschuß der Europfischen Petroleum-Union erhalten. Inzwischen sind Wir im Verein mit uns nahestehenden Unternehmungen seit Zeit damit beschäftigt, geeignete Ersatzobiekte in der ayslandischen Petroleum Produktion zu finden, damit die Hei- Hat in der Petroteum-Industrie nicht allzusehr von ausländi- schem Kapital abhängig wird. Zur Einführung des Devisenterminhandels. Ueber die Einführung des Devisenterminhandels Ist, 188 die Berliner Devisenkommission den Vorentwurf diè 2z Pohl für ur Sicherung des Terminhandels geplante I. i q ui- dations- und Garantiekasse durchberaten hat, f0l- gendes in Aussicnt genommen: Die Liguidations- und Garantie- Larse wird in Form einer G. i. b. H. mit 800 000 Kapital gebildet: dancben wird von den Teilnehmern nach Abschätzung eines ehrenamtlichen, von Jahr zu Jahr neu zu bestelleaden EKomitees eine Garantiecinzahlung eingefordert, die nach Maß- gabe der Umsätze gestaffelt wird zwischen 250 000 A, und 2 Sc0 Oοο O. Ferner aber ist für jedes Engagement auf einen destimmten Monat. d. h. für den täglichen Saldo in einer De- vise zuf den gleichen Termin, eine Sicherheit von 10% zu leisten. Das Komitce kann Nachschüsse verlangen und auch sonst eiugreifen. Für jedes Geschäft ist eine Gebühr zu ent- richten. Grundsätzlich sind alle Geschäfte der Teilnehmer an der Carantiekasse über diese zu leiten. Die Tasse wird Selbst- kontrahent. Als Aufgeber kommen nur Mitglieder in Frage. Geplant wird tägliche oflizielle Terminnotiz für die Haupt- devisen für einen, zwei oder drei Monate. Nicht empfehlenswerte Geschäfte. Der Centralverband des Deutschen Bank- und Bankier- gewerbes(E..) schreibt:„Von einem holländischen Bankunternehmen, wurde unlängst deutschen Ge- werbetreibenden Kredit in der Weise angeboten, daß dar in deutscher Währung ausgedrückte Nennbetrag des Dar- lehens in holländischer Währung in Holland zum Amsterdamer Markkurse ausgezahlt werden sollte, daß die Zinsen in deutscher Währung mit 77% duartaliter postnume- rando in Deutschland zu zahlen sind und daß die Rückzahlung nach fünf Jahren in hollandischer Währung zum doppelten Be- trage des Auszahlungskurses, mindestens aber zum Kurse xon 12.50 fl. für 100 f erfolgen müsse. Dem Gieldnehmer wird das Kecht eingerszumt, eine Verlängerung des Darlehens um weitere 3 Jahre zu verlangen, wenn 6 Monate vor Fälligkeit der Amsterdamer Markkurs noch nicht sleich dem vereinbarten Röckzahlunsskurse ist: der Rückzahlungskurs erhöht sich aber dadurch um 7,50 fl. für iede 100. Nach weiteren 3 Jahren Kann der Nrediinchmer eine weitere Verläugerung um den gleichen Zeitraum gegen eine abermalige Erhéhung des Rück- Zahlungskurses um den nàinlichen Betrag verlangen. Bei Ab- schluß des Vertrages sowie für jede Verlängerung ist eine Provision von 2% zu zahlen. Als Sicherheit wird vom Kreditnehmer die Hinterlegung vou Pfandbriefen erster deut- scher Mypothekenbanken oder Hypothekenbricfe über erst- stellige großstädtische Hxpotheken in Höhe ven mindestens dem doppelten Betrage des Nennwertes des Darlehens ver: langt, sowie außerdem die selbstschuldnerische Bürgschaft einer deutschen Großbank für Kapital und Nebenforderungen. Bie angebotene Verlängerung des Darlehens ist von der Auf- rechterhaltung bezw. Neubeschaffung dieser Bankbürsschaft sowie von der evtl. erforderlichen Auffüllung der Sicherheiten abhängig. Vor dem Eingehen auf solche wuchetischen PDar- dehensangebote kann nur dtingend gewarnt werden. Abzuraten ist ferner von einer Geschäftsverbindung mit der Heutscher Kapitalisierungs: und Spar-⸗ Sesellschaft m. b. H. in München“, die nach dem he- annten bedenklichen System der Heranziehung von Sparein- Ingen durch Inaussichtstellung von Provisionen für die Zu- fänrung neuer Finleger arbeitet und gegen deren Geschäfts⸗ leitung im übrigen nicht unerbebliche Bedenken bestehen.“ Errichtung eines nlederländisch-deutschen 1 85 Einigungsamtes. Die Niederländische Handelskammer för Süddsutschland bat zusatimen mit dem Meßamt Frank- kurt a. M. zuf der Frankiurter Internationalen Messe(3. bis 8. ktober 1920) ein Einisunssamt errichtet, wo Diffe- kcenzen zwischen deutschen und niederländischen Kaufleuten A V. — persönlich erledigt werden können. Interessenten, die an dem Einigungsamt teilnehmen wollen, können Näheres er⸗ kahren aus dem Messebüro der Niederländischen Handelskam- mer, Osthalle E. Mannheim, 30. Sept. Iuteresse bestand auch heute wieder für die Aktien der Mannheimer Gummi- und Asbestfabrik, welche zu 330% umgesetzt wurden, ebenso für Rhein. Elek- trizitäts-Aktien zu 178%, Benz zu 216%, Unionwerke zu 208% und Waggonfabrik Fuchs-Aktien zu 314%½. Wesentlich höher notierten Seilindustrie, Kurs 205., Verein Deutscher Oel- fabriken 385 bez. und Zuckerfabrik Waghäusel 404 G. Frankfurter Abendbörse. Frankfurt, 20. Sept. Drahtb.) Deutsche Petroleum konn- ten sich an der Nachbbörse mäßig erholen, da man den Steaua- Verkauf nicht als bindend für die Deutsche Petroleumgesell- schaft auffaßt. Mit 1460 bis 1470 Kingen diese Aktien um, sonst sind Auslandspapiere fest. Deutsch-Uebersee gewannen mit 1010 209%, Schantunsbahn mit 623 plus 65. 