Dounerskag, 30. September Abend⸗Ausgabe. hener erenke 1920.— Nr. 441. Bezu ſe: In M. e e einſchl. M..70 für Bringerlohn a 8. 2 erteljährl. M. 22.50 ohne Poſtgebühren. Einz. Nummern 20 Pfg. All VVFPPr 207 Lubwigahtgen 5 1. esc wiberruflich. 8el Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. annheim: Neckarſtadt: Waldhofſtr. 6.— Fernſprecher Nr. 7040— Badiſche Neueſte Nachrichten Das ruſſiſch⸗engliſche Jerwürfnis. Eine neue Bolſchaft Tſchitſcherins.— Die Sowpelregierung proleffiert gegen das Verhalten der britiſchen Regierung. London, 30. Sept.(WB.) Ein heute hier eingegangener Funkſpruch Tſchitſcherins beſagt u. a:„Teilen Sie bitte Lord Curzon folgendes mit: Die gegenwärtige Regierung hat die von dem Vorſitzen⸗ den der ruſſiſchen Delegation mitgeteilten Vorwände für die Einſtellung der politiſchen Verhandlungen zwiſchen Rußland und Großbritannien zur Kentnis genom⸗ men. Sie ſieht ſich gezwungen, zu erklären, daß ſie darin nichts anderes als den Verſuch ſieht, den Abſchluß eines Uebereinkommens zwiſchen den beiden Staaten zu verhin⸗ dern und die Wiederaufnahme der friedlichen Beziehungen zwiſchen Rußland und Großbritannien auf unbeſtimmte Heit zu verſchieben. Bis zum 1. Juli erklärte die britiſche Regierung, indem ſie der Sowjetregierung ihre in 4 Punk⸗ ten formulierten Forderungen mitteilte, daß die Annahme dieſer vier Punkte zu einem Waffenſtillſtand zwiſchen Rußland und Großbritannien führen und einen vorbereiten⸗ den Schritt zum endgültigen Frieden bilden würde. Da nun die ruſſiſche Regierung dieſe vier Punkte voll und ganz an⸗ enommen hat, konnte ſie wohl die Erwartung hegen, daß die Friedensverhandlungen zwiſchen Rußland und Groß⸗ britannien und die ſofortige n bie Faſneſee der Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern die Folge ſein würde. Trotz aller Anſtrengung der Sowjetregierung hat die Annahme der ruſſiſchen Forderungen zu nichts geführt. Wiederholt nahm die ruſſiſche Regierung Vorſchläge der bri⸗ n Regie an oder g0 Erklärungen ab, die auf die Aaahe von Friedensverhandlungen zwiſchen den beiden Regierungen hinzielten. Nachdem die Sowfetregierung auf die Bitte der britiſchen Regierung 1 ihre e ee für einen Waffenſtillſtand und einen Vorfrieden mit Polen zu⸗ rückgezogen hatte, konnte ſie wiederum mit Recht erwarten, daß die Friedensverhandlungen mit Großbritannien ſofort beginnen würden. Nichts erfolgte als die vollſtändige Ein⸗ ſtellung der Friedensverhandlungen durch den britiſchen Pre⸗ mierminiſter, indem er als Grund für die Handlungsweiſe den Verkauf von Juwelen und die Unterſtützung des Daily Herald angab, zwei Angelegenheiten, mit denen die ruffiſche Delegation überhaupt nicht in Verbindung ſtand, ferner die Beziehungen zwiſchen der Delegation und einigen britiſchen Ar⸗ welche die britiſche Regierung, um die ruſſiſche Delegation zu beeinfluſſen, gewarnt hatte, und zu⸗ letzt die Beſchuldigung der unvoll Faſſung der ruſ⸗ iſchen ie ruſſſche 3 ir den Waffenſtillſtand für Polen, die 9205 die ruf 525 Delegation am 10. Auguſt bekannt eben waren. Dieſe Frage war aber ſchon im Monat Auguſt durch einen Notenwechſel zwiſchen den beiden Regierungen geregelt worden. Die offenen Widerſprüche zwiſchen den von der briti⸗ ſchen Regierung für die Einſtellung der politiſchen Verhand⸗ lungen mit Rußland Gründe ließen ihren be⸗ wußten Widerſtan— 15 die Herbeiführung fried⸗ licher Beziehungen mit Rußland um ſo klarer hervortreten, Indem die Sowjetregierung N6hn das Verhalten der briti⸗ ſchen Regierung gegenüber der Delegation der Re⸗ gierung als unvereinbar mit den interaklliier ten Grundſätzen proteſtiert, bemerkt ſie, daß die anfangs Juli abgeſchloſſenen Uebereinkommen als verletzt betrachtet werden müſſen, und legt der britiſchen Regierun die volle Verantwortung für die Nichtwiederauf⸗ nahme der politiſchen Verhandlungen bei, die für die Herbei⸗ führung des Friedens zwiſchen Rußland und Großbritannien erforderlich waren.“ London, 30. Sept.(WB.) Die Times melden, daß die führenden Londoner Banken und Finanzleute an Llopd George das ſchriftliche und dringende Erſuchen richteten, die Anerkennung ſar 5 Bieden Schul⸗ den zur unerläßlichen Bedingung für die Wiederaufnahme des Handels mit Rußland zu machen. Die polniſch-ruſſiſchen Friedensverhandlungen. Paris, 30. Sept.(WB.) Havas berichtet aus Warſchau: Nach einer Auskunft an glaubwürdiger Stelle ſoll Joffe aus Moskau die Inſtruktion erhalten haben, alle von Polen ge⸗ ſtellten Bedingungen anzunehmen, auch wenn ſie noch ſo hart ſeien, jedoch alle Bedingungen abzuſchlagen, die die Sowjetregierung verpflichten würden. die Entwaffnung der Roten Armee ganz oder teilweiſe durchzufuhren. Paris, 30. Sept.(WB.) Nach einer Matinmeldung aus London teilt der Berichterſtatter des Blattes aus Warſchau mit: Joffe habe der polniſchen Delegation einen fix und fertigen Friedensvertrag unterbreitet, der 24 Para⸗ graphen enthalte. Nach dieſem Vertragsentwurf ſollen Weiß⸗ rußland, Litauen und die Ukraine ſelbſtändig werden. Ueber Galizien ſoll eine Volksabſtimmung entſcheiden. Berlin, 30. Sept.(Von unſ. Verl. Büro.) Aus War⸗ ſchau wird der„B..“ gemeldet: Eine heutige Rigaer Mel⸗ dung der amtlichen polniſchen Telegraphen⸗Agentur beſagt, daß der Waffenſtillſtand ſpäteſtens am 5. Oktober proklamiert würde. Trotz der günſtigen Friedensaus⸗ ſichten macht ſich ein Gefühl deutlichen Unbehagens bemerkbar. Das Entgegenkommen der ſowjetruſſiſchen Unter⸗ händler in Riga auf der ganzen Linie erſcheint verdächtig. Man iſt ſehr unruhig darüber, daß ſich Joffe bisher von jeder Diskuſſion ferngehalten hat. Das Mißtrauen in Warſchau wird auch noch dadurch erhöht, daß von allen Seiten Nachrich⸗ ten über neue ruſſiſche Armeekonzentrationen hierher gelangen. Alle dieſe Tatſachen rufen umſo größeres Unbehagen hervor, als die hieſigen ſehr mächtigen nationaliſti⸗ ſchen Parteien und die ruſſiſchen Emigrantenkreiſe unter Sa⸗ winkows Führung, deren Einfluß keineswegs unterſchätzt wer⸗ den darf, die Rigaer Verhandlungen am liebſten gänzlich ahbrechen möchten oder doch jedenfalls für Polens Zukunft gefährlich darſtellen und in ihrer Agitation ſich auf die völlig dahingehende Uebereinſtimmung mit der in maß⸗ gebenden Pariſer Kreiſen herrſchenden Anſicht berufen. Kein Wiederaufbau Europas ohne Deulſchland. In einer der Aſſociated Preß gewährten Unterredung führte Nitti aus, der Krieg ſei noch nicht beendigt u. Europa noch immer ohne Frieden. Der imperialiſtiſche Geiſt Deutſch⸗ lands ſei auf die Völker übergegangen, die es niedergekämpft hätten. Ueber Deutſchland ſagte er dann folgendes: Wir haben es immer verkündet, daß wir nicht gegen das deutſche Volk, ſondern den deutſchen Militarismus und Imperialismus Krieg führten. Als aber das Kaiſerreich gefallen war, als das militariſtiſche Deutſchland ſich aufgelöſt hatte, haben wir unſer Verhalten geändert. Deutſchland befindet ſich in einer unerträglichen Lage (condizione intollerabile). Immer no iſt es einer Reihe von ge⸗ häſſigen Kontrollen unterſtellt, und es erleidet alle De⸗ mütigungen. Heute noch ſind keine Botſchafter in Berlin. Man fährt fort, durch Geſchäftsträger und Militärkommiſſionen zu ver⸗ handeln. Deutſchland hat keine Schiffe, keine genügenden Rohſtoffe, keinen Wechſelkurs, um im Auslande einzukaufen, keine Kolonien. Deutſchland, das Hunger leidet, muß für eine nicht feſtgeſetzte Reihe von Jahren eine nicht genau fixierte Summe zahlen. Gewiß, es gibt Rechte der Sieger, aber auch der Sieg hat ſeine Pflichten. Niemand hat mehr denn ich, der ich an die Demokratie und den Frieden glaube, den Imperialismus Deutſchlands verabſcheut. Iſt aber die amerika⸗ niſche Demokratie wirklich erfreut über das, was vorgefallen iſt? Europa, klein an Gebiet, mit Menſchen überladen, ſtellte eine große Einheit der Produktion und der Wechſelkurſe dar. Deutſchland war das größte Zentrum der Produktion. Heute iſt alles zerbro⸗ chen, alles zerſtreut. Die Welt wird niemals niederere Preiſe erhalten ohne die fruchtbare Arbeit Deutſch⸗ lands. Wir haſſen den deutſchen Militarismus, aber wir bewun⸗ dern die fruchtbare Arbeit, die Deutſchland in der Produktion an die erſte Stelle gebracht hat. Und wie wollt ihr, daß Deutſchland irgend eine Entſchädigung zahlt, wenn der gegenwärtige Zuſtand der Dinge fortdauert. eine Worte ſind oft von der imperialiſtiſchen Preſſe falſch aufgefaßt worden, aber ſolange ich eine Stimme habe, werde ich mich nicht damit abfinden, gleichgültig die Zer⸗ ſtörung ſovieler Kräfte mit anzuſehen. Was iſt dieſe Larve der Geſellſchaft der Nationen, in der noch immer die Sieger vertreten ſind? Kann man wollen, daß für 40 oder 50 Jahre eine Liga der Siegerſtaaten beſtehe, um Deutſchland die Bezahlung ſeiner Entſchä⸗ digung aufzuerlegen? Kann man verlangen, Deutſchland dauernd in der gegenwärtigen Form kontrollieren zu wollen Deutſchland und viele Staaten, die das alte Oeſterreich bildeten, können nicht mehr leben. e reibt ſich in ſeinen Gewalttaten und in ſeiner kommuniſtiſchen Tyrannei auf, die mohammedaniſche Welt entbrennt in neuen Haßgefühlen. Welches iſt das Er ges, der Frieden und Gerechtigkeit bringen Zum Schluß ſagt Nitti: Ich weiß, daß meine Worte für die wirtſchaftliche Wiederher⸗ ſtellung Deutſchlands lebhafte Antipathien in franzöſiſchen Kreiſen Sie ſind ungerechtfertigt. Frankreich hat Intereſſe an der Wiederherſtellung Deutſchlands, die gleichbedeutend iſt mit der endgültigen Erholung Europas. Italien wird an keiner Allianz teilnehmen. Es wünſcht nur die Wiederherſtellung Europas und den Frieden. Dies muß das Programm aller Demo⸗ kratien ſein. Andernfalls, weshalb hätten wir das kaiſerliche Deutſch⸗ land niedergekämpft und hätten wir ſo viele Millionen Toter und ſo viele Millionen Leidender? Jurückweiſung deutſcher Beſchwerden. Paris, 30. Sept. Havas. Nach dem Petit Pariſien hat die Botſchafterkonferenz eine Reihe von Beſchwerden der Deutſchen zurückgewieſen, die ſich im beſonderen auf die Ver⸗ waltung des Saargebietes, des Regimes auf dem ollte? Zeitrechnung und auf einige durch die Alliierten vorgenom⸗ menen Verhaftungen bezogen. Die Verteilung der deutſchen Flotte. Paris, 30. Sept.(W..) Die Botſchafterkonferenz trat geſtern unter dem Vorſitz Jules Cambons zuſammen und nahm von mehreren Noten Kenntnis. Sie genehmigte ſodann die Vert ei⸗ lung der deutſchen Schiffseinheiten, die der franzöſi⸗ ſchen bezw. der Flotte eingegliedert werden ſollen. Frank⸗ reich erhält vier große U⸗Boote, drei kleine UÜ⸗Boote, einen großen und einen kleinen Minenleger, ein Inſtruktions⸗U⸗Boot fünf leichte Kreuzer und neun Zerſtörer. die Brüſſeler Finanzkonferenz. Drüſſel, 29. Sept.(WB.) Havas meldet, es ſei möglich, daß die Finanzkonferenz ihre Arbeiten Mitte der nächſten Woche beendigen könne. London, 30. Sept.(WB.) Die Times melden aus Brüſſel, daß die Rede Bergmanns einen großen Eindruck gemacht habe und von der Konferenz mit lautem Beifall be⸗ grüßt worden ſei. Man ſei der Anſicht geweſen, daß während der Reden des Engländers und des Amerikaners eine kühle und geſchäftsmäßige Atmoſphäre beſtanden hätte, die Hal⸗ tung Deutſchen untadelhaft und nunmehr der Weg zur Verſtändigung frei ſei. Emupfang des deutſchen Bolſchafters durch Millerand. Paris, 29. Sept.