1920. 2 Nr. 444. ezug viertelführl. e u. Umgebung monatl. einſchl. M..70 für Bringerlohn u. Einziehungs⸗ Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. uhne Poſtgebühren. Einz. Nummern 20 Pfg. „ ſtſcheck⸗Konto Nr. 17590 Karksruhe i. B. u. Nr. 2917 Ludwigshafen a. Rh.— ſüäfts⸗Nebenſtelle in Mannheim: Neckarſtadt: Waldhofſtr. 6.— Fernſprecher Nr. 7940—7946. lie Preiſe Badiſche Neueſte Nachrichten Reichsverrat? IBerlin, 2. Oktober.(Von unſerm Berliner Büro.) In München erſcheint ein monarchiſtiſches Blättchen, die„Marien⸗ burg“, das von Oberleutnant Kuhn herausgegeben wird. Auf Veranlaſſung der Staatsanwaltſchaft wurde neulich in der Re⸗ daktion gehausſucht. Ueber den Inhalt der beſchlagnahmten Schriftſtücke will das„Berliner Tageblatt“ erfahren haben: Es befinden ſich darunter auch Schriftſtücke, die Auf⸗ Baſe geben über die gegenwärtige Politik des Grafen othmer, über die Königspolitik von Frankreichs Gnaden der bayeriſchen Königspartei, über die politiſchen Abſichten Dr. Heim's und die Separationsbeſtrebungen Dortens. Dieſe Per⸗ ſonen ſind ſämtlich mit maßgebendenfranzöſiſchen Stellen in Verbindung und ihre Beſtrebungen laſſen dahin zuſammenfaſſen: Los von Berlin. Sie hoffen ihre äne mit weitgehender Unterſtützung der ranzoſen, namentlich in der Kohlenfrage, im Laufe des kommenden Winters verwirklichen zu können. Von Mün⸗ chen aus ſei bereits ein geheimer Nachrichtendienſt eingeri tet nach Köln, Koblenz, Breslau, Rheinpfalz, Straßburg und Pa⸗ ris. Bothmers Beziehungen zu Dorten, zu dem Prinzen Iſen⸗ 59 den Autonomiſten, zu den föde⸗ raliſtiſchen Kreiſen Darmſtadts u. den ſchleſiſchen Autonomiſten in Breslau ſeien bekannt, Reiche Geldmittel ſtünden zur Verfügung. Man wird weitere Mitteilungen abzuwarten haben. Das „Berliner Tageblatt“ iſt ſchließlich eine Quelle, deren Glaub⸗ würdigkeit nicht ohne weiteres feſtſteht⸗ 5 1 „Jrankreich auf dem Sprung. Das iſt der Titel eines Aufſatzes der Grenzboten, der zweiſelsohne großes Aufſehen erregen wird. Es handelt ſich um Mitteilungen, die den Grenzboten aus Paris zugegangen ſind, nach ihren Angaben von einer Seite, die abſolut vertrauenswürdig ſei. Der Pariſer Gewährsmann meint, die franzöſiſche Politit von heute hege Angſt vor dem wiedererwachenden Deutſchland; die heute in Frankreich maßgebenden Kreiſe ſeien von der Rachſucht Deutſchlands felſenfeſt überzeugt. Das Wort ihres eignen Staatsmannes: Immer daran denken, niemals davon ſprechen, ſei ihrem nationaliſtiſchen Ideenkreis eine Selbſtverſtändlich⸗ keit. Der Gedanke einer friedlichen Verſtändigung, der dem vergebungsfreudigen und anbiederungsbefliſſenen Deutſchen, ja ſo naheliegt, habe durchaus keinen Platz in der Gedanken⸗ welt des Romanen, dem kein Streben ſelbſtverſtändlicher er⸗ cheine als das, für erlittene Unbill Rache zu nehmen. So uggeriere Ceh Frankreich in das ohnmächtige deutſche Volk die eigne Seele hinein und glaube es nur von dem einen Sehnen erfüllt: Aug' um Auge, Zahn um Zahn! Somit ſei die ganze franzöſiſche Politik eigentlich kriſtalliſtert um das Problem der dauernden Niederhaltung Deutſch⸗ lands. Frankreich habe ſich zunächſt Rußlands zu be⸗ dienen verſucht, indem es die kommenden Männer Rußlands unterſtützte und ſich zu ewigem Dank verpflichtete. Aber die Abſperrung Deutſchlands von Rußland ſei nur ein Umweg; der gerade Weg ſei, Deutſchland vollends zu vernichten, ſo⸗ lange Frankreich noch Zeit dazu habe, d. h. die Einheit des Deutſchen Reichs zu zerſtören, um ſie nie wieder zuzulaſſen. Die Auflöſung des Reichsganzen allein künne dem franzöſiſchen Volk den Alpdruck der deutſchen Revanche nehmen, nur in einer Balkaniſierung Deutſch⸗ lands, wobei der Süden mit Deutſchöſterreich eine franzö⸗ ſiſche Kolonie unter dem Namen Donauföderation und mög⸗ lichſt unter dem Zepter eines Habsburgers werden dürfte, erblicke Frankreich die Gewähr für den ungeſtörten Beſitz des Gewonnenen. Je mehr das Verhältnis zu den bisherigen Verbündeten ſich abkühle, deſto intenſiver mahnten dieſe Gedanken die franzöſiſche Politik zur Tat, ehe es zu ſpät geworden ſei. Eine Beſetzung des ganzen Deutſchen Reiches, wie harwloſe Leute in Deutſchland meinten, ſei nicht notwen⸗ dig; Oberſchleſien in polniſchen, das Saargebiet in franzöſiſchen Händen, genüge es, auch noch das Ruhrgebiet zu beſetzen, um Deutſchland in die Willenloſigkeit eines Hypno⸗ tiſierten zu verſetzen. Wer nicht gehorche, bekomme Kohlen⸗ ſperre, das bedeute lawinenhaftes Anwachſen der Arbeits⸗ loſigkeit, Stocken des Verkehrs der Lebensmittelbelieferung der Städte, Hungersnot, Krawall, Chaos. Um aber dieſen letzten Schritt zu tun, ſei es notwendig, einen äußerlich un⸗ anfechtbaren Anlaß zu haben, nicht nur vor dem Weltforum im allgemeinen, ſondern auch vor dem Bundes⸗ bruder England im beſonderen. Es müſſe ſchon ein recht ge⸗ wichtiger Grund geſchaffen werden mit einer Senſation, die Widerreden von vornherein abſchneide. Dieſen Plan ent⸗ wickelt der Gewährsmann der Grenzboten wie folgt: Der Friedensvertrag von Verſailles bietet hierfür ja zahlreiche mit Liebe erſonnenen Möglichkeiten. Nun iſt aber ſehr ſtörend, daß Dr. Simons immer wieder im letzten Moment die fein angelegten Pläne durchkreuzt. da hat man mit viel Aufwand die oberſchleſiſche Kohlenförderung in Unordnung bringen laſſen, um Deutſchland Vertragsbruch bei der Kohlenlieferung auf⸗ zunötigen. Schon wird feſtgeſtellt, daß ja Herr Lloyd George Stö⸗ rungen in Oberſchleſien als vis major anerkannt habe. Ueberhaupt macht es nervös, daß in England Herr Simons nicht ungern geſehen iſt. Die Stellung Englands Deutſchland gegenüber geht nach fran⸗ zöſtſcher Auffaſſung viel zu weit über das hinaus, was Herr Mille⸗ rand unter wohlwollender Mäßigung verſteht. Dieſe Entwicklung muß abgeſchnitten werden, und zwar baldigſt. Wer weiß, wie lange die Möglichkeit zur Realiſierung der geſchilderten vitalen Projekte noch beſteht. Späteſtens im November 1920 ſoll das Ruhrgebiet beſetzt ſein, das ſei der äußerſte Termin, munkeln Eingeweihte in Paris. Um aber nicht in letzter Stunde wieder plötz⸗ lich über einen unerwarteten Knüppel zu ſtolpern, muß erſt„die Schlange Simons“ weg. Herrn Burzew iſt der ehrenvolle Auftrag zuteil geworden, dieſen Miniſterſturz durchzuführen. Ein⸗ mal iſt es günſtig, einen Nichtfranzoſen vorzuſchieben, und dann muß natürlich der wirkſamſte Strick, der für Herrn Simons gedreht wer⸗ den kann, der ſein, ihn als verkappten Volſchewiken zu entlarven. Dem gilt ja ſchon ſeit Wochen und Monaten das heiße Bemühen der franzöſiſchen Militärmiſſion in Berlin. Leider ohne Erfolg, trotzdem man ſo tüchtige Kräfte dorthin geſchickt hat und den Franken rollen habe ich die Ehre, ließ. Aber es muß gelingen, denn dann muß auch England ver⸗ ſtummen, wenn man nachweiſen könnte, daß Simons Enwer Paſcha nach Moskau hat, um die Brandfackel nach Indien zu ſchleudern. Was der eigenen Militär⸗ miſſion bisher nicht gelang, ſe nun Herr Burzew verſuchen. Er kann ſich vielleicht leichter anbiedern, kann ſich je hach Lage als Bol⸗ ſchewik oder als Monarchiſt einführen. itte September iſt Herr Burzew triumphierend nach Paris zurückgekommen und hat Doku⸗ mente mitgebracht, die er durch Beſtechung von einer deutſchen Be⸗ hörde erhalten hat und die die verbrecheriſchen Pläne Deutſchlands und Räterußlands entlarven. Hoffentlich hat Herr Burzew keine ad usum delphini angefertigte Akten erwiſcht. Auch eine ſehr be⸗ kannte Berliner bürgerliche Zeitung iſt 7575 Burzew mit gewichti⸗ en Mitteln zum Sprachrohr gewonnen 1 ie nunmehr einſetzende 755 gegen den Gleißner Simons. Hauptſache iſt, daß England nicht hinter die Kuliſſen kommt, dann geht es hoffentlich in zwölfter Stunde noch nach Wunſch. Der Beſetzungsplan für das iſt ch und fertig. Alles, bis zum Rat der Ruhrarbeiter in Mainz, der Streikbrecherorganiſationen ſchaffen ſoll, iſt archiprét. Der Marſch kann beginnen, der Frankreich endlich in die gebührende Stellung der kontinentalen Vormacht führen ſoll, der die franzöſiſche Macht über das Ruhrgebiet, Süddeutſchland, die Tſchecho⸗ Slowakei, Polen, Deutſchöſterreich, Ungarn, Rumänien und das Schwarze Meer in lückenloſem Zuſammenhang ausdehnt, die Donau und den Rhein zu franzöſiſchen Schiffahrtsſtraßen, die Kohlen⸗ und Erzlager, die Oelquellen und Getreidekammern des Kontinents zu Kraftquellen Frankreichs macht. Nur auf England blickt man hier in Paris in mißtrauiſcher Sorge. Die Grenzboten ſuſſen bei, daß dieſe Ausführungen ge⸗ wiſſen Kreiſen nicht paſſen werden, ſie ſeien aber bereit, mit weiteren Angaben zu dienen, wenn es nötig ſei. Ein Defenſtobündnis Belgiens mit Holland. Brüſſel, 1. Okt. Havas. In der Frage eines Defenſiv⸗ bündniſſes mit Holland erklärt die Nation Belge, es könne ſchon jetzt geſagt werden, daß in der Tat ein Defenſivbündnis offtziell erwogen wurde. Das Abkommen würde ſich nicht allein auf die Durchfahrt von Vielingen oder auf die Schelde⸗ gewäſſer beſchränken, ſondern ſich auf das ganze Gebiet der beiden Länder erſtrecken. Rokterdam, 1. Okt.(WB.) Der Nieuwe Rotterdamſche Courant“ vermutet, die vom„Etoile Belge“ gebrachte Nachricht, wonach das Kabinett Leygues binnen kurzem ver⸗ ſuchen werde, mit Holland zu einem militäriſchen Abkommen ungefähr nach der Art der franzöſiſch⸗belgi⸗ ſchen Militärkonvention zu gelangen, ein Ballon'Essai iſt und erwartet, daß in Holland der Wind dafür recht ungünſtig 72 5 werde. In Holland, ſo meint das Blatt, ſeien bis jetzt ſolche Abkommen, Ententen oder Bündniſſe duneh unbe⸗ liebt, man wolle von ihnen nichts wiſſen; ſie weckten Angſt, Unruhe, Mißtrauen und trügen Keime zu Kriegen in ſich. Ge⸗ heime Abkommen wie das ſranzülſchevelgiſche ſeien doppelt Es ſei nicht daran zu denken, daß das durch den Friedensvertrag völlig lahmgelegte Deutſchland ohne Heer in abſehbarer Zeit einen neuen Angriff planen werde. Gegen⸗ wärtig könne ſich ein Militärbündnis zwiſchen Frankreich und Holland nur gegen einen Traumſpuk ohne jede tatſächliche Unterlage richten. Unter dieſen Umſtänden, ſo ſagt das Blatt, ſehen wir nicht den geringſten Grund, mit unſerer auswär⸗ tigen Politik, die wir nun bereits ſeit einem Jahrhundert ge⸗ führt haben, zu brechen. Der„Nieuwe Courant“ hält es für ganz ausge⸗ ſchloſſen, daß die franzöſiſche Regierung einen Verſuch zur An⸗ bahnung eines ſolchen Bündniſſes machen werde, ohne die Sicherheit zu haben, daß Hollands Antwort entgegenkommend ausfallen werde. Hoffentlich werde ſich die ganze holländiſche Preſſe recht deutlich ausſprechen, ſodaß ſich die franzöſiſche Regierung nach Kenntnisnahme dieſes Preſſe⸗Echos eine un⸗ angenehme Ablehnung ihres Vorſchlags erſparen würde. Ebenſo entſchieden wendet ſich„Vaderland“ gegeneine Verſtrickung Hollands in das franzöſiſch⸗belgiſche Militärabkommen. Man ſähe in Holland keinerlei Notwendig⸗ keit, ſich gegen einen Angriff des auf lange Jahre hinaus machtlos gewordenen Deutſchland zu rüſten. Außerdem fühle ſich Holland weit ſicherer außerhalb einer abenteuer⸗ lichen Politik, zu der ein Anſchluß an das franzöſiſch⸗ belgiſche Bündnis es zwingen könnte. Alliierle Rechtsbengung in Weſtpreußen. Die deutſche Regierung hatte am 15. Auguſt der Bot⸗ ſchafterkonferenz in Paris einen eingehend begründeten Pro⸗ teſt gegen die von ihr gefällte Entſcheidung über das weſt⸗ preußiſche Abſtimmungsgebiet überreicht, nach der ein Streifen des rechten Weichſelufers ſowie fünf dort befindliche Dörfer in völlig unberechtigter Weiſe den Polen zugeſprochen werden. Die Botſchafter⸗ konferenz hat jetzt dem Präſidenten der deutſchen Frie⸗ densdelegation in Paris nachſtehende Antwort zugehen laſſen: Ihr Vorgänger überreichte mit einer Note der Friedenskonferenz einen Proteſt der deutſchen Regierung gegen die von den alliierten Regierungen über das Abſtimmungsgebiet von Marienwerder getroffene Entſcheidung. Die deutſche Regierung erklärt darin, jede Verantwortung für die Folgen dieſer Entſcheidung ablehnen zu müſſen, die ſie nicht anerkennen kann, da ſie, wie ſie ſagt, mit den Beſtimmungen des Friedensvertrages nicht ver⸗ einbar und ebenſo ſehr im Widerſpruch mit dem Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker wie mit den geographiſchen und wirtſchaftlichen Notwendigkeiten des Landes ſtehe. Indem ich den Emp 90 dieſer Mitteilung beſtätige, Ihnen mitzuteilen, daß die Konferenz die Berechtigung des Proteſtes ihrer Regierung bei Entgegennahme der Entſcheidung, die Ihnen mitgeteilt wurde, nicht anerkennen kann. Die Mächte handelten in voller Auzübung ihrer Rechte, die ihnen Art. 97 des Friedens⸗ vertrages zuerkennt. Sie wurden nur von dem alleinigen Wunſche geleitet, 17 Artikel anzuwenden. Sie haben ebenſowenig das Selbſtbeſtimmungs⸗ recht der Völker verletzt, wie ſie die wirtſchaftlichen Notwendigkeiten des ch übrigens nicht Landes verkannt haben. Die deutſche Regierung kann weigern, die Entſcheidung anzuerkennen, zu deren Annahme ſie ſich durch ihre Unterſchrift unter den Friedensvertrag verpflichtet hat. Die Antwort der Botſchafterkonferenz vermeidet ſorgfältig jedes Eingehen auf den Proteſt der deutſchen Regierung, deſſen Begründung eben nicht zu widerlegen iſt. Die Bedrückung der Evangeliſchen in den abgetretenen Gebieten. Wernigerode, 1. Oktbr. Die heutige Tagesordnung der außerordentlichen Verſammlung des Evangeliſchen Vereins der Guſtav Adolf⸗Stiftung wendet ſich mit einer Kundgebung an die evangeliſche Chriſtenheit aller Völker, Anzeigenpreiſe: 1ſpalt. Kolonelzeile.50 Mk., ausw..— Mk. Stellengeſ, u. d beſchränkte Ausgaben od. f. verſpätete Aufna 7 9.-Anz. 20% Nachl. Rekl. 8Mk. Annahmeſchluß: Für d. Mittagbl. vorm. 8½, f. d. Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Ausgaben wird keine Verantw. übernommen. Höhere Gewalt, Streiks U. dgl., Betriebsſtörungen, Materialmangel 5 5 berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen f. ausgefallene od. me v. Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. in der die tiefe Bewegung über die Bedrückung der evangeliſchen Glaubensgenoſſen in den abge⸗ tretenen Gebieten ausgedrückt wird, die mit dem im Friedens⸗ vertrag feierlich verbürgten Recht der Selbſtbeſtimmung und den Grundſätzen der freien kirchlichen Selbſtverwaltung im Widerſpruch ſtehen. Dasſelbe Schickſal wie in Poſen und Weſtpreußen drohe auch den evangeliſchen Glaubensgenoſſen in Oberſchleſien, falls es den polniſchen Umtrieben gelingen ſollte, auch dieſes Gebiet vom Reiche zu trennen. Die Kund⸗ gebung fordert den Proteſtantismus der ganzen Welt feier⸗ lich auf, den 900 000 Mitgliedern dieſer Kirche zu Hilfe zu kommen, wie einſt der Schwedenkönig Guſtav Adolf unſeren Vorfahren in ihrer Gewiſſensnot als Retter erſchien und wie vor elwa 200 Jahren in den letzten Tagen des alten Polens wiederholt der Gemeinſinn des engliſchen, holländiſchen und ſkandinaviſchen Proteſtantismus gegen die grauſame Diſſidentenpolitik proteſtiert hat. Die Kundgebung wendet ſich dann an die Bevölkerung der genannten Gebiete, treu auszuharren. Oberſchleſien. Berlin, 2. Okt.