826 Goldmexikaner potierten 615, 5% Silbermexikaner 470, 4% Irrig.-Anleihe 308, 5% Tehuantepeg 3806. Montanpapiere vorwiegend gut dehauptet. Chemische Aktien lagen zum Teil niedriger, Chern. Braubach 2207%. Holzverkohlung 444 behauptet. Ma- schinenf. Adlerwerke Kleyer mit 320 rationiert, plus 15%, auch sonstige Kassaindustrie-Aktien fest. Erwähnenswert sind Bau- gesellschaft Grün u. Bilfinger, 238 plus 187%. Filzfabrik Fulda 210, plus 5. Brauerei Binding 189.75. In freien Verkehr schwzchten sich Gebr. Fahr ab, 345—329. Neckarsulm notier- ten 288. Rastatt Waggon 281, Mansfelder Kuxe 43150, Südsee· Phosphat 1875, Missouri-Zertifikate 382—387. Wirtschaffliche Rundschau. Ein Schiffahrts. und Wasserwirtschaftskongreß für Oberrhein, Donau und Neckar. findet am 12. und 13. Oktober d.., also während der Dauer der Ausstellung„Badens Wasserwege und weige Kohle“ ir Karlsruhe statt. Die Einladung dazu ergeht in erster Liuic vom„Südwestdeutschen Kanalver- ein“ und dem»„ Reinschiffahrtsverband Kon- stanz“, ist aber àuich von allen Handelskammern, Hand- werkskammern, Landwirtschaftskammern, den großen Indu- strieller- und Ingcnieurvereinen, den Elektrizitätsverbänden, Recdereien Südwestdeutschlauds sowie vom Oberbürgermeister und dem Gewerkschaftskartell Karlsruhe unterzeichnet. Arn ersten Tage folgen nach der Begrüßung durch die beiden erst- genannten Schiffahrtsverbinde, die badische Regierung und die Stadt Karlsruhe vier Vorträge: Prof. Dr. Tiessen-Charlotten- burg über„Der Rhein und Südwestdeutschland im Massen- güterverkeht“ mit Licntbildern, Verbandssekretär Frey-Basel über„Das Oberthein-Donau-Stronigebiet im neuen Europa“, Baurat Böhmler-Mannheim über„Neuerungen auf dem Gebiete der Technik und ihre Bedeutung für die Wasserwirtschaft der Gegenwart und Zukunft“ mit Lichtbilderu, Oberbauinspektor Pr. Ing. Ludin-Karlsruhe über„Neue Wege zur Förderung der Wasserwirtschaft Südwestdeutschlands“. Für den 2. Tag ist (wahlweise) eine Besichtigung des Murgwerks(Sonderzug Karlsrube, Forbach und zurück) und eine Dampferſahrt durch die Karlsruher Hafenanlagen vorgeschen. An den Verhand- lungen wird außer den erwähnten Vereinigungen auch der Große Ausschuß des„Zentralvereins für deutsche Binnenschiff- kahrt“ in Berlin teilnehmen.*. Stuttgarter Edelmetallmesse. Im Stuttgarter Handels kof findet, wie uns be⸗ richtet wird, wiederum eine Grossisten-Ausstelluns der Edelmetall-Industrie statt, und zwar in den Tagen vom 9. bis 14. Januar 1921. Eine größere Anzahl nam- hafter Firmen hat bereits Ausstellungezimmer belegt und wird mit reickhaltigen Kollektionen die Grossisten-Sondermesse be- suchen. Augenblicklich werden die überseeischen Einkäufer und die deutschen Grossisten und Exporteure zum Besuch der Grossisten-Sondermesse eingeladen. 55 A Die elstssische Kalierseugung. Der Vorkriegsverbrauch Frankreichs an reinem Kalium betrug nach dem„Che- mist and Druggist“ 37 o00 t jährlich. Demgegenüber waren die elsäissischen Kaliberswerke imstande, 1919 nicht weniger als 25 000 f reines Kali für Frankreich zuliefern und diese Menge für das erste Halbſahr 1920 sogar auf 30 000 t zu steigern. Das französische Landwirtschaftsministerium hat angeordnet, daß den Bergwerken eine genügende Wagenmenge für die monatliche Lieferung von 53000.-8000 t reinem Eali zur Verfügung gestellt wird. Italienische Ausfuhrbestimmungen. Laut Mitteilung der Handelskammer in Mailaud sind die Zollhehörden ermächtigt. die Ausfuhr von Weintrauben jeder Güte, von krischen Pilsen und von Zinn-, Aluminium- und Zinkasche unmittelbar zu gestatten. 2 Spinnerei und Weberei Koppern in Koppern. Munchen, z0. Sept.(Eig. Drahtb.) Die Generalver- sammlung, in der 18 Aktionäte ein Aktienkapital von 2 o20 80⁰ Mark vertraten, beschloß die Erhöhung des Aktienkapitals von .6 auf 6 Mill. 4. Der Termin zur Ausübung des Bezugsrechts wird noch bekanntgegeben. Aktiengesellschaft Papierfabrik Hegge in Hegge(Allgäu). Die Generalversammlung beschloß, för das Geschäftsjahr 1019/0 auf die alten Aktien ac und auf die neuen Aktien 10% Dividende zu verteilen, ferner das Aktienkanital um .3 auf 4 Mill. zu erhöhen und den Aktionären die jungen Aktien zum Kurse von ꝛc% im Verhältnis von 9 zu 4 an- zubieten. Die ausscheidenden Mitglieder des Aufsichtsrates wurden wiedergewählt. München-Dachauer Aktiengesellschaft für Maschinenpapier · fabrikation in München. 5 Die am 26. August wogen Beschlußunfähigkeit vertagte außerordentliche Generalversammluntg fand gestern statt. Sie war von 13 Aktionären, die 748 o⁰ Aktienkapital vertraten, besucht. Die.