Montag, 4. Oktober 1920.— Nr. 447. 4 : In Mannheim u. Umgebung monatl. einſchl. M..70 für Bringerlohn u. Einziehungs⸗ M..—, Poſtbezug vierteljährl. M. 22.50 ohne Poſtgebühren. Einz. Nummern 20 Pfg. Alle Preiſe Poſtſcheck⸗Konto Nr. 17590 Karlsruhe i. B. u. Nr. 2917 Rh.— Nr. 7940—7946. gebühr ba it widerruflich. Geſchäfts⸗Kebenſtelle in Mannheim: Neckarſtadt: Waldhofſtr. 6.— Fernſprecher Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Badiſche Neueſte Nachrichten Anzeigenpreiſe: 1ſpalt. Kolonelzeile.50 Mk., ausw..— Mk. Stellengeſ. u. Fam.⸗Anz. 20% Nachl. Reit. 2 Wt. Aunahmeſchlerd: Für b. Seltkzagbl. Dorm. 8..b. Abendbl. nachm. N ühr, Für Lageigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Ausgaben wird keine Verantw. übernommen. Höhere Gewalt, Streiks u. 2 Betriebsſtörungen, Materialmangel uſw. berechtigen zu keinen Erſatzauſprüchen f ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben od. f. verſpätete Aufnahme v. Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. der müllläriſche Zuſammenbruch der Bolſchewiſten. Warſchau, 4. Okt.(WB.) Havas. Der polniſche Generalſtabsbericht vom 3. Okfober beſagt: um die Ueberbleibſel der Sowjetarmee zu vernichten, die ſich nach der Niedrlage der letzten Tage zurückziehen, haben unſere Abkei⸗ lungen auf der Verfolgung des Feindes den Servez⸗Jluß überſchritten. Wir haben Novo Grodno beſeßht. Der Feind, der ſich vergangene Woche vor Bialyſtock⸗Breſt⸗ Litnewski und Jamosk befand und eine Wiederaufnahme der Offenſive beabſichligte, wurde 100 bis 150 Kilometker zurückgeworfen. Er erlitt ungeheure Verluſte an Tolen, Verwundeten und Gefangenen und verlor bedeu⸗ tendes Kriegsmaterial. 3ehn Sowjekdiviſionen wur⸗ den vollſtändig vernichtet und deren Aeberbleibſel mußften ſich nach ſchweren Verluſten unker beſtändigen Kämp⸗ fen zurückziehen. Auf dem Kückzuge fielen die Archive der 3. und 4. Armee, ſowie mehrere Diviſionen in unſere Hände. Im Verlaufe der letzlen Operationen erbeukelen wir 42000 Gefangene, 160 Kanonen, 950 Maſchinengwehre, 18 Pan· zerautos, ſieben Panzerzüge, 3 Flugzeuge, 31 Lokomokiven, 2540 Waggons, 10 Autos, mehrere Parks und zahlreiches Kriegsmalerial, die auf die Offenſiv⸗Abſichlen des Jeindes hin⸗ weiſen. In dieſen Kämpfen bwieſen unſere Truppen große Heldenhaftigkeit. der zulünſtige Berbündele Außlands. Ein Offizier im Stabe der Armee Wrangel ſendet der Deutſchen Tageszeitung bemerkenswerte Aeußerungen über die Stimmung in der freiwilligen Armee des Generals Wrangel, der ja nach den neueſten Meldungen die holſche⸗ wiſtiſchen Heere aufs ernſthafteſte bedrängt. Dieſer Offtzier erklärt, daß die ganze Freiwilligen⸗Armee ein zukünftiges Bündnis des neuaufgebauten mächtigen Rußland mit Deutſchland als ſelbſtverſtändlich betrachte: „Wohl wird die Freiwilligen⸗Armee von Frankreich be⸗ aufſichtigt. Aber ihre Hoffnungen richten ſich nach Deutſch ⸗ land, das der Bundesgenoſſe eines künftigen großen Ruß⸗ lands ſein ſoll. Auch in Deutſchland gibt es Kreiſe, die, ver⸗ blendet durch die rergangenen Erfolge der Bolſchewiſten, mit dieſen paktieren wollen, weil ſie an eine Wiedererholung und an die Feſtigung des bolſchewiſtiſchen Rußland glauben. Dieſe Deutſchen überſchen, daß die ja ſchon als ſehr problematiſch erwieſene Stärke der bolſchewiſtiſchen Armee bloß darauf be⸗ ruht, daß Land und Volk bis aufs äußerſte ausgeſogen wer⸗ den, ohne daß an Erſatz gedacht wird. Beſonders knponiert die bolſchewiſtiſche Kavallerie, man vergißt jedoch, daß dank dieſer die ganze ruſſiſche Pferdezucht, die die größte der Welt war, vernichtet iſt, da ſämtliche Geſtütspferde ohne Ausnahme für dieſelbe verwandt worden ſind. Erſatz iſt aber nicht da. Wie lange es die ſchönen Zuchtpferde, die zum größten Teil ſchon verdorben ſind, noch aushalten werden, iſt bloß eine Frage der Zeit, und zwar einer ſehr kurzen.— Dann iſt es eben aus. Wie es mit der Kavallerie der Fall iſt. ſo iſt es auch mit allem onderen. Dem Bürger, Bauern und Arbeiter wird alles weggenommen und dem Rotgardiſten zugeworfen. Und wenn eines Tages nichts mehr abzunehmen iſt— ja, dann iſt es eben aus. Der beſte Beweis, daß dieſer Tag ſehr bald kommen wird, ſind die ſtändigen und zahlreichen Arbeiter⸗ und Bauernaufſtände. Die heiligſte Pflicht aller Völker wäre es, Wrongel zu helfen, denn man muß nicht vergeſſen, daß man nicht Wrangel hilft, ſondern daß Wrangel die Welt rettet. Als Offizier der von einem Bündnis mit Deutſchland träumenden Wrangel⸗Armee des zukünftigen Rußlands rate ich Dr. Simons, dem Leiter der deutſchen Außenpolitik, daran zu denken, und zwar beſonders jetzt, wo Frankreich die Wrangel⸗Armee anerkannt hat, damit ſpäter kein Vorwurf gemacht werden kann, wenn das neuaufgebaute und mächtige Rußland Deutſchland mit Verachtung den Rücken kehrt und ſich wieder der Entente zuwendet... und dann— dann iſt Deutſchland wieder allein.“ Dieſe Aeußerungen werden in Deutſchland freundliche Aufnahme finden. Aber die Möglichkeit eines freundſchaft⸗ lichen Verhältniſſes zwiſchen Deutſchland und einem anti⸗ bolſchewiſtiſchen Rußland wird weſentlich davon abhängen, wie dieſes kommende Rußland ſich zu Frankreich ſtellen wird. Von Paris aus wirbt der bekannte ruſſiſche Sozial⸗ revolutionär Burzew für eine Stellungnahme in den be⸗ vorſtehenden ruſſiſchen Entſcheidungskämpfen in dem Sinne, daß er in kaum mißverſtändlicher Weiſe Deutſchland in die Kreiſe der Millerandſchen Ruſſenpolitik ziehen will. Davon wird natürlich keine Rede ſein können. Für ein anti⸗ bolſchewiſtiſches Rußland, das ſich von Millerand in Feſſeln ſchlagen läßt, wird ſich in Deutſchland niemand erwärmen können. Mit einem freien Rußland, das ſeine eigene Po⸗ litik treibt und nur ſeinen eigenen Intereſſen folgt, wird Deutſchland die lebhafteſte Sympathie empfinden. Die Ab⸗ ſichten, die Frankreich mit der Armee Wrangel verfolgt, werden wir natürlich nicht unterſtützen, auch nicht, wenn wir zu dieſer Unterſtützung unter dem Deckmantel des Kampfes gegen den Bolſchewismus von Herrn Burzew auf⸗ gefordert werden. Unſere Stellungnahme gegenüber dem Bolſchewismus dürfte auch Herrn Burzew bekannt ſein, als daß wir in den Verdacht geraten könnten, mit den Bolſche⸗ wiſten zu ſympathiſieren. Ein freundſchaftliches Verhältnis zwiſchen Deutſchland und einem anti⸗ bolſchewiſtiſchen Rußland erſcheint uns als das natürlichſte und durch den Lauf der Geſchichte vorgezeichnete Verhältnis dieſer beiden aufeinander angewieſenen Staaten. Wir möchten es aber ganz beſonders Herrn Burzew zu be⸗ denken geben, daß die entſetzliche Lage, in die Deutſchland unverſchuldet durch den Verſailler Mord⸗ frieden gebracht worden iſt, es verſtändlich erſcheinen läßt, wenn hie und da ſelbſt in ſolchen politiſchen Kreiſen Deutſch⸗ lands, die im übrigen an der moraliſchen Minderwertigkeit und der wirtſchaftlichen Unfähigkeit des Bolſchewismus keine Zweifel hegen, dennoch die Neigung beſteht, mit dem Bol⸗ ſchewismus als mit einem Aktivpoſten der deutſchen auswär⸗ tigen Politik zu rechnen. Für Deutſchland und für die geſamte geſittete Menſchheit ſcheiden ſich die Geiſter nicht ſo ſehr beim Rufe:„Hie Wrangel, hie Sowjetregierung“, ſondern viel⸗ mehr:„Hie Verſailler Mordfrieden, hie Aufhebung und Ver⸗ nichtung des ſchändlichſten, bornierteſten, unmenſchlichſten aller Friedensverträge!“ So gewiß es iſt, daß ein wirtſchaft⸗ licher und politiſcher Wiederaufbau Rußlands in erſter Linie durch eine tätige deutſche Mitarbeit zu erreichen iſt, ſo gewiß iſt es andererſeits ein Unding, Deutſchland zu dieſer Mitarbeit verpflichten zu wollen und ihm gleichzeitig durch Aufrechterhaltung des Verſailler Friedensvertrages jegliche Lebensmöglichkeit zu unterbinden. Wir würden es mit Freu⸗ den begrüßen, wenn Herr Burzew in ſeinem Blatte, deſſen Spalten in freigebigſter Weiſe Ermahnungen, Drohungen, Beſchwörungen und väterlichen Lehren an die Adreſſe Deutſchlands offenſtehen, auch einmal Raum für ein beſchei⸗ denes Wörtlein zugunſten der Repiſion des Verſailler Ver⸗ trages fände. Er hätte in dieſem Falle für die Bekämpfung des Bolſchewismus mehr getan, als ſein kräftiger ſentimen⸗ taler Wortſchwall über die Bosheit der Bolſchewiſten, die Engelsunſchluld Denikins, Koltſchalks uſw. und das bitter⸗ böſe, ſtörriſche, verblendete Deutſchland, das in ſo frevent⸗ licher Weiſe mit den Bolſchewiſten liebäugele, es bis jetzt vermocht hat. Herr Burzew kann überzeugt ſein, daß bei einer Aufhebung des Verſailler Friedens die ihm am Herzen liegende 1„Hie Wrangel, hie Sowjetregierung“, ganz von ſelbſt auf die denkbar einfachſte und glücklichſte Weiſe zugunſten eines zukünftigen antibolſchewiſtiſchen Ruß⸗ land erfolgen wird. Oder ſollten ihm die wiederholten Aus⸗ ſprüche bolſchewiſtiſcher Führer nicht bekannt ſein, daß Ver⸗ ſailles ihr zugkrüftigſtes Propagandamittel wäre?! Japan und Wrangel. Der offizielle Vertreter Japans in der Krim, Major Ta⸗ kachaſſi⸗San, erklärte einem Vertreter des ruſſiſchen Preſſebüros in Konſtantinopel u..: „Japan betrachtet ſich als ein Land, das mit der Regie⸗ rung General Wrangels befreundet iſt und verfolgt daher mit großem Intereſſe die weitere Entwickelung der Ereigniſſe in Südrußland.“ Oberſchleſien. Der polniſche Terror. Die in letzter Zeit wiederholt angekündigten polniſchen Putſchabſichten werden von Krofantys Organ der Grenz⸗ zeitung, als tendenziöſe Machwerke hingeſtellt. Demgegenüber muß immer wieder betont werden, daß es ſich um authentiſche Dokumente handelt und daß gerade ihre Veröffentlichung die Ausführung der Putſche vereltelt hat. Das möge man auch im Reiche beachten und die Veröffentlichungen nach dieſer Seite bewerten. Im Laufe des Septembers 1920 haben größere Aktionen zwar nicht ſtattgefunden, jedoch herrſcht der polniſche Terror in den Grenzorten öſtlich Beuthen bis zum Kreiſe Pleß gegen die deutſche Bevölkerung in wildeſter Weiſe fort. Der Mord an dem Wachtmeiſter Wittrin in Schoppnitz. die Verſchleppung zweier Arbeiter über die Grenze am 26. September ſind beſonders kraſſe Fälle. Da in dieſen Orten eine rechtmäßige Polizei ſeit dem Aufſtande nicht mehr exiſtiert herrſcht der Mob frei. Ueberfälle auf Hochzeiten werden von bewaffneten Banden geradezu als Sport betrieben. Jeder nicht polniſch Geſinnte wird bedroht, und dauernd kommen noch jetzt Flüchtlinge in den größeren Städten an. Die Ent⸗ waffnung iſt noch nicht durchgeführt und kann es nur wer⸗ den, wenn die Grenze nach Polen geſchloſſen und den Ban⸗ diten der jetzt ungehinderte Rückzug auf polniſches Gebiet unmöglich gemacht wird. UEBerlin, 4. Oktbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Der oberſchleſiſche„Kurier“ gibt einen Bericht aus dem „Oſervatore Romano“ wieder, wonach der Papſt dem Völker⸗ bund in Paris ein Geſuch zur Genehmigung der Einreiſe⸗ erlaubnis für den Fürſtbiſchof von Breslau Kardinal Bertram unterbreitet habe.„Oſervatore“ fügt dieſer Mitteilung hin⸗ zu, daß im Vatikan wegen der internationalen Kommiſſion gegenüber dem Kirchenfürſten ernſte Verſtimmung herrſcht. Man drückte die Anſicht aus, daß die Internationale Kom⸗ miſſion dem Fürſtbiſchof großes Unrecht tue. Solange Ober⸗ ſchleſien nicht zu Polen gehöre, ſtehe es unter dem Verwal⸗ tungsbezirk des Fürſtbiſchofs. Die kleine Entente II. wex.— Wien, 29. September. In hieſigen politiſchen Kreiſen hat man den Eindruck, daß der Beſuch des rumäniſchen Außenminiſters Take Jones⸗ cus in Rom, inſoweit er Italien für den franzöſiſchen Plan eines Donaublockes gewinnen ſollte, nicht von dem gewünſch⸗ ten Erfolge begleitet geweſen ſei. einem rumäniſch⸗polniſchen Einverſtändniſſe geſprochen wer⸗ den, deſſen Erweiterung durch die Einbeziehung Ungarns aller⸗ dings ſchon durch die dominierende Rolle gegeben ſei, die Frankreich zurzeit in Ungarn ſpiele. Daß durch die Neu⸗ wahlen in Deutſchöſterreich eine Aenderung in deſſen Stellung zur Frage der Donaukonföderation herbeigeführt werde, gilt als ausgeſchleſſen. Auch in Paris ſcheint man die Hoffnung darauf bereits aufgegeben zu haben und ſich auch über die nach der Anſicht der„Action Francaiſe“ und des„Eclair“ an⸗ zuwendenden Zwangsmittel noch nicht im klaren zu ſein; doch will man wiſſen, daß der ehemalige Finanzminiſter Redlich (aus den letzten Tagen des Exkaiſers Karl) den Entente⸗ miſſionen die Türen einrennt, um ſie zu bewegen, die Bera⸗ tungen dee Brüſſeler Finanzkonferenz und den Ausfall der deutſchöſterreichiſchen Neuwahlen, die wiederum keine einheit⸗ liche Mehrheit ergeben werden, zu benützen, um einen Kurator für Deutſchöſterreich einzuſetzen, der mit genügenden Macht⸗ mitteln ausgeſtattet wäre, um Deutſchöſterreich gegen ſeinen Willen in den Donaubund hineinzuziehen. 0 Vorläufig kann nur von die Brüſſeler Jinanzkonferenz. Berlin, 4. Okt.(W..) In einer Beſprechung der Brüſſeler 5 ſchreibt die„Deutſche Allgemeine Zeitung“: DieKonferenz würde nicht eine Konferenz der Ohnmacht, aber auch nicht eine Kon⸗ ferenz, wo Deutſchland eine neue, in Frankreich mißfallendeJammer⸗ arie mit einem Appell an Europa wegen ſeiner Gläubiger an⸗ ſtimmte. Europa müſſe verſuchen, ſich ſelbſt zu helfen. Deutſch⸗ land braucht Hilfe, deshalb müſſe es den gegebenen poli⸗ tiſchen Verhältniſſen im weiteſten Maße Rechnung tragen. Frank⸗ reich würde die alte Continentalmacht und verſuchen, durch ſein Bündnis mit Belgien ſeine große Politik im Oſten, auf dem Balkan und gegenüber England auch da zu ſtabiliſieren, wo es Ludwig 14., Richelieu und Napoleon vergeblich unternommen haben. Die Be⸗ enn über die franzöſiſchen Pläne liege wie ein Alp auf Europa. Die wirtſchaftliche Lage Deutſchlands ſei furchtbar. Wo bleibe die Ausführung der Verſprechungen bezüglich Oberſchleſiens und die Kohlenverſorgung von dort?, wo die bezüglich der Konferenz von Genf? Deutſchland werde loyal ſein bis zum äußerſten; aber das deutſche Volk erwarte von ſeinen Gegnern, daß ſie Frankreich von ſeinem eigenen und richtig geſehenen Vorteile überzeugen wür⸗ den. Eine Nation müſſe leben können, wenn ſie ſich ſelbſt nicht auf⸗ ſeben wolle. Deutſchland ſei unmittelbar vor dem Punkte, wo es ſſch um Sein oder nicht Sein entſcheide. Die Verhandlungen mit Veiſehe würden zeigen, ob man dort die Wahrheit dieſes Satzes verſtehe. ——.