(Von unſerm Berliner Büro.) Pariſer Blätter melden, der Botſchafterrat hätte ſich für die Ver⸗ ſtärkung der alliierten Beſatzung in Ober⸗ ſchleſien für die Dauer der Abſtimmung ausgeſpro⸗ chen, um die Freiheit der Abſtimmung zu ſichern. Der Be⸗ 11 ſei erfolgt in Erledigung der letzten Note Deutſchlands über Oberſchleſien. Beulhen, 1. Okt.(WB.) In der vergangenen Nacht gegen 3 Uhr wurde im hieſigen Hauptbahnhof ein Mann verhaftet, der wegen der Verweigerung des Zutritts zum Bahnhof lärmte, die Beamten beleidigte und aus einem Revolver ſchoß. weſerc ein junger ann am Unterkiefer verletzt wurde. Die Sene Leoſen ergab, daß es ſich um den polniſchen Generalkonſul Koſzykzki in Oppeln handelte. Laut Mitteilung von interalliierter Seite iſt die Angelegenheit dem beim Sondergericht in Oppeln übergeben worden. die Drüſſeler Jinanzkonferenz. Brüſſel, 1. Oktbr.(Von unſerem Sonderberichterſtatter.) Der heutige Sitzungstag der Finanzkonferenz war der Unter⸗ ſuchung über die internationalen Kredite gewidmet. Zu dieſer bedeutſamen Frage hielt der franzöſiſche Vizepräſident der Konferenz Celler das einleitende Referat. Er hob hervor, daß das Bedürfnis nach neuem Kapital ſehr groß ſei und daß es ſich nach doppelter Richtung zeige, einmal müſſe das Defizit in der Produktion gedeckt und zum 2. die Zer⸗ ſtörungen des 7 wieder ausgeglichen werden. Dem großen Vedarf an Kapital ſtehe auf der andern Seite die Knapppbeit gegenüber, die durch eine Reihe von außer⸗ ordentlichen Zuſtänden verſtärkt wurde, ſo z. B. durch die Beſchneidung des internationalen Kapitalsverkehrs. Celler hat die Ueberzeugung, daß der Kapitalsmarkt erſt dann wirk⸗ lich geneſen werde, ſobald der Stand des internationalen Handels und Geldweſens wieder in Ordnung ſei. Vorläufig müſſe man ſich mit Erſatzmitteln behelfen. Es ſei u. a. auf kurzfriſtige Anleihen zu verweiſen, die für Rohſtofflieferungen gewährt werden müßten und die aus dem Erlös der Fertig⸗ fabrikate gedeckt werden müßten. Es ſei auch noch hervor⸗ gehoben, daß Celler für eine neutrale Inſtitution eintrat, die über die Frage internationaler Kapitalsanlagen dem Sparer Auskunft erteilen ſoll. In der anſchließenden Diskuſſion ſprach ſich der belgiſche Miniſterpräſident Delacroix über ſeinen Vor⸗ ſchlag, eine internationale Bank zu gründen, aus, die durch die Uebernahme von Obligationen die Mittel zum Wiederauf⸗ bau ſchaffen ſoll. Brüſſel, 1. Oktober.(W..) Von unſerem Sonder⸗ berichterſtatter. Die Nachmittagsſitzung der Finanz⸗ konferenz brachte die noch ausſtehenden Berichte über die Finanz⸗ und wirtſchaftliche Lage einzelner Delegationen. Es ſprachen zunächſt die Vertreter Rumäniens und Braſiliens. Während der erſte Redner ein höchſt unerfreuliches Bild bot, zeigt Braſilien die Anzeichen eines wirtſchaftlich ge⸗ feſtigten Staates. Für die franzöſiſche Delegation ſprach Chey⸗ non. Sein Bericht iſt in ſoweit bemerkenswert, als er die eigenen Anſtrengungen Frankreichs hervorhob, die für den Wiederaufbau der zerſtörten Gebiete gemacht wurden. Es ſeien hierfür rund 21 Milliarden Franken ausgeworfen wor⸗ den. Dabei wurde aber nicht ſonderlich betont, daß Deutſch⸗ land nach dem Friedensvertrage alle Koſten dieſer Aufbau⸗ arbeiten zu tragen hat und für die Wiederaufbauarbeiten ſeine Induſtrie mit zahlreichen Milliarden belaſten müßte. Auch an ſich bietet die franzöſiſche Finanzlage im Vergleich zur deut⸗ ſchen ein günſtigeres Bild, als im laufenden Jahre ſich die Ausgaben in bedeutend engeren Grenzen hielten und Frank⸗ reich ſogar einen Teil ſeiner Auslandsſchulden decken konnte. — Für die italieniſche Delegation ſprach Senator Ferrari, der die finanz⸗ und wirtſchaftspolitiſche Lage ſeines Landes als ſehr ernſt bezeichnet, die durch politiſche, wirtſchaftliche und ſoziale Kämpfe noch verſtärkt werde. Schließlich ſprachen noch 15 der griechiſchen, litauiſchen und chineſiſchen De⸗ egation. das ruſſiſchengliſche Zerwürfuis. Auf dem Wege zur Einigung. London, 1. Oktbr.(WB.) Daily Herald meldet, daß ſich die Vertreter Rußlands und Großbritanniens bereits über die Punkte des britiſch⸗ruſſiſchen Abkommens geeinigt ätten: 1) Waren jeder Art— mit Ausnahme von Kriegs⸗ munition— können nach Rußland eingeführt und von Rußland ausgeführt werden. 2) Die Schiffahrt beider Länder fällt unter die all⸗ gemeinen internationalen Geſetze. 3) Jeder Staat kann nach den Gebieten des andern andelsagenten ſchicken, die alle Vorrechte genießen ———————— USrSrr———— FVVPVVVVVVVV ———— ——5 8— N JJJ 2 3 ˙ͤAm 8 CC 5 2. Seite. Nr. 444. Mannheimer General · Anzeiger.(Mintag · Ausgabe.) Samstag, den 2. Oktober 1920. ſollen, die für gewöhnlich den ausländiſchen Konſuln zuge⸗ billigt werden. ) Die britiſche Regierung ſieht von der Beſchlag⸗ nah me aller Waren ab, die Privatperſonen ruſſiſcher Staats⸗ angehörigkeit gehören. 8) Die Frage der Schulden der alten zariſti⸗ 60 n Regierung wird der Friedenskonferenz vorbe⸗ alten. 6) Beide Parteien können das Abkommen mit ſechs Monaten Friſt kündigen. Die ruſſiſchen Delegierten haben bereits große Einkäufe von Webwaren und Maſchinen bewerkſtelligt. Die erſte Ab⸗ zahlung wird in Gold geſchehen, das bereits in Reval in einer Bank deponiert iſt. Dieſes Gold wird in England zum Markt⸗ werte(d. h. um etwa 20 Prozent über den Normalwert) angenommen werden, nach Abzug der Transport⸗ und Ver⸗ ſicherungskoſten. der Krieg im Oſten. Panikartiger Rückzug des ruſſiſchen Heeres. Warſchau, 1. Oktbr.(WB.) Der Generalſtabs⸗ bericht der Armee vom 30. September meldet folgendes: Nach der Lida konzentrierten bolſchewiſtiſchen Truppen, ſetzten unſere Truppen die energiſche Verfolgung des Feindes in öſtlicher Richtung fort. Der Feind zieht ſich panikartig und in großer Unordnung zurück und begegnet von allen Seiten den umfaſſenden Schlägen unſerer Abteilungen. Eine Sowjetdiviſton ging trotz vorheriger Ermahnung durch die Kommiſſare zu uns über. Laut der Angaben von Gefangenen beging der Führer der 3. Sowjetarmee, als er die verzweifelte Lage ſah, Selbſtmord. In den geſtrigen Kämpfen bei Lida machte unſere 1. Legionär⸗Diviſion und die 1. litauiſch⸗ weißruſſiſche Diviſion 12000 Gefangene und erbeuteten 50 Geſchütze. * . Berlin. 1. Ott.(WB.) Die Pariſer Preſſe veröffentlichte ein Telegramm aus Polen, worin es heißt, daß von den 240 000 nach Oſtpreußen 3 Bolſchewiſten im Laufe der 13000 duſſen mit Deutſchland über die Internierung nur 12 000 Ruſſen abtransportiert worden ſeien. Das be⸗ weiſe, daß alle übrigen ſich wieder mit der Roten Armee ſchließlich hätten vereinigen können. Dazu erfahren wir: Die Zahl der übergetretenen Ruſſen wurde von der deutſchen Regierung richtſg mit auf rund 30 000 Mann angegeben. Dieſe Anzahl iſt auch nach dem Inneren Deutſchlands abtransportiert worden, zum Teil durch den Korridor, und zum Teil auf dem Seewege. Daß große Maſſen ſich der Internjerung entzogen hätten und wieder zur ruſſiſchen Front geſtoßen ſeien, iſt ausgeſchloſſen. Es kann ſich dabei nur um vereinzelte oder kleinere rupps han⸗ deln, die ſich bei der Unüberſichtlichkeit der Grenze und unter dem Schutze der Wälder ihrer Ergreifung und der Kontrolle entzogen haben mögen. Zurzeit werden die oſtpreußiſchen Wälder nach verſprengten ruſſſchen Soldaten abgeſucht. Ixlands Freiheilskampf. Paris, 1. Okt.(WB.) Nach einer Meldung des Temps aus London ſind bei den Unruhen in Irland vom 1. Januar d. J. ab 110 Poltziſten getötet worden. Nach der Daily News haben 17 Mitglieder der irländiſchen Polizei, unter dem Vor⸗ wande, daß die Arbeit, die ſie verrichten müßten, ſie anekele, den Abſchied verlangt. Die glreilgefahr in England. Beitere Verhandlungen. „London, 1. Okt.(WB.) Das Reuterſche Bureau beſtätigt, daß die Bergarbeiter beſchloſſen haben, die Streikankündi⸗ gung noch um eine Woche hinauszuſchieben, um eine weitere Abſtimmung unter den Vergarbeitern über die Vorſchläge der Bergwerksbeſitzer ſtattfinden zu laſſen. London, 1. Okt.(WB.) Die Delegierten der—1— und der Bergwerksbeſitzer, die am Freitag morgen mit Lloyd George unterhandelten, ſetzten für die weiteren Verhand⸗ lungen eine Kommiſſion ein. Lloyd George und die Vertreter der Regierung haben die Konferenz verlaſſen.— Eine wei⸗ tere Havasmeldung aus London daß in der Kommiſ⸗ ſiot der Bergarbeiter und Bergwerksbeſitzer eine Einigung bisher nicht erzielt werden konnte. 3 —— Bahyern und das Reich. Die Bayeriſche Volkspartei ſucht ſich zu rechtfertigen. DMünchen, 2. Oktober.(Priv. Tel.) Die Bayeriſche Volks⸗ partei⸗Korreſpondenz ſchreibt: Die„Bayeriſchen Nachrichten“ berichten über eine interfraktionelle Beſprechung der Bayeri⸗ ſchen Regierungsparteien über das föderaliſtiſche Programm der Bayeriſchen Volkspartei. Die deutſchdemokratiſche Land⸗ ger Entſchließungen erhoben, in der ſie einen Vorſtoß ge⸗ gen die Reichseinheit und eine Verletzung des gegen⸗ wärtigen Koalitionsprogramms erblickt. Eine demnüchſt zu erwartende Erklärung von berufener Seite der Bayeri⸗ ſchen Volkspartei wird dartun, daß die Befürchtungen der Deutſch⸗demokratiſchen Partei irrig und unbegrün⸗ det ſind. In der Bamberger Entſchließung iſt nichts enthal⸗ ten, was eine Gefahr für das Reich bedeuten könnte, vielmehr wird der vorgeſchlagene Neuaufbau einer Befeſtigung des Reichsgedankens dienen. Ebenſo beſteht kein Widerſpruch zum Koalitionsprogramm. Die Bayeriſche Volkspartei iſt als aus⸗ geſprochene föderaliſtiſche Partei in die Koalition eingetreten. In den Vereinbarungen für die Regierungsbildung ſind be⸗ reits wichtige Punkte des föderaliſtiſchen Bam⸗ berger Programms aufgenommen und von den Regie⸗ rungsparteien bewilligt worden. Solange von der Bayeriſchen Volkspartei in der Praxis dem Rahmen dieſer Vereindarun⸗ en nicht widerſprochen wird, kann von einer Abweichung vom balitionsprogramm nicht geſprochen werden. Groß⸗-Berlin. Berlin, 2. Oktbr.(Von unſerem Verliner Büro.) Die Groß⸗Berliner Angelegenheit befindet ſich zur Stunde noch in der Schwebe, es ſteht noch die 3. Leſung des Antrages aus, durch den die Landesverſammlung die ärgſten Uebel⸗ ſtände abſtellt und neben den beſoldeten Stadträten auch un⸗ beſoldete wieder einführen will. Die ſozialiſtiſchen Kom⸗ munalpolitiker hatten für den Fall mit dem General⸗ ſtreik gedroht. Inzwiſchen aber rückt die Mehrheitspartei bereits von dieſem Plane ab. Der Vorſtand des Bezirksver⸗ bandes Groß⸗Berlin veröffentlicht einen Aufruf, in dem er ſeinen Parteianhängern rät, auf die Landtagswahlen zu warten. Das hat die„Freiheit“ in den Harniſch gebracht: „Das kann und darf nicht ſein“, ruft das unabhängige Organ aus. Die Arbeiterſchaft hätte mannigfache Mittel. Sie reſt⸗ erhöht werden müſſe. höhung der Kohlenproduktion notwendig ſei, um die zuneh⸗ mende Zahl der Arbeitsloſen einzuſchränken. Als Zulagen für die Leiſtung der Ueberarbeit wurden den ſächſiſchen Bergarbeitern dieſelben Vergünſtigungen in Aus⸗ ſicht geſtellt, wie ſie den Bergaleuten des Ruhrreviers bereits gewährt werden; insbeſondere neben billigte Textilwaren und Schuhe. Die lang andauernden ſach⸗ lichen Beratungen hatten das Ergebnis, daß die Betriebsräte ihren Belegſchaften die für die Leiſtung der Ueberſtunden in Ausſicht geſtellten Vergünſtigungen mitteilen und in kurzer Zeit neue Verhandlungen zwiſchen den Organiſationen der Arbeitgeber und der Arbeiter ſtattfinden. Ausſtellungshalle hier die Rhein, Donau und Neckar zuſammen mit dem Rheinſchiffahrtsver⸗ band Konſtanz veranſtaltete große Schiffahrts⸗ und Waſ⸗ ſerkraftausſtellung eröffnet. Ausſtellung bietet nicht nur für den den Laien ein überſichtliches Bild über alle dieſenigen Proſekte und Anlagen, die unſere Flüſſe in Süddeutſchland in Schiffahrtswege umzuwandeln und ſie für die Elektrizitätsverſorgung zu gewinnen geeignet ſind. Eine ſehr große Anzahl von Firmen, darunter die allererſten in Deutſchland, beteiligten ſich an der Ausſtellung. Das Hauptintereſſe dürfte in erſter Linie die zahlreichen Modelle, die Hafenpläne, die Brücken⸗ und ſonſtigen techniſchen Anlagen finden, die ergänzt werden durch das an den Wänden angebrachte Proſekt⸗ und Kartenmaterial. Von den Städten ſind vor allem Karlsruhe, Mannheim, Ulm und Stuttgart auf der Ausſtellung vertreten. —— Mannheim eine mehr allgemein gehaltene Darſtellung er die das Tiefbauamt vor Karlsruhe in einem ſauber ausgeführten Quer⸗ ſchnitt die Anlagen des Karlsruher Rheinhafens vor und gewährt hat einige beſonders bemerkenswerte Fer 1 Neben dieſer Verbindung werden dann auch Donau⸗Bodenſeeprojekt gezeigt und es iſt ſelbſtverſtändlich, daß auch die Murgkraftwerkanlagen nicht fehlen. Sammlung von Waſſerkraftanlagen hat der bekannte Waſſerbau⸗ ingenieur Oberbauinſpektor Dr. Ludin zur geführlend geſtellt. iſt 95 einzugehen. Man Mannheim, die ruhe, Zy Eo Skizzen ihrer Spezialkonſtruktionen auf dem Gebiete der Waſſer⸗ 0 t, des Kanalbaues und verwandter Gebiete. feſſeln bon Kammerſchl 0 pern und Baggern. Der Zeppelinluftſchiffbau infolge der Ententebedingungen ſeinen Betrie führt das Nodell eines Luftſchraubenſchlepphootes vor. Die Tech⸗ niſche ihrem Flußbaulaboratorium vertreten; ihr Direktor, Geh. Rat Ausbau der findet ſich 2 di 33 Turbine Deutſchlands, die, Eigenkum der Techniſchen Hochſchule, überlaſſen wurde. Nicht uner von der Bau⸗ und Bergdirektion Stuttgart ausgelegten Verſuche über die ſaffun Austelaug 0 Ergen iſſe der Elekteotechniſchen Großinduſtrie am Oberrhein, Württembergs. hat darnach ernſte Bedenken gegen die Bamber⸗ berger würde demnäch gehen. Angeblich hätte 50 uß auf das führer, die vor kurzem eine Beſprechung zwiſchen dem präſidenten und den Solinger Fabrikanten zu ſprengen verſuchten, ſind auf Anordnung der Elberfelder Staatsanwaltſchaft durch die gald worden. 5 ſchaft das Verfahren wegen Landfriedensbruches ein⸗ geleitet. der Verhafteten verſuchten die Polizei durch Drohungen zur Fre aber damit keinen Erfolg. Metallinduſtrie hat zu langen Verhandlungen vor dem Enate Nan Sfg Bei den Verhandlungen am 27. September konnte kein ſämtlichen Vertreter der treter der Arbeitnehmer gegenüberſtanden und der Vorſitzende ſich ſeiner Stimme enthielt. machungskommiſſär rief Schlchtn ein b 0 Schlichtungsausſchuß an. fällte einen S0 allgemeine.—— 5 der Zuſchläge des Abkommens vom 10. April .JIs. von 60 auf 65 ſozialen Zulagen erhöht werden. 