-V. beschloß einstimmig die Erhöhung des Aktienkapitals von z2 auf 4 Nill. 4. Die neuen, ab 7. Januar 1920 dividendenberechtigten Aktien werden von dem Bankhaus Merck, Finck u. Co. in München mit der Verpflich- tung übernommen, sie im Verhältnis von 1 zu 1 zu 120% den alten Aktionären anzubieton. Der Vorsitzeſſde begründete diese Maßnahme mit den ungeheuer gestiegenen Rohmaterialpreisen und Löhnen. Während die Gesellschaft im Frühjahr 1919 für Fichtenholz 60 oο ο habe aufwenden mũssen, seien im Jahre 1920 für dieselbe Merge 5 Mill. notwendig gewesen. Waren und Härkie. Elerbstberichte Aus einer Reihe Orte Mittel- und Oberbadens liegen zetzt Berichte über den Herbst vor. Durchschnittlich kann gesagt werden, daß die Qualität manches zu wünschen übrig läßt. Das Erträgnis blieb in den meisten Fällen hinter den Er- wartungen zurück. In Ihringen a. E. ict der Preis für die FTrauben etwas niedriger gcworden, nachdem die Nachfrage nachließ. In Endingen wurden Weinverkäute noch nicht abgeschlossen. Das erhohte Malzkontingent der Bierbtauereien. Der Reichsrat nahm in seiger öffentlichen Sitzung die neue Ver⸗ ordnung öber dice Malzkontingente der Bierbrauereien an. Die Verordnung er höht das bisherige Kontinsent sämt- licher Brauereien gleichmäßig für Norddeutschland und Sũd- deutschland auf 30½. Dadurch wird den Brauersien die Mög- lichkeit gegeben, das Bier stärker einzubrauenn Vermiſchtes. Große Ueberſchwemmungen. Bern, 27. Sept. Infol Ueberſchwemmung iſt der Bahnver⸗ kehr Viſp⸗Zermatt eingeſtellt. Der auf dieſer Linie angerichtete n geht in die Millionen. Alle Holzbrücken im Saastal ſind — 1 Im Zermatt⸗Tal ſind die meiſten Brücken über die Viſp weggeſchwemmt. Die telephoniſche Verbindung mit Bern wird vorausſichtlich wochenlang unterbrochen bleiben. Auch die Lötſchbergbahn und die Furka⸗Bahn haben ſchwer gelitten. Burg Eltz abgebranni. Köln, 29. Sept.(WBB.) Wie die Kölniſche Zeitung aus Koblen meldet, iſt die im Eltztal, einem Seitental der Moſel, gelegene, durch ihre prachtvolle Lage und ihren hochintereſſanten Bau weltbekannte Burg Eltz, deren Geſchichte bis in das 10. Jahrhundert zurückreicht, vergungene Nacht faſt vollſtändig abgebrannt. Der Schaden an Kunſtgegenſtänden und Altertümern iſt ſehr groß. Nach einer —— der Kölniſchen Volkszeitung iſt die wertvolle Bibliothek gerettet. Ermordung einer ſozialdemokratiſchen Reichskagsabgeordneten Anck, 29. Sept. Die Lycker Zeitung meldete, am Montag früh ſei auf ihrer Heinen Beſitzung in Schikorren bei Lyck die ſozialdemokratiſche Reichs⸗ tagsabgeordnete und Stadtverordnete Frau Thereſe Eſchholz im Bette ermordet aufgefunden worden. Der Schädel ſei mit einem Beilhieb geſpalten, das Bett mit Petroleum übergoſſen und angezündet worden. Geſicht und Oberkörper ſeien bereits verkohlt geweſen. Als Täterin ſei die frühere Oberlehrerin des Lyzeums aus Lyck, Fräulein Thiele, die in dem Zimmer neben der Getöteten wohnte, ermittelt worden. Die Thiele be⸗ ſtreitet die Tat und gibt an, daß eine Lampenenzündung vorliege. Nach⸗ träglich wurde hinter einem Holzklotz ein blutbeflecktes Beil aufgefunden. Die Thiele iſt als eine nicht ganz zurechnungsfähige Perſon bekannt. Eſchholz hat ſich beſonders auf dem Gebiete der ſozialen Fürſorge betötigt. * Hamburg, 28. Sept. Die Deutſch⸗Auſtraliſche Dampfſchiffs⸗Geſell⸗ ſchaft in Hamburg hat ihren neuen Dampfer Hamburg— 10 000 Bruttoregiſtertonnen von der Flensburger Schiffbauwerft nach einer erfolgreichen Probefahrt übernommen. Der Dampfer wird wahrſcheinlich am 2. Oktober ſeine erſte Ausreiſe nach Niederländiſch⸗ Indien antreten. Er iſt das erſte deutſche Ueberſeeſchiff, das, auf einer deutſchen Werft erbaut, der deutſchen Reederei verbleibt und die deutſche Ueberſeefahrt mit eigenen deutſchen Neubauten eröffnet. Rom, 29. Sept.(W..) Stefani. Durch Gerüchte veranlaßt, daß zwei Klöſter faſt leer ſtünden, zogen zahlreiche Woh⸗ nungsloſe nach den Klöſtern, um ſie zu beſetzen. Die Polizei ſchritt ein und verhinderte die Obdachloſen daran. Briefkaſten. (Anfragen ohne Namensnennung beantworten wir nicht.) Zirkel. Solche Zirkel ſind uns nicht bekaunt. Vielleicht kan die die 5 een 8 aen Luzenberg. Wenden Sie ſich an die Steuerauskunftsſtelle 1 wa 2. Sie keſte Ausk— 85 Saß de“. Die beſte Auskunft kann Ihnen wohl ein hieſiges Photo bentgehg Das 8 irksamt Mannheim(Polizeidirektio . G. ezirksamt Mannheim(Poligeidir wird J jederzeit gerne Auskunft geben.