— Die Reugeſtallung des Kaufmanns⸗- und Gewerbe⸗ gerichlsweſens. Von Willi Rieger. Nach einer am 12. Mai ds. Is. erlaſſenen Verordnung der Reichsregierung müſſen, ſoweit bis 10. Juli noch keine Neuwahlen erfolgt waren, bis zum 31. Dezember ds. Is. 8 allen Kaufmanns⸗ und Gewerbegerichten Neuwahlen der eiſitzer durchge⸗ führt ſein. Durch dieſe Verordnung iſt die Aufmerkſamkeit weiter Arbeitgeber⸗ und Arbeitnehmerkreiſe erneut auf die Kaufmanns⸗ und Gewerbegerichte gelenkt worden, die zur Schlichtung der ſich aus dem Arbeits⸗ und Angeſtelltenverhältnis ergebenden Etrettigkeiten ge⸗ ſchaffen ſind und die in der Vorkriegszeit infolge ihrer ſchnellen und vereinfachten Rechtſprechung ſehr ſegensreich gewirkt haben. Wie bei vielen in der Vorkriegszeit entſtandenen Geſetzen entſprachen die bis⸗ herigen Vorſchriften des Kaufmanns⸗ und Gewerbegerichtsgeſetzes längſt nicht mehr den neuzeitlichen Anſprüchen. Durch die Geldent⸗ wertung und die Umgeſtaltung unſeres wirtſchaftlichen und ſozialen Lebens waren ſie überholt. Die beteiligten Angeſtellten⸗ und Arbei⸗ tergewerkſchaften, von den erſteren beſonders der Deutſchnationale Handlungsgehilfen⸗Verband, haben deshalb bereits im vergangenen de wiederholt Anträge auf eine Neugeſtaltung der einſchlägigen Geſetze geſtellt. Eine Folge dieſer Forderungen iſt die erwähnte Verordnung vom 12. Mai, die eine Reihe neuer Beſtimmungen ent⸗ a lt. Nach den bisherigen Beſtimmungen waren die Gewerbe⸗ gerichte für alle Streitigkeiten zwiſchen Arbeitgebern und Arbei⸗ kern zuſtändig, ohne Rückſicht auf das Einkommen der letzteren. Werkmeiſter, Betriebsbeamte und andere techniſche Angeſtellte konn⸗ ten dagegen ihre aus dem Arbeitsverhältnis entſtandenen Streitig⸗ keiten nur dann vor dem Gewerbegericht zum Austrag bringen, wenn ihr Jahresarbeitsverdienſt 2000 nicht überſtieg. Die Wirk⸗ ſamkeit der Kaufmannsgerichte war allgemein auf die Hand⸗ lungsgehilfen beſchränkt, die nicht mehr als 5000 im Jahre ver⸗ dienten. Dieſe Zuſtändigkeitsgrenzen entſprachen natürlich ſchon 1919 nicht mehr den derzeitigen Verhältniſſen. Das hatte dahin ge⸗ führt, daß ein techniſcher und kaufmänniſcher Angeſtellter ſeine An⸗ ſprüche überhaupt nicht mehr vor dem Gewerbe⸗ bezw. Kaufmanns⸗ gericht einklagen konnte. Nach der neuen Verordnung iſt dieſe Zu⸗ ee für die Kaufmanns⸗ und Gewerbegerichte einheit⸗ ich auf 15 000 4 feſtgeſetzt worden. Bei den Gewerbegerichten be⸗ ſteht für Arbeiter auch in Zukunft keine Grenze. Gewerbe⸗ und Kaufmannsgerichte entſcheiden bekanntlich im all⸗ gemeinen endgültig. Eine Berufung an die ordentlichen Gerichte war vordem nur dann zuläſſig, wenn der Wert des Streitgegenſtan⸗ des bei den Gewerbegerichten 100„ und bei den Kaufmannsgerich⸗ ten 300 4 überſchritt. Auch dieſe Berufungsgrenzen hatten durch die Geldentwertung ihren Sinn verloren. Heute handelt es ſich natürlich immer um viel höhere Streitobjekte als in der Zeit vor dem Kriege, in der ein blauer Schein häufig mehr wert war als heute ein brauner. Durch die Neuregelung ſind auch dieſe Grenzen geändert und einheitlich auf 1000 heraufgeſetzt worden. Auch hinſichtlich des Wahlverfahrens der Beiſitzer bringt die Verordnung weſentliche Aenderungen. Die Altersgrenze für die Ausübung des Wahlrechts iſt von 25 auf 20 Jahre herabgeſetzt wor⸗ den, dagegen bleibt die bisherige Altersgrenze für die Wählbarkeit (30 Jahre) beſtehen. Auch den weiblichen Perſonen iſt dem Zuge der Zeit folgend das Wahlrecht verliehen worden, und zwar ſo⸗ wohl bei den Gewerbe⸗ als auch bei den Kaufmannsgerichten. Dage⸗ gen hat man ſich zu einer Verleihung des Wählbarkeitsrech⸗ tes an die weiblichen Perſonen nicht entſchließen können. Aber abgeſehen hiervon hat die Verordnung noch andere ſehr weſentliche Mängel. Bei eingehender Prüfung der Verordnung fällt zunächſt die Unzulänglichkeit der 15 000⸗Mark⸗Grenze auf, die für die 111 beſteht, während die Gewerbegerichte für alle Ar⸗ beiter ohne Rückſicht auf ihr Einkommen zuſtändig ſind. Muß es „ſchon merkwürdig erſcheinen, daß auch bei dieſer Verordnung, für die noch die Koalitionsregierung unter der Führung der Sozialdemo⸗ kratie verantwortlich iſt, die Angeſtellten anders als die Arbeiter be⸗ handelt werden, ſo wird die Unhaltbarkeit der Grenze von 15 000 durch nur einen Blick in die Tarifverträge ins rechte Licht gerückt. Beſonders in den großen Städten und Induſtriegebieten, wo Zehn⸗ tauſende kaufmänniſcher und techniſcher Angeſtellter an der Wieder⸗ aufrichtung der deutſchen Wirtſchaft mitarbeiten, betragen infolge der Teuerung dis Gehälter der qualifizierten Angeſtellten meiſt mehr als 15 000. Alle dieſe Angeſtellten ſind durch die Verordnung von der ſozialen Wirkſamkeit ausgeſchloſſen. In ſehr vielen Fällen wird es dieſen Angeſtellten zukünftig nicht möglich ſein, ihre ſtrittigen An⸗ ſprüche einzuklagen. Die meiſten Angeſtellten, auch wenn ſie die 15 000⸗Mark⸗Grenze überſchritten haben, leben heute von der Hand in den Mund. Bei den teuren Prozeßkoſten im ordentlichen Ge⸗ richtsverfahren werden ſie meiſt darauf verzichten müſſen, den Klage⸗ weg zu beſchreiten. ie Grenze von 15 000 ſtellt aber auch der Durchführung der Beiſitzerwahl beſonders zu den Kaufmannsgerichten die größten Schwierigkeiten entgegen. Als Handlungsgehilfen⸗Beiſſtzer können nämlich auch nur die kaufmänniſchen Angeſtellten gewählt werden, die nicht mehr als 15 000 verdienen und das 30. Lebensjahr er⸗ reicht haben. Die Folge davon iſt, daß in den Großſtädten und In⸗ duſtriebezirken vielfach überhaupt keine Vorſchlagsliſten für Hand⸗ lungsgehilfen⸗Beiſitzer eingereicht werden können, weil geeignete Kandidaten nicht vorhanden ſind. Einmal haben die zur Ausübung des Beiſitzeramtes geeigneten Handlungsgehilfen das 30. Lebensjahr noch nicht erreicht und ſcheiden deshalb bei der Aufſtellung aus; wo aber dieſe Vorbedingung erfüllt iſt, überſchreitet in den meiſten Fäl⸗ len das Gehalt die feſtgeſetzte Grenze. Daraus hat ſich der vollkom⸗ men unhaltbare Zuſtand ergeben, daß die hinſichtlich ihrer beruflichen 0 J 1 1 De 3„ 7 0 70 9 1 —ů ———2 hohen Wertſtand aller Waren lauft, nicht zu befürchten. ——— auch die Vegetabilien Dialekt. 2. Seite. Nr. 447. Mannheimer General ·Anzeiger. ¶Abend · Ausgabe.) Montag, den 4. Oktober 1920, Qualifikation zur Ausübung des Beiſitzeramtes in erſter Linie beru⸗ fenen Angeſtellten hiervon ausgeſchloſſen werden. Zu dieſen Mängeln komm“ die Unzulänglichkeit der Berufs⸗ grenze von 1000 hinzu. Die Kaufmanns⸗ bezw. Gewerbegerichte können meiſt ſchon dann nicht mehr endgültig entſcheiden, wenn nur ein Monatsgehalt den Klagegegenſtand bedeutet. Erklärlich iſt deshalb, daß in weiten Kreiſen zumal der kauf⸗ männiſchen Angeſtellten durch dieſe Verordnung größte Unzufrieden⸗ heit geſchaffen iſt, weil den Kaufmanns⸗ und Gewerbegerichten da⸗ durch ein gut Teil ihrer ſozialen Bedeutung genommen iſt. Be⸗ dauerlicherweiſe hat die gegenwärtige Regierung ſah trotzdem nicht zu einer der Zeit entſprechenden Neuerung entſchließen koͤnnen, ob⸗ wohl gerade aus den bürgerlichen Parteien wiederholt entſprechende Anträge geſtellt worden ſind. Tagung des Jenkralverbandes des deulſchen Großhandels in Frankfurt a. M. Im Verlauf der Großhandelstagung des Zentralver⸗ bandes des Deutſchen Großhandels wurde ſeitens des Zen⸗ tral⸗Ausſchuſſes in ſeiner Sitzung am 1. Oktober in Frankfurt a. M. zu den großen ſchwebenden wirtſchaftlichen Fragen Stellung genommen. Nach einem Referat des Herrn Rechtsanwalt Dr. Serog über die Preis⸗ ee wurde folgende Reſolution gefaßt: „Der Zentralverband des deutſchen Großhandels ſieht in der— trotz der inzwiſchen eingetretenen grundlegenden Aenderung der ee verhältniſſe— unberänderten Geltung und Anwendung der bisherigen er e eine außerordentlich ſchwere Ge⸗ fahr für die Geſundung der Wirtſchaft. Wird bei der gegenwärti en Rechtſprechung und Verwaltungspraxis dem ehrbaren Kaufmann die ſichere Grundlage einer Kalkulation entzogen, dann wird auch weiterhin ein Heruntergleiten der notwendigen Handelsfunktionen in die Hand des Schiebertums gerade durch die geſetzlichen Schutzbeſtimmungen gefördert. Solange die Preisſchutzgeſetzgebung noch nicht grundlegend geändert iſt, verlangt der Zentralverband des deutſchen Großhandelse 1. obligatoriſche Abebaneden g Sachverſtändiger aus Handel und Induſtrie vor Erhebung der öffentlichen Klage, 2. authentiſche Interpretation der Vorſchrift des 8 14 der Verordnung vom 27. November 1919 dahin, daß„die Wiederauf⸗ nahme des Verfahrens“ nicht identiſch iſt mit derjenigen der Straf⸗ Prozeßordnung, insbeſondere nach der Richtung, daß ben Nogone und Abweichungen der Wuchergerichte von der anerkannten Rechtſprechung eine Wiederaufnahme rechtfertigen.“ Die Frage des Abbaues der Zwangswirtſchaft wurde von Herrn e Keinath und Herrn Heinrich Paas, Eſſen, in eingehenden Referaten behandelt und einſtimmig ſolgende Ent⸗ ſchließung gefaßt: -Das Syſtem der Erfaſſung und Verteilung aller wichtigen Lebensmittel und die Bewirtſchaftun induſtrieller Rohſtoffe und Fabrikate iſt an der Unmöglichkeit ſeiner Durchführung geſcheitert. Durch die Ausſchaltung des Legitimen, ehrlichen Handels, ſind Korrup⸗ tionen und Beſtechlichkeit groß gezogen und die allgemeine Moral und die Staatsautorität ſtark herabgemindert worden. Das Schiebertum hat ſich ungeheuer entwickelt, zur Ausbeutung der Verbraucher geführt und en⸗ durch und durch die verſchwenderiſche Ausgabe 0 55 leicht und 2* ſen⸗ los erzielten Gewinne aufreizend auf weite Volkskreiſe gewirkt. Ter Abbau der Zwangswirtſchaft, der in den letzten Monaten be⸗ gonnen hat, iſt daher bis zur Beſeftigung aller Hinderniſſe, die Produk⸗ ſth und Verkehr irgendwie hindern oder beeinfluſſen, ſchleunigſt fortzu⸗ etzen. Die Einfuhr von Lebens⸗ und Futtermitteln bezw. der notwendigen Rohſtoffe iſt zuzulaſſen und an keine Genehmi⸗ gungspflicht oder Kontigentierung zu binden. Eine zu große Einfuhr iſt infolge der Shwierigkett der Beſchaffung von Zah⸗ lungsmitteln und infolge des großen Riſikos, das jeder bei dem Die Kaufkraft des Volkes bildet die natürliche Grenze.“ Zur Frage des neuen Aufbaues der Bezirkswirtſchafts⸗ räte und des Reichs wirtſchaftsrates referierte Herr Kon⸗ ſul Dr. Kotzenberg, Frankfurt a.., und beantragte, die Grundlage der Entſcheidung der an dem Rheinheſſiſchen Bezirkswirtſchaftsrate beteilig⸗ ten Körpexſchaften vom 3. September 1920 ſich zu eigen zu machen. Der Ausſchuß des Zentralverbandes des Deutſchen Großhandels ſtimmte im Fe und ganzen der Entſcheidung zu und beauftragte das Präſidium mit en ührigen e im Sinne der Entſcheidung zu verhandeln und mit ihnen zufammen vorzugehen. Ueber die gegenwärtigen Steuervorlagen wurde von Herrn Satz, Hamburg, ausführlich berichtet. Die endgültige Stellungnahme wird von weiteren Kommiſſionsberatungen abhängig gemacht. Me Pfälzer Arbeiler und die Karkoffelverſorgung. JLudwigshafen, 4. Okt.(Priv.⸗Tel.) Bekanntlich wurde in der letzten Sitzung der Betriebsräe von Ludwigshafen am ver⸗ gangenen Freitag beſchloſſen, eine Konferenz der pfälziſchen Ge⸗ werkſchaftskartelle einzuberufen, die zu der Kartoffelverſorgung und der Preisfrage Stellung nehmen und eventl. Beſchlüſſe faſſen ſollten. Dieſe hat auch inzwiſchen in Neuſtadt am geſtrigen Sonn⸗ tag ſtattgefunden. Die Verſammlung war ſtark beſucht. Be⸗ ſchloſſen wurde, daß man nun endlich Tatſachen ſehen wolle; be⸗ dauert wurde allerſeits, daß man ſo lange gewartet habe. In der Konferenz, die am heutigen Montag in Neuſtadt tagen ſoll, wo ſich Vertreter der Regierung, der Bauernvereine und der Ge⸗ werkſchaften zuſammenfinden, ſoll der Regierung ein Ultima⸗ tum unterbreitet werden, das einen Einheitspreis von 20 Der Widerſpenſtigen Jähmung. Von Karl Ettlinger(Karlchen). 7)(Nachdruck verboten.) (Fortſetzung.) Abends, nach acht Uhr, aber, wenn er von der Poſt zurück⸗ gekommen war und die Rolläden herabgelaſſen hatte, wich der ſchlimme Zauber von ihm, er war nicht mehr das„ſcheppe Adolſche“, wie ihn der eklige Kaſſierer nannte, ſondern Prinz Adolf der Liebeglühende von Träumershauſen, und Seine Durchlaucht geruhten nach dero Märchenſchloß zu wandeln, welchſelbiges dicht unter dem Dach lag. Der alte wackelige Stuhl war der Thronſeſſel, der Schrank mit dem kaputenen Schlüſſel, die Schatztammer, in der als funkelndes Geſchmeide ſeine Sonntagshoſe hing. Und vom Dachfenſter aus hatte der Prinz die herrlichſte Ausſicht auf ſein Reich; da wimmelten ſeine Untertanen, und jeden, den er mit einem Liebchen am Arme ſpazieren ſah, ernannte er zu ſeinem Pagen. Hörte er aber jemanden das ſchöne Lied„Du biſt ver⸗ rückt mein Kind“ ſingen, ſo ſagte er mit gutmütiger Selbſt⸗ ironie:„Des is mei Natijonalhymne!“ »Oh, S. Durchlaucht Prinz Adolf hatten einen großen Hofſtaat! Der Kaſſierer, der ihm allmonatlich ſeinen Gehalt auszahlte, war ſein Finanzminiſter, der Herr Schröder war ſein Zeremonienmeiſter, der Schutzmann unten an der Ecke ſeine Leibgarde, der Lehrling ſein Hofnarr und die Aufwaſch⸗ weiber ſeine Hofdamen. „„Ein Stockwerk unter ihm aber, da war das Allerköſt⸗ lichſte: da reſidierte Prinzeſſin Katharina, die Märchenfee, die er zu erlöſen hatte. Es iſt im Märchenxeich üblich, daß ein Prinz, ehe er die Hand der Holdſeligſten erringt, erſt einige Drachen ins beſſere Jenſeits befördert— in dieſem Märchen begab es ſich leider, daß der kur ſichtige Held nicht die Prin⸗ zeſſin, ſondern den Drachen ſelbſt freite. Oft des Abends ſahen nun die Mainnixen den kleinen Adolf mit Katharina am ÜUfer auf und ab wandeln, ſie kicher⸗ ten zwiſchen den großen Kähnen hervor und zählten die Küſſe nach. Es gingen dort viele verliebte Pärchen ſpazieren, aher auf unſer Duo hatten es die Nixenfrechdächſe ganz beſonders abgeſehen. Denn in der Maingegend haben auch die Ele⸗ mentargeiſter Sinn für Humor. Ünd wie oft wiſperten ſich im Offenbacher Stadtwald die Sträucher und Büſche ver⸗ ſchmitzte Randbemerkungen zu, bis eine uralte Tanne ſie zu⸗ rechtwies:„Still, klaa Gezäppell Is ja doch bloß der griene Neid von Euch!“ Denn in der Offenbacher Gegend ſprechen Mark für die ganze Pfalz verlangt. 9 der Verſammlung der Ortskartelle wurde weiter beſchloſſen. daß an allen Orten, wo die Kartoffelverſorgung im Argen liegt, große Demonſtrations⸗ umzüge ſtattfinden ſollen. nzwiſchen hat heute Montag im Saalbau zu Neuſtadt die Verſammlung ſtattgefunden, in der die Regierung, Erzeuger und Ver⸗ braucher nochmals zu Worte kamen. Regierungsdirektor Matheus wies auf die Schwierigkeit der Kartoffelverſorgung hin und hoffte, daß eine Einigung zuſtandekommt. Nach mehrſtündiger Verhandlung, in welcher einerſeits die Erzeuger auf dem Preis von 25 Mark beſtehen blieben, ande⸗ rerſeits die Verbraucher nur 20 Mark zugeſtehen wollten, machte Bürger⸗ meiſter Kleefoot(Ludwigshafen) einen Vermittlungsvorſchlag auf 22.50 Mark. In dem Augenblick drangen die Teilnehmer des Demonſtrations⸗ zuges in Neuſtadt in den Saal und verlangten ſtürmiſch von den Land⸗ wirten, daß ſie die Erklärung abgeben ſollten, zu dem Preis von 20 Mark zu liefern. Nach langen Ausſprachen und Zwiſchenrufen er⸗ klärten ſich die Vertreter des Pfälzer Bauerhvereins und der Freien Ge⸗ werkſchaften bereit, dahin zu wirken, daß die Bauern die Kartoffeln zum Preis von 20 Mark abgeben. Eine Garantie hierfür konnten ſie natürlich — geben. Daraufßhin erſuchte Regierungsdirektor Matheus und Bürger⸗ meiſter Kleefoot die Demonſtranten, den Saal wieder zu verlaſſen, damit die Kommiſſion die Beſchlüſſe weiter faſſen könne. Die Demonſtranten verließen hierauf auch den Saal, 8525 die Sitzung weiter tagen konnte. „Die Ludwigshafener Betriebsräte hatten ebenfalls ge⸗ mäß dem +5— Beſchluß, der in der Sitzung der pfälziſchen Gewerk⸗ ſchaften gefaßt worden iſt, beſchloſſen, die Arbeiter in geſchloffenen Zügen in die umliegenden Ortſchaften marſchieren zu laſſen, um dort die Be⸗ 1— e der heutigen Verſammlung abzuwarten. Dies eſchah denn auch m Laufe des—. Vormittags, wo die Maſſen ſich in geſchloſſenen Zügen in die benachbarten Gemeinden begahen. Die Ruhe wurde Iirgends geſtört. Inzwiſchen dürften die Demonſtranten von den Neuſtadter Be⸗ ſchlüſſen unterrichtet worden ſein, demzufolge die Vertreter der Erzeuger alles daran ſetzen wollen, um den Wünſchen der Arbeiter entgegenzu⸗ deulſches Reich. Der Reichskanzler an die Techniſche Nothilfe. Zum einjährigen Beſtehen der Techniſchen Not⸗ hilfe hat der Reichskanzler dieſer freiwilligen Arbeitsgemein⸗ chaft für eine anläßlich dieſes Tages herausgegebene Sonder⸗ 8 der Zeitſchrift„Die Räder“ folgenden Ausſpruch ge⸗ widmet: Am 30. September 1920 blickt die in der Techniſchen Nothilfe vereinigte freiwillige Arbeitsgemeinſchaft deutſcher Männer und Frauen auf ein Jahr ihres Beſtehens zurück. In der Zeit ſchwer⸗ ſter Not des Vaterlandes als ein Behelf zur Milderung drohender Schäden für das Gemeinwohl entſtanden, hat ſie ſeitdem in zahl⸗ reichen Fällen allerorten immer wieder erneut ihre Bereitwillig⸗ keit und Nützlichkeit beweiſen müſſen. In der noch immer durch Mangel und Knappheit jeglicher Art wichtiger Lebensbedürfniſſe gekennzeichneten Lage unſerer Wirtſchaft und Volksernährung dürfen auch die kleinſten wirtſchaftlichen Werte nicht verloren gehen. Bei der Unterernährung und Entkräftung unſerer Bevöl⸗ kerung würde das Ausſetzen gemeinnötiger lebenswichtiger Be⸗ triebe ganz beſondere Gefahren für die Geſundheit der Beböl⸗ kerung, namentlich der Kranken und Schwachen, mit ſich bringen. Es iſt außerordentlich erfreulich, daß ſich in dieſer ſchweren Zeit eine ſtattliche ere deutſcher Männer und Frauen bereitfinden, um unter Zurückſtellung der eigenen Perſon und durch Ueber⸗ nahme perſönlicher Mühen und Gefahren das Wohl der Allgemein⸗ heit ſichern zu helfen. Wenn dieſer in der Tätigkeit der Tech⸗ niſchen Nothilfe ſich wiederſpiegelnde tiefere Gedanke:„Einer ür alle, alle für einen“, der zugleich das Kernſtück un⸗ erer charitativen iſt, von der überwiegenden Mehr⸗ eit des Volkes richtig erfaßt ſein wird, dann kann die Techniſche Nothilfe 5 übernommene Aufgabe als erfüllt anſehen und zurücktreten. ann wird auch das deutſche Volk an der Schwelle einer beſſeren Zukunft ſtehen.