Freitag, 8. Oktober Maunhei Alittag⸗Ausgabe. moiger 1920.— Nr. 454. o Nr. 17580 Kärlsruhe i. B. u. Nr. 2917 Ludwigsha 0 N bung monatl. einſchl. M..70 für Bri 1 Einzi ͤ Late wiperrüflich. Peſtſc 2 äfte⸗Nebenſtelle in Mannheim: Neckarſtadt: Waldhofſtr. 6.— Fernſprecher Nr. 7940— Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger Ranahebn. das Ergebnis von Brüſſel. Die inlernallouale Krediiſrage. Eines der Ergebniſſe von Brüſſel— und nicht das un⸗ wchtigſte— beſteht darin, daß dort manche Illuſionen zer⸗ ſtört worden, die ſich im Laufe der Zeit feſtgeſetzt hatten, und ſo die Völker veranlaßt werden, ſich nicht weiter im zielloſe Pfade zu verrennen, ſondern auf neue Mittel und Wege zu ſinnen, die einen praktiſchen Erfolg verſprechen und die Welt aus dem troſtloſen Finanzelend herauszuführen geeignet ſind. Zu dieſen Illuſionen gehörte auch, wie ſich jetzt deutlich her⸗ ausſtellt, die Hoffnung auf die große„Völkerbundsanleihe“ oder irgendwelche ſonſtigen internationalen Kredite an die durch den Krieg in Bedrängnis geratenen Staaten. Gewiß wären ſolche Kredite für Deutſchland und die in ähnlicher Lage befindlichen Länder eine dringende Notwendigkeit; denn wir brauchen Lebensmittel, wir brauchen Rohſtoffe, um unſere zerrüttete Wirtſchaft wieder in Gang ſetzen Und produzieren u können. Nur dann können wir hoffen, allmählich zu ge⸗ underen Verhältniſſe zu kommen, unſere Handelsbilanz mit Zeit wieder aktiv zu geſtalten, unſere Valuta zu beſſern und zu feſtigen und— ein Punkt, an dem die Siegerſtaaten doch weſentlich intereſſiert ſind— den von uns im Verſailler Vertrag übernommenen Verpflichtungen nachzukommen. Wer jedoch die Dinge ſeit geraumer Jeit aufmerkſaom beobachtete, der mußte erkennen, daß der Wille zu einer ſolchen inter⸗ nationalen Kreditaktion augenblicklich in der Welt nicht vor⸗ handen iſt. Vor allem die Länder, die als Geldgeber haupt⸗ ſächlich in Betracht gekommen wären, Amerika und England, haben entſchieden abgeblaſen. Ob ihre Politik der Situation ſo ganz entſpricht, iſt freilich eine andere Frage. Trotz ihrer verhältnismäßig günſtigen Lage würden dieſe Staaten, wenn ſie den Kontinent verarmen und wirtſchaftlich verfallen ließen, die Folgen gar raſch am eigenen Körper zu ſpüren bekommen und zu ſpät erkennen, daß, wer irgend ein wichtiges Glied des großen weltwirtſchaftlichen Geſamtorganismus zu Schaden kommen läßt, ſich letzten Endes ins eigene Fleiſch ſchneidet. Wie dem immer ſei: jedenfalls hat man in Brüſſel die Frage redite als gegenwärtig ausſichtslos fallen laſſen. Es wird verſichert, daß für die Geldgeberſtaaten dabei auch folgende Erwägung maßgebend geweſen ſei: würde Frankreich aus einem derartigen Kredit ſeine Wiedergut⸗ machungsanſprüche an Deutſchland befriedigt erhalten, ſo würde es dieſem gegenüber völlig freie Hand bekommen und das Hemnmis, das die Rückſicht Deutſchlands Zahlungs⸗ fähigkeit für die Ausführung gewiſſer ſeiner Pläne, wie der e der Abtrennung der Rhein⸗ und Saarlande, der geſamten