125 in Anwendung zu bringen, ſei die Aufgabe, welche die Arbeiterſchaft Groß⸗Berlins jetzt löſen müßte und löſen würde · Das iſt immerhin noch etwas dunkel ausgedrückt. Ganz an⸗ ders legt ſich allererſt“, daß die Unabhängigen ihre Politik auf dem Rat⸗ haus in einem M ach 40 rat von Groß⸗Berlin haben, ſtande bringen müßten. Das kann ſa ein ganz angenehmer Winter werden. die„Rote Fahne“ ins Zeug. Sie verlangt„zu „fortlaufenden Appell an die proletariſche verwandelt. Das erſte Wort dabei müßte der Arbeiter⸗ den die Berliner Betriebsräte zu⸗ die Kohlenförderung. Anbedingte Notwendigkeit der Erhöhung der Kohlenproduktion Berlin, 1. Okt.(WB.) Vom Reichsarbeitsminiſterium d mitgeteilt: Unter dem Vorſitz des Miniſterialrats 1 und in dlene eines Vertreters des ſächſiſchen Arbeits⸗ miniſteriums Vertretern der Organiſationen der Unternehmer und der Bergarbeiter, ſowie ſämtlicher Betriebsräte des Steinkohlenbergbaues ſtatt. der Reichsregierung wurde in längeren Ausführungen darauf 0 hingewieſen, daß zwecks Erfüllung des Spaer erſprengung der im Abſchnitt von k odenſtein vom Reichsarbeitsminiſterium in Berlin and in Zwickau kürzlich eine Konferenz mit ſächſiſchen Von dem Vertreter A b⸗ ommens die Kohlenförderung unbedingt Auch wurde betont, daß die Er⸗ Fettzulagen auch ver⸗ De Schiffahris⸗ und Waſſerkraft⸗Ausſlellung in Kärlsruhe. , Aarlseuhe, 2. Okt. Am Freitag mittag wurde in der ſtädt. vom Südweſtdeutſchen Kanalverein für Die überaus reichhaltige Fachmann, ſondern auch für Entwicklung ſeiner großzügigen Hafenanlagen zeigt, führt leichzeitig einen Einblick in die Rheinhafenbauten, in die Getreide⸗ peicher und Kranenanlagen. Das ſtädtiſche Tieſbauamt von Ulm Typen von Donauſchiffen bei⸗ die Stadt Stuttgart gibt in einem anſchaulichen artenmaterial die Vorteile der Rhein⸗Donauverbindung wieder. die Entwürfe zum Eine beſonders reiche Die Zahl der von den Privatfirmen vorgeführten Ausſtellungs⸗ 5 groß, daß es unmöglich 10 I ee darauf ertreten ſind hierbei u. a. Moh r⸗ u. Federhaff⸗ eim, Joſef Vögele⸗Mannheim, Grün⸗ u. Bilfinger⸗ ulius Wolf⸗Heilbronn, Haniel und Lueg⸗Düſſeldorf, —5 ee eeeeee Wahß u. Freitag⸗Karls⸗ in u. Co., Stuttgart, mit Modellen, Zeichnungen und 0 Vor allem ierbei Modelle von Schiffshebewerken, von Tauchſchleuſen, euſen, von Turbinen, von Kanalſchiffen, Schlep⸗ riedrichshafen, der umſtellen mußte, ochſchule Karlsruhe iſt mit einer ganzen Ausſtellung aus eybock hat hierbei ſeine Entwürfe für den zufammenfaſſenden w dalbwaſſerifte zur Schan geſtellt. Hier von dieſer der Ausſtellung leihweiſe unerwähnt darf ſchließlich bleiben, die von Bauſteinen aus Rückſtänden, ferner die die Ausſtellung der Bodenſchätze Badens und deulſches Keich. Erzberger. Das„Neue Tageblatt“ ſchreibt, Herr Erz⸗ wieder ins politiſche Leben zurück⸗ rzberger ſchon heute wieder Ein⸗ eichsfinanzminiſterium. Er ſei er eigentliche spiritus rector des Herrn Dr. Wirth. Auch der Plan der Zwangsanleihe ſei mit Herrn Erzberger in Verbindung zu bringen. Verhaftete Kommuniſlen. m. Solingen, 2. Oktober.(Priv. Tel.) Die kommuni tiſchen An⸗ egierungs⸗ eſige Polizei mit Unterſtützung der britiſchen Militär⸗Polizei ver⸗ Gegen die eeeee hat die Staatsanwalt⸗ aſſung der Gefangenen zu zwingen, hatten Gehallsbewegung in der Kölner Meiallinduſtrie. am Köln, 2. Okt.(Priv.⸗Tel. Die Geh rltsbewegung in der Schlich⸗ iedsſpruch gefällt werden, weil die Stimmen der ee denjenigen ſämtlicher Ver⸗ er Regierungspräſident als Demobil⸗ ierauf, nachdem in verſchiedenen großen r Angeſtellten ausgebrochen war, den Dieſer verhandelte geſtern erneut und jedsſpruch der vom 1. September d Is. an eine vom Hundert vorſieht. Daneben ſollen die Die Reichsregierung und Oſtpreußen. Berlin, 1. Okt.(WB.) In gewiſſen Kreiſen der oſtpreußi⸗ ſchen Vepölkerung herrſcht noch immer die Meinung, die wurde geſtern Ueberprüfung der neuen Fernſprechgebühren⸗ ordnung abzielt. ö er⸗ klärte dazu, daß die Neugeſtaltung des Fernſprechtarifes in Angriff genommen ſei. ſchlußgebühr und einem Entgelt für die 1 Apnarake und Einrichtungen, ferner aus einer Geſpräch⸗Tauſch⸗ gebühr, die in weitem Maße geſtaffelt werden und die Mitte halten ſoll zwiſchen der jetzigen Geſpräch⸗Tauſchgebühr und der Geſpräch⸗ gebühr, bei der die einzelnen Geſpräche gezählt werden. Die Vor. arbeiten erfordern erhebliche Zeit. Es müſſen nämlich die ſämtlichen Telephangpparate mit einem Geſprächszähler verſehen werden. Auf Grund dieſer Geſprächszähler würden die Ermittlungen zum Feſt⸗ ſetzen der Geſprächszahl eingeſtellt. Vor Mitte des nächſten Jahres kann nach Mitteilung der Reichspoſtverwaltung nicht damit gerechnet werden, daß eine Aenderung der jetzigen Verhältniſſe eintritt. die Tauſend⸗Mark⸗Gebühr werde nachgeprüft werden. gung der Telephonteilnehmer betrage im ganzen Reich 7 Prozent. habe die Intereſſen Oſtpreußens nicht in der Weiſe vertreten, wie die gefährdete wirtſchaftliche Lage dieſer Provinz es erfordert. Dieſe Auffaſſung iſt völlig ee Von der Reichsregierung iſt ſowohl bei der pol⸗ e niſchen Regierung wie bei der Friedenskonferenz immer wie⸗ der auf die Unzuträglichkeiten hingewieſen worden, die ſich durch die Hemmung des Verkehrs im ſogen. polniſchen Korridor ergeben haben. Auf Grund dleſer Vorſtellungen, die die Reichsregierung unabläſſig erhoben hat, ſind durch Vermittelung des Botſchafterrats nunmehr neue Ver⸗ handlungen zwiſchen Deutſchland und Polen in der Ver⸗ kehrsfrage anberaumt, die am 8. Oktober in Paris beginnen. Zu den Verhandlungen über eine praktiſche Verkehrsregelung werden gemäß einer Zuſage, die der Handelskammer in Kö⸗ nigsberg im Juni 1920 gemacht worden iſt, Vertreter der Provinz Oſtpreußen zugezogen werden. Gegen die Verteuerung des Mehl⸗ und Brolpreiſes. m. Köln, 2. Okt.(Priv.⸗Tel.) Gegen die Verteuerung des Mehl⸗ und Brotpreiſes hat die Verbraucher⸗Kammer für den Bezirk Köln in einer geſtrigen Sitzung folgende Enk⸗ ſchließung gefaßt: Die Verbraucher⸗Kammer hat mit großer Entrüſtung davon Kenntnis genommen, daß die Reichsgetreide⸗ telle beabſichtigt die Koſten der erhöhten Getreidepreiſe im beſeßten Gebiet durch eine Verteuerung des Mehl⸗ und Brotpreiſes im Rheinland herauszuwirtſchaften. Die Verbraucher⸗Kammer betrach⸗ tet in einer einſtimmig angenommenen Entſchließun dieſe Aus⸗ nahmebehandlung als eine unerhörte Herausfor⸗ derung der Verbraucher des beſetzten Gebietes und bedauert auch aus politiſchen Gründen dieſe kurz⸗ ſichtigen Maßnahmen der Reichsgetreideſtelle. Die Kammer ver⸗ langt, daß die Mehrausgaben durch die Getreidepreiſe auf die Ver⸗ braucher des ganzen Reichsgebiets umgelegt werden. Ein poliliſches Schreiben Einſteins. Der Streit um den berühmten Gelehrten iſt von einem Teil ſeiner Gegner von dem rein wiſſenſchaftlichen Schauplatz, auf den er allein gehört, auf den politiſchen verſchoben wor⸗ den. Aus dieſem Zuſammenhang iſt ein Schreiben Einſteins entſtanden, das das„Jüdiſche Echo“ naee Es iſt an den Zentralverein deutſcher Staatsbürger jüdiſchen Glaubens gerichtet und lautet: ch erhalte heute Ihre Einladung zu einer Sitzung am 14. d. Mts., welche der Verdorpfun des Antiſemitismus in akademi⸗ ſchen Kreiſen gewidmet ſein ſoll. Ich würde gerne kommen, wenn ich an einen möglichen Erfolg eines derartigen Unternehmens glaubte. Zuerſt aber müßte der Antiſemitismus und die knechtiſche Geſinnung unter uns Juden ſelbſt durch Aufklärung bekämpft werden. Mehr Würde und Selbſtändigkeit in unſeren Reihen! Erſt wenn wir es wagen, uns ſelbſt als Nation anzuſehen, erſt wenn wir uns ſelbſt achten, können wir die Achtung anderer er⸗ werben, bezw. ſie kommen dann von ſelbſt. Antiſemitismus im Sinne eines lidden ſ nem 0. wird es geben, ſolange Juden mit Nichtjuden in Berührung kommen— was ſchadet es? Vielleicht verdanken wir es ihm, daß wir uns als Raſſe erhalten können; ich wenigſtens glaube es. Wenn ich zu leſen kriege:„Deutſche Staatsbürger jüdiſchen Glaubens“, ſo n 100 Pieſ eines ſchmerzlichen Lächelns nicht er⸗ wehren. Was ſteckt in dieſer ſchönen We was iſt denn jüdiſcher Glaube? Gibt es eine Art Unglauben, kraft deſſen man aufhört, Jude zu ſein? Nein. In jener Beze ung ſtecken aber zwei Geſtändniſſe ſchöner Seelen, nämlich: 1. ich will nichts zu kun haben mit meinen armen jüdiſchen(oſtjüdiſchen) Brüdern, 2. ich will 7 als Kind meines Volkes angeſehen werden, ſondern nur als Mitglied einer religiöſen Gemeinſchaft. Iſt das auf⸗ richig? Kann der Arier vor ſolchen Leiſetretern Reſpekt haben? Ich bin nicht deutſcher Staatsbürger.. aber ich bin Jude und freue mich, dem jüdiſchen Volke e en wenn ich dasſelbe auch nicht irgendwie für ein auserwähltes halte. Laſſen wir doch ruhig dem Arier ſeinen Antiſemitismus und bewahren wir uns die Liebe zu unſeresgleichen. Macht nicht böſe Geſichter wegen dieſes Bekenntniſſes! nicht böſe oder unfreundlich gemeint! Mit vorzüglicher Hochachtung! gez. A. Ginſtein.“ Letzte Meloͤungen. Sozialdemokraliſcher Terrorismus in Wien. Wien, 1. Oktbr.(WB.) Der Vorfall in Breitenſee, wo bewaffnete Volkswehrmänner in eine chriſt⸗ lich⸗ſoziale Volksverſammlung eingedrungen war, hat in bürgerlichen Kreiſen große Erregung hervorgerufen. Staatsſekretär Mayer berief einen außer⸗ ordentlichen Kabinettsrat ein und beauftragte den Staatsſekretär für das Heerweſen bis dahin das Material für die Unterſuchung des Falles vorzubereiten. Staatsſekretär Deutſch erließ einen Befehl an die Wehrmacht, in dem es heißt: Ich werde jede im Wahlkampf erfolgte geſetzwidrige Handlung von Angehörigen der Wehrmacht auf das ſtrengſte ahnden. Wer verſucht, Andersgeſinnten ſeinen politiſchen Willen aufzuzwingen, iſt nicht würdig des Wehrmannes Rock zu tragen und wird ſchonungslos aus den Reihen der Wehr⸗ Es iſt macht entfernt werden. Der allzu patrioliſche Peirotes. Paris, 1. Okt.(WB.) Nach einer Privatmeldung des Temps aus Straßburg haben die Abteilungen Mülhauſen und Metz der ſozialiſtiſchen Partei den Ausſchluß des Bürger⸗ meiſters von Straßburg, Peirotes, aus der Partef beantragt, weil er gelegentlich der Anweſenheit Millerands in Straß⸗ burg ſehr patriotiſche Reden gehalten habe. Auch habe er „Hoch Millerand!“ geſchrien. Noch ein anderes Mitglied der ſozialiſtiſchen Partei namens Richard iſt von den Sozialiſten aufgefordert worden, ſein Verhalten anläßlich des Veſuches Millerands in Kolmar zu rechtfertigen. Die Wahlen in Dänemark. Kopenhagen, 1. Okt.(W..) Nach dem heutigen Landſting⸗ Wahlen beſteht der Landſting aus 13 Konſervativen, 8 Radikalen, 22 Sozialiſten und 31 Mitglieder der Linken. noch aus. 8 Radikalen, 19 Sozialiſten und 31 Mitgliedern der Linken. folge der Rückkehr Südjütlands iſt die Anzahl der Landtagsman⸗ dante um vier vermehrt worden. Jahre. Das erſtemal entſcheidet das Los, wer ausſcheiden ſoll. Zwei Wahlen ſtehen Der bisherige Landſting beſtand aus 14 n⸗ Die Mandate gelten für acht Die Hälfte der Mandate wird nach vier Jahren erneuert. Ueberprüfung der neuen Fernſprechgebührenordnung. München, 2. Okt.(Priv.⸗Tel.) Im Landtagsausſchuß einſtimmig ein Antrag angenommen, der auf Ein Vertreter des Handelsminiſteriums er⸗ Er ſoll ſich aus 2 Teilen zuſammenſetzen; der An⸗ Inſtandhaltung der Auch Rütk⸗ Der 9 J— bevor. N Samatag, den 2. Oktober 1920. Maunheimer General⸗Anzeiger.(Miitag⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 444. Aus Stadt und Land. Aus der Stkadtratsſitzung vom 30. Sept. 1920. Mitteilungen hieſiger Zeitungen über den Luftpoſtdienſt Baſel⸗Frankfurt enthalten die Behauptung, die Stadtver⸗ waltung trage Schuld daran, daß als Zwiſchenlandeplatz urſprüng⸗ lich nur Karlsruhe auserſehen, dagegen Mannheim ausgeſchaltet war. Dieſen Vorwurf muß der Stadtrat zurückweiſen. Die Stadt⸗ verwaltung hat von der beabſichtigten Einrichtung dieſer Luftpoſt⸗ linie ſo wenig erfahren, wie die hieſige Handelskammer. Insbe⸗ ſondere hat ihr die badiſche Luftverkehrsgeſellſchaft von dem Plan keinerlei Kenntnis gegeben. Andererſeits hat die Stadtverwaltung, ſo weit es an ihr lag, die Anfänge eines heimiſchen Luftverkehrs nach Kräften vorbereiten helfen. Sie har mit der Geſellſchaft m. H.„Mannheimer Luftverkehr“ von ihrer Gründung an Fühlung gehalten und iſt ſchon lange bemüht, die Anlagen des Luftſchiff⸗ fens Mannheim⸗Sandhofen der Friedenswirtſchaft zu erhalten. uch das neuerdings hier in Bildung begriffene geſchäftliche Unter⸗ nehmen zur Einbeziehung Mannheims in den Luftverkehr wird der Stadtrat, ſobald es greifbare Geſtalr angenommen hat, ſo weit als möglich fördern. er Bürgerausſchuß hat am 11. Juni 1920 einem Stadtratsbeſchluß zugeſtimmt, wonach ortsanſäſſige Fayrgäſte, die durch ein amtsärztliches Zeugnis nachweiſen, daß ſie infolge körper⸗ licher Beſchädigung am Gehen ſehr behindert und daher auf die Be⸗ nutzung der Straßenbahn angewieſen ſind, Monatsnetzkarten oder Wochenfahrſcheinhefte zu ermäßigten Preiſen erhalten kön⸗ nen. Es war dabei angenommen, daß dieſe Vergünſtigung nur von bedürftigen Perſonen in genommen wird. Die Erfahrung hat aber gezeigt, daß auch Beſchädigte, deren Vermögenslage oder Einkommen die Inanſpruchnahme ſolcher Vergünſtigungen nicht notwendig macht, von der Ermäßigung Gebrauch machen. Es wird daher beſtimmt, daß die Vergünſtigung künftighin nur auf be⸗ dürftige Beſchädigte Anwendung zu finden hat. 11+5 26 freihändige Verkäufe und 3 Fälle von Zwangs⸗ verſteigerungen v. Grundſtücken der Gemarkung Mann⸗ 9 wurde die Prüfung im Sinne des Sperrgeſetzes vorgenommen. n keinem dieſer Fälle wird ein Anſpruch auf Uebertragung des Vorkaufsrechts erhoben. Die Mannheimer Fleiſchverſorgung. Von der Fleiſcher Innung Mannheim werden wir um Aufnahme folgender Zuſchrift erſucht: In den hieſigen Tagesbiättern vom 30. September 1920 befindet ch ein Bericht über die Verſammlung des gewerkſchaftl.⸗genoſſen⸗ chaftl. Verbraucherausſchuſſes, in dem u. a. bezgl. der Fleiſchver⸗ ſorgung den Metzgern bittere Vorwürfe darüber gemacht werden, daß ſie in Bezug auf die Fleiſchpreiſe ihr Wort nicht gehalten hätten. Letzteres iſt ohne weiteres zuzugeben, es iſt dieſes aber lediglich eine Folge der ſich fortgeſetzt ſteigernden Schlachtpiehpreiſe, auf die von— aus in verbilligendem Sinne einzuwirken, bis jetzt noch kein Mittel gefunden iſt. Während zu jener Zeit die Viehpreiſe ſich zwiſchen 5 und 7 Mark per Pfund Lebendgewichtspreis bewegten, ſtellen ſich dieſe jetzt auf 6 bis 10 Mark und darüber. Wenn ferner geſagt wird, die Metzger ſtürzen ſich wie die Wilden auf die Schlachttiere, ſo iſt dieſes inſofern richtig, als eben bei den ſchwachen Zufuhren und dem faſt gänzlichen Fehlen von Schweinen alles auf die paar Tiere angewieſen iſt, und jeder mit Recht befürchten muß, 9857 nichts zu bekommen, wenn er ſich nicht mit dem Einkauf eeilt. Völlig unrichtig und daher irreführend iſt die angeführte Kal⸗ kulation. Erſtens ſind nur einzelne Metzger in der Lage, ſo ſchwere Ochſen zu bekommen und zu verwenden. Zum andern bringt ein Paar Ochſen, das heute Mk. 30 000.