* i ſh Das Färben können Sie ſelbſt beſorgen, z. B. mit Nußöl, das Sie in der Drogerie beſorgen und nach Vorſchrift anwenden. K. K. 100. Wir nennen Ihnen: Vereinsblatt des bad. Bauernvereins, Das Badener Land, Dorf und Hof, ſämtlich in Freiburg i. Br. General⸗ — für Haus⸗ und Landwirtſchaft, Der praktiche Landwirt, beide in He un, Wochenblatt des landw. Vereins in Baden, Karlsruhe, Der badiſche Landwirt, Konſtanz, Bayeriſcher Bauer, Landshut, Wochenblatt des landw. Vereins in Bayern, Bayeriſches Bauernblatt, beide München, 12— für die Landwirtſchaft, Der Schwäbiſche Landwirt, F. B. 66. Der im Jahre 1916 auf ſechs Jahre feſtgeſchloſſene Ver⸗ pachtungsvertrag muß ausgehalten werden, ee— mehr nicht entfernt der eingetretenen Geldentwertung entſpricht. Nach dem 822 gilt—5 enwres Papiergeld als gleichwertig mit dem Gelde „Rhenania“. Eine allgemeine Aufhebung von Wettbewerbsverboten i nicht erfolgt, wohl jedoch— weſentliche Einſchränkung derſelben. Um 5 beurteilen, ob in— Falle das Wettbewerbsverbot gültig iſt, müßten die Einzelheiten desſelben dargelegt werden. Wasserstandsbeobachtungen im Monat September 4 2 Pegelstatſon vom Datum — 28. 28. l. demertungen Sobosterisel 245 22 2 2 22 ker e::::::: 4%½% L882& U7 Baiz::J 18%% 1 2 4 N i * Vorg. Köin 20 20862.00.13— nanabel 386 3½73 31400 annheim 5 400 83.96„ d8s 1s 005 058 Verg. 2 Ubr windeinl, Bedeokt · 105. 1 Wetterausſichten für mehrere Tage im voraus. Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. 1. Oktober: Wolkig, Sonne, ſtrichweiſe Regen, kühler. 2. Stiober: Wollig⸗ Ennt, frichwelſe Regen, Müble. metor- mieder- Temp. 3 batum aand gergene] in der vlag fdes d8f- er ee we teraef—— uund ded- um arad d. erad.] den um eragd. 9un September] 758.7137 13— 1 14 , 33225% — L 122 120 55 48— 2— 125 25——.— Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Golden Berantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Richard Schönfelder; für Handel: Dr. A. Nepple; für Anzeigen Karl Hügel. Druck und Berlag: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. In einem Iagc ur rranlturter Herbsimesse und Zurüch! 4 12 „„ e i Haunneim. a 3u 1% 11% 4% Darmstaat.. 0% 1½ 1u 31 rranmurt a. H. an 7 12% 1 3˙ Die E5IN ——(mittag-Ausgabe.) 7 Seite Nr. 440. LSaubere Nonatsttau] Mag-Anzug Ladenregalſ i aeN Donnerstag, den 30. September 1920. ßere ei ren ſucht täglich—3 Stund„ Gr..69 Meſ oſt Thel Fachmann lucht e eeene 5 55551 Nahee.349. 81425 Notel 0 79 E 8 2-Stock. Ej eptl. auch S1⁴8 2 in Esch- Ofen* Todes Anzeige. Srtreter Kostüm erg n dalt Af Aesteoret Nur bei der Großinduſtrie, elektrolech niſchen Ge⸗ ſchäften u. Inſtallateuren gut elngeſübete Firmen werden berückſichtigt. Mofore ſind erſtklaſſige kon⸗ kurrenzl. Fabrikate. Hohe Proviſi ſion. Angebote ſſel abe von Referenzen an G. Kolliver d a E195 bei gr. Anzlg..erwerben 887.0 L. 2e 55 85 wi urte MK. Fug ſae Lebch. Varkapilal 1 5 fnm ee mit eingebautem Heu⸗ Teilhaber. 1 ſchuppen nebſt 4 Ziegen Vermittler hohe ers Größe 42, aus gutem dunkelblauen Stoff, faſt neu, zu B1407 Simon, 0 3, 1 III. links. Hutschers- Mantel dunkelblau und Tuch- Auzu billig zu verkauf. 637 Schimperſtraße 11 part. Am 28. September verschied in Freiburg nach längerem, schweren Leiden unser Amtsgenosse Professor Larl Biehler älterer Fahrer, der mit ſämtlichen Reparat. am Auto vertraut iſt, ſucht Stellung. Augebote unt. E. D. 4 an die Wace ſtelle. S DOeneeees Ihwandter Pacher 12 Hühner, 2 me iſt Strebſamer fberlöſſger 255 llepde⸗ Hine Bluse zu verkaufen. 8 Nad 413 lohnung. der an flottes und zuverläſſiges 10 ge⸗ junger Mann 0 ſcateſtele 12 9955 Ge⸗ 1 00 1 8 äftsſtelle ds. Blattes.a Oleich hervorragend als Lehrer und àls Shitacer wöhnt iſt, zum ſofortigen Eintritt geſucht. mit guten Kenntniſſen in 5 ſall b, amen-! Wollsmund sessesesesse behen zer der Elolto⸗Motor Neckarau —3 PS, in gutem, be⸗ riedrichſtraße 105 part,. 8—— triebsfähigem Zuſtand, zu kaufen gesuoht. — lans Scharff Lalu mit Catten eeeee Lessseseeesn in Mannheim oder Nühe Kaufe gehfr, Möbel a0 Maufen gesvoht. LGgdaetef Jaf. Tauſch gehrben masden, Faltenfänger gesuoft Franzöſiſch und Engliſch,, Badische u He 01 Miefel r wertuee lellelatets. engeselschaf, e 1e e ee Angebe unte 1 Ueberzieher ee eee enesB. Z. 25 die Geſchäfts⸗ beim Ausſteigen in Mann⸗ Junges Madchen er. ruhe.—Mannheim an.58 Tehring 5 aus guter Familie mit— 5 Figur zur e 8 er ihn mitgenom. ha uch haufm. gele 65 für meinen Salon geſucht. Angebote unk. Landauer iun erbehe dn wird gebeten, geg. hohe an die Geſchuſteſt b. Al e Belohn + M. ae jüng. Fräulein 25 Als Kassenarzt zugelassen: W50 Tuenteer Juchtige Krait unanl l. N. Huän Dirigent arochtsweudte nerr mit me klähriger Tätig⸗ Teleph. 7959, f Fffecr. Karstr. 14.Ipon leitungefähigem Ge. Oder Dame keit im Zeitungsgewerbe und Kenntniſſe in Steno⸗ lardetenn für ſofort geſ. Reflektiert wird nur auf von hieſiger Hlektrogrosshandlung für ſofort geſucht. Vewerber hat die einlaufenden ce riftliche ngebote den bin as Hassen-Arzi tt Angate der Grhe Aufträge zu bearbeiten, muß bränchekundig, flotter Stenograph, Maſchinenſchreiber und an ſelbſfän⸗ 1 üchen u. F. L. 36 an kür sämtliche Krankenkassen u Medizinal-anſpr Vereine ab 1. Okt, 1920 zugelassen. Ne Geſchäfteſtelle. 81428 diges Arbeiten gewöhnt ſein. Angebote unter O. N. 189 an die Geſchäftsſtelle. 