(WB.) Zu der Ueberreichung des Be⸗ glaubigungsſchreibens durch den deutſchen Botſchaf⸗ ter beim Präſidenten der franzöſiſchen Republik meldet Havas noch: Die offtzielle Handlung begann um.40 nach⸗ mittags. Dr. Mayer wurde bei ſeiner Ankunft vom Ober⸗ eremonienmeiſter de Fouquieres empfangen und ſofort zum er geführt. Die Audienz erfolgte im Beiſein des Miniſterpräſidenten und Miniſters des Aeußern Ley⸗ gues, des Generalſekretärs des Präſidenten und der Mitglie⸗ der der Militär⸗ und Zivilabteilung des Präſidenten. Bayern und das Reich. Jum Beſuch des Reichskanzlers Fehrenbach in München. München, 30. Sept.(Priv.⸗Tel.) In der üblichen halb⸗ amtlichen Meldung iſt nicht viel zu leſen. Mehr weiß dagegen die Münchner Preſſe über den Beſuch des Reichskanzlers zu be⸗ richten. Die„Münchner Zeitung“ ſchreibt z..: Herr Held iſt be⸗ kanntlich der Chef der Landtagsfraktion der Bayeriſchen Volks⸗ partei und Herr Speck iſt Vorſitzender dieſer Partei. Die Zu⸗ ziehung dieſer beiden Führer der ausſchlaggebenden Partei in ebnis des großen Krie⸗ linken Rheinufer, die Anwendung der franzöſiſchen 2 Anzeigenpreiſe: 1 palt. Kolonelzeile.50 Mk., ausw..— Mk., Stellengeſ. u. Fam.⸗Anz. 200% Nachl. Rekl. 325 Annahmeſchluſf: Für d. Mittagbl. borm. 8½ f. b. Abendbl. nachm. 25— Uhr. Für Anzeigen u. dgl., en, Materialmangel uſw. en zu keinen Erſatzanſprüchen f. ausgefallene od. beſchrünkte Ansgaben od, f. verſpätete Aufn 05 keine Verantw. übernommen. Höhere Gewalt, Streiks me v. Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Bahern darf wohl als eine Beſtätigung angeſehen werden, daß der Beſuch Fehrenbachs mit dem Bamberger föderaliſtiſchen Programm der Bayeriſchen Volkspartei in engen Zuſam⸗ menhang geſtellt wird. Wieweit Fehrenbach, der früher mit Herrn Erzberger ziemlich eng befreundet war und den unitariſt⸗ iſchen Beſtrebungen noch in der Zeit der Weimarer Nationalver⸗ ſammlung zum mindeſten nicht ablehnend gegenüber ſtand, ſich geſtern von den beiden Vertretern eines entſchiedenen Föderalis⸗ mus zum Gegenteil des Erzbergerſchen Ideals hat überzeugen laſſen, wird Ja wohl bald bemerkbar werden. Das Ergebnis dürfte aller Vorausſicht nach auch hier wie faſt immer im Lande wie meiſt auch in der Politik ein Kompromis ſein. Der Reichskanzler hat be⸗ reits wieder München verlaſſen. Die Anweſenheit des Grafen Zech, des bisherigen preußiſchen Geſchäftsträgers in München beim Kanzler⸗Frühſtück hat wohl auch ihre Bedeutung. Die Tage der preußiſchen Vertretung in Mün⸗ chen ſind bekanntlich gezählt. Sie ſoll in eine neue Vertretung des Reiches umgewandelt werden, und ihr neues ſchönes Gebäude in der Prinz Regentenſtraße ebenfalls dieſem Zwecke dienſtbar ge⸗ macht werden. Ob Graf Zech, der Schwiegerſohn des Herrn von Bethmann⸗Hollweg Ausſicht hat, ſich aus dem preußiſchen Vertreter über Nacht in dem des Reichs zu verwandeln, ſteht dahin. Nach der München⸗Augsburger Abendzeitung“ war der Be⸗ ſuch des Reichskanzlers nicht ſtreng offizieller Natur. Der Reichs⸗ kanzler und der Miniſterpräſtdent haben die aktuellen politiſchen Fragen beſprochen, darunter die Reichsvertretung, die Einwohner⸗ wehven und den Föderalismus. Das Blatt ſchreibt unter anderem weiter: Wenn dem Beſuch des Reichskanzlers nach außen hin auch keine ſtreng offizielle Form gegeben worden iſt, ſo hat er gerade im jetzigen Augenblick doch ſeine unverkennbare hohe poli⸗ tiſche Bedeutung. Er darf unbedenklich als eine Widerlegung der törichten Schreibereien und Verdächtigungen angeſehen werden, die deutſche, die fremdländiſche Blätter den Beziehungen zwiſchen Bahern und dem Reiche gewidmet haben, die einen aus mangeln⸗ der Kenntnis, die andern um ein verletzendes Gift anzubrühen. Dieſer Maulwurfsarbeit zu begegnen war offenbar der Beſuch Exz. Fehrenbachs gewidmet. Die Münchner Neueſten Nachrichten“ bemerken unter anderem zu der Beſprechung des föderaliſtiſchen Programms der bayeriſchen Volkspartei, welchen Erfolg der Reichskanzler Fehrenbach mit ſeinem Münchener Beſuch in dieſem Punkt erzielt hat, wollen wir in Ruhe abwarten. Oberſchleſien. Beuthen 0S., 29. Sept.(WB.) Auf der Maxgrube ſind infolge der Verhaftung eines polniſchen Betriebsratsmit⸗ gliedes Unruhen ausgebrochen, die zu der Verſchleppung zweier deutſchgeſinnter Arbeiter führten. Einer von ihnen iſt nunmehr erhängt und mit eingeſchlagenem Schädel aufgefun⸗ den worden. Von dem andern fehlt noch jede Spur. Beuthen, 30. Sept.(WB.) Eine Vertrauensmänner⸗ und Betriebsräteverſammlung des Verbandes der Bergarbeiter Deutſchlands in proteſtiert in einer Entſchließung gegen die polniſche Aufſtandsbewegung und fordert die Eini⸗ gung mit den polniſchen Organiſationsvertretern. die Abſtimmung in Kärnlen. Klagenfurk, 30. Sept.(W..) Die vorläufige Landesver⸗ ſammlung nahm vor Schluß ihrer Tagung zwei Entſchließungen an, in denen ſie ihre größte Zuverſicht bezüglich des Ergeb⸗ niſſes der Volksabſtimmung in Kärnten ausſpricht. Namens der Kärntner Bevölkerung erklärt ſie, daß dieſe die ſprachlichen und nationalen Eigenheiten ihrer ſerbiſchen Landsleute allezeit wahren werde. Die Landesperſammlung anerkennt, daß die igteralliierte Abſtimmungskommiſſion vollkommene Gerechtigkeit walten laſſe. Aber angeſichts der Vergewaltigungen der kärntneriſch geſinnten Bevölkerung durch die jugoſlaviſchen Behörden und einſeitig zuſam⸗ mengeſetzte Gendarmerie befürchtet die Bevölkerung ein gewalt⸗ tätiges Vorgehen am Abſtimmungstage und ſie fordert daher zwecks einer unbeeinflußten Abſtimmung von den alliierten Behörden eine bſperrung aller Abſtimmungsorte in den letzten Tagen vor der Abſtimmung. deulſche Bolſspatlel Heſſens. ..C. Darmſtadt, 29. Sept. Geſtern fand in Darmſtadt eine Sitzung des Geſchäftsführenden Ausſchuſſes und eine ſolche des Landesausſchuſſes der Deutſchen Volkspartei Heſſens ſtatt. Beide waren ſehr zahlreich von den Vertretern der 3 Provinzen beſucht. Während der Geſchäftsführende Ausſchuß über organiſatoriſche und Finanzfragen verhandelte, nahm der Landesausſchuß zur politiſchen Lage Stellung. den einleitenden Bericht erſtattete der Vorſitzende Abg. Dingeldey. Die Ausſprache war wiederum ſehr lebhaft und anregend. Es konnte aber am Schluß derſelben feſtgeſtellt wer⸗ den, daß die Landespartei in allen weſentlichen Fragen eine überein⸗ ſtimmende Haltung einnimmt. Die heſſiſchen Verkreter zum Zentral⸗ vorſtand werden gebeten, auf der Tagung in Hannover ſich danach zu richten. Auch die heſſiſche Politik wurde beſprochen. Als ganz unglaublich wurde die Tatſache hingeſtellt, daß der Staatspräſident Ulrich einen Vortrag mit dem Thema„Vor der Kataſtrophe unter heftigen Angriffen auf die Reichsregierung hält. Es ſei ein unhaltbarer Widerſpruch, daß die Sozialdemokratie die Reichsregierung auf das heftigſte bekämpft, trotzdem aber ihre Macht in den Landesregierungen behaupten möchte. Die Forderung nach baldigen Neumahlen zum Landtag ſei deshalb nicht nur in Preußen, ſondern auch in Heſſen beſonders berechtigt. Es wurde auch darauf hingewieſen, daß der ſozialdemokrakiſche Miniſter Dr. Fulda die Eiſenbahner vor einigen Wochen aufgefordert hat, die Kontrolle über Lebensmitteltransporte auszuführen. Es ſei wiederum un⸗ glaublich, daß ein Miniſter des Innern in dieſer Weiſe dazu bei⸗ trägt, die Staatsautorität zu gefährden. Die ſchlechte Finanzlage mache dem Lande ſtrengſte Sparſamkeit zur Pflicht. Es wurden folgende Entſchließungen eingebracht und einſtimmig ange⸗ nommen: 1.„Der Landesausſchuß der Deutſchen Volkspartei bittet die Landtagsfraktion der Partei, im Landtage einen Initiativantrag einzubringen, der eine Aenderung des heſſiſchen Miniſter⸗ vengisetfenee zum Ziele hat. „Die ſetzt in Heſſen geltenden Beſtimmungen über die Pen⸗ ſionsrechte der parlamentariſchen Miniſter ſtehen in vollem Gegenſatz zum iſt des parlamentariſchen Regierungsſyſtems und finden nicht einmal ein Gegenſtück in den geſetzlichen Be⸗ ſtimmungen über die Ruhegehälter der parlamentariſchen Mini⸗ ſter im Reiche und den anderen Ländern!: 2.„Der Landesausſchuß der Deutſchen Volkspartei bittet die Landtagsfraktion, die Reform der heſſiſchen Staats⸗ verwaltung eniſchieden zu verlangen und nach Kräften zu fördern. Die Vereinfachung der Staatsverwaltung, mit dem Ziel der Erſparnis iſt dringendes Erfordernis. Insbeſondere muß die Zahl der Miniſterien herabgeſetzt werden.“ Anregungen, die aus dem Kreiſe der mittleren Eiſenbahnbe⸗ amten vorgebracht wurden, wurden dem Reichsbeamtenausſchuß der Partei überwieſen. Eine lebhafte Ausſprache entſpann ſich zum . Seite. Nr. 441. Mannheimer General ⸗ Anzeiger.(Abend⸗ Ausgabe.) Donnerstag, den 30. September 1920. 1 Schluſſe noch über die Ernährungsfrage und den Abbau der Erſt in vorgerückter Stunde ſchloß die Frbeſtsreiche Sitzung. Es wurde auch diesmal der Wunſch ausge⸗ rochen, bald wieder zuſammen zu kommen. dr. Wirih und die Poſtbeamlen. Ein Poſtbeamter ſchreibt uns: Herr Dr. Wirth hat alſo auf der ganzen Linie geſiegt, mit ande⸗ ren Worten, das Unrecht, das an den Poſtbeamten in Sachen der Beſoldungsreform verübt worden iſt, ſoll beſtehen bleiben. Nun wer⸗ den die F dagu Stellung zu neh⸗ men haben. Auch die Poſtbeamten ſind ſich des Ernſtes der Lage bewußt, niemand wird ihnen leichtfertiges Vorgehen vorwer⸗ fen können, ſind ſie es doch geweſen, die nie geſtreikt oder mit Streik gedroht haben. Aber was ſie billig verlangen können, iſt das, daß die Laſten, die ſich aus der ſchlechten Finanzlage ergeben, gleichmäßig auf alle Bevölkerungskreiſe, vornehmlich aber auch auf die, die es ſich beſſer leiſten können als die Beamten, verteilt werden, daß ſie alſo nicht mit einer Sonderſteuer in Geſtalt einer nachgewieſenermaßen zu niedrigen Einſtufung in die Beſoldungsgruppen beſteuert werden. Es muß mit allem Nachdruck gegen die unwahre Darſtellung Front gemacht werden, als ob die Poſtbeamten„Forderungen“ auf⸗ eſtellt hätten, die über die Beſoldungsreform hinausgingen. Die Poſcbeamten haben keine Forderungen aufgeſtellt, ſondern nur glei⸗ ches Recht für alle verlangt. Es iſt tief bedauerlich, daß ſie dies über⸗ haupt haben tun müſſen, ſie ſind jedoch nicht ſchuld daran, die Schuld liegt vielmehr an ganz anderen Umſtänden. Bekanntlich war die Reichsbeſoldungsordnung auch für die Bun⸗ desſtaaten und die Gemeinden, die jetzt in Bezug quf die Steuern die Koſtgänger des Reiches geworden ſind, bindend. Sie alle haben 5 gerühmt, daß ſie ſich mit ihren Beſoldungsreformen„eng“ an den tahmen der Reichsbeſoldungsordnung gehalten hätten. Gewiß, an den äußeren Rahmen haben ſie ſich gehalten, aber innerhalb des Rahmens haben ſie ſich ziemlich Ellenbogenfreiheit gewahrt. Es ſteht feſt, daß faſt alle Bundesſtaaten und Städte ihre Beamten um durch⸗ ſchnittlich mindeſtens 2 Gruppen höher in die Beſoldungsordnung eingereiht haben, als die Poſtbeamten eingereiht worden ſind. Zum Teil haben die Bundesſtaaten dies dadurch fertiggebracht, daß ſie ihre Beamten