— köſtet, höchſtens 15—1600 Pfund Schlachtgewicht. Aus was der Rechenkünſtler die Wurſt macht, für die Mk. 9000.— erlöſt werden, wenn er ſämt⸗ liches Fleiſch verkauft, iſt und bleibt für den Fachmann ein Rätſel. „Von den Eingeweiden, die vorhanden ſind, iſt es nicht möglich. Als Erlös hieraus kann allerhöchſtens der erwähnten Summe in Anſatz gebracht werden. Völlig überſehen iſt außerdem, daß, mindeſtns 6 Prozent als Hau⸗ und Schwundverluſt in Abzug ge⸗ bracht werden müſſen. Es ſind 3. Zt. im Reichswirtſchaftsrat und in der Reichsfleiſch⸗ ſtelle Verhandlungen mit den Spitzen der Landwirtſchaft, des Vieh⸗ handels, der Fleiſcher und der geſamten Konſumenten⸗Organiſatio⸗ nen, um das Verhältnis feſtzulegen, nach denen die Vieh⸗ u. Fleiſch⸗ preiſe ſich regeln laſſen, und ſteht deren Abſchluß in aller nächſter Alsdann werden überall provinzielle und ſtädtiſche ommiſſionen in ähnlicher Zuſammenſetzung gebildet werden, die an Hand dieſer Feſtſtellungen überall in der Lage u. berufen ſind, über die jeweils angemeſſenen Fleiſch⸗ und Wurſtpreiſe zu befinden. Es ſollten daher derartige Aeußerungen, wie ſie in der obengenann⸗ ten Verſammlung gefallen ſind, bis zu einer ordnungsmäßigen Regelung unterbleiben. Sie ſind nur geeignet, Verwireungen und Gehäſſigkeit zu erzeugen, wo vernünftiges Zuſammenarbeiten eine Lnabweisbare Nitwendigkeit iſt. Die Vertreter der hieſigen Fleiſcher⸗Innung ſind jederzeit zu derartiger Zuſammenarbeit 2707 Proteſtverſammlung gegen die Mielſteuer. Die auf geſtern abend vom Wirtſchaftlichen Schutz⸗ verband in den Nibelungenſaal einberufene Proteſtver⸗ ſammlung gegen die 30prozentige Mietſteuer war nicht nur — ſchlecht befucht, ſondern nahm auch einen ganz unparlamentariſchen Verlauf. Der Vorſitzende, Herr Schmitz, eröffnete die Verſamm⸗ lung, bedauerte den ſchlechten Beſuch und ging dann ſofort zu ſeinem Vortrag über, in dem er zunächſt ſchärfſte Kritik an dem Mann⸗ heimer Wohnungs⸗ und Mieteinigungsamt übte, das er als die rückſtändigſte Behörde bezeichnete. Sodann kam Herr Schmitz auf die Mietſteuer zu ſprechen, die 15 Proz. für das Reich und 15 Proz. für die Gemeinde beträgt und bemerkte im Anſchluß daran, daß das Geſetz mit unüberlegtem Geiſte geſchaffen wurde. Für einen kleinen Mann, der z. Zt. 30 M. monatliche⸗Miete bezahlt, beträgt dieſe Steuer 108 Mark. Ein mittlerer Geſchäftsmann, der für ſeinen Laden vierteljährlich 1000 M. Miete bezahlt, hat im Jahre 1200 M Steuer zu zahlen. Die Steuer wird 16—17 Millionen Mark ergeben. Ein großer Beamtenapparat, der die Einnahmen wieder verſchlinge, werde erforderlich ſein, die Steuer einzuziehen, da dies nicht der Hausbeſitzer beſorgt. Gegen ein ſolches Geſetz müſſe energiſch Front gemacht werden. Nunmehr kritiſierte Redner das Wohnungs⸗ und Mieteinigungsamt, vor dem man ſtets vor verſchloſſenen Türen ſtehen müſſe. Redner brachte zahlreiches be⸗ laſtendes Material gegen das Wohnungs⸗ und Mieteinigungsamt, wie er ſich konſtant ausdrückte, vor, obwohl es ſich um zwei getrennte Aemter handelt und der Vorſitzende dies eigentlich wiſſen ſollte. Die von Herrn Schmitz vorgetragenen Fälle ſind ſchwer gravieren⸗ der Natur und jedenfalls einer ſtrengen Unterſuchung wert. Darnach wurde ſeit 2 Jahren Proteſt erhoben gegen zwei Perſonen, die zu⸗ ſammen eine 8 Zimmerwohnung beſitzen. Ein 44 Jahre altes Ehe⸗ paar, das 27 Jahre hier in Mannheim wohnte und Steuer zahlte, mußte einem von auswürts zuziehenden Herrn Platz machen und ausziehen. Ein lediger Mann bekam eine 3 Zimmerwohnung zu⸗ gewieſen. Auf erfolgten Proteſt ſprach ihm das eine Amt die Woh⸗ nung zu, während das andere ſie ihm abſagte. Nun ſchaffte ſich dieſer Mann eine Hausdame an, um wohnen bleiben zu können. Von jung Verheirateten verlange man aber eine Karrenzzeit von einem Jahr. Auch über Kontrolleure wurde geklagt, die ſich ſchmieren ließen. Auf erfolgte Beſchwerde habe der betr. Kon⸗ trolleur die Sache abgeleugnet. Das Wohnungsamt müſſe jeden Tag geöffnet ſein und nicht, wie es die Beamten dieſes Amtes wollen. Dieſe Mißwirtſchaft müſſe aufhören. Redner verlangte alsdann die Einſetzung einer sköpfigen ehrenamtlich tätigen Kom⸗ miſſion für das Wohnungsamt. Die nun beginnende Ausſprache nahm einen recht uner⸗ quicklichen Verlauf. Fortgeſetzt wurden Klagen gegen das Woh⸗ nungsamt und gegen deſſen Beamte laut. Die Mietervereinigung würde ſchlafen. Mehrfach wurde auf die Oſtſtadt verwieſen, wo noch viele Wohnräume vorhanden ſeien. Herr Kamm nahm die Mietervereinigung ſowie das Mieteinigungsamt gegen die Vor⸗ würfe des Vorſitzenden in Schutz. Auch Herr Köppel unterzog die Ausführungen des Hauptreferenten einer ſcharfen Kritik. Im Laufe des Abend ſprachen wohl ein Dutzend Redner, die mehr oder weniger ſtark ihrem Unwillen über das Wohnungsamt Ausdruck verliehen. Schließlich wurde eine Entſchließung angenommen, die an die Vorſitzenden der Reichstagsfraktionen geſchickt werden ſoll, in der gegen die Mietſteuer proteſtiert wird. Eine weitere Reſolution ſoll den Reichstagsmitgliedern zugehen. An den hieſigen Stadtrat dagegen wird bezügl. der Reform des Wohnungs⸗ und Mieteinigungsamtes nachſtehende Entſchließung geſandt: „Der Wirtſchaftliche Schutzverband erhebt mit Nachdruck ſchärfſten Proteſt gegen die z. Zt. beim Wohnungs⸗ und Mieteingungsamt herrſchenden Zuſtände. Er verlangt die Neu⸗ beſetzung der leitenden Stellen mit ehrenamtlichen Perſonen, gerechte und ſchnelle Erfaſſung der großen, unterbelegten Wohnungen, und ſtrenge Durchführung der Räumungsurteile Ferner verlangt er energiſche Stellungnahme gegen die Woh⸗ nungsſchiebungen und ſtrafrechtliche Verfolgung der betr. Fälle. Zuzugsgenehmigungen dürfen nur in beſonders dringenden Fällen erteilt werden. Ferner wird gewünſcht die Hinzuziehung von fünf Herren, die in allen die Wohnungsfrage beſchäftigenden Sitzungen teilnehmen und ſtimmberechtigt ſind.“ Gegen Schluß wurde noch die vom Vortragenden verlangte fünfköpfige Kommiſſion gewählt und darauf nach zweiſtündiger Dauer die Verſammlung geſchloſſen. ch. Die wiriſchaftliche eage der badiſchen Eiſenbahner. Von der Gewerkſchaft Deutſcher Eiſenbahner, Landesverband Baden, Bezirk Unterbaden gehen uns folgende Ent⸗ ſeaae ee mit dem Erſuchen um Veröffentlichung zu: ie am 30. September 1920 in Mannheim verſammelten Dienſt⸗ ſtellen⸗Ausſchußmitglieder der Dienſtſtellen der Eiſenbahnverwaltun Mann s erheben erneuten Proteſt, daß der Referentenentwur über die⸗Einſtufung bis chefin noch nicht der Zweigſtelle Baden vom Reichsverkehrs⸗ und Reichsfinanzminiſterium zugegangen iſt. Dieſer Umſtand hat zur Folge, daß bis heute die 920 rſolgt der Gehälter nach dem Beſoldungsgeſetze vom 30. April 1920 erfolgt. Die Notlage der Eiſenbahnbeamten und beſonders die der untern, wird mit jedem Tage größer. Es iſt ausgeſchloſſen, daß ein unterer Eiſenbahnbeam⸗ ter mit einem Monatseinkommen von 700/ bis 850„ noch die Exiſtenzmöglichkeit haben kann. Durch dieſe Verzögeküng und die Verſchleppung der Reichsbeſol⸗ dungsordnung überhaupt, iſt dieſen Eiſenbahnbeamten die Möglich⸗ keit genommen, ſich mit den Wintervorräten einzudecken und ihre Lage wird für den Winter geradezu kataſtrophal. Wenn nicht in aller Bälde die leitenden Regierungsſtellen für Abhilfe ſchaffen, dann iſt der Markt verſtrichen und die Eiſenbahnbeamten haben für den Winter nicht einmal die notwendigſten Lebensmittel. Die ver⸗ ſammelten Dienſtſtellenausſchußmitglieder ſtellen das Erſuchen an das Reichsverkehrsminiſterium der Zwelgſtele Baden, daß eine Ab⸗ ſchlagszahlung in der Höhe eines Monatsgehalts gegeben wird, um der Eiſenbahnbeamtenſchaft die Möglichkeit zu geben, daß dieſelbe ſich mit Wintervorräten eindecken kann. 8 Zahresfeſt des Oberrheiniſchen Jünglingsbundes. Am 26. und 27. September feierte der Oberrh Jünglingsbund im Vorort Neckarau ſein 17. Jahres feſt. Am erſten Feſttag ſpielte in der Morgenfrühe ein Poſaunenchor Choräle vom Kirchturm. Gegen 10 Uhr begann der Feſtgottes⸗ dienſt, der unter Mitwirkung ber vezeinigten Geſang⸗ und Poſau⸗ nenchöre ſtattfand. Herr Pfarrer Jundt von Neckarau begrüßte die Feſtverſammlung, unter der etwa 400 auswärtige Vereinsmit⸗ glieder waren. Herr Pfarrer Uhlig aus Heidelberg ſprach über das Wort des Propheten Jeremias:„Pfüget ein Neues!“ Auf dem Marktplatz ſpielten nach dem Gottesdienſt die Pofaunenchöre. Um 3 Uhr begann die Nachfeier. Wie am Morgen war die Kirche bis auf den letzten Platz beſetzt. Mit neig Ernſt ſprach der Bun⸗ desvorſitzende, Dekan D. Herrmann, über die Not der Zeit und ihre Aufgaben. Oberkirchenrat Spränger überbrachte die Grüße des Der Bundesſekretär erſtattete den Jahresbericht. Danach hat durch den Krieg und ſeine Folgen die Bundesarbeit ge⸗ litten. Etwa 400 der treueſten und beſten Mitglieder ſind gefallen. Aber nun fängt es ſich von Neuem zu regen an. Abends fand in der Gummikantine, dem größten Saal des Ortes, der aber die Er⸗ ſchienenen nicht faſſen konnte, ein Familienabend ſtatt. Die eckarauer Freunde leiſteten auf dem Gebiete des ſowle bei den turneriſchen Vorführungen Vorzügliches. Am Montag vor⸗ mittag war im Gemeindeſaal eine gutbeſuchte Mitgliederver⸗ ſammlung, im Anſchluß daran eine kurze Vorſtandsſitzung. Nach⸗ mittags wurde ein Ausflug nach Neckarſteinach unkernommen. Auf dem Kahn fuhren die Feſttellnehmer von dort nach Heidelberg. 75 Bundesfeſt wird allen Teilnehmern in ſchöner Erinnerung blek en. ep. Nächtlicher Ueberfall auf einen Stinnes⸗Schleppzug. Wiederholt wurde von uns berichtet, daß auf dem Rheinſtrom Flußpiraten ihr Unweſen treiben, die, zu Banden vereinigt, nachts die Schiffe überfallen und ihrer Ladung berauben. Ein ſolcher Ueber⸗ fall in„großem Stil“ hat ſich in der Nacht vom Donnerstag zum Freitag oberhalb Gernsheim ereignet. Das Boot„Hugo Stin⸗ nes III“ war, von Bingen kommend, mit ſieben mit Kohlen und Koks beladenen Schiffen dort am Donnerstag Abend gegen halb 7 Uhr vor Anker gegangen. Nachts zwiſchen 12 und 2 Uhr wurde der Kapitän des Stinnesbootes durch vom zweiten Anhangſchiffe kommende Hilferufe alarmiert. Der Kapitän alarmierte durch Signale die Beſatzungen des Schleppbootes und der Anhangſchiffe und eilte an einem mit 15 Mann bemannten Nachen den Anhangſchiffen zu Hilfe. Wie ſich nunmehr herausſtellte, war das ſechſte Anhangſchiff von einer 25 bis 30 Mann ſtarken Bande überfallen worden. Die drei Mann ſtarke Beſatzung des Schiffes war verhin⸗ dert worden, aus dem Schlafraum an Deck zu kommen. Als der Kapitän mit ſeiner Mannſchaft den Piraten auf den Leib rücken wollte, wurde er mit Handgranaten und Piſtolenſchüſſen empfangen. Ein Matroſe wurde durch einen am Kopf verleßt. Mehrere Leute wurden mit Bootshaken und Kohlenſchaufeln geſchla⸗ gen, mit denen ſich die Bande verteidigte, und von Steinen und Kohlenbrocken getroffen, die von den Flußräubern geworfen wurden. Die Verletzungen, die hierdurch verurſacht wurden, ſind glücklicher⸗ weiſe nur leichter Natur. Es gelang zwar ſchließlich, die Bande zu verſcheuchen, aber die in den mitgebrachten Fliegern bereits unter⸗ gebrachte Beute, die in etwa—400 Zentner Kohlen und Koks be⸗ ſtand, konnte ihr nicht mehr abgenommen werden. Im Dunkel der Nacht verſchwanden die Räuber in der Richtung auf Nierſtein. Man glaubt, daß die Bande in dem Ort wohnhaft iſt. Angeſichts dieſes ſchier unglaublich klingenden Vorfalls erhebt ſich immer dringender die Forderung nach beſſerem Schutz der Schiffahrttreibenden zur Nachtzeit. Es wird darüber geklagt, daß die Kontrolle des Rheinſtromes zur Nachtzeit durch Polizeiboote ſehr zu wünſchen übrig läßt. Die Strompolizei hat die Pflicht, da⸗ für zu ſorgen, daß die Unſicherheit, die gegenwärtig auf dem Rheinſtrom zur Nachtzeit herrſcht, durch eifriges Patrouillieren energiſch bekämpft und ſo viel als möglich beſeitigt wird. Hoffent⸗ lich trägt der geſchilderte eklatante Fall dazu bei, daß von den zu⸗ ſtändigen Stellen Maßnahmen ergriffen werden, die durchgreifende Beſſerung bringen. 5 „Der Winterfahrplan. Nach der Entſcheidung des Reichs⸗ verkehrsminiſteriums tritt der Winterfahrplan auf den deutſchen Bahnen nicht, wie urſprünglich in Ausſicht genommen war, am 25. Oktober, ſondern bereits am Sonntag, den 24. Oktoher, in Kraft. Parteinachrichten. Deutſche(liberale) Volkspartei. Wir machen nochmals darauf aufmerkſam, daß die Jugend⸗ gruppe der Deutſchen(liberdlen) Volkspartei heute abend eine Hindenbur gfeier im großen Saale der„Harmonie“, D 2, 6, abhält. Beginn 7½ Uhr. Programme ſind auf der Geſchäftsſtelle C3, 21/2 und an der Abendkaſſe zu haben. vergnügungen. ic Slädkiſche Konzerte im Roſengarten. Die jugendliche Opern⸗ und Koloraturſängerin Hedwig Erl, die neben Hugs Voſin und Hans Kuhn im Liebesliederabend am nächſten Sonntag ſoliſtiſch mitwirken wird, iſt Mannheimerin und eine Tochter von National⸗Theater Mannheim. Agnes Bernauer. Ein deutſches Trauerſpiel von Friedrich Hebbel. 1 Ein deutſches Drama— deutſch nicht ſo ſehr um des Stoffes willen, deſſen Tendenz ſich für manchen überlebt haben mag, ſon⸗ dern vor allem durch hohe ſittliche Reinheit und köſtliche Anmut, durch männliche Entſchloſſenheit und opferwilligen Ernſt— Tugenden von einſt, Züge, die im deutſchen Leben von heute nur noch ſelten, auf dem modernen deutſchen Theater aber faft über⸗ haupt nicht mehr anzutreffen ſind. Es gibt aber noch etwas, wa⸗ über die nationale Begrenzung hinausreicht, den Gedanken vom Zweck entbindet und über die Welt des Scheins als lenkendes Ge⸗ ſetz erhebk. Hebbel ſelbſt ſchreibt über den Kern ſeiner Tragödie: „Es iſt darin ganz einfach das Verhältnis des Individuums: zur Geſellſchaft dargeſtellt und demgemäß an zwei Charakteren, von denen der eine aus den höchſten Regionen hervorging, der andere aus der niedrigſten, anſchaulich gemacht, daß das Individuum, wie herrlich und groß, wie edel und ſchön es immer ſei, ſich der Geſell⸗ ſchaft unter allen Umſtänden beugen muß, weil in dieſer und ihrem notwendigen formalen Ausdruck, dem Staat, die ganze Menſchheit lebt, in ſenem aber nur eine einzelne Seite derſelhen zur Entfal⸗ tung kommk. Das iſt eine ernſte, bittere Lehre, für die ich von dem hohlen Demokratismus unſerer Zeit keinen Dank erwarte: ſie geht aber durch die Weltgeſchichte hindurch, und wem es gefällt, meine früheren Dramen in ihrer Totalität zu ſtudieren, ſtatt bequemer⸗ weiſe bei den einzelnen ſtehen zu bleiben, der wird ſie auch dort ſchon vernehmlich genug, ſoweit es der jedesmalige Kreis geſtattete, ausgeſprochen finden.