10948 üchig. Aleinmathey hat der Verewigte 19 Jjahre dem hiesigen Karl Friedrichs- Gymnasium seine ganze Kraft gewidmet. Wir betrauern den Verlust unseres Amtsgenossen, dessen Wirken allzeit unvergessen bleiben wird. MANNTIEIM, 30. September 1920. 10946 Das Laprorkallegium. uterhalt., zu verk. 6356 Probſt, B6, 1a; 3 Trepp. ſeaben ſace gel fae raungs Taffaled] 2e. 8.. 8 en Gte oder auf 1. November) wenig getragen, für große die Geſchaftzſtele 56403(aüde) gu 5 geſucht. eeeeeeeeeeeee enenwehe 95 ut rentierendes Haus in erſter N von Tiolgelaanten zu kaufen See nt. Hohe E258 2818 an Ala⸗· Hadſen⸗ Siallon G der r die Geſchäftsſtelle. 7155 Aad. Friseuse ſucht Stellung nur in e Geſchäft ept. 4. Stock links. Geſchäftsübernahme. Angeb. u. E. F. 6 Bagetskede J Spi8g Zimmer Fr Aul Ein aus 55 ſtein Bogler, Maunheim + Szie„ 4 Stühle, Sofa, erentl Miet⸗Gesuche 1 goche Agens ſagt Teppich, vorteilhaft aus Gele zn gen Hauſe aogeen Fuaede: junger Künstler(Sünger) 0 35 ſſen B1419 in Mannheim ganz fremd, mit großer Ankſpathie gegen übliche, nüchterne Vermietung. ſucht auf ſchlanke Fig. zu verkaufen. 7159 Parkring 47, II. 0 dan Tuchmantel und blaues Jacken- Kkleid zu verkauf. 7179 Ecke Hebelſtraße 19 Angebote unter Sprechst.: 10—12,—5. Ferntuf: 133, ee eganter 1 Dr. Toeplitz, kinder-Arzt. bamen-, intemteider rr—— Tostümen, Mänte Tan-, Gesellschafts- Von der Nelse zurüick Kleſdern. nl, K 1, F. Il. für ruhigen, kleinen Haushalt(2 Perſonen), das Pelz-Harnitur bieſem Wege 6442 Albert Lorbeer 1 1 ffen ete dde guten Zeugniſſen, bei hohem Chem! in Schulranzen Statt Zwangseinquartierung l Voigt⸗ Dentist ihnae Aunet 0 s Uugl. ge- e e Ee möhllertes Zimmer. b e 8 1 92 deſ käbe Tieckue Er bietet ähnlich geſtimmtem Vermieter ebenſo — r illig un An e Aolzeflnabeng Zuſchr. u. E, 0 23 a Beitstelle wie ee e ee reie die Geſcheſtzſene⸗ 26422 Lage, Heizbarkeit, womöglich Klavier. Angebote zu verkaufen. 714¹1 Ju n dchte Näheres L. 18, 18, Ill.] unter F. J. 34 an die Geſchäftsſtelle ds. Blattes. 1 Von 3 Reise zurüdef Adlosser 650 ine inene Hinderarzi Dr. Strauss ne ſolort geſucht. 76429 1e Feeſte e Lehrstelle Iaandunbeſlele Hlim. Aonaung Wohnun 98. 1 elle 1 mit Roſt zu verkaufen + eee iet L ae dn Laurh F. Fl. 33 an diel ſchũ Tauſche meine Wohnung, ſtelle ds. Blattes. 55—44 2 92 25 5 5 mer, e u. ˖ 20 konen, Manſarde, Bad u. ſucht felektriſch Licht(2 Minuten ol leere Zimmer 22 Nauneeeee 3 u verkaufen. 6307 mit Kochgelegenheit. unmer — ren eaagen in der unged en gegts n e Afainmantsainmne welches etibas kochen kann an d. Gelchteſtede. S400 Gedateſte e. Manng. Genergl Anzeig, oder Heibelbe 25397 ſſe u. kinderlieb iſt; Zimmer⸗ Besseres Fräulein Zweigſtelle Waldhofſtr. 6. 1g. Tnigendeemädchen ſind 27 4 g. ale Pfeen Nänmaschinen Angebote unter E. G. 7 fle vorhanden. im a 175 u E. t. 3 T Sohreſbmaschine (Erika), neu, mit Koffer Angebote u. E. R. 17 a kraftigen, geſunden die Peſchaſteſtele⸗ 26407 mit guter megene S er, Friedrichsplatz 9. An D. Bl. Wchen f e Ther Ffarleh zjeigen hocherfreut an 6304] Bergec.Eezz ll Nur2-7842] Maſchinenfabrik geſucht, enſet einen Haushalt + 1s HIIfs- Angebote unt. O. L. 187 an dem Lande 344 0 5 35 Miin Baumaænm, VBanfußrer Nähmaschinen die Geſchäftsſtelle d. Bl. aer flaulein I Stütne 0 Mina Baumann ges. Gleihmann 9. g. n r 7 Gartenſtabòt, Vindenallee Nr. 26. Etlaufen len ſechs Monate alter 1 aune an die Geſchäftsſt. d. Bl. — 5 Salz- u. Pfeffer- ſuf Maunbeim ihrer gel.] Näh. Böcker, L. 14, 19.—42 J4 Taunmasen 9 0 une 15 Elu leeres Aufklärung! dehm aner- Bacf Mellaen Tüchüg. Madechen 91— ole A che Zim cr Abzugeben Burgſt. 15 15 eee eeee,. Haushülterin NahmasenteI Zimmer und Küche Die Lichtnot zwingt zu einer ein edlube Wiktſchaſt, 61 Berlin S.. 20 26 el Verrcchte en e ſe 7——(Aheinbäuſerſtraße)gegen eyſt auch dwel zu mieten Die reinlichſte, brariſchſe biligſte und Oranſenſtraße 27. C04 333 Privaltrankenpflege über⸗ nasene 5. oder 2 Zimmer Kiben 3 Abene ne un a rliche Beleuchtun Tüchtige nehmen. Gefl. Angebote 50 und 100 Mk. an. S152 werden. Angebote unter gef 8 3 1 5 unter F. C. 28 an die Kayser-Niederlage, II 3,2 +5 E E. C. 3 an die Geſgee, iſt ſolche mit Trocken⸗Batterten. Die Qualität der 7Frl., 30 Jahre ſucht die Slad 2 Miaiddlent Geſchäftsſtelle. 6428 55— Meerfeloſt, 91 5 ſtelle. Frocken Batterle iſt durch Beſchaffung des feüheren Neſannt chaſt eine netien perg Ffad Nähmaschine euuchk. Damd adz güt.— Rohmaterials und Anbringung gchten ſonaß wiebez: gbdb. Heann in ſiherer reisende ſeet gepnct. 6460 Junge saubere fr 80 4Jluche mübſlertes, eben 55 heſſer denn in den leßten Jahren, ſodaß wieder⸗ tellung zwecks baldiger Dreifuss smeht 6432 verlenkbar abzugeb. oen] Angeb unter E.— eine zmonatliche Lagerfähigkeit garantiert 9 8 5 und Karl Ludwigſtraße 14. Büro 1¹ alnigen G3, 11, Hof, Michhdlg. an die Sulleltne. 