vorher befördert oder daß ſie ihnen andere Titel gegeben haben. Wenn wieder einmal eine bundesſtaatliche Regierung den Mut haben ſollte, die höhere Einſtufung ihrer Beamten zu demen⸗ tieren, dann verweiſen wir ſie auf die vom Poſtbeamtenverband herausgegebene Schrift, in der auf Grund amtlichen Materials zu⸗ ſammengeſtellt iſt, wie die Beamten im Reich und in den Bundes⸗ ſtaaten früher in die Gehaltsſtufen eingereiht waren und wie ſie jetzt eingereiht worden ſind. Die Poſtbeamten verlangen nun nicht etwa die niedrigere Einſtufung der bundesſtaatlichen Beamten, ſie verlan⸗ gen aber mit allem Nachdruck, daß ſie gleich hoch eingeſtuft werden, ſie verlangen mit gutem Recht die Wiederherſtellung des status quo ante. Es iſt geradezu erſtaunlich, mit welcher Energie ſich das Reichsfinanzminiſterium gegen das den Poſtbeamten zu⸗ ene el Recht ſträubt, dasſelbe Reichsfinanzminiſterium, das zuvor eine eigenen Beamten höher eingeſtuft hat. Der ſogenannte Refe⸗ rentenentwurf, mit dem man glaubt, das Unrecht wieder gut machen zu können und mit dem der Reichsfinanzminiſter durchgedrungen iſt, kommt den Poſtbeamten noch nicht einmal zur Hälfte entgegen und iſt daher, wie ſie bereits unzweideutig zum Ausdruck gebracht haben, für ſie unannehmbar. Die Poſtbeamten ſtellen alſo nicht„Forderun⸗ gen“ auf, die über die Beſoldungsordnung hinausgehen und das „Milliardendefizit“ noch vergrößern. Heute wird über das Milliardendefizit der Poſtverwaltung in Verbindung mit den Gehältern und„Forderungen“ der Poſtbeamten ein großes Weſen gemacht. Noch nie hat man aber geſehen, daß man gerechter Weiſe die wahren Urſachen des Defizits hingewieſen hätte. Wo iſt denn der Privatbetrieb, der für ſeine Ware oder Ar⸗ beit nur das vierfache der Vorkriegspreiſe erhebt, wie es die Poſt⸗ verwaltung hinſichtlich ihrer wichtigſten e tut und wo der Privatbetrieb, der einem Teile die Arbeiten umſonſt oder faſt umſonſt macht? Vor nicht langer Zeit noch hat die Poſtverwaltung das 155fache der Vorkriegsgebühren erhoben. Man befreie die Poſtverwaltung von allen Arbeiten, die ſie um⸗ ſonſt oder faſt umſonſt machen muß und man laſſe ſie, wie es jeder Privatbetrieb tut, die Gebühren erheben, die der heutigen Zeit ent⸗ ſprechen. Dann wird das Milliardendefizit ſchon verſchwinden und man wird den Poſtbeamten keine Sonderſteuer in Geſtalt einer nie⸗ drigeren Einſtufung in die Beſoldungsordnung aufzuerlegen brau⸗ 5 deulſches Reich Die Bergbauvereine gegen die Sozialiſierung des Kohlen⸗ bergbaus. Berlin, 30. Septbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Geſtern traten in Berlin die deutſchen Bergbau⸗Ver⸗ eine zuſammen. Im Mittelpunkt der Beratungen ſtand an Hand des Verichtes der Sozialiſierungskommiſſion die Frage der Sozialiſierung des Kohlenbergbaues. Als Ergebnis der Beratungen wurde eine Entſchließung angenommen, aus der Der Widerſpenftigen Jähmung. Von Karl Ettlinger(Karlchen). 4)(Nachdruck verboten.) (Fortſetzung.) „Die Lieb'!“ erklärte der Drechſlermeiſter als 3 Mann.„Glaawe Se, die Menſche gewwe ſcheenere Tön' von ſich, wann ſe verlibbt ſin? Die Lieb is halt ſo muſi⸗ kaliſch!“— Adolf, der ja die Liebe nicht aus eigener Er⸗ —— kennen gelernt hatte, gab ſich mit dieſer Erklärung zufrieden. Aber ſchon wurden die Saiten geſtimmt, um auch ihn 5 muſikaliſch zu machen. Und das Inſtrument, nach dem er tanzen lernen ſollte, hieß Katharina. Allmorgendlich um halb ſieben Uhr brachte ſie ihm den Kaffee hinauf. Sie ſtand zu dieſem Zweck ſchon um ſechs 7 auf, wuſch ſich, indem ſie mit dem feuchten Waſchlappen ein paarmal das ſpitze Vorgebirge ihrer Naſe umſegelte, kämmte ihr Haar, wobei man nicht an die Loreley zu denken braucht, und legte es ſich in Strähnen um den Hinterkopf. Dann ſchlüpften ihre dürren Glieder in einen oft ge⸗ flickten Unterrock, ihre behenden Lenſein Arme fuhren 99 tig in eine Flanellbluſe wie der Teufel in die Sauherde, der Oberrock wurde über das Haupt geſtülpt, und dann begann der Bauchtanz, den die Frauen aufflhren müſſen, bis endlich ſämtliche Rückenknöpfe geſchloſſen ſind. Zuletzt ſchlupfte ſie in die Strümpfe und in die Schlappen. Begehrenswert war Katharina nicht; das fanden alle, die ſie kannten, mit einer einzigen Ausnahme. Und die hieß Katharina Bindegerſt. Lichtenberg hat unrecht, wenn er be⸗ hauptet: wenn ein Affe in den Afe kanm kein Apoſtel herausſchauen. Man frage nur ffen! „Gu'n Morſche, Herr Borges!“ lächelte Katharina ſo gauberhaft, als es ihr war. „Gu'n Gugurruru⸗Morſche, Fräulein Binde«⸗hchtſchtſſgſt⸗ gerſt!“ entgegnete Adolf, der gerade beim Gurgeln und putzen war. „Ach Gott, Ihne fehlt ja hinne n Knoppl“ ſchrie Katha⸗ rina auf. Das hatte Adolf noch nicht bemerkt. Und er hatte es nicht Hemerken können, da in Wirklichkeit an ſeiner Hoſe. nicht der kö geringſte Knopf fehlte. Aber darauf kam es der Offenbächer Eirce auch gar nicht an; ſchon hatte ſie Nadel und Faden Noyfe und markierte auf Adolfs Kehrſeite das Annähen eines es. wir folgende Hauptpunkte wiedergeben: Es iſt unmöglich, daß ein Reichskohlendirektoriun in Berlin ſich an⸗ maßt, den Vergbaubetrieb Deutſchlands zen⸗ traliſtiſch mit Erfolg für die Volksgemeinſchaft zu leiten. Das Direktionsregime hat einſt den preußiſchen Bergbau ver⸗ kümmern laſſen bis im Jahre 1855 mit Einführung der preu⸗ ßiſchen freiheitlichen Berggeſetze und nach Beſeitigung jenes Direktionsprinzips, privafer Wagemut den deutſchen Bergbau zu glänzender Entwicklung führen konnte. Der Unternehmer⸗ gewinn im Kohlenbergbau wird bei weitem überſchätzt. Bil⸗ liger als der Unternehmer wird keine Organiſation arbeiten, im Gegenteil, die Erzeugung wird geringer, die Selbſtlroſten werden höher werden. Die Verbraucher und Arbeiter müſſen die Koſten des Experimentes tragen, das für die deutſche Wirtſchaft gerade jetzt beſonders ver⸗ hängnisvoll ſein dürfte. Die Sozialiſierung des Kohlenberg⸗ baues muß aber auch für die weiterverarbeitende Induſtrie ihre verderbliche Wirkung hahen und die Wiederaufrichtung der deutſchen Wirtſchaft, die nur durch Anſpannung aller wert⸗ vollen und freien Kräfte des privaten Unternehmertums mög⸗ ſer iſt, 1 Die Bergbauvereine lehnen aber die Soziali⸗ erung ab. Amerikaniſche Hilfe für Deutſchland. DAl. Mit dem Dampfer„Rotterdam“ iſt Dr. Lieber, der Vorſitzende der Exekutive des Zentralkomitees für das Hilfs⸗ werk in Deutſchland und Oeſterreich, über Holland nach Deutſchland abgereiſt, nachdem er noch ein paar Tage vorher dem Auguſtempfang der Quarter Collection beigewohnt und dort Herrn und Frau L. Sanne eingeführt hatte, die als Vertreter des Deutſchen Roten Kreuzes vor kurzem von Ham⸗ burg herüberkamen. U. a. war zu dem Empfang in der Quarter Collection der frühere amerikaniſche Handelsminiſter Chas Nagel erſchienen, der eine längere Anſprache in eng⸗ liſcher Sprache hielt und darin erklärte, was mit großem Beifall aufgenommen wurde, daß die Welt überhaupt nicht ohne Deutſchland exiſtieren könne; ebenſogut könne man einem Manne den rechten Arm abſchneiden. Es iſt jetzt eine Bewegung im Gange, die es ſich zur Auf⸗ gabe macht ſpeziell eine Hilfstätigkeit für den notleiden⸗ den Mittelſtand, Penſionäre uſw. einzuleiten; die⸗ ſem Zwecke dient auch insbeſondere die Reiſe Dr. Liebers nach Deutſchland. Baden. Holzwerteilungsſchwierigkeiten. E Karlsruhe, 30. Sept.(Priv.⸗Tel.) Durch die Preſſe geht dieſer Tage eine Notiz, der zufolge 3000 Ster Buchenholz in dem Gemeindewald Füßen(Amt Bonndorf) vonſeiten der Landes⸗Brennholzſtelle nach Ablauf eines Jahres ſeit Fertigſtellung nicht zur Verteilung gelangt ſeien und im Walde zugrunde gingen, während anderwärts, beſonders in den Städten ungeheurer Mangel an Brennholz herrſche. Dieſe Notiz entſpricht nicht den Tatſachen. ie in der„Kaxlsruher Zeitung“ mitgeteilt wird, wurde die geſamte in Frage ſtehende enſle er ſtädtiſchen Brennſtoffverſor⸗ gung in Freiburg zugewieſen, doch konnte dies infolge anfänglichen Wider⸗ ſtandes der Gemeinde Fützen erſt Ende geſchehen. Bei den unge⸗ euren Anforderungen iſt, wie die„Karlsruher Zeitung“ hinzufügt, die Landes⸗Brennholzſtelle dahin angewieſen, die Bearbeitung von Brennholz⸗ waldungen mit allen Kräften zu beſchleunigen. Bei der Ausführung der Anweiſungen der Landes⸗Brennholzſtellen zeigt der badiſche Waldbeſitz in Erkenntnis der Notlage der Bevölkerung im allgemeinen eine dankenswerte Opferwilligkeit. Karlsruhe, 30. Sept.(Priv.⸗Tel.) Zum Landeskommiſſär von Karlsruhe iſt Geh. Oberregierungsrat Witzleben vortragen⸗ der Rat im Miniſterium des Innern ernannt worden. Letzte Meloͤungen. Die Streikgefahr in England. London, 30. Sept.(WB.) Die Aeiee der Berg⸗ werksbeſitzer und der Bergarbeiter iſt beendet worden, ohne daß es zu einer Uebereinkunft gekommen wäre. London, 30. Sept.(WB.) Der Streik der Bergarbeiter iſt unvermeidlich, wenn die Regierung nicht ſchnell ein⸗ greift. Vor allem die von Südwales verlangten hartnäckig die ſofortige Bewilligung der geforderten Lohn⸗ erhöhung. Ausbau Oeſterreichs als Bundesſiaat. Wien, 30. Sept.(W..) Die Nationalverſammlung begann geſtern die Verhandlungen über den Geſetzentwurf, durch den die Republik Oeſterreich als Bundesſtaat auszubauen iſt. ähne⸗ ni Der Vorſitzende des Kabinettsrates, Hays, verwies darauf, daß Und obwohl er in dieſer Situation unmöglich ihr cht ſehen konnte, lächelte ſie dabei unausgeſetzt verführeriſ Ob ſie ihn liebte?— Nein. Sie war überhaupt keiner Liebe fähig. Daß ein altes Holz Blüten treibt, das kommt nur im „Tannhäuſer“ vor, und auch da ganz am Schluß des letzten Aktes, ſo daß man nicht nachprüfen kann, wie lange die Blüte vorhält. Wohl hatte auch Katharina, wie alle Mädchen, eine Zeit gehabt, in der ſie von jener naturwidrigen Art Ehe träumte, die zu neunzig Prozent aus Liebkoſungen beſteht, und in der man von Kuſſen und Anſchmachten ſatt wird. Aber längſt 25— die Flut der Jahre dieſes glückhafte Schifflein ver⸗ chlungen. Nun war ſie praktiſch geworden, praktiſch, wie ein Sklavenhändler, und ſah im Manne nur eine Verſorgungs⸗ anſtalt. Eine Rentenverſicherung, der keine Kontrolle er⸗ laubt 1— die obendrein bei der Auszahlung jedes Betrages einen Kniefall zu machen hat. 2 Ein penſionsberechtigter Auorg Naſe wäre ihr als Gatte ſympathiſcher geweſen als der Apoll von Belvedere, von dem es ungewiß iſt, ob er eine Frau ernähren konnte. Ach, die ſo nüchternen, trockenen Ehepgragraphen des Bürgerüchen Geſetzbuches erſcheinen wie ein Hohelied auf die Liebe, verglichen mit den Eheanſchauungen eines Mädchens, das erſt einmal angefangen hat,„praktiſch“ zu denkenl „Danke ſchee!“ ſagte Adolf Borges, als Katharina mit feal Feſtnähen des öhnehin bereits feſtgenähten Knopfes ertig war. „Haww ich Ihne aach net geſtoche?