“(gez.) Fehrenbach. Gegen die Iwangswiriſchaff. 8 heidelberg, 4. Okt.(Priv.⸗Tel.) Geſtern fand hier eine von den unterbadiſchen Bäckerinnungen, dem unterbadiſchen Bauernverband, der badiſchen Müller⸗Vereinigung, des Kleinhandelsſchutzvereins und dem Heidelberger Hausfrauen⸗ verein einberufene und auch von Verbrauchern ſehr ſtark beſuchte Proteſtverſammlung in der Frage der Zwangswirt⸗ chaft ſtatt. Zwei Redner ſprachen zu dieſem Thema, das dann auch in einer längeren Ausſprache noch lebhaft erörtert wurde. Am Schluſſe wurde eine Entſchließung angenommen, in der es heißt: Die Verſammlung legt mit aller Entſchiedenheit gegen das Be⸗ ſtehen der Zwangswirtſchaft in der jetzigen Form Proteſt ein. Wir verlangen Abbau der Zwangswirtſchaft und Ueberleitung in die freie Wirtſchaft und zwar auf ſchnellſtem Wege. Wir fordern erleichterte Einfuhr von Getreide und Mehl, da dadurch der Preis für andere wichtige Lebensmittel, beſonders Milch und Fleiſch, verringert wird. Neuwahlen für das Münchener Nathaus. cd München, 4. Okt.(Priv.⸗Tel.) Der Bürgerrat Münchens erläßt einen Aufruf an die wahlberechtigte Einwohnerſchaft für ein ſofor⸗ — — Katharina war bei dieſen Abendwanderungen viel zu folgſam, ſchweigſam und nachgiebig, als daß dieſe Tugenden hätten echt ſein können. Wenn der kleine Adolf zu ſchwärmen anfing:„Kättche, lieb Kättche, guck nor de Mond! Is es net, als ob er extra als Latern hiegehenkt wär, damit ich Dei * Schnutt beſſer find?“, dann entgegnete ſie zärtlich:„Ach a, Adolſche, der Mond!!“ Und dachte ſich heimlich:„Alſo mondſüchtig is er gach! No wart nor, ich wer' Derr die Poſſe ſchonn ausdreiwel“ Und wenn er im dunklen Stadtwald fantaſierte:„Kättche, wann jedz e Räuwer käm, verteidige dhät ich Dich bis zum letzte Blutsdroppe!“!“, dann chmiegte ſie ſich dicht an ihn und hauchte:„Ich waaß es, Adolf!“ böceg dachte bei ſich:„Ich möcht net gucke, wiesde laafe ätſt!“ Von dieſen Gedanken Katharinas ahnte der harmloſe Ver⸗ liebte nichts. Wohl war er in ſeiner Liebe ein Prinz, ja ſogar ein König,— aber nur ein König auf dem Schachbrett. und Katharina war die Königin, die ihn matt ſetzen ſollte. Die Küſſe, mit denen ſie die en erwiderte, waren zäher Leim, an an dieſem Leim blieb das harmloſe Vögelchen Borges ängen. Vater Bindegerſt ſah die Entwicklung der Dinge mit ſtillem Adolf war ihm lieb und wert, aber noch lieber war ihm der Gedanke, ſeine zänkiſche, bösartige Tochter auf gute Art los zu werden. Er, der ſeit dem Tode ſeiner Frau unter Katharinas derbem Pantoffel ſtand, träumte in Gedanken von einer neuen Junggeſellenzeit, in der er viel Verſäumtes nachzuholen gedachte. Er redete Adolf nicht zu, aber er warnte ihn auch nicht, zumal ihm die Erfahrung hinreichend bewieſen hatte, daß man leichter einem Nilpferd das Ballettanzen beibringt, als einem Verliebten die Wahrheit über ſeine Angebetete. Es beſtand zwiſchen Vater und Tochter ein ſtillſchweigen⸗ des Uebereinkommen, dieſer Angelegenheit ungehemmten Lauf zu laſſen. Drohte, wie ſo oft, ein lärmender Streit zwiſchen Vater und Tochter auszubrechen, und fing Katharina nach ihrer Gewohnheit in den höchſten Fiſteltönen zu keifen und zu ſchreien an, dann hob Papa Bindegerſt nur mahnend ſeinen Finger und deutete nach oben und flüſterte:„Pſt! Er könnt s hören!“ und ſofort ging Katharina zum zarteſten Pianiſſimo über. Wobei ihr Talent anerkannt werden muß, auch im lei⸗ ſeſten Tonfall die haarſträubendſten Bosheiten und Be⸗ ſchimpfungen von ſich zu geben. Und ſo kam denn der große Tag, an dem Adolf in aller Form um ſeiner Erwählten Hand anhielt. tiges Volksbegehren nach Neuwahlen für das Münchner Rat⸗ haus, da trotz der bürgerlichen Mehrheit bei den letzten Landtags⸗ wahlen noch immer eine ſozialiſtiſche Mehrheit regiert. Es ſollen innerhalb 8 Tagen die notwendigen 90 000 Unterſchriften geſammelt werden. Auns dem Parleileben. Deutſchliberale Volkspartei. & hHeidelberg, 4. Okt.(Priv.⸗Tel.) Die Deutſchliberale Volkspartei hielt geſtern abend in der„Harmonie“ eine Ver⸗ ſammlung ab, in der Frau Reichstagsabgeordnete Matz aus Stettin über die„Zukunftsarbeit“ ſprach. In etwa 15ſtündigen Aus⸗ führungen ſtellte ſie zum Teil im Anſchluß an das Programm der Deutſchliberalen Volkspartei Richtlinien auf politiſchem, kulturellem und ethiſchem Gebiet auf, die gewiſſermaßen ein Pro gramm des alle Parteien umfaſſenden Wiederaufbaues darſtellten. Ins⸗ beſondere betonte ſie die Notwendigkeit eines geſunden nationa⸗ len Egoismus, einer ſtarken Reichsgewalt und die Wahrung der nationalen Würde nach innen und außen. Einen weſentlichen Teil ihrer Rede nahmen Frauenfragen ein. Im einzelnen trat ſie für Arbeiterinnenſchutz der gewerblichen Arbeiterinnen einerſeits und der Familien andererſeits ein. Die Rednerin fand am Schluſſe über⸗ aus lebhaften Beifall. Aus der Deutſchen Volkspartei. Neuſtadt a.., 4. Okt. Die Deutſche Volkspartei der Pfalz hatte auf den geſtrigen Sonntag Vormittag in das Ge⸗ ſellſchaftshaus eine Beſprechung über Lehrer⸗ und Schulfragen an⸗ beraumt. Außer den Abgeordneten Gollwitzer und Bur ger waren in der Hauptſache Lehrer erſchienen, von denen namentlich Stadtſchulrat Keller aus Pirmaſens programmatiſches Material zum Vortrag brachte. Aber auch von anderen Lehrern nahmen die Herren Abgeordneten Informationen und Wünſche entgegen. Die Beſprech⸗ ungen waren vertraulicher Natur. In nächſter Zeit ſollen in ähnlicher Weiſe landwirtſchaftliche und induſtrielle Fragen beſprochen werden. Letzte Meldungen. Die Ariſis im engliſchen Wirlſchaftsleben. Amſterdam, 4. Okt.(W..) Wie der Telegraaf aus London meldet, bricht die Kriſiz im engliſchen Handel und der engliſchen Induſtrie ſchon früher herein, als man ſie erwartet hat. Eine der größten Fabriken von Sheffteld hat geſtern tauſende von Arbeitern wegen Mangels an Aufträgen entlaſſen. Die Fabrit ſtebt in Ver⸗ bindung mit der United States Steel Corporation, eines der größten Konzerne der Welt. Man betrachtet dieſes Ereignis als den Beqinn der großen wirtſchaftlichen Depreſſion, die ſeit einiger Zeit ſchon erwartet wird. Einer der größten Fabrikanten habe er⸗ klärt, daß viele andere Fabriken in Kürze die gleichen Maßnahmen treffen müßten. Wirbelſturm in Japan. Amſterdam, 4. Okt. Wie Reuter aus Tokip meldet, hat das Ende des bereits gemeldeten Wirbelſturmes nun auch Tokio und Nokohama erreicht. Geſtern Nacht wurden viele 5 er umgeriſſen und vollſtändig zerſtört. Das tiefer gelegene Gelände iſt völlig überſchwemmt. Man befürchtet, daß die Zahl der Umgekommenen ſehr groß iſt. Die Auslieferung der deuiſchen Flofte. Berlin, 4. Okt.(Von unſ. VBerl. Büro.) Aus Edingburgh wird dem„Matin“ mitgeteilt: Die Auslieferung der deutſchen Flotte an die Alliierten wird fortgeſetzt. Geſtern kamen im Firth of, Forth eine Anzahl deutſcher Schiffe an, darunter die Kreuzer ZLübeck“, Stettin“„Danzig“, Augsburg“ und„München“. Dieſe Schiffe ſollen Ländern, die erſt in zweiter Linie kriegführende —— zur Verfügung geſtellt werden, wie Braſilien, Chile und olen. Die internakionale Bergarbeiterkonferenz verſchoben. TB0O. Bochum, 4. Okt. Der internationale Bergarbeiterkon⸗ greß in Genf hatte bekanntlich beſchloſſen, daß der internationale Bergarbeiterausſchuß innerhalb zwei Monaten nach der Genfer Tagung zuſammenzutreten hahe, um den Stand der Sozrali⸗ i en 8 in den verſchiedenen Ländern zu prüfen. An⸗ chließend an den Konreß hatte dann der internationale Ausſchuß in ſeiner konſtituierenden Sitzung beſchloſſen, am 5. Oktober in London zuſammenzutreten. Die Einladungen waren auch dem⸗ entſprechend ergangen. Jetzt iſt die Londoner Konferenz, wohl mit Rückſicht auf die ſchwebenden Streitigkeiten im engliſchen Bergbau durch telegraphiſche Benachrichtigung der beteiligten Or⸗ ganiſationen auf unbeſtimmte Zeit verſchoben worden. Angebliche Waffenſchiebungen. cMünchen, 4. Okt.(Priv.⸗Tel.) Im Landtag brachten die So⸗ zialdemokraten eine ein, die ſich auf angebliche Waffenſchiebungen in der Nähe Münchens bezieht, und fragt, warum der Entwaffnungskommiſſar hier nicht zur Beſchlagnahme geſchritten iſt. Er warf ſich zu dieſem Zweck in den ſchwarzen Sonn⸗ tagsanzug, A, den Zylinder, und es ging ihm einen Augenblick durch den Kopf:„Es is doch merkwerdig, daß der Menſch zor Brautſchau genau derſelwe Aazug aazieht, wie wann er zor' rer Beerdigung geht! Und ſetzte tiefſinnig hinzu:„Beſonnerſch, wann er nor aan Aazug hat!“ Auch Vater Bindegerſt hatte ſich in ſein Feiertagsgewand gehüllt, und Katharina prangte wieder in ihrer weißen Bluſe. Die Bluſe war nicht mehr ganz ſo blütenweiß wie damals, als ſie den erſten Angriff unternommen hatte: in der Taillen⸗ gegend zeigte ſie deutliche Fingerabdrücke von Adolfs Händen. Und nun ſaßen ſich die beiden Männer gegenüber, wäh⸗ rend Katharina im Nebenzimmer auf des Vaters Ruf wartete, wie die Kinder bei der Weihnachtsbeſcherung auf das Klingel⸗ zeichen, und Adolf drehte verlegen ſeinen Zylinder in der Hand und wußte nicht, wie beginnen. Und dachte: Genau ſo ſitzt der liewe Gott uff ſeim Thron⸗ ſeſſel unn dhut die Erd zwiſche ſeine Händ drehe, unn iwwer⸗ all, wo er ſe mit ſeine Fingerſpitze beriehrt, werd's Friehling unn die Blumme ſproſſeſ Unn manchmal werft er die Erd wie e Gummiball in die Luft unn fängt ſe widder uff, unn wann ver ſe emal falle läßt, dann krieht die ganz Erdeherrlichkeit die Kränkk, unn all die Häuſer borzele zuſamme, unn dene Herrn Feldmann unn Schröder ihr Geſchäftshaus aach, unn der dick Herr Schröder werd in de Trimmer erumfuhrwerke unn werd kreiſche:„Adolf, was ſchdehn Se da unn halte Maul⸗ affe feil? Nemme Se die Schipp unn de Beſem unn kehrn Se de Dreck eweck!“ Und endlich hatte Adolf den Zylinder genug in der Hand gedreht, er raffte ſich auf und ſtotterte:„Herr Bindegerſt, ich waaß net, ob Sie vielleicht bemerkt hawwe Und Vater Bindegerſt unterbrach würdevoll:„Jawohl, Herr Borges, ich habb bemerkt! Da wurde es ihm ſchon bedeutend leichter ums Herz, und er 111 fort:„Se hawwe neemlich e Dochter, Herr Binde⸗ gerſt 0„Jawohl, ich habb e Dochter!“ beſtätigte Herr Binde⸗ erſt. „Unn Ihne Ihr Dochter. ſe is nämlich ſo e gut Mädche, unn ſo e Engelche 580 „Jawohl, ſe is e Engelche!“ bekräftigte Herr Bindegerſt. Und dachte: Wen die Götter verderwe wolle, den ſtrafe ſe mit Blindheit. „Unn Ihne Ihr Fräulein Dochter unn ich.. indem ich'r nämlich in der ledzte Zeit nahegetrete bin „Oho!“ ſagte Vater Bindegerſt.„Was muß ich heern? Wie nah ſin Se err getrete?“ Gorgl. folgt) —4 —— —— N wirken. Montag, den 4. Oktober 1920. 15 maungeimer General · Anzeiger.(Abend · Ausgabe⸗ 3. Seite. Nr. 447. ANus Stadòt und Land. Gegen die Vollſtreckung von Räumungsklagen. Der Mieterſchutzverband der Länder am Rhein, Sitz Wies⸗ baden, fordert zur Steuerung der Mieter⸗ und Wohnungsnotlage alle Mieteinigungsämter auf, unverzüglich durch die Gemeinde ge⸗ mäß Verordnung des Wohlfahrtsminiſters vom 28. 6. und 27. 7. 1920 Ermächtigung zum Erlaß von Anordnungen bei dem Herrn Regierungspräſident zu beantragen, wonach bis 30. September 1921 zunächſt Klagen auf Räumung von Mietobjekten ſeder Art, ebenſo Vollſtreckung von Räumungsurteilen, einſtweiligen Verfügungen und Vergleichen ſeitens der ordentlichen Gerichte von der vorherigen Zuſtimmung des Mieteinigungsamtes abhängig ſind. Den Mieterorganiſationen, ⸗Beiſitzer und Mieterräten, ſowie Stadtverordneten und Gemeindevertretern ſtellt der Verbandsvor⸗ ſitzende(Direktor Abigt⸗Wiesbaden) Enwurf dazu ſeitens des Verbandes ſofort zur Verfügung, damit ſchon am nächſten Zieh⸗ termin große Schwierigkeiten beſeitigt werden. Im Oktober ſoll in Wiesbaden eine große Mietertagung der Länder am Rhein ſtattfinden, auf der obige für Mieter wichtige Probleme von Vertretern aller Gemeinden und Mieterbeiſitzern ſowie den Dele⸗ gierten der Mieterorganiſationen erörtert und die wichtigſten Fragen behandelt werden ſollen. Sie wird vorausſichtlich mit einer Verbrauchertagung verbunden werden, die einen Zuſammenſchluß aller Verbraucherorganiſationen der Länder am Rhein herbeiführen wird, nachdem andere Landesorganiſationen bereits tätig ſind. 8 Die Schulverſäumniſſe der Jortbildungs⸗ und Volksſchüler. Das Miniſterium des Innern hat, nach einer amtlichen Mitteilung der„Karlsruher Zeitung“, neuerdings die Bezirks⸗ ämter angewieſen, die Schulbehörden in ihren Bemühungen für Wiederherſtellung der unter den volks⸗ und beſonders den fort⸗ bildungsſchulpflichtigen Schülern ſtark gelockerten Schulzucht in jeder Weiſe zu unterſtüzen. Die Bezirksämter haben deshalb darüber zu wachen, daß die Bürgermeiſter die ihnen durch 5 4 des Schulgeſetzes vom 7. Juli 1910 übertragenen Aufgaben richtig erfüllen; wenn nötig, ſind die Verſäumniſſe in beſtimmten Zeit⸗ räumen zur Durchſicht anzufordern. Vor allem aber iſt es nötig, daß die Bezirksämter, ſoweit ihre Zuſtändigkeit gegeben iſt, bei Anzeigen wegen unerlaubter Schulverſäumniſſe raſch und mit dem erforderlichen Nachdruck eingreifen. Durch Verſchleppung des Ver⸗ fahrens wird das Anſehen der Schulbehörde geſchädigt und die Schulzucht weiter gefährdet, beſonders, wenn ſchließlich infolge Verjährung eine Beſtrafung nicht mehr erfolgen kann. Neuregelung der Jamilienhilfe bei der Krankenverſicherung. Di⸗ Beſchu 10 Geſellſchaft für Soziale Hygiene hat auf Beſchluß ihres Großen Ausſchuſſes an den Reichstag und an die Reichsregierung eine Bittſchrift über die Neuregelung der Familienhilfe gerichtet. Nach ihren Vorſchlägen ſoll ein Geſetz ausgearbeitet werden, das ſämtlichen Krankenkaſſen die Pflicht auferlegt, die Familienhilfe zu gewähren, d. h. auch die Koſten für ärztliche Behandlung und Arzneien zu übernehmen. Die Gemeinden, Länder und das Reich ſollen den Krankenkaſſen zur Durchführung der Familienhilfe entſprechende Zuſchüſſe gewähren. Gleichzeitig richtete die Badiſche Geſellſchaft für Soztale Hygiene an die badiſche Regierung und den Landtag das Erſuchen, dem oben⸗ genannten Sinne auf den Reichstag und die Reichsregierung* Die Geſellſchaft„Stadt und Land“, Um beſſere Beziehungen zwiſchen Erzeugern und Verbrauchern herzuſtellen, hat ſich in Freiburg eine Geſellſchaft m. b. H.