8 Donnerskag, 7. Okkober 7 Abend⸗Ausgabe. 1920. Nr. 453. Beige reiſe: In Mat m u. Um ug 825 * Aaſts⸗tebenftene in Mannheim: Neckarſtadt: Aane ſe 6.— Fernſprecher Draht⸗Adreſſe: Generalanzeig aunheim monatl. etnſchl. M..70 für Bringer! .—. Poſtbezug v— 1— me Pongehaeen. Ed.— 910. Ade Pralſe wigerruflich. Poſtf Konto Nr. 17590 Karlsruhe i. B. u. Nr. 2917—— 8 Badiſche Neneſte Nachrichten 4 Waſfenſtilſiand. Brüſſel, 6. Oktober.(W..) Der polniſche Botſchafter er⸗ hielt folgende Depeſche aus Riga vom 5. Oktober: Am Diens⸗ tag abend hatte der erſte polniſche Delegierte Dombski mit dem Präſidenten der ruſſiſchen Sowjetdelegation Joffe eine Beſprechung, bei der ſie gemeinſam die Verpflichtung über⸗ nahmen, einen vorläufigen Waffenſtillſtands⸗ vertrag bis Freitag abend zu unterzeichnen. Paris, 6. Oktober,(W..) Havas. Die Unterzeichnung des Waffenſtillſtandsabkommens zwiſchen Sowjet⸗Ruß⸗ land und der polniſchen Regiecung fand am 5. Ok⸗ dwber ſtatt, Nach dieſem Uebereinkommen müſſen die Feind⸗ ſeligkeiten ſpäteſtens am Freitag, den 8. Oktober eingeſtellt werden. Das Original des Uebereinkommens trägt die Unter⸗ ſchriften des Präſidenten der polniſchen Abordnung Dombski und des Vorſitzenden der ruſſiſch⸗ukrainiſchen De⸗ legation Joffe⸗ Kopenhagen, 7, Oktober.(W..) Wie aus Warſchau telegraphiert wird, werden nach den Beſtimmungen des Waf⸗ fenſtillſtandsvertrages die Feindſeligkeiten zwiſchen Rußland und Polen am Samstag, den 9. ds. eingeſtellt. Der Waffenſtillſtand eine Gefahr für Wrangel? Baris, 7. Oktober.(W..) Havas. Die Blätter kommen⸗ tteren bereits das affenſtillſtandsabkommen zwiſchen Rußland und Polen.— Der„Petit Pariſien“ glaubt, daß man Grund zu der Annahme habe, daß die noch nicht be⸗ kannten Beſtimmungen Polen voll und ganz Genug⸗ tuung geben würden, weiſt aber auf die efahr hin, die für die Armee Wrangel entſtehen könnte, wenn die Sow⸗ — jets die jetzt gegen Polen freiwerdenden Truppen zu einem Schlage gegen Wrangels Armee zuſammenzögen.— Das „Journal“ rät ebenfalls zu Vorſichtsmaßregeln, um den Bol ⸗ ſchewismus zu verhindern, hinter der Parodie einer Unabhän⸗ der Ükraine und Weißrußlands die Rückkehr zur ffenſive vorzubereiten.— Das„Echo de Paris iſt auch ſeinerſeits der Meinung, daß Moskau ſeine imperialiſtiſchen Zäiele hinſichtlich der Ukraine 17 längſt nicht aufgegeben babe.— Der„Matin“ verweiſt auf die ſeit einiger Zeit durch die Sowjets verſuchte Propaganda durch Radiotelegramme die Sozialiſten aller Länder gegen einen angeblich von Frank⸗ reich drohenden Angriff auf die Schwarzmeerhäfen aufzu⸗ hetzen. Demgegenüber betont das Blatt, Frankreich denke gar nicht an eine derartige Operation. Der Friede zwiſchen Jinnland und Rußland. Kopenhagen, 6. Oktbr.(WB.) Aus Helſingfors wird telegraphiert: In der Sttzung der Friedenskonferenz 1* am Dienstag in Dorpat wurde der Friedensvertrag zwiſchen Finnland und Nußland definitiv angenommen. Das Abkommen ſoll in einer Woche unterzeichnet werden. Rußland dringt auf ein raſches Handelsabkommen mik England. In einem an Lloyd Georg e gerichteten längeren Briefe legt Kraſſin eingehend die BODedürfniſte Rußlands an Rohſtoffen und Fertigfabrikaten dar. Kraſſin dringt auf einen raſchen Abſchluß eines Hand elsabkommens und verhehlt nicht, daß Moskau in der Lage fder umfangreiche Be⸗ ſtellungen auf Lokomotiven und ſonſtiges Eiſenbahnmaterial auf⸗ zugeben. Die Sowjets werden aber nicht Gold anbieten. Immerhin geben ſie das Verſprechen, das Gold unter Garantie in Reval zu hinterlegen und dann in Form von Waren Kompenſa⸗ tionsleiſtungen zu liefern. Gold ſoll nur dann zur Zahlung ver⸗ wendet werden, wenn die Warenlieferungen ni innerhalb eines Jahres erfolgen könnten. Meuterei in der bolſchewiſtiſchen Armee. JPU. fonſtankinopel, 6. Oktober. Unter den Gefangenen, welche in den letzten Tagen von der Wrangel⸗Armee gemacht wurden, befinden ſich auch eine größere Anzahl eee bürgerlicher die in der Sowjet⸗Armee Dienſt genom⸗ men hatten. Nach ihren Ausſagen herrſcht in der Sowjet⸗ Armee eine derartige Zerſplitterung im Kom ⸗ mando, daß ſich daraus allein die heftigen Niederlagen er⸗ klären ließen. In jedem Regiment gebe es eine Anzahl Sol⸗ daten, die von Moskau beauftragt ſind, über die politiſche Stimmung der Offiziere zuwachen. Die meiſten Offiziere hätten ſich faſt nicht um die Befehle ge⸗ kümmert, die von den höheren Kommandoſtellen kamen, ſon⸗ dern führten alles auf eigene Verantwortung aus. Gegenüber den bürgerlichen Offizieren beſtand bei den Truppen zum Teil Mißtrauen, obwohl Trotzky und ſeine Sowjet⸗Generäle ihre Mitarbeit hochſchätzten, da der Sowjet⸗Armee die geeigneten Führer fehlen. Aber die Diſziplinloſigkeit habe der⸗ art zugenommen, daß ſelbſt mit Uebermacht kaum etwas zu erreichen ſei. Dazu komme das völlige Verſagender Verkehrsmittel, weil das Material ſchlecht und unge⸗ nügend iſt. Nachdem der Sieg über Polen nicht erreicht wor⸗ den iſt, wäre das Intereſſe, das zahlreiche ehemalige Zaren⸗ Offiziere in die Armee getrie abe, erloſchen. Immerhin würden die meiſten vorläufig ihre Stellungen behalten, weil ſie dadurch allein in der Lage ſeien, zu leben. In letzter Zeit, größtenteils als Folge der Niederlage gegen Polen, hätte die 0 anti⸗revolutionäre Bewegung in der Armee er⸗ hebliche Ausbreitung gefunden. Die Bauern⸗Solda⸗ ten ſind der Agitation zum Teil erlegen und es iſt mehrfach vorgekommen, daß ſich die Mehrheit eines Regiments plötzlich aus nichtigen Gründen dem Feind übergab, um dadurch aus der Gewalt der Bolſchewiſten zu kommen. Auch ſind viele Fälle vorgekommen, wo die bolſchewiſti⸗ chen Truppen etwas von angeblichen Plänen der bürgerlichen ffiziere vernommen hatten und wo ſie dieſe dann während der Nacht heimlich umbrachten. Auf die Frage, was General Bruſſilow mache, ant⸗ worteten die Offiziere, daß dieſer nur ein einziges Mal in Be⸗ Eleitung von Trotzky und deſſen Stab an der Front geweſen e London, 7. Okt. 11 iſt. Er hat ſich in der Hauptſache damit beſchäftigt, Pläne aus⸗ zuarbeiten für offenſive und defenſive Ziele, die aber meiſt nicht ausgeführt wurden. Auch in politiſcher Beziehung habe man Bruſſilow von Anfang an mit ſtarkem Mißtrauen be⸗ gegnet, ſodaß ſeine Rolle große Schwierigkeiten zu überwin⸗ den hatte. Im allgemeinen erwarteten die gefangenen Offi⸗ ziere, daß die Sowſet⸗Regierung nicht lange mehr am Ruder bleiben könne, wenn es ihren Feinden gelingen ſollte, die Iſo⸗ lierung des politiſchen Regimes von Moskau durchzu⸗ führen. Die Bolſchewiſten befürchteten dies und ſuchten des⸗ halb unter allen Bedingungen Verbindungen mit den euro⸗ päiſchen Großſtaaten zu erhalten, weil ſie darauf hin die Be⸗ völkerung wieder auf ihre Seite zu bringen hofften Der Bericht des italieniſchen Arbeiterrates über die Lage in Rußland. Im Mittagblatt haben wir bereits einen Teil des ſehr intereſſanten Berichtes des italieniſchen Arbeiterrates über die Lage in Rußland wiedergegeben, Wir tragen noch den Schluß nach: Rom, 6. Okt, Der Bericht ſchließt: Unter den Bauern ſind die einflußreichſten die Sozialrevolutio⸗ näre, welche den kleinen Grundbeſitz zulaſſen. Die Verfaſ⸗ ſung billigt je einen Abgeordneten auf 25 000 Arbeiter und je einen auf 125 000 Bauern zu. Die anderen Parteien ſind kaum geduldet und es iſt ihnen die Benutzung jeder und der Preſſe unterſagt. Die Syndikate ſeien nicht obligato⸗ riſch; aber ählich gehe die Organiſation der Produktion und der Verteilung von der Staatsregierung auf die Syndi⸗ kate über. Die bolſchewiſtiſche Revolution neige zum praktiſchen Syndikalismus; aber vor einem idealen Programm ſtehe eine davon ſehr verſchiedene Wirklichkeit. Mit der Erwartung einer vollſtändigen Verwirklichung des Syndikalismuſſes ver⸗ falle Rußland den kommuniſtiſchen Experimenten, deren Theo⸗ rien gan und gar nicht dem praktiſchen Reſultat Das kapitaliſtiſche Regime ſei zerſtört worden; aber die Re⸗ volution habe es durch nichts erſetzt, was auch nur den elementarſten elnes zivili⸗ ierten Volkes entſpreche. Die Abſicht, die kommuniſti⸗ chen Grundſätze ohne Vorbereitung und Abſtufung zu ver⸗ wirklichen, hätte ſich nicht erfüllt. Man dürfe das ruffſche Volk nicht daran hindern, ſeine Experimente zu vollenden, wenn das ſein Wille ſei: aber im Namen der Ziviliſation müſſe man ihm helfen, aus der elenden Lage herauszukommen und ſeine Irrtümer zu erkennen. deulſchland und Jraulkreich. Paris 6. Oktober.(W..) Havas meldet: In der Ange⸗ legenheit der Regelung der wirtſchaftlichen Fragen, die noch zwiſchen Frankreich und Deutſchland ſchweben, gibt es nichts neues. Miniſterpräſident Leygues wird morgen den franzöſiſchen Geſandten in Berlin, Laurent, empfangen, der——5 über die Abſichten der deutſchen Regierung unterrich⸗ ten wird. die Brüſſeler Jinanzlonferenz. 7. Oktbr.(WB.) Nach einr Meldung des Matin aus Brüſſel werden die Arbeiten der Finanzkonferenz am Samstag beendet werden. Es ſeien Gerüchte ver⸗ breitet, daß im Laufe der Konferenz ſich viele Meinungs⸗ verſchiedenheiten gezeigt hätten. Dieſe Nachrichten von Ador dementiert worden, die Entſchlie⸗ ungen in den öffentlichen Vollſitzungen ſeien meiſtens ein⸗ 7 785 angenommen worden, was alſo das Gegenteil be⸗ weiſe. Brüſſel, 6. Oktbr.(WB.) Der Präſident der Brüſ⸗ ſeler Finanzkonferenz Ador teilte geſtern abend dem Ver⸗ treter der Agence Havas mit, daß in den Ausſchüſſen ein Uebereinkommen über die Vorſchläge erzielt worden ſel, das der Vollverſammlung unterbreitet werden ſoll. Das Gerede von hartnäckigen Meinungsverſchieden⸗ heiten und unausgleichbaren Vorſchlägen ſei unzutreffend. Wenn es auch zutreffe, daß abweichende Ideen ſich gegenüber geſtanden hätten, und daß die Anhänger des Freihandels mit den überzeugten Schutzzöllnern hätten disku⸗ tieren müſſen, ſo müſſe man andererſeits auch ſagen, daß der aufrichtige Wunſch, zu einem Ergebnis zu kommen, die Arbeiten der Ausſchüſſe wie auch die öffentlichen Sitzungen der Konferenz leitete. So ſei in allen vier Ausſchüſſen die Entſchließungen einſtimmig gefaßt worden. Gewiß ſei dieſe Einſtimmigkeit nicht ohne gegenſeitige Zugeſtändniſſe oder Abſchwächungen in den Entſchließungen zuſtande gekommen. Andererſeits dürfe man nicht vergeſſen, daß die Konferenz keinen anderen Auftrag gehabt habe, als für gewiſſe Probleme den Regierungen einen Weg zu zeigen. An dieſen liege es nun, aus den Arbeiten der Konferenz ihre Schlüſſe zu ziehen. Havas fügt dieſen Erklärungen hinzu, daß die Voll⸗ ſitzung der Konferenz erſt heute am Donnerstag wieder zu⸗ ſammentreten werde und daß Grund zu der Annahme vor⸗ handen ſei, duß die Konferenz ihre Arbeiten am Freitag Abend zu Ende bringen werde. Holländiſche Vorſchüſſe an mitteleuropäiſche Slaaten. Haag, 7. Okt.(W..) Das Korr.⸗Büro meldet: Der Zweiten Kammer ging ein Geſetzentwurf zu, betr. Gewährung von zins⸗ tragenden Vorſchüſſen an etnige Mitteleuropäiſche Staaten. Nach Artikel 1 des ch, Folen, 1 wird der Finanz⸗ miniſter ermächtigt,„ Polen, Ungarn, Rumänten, Südſlawien, der Tſchechoſlowakei, den Randſtaaten, Armenien und Georgien zinstragende Vorſchüſſe zu gewähren im Betrage von insgeſamt 12½ Millionen Gulden zur Bezahlung von Lieferungen durch Holland und die holländiſchen Kolonien. Die Kredite wer⸗ den internationalen Charakter haben und ſollen gegen Hingabe von Obligationen in der Münze des kredirhaften Landes gewährt werden bei einer Laufzeit von 5 Jahren und 5 Prozent Zinſen abwerfen. Irlands Freiheilskampf. London, 6. Oktbr. In Südwales, Derbyſhire, Notting⸗ ham, Leiceſter, Lamarkſhire und in anderen Kohlenbezirken wurde heute zum Proteſt gegen die vorgeſchlagene Beilegung des Konfliktes geſtreikt. In zahlreichen Bezirken wurden A e 1ſpalt. Kolonelzeile u. 5 Rekl. 8S Mk. Aunahmeſchluß: Für d. Mittagbl. vorm. 8½, f. d. Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für an— W— wird ketne——7+*.ꝗ 5⁵ u. dgl., ſtörungen, Materialmangel uſw. berechtigen zu keinen Erſa. aus Aene od. beſchrünkte Ausgaben od.f. verſpäteke Eu me v. Aasdgen. Auftrũ ernberehe hur Gewahr. ö 150 Mr., cunm. 2— N. Amz 20% Nachl. ommen. e Gewalt, Streiks ge durch Fernſprecher o Streikpoſten, die e kommuniſtiſchen roten Gardiſten gebildet, die die Bergleute durch Drohungen an dem Einfahren verhindern ſollen. Auf einem Bergwerk in Lamarkſhire fuhren 500 Bergleute trotz der Streikpoſten ein. Erzberger und die ſchwarzen Junitagen. Aus Kreiſen der Deutſchnationalen Volkspartei wird uns geſchrieben: Auf den Schlußſeiten ſeiner„Erlebniſſe im Weltkriege“ behandelt Herr ee a. D. M. Erzberger die der Deutſchnationalen an dem Tage, an dem die Endentſcheidung über Annahme oder Nichtannahme der Schmachparagraphen fiel. Seine Darſtellung erfor⸗ dert eine Richtigſtellung und eine Zurückweiſung. Der Anfang iſt leidlich richtig dargeſtellt. Erzberger ſagt von der Beſprechung, die am 22. Juni mittags zwiſchen den in Gegenwart des Reichspräſidenten geführt wurde: „Der Sprecher der Deutſchnationalen Volkspartei erklärte, daß ſeine Fraktion bereit ſei, in Erwägung darüber einzukreten, ob ſie die Bildung der Regierung übernehmen wolle, dies aber nur unter der Vorausſetzung, daß ihr ausreichende parlamentariſche Unter⸗ ſtützung zuteil würde. Letzteres war ganz undenkbar. So ge⸗ ſprochen am Nachmittag des 22. Juni gegen 1 Uhr— abends um 7 Uhr mußte in Paris die Entſcheidung eingetroffen ſein. Es er⸗ gab ſich alſo die offenkundige Unmöglichkeit, aus der Oppoſition eine Regierung für Nicht⸗Unterzeichnung des Friedens zu bilden.