“ flötete Katharina und warf ihm einen Blick zu, bei deſſen Empfang der früher erwähnte Herr Meier ſtolz gefragt hätte:„Adolf, haben Sie den Blick geſehen? Den Blick? Ich ſag Ihnen, Adolf, wenn ich wollt'— aber ich will netl“ Adolf war kein Meier. Er bemerkte den Blick überhaupt cht. Noch ſtimmten die Saiten, nach deren Klang er das Tanzen lernen ſollte, nicht genau, aber nur noch um kleine Schwankungen waren die Quinten unrein, und ſchon probierte Katharina leiſe, pizzikato, ob ſie das Spiel wohl beginnen nne. Sie hatte das Tablett mit dem Kaffee auf den Tiſch ge⸗ ſtellt, doch nun fand ſie, daß es nicht gut ſtünde. Während ihr Dachzimmerherr den Schlips umband und die Jacke anzog, rückte ſie an dem Tablett herum und ſtellte die inzwiſchen kalt der Geſetzentwurf ein Kompromiß zwiſchen der Notwendigkeit eines Geſamtſtaates und des föderaliſtiſchen Rechtes der Länder ſei. Bei der folgenden Beſprechung des Geſetzentwurfes bemerkte der Sozial⸗ demokrat Landsberg, die Sozialdemokraten hätten den Ein⸗ heitsſtaat ſchon im Hinblick darauf für zweckmäßiger gehalten, daß der Anſchluß an Deutſchland im gegebenen Augenblick für ein einheitliches Oeſterreich formell und techniſch erleichtert worden wäre. Der Gedanke des Auſchluſſes ſei ſo ſtark und wur⸗ zele ſo tief in der Bevölkerung, daß in dem Augenblick, wo dieſe Beſtrebungen ihre Erfüllung finden könnten, alle partikulariſtiſchen Tendenzen weggeſchafft werden würden. * London, 30. Sept.(W..) Die„Times“ melden aus Newyork, daß der re ublitaniſche Präſidentſchaftskandidat von Baltimore vor 20000 Perſonen eine Rede hielt, in der er erklärte, daß Amerika dem Völkerbund, wie er in Verſailles geſchaffen worden ſei, nicht beitreten könne. Seine erſte Tat als Präſident werde ſein, einen Plan für den Ver band aller Nationen zu fin⸗ den. Für die große amerikaniſche Handelsmarine ſei jetzt die Stunde gekommen. —— der Brand von Burg Eltz. Meoſelkern, 29. Sept. Wie ſchon kurz gemeldet, iſt Burg Eltz in der vergangenen Nacht niedergebrannt. Das Feuer brach nach Mitternacht infolge eines Kaminbrandes aus. Ein weibliches Familienmitglied und eine Verwandte des Beſitzers, die gegenüber dem Küchenraum ſchliefen, wurden gegen 2 Uhr durch das kniſternde Geräuſch wach. Da die Burg von den nächſten Ortſchaften, Münſter⸗ maifeld und Moſelkern, anderthalb Stunden entfernt liegt, konnte Hilfe erſt ſehr ſpät zur Stelle ſein. Inzwiſchen verbreitete ſich das Feuer, das in dem alten, trockenen Gebälk und Getäfel reichlich Nahrung fand, weiter. Ausgenommen den Eltz⸗Rübenach genannten Teil ſind die übrigen Teile, Burghaus Platteltz, Eltz⸗Rodendorf und Eltz⸗Kem⸗ penich, bis auf die Umfaſſungsmauern zerſtört. Die Bücherei konnte in den Keller gebracht werden; auch die meiſten wertvollen Gegen⸗ ſtände wurden + gerettet. Die Feuerwehren der ganzen Um⸗ gebung, ſelbſt von Koblenz aus, waren zu den Löſcharbeiten ausge⸗ rückt, die wegen der eigenartigen Lage der Burg natürlich beſonders erſchwert waren. Die Bevölkerung der geſamten Umgebung iſt über die Vernichtung dieſes unvergleichlich ſchönen und intereſſan⸗ ten Bauwerkes niedergeſchlagen, wobei die geſchäftlichen, mit dem Beſuch von jährlich Tauſenden von Fremden verbundenen Inter⸗ eſſen ſogar zurücktreten. Mit Burg Eltz ſank die einzige bisher unzerſtörte Burg der Rheinlande in Aſche. Zehn Jahrhunderte hat ſie allen Zer⸗ ſtörungsfeldzügen fremder Truppen an Rhein und Moſel getrotzt, und heute noch ſind die nunmehr in Slawonien anſäſſigen Grafen von Eltz die Herren ihrer Stammburg. Was die Jahrhunderte an Burg Eltz gebaut hatten, das war zu einem aus der verſteckten Tiefe des Eltzbachtales hoch aufragenden Schloß geworden, deſſen Geſamtbild an maleriſcher Schönheit in Deutſchland kaum ſeines⸗ eer hatte. Das ganze Mittelalter hatte dieſes romantiſ e⸗ ilde aus Fel ſteinmauern, Höfen, Türmen, ern und Altanen gebaut, und die Stile waren ineinander verſchmolzen u einem Gefäß, das viel umſchloß von Geſchichte und Romantit, rheiniſchem Kunſtfleiß und mittelalterlichem Edel⸗ mannsleben. Das letzte unzerſtört auf uns gekommene Vorbild mittelalterlichen Burgenbaues iſt mit ihr zerſtört worden, ein ſchwerer Verluſt in dieſer an Gefühlswerten ohnehin verarmten eit. Vor wenigen Jahren erſt dem allgemeinen Beſuch freigegeben 125 Burg Eltz ſeitdem Ungezählten den Blick in dieſe ungerſtörte mittelalterliche Welt erſchloſſen. Man iſt durch ſeine Höfe, Säle und Gemächer, über ſeine Stiegen und durch ſeine Kapellen ge⸗ wandert wie durch einen Traum, der wie durch ein Wunder Wirk⸗ lichkeit blieb. Weil es gelebt hatte, bewohnte Burg von ſeinem Entſtehen bis auf unſere Tage geblieben wax, war Schloß Eltz r als ein totes Muſeum leicfiger Acger Schätze, war es ein Anſchauungsunterricht.Kein Burgenerbauer neuerer Zeit hatte an ihr herumprobiert, von Burg Eltz haben ie alle gelernt, ihnen allen iſt ſie eine Fundgrube für Neu⸗ chöpfungen an anderer Stelle geweſen. Dem Natur⸗ und Kunſt⸗ freund war Burg Eltz ein wahrer Wallfahrtsort geworden, vor dem man mit verhaltenem Atem ſtand und in den hinein man trat, als ſehe man Jahrhunderte hinter ſich verſinken. ieſer Zauber iſt nun dahin, und das ganze Rheinland iſt mit dem all von Burg Eltz ärmer geworden. Wohl blieb ein Teil erhalten, wohl iſt manches von den ungezählten mittelalterlichen Schätzen der Burg ge⸗ rettet worden, aber ein Ganzes, ein Lebendes iſt Burg Eltz nicht mehr. Man wird aufzubauen verſuchen, und die Baumeiſter, die ſoviel von ihm gelerat haben, werden dem Schloß gern wieder im Aeußern die alte, wun⸗ derſame Silhouette geben wollen, aber im Innern wird man dann nur — durch Neugebautes 1 das man alte, gerettete Schätze zurück⸗ trug. Aber dennoch, der e von Burg Eltz muß Hilfe werden nach Kräften, wir, die wir einſt in mißverſtandener Romantik am Rhein Dächer über zerfallene Burgmauern zogen, ohne zu wiſſen, ob wir der Wahrheit, dem Alten, auch nur entfernt nahekamen, haben von Burg Eltz Bilder und Riſſe genug, um dem Aeußern das alte Geſicht wiedergeben zu können. Das iſt wenigſtens ein Troſt, der ſich an das traurige Ende von Schloß Eltz knüpft. gewordene Taſſe Kaffee und das Butterbrötchen recht hand⸗ lich hin. Dabei ſchwã ein paar kokette wenig blähen, Unterrockes ſichtbar ward. Aber auch an dieſer Naturerſcheinung ging Adolf achtlos vorüber. Da ließ ſie ihn denn allein, ſtieg die Treppe hinunter und ſeufzte:„Merr hat's net leicht!“ Adolf ſchlürfte den kalten Kaffee, griff, noch mit beiden Backen kauend, nach ſeiner Mütze, machte ſich auf den Weg zu Herrn Feldmann, um die Geſchäftsſchlüſſel zu holen, begab ſich in die Schloßſtraße, öffnete, zog die Rolläden hoch und die eintönige Arbeit des Aufwiſchens und Ab⸗ taubens. Und ſeufzte:„Der liewe Gott hätt' aach geſcheider die Welt in aam Dag erſchaffe unn dann ſechs Däg geruht, ſchdatt umgekehrt Dann hötte merr ſechs Sonndäg in der Woch! Er war noch mitten in den Aufräumungsarbeiten, da kamen ſchon die erſten, pünktlichſten Angeſtellten, und der Briefträger kam und gab die Poſt ab, und die Kommis ſuchten ſchnell die Privatbriefe und jene Briefe heraus, die wegen falſcher Adreſſe zurückgekommen waren, und zuletzt kam der Herr Feldmann, und kaum war er da, da fing er auch ſchon an zu ſchimpfen und einem Kommis zu verſichern:„Zum Schlafe haww ich Se net angaſchiert! Schlafe kann ich ſelwer for mei Geld!“ Und das ganze Perſonal dachte:„Dhät er's nor!“ Und ganz zuletzt kamen die Herren Lehrlinge und be⸗ haupteten, ihre Uhren gingen nach. Und Adolf Borges ſpielte das einförmige Rondo ſeiner Tagesarbeit, ein gar langweiliges Rondo, in dem die beiden Themen„Pakete ſchnüren“ und„Gänge beſorgen“ ewig wiederkehrten; nur die Begleitſtimmen zu dieſen beiden Me⸗ lodien boten ein wenig Abwechslung, denn wenn er beim Paketſchnüren war, ſchrie der nervöſe Herr Feldmann:„E halb Jahrhunnert ſin Se jetz bei merr unn hawwe's immer noch net gelernt!“, und wenn er von einem Beſorgungsgang zurückkam, ſpöttelte der gemütlicher veranlagte, dicke Herr Schröder:„Es is nor liewenswerdig von Ihne, daß Se iwwer⸗ haapts noch zurickkomme! An Ihrer Stell wär' ich iwwer Nacht geblimwe!“ Und Adolf dachte ſich:„Grad wie nachts die Katze kreiſch⸗ ſe! Schad, daß merr kaan Bandoffſel nach'ne werfe derf!“ (Fortſetzung folgt.) e ſie geziert um den Tiſch und ließ durch rehungen ihren gewitterfarbenen Rock ein ſo daß der Regenbogen ihres oftgeflickten 1 —— man die Toten ruhen laſſen ſoll, frivol hinweg. Abend der ſtummen Gärten, Wieſen und Berge. Donnerekag, den 30. September 1920. Maunheimer General· Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 441. Aus Stadt und Land. 60. Geburtstag. Am 1. Oktober d. Is. feiert unſer Mitbürger Rechtsanwalt Dr. Max Hachenburg ſeinen 60. Geburtstag. Wir bringen ihm unſere herzlichen Glückwünſche dar. Nach Staubs frühem Hinſcheiden iſt Max Hachenburg — geiſtigen Führer der deutſchen Anwaltſchaft emporgewachſen, jeſſen Stimme weit über die Kreiſe der Juriſten hinaus in der Oeffentlichkeit gehört und beachtet wird. Als juriſtiſcher Schriftſteller hat er uns mitten aus ſeiner An⸗ waltstätigkeit heraus Geſetzeskommentare beſchert, die für die Praxis unſerer Gerichte völlig unentbehrlich geworden ſind und zu⸗ gleich der Rechtslehre die wertvollſten Ergebniſſe und Anregungen haben. Der von Hachenburg in Gemeinſchaft mit dem amaligen Reichsgerichtsrat Düringer geſchaffene Kommentar zum Handelsgeſetzbuch ſteht gleichwertig neben dem älteren von Staub begründeten Unternehmen und bewahrt dabei ſchon durch die geſchloſſene Einbeziehung der wichtigeren einſchlägigen Lehren auch des allgemeinen bürgerlſchen Rechts in das Kaufmannsrecht eine eigene Note. In der Kommentierung des G. m. b..⸗Ge⸗ etzes vollends hat die Darſtellung Hachenburgs in dem immer ſtattlicher ſich präſentierenden Bande der neueren Auflagen nicht ihresgleichen. Tüchtige Geſetzeskommentare gibt es auch von„Nur⸗ zuriſten“, die nichts anderes ſind und ſein wollen, als getreuliche Arbeiter innerhalb der engabgeſteckten Fachgrenzen. Daß Hachen⸗ burg von anderem Schlage iſt, haben ſeine um die Jahrhundert⸗ wende gehaltenen Vorträge zum BGB. gezeigt. Die Juriſten, die unſer modernes Recht nach großen Geſichtspunkten durchforſcht und haben, ſind an den Fingern einer Hand ſchnell ab⸗ gezählt. Für das BGB. zumal gibt es keine andere Darſtellung, die, noch dazu zu einer Zeit, als das Geſetz noch erſt vor ſeiner raktiſchen Anwendung ſtand, dies techniſch ſpröde geſtaltete Recht 0 lebendig und klar aus den letzten allgemeinen, ethiſchen und anderen Gründen heraus zu geſtalten vermocht hätte. Die führenden zuriſtiſchen Fachzeitſchriften erfreuen ſich der Mitarbeit und Mitleitung Hachenburgs. Von dieſen Organen iſt die Peſent Juriſtenzeitung dasjenige, das ſich zugleich in eine breitere Oeffentlichkeit ſtellen will. Und wieder iſt es kein Rechts⸗ lehrer, kein Richter, ſondern der Anwalt Hachenburg, der regel⸗ mäßig die„Juriſtiſche Rundſchau“, dieſen eigentlichen„Allgemeinen Teil“ der D. J.., verfaßt. Jeden dieſer knappen Artikel zu leſen, iſt 2 belehrend, wie genußreich. Mit dem verſtorbenen Dern⸗ burg ſchreibt Hachenburg einen Stil von einfacher, ſchlichter Schönheit. Weite des Blickes iſt hier gepaart mit der Höhe eines Standpunktes von echt richterlicher Unbefangenheit, Milde und Menſchen⸗ und Weltkenntnis mit der Fähigkeit zu beſtimmter eige⸗ ner Stellungnahme. Das korporative Leben in unſerm Rechts⸗, Bildungs⸗ und Wirt⸗ ſchaftsweſen hat