„Stadt und Land“ ee die aus Produzenten und Konſumenten beſteht. Ucber die Vorgeſchichte dieſer Gründung erfahren wir aus einem Artikel des„Vereinsblatts des Badiſchen Bauernvereins“, daß im Sommer dieſes Jahres der Direktor des Vereins, Dr. Aengenheiſter, mit den Führern der Konſumvereinsbewegung in Freiburg in Ver⸗ bindung trar und ihnen ſeine diesbezüglichen Pläne vortrug. Die Geſellſchaft hat vor allem den weck, den unreellen wiſchenhandel auszuſchalten. Deshalb verkehren die entralen der beiden Genoſſenſchaften,— einerſeits die Produ⸗ zenten⸗Genoſſenſchaft, andererſeits die Konſumentengenoſſenſchaft,— direkt miteinander. Zum Zwecke der Regelung der mele und der Lieferungs⸗ und Abſatzbedingungen beſteht eine gemeinſame Zen⸗ trale, die zu gleichen Teilen aus Produzenten und Konſumenten zuſammengeſetzt iſt. Für die Gründung der Geſellſchaft waren nicht nur Intereſſen von wirtſchaftlicher Bedeutung maßgebend, ſondern auch, wie das Organ des Bauernvereins ſchreibt, ſolche allgemeiner Natur, denn nur dadurch, daß Produzent und Konſument in der hier vorgeſchlagener Weiſe uſammenarbeiten, wird es möglich ſein, die Gegenſätze, die nun ſeit 6 Jahren unſer Volk in Stadt und Lanb zerklüften, endgültig und raſch aus dem Wege zu räumen.“ Verlegung des Schulbeginns auf 1. Mai. Wie die„Badiſche Landeszeitung“ hört, bereitet das Unter⸗ richtsminiſtertum in Ausführung des Geſetzes über die vierjährige Dauer der Grundſchule eine Verlegung des Schuljahrbeginns für Volksſchulen und höhere Lehranſtalten auf den 1. Mai 1921 vor. Die Verordnung ſoll noch vor Weihnachten publiziert werden. Die ſtädtiſchen Konzerte im Nibelungenſaal nahmen geſtern abend bei ſtarkem—1. ihren Anfang. Und zwar e einen guten Anfang, der vorbedeutend ſein möge für die kommen⸗ den Abende. An der Zuſammenſtellung der Vortragsfolge für die Mutter, Eròde und Gott. Im Weltengang ewiger Dinge Sind dreie, erhaben dem Spott, Schickſalumfaſſende Ringe: Mutter, Erde und Gott. Der Bach zum Strom muß wandern, Der Strom ins Meer hin, weit— So gibt ſich das eine dem andern Und wird— Unendlichkeit. Berliner Theater. Kann man es unſeren Komikern verargen, daß ſie ihre Sterne A. Brixner. mit Vorliebe in der finſteren Geiſtesnacht buchbinderiſcher Poſſen⸗ kleckſer leuchtne laſſen? Abſoluter Blödſinn, wie ihn leider auch der nicht bloß geniale, nein, ſogar kluge Max Pallenberg zuweilen auftiſchte, hat dieſen Künſtler nie in Gefahr gebracht. Als er aber jetzt drei ſatiriſche Grotesken von Georges Courteline ſpielte, wurde er ausgeziſcht und angepfiffen. Es gab einen richtigen Theater⸗ ſkandal in der Königgrätzerſtraße. Und es war, wenn auch ſchwächerer Courteline, doch immerhin Courteline— und nicht Bern⸗ hard Buchbinder oder Horſt und Engel! Zu dem Aufwand an kriti⸗ ſcher Entrüſtung ſtand die Harmloſigkeit der drei Einakter in keinem vernünftigen Verhältnis; noch weniger das wundervolle Masken⸗, Typen⸗, Chargenſpiel Meiſter Pallenbergs, der mit dem Stift Ober⸗ länders drei von keinem idiotiſchen Pfeifer wegzublaſende Figuren umriß. Courteline— harmlos? Er, der reſpektloſe Verſpökter der Staatsautorität und der behördlichen Würde? Nun, vor der Revo⸗ lution hätten uns die drei Stückchen gewiß recht revolutionär ge⸗ dünkt; jetzt war's ein Mottenſtauben. Dazu kam, daß ſich um Pallenberg Schauſpieler von teilweiſe ſo bedenklicher Mittelmäßigkeit gruppierten, daß beſondesr die zweite der literariſchen Poſſen(„K o⸗ mödiantenſiege“)— trotz Pallenberg!— ſchwer zu ertragen war. Der Dichter karrikierte üble Schmierenkomödianten; aber das könne ihresgleichen nicht durchführen... Trotzdeml Genießer ſchauſpieleriſcher Feinkunſt mußten gerade an dieſem Abend ihre Freunde haben und mit Verſtändnis würdigen, daß Pallenberg in der bläßlichen Rolle des Komödianten⸗Schwanks der Gewohnheit der Komiker, breit und rückſichtslos in den Vordergrund zu treten, entſagte, um ſozuſagen im Stillen ein feineres Gebilde zu modeln. Die Naſe ſeines Poliziſten Labourbourax(ktim„Unerbittlichen Schutzmann“) dagegen ragte aus wüſt zerdrücktem blonden Ba⸗ nauefnbart umſo dreiſter, rüſſelartig, in die Lüfte. Eine unvergeß⸗ liche, eine unſterbliche Naſe! Man ſtelle in der Erinnerung die drei erfreulicherweiſe wieder Herr Karl Eberts zeichnet, ſpürte man den Kenner und Könner, der ausgetretene Pfade vermeider und aus dem großen Schatz unſerer Muſikliteratur Schmuckſteinchen hebt, die einer breiteren Zuhörerſchar im allgemeinen nicht zu Geſicht kom⸗ men. Auf dieſe Weiſe wird unter dem äußeren Eindruck der edlen Unterhaltung ein Stück Volksbildung geleiſtet.„iebeslieder⸗ Abend“ lautete das Motto der Eröffnungsveranſtaltung, Mozart, Haydn, Beethoven und Mendelsſohn waren ihre Träger. Dazu ge⸗ ſellten ſich zwei Minnelieder aus dem Mittelalter, die bekannten Violinſtücke„Liebesleid und Liebesfreud“ von Kreisler und einige kleinere Sachen, die ſich gut in den Rahmen fügten. Das Orcheſter iſt jetzt aus der Kapelle Petermann und einigen guten Kräften des letztjährigen Orcheſters zuſammengeſetzt, die dem Stabe des Herrn Ludwig Becker folgen. Der Klang war recht gut, wenn man davon abſieht, daß die Schlaginſtrumente mitunter des Guten zuviel hergaben. Die Feinheiten laſſen ſich bei längerem Zuſammenſpiel und dem guten Willen der Betiliegten, ernſtzunehmende Kunſt zu geben, ſchon erarbeiten. Unter den Soliſten begrüßte man die junge Dresdener Sopraniſtin Hedwig Erl erſtmals als Künſtlerin in ihrer Vaterſtadt. Sie hat ihre guten Anlagen vortrefflich ausgebildet und wußte ſich mit einer Canzone von Mozart und ſauber geſungenen Koloratur⸗Variationen von Ploch den wohlverdienten Beifall des Havſes zu erſingen. Hugo Voiſin, der zu den Stützen der Nihelungenſaalkonzerte ſchon lange zählt, lieh ſeine fertige und doch immer ſung bleibende Kunſt Minneliedeen, einer Arie aus der „Gärtnerin aus Liebe“ u. einem Ständchen aus der Oper„Weiber⸗ treu“ von G. Schmitt. Als dritter im Bunde der Soliſten iſt Konzertmeiſter Hans Kuhn zu nennen, der mit der Wiedergabe einer Serenade von Haydn und Kreisler⸗Stücken gute Technik und efühlvolles Spiel zeigte. Herr Barkoſch begleitete ihn bei den etzteren gewandt und am Flügel. Das Publikum hielt ſich bis auf zwei vorzeitige Beifallsbezeugungen tadelfrei. pp. gerligkeitsprüfung der Stenographen aller Syſteme. Im Laufe des Monats Oktober wird das bei der Handelskammer Mannheim errichtete Stenographiſche Prüfungsamt die zweite Fertigkeitsprüfung abhalten. Zu den Prüfungen, die in 4 Abteilungen, nämlich zu 125, 150, 200 und 240 Silben Ge⸗ ſchwindigkeit, abgehalten werden, wird jede Perſon zugelaſſen, die bei dem Prüfungsamt einen ſchriftlichen Antrag ſtellt. Der Prüf⸗ ling hat bei ſeiner Anmeldung anzugeben, in welcher Fertigkeit er den Beweis für ſeine Leiſtungsfähigkeit zu bringen wünſcht. Die Prüfungsgebühren betragen 5 Mark. Nach beſtandener Prüfung wird dem Prüfling ein Zeugnis erteilt. Alles Nähere iſt aus den Prüfungsordnungen, die in der Kanzlei der Handelskammer, B 1. 7b. erhältlich ſind zu erſehen. 1(c Vom Hauplmarkt. Der heutige Hauptmarkt zeigte dasſelbe Bild wie am Samstag. Die Zufuhren in Weiß⸗ und Rotkraut, Blumenkohl, Gelbe Rüben, Zwiebeln uſw. ſind ſo reichlich, daß wohl nicht alles abgeſetzt werden dürfte. Obſt iſt ebenfalls ziemlich vorhanden, insbeſondere von der Vergſtraße, die einige hundert Zentner herübergeſchickt hatte. Die Händler klagen durchweg über die hohen Einkaufspreiſe. ſehnlichſt erwarteten Kartoffeln waren bei Marktbeginn noch nicht zugeführt, da die Käfertaler meiſtens etwas ſpäter eintreffen. Der ſtädtiſche Gemüſeſtand hatte ſchon in aller Frühe einen recht guten Zuſpruch durch Frauen, die nicht zur ärmeren Bepölkerung zählen, für die dieſer Marktſtand beſtimmk iſt. In Pil zen war kein Mangel, Der Marktverkehr war infolge der auten Beſchickung ſchon in aller Frühe ein recht zufriedenſtellender. ch. Alkkatholiſche Gemeinde. Am Ponnerskag veranſtaltete die altkatholiſche Gemeinde in den„Zwölf Apoſteln“ einen Fami⸗ lienabend, auf dem Pfarrverweſer Hütwohl⸗Haßloch rück⸗ blickend über 50 Jahre altkatholiſche Bewegung ſprach und mit einem Ausblick in die Zukunftsaufgaben der altkatholiſchen Kirche ſchloß. Der altkatholiſche Kirchenchor und Soliſten aus ſeiner Mitte verſchönerten den anregenden Abend durch ihre Kunſt. * Verſetzt wurde Obereiſenbahnſekretär Karl Weingart in Baden⸗Baden als Oberſtationskontrolleur nach Lörrach. Poſtaliſches. Seit 1. Oktober werden gewöhnliche Poſt⸗ okete und ſolche mit einer Wertangabe bis 500 Franken nach ugoflavien(Königreich der Serben, Kroaten und Slowpenen) zur Beförderung angenommen. Ueber alles weitere erteilen die Poſt⸗ anſtalten Auskunft. Lokalredakteur Joſef Habermehl vom Neuen Mannheimer Volksblatt“ hat dieſer Tage unſere Stadt verlaſſen, um die Leitung des politiſchen Teils des in Achern erſcheinenden„Acher⸗ u. Bühler⸗ Boten“ und das Amt eines Parteiſekretärs der Zentrumspartei für die Bezirke Achern und Bühl zu übernehmen. Herr Habermehl gehört zu den Journaliſten, die in ihrem aufreibenden Beruf völlig aufgehen und deshalb die Laſt der 15 mag ſie auch noch ſo ſchwer ſein, willig auf ſich nehmen. Als Nachfolger des im Welt⸗ kriege verſtorbenen oberbadiſchen Parteiſekretärs Kraus hatte er keinen leichten Stand, aber er fand ſich bald zurecht, wobei ihm als Mannheimer die Ortskenntnis ſehr zu ſtatten kam. Als der poli⸗ tiſche Schriftleiter des„Neuen Mannheimer Volksblattes“ einrücken mußte, hat er 6 Zeit ſein Blatt allein redigiert und dabei ſich noch eifrig redneriſch für ſeine Partei und darüber hinaus in der valerländiſchen Propaganda betätigt. Die Kenntniſſe, die ſich Herr Habermehl bei dieſer weitgreifenden Wirkſamkeit erwarb, werden ihm in Achern ſehr zuſtatten kommen. Wir wünſchen ihm mit allen denjenigen, die ſeine Arbeitskraft und Berufsfreudigkeit in vollem Maße zu würdigen wiſſen, alles Gute und hoffen zugleich, daß er Courteline⸗Figuren nebeneinander: den ruppigen Vertreter des Mili⸗ tarismus, den kerkelroſigen Spießer und en„Gemütlichen Kommiſſar“) den größenwahnſinnig tobenden Beamten mit dem Berſerkertemperament und man hat das Kaleidoſkop Pallenberg. Hermann Kienzl. Kunſt und Wiſſen in Mannheim. 72 Der Ausſchuß für Volksmuſfikpflege beginnt ſeine Winterarbeit in der 5— 0 mit einer weiteren Serie ſenner„kleinen Muſik⸗ aufführungen ſa die aberen Klaſſen der Mannheimer Volksſchulen“ im Verſammlungsſfaale des Roſengartens, der von Stadtverwaltung zu dieſem Anlaß unentgeltlich zur Verfügung geſtellt iſt. Es wird bierbei an drei aufeinanderfolgenden Nachmittagen nach kurzer einführender Anſprache durch die Herren Karl Eberts bezw. Hauptlehrer Hune ck, der ſich um die Organiſation der Volksſchüleraufführungen liebevollſt verdient gemacht hat, vor jeweils 500 Schülern oder Schülerinnen leichteingängige Kammer⸗ muſik zum gebracht. Natürlich wird Eintrittsgeld nicht erhoben. Das erſte der Volksſinfoniekonzerte, die der Ausſchuß zu ganz billigen Ein⸗ trittspreiſen im Auftrag der Stadtgemeinde für die weiteren Kreiſe der Bevölkerung veranſtaltet, iſt als Schubert⸗Abend auf Freitag, den 5. No⸗ vember im Nibelungenſaal angeſetzt. Unter Leitung von Kapellmeiſter Felix Lederer wird, nach den üblichen Eingangsworten von Karl Eberts das Orcheſter des Nationaltheaters die Ouvertüre zu„Roſa⸗ munde“ mit— Ballettmuſik und im Anſchluß an einige Lledervor⸗ träge— die Lieder(zum erſten Male in Mannheim) in ihrer Inſtrumen⸗ tation durch Max Reger— ſodann noch die ſroße C⸗dur⸗Sinfonie zur Dar⸗ bietung Von den beiden dieſen folgenden Sinfoniekonzerten wird das zweite ein ausgeſprochen klaſſiſches, das dritte ein mehr neuzeitliches Programm zum Gegenſtand haben. Im zweiten ſind außer einem Mozart⸗ Konzert die„Egmont“⸗Ouvertüre, ſowie die achte Sinfonie Beethovens im dritten Konzert die Ouvertüre„Gwendoline“ von Charbier, die„Burleske“ für Klavier und Orcheſter von R. Strauß, die Mozart⸗Va⸗ riationen Max Regers und endlich der Walzer„'ſchichten aus dem Wiener Wald“ von J. Strauß, dem Klaſſiker der Walzermuſik. Als Soliſten hat der Ausſchuß, ſeiner Tradition entſprechend, erſtklaſſige einheimiſche Künſt⸗ ler verpflichtet, die Schubert⸗Lieder für mittlere Stimme wird Frau Freund⸗Nauen interpretieren, während im zweiten und dritten Kon⸗ zert ſich in der Geigerin Lene Heſſe und der Pianiſtin Luiſe Schatt, die beide in auswärtigen Orcheſterkonzerten neuerdings ihren Ruf gefeſtigt haben, zwei Kräfte aus der aufſtrebenden Mannheimer Künſtler⸗Genegation erſtmalig vor dem Publikum dieſer Volksſinfoniekonzerte bewähren ſollen. Ueber eine Chor⸗Aufführung wird noch näheres bekannt gegehen werden. Unmittelbar an den dem 5. November folgenden 10 Dienstag⸗Abenden wird ſich im alten Rathausſaale eine Wiederholung des Hernriedſchen Vor⸗ leſungs⸗Zyklus„Vom Werden und Weſen der Müſer“ mit ſoliſtiſchen Er⸗ läuterungen anſchließen. Im Januar nehmen dann die unentgeltlichen Kurſe(Notenſchreiben und ſonſtige Anfangsgründe der Muſik) im alten Rathausſaale wieder ihren Fortgang, während Karl Eberts für das Früh⸗ jahr im Muſenſaal einen neuen vierabendlichen Vortrag„Von der Sonate bis zum Streichquartett“— als Gegenſtück zu den Orgelvorträgen des ver⸗ ga tgenen Sommers— vorbereitet. Die die Mannheimer Jahre und die Kollegen, die ihn alle als Journaliſt und Menſch hochſchätzen, nicht vergeſſen wird. Polizeibericht vom 4. Oktober 1920. Tod durch Ertrinken. Geſtern nachmittag 3½ Uhr kippte ein von einer hieſigen Bootsverleihanſtalt geliehenes Boot oberhalb der Friedrichsbrücke auf der rechten Neckarſeite um und die Inſaſſen, ein noch unbekannter Mann im Alter von 25 bis 30 Jahren und ein Kind— anſcheinend ſeine Tochter— im Alter von 2 Jahren, fielen in das Waſſer. Das Kind wurde gerettet und in das allgemeine Krankenhaus verbracht; der Mann dagegen ertrank. Die Leiche konnte bis jetzt noch nicht geländet werden. Um ſachdienliche Mit⸗ teilungen über die Perſönlichkeiten der verunglückten Perſonen er⸗ ſucht die Schutzmannſchaft. Leichenländung. In der Nähe der Reißinſel beim ſogen. Bellenkrappen wurde am 2. ds. Mts., mittags 12 Uhr, im Rhein die nachbeſchriebene Leiche einer noch unbekannten Frau geländet und in die Leichenhalle nach Neckarau verbracht. Wer über die Per⸗ ſonalverhältniſſe etc. der Geländeten Auskunft zu geben vermag, wolle ſich bei der Schutzmannſchaft melden. Beſchreibung der Leiche: etwa 55 bis 65 Jahre alt, graumelierte Haare, 1,60 bis 1,65 Meter groß, mittlere Geſtalt. Kleidung: ſchwarzes, guterhaltenes Kleid, grauer Unterrock, weißes Hemd und Unterhoſe, ſchwarze handgeſtrickte Strümpfe, ſchwarze Gummiſtrumpfbänder, friſchgeſohlte ſchwarz⸗ lederne Schnürſchuhe. Im Kleid befindet ſich ein weißes Taſchentuch, gez.„“, im Trauring die Jahreszahl 1873 und die Buchſtaben„J. .“ Die Leiche wird etwa 5 bis 6 Tage im Waſſer gelegen haben. Unfälle. Am 2. ds. Mts. wurde vor dem Hauſe Secken⸗ heimerſtraße Nr. 34 eine 56 Jahre alte Witwe durch ein Automobil zu Boden geſchleudert und ſchwer verletzt. Die Verletzte wurde in das Allg. Krankenhaus überführt. Fahrläſſigkeit ſeitens des Wagenführers ſoll nicht vorliegen.— In einer Fabrik am Neckar⸗ auer Uebergang geriet ein 52 Jahre alter Fabrikarbeiter mit dem linkenFuß unter ein Wagenrad und zog ſich dadurch eine Quetſchung zu.