“ Die Erklärung, die D. Graf v. Poſ ado wskiy in jener Stunde im Auftrage der deutſchnationalen Fraktion ab, enthielt, was Erzberger vermutlich nicht weiß, die in England übliche Formel für Annahme des Auftrages:„man werde in Erwã eintreten“— zu gleicher Stunde wurden unter deutſchnatſonalen Abgeordneten, da ſelbſtverſtändlich höchſte Eile geboten war, bereits Perſonenfragen ſolchen Kabinetts erörtert. Nach unſerer Meinung mußte es auf möglichſt brei⸗ ter Grundlage ſtehen. Hätten die Deutſchnationalen in jener Stunde gegen die Parlamentsmehrheit regieren wollen, ſo wären ſie plump in die gegneriſche Falle gegangen. Es war der deutſchnationalen Fraktion ernſt damit, nach der Ver⸗ faſſung, alſo nicht wider die Parlamentsmehrheit zu verfahren. Man ſollte dieſe Korrektheit in entſcheidender Stunde aner⸗ kennen, ſtatt gegen ſie zu polemiſieren. Erzberger fährt fort: „Ich ſchlug daher dem Reichspräſidenten vor, daß die Regie ⸗ rung und die Vertreter der Mehrheitsparteien ſich zu einer Be⸗ ſprechung der Sachlage zurückztehen, die Oppoſttion aber im Saal verbleiben ſolle, um ihrerſeits zu beraten und die Entſchließung der Regierung entgegenzunehmen. Während wir vom Zentrum uns noch berieten, kam Geſandter Dr. Naumann pom Auswärtigen Amt, um uns mitzuteilen, die Oppoſttion ſet bereit, in der Nachmittags⸗ ſitzung der Nationalverſammlung eine Erklärung dahin abzugeben, daß ſie die aterländiſchen Beweggründe anerkenne, welche zur An⸗ nahme des feindlichen Diktatfriedens führten, es ſolle auch eine er⸗ neute Abſtimmung über Annahme oder Ablehnung des Friedens vermieden werden.“ Wenn Dr. Naumann geſprochen hat, hat er über die Deutſchnationale Volkspartei Falſches mitgeteilt. Wohl war dieſelbe, auf Veranlaſſung des Zentrumsabgeordneten Mayer⸗ Kaufbeuren(jetzt Botſchafter in Paris( bereit, diejenige Er⸗ klärung hinſichtlich der Beweggründe der Reichstagskollegen abzugeben, die ſpäter abgegeben worden iſt, ſich von der der anderen Parteien aber deuklich unterſchied. Ein Verzicht auf iſt weder ausgeſprochen noch deabſichtigt ge⸗ weſen. Herr Erzberger bringt es ſchließlich fertig, der ganzen deutſchnationalen Fraktion den Vorwurf perſönlicher Feigheit zu machen: „In den bangen Stunden des Montagsvormittags und ⸗nach⸗ mittags habe ich mancherlei Helden, die ſpäter gegen mich und das Kabinett(ſol) nicht heftig genu ſich ausſprechen konnten, mit ſchlotternden ien ehen; ein— Abgeordneter rief, daß die Halle der e dröhnte:„Wo iſt mein Auto? Wo iſt mein Auto? Ich muß ſofort abreiſen. Heute nacht kommen die lnfalſchen Flieger!“ Dieſe und ähnliche Sze⸗ nen waren nicht die einzigen. Auch das Verhalten der Deutſch⸗ nationalen Volkspartet war von ähnlichen Gedanken geleitet; zu⸗ nächſt beantragten ſie am Montag nachmittag noch namentliche Abſtimmung, worauf der Präſident ſie fragte:„Nimmt die Deutſch⸗ nationale Volkspartei die eeen auf ſich, jetzt noch die Sache e und eine namentliche ſtimmung zu ver⸗ langen?“ Aus dem Hauſe erſcholl der Ruf:„Jetzt iſt es drei Uhr, um 7 Uhr marſchiert der Feind!“ In dem entſtehenden großen Lärm iſt, ſoweit ich es hören konnte, der Antrag auf namentliche Abſtimmung zurückgezogen worden; jedenfalls hat die Deutſch⸗ nationale Volksp auf dieſem Antrag nicht beharrt, denn er kam nicht zur Abſtimmung.“ Dieſe Darſtellung iſt unwahr; hätte Erzberger das Dokument, den amtlichen Bericht zur Hand genommen, ſo hätte er daraus erſehen, daß die Deutſchnationalen den An⸗ trag 18 namentliche Abſtimmung nicht zurückgezogen haben. Der Präſident hat ſi geunen unter dem Vorgeben, er ſei zu ſpät eingebracht, ihn zur Abſtimmung zu bringen. Auf Grund einer Unwahrheit wird alſo eine niedrige Beleidi⸗ gung geſchleudert, wird— und zwar von Erzberger— den deutſchnationalen Abgeordneten der perſönliche Mut abge⸗ ſtritten. Es genügt, dies niedriger zu hängen. die Karkoſſelverſorgung in der Pfalz. Bayeriſcher Landiag. München, 7. Okt.(WB.) Der bayriſche Landtag beſchäftigte ſich heute mit einer Interpellation der B. V. P. betr. die Kartoffel⸗ verſorgung des Landes, wobei Landwirtſchaftsminiſter Wutzel⸗ hofer folgende Aufſchlüſſe gab: Die Kartoffelablieferung iſt außerordentlich zufriedenſtellend. Die Händler ſind angewieſen, den vereinbarten Preis von 20 Mark nur zu bezahlen. Dieſer Preis wurde bisher auch von den Händlern und Genoſſenſchaften nicht überſchritten. Das Ergebnis der Kar⸗ toffelernte iſt zufriedenſtellend. Wir können mit einer guten Mittelernte rechnen. Die Pfalz hat einen ausreichenden Kar⸗ toffelbau. Nur iſt notwendig, daß ſich auch dort endlich die Konſu⸗ menten und die Produzenten über den Preis einigen, wie das im ganzen Reiche ſchon der Fall iſt, und daß die Vereinbarungen dann auch gehalten werden. In der Beſprechung der Interpellation kam Abg. Funke(BP.) auch auf die Pfalz zu ſprechen, wo beſonders Klage über die Füh⸗ rer der Freien Bauernſchaft geführt wird, die ſich mehr und mehr zu 2. Seite. Nr. 453. Maunheimer General · Anzeiger.(Abend · Ausgabe.) Donnerstag, den 7. Oktober 1920. einer Gefahr für die Landwirtſchaft auswachſe. Es kann kaum irgend etwas Verwerflicheres geben an Vaterlandsloſigkeit als das, was ſich dieſe Geſellſchaft augenblicklich in der Pfalz leiſtet. Die Pfälzer be⸗ ſtehen darauf, daß die ihnen von den Miniſtern gemachten Verſpre⸗ chungen eingehalten werden. Abg. Leonhardt(U. S..) betont ebenfalls die Miß⸗ tände in der Kartoffelverſorgung der Pfalz und ordert die Regierung auf, ihre Verpflichtungen der Pfalz gegen⸗ über zu erfüllen. Redner verlangt vor allem einen Vorrat an greifbarer Ware an Kartoffeln und billigere ausreichende Verſorgung der Minderbemittelten. Abg. Walther(S..) tadelt ebenfalls das Gebaren der Freien Bauernſchaft in der Pfalz, die mit revolutionären Mitteln arbeite, wenn ihre Forderungen nicht erfüllt würden.(Zuruf: Sie laufen am erſten den Franzoſen nach.) Ein ſolches Verhalten muß nachdrücklich verurteilt werden. Dieſe Bauern woflen an den Kar⸗ toffeln ebenſoviel perdſenen wie der Winzer am Wein. Abg. Mattil(M..) weiſt auf die Vorgänge der Demonſtra⸗ tionen hin, wie ſie in den letzten Tagen in Ludwigshafen, Kaiſerslautern und Neuſtadt im Zuſammenhang mit der Kar⸗ toffelverſorgung ſich abgeſpielt haben. Ein Urteil über den Aus⸗ fall der Ernte ſei noch nicht möglich. Es bleibt unverſtändlich, warum Abg. Funke ſolchen Hagel von Vorwürfen auf die Land⸗ wirtſchaft niedergehen ließ. Die Vorgänge der letzten Tage in der Pfalz ſind tief bedauerlich. Man müſſe doch bedenken, daß die Produktionskoſten in der Pfalz ſich bedeutend höher ſtellten als im rechtsrheiniſchen Bayern. Redner wendet ſich im beſonderen gegen die Ausführungen des Bürgermeiſters Baumann von Kaiſers⸗ lautern in der Verſammlung der Gewerkſchaften und weiſt ſeine Ausführungen als Verdächtigungen der Landwirtſchaft zurück. Die große Maſſe der pfälgſſchen Landwirtſchaft nehme keinen Wucherpreis für Butter und Eier.(Lachen und Widerſpruch links.) Der Bürgermeiſter hätte richtiger gehandelt, wenn er ver⸗ mittelnd zu den Arbeitern geſprochen hättke. Die ſchweren Vor⸗ würfe gegen die Freie Bauernſchaft weiſt Redner ebenfalls zurück. Im Verlaufe der Ausſprache ergriff Landwirtſchaftsminiſter Wutzel⸗ hofer nochmals das Wort und erklärt: Auf dem Staatsgut Neuhof befin⸗ det ſich eine große Schweinezuchtanlage und in deren Mitte ein dicker Quer⸗ baum, der dazu dient, daß ſich die daran reiben. Dieſer Quer⸗ baum hat mir heute vorgeſchwebt, als den ganzen Vormittag die Reden über mich ergehen laſſen mußte. Ich beabſichtige, dieſen Querbaum in das —7 90 des Landwirtſchaftsminiſteriums aufzunehmen.(Stürmiſche Hei⸗ terkeit. fenaden Auer: Dieſer Vergleich entſpricht nicht der Würde des auſes. 1 Miniſter Wutzelhofer fortfahrend: Wer den Preis von 20 Mark überſchreitet, hat Anzeige beim Wucheramt zu gewärtigen. Die Pfalz wird mit Kartoffeln beliefert, wenn die dortigen Mengen nicht ausreichen. Die Ernöhrungsverhältniſſe in Bayern ſind nicht ſchlechter geworden als unter der früheren Regierung. Ueberall im Deutſchen Reiche ſind die Lebens⸗ mittel teurer als in Bayern. Die Bemühungen, die Brotration zu erhöhen, habe ich nicht fallen gelaſſen. Maßgebend dafür iſt aber das Reich. Wegen der Ernährung braucht es keine Unruhen zu geben. Wir werden im kom⸗ menden Winter nicht ſchlechter, ſondern beſſer daran ſein. Die Getreide⸗ ablieferung in Bayern iſt durchaus Sie iſt um 121,9 Prozent beſſer als im Vorjahre. Wäre die Ablieferung überall ſo wie in Bayern, dann bekämen wir auch mehr Brot. Von Bayern gehen immer die Anträge, um die Lebensmittel zu 3 5 Nach einer Reihe von perſönlichen Bemerkungen wird die Sitzung ge⸗ Reichslabinelt und die Sozialiſterung. IBerlin, 7. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Die„Tägliche Rundſchau“ hat dieſer Tage gemeldet, es ſei nicht wahr, daß das Reichskabinett die Sozialiſterung des Kohlenbergbaues beſchloſſen habe und daß dieſer die volksparteilichen Mitglieder zugeſtimmt hätten. Das Wolff⸗Bürv hätte eine irrefährende Tendenzmeldung in die Welt geſetzt. Darüber hat ſich dann ſeither ein lebhafter Streit entſponnen und die ſozialiſtiſche Preſſe vor allem forderte in erregtem Tone die Regierung zu einer Aeußerung zur Auf⸗ Härung ſolcher Widerſprüche auf. Wir ſind inzwiſchen den Dingen nachgegangen und glauben feſtſtellen zu können, daß die„Tägliche Rundſchau“ falſch berichtet war. Das Wolff⸗Büro hat die Dar⸗ ſtellung weiter gegeben, wie ſie ihr von amtlicher Stelle zuge⸗ gungen war. Tatſächlich iſt damals vom Kabinett die Sozialiſie⸗ xung des Kohlenbergbaues beſchloſſen worden. Der Betriebsrätekongreß fordertk die Sozialiſierung des ge⸗ ſamten Bergbaues. Berlin, 6. Oktbr.(WB.) In der heutigen Sitzung des Betriebsrätekongreſſes ertlärte der Bergarbeiter Kiel, die Arbeiter Durchführung des Abkommens von Spa tun, was ſie könnten, aber ſie wollten nicht hungern, um den Anſprüchen des Auslandes zu genügen. Der Betriebs⸗ rüte-Kongreß nahm außerdem eine Entſchließung gegen drei Stimmen an, worin nicht nur die Sozialiſierung des Kohlenbergbaues, ſondern des geſamten Berg⸗ baues gefordert wird. Ans dem Parteileben. Freiherr von Lersner in Baden⸗Baden. 88 Baden⸗Baden, 6. Okt. Die hieſige Deutſche liberale Volkspartei hatte auf geſtern abend zu einer großen öffentlichen Verſammlung eingeladen und die eigenen Mitglieder und Ange⸗ hörige aller andern Parteien waren der Einladung ſo zahlreich ge⸗ folgt, daß der große Sinner⸗Saal bis auf den letzten Platz beſetzt war. Dieſer ſtarke Beſuch war vorauszuſehen, denn als Redner des Abends war der Reichstagsabgeordnete Freiherr von Lersner gewonnen, welcher Vorſitzender der Friedensdelegation in Paris war und ſich damals weigerte, das Schlußprotokoll zu unterſchreiben. Er ſprach über das Thema„Verſailles und Paris“. Nach Begrüßung der Anweſenden durch Herrn Prof. Weber nahm ſofort Herr Abg. v. Lersner das Wort und betonte einleitend, die Anweſenden möchten für einige Stunden die Blicke nach jenen franzöſiſchen Städten lenken, wo jener Vertrag geſchaffen wurde, der ein Vertrag des Friedens und der Gerechtigkeit ſein ſollte, aber zum Gegenteil wurde. Eingehend ſchilderte der Redner den Gang der Friedensver⸗ handlungen und wie ſich der Erfüllung des Vertrags immer wieder neue Hinderniſſe in den Weg ſtellten. Beſondere Schwierigkeiten bot die Frage der Herausgabe der Gefangenenz wir ver⸗ langten die ſofortige Herausgabe, während Frankreich die Gefangenen bis zum Inkrafttreten des Friedensvertrages zurückbehalten und die⸗ ſelben dann nur gegen die gleiche Zahl von Arbeitern für den Wieder⸗ aufbau herausgeben wollte; endlich aber habe dann Clemenceau doch die ſofortige Auslieferung zugegeben und jetzt befänden ſich nur noch etwa 300 Gefangene in Apignon, und es ſei zu hoffen, daß auch dieſe bald die deutſche Heimat wiederſehen werden. In der Gefangenen⸗ frage ſei ſeitens der Regierung ſchon viel geſchehen und es müſſe noch mehr geſchehen. Gerade heute ſei ihm, Redner, die erfreuliche Nach⸗ richt zugegangen, daß wir jedenfalls die noch in Sibirien befind⸗ lichen 20000 Gefangenen vor Beginn des Winters frei bekommen. Die Inkraftſetzung des Friedensvertrages wurde immer wieder hinausgeſchoben, bis dann im Schlußprotokoll die be⸗ kannten Forderungen aufgeſtellt wurden, deren Unterzeichnung ver⸗ weigert wurde, was zugleich zum Abbruch der Verhandlungen führte. Unſer Feſtbleiben hatte aber den Erfolg, daß die Franzoſen einlenkten und ihre Forderungen ermäßigten. Weiterhin gab der Redner ein Charakterbild der Herren Clemenceau, 195 George und Wilſon, kritiſterte in ſcharfer Weiſe die einzelnen Beſtimmungen des Frie⸗ densvertrages und ſtellte ſich auf den Standpunkt, daß derſelbe unter allen Umſtänden einer Repiſſon unterzogen werden müſſe. In dieſer Forderung müßten die Parteien, das ganze deutſche Volk und die Preſſe einig ſein, denn ohne die Reviſion dieſes Vertrages ſei eine Geſundung Deutſchlands an Haupt und Gliedern und ein Wiederaufſtieg unſeres Volkes nicht möglich. Und bedenken möge man auch, daß von der Entente nur Nachgiebigkeit zu erwarten ſei, wenn ſie das ganze deutſche Volk in Einigkeit und Geſchloſſenheit vor ſich ſehe. Vorwärts können wir nur kommen bei feſtem Zuſam⸗ menhalten unter Ausſchluß des Parteizwiſtes, und das Ziel müſſe für jedermann ſein: Reviſion des Vertrages, die wir verlangen müſſen, wenn wir wieder hochkommen wollen. Dem Redner wurde am Schluſſe lebhafter Beifall zuteil. Herr Profeſſor Weber ſprach ihm für ſeine Ausführungen herzlichen Dank aus und ſchloß hierauf die Verſammlung. Baden. Die Getreideablieferung. KHKarlsruhe, 7. Okt.