1 oder 2 leere — en kann. koladen ſofo 1 felß. uptbedingung für eine Jee chige Vatterie Heirat 1 5 e w 7177 en und De bubet im Eing Anzahl Kötbe Makuungaug Iimmer iſt ſedoch, daß ſie von der Fabrikation unmittelbar bei gegenſeitiger unei:] Angebote unter O. O. Mäd Parket 2 gr. Waſchzuber. zum Verkauf kommt und nicht erſt wochenlang lagert Aan 1 Wohnung u. ſchöne 190 an die Geſchäfts⸗ J2, 18, 105 St. 3 Lägeltiſche, Schöne 5 Jimmer-⸗Woh⸗ in nur gutem Haufe. 6451 Wir haben Vorkehrungen getroffen,] Ausſtattung vorhanden. ſtelle ds. Bl. 8. Mithilfe im Nel.2 Foſſdes ffaulenn Büͤgeleiſen uſw nung, Nähe Waſſerturm Angebote unt. F. R. 42 — daß uns täglich Lieferun 77 ab Fa⸗] Ausführl. Zuſchr., mögl. 5 is 3 Std. vorm. b. ut. ſpottbilig ab 9 gegen ebenſolche von 7 i d. Bl. brik werden, een n mit Blld, erbeten unter! 2 e geſucht. 76881 ſucht in einem guten bür⸗ ſpottbillig abzugeben. bie 8 Zimmer zu tauſchen nnges Ehepaar ſucht die Gewähr einer beſten Batterie 2 1817 an den Gen.⸗ Tüchtige 8 Schrade, Tullaſtr. 18. gerlich, Weinlokal(6447] Anzuſehen ab 2 Uhr eſucht. Näheres unter 20 e e Lieile züm 0 er 2 leers ner egeeen ſowie agel mel 6303( 919 I, 22. 6414 ftelle ds. Blattes. 6404 BBirnen haben wir außerordentlich“ Fräulein vom Lande, ü 10 e!— günſti 1200 5 chlüſſe, 1 15 eine22 Jahre, evangl, in all. desnerd Tbldagldüchf mobl Zimmer vollſt lampe d. M. 8. Zweigen des Haushaltesdi tt ſteno⸗ ac eus 5 mit Geſtell u. Gasbackofen mit oder ohne age an liefern bbmen durchaus erfahr., wünſcht 10 bieg 1 Ma chine 4 tadeilos.Zrlinder] Wer tauſcht eine legenheit 00 0. Ib Ia. O litat Mk. 5 ſch f0 0 Weite 59, neue braune Woh Enzel N n die Bekanntſchaft einesfſchrelbt zum ſofortig.ceie Merkur, N 3, 14. 5 Iimmei-Wohnung. Anter f 85 1 geb. Herrn in geſicherter und Beialgeſch Prdenſſches alſeres Jor. 88 zu verk. 6413 eegen des geſch teltele. 15 L. Sp e Stelung zwes balb. Diens mädchen Waldpartbemm a1-4 Timmer 24.14— Taieene 4 Lesuchl. Lahn für ſofort ferfen. 1. Damef-Hadd i. der guabraftadt. Ang, Heirat. Sehaltsanſprüche u. bber 0 ter geſ. 6409 70000 Mk., gute Rente, 1 Ladentheke Achaltsbele be. Blales ce e 995 hoh. 10 h 5 lopp, Beethovenſtr. 4. Win düntelbiene mit Uhr und U 25 eb und Violinstun 1* — 5 ö 5 Lergend Anfänger dene, 88 Jiglihs-flegeng Tuch-Jackenkleid Are Ztegeae: Pgepr.] Fgeetee w: Man de S ackenkl 10 44er gute Nühmaschine an die Geſchäftsſtelle d. Bl. —8— ael Handertrau f Hee 8 üdch. We Gebildeter Herr(Akade⸗ Mad. eb. Junges miker, Junggeſelle 195 30 f10 5 8—— Nah—— und nn per Pſort 5 25 5 täglich 1·* ngte altem Ki U rl. 14 elektr. Kochag Skunden zur Jeber⸗ Fräulein e 1 N cheng f g gul mͤlen. Annel 5 tell. zwiſch.—3 Uhr] Helene Cuegi. 78 J. Stock in nur gutem Hauſe, aufgaben von? Hym⸗ für leichte Daceneee 0 bss IEnalle- Me i Eeter Zeuech leichen) bill. b euf 8 Zuſchr. u. F. O. 39 an die 50 ttach Catẽé Merkür, Ns. J Hum. Mölunng 85 5.——— Von jungem 828 f.* K 141 Geſchäftsſt. d. Bl. 6448 Worms à. RKh. zungesnlädehen 705 12— 904 90 reune 5277 möblierte 2 7 Harbanklesd melk Eſchenn acſ endanaze⸗ Eilangedele gant 8.. ummervoh f 2. Welcafteseig 8401- 100h. ae ſaagnande dane 5 geech, 46878 f e 5 U ierteiung dae ee Rlevier- 5 und A ermögen, nſcht auf it dieſem Wege die Be⸗ versandnaus Ela Inhaber Walter Kinne, Mfttelsttasse 20 5er Jpäteer früheres Badenia-Theater. Heirat Für Wiedęerverkkufer Vorzugspreise. 10952 g ernſtgem. Zuſchr. Dunde Sönmell-, Mantel- Ind Nass-5choholaden 5 E. V. 2. en öte dhe⸗ ſchahteſtelle ds. Bl. erb. jedes Gauaniun Zu erhalten. e e f tung. Ende 20 er J, kath, Eznige gute, ahrfertige 4 hier fremd, onſch mit N 9 tor-. 0 Ae. gebildeter Dame bekannt zu werden, zwecks ſpäterer äußerſt preiswert abzugeben.. H Eir al 4 gefüllte Soissäe 75 Zuſchrift. mögl. m. romme, U 6, 11. in noch ſehr guterh. Fee⸗ Ofſtadt naſiaſten im Alter von geſucht. 11 und N080 ren 1er Jae Maacden Andeboie U. E. U. 32 Aes6 dieheſgee ſan die Geſchäftsſtelle. O. K. 186 àn elhee beiſ prei erk. Vor- Emil Hetelfte. 28, Mal. e en nachni. Wnde eſdenstoff zu verkaufen. 71577 Keine 55445 Lle r. deer anee Hans Janson, ro einer hieſigen Fa⸗ brik⸗ Filiale als 6426] Tüchtiges zu verkanfen. Tuangs-Einmieung!“ NJavier- U 4, 8. Mollſtr. 9, ll.. Ingenieur bei B. B. C. Alleinmädehen ff 8 3* 9. JFirgroße Fant Siaur 8 Kontofi jstin e e Hiand Angebote u. B. T. 19 an die Geſchäftsſtelle erb. junges Fräulein]“ 7 Vorkenntniſſe⸗ hat 5 elegenheit, ſich auf dem i Egetr:8, 2 6 55 5 m, neu, u. 1 Frachk 64²⁵ Fa ah Unterricht Iimmer-Wohnung eene mit Küche, mögl.— Ffau Math. Nlattner 1 De re Schiedmayer), wenig g 7 das ſofort retourniert wird te Dringlichkeits⸗ zu verkaufen. 10020 unter E. P. 29 an die ee. E. N. 26 an f 2 glh 2 de 8. fete. katte 2 5 Aueh, ante Neriadistr. 29,. Büro R 7, 40. Peſchöſtsſt.erbeten. ⸗Gago! dis Geſceltſale ſtitut, R.* ör 1175 VA, 5, ll. beicheel. Ebigee 141F. M. s7 an d. Geſchüftsſt. 1 Lindenhof, B44 — e. Seite. Nr. 4v.. Maunheimer General⸗Anzeiger.