Zerſplitterungspolitik, bisher immer⸗ hin noch bildet, würde in Fortfall kommen. Der oder die Gläubigerſtaaten, die die Kredite gewährt hätten, könnten dann ſehen, wie ſie aus dem zertrümmerten und wirtſchaftlich vollkommen vernichteten Deutſchland die dargeliehenen Sum⸗ men herausholten. Hat man ſo das Mittel internationaler Staatskredite in Brüſſel verworfen, ſo hat man dafür etwas anderes in den Vordergrund gerückt: die Förderung der privaten Initiative durch internationale Kreditgewährung. Man ſieht, daß dieſes Kollegium von Fachmännern zu dem privaten Geſchäſtsgeiſt eher das Vertrauen hat, daß er die zerrütteten Wirtſchafts⸗ verhältniſſe wieder in normale Bahnen leiten werde, als zu den ſtaatlichen Organiſationen. Der Holländer, Ter Meulen, hat einen in mehr als einer Hinſicht intereſſanten und durch⸗ aus erwägenswerten Vorſchlag in dieſer Richtung gemacht, der die Zuſtimmung eines großen Teiles der Delegierten fand. Ter Meulens—+— ſieht die Bildung eines Zentralkomitees aus den erſten Finanzpraktikern aller Länder durch den Völkerbund vor. Die Staaten, deren Importeure Kredit in Anſpruch nehmen wollen, teilen dem Komitee mit, welche Garantieen ſie durch Verpfändung beſtimmter öffentlicher Ein⸗ nahmen,(Steuern, Zölle uſw.) zu ſtellen bereit ſind. Vom Komitee wird darauf die Höhe der zu eröffnenden Kredite feſt⸗ 2 geſetzt und von der Regierung des betreffenden Landes ſind als Unterpfand Obligationen auf die vorher genannten Staatseinnahmen auszugeben, die bei dem Verkäufer hinter⸗ legt werden Die Verwaltung der für dieſen Zweck bereit⸗ geſtellten Staatseinkünfte hat geſondert zu erfolgen und zwar entweder durch die Regierung des Importlandes ſelbſt oder durch eine Unterkommiſſion des Zentralkomitees. Verzinſung und Amortiſation der Obligationen ſind aus dieſem Fonds zu beſtreiten. Sobald der Käufer ſeine Verpflichtungen erfüllt hat, erhält er von dem Verkäufer die Zinskupons der hinter⸗ legten Obligationen ausgehändigt und gibt ſie ſeiner Regie ⸗ rung zurück, die daraufhin die entſprechende Summe aus dem Garantiefonds zurückerhält. Dies ſind, in knappſter Form, die Grundzüge des Ter Meulenſchen Planes. Der hier vorgeſchlagene Weg hätte vor allem den Vor⸗ teil, daß er, wenn das Geſchäft ſich in normaler Weiſe ab⸗ wickelt, nur ſehr wenig Bargeld erforderte. Mancherlei Be⸗ denken ließen ſich freilich erheben, in erſter Linie das, daß das ganze Verfahren zu einer Feſſelung des Außenhandels und zu einer ſtaatli Reglementierung führen könne. Dieſen Einwand hat Ter Meulen auch vorausgeſehen, und er betonte deshalb immer wieder, daß die Inſtitution auf keinen Fall zur Errichtung eines ſtaatlichen Außenhandelsmonopols aus⸗ genutzt werden dürfe. Im großen und ganzen jedoch kann das Projett als ein gangbarer Weg bezeichnet werden und man wird mit Intereſſe abwarten dürfen, ob ſich die Kon⸗ ferenz dafür entſcheiden wird. ** Brüſſel, 7. Okt.