(Priv.⸗Tel.) Die Ablieferung von Getreide durch die Landwirtſchaft erfolgt, Kerte ſich zurzeit eine Ueberſicht ermöglichen läßt, in zufrledenſtellender Weiſe. Es wurde deres bis zum 1. Oktober dieſes Jahres ein be⸗ deutend größeres Quantum abgeliefert, als bis zu dem⸗ ſelben Zeitraum des Vorjahres. Die Wirkungen des höheren Getreidepreiſes in Verbindung mit der Frühdruſchprämie haben ſich demnach ohne weiteres geltend gemacht und das verhältnismäßig gute Reſultat erzielt. Selbſtverſtändlich iſt es noch außerordentlich notwendig, daß die badiſchen Landwirte ihrer Ablieferungspflicht auch ferner gewiſſenhaft nachkom⸗ men, denn, wenn das Reich im nächſten Frühjahr wieder Auslands⸗ getreide einführen muß, hat es bei dem ſchlechten Stand unſerer Valuta, falls ſie ſich bis dahin nicht weſentlich gebeſſert hat, unge⸗ heure Summen aufzuwenden. Auch befinden ſich jene Landwirte, welche der Meinung ſind, es wäre für ſte vorteilhaft, ihr Getreide aufzuſpeichern und zu warten, bis die derzeitigen Getreidepreiſe an den Weltmarktspreis herankommen in einem großen Irrtum. Eine ſolche Annäherung wird nicht erreicht werden. Im übrigen iſt darauf hinzuweiſen, daß in Baden auch das Getreideſoll der Ernte 1919/20 vollſtändig erfüllt worden iſt; hat es an Brotgetreide trotzdem ge⸗ mangelt, ſo kam dies aus dem bekannten Umſtande, weil Baden nicht in der Lage iſt, ſo viel Getreide zu bauen, als es zur eigenen Ernährung bedarf. Umſomehr ſollen auch in dieſem Jahr die badi⸗ ſchen Landwirte alles für ſie entbehrliche Getreide laut Karlsruher zur Ablieferung bringen und es ſo vermeiden, dem zurzeit leider wieder ſtark herrſchenden Schleichhandel Vorſchub zu leiſten. Skaatsſekretär Moesle über wichtige Jinanzfragen. & Karlsruhe, 7. Okt.(Priv.⸗Tel.) Am letzten Dienstag weilte Staatsſekretär Moesle vom Reichsfinanzminiſterium in Berlin zu Beſuch des Landesfinanzamtes in Karlsruhe. Aus dieſem Anlaß fand im Finanzminiſterium eine einſtündige Beſprechung mit dem Präſidenten des Miniſter Böhler, dem zuſtän⸗ digen Abteilungsleiter, Präſident Dr. Gutmann, und dem Refe⸗ renten der Zentralſtelle, ſowie den Vorſtänden der größeren Be⸗ zirksfinanzſtellen des Landes ſtatt. Die eingehende Ausſprachee befaßte ſich mit der im Fluß befindlichen Neuorganiſation der Finanzverwaltung und der Veranlagung der Reichsſteuern. Staats⸗ ſekretär Moesle brachte dabei auf entſprechende Anregungen des badiſchen Finanzminiſteriums zum Ausdruck, daß die Durch⸗ führung einer einheitlichen und gleichmäßigen Steuerveranlagung im ganzen Reiche eine der Hauptaufgaben des Reichsfinanzminiſteriums ſei. Der Löſung dieſer Aufgabe gelte in erſter Linie auch ſeine zetzige Reiſe zu allen Landesfinanzämtern des Reiches. Einen breiten Raum in der Be⸗ ſprechung nahm die Erörterung der Maßnahmen zur raſchen Ver⸗ anlagung des Reichsnotopfers und der Vorkehrungen zu einer umfaſſenden Veranlagung der Reichseinkommenſteuer im Jahrſe 1921 ein. Das Reichsfinanzminiſterium legt den größten Wert insbeſondere auf die alsbaldige Erfaſſung der Beſitz⸗ ſteuern nicht nur aus finanziellen, ſondern auch aus politiſchen Gründen. Die auf dieſem Gebiete für die nächſte Zeit verein⸗ barten Maßnahmen werden dieſes Ziel ohne Zweifel erreichen und es kann mit Sicherheit damit gerechnet werden, daß bis Ende ds. Jahres Ran Steuerbeſcheide auf das Reichsnotopfer ausgegeben ſind. Zu dem günſtigen Stand der Veranlagung der Reichsſteuern in Baden ſprach auch Staats⸗ ſekretär Moesle dem Landesfinanzamt und ſeinen Beamten ſeine Anerkennung und den Dank der Reichsverwaltung aus Stellung der Beamkenſchaft zum Beamkenrätegeſetz. * Karlsruhe, 7. Okt. Vor wenigen Tagen fand hier eine Be⸗ amtenverſammlung ſtatt, die vom Badiſchen Beamtenbund, von der Neichsgewerkſchaft deutſcher Eiſenbahnbeamten und Anmwärter, Landesgruppe Baden, vom deutſchen Eiſenbahnerverband, Gau Baden, von der Gewerkſchaft deutſcher Eiſenbahnbeamten, Landes⸗ gruppe Baden, von der Arbeitsgemeinſchafk der Reichs⸗Poſt und Telegraphenbeamten, Bezirk Karlsruhe, und vom Zentralverband der Gemeindebeamten Badens einberufen und beſucht worden war. Die Verſammlung befaßte ſich mit dem Beamtenrätegeſetz, worüber Dr. Völter vom Bad. Beamtenbund referierte und als Forde⸗ rungen, die im Gegenſatz zu dem Regierungsentwurf erhoben werden müßten, folgendes betonte: 1. Enge organiſche Verbindung zwiſchen Beamkenräten und Beamtenorganiſationen, wie ſie auch das Betriebsrätegeſetz zwiſchen Betriebsräten und Arbeiterorgani⸗ ſationen geſchaffen habe. 2. Verwirklichung des Mitbeſtimmungs⸗ rechtes. 3. Sicherung des Mitbeſtimmungsrechtes durch die Schaf⸗ fung von paritätiſchen Schlichtungsſtellen. 75 Nach einer Ausſprache wurde folgende Entſchließung an⸗ genommen: Die verſammelten Beamten von Reich, Staat und Gemeinden haben mit Entrüſtung Kenntnis genommen von dem Skandpunkt, den der Staatsſekretär im Reichsmniniſterium des In⸗ nern, Lewald, gelegentlich der Beratung des Entwurfs zum Be⸗ triebsrätegeſetz gegenüber den gewerkſchaftlichen Beamtenorgani⸗ ſationen eingenommen hat. Sie verwahren ſich gegen dieſe Haltung eines Regierungsvertreters und erwarten von der Regierung, daß ſte bei der Fortführung der Verhandlungen den Beamtenorganiſa⸗ tionen den ihrer Bedeutung entſprechenden Einfluß auf die Ge⸗ ſtaltung dieſer für die Beamtenſchaft hochbedeutſamen Angelegen⸗ heit einräumen wird. Sie legen ferner Verwahrung ein gegen den Regierungsentwurf über das Beamtenrätegeſetz, der die Mindeſt⸗ forderung des Mitbeſtimmungsrechts nicht enthält und erwarten, daß dieſer im Einvernehmen mit den Organiſationen einer grund⸗ legenden Aenderung beſonders inbezug auf das Mitbeſtimmungs⸗ recht und das Schlichtungsverfahren unterzogen wird. Letzte Meloͤungen. Der Berliner Jeitungsſtreik. ¶ Berlin, 7. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Der Zeitungs⸗ ſtreik geht weiter, die Berliner Mittagszeitungen ſind nicht er⸗ ſchienen. Ernennung eines Hamburgiſchen Geſandten. Hamburg, 7. Okt.(W..) Die Bürgerſchaft ſtimmte einem Antrage des Senates auf Ernennung eines Hamburgiſchen Geſandten bei der Reichsregierung mit 40 000 Mark Gehal⸗ und 40 000 Mark Aufwandsentſchädigung zu. Er Verſailles, 7. Oktober.(W..) Havas. Eine Kommiſſion von 48 interalliierten Offizieren wird ſich dieſer Tage in Ver⸗ ſailles mit den Luft⸗ und Schiffahrtsfragen beſchäftigen, die auf der Friedenskonferenz nicht berückſichtigt worden ſind. Diderſpenſſigen Jähmung. Von KarlEttlinger(Karlchen). Machdruck verboken.) 1 7 10) (Fortſetzung.) So war es gekommen, daß Vater Bindegerſt ſein eigener Zimmerherr wurde. Er hatte damals, als er Adolf die Dach⸗ höhle anpries, viel Gutes von der Behauſung da droben zu erzählen gewußt und ſie„e ſchee Zimmerche“ genannt,— nun, da er ſelbſt darin wohnen mußte, fand er, daß ſie ein Sauſtall erſten Ranges ſei. Ihm mangelte die edle Selbſtbeſcheidung ſeines Schwie⸗ gerſohnes, er verſpürte nicht die geringſte Luſt, ſeinen Kopf zum Dachfenſter hinauszuſtrecken und an den Anblick der kleinen Menſchlein da unten philoſophierende, lächelnde Be⸗ trachtungen zu knüpfen. Er benutzte das Fenſter lediglich dazu, manchmal höchſt unbekümmert hinauszuſpucken. Für den Mondſchein hatte er gar nichts übrig, und den muſika⸗ liſchen Katzen konnte ein ſo hervorragender Sänger wie er, ſchon aus künſtleriſchem Grundſatz nicht wohlgeſinnt ſein. „Wann nor der Blitz die ganz Bud' zuſammehaage wollt!“ dachte er, wenn er in dem wackeligen Bett lag. „Nächſtens quardiert mich mei liewenswerdig Dochter noch in eme Luftballon ei'l Odder ſe zieht merr e Schnor dorch die Nos unn läßt mich als Drache ſteie! Die Kränk ſo ſe kriehe!l Awwer gleich!!“ 15 Nun, Gott ſei Dank, jetzt hatte er vorerſt ſeine Ruhe vor dem vermaledeiten Familienglück! Gerade hatte Bindegerſt in ſeiner feſtlich beleuchteten Werkſtatt wieder traute Zwiegeſpräche mit ſeiner heimlichen Geliebten gehalten und wiſchte ſich den Schnabel ab, um ſeiner ſchnapſologiſchen Ernährungstheorie Ausdruck zu geben, als es leiſe an die Türe klopfte. „Erxei, wer drauße is!“ rief er. Und herein ſchlich die klägliche Geſtalt ſeines Schwieger⸗ ns. ſoh Quer über der Stirne prangte eine breite Kratzwunde und ſein rechtes Auge war merkwürdig verſchwollen. Mit geſenktem Kopf blieb er in der Türe ſtehen. Erſtaunt ſah Bindegerſt von ſeiner Arbeit auf und gab heimlich mit dem Fuß ſeiner ſtillen Liebe einen Tritt, damit ſie tiefer unter die Drechslerbank ſchlupfe. „Ich bin widder da!“ ſeufzte Adolf tonlos. er noch dazu kam, einzulenken, die grundlos Erregte zu be⸗ „Ich guck'!“ beſtätigte der Alte, und ein boshaftes Lächeln ſpielte um ſeine Mundwinkel. Er bedurfte keiner Erläuterung, er erriet alles. Nicht ohne Spott frug er:„Unn wo is dann's Kättche?“ Hilflos zuckte Adolf die Achſeln. Ein Engel ging durchs Zimmer,— eine in dieſer Be⸗ hauſung höchſt ungewohnte Erſcheinung. Bindegerſt wartete, ob ſein Schwiegerſohn nicht anfangen würde, die Geſchichte ſeiner unterbrochenen Hochzeitsreiſe zu erzählen. Aber Adolf ſchien völlig geiſtesabweſend. Er empfand nicht einmal das ſeiner tragikomiſchen Lage; nur traurig war ihm zu Mute, traurig wie einem Kind, dem ein Hund die Lieblingspuppe entriſſen hat und in Fetzen eißt. Beinahe leid tat er ſeinem Schwiegervater. „No, komm nor her!“ ſagte Bindegerſt ſchließlich.„Vor mir braachſtde kaa Angſt zu hawwe: ich kratz net! Unn ſcheniern braachſtde Dich aach net: die Handſchrift is aach ſchonn uff mei m Kopp zu leſe geweſe! Wann aach net mit ſo große e— Wie is'n des komme?“ Adolf machte eine müde, abwehrende Handbewegung. Er wöollte nicht darüber ſprechen. Er hätte auch gar nicht ſo genau ſagen können, wie ſich die Unglücksſzene ent⸗ wickelt hatte. Mit einem ganz unbedeutenden Wortwechſel war es angegangen, er hatte die Unvorſichtigkeit beſeſſen, in einer nebenſächlichen Angelegenheit anderer Anſicht zu ſein als das ihm angetraute Turteltäubchen, und plötzlich ſah er ſich einer tohenden Furie gegenüber und hörte zum erſten Mal den Aufſchrei:„Prinze unn Korferſchte hätt' ich heierate lönne, unn Dich Schlappſchwanz muß ich nemme!!“ Und ehe ruhigen, und alles, was er gar nicht geſagt hatte, zurückzu⸗ nehmen und um Verzeihung zu bitten, ſpürte er ſchon zehn Fingernägel im Geſicht. Als er die Augen, ſeine erſchrockenen blauen Kinderaugen, wieder öffnete, war Katharina verſchwunden. Da war er traurig zum Bahnhof gewankt und hatte ſich eine Fohrkarte nach Offenbach gelöſt. Mit dem Wirt hatte er nicht erſt abzurechnen brauchen, denn die Kaſſe führte Katharina. Während der ganzen Eiſenbahnfahrt hatte er zum Fenſter hinausgeſtarrt, aber er hatte nichts geſehen von den Dörfern, Städten, Wieſen, Wäldern und Bergen, die vorbeihuſchten. Wie ein Fiebernder das Buch, das aufgeſchlagen auf ſeiner Bettdecke liegt, lieſt, ohne daß die gedruckten Buchſtaben ſich ſeinem wirren Geiſte zu Worten und Sätzen verbinden, ſo ſtarrte er in das weitaufgeſchlagene Bilderbuch der Natur und ward ſich keines Schauens bewußt. Ein Rieſenſpielzeug war die weite Landſchaft, aufgeſtellt von der täppiſchen Hand eines Gigantenjungen, und ein hämiſcher Kobold blieb nun das ſchöne Spielzeug mit dicken Backen um, ſo daß es in tollem Wirbel an dem Eiſenbahnzug vorbeiſauſte. Ein Traumwandler, ging Adolf durch die Straßen Offen⸗ bachs, inſtinktiv den Weg nach Hauſe findend, und nur einmal, in der Nähe der Schloßſtraße, war er zu dem erſchreckten Gedanken erwacht:„Wann Dich nor niemand aus'm Geſchäft guckt! Was dhäte die ſonſt denkel Und ſchnell war er in eine Seitengaſſe eingebogen. Und nun ſtand er in ſeiner Wohnung, die ihm mit einem Male ſo fremd vorkam, und wurde von einer unbeſchreib⸗ lichen Sehnſucht zerriſſen, ſich an eine mitfühlende Bruſt zu werfen, um ſich den Schmerz von der Seele zu weinen. Aber der alte Bindegerſt mit ſeiner heimlichen Geliebten war dazu nicht die geeignete Perſönlichkeit. Das empfand der arme Adolf nur allzu deutlich. Und ſo harrte er in der Türe, mit den Tränen kämpfend, und ihm war, eine eherne Fauſt würde ihm die Gurgel. „Mach wenigſtens die Dhür zu!“ forderte ihn Bindegerſt auf und wandte ſich wieder ſeiner Arbeit zu.„Zugluft is net gut for ſo'n Schwerverwundetel“ Mechaniſch gehorchte Adolf Borges und trat neben ihn an die Drechslerbank, ſtumpf ſeinem Beginnen zuſchauend. Vater Bindegerſt war mit dem Einſetzen der Glasaugen fertig, er gab jetzt ſeinem Meiſterwerk den letzten Glanz, indem er den Affenkopf mit Sandpapier abrieb. Er ließ ſich Zeit dazu, und als er die Arbeit für vollendet hielt, hob er ſtolz den Spazierſtock ſeinem Schwiegerſohn unter die Naſe und frug ſelbſtbewußt:„No, for was for e Viech hälſtde des?“ Dabei fiel ſein Blick in Adolfs Augen und entrüſtet fuhr er fort:„Biſtde iwwergeſchnappt? Ich glaab gar, Du willſt flenne? Biſtde e Mannsbild odder biſtde e Schulbub, dem der Vadder's Loch verſohlt hat? Waaſtde, was ich an Deiner Stell dhät?“ Adolf wußte es nicht. Und deshalb belehrte ihn der alte Bindegerſt, der ſich dank der Abweſenheit ſeiner Tochter und durch den eingehen⸗ den Umgang mit ſeiner ſtillen Geliebten in ſehr heldenhafter eun ue befand, weiter:„Soll, ich Derrſch ſage?— Baß emal uff!“ Und er ließ den Spazierſtock mit dem Affen⸗Kaninchen⸗ Bulldoggen⸗Rehbockkopf ſauſend durch die Luft pfeifen. (Fortſetzung folgt.) 4 * empfindliche fuhren laſſen; der Bhicht aufgeben könne und wolle. Donnerskag, den 7. Oktober 1920. 