(Miitag ⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 30. September 1920. ſſatſonal-Theater Mannheſm, Donnerstag, den 30. September 1920. 6. Borſtell. in Miete, Abteil. C(für U. Parkett 0 7 Eine Hacht in UVenedig Anfang 7 Uhr. Mittel⸗Preiſe. Ende 9 ½ Uhr. National- Theater. Am Dienstag, den 5. Oktober findet im National⸗Theater eine Aufführung von 39 „Die Braut von NMessina — mit Chören von Schiller zum Preiſe von.50,.50 und.50 für den Platz ſtatt. aller Plätze werden den Gewe 2 5 Mannheims überlaſſen, das weitere Viertel wird an Einzelperſonen auf ſchriftliche Beſtellung ab⸗ Faeber Die Zuteilung von Einzelkarten an eſteller erſolgt durch Verloſung. Einzel⸗ 188 ungen wollen bis ſpäteſtens Freitag, den 1. Oktober, nachmittags 5 Uhr ſchriftlich durch Poſtkarte mit Rückantwort an die Theater⸗ kaſſe eingereicht werden. Die Ausgabe der zugeteilten Karten erfolgt am Montag, den 4. Oktober während der Kaſſen⸗ ſtunden an der Theaterkaſſe. Mannheim, den 30. September 1920. Die JIntendans. Hünstlerfhenfer.Nollo- Heute letater Tag Das grosse Varieté-Programm. Morgen Beginn des Gastsplels Direktor Xaver Terofal mit dem Schlierseer Bauerntheater Der Fürst Kommt Ein lustiges Bauernstück in 3 Akten. 8253 Apollo-Nestaurant Moierinbeltiebnabme riltag, den I. ätrber 1020 Abendlich 7½ Uhr: Frei-Konzerte Die Kurkapelle des Hotel Messmer, Baden- Baden. Das berühmte Schlierseer Instru- mental-Terzett. Sonntag nachm. ab 4 Uhr: Konzert. Münch. u. Etlanger Vollbiere. 1825. KHunstlerincaler ApOll0. Ab Freitag, den 1. Oktober aben lich 7½ Uhr Gastspiel des Orig. Schlierseer Bauerntheaters unt. Leitung des Direktors aver Terofal. 819⁰ Abendlich bis auf weiteres: ber Fürst kommk onntag nachm. 3½ Uhr: 2er Fürst kommt““. 8 Auuultuunmallln Kaltee u. Weinhaus Auluumndlldumtlundunendeneceued f Aeeeeeeeeeee Schlupf- Strickjacken Ia, reine Wolle Lodefarb. Il9.50 Damen- u. Kinder- zum Aussuchen aus gutem schwarzem offen u. geschlossen zu Maã Damen-Blusen aus versch ied. Stoffen, dunkel- u. hellfarbig u. Damen-Blusen Warenhaus MANNHEIM nte Damen- aus gestreiftem weiss 29 50 392 39.80 1 0 eant Imprägnierte dunkel-, sport- u. cover- Damen- Mäantel edattardig 20d. o0 Aafns extra ſtark mit 25 5 505430425 em Mk..— 36436426 em Mk..— infolge àäusserst günstigen Einkaufs welt unter den heutigen Tagespreisen Blusen weichem muenn in hübscher 59 Verarbeitung46 Seiden-Blusen woeiss und rosa in hübscher Verarbeitung 42043 em Mk..— ſſo lange Vorrat. 714⁷ H.& Co. Wer wWill auf Wochenmärkten und im Straßenhandel einen Millionen⸗Haushal⸗ tungs⸗Artikel ver⸗ kaufen. Jede Hausfrau iſt Käufer. Hoher käg. licher Verdienſt. Schreiben aus gutem Kammgarn-Cheviot. 159.50 unen Aine aus warmen 99- Winterstoffen Kante aus Ia. Wolle, in uni, blau, rot, lila und grün, mit 298. 0⁰0 2925222%%„%„„„„ 6„„ 5 81 13 8 8 id 81 5 10*— Amen-Blusen eiden-Blusen umen- bamen- Hantel schwarz-weiss kariert, 3 17 8. Bar. 5 nne Zäger, e aee, 130% öhe ffefff Kostum- Röcke Damen- Strickjacken Aabanndgg en 00. Je an, reiche Auswahl in B1237 ſowie in wenden und bügel lt N. ieh. L. E l2. mit Tressen- und enenket Einladung zur außerordent⸗ lichen Generalverſammlung am blau und schwarz o Freitag g, den 1. Oktober 1920, J..M. o abends 7. 995 10940 Durlacher Hotf“, P 5 Tagesorbnung⸗ 1. Geſchäftsbericht; 2. Internes gem. 94 8 und 10 u..; 3. Wahl zur e.5 4. Wahl um Ortsrat.1 8 5. Wahl von Kaſſenreviſoren 8 36 u. 6. Wabl der Ae zum ordentlichen Verbandstag; 7. Beitrags⸗ u. Extra⸗ beitragsfragen; 8. Verſchiedenes, Anträge u. Wünſche. Vereinigung der Kopfarbeiter Südddentſchlands Sitz Mannheim Gau Unterbaden. Ortsrat Mannheim, C 4, 13. (Ueffenfieherorrag Sonntag, den 8. Oktober, im Har- monle- Saal, an den Planken, D 2, 6. Amfang 8 Uhr abends. Eintritt frei. Die Baha-Bewegung die Universal-Rellgion der Zukunft als Vorkünderin des allgemeinen Weltfrie- dens, der Elnheit aller religiösen u. philo- sophischen Systeme u. aller Völker der Erde. fodner: Herr Charis Mason Remey dus Washingfon, Derselbe sprach in Amerika— Japan— China— Birma— Iindien— Persien und in allen größeren Städten Dęutschlands, in welchen der Baihal-Bund e 991 Hauptsitz bildet. * Donnerstag, den 30. Sept. 1920 amk ud Iuadlel Hend 4* es allgemein beliebten Gesang · und Tanz-Komiker nanET ELn. Voranzeige. Ab 1. Oktober 1920 Zielsdori-Ulpts J! Der groteske Komiker. im Weinhaus Mistinquette und Dearly Moudaine Täusze. Täglich-Uhr-Tee mit erstkl. Künstler-Konzert. 7 Uhr abends Souper. eun emem tunummunt Auunuuun öbarel Humpeſmayerf Heute Tarer. und Abachlels Abend Okki u. Ly Otto Vasko e Aan 2 Heute abend Absdileds-Vorstenung 7 in beldter— A Aernau-Aaase. ſifrrrreeree ſſun ſiamnm eeeeeeeee 15 noch Der Melster- Detekti Maz Landa n „Der Teufel“ Detektivdrama in 4 Akten. ih Mautlerte fme Sensationsdrama in 5 Akten. 8240 PALAST 1 HEA T E R. Heute letzter Tag: „Wahnsinn“, dram. Großfilm in 5 Akten. „Auf der Aim, da's ka Sünd'“, 7 Akter-Lustspiel mit Henuy Porten. 