Hachenburgs Rat und Mitarbeit immer wieber erbeten. Hachenburg iſt im Vorſtande des Deutſchen Anwaltvereins. Als Vorſitzender des hieſigen Anwaltvereins hat er auf die Pflege des wiſſenſchaftlichen und kollegialen Lebens in ſeinem engeren Kollegenkreiſe Eeen Einfluß. In den Anfängen unſerer Handelshochſchule haß Hachenburgs Mitarbeit und Name insbeſondere das Studium der Rechtslehre mit in Lauf ſetzen helfen. Neuerdings iſt er durch das Vertrauen der deutſchen An⸗ waltſchaft als deren alleiniger Vertreter in den Reichswirtſchafts⸗ rat berufen worden. Prof. Max Rumpf. Tod und Auferſtehung in bibliſcher Beleuchtung. Ueber dieſes Thema ſprach geſtern abend im großen Ballhaus⸗ ſaale Herr Stadtmiſſionar Karl Roeder aus Ludwigshafen. Der Vortragsabend war ſo ſtark beſucht, daß ſogar die Gartenterraſſe des Saales mit Zuhörern beſetzt war. Der Redner bemerkte ein⸗ leitend, daß die Frage über Tod und Auferſtehung gleichbedeutend mit der Frage nach unſeren Toten ſei. Vielfach hört man die Frage, ob es überhaupt ein Fortleben nach dem Tode gibt. Man hat ausgerechnet, daß 90 Millionen Menſchen vor und 50 Millionen nach Chriſti Geburt mit Tod abgingen. Wenn dieſe 140 Millionen Tote Tag und Nacht über die Rheinbrücke marſchierten, ſo würden ſie 1066 Jahre brauchen, bis ſie vorüber ſind. Für manche Menſchen gibt es keinen Gott, keine Auferſtehung und keine Sünde, weil ſie damit ihr Gewiſſen beruhigen wollen. Nietzſche, der die Gottheit leugnete, hat noch in ſeiner letzten Stunde nach mehr Licht ge⸗ rufen. Der Unglaube hat aber kein Licht. Redner verbreitete ſich ſodann über die Theoſophie und den Spiritismus und widerlegte deren Lehre aufgrund der Worte der hl. Schrift. Daß die Seele eines Menſchen nach deſſen Sterben ſich in den Leib einer anderen Kreatur verpflanze, wie dies die Theoſophie lehrt, kann nicht von der Bibel abgeleitet werden, da ſich keine ſolche Stelle in der hl. Schrift befindet. Der Spiritismus hat das eine an ſich, daß er Geiſter ruft und damit bezeugt, daß es Seelen gibt, die unſtät und flüchtig leben. Er bezeugt, daß es ein Fortleben nach dem Tode gibt; er ſetzt ſich aber über eine Forderung Gottes, nach der Ernſteich warnte der Redner auch vor der Geſellſchaft der ſogen. ernſten Bibelforſcher. Durch Anführung trefflicher Bibelſtellen bewies der Vortragende ſodann, daß es eine Auferſtehung und ein Jenſeits gibt. Redner ſchloß ſeine Ausführungen mit der eindringlichen Mahnung, den Blick über das Grab hinaus durch die Wolken zu dem Allmäch⸗ tigen zu richten. Es wurde hierauf noch bekannt gegeben, daß in der nächſten Zeit weitere Verſammlungen ſtattfinden und daß Pre⸗ diger Volkmann von der Zeltmiſſion am 14., 15. und 16. Jan. im Nibelungenſaal Vorträge halten wird. Chor⸗ und Gemeinde⸗ geſang, letzterer unter Begleitung des Poſaunenchors, umrahmten in ſtimmungsvoller Weiſe den einſtündigen Vortragsabend, der von durch ſeinen Maſſenbeſuch bewies, daß er einem Vedürfnis ent⸗ ſprach. ch. 40jähriges Geſchäftsjubiläum. Die Firma Adolf Pfeiffer, die zu den leiſtungsfähigſten Unternehmungen im Eiſenwarenbandel zählt, blickt am morgigen Tage auf ein 40jähriges Detehen zurück. Urſprünglich wur⸗ den Eiſenwaren im allgemeinen geführt. Mit der Zeit aber ging zu Spe zialartikeln der Vau⸗ und Möbelbranche, ſowie zu Ge⸗ braachsartikeln für Fabrikbedarf über. Einen großen Aufſchwung nahm das Geſchäft, das bald in Süddeutſchland bekannt wurde, durch bedeutende Lieferungen für Kaſernen⸗, Poſt⸗ und andere Staats⸗ bauten in Elſaß⸗Lothringen Ende der 80er Jahre an. Als ſich das Geſchäft in Werkzeugen und Werkzeugmaſchinen bedeutend ver⸗ rößerte, wurde im Jahre 1907 eine eigene Abteilung unter der irma Adolf Pfeiffer u. W. Ludewigs in P 7, 22 gegründet, die ſpäter in P 6, 20 untergebracht war. Durch Umſicht und Tatkraft, Energie und Fleiß des Seniorchefs erfuhr das Unternehmen im Laufe der Jahre eine immer größere Ausdehnung. Im Jahre 1909 übernahm Herr Adolf Pfeiffer eine Metallwarenfabrik, welche unter der Firma„Mannheimer Metallwarenfabrik und Galvaniſierungs⸗ anſtalt Adolf Pfeiffer und A. Walther“ von Herrn A. Walther ge⸗ leitet wird und als Spezialitäten Laden⸗ und Schaufenſter⸗Einrich⸗ tungen in Metall, Kriſtallglas und Holz herſtellt. Mit der Metall⸗ warenfabrik iſt eine Metallſchleiferei und Galvaniſierungs⸗Anſtalt verbunden. Als die Firma wieder in den Alleinbeſitz des Herrn Adolf Pfeiffer übergegangen war, wurden die Geſchäftsräume, die ſich urſprünglich in Q 2, 5 befanden, im Januar 1918 nach M B, 3 verlegt, wo ſie ſich heute noch befinden. Zu einer Filiale in Lud⸗ wigshafen geſellte ſich im gleichen Jahre eine weitere in Karlsruhe. Die Leitung der Abteilung Werkzeuge unterſteht dem Juniorchef, Herrn Ernſt Pfeiffer. Gegenwärtig beſchäftigt die Firma über 100 Perſonen, von denen die Prokuriſten Karl Engelhardt und Adam Eckrich auf vierzig⸗ bezw. dreißigjährige Tätigkeit zurück⸗ blicken. Möge dem blühenden Unternehmen eine weitere gedeihliche Entwicklung beſchieden ſein, zugleich aber auch Herrn Adolf Pfeiffer Geſundheit und Rüſtigkeit wie bisher, damit er in 10 Jahren das goldene Jubiläum an der Spitze ſeiner Mitarbeiter feiern kann. 25jähriges Geſchäftsjubiläum. Am morgigen 1. Oktober iſt ſeit der Gründung der Buch⸗, Kunſt⸗ und Akzidenzdruckerei Ferd. Steinhardt u. Tie., G. m. b.., ein Vierteljahrhundert verfloſſen. Der heutige Alleininhaber, Herr Ferdinand Steinhardt, kam nach Abſolvierung ſeiner Lehr⸗ zeit in Tauberbiſchofsheim und mehrjähriger Tätigkeit als Schrift⸗ ſetzer in Würzburg und Caſſel im Oktober 1890 nach Mannheim, um in die Mannheimer Vereinsdruckerei einzutreten. Am 1, Oktober 1895 machte ſich Herr Steinhardt ſelbſtändig. Ganz klein und beſchränkt war der Anfang. Eine Wohnung in G 7, 31 nahm die Setzkäſten und ſonſtigen Druckereiutenſilien auf. Gedruckt wurde auf einer Boſton⸗Tiegeldruckpreſſe. Mit Bienenfleiß machte ſich der Jubilar an die Arbeit. Unermüdlich war er Tag und Nacht tätig, kein Gang war ihm zu beſchwerlich. Der Erfolg blieb nicht aus. Bald mußte in größere Räumlichkeiten umgezogen werden. Ein Teilhaber trat in die aufblühende Firma ein. Stetiger Fort⸗ ſchritt war der Lohn angeſtrengteſter, vor keinem Hindernis zurück⸗ ſchreckender Tätigkeit. Heute iſt Herr Steinhardt alleiniger In⸗ haber eines bedeutenden, angeſehenen Druckereiunternehmens, auf deſſen Entwicklung er mit großer Befriedigung und Genugtuung zurückblicken darf. Zu den zahlreichen Gratulanten werden ſich morgen vor allem die hieſigen Taubſtummen geſellen, denen Herr Steinhardt eine überaus ſegensreiche Fürſorge zuteil werden ließ. Er ſetzte ſich insbeſondere für die Einführung des Fortbildungs⸗ ſchulunterrichts für Taubſtumme ein und übt heute noch als 2. Vor⸗ ſitzender des Vereins badiſcher Taubſtummer einen maßgebenden Einfluß auf die Förderung der Ziele und Beſtrebungen ſeiner Leidensgenoſſen aus. Möge dem ſympathiſchen Manne noch ein recht langes Wirken und ſeinem Lebenswerk weiteres Wachſen, Blühen und Gedeihen beſchieden ſein! Sch. Der Oktober. der 10. Monat des Jahres hält morgen ſeinen Einzug. Sein lateial⸗ ſcher Name weiſt darauf hin, daß er bei den alten Römern der 8. Monat war. Der Monat Oktober beſitzt aber noch einen, vielfach gar nicht bekannten poetiſchen Namen von kerndeutſchem Klang. Gilb⸗ hart, d. h. die Zeit der vergilbenden Blätter. Herbſtliche Reſigna⸗ tionsſtimmung webt ihre Fäden. Der Herbſt iſt auch ein Künſtler; noch einmal läßt er uns ein wundervoll buntes Naturbild ſchauen, das leider nur zu ſchnell ein Ende nimmt. Im Oktober wird der Reſt der Jahresernte eingebracht. Die Kraut⸗ und Rübenernte kommt in vollem Gang, die Kartoffeln müſſen aus dem Erdreich. Die letzten Aepfel werden gepflückt und die Trauben wandern in den Kelter. Die letzten Acker⸗ und Gartenarbeiten harren der Ingn⸗ griffnahme. Die Natur rüſtet ſich allgemach zur großen winterlichen Ruhe. Hoffentlich bringt uns der Oktober, wie es ſein Vorgänger getan, noch ſchöne Herbſttage. Auch die Bauernregeln deuten dar⸗ auf hin, daß der Oktober milde ſein ſoll, weil ſonſt ſehr leicht die warme Jahreszeit ſich wieder zu frühe einſtellt. So heißt es: Warmer Oktober bringt fürwahr uns ſehr kalten Februar; Froſt und Schnee im Oktober Boten ſind, daß der Februar ſei gelind; Hält der Baum ſeine Blätter lange, iſt mir um ſpäten Winter bange. Iſt im Herbſt das Wetter hell, bringt es Wind im Winter ſchnell. den hieſigen evangeliſchen Gemeinſchaften veranſtaltet war und * In den KRuheſtand verſetzt wurde Oberjuſtizſekretär Julius Armbruſter beim Amtsgericht Triberg auf ſeinen Antrag bis zur Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit. In den einſtweiligen Ruheſtand verſetzt wurde Kanzleirat Wil⸗ helm Kull beim Miniſterium des Auswärtigen. *UAebernommen wurde der frühere Hofbeamte Kanzleirat Guſtav Flach in den badiſchen Staatsdienſt. *Aus dem Staatsdienſt enflaſſen wurden Gewerbelehrer Jakob 7 in Karlsruhe und Schutzmann Gottfried Wiederholt auf nſuchen. * Jugeteilt wurde Hilfsſtaatsanwalt Adolf Schnaibel unter Zurücknahme ſeiner Zuweiſung zur Staatsanwaltſchaft Mosbach der Staatsanwaltſchaft Karlsruhe. * Oberſchweſter Magdalena Zürn vom Iſr. Krankenhaus tritt am 1. Oktober in den wohlverdienten Ruheſtand. Im Jahre 1905 übernahm ſie die Leitung der Anſtalt, an der ſie über 15 Jahre überaus ſegensreich zur größten Zufriedenheit ihrer Vorgeſetzten und Untergebenen wirkte. Zu⸗ nächſt ſucht Schweſter Magdalena in ihrer Heimat bei ihren Angehörigen Erholung, wo ſie dann auch die Ruhetage, die ihr noch beſchieden ſind, zu verbringen gedenkt. Die Leitung, ſowie Pflege der Inſaſſen der Anſtolt übernehmen iſr. Schweſtern. cJEine wichkige Erfindung für die Herrenwelt. Lebhaftem In⸗ tereſſe begegnet bei der Stehkragen tragenden Herrenwelt die Erfin⸗ dung eines Ludwigshafener Herrn, durch welche die Wiederverwen⸗ dung der ſchadhaft oder untauglich gewordenen Krawatten— Selbſt⸗ binder oder ſonſtige Krawatten— ermöglicht wird. Die nach dieſer Erfindung umgearbeiteten Krawatten zeichnen ſich durch Eleganz und tadelloſen Sitz aus.