“ In ein Schlagwort zuſammengefaßt: der Gedanke des Opfer⸗ mutes iſt Tendenz und dramatiſches Moment zugleich. Die eigent⸗ liche Heldengeſtalt des Werkes wird alſo diejenige Perſon ſein müſſen, die ſieh als Individuum vor dem formalen Ausdruck der Geſellſchaft, dem Staat, am tiefſten beugt, ſeiner Ruhe und der bewährten Geſetzmäßigkeit alles aufzuopfern bereit iſt, ſich ſelbſt bezwingt und daraus das Recht ableitet, auch auf andere gleich ſtarken Zwang auszuüben. Nicht Agnes Bernauer, die ſchöne Baderstochter aus Augsburg, zunächſt auch nichk ihr trotziger, * leiden tlicher Gatte, der einzige Sohn des Baiernherzogs Ernſt, eee 0 ſelbſt, der Vater und Landesherr, iſt, moraliſch geſehen, die Hauptperſon des Stückes. In der unebenbürtigen Che ſeines Sohnes erblickt er eine Gefahr für die Ruhe, für den Beſtand ſeines Landes— der Bürgerkrieg flammt auch auf und es kommt zum Krieg zwiſchen Vater und Sohn, der den Herzog E um Gefangenen macht— um deſſen Rettung willen Herzog Ernſt Peder ſich noch dem Sohne die bitterſte Demütigung erſparen darf und 9 5 Henker Ater 0 Schwiegertochter werden muß. Dieſe Ge⸗ ſtalt iſt dem Dichter allerdings nicht ganz ſo geglückt— um ſo mehr iſt in die Hand des Darſtellers der Rolle gegeben— daß uns der von Hegel verfochtene und von Hebbel dichteriſch ausgeſprochene Gedanke des Dramas mehr zu überzeugen vermöchte, als die Tragödie des durch ſeine ungewöhnliche Schönheit ſo mächtigen Weibes uns erſchüttern muß. Immerhin bleibt dieſer Gedanke, der in der Erziehung des Sohnes und Thronerben zum Pflicht⸗ bewußtſein einen erweiterten Ausdruck findet, ein bewußtes und auffallendes Moment im Ge des Dichters— wir be⸗ gegnen ihm in der„Judith“ und„Genoveva“ ebenſo wie im „Michel Angelo“ oder„Gyges“— wie es in ſeinem Leben im Verhältnis zur Kunſt auch ſelbſt eine entſcheidende Rolle ge⸗ ſpielt hat. Die Wiederaufführung dieſes techniſch ſo wohlgelungenen, ſtofflich ohne ungeſunde Reizmittel mächtig pachenden und ſprach⸗ lich ergreifenden Dramas— anheimelnd 4 ſagen, verbietet der tragiſche Charakter des Werkes— iſt nach ſo langer Zeit, nach 13 Jahren, aufs lebhafteſte zu begrüßen. A. M. Kunſt und wiſfen in Mannheim. 45% Theaternachricht. Die heutige Aufführung von„Agnes Bernauer“ im Nationaltheater, neu inſzeniert von Hanns Lotz, beginnt um 6½% Uhr. Die Bühnenbilder ſiad von Heinz Grete, die Beleuchtungseinrichtung von Robert Weiner.— Im Neuen Theater geht morgen Gerhart Hauptmanns ſoziales Drama„Vor Sonnen⸗ aufgang“ in der Beſetzung der Erſtaufführung in Szene. 4% Mannheimer Kunſtverein E. B. Auf die Gedächtnis⸗Aus⸗ ſtellung Max Klinger, ſowie auf die Bilder von Maing Heyek, München, Hch. Mayer⸗Sahl, Stuttgart, Emma Goitein, Deſſau, Guſtav Kullrich, Karlsruhe, Arnold Faber, München, Lore Scheid, Wien, Hermann Eder, Freiburg, und Antonia Clavel, Wiesbaden, ſei nochmals verwieſen. Die Beſuchszeiten des Kunſtvereins ſind ab 1. Oktober: Sonn⸗ tags von 11 Uhr vormittags bis 4 Uhr nachmittags, Mittwochs und Samstags vormittags von 10—1 Uhr und nachmittags von —4 Uhr. * Ler Hochſchule für Muſik. Am 1. Oktober wird an der Hochſchule für Muſik unter Leitung von Kapellmeiſter Robert Hernried eine Stilbildungsſchule für Sänger, Pianiſten, Geiger, Celliſten ſowie andere Inſtrümentaliſten eröffnet, in der klaſſiſche und andere Mei⸗ ſterwerke mit beſonderer Berückſichtigung der Harmonie, der muſika⸗ liſchen Form, der Satzkunſt, des Stils des Entſtehungszeitalters wie⸗ auch der melodiſchen Linie erklärt und eingeübt werden ſollen. Nus dem Kunſtleben der Pfalz. 6Der Ausſchuß für Volksbildung in Ludwigshafen hat ſein Winterprogramm aufgeſtellt. Dieſes umfaßt 4 Vortragsreihen. Für die Zeit nach Weihnachten iſt daran gedacht, eine zuſammenhängende Darſtellung des Mannheimer Kulturlebens in der Schillerzeit zu geben. Drei Unterausſchüſſe wurden gebildet und u deren Führer beſtimmt: Dr. Krauß für den Vortragsausſchuß, orch für den Büchereiausſchuß, Profeſſor Berg für den Muſik⸗ ausſchuß. In Theaterfragen iſt Studienrat Grevenig der Sach⸗ verſtändige. Theater, Kunſt und Literatur. Ein nachgelaffenes Werk Schillers wird das deutſche Theater. publikum in dieſer Spielzeit zu Geſicht bekommen. Unter den wenigen dramatiſchen Entwürfen, die Schiller binterließ und deren bekannteſter der wiederholt, B. von Friedrich Hebbel zuendege⸗ führte„Demetrius“ iſt, befindet ſich das Drama„Die Maltheſer, von dem ſich das fertige Szenarium und ein ausgearbeiteter Teil der erſten Szene im Nachlaſſe des Dichters vorfanden. Das Sze⸗ narium iſt in allen volkstümlichen Geſamtausgaben mit abgedruckt, wo jeder Leſer ſich von der gewaltigen dramatiſchen Kraſt über⸗ zeugen kann, die in dieſem Stoffe ſteckt, für den Schiller, ähnlich wie in der„Braut von Meſſina“, der Chor vorſchwebte. Um ſo ſeltſamer iſt es, daß noch niemand auf den Gedanken gekommen iſt, da anzufangen, wo Schillers Hand den Stoff verließ. Jetzt hat es, wie uns aus Berlin ee wird, Hans von Hülſen, deſſen Platen⸗ Roman„Den alten Göttern zu“ eine beſonders feine Einfühlung in den Geiſt unſerer Klaſſiker erkennen ließ, unternommen, Schiller⸗ Werk fortzuſetzen und zu beenden. Er hat ſich möglichſt eng an den Schillerſchen Entwurf angeſchloſſen, aber doch gewiſſe künſtleriſche Elemente, die dem heutigen Empfinden gar zu fremd wären, z. B. den Chor, ausgeſchieden. Sein fünfaktiges Bühnenwerk führt den von Schiller vorgeſehenen Titel„Die Maltheſer. Der Dichter hat ſein Werk dem Staatstheater in Berlin und dem Nationaltheater in Weimar zur gleichzeitigen übergeben, den beiden Bühnen, die ja, ſchon aus ehrwürdiger Tradition, am meiſten be⸗ rufen ſind,— 5 über hundert Jahre alte Schiller⸗Werk zur„Ur⸗ ührung“ zu bringen. auffeen— Nietzſcheausgabe beginnt ſoeben im Muſarion⸗Verlag in München zu erſcheinen. Sie wird, unter Mitwirkung des Nietzſchearchins in Weimar, von Max u. R. Oehler und Dr. Fr. Chr. Würzbach heraus⸗ gegeben und eine Anzahl bisher unveröffentlichter Schriften Nietzſches ent⸗ halten. Die Ausgabe iſt, auch inbezug auf die Ausſtattung, als Monu⸗ mentalausgabe gedacht und wird nur in einmaliger kleiner Auflage ge⸗ druckt. Der gleiche Verlag bringt jetzt eben auch die erſten Bände einer Geſamtausgabe von Anatole France und Anton Tſchechow. 1 ————— 4. Seite. Nr. 444. Maunheimer Generai · Anzeiger. ¶ Mittag · Aus gabe⸗) Samstag, den 2. Oktober 1920. große Erfolge erſungen hat, wird die Künſtlerin, dem im ihrer Heimalſtadt gaſtieren.— Die Leitung der iſt im Hinblick darauf, daß aufſtrebenden, Aulnter den jetzigen Zeitverhältniſſen leigene Debut⸗Veranſtaltungen ſehr erſchwert ſind, boreit, Meldungen zur gelegentlichen Mitwic⸗ kung entgegenzunehmen und bei zureichender Leiſtungsfähigkeit ge⸗ machen. Näheres legentlich auch von dieſen Meldungen Gebrauch zu iſt beim Pförtner des Roſepgartens erſichtlich. Friedrich Erl. Nachdem ſie an der ſächſiſchen Staatsoper in Dresden Bühnenruhme ihres Vaters nachſtrebend, bei dieſer Gelegenheit zum erſten Male ſtädt. Konzerte begabten jungen Künſtlern Handel und lndustrie. Badischer Industrie- und Handelstag. Unter dem Vorsitz von Herrn Geh. Kommerzienrat Engelhard fand im Beisein der Herren Regierungsrat KOhlmeier und Regierungsrat Stehberger als Vertreter des Ministeriums des Innern am 27. September in der Handels- kammer zu Karlsruhe eine Präsidialkonferenz des Badischen Industrie- und Handelstages statt. Ueber einen Referentenentwurf wegen Einführung und arr.,ο² Spielplau des National-Theaters Neues Theater Oktod. 23 Vorstellung 3 Vorstellung 2. 5 5 N Bernauer 6 3. 8. beron 5½ Vor Sonnenauf, 7 4. M. 7C Era Piavolo 7 8 5. D. 4. Volks-Vorstellung: 55 Die Braut von Messina 6½ 6. M. 17A4 Wie es euch gefällt7 7..8C Agnes Bernauer 6½ 8..A..] Hoffmanns Erzünlungen 6½ 9..8 B Neu einstudiert: Vor Sonnenaufgang 7 Der schwarze Domino 7 10. S. 7D Zauberilöte 6 Willi's Frau 77½ Die Kartoffelverſorgung. Scharfe Stellungnahme der Ludwigshafener Betriebsräle. In einer großen Verſammlung der Betriebsräte von Ludwigs⸗ hafen am geſtrigen Freitag in dem Vereinshaus der Anilinfabrik artoffelpreis von 35 und 30 /, den Stellung genommen und erklärt, daß die Sie würden ſich nicht mehr durch Verſprechungen abſpeiſen laſſen und wollten heute definitiv be⸗ chließen, was dagegen gemacht werden ſoll. Um nun noch einmal Nachgeben zu gewähren, habe man eladen, in der Verſammlung zu er⸗ aße gefolgt waren. Auf die Frage, den die Erzeuger anlegen könnten, gab wurde zu dem hohen K die Erzeuger verlangen, Geduld der Arbeitermaſſen erſchöpft ſei. en Erzeugern Gelegenheit zum die Landwirte der Umgebung ein ſcheinen, dem ſie auch in ſtarkem welcher Preis der äußerſte ſei, deren Vertreter bekannt, daß 25 Mark und für die gelb müßten, um auf ihre Koſten zu kommen. Vielleicht, daß in der einen oder anderen Sorte noch ein den könne. Am Sonntag mittag ſoll in Beſprechung mit den Erzeugern erfolgen, ſie für die weißen Kartoffeln den Preisvor und beſchloſſen, folgende Preiſe zu bezahlen: 18„ für weiße ab Station. Falls die Landwirte ſich hierauf nicht einlaſſen ſollten, ſoll mit Gewalt vorge gangen werden. Eine auf heute Samstag nachmittag nach Ludwigshafen einzuberufende Verſammlung von Delegierten aller pfälziſchen freien Gewerkſchaften ſowie der Ange telltenverbände der Pfalz ſoll hierüber definitive Beſchlüſſe faſſen, die für die ganze Pfalz bindend ſein ſollen. An den Erzeugern iege es jetzt, ſo hieß es am Schluſſe, zu zeigen, ob ſie ein Einſe en hätten oder nicht, verneinendenfalls würden die Arbeiter alles daran ſetzen, um zu ihrem Ziele zu gelangen, denn der Worte ſeien jetzt genug gewechſelt worden, man wolle jetzt auch Taten ſehen. Nus dem Lande. eKelſch 30. Sept. Wie wir berichtet harten, war auf die For⸗ derung der hieſigen Arbeiterſchaft hin ein größeres Gendarmerie⸗ aufgebot beauftragt worden, bei den Landwirten eine Getreide⸗ nachſchau zu halten. Wie hierzu noch berichtet wird, wurde eine ziemlich große Menge Frucht beſchlagnahmt und zur Ver⸗ flügung des Kommunalverbandes geſtellt. 1 75 88 Heidelberg, 1. Okt. In einem hieſigen Hotel wurde eine Verkäuferin feſtgenommen, die ſich als Baroneſſe aus⸗ gegeben hatte. Das Einſchreiten der Bäckermeiſtern erſchien ein Propiſionsſchwindler. der ſich als Vertreter einer Eßlinger Fabrik ausgab. Ein Bäcker wurde um 339 Mark betrogen. 725(Pforzheim, 29. Sept. Der Werkmeiſter Oswald Türſchmann, der in der Nacht zum 25. auf 26. ds. Mts: in Dillweißenſtein ſeinen „Tochtermann in der Notwehr tötete, wurde bereits am 27. ds. Mts. freien Fuß geſetzt. 5 Wee ae Sportliche Nundſchau. Pferderennen. 1 16 000 Mark. 1000 M GJanek), 3. Roſenfels(Wenzel). Unplaziert: Onhx, Maral. 17:10; 10, 1010.— Schadow⸗Rennen. 16 000 Mark. 1800 Meter. 1. roſe(O. Müller), 2. Glückskind(Wrobel), 3. Sypbill Morel(Behr). Un⸗ plaziert: Südtirolerin, Schakal, Gondler, Sterna, Moritz. 20:10; 11, 11, 21:10.— Oppe nheim⸗Rennen. 70 000 Mark. 1400 Meter. 1. Graf Ferry(O. Schmidt), 2. Perikles(Janek), 3. Chimäre(Zimmer⸗ mann). Unplaziert: Widerhall. 12:10; 10, 12:10.— Baſedow'⸗Ren⸗ men. 27000 Mark. Dreij. 2400 Meter. 1. Trumpf(Janek), totes Rennen zwiſchen Dunſt(O. Schmidt) und Pallenberg(Bleuler). 14:10. Trollhetta⸗Ausgleich. 22000 Mark. 1200 Meter. 1. Käthi (Behr), 2. Finnländer(Huguenin), 3. Germa(Wenzel). Unplaßziert: Eris, Ordensritter, Maikotten, Snob, Diadem. 114:10; 24, 15, 58:10.— Prie⸗ ſterwald⸗Ausgleich. 22 000 Mark. 2000 Meter. 1. arther (D. Schmidt) 2. Neulüß(Huguenin), 3. Givet(Fiſcher). Unplaztert: Reve⸗ lin, Sappe, Majoratsherr. 24:10; 16, 20:10 olländer⸗Rennen. 27000 Mark. 1200 Meter. 1. Kolmerhof(Bleuler), 2. Leichtſinn, OQittmar), 3. Tannenfels(Polgar). Unplaziert: Wächter, Faubitze II, Fajfda. 20:10; 15, 42:10. 0 55* Hamburg⸗Horn, 1. Okt. Jennfelder⸗Rennen. 18 000 Mark. 1000 Meter. 1. Rau Puſſt(Stolpe), 2. Smaragd(Kaſper), 3. Horſt(Baſch). AUnplaziert: Tonart ſſt Wheeler. 13:10; 10, 11:10 armſener Flachrennen. Ebrenpreis und 18 000 Mark. Herrenreiten. 1600 Meter. I. Rekrut(Gerecke), 2. Jeſchute(Dierig), 3. Nimbus(von Keller). Un⸗ plaziert: Hilde II, Südoſt. 45:10 20, 17:10 Fotografo⸗Aus⸗ gleich. 20 000 Mark. 1400 Meter. 1. Widerſtand(Brown), 2. Ta⸗ kriia(Kaſper), 3. Wolfram(Baſch). Unplaziert: Armada, Otello. 16.10; .10. Preis von Iſerbrook. 95 000 Mark. 4800 M 1. Onix GBuchholz), 2. Ortrud(Streit), 3. Schnucki 11(Thalecke). Blankeneſener Ausgleich, 27000 Mark. 2400 Meter. 1. Tantalus(Brown), 2. Falter(Stolpe), 3. Anemone(Kaſper). Unpla⸗ giert: Prophetin. 22:10; 14, 21:10.— Schiffbecker Hürdenren⸗ zuen. 18 000 Mark. 3000 Meter. 1. Wachtel(Weber), 2. Atiella (Stolpe), 3. Fineke(Kaſper). Unplaziert: Erda. 22:10; 14, 21:10.— Gardeniga⸗Jagdrennen. Ehrenpreis und 18 000 Mark. Herren⸗ Freiten. 3500 Meter. 1. Schnucki(Gereke), 2. Claudio(Freeſe). Un⸗ plaziert: Mare Aurel(gefallen). 24:10. „Hannover, 1. Okt. Preis von Näendorf. 14000 M. 1100 Meter. 1. Sternbild(Danek), 2. Baſilisk(Gotzen), 8. Katzenjammer(Olejnik). Unplaziert: Eisblume, Letzter Nicham. 21·10; 47, 25.10.— Travemünder Jagdrennen. Ehren⸗ preis und 25 000 Mark. Herrenreiten. 3800 Meter. 1. Oceana (Krüger). Unplaziert: 13:10.— Preis von Bol-⸗ tenhagen. 16000 Mark. 2400 Meter. 1. Asra(Ackermann), 2, Herſchler(Schläfke), 3. Bogarwo(Korb). Unplaziert: Nicolo. 41½10; 18, 21210.— Gaſt⸗Ausgleich. 65000 Mark. 1600 Met. 1. Crajopa(Danek), 2. Dardanos(Jentzſch), 3. n—9Ä—5 brandt). Unplaziert: Oneida, Konrad, Sarnot, Toska II. 20:10; 12, 12:10.— Schwartauer Hürdenrennen. 28 000 Mk. Ausgl. 3200 Meter. 1. Rihiſel(Lewicki), 2. Schwerenöter „(Wegener), 8. Sperber(Kukulies). Unplaziert! Lotosblume. 38:10; 45, 1710,— Gnebersdorfer Rennen. 14000 Mk. 1200 Meter. 1 Oberon(Clejnik), 2. Faſchingsfee(Gotzen), Roſen⸗ uſch(Schläfke'. Unplaziert: Fiſcherin, Wolfgang, Daiſh. 21:10; 16,25:10.— Wiederſehen⸗Jagdrennen. Ehrenpreis und 5 8 00⁰ e eter. 1. Liberia Aeg Braune), 2. Masglag(v. Herder), 3. Anruf(Krüger). aziert: Hyperbel, Dina. 24:10; 138, 15710 5 8 e 7 Alhlekit. „ Die Meiſterſchaftskämpfe des Stadtverbandes für Schwer⸗, Leichtathletit und Raſenſpiele, in Stemmen und Ringen finden Finfolge des Regenwetters heute nachmittag in der Turnballe des *ͤ(— Anschluß an einen Bericht von Herrn Syndikus Dr. Blau- en 30 Mark pro Zentner verlangen weiteres Entgegenkommen gezeigt wer⸗ utterſtadt nochmals eine t. vielleicht, daß der Preis noch etwas ermäßigt werden könnte. Die Betriebsräte lehnten ſchlag der Erzeuger einſtimmig av 20 für gelbe und oligei wurde durch den Lebenswandel der falſchen Baroneſſe verurſacht.