— Beim Aufladen einer 15 Zentner ſchweren Winde wurde ein 27 Jahre alter Fuhrmann auf ſeiner Arbeitsſtelle am Hauptgüter⸗ bahnhof von der Winde an die Wand gedrückt und ſtark gequetſcht.— Ein 23 Jahre alter Kaminbauer von Heddesheim ſtürzte am 2. d. Mts. auf einem Sportsplatz zu Boden und brach das rechte Schienbein.— In bewußtloſem Zuſtande wurde die Ehefrau eines in G 4 wohnen⸗ den Schloſſers mittels Sanitätsautomobils in das Allg. Krankenhaus überführt; ſie hatte ſich kurz zuvor durch Sturz auf der Treppe ihres Hauſes ſchwere Verletzungen zugezogen. Verhaftet wurden 18 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter ein Händler von Werden und ein Schloſſer von Eſſen, beide wegen Betrugs, ein Schloſſer von Hüffen⸗ hardt wegen Sittlichkeitsvergehens, eine Büglerin von Ziegelhauſen feate Unterſchlagung und eine Schneiderin von hier wegen Dieb⸗ ahls. Tagung des Badiſchen Frauenvereins. * Lahr, 2. Oktober. Die hier abgehaltene Landesverſammlung des Bad. rauenvereins war aus dem ganzen Lande gut beſucht, be⸗ ſonders ſehr zahlreich von Frauen aus dem Ried u. dem Hanauer⸗ land. Die Vertreter der und ſtädtiſchen Behörden und der evangeliſchen und katholiſchen Kirchengemeinde hatten ſich zu den Beratungen gleichfalls eingefunden. Ter Geſchäftsführer des Badiſchen Frauenpereins, Geh. Rat Mülle r⸗Karlsruhe, ketonte in ſeiner Eröffnungsanſprache, die Landesverſammlung beweiſe, daß die e treu zum Bad. Frauenverein ſtehen. Sodann übermittelte Oberhofmeiſter von Chelius die Grüße der Groß⸗ herzogin Luiſe und verlas ein Handſchreiben der E e in dem dieſe Gottes Segen fol⸗ das Weitergedeihen des Badiſchen Frauenpereins erfleht. Es folgte nach den üblichen Begrüßungs⸗ anſprachen und Erwiderungen die Berichterſtattung des Vorſitzen⸗ den, der ausführte, daß der Hauptverein, wie die Zweigvereine mit immer größeren Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Es gehöre der ganze Eifer und volle Hingebung zur Sache dazu, um den Ver⸗ ein auf ſeiner alten Höhe zu halten, damit er in der Lage iſt, brde Aufgaben durchzuführen. Um die Zwecke des Vereins zu ördern, ſollen Jugendabteilungen gegründet, die Frauenarbeits⸗ ſchulen gefördert, Verſammlungen in den einzelnen Gemeinden abgehalten werden. Die Spinnkurſe ſollen wieder aufgenomenen werden. Um die Auszeichnung treuer Dienſtboten durchzuführen, 15 Großhergogin 5 5000 Mark heſtiire, Nachdem der Vor⸗ itzende die Kinder⸗ und Krankenfürſorge behandelt hatte, verwies er beſonders auf die Durchführung der Landkrankenpflege. In einem ſehr intereſſanten Vortrag legte ſodann Prof. Dr. Starck aus Karlsruhe die Wege zu nachhaltiger 26 kuloſebekämpfung dar. Das ſei vor allem möglich durch weckmäßige Einrichtung von Fürſorge⸗ und Auskunftsſtellen und urch die Einführung der Anzeigepflicht für Tuberkuloſeerkran⸗ kungen an die Fürſorgeſtellen. Die Bekämpfung der Tußerfvloſe bei Kindern müſſe größere Sorgfalt zugewendet und in den Schulen über dieſe furchtbare Krankheit Aufklärung gegeben wer⸗ den. Die Zwangseinmietungen förderten die Tuberkuloſe.— An dieſe Ausführungen 92 99 ſich eine lebhafte Ausſprache. Dann wurden noch eine Reihe geſchäftlicher Angelegenheiten erlebigt. Stimmen aus dem Publikum. 4 Verſpäteter Marktbeginn. ls ich heute morgen, wie immer, um 347 Uhr mein Pfund Aepfel auf dem Markt kaufen wollte, erhielt ich zur Antwort: Wir dürfen erſt von 7 Uhr ab verkaufen. Dadurch ſind leider hunderte von Arbeitern, Arbeiterinnen, Beamte uſw. um ihr Badiſche Kunſtnachrichten. Fritz Droops neues Drama„Der Freiſpruch“ gelangt An⸗ fang Januar im Badiſchen Landestheater in Karlsruhe zur Uraufführung. Le uchausgabe des Werkes erſcheint ſoeben im Erdgeiſt⸗Verlag zu ig. 1 Theater und Konzert in Baden⸗Baden. Rudi Stephans zweiaktige Oper„Die erſten Menſchen“ wurde nun auch auf der neuen Bühne des Kurhauſes zum erſtenmale zur Aufführung und zwar in Form eines Gaſtſpieles von Mitgliedern des rankfurter Opernhauſes. Die Handlung behagte nicht allgemein, dagegen hinterließ die Muſik einen tiefen Eindruck, die das Schaffen eines Großen im Reiche der Kunſt verrät, der wohl noch vieles zu ſagen gehabt hätte, wenn ihn ein tragiſches Geſchick nicht frühzeitig hinweggerafft hätte. Die Frankfurter Gäſte brachten eine vorzüg⸗ liche Wiedergabe des Werkes, das eine ſehr freundliche Aufnahme and, heraus und das außerordentlich zahlreich anweſende Publikum pendete viel Beifall und rief die Mitwirkenden verſchiedentlich ber⸗ vor.— Die Trio⸗Vereinigung Karl Fleſch, Hugo Becker, Karl Fried⸗ berg gab im Gartenſaale des Kurhauſes drei Kammermuſik⸗Kon⸗ erte, in denen ſie Kompoſitionen von Beethoven, Brahms und chubert meiſterhaft zur Ausführung brachte, unter lebhaftem Applaus einer jeweils zahlreich anweſenden Zuhörerſchaft.—xr. Theater, Kunſt und Literatur. 5 Die neue Leitung der Reinhardtbühnen. Max Reinhardt legt am Ende dieſes Monats die Direktion des Deutſchen Theaters nieder, wird aber in jeder Spielzeit eine Reihe von Werken inſzenieren. Die Leitung ſeiner Bühnen übernimmt Felix Hollaender. Gerhart Hauptmann wird jährlich mehrere Stücke deutſcher und fremder Klaſſiker nach eigenen Ideen in Szene 5 An die Stelle Hollaenders tritt als Dramaturg Dr. Kurt inthus. Neben Max Reinhardt und—— Hauptmann werden Karl⸗ einz Martin, Prof. Gregori, Dr. Wendhauſen, Dr. Reich und Heinz Herald Regie führen. Reinharbt wird in dieſer Spielzeit zunächſt im Deut⸗ ſchen Theater den„Urfauſt“, darauf den„Hofmeiſter“ von Lenz, in den Kammerſpielen„Kräfte“ von Auguſt Stramm und die„Echten Sedemunds“ von Barlach, im Großen Schauſpielhaus„Die Räuber“,„Ein Sommer⸗ nachtstraum“ und„Egmont“ inſzenieren. ADehmels Tagebuch. Ein Tagebuch aus dem Nachlaß Richard Deh⸗ mels gibt in einer beſchränkten Auflage die Akademie für Graphiſche Künſte und Buchgewerbe in Leipzig heraus. Die erſte Eintragung lautet:„18. Dezember 1892. Vor einem Monat bin ich Dreißig geworden und vor wenigen Tagen aus Italien zurückgekehrt. Ich fühle mich nun reif genug, mir mit einiger Sicherheit allerlei zu ſagen, was andere vorläufig nichts angeht. Aus einer Nervenkriſis, die zu einem Drittel inſtinktive Abwehr lähmender Pflichten, unklarer Widerwille gegen wertloſe Einflüſſe und zweckbewußte Verſtellung war, bin ich wieder einmal zu neuen Ahnungen und Wünſchen eigener und deitgenöſſiſcher Entwicklung geneſen, die mir dauc rhafter ſcheinen als frühere. Einige Wochen ſelbſcheſchaulicher Muße 1. Sekte. Nr. 447. Maunheimer General-Anzeiger. ¶ Abend · Ausgabe.) Montag, den 4. Oktober 1920, Deſt zu ihrem Frühſtück gebracht, weil ſie um 7 Uhr an rer Ar⸗ bektsſtätte ſein ſollen. frage bei der löbl. an, von welchem Standpunkt aus dieſe Verordnung wieder erlaſſen worden iſt. Wäre es nicht möglich, den Kleinverkauf ſchon um ½7 Uhr beginnen zu laſſen?n Einer, der um 7 Uhr im Geſchäft ſein muß. Die Karkoffelverſorgung. Scharfe Kontrolle der Karloffelaufkäufer. „ Karlsruye, 4. Okr.(Prib.⸗Tel.) Zurzeit hält ſich eine große Anzahl von Händlern auf dem Lande zwecks Aufkauf von Kartoffeln auf, die nicht im Beſitze der nach dem Erlaß vom 26. Julſ erforderlichen Handelserlaubnis für Karkoffeln ſind. Dieſe Händler, die gegenſeitig die Preiſe überbieten, veranlaſſen die Landwirte zu immer mehr geſteigerten Forderungen. Die Regirksämter ſind daher beauftragt in nachdrücklichſter Weiſe dafür Sorge zu tragen, daß dieſe Händler vom Aufkauf ferngehalten werden. Händler, die ohne Handelserlaubnis Kartoffeln auf⸗ kaufen, werden unverzuglich der Staatsanwaltſchaft zwecks Verfolgung gemäß Art 3 der Verordnung über Sonder⸗ gerichte gegen Schleichhandel und Preistreiberei vom 27. November 1915 angezeigt. Der General⸗Staatsanwalt wird ferner gebeten, die Staatsanwaltſchaften anzuweiſen, regelmäßig bei fehlender Handelserlaubnis die Einziehung der zuſammenge⸗ Lauften Kartoffeln zu beantragen. Ein Tabakſchwindelprozeß vor der Karlsruher Strafkammer. )(Karlsruhe, s. Ok. Wegen eines umfangreichen Schwindels ſtanden am Freitag 10 Angeklagte vor der Strafkammer. Die Anklage warf dern Ruährigen Kaufmann Alfons Hauber aus Kirchheim in Württemberg vor, er habe unter dem falſchen Namen Heinrich Sauter am 10. Juli 1919 in Baden⸗Baden in einem Hotel des Rechtsanwan Dr. Baum aus Frankfurt und dem Tabakagenten Dieterle aus Mannheim, der als Ver⸗ mittler für Dr. Baum handelte, vorgeſpiegelt, er ſei im Beſitze von 200 Zentner Tabak, den er verkaufen wolle. Der Tabak ſer bereits am Bahnhofe Eggenſtein verladen und mit Laub abge⸗ deckt, um ihn vor Diebſtahl zu ſichern. Hauber habe dabei zwei Dublikatfrachtbriefe vorgewieſen und dadurch Dr. Baum beſtimmt, den angeblichen Tabak ungeſehen zum Preiſe von 16 Mk. 50 Pfg. für das Kilo zu erwerben. Dr. Baum habe dann Hauber einen Scheck in Höhe von 50 000 Mark gegeben, Dieterle einen ſolchen in Höhe von 70 000 Mark als Vorſchuß gegen die beiden Duplikat⸗ frachtbriefe. Sauter habe dann die 50 000 Mark bei einer Bank in Baden⸗Baden, die 70 000 Mark bei der Vereinsbank in Hocken⸗ heim abgehoben. In den beiden Wagen, die Hauber dann nach Frankfurt an die Firma Gebrüder Altſchüler von Durlach aus abrollen ließ, befanden ſich Buchenblätter, ſodaß Dr. Baum und Dieterle um zuſammen 120 000 Mark geſchädigt waren. Weiter warf die Anklage Hauber mehrere Betrugsverſuche vor. So ſoll er gemeinſam mit dem Eiſendreher Speck aus Jöhlingen Ende Mai bis Juni 1919 in Frankfurt a. M. der Zigarettenfabrik Neſtor Gianacli Tabak angeboten haben, von dem die beiden be⸗ hauptet haben, er ſtände in zwei Eiſenbahnwagen in Eggenſtein. Beide hätten dann verlangt, die Firma Gianacli ſollte den Tabak ungeſehen für 171800 Mark erwerben. In Karlsruhe und in Heidelberg verſuchten die Burſchen ebenfalls ohne Erfolg ähnliche Manöver. Hauber war weiter beſchuldigt, in Karlsruhe, Bruchſal, Mannheim, Baden⸗Baden, Frankfurt a. M. und Durlach Speck, Caricio Toniolo, Zementeur aus Cinto(Italien) wohn⸗ haft in Bruchſal, den Wagenführer Heinrich Gerſtner von Heidelberg, den Landwirt Friedr. Billmaier aus Roth⸗Malſch, den Hilfsarbeiter Wilhelm Schneider aus Neckarau, den Pferdehändler Johann Horn aus Großrinderfeld zu ſtrafbaren Handlungen veranlaßt und dabei Gerſtner, Billmaier und Schnei⸗ der mit Erſchießen gedroht haben, wenn ſie nicht den Tabak ver⸗ kauften. Dabei ſoll Hauber einen Revolver bei ſich geführt haben. Horn war beſchuldigt, am 11. April 1919 einen Brief an die Firma Altſchüler in Frankfurt a. M. geſandt zu haben, in dem er unter Drohung mit Anzeige wegen Beteiligung an der Tabakſchieberei Hauber und Dr. Baum innerhalb 48 Stunden die Zahlung von 19 000 Mark Provbiſion verlangte. In der Verhandlung beſtritt der Hauptangeklagte Alfons Hauber, davon gewußt zu haben, daß der angebliche Tabak aus Buchenblättern beſtanden habe und verſuchte den Angeklagten Speck zu belaſten. Die Beweisaufnahme ergab aber, daß Hauber der Hauptſchuldige war. Der Zeuge Dr. Baum, der eine der Ge⸗ ſchädigten, gab an, ſeine Frau ſei Teilhaberin der Zigarettenfabrit „Menes“ in Wiesbaden. Da die Zigaretten⸗Tabakgeſellſchaft keinen Tabak in das beſetzte Gebiet lieferte, ſei die Fabrit„Menes“ vor der Schließung und Entlaſſung der Arbeiter geſtanden. Er habe deshalb das Geſchäft abſchließen ⸗wollen, auf das ihn Dieterle darauf aufmerkſam gemacht hatte. Dieterle, dem dies von dem bekannten Angeklagten Schneider beſonders empfohlen worden war, befürwortete das Geſchäft auf das warmſte, ſodaß es ſchließ⸗ lich zuſtande kam. Wegen Schleichhandels mit Tabak wurde Dr. Baum in dieſer Sache bereits in eine Geldſtrafe von 10 000 Mek. genommen. on den Angeklagten iſt Alfons Hauber bereits wegen Betrugs vorbeſtraft. Das Gericht verurteilte Alfons Hauber wegen fortgeſetzten, teilweiſe vollendeten, teilweiſe ver⸗ ſuchten Betrugs zu 2 Jahren 8 Monaten Zuchthaus, 000 Mark Geldſtrafe oder weſteren 242 Tagen Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverluſt. Von der Strafe ſind 8 Monate der Unter⸗ ſuchungshaft verbüßt. Toniolo, Gerſtner, Billmaier, — haben mich begreifen laſſen, wie leicht man ſich die Augen für ſein Eigenſtes Monate und Jahre lang durch fremde Brillen verdirbt. Die Wirkungen einer ungekannten Natur, eines völlig fremden Landes und Volkes, mit ge⸗ ſammelten Sinnen empfangen, und vor allem der Einblick in das ſchöpfe⸗ riſche Wachstum einer vollendeten, zur reifſten Frucht gelangten Kultur⸗ epoche, haben mir für das Weſen und Streben meines Volkes, meiner Zeit und meiner ſelbſt beſſere Vergleichsmaßſtäbe aufgeſteckt, als die Menſchen und Berhältniſſe, die ein gleiches Zentrum der Entwicklung wie mich be⸗ einflußt.“ Das Tagebuch iſt durch fünf Monate fortgeführt worden. Der Ertrag der angekündigten Ausgabe, die Guſtav Kirſtein, Walter Tiemann, E. B. Weiß veranſtalten, ſoll reſtlos für die Erhaltung des Dehmel⸗Hauſes verwandt werden. 5 4½ Gerichtsbeſchluß über Goethes„Joſeph“. Während Goethekenner das von Profeſſor Piper in Altona aufgefundene„Joſepy“⸗Manu⸗ ſkript nicht als Goethes Jugendwerk anerkennen wollen, haben ſich Goethes Erben, Sanitätsrat Dr. Vulpius und Graf Henckel⸗Donners⸗ marck für die Echtheit des Manuſkripts erklärt. Zugleich haben beide Herren gegen Profeſſor Piper, deſſen Hamburger Verleger und den erſten Verbreiter beim Landgericht in Hamburg Klage auf Zuerkennung des Ur⸗ heberrecht an die Goetheſchen Erben erhoben. Die Erben Goethes ſtützen ich hierbei auf die Tatſache, daß Goethe auf das Urheberrecht ſeiner Werke niemals verzichtet habe, vielmehr es ſich durch ge⸗ achtens das Urheberrecht auf jene Goetheſchrift den Erben des Dichters zu. Piper ſitzt nun in einer Zwickmühle: entſcheidet ſich das Zericht für die Echtheit des„Joſephs“, dann darf er, dem Mittagsblatt der„Hamburger Nachrichten“ zufolge, das Epos nicht herausgegeben, lehnt es aber Gpethe uich 1 8 ab, ſo trägt es zum Ruhm Pipers als Goetheforſcher beſtimmt nicht bei. 9 4 Anatole France wieder hergeſtellt. Wie der„Populaire“ mitteilt, iſt Anatole France, der ſchwer erkrankt war, wieder vollſtändig hergeſtellt. Kleines Feuilleie Wie die iriſchen Hungerſtreiker gepflegt werden. „Die Gefangenen von Cork, deren heroiſcher die Nene Welt mit Anteilnahme erfüllt, enthalten ſich nun ſchon die ſiebente Woche jeder Nahrung, und man iſt daher ſleptiſch geworden; man hat behauptet, die elf Eefangenen mit ihrem Bürgermeiſter an der Spitze ließen ſich heimlich Er⸗ 1558. n zuſtecken. Der Gefängnisarzt der Corker Anſtalt, der dar⸗ über befragt wurde, hat aber das Geheimnis dieſes langen Hungerſtreikes aufgedect, indem er von der Pflege erzählt, die den e zutcil wird. Um dem Körper die notwendige Wärme zu erhalten und dadurch jeden Gewebeverluſt zu verhindern, werden die Gefangenen äußeeſt warm 8 Petroleumöfen ſind in den einzelnen Zellen aufgeſtellt, ſodaß die uft genau die für das Atmen günſtigſte Temperatur erhält; außerdem werden ſie mit ſtets heißen Wärmflaſchen umgeben. Die Gefangenen be⸗ finden ſich in Betten der wärmſten und bequemſten Art. Da ſie ſich ſeit 10 Zeit in einem Zuſtand geiſtiger und körperlicher Lethargie befinden, ſo iſt ſchwer feſtzuſtellen, inwieweit ihre Kräfte von Tag zu Tag abnehmen. Da aber die Tätigkeit ihres Organismus auf dieſe Weiſe auf das niedrigſte Niveau herabgeſetzt iſt, ſo iſt es durchaus möglich, daß ſie noch ängere Zeit in dieſer 1 5 weiter vegetieren, zumal auch die Maſſage, die ſie, wenn es ihr Zuſtand erfordert, erhalten, lebensverlängernd wirkt. Schneider und Speck wurden wegen Beihilfe verurteilt und zwar Toniolo zu 7 Monaten Gefängnis und 1000 Mark Geldſtrafe, verbüßt durch die Unterſuchungshaft, Gerſtner zu 6 Monaten Ge⸗ fängnis, abzüglich 10 Wochen Unterſuchungshaft und zu 1000 Mark Geldſtrafe, Billmaier zu 2 Monaten Gefängnis, ab 6 Wochen Unterſuchungshaft und zu 300 Mark Geldſtrafe, Schneider zu 6 Monaten Gefängnis, abzüglich 7 Wochen Unterſuchungshaft und 1000 Mark Geldſtrafe, Speck zu 10 Monaten Gefängnis, abzüglich 8 Monaten Gefängnis und 1000 Mark Geldſtrafe. Horn erhielt wegen Beihilfe zum Betrug und wegen Erpreſſungsverſuchs 3 Monate Gefängnis und 1000 Mark Geldſtrafe. Im Falle der Un⸗ beibringlichkeit der Geldſtrafen werden dieſe bei den Verurteilten außer Hauber zu Gefängnisſtrafen von 1 Tag für je 15 Mark Geldſtrafe umgewandelt. Drei weitere Angeklagte wurden frei⸗ eſprochen. Das Gericht bezeichnete im Urteile Hauber als den Haupttater, die übrigen ſeien ſeine Gehilfen geweſen. Nus dem Zanoe. * Heidelberg, 3. Okt. Die hieſige Polizei verhaftete 3 wei Werber der Fremdenlegion und zwar einen Kaufmann von Buenos⸗Aires und einen Kellner von Berlin. & Heidelberg. 