(Siehe Anzeige im Mittagsblatt.) Aufgefundenes Geld. Es wurde aufgefunden: am 25. Auguſt im Bereich des Bahnhofes Freiburg Wiehre ein Geldbeutel mit 73,40 M. und.70 Fks.; 29. Auguſt im Bereich des Bahnhofs Fle⸗ hingen der Betrag von 107.; 4. Septbr. im Zug 755 eine Brief⸗ mappe mit 346.50., abgeliefert in Graben⸗Neudorf; 4. Sept. auf dem Bahnhof Freiburg i. B. der Betrag von 40.; 5. Sept. im du 864 eine Handtaſche mit 39.55., abgeliefert in Mannheim; 5. Sept. im Zug 325 in einer Pappſchachtel der Betrag von 61., abgeliefert in Sinsheim(Elſenz); 7. Sept. auf dem Bahnhof Mann⸗ 5 5 der Betrag von 4.; 10. September auf dem Bahnhof Baſel ad. B. ein Geldbeutel mit 13.40.; 10. Sept. auf dem Bahn⸗ hof Baſel Bad. B. ein Geldbeutel mit 14.37 Fks. und 15 Pf.; 11. Sept. auf dem Bahnhof Auerbach i. B. ein Geldmäppchen mit 26.15 Mark; 12. September im Zug 975 ein Geldbeutel mit 33.35 M. ab⸗ geliefert in Bruchſal; 13. Sept. auf dem Bahnhof Freiburg i. B. eine Geldmappe mit 10.45.; 13. Sept. auf dem Bahnhof Offen⸗ burg ein Geldbeutel mit 13.28.: 14. Sept. auf dem Bahnhof Freiburg i. B. der Betrag von 20 M. Kommunales. Neckarhauſen, 29. Sept. In der geſtrigen Gemeinderats⸗ ſitzung wurde ein Geſuch um Uebernahme von Verpflegungskoſten für einen Zwangszögling auf die Gemeindekaſſe abgelehnt. Die Lieferung eines Eſchofens für den 7. Lehrſaal wurde dem Spenglermeiſter Scholz über⸗ tragen. Von einem Heidelberger Lieferanten ſollen vorerſt 600 Zentner. Speiſekartoffeln zum Preis von 28 Mk. pro Zentner frei hier be⸗ ſtellt werden, da der Bedarf vorausſichtlich von den hieſigen Landwirten doch nicht ganz gedeckt werden kann. Die Schloſſerarbeiten für das dritte Doppelhaus wurde an die Schmiedemeiſter Bach und Zieher gemeinſchaft⸗ lich vergeben. Die Glaſerarbeiten für dieſes Doppelhaus wurden zum Teil an Glaſermeiſter Sturm hier, zum anderen Teil an Glaſermeiſter Wolf in Seckenheim vergeben, da Sturm an der Uebernahme des einen Teils der Glaſerarbeiten kein Intereſſe hat. Von dem neu feſtgeſetzten Gebührentarif für die Benützung der Neckarfähre wurde Kenntnis genommen. Dem Ge⸗ meinderechner Brecht wurde der erbetene Urlaub jeweils Montags und Donnerstags während des Monats Oktober bewilligt. Ein 3 Fahre altes Kind ſoll im Kreiserziehungshaus Ladenburg untergebracht werden. Die wegen der Hausanſchlüſſe in der Hildaſtraße entſtandenen Preisdifferenzen ſollen durch eine mündliche Ausſprache zwiſchen einem Beamten der O. E. G. und dem Bürgermeiſter wnageßt werden. Mit dem Erſuchen der O. E. ., die Pauſchalberechnung bezügl. der Straßenbeleuchtung abzulöſen und den Stromverbrauch durch Zähler feſtſtellen zu laſſen, erklärt ſich der Ge⸗ meinderat notgedrungen einverſtanden. Berichtigend wurde ſeſgeie daß nicht die geſamten vom Kommunalverband zur Verfügung geſtellten Hülſenfrüchte abgenommen werden ſollen, ſondern nur, ſoweit ſie beſtellt und noch nicht bezogen ſind. * Tauberbiſchofsheim, 28. Sept. Zur Verbilligung der Karto at die Stadtgemeinde beſchloſſen, aus dem Er⸗ trägnis der des Gemeindeobſtes etwa 10 000 M. —55 Verfügung zu ſtellen. Durch dieſe Summe ſoll vor allem den edürftigen eine Ermäßigung des Kartoffelpreiſes gewährleiſtet werden. * Pforzheim, 29. Sept. Der Bürgerausſchuß ſtimmte mit Mehrheit der ſtadträtlichen Vorlage auf Erhöhung der Teuerungs⸗ und Kinderzulagen für die ſtädtiſchen Arbeiter zu. Die Teuerungszulage be⸗ trägt künftig für verheiratete Arbeiter ſtatt 25 Proz. 35 Prozent, für ledige ſtatt 25 Proz. 30 Prozent und außerdem ſoll für jedes Kind bis zum 16. Lebensjahr eine Kinderzulage von monatlich 50 Mark gewährt werden. Die jährliche Mehrausgabe beläuft ſich auf etwas über 1 Million. )( Freiburg, 27. Sept. Dieſer Tage hat eine Abordnung des Stadtrates, beſtehend aus dem Oberbürgermeiſter, Bürger⸗ meiſter Dr. Hofner und Stadtrat Dr. Mayer, dem Herrn Erzbiſchof Dr. Fritz die herzlichſten Glückwünſche der Stadt zur Wahl ausge⸗ ſprochen. Der Erzbiſchof ſprach, ſehr erfreut über dieſe Aufmerk⸗ ſamkeit, ſeinen Dank und die Hoffnung aus, daß das bisherige freundſchaftliche und einträchtige Zuſammenarbeiten zwiſchen der Stadtverwaltung und der Kirchenbehörde auch fernerhin fortbeſtehen möge. Gang in den Abend. Von Hede Haſchke. Das Avebeten der tönenden Glocken iſt noch in den Lüften, über den ſpitzen Häufergibeln verſchwebend. Bäume, die im Lichte des Tages in leidenſchaftlichen Flammen herbſtlichen Erlebens ge⸗ glüht, werden wie Rauch in den frühe ſteigenden Nebeln. Brunnen dämpfen die Stimmen munterer Geſchwätzigkeit zu heimlicherem Ton, der ah und an nur heller aufſprüht wie Goldrefler in einem Rembrand⸗Gemälde oder Glanz von Perlen auf dem Nacken einer ſchönen Frau. Aus engen Gaſſen führt der Weg hinaus in den leiſe ſchattenden 5 Grau und violett neigt ſich der Wald talwärts. Die Sonne iſt längſt untergegangen, aber der Himmel, ſatt von ihrem Lichte, ſteht in vielfarbigem Brand. Im Vergaufſchreiten löſt ſich die Binde von den Augen, die auf dem Aſphalt der Straßen ſich beengend um die Stirne ſpannte, löſen ſich die bergenden Hüllen der Seele, daß die Gott⸗ und Schönheitſuchende emporſteigen mag zu den menſchenfernen Gärten ihrer Sehnſucht. Weit abgerückt ſind wir vom Grobſtofflichen. Es gibt keine Furchen mehr im Weg, es iſt alles Samt, wohin unſer Fuß tritt. Nur noch Augen haſt du, die aus dem blaßgerän⸗ derten Goldkelch des Abends trinken, dahinein ein leuchtender Tag die Fülle ſeines Lichts geregnet. Eine Seele, die leiſe atmend Märchen träumt. Die Märchen fallen aus dem ſeidenen Batikhimmel wie die filbernen Töne einer Schalmei. Das du geht neben dir und ſpricht kein Wort, aber vom Ich zum Du ſpannen ſich wunderfeine Fädlein von der opalenen Farbe des Altweiberſommers, immer fünf übereinander, wie die Grund⸗ linien des Notenſyſtems. Dahinein gleiten die Märchen aus dem Batikhimmel auf den Silberfüßchen der Schalmei und flechten eine verſonnene Melodie, die nur dem Ohre der Seele erklint. Wenn du lauſchend das Haupt neigſt, glaubſt du, ein Mozart⸗Menuett ent⸗ falte die ſchimmernden Libellenflügel, aber dann iſt es doch anders. Ganz im Geheimen läuten As⸗dur⸗Glocken, manchmal tief und orgelhaft wie ein Baß, dann wieder ſehnſüchtig wie eine Geigen⸗ kantilene. Du denkſt an ein Herrgottskirchlein hinter einem Hügel, das ſeine Einſamkeit über abendliche Felder ruft. Das Kirchlein hat auch eine ſolche zärtliche Stimme, die in einem Atemzug jubelt und weint. Dir iſt plötzlich, als gäbe es keine Wünſche mehr, die uner⸗ füllt wie nächtliche Leuchtfeuer über das dunkle Meer deines ebens flammen, du biſt wie ein ruhender Teich, darin der Herr⸗ dott ſeine ſchönſten Sterne ſpiegeln läßt. Du und ich, wir ſind keine Menſchen mehr, die um karges Brot, um eine Handvoll eidemünzen ihre beſte Kraft vergeuden und ſich in enge Karren ſpannen. Wir ſind Weſen mit freien Stirnen und dem Duft himmliſcher Bäder in den wallenden Ge⸗ wändern, Weſen, die ſich göttergleich zu den Lilien neigen, deren 1 Schönheit unter ihren Händen aufblüht. is an die Mauern der Stadt. Zwiſchen den Häuſern in den engen Gaſſen, vorbei an den Brunnen ſind wir wie Schlafwandler, denen Vergangenheit und Zukunft eins iſt, die kaum von ihrem Sein wiſſen. In einem engen Zimmer unter einer gequälten Gas⸗ flamme erwachen wir. 8 Was tut das! Wir wiſſen ja um ſeidenen Himmel, die ſilberne Melodie auf den opalfarbenen Fädchen, von unſerer Wunſchloſigkeit, dem Teich, den Sternen und dem Herrgott. Das Du ſpricht und das Ich fordert, die Wirklichkeit nimmt Geſtalt an. Aber wir reiben uns die Seele nicht wund an ihrer e Härte und Häßlichkeit, weil wir ein Heilkräut⸗ lein wiſſen: Gang in den Abend! Er iſt wie eine neue Menſchwerdung und jo oft ſie ſich vollzieht, werden wir um ein Weniges beſſer und reiner, bis wir— es liegt an uns!— als reingeſtimmter oder disharmoniſcher Ton uns auflöſen in der großen Melodie, im Sonnenſang allen Lebens, der ein Hymnus iſt an Gott. Rleines Feuilleton. Glauben. Was iſt eigentlich Glauben? Er iſt ſicher älter als das Be⸗ wußtſein. Glauben hat auch das Tier. Wenn die Katze ſtunden⸗ lang vor demLoche aus das Mäuschen lauert oder der⸗ die Spur ſeines Herrn hartnäckig verfolgt, ſo zeugt das von einem feſten Glauben an die Erreichung ihrer Ziele. Der Menſch bedarf des Glaubens zur Erhaltung der ſeeliſchen Harmonie unbedingt. Woran er letzten Endes glaubt, iſt ſekundärer Bedeutung. Manchmal begegnet man aber Menſchen, die an gar nichts mehr zu glauben ſcheinen. Glücklicherweiſe wird es ſehr oft Täuſchung ſein. Sie wollen oft nur erfahren, woran der andere feſt glaubt; im Geheimen haben auch ſie ihren Glauben, und wenn es nur der wäre, daß ſie ſich ſelbſt durch Volksnot und wirr⸗ nis hindurchwinden werden. Der Glaube ſoll aber mehr ſein: ein Zeichen aufbauender Kräfte. Ein ſtarker Glaube iſt der Ausfluß eines ſtarken Willens und dieſer wieder eine Folge von Kraft, Ge⸗ ſundheit und Lebenskunſt. Wo alſo der Mangel an Glauben fühl⸗ bar wird— da meldet ſich der Verfall. Darum ſollen und müſſen wir glauben— beim Heile unſerer Seele— ſo iſt es Lehre des Evangeliums. der Glaube an die Wiedererſtehung und Wiedererſtarkung deutſchen Ins Politiſche überſetzt heißt das: Wenn d Weſens und Schaffens ſchwächer und ſchwächer wird— dann iſt wenig Hoffnung, daß der Traum unſerer Beſten erfüllen wird. Der Emze ne freilich k ſich oft wenig um das große völkiſche Ziel. Das braucht's auch nicht. Aber, daß jeder an ſeiner Stelle wieder den ſtarken Willen lernt, ſo zu handeln, als wäre morgen das Weltgericht— das braucht's. Ja— mit den Lehren der Religion iſt es ſo eine Sache——— J. Walter. vermiſchtes. 1 Steilſchrift!— eine Forderung der Geſundheitslehre. Schon vor einigen Monaten erſchien ein Miniſterialerlaß, der die Einführung der Steilſchrift(und weiter die Ausbildung der linken Hand) dringend empfahl. Eine ſehr willkommene und auch für den Laien notwendige Begründung dieſes Erlaſſes gibt jetzt auf Veranlaſſung des Miniſterialdirektors Jahnke der Sachverſtändige Dr. Fränkel, Charlottenburg, in der Monatsſchrift für höhere Schulen, und ſeine Ausführungen verdienen die Beachtung weiterer Kreiſe. Denn wenn man bedenkt, daß im Jahre 1918 von den geſtorbe⸗ nen Kindern(bis 14 Jahre alt) 41 v. H. der Tuberkuloſe erlagen, daß 89 v. H. aller Fälle von Schiefwuchs während der Schulzeit entſtanden, daß 75 v. H. aller Kurzſichtigkeit durch die Schule herbeigeführt iſt, ſo verlangt jedes Mittel ernſteſte Nachprüfung, das zur Ausmerzung der Schäden und zur Hebung der Geſundheit(alſo zur allererſten aller Schulreformen) an die Hand gegeben wird. Bei der noch üblichen und auch noch als„ſchöner“ empfundenen Schrägſchrift ſind die Kinder zu einer geſundheitswidrigen Körperhaltung gezwungen: die noch biegungsfähigen und durch die Unter⸗ ernährung teilweiſe noch zu weichen Knochen werden unnatürlich verbogen, die rechte Schulter wird herab⸗, die linke heraufgezogen, die Wirbelſäule wird verkrümmt, der Bruſtkaſten eingedrückt, die Lungen und Unterleibs⸗ organe werden zuſammengepreßt, das Blut dringt in den geſenkten Kopf, die im Augapfel befindliche Flüſſigkeit wird rein mechaniſch bewegt(was zur Kurzſichtigkeit führt), weil das Auge immer in gezwungener Weiſe die zu malenden und zu ſchreibenden Buchſtaben verfolgt. Dieſen Schädigungen hilft die Steilſchrift ab. Selbſt an ungeeigneten Tiſchen(zu Hauſe) ſieht das ſteil ſchreibende Kind ſeine Schrift ohne die geringſte Bewegung des Kopfes und des Rumpfes, ohne Veränderung der natürlichen Sehrichtung, wenn— und das iſt die Hauptſache— zugleich die Handhaltung anders, d. h. zwanglos wird, indem das Schreibwerkzeug zwiſchen Daumen und Atdei dr oder noch beſſer 3 e der md Mittelfinger gelegt wird, alſo in die Ruheſtellung der Hand und der Finger, wie ſie ſich aus dem Händefalten und der Löſung der Handfaltung ergibt. Bei dieſer Haltung der Hand braucht ſich nicht die geringſte Drehung des Kopfes oder des Rumpfes zu vollziehen, ermüdet vor allem nicht das Auge, doeil es die Spitze des Bleiſtiftes oder der Feder, die von links nach rechts läuft, ohne mechaniſchen Zwang verfolgt. Sonſt bliebe die Steilſchrift natürlich nur eine ſteile Schrägſchrift mit all ihren Fehlern.