— Bei hieſigen IHandelskammer Konstanz), die Vogbereitung der Han- [delskammerwahlen sowie ſheiten. Berlin⸗Hoppegarten⸗Grunewald, 1. Oktober. Dorn⸗Re nnen. eter. 1. Freibeuter(Raſtenberger), 2. Maikotten [Schwerin und den Mülheimer Bergwerksverein .haben, desgleichen sollen bei den Essener Steinkohlenberg- Aufbau der Bezirksarbeiterräte erstattete Herr Syn- dikus Dr. Jordan- Villingen einen ausführlichen Bericht. Im stein-Mannheim wurden sodann die Entwürfe des Reichsarbeitsministeriums über den Auf bau und die Ab⸗ Srenzung defr Bezirkswirtschaftsräte besprochen. Da die Angelegenheit auch noch die Vereinigung südwest- deu'scher Handelskammern, die demnächst ihre Sitzung ab- hält, beschäftigen wird, wurde von ciner Beschlußfassung ab- gesehen. Ueber dlie Vertretung Badens sowie der einzelnen Ge- schäftszweige im Reichs-irtschaftsrat entspann sich eine längere Ausspraghe, in der insbesondere die Wünsche der Edel- warenindustrie und des Einzelhandels nach einer Vertretung im Reichswirtschaftsrat eingehend erörtert wurden. Der Ba- dische Industrie- und Haadelstag wird sich für eine Vertretung dlieser Interessen einsetzen. Herr Fabrikant Wilh. Vögele, Mitglied des Reichswirtschaftsrates, der als Sachverständiger eingeladen war, berichtete kürz über seine Erfahrungen im Reichswirtschaftsrat sowie über die Sozialisierun gS pläne der Reichsregierung bezöglich des Kohlenberg⸗ baues undd erstattete im Anschluß daran einen Bericht zu den Abänderungsvorschlägen für die Organisation des Eisen- wirtschaftsbundes, der die Grundlage für dic weitere Bearbeitung dieser Angelegenheit bilden wird. Bezüglich der Sozialisierungspläne war sich die Konferenz darüber einig, daß nach den bisherigen Erfahrungen in den Staatsbetrieben von der Sozialisierung nichts zu erhoffen, und daß es auf das höchste zu bedauern sei, daß unser wertvollstes und empfind- lichstes Rohprodukt Gegenstand des Versuchs der Sozialisie- rung sein soll, der, wenn er mißglückt, den Zusammenbruch des ganzen Wirtschaftslebens zur Folge haben müßte. Es wird beantragt, diesen Punkt auch noch innerhalb der Vereinigung südwestdeutscher Handelskammern zu behandeln, und zwar am 6. Oktober in Frankiurt a. M. Nack einem Bericht von Herrn Kommerzienrat Engel- hard üher die bisherige Tätigkeit und die günstigen Aus- sichten des Badischen Auftragsamtes wurde dem Satzungsentwurf für dieses Aint, dem sämtliche Kammern als Mitglieder angehören, die Zustimmung erteilt. heiten, die sich zwischen Einzelhandels-, Großhan- dels- und Industriefirmen wegen direkter Belieferung der Verbraucher ergeben haben.(Berichterstitter Dr. Krienen- Karlsruhe.) Es herrschte Uebereinstimmung darüber, daß diese Differenzen nur durch verständnisvollste und entgegenkom- mendste Jusammenarbeit der Verbände beseitigt oder dech wenigstens gemildert werden können.“ Besonders wurde aber Stellung genommen gegen die Betätigung aller möglichen Elemente im Wirtschaftsleben, für deren fehlerhafte Maßnah- men der reelle Haadel dann verantwortlich gemacht wird. Nach einem Eericht von Heern Dr. Ulm beschloß der Ba- dische Industrie- und Handelstag mit großer Mehrheit, dem Reichsverband der Deutschen Industrie und dem Zentralverband des Deutschen Großhan- dels beizutreten, sowie in Verhandlungen wegen Beitritts zur Arbeitsgemeinschaft des deutschen Einzel- Randels einentreten. Wegen Abänderung der Ausführungsverordnung zu dem Umsatzsteuergesetz sollen im Laufe des Oktober im Beisein des Referenten des Reichswirtschaftsministeriums Besprech- ungen mit Interessenten in Baden stattfinden. Besprochen wurde ſerner das Ersuchen des Badischen Baubundes über Er- höhung des Anteils am Gesellschaftskapital(Berichterstattung Beamtenangelegen- Beschlagnahmeaufhebung ausländischer Wertpapiere. Wie uns aus Berlin gedrahtet wird. macht der Reichs- finanzminister bekannt, daß die Besc lagnahme der am 30. Juni 1920 falligen Zinsscheine der 37½ PFigen Anleihe der Aussig-Teplitzer Eisenbahn von 1896 und von 1908 sowie der 47 igen Anleihe dergelben Gesellschaft von 1909, ferner die Beschlagnahme der am 1. Juli 1820 fälligen Zins- scheine der 3% igen Anleihe der Hruscheu er Tonwaren- Fabrik von fſorz aufgehoben worden ist. Fbenso wird aufgehoben die Beschlagnahme der für das Jahr 1920 tilgungs- planmäßig zur Rückzahlung ausgelosten Teilschuldverschrei- bungen der Anleihe der vorgenannten Eisenbahn. Jeder Eigen- tümer einer der vorgenannten Schuldrerschreibungen hat die früher vorgenommenen Anmeldung bei der für die Anmeldung in Anspruch genommenen Einreichungsstelle entsprechend zu berichtigen. Neue Fusionen im rheinisch-westfälischen Industriebezirk. Hinter den Aufkäufern der Aktienmehrheit des Bochu- mer Vereins soll, wie man uns aus Düsseldorf drahtet, die Deutsch- Luxemburgische Bergwerks- und Hütten--G. stchen. Wie in Börsenkreisen verlautet, soll Deutsch-Luxemburg auch Interesse für die Gewerkschaft Graf werken.-G. in Essen große Transektionen bevorstehen. Ein Unterstützungsplan für die landwirtschaftl. Maschinenindustrie. Ueber diese Aktion wird jetzt amtlich mitgeteilt: Das Reichsministerium für Wiederaufbau hat vor einigen Wochen im Einvernehmen mit den übrigen Ressorts den Plan erwogbn, die landwirtschaftliche Maschi- nenindustrie in ihrer augenblicklichen Notlage durch Ge- währung von Vorsckhüssen auf die späterhin an dlie Alliierten zu liefernden Maschinen zu unterstützen. Es war zunächst an einen Vorschuß in Höhe von etwa 25% ge- dacht. Der späteren Uebernahme der beliehenen Maschinen sollte noch eine sorgfältige Berücksichtigung des Inlandsbe- darfes sowie cine genaue Prüfung der Preise durch die zu- ständigen Preisprüfungsstellen vorausgehen. Die im Anschluß an diesen Stützungsplan mit dem Wiedergutmachungsausschuß aufgenommenen Verhandlungen, welche die Typen und die Anzahl der benötigten Maschinen annähernd feststellen sollten, naben nunmehr zu einem gewissen Abschluß geführt. Es sind sofort eine größere Anzahl Bestellungen entgegengenommen worden, wWelche den von dem Wiedergutmachungsausschuß selbst als Lieferanten vorgeschriebenen Fabriken inzwischen zugegangen sind. Ueber weitere Bestellungen schweben zur⸗ zeit noch Verhandlungen. Eine„notleidende“ Papierfabrik mit 60 Proz. Dividendenausschũttung. Aus dem Geschäftsbericht der Ammendorfer Papier- fabrik ist zu entnehmen, daß das Unternehmen auf der einen Seite wegen zu geringer Kohlenzufuhren den Betrieb zum Teil hat einschränken müssen, Turnbereins Mannheim von 1846 ſtatt. A e eeee Egpiermgsehinen intelge Kasppbeit an Zellstaifstilistehen — Eingehend besprochen wurden die Meinungsverschieden- auf der anderen dauernd Druck und mußten. Diese schwierigen Umstände— Betriebsstoffmangel, Rohstoffmangel und daraus resultierende Produktionsein- schränkung— scheinen nun aber erstaunlicherweise gerade die Prosperität des Unternehmens gefördert zu haben. Die Gesellschaft erzielte nämlich ini abgelaufenen Geschäfts- jahre einschließlich 32 348(431 70%) Vortrag einen Rein- gewinn von„nur“ 3 297 488 ½(1 202 548„ nach 253 000 4% (250 o00 1) Abschreibungen. Dieses außerordentlich günstige Ergebnis ermöglicht, wie wir schon früher mitgeteilt haben, die Verteilung von 40% Dividende un d 2095 Bonus, zusammen also 60%. Die Ammendorfer Papierfabrik stellt hauptsächlich Zeitungspapier her. Der Bericht stellt noch fest, daß infolge der Papiernot die Erzeugnisse glatten Absatz fanden. Die Papiernot also— in Wirklichkeit ist gegenwärtig Ueber- produktion festzustellen— ist das Moment, auf dein der mit „Schwierigkeiten“ kämpfende Betrieb seine Preispolitik auſ- baut, das ihm den glänzenden Verdienst ermöglicht. Das Zeitungspapier kostet heute allerdings das i8fache des Friedenspreises, und die Regierung ist genötigt, durch Ver- gütungen die Erhaltung der Pressę zu ermöglichen. Börsenberichte. Mannheimer Effektenbörse. Mannheim, 1. Okt. Die Börse verlief auf der ganzen Linie in fester Haltung. Von Banken stellten sich Pfälzische Bank 133.50 G. und Rhein. Creditbank 133.50 G. Von Branereien waren höher: Eichbaum 153., Weltz,. Speyer, 119 G. undl Mannheimer Aktienbrauerei Mayerhof) gingen au 198% um. Ferner waren im Verkehr: Badische Assekuranz-Aktien zu 2050 pro Stück, Mannheimer Gummi zu 310%, Aktien der Unionwerke zu 208% und Benz zu 2239%. Von Industrie-Aktien sind noch als höher zu bezeichnen: Zellstofffabrik Waldhof 480 G. und Cementwerke Heidelberg 260 G. Frankfurter Abendbörse. Frankfurt, 1. Okt. Orahtb.) Am Einheitsmarkt. der weiter ein lebhaftes Ausschen zeigt, lag wiederum recht fes t. Eine Kurssteigerung von 10% erfuhren Wayß u. Freytag mit 270 Cenient Karlstadt zogen 6% auf 265 an. Je 5. nöher: Maschinenfabrik Hilpert, 191, und Sektkellerei Feist, 318. Gummwarenfabrik Peter gewannen 112% auf 337. Mæschinenfabrik Karlsruhe, 364. gingen 4% höher. Auch Montanpapiere konnten Avancen aufweisen. Interesse bestand besonders für Phönix, welche 8% anzogen. Chemische Aktien befestigt. Reges Interesse zeigte sich für Elektroaktien. Voigt u. Haeffner 265 Rheinische Mannheim 183. Bankaktien weiter bevrorzugt. Diskonto-Gesellschaft gewannen 4744 auf 229, Metallbank 270. Reges Intetesse trat für Steaua Romana her- vor. 21 10, Deutsche Petroleum 1360—15855. 4 Anatolier I ver- loren%, 140, auch mexikanische Anleihen schwächer. 57% Goldmex. 390, 8% Silberinex. 484-457, 8% Tamaulwas gabcz 10% nach, 300, 5% Tehuantepeg 366. Im freien Verkehr Süd. see-Phosphat 1680, Mansfelder Kuxe 4175, Neckarsulmer Fahr- rad 236, Benz Motoren 226. Berliner Metallbörse vom 1. Oktober. Preise für 100 Kg. in Mark: 28. September 1. Oktober Elektrolytkupfer(wire bars) 2598 262¹1 Raffinadekupfer(99—99, 30%«„„V 2000—2050 2050—2100 Originalhütienweichblei——„„ 700—720 725—735 Hüttenrohzink(Synd.-Preis)„VV920—930 do. em freien Verkehr)— 940—950 Remalted Plattenzinlt 3610—620 625— 635 Originalhütttenaluminium(98—99% 7 3200—3300 3200—3300 do. in Walz- oder Drahtbarren 3400—3500 3450—3500 Zinn, Banca, Straits, Billion 6125—6200 6150—6200 Hüttenzinn mindestens 990% 6050 5000—6000 Reinnickel(98—990%. 5* 4400—4500 4400—4500 Antimon PFEFFPFT.F. K 900—-925 Sülder in Barren ca. 900 fein für 1 k9. 1420—1450 1460—1480 Heueste Drahfherichte. Neue Börsen- Ruhetage in Aussicht. Berlin, 2. Okt.(Eig. Drahtb. An der gestrigen Börse verlautete im Zusammenhang mit der Lebhaftigkeit des Geschäftes, daß die der Berliner Stempel- vereinigung angehörenden Banken mit einer neuen Forderung wegen Einführung von regelmäßigen Börsen-Ruhe⸗ tagen an den Börsenvorstand herantreten werden. Auch dlie Makler und ein Teil der größeren Privatbankiers sollen dem Flan, Börsen-Ruhetage einzuführen, nicht unsympatisch gegen- überstehen. Allerdings bestehen vielfach ernste Bedenken da- gegen, die Börse an einem bestimmten Tage in der Woche ge- schlossen zu halten, da sich nach früheren Erfahrungen das Seschäft in den darauffolgenden Tagen desto mehr anhäuft. Es wird desbalb davon gesprochen, daß man die Börse besser in gewissen Zwischenräumen an mehreren Tagen hinter- einander geschlossen halten soll. Dem Börsenvorstand sind, wie wir erfahren, bis heute offiziell noch keine Anträge zugegangen. Thyssen u. Co., Akt.-Ges. Die veröffentlichte Bilanz per 3r. Dezember 1919 weist ein⸗ schließlich des Vortrages aus dem Voriahre einen Rein gewinn von 9,19 Mill. aus. Hiervon werden 919 000 ½ dem gesetzlichen Reservefonds überwiesen, 4 Mül. dem Spezial-Reservefonds zugeführt,.3 Mill. für wohltätige Zwecke verwendet und 2,77 Mill.„½ vorgetragen. Eine Divi- dende gelangt nicht zur Verteilung. CCCͥͥͥ ³Üw¹wAA AAddad Wasserstandsbeobachtungen im Monat Oktober Pegelstatlon vom Datum 9 Rheln 22. I 28. 29. 30..1 2 Bemerkungen Sohusterinsel„ 255 238 230.28.102.10 Abends 6 Uhr Len::::4% 2 440 24 Faeb 2 Uhr Naxau%%%„%„„%„6„.98 494.99.88 488.81 Nachm. 2 Uhr Tannhelmnmn 3387 404 405.01.99.90 Rorgens 7 Uhr Malns 6 6„„„6„„4„„„.2.30.38.38.35.-B. 12 Uhr Kaub„„„„%%„„„%%%„6„ Vorm. 2 Uhr KöllWnnn 209 21.19 228 NMachm. 2 Uhr vom Neckar: Mannhem„391.00.00.96.92 381 vorm. 7 Uhr Hellbronn.18.75.9.70.55.78] Vorm. 7 Uhr- WIndstilt, Regen 100. Wetterausſichten für mehrere Tage im voraus. Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. 8. Oktober: Wolkig, vielfach Regen, warm, windig. 4. Oktober: Wolkig, teils Sonne, ſtrichweiſe Regen, warm. 5. Oktober: Wolkig, teils Sonne, ſtrichweiſe Regen, warm. 6. Oktober: Heiter, milde, nachts kalt. 7. Oktober: Veränderlich, milde. 8. Oktober: Veränderlich, milde. 9. Oktober: Wolken, Sonne, angenehm. eeeeeeeee Witterungsberieht. 5 Hßohst —.————. Mleder-— Bemerkungen stand I morgene] in der ohlag des vor- Jer 7 Jor RHacht Liter auf N57 Mad Bewöl mm Arad C. drad d. den qm grad C. kung be 1 Un n ee 28. September 780.5 13.0 12— 12⁰ stſll Nebel 2. September 788.5 12.5 120— 17.5 Still dewölkt 20. September] 754.9 130 12.5— 18.0 80 2 bew. 11 95 1. Gkleder 283.2 14 140 19 20.5 83 bewölkt 2. Oxktober 7⁴9.3 14.⁴ 14.0.0 18.0 stlll bewölkt Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Richard Schönfelder; für Handel: Dr. A. Nepple; für Anzeigen Karl Hügel. Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗ nzeiger — 42———— 1 — — * Somstag, den 2. Oktober 1920. 5. Seite. Nr. 444. manntzeimer General · Anzeiger.(Nuttag-Ausgabe.) . 1 r Bildung und Wiſſen Blätter f Die Jeit. Von Heinrich Leis. „Kalender und Uhr: Das ſind die unerbittlichen Mahner der Zeit. Ins Leere tropfen tickende Minuten. Menſchliches Maß, kurz⸗ friſtig zwiſchen Geburt und Tod, zerſtäubt die Zeit in kleinſte Atome. Stunden wehen vorbei mit Zeigerſchlag und Ruf der Uhr. Durch Nacht und Licht flattern ſie, immer in derſelben einförmigen Nande der Zahlen. Durchjagt vom ruheloſen Schwingen des endels. And Kalenderblätter fallen. Wie welkes Laub raſchelt. Tage, die im Dunkel ſtarben. Nächte, aus denen Licht emporwuchs. Aus winterſtarren Aeſten ſpringen Knoſpen. Mit rotem Feuer zündet der Herbſt den Wald. Furchen ätzt das Alter in jugendrunde Ge⸗ ſichter. Weiß wallt das Haar um eingeſunkene Schläfen. Zwiſchen Geburt und Tod ein Wimperſchlag der Ewigkeit. Die ſcch wirkt ewig gleich und ewig verändernd. Wie die Minuten ſich hetzen, die Stunden langſamer nachpoltern, wie der Zeiger tagtäglich im Kreiſe flieht u. unabläſſig wandernd doch immer dieſelbe Bahn überſtreift, wie jeder Tag die gleichen Stunden ab⸗ haſpelt: So iſt Menſchendaſein vergänglich und ewig. Der Menſch iſt eingefangen in die Spanne flüchtiger Jahre. Und in ſein Leben frißt die Zeit ſich ein wie Roſt ins Metall. Aber die Menſchheit 81 Leben löſcht nimmer aus. ie Stunden, in der ſchwebend Geſühn W. Kette ihres Fluges, wie verſchieden ſind ſie dem Gefühl. Wie verſchieden mißt das Herz die mechaniſche Gleichförmigkeit der Zeigerdrehung. Stunden der Freude, wie bald verweht! Sonnenflecke der Erinne⸗ rung. Einen Hauch zurücklaſſend wie Duft von köſtlichen Blüten. Und dann, langſam und klebend, die TDauer des Wartens, der Un⸗ gewißheit, der Sorge. Furcht und Schmerz klammern ſich zäh an den flink dahineilenden Zeiger. Ins Ungemeſſene dehnen ſich die Stunden in dunkler Einſamkeit einer Nacht: als ſei das Licht nun wirklich tot und ewige Finſternis hereingebrochen. Die Stunden rollen ab, wie eine Schnur durch die Finger läuft, die durchknüpft iſt mit gleichmäßigen Knoten. Uad dieſes Band gleitet immer, längſt iſt der Anfang verloren, es gleitet fort, bis auch das Ende aus den Händen rutſcht. Und jedes Stück Schnur zwiſchen den Knoten bedeutet eine Zeitſpanne, durchlebt mit Erwartung, Glück und Ungeduld, und aus den Fingern gelöſt kommt ſie nimmer zurück. Das Leben iſt wie ein Buch, das man u durchblättern angefangen. 