0 Mannheimer General-Anzeiger. latbeũd· Ausgabe.)—. —. Seile. Nr. 453. Aus Staòt und Land. Derzicht auf Anterhaltung eines ſtädtiſchen Ausgleichsfonds. Nachdem die ſtädtiſchen Behörden in Braunſchweig zur Erleichterung von Schulbauten und von anderen außerordentlichen Ausgaben längere Jahre hindurch einen aus den Ueberſchüſſen der Licht⸗ und Waſſerwerke gebildeten„Schulhausbaufonds“ benutzt hatten, dem rund 1 Million 400 000 Mark zugeführt und nahezu 1 Million Mark für Schul⸗, Muſeums⸗, Archiv⸗, Biblio⸗ kthekbauten, für die Volksleſehalle, für Parkanlagen uſw. ent⸗ nommen wurden, iſt vom 1. April 1919 ab auf Grund eines ſtädt. Statuts ein Ausleichsfonds eingerichtet, der den Beſtand des Schul⸗ hausbaufonds mit 418.000 Mark übernahm. In ihn ſind ſeitdem vier Fünftel der Ueberſchüſſe der Licht⸗ und Waſſerwerke gefloſſen, und Feuſe Mittel ſind zur Beſtreitung der Schulbaukoſten aller Art leinſchließlich Grunderwerb) und für ſolche ertragloſen Ein⸗ richtungen verwendet, die zwar nicht unbedingt nötig, aber zur Förderung den Entwicklung der Stadt und ihrer Wohlfahrt wün⸗ ſchenswert waren; außerdem iſt durch den Fonds das Gleichg⸗wicht zwiſchen den ordentlichen Einnahmen und Ausgaben der Käm⸗ mereikaſſe nach Möglichkeit hergeſtellt, doch war von vornherein in Ausſicht genommen, eine Rücklage von 300 000 Mark bei den Fonds unangetaſtet zu laſſen. Im Laufe der Kriegszeit hat ſich die wichtige Aufgabe des Ausgleichsfonds, die Stadtverwaltung 5 gu 1 85 leider nicht mehr durch⸗ eſtand iſt mehr und ihn dahingeſchmolzen, die Unterbilanzen im Stadthaushalt haben ihn verſchlangen, die Schuld iſt angewachſen, und die aus einer nleihe von 10 Millionen Mark übrig gebliebenen Beträge, die ihm zugeführt ſind, werden nicht genügen, um den 0 des Jahres 1919%0 zu decken. Unter dieſen Umſtänden hat der Rat der Stadt in einer Vorlage den Stadtverordneten empfohlen, bis auf weiteres auf die Unterhaltung des Ausgleichsfonds zu ver⸗ zichten, ſeinen Beſtand bei der außerordentlichen Einnahme der Kämmereikaſſe zu buchen und einſtweilen den geſamten Rein⸗ ertrag der Licht⸗ und Waſſerwerke und des Privateinrichtungs⸗ geſchäfts(Gas⸗, Waſſer⸗, Kanalmontagen und dergleichen) der Kämmereikaſſe zuzuführen. Zur Begründung iſt darauf hinge⸗ wieſen Wiederher— 2 des arg geſtörten Gleich⸗ 19 5 im ſtädtiſchen Haushalte die volle Fnanſpruchnahme der Ueberſchüſſe der werbenden Ginrichtungen unvermeidlich ſei, daß Schulbauten vorerſt nicht nötig werden würden, und daß man ſich bei nicht unbedingt notwendigen Aufwendungen die größte Ein⸗ ſchrä auferlegen müſſe. Eine förmliche Aufhebung des Sta⸗ tüts über die Unde rhaltung des Ausgleichsfonds zeigt, weil man die Hoffnung auf eine Beſſerung Halnäſe des Reiches und mittelbar dadur Nach Erreichung dieſes Zieles werde der Fonds wieder Bedeutung gewinnen.— Die Stadtver⸗ n haben dieſem rrce ürzlich zugeſtimmt. Die vorſtehenden Mitteilungen ſind für Mannheim von deſon⸗ derept Intexeſſe, weil auch von der hieſigen Stadtverwaltung Ge⸗ ZEwicht auf die Schaffung von Ausgleichsſonds gelegt worden iſt. Dem 152 ebenfalls Subellenen sbaufonds ſind früher alljährlich bedeutende Summen überwieſen worden. Es wird wohl Zaber jetzt ſo wie in Braunſchweig gehen, daß man auf die Anſamm⸗ „Hing derartiger Reſerven— muß, weil keine Mittel dafür rhanden find. bo r Finanzver⸗ Badiſcher Pfalzgau-· Sangerbund. Der ag hielt am Sonntag, den 26. September in der „Krone in allſtabt eine ordentliche Mitglieder⸗ eee e ab. ige des ſtarken Regenwetters, dals den ganzen Tag über anhielt, war die Beteiligung keine allzu⸗ große; doch hatten etwa 17 Vereine ihre Delegierten entſandt. Die beiden Ortsvereine„Geranig“ und„Sängerkreis“ erſchienen mit 8 Sängern 82—— Na—.— Sitzung. Der 1. itzende, Herr ehrer Ph. ein aus Mannheim, eröffnete um.30 Uhr 555 Sitzung und begrüßte in herzlichen Worten die F Nachdem Herr Annemaier im Namen der beiden Ortsvereine die anweſenden Delegierten willkommen geheißen und gleichzeitig auf die erſprießliche Arbeil der Bundesleftung hingewieſen hatte, begann Herr Stein in längeren, eingehenden Ausführungen mit dem e 5 1 er—50 i e des 35 ungsfeſtes der 1 15 a und er⸗ klärte. Ziel und i ert der in dieſem Jahre neu aufgenom⸗ menen Abhörtage, ſowie Dirigententage. Bei dieſer Gelegenheit machte Herr Stein die anweſenden Delegierten auf den nächſten Dirigententag aufmerkſam und betonte. daß die Vereine es ihren Dirigenten zur Pflicht machen müßten, an dieſen wichtigen und Fkutzbringenden Sitzungen teilzunehmen. In ſeinen Schlußworten prach er den beiden Schriftführern, Herren Hurſt und Rudolf, ihre äußerſt rege und pünktliche Tätigkeit den Dank des Bun⸗ ber Kaſſenbericht des Bundeskaſſiers, Herrn 8 cnpkr arial dem Anerkennung und wurde. Der nächſte Punkt der Tagesordnung: ee en ee e u e in re nza en einzelne Er⸗ 5— 5— würde. Die Satzungen wurden einer wühnung zu weit deben ſeenza öf Aatnalmeheunden zn ain i Wedtel n ben aß die Au unden kün 5 Aarnng der Ir d Kerauf er Hauptlehrer 255 Entlaſtung ertei 1 der S 0 esvereine alljährlich gehalten werden. Desgleichen kann ein Rhapfodien der Freude. Von Paul Steinmüller. 1 10 Gegen oden ſollte man mißtrauiſ nz ſie paſſen nicht— eit. Wer aber dem Rhapſoden Paul Steinmüller begegnet, der wird reich beſchenkt. Steinmüller, heute ein Fünfziger, hatte einige Romane und Erzählungen ohne recht bekannt zu werden. Dann erſchien 1917 ſein Büchlein„Die Nhapſodten von der Freude“ und Stein⸗ müller hatte ſeine Gemeinde:— die an ſchlichter, keuſcher Kunſt noch Freude haben, ſtille Naturen, die dem Rauſch des Tages 5 entfliehen, um ſich einzuſpinnen in die ehe polle Welt der Gedanken. Nach den Rhapſodien der eude kamen ähnliche Bücher: Rhapſodien des Lebens“, „Der Heiland“,„Troſteinſamkeit“, dann ein Tagebuch in Ver⸗ ſen„Von Zeit und Ewigkeit“ und zuletzt Der Novellenkranz einer Diebe“(fämtlich bei Greiner u. Pfeiffer in Stuttgart). Wir möchten unſere Leſer auf dieſen Fünfzigjährigen hin⸗ weiſen und glauben es am beſten mit einigen Proben aus Rhapſodien der Freude tun zu können. Jreude und Luſt. Zeßnmal in einer Woche begegne ich der Luſt, einmal der Freude, und ich werde nachdenklich, wenn ich lautes Lachen und „Geſang aus der Ferne höre. Denn biege ich um die Ecke des Hauſes, um der Freude den Gruß zu bieten, ſo treffe ich zumeiſt ihre Stiefſchweſter, die Luſt, die dralle Dirne mit den groben Jügen und dem aufgelöſten Haar.— Es fuhr eine Hochzeit den Berg entlang mit Peitſchenknall, Böllerſchüſſen und dem Getön kreiſchender Flöten, mit flatternden Bändern, ee Flaſchen und heißen Köpfen. Die Luſt trieb die ſchweren Roſſe durch den Hohlweg, ſie warf die Geißel 0 Luft, ihre Augen glänzten in Sinnlichkeit wie iriſteren⸗ des Glas. Draben auf dem Berg ſtand der Alte mit ſeinen Schafen. Das Kinn hatte er auf den langen Stab gelehnt und ſchaute in beinahe überweltlicher Ruhe auf den lärmenden Zug hinab. Seine Augen leuchteten, als der Wald längſt den Lärm verſchluckt hatte, und 1125 8 nur ein Stück Brot im Sack und wenig Milch in der Warum er ſo voll heiterer Ruhe war? Weil er die Welt in ſich trug, die jene zu ſuchen auszogen, weil ſeine Schatzkammern höher lagen als Tagdiebe langen können, und weil ſie ein feineres Gold bargen als das, das gewöhnlich im Umlauf iſt. Ich ſah mich um. Wo war die Hochzeit? Aber des Alten ſich in den leuchtenden Mittagshimmel wie ein Bild 7 findenden Sängertag bes nicht ange⸗ auch der Gemeinden gann die Sternausflug in Ausſicht genommen werden. Zu dieſem Zweck wurde der VBund in 3 Bezirke eingeteilt und zwar: Mannheim. Schwetzingen und Weinheim. Die Ausſprache über einen ſtattzu⸗ 7 ergab eine Mehrheit zur Abhaltung eines Sängertages mit Wertungsſingen, welcher in Verbindung mit dem 60jährigen Stiftungsfeſt des Männergeſangvereins Secken⸗ heim im nächſten Jahre ſtattfinden ſoll. Die Arrangierung eines Sternausfluges wurde dem Bundesausſchuß überlaſſen. Herr Geißler⸗Rheinau ſprach im Namen ſämtlicher Delegierten dem 1. Vorſitzenden für ſeine aufopfernde Tätigkeit und erfolgreichen Bemühungen den herzlichſten Dank aus. Sämtliche Anweſenden brachten ihren Dank durch Erheben von ihren Plätzen zum Aus⸗ druck. Dann ſchloß Herr Stein mit herzlichen Dankesworten die anregend verlaufene Mitgliederverſammlung gegen 7 Uhr. O. H. Vom Hauplkmarkt. Der heutige Donnerstag⸗Hauptmarkt war ſo zahlreich beſchickt wie die Märkte vor dem Krieg. Ein Unterſchied beſteht lediglich in den hohen Preiſen. Weiß⸗ und Rotkraut lagen heute früh nicht nur bergehoch aufgeſchichtet, ſondern harrten auch noch der Ab⸗ ladung, obwohl die Wiederverkäufer ſchon längſt ihren Bedarf gedeckt hatten. Da der Preis durch Nachfrage und Angebot geregelt wird, ſo dürfte er von nächſter Woche ab wohl um einige Pfennige redu⸗ ziert werden. Schöner Blumenkohl war genügend zugeführt. Tomaten, die 45 Pfg. pro Pfund koſten, kommen immer weniger auf den Markt. Raſcheſte Eindeckung dieſer beliebten Marktware iſt daher anzuraten, da es mit dieſem Artikel bald zu Ende geht. Die Obſtzufuhr war heute ausgezeichnet. Trotz der hohen Preiſe, die zwiſchen M.—.50 ſchwankten, war die Nachfrage ſehr gut. Auch Kartoffeln waren heute mehr wie ſonſt angeboten. Um eine ſtärkere Beſchickung des Marktes herbeizuführen, wurden die Preiſe Feee e Ueber 38 Pfg. darf ſedoch nicht hinausgegangen werden. ir werden in den nächſten Tagen nun genau dasſelbe Bild erleben, wie es ſich bei den Zwiebeln zeigte. Sobald der Preis den Landwirten hoch genug erſcheint, iſt genügend Ware vorhanden. Gottlob gibt es aber noch ehrliche Landleute, die dieſen Wucher und dieſe Ausbeutung der Stadtbevölkerung nicht mitmachen. Heute früh war ein Rolle Kartoffeln zugeführt, an denen bald mehr Erde klebte, als Kartoffeln in den Säcken war. Die Marktkontrolle ſchritt dagegen energiſch ein. Der Verkauf der Marktware erfolgte aufgrund der ſeit 14 Tagen üblichen Kleinhandelspreiſe. Heute früh gab es erſt⸗ mals Feldhaſen. Der Preis ſtellt ſich auf M. 40. Geſchlachtete Enten koſteten M. 40—50, Gockel M. 25—40, Feldhühner M. 12. Lebendes Geflügel wurde bei der Tierbörſe zu folgenden Preiſen ver⸗ kauft: Schlachthühner zu M. 35—40, Gockel zu 25., Enten zu M. 35—40, Gänſe zu M. 90 und einjährige Leghühner zu M. 35—40. In Schnittblumen und Topfpflanzen, die mit ihrem reichhaltigen Blütenſchmuck dem Markte ein farbenprächtiges Aus⸗ ſehen verleihen, waren heute insbeſondere die Herbſtblüher, wie Aſtern, Chryſanthemum, Dahlien, Pompon und Primeln in ſchönſter Qualität vertreten. Dasſelbe gilt von den Topfpflanzen. Trotz des großen Angebots in ſämtlichen Marktartikeln ging der Verkauf recht lott von ſtatten.— Zu dem Eingeſandt in unſerm Blatt betreff⸗ Marktbeginn wird uns von zuſtändiger Seite mitgeteilt, daß laut Wochenmarktordnung der Markt alljährlich am 1. Oktober um 7 Uhr morgens beginnt. ch. verſetzt wurden Amtmann Dr. Max Dittler beim Bezirks⸗ amt Waldshut in gleicher Eigenſchaft nach Pforzheim und Ober⸗ betriebsinſpektor Friedrich Kleinbub in Villingen unter Ueber⸗ tragung der Vorſtandsſtelle des Betriebsbüros als Inſpektions⸗ beamter zur Eiſenbahngeneraldirektion. ſdung Rieber in Karls⸗ Ernannt wurde Stadtrechtsrat Dr. ruhe zum Hilfsſtaatsanwalt unter Zuweiſung zur Staatsanwalt⸗ ſchaft Karlsruhe. Planmäßzig angeſtellt wurde Badwärter Jakob Müller bei 2 Badanſtaltenverwaltung Baden mit der Amtsbezeichnung Auf⸗ eher. „Aeberkragen wurde dem Betriebsleiter Emil Reichard bei der Badanſtaltenverwaltung Baden die planmäßige Amtsſtelle eines techniſchen Oberſekretärs und der ee chreſherin Lina Hol ſt bei der landwirtſchaftlichen Verſuchsanſtalt Auguſtenberg die plan⸗ mäßige Stelle einer Kanzleiaſſiſtentin. Veranſtaltung von Handwerkerkurſen. Das Badiſche Landes⸗ in Karlsruhe hat ſoeben das Programm der im Laufe teſes Winters zur Veranſtaltung kommenden Handwerkerkurſe be⸗ kannt gegeben. Zu dieſen, die in erſter Reihe der fachlichen Weiter⸗ * dienen, werden im Lande ba ſe, ſelbſtändige Handwerker und ältere Geſellen,—8 Kriegsbeſchädigte und Nsstalſer Der Beſuch der Kurſe kann beſtens empfohlen werden. über die Kurſe erteilt das Badiſche Landesgewerbeamt in arlsruhe. Die Volksleſehalle des Vereins für Volksbildung, Ecke Mittel⸗ und Lortzingſtraße, deren Benützung jedermann unentgeltlich zuſteht, war in den Monaten Juli, Auguſt und September von 6237 Erwachſenen und 755 Schülern im Alter von 10—14 Jahren, zuſam⸗ men von 6992 Leſern beſucht. In der über 10 000 Bände umfaſſen⸗ den Bücherei, die Montags, Mittwochs und Freitags von—874— abends gegen 1 Jahresbeitrag Bücher verleiht, wurden 4 Bände ausgegeben; neu aufgenommen wurden 82 Leſer. Volks⸗ und Jugendleſehallen des„Bezirksverbandes gegen den Alkoholksmus. Die Leſehalle weßingerſtraße 88 wurde im Monat September von 888 chſenen und 165 Kin⸗ Vom großen Slaunen. Wie ſchön war der Morgen! Die dampfenden Ackerbreiten hatten die Färbung violetten Samtes, und über der Feuerkugel der e Sonne, die durch Nachtgewölk am Himmel rollen gen ſich ſchieferblaue Florſtreifen. Das rote Licht fiel ſchräg ein Feld, das mit reifen Diſtelſtauden beſtanden war, und die weißen gepuderten Rokokoperücken der Pflanzen ſchienen im Feuer zu brennen. Und während ich ſtill ſtand und das wunderbare Bild in mich ſog, fühlte ich das große Staunen wachſen, das unſere Seele ehr⸗ fürchtig macht. Denn irgend eine Stimme— wor ſie in mir oder außer mir, ich weiß es nicht— ſprach. Warum waret ihr Menſchen ſo glücklich, da ihr Kinder waret und warum keiner in Gottes Reich, er werde denn ein Kind? Weil ihr das 50 e Kinderſtaunen verloret! Ihr ſchaut auf die Erde und in die lt mit dem dumpfen Das Große, ſei es gewalng wie das Firmament, und das Kleine, ſei es unbe. deutend wie der Glanzkäfer in der Roſenblüte, berührt euch nicht mehr. Da ihr die Schulfibel zuklapptet, ward euch das Große— Selbſtverſtändlichen. Denn es gehört ja zu den Merkmalen eines Mannes von Bildung, ſich über nichts zu wundern, für alles ein⸗ Erklärung zu haben und die Welt für eine Rumpelkammer zu halten, in der aufzuräumen er berufen iſt. Und tatet doch nur heraus, was euch reich macht.