(W..) Die von der Kommiſſion für in⸗ ternationalen Kredit unter dem Vorſitz von Cellier einſtimmig angenommene Reſolution erklärt, die Kom⸗ miſſion habe anerkennen müſſen, daß kein Syſtem, für ſich ge⸗ nommen, den mannigfachen Bedürfniſſen der verſchiedenen Rh.— 88 e Badiſche Keueſt Rachrichten Länder entſprechen könne. Die Kommiſſion empfahl daher dem Völkerbundsrat folgende Richtlinien: Die internationale Organiſation ſei den Staaten zur Verfügung zu ſtellen, die zur Sicherung der Bezahlung wichtiger Einfuhren Kredite in An⸗ ſpruch zu nehmen wünſchten. Die Staaten hätten Bürg⸗ ſchaften zu geben, die ſie als genügend für die Kredite er⸗ achten. Mit der internationalen Organiſation hätten ſie ſich über die Bedingungen zu verſtändigen, unter denen die Bürg⸗ ſchaften zu verwalten wären. Schatzſcheine, deren Ausgabe unter dieſen Bürgſchaften zu erfolgen hätte, hätten als weitere Sicherung der Kredite zur Deckung der Wareneinkäufe zu die⸗ nen. Der Zweck dieſes Planes iſt, den Staaten die Erlangung von Handelskrediten für ihre Angehörigen zu erleichtern. Der Völkerbundsrat würde einen Ausſchuß von Finanzmän⸗ nern und Geſchäftsleuten zur Ausarbeitung der Einzelheiten ernennen können. Die Kommiſſion wurde darauf hingewie⸗ ſen, daß man zu beſſeren Ergebniſſen kommen könne, wenn die als weitere Sicherung dienenden Schatzſcheine unter inter⸗ nationaler Garantie ſtänden. Die Kommiſſion ſtimmte dem bei. Sie hat ſich mit dieſem Vorſchlag befaßt und ihrer Anſicht nach hätte der in Ausſicht genommene Ausſchuß die Möglich⸗ keit der Anwendung dieſes Vorſchlages zu würdigen. Die Berichte über die Staalsfinanzen und die internalionale Areditfrage. Brüſſel, 7. Oktober.(W..) Bericht unſeres Sonder⸗ berichterſtatters. Die von der Finanztommiſſion ein⸗ geſetzten Kommiſſionen haben ihre ſchriftlichen Berichte zur Beſchlußfaſſung vorgelegt. In der Oeffentlichkeit werden in erſter Linie die Entſchließungen der Kommiſſion für Staats⸗ finanzen und der für das internationale Kreditweſen von In⸗ tereſſe ſein. Es ſei im beſonderen auf den Bericht der III. Kom⸗ miſſion, welcher über die internationalen Handels⸗ beziehungen zu berichten hatte und als einzige Voraus⸗ ſetzung für einen ordnungsgemäßen Handelsverkehr den Frieden im Innern und außen fordert. Im Bericht der Erſten Kommiſſion über die Staats⸗ finanzen werden die Grundſätze aufgeſtellt, die für jede ordnungsmäßige Budgetwirtſchaft Geltung haben. Es iſt be⸗ merkenswert und verdient auch in der breiten Oeffentlichkeit hervorgehoben zu werden, daß die Finanzkommiſſion die öffentliche Meinung in allen Fragen über die ſchlechten Staats⸗ inanzen und Kredite und damit für die hohen Koſten der Le⸗ enshaltung mitverantwortlich macht. Es wird da geſagt, daß die öffentliche Meinung noch nicht habe, daß das Wohl nur von einer geſunden Wirtſchaftsgebah⸗ rung abhängig ſei. Zur ordentlichen Finanzwirtſchaft ge⸗ hört: die Anſpannung aller Steuerquellen und die Pflicht, die Ausgaben zu beſchränken, ſowohl von ſeiten des Staates als der Privaten. Es wird beſon⸗ ders eine ſtrenge Einſchränkungder Ausgaben zum Zwecke der Rüſtungen gefordert. Die