1— 5 wächſt der Stoß umge⸗ ſchlagener Blätter zur Linken. en Schluß der Geſchichte aber, die das Buch erzählt, zu wiſſen, greift die Rechte ſchon in die letzten Seiten; wie ein neugieriger Leſer gern das Ende zuerſt aben möchte. Wunderbar, vielgeſtaltig der Inhalt. Da ſind Bogen, die man lieſt mit klopfenden Adern und ſtürmendem Herzen, Bogen, die man verdrießlich vorbeiwünſcht und nicht ſchnell genug verblättern kann. Und du ſollteſt doch jede Seite gut beachten, wäre es auch zu ſchmerzlicher Lehre, denn nur einmal haſt du Zeit, dies Buch zu leſen, Menſch: Das Buch deines Lebens. Und wie immer durchleſen, unaufmerkſam oder verſtändig, mit Freude oder Unluſt, im letzten Grund hat jede Seite des Lebens⸗ buches den gleichen Zeitwert. Gleichmäßig iſt alles Leben in die Zeit geſchloſſen, in den Kreis des Uhrzeigers, in den geſchloſſenen Kranz von Tagen, Wochen und Monaten des Kalenders. Bis ſein Weg durchmeſſen, bis unter der letzten Seite des Lebensbuches der Schlußſtrich gezogen iſt. Die Zeit aber fließt weiter, wenn der Einzelne aus dem Kreis geſchieden. Tod iſt Tribut des Vergäng⸗ lichen, der Ewigkeit gezollt. Zeit mündet zurück in Unendlichkeit. Ter Menſch ſelbſt iſt ein Gebilde aus Zeit. Zeit iſt der Lebens⸗ ſtoff ſeines Blutes, die Spannkraft ſeiner Muskeln. Jeder Tag ſchlägt ein kleines Bröckchen ab von dem Geſtein ſeines Lebens. Verrinnende Zeit ſetzt ſich um in Empfinden und Tun. Zeit iſt das Koſtbarſte, einzig Unwiederbringliche, wenn einmal verloren. Nicht um Geld zurückzugewinnen, nicht mit Macht zu erobern. Ihre Künder hat ſie ausgeſtellt in den Taumel der Wünſche und Erwartungen: Stumm mahnend der Kalender. Aufſchrillend mit klirrendem Ruf die Uhr.— Der Wert der Bauern⸗ und Tandromane für die Gegenwart. Von Hans Bruneck. Jeder ernſte Deutſche iſt ſich voll bewußt, daß es gilt, alle Kräfte einzuſetzen zum Wiederaufbau des deutſchen Volkes. Geht es da noch an, eine Gattung unſeres geiſtigen, ſeeliſchen Lebens unter dem Geſichtspunkte äſthetiſcher Einſeitigkeit zu beurteilen? Die Bauern⸗ und Landromane einzuſchätzen als unkünſtleriſche, am bloßen Stoff hängende Werke? Wahrlich der Rouſſeauiſche Ruf: „Zurück zur Natur!“ iſt in jedem Herzen aus eigenem Erleben heute wach. Nicht allein aus verſtandesmäßiger Ueberlegung, die fort⸗ treibt aus der Wohnungsnot der Städte, nicht nur aus bewußtem hygieniſchem Willen, nicht nur aus dem Wunſche heraus, einmal wieder frei von Nahrungsſorgen ßu ſein, ſondern ebenſo ſtark aus halb unbewußtem Triebe, aus Selbſterhaltungskämpfen heraus, die da geblieben, wieder einfach, wieder weſentlich zu werden. Denn das bedeutet doch vor allem das Bauern⸗, das Landleben: dem Weſentlichen des Menſchendaſeins gehören in aller Natürlichkeit und Naturverbundenheit. Nicht äſthetiſch haben wir infolgedeſſen, ſoweit wir Verantwor⸗ tungsgefühl für die Auswahl unſerer Bücher und derer unſerer Mitmenſchen in uns tragen, die Bauern⸗ und Landromane einzu⸗ ſchätzen. Vor allem ſollen wir die Lebenskraft werten, die von den Bauern⸗ und Landromanen ausſtrömt. Es iſt die Lebenskraft, die unſer Volk in allen Schichten heute und in Zu⸗ kunft an erſter Stelle braucht, die Lebenskraft der Natur⸗ und Allverbundenheit, der Einheit von Perſönlichkeit und Umwelt, von Mikrokosmus und Makrokosmus. Aus dem Modiſchen der Land⸗ und Bauernliteratur ſind wir glücklicherweiſe heraus. Es hat einmal eine Zeit gegeben, da Elemente ſich zur Heimatkunſt drängten, ohne für ſie geboren zu ſein. Sie ſchufen Werke mit ſchiefer Einſtellung und mit böſen Wirkungen. Heute kommen ſolche Bücher nicht mehr zur Geltung. Längſt iſt durch die nun zwanzig Jahre blühende Heimatkunſt die Leſewelt ſo weit erzogon, daß ſie wohl weiß, worauf es bei echten Bauern⸗ und Landromanen ankommt: auf die Perſönlichkeit des Dichters, die weiß, was ſie tut, wenn ſie bäuerliches, dörfliches Leben ſchildert, die unnachſichtig gegen eigene Schwächen und nicht auf gründlicher Beobachtung geſtützte Phantaſien vorgeht. Nicht auf die Aeußerlich⸗ keiten, wie die Freude an ſchönen Volkstrachten, wie das kultur⸗ hiſtoriſche Intereſſe an eigenartigen, althergebrachten Sitten und Gebräuchen kommt es zuerſt an, auch nicht darauf, daß man ſich bisweilen„mal“ unter den Bauern umſieht und mit ihnen verkehrt, ſondern man muß unter ihnen leben, und dazu gehört mehr als nur ein guter Wille, dazu gehört Weſensverwandtſchaft. Nur wer die beſitzt, wird dem Bauern näher kommen, denn der Bauer hat ein ſehr feines Gefühl dafür und iſt ſchroff und verſchloſſen gegen anders geartete Naturen, die nie zum Landdichter geeignet ſind. Weil aber die Schöpfer von Dorfromanen ihren Stoff aus ihrem Weſen heraus⸗ holen müſſen, darum kommen die Unterhaltungsſchriftſteller nie dazu, gute Landromane zu ſchreiben, denn ſie arbeiten ſtets mit zu viel Phantaſie und bewußter Technik. Dieſe Weſensquelle der Landdich⸗ tungen hat zur Folge, daß es immer echte und tiefe Dichter, nie zußerlich gewandte Schriftſteller ſind, die Sinn und Gehalt des Land⸗ bens und der Landmenſchen offenbaren. Die Dorf⸗ und Bauern⸗ dichtung hilft mit dazu, und ſollte es in noch viel ſtärkerem Maße tun, den Gegenſatz zwiſchen Stadt und Land zu beſeitigen und dem Stadtmenſchen die Schönheiten und Nöte, die Ziele und Sorgen, den Wert und die Gefahren des Landlebens in voller Offenheit darzutun, auf das der Deutſche ſich in Stadt und Land wirklich als ein einig Volk von Brüdern fühle. Leider wird von der Stadt⸗ und Problemdichtung noch immer in den Zeitungen ein viel größerer Lärm gemacht, als von der „Bauern⸗ und Landlitergtur. Oder hat etwa ein Hans Dittmer, U der im Herbſt vorigen Jahres mit einem oſtfrieſiſchen Roman„Vrouw Johanna“(G. Grote⸗Verlag, Berlin) hervortrat, ſchon das gebüh⸗ rende Echo gefunden? Und doch iſt uns hier ein Dichter deutſchen Landlebens geworden, wie er ſelten einem Volke geſchenkt wird. In ſeinem Buche lebt die ganze Schönheit der oſtfrieſiſchen Natur und der ganze Reichtum, die ganze Tiefe frieſiſchen Menſchentums. Oſtfriesland, das bisher noch keinen Dichter ſein eigen nannte, erhielt hier ſeinen Dichter, Deutſchland aber damit die Offenbarung von einem der wertvollſten Teile ſeines Stammestums und Landes. Und wie ſteht es mit dem Thüringer Guſtav Schröer? Deſſen„Heiland vom Binſenhofe“(ebda.) enthüllt mit zwingender Wucht das ſoziale Problem des Bauern und des landloſen Landarbeiters und verdient in heutiger, von ſozialen Nöten aufgewühlter Zeit ein Echo gleich Frenſſens„Jörn Uhl“. Fragen wir aber weiter: Kennen alle, die an der Geſundung des deutſchen Volkes teilnehmen, Johann Georg Seegers, eines Franken, wundervollen Bauern„Kilian Kötzler (Fr. Wilh. Grunow, Leipzig)? Wiſſen ſie, wie hier die Natur in einem einfachen Bauerngemüt Glück, Harmonie und eine philoſophi⸗ ſche weite Weltanſchauung von erhebender Schönheit hervorrief? Wie hat ſich die breite Oeffentlichkeit zu Hermann Stehrs tiefen Landdichtungen, insbeſondere zu ſeinem„Heiligenhof“(S. Fiſcher⸗ Verlag, Berlin) geſtellt? Hat ſie nacherlebt, wie allein aus unmittel⸗ barſter Hingabe an die Natur wahre, tiefe und echte Religioſität erwächſt und jenes Ehriſtentum, das über alle Lebensnot hinweg⸗ führt? Und wie ſteht es um Jakob Schaffners Werke, die im ſüdweſtdeutſchen beſonders ſchweizer Volkstum wurzeln; hat ſein „Konrad Pilater“ hohe Auflagen erzielt? Oder weiß man, daß Wil⸗ helm Schäfer uns in ſeinen„Anekdoten und Novellen“(Georg Müller⸗Verlag München) wie dein zweiter rheinländiſches Bauern⸗ tum, Volkstum geſtaltete, wirklich unter all denen, die da Bücher leſen, um innerlich vorwärts zu kommen, innerlich reicher zu werden, um für ihr eigenes Leben, für ihre eigene Perſönlichkeitsentwicklung etwas zu haben? 21 Das iſt es ja gerade, was die Land⸗ und Bauerndichtung ſo ſtark von aller anderen Literatur unterſcheidet; ſie gibt durch Offen⸗ barung des wirklichen Daſeins Lebenswerte an den Leſer ab. Man braucht nur zu den Werken des nicht ſehr tiefen, aber realiſtiſch wahrhaften Hannoveraners Guſtay Kohne zu greifen, nehmt von ſeinen vier Romanen„Erhart Rutenberg“,„Der ſiebte Sohn“, „Ellernbrook“ und„Hoegeveld“(Verlag Frl. Wilh. Grunow, Leipzigh, welchen immer ihr wollt, ſtets erhaltet ihr Gaben für eure eigene Lebenskraft, nicht bloß Reize für eure Sinne, für eure Augen, für euer äſthetiſches Empfinden, immer lebenbildende, ſittliche Vorbilder, die helfen und aufbauen. Landdichtungen ſind darum unerſetzbar innerhalb der Geſamtliteratur, innerhalb der Gegenwart eines Vol⸗ kes. Ein Volk, das nicht mehr begierig nach ihnen greift, beraubt ſich der beſten Erinnerungsmöglichkeiten aus dem Jungbrunnen Federer, Adam Karillon, Joſef von Lauff, Hermann Lön, Charlotte Nieſe, Guſtav Beutel, Helene Voigt⸗Diederich, Robert Walſer, Victor Fleiſcher geleſen hat. Unmöglich iſt es, die geſamten Namen der Dichter hier aufzu⸗ ich noch einige wie Franz Nabl, Alfred Hugenberger, Fr. v. Gagern, Hans Watzlik, L. Thoma, H. H. Ehrler, ohs. Jegerlehner, Johs. Thummerer, Hans Schrott⸗Fiechtl nenne, iſt's, um zu zeigen, in welcher Fülle und Vielfältigkeit die deutſche Bauern⸗ und Landdich⸗ tung unter uns blüht. Die Kräfte zum Wiederaufbau, zur geiſtigen, ſeeliſchen Geſundung ſind alſo gegeben. Das deutſche Volk muß nur wieder an die Quellen gelenkt werden und braucht nur zuzugreifen. Es wird dann in ſeiner eigenen Zukunftsentwicklung ſpüren, wie ſegensreich die Wirkung des Geiſtes der Dorf⸗ und Bauernwelt und wie unumgänglich notwendig zu allen Zeiten ihre Geſtaltung in der Kunſt für eine Nation iſt. Die erſten deutſchen Zeitungen. Von J. Frank. Im Anfang war der Brief. Der Brief in ſeiner klaſſiſchen Blüte. Der Brief als Mittel geiſtiger Verſtändigung, als Zwiſchenglisd des Ideenaustauſches, als Werkzeug der Forſchung, der ernſten wiſſen⸗ ſchaftlichen Arbeit. Es iſt die Zeit, wo die Studien blühen, die Gei⸗ ſter wach geworden, das Jahrhundert, wo es eine Luſt zu leben, eine Luſt zu ſchreiben iſt: die Renaiſſance. Und da die ganze Zeit fiebert und gärt und Neues gebären will, ſo iſt der Brief nicht bloß Nieder⸗ ſchlag perſönlicher Stimmungen, Ausdruck ſubſektiver Meinungen, er wißd das Bild der Zeit, ihre Chronik. Man meldet ſich gerne die Voörgänge im engeren Geſichtskreis— jede Kleinigkeit gewinnt erhöhte Bedeutung als Partikelchen der großen Zeitbewegung— man wird zum Berichterſtatter, und da die Welt ſich zu weiten beginnt, hinaus viele Korreſpondenten, mit denen man ſeine Berichte tauſchen kann. Aber da dieſe Ereigniſſe auch noch andere intereſſieren als den Brief⸗ empfänger, ſo ſchreibt man ſeine Zeitung— denn ſo heißt dieſer Bericht bereits— auf ein beſonderes Blatt. Zeytungen, Aviſa, Zeddel, Beylagen ſind die Benennungen dieſes„Extra“⸗Blattes. Die Zeitung iſt Bericht, iſt Chronik. Man gibt nur Gehörtes oder Erlebtes wieder, in ſchlichten Worten, ohne ſtiliſtiſches Raffinement, aber auch ohne viel Kritik. Erſt mit der Reformation, wo die Geiſter lebhaft aufeinander platzen, entſteht die Polemik der Zeitung in Proſa, manchmal ſogar in gebundener Form. Die Zeitung iſt vorerſt noch oft lateiniſch abgefaßt; denn ſie geht von gelehrten Männern aus an gelehrte Männer. Auch des Griechiſchen bedient man ſich wie Melanchthon, ja ſelbſt einer Geheimſchrift, um ſeine Mitteilungen keiner Indiskretion preiszugeben, wie Zwingli. Aber auch die deut⸗ ſche Sprache iſt durchaus nicht verpönt, und an Behörden, Aemter und Fürſten lauten die Berichte meiſt deutſch. Mit dem Gelehrten wirkt der Kaufmann. Ein Hauptzentrum des damaligen Weltverkehrs war Venedig. Dort ſtrömten über das Meer her„Neuigkeiten zuſammen, dort entſtand ein reger Nachrichten⸗ austauſch zwiſchen Orient und Okzident, das erſte Nachrichtenbüro wurde dort aufgemacht, wo die täglich einlaufenden Zeitungen ver⸗ vielfältigt und gegen geringes Entgelt verkauft wurden. Das waren die notizie ſcritte. In Deutſchland wurde zuerſt Augsburg, wo die Fugger ſolche Schreibſtuben nach italieniſchem Muſter einrichteten, ein Mittelpunkt des Nachrichtenverkehrs. Hier liefen von allen Welthandelsplätzen die Berichte ein, die dann zuſammengeſtellt und kopiert wurden, 12 oft als eben nötig. Der Schreiber erhielt von jedem, dem eine Zeitung zuging, vier Kreuzer Schreibgebühr für den Bogen. 28 Bände Fuggeriſcher Zeitungen aus den Jahren 1568 bis 1608 ſind uns erhalten geblieben. Inhaltlich ſind ſie ſehr vorſichtig abgefaßt. Da Kaufleute die Herausgeber waren, ſo wurden alle religiöſen Streitfragen, die die Zeit bewegten, ſtreng vermieden, um ja keinen Kunden vor den Kopf zu ſtoßen. Den Schluß der Zeitungen bildeten meiſt Warenverzeichniſſe mit Preismeldungen aus verſchie⸗ denen Städten: Die erſten Börſenberichte. Lag die Augsburger Berichterſtalzung in Händen der Kaufmannſchaft, ſo 0 ſie in Nürnberg mehr die Gelehrten u. Geiſtlichen. Auch Wittenberg war eine Zentrale des Nachrichtenverkehrs zu Lebzeiten der Reformatoren, Wien war die Zentrale für die Türkenkriege. Die Briefzeitungen vervielfältigte man aber nicht nur durch wiederholtes Abſchreiben; gar bald bediente man ſich zur raſcheren und weiteren Verbreitung des neu erfundenen Buchdrucks. So er⸗ wähnt auch Luther in ſeiner Korreſpondenz, daß er oft ihm zuge⸗ gangene Berichte drucken ließ. Als die Türkengefahr wuchs und damit das Intereſſe für Berichte von dieſem Kriegsſchauplatz, ſtellten viele Drucker aus eigenem Antriebe ſolche Zeiungen her. Sie waren meiſt in Quartformat gehalten und hatten auf der Titelſeite einen Holzſchnitt. Dieſe Zeitungen ſind inhaltlich ſchon ſehr vielſeitig, alles was die Zeit bewegt, alles was ſich tatſächlich oder angeblich er⸗ eignet, wird wiedergegeben. Man ſchreibt und druckt kritiklos ab, die Prüfungsmöglichkeit iſt gering und die Leichtgläubigkeit er⸗ eines Daſeins. und der Natur. Das weiß jeder, der einmal Heinrich führen, die verdienen, auf das ernſteſte beachtet zu werden. Wenn über die Enge mittelalterlicher Mauern, ſo wünſcht man ſich möglichſt. Türk, der Wauwau für die großen Kinder der damaligen Zeit, das Tridentiner Konzil, auch der Kaiſer Karl., den ſeine Feinde immer wieder ſterben laſſen, ſeine Freunde immer wieder zum Lehen erwecken. Bei ſolcher Kritikloſigkeit der Abſchreiber, Drucker und⸗ Leſer iſt natürlich der Sagenbildung Tür und Tor geöffnet. Auch der grenzenloſe Wunderglaube kommt in den Zeitungen voll auf ſeine Rechnung. Um einen Einblick in den Inhalt zu gewähren, ſeien nach⸗ ſtehend einige der weitſchweifigen Ueberſchriften ſolcher Zeitungen wiedergegeben: „Newe Gezeytung von Romiſcher Kaiſerlicher Maieſtat von Engellandt vor Terebona in Bickhardia(Picardie), was ererpietung der Konig vo Engellandt der kaiſerlichen Maieſtat in ihrer Zu⸗ kunft erzayhgt. Was ſich auch ſonſt gegen des König vom Frank⸗ reich Kriegsvolck durch Kriegsübung begeben hat.