— Jedenfalls verdienen alſo ie Mahnungen zur Steilſchrift die Aufmerkſamkeit aller, denen die Volks, geſundheit am Herzen liegt. * —— lich festere Haltung, infolgedessen 5% Deutsche Reichsanl. J. Seite. Nr. 441. eeeeeee e eeeee Donnerstag, den 30. September 1920. —.— Errichtung einer Filiale der Commerz-& Privatbank in Mannheim. Die Commerz- und Privatbank Berlin, eine der Berliner Großbanken mit 250 Millionen Aktienkapital und Reserven, die vor einem halben Jahre aus der Fusion zwischen der Commerz- und Diskontobank in Berlin-Hamburg und der Mitteldeutschen Privatbank.-G. in Magdeburg hervorge- gangen ist und nun„Commerz- und Privatbank“ firmiert, er- ökfinct, wie wir hören, im nächsten Frühiahr in Mannheim eine Filiale. Die Direktion wird Herr WIiIli Ullmann in Mannheim in Gemeinschaf: mit einem noch zu delegie- renden Herrn aus Berlin übernehmen. Die Büroräumlichkeiten werden im Hause fler Firma Behrend u. Co. hier eingerichtet werden. Börsenberichte. Frankfurter Wertpapierbörse. Frankfurt 30. Sept. ODrahtb.) Die Börs e eröffnete in verhältnismälig ruhiger Haltung. Eine völlig einheit- liche Tendenz vermochte sich nicht festzusetzen. Eine Aus- nahme bildeten einzelne Spezialwerte, in denen es zu lebhaften Umsätzen kam. Vorbörslich zeigten die Devisenkurse merk- sich auch Valutapapiere wieder etwas befestigen konnten. Schantungbahn 7706, Balti- more 8/% höher. Scehr zurückhaltend war die Spekulation für Mexikaner, welche sich nur mühsan behaupten konnten. Auf dem Petroleumaktienmarkt machte sich in Deutschen Petro- leum in Reaktion auf die gestrige Ermattung wieder eine Er- holung bemerkbar. Anfangs stellte sich der Kurs auf 1460, später ging derselbe wieder auf 1500 aufwärts. Steaua Ro- mana notierten 2000. Phönix-Bergbau und Oberbedarf zeigten festere Dispositionen, während Gelsenkirchener und Buderus sich abschwächten. In fester Haltung verkehrten teilweise chemische Aktien, besonders Ba d. Anilin gut erholt, 315, auch Farbwerke Höchst plus%, Elektron Griesheim 3,% hõöher. A. E. G. im Verlaufe gesuchter und höher, desgleichen Bergmann und Lahmeyer fester. Adlerwerke Kleyer, welche anfänglich gesucht waren, gaben nach. Benz 218, Lechwerke 172. Die Werte mit Einheitskurs zeigten eine feste Verfassung. Lebhaft gesucht sind Filzfabrik Fulda, Hydrometer, Zement- werke Heidelberg, Elektrizität Mannheim. Grün u. Bilfinger, Bayerische Maschinenfabrik, Bronzefabrik Schlenck. Eine feste Grundtendenz hielt auch später an. Privatdiskont 4% und darunter. Berliner Wertpapierbörse. Berlin, 30. Sept. ODrahtb.) Die Börse eröffnete ziemlich fest und die Kurse waren vorwiegend mäßlig anziehend, na- mentlich am Montanaktienmarkte wie auch in Farb- und Elektroaktien. Auch für Spezialwerte überwogen Kursbesse- rungen. Rheinmetall gewannen über 11 und Zellstoff Waldhof 12%. Petroleumaktien wurden lebhaft gehandelt. Deutsche Petroleum waren nach den gestrigen Rückgängen erholt und überstiegen 1500, bröckelten dann aber unter Schwankungen wieder ab, Gute Meinung bestand ferner für Steaua Romana, die zeitweise 2100 überschritten. Das Anziehen der Devisen- kurse veranlaßte eine Steigerung der Valutapapiere, namentlich der Kolouialaktien. Der Bankaktienmarkt lag fest und es waren Besserungen von—2% zu verzeichnen. Die Geschäfts- tätigkeit erfuhr im weiteren Verlaufe eine wesentliche Ein- schränkung. Berliner Produktenmarkt. Berlin, 30. Sept. Oraltb.) Auch heute war der Produkten- markt ruhig veranlagt, die Käufer blieben zurückfaltend. In Speise-Hülsenfrüchten trat ziemlich Angebot hervor, dagegen fanden Futterartikel reichen Absatz. Für Eupinen bestand gute Nachfrage. Raps und Rübsen zogen bel kleinem Angebot und dringender Deckung weiter an. Heu war fest. Stroh wWurde höher bezahlt. Kartoffeln wurden von Kommunen ge- sucht. Mais loko war wenig angeboten, fär Heferung ar die Stimmung fest. Wirtschaffliche Nundschau. Deutsche Automobilbank Aktiengesellschaft. Um der Automobilindustrie, dem Automobilhandel und Mren verwandten Zweigen die erforderlichen Kredite und Ka- pitalien zur Verfügung zu stellen, ist unter dem Namen Deutsche Automobilbank Akf.-Ges. ein neues Un- ternehmen gegründet und soeben in das Handelsregister ein- Setragen worden. Den Sitz der Gesellsehaft ist in Berlin W. Wumersdorferstraße 39. Dem Aufsichtsrat gehören u. a, àn! Her Kgl. Niederländische Generalkonsul Jean George und der Chelingenieur Joref Vollmer. Die Bank wird alle bankge- schäftlichen Transaktionen vornehmen. Das an der Gründung Mannheimer General· Anzeiger. ¶Abend · Ausgabe) Handelsblen des NHannheimer Gien Valuta und Preise. Der Verband der Krawattenstoffabrikanten, der erst unter dem 7. d. M. neue Preisserien festgesetzt hatte, sieht sich infolge der Nerschlechterung des Mark⸗ wertes gezwungen, folgende Preiserhöhungen mit so- fortiger Wirkung in Kraft zu setzen: Bei den neuen, um je 6 M je Meter springenden Preisserien sowie bei den für Lager- Ware bis zum 15. Oktober d. J. zugelassenen Preisserien in Sprüngen von je 2 je Meter tritt zum Verkaufspreise ein Zuschlag von 18% ein. Diese Preiserhöhung gilt bis zum Preise von 96& je Meter sowohl für 6- als auch für 2.-Serien. Bei Waren von 102 je Meter an aufwärts, für die keine Serienbildung stattfindet, tritt zaum Verkaufspreis ein Zuschlag von oh ein.— Das fortgesetzte Steigen der Hàute- und Leder- preise hat nach der„Industrie- und Handelszeitung“ den Schuhfabrikanten Anlaß gegeben, auf Schuhe einen Aufschlag von 15 2o M auf das Paar zu fordern. Tarifherabsetzung bei der Straßburger Straßenbahngesellschaft. Die Betriebsleitung der ehem. Straßburger Straßenbahn- gesellschaft in Kehl beschloß, ab 1. Oktober d. J. eine Tarif Verbilliguns eintreten zu lassen, die bei den gewöhnlichen Fahrkarten bis zu 509 beträgt. Ein gröflerer Geschäftsabschlufl mit Rußland. Nach mehreren, nur teilweise gelungenen Versuchen, die vor dem Kriege sehr lebhafte Geschäftsverbindung der Bergi- schen Kleineisenindustrie mit Ruflland wieder herzustellen, ist jetzt nach einer Remscheider Meldung der„T..“ der erste großbe Geschäftsabschluß in Werkzeugen für Rußland erzielt worden. Es handelt sich dabei um russische Aufträge in Sägen für die Holzbearbeitung im Werte von mehreren Millionen. Das Geschölt ist für die Remscheider Fabrikanten durchaus sichergestellt. Weitere umfangreiche russische Bestellungen in Werkzeugen sind angekündigt. * Zusammenschluß in der chemischen Groflindustrie Amerikas. Eine Verschmelzung der größten chemischen Gesellschaften der Vereinigten Staaten soll jetzt zur Tatsache werden. In Frage kommen die Barrett Co., die General Chemical, die Semet-Solvay Co. und die Solvay Proceß Co. und als fünfte die National Aniline and Chemical Co,, deren Aktien zu 409“ der Barrett Co. gehören. Eine neue Gesellschaft soll gegründet werden mit einem Kapital von 213 Mill. Dollar. Inhaber der Grundaktien der General Chemical sollen ungefähr 3,1 Aktien der neuen Aktien erhalten für je eine Aktie ihres jetzigen Be- sitzes, die Aktionäre von Semet-Sclvay je 3,4 und die von Bar- rett je 229. Die Basis des Austausches von Solvay-Proceß Co. ist noch nicht bestimmt, ebensowenig die der National Aniline und Chemical Co. Die Verschmelzung verdankt ihr Ent⸗ stehen der Furecht vor der deutschen Konkurrenz. Das kombinierte Kapital der fünf Gesellschaften besteht aus 8 90% 740 Doll. Obligationen, 26 294 660 Doll. Prioritäten und 1 095 78t Doll. Grundaktien, die alle mit Ausnahme der 395 990 Aktien der National Apiline and Chemical Co. einen Pariwert von 200 Doll. je Aktie haben. General Chemieal and Barrett haben immer große Einnahmen erzielt. Von 1913 bis 1919 zeigt General Chemical an Einnahmen, die für Dividendenzwecke verwendbar waren, von 2 809 442 Doll. in 1913 bis 12 286 836 Dollar in 1916. Im Jahre 1919 verdiente die Firma 5 370 O05 Dollar, in den ersten 6 Monaten von 1920 betrugen die Ein- nahmen von General Chemical 13,40 je Aktie auf inre Grund- aktien. Die Barrett Co. verdiente 1 835 811 Doll. im Jahre 1913 und 4 247 838 Pollar in 1916. Im Jahre 1919 verdiente sie 1 999 775 Doll. für Dividendeuzwecke. In den ersten 6 Monaten dieses Jahres ließen ihre Einnahmen einen Reingewinn von 5 Mill. Doll. für das Jahr erkennen. Meueste Drahiberichte. Verlängerung der Beschlagnahme ausländischer Wertpapiere. M Berlin, 30. Sept.(Eig. Drahth.) Der Reichsfinanzminister machte mit Gültigkeit vom 1. Gk- tober ab bekannt, daß das Verbot der Ausfuhr, Ver- aàuhßerung oder Verpfändung kavusländischer Wertpapiere bis 31. März 1921 verlängert wird. Interessengemeinschaft im Versicherungswesen. Die Aachen- Münchener Feuerversiche- rungs-Gesellsckaft in Aachen und die Vaterlän- dische u. Rhenanſa Vereinigte Versicherungs- Ak.-Ges. in Elberfeld haben im Hinblick auf die allgemeine Erschwerung der Verhältnisse auf dem Feuerversicherungs- markte einen Interessengemeinschaftsvertrag abgeschlossen. Zum Ausdruck der Interessengemeinschaft findet eine wechsel- seitige Bestellung je eines Aufsichtsratsmitglieds in den Auf- sichsrat der auderen Gesellschaft statt. Auch soll eine gegen- seitige Kapitalbeteiligung in Höhe von 2 Mill. 4 durchgeführt werden. Zu diesem Zweck wird die Vaterländische u. Rhenania ihr Kapital von 15 auf 18 Mill. A erhöhen, der Aachener und beteiligte Bankhaus Gebr. George, Berlin'38, Charlottenstr. 32, erteilt Interessenten nähere Auskünfte. — Div. 30.29. Frankfurter Börse.— Berliner Börse. eeee ge ransp. 0. 0 30.390.— Festverzinsliche Werte. Sohantung Festverzlnisliche Werte. 8 0 637.—619.— Feſdmünle Pap 8 25 391.— 2— Hamb.-Am. Paketf.— Nordd. Lloyd..— 1 8 Staatsb. 70% Oest. Südb.(Lomb.) 0 Industrie-Aktien. Srün& Bllfinger. 8 Cementw. Heldelbg. 10 Bad. Anilin 12 Ohem. Scheldeanst. 20 Ch. Sriesh.-Elektr., 7 Ferbw. Höchst.. 12 408 25.ch. F. Miannbeim 7. Ch. Farb. Mühlheim 4 do. Holzuerkohl... 5 444 do. Rütgerswerke. 1274 u) Inländische. 4% Mannh. v. 1901/06/0 4% Mannhelmer v. 1912 4% Hle„„„„„„ 98 30% l. Reichs-Schairanl. 9q attamw. % do.. 315 5% Preuſ. Konsols. Bad. Anieihe v. i9i9 4⁰ůõ 3½% Bad. Anlelubs Drabtiaddetr. 505 Darmstädter Bank. 8 54.—.153.75 Kattowitzer Bergb. 0 293.—½292.— dedeg 8g. lle Sect Gs. 10 256. 20% B Deutsche Bank.. 14 314.—14e Cöla-fottweiler. 1e 385.—364.75 2510„ Eleenp.-Anl. Bergmann W. 2 10 Prenkefurt. Stadtanl. DiskontoCommand. 10 224.—219.75 Sebr. Körting.. 15 255.—248.50 35 Eleend.-ngl. Felten& Guilleaume 10 4% München. Stadfanl. Oresdner Ban... 9 196.28/194.— Kostfeim. Zelluloss 6 371.—-76.— 4% Bay.-Pfalx. Els-Pt. Lehmeyer 8 5 Frankf. Hypotheken- Nütteld regltbane 8 f81.180.— Temefer Co.... 5 205.—210. Bulgarien 3½½% d0. Ech. Elcctr.-G. Mannf. 7 danke-Ffandbriefs Gauanslfere sehl. 71521%% Caurshütte.. 9 357.5074.50 Cotacg0peſ d) Kugliängleghe, Schuckert fürnberg 8 Oesterr. Kredit. 6½ 92.28 98.60] Linde's Elsmaschin. 12 260.—234.— % OertStefcrieis—. Sſemens& Hisſeke 12 270 J0. Schateanweis.—.— 34.80 Summiw. Peter. 18 a) Reichs- und tspaplere. 