— ö O ihr Menſchen, wie arm ſeid ihr geworden, da ihr das große Staunen verlerntetl Selbſtzucht im Juſchauerraum.“ Von Friedrich Kayßler. 5 Seit vielen Jahren beobachtete als Schauſpieler während des Spiels von der Bühne aus im Juſchauerraum bei demeſlben Anlaß immer wieder denſelben folgenden Sobald in der Dichtung ein fühlbarer Einſchnitt entſteht, ſei es die natürliche Pauſe nach einem markanten Abgang oder ſei es auch nur, daß ein innerhalb ſeiner Rede eine Fermate hält und einen ſtummen Gang über die Bühne macht: ſofort erhebt ſich im Zuſchauerraum ein Rücken, Räuſpern, Schneuzen u. Huſten. ) Wir entnehmen 9515 Beobachtung eines bedeutenden Schauſpielers einer 1155 rift für ſoziale Kunſtpflege,„Volksbühne“, die der Verein Volksbühne in Berlin ſoeben herauszugeben begonnen hat. Die ſtellt ſich zur Aufgabe, zu den verſchiedenen Fragen der Kunſtpolſtik Stel⸗ lung zu nehmen, ſowie anregende Aufſätze üher Weſen und Geſchichte des Theaters und der dramatiſchen Literatur wie auch über andere Kunſt⸗ gebiete zu veröffentlichen und daneben fortlaufend wertvolle Proben aus dem literariſchen Schaffen der Zeit zum Abdruck zu bringen. eitſchrift 5 dern im Alter von—14 Jahren beſucht. Die Leſehalle im Lin⸗ denhof, Rheindammſtraße 39 hatte einen Beſuch von 229 Er⸗ wachſenen und 188 Kindern. Die Leſehallen ſind Werktags ge⸗ öffnet von—9 Uhr nachmittags, für Kinder von—6/½ Uhr. Die enützung der Leſehallen iſt frei. Die Verwaltung der Mannheimer Volksbücherei macht darauf aufmerkſam, daß in den Monaten Oktober bis April die Bücherei an den Dienstagen wieder wie gewöhnlich geöffnet iſt.(11—12½ und—7 Uhr.) Tödlicher Anglücksfall. Der 10 jährige Sohn des Monteur⸗ Adolf Grimm aus Mannheim, der ſeit einiger Zeit bei ſeinem Großvater in Külsheim bei Tauberbiſchofsheim war, kam vor 8 Tagen unter die eiſerne Egge und verletzte ſich leicht am Kopfe. Nun trat plötzlich Wundſtarrkrampf dazu, der den Tod des Kranken herbeiführte. Polizeibericht vom 7. Oktober. Unfälle. Infolge eines Nervenanfalles ſtürzte geſtern Nachmittag vor dem Hauſe G 2, 8 ein 40 Jahre alter, lediger Maurer von Fehlheim zu Boden und verletzte ſich dabei derart am Hinterkopfe, daß er mit dem Sanitätsautomobil dem Allgem. Krankenhauſe zugeführt werden mußte. Der Verletzte ſcheint geiſteskrank zu ſein. 5 Zuſammenſtoß. In der Nacht vom 3. auf 4. Oktober ſtieß ein Kraftwagenführer von hier mit ſeinem Perſonenautonts⸗ bil XV B 4003 auf der Laurentiusſtraße ſo gegen eine Pferde⸗ droſchke, daß beide Fahrzeuge erheblich beſchädigt, Perſonen glück⸗ licherweiſe aber nicht verletzt wurden. Unaufgeklärte Diebſtähle. Am 25. September kam auf dem Transport von Pforzheim nach Stuttgart eine 500 Dollar⸗ note Nr. B 12 748 J abhanden. Für die Beibringung iſt eine Be⸗ lohnung von 1000 Mark ausgeſetzt. Von noch unbekannten Tätern wurden in der letzten Zeit entwendet: In der Nacht vom 2. auf 3. Oktober aus dem Anweſen Hombuſchſtraße 6 0 Kiſten Stearinkerzen und 1 Sack Erbſen im Geſamtwert von 18 000 Mk. Die Kiſten ſind teils Haßerne C. F. S. O. und enthalten zirka 1200 Stearinkerzen. Auf einzelnen Kiſten befinden ſich zwei ge⸗ kreuzte Flaggen in ſchwarzer Farbe. Der Erbſenſack iſt gezeich⸗ net W. R. I. Auf die Ermittlung der Diebe und Wiederbei⸗ bringung der Ware iſt eine Belohnung von 500 Mark ausgeſetzt. — In der Nacht vom 3, auf., oder 4. auf 5. Oktober aus eiem Lager an der Güterhallenſtraße 6 Autodecken und 43 Auto⸗ ſchläuche in bedeutendem Werte. Die Decken tragen die Zeichen „Swinehart“ The Swinehart, Tire u. Rubber Co. in Akron, Ohio, Inflade To 60 L. B. S. Air Preſſure, Clincher, 30, 376. Die Schläuche ſind gezeichnet Pennſylvania To⸗Teſtad, Pennſylvania⸗ Rubber 8 Co., Jeanette P. A. 30. 3½. Auf Wiederbeibringung der Ware und Ermittelung der Diebe iſt eine Belohnung von 500 Mark ausgeſetzt.— Am 5. Oktober, nachmittags zwiſchen 3½ und 5% Uhr, im Hauſe Lange Rötterſtraße 34 unter erſchwerten Um⸗ ſtänden ein Brillantring im Werte von etwa 10 000 Mark und eine außergewöhnlich große ſchwere ſilberne Herrenremontoiruhr mit Goldrand im Werte von 400 Mark. Der Ring iſt geſtempelt „585“(Gold) und hat einen großen blauen ovalen Stein, welcher mit etwa 10 Brillantſplittern umgeben iſt.— In den letzten 14 Dagen aus einer Manſarde des Hauſes L. 14, 15 mittels Nach⸗ ſchlüſſels Stoffe, Vorhänge, Gardinen, Leibwäſche u. dergl. im Werte von etwa 5000 Mark.— In der Nacht vom 5. auf 6. Okt. aus 25 in der Waldhofſtraße 12 Senkkäſten die Eiſen⸗ röſte im Werte von etwa 1000 Mark und in der gleichen Nach! in der Hochuferſtraße in der Nähe der Villa Hartmann zum Nach⸗ teil der Stadtgemeinde zwei eiſerne Schachtdeckel im Werte von 1600 Mark und zwei eiſerne Dohlengitter im Werte von 700 Mark. — Am 6. Oktober morgens auf dem Bahnſteig 3 des hieſigen Hauptbahnhofes eine lederne Brieftaſche im Werte von 80 Mark mit 350 Mark Inhalt. Um ſachdienliche Mitteilung erſucht die Schutzmannſchaft. rei Körperverletzungen— verübt im Hauſe H 7, Nr. 84, im Hauſe Bellenſtraße 77 und im Hauſe Adlerſtraße 21 in Neckarau— zur Anzeige. Verhaftet wurden 12 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen. vereinsnachrichten. Ic Der Verband deutſcher Diplom⸗Kaufleute, Sitz Brandenburg(Favel), hält am 10. Oktober ſeinen diesjährigen Verbandstag in Han⸗ nover ab. Auf der Tagesordnung ſtehen u. a. folgende Vorträge:„Stu⸗ diendauer, Diplomprüfung und Promotionsrecht an den Handels ⸗Hoch⸗ ſchulen“.(Berichterſtatter Profeſſor Dr. Nickliſch⸗Mannheim und Diplom⸗Kaufmann Direktor P. Damm⸗Etienne⸗ Köln a. Rh.) und„Der Betriebsanwalt“(Berichterſtatter Diplom⸗Kaufmann Beeidigtet Bücherreviſor Walter Pfundt, Brandenburg(Havel). Mannheimer Schöffengericht. Unter der Anklage, den Tod ſeines eigenen Kindes durch Fahr⸗ läſſigkeit verſchuldet zu haben, hatte ſich der Schmied Albert Egler von Schriesheim vor dem Schöffengericht zu verantworten. Um gelegentlich auf die Rattenſagd gehen zu können, hatte Egler auf einem der Schmiede angebauten Strohſchuppen ein Gewehr niedergelegt. Am 17. Juli ſpielten einige kleine Kinder im Hofe der Schmiede, während er ſelbſt abweſend war. Ein 9ſähriger Junge legte eine Leiter an und ſtieg auf das Dach des Schuppens. Dort entdeckte er das Gewehr, in dem ſich unglücklicherweiſe noch eine Kugel befand. Der Kleine drückte los und traf das 3½ Jahre alte Söhn des Egler in den Kopf. Das Kind ſtarb bald darauf. Das Schöffengericht kam zu der Anſicht, daß Egler als Beſitzer des Gewehres wohl den Tod des Kindes verurſacht hat, aber Fahr⸗ läſſigkeit könne nicht als gegeben erachtet werden, da er nicht hätte Man ſpürt deutlich das Gefühl der Erlöſung nach langem Still⸗ ſitzen, zu dem dieſe oft ſo winzige Spielpauſe innerhalb einer Szene, ja innerhalb eines einzigen Satzes— von einem Teil des Publikums ſofort ausgenützt wird. Dieſer Vorgang wiederholt ſich mit abſoluter Regelmäßigkeit, mit dem 7 1 nterſchied, daß in einem großen Theater das Geräuſch ſtärker iſt als in einem kleineren. Ich habe ihn in allen Theatern beobachtet und meine das geſamte Theaterpublikum über⸗ haupt ohne Anſehen des einzelnen aters. Selbſtverſtändlich iſt es nicht leicht, längere Zeit hindurch ſtillzu⸗ zen. Aber erſteng. warum geſchieht nicht dasſelbe in muſikaliſchen uue bei Konzerten oder Opern? Ich habe es noch nie bemerkt. weitens: wenn man ſich wirklich konzentriert, vergißt man zu huſten. Drittens: wenn man dieſem Huſten wenigſtens immer das Pordan 118t ſth geiß ſehr natürliche Weiſe erklär rgang la gewiß auf ſehr n eiſe en. Aber er beweiſt, wieviel auf dem e der künſtleriſchen Selbſt⸗ erziehung des Theaterpublikums noch zu geſchehen hat. Man ſtelle ſich vor: Im Kunſtwerk einer Dichtung entſteht eine Pauſe, die nichts weniger als willkürlich, die zarteſte künſtleriſche Ab 1* Dichter, der Schauſpieler, der Regiſſeur haben dieſe Pauſe mit aller Liebe ſearbeitet, ſie wachen mit aller Sorg⸗ falt über ſie, weil ſie im Rhythmus des Geſchehens, im Rhythmus von Rede und e die Stille bedeutet, das Anhalten des Atems! Und das Publikum, anſtatt dieſes Anhalten des Atems mitzuleben: huſtet, 951 und verſchnauft ſich. Ich ſpreche vom Publikum und weiß natürlich, daß Viele da⸗ runter bereits ebenſo denken wie ich. Aber es müßten Alle ſein. Wenn es auch faſt lächerlich klingen mag, ſolche Forderungen auf⸗ uſtellen in unſerer allerneueſten Zeit, wo die Selbſterziehung des ublikums in den Theatern ein denkbar tiefes Niveau erreicht 7 en ſcheint— gerade des muß daran erinnert an die Mithilfe der ehrfürchtigen Elemente im Publikum appelliert werden. Es muß alles geſchehen, damit die Auffaſſung einmal Allgemein⸗ gut werde, daß ſeder Zuhörer ein tätiger, lebendiger, unenkbehr⸗ licher Mitarbeiter iſt am Kunſtwerk eines Theaterabends, k ein paſſiver Ohrenzeuge auf Grund einer Eintrittskarte. Kunſt. Walther Günther⸗Braun, der langjährige Heldentenor un⸗ ſerer Mannheimer Bühne, hat an der Dortmunder per(Intendant Dr. Maurach) mit großem Erfolg ſeine Tätigkeit als„Floreſtan“ und„Tannhäuſer“ begonnen. Seine reife und ernſte Künftlerſchaft als Sänger und Tarſteller ſichern ihm eine erſte Stelle in dem ganz vortrefflichen an ſchönen Stimmen reichen Dortmunder Enſemble. unter der Abreſſe„Landwirtſchaftliche 4. Seite. Nr. 453. Mannheimer General· Anzeiger. ¶Abend · Ausgabe.)7 Donnerstag, den 7. Oktober 1920. annehmen können, daß die Kinder an dieſen Aufbewahrungspl⸗ wo er es ſicherer glaubte als irgendwo in der Wohnung,— würden. Der Angeklagte wurde freigeſprochen. Aus Luòwigshafen. VM. Eine pfälziſche Entſchädigungsbehörde wurde am Regie⸗ kungsſitz in Speyer gebildet, die die Entſchädigungen aus Anlaß der Durchführung des Artikel 169, 192 und 202 des Friedensver⸗ trages feſtguſetzen hat. Dem Ausſchuß gehören an Oberregierungs⸗ rat Löb der Regierung der Pfalz, Fabrikbeſitzer Heß und Groß⸗ händler Mühlberger in pehex, Stellvertreter ſind Regie⸗ rungsrat Schöpper, Fabrikbeſitzer Geiger und Dr. Raſchig in Ludwigshafen. Die Kartoffelverſorgung. IJMainz, 6. Okt. Nachdem die Landwirtſchaft ſich bereit erklärt hat, zur Verſorgung der minderbemittelten Kreiſe der Be⸗ völkerung eine gewiſſe Menge von Karkoffeln zu einem Preis von 20 Mark für den Zentner abzuliefern, hat die Stadtverwal⸗ tung angeſichts der für Ende Oktober erfahrungsmäßig bereits zu erwartenden Froſtgefahr umgehend die Durchführung der nötigen Organiſation eingeleitet. Bemerkenswert iſt dabei, in welcher Weife der umſtrittene und ſchwer beſtimmbare Begriff der„Minder⸗ bemittelten“ begrenzt wird. Es fallen darunter Erwerbsloſe, Er⸗ werbsbeſchränkte, Kriegsbeſchädigte, Kriegshinterbliebene, Empfänger von Armenunterſtützungen und alle anderen Perſonen, die mit Ein⸗ ſchluß ihrer Familienmitglieder ein Einkommen von nicht über 10 000 Mark haben.— Der Aktionsausſchuß der gewerkſchaftlichen Organiſationen für n und Heſſen⸗Naſſau gibt anläßlich der Kartoffelfrage bekannt. Es beſteht für die angedrohte Trans⸗ portſperre keine Notwendigkeit mehr und es wird von ihr Abſtand genommen. Sollen aber die Berliner Beſchlüſſe von Wirkung ſein, ſo müſſen alle Kreiſe der verbrauchenden Bevölkerung den vereinbarten Preis von 25 Mark unbedingt feſthalten. Keine Ueberbietungen machen, keine Angſtkäufe vornehmen. Höhere Forderungen der Landwirte ablehnen und dieſe wegen Wucher zur Beſtrafung melden. Hier muß das einmütige Handeln aller einſetzen. Wertloſe Demonſtrationen, bei denen den Landwirten andere Zuſagen abgepreßt werden, die ſie dann nicht halten, ſind unbedingt zu unterlaſſen. Sie nützen dem einzelnen wenig, ſchädi⸗ gen aber die geſamte Bevölkerung. h. Kreuznach, 6. Okt. Auf dem Landratsamt fand unter dem Vorſitz des Landrates Müſer eine Beſprechung wegen der f Herabſetzung des Kartoffelpreiſes ſtatt, an der die Vertreter der landwirtſchaftlichen Organiſationen, des Handels und der Organiſationen der Angeſtellten und Arbeiter teilnahmen. Man einigte ſich auf einen Preis von 25 Mark für den allgemeinen Ver⸗ kauf ab Verladeſtation. Für die Verſorgung der Minderbemit⸗ il. 1—5— 2———2 au r die er angaben, ſie wolkten auf ihre Miiglieder einwirken, daß ſie dieſe Preiſe auch ein⸗ halten, alſo zugeben mußten, daß ihnen ihre Mitglieder aus der Hand geglitten ſind. Canòwirtſchaſtliches. Juckerung des Weines(Weinherbſt 1920). Ueber den zu erwartenden Herbſtausfall liegen zur Zeik keine zuverläſſigen Nachrichten vor. Soweit aber eine Zuckerung als notwendig erachtet wird, muß, ſo ſchreibt die„Karlsr. Ztg.