“ „Newe Zeytung von Conſtantinopoli von einem feuren Tracken, der dem großen Türken ſeinen Schatz verprent und verderbt, von Wunderzeichen ob einer Stadt Stabonicchio genannt, ſeind große hauffen Völcker in lüfften geſehen worden.“ Allen dieſen Zeitungen fehlte jedoch eines, was ſie zu Zei⸗ tungen im modernen Sinne gemacht hätte, die periodiſche Fort⸗ dauer des Erſcheinens. Ein hiſtoriſches Ereignis, das daͤmals all⸗ gemein ſehr großes Intereſſe wachrief, nämlich die Kämpfe zwi⸗ ſchen Proteſtanten und Katholiken im Kölner Ersſtift, wobei es ſich darum handelte, welche Partei in Zukunft die Mehrheit im Rate der Kurfürſten haben ſollte, veranlaßte einen gewiſſen Michael von Aitzing oder Eyzinger, wie er ſich ſelbſt hieß, 1585 über dieſe Kämpfe eine deutſch aßgefaßte„relatio hiſtorica“ herauszugeben. Da dieſe Fehde ſich in die Länge zog, ſo mußten mehrere Fortſetzungen folgen. Infolge des allgemeinen Intereſſes führte ſich das Unternehmen gut ein, ſodaß der ſpekulative Mann von da an halbjährig immer zur Meſſe ſolche Be⸗ richte herausgab, die den Namen„Meßrelationen“ erhielten. Da⸗ mit iſt Eyzinger der Urvater der deutſchen Preſſe geworden. Die Edlen von Handſchuhsheim. Von Karl Friedrich Guſtav Heybach⸗Eſchelbronn. Man weiß nicht, ob der Ort vom Geſchlecht oder das Geſchlecht vom Ort ſeinen Namen erhält, doch ſtimmen die Urkunde und die Anſichten der Gelehrten überein, wag das Geſchlecht den Namen des Ortes Handſchuhs⸗ heim annahm. Vom Kloſter Lorſch wurden die Edlen belehnt mit beträcht⸗ lichen Gütern und hatten:„zwei Schlöſſer im Ort und einen Teil den Vogtei“. Der Ort ſelbſt gehörte nicht ihnen, ſondern den Herren von Schauenburg, die auf der gleichnamigen Burg bei Doſſenheim ſaßen. Sehr früh ſchon wird einer Margareth von Handſchuhsheim ge⸗ dacht, die 910 die Gemahlin Wolfgangs von Hirſchhorn war, jedoch er 1130 finden wir in einer Urkunde einen Rumhard von., der ein Vaſall des Kloſters Lorſch war. Kurze Zeit darnach finden wir auch In⸗ gram erwähnt. Beide Namen finden ſich jetzt immer beiſammen, ſodaß anzunehmen iſt, daß Rumhard der erſte Herr von H. geweſen. Von Ingram und ſeiner Gemahlin wird berichtet, daß ſie dem Kloſter Lorſch für das Seelenheil verſtorbener Kinder einen vergoldeten Kelch ſtif⸗ * Knfügen jedoch, daß er auch in der größten Not nicht ohne das Wiſſen und Zutun des Spenders vergabt werden dürfe. Weiter ſchenk⸗ ten ſie drei Weingärten in Hemsbach zur Abhaltung einer gottesdienſtlichen Jeier der Gedächtnistage ihrer Kinder und ihrer Todestage dem Kloſter. Obgleich die Herren nur Lehnsträger des Kloſter Lorſch waren, ſo be⸗ ſaßen ſie doch ſelbſt ausgedehnte Güter und nannten ihr eicen: drei Weingärten in Hemsbach, ein Teil des Frucht⸗ und Weinzehnt in Kirch⸗ heim und Rohrbach, den großen Zehnt in Neuenheim. Weiter gehörten ihnen der Merzenhölzerhof bei Ladenburg, das Dorf Stratzheim(ietzt Straßenheimerhof), das Hubgericht zu Doſſenheim, das ohne Zweifel noch vom Kloſter Lorſch herrührt, und der Freihof in dem alten Dorf Bergheim bei Heidelberg. Durch ihr eifriges Eintreten für den Kaiſer wurden ſie belehnt mit dem Reichsburglehen auf Landskron zu Oppenheim und 1427 ward Hart⸗ mann von H. Burglehnsherr von Ladenburg. Der Dritteil vom Zehnt in Plankſtadt iſt ihr Eigentum, während der Dritteil vom Zehnt zu Grees⸗ heim als Mannlehen ihnen zufällt, auch die Herrſchaft Schaumburg er⸗ halten ſie 1444 als kurmainziſches Lehen in Beſitz. „Jenſeits des Rheines war die Burg Gronau mit den zugehörigen Gütern in ihrer Hand, die durch eine Heirat der Tochter des letzten Dam Knebel von Katzenelnbogen mit Heinrich v. H. zu derer Eigentum geworden war; durch dieſe Frau erweiterte das Geſchlecht ſeine Güter noch durch das Dorf Alsheim zwiſchen Mannheim und Neuſtadt. 1474 verlieh Kurfürſt Friedrich die Kupfergrube auf dem binteren Kahlenberge in der Hohenſachſener Gemarkung an Dietrich von., während ſein Nachfolger das Gut bedeutend erweiterte, indem er den Rit⸗ terbeſitz in dem uralten Suabeheim(Schwabenheim) am Neckar bei Laden⸗ burg von Johann von Erlikheim durch Kauf erwarb. Es iſt ein bedeutendes Geſchlecht, wenn es auch nicht zum hohen Adel gehörte, deſſen Herren, kampferprobte Recken und eiſenharte Männer, für ihr Wort einſtanden, bluteten und ſtarben für ihre Lehnsherren, ihre Kaiſer und Fürſten. So erzählt Kremer in ſeiner Geſchichte Friedrichs des Erſten von einem Cunrat von., der 1460 unter jenen zwanzig Rittern war, die ſich in der Schlacht bei Helfenburg und Wüſtenhauſen auszeichneten, indem ſie kräftig Widerſtand leiſteten gegen den vielfach überlegenen Feind, bis ſie mit ihrem tapferen Feldhauptmann Lutz Schotten gefangen wurden. Dann wiſſen wir von dem tapferen Heinrich von., daß er einer der pfäl⸗ ziſchen Ritter war, die in Lothringen kämpfend fjelen, während ſein Sohn Dieter auf der Seite des Kurfürſten Friedrich in der Schlacht bei Edingen oder Seckenheim mitfocht, in der ſüddeutſche Fürſten und Biſchöfe gegen den pfälziſchen Kurfürſten zu Felde zogen. Von dieſem Herrn weiß die Geſchichte nur Rühmliches zu melden; er war ein umſichtiger und tatkräftiger Mann geweſen und wurde deshalb vom Kurfürſten zur Beratung bei ſchwierigen, wichtigen Staatsangelegen⸗ heiten zu Rate gezogen und zum Mitvormund Ludwigs des Bayern er⸗ nannt, des Stammhalters der nachherigen Fürſten von Löwenſtein⸗Wert⸗ heim. Weiter begünſtigte ihn der Kurfürſt, indem er ihn an ſeinen Hof berief und ihm dort eine Stelle an ſeinem 1462 errichteten Hofgericht als zerſter Rat“ zuwies. In der Kirche von H. findet ſich ein Steindenkmal des edlen Herrn mit ſeiner Gemahlin Margreth. Tapfer ſtritt neben dem Herzog Karl dem Kühnen von Burgund der Ritter Heinrich von H. und beſiegelte ſeine Treue zu dem Herzog mit dem Heldentode in der Schlacht bei Nanzig. Die Stelle eines kurpfälziſchen Stadtſchultheißen von Heidelberg ver⸗ waltet um 1567 ein Erasmus von H. Ein halb Jahrtauſend blühte das Geſchlecht, bis es auf eine tragiſche Weiſe am 31. Dezember 1600 erloſch. In alten Urkunden finden wir darüber folgendes aufgezeichnet: Der Edelknecht Johann von H. leiſtete dem Kurfürſten ſo treffliche Dienſte, daß ihn dieſer im Jahre 1600 zum Ritter ſchlug und ihm Schwert und Wehrgehänge ſchenkte. Darüber erzürnte der ſtolze Friedrich von Hirſchhorn, weil er der Meinung war, daß keiner außer ihm eine ſo hohe vom Landesherrn empfangen dürfe. Friedrich von Hirſchhorn war Erztruchſeß am pfälziſchen Hof. Er ſandte deshalb ein Schreiben an den Handſchuhsheimer, worin er ihn bat ihm das Wehrgehänge und das Schwert auszuhändigen, da dem Kurfürſten ein Irrtum unterlaufen ſei, er ſei Erztruchſeß, und ihm gebühre dieſe hohe Ehre. Johann ging darauf nicht ein und erklärte ihm in ſchlichter Nede: Das Wehrhaftmachen iſt der Lohn und das Lob für treu und gut geleiſtete ne Farum will ich das mir geſchenkte Wehrgänge und das Schwert ehalten. Das reizte den Hirſchhorn noch mehr, und er ſandte kurzerhand einen Fehdebrief an Johann und forderte ihn auf zu Hieb und Stoß. Beide trafen ſich in Heidelberg auf dem Marktplatz. Dort erhielt nach einigen Gängen der Handſchuhsheimer durch einen Nachſtoß eine tiefe Bruſtwunde, an der er am 31. Dezember 1600 verſtarb. Als die Mutter des Fünfzehnjährigen von dem ſchweren Schlage er⸗ fuhr, ward ſie außer ſich, weil ihr Sohn der Letzte des Geſchlechtes war. Darum ſchrie ſie empor zu Gott und flehte um Rache für ihren Sohn: Ich flehe vor Gottes Thron um Rache wider den, der den einzigen Sprößling meiner Hoffnung erſchlagen hat; wie Trauben von der Rebe wie Roſen⸗ blätter von ihrem Strauche, ſo ſollen auch ſeine Kinder fallen, und der Böſewicht ſoll ſie überleben.“ Der Wunſch der Büßerin von Ingelheim, der Mutter Johanns von H. ging in 888 Wohl gebar Urſula von Sternenfels ihrem Gemahl mehrere Kinder, doch dieſe ſtarben, ehe die Kinderjahre vergangen, wäh⸗ rend der überlebende Hans Kaſſimir von Hirſchhorn auf einer Jagd bei Heilbronn getötet wurde. So erloſch auch jenes Geſchlecht, da kurze Zeit darnach der Vater gram⸗ gebeugt ſich niederlegte zum ewigen Schlaf. Freiherr Weipprecht von ſchreibt über den Vorfall: ſchreckend. Beſonders einige Themen kehren immer wieder. Der „Ein Beiſpiel, woran man ſich zu ſpiegeln hat, und man darf oft nicht fragen, warum die Geſchlechter ausſterben!, 15 8 8 erſt 22»•— 6. Seite. Nr. 444. Mannheimer General-· Anzeiger.(Miſiag · Ausgabe.) Samstag, den 2. Oktober 1920. SSrie! II KOsfUrn-HPSCKES scwerz, Pleu!, ferbig, lle GrSD., modd. FOrrner 50 NMK. 145.—, 125.—, 88.—, 72.—, SDY SW. Abillige Preise für Damen-Mäntel Wäir Defter Gelegerbeif, eiren Posfen rnoclern Vererbeifefe lerige Derneri- Herbsf- u. Wirfer-NMöirnel Pillig zu keufer urid sfellen deriselber, ergdrzt durctci Unser reicrmelfiges Leger ir 4 Serien zurm Verkeuf: „ 505 O50 14 105 Ferrer Dliefer! Allerbilligsf æri: Urferrecke nen und durlcel Sclirg, Siernoser, schw. Clofhr 4⁵⁰⁰⁰ NMk. O5.—, 75.—,.50, Stfrickjackeri 405.— Qlallfctfer! I7 545.— II Aller modern. Ferben, gufe 208. Sroper AusWabl 275.— Mannhe Handels-Hochschule Von den Vorlesungen und Uebungen des am 20. Oktober beginnenden Winter · Semesters kommen als solche, die weiteren Kreisen Gelegenheit zur Erweiterung und Vertiefung ihrer All- gemeinbildung bieten, hauptsächlich folgende in Betracht: Bilanzen mit Uebungen im Bilanzlesen; Privatwirtschaffliche Steuerfragen; Mathematik des Bank- und öffentlichen Schulden- wesens; Industrielle Betriebslehre; Internationaler Zahlungsver- kehr;) Einführung in die Werbewissenschaft;) Urproduktion; Grundfragen des wirtschaftlichen Wiederaufbaues; Die Börse; Geld- und Kredit als Einleitung in das Geld- und Bankwesen; )Grundfragen der Soꝛialisierung;) Einführung in die Sozial- politik;) Kommunale Wohlfahrtspflege;) Zivilprozeßrecht; Grundzüge des bürgerlichen Rechts;) Grundzüge des indi- viduellen Arbeitsrechts;) Grundzüge des kollektiven Arbeits⸗ rechts;) Geld-, Bank- und Börsenrecht unter Berücksichtigung der zugehörigen Steueriragen;) Deutsches Staatsrecht;) Staat und Wirtschaft;) Die Reichseinkommens-, Kö. und Kapitalertragssteuer in Verbindung mit der Reichsabgabeordnung und unter Berücksichtigung des Bürgerlichen- und Handelsrechts; Geschichte des privaten deutschen Wirtschaftsrechts von der Auflelärung bis zum Weltkriege;) Geschichte der Kolonisation seit der Enideckung Amerikas;). Grundzüge der Chemie als Ein- führung in die Warenkunde;) Warenkunde der Textilien und des Papiers; Grundzüge der Edelsteinkunde und physikalischen Mineralkunde(mit Uebungen); Angestelltenversicherung nach dem Angestelltenversicherungsgesetz nach der Reichsversiche- rungsordnung; Ausgewählte peile der Versicherungsbetriebs- lehre; Versicherungswissenschäftliches Praktikum;) Geschichte der neueren Philosophie; Geschichte der Pädagogik;) Einfüh- rung in die Logik;) Soziale Psychopathologie des Jugendalters; ) Ausgewählte Abschnitte aus der Geschichte Mannheims und der Pfalz;) Französische Geschichte im 19. Jahrhundert(1815 bis 1914);) Einführung in die Kultur des alten Aegyptens. Neben diesen Vorlesungen ist eine Reihę von Sprachkursen vorgesehen für Französisch, Englisch, Italienisch, Spanisch und Russisch, ferner ein Fachkurs für Drogisten und die chemische Industrie. Das Vorlesungs-Verzeichnis, das alle wissenswerten näheren Angabe enthält, ist nebst Anmeldeformular für 2 M. in den hiesigen Buchhandlungen, im Verkehrsverein, bei den Pedellen SoW-˖ñw im Sekretariat der Hochischule, A 4, 1, erhältlich. Die Gebühren für Hospitanten und Hörer betragen 12 M. ſür eine wöchentlich einstündige Vorlesung für das ganze Semester, 20 M. für 2 Semester-Wochenstunden, 25 M. für 3, 30 M. für 4, 35 M. für 5 Semester-Wochenstunden usw/. Sämtliche Besucher(Studierende, Hospitanten und Hörer) haben sich im Selcretariat der Handels-Hochschule(A 4, 1) oder bei der Quästur der Universität Heidelberg anzumelden. Mannheim, den 30. September 1920. Der Rektor: Prof. Dr. V. Pöschl. 47 Geschdfts-Eröffnung. Dem geehrten Publiſum die ergebene Mitteilung, dass lch mit dem hieu. ligen Tage ein Ioo Oplisches Spezidl- Institut Fachgeschdft für Augengldser in Hlause P, I2, Planken, eaaſnet habe. 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Dienstag. den 3. Oktober 1920. abends 7 unr im gronen Saale des Nodensteiner“ G 2. 16 benera-Versammlung. Tagesordnung:“ .Geſchäfts⸗ und Kaſſenbericht; 10466 Bericht über die 15 efundene Repiſion; 2 ſchäfts⸗ und Kaſſen⸗ erichts; Bericht des Aufſichtsrats und Neuwahl von drei Mitgliedern zum Auſſichtsrat.(Es ſcheiden aus die Herren Borlein, Ludwig und Walter): über die Vertellung des .Beſchlußfaſſung Reingewinns; 6. Abänderung der 8 4 und 5 des Statuts, die Erhöhung des Geſchäftsanteils betr.; 7. Abänderung der terbeunterſtützungs⸗ duhe beg die Erhöhung der Unterſtützungs⸗ ätze betr.; 8. Beſchlußfaſſung über Feſtſetzung der Höchſt⸗ ſumme der Spareinlagen.(8 4 G. 895 Mit der Bitte um recht zahlreiches Erſcheinen laden wir unſere Mitglieder zu dieſer Verſammlung freundlichſt ein. Zutritt haben nur Mitglleder gegen Vorzeigung des Mitgliedsbuches oder der Qulttungskarte. Der Aufsichtsrat: Wilhelm Walter. IF.LMiahe.] Ser Zuſtellung detr Fracht⸗ ſtückgüter während des Herbftverkehrs. Zur Vermeidung von Verkehrsſtörungen wäh⸗ rend des ſtärkeren Herbſt⸗ verkehrs werden mit ſo⸗ fortiger Wirkung bis vorausſichtlich 30. No⸗ vember für das Güter⸗ amt Mannheim und das Stationsamt Mannheim⸗ Neckarau folgende Maß⸗ nahmen getroffen: 1. Das Recht der Em⸗ pfänger, ihre Güter ſelbſt abzuholen, wird mit ſoſeniſe Wirkung für ſämtliche Güter aufgehoben. Die Zu⸗ ſtellung erfolgt aus⸗ ſchließlich durch den amtlichen Beſtätter. Die bis 1. Oktober über Selbſtabholung abgegebenen Erklä⸗ rungen werden jedoch berückſichtigt. Die Empfänger bahn⸗ lagernder Güter wer⸗ den durch Boten oder Poſtkarte benachrich⸗ tigt und zur ſofortigen Abholung aufgefor⸗ dert. Werden die Gü⸗ ter nicht binnen 24 Stunden nach Ankunft abgeholt, ſo erfolgt die Zuſtellung durch den amtl. Beſtätter. 7207. Mannheim, 30. Sept. 1920 Eiſenbahn⸗Betriebs⸗ Inſpektion. Molsabhad. AMabanzüge an, iche an, reiche Auswahl in 5¹1²³37 ö 12 Ia. Stoffen 2 75 in gebtt ſch und ügeln empfie Fr. Claß P 6,—7. 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