3% D. Schatzanw. Ser. 5%“ do. Sef..„ 4½% do. Ser. VI—-IX %% do. 1924r. 5000 eutsche Reſchsanl. 2% do. 09. 40½ Preuß, Konsols 3% b do. b e e r 4% Badische Anlelbe. b) Ausländische entenwerte. Münchener steht ein entsprechender Aktienbetrag aus ihrer letzten Kapitalserhöhung zur Verfügung. Oest. Staatseisenb. 7% 285.50½68 Baltimore and Ohlo— 4 4 Anatoller 60% ꝗ i1 Prinz-Heinrichbahn 8 .-Austr.Dampfsch.——. Gelsenk. BergwWw.. 6 Hamb.-Am. Paketf. 181.12182.12 HAbg.-Südam.'sch. Hanse Dampfsch. Nordd. LIoyed Bank-Aktlen. Hossoh Eisen u. St. Relchsbank. 8,,79 Industrie-Aktlen. Allg. Lok.-u. Straßb. 6 105.— 108.75 Eeſten 8 Gulllezume 10——460.— Sr. Berl. Straßenb. 7½125.25 1 26.75 Eriedrichshütte. 25 102011280 Südd. Elsenbahn. 5½2.50,26.— Gasmotoren Beutz 7 350.—335. do. Gußstahſ... 10 550.—550.—. Brüssel- 340.— Seorgs-Marienf... 0 394.—305.— Antwerpen. 528.—340.— Gerrsshelmer Glas. 19 572.0583.— Copenhagen 2 7 Soldschmidt, Th.. 12 414.25412.— Stocſcholm Harpener Bergbau. 5 364.—362.25 lelsingfors 242..=/Hilpert Maschinen. 8 188.28185.— 5 759.5928J.25 Hlirsch Kupfer... 10 334.—333.— 178.25J180.—Höchsterf arbwerks 12 29 5 New-Vorle Berl. Handels-Ges. 10 224.50223.— Hohenlohe-Werke 0 223.30230.— Somm.- d. Olstebk. 9 179.5072.— Keliw.Aschersſeben 30 480.—478.— 149.—49.12 Cinke& Hofmann 23.3 446.—440.— Ludwig LoewesCo. 18 371.—-375.— 05 erdl-AnZeiger Chemische Werke von H. Albert in Amöneburg bei Biehrich. Die Verwaltung beantragt die Ausgabe von nom. 300 000 67% ige Vorzugsaktien mit zehnfachem Stimmrecht. Das Grund- kapital beträgt zurzeit 10 Mill. A. Betriebseinstellung der Badischen Lokaleisenbahngesellschaft. Karlsruhe, 30. Sept. Die Badische Lokaleisen- bahngesellschaft, die neben der Albtalbahn und der Bahn von Ettlingen nach Pforzheim-Brötzingen noch die Nebenbahnen Bühl-Obertal. Pruchsal Hilsbach- Menzingen, Wiesloch-Waldangelloch und Neckarbischofsheim-Hüffenhardt betreibt, teilt mit, daß sie, nachdem die Verhandlungen betreffs der Debernahme der Bahnbetriebe durch Stadt und Gemeinden nicht zum Abschluß gekommen sind, dem gesamten Personal auf 3r. Dezember 1920 kündigen mußte und falls die Deckung der Betriebszuschüsse nicht durch die Allgemeinheit stellt werden muß. Freigabe der rumànischen Petroleumausfuhr. die Petroleumausfuhr auch ohne freizugeben. Waren und Märkite. Preisherabsetzung elektrotechnischer Artikel. Der Zentralverband der deutschen elektrotechnischen In⸗ dustrie hat in seiner September-Sitzung in Hannover beschlos- sen, die Teuerungszuschläge für eine Reihe wichtiger Erzeug- nisse zu ermäßigen, insbesondere sind größere Abschläge bei Maschinen, Transformatoren und isolierten Leitungen ein- getreten. Bei einer Anzahl anderer Fabrikate konnte von der Prcisstelle ein Abbau nicht vorgenommen werden, da die Materialpreise und die zum Teil noch gestiegenen Löhne undk Gehälter eine Preisermägigung unmöglich machen. Kompensationen Die Marktlage für Teer und Teererzeugnisse. Die Nachfrage nach Teer und Teererzeugnissen deckt ungefähr die Erzeugung, die in den jetzten Wochen die durchschnittliche Höhe der versaugenen Monate beibehalten hat. Die Nachfrage ist in ihrer Lebhaftigkeit nicht zu ver- gleichen mit derjenigen in den ersten Monaten dieses Jahres. Wenn auch die Kohlennot zu befürchten ist, so scheint doch bei dem überwiegenden Teil der Verbraucher die Hoffnung vorzuberrschen, daß sie für ihre mehr oder weniger einge- schränkten Betriebe auskommen und sich wahrscheinlich mit ausländischen Kohlen versorgen können, die reichlich angeboten werden. Amerikanische Kohle wird mit 1600 bis 1800 die Tonne bezahlt. Soweit ausländische Kohle nicht gekauft wird, sind vorsichtige Unternehmer und Betriebsleiter dazu uübergegangen, für alle Fälle sich für die Verfeuerung von Teererzeugnissen einzurichten. Die Händlerschaft fand infolge- dessen bereits seit einiger Zeit höhere Preise, und zwar für Pech über 200 je 100 kg bis hinauf zu 250 l, für Peer51 bis hinauf über 300, für Naphthalin, unaufbereitet, ent- sprechend weniger. Trotz des Ueberflusses an Cumaron und Cumaronharzen, die infolge der Einfuhr ausländischer Harze vom Markte verschwunden sind, werden die sonst so beliebten saurehaltigen Rückstände nicht mehr angeboten. Der Absatz stockt vollständig. Ueberhaupt scheint eine gewisse Reinigung des Marktes von den unter dem Namen Destillationsrück⸗ stände“ angebotenen Waren erfolgt zu sein. Infolge des gesunkenen Marktwertes stürzt sich aber nun die Mehrheit der Verkäufer auf die ausländischen Märkte, zum Teil dadurch veranlaßt, daß das Ausland tatsäch- lich einen erheblichen Bedarf àan Teererzeugnissen, namentlich an den feineren Stoffen wie Naphthalin, Anthracen und be- sonders Oelen und Pechsorten hat. Hinderlich für die Ausfuhr ist die Höhe der Reichsabgabe, deren völlige Beseitigung ader wenigstens erhebliche Ermäßigung geboten erscheint. Ob die in den letzten Tagen veröffentlichten Beratungsergebnisse des Reichswirtschaftsrates dlen einfachsten Weg treffen, erscheint sehr zweifelhaft. reichlichen Mengen vorhanden, Absatzgelegenheiten im In- land nicht ausreichend gegeben sind, muß das Verkaufsge⸗ schäft sich auf die Aus fuhr azu lohnenden Preisen legen. Wenn bierbei auch nicht der Inlandspreis bis auf den letzten Pfennig erzielt wird, so muß die Ausfuhr doch besser erschei⸗ nen als die lästige und teuere Lagerung von Mengen, weſche manche Betriebe hindern und sogar zu Einstellungen oder Ein- schränkungen zwingen. Angesichts der sinkenden Valuta müssen ausländische Devisen beschafft werden, sie können be⸗ schafft werden, wenn gerade jetzi der Nachfrage des Auslandes Folge gegeben und schleunigst tausende von Tonnen Teer⸗ erzeugnisse an das Ausland ausgegeben werden. Die Preise für Rohteere der Kokereien und Gas⸗ anstalten halten sich auf gleichmäßiger Höhe von gut 200. je 100 kg. wobei es keine Rolle spielt, daß aus Verlegenheit hier und da einmal eine kleinere Menge zu einem geringeren oder auch teureren Preise verkauft worden ist. Devisen-Kurse. För je ſoo der Landeswährung in Mark) Berliner Devisen. Für drahtliche Münz- Kurs 29, Septemb Septembe Auszahlungen Parität 18. Spt. Geld I Brief Geld Briet 85.—830.— Amsterdam-Rotterdam 168.75 1189.— 1883.107806.9001938.05“54185 81.——̃ 433³.58 434.48J 4370/ 37.95 stlania. 112.30 700.25 861.60 863.40%0 884.10 888.50 11250650 e g 66 40 848 0 885 1216.78221.25½1233.751236.2 1 95 184 FCTCTCTCTCCC Lengdep dene alls„„„„„„„„„ Sewiele anten„„ d en, lte„„ e Wien, abgest.. Pra e e 25*** Frankfurter Devisen. 292599595955565„ 9 4 9. Jeh temberz0. September % J0. Gold-ftente. e 35.— Kupferw.— 1½0, err. Schatz- Accumulat.-Fabr.. 20 360.—355.—Lothringer Hütte.. 12 360. 360.50 September ½ d0. einhed, Negte 24.78 28.— ede 05 8055 12 4 8.50 Lr. Adſeræ Oppenhefm. 20 780.—00.— Nannesmannröhrep 6 518.—529.50 Geld Brief Geld.l. Brief Geld Briet 4% Ungst: Sold-ftente 57.— 85.75 Adler& Oppenheim 20 4% 40. Soldrents...38.25 36.50 Adlerelfs. 10 309.50 500.— Odefschſ. Elab.-Bed. 6 294.50 259.75foſanga———f 858.—186..903.—1907.—1933.—937.—. 20%-Ste 10 38.— Lsgerfebrft Spier. 15%%, 40. Sond Rante..—.— 24.. A, ik Treptou 42 443.—92.—f 40. isenind... 14 276.50,275.75 Antzferpen: 479250 420.0 428880 429.50 437.80 438.50 3½½9ʃo do. St.-Rts. v. 1897 22.500 22.50 Laderwere Rothe. 7% 4,60% do. Silberrente... 25.75 Alg. Sleßttr. Ces.. 10 253. 52.65 J0. Kolswerde. 17 468.—474.—Londoen 207475 208.29 21425 214.78 216.25 216(75 Oividenden-Wert do. Südd. Iingb... 10 4½%50% do. Paplerrente.. 21.50,.- Aluminlum-industr. 16—..ff20 Orensteln à Koppel 15 320.—315.—Paris 5 400.— 401.— 408.50 409 50 414.50 415.50 eee J00. Spfcherz. 10 4% kurk Tamintzt-Anl. 76.—4 88— Augie Contigente. e f294.50055.—Ppnbe Berob 8 574.8540.— See 39.50 986.50, 98.50 994.— 996.— 6½ Welzm. Lucdwigsf. 12% 40. Bagdad- Siee n 18 eee N7. F 75— 2825, 99.50 72 1 5 n1.. 143.—141.—]Badische Anllin——510.— n. Metallw. Vorz. 800. 2 38.50 259.. Sac Be 8 8152— nn Zergmang Flektr. 12 245.—440.25,Adein. Stenleerts. 8 488.—490.—[Ubeg 5 288 280 225— do. Bad. Durlach. 14 Elsenbahn iI.. 127.—129.—. Berüner Elektr.... 8 211. 12. Biebeck Montan. 9 345.—350.— N 0% de. Auiſiz Andelhe 201.— 20.— Sing Nücnberg. 18 259.—49.48 Nombacher flütten. 15, 385.80887.— Nansaaen 814.— 806.— 859.—-861.— 884.50 880.— Daimlermotor. 8 5 br. Ehüngen 9 288.8920..%½ do. 2ellobl.. 1911 14..— Sistarethütte: 8 758.(400.— Nütgerswerte. 42%320.3032450 eeeeeee Dresanet Bank 2 1 1590 0 1837½8450[ f40. 00festloae 50240.— Bochuqer Sußstehf 5 279.5015.25, Sachsenwerc.. 20 376.—870.50 dee r ANanenalbteß Otechl. 7 Satenef Burzeb. 18 52.—88—%% Ung. St-Kt. 1013 34.75 35.— Sebt. Pönler& Co. 12.630. 640.—Seduetert 4 00,..8 2477.—221.800fleh l 85.90 50.J861%%61% 624 62239 Piglede Ranb 4 Feig A dlen, Nanm. 18.— 4J0 do. 4..1814 3850—. Sroon, Sgrer b So. 9.-Siemens& lasste. 12 317.—320. Wle, al eee l oseank. 7 Karlsruher Maech.. 10 Je0. J350.—4% do. Goldrente. 37.50 57.23 Buderus Eisenw... ½% 440.—448.— Telephon Berliner— 289.—280.— Oeutsch-Osst.(abg) 20.6 26.85 26.45 2965 26.31 26.43 Bbel altdan 2 Masch. u. Arm. Klein—— 4% do. Kronenrente. 26.75 26.50 Chem. Oriesheim. 12 335.——333.— Türk. Tabakregie..— 876..— Sudspest.—.——.— 199 20.05 19.98 20.32 Nhein. kiyp.-Bank 2 Ficlz.NMaähmKsyser 12 274.—565.—4% Wiener inyest.-Anl. 44.-44.— Shem. Wefler.. 12 305.—305.—Ver. Ffänk. Schunf. 18 e—.—J 81.7 81ʃ95 — e resger eewee —* Staatshank, aſte. 61.50 Concordia Bergb. 2.Stwò. 5.— 1 — 88 25 5 45.78 Deimier Weeen. 3 221.—225.— Vogtländ. Maschinen—330.—329.— vom 30. September Porzell. Wessel...— 45 3% do. IX. Pf. Pulverfabr. Ingb. 30%/% d0. E Sellindustrie Wolff 7 Splinn. Ettlingen. 1 Kais. 11 Uhrenfbr. Furtwang. Waggonfabr. Fuchs 22 500.509.50 .60 ½ Südös brik, Bad., 14 358.— 402.— 4½% AEG, eee, eeeeeee 4% do. Goſdprior... .50% do., neue Prioritst 552%% Kabteneg Ler l f 2 b 2% Anatolier, Ser.l, Zellgtoffbr Wwelddof 10 469.50,400.— 4½% do., Serſe fH!! Ntz.33.— Deutsch-Luxembg. 10 348.50344.75 Westeregeln Alkall 83 41.— 84.— Deutsche Erdöf.. 20 1960.-——Deutsch-Ostafrika. Doutsghe Keſſw,... 7 413.5045.25/ NMeu-Guine Deutsche Steinzeug— 305.—292.—Otavi Minen u, Elsb.— D. Waffen u. Munft. 39 419.75½24.— do. Genußscg Oückopperke 35 510.—029.50 Peutsche Petrol..— Slberfeſger Rarpen. 18 435.—425.— Pomona Elektr.Licht.Kraft 0 183.—151.IHeldburgag .Esb., a. Pr. 35.— —— 2 Obl. v. 1908—.— —— 983.—78.— Geld .-Uebers. Elektr.. 0 989.—85.— Zellstoff Waldhof. 10 467.—451Amerikenische Noten 61.60 655.—6/2.—Ptanzösische Geld —.— Brief 61.80 Oestert.-Ungar., alte. 245.—246.Beigiscne 430.50 439.50 Norwegische 790.—.789.—[DöRlsqchỹe Se Kumsalsche 73½—Eagisede 21487 245.35 Spanischo 8, 243.25(.25 Schwelzer 1575.-1550.-[Holländiscde. 933.501930,30 ede****3— 10000. 10000.Italieniscnge.. 233.50 25.0 Tscheche-Slovak... 80.7 315.—314.—[Oesterreſch., abgest.— Ungatischhs. Briet ——*** 8˙.25 1 * übernommen wird, der Betrieb schen im Oktober ein ge⸗ Bukarest, 30. Sept.(WB.) Die Regierung hat beschlossen, Da Teer und Teererzeugnisse seit Juli in 118 ,% 11% 008.501011.5% E