4. Okt.(Priv.⸗Tel.) Am Sonntag nachmittag nergiftete ſich aus Liebeskummer im Schloßpark eine 24jährige Studentin aus Reval mit Lyſol. Sie wurde noch lebend aufgefunden und ins Krankenhaus verbracht, ſtarb aber nach kurzer Zeit Ihre hier wohnenden Eltern hatten ihr ein Liebesverhältnis unterſagt. — Im nahen Doſfſenheim urde beim Kaſſierer der Orts⸗ krankenkaſſe eingebrochen und ihm die Kaſſette der Krankenkaſſe mit 4000 M. Krankengeld geſtohlen. Die leere Kaſſette fand man am Sonntag im ) Durlach, 2. Okt. In Hupferich iſt die Ruhr ausge⸗ Die Zahl der Erkrankten beträgt 30. 6 Todesfälle brochen. ſind bereits vorgekommen. Karlsruhe, 30. Sept. Zwei hieſige Bürger, deren Namen nicht genannt werden ſollen, haben ſich vor einiger Zeit in frei⸗ Weiſe bereit erklärt, zur Verſchönerung des Stadtgartens ein unſtwerk zu ſtiften, beſtehend in einer großen Vaſe aus Muſchelkalk ſamt Sockel, die beim Eingang aufgeſtellt werden ſoll. Das Schmuckſtück, meiſterhaft ausgeführt von Bildhauer Otto Feiſt hier, iſt nunmehr an Ort und Stelle aufgerichtet. ) Pforzheim, 30. Sept. In vergangener Nacht, etwa um 17⸗ Uhr, brach in dem Scheueranweſen des Landwirts Kaiſer am alten Göbricherweg auf bis jetzt noch unaufgeklärte Weiſe Feuer aus. Die Scheuer brannte mit Futtervorräten bis auf den Grund nieder, wodurch ein Schaden von etwa 80—90 000 Mark entſtanden iſt. Brandſtiftung wird vermutet. W. B. Raſtatt, 4. Okt.(Priv.⸗Tel.) Im Zug 1277 auf der Strecke Raſtatt—Fehrenbach iſt heute vormittag ein Reiſender bei der Station Hörden aus dem Zuge geſprungen, wo der Zug nicht anhält. Dem Unglücklichen wurde der Kopf vom Rumpfe getrennt und dieſer entſetzlich zerſtückelt. der Name des unvorſichtigen Reiſenden iſt noch unbekannt. 8 bei Achern, 3. Okt. In Anweſenheit von etwa 400 Alkſaßbacher Schülern der Lenderſchen Anſtalt ſind die Grab⸗ denkmäler des früheren Leiters der Anſtalt, Prälaten Lender und dreier dort wirkender Lehrer Ackermann, Graß und Meier ein⸗ geweiht worden. Zugegen waren u. a. auch Staatspräſident Trunk, ein früherer Schüler, Vertreter der kath. Kirchenbehörde und die Gemeindeverwaltung. Die Denkmäler ſind von Prof. Graf an der Techn. Hochſchule Karlsruhe entworfen. Geſangliche Vorträge verſchönten die Feier. pfalz, Heſſen und Umgebung. 5 Haßloch, 3. Okt. Die mit Vorräten gefüllte Scheuer des evangeliſchen Rettungshauſes brannte bis auf die Umfaſſungs⸗ mauern nieder. Zöglinge, die in der Scheuer rauchten, haben aus Unvorſichtigkeit das Feuer verurſacht. Neuſtadt a.., 2. Okt. Ein tödlicher Unglücksfall ereignete ſich auf der Landſtraße Maikammer⸗Neuſtadt. Der Wein⸗ kommiſſionär Schott, ein Schwiegerſohn von Fallenſtein in Königsbach, fuhr mit ſeinem Fahrrad auf der Landſtraße nach Neuſtadt zu. Es begegneten ihm zwei unmittelbar hintereinander fahrende Autos. Bei dem Verſuch, auszuweichen, kam Schott zu Fall und wurde von dem einen Auto überfahren. Er wurde ſtark verſtümmelt und war ſofort tot. Groß-Gerau, 28. Sept. Von den Beſatzungsbehörden war die Herſtellung der Kreisſtraßen, die beſonders durch den Rückmarſch der deutſchen Truppen nach dem Waffenſtillſtand ſchwer gelitten hatten, gefordert worden. Um die durch dieſe Wiederher⸗ ſtellung der Straßen entſtandenen außerordentlich hohen Koſten zu decken, iſt der Kreis Groß⸗Gerau zur Aufnahme einer beſonderen Anleihe von annähernd einer Million Mark gezwungen. In Verwaltungskreiſen wird angenommen, daß das Reich den Zuſagen entſprechend den größten Teil dieſer Koſten, die außerhalb der Kreisverwaltung fallen, erſtatten wird. s. Ww. Darmſladt, 27. Sept. Die Herbſtzeitloſenknollen werden gegenwärtig eifrig geſammelt. Hierdurch iſt eine neue Ver⸗ dienſtquelle entſtanden. Die Knollen werden zur Medizinbereitung verwendet, und in gut geputztem Zuſtande mit 3 M. und darüber das Kilogramm bezahlt. Da die Knollen ſehr tief ſtecken, müſſen die Sucher mit langen, ſcharfen Inſtrumenten ausgerüſtet ſein. Serichtszeitung. * Mosbach, 3. Okt. Vor der hieſigen Strafkammer ſpielte ſich in der letzten Woche die Anklageverhandlung gegen den Direktor Hopf von der Zentrale der landwirtſchaftlichen Lagerhäuſer ab, der beſchuldigt war, zum Schutze des Lagerhauſes bewaffnete Leute nach Tauberbiſchofsheim gerufen zu haben. Das Gericht ſtellte ſich jedoch auf den Standpunkt, daß Direktor Hopf in Notwehr gehan⸗ delt habe. Die den ganzen Tag in Anſpruch nehmende Verhand⸗ lung endete unter Aufbürdung der Koſten auf die Staatskaſſe mit der Freiſprechung des Angeklagten. Sportliche Kundſchau. Die ſonnkägigen Fußballwelkkämpfe. Turnverein Maunheim 1846—„Jahn“ Neckarau:0(1:). Auf dem Platze des.⸗V. M. 1846 trafen ſich am Sonntag die alten Rivalen 1846— Jahn. Anfangs lieferten ſich die Gegner ein ſchnelles und faires Spiel. Als aber 1846 etwa in der 30. Minute durch Wickenhäuſer nach ſchöner Vorlage von rechts das erſte Tor erzielte, brachte Jahn eine unnötige Schärfe ins Spiel. Kurz nach Halbzeit verwandelte Schmidt einen Eckball— zum zweiten Erfolg. Die Jahnler ſpielten immer ſchärfer und unfairer. Der Schiedsrichter hätte unbedingt energiſcher eingreifen bemerkbar und hätte ſich ruhiger verhalten dürfen. 2. Mannſchaften:4 für Jahn; 3. Mannſchaften:4 für Jahn. Weitere Spielergebniſſe: Südweſtkreis: Karlsruher.⸗V.—.⸗C. Mühlburg:0, Sp.⸗ Cl. N— 1..⸗C. Pforzheim 138, Germania Brötzingen—.⸗C. Freiburg:1, Beiertheimer.⸗V.— V. f. R. Pforzheim 0: 2. Württemberg: Kickers Stuttgart—.⸗V. Zuffenhauſen:1, V. f. R.—.⸗C. Stuttgart v. 1900:1, Ulmer.⸗V.— euerbach:1, Sportfreunde Stuttgart— Union Böckingen 8 .— Cannſtatter Sp.⸗Vgg.:0. Süd⸗Bayern:.⸗T.⸗V. München— Wacker:0,.⸗V. Augs⸗ burg— Bayern München 0: 4, T. u. Sp. 1860— Arnim:1, Teutonia —.—. Augsburg:0, Münchener Sp.⸗V.—.⸗T.⸗V. Ingolſtadt:1. Nordbapern: Sp. Fürth— Nürnberger.⸗V.:3, 1..⸗C. Nürnberg— Bayern 821, ae—.⸗V. 1860 Fürth:3, 21 89 Kickers—.⸗V. 1846 Ubg:0, Pfeil—.⸗T.⸗V. Fürth Rheinkreis:.⸗V.— Sp.⸗Cl. Ludwigshafen—.⸗C. Pirmaſens 2: J, Boruſſia Neunkirchen— „B. Kreuznach 1902 14: 1, Saar Saarbrücken—.⸗V. Burbach:2, ⸗V. Saarbrücken—.⸗B. Sulzbach:2, Trierer Sp.⸗V.—.⸗V. Völklingen 3: 2,.⸗S.⸗V. Mainz— Germania Wiesbaden 6: 2, Biebrich D. Alemannia Worms:4, Caſtel— Wormatia Worms 22, Sp.⸗V. Wiesbaden— S. und Tg. Höchſt 1: 1. Nordmain: Eintracht Frankfurt a. M.— Viktoria Aſchaffendurg :0,.⸗S.B. Frankfurt— Sportfreunde Frankfurt:0, Germania— Helvetia:1, Seckbach— Hanau 93:6, Rückingen— Hanau 1894:1. 8 pferderennen. Halle a. Sgale, 3. Okt. Jugend⸗Rennen. 15 000 Mark. 1200 Meter. 1. General(Olejnit), 2. Vitznan(Stolz), 3. Faktor(Reiter müſſen. Das Neckarauer Publikum machte ſich durch u portliche urufe K .„B. Kaiſerslautern:0, unbekannt). Unplaziert: Trompeter, Lippold. 11:10; 13, 80:10.— Gra⸗ ditz⸗Rennen. 15 000 Mark. 1800 Meter. 1. 17 e ba geht allein über die Bahn.— Altefeld⸗Rennen. 18000 Mark. 2000 Meter. 1. Feuersnot(Rupprecht), 2. Olympia(O. Schmidt), 3. Dalaj Lama GBaſch). 24:10.— Preis von Thüringen. 30 000 Mark. 1200 Meter. 1. Harfe(Wenzel), 2. Humboldt(Oleijnik), 3. Mauſi(Helle⸗ brandt). Unplaziert: Sparſam, Pirol. 28:10; 13, 12:10.— Eckſtein⸗ Ausgleich. 22 000 Mark. 2800 Meter. 1. Einhart(O. Smidt) 7. Lulu(Scholz), 3. Ikarus(Hellebrandt). Unplaziert: Saloniki. 19.10 11:10.— Preis von Ammendorf. 15 000 Mark. 1600 Meter. 1. Tarta rin von Tarascon(Hellebrandt), 2. Ottomane(Wenzel), 3. Tiny(Fribel). 2810.— Optimiſt⸗Ausgleich. 22 000 Mark. 1400 Aaaz 5 Wiee Gerensog, 8 3. Corinne(Brown). nplaziert: Hüteger, Gri är, Golden Gate, Rondo, K Falkenhayn. 37:10; 18, 20. 96710 In dem Vericht über die geſtrigen Wiesbadener Reunen in der beu⸗ tigen Sportbeilage muß es beim vierten Rennen richtig heißen: S1 preis von Preußen. 1400 Meter. Es liefen 4 Pferde. 1. H. v. 8255—— e 2(O. Bauer), 3. Hrn. olfs„Arayneſö reſſel). Ferner„Santafee“(Buchmann). Tot.: Si 20:10; Platz 10, 10:10. 3 Löngen, Weite, 74 Lönge.* e * Die Frankfurter Oktober-Rennen verſprechen nach dem kezten Nen⸗ nungs⸗ und Reugeldtermin vorzüglichen Sport. In fünf——— für die Ausgleche n war, ſind zuſammen 105 Pferde genannt worden, in fünf Ausgleichen wurde für 104 der genannten Bewerber das Gewicht ange⸗ nommen. Dazu kommen noch die beiden Hauptkonkurrenzen, der Dktober⸗ preis und der Goldpokal, die qualitativ und quantitaiv ausgezeichnet beſetzt ſind. Auch in den anderen Rennen iſt die Klaſſe der möglichen Teilnehmer hervorragend. Für die Zweifährigen⸗Rennen hat ſich außer den Herren von Weinberg Graditz ſtark engagiert, ß mit einer Entſendung wohl ſicher gerechnet werden darf. Im Oktoberpreis ſind u. a. noch Graf Ferry, Anakreon, Liebesgott, Omen und Blau und Weiß aus dem Stall Weinberg, Geiſer Axenſtein und Widerhall von Graditz, ferner Kamille Flüchtling, Die Wolke und Geraldine ſtartberechtigt. Im Goldpokal fallen die Namen von Optimiſt, Georgios, Der Mohr, Wallenſtein, Pallen⸗ berg, Friedensfürſt, Trumpf, Heuchelei und Romanze beſonders euf. Der Son—— durch Graf Ferry, im okal dur imiſt vertreten ſein, der ſein Wi e zage⸗ ment am Sonntag ausgelaſſen hat. Bferdeſport. sr. Eckſtein, der vorzügliche Vierjährige aus dem Sta Herrn R. Haniel, iſt an Kolik eingegangen. Der—— Ronald a. d. Exult gezogene Hengſt war ein erſtklaſſiges Rennpferd, denn er gewann u. a. das Henckel⸗Rennen, Union⸗Rennen, Großen ee e Hannibal⸗Rennen roßen Preis von Hannover. ein galoppi 308059 Met ſtein galoppierte insgeſamt Audern. W. Heidelberg, 4. Okt. Das Stadtachterrennen Samstag nachmittag auf der 2 Kilometerſtrecke Jaaetns. fabrik oberhalb Ziegelhauſen und Kilometerſtein 30 oberhalb der Stiftsmühle zwiſchen Ruderklub und Rudergeſellſchaft zum Aus⸗ . Geſellſchaft lag vom Start an in Führung und gewann mit gen. gocken. W. Heidelberg, 4. Okt. Hockeyklub Heidelb i. geſellſchaft Mannheim mit 14: 1. Vahethern beſteate die Turn Rugby. W. Heidelberg, 4. Okt. Zur Eröffnung der diesjährigen Rugby⸗ ſpielzeit und aus Anlaß des„deutſchen Rugbywerbetages“ ſpielte geſtern nachmittag auf dem Cellegefeld der frühere ſüddeutſche Rugbymeiſter.⸗C. Heidelberg⸗Neuenheim mit ſeinen zwei ſpiel⸗ ktarken Mannſchaften gegen zwei kombinierte Mannſchaften der Heidelberger Rudervereine. Beide Treffen endigten mit 3: 0 für Neuenheim. Leichtarhletit. sr. Einen neuen deutſchen Rekord im Kugelſtoßen ſtellte bei den leicht⸗ — 5 W n— 5 Herma 8 n i eter auf. en alten'ord hielt t⸗Mü i 35 Meter aus dem Jahre 1918. 05 18 5 Alhlekik. Sr. Einen neuen ſchwerathletiſchen Weltrekord ſchuf der Fr 8 rice Deriaz im einarmigen bib dde uanele wran brachte. Der alte Rekord betrug 151,5 Kg. Winkerſport. Der Skiklub Schwarzwald hält am 2. Oktober und 3. Oktob dem Feldberg ſeine diesjährige Hauptverſammlung a5. 3—— Feldbergwettlauf ſoll am 5. und 6. Februar 1921 ſtattfinden. dsv. Die Skimeiſterſchaft des Deutſchen Skiverbandes kommt am 20. oder 27. Januar in Andreasberg i. H. zum Austrag. Sie wird, 75 5 a 15 15 0 5 95 25 e beschhe aus allen Teilen Deutſchlands, Deutſch⸗Oeſterreichs und der Schweiz beſchickt ſodaß der Wettbewerb recht ſcharf werden dürfle. eee dsv. Berufsſkilehrer. Der ſogenannte Amateurparagraph iſt in Frank⸗ furt a. N. in 25 Weiſe abgeändert worden, daß nunmehr 0 Berufslehrer ſiarren dürfen. Ueber Berucsſfilehrer, die dem Verband reui⸗ ſcher Sportlehrer(Berlin, Motzſtr. 66) beitreten wollen, werden vor dem Eintriit Auskünfte bei den zuſtändigen Siellen des Deutſchen Skiverbandes eingeholt, ſodaß ungeeignete Elemente kerngehalten werden. Welternachrichtendienſt der badiſchen Landeswelterwarte in Karlsruhe. Beobachtungen vom Montag, den 4. Oktbr. 1920, 8 uhr morgens(MEZ.) Auf Grund land⸗ und funkentelegraphiſcher Meldungen. Wind Niederſchlag der 1811 Richtg.] Stärke letzten— Stund. m 764.1 17 80 ſſchwach halb bed. 765.3 16 bedeckt 7506 14 bedeckt 760.0 8 bedeckt Ort 8 5 Wetter Hamburg Königsberg Dernr 828 Frankfurt a. M. uchen Kopenhagen Stockhom Haparanda odõoöõ. 2 6„6„ e ernes CTC 12 ſchwach Marſeille 759.6 14 e Zů 2 796 12 ſchwa Wien—— Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(726 morgens) uft⸗ See⸗ druck pera⸗ 28 Wind öhe.e .n Richt Stür Wertheim.15177.20 15 19 13 Königſtuhl 127761.1 12 14/ 11 arlsruhe...213 759.9 14 17 14 Baden⸗Baden 563759 6 14 15 13 Villingen..715780.7] 12 12 10 Hof 1281 651.44 8 9 7 t. Blaſien 780— friſch ſchwach Sturm SW wolt woltg SSSleelSele Be⸗ merkungen Nieder⸗ du en de ſchlag EZ. 2 7 14 Wetter Allgemeine Witterungsüberſicht. Ueber Süddeutſchland lag geſtern eig Teiltief. Dementſprechend hielt das trübe und vielfach regneriſche Wetter an. Im— zeigt die europäiſche Wetterlage weſentliche Veränderungen. Kräf⸗ lige atlantiſche Luftwirbel ſind raſch nach Frankreich und England vorgeſtoßen und brachten dort wie auch im Nord⸗ und Oſtſeegebiet vielfach Regen. Während die Luftſtrömung ſich nordweſtwärts be⸗ wegt, weicht das nördliche Hoch ſüdweſtwärts, was für uns jedoch eine nur vorübergehende Beſſerung bedeutet. Wektervorausſage bis Dienstag. 5. Oktober. 12 Uhr nachts. Vorübergehend geringe Beſſerung. ———... ͤ ereeeeeee Hünneruusen Hornhaut. Sch/ielen u Marꝛen deseilictchnell sichera menl 8 0000 fach Kukirol Pesft 5 In Apofbeken u. Drogerien ernölflcn Kurfürsten- Dro erie. N 4, 13/14,(Kunststrasse) gerstrasse 26. Viktoria-Drogerie, Schwetzin E 190 von der Gelatine⸗ Reißen, indem er 161,50 Kg. zur Hochſtrecke — ——— —ů— 1 I Montag, den 4. Oktober 1920. Manuheimer General Anzeiger.(Abend⸗ Ausgabe.) F. Seite. Nr. 447. 