“ amtlich, davor gewarnt werden, die Verbeſſerung nach eigenem Gutdünken vorzunehmen. Unter allen Umſtänden empfiehlt es ſich, zuvor den Rat der Landw. Verſuchsanſtalt Auguſtenberg ein⸗ zuholen, ſchon um ſich vor einer etwaigen Beſtrafung wegen des 8 3 des Weingeſetzes zu ſchützen. Die Abſicht, Traubenmoſt zu zuckern, iſt dem Bürgermeiſteramt anzu⸗ 95 en; die Zuckerung ſelbſt darf nur in der Zeit vom Beginn der leſe bis zum 31. Dezember des Jahres vorgenommen werden. Um Mi ſtändniſſen vorzubeugen, wird betont, daß dieſe geſetz⸗ lichen Vorſchriften unter allen Umſtänden eingehalten werden müſſen, gleichgültig, od der Zucker für die Zuckerung von Weinmoſt dem freien Verkehr übergeben iſt oder von einer Behörde(Kom⸗ munalverband) bezogen wird. Weder in der Ausſchreibung noch in der Zuweiſung von Zucker kann eine Aufforderung erblickt wer⸗ den, die geſetzlichen Beſtimmungen nicht einzuhalten. Die Be⸗ dingungen, unter welchen die Unterfuchung und Begutachtung von Traubenmoſtproben ſeitens der landwirtſchaftlichen Verſuchsanſtalt gerfolgen, werden nachſtehend mitgeteilt: Ein halbes Liter des Moſtes iſt ut verſchloſſener Flaſche erſuchsanſtalt Auguſten⸗ berg, Poſt Grötzingen in Baden“ einzuſenden und dabei neben der klärung, daß es ſich um naturreinen Traubenmoſt handelt, anzu⸗ geben: 1. wann die Trauben geleſen ſind, 2. aus welcher Gemar⸗ kung und von welchem Rebgewann die Trauben herſtammen, 3. ob die Trauben oder der Moſt mit Trauben oder Moſten anderer Reb⸗ gewanne vermiſcht worden ſind, 4. ob die Lage der Rebſtöcke gut, mittel oder gering iſt, 5. nach welcher Himmelsrichtung die Rebſtöcke liegen, 6. aus welchen Traubenſorten der Moſt gewonnen wurde und 7. wenn verſchiedene Traubenſorten gekeltert worden ſind, in welchem Gewichtsverhältnis dieſe Traubenſorten annähernd ge⸗ ſtanden haben. Der Unterſuchungsprobe ſind zur Verhütung der g. auf ſe% Liter 5 Tropfen Formalin(40prozentige Formal⸗ dehydlöſfung) oder 10 Tropfen Senföl zuzuſetzen. Bereits in Gärung befindlichen Moſten muß die doppelte Menge eines der genannten Konſervierungsmittel beigefügt werden. Das Konſervierungs⸗ mittel iſt durch leichtes Schütteln mit der Flüſſigkeit in innige Be⸗ rührung zu bringen. Für die Unterſuchung und Begutachtung ſeder einzelnen Moſtprobe wird a) bei friſchen, noch nicht in Gärung gekommenen Moſten eine Gebühr von 4,50., b) bei Moſten, bei denen ſchon ein Teil des Zuckers vergoren iſt, eine Gebühr von 9 M. erhoben. Dieſe Gebühr wird badiſchen Landwirten, welche nur ihr eigenes Gewächs keltern, um ein Drittel ermäßigt. Fp. Aus Starkenburg, 5. Okt. Die Gelbrübenernte hat fſetzt allgemein eingeſetzt. In Güte und Menge iſt der Ertrag durchaus zufriedenſtellend. Nur an einzelnen Stellen kommen ererträge vor. Der Preis, der mit 13 Mark für den Zentner einſetzte, bat ſich ſetzt auf 14 Mark für den Zentner erhöht. ANus dem Zande. S heddesheim, 6. Okt. Die langerſehnten neuen Glocken der Katholiſchen Kirche kamen am Sonntag aus Bochum hier im Bahnhofe an und wurden am Montag dort abgeholt und in feierlichem Zuge, auf reichgezierten Wägen, unter Begleitung der Kirchengemeindevertretung und weißgekleideter Mädchen, mit der Muſikkapelle Brockenauer(Weinheim) und Vorreitern unter dem Geläute der zuletzt noch einzigen hieſigen Kirchenglocke der evangeliſchen Kirche und der Rathausglocke, unter freudiger Anteil⸗ nahme der ganzen Gemeinde, durch die Ortsſtraße auf den Kirchen⸗ platz geführt, wo ſie zunächſt an einem Holzgerüſt Aufnahme fan⸗ den. Um 5 Uhr nahm Herr Dekan Vecker(Weinheim) unter Aſſiſtenz mehrerer Geiſtlcher die kirchliche Weihe der Glocken vor, worauf Herr Pater Sigismund aus Oggersheim die wirkungs⸗ volle Feſtrede hielt, wozu ihm die Inſchriften der drei Glocken die beſte Unterlage boten: 1.„Die Lebenden rufe ich zur Andacht“; 2.„Den Toten läute ich Frieden und Ruhe“; 3.„Menſchen kommen und gehen, Gott bleibt beſtehen“. Der Kirchengeſangverein ver⸗ ſchönerte die Feier noch durch einige guteingeübte Lieder. Gleich nach 6 Uhr war die Feier beendet. Eine weltliche Glockenfeier wird am Sonntag nach Kirchweih im Hirſchſaale abgehalten. Karlsruhe, 4. Okt. Wie wir hören, hat Rechtsanwalt Dr. Häfelin⸗Karlsruhe einen Ruf als Regierungsrat und Referent im Reichsdienſte erhalten. Dr. Häfelin hat dieſen Ruf abge⸗ lehnt und wird ſeine Anwaltspraxis in Karlsruhe weiter aus⸗ üben. JKürzell(A. Lahr), 4. Okt. Bürgermeiſter Hahn iſt am Samstag im Alter von 72 Jahren geſtorben. B. klonſfanz, 5. Okt. In der dieſer Tage ſtattgefundenen Kreisverſammlung des Kreisverbandes Kon⸗ ſtanz, die durch den Kreishauptmann Geh. Rat Dr. Belzer mit zeitgemäßen Wünſchen eröffnet wurde, erſtattete Bürgermeiſter Dr. Dietrich⸗Konſtanz den allgemeinen Geſchäftshericht, aus dem wir das Weſentliche bereits mitgeteilt haben. Der Redner hob weiter hervor, daß, wenn die Gemeinden künftig nur das be⸗ ſchnittene Beſteuerungsrecht haben, die Steuerkapitalien etwa auf die Hälfte zuſammenſchrumpfen, was zur Folge hat, daß die Kreiſe die Umlage entſprechend erhöhen müſſen. Der Um⸗ lage ſat des Kreiſes iſt der größte von ganz Baden. Von prin⸗ zipieller Bedeutung waren die Verhandlungen über die Forde⸗ rungen der Kreiswege⸗ und Straßenwärter. In einer Betriebs⸗ gan verlangten— ndlegend, im Lohn den ſtaatlichen Landſtraßenwärtern gleichgeſtellt zu werden, jede andere Regelung bſchlagszahlung. Trotzdem blieben ſie mit den direkten unter den Sätzen der Landſtraßenwärter(die im itt 9 100 Mark das Jahr beziehen). Sie verlangten für orderun Hurchſchaitt e ledige 6800 bis 6600 Mark, für—— 7200 bis 7500 Mark und 360 Mark Kinderzulage für s Kind das Jahr. Damit wären die Sätze gegen bisher ver—1 Um Klarheit in den Gemeinden des Kreiſes zu ſchaffen über die Koſten, richtete der Kreis an alle Gemeinden vor— Tagen die Frage, ob die Gemeinde gewillt ſei, die erhöhten 7— tragen r ob die Gemeinde die Forderung ablehne und die Wege in eigene Verwal⸗ tung übernehmen wolle. Die erſt Frage beantworteten 58, die zweite Frage 87 Gemeinden mit Ja; unentſchieden waren 20 Ge⸗ meinden. Feſtgeſtellt wurde, der Staat, der die Bezüge ſeiner Landſtraßenwärter ſo weſentlich erhöhte, heute den Kreiſen keinen Pfennig höhere 9 62925 gewährt, als vor 20 dem die Kreiſe weſentlich höhere Koſten zu tragen en und nun auch die Wärterbezüge erhöhen muß. Um einen Lohn⸗Vorſchlag der Verſammlung unterbreiten zu können, hatte vor der Verſamm⸗ lung der Kreisausſchuß eine einſtündige Su Die Kreisver⸗ ſammlung bewilligte über die in dieſer Sitzung beſchloſſenen Sätze hinaus nach dem Antrag Dr. Pfeifer⸗Meßkirch für Ledige 3500 5 nur bis 4000, für Verheiratete 3800 bis 4300 Mk. und 480 Mk. Kinderzulage für jedes Kind das Jahr. Mit dieſen Sätzen wer⸗ den die Ausgaben des Kreiſes um weitere 300 000 Mark Jahr erhöht, was wieder eine Erhöhung der Umlagen auf 11 Pfennig auf 100 Mark Steuerkapital bedingte. Dieſe Erhöhung wurde beſchloſſen. Ueber das Kapitel Armenweſen berichtete Rechtsanwalt Haulick⸗Konſtanz. Die Aaug aerflſe wurde in einigen Kreiſen aufgehoben, wodurch eine merkli nahme en Kreiſe feſtzuſtellen iſt, was zu bedauern des Hausbettels im 5 iſt, denn für arme rer muß geſorgt werden. Der Kreis behält die Wandererfürſorge bei. Im Armenweſen bei Land⸗ armen iſt feſtzuſtellen, daß 10 Dienſtſtellen öfter, um kleine Be⸗ träge hereinzubekommen, enſo e Portoauslagen m 4 So kam es bor, 255 bei einer Feſſtellung wegen des Betrages von 8 Mark dur ückfragen uſw.(ohne die Zeitaufwendung und Materialverbrauch) 6 e eegkee entſtanden fabe der Be⸗ 19 e trag von 8 Mark— getragen werden. ne ein⸗ ache Anfrage in der Zentrale in Staßfurt hätte ſchon zum Ziele geführt. Obſtbaulehrer Braun⸗Radorfzell wurde als Kreisobſtbau⸗ N 5 mit einem Gehalt von vorerſt 12 000 Mark. eber den Wohnſitz kam es, ob Ueberkingen oder Radolfzell, bei der Rivalität der Bodenſeeſtädte, zu einer langen Ausſprache und zu einer Abſtimmung, die zugunſten bon Radolfzell aus⸗ i iel. Bei dem Kapitel über Elektrizitätsverſorgung zu bewilligen waren 5000 ſprachen verſchiedene Abgeordnete es Kreiſes Ueberlingen über die Errichtung eines eigenen Kraft⸗ werkes zur Ausnützung der Waſſerkräfte der Seefelder A Die +——5 auf 18 1155—7 einen -oder ſonſt. Intereſſenver inne ezirkes er⸗ richtet, wäre dieſer—— Verwalter und Verbraucher des „Werkes und der Kr Der Plan iſt bereits ſo weit gediehen, daß ein Aktionsausſchuß das Unternehmen in die Hand genommen hat. Außerhalb der feſtgeſetzten Tagesordnung berichtete Bürgermeiſter Bleſch⸗Radolfzell über den Stand der Siedelungs⸗ und Landbank in död err bei welcher der Kreis mit 100 000 Mk. beteiligt iſt. 25 000 rk ſind bereits einbezahlt. Die reſtlichen 75 000 Mark dürften eheſtens angefordert werden, weil das Un⸗ ternehmen Geld benötige. Dr. Pfei er⸗Meßkirch ſtellte faße daß es das e Arons u. Comp., Berlin, verſtanden habe, ſich noch vor die Sicherheit des Staates zu ſetzen. Vielleicht müſſe der Kreis nur noch ſeine Reſt⸗Garantieſumme bezahlen. Der Redner führte einige Punkte an, die auszunützen ſeien, um ſich vor dieſer letzten Zahlung zu ſchützen. Pfalz, Heſſen und Umgebung. AAus der Pfalz, 3. Okt. Poſtverwalter Boßlet feierte heute mit ſeiner Gattin das Feſt der goldenen Hochzeit. Nach 40jägriger pflichttreuer Wirkſamkeit im Poſtdienſt, darunter 25 Jahre in Neuſtadt a.., ließ ſich Herr Boßlet in Landau wieder bei ſeinem einzigen Sohn, dem bekannten pfälziſchen Kirchenarchitekten A. Boslet nieder, und verzog nach deſſen Berufung in das bayr. Miniſterium zu ſeiner in Aſchaffenburg verheirateten Tochter. Herr Boßlet erfreut ſich ſowohl bei ſeinen ehemaligen Kollegen, wie bei allen, die mit ihm in Berührung kamen, der größten Hochachtung. Aus der Weſtpfalz, 5. Okt. Die deutſchen Grenzüberwachungs⸗ behörden haben all? Hände voll zu tun, um den rieſig anwachſenden Schmuggel an der Saarland⸗ und franzöſiſchen Grenze einigermaßen ein⸗ zudämmen. Beſonders umfangreich iſt der Schleichhandel mittels Kraft⸗ wagen geworden. Einzelne ſtfahrer haben eigens eingebaute Vor⸗ richtungen als Verſteck für zollpflichtige Waren, unter den Sitzpolſtern, hinter dem Motor uſw. ſind Geheimfächer ſchon entdeckt worden. Ein ſol⸗ ches Automobil führte ungefähr 140 Liter Schnaps in der Benzinvorrats⸗ tonne mit ſich. Verdächtige Kraftwagen ida auf den Trittbrettern und im Innern begleitet von bewaffneten Zollwächtern, zur näheren Unter⸗ uchung in den nächſten Gefängnishof gefahren. Auch mit Pferd und agen wird viel über die verſchoben. Die Kontrolle wurde in den letzten Wochen erheblich verſchärft, überall auf den Grenz⸗ ſtraßen ſind Schlagbäume errichtet, auch nachts iſt ſtändige Ueberwachung vorhanden. Auf den Bahnhöfen iſt ebenfalls bei allen Zügen 1 8 Nachſchau, die von kleineren Lebensmittelkäufern, die ſich in billigeren Nachbarſtädten verſorgen, unangenehm empfunden wird, aber unerläßlich iſt, um Ausartungen zu verhindern. Eine eigene Einn anndge macht ſich in der Südpf eit, wo elſäſſiſche Reben z. B. im Amtsbezirk Berg⸗ abern eingeſchmuggelt werden, die die Reblausgefahr erhöhen. Haupt⸗ übergangspunkte ſind im übrigen die Gegenden von Zweibrücken(Hornbach, Einöd), Pirmaſens, Dahn i er Höhe u. dgl., wo auch manches Steinhauſ. Stück Schlachtoſch ane e die Grenze geſchafft und von gewiſſenloſen ev Menſchen der einheimiſchen ölkerung entzogen wird. Gegen uldige ſchreiten die Gerichte mit Strafen(Gefängnis⸗ und Beldſtrafen) ein, die Schmugglerware einſchließlich der benutzten Autos und Fuhrwerke werden eingezogen, beteiligte Beamte ihres Dienſtes entlaſſen. Fraukfurt, 4. Okt. 915 einem hieſigen Säuglingskrankenhaus iſt in der letzten Zeit zweimal nachts eingebkrochen worden. Die Nachtwache fand, als ſie aus anderen Räumen zurückkehrte, die Säuglinge auf der Erde liegend; die Bettwäſche war geſto len. Das letztemal ſah ſte noch zwei Männer in Krankenanſtaltskleidern mit der Wäſche flüchten, doch konnten die gemeinen Diebe bis jetzt nicht ermittelt werden.— Die hieſige Krimi⸗ nalpolizei hat nach der Verurteilung des Fürſten Golitzin und trotz der merkwürdigen Sympathie des Publikums für ihn die Nachforſchungen zur Aufklärung der Identität des Fürſten fortgeſetzt. Es kann heute be⸗ reits geſagt werden, daß über die Perſon des Fürſten keine Unklarheit mehr herrſcht. Er iſt weder noch ſonſt eine dem ruſſiſchen Adel an⸗ gehörende Perſönlichkeit und hat b19 Nef U wiederholt mit dem Gefäng⸗ nis Bekanntſchaft gemacht, wie die Kriminalpolizei Frankfurt von vorn⸗ herein annahm. Es handelt ſich um einen vielfach wegen Betrügerꝛien und Hochſtapeleien vorbeſtraften Menſchen. Er ſtammt aus Rußland und war jahrelang Schauſpieler an kleinen Provinzbühnen. Mainz, 2. Okt. Die Weinküfer ſind wegen Lohnforde⸗ rungen in den Streik getreten. Gerichtszeitung. Freiburg, 3. Okt. Vor der hieſigen Strafkammer wurde die Berufungsangelegenheit eines Schiebers, des„Kaufmanns“ Theodor Mel⸗ linger aus Zürich, verhandelt Mellinger war im letzten Sommer der deutſchen Zollbehörde des bad. Bahnhofs in in die Hände gelaufen, die von einem nahen Verwandten Mellingers benachrichtigt worden war, daß dieſer viel Geld in Kleidern verſteckt nach der Schweiz bringe. In der Tat fand man in den Stiefelſohlen Mellingers den Betrag von 23 120 Mk. Das Freiburger Schöffengericht hatte den Schieber zu 1500 Mark Geld⸗ ſtrafe verurteilt und die Einziehung der geſamten beſchlagnahmten Summe verfügt. Die Berufungsverhandlung hatte das Ergebnis, daß Mellinger koſtenfällig abgewieſen wurde.