82 lsie + Anzüge, osen, 2 kaulen Sie preisw. Frack- u. Gesellschaftsanzüge werd. verliehen Hauſbaus für Plank —— anbeeing O 3. 4 ffn . 8 Harry Piel's emzber diesführig.Monumenfal-ensakionsfiüim Das ſnlegende Auto ab morgen Freitag im 82 Dalasi-Iheater. — Damenkleiderktoffe Seide Baumuiollwaren Buckskins nur gute Woare, empfiehlt J. Broßßnami. nn.Stetfer ſmarktecke F 2, 6 Binigc Hrawalten! elegte und See Selbſtbinder und ——5 durch Schnalle verſchließbare Kra⸗ — werden unter Verwendung eines eſetzlich geſchützten Krawattenverſchlu aeee a earbeitet.— Bſligſe 8 Berechnung.— Muſter im Schaufenſt— 4 Aunene Sporthaus Griasch glatz. fehl. Laak l. Mal-Aapen Eetro-Mololon aer stündig am Lager. asfallationsmaterialen sofort lieferbar. Herm. Lentschnzuy el. Donnerstag abend der Börse. weislich gutem Lebenswandel melden. C Hnepra-Film Paris, Frankfurt a. M, New- Lork Beginn des Unterrichts für Mannheim und Ludwigshafen im Caté Liederkranz, Mannheim, E 5, 4 gegenũber Anmeldungen werden täglich in der Zeit von 3½ bis 6 Uhr im Café Liederkranz Nebenzimmer) von General-Sekretär Brimo entgegengenommen. Es wollen sich nur talentierte Damen und Herren mit nach- DER OBENMEGISSEUR: F. H. Müller-Adolphy. 2 A abrik Schule) 8½ Uhr 6221¹ EE Gewerbetreibende u. Hausbr abgesiebie Rohbraunkohle ton Heinrieh Gleck G. m. h. N Mafenstrasse 13—1 Mchlig für Zentralheizungsbesitzer andbezieher! Wir haben laufend bezugscheinfrei abzugeben: bestes trockenes abgelagertes Brennholz la. schweren ostiriesischen Brenntorf erstklassigen Werken ab unserem Lager, frei vor's Haus, oder frei Keller. 12 Hannheim 7 wWeiteren NB. Exlernung der ortsüblie Emil Trautmann Kaiserring 42 lab⸗ Schröder B 7, 14 Berufstanzlehrer. 2 Tanzunterricht. Die Unterzeichneten beginnen Aufangs Oktober einen 10916 neuen Tanzkursus wozu um gefl. persönl. Anmeldungen höfl. gebeten wird. en und modernen Tänze. Mit vorzügl. Hochachtung Heinr. Ungeheuer Laurentiusstr. 17 Manunheim-Liudenhof. En gros. Telephon 6253. Händler stets willkommen, Höchste Muaterlal-Ankam ——.— Wir haben stets großges Interesse für Alteisen, Metalle, Glasscherben Lumpen, Papierabfälle, Kknochen gu. Vebernahme von ganzen Abbrüchen. Gell. Anfragen sind zu richten an: Daul Röhrborn 4 Sönne — Alte Oelfabrik. Anschlussgeleis. 81⁴⁸ Tagespreise. Dachreparaturon in Schiefer, Holgzzement, Ziegel einſchließlich 3 5110 und Sergereelen waden ſacendß ausgeführt. Scheib& Co., S 3,1, Telephon fadl Wir sind Käufer von: Eisenschrott, Gussbruch, Schlackeneisen, Altmetalle, 10774 Altpapier, sowie Abfälle aller Art. L.& H. Frank, Naunbein Pumpwerkstr. 2527 Tel. 1435. Mannheim +. 7, 14 Tatowierungen (unter die Haut geſtochene Namen uſw.) entfernt unter Garantie. 10628 Gefl. Angebote unter St. L. 2495 an Invali⸗ dendank, Ann.⸗Exp. Stutt gart. Zum Neuanfe n, Umündern u. Flicken wird angenommen. 6368 J 7, 7, 4. Stock. Schneiderin nimmt noch außer dem Hauſe an. 6371 Zu erfragen R 7, 11, 3. Stock rechts Rostume Tüche. Nuun. Mate werden We u. billig angefernnt, auch können einige Damen am Zu ſhnelde⸗ u. teilnehmen. Wheindammke 1 14 Oeffentliche Bekanntmachung⸗ In der am 27. Auguſt 1920 ſtattgefundenen Hauptverſammlung wurde die Auflösung der Vereinigung der Druckereien Maunheim-Ludwigshafen E. V. be- schlossen. Zu Liquidatoren wurden beſtellt: Die Buchdruckereibeſitzer Johann Gremm in Mann⸗ heim, 8 2, 3 und Robert Lipp daſelbſt, C 4, 17/18. Die Gläubiger werden hierdurch aufgefordert, i Anſprüche binnen vier Wochen anzumelden. Mannheim, den 30. September 1920. Vereinigung der Druckereien Mannheim⸗Ludwigs⸗ baf ſen E. V. in Liquidation. 10882 Tellstofffabrfik Waldhof Beridmigung. Bei der in Nr. 419 vom 17. September an⸗ gezeigten Ausloſung von 4½00 Teilſchuldver⸗ unſerer Weſellſchaft(Anleihe von 1908) muß es bei den gezogenen Nummern richtig heißen Nr. 4457 und nicht Nr. 4456 wie irrtümlich angegeben. KUB.- u. LEPER- MEBEI MANNNREINMER 2 KUNST- WERKSTKTTEN 222⁵ C2, 20 4425 10938 —————— Aehtung! Für die Mostzeit! Achtung! Frisch entleerte Wein- u. Mostfässer Inhalt 100—300 Liter, hat fortwährend Wnee abzugeben. 10950 Meßplatz 2 Jakob Marquardt pe Meßplatz 2 elephon 64 en Arbenz Buessine Daimier Horch H. A. G. Onel-Vomag Lasbaftwagen neuester Bauart, gebraucht, aber gründlichst durchrepariert, 3, 4 u. 5 Tonnen Tragkraft mit oder ohne Vollgummireifen billigst zu ver- kaufen. E98 Zuschriften erbet. unt. N. M. 491 an Rudolf Mosse, Mannheim. Admung! Aus einer Konkursmaſſe—200 Groß gebündelte Makosdmürsentel 100 em lang, gute Ware weit unterm* Preis ſofort zu verkaufen. 141¹ Greifbar per Groß 58., bei 100 Groß 55 M. Hotel Fallstaf, 0 3, 8. Johann Falter(12—3 Uhr). Stahldraht⸗ Zum Waschen Tcſallbeſten und Bügeln Fnderbeſten, Polſter an wird angenommen. 6431] Jederm. Katalog fr. Eiſen⸗ J 2, 18, 4. St. Imöbelfabrit, Suhl i. Th⸗ Celegenbeitskauf für Händler TTTc