22 ðVTdTTTT0T0TT Reichswirtschaftsbank und Grossbanken. Gegen die vom Reichswirtschaftsministerium geplante Gründung einer Reichswirtschafts bank und eine An- gliederung an die Girozentrale unter Zarantie des Reiches nehmen die Berliner Großbanken und Großbank⸗ firmen entschieden Stellung. Sie erklären, daß sie dank der großen ihnen zugeflossenen Mittel und der flüssigen Anlage imstande sind, jedem berechtigten Kreditbegehren von Handel und Industrie zu entsprechen, und sie dies bereitwillig getan haben und auch in Zukunft tun werden. Die gegenteilige Be- hauptung, die gee'gnet sei, den Kredit der deutschen Bankwelt im In- und Auslande zu schädigen, entspricht in keiner Weise den Tatsachen. Die Handelskammern von Berlin und Ham- burg hahen unter eingehender Begründung gegen die Errich- tung der Reichswirtschaftsbank und die beabsichtigte Verwen- dung von Reichsmitteln aufs entsckiedenste Einspruch erhoben. Die Reichsbank sowie die aus den Kreisen der Berliner Bank- welt berufenen Sachverständigen haben einheitlich die gleiche ablehnende Haltung eingenommen. Die Berliner Banken und Bankfirmen schließen sich einmütig diesem Gutachten an und warnen vor einem Unternehmen, das die erhofften wirtschaft; lichen Vorteile nicht bringen, sondern zu einer Vergeudung von Reichsmitteln führen werde. In dieser sachlichen Auf- kassung könne die neuerlich geplante Einkleidung des Projekts in die Form einer Erwerbslosenunterstätzung keine Aenderung herbeiführen. Neugründung einer Schiffahrtsgesellschaft in Basel. Mit Sitz in Basel wurde am 18. v. M. die Firma Nep- kun, Transport- und Schiffahrts-.G. gegründet. Sie bezweckt die Schiffahrt und Spedition jeder Art Massen- Süter auf dem Rhein, speziell auf dem Oberrhein, nach der Schweiz und auf allen anschließenden Gewässern und Kanälen, scwie di'e Errichtung von Werfthalen und Verladeanlagen. Das Aktienkapital beträgt 1 Mill. Frs. Der Verwaltungsrat besteht aus den Herren: Dr. Felix Iselin, Advokat und Notar in Basel, J. Jörin-Suter, Johann Dübi, Johann Hirter, Präsident des Verwaltungsrates der Schweiz. Nationalbank in Bern, Georges Wormser, Kaufmann in Straßburg. Pnilipp van'Hoff, Peeder in Rotterdam, Hermann Hecht, Generaldirektor in Mannheim. Börsenberichie. Frankfurter Wertpapierbörse. Frankfurt, 4. Okt.(Drahtb.) Der BEörsenverkehr bewahrte anfänglich eine freundliche Stimmung, ohne daß je- doch eine bemerkenswerte Zunahme der Geschäftstätigkeit oder eine bemerkenswerte Veränderung der Notierungen zu verzeichnen war. Die Umsätze erstreckten sich fast ausschlieg- lich auf Spezialpapiere. Unter diesen sind wieder ver⸗ schiedene Industriepapiere zu nennen, welche mehr oder weni- ger Kurserhöhungen erzielten. Elektro Licht u. Kraft auf die Wiederaufnahme einer Dividendenzahlung 190, plus 35½5. Anilinwerte ermäßigten teilweise den Kursstand; Badisehe Anilin verloren%. Nordd. Lloyd fester, plus 476. Cute Haltung bewahrten Bankaktien, wobei das Geschäft teilweise lebhafter war. Bei regerem Interesse sind besonders Ph„nix⸗ Bergbau anzuführen, welche auf den Abschluß 10% an- zogen. Die Kombinationsgerüchte gaben wieder Anlaß zu höherer Bewertung der Gelsenkirchener, Deutsch- Luxem- burger: Rheinstahl 492, Buderus 433, ebenfalls höher: Mannes- mann ruhiger. Crößere Kaufaufträge lagen für Oberbedarf vor. rlus 45%6, ebenso Caro 6% höher. Adlerwerke Kleyer, auech Daimler schwächten sich ab. Södsce-Phosphat zogen um ea. 100% auf 1500 an, da sich wieder Rückkäufe einstellten. Bal- timore Ohio fester. Im allgemeinen enttäuschte der Markt der Valutapapiere. Deutsch-Uebersee 975. Etwas mäßiger war die Kauflust in Kassa-Industriepapfe- ren, Wobei aber doch eine Reihe von Papieren größere Auf- besserungen erzielte. Niedriger genannt sind Ba d. Zücker- kabrik, Feinmechanik Jeter. Privatdiskont%. Frankfurter Devisen. 2. Olketober 4. Oktober 2. Oktober 4. Oktober Autieh Ceig 1 Blet] Geld. Briel See 1 Hol—— 1 orwegen. 889.10 860.90 889. en 48250 2459 Schweden 1213.78t216.25J228.4ſ1228.20 London, Hlelsingfors 16989 170.20 Sa 9 0 Wien t eids 61.20 61.17/ 61.32 ſchwelz len, altes—.—.—— Fe —..-Oest. abg.] 28.60 28.65] 25,J2 28.78 Itaſien Budepesʒt—.——7 1708 18.02 Dänemerk 0 Preg.. 481 8¹ 80.90 81.10 Frankfurter Notenmarkt vom 4. Oktober. Geld Brief Geld Brief Amerikenische Moten...60 50.80 Oesterr-Ungar., alte.—— Beigische„„„„434.30 430.50 Norweglschs——— Pamsche„„„„„„„„„ee eomänfsche 116.25 116.75 Englischo„ 12.65 213.25 Spanische 1 8 1.„„„„ 86.—989. ollöndische 1906.—.Schwedlsche 232 242— 25 dalenchbe eee- 0145 Oesterreich., abgest.„. Ungerlsche Jendenz ruhig. Berliner Wertpaplerbörse. Berlin, 4. Okt. Drahtb.) Die Böôrse begann die neue Woche bei vielfach erregtem Geschäft in vorwiegend fester Maltung. Die meisten Werte des Montanmarktes waren namhaft gesteigert, weil die Erwartungen hinsichtlich der Be- triebsergebnisse bei dem Abschluß der Ph& nixwerke außer- ordentlich anregten; Gelsenkirchener gewannen 10, Deutsch- Luxemburg 7½, Lothringer Hütte 7, Mannesmann 7 Ober- bedarf 7756 und Rombacher 67%. Im Verlaufe wurden Buderus lebhaft gehandelt und Wwaren schließlich 89%6 höher; dagegen Handelsblafi des Nannheimer General-Anzeiger verloren Bochumer unter fortgesetzten Realisierungen weitere 15%/. Farbwerte waren nur um wenige Prozent nach oben oder nach unten verändert. Von Elektrowerten gewannen Licht u. Kraft weitere 8½, Felten u. Guilleaume 139 und Gesellschaft für elektrische Unternehmungen 84%. Lebhaftes Geschäft entwickelte sich in Westeregeln bei Steigerungen um 58%. Von Spezialpapieren waren ferner Augsburg- Nürnberger Maschinen 209%. Adlerwerke Kleyer 7% und Dynamit Nobel 132 höher. Devisen neigten zur Schwäche, Valutapapiere gaben nach: South-Westafrika waren aber 11% höher. Petroleum-Aktien waren mäßig gebessert. Berliner Devisen. Amtlich 2. Oktober 4. Oktober 2. Oktober 1. Oktober Geld Brief LGeld! Brief Geld I Brief LGeld I Brief Hoſſand. 1908.05/1911.95J1908.05911.95 New Vork. 61.13 61.2] 60. 107 Brüssel.434.5 435.45 Poris. 412. 411,08 411.15 Christlanle Schwelz 881.30 983.50 Kopenhagen 0 90 Spenlen 900.10 90.90 899.10 900.90 Stockholm. 1218.7501221 Oest.-Ung.. 23.97.97/ 24.03 Holsingfors.. Wien abg. 28 2⁵ 28.1 ltalſen..254.70 255 Prag 8 81,27% 81.47 London„ 213.78 214. Budapest 18.73] 18.7N 17. 18.02 Berliner Produktenmarkt. Berlin, 4. Okt.(Drahtb.) Am Produktenmurkte trat er- höhtes Interessen für Mais hervor. Viktoria-Erbsen waren reichlich angeboten und zu den letzten Preisen schwer ver⸗ käuflich. kleinere Speiseerbsen hatten stilles Geschäft: Futter- erbsen behaupteten ihren Preisstand. Peluschken waren mehr am Markte, es zeigte sich aber auch dafür, ebenso wie für Ackerbohnen und Wicken Bedarf. Altez und Seradella lagen matt. Für Raps bestand überwiegend Verkauflust. Leinsaat war leicht verkäuflich. Hilfsfutterstoffe hatten regeres Ge· schäft. Heu und Stroh lagen fest. MHeueste Drahtherichie. Von der Frankfurter Messe. Frankfurt a.., 4. Okt. Schon am Tage vor der Eröffnung der III. Frankfurter Messe waren zahlreiche Ausländer in Frankfurt angekommen, darunter Kaufleute und Industrielle von den Philippinen, aus Indien und Australien. Ein Sonder- zug mit dänischen Kaufleuten und Interessenten ist am Samstag in Kopenhagen abgegangen. Auck die Abfahrt des schwedischen Sonderzuges ist bereits gemeldet worden. Es ist damit zu rechnen, daß der Besuch der III. Frankfurter Messe aus dem Auslande besonders groß sein wird. Vom Roheisenverband. r. Düsseldorf, J. Okt.(Eig. Drahtb.) Im September hat die Produktion weiter abgenommen, was auf die verstärkte Einschränkung für Brennstoffe zurückzuführen ist. Das als Ersatz eingeführte amerikanische Gießereiroheisen kostet àb Rheinhafen Duisburg-Ruhrort ca. 2500 M pro Tonne. Vom Eisenwirtschaftsbund. 7. Düsseldorf. J. Okt.(Eig. Drahtb.) In der letzten Zeit macht sich eine Geschäftsstockung bemerkbar, die sich hauptsächlich auf-Produkte erstreckt. Um den Eingang von Bestellungen zu vermehren, sind verschiedene Werke schon dazu übergegangen, Vergünstigungen u. Preisnachlässe zu bewilligen. Bei dem gegenwärtigen Zustand sei der Wirt⸗ schaftsbund nicht in der Lage, die von ihm festgesetzten Höchspreise durchzuhalten, die Preise würden sich nach An- gebot und Nachfrage regeln. Augsburger Kammgarnspinnerei i Augsburg. . München, 4. Okt.(Eig. Drahtb.) Der Aufsichtsrat wird in einer auf den 23. Okt. anzuberaumenden ao. Generalxer- sammlung die Erhöhung des Grundkapitals von 2,88 Mill. auf 5,50 Mill.& vorschlagen. Waren und Härkie. Mannheimer Produlxtenmarkt. m. Mannheim, 4. Okt. Am heutigen Produktenmarkt wWar eine rege Beteiligung festzustellen, von auswärts war der Be- such recht befriedigend. In geschäftlicher Beziehung dagegen ließ der Verkehr zu wünschen übrig, weil die Käufer zu den hohen Forderungen sich Zurückkhaltung auferlegen und nur z6gernd die gestellten Forderungen bewilligen Futterartikel lagen recht gut behauptet und bleiben kortgesetzt gesucht. Die Forderungen für Rapskuchen stellten sich, je nach Beschaffenheit der Ware, auf 178—.188, für Kokoskuchen bei einem ungefähren Gehalt von 309 Eiweiß und Fett auf 170—180 per 100 kg ab rheinischen und süd⸗ deutschen Verladestationen. In Mais war rheinschwimmen⸗ der La Plata-Mais zu 400„ per 1o0 kg bahnfrei Mannheim angeboten; auf Köln schwimmende Ware wurde zum Preise von 380--390 ½ per 200 kg offeriert. Gelber Platamais war zu 390— 400 die 100 kg bahnfrei Köln am Markte. Hafer- produkte lagen ruhis; man forderte für Haſerflocken 520 bis 830 für die 100 kg brutto für netto, mit Papiergewebe- sack ab Süddeutschland. In Dörrgemüsen lagen nur wenig Angebote vor; Möhren kosteten 210—225 und Misch- gemüse 160—175 die 200 kg ab süddeutschen Stationen. Heu und Stroli hatten bei erhöhten Forderungen sehr festen Markt, Wiesenheu wurde mit 36—37„ und Rotkleeheu nlit 42—43 per Zentner bewertet. Für drahtgepreßtes Getreide- stroh wurden bis 24 W für den Zentner ab badischen und würt⸗ terrctergischen Stationen verlangt. Hülsenfrüchte waren auch heute wieder vernachlässigt und die Preise, besonders für Speise-Hülsenfröchte weiter ermäßigt. Grüne Viktoriaerbsen kosteten 330—540, gelbe Viktoriaerbsen 890—600, weiße Chinaerbsen 425„ per 100 kg ab süddeutschen Stationen. Rangoonbohnen waren zu 300—310 f, braune holländische Speisebohnen zu 350—360 und weißſe handverlesene Raugoon- bohnen zu 340—350„ die 100 kg angeboten. Für Linsen wurden 910—920% verlangt. Arch Reis hatte ruhigeren Markt: man forderte für Saigon-Reis I 878 für die 100 kg bahnfrei Mainz. Vom Zuckermarkt. Aus Berlin, 1. Okt., wird uns geschrieben:„Mit der sich nun wöchentlich steigernden Aufnahme der Rübenverarbeitung wird auch der Verkehr an den deutechen Märkten mehr und mehr angeregt. Nach den bislang vorliegenden Angaben ist ersichtlich, daß der überwiegende Teil der Rohzucker- jabriken die Betrieb-aufnahme um eine, wenn auch kleine Spanne früher angesetzt hat, als im verflossenen Jahr, wozu auch der Stand der Rübenfelder mehr berechtigt als zu gleicher Zeit des Vorjahres, und sicher geht man so unvorherzuschen: den Zufällen wie Unbilden des Wetterverlaufs, frühzeitigen Wintererscheinungen, mehr aus dem Wege. Taidirekt wäre es ja auch das Cebot der Stunde, erforderte es unsere aufs höchste gestiegene Notlage der Zuckerknauppheit, daß 5 Zucker so früh als möglich hergestellt wird, denn die ver- brauchende Bevölkerung erwartet nun baldigst die bei einer desscren Erzeugung versprochene ausreichendere Zucker- belieferung in die Tat umgesetzt zu schen. Vorläufig wissen wir allerdings nur das eiue, daß Zuckerrüben in entsprechender Höhe auf den Feldern vorhanden eind, aber ob die verzögerte Bekanntgabe der Preisbemessung, ob deren Höhe selbst nicht doch manche Mengen anderen Zwecken als der Zuckererzeu- gung zuführt, bleibt umsomehr eine offene Frage, als Futter-· mittel den Landwirten viel Geld kosten und daher zur Ver- wendung von Zuckerrüben reizen. Die Rübenrodungen vollziehen sich bei genügender Bodenfeuchtigkeit ohne Schwierigkeiten und ohne Verluste zu- meist, die Ergebnisse vom Morgen sind fiatürlich, wie stets um die Anfangsperiode, unmaßgeblich für eine Gesamtbeurteilung. und das Gleiche gilt vom Zuckerreichtum, zumszi letzterer im größeren Teil der Berichtsperiode weniger von dem feucht- warmen Wetter beguͤnstigt worden ist. Vom sonstigen Marktverkehr ist zu berichten, daß in den Abschlüssen von Lagerverträgen nach den erfolgten Zuteilungen mehr ein Stillstand eingetreten ist. In Ver⸗ braucehszucker sind die Umsätze und Zuteilungen nur spärlich gewesen. Welche beträcktliche Mengen wir zu un- serer Bedarfsbefriedigung im verflossenen Betriebsjahr be- nötigten. weist die Statistik aus, wonach in elf Monaten— 957 000 Zentner zur Einfuhr gelangten, etwa 4oo o00 Zentner mehr als im Jahre zuvor; der größere Teil davon floß uns aus der Tsehecho-Slowakei zu. In diesem, heute an erster Versorgungsquelle unter den europäischen Röbenzuckerländern stehenden Erzeugungslande sind anscheinend alle Vorbe- dingungen für eine befriedigende neue Erzeugung gegehen, was eine weitere betrichtliche Erhöhung der Ausſuhrziffer be- deutet.— Holland hat uns nahezu 800 O000 Zentner Zucker (zum Teil Javazucker) in den ersten 7 Monaten dieses Jahres verkauft.— Die englischen Märkte, ebenso Newuor k, katten letzthin besser behauptete Haltung aufzuweisen. Die Vorkäufe der englisclien Regierung solten bislang die Rations- rate von 12 Unzen wöchentlich bis Ende März sichergestellt haben. Baumwollmarkt. Bremen, 2. Okt.(Knoop u. Fabarius.) Nach überaus hef- tigen Schwankungen schließen die Märkte am 1. ds. Mts. mit einem erheblichen Preisrückgange wie folgt: Bremen; fully middling Americans g. e. u. st. loco 47 p. kg. mid. disp. Oktober Januar März Liverpool—.— 17.23d. 16.63 d. 16.28 d. Newyork 25.— cs. 23.10 cs. 21.48 cs. 21.10 es. Neworleans 23.— cs. 20.60 cs. 20.50 es.—.— Es ist keinerlei Aussicht vorbanden, daß in absehbarer Zeit eine Aenderung oder Besserung in der Erkrankung der Märkte zu erwarten ist. So sieht man jetzt die Lage in vielen Kreisen Amerikas an. Der Süden seufzt in seiner Farmerbevölkerung unter dem unerwartet starken Preisrückgange seines Produktes, aber manche Elemente tragen willig der Tatsache Rechnung. daß die neue Ernte jetzt in großen Mengen heran- kommt bezw. herankommea muß, und daß man wohltut, mög- lichst bald größere Quantitäten davon abzustoßen, um etwas Luft zu bekommen. Man scheint die Gedanken an das zu er- wartende Ernteresultat zunächst ganz auszuschalten und sich nur mit der nächsten Zukunft zu befassen. Was die Ernte anbelangt, so sind die Nachrichten hierüber sehr wider- sprechend: in vielen Distrikten wird über zuviel Regen geklagt, während in manchen anderen die Aussichten als durchaus be- friecigend gemeldet werden. Man erwartet eine Büroziffer um etwa 60% hRerum. Bei 60,5% würde die Ernte auf Grund un⸗ serer Berechnungsmetnhode einen Ertrag von rund 13 Mil- lionen Ballen versprechen, eine Menge, die dem Weltbe⸗ darf gegenüber nicht als zu Sroß bezeichnet werden kann. Die Nachfrage nacheffektiver Ware har sich im Laufe der verflossenen Woche entschieden belebt und große Abschlüsse sind zustande gekommen, besonders auch in Lieferungen für das erste Quartal 1921. Ueberhaupt machen sich Anzeichen bemerkbar, als ob es mit der Arbeit in der Textilindustrie entschieden bergauf ginge und daß so- mit in unseren deutschen Verhältnissen auf diesem Gebiet eine Besundung sich immer mehr Bahn breche. Hauptſchriftleitung: Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Richard Schönfelder; für Handel: Dr. A. Nepple; für Anzeigen Karl Hügel. Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger G. m. b.., Mannbeim, E 6. 2. Fr Div.] 2. 4. Div.] 2. 4. Div. 2. 4. Div. ankfurter Börse. e-Be. 3 f18 85 tlendemt. fupter— 240.—.— 8uh Dentsehe Relehesvl 260% Suseak geſ eike Angle Gonngentel. 6 207.—293.25, Cehw.Archerstsben 20 Festverzinsliche Werte. Rhein. Sfeditban. 7 134.50 136.25 Junghene Gebr.. 12 258.—286.—4% do. 2000 eeen tat 8 A925.-Urnd. Niesch. 10 259.—325.— 88 2 n) Inländische. Abein. Fiyp.-Bank. 9 187.50185.50 Adler& Oppenheim 20.—. 3% l dc„ e 210%0. 