— Danach erſchienen auf der Anklagebank ſechs Burſchen im Alter von 14 bis 17 Jahren, die in Müllheim ins Mili⸗ tärgebäude eingebrochen waren und alles geſtohlen 3 was ihnen in die Hände fiel. Die Burſchen erhielten Gefängnisſtrafen von 4 Monaten bis herab zu 2 Wochen. Frankenthal, 4. Okt. Vor Wuchergericht hatten ſich der 44 Jahre alte Kaufmann Sally Grünebaum und ſeine 34 Jahre alte Ehefrau Ida von hier zu verantworten, weil ſie übermäßigen ewinn genommen und Waren zurückbehalten hatten, um einen über⸗ mäßigen Gewinn zu erzielen. Nach längerer Beratung wurde folgendes Urteil gefällt: Nach§ 13 der Verordnung über Preistreiberei wurde Grüne⸗ baum zu 3 Wochen Gefängnis und 3000 Mark Geldſtrafe oder 1 Jahr Ge⸗ fängnis verurteilt, ſeine Chefran zu 4000 Mark Geldſtrafe oder neun Mo⸗ nate Gefängnis. Die Gefängnisſtrafe bei Grünebaum iſt durch die Unter⸗ ſuchungshaft als verbüßt erklärt. Die beſchlagnahmten Waren werden zurückgegeben. ren, trotz⸗ 5 che Kundſchau. Hauptverſammlung des sti-Ciub Sschwarzwald auf dem G Jeldberg. Am letzten tag und Sonntag hielt der Ski⸗Club Schwarz⸗ wald im Feldberger Hof auf dem Feldberg ſeine dlesjsheige—— liche Hauptverſammlung ab. Vertreten waren 16 Orts ruppen. Der Vorſitzende des S. C.., Prof. Kohlh epp⸗Karlsruhe, begrüßte die Erſchtenenen in herzlichen Worten und erſtattete ſodann den ahres⸗ bericht, der die im vergangenen Jahre geleiſtete ſportliche und Verwal⸗ tungsarbeit einer Würdigung unt og und hervorhob, daß die früheren internationalen Beziehungen im port inſofern wieder aufgenommen werden konnten, als die Schweizer Skifreunde mit einer Einladung zu Wettläufen an den S. C. S. herangetreten ſeien. Der vom Rechner Gruber„Schachen erſtattete Rechenſchaftsbericht ergab ein günſtiges ftnanzielles Bild. An Stelle des bisherigen Schriftführers, der ſein Amt niedergelegt hatte, wurde Forſtamtmann Hinden lang⸗Karlsruhe ge⸗ wählt, und an Stelle des aus— 8 ichten ausſcheidenden Vor⸗ tzenden des Sport⸗ und Touriſtenausſchuffes-Durlach Bolz⸗Pforz⸗ eim beſtellt. Rechtsanwalt 1— u ˖ 1 Mannheim gab einen Bericht 9. C. S. 55 s der S. C. S. ſeinen Gefallenen auf dem ba fle beim Feldbergerhof errichtet, iſt im Rohbau ſertignepellt Für as Relief und die Inſchrift ſollen die noch fehlenden Gelder geſammelt Denkmal während der Feldberg⸗Wettläufe am., 5. und 6. Februar 1921 enthüllt werden. Es iſt beabſichtigt, am 13. Februar 1921 den Staffellauf Pforzheim⸗Baſel zu wiederholen. Der auf dem—.— bedarf dringend der Verbeſſerung, damit er während des en Winters benutzbar iſt. Die erheblichen Koſten ſol⸗ len durch eine alige von einer Mark und durch freiwillige Spenden aufger werden. gen Vergünſtigungen für die Mitglieder 5 mit den einzelnen Gaſtſtätten in Verbindung getreten werden. Als ringendſte Aufgabe wurde die Wiederherſtellung der Wint ermarkie⸗ rung im Schwarzwald bezeichnet und den Ortsgruppen zu i 7 1180 bald an dieſe Aufgabe gehen. Mit Heil“ ſchloß der Vorſitzende die harmoniſch verlaufene Verſammlung. Pferderennen. . 5 reis vom Jögerhof. 16 000 Mark 2000 Meter. 1. Sudows Berthalda au 5 Mancder 8. Viefl. Ferner: Colombine, Haeckel, Cavalkade, Suſt. 10; 17, 14, 37:10. 7., 4 L.— Jan Welkem⸗FJagdrennen. 25 000 Mark. 3000 Met 4. Belus Friedenstaube(Köhnke), 2. Blumengala, 3. M 8. erner: Calcum, ia II, Valentine. 10; 21, 35:10. 8., 9 2— 17 5 Ehnest, 2. 6 80 000 Mark. 2800 Meter. 1. an r a on„ 2. Cſermernye, 3. Spartaner. Berber, Mailberg, Eleganz. 54:10, 30 55.10, 228, 2⁰—82 Fürdenreunen. 55009 Mark. 2800 Meter. 1. S. Weinbergs eißler(Theilemann), 2. Toiſon, g. Luiſe Ferner: Waſſerratt 5. haſe, ſe. 30:10; 25 27:10. 176., 8 L. 8 Lands 77 3 + eich. 20 000 Mark. 2200 Meter. 1. Danſels Dap 1 ne(Un Faſterer, 3. Haeckel. Ferner: Siegbert. 35:10; 13, 190 2 5 99 2 Gröben⸗Jagdrennen. 25 Mark. 3800 Meter. 1. Deltus' Tati Tata Wf 2. Sieglinde, 3. Timok. Ferner: Ripi, Wendula Sarne, Applaus, Waſſervogel, Annemarie. 55:10; 12, 18, 12:10. 8., 5 8.— Preis pom Apermald. 20 000 Mark. Meter. i. 10 Einbruch(K. Gorgas), 2. Roſengarten, 3. Daddy. 19:10. 8., Der Kölner Renuverein ſchreibt die Propoſttionen für ſeine beiden letzten Renntage im Jahre am 24. und 27. Oktober aus. Am erſten Tage kommen drei Flach⸗, zwel Jagd⸗ und zwet Hürdenrennen ͤ Naan 0 Fach 9 zwei en, am zweiten drei rennen zur Entſcheidung. Kein Rennen i e 20 000 Mark dotiert, außerdem gewährt der Verein für jedes 8—— wärts kommende Pferd, das während der Kölner erbſtrennen in wenig⸗ — zwei Rennen geſtartet iſt und die 2 zu 471 hat, ſofern es einen Geldpreis gewonnen hat, eine Aufenthaltsentſchädi⸗ gung von 500 Mark. Die wertvollſten Ereigniſſe ſind das Colonia⸗Jagd⸗ rennen(40 000 Mark, 3700 Meter), der Namouna⸗Ausgleich(38 000 Mark, 2400 Meter), das Rautendekein⸗Jagdrennen(30 000 Mark, 3000 Meter) —— 0⁰0⁰0 2— asscclz fr ganzen kom⸗ zur Verteilung. ungsſchluß i r die Ausglei der., für die anderen Rennen der 12. Ollober. 1 5 Motorradſport. k. Goldenes Motorrad von Mainz. Die Rennen um das Go Motorrad von 1— über 75 Kilometer in drei Läufen 2——— Roſellen in überlegener Form an der Spitze aller dre ufe, in deren erſten er einen neuen Rekord über 25 Kilometer mit 27 Minuten 06 Sekunden aufſtellte. Eſſer⸗Köln ſowie Schröter⸗Dresden konnten, ob⸗ wohl alles im Rennen glatt verlief, Roſellen erſtlich nichts anhaben. Das 1 e war Eſſer 24 und Schröter 52 Runden hinter Roſellen zurü Nadſport. sr. Die Radfernfahrt Berlin⸗Brandenburg und zurück über 120 Kilo⸗ meter peranſtaltetevr am Sonntag der Gau 20(Berlin) des Bundes Deut⸗ ſcher Radfahrer. Bei den Einzelfahren ſiegte P. Kohl(Germania 88) in:13:30 vor Hildmann(Einzelfahrer),:14:06. Ihnen folgten: Supply (Sturmvogel⸗Brandenburg).18.43 und Schönborn(Sport 88).28:24.— Von 40 Startern erreichten 83 in der Maximalzeit das Ziel.— Im Ver⸗ R— m 5 9— Br— nde bu——— die 5 en e rt 20: 8 Bikiorſa 1874114l. 2 92 Fußzball. ch, Mannßeimer Sportklub—„Pfalz“ Ludwigshafen:0. Am vergange⸗ nen Sonntag trat der bunge Mannheimer Sport⸗Elub eum erſtenmale auf den Plan. s Gegner hatte er die erſte Hockey⸗Mann⸗ ſchaft des Ludwigshafener Fußball⸗Club„Pfalz“. Das Spiel ſelbſt war reich an ſpannenden Momenten und wurde raſch und fair durch eführt. 2 2 eden A Mannſh 12 2 32 ſuint—1* ein ſcharfer egn n. e Mann er war un e. deutende Formverbeſſerung. e Welternachrichtendienſt der badiſchen Landeswelterwarte in Karlsruhe. Beobachtungen vom Donnerstag, den 8. Oktbr. 1920.5 uhe morgens(MEZ.) Auf Grund land⸗ und funkentelegraphiſcher Meldungen. f BB— Luftdruck Wind Niederſchlag der Ort in N Nichtg.J Stärte Wetter letzten 45 Skund. Hamburgg 761.4 9 8 ſſchwach wolkig 0 Königsberg.————— 58 e 763.8 980 Jmäßig heiter 0 rankfurt a. M. 761.1 11No ſſchwach halb bed. 0 inchen 1761.5 8 N0 wach Nebel 0. Kopenhagen. 764.1 10 80 wach Dunſt 8 Stockholm. 766.5 6[SwW ſſchwach heiter 0 Haparanda. 759.2 6[[SwW ſcchwach halb bed. 0 Bods.¶ 759.5 7 80 ſſchwach wolkig 0 Paris 750.7 14 JNoO ſſchwach wolkig 1 Marſeille—————— ürich.. 161.5 11No ſſchwach Dunſt 0 eN 7 8S0 mäßig wolklos 0 Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) Juft⸗ em⸗ 28 döde druck pera⸗ 5 950— 8 E Be⸗ um nict S merkungen Wertheim.. 151761.60 9 16 8 O ſmäß. n. bed 0 Königſtuhl.. 127 760.0( 9 18 980 ſſchw. l. bel 0 Karlsruhe..213 760.2] 11 19 10§8 ſtil nabe“ 0 Baden⸗Baden 563759 90 11] 20 3SW ſchw. bedekt. 0 Villingen..715 761.7] 7] 188 78 ſtidl ebn 0 Feldberg. Hof 1281651.7] 13] 17 8NO mäß. wolnl. 0 St. Blaſien. 780— 5 19 5 NW ſchw. b. dl, 0 Allgemeine Witterungsüberſicht. Die atlantiſchen Luftwirbel bewegen ſich leicht nordwärts und beſchränken auch heute noch ihren Einfluß auf den Weſten und Nordweſten. In Baden wie auch im übrigen Deutſchland behält daher das weſteuropäiſche Hoch weiteren Einfluß. Das Wetter war deshalb auch geſtern meiſt heiter und herbſtlich mild. Ebene 20 Grad, Hochſchwarzwald 17 Grad Mittagswärme. Wettkervorausſage bis Freitag, den 8. Oktober, nachts 12 uhr: Noch keine weſentliche Aenderung. 8 flünhneraugen 1 Hlornhaut. Schvielen u Marxen beseiligt schnell sicheru hmaas 100000 fach be/ Kukirol Pespl..— in Apotheken u. Drogerien erhälllich Kurfürsten-Drogerie. N4, 13/14,(Kunststrasse) Viktoria-Drogerie, Schwetzingerstrasse 26. — —— — Donnerskag, den 7. Okkober 1920. mmann heimer General⸗Anzeiger.(Abend ⸗Ausgabe) . Seite. ee e eeeeeree Die Lage der deutschen Eisenindustrie. Schon in den letzten Wochen stellten sich die ersten An- zeichen ein, die den nachteiligen Einfluß des Abkommens von Spa auf die Eisenindustrie bekundeten. In den letzten Tagen wurde die Geschäftsstockung immer fühlbarer, so- daß sich die Fabriken gezwungen sahen, um Aufträge herein- zubhekommen, Preis nachläss e und besondere Vergünsti- gungen zu gewähren. Dies war namentlich für B- Produkte, Bleche, Draht usw. erforderlich, und seit Anfang Oktober kann man sagen, daßg die Verkaufspreise für die meisten Erzeugnisse der Eisenindustrie nicht mehr auf der letzten Höhe stehen. Hier zeigt sich, daß der Einfluß des Eisenwirtschafts- bundes nicht ausreicht, um die von ihm festgesetzten Höchst- preise durchzuhalten, sondern daß die Preise sich nach An- Sebot und Nachfrage regeln. In Zeiten der auf- steigenden Marktlage und der Materialknappheit ist es leicht, fortgesetzt Preiserhöhungen vorzunehmen, aber es bedarf einer ganz anderen Zusammenschweißung der Industrie, um in der Zeit der Konjunkturschwankungen den Markt ziemlich stabil zu halten. Gerade die Gegenwart gibt ein anschauliches Bild von der Ohnmacht des Eisenwirtschaftsbundes. Mon spricht bereits von durchgreifenden weiteren Preisermäßigungen mit Wirkung ab 1. Oktober für die A- und B- Produkte, denen naturgemäß auch die weiterverarbeitende Industrie folgen muß. Es dürfte nach unseren Erkundigungen durchaus zutreffen, wenn eine neue Ermäßigung auf der Grundlage einer Stab- eisenpreisherabsetzung von 400—500 pro Tonne eintritt. Genaue Richtlinien liegen bierauf noch nicht fest, denn in der Zeit der wirtschaftlichen und politischen Ueber- raschungen, in der wir gegenwärtig leben, sind Aenderungen nach der einen oder anderen Seite jeden Tag möglich.(Wie wir kürzlich mitteilten, soll ab 1. November eine neue Preis- ermäßigung für A. und-Produkte im Eisenwirtschafts- bund herauskommen, und zwar auf Grundlage einer Ermäßi- gung von 400 pro Tonne für Stabeisen. D. Red.) Auf dem Rokeisenmarkte hat sich die Absatzmög- lichkeit weiter verschlechtert, denn die Einschränkungen des Kohlen- und Koksverbrauches hat zu weiteren Still- legungen von Hochöfen geführt und die Einfuhr ausländi- schen Roheisens vermehrt. Die Einfuhr von französisch-loth- ringischen Erzen, die monatslang von der französischen Regie- rung gesperrt war, ist seit einiger Zeit wieder im Gange, und zwar in einem Umfange von etwa 125 oo0 t im Monat. Das Slegerländer Eisensteinsyndikat hat noch viel zu tun, die früheren Vorräte sind verschwunden und der Ver- sand bewegt sich in steigender Richtung, solange die Wagen⸗ gestellung nicht große Fehlziffern aufweist. Vom krüheren Stahlwerksverband ist nur noch die Schienengemein- schaft übrig geblieben, in deren Kreisen Verhandlungen ein- geleitet sind, um auch die Schienenaus fuhr zu regeln. Wie früher bei den Verlängerungsverhandlungen des Stahl- Werksverbandes, 2o übt auch gegenwärtig die Rheinische Stahlwerke--G. zu Puisburg-Meiderich vorläufig noch Opposition aus. Für die Ausfuhr besteht ferner noch die Stabeisenvetfeiniguns, die eine Neuregelung der Ex- portpreise vornahm und alles versucht, um eine Erhöhug der disherigen Ausfuhrguote herbeizufähren, damit die Werke und deren Arbeiterschaft nicht aufler Tatigkeit kommen. Auf dem Blechmarket herrscht schon fühlbarer Auftragzmangel, der namentlich bei Feinblechen zu nicht unerheblichen Preisnach- lässen geführt hat. Aehnlich ist auch die Marktlage für Draht- erzeugnisse, wogegen sie sich in Walzdraht und Röhren noch ziemlich unverändert halten konnte. Die Kleineisenindustrie hat goch melir unter bsatzmangel zu leiden, da das Ausfuhrgeschäft, das früher einen großen Teil der Produktion aufnahm, ziemlich da- nicderliegt. Die bisherigen Preisermäßigungen haben keine Belebung herbeigefährt, und die Gerüchte über vereinzelte größere Lieferungsabschlüsse nach dem Auslande haben sich als weit übertrieben herausgestellt. Es sei hierbei nur an die Meldung über große Abschlüsse in Sägen aller Art nach Ruß- land erinnert, die der Deutsche Sägen- und Maschinenmesser- bund in Renischeid als vnzutreffend bezeichnete. Die Ver- einigung der Deutschen Fittingswerke soll in ihrer letz- ten Sitzung um drei Jahre verlängert worden sein. Diese Blättermeldung ist aber auch nicht ganz zutreffend, denn dieser erlängerungsbeschluß wurde obne die bedeutendsten rhei- nisch-westfälischen Werke gemacht, die in der Versammlung nicht vertreten waren und telegraphisch die Aufforderung er- hielten, ihr Einverständnis zu erklären. Die Verhandlungen darüber sind also noch nicht abgeschlossen. In verschiede, en anderen Vereinigungen des Kleineisengewerbes finden ebehso wie unter den Werken der A- und-Frodukte fortgesetzt Be- ratungen statt, um die Frage zu lösen, wie man einer drohen- den Krisis entgehen oder wenigstens die nachteiligen Folgen verringern kann. Dunkel ist die Zukunft der gesamten deutschen Industrie, darüber vermögen auch die in der letzten Zeit herausgegebenen, äußerlich s0 glänzend aussehenden Abschlußziffern verschie- dener Werke der Großindustrie nicht hinwegzutäuschen. Herrenmühle vorm. C. Genz.-., Heidelberg. Auf Grund des Beschlusses der außerordentlichen General- versammlung vom 24. September, das Grundkapital um 600 00⁰ ark auf 1,50 Mill. A zu erhöhen, werden im Anzeigenteil die ktionäre zur Ausübung des Bezugsrechtes bis ein- schließlich 20. Oktober d. J. aufgefordert. Von den neuen, ab J. April d. J. voll dividendenberethtigten Aktien werden 300 000 Tark den alten Aktionären im Verhältnis von 3 zu 1 zu 11575 angeboten. Das Bezugsrecht kann ausgeübt werden in Hei- de 1b erg bei der Gesellschaftskasse, bei der Filiale der Rhei- nischen Creditbank u. der Heidelberger Volksbank e. G. m. b. H. Börsenberichie. Frankfurter Wertpapierbörse. Frankfurt, 7. Okt.(Drahtb.) Die Börse war beeinflußt in ihrer geschäftlichen Tätigkeit auf Gerüchte, wonach die Ber- liner Börse wieder Börsenruhetage einführen wolle; auch will das Steuerprogramm nicht verstummen, welches auf Wert⸗ papiere erfolgen soll. Montanpapiere lagen unregelmäbig: Phönix, für welche Interesse bestand, stellten sich auf 373; auch Rheinstahl und Buderus gut gehalten: Harpener mit 390 sogar um 79% höher bezahlt, wöhrend Gelsenkirchener, an- fänglich 379, bis 89% einbüßten, sich sehr bald aber auf 383 er- holten. Luxemburger büßten%, Westeregeln 15% ein. Adlerwerke Kleyer gut behauptet, Bad. Anilin un- terlagen stärkerem Kursdruck, mit 481 minus 1996; Scheide- anstalt, Anglo-Guano, letztere lebhafter, stellten sich höher. Der Kurs der Elektro Deutsch-Uebersee gab um 20 auf 1000 nach; Licht u. Kraft ebenfalls schwächer. Elektro Voigt u. Häffner waren niedriger angeboten. Zellstoff Waldhof wurden in großen Umsätzen zu 465 aus dem Markt genommen und blieben im Verlaufe höher gesucht. Hapag gebessert, 185. Lloyd 181. Daimler-Motoren erfuhren eine Steigerung um 89% auf 249. Nach den ersten Verkäufen stellte sich wieder eine entschieden freundlichere Stimmung auf den meisten Märkten ein. Nur Mexikaner lagen schwach und ca. 10—15/% niedriger. Starkes Interesse machte sich für Deutsche Petroleum bemerkbar, 1428—1445, Deutsche Maschinen fest, 309—315. Waggonfabrik Fuchs, Vereinigte Oelfabriken lagen im Angebot. Badische Uhrenfabrik höher. Privatdiskont 4% und darunter. Frankfurter Devisen. Frankfurt, 7. Okt. Bei mäßigen Umsätzen zeigten Aus- landsdevisen zum Teil größeren Rückgang; stärker ange- boten waren Holland, Paris und Newyork, letztere schwankten gegen den Vormittagsverkehr um 2%(64— 625). 6. Oktober 7. Oktober 6. Oktober Geld Brief Geld Brief Geld Briel 1990.501994.501944.—1948.—-'Norwegen Beiglen 447.50 448.50l 438.50 440.50 Schwsden London. 223.28 223.75 215. 25/ 218,75 Helsingfors. Parlls. 425.—426.50 418.—419.—New Vork Schwelz. 1020.10,1023.90 Spanſen.934 7. Oktober Geld Brief 874.—876.— Amtlich Holland. 999.—1000.— Wien, altes 216.50 918 50D.-Oest. abg. ſtallen. 252.20 232.80 243.20 243.80 Budapest Dänemark. 891.50 893.50f 879.— 881.—Prag Frankfurter Notenmarkt vom 7. Oktober. Brief 62.— Geld 61.75 Oesterr.-Ungar., alte Norwegischs Rumänlsche, . Spanische, 0 Schwelzer „— Schwedische„ 0„233.50 ITschecho-Sſovak. Oesterrelch., abgest... 19.20 Ungarlsche Tendenz: bei mäßigen Umsätzen schwäcker. Berliner Wertpapierbörse. Berlin, 7. Okt.(Drahtb.) Die Börse zeigte bei teilweise lebhaftem Geschäft eine unsichere Haltung. Vielfach er- folgten Realisierungen mit Rücksicht auf die innerpolitischen Verhältnisse, ohne daß jedoch hiervon ein stärkerer Kursdruck allgemein ausgeübt wurde. Immerhin setzten einige Werte, be⸗ sonders am Montanmarkte, ihre Aufwärtsbewegung fort. Eine erhebliche Steigerung um 32% erfuhren Phönix-Aktien auf stärkere Käufe einer nicht Berliner Firma. Man sah darin die Wirkung der Interessennahme einer holländischen Finanz- gruppe. Hohenlohe-Aktien und Buderus verloren je%. Rhein- stahl und Rombacher gewannen 496, Hösch zeitweise 396. Von Elektrowerten waren Schuckert bevorzugt und zeitweise 10% höher. Um 10% gedrückt waren Adlerwerke und Augsburg- Nürnberger Maschinen; dagegen besserten sich Daimler. Für Kallwerte machte sich gute Meinung geltend, die in der Höher- bewertung der Deutschen Kali-Aktien um 1096 zum Ausdrucle kam. Westeregeln vermochten aber die kleine Besserung von 49% nicht aufrecht zu erhalten und gingen später um 7% unter den gestrigen Stand zurück. Am Schiffahrtsaktienmarkt waren Hapag zu höheren Kursen umgesetzt, auf die Dementie rung der Zeitungsmeldung von der Lésung des Harriman- ahkommens. Valutapapiere im Einklang mit dem Rück- gang der Devisen vernachlässigt. Rentenmarkt wenig ver⸗ ändert. Amerikanische Noten. Belgische Dänfsche Englische. Frenzösische Holländische Itallenische 4 218¹05 416.50 1920. * 2** ——— 2 323233«**̃ 3923 2 42««4 —v— Berliner Devisen. Amilich 6. Okctober J. Oletober 6. Oktober 7. Oktober Geld Brief[Geld! Brief Geld Brief[Geld Brief Holland. 1983.—987.—1938.05194.95 New Tork 63.68 63.4 62.930/ 63.07 Brüssel. 449.55 450.45 444.55/ 445.45 Parlss. 423.55 424.45 420.55 421.45 Ohristianie.] 889.10 890.90 869.10 870.90 Schwelz. 1028.95½021.0/1008.95011.05 Kopenhagen 891.50 893.40 876.50 878.40 Spanlen 31.55, 933.48J 928.05 920.95 Stoocholm.271.201273.801246.251248.75 Oest-Ung.——— 2184 21.90 Holsingfors.177.8 178.20 173.30 174.20 Wien abg. 22.84 22.8] 21.97 22.00 Itallen 230.70 251 245.75 246.25 Prag. 22.65 82. 82.02 82.20 London„ 222.78J 223.25l 219.75 220.25 Budapest 17.85] J7. 18.48 10.52 Berliner Produktenmarkt. Berlin, 7. Okt. ODrahtb.) Am Produkteumarkt erfolgten bei ruhigem Geschäft nur geringfügige Preisänderungen. Erneut machte sich für greifbare Ware Knappheit bemerkbar. Viktoria-Erbsen begegneten wieder großem Intcresse und die Preise lauteten etwas höher. Futter-Hülsenfrüchte waren leicht verkäuflich. Stroh war heute angeboten und teilweise billiger. Kleesaaten gaben zeitweise etwas nach. Wirtschaffliene Rundschau. Kompaß, Transport- und Rückversicherungs-.-G. Mannheim. In die Firma„Kompaß“, Transport- u. Rückversicherungs- Aktiengesellschaft in Mannheim wurden zu weiteren Mitglie- Handelsblaft des NMannheimer Generel-Anzeiger dern des Aufsichtsrates gewählt die Herren Moritz Neufeld, Eisenbahndirektor in Frankfurt a.., Heinrich Strätling, Fabrikdirektor in Ennigerloh, Wilhelm Kappes, Spediteur in Düsseldorf und Hugo Grunauer, Fabrikdirektor in Heidelberg. Suddentsche Metallindustrie,.-G. in Nürnberg. Die.-o. Generalversammlung, in der 2876 Stimmen ver- treten waren, genehmigte die Erhöhung des Aktien- kapitals von 3 auf 4 Mill. I. Die jungen Aktien nehmen für das laufende Geschäftsjahr voll an der Dividende teil und werden unter Ausschluß des gesetzlichen Bezugsrechtes zum Nennwerte begeben. Einzelheiten der Eegebung werden von der Verwaltung noch festgesetzt. Als Grund für die Kapitals- erhöhung wurde angeführt, daß die Gesellschaft gezwungen sei, durch die Geldentwertung für die Warenvorräte viel mehr Kapital zu investieren und auch für Erweiterungsbauten be⸗ deutende Beträge notwendig seien. Steadit.-G. in Nürnberg. Der Aufsichtsrat dieser mit einem Aktienkapital von 274 Mill.& neugegründeten Gesellschaft, welche die Geschäfte der Steoclith-Abteilung der Firma Jean Stadelmann u. Co. in Nürn- berg und Lauf weiterführt, setzt siech zusammen aus den Herren Direktor Bernhard Thormeier, Justizrat Josepfistal und Bankdirektor Hirschmann von der Bayerischen Diskonto- und Wechselbank. v* Neues Aktienunternehmen. Mit dem Sitz in Bretien und 7, 30 Minl. Grundkapital wurde die Ofen- und Herde- fahrik Bretten.-G. gegründet. Weyersberg, Kirschbaum u. Co.,.G. für Waffen und Fahrradteile, Solingen. Die ordentliche Generalversammlung Zenehmigte den Abschluß und setzte die Dividende auf 12%(i. V. 30%) fest. Die ausscheidenden Aufsichtsratsmit- glieder wurden wiedergewählt. Eine auf den 29. Oktober ein- zuberufende.-o. Generalversammlung soll über die Erhöhung des Aktienkapitals um 2, Mill. π auf 5 Mill. ½ heschließen. Sarotti, Schokoladen- und Cacao-Industrie,-G. in Berlin. Ein erheblicher Teil der Aktien dieser Gesellschaft, und zwar die Mehrheit, soll, wie die„Köln. Ztg.“ erfährt, in ausländi- schen, und zwar allem Anscheine nach schwedisehes Be- sttz übergegangen sein. Zuverlässiges sei darüber noch nicht zu erfahren. Waren und Märkte. Amtliche Preise der Mannheimer Produktenbérse am 7. Oktbe. per 1o0 kg waggonfrei Mannheim einschl. Sack. Mais gelb. La Platamais loko ca. 400„, Kleesamen neuer inl. Rotklec 2600—2800 H, Wieken 220—300, Ex b- gen(inl.) 450—850., Erbsen(ausl.) 430.—530 fl. Bohnen Rangoon 320 f, Brasil 300, Linsen(inl.) 8580—950&, Linsen(ausl.) 650—800, Ackerbohnen 330—360, Heu Wiesenheu 85—.90, Kleeheu 96. Stroh Preſistroh 32 bis 56., geb. Stroh 50, Bieftreber 150—170, Raps- kuchen(ohne Sack) 178.—180, Reis 878— 1050 H. Tendenz: ruhig: Preise im allgemeinen unverändert. Karlsruher Viehmarkt. Beim Viehmarkt in Karlsruhe am 4. Oktober betrug der Auftrieb 232 Stück Großvieh, und zwar 75 Ochsen, 132 Far- ren, a2 Kühe und 23 Rinder. Der Handel ging flott, da wieder- um zahlreiche Käufer aus der Umgegend und sogar aus dem Oberlande erschienen waren. Trotz der hohen Preise, die sich zwischen 720 und 823 für den Zentner Lebendgewicht be⸗ wegten, wurde der Markt geräumt. Konjunktur-Abgabe im Ledergewerhe. Der vom Reichswirtschaftsministerium eingesetzte erwei- terte Häute-Ausschuf ist nunmehr zusammengetreten und hat die Richtlinien für die Erhebung der Konjunktur Abgaben grundsätzlich festgelegt. Den Gerbern mit ganz niedriger Erzeugung soll ein Monat des abgabepflichtigen Zeit- raumes nachgelassen werden. Den alten Eichenlohe- Gerbern. die zum Teil noch bis 18 Monate an den Häuten ger- ben, soll eine Vergünstigung insofern gewährt werden, als sie die Abgabe nicht in Leder, sondern in bar leisten dürfen, und zwar in der Höhe der doppelten Riehtpreisc. Dieselbe Regelung erfolgt mit den Stauts-, Land- usw. Gerbereien, die das Ein- einhalbfache der Richtpreise zahlen sollen. Sämtlichen Abgabe- pflichtigen wurden Zugeständnisse dahin gemacht, daß eine Prämie von 12½ für Bezahlung bezu. Lieferung im ersten Monat, von 6% bei Zahlung und Liéferung der ersten Hälfte im ersten und der zweiten Hälfte im zweiten Monat gewährt werden. Den Gerbern mit mittlerer Gerbdauer, sowie den Lohe- und Riemenleder-Gerbereien aber wird jeder Nachlaß versagt. Die Häutekommission setzt einen Arbeitsausschuß, bestehend aus 12 Mitgliedern, paritätisch aus Arbeitgebern und Arbeitnehmern ein; er soll die einzelnen Anträge prüfen. Ermäßigung der Stabeisenausfuhrpreise. Die Staheisen- ausfuhrpreise wurden von 237% auf 200 Gulden ermäßigt. Preisermäßigung für Möbel. Der Verbandsächsischer Möbelfabriken nhat den Teuerungszuschlag um weitere 10% auf 500% herabgesctzt, scdaſß die Preise noch immer Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Richard Schönfelder; für Handel: Dr. A. Nepple; für Anzeigen Karl Hügel. Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger G. m. b.., Mannheim, 6, 2. Div. 5 1 Div.] J. 6. Div.] 7. 6. 7. 6. Div. 7. 6. werte., glaſ, Nbee Fecee ete. ftt- eebcen 270 200 20 e genef ne Jagt. Jen.se 40 6e8—4t8 Ktsgdene Serd. 0 Verzinsliche Werte. Rheln. Oreditbank 139.—Jungbans Gebr... 12 240.—254.— ·o. 88. 302550% d0. 9sb.-Arnb. Masch.—844. e,, a e annh. v..—Südd. Diss.-OGes.. 178.—Lederfabrſe Spier. 15 380.——.—.. 463.—69.%0 Fer. ergmang Fleſctt..—245. K % Mannpelmer.1973 1250—— Bergwerks-Aktien. Lederwerke Rothe 45 Preuß. Konsols.. 65.— 806.10 4½% do., Serle ll 58 Berſiner Elektr.... 8 214.—213.— Kostheim. Zeflulose 6 20% Deutsche Rechsanl. 79.50 79.50 Soch. Brgb.u. Gullst. 5 609.500608.— 40. Südd. ingb.... 1d 379.—21.— 35%% do·L᷑OLOO 88.7 88.25 4½% AEG, Obl. v. 1908 Blng.Nüraberg... 18 282.—280.—Lameper à Co.. 8 % 6750 07.50 Seunenbn. 87 370.50370.— o. Spicharz... 10 215.—½229.253% do....„. 52.10 52.10 5% U. Uebersee-El.-Obl. Bismarechütts... 5 780..770.—-Laurahütte 20%% de. 289880 52.80 Heſsect. Berge.. 6 379.—583— Walag. Ludwigenf. 12 4% Paclsene Anleing. 754.% Owidenden-Wente ecbuger Gusstehi 5 494. 610.— Case: Flemescdig 13 0 62.50 63.— flareng Bergbeau. 5 386.—52.— iaschinenf. Kfeyer 15 3½%% Bayerische Anl. 68.50 68.— Sebr. Söbler 4 Co. 12 568.—571.— Linte à Hofmang 23=3 51%%.Relchs- Schatzanl.]—.—— Kallew. Westerd eln 35 972.—905.— do. Badenla. 10 30ſ0 Nessſsche Anſeinte 52.75 52.50 Fransp.-Aktlen. Div. Srown, Boveri Co. 9—..— budwig LoefesCo. 18 4%[, und V. do.. 80.7, 80.85 Viannesm.-Ahl.. 6 502.— 592.— 40, Bad. Dursch 14—%% Frantcurt. Stadtanl 10f.25f105.25 Schantüngbahn. 0 Sugerds flaane.. 2, 422.—447.— tptbreger kite.12 5%%0ag Sebadertanl. 73.25 78.100 Obschl. Eisenb.-Ed. 3 283.—286.— ee 20 e Stadtanl. 99.— 98.— e 6 Slam. 5 1 8 2% Preuß. Schatzanw..100.10—.*. 0.—Maschfbr. ngen 280.—4% Frankf.Hypotheken-·. Berl. Straßenb. 7 em. Weller.——.-Bed. . 83800(— Fezct Bertden 595—83.—, Je. Elsenach..5.. 10 fe.—18885 Fepantlfendbrdefc103..—. Slad. izenbahn 1ſ Chem. Albert:. 40.— J0. Flsenind. 14 20%0 Freuß. Konsols.. 54.80 52.—/ NKSn.- u. Laurah 0 379.5075.—Oritener, Durlach. 1 35.—80.— Osst. Stsatselsenb.%/ Soncordla Bergb.. 22 408.——.— d0. Kokswerke.. 17 30 do.„„ 51.50 52.— Trambr-Aen Held à Neu, ähm. 15.—.— ph) Auslkndische Baltimore and Ohſo— 4 Dalmſer Motoron. 5 257.—242.— Orenstein& Koppel 16 Bad Blefhe—— 5789 Sebeneng.— eg.—fg.— Gesebe e A5 Cdei, 258—88— endmerte. Buiger ſedeehpsn 8 855.Uedsre Sed 0 888.—f10280 Sbeſr, recntene 12 9% 5— 8—— 19 1 85 Paketf.— 184.—183.— eee—95—.— 4½% Qesterr. Schatz-.sde Bampseh. 85 Oeutsehe Srg 20 1350.1900.0 Inn. Metaſl. Verz. 0 44% Bayer. Elsenb.-Anl. 80.50 82.— Nordd, Lioyg.... ,. 152.9059.— Sehneſlpr. Franeth. 7 279.78279.758 8— 34—— Hamb.-Am. Pakstf.— 180.—188.— Deutsche Kallwy... 7 456.—420.— Rhein. Stahlwerke. 6 2 Sau, Bisenb.-Anfl. 66.50 66.30—— ee eb d. Ver. Otsch. Oelfabr. 12 358.500.— 70 3—15 Iidg.-Südam.'sch.— 248.—247.— 5⸗02705 a 505 88 5 3 La e ee eeee 10% 0. 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