7 erEn— N 7 11 14 5 55 er 1 4% Mannh. v. 1901/6/08 Südd. Disc.-Ges.. 7 75.—-173.—Lederfabrſk Spier. 15 300.——.—3% do.„ 277 2 l. orgmann Elektr.. 1 ee— 2. Nane 40% Mannhelmer v. 1912 nergwerks-Aktlen. Lederwerke Rothe.„ ee 90 4855 1 951 8050 135——— 1—15 80 e Gecteededur dunen 10 28380570— 5. Spſeherg: 10 f23.—228b75,5%„ 00..84 3% b. Uebersee· EI.-· Obl. Siemrschatte... 3 20..118 Csurshütte 8 Celtent. Sergw.. 4 384 3082. eten, Tageipenk. 1% en en Dleidenden-Werto Secbaget Cußeigbi 5 68012. Ciage Fiocderie fe e a e e e e e rerreneaerdi. een ese e e 5% l. Reſchs-Sehatzan.. Kallw. Westeregeln 35 o. Badenis. 10 254.—3e%0 Hessſsche Anleihe.— 5 NadK. do. Bad. Durlach. 14—.—-.—4% Frankfurt. S. Schagtungbahn. 0 Buderus Eisenw... 7½ 448.508.—Lothringer Hütte.. 12 27% 0 nl. ennseg kr.e. 8„ 8 227.280225.—. Nünshen. Sadtech Allg. Lete. Strbb. 6 Cbem. Grſesheſm. 12 339.-336.— Mannesmannröhren 6 2½ 5J.Reſchssehatzanl. Odsenl. Eisenb.-Ad. 5 280 50 0 D 5% Preuß. Schatzanw. 0 Elsenind(Soro) 14 in.——99 4% Fra enee 385 5 5— 1 310.—312.——.-Bed. 0 0, 5 f o. Elsenachg. nk-Pfan 0 5 12 N—.—.—— 4 126 20% Froit. Nonsels 7 77 J 0 8 Giltrner, Durlach. 15 337.—363.— Sest. Stsatseitenb. 700, Soneordis Bergb.. 22 40825 577 do.—1* 4% Sal. rlelhg v isis Treucport-Airtien Nabnbde lsc 15 556.-— i ennarte Aeteer apee Saeed-Ledg. 10 28 5008.— Dörte Fede 1 8—4— n or— 2.— 5 305 Ke Sohentung f,— Nacnch. u. Ach. del—.—25⁵⁰.— entenwerte. Pflnz-Helnrichbahn 8.-Uebers. Elektr.. 0 976.—580.— Rheig. Braunkople. 12%/ en Hamb.-⸗Aft. Pabetf.— FisiaNäbm Keyser 12 310.—319.— 6½% o Oanbere Sehatr D⸗Austr Dampfsch.— Beutsche Sfde. 20 1053..— Ahn. Nigtalte. Vorz. 0 300 4% Bapef. Esenb.-Anl. 82.25 Nordd. Lioyg 175 Sehnellpr. Franl. 7 270.—275.— anwelaung Hamb.-Am. PaKeti.— Deutsche Kellw... 7(418.30423.— flein. Stahlrerke. 5 81½ +.-Ani Qest.-Ung. Staatsb. 7% 25 Voer. Otbef. Oeſfabr. 12 330.— 350.— 4% do. Goldrante. HAbg. Südam'sch.— Beutsche Steinzeug— 349.—40.— Riebeck Montan.. 9 360. 84Pistz.Ee-Nr Oost Sbaß.dtomdg 0 Forzell Wossel..— 410.— 442.— 40% d0. g h Rents. 27 Hanes Dampfsch.— 5, Waften u. Munft. 30 420.—423.— Rombacher ütien. 15 e de ae Industrie-Akctien. Pf. Pulverfsbr. bgb. 20.——.— 725 ee Nordd. Llofſd. Seen eerr.13 12—.— 82 A— 43033 lundische- Seſlindustrſe Wolfft 7 227.-223.—% n—4 4 5 er Farben.——.—ISae ek 490, Gent. 8tN.1s. 10 Na aeee 15 1285— 450 55 e ee 10 50 1— 75 4½% Jo. Schetzenwels. Bad. Anilin... 12 08 ammgargsp. Kals. 0 Comm., U. Oist bk. 9 f. 6. Unt.(Zür. ree e S e. e Sae 0 0 f5 For 10—4835.— Eisenbahn ii keiten& Guille zume 10 46.———Ver. Ffänk. Schuhf. 4% Unger. Gold-Rente Farbw, Höchst. 12 Zoſlstoffbr. Waldhof 10 485.—485.„ e Saatenteemmögd. 10 228.—2220 Pgegggehehtte 28 f5351160.- Ver. Glegzstoffg: 20 3% 90. 41.. 1 ee——— 2— 45ſ. do. Zolſobl. v. 1911 eeN. Bosk 1 855 Gasmotoren Deutz 7 249.——.— Vce e 10 0 J0. Holzverkohl... 5 00. 400.Foa.-Log 500.—40,— 509 e Dere. 7 1732012430 Sesegn der.. 8 888.—538.— terez daschinen— 378.3020.— 8 en d0. Rötgerswerke 1274 Berliner Börse. 1070% 90Sgelt 114 e, 292 89 1 60 10 3 en 15 222.5058— ank-.„ do...—.—390. 8 K Dagene 67 1 b Alg. Beſtr. Ser 10 Festverzinsliche Werte. 99 0 een Neſchsben...78J14.1151.—, Serresbeiget Sies. 19 808.—82.75 BeutesOstaffike.— 251.—.553.— erl. Handelsg... 10 225.—.220.— Befgmang W. a) Relchs- und 4% do. Kronenrente 5 Industrle-Aktlen. Goldschmidt, n... 12 418.75417.50 Neu-Gulnes 2 3 armst. Bank... 3 158.10 159.—Felten& Gulſſeaume 10 Staatspaplore. 40% Wiener Inyest.-Anl. 8 Accumulat.-Fabf.. 20 368.—365.— Harpener Bergbau. 5 369.25354.— OteuNinen u. Elsb.— En e eutsche Bank... 12 317.—320.—Lahmeyer 2 5½ D. Schatzanw. Ser.—.—3% Oestetxeſch.-Ungar. Adſer& Oppenhelm. 20 750.—158.— Hilpert Maszaſgen..— e do. Genunsch— 883 lsconto-Ges.. 10 229.—228.50 Rh. Elkctr.-G, Mannh. 7 5% Jo. Ser.I..10 99.25 Stagtsbank, aſte 62.— 63.30 Adlerwerts... 10—18.77 Hirsen Kugfer. 10 337.—333.—] Oeutsche Petrol...— 5 resdner Bank... 9 198.78/00.— Schuckert Nurnberg 8 4½% do. Ser.—-V. 80.75 80.80 3¼ J0. X. Serſe. 40.50 40.25 A,-G. Anil. Treptow 12 429.—423.75 HöehsterFerbwerks 12 400.——.— Pomene 44 e Aleneſbtes Btechl. 5 23.—1480 Stemofe Aielekee 13%% Je n 3980 20.7804% 38 e 415 5225 Aſſg. Eletch.-GS68. 10 288.70506.——Hoese) Eisen u,St 0.578.5 Heldburd...—832— Feſzische Bank. 7 135.—136.50 Gummby,. Peter... 18 4½% do. 1924er... 90,80 90.750 4% do. Goſaprlor... 41.28 40.25 aminſum-industr. ee e Hobenlohe-Werke 0 235.30243.50 —— —.—. 2 8 ———— 5. Seite. — Nr. 447. Weiſe den Tatſachen. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗ Ausgabe. — laäru Die Seitungen bringen eine offenſichtlich aus dem Keichswirtſchaftsminiſterium ſtammende Mitteilung, daß ſeitens dieſes Miniſteriums zur Verbeſſerung unſerer Finanzen und Wirtſchaftslage beſondere Maßnahmen ins Auge gefaßt werden, zu denen die Begründung einer Reichswirtſchaftsbank und ihre kingliederung an die Giro⸗Sentrale unter Garantie des Reiches gehört. Als Aufgabe dieſer Bank wird die Hingabe von Krediten an induſtrielle Unternehmungen in denjenigen Fällen bezeichnet, in 1 die Kreditbanken die Kreditgewährung ablehnen, und zmar„auch in ſolchen Fällen, in denen möglicherweiſe mit dem Verluſt der Kreditſumme gerechnet werden müſſe“. Sur Begründung der angegeben, daß die Kreditbanken nicht mehr imſtande ſeien, die Kreditbedürfniſſe der Induſtrie zu befriedigen. Die unterzeichneten Banken und Bankfirmen ſehen ſich demgegenüber veranlaßt, öffentlich zu erklären, daß ſie, wie ein Blick auf die veröffentlichten Bilanzen jeden Sachkenner erkennen läßt, dank der großen ihnen zugefloſſenen Mittel und deren liquider Anlage imſtande ſind, jedem berechtigten Kreditbegehren von Handel und Induſtrie zu entſprechen und daß ſie dies ſtets bereit⸗ willig getan haben und auch in Zukunft tun werden. die gegenteilige Behauptung, welche geeignet iſt, den Kredit der deutſchen Bankwelt im In⸗ und Auslande zu ſchädigen, entſpricht in keiner nꝗg! 0 otwendigkeit eines ſolchen, mit Reichsgarantie ausgeſtatteten Kreditinſtitutes wird Die Handelskammern von Berlin und Hamburg haben ſich unter eingehender Begründung gegen die Errichtung der Reichswirtſchaftsbank und die beabſichtigte verwendung von Reichsmitteln aufs entſchiedenſte ausgeſprochen. Der Präſident der Reichsbank und die Mitglieder des Reichsbank⸗Direktoriums ſowie die aus den Ureiſen der unterzeichneten Banken und Bankfirmen vom Reichswirtſchaftsminiſter berufenen Sachverſtändigen haben einheitlich die gleiche ablehnende Stellung eingenommen. Die unterzeichneten Banken und Bankfirmen ſchließen ſich einmütig dieſem Gutachten an und warnen vor einem Unternehmen, das die erhofften wirtſchaftlichen vorteile nicht bringen, ſondern zu einer Vergeudung von Reichsmitteln führen wird. kn dieſer ſachlichen Auf⸗ ſaſſung Kann die neuerlich geplante Einkleidung des Projektes in die Form einer Erwerbsloſen⸗Unterſtützung keine Kenderung herbeiführen. Berlin, den 25. September 1920. Bank für Handel und Induſtrie. 40 Eingefangen bezw. zugelaufen ſind: 1 mänalich, grau, untergebracht bei Wilhelm Röſch, Wirt, Lutherſtraße 11; 1 junger Dobermann, Kreuzung mit Wolf, männlich, trägt Lederhalsband, ſchwarz, an der Bruſt weißer Fleck, untergebracht bei Michael Poffe, Frieſenheimer Inſel, Kammerſchleuſe; 1 Wolf, männlich, ſchwarz⸗ grau, untergebracht bei Heinrich Gottſchall, Altriper⸗ ſtraße 22; 1 Wolf, männlich, hellgrau, unterge⸗ bracht bei Stefan Löffelmann, Neckarau, Schmied⸗ aſſe 9; 1 Rüde, männlich, ſilbergrau und gelbe üße, untergebracht bei Fritz Häßlein, Hanſa⸗Auto⸗ mat b 1; 1 Dobermann, männlich, ſchwarz und elb, untergebracht bei Eliſe Zix, Rheinau, Ziethen⸗ ſtraße 5⁴ã 1 Schnauzer, Rüde, dunkelgrau, glatt⸗ haarig, untergebracht bei Alois Berlinghof, Frie⸗ drichsfeld, Fabrikſtraße 49; 1 Zwergſpitzer, männ⸗ lich, ſchwarz mit weſßer Schnauze, untergehracht bel Margaretha Ziegler, Rheinau Hallenbuckel Nr. 3; 1 Zwergſpitzer, welblich, ſchwarz. e eee, bei Georg Ansmann, Pflügersgrundſtraße 5; 1 Reh⸗ pinſcher, weiblich, hellbraun, untergebracht bei Roſa Leithner, Lenauſtraße 57; 1 Schnauzer(Baſtard) männlich, 6 Monate alt, grau, untergebracht bei Zatzlmeiſter Fr. Stolte, Rheinvillenſtraße 17; ein Wolf. männlich, ſchwarzgrau, untergebracht bei Auguſt Boger, J 3, 13; 1 Spitzer, weiblich, ſchwarz, untergebracht bei Heinrich Louis, Stockhornſtr. 19:; 1 Wolfshund, männlich, ſchwarzgrau, untergebracht bei Kurt Gawran, G 5,17a; 1 Schnauzer, männlich, weiß, untergebracht bei Jakob Blötſcher, Linden⸗ hofſtraße 29; 1 Wolf, männlich, ſchwarzgrau, unter⸗ gebracht bei Franz Ludwig, G 5, 17 bei Eggers; 1 Dobbermann, Rüde, ſchwarz br. Füße, unterge⸗ bracht bei Chriſtian Küſtner, 7 5,5, 1 Rottweiler männl. ſchwarz, gelbe 8 25 untergebracht bei Michael eyer, Elfenſtraße 38; 1 Pinſcher, Rüde, ſchwarz⸗ grau, untergebracht bei Karl Jaguſta, Viehhof⸗ ſtraße 11; 1 Boxrer, weiblich, hellgelb, untergebracht bei Ludwig Becker, Emil Heckelſtraße 2; 1 Spitzer, männlich, ſchwarz, untergebracht bei Paul Kellen⸗ berg, Seilerſtraße 22; 1 Dogge, männlich, gelb mit weißen Pfoten, untergebracht bei Georg Matzke, Julius Jollyſtraße 8; 1 Schnauzer, männlich, grau, untergebracht bei Albert Holch, Spelzengärten, Reihe 11 Nr. 31; Rottweiler, männlich, ſchwarz und weiß gefleckt an der Bruſt, untergebracht bei Karl Laug, Rheinhäuſerſtraße 88; 1 Dogge, männ⸗ lich, tigerfarbig, untergebracht bei Friedrich Schön⸗ jahn, Kaſerne Bau 8; 1 Dobermann, männlich, ſchwarzbraun mit weißen Vorderfüßen und Bruſt, untergebracht bei Ehriſtof Müller, Sonnen⸗ ſtraße 11. 36 Mannheim, den 30. September 1920. Badiſches W Polizeidirektlon— Zum e ee B Band XVI.-3. 35, Firma„Badiſche Aktiengeſellſchaft für Rheinſchfffahrt & Seetransport“ in Mannheim wurde heute ein⸗ getragen: Durch Beſchluß der Generalverſammlung dom 19. Juni 1920 ſind die 88 15 und 16 des Ge⸗ ſellſchaftsvertrages, wie dies aus der notariellen Urkunde vom 19. Juni 1920, auf die hiermit Be⸗ zug genommen wird, erſichtlich iſt, abgeändert. Das ſtellvertretende Vorſtandsmitglied Dr. Robert Weber, Mannheim iſt zum Vorſtands⸗ mitglied beſtellt. 15 Mannheim, den 29. September 1920. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Güterrechtsregiſter Band XIV wurde heute 0 1. Seite 213: Martin Steimel, Schreinermeiſter und Margarete geb. Seltenreich in Mannheim⸗ Neckarau. Vertrag vom 16. September 1920. 152 2. Seite 214: Friedrich Müſſig, Kaufmann und Katharina geb. Schneider in Mannheim. Der Mann hat das der Frau gemäߧ 1357 B. G. B. zuſtehende Recht, innerhalb ihres häuslichen Wirkungskreiſes die Geſchäfte des Mannes für ihn zu beſorgen und ihn zu vertreten, 11 Mannheim, den 2. Oktober 1920. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Der Gerichtsaſſeſſor Dr. Otto Ulm in Mann⸗ heim, Moltkeſtraße No. 13 und deſſen Schweſter, Frl. Dr. Dora Ulm, Lehramtspraktikantin daſelbſt, J. Zt. in Pforzheim, Luitgartſtr. 15, hat das Auf⸗ 27—— der nachſtehend beſchriebenen Hypotheken⸗ riefe beantragt: 1. Hypothekenbrief, welcher aus⸗ geſtellt iſt für eine Hypothek, die im Grundbuch von Mannheim Band 458, Heft 20, Abteilung III, No. 3 auf dem Grundſtück der Gemarkung Mann⸗ heim öſtliche Stadterweiterung Litera Sofienſtraße 18, Lagerbuch No. 9296d mit 25000— M. nebſt 5¼% Zins ſeit 1. April 1914 zu Gunſten von Dr. Dora Ulm— Mannheim— Moltkeſtraße 13(3. Zt. Pforzheim, Luitgartſtraße 15), eingetragen ſſt. 2. Teilhypothekenbrief, welcher ausgeſtellt iſt für eine Hypothek, die im Grundbuch von Mannheim Band 458, Heft 20, Abteilung III. No. 3 auf dem Grundſtück der Gemarkung Mannheim öſtliche Stadterweiterung Litera Soſienſtraße 18, Lagerbuch No, 9296d, mit M. 5000.— nebſt 5¼% Zins ſeit 1. April 1914 zu Gunſten von Dr. Otto Ulm— Mannheim— Moltkeſtraße 13, eingetragen iſt. Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, ſpäteſtens in— auf Donnerstag, den 20. Januar 1921, vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Ge⸗ richte II. Stock Saal D, Zimmer No. 114 anbe⸗ raumten Aufgebotstermine ſeine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird. Mannheim, den 25. September 1920. Der Gerichtsſchreiber B. G. 9. 153 Amtliche Bekanntmachlungen 2J nachmittags 1 Uhr wird im Rathauſe Commerz- und Privat⸗Bank Aktiengeſellſchaft. Direcktion der Disconko-Geſellſchaft. Mendelsſohn& Co. 50 Die Weinhändler Friedrich Harteneck Witwe, Eliſe geb. Wiedemann in Rhodt(Pfalz) hat als Vertreterin der Firma F. Harteneck in Rhodt(Pfalz) das Aufgebot des Hypothekenbriefes über eine Hypothek von 19000 Mk. nebſt 5% Zins ab 18. März 1910 beantragt, die im Grundbuch von Mannheim, Band 503, Heft 13 in Abt. III, Nr. 5 zu Gunſten der Firma F. Harteneck in Rhodt auf dem Grundſtück des Weinhändlers Peter Metz hier Lgb.⸗Nr. 22 216a eingetragen iſt. Der Inhaber der Urkunde wird abge ſpäteſtens in dem auf Donnerstag, den 20. Januar 1921, vormittags 11 Uhr, 2. Stock, Zimmer Nr. 114, Saal D. vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufge⸗ botstermine ſeine Rechte anzumelden und die Ur⸗ kunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärun der Urkunde erfolgen wird. 155 Mannheim, den 27. September 1920. Bad. Amtsgericht B. G. 9. Gemäߧ 151.⸗O. gebe ich bekannt, daß in dem Konkurſe über das Vermögen des verſtorbenen Kaufmanns P. J. Goertz beträgt: 11104 1. Die Summe der Forderungn Mk. 35155.83 2. der zur Verteilung verfügbare [Maſſebeſtand Mk. 35 155.83 Mannheim, den 2. Oktober 1920. Der Konkursverwalter. Bauplafzversteiggrung. Der kirchenärariſche Bauplatz Lgb. Nr. 483b mit 1224 qm Langerötterſtraße 46/48 und Lenau⸗ ſtraße 11/13 in Mannheim wird E9d Montag, den 11. ds. Mts., vormittags 10 Uhr in unſerem Geſchäftszimmer, Werderplatz 6 zu Eigentum verſteigert. Verſteigerungsbeding⸗ ungen können auf unſerer Kanzlei eingeſehen worden. Evangeliſche Kollektur, Maunheim. Grundstücks-Versteigerung. Im Auftrag der Erben des Landwirts Martin Schmitt in Käfertal verſteigere ich am MHittwoch, den 20. Oktober 1920, nachmittags 2 Uhr im Rathaus in Käfertal nachbezeichnete Grund⸗ ſtücke zu Eigentum: 1111² 1. CEgb.⸗Nr. 6575a, 2 Ar 41 qm Hofreite mit Wohnhaus in Käfertal, Obere Ried⸗ ſtraße 12 und Kirchplatz Nr. 2 2. Egb.⸗Nr. 784, 22 Ar 83 qm Ackerland in der 83. Sandgewann 3. Lgb.⸗Nr. 7938, 20 Ar 67 qm Ackerland in der 51. Gewann 4. Lgb.⸗Nr. 7961, 15 Ar 92 qm Ackerland in der 5 50. Gewann am breiten Stein .Egb.⸗Nr. 8004, 26 Ar 76 qm Ackerland in der 52. Gewann im Scharpfad. Sämtliche Grundſtücke können auch vor der Verſteigerung aus freier Hand verkauft werden. Käfertal, den 1. Oktober 1920. Peter Vogelsgeſang. Obere Riedſtraße 40. Jassdverpadauns. Am Montag, den 18. Okt. 1920, dahier die Jagd der hieſigen Gemarkung für die Pacht⸗ zeit vom 1. Februar 1921 auf weitere 6Jahreöffentlich verpachtet. Als Steigerer werden nur ſolche Perſonen zugelaſſen, die im Beſitze eines Jagdpaſſes ſind ober durch ein ſchriftliches Zeugnis der zuſtändigen Behörde(Bezirksamt) nach⸗ weiſen, daß gegen die Erteilung des Jagd⸗ paſſes, Bedenken nicht beſtehen. Die Pachtbedingungen liegen dahier auf dem Rathaus offen. 11034 Limbach, den 30. September 1920. Das Bürgermeiſteramt: Zimmermann. Schwing, Ratſchreiber Einige Waggoens 4 Tafeläpfel darunter Edelsorten, zentnerweise abzugeben. Mannheimer Frucht-Import —4 —— Dresödner Bank. Milteldeuliſche Creditbank. Berliner Handels⸗Geſellſchaft. Delbrück Schickler& Co. J. 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