Kommiſſion ſchlägt vor, den Völkerbund zu bitten, daß er ſobald als mög⸗ lich mit den Regierungen unterhandeln möge., daß eine all⸗ gemeine Beſchränkung der Rüſtungen erfolgt. Es beſtehe auch die Pflicht, den verarmten Vörkern der Welt keine Laſten in dieſer Hinſicht aufzuerlegen. Des weiteren ſpricht ſich die Kommiſſion gegen die Anwendung künſtlicher Mittel, um die Preiſe der Lebens⸗ mittel und anderer Bedarfsartikel herabzuſetzen, aus. Eine Stabilität in der Finanzwirtſchaft würde nur dann ge⸗ wonnen werden können, ſobald die Wirtſchaftslage gut im Gange ſei und ſobald gearbeitet wird und Eindruck ſcheinbaren Wohlſtandes der Nationen. Auch der Bericht der V. Kommiſſion über das interna⸗ tionale Kreditweſen betont, daß ein ordnungsmäßi⸗ ger Kreditverkehr ſich nur entwickeln könne, ſobald unter den Völkern wahrer Frieden herrſcht. Jede Unterſtützung mit Krediten dürfe daher auch nur in den Ländern gewährt werden, die mit den Nachbarvölkern im Frieden lebten und im Innern der Wirtſchaft, der Arbeit und der Ruhe entgegengin⸗ gen. Im übrigen hat dieſe Kommiſſion ein umfangreiches Projekt ausgearbeitet, wonach ein beſonderer internationaler Organismus für die Regelung der Kreditbeziehungen unter den Staaten geſchaffen werden ſoll. Das Projekt deckt ſich im weſentlichen mit den Gedankengängen, die in den Vorſchlägen des holländiſchen Bankiers Termeulen entwickelt wurden. Die Kommiſſionen haben ihre Berichte heute der Ver⸗ ſammlung vorgelegt. Die Berichte wurden einſtimmig ange⸗ nommen. Es iſt daher anzunehmen, daß die Konferenz am Freitag nachmittag ihre Schlußſitzung abhalten wird. Brüſſel, 7. Oktober.(W..) Die e hat einſtimmig die Entſchließungen des Berichts der Kommiſſion für die internationalen Kredite angenommen. Prä⸗ ſident Ador teilte mit, ihm ſei ein Vorſchlag auf Schaffung eines ſtändigen zugegangen, der die Ausführung der Entſcheidungen der⸗Konferenz in die Hand nehmen ſoll. Uebrigens hätten alle Ausſchüſſe ähnliche Wünſche geäußert. Es gehöre nicht zur Zuſtändigkeit der Konferenz, eine ſolche Einrichtung zu ſchaffen, aber ſie könne ſie befür⸗ wortend dem Völkerbund überweiſen. Der Ausſchuß für die Verteilung der Ausgaben des Völkerbundes hat ebenfalls einen Bericht abgefaßt, der dem oberſten Rat übermittelt wer⸗ den wird. Morgen findet die Schlußſitzung ſtatt. Ausdehnung des Syſtems der Ausfuhrkredite auf internationaler Grundlage. Brüſſel, 7. Okt.(WB.) Die mit den Vorſchlägen der Aus⸗ dehnung des Syſtems der Ausfuhrkredite auf internationaler Grundlage befaßte Kommiſſion, iſt der Meinung, daß dieſe Angelegenheit im Auge zu behalten ſein und daß dies der Gegenſtand einer gründlichen Prüfung unter Mit⸗ wirkung von Sachverſtändigen ſein müſſe. Sie bezeichnet die vorgeſchlagene Ausdehnung des Kreditweſens als in vielen Anzeigenpreiſe: 1 ſpalt. Kolonelzeiſe.50 Mk., auem—. Mk, Stel ⸗Anz. 00%½% Nachl. Rell l Anbahescie 2 gu b. Miagi. vorm. 84½, f. b. Abenbbl. nachm. 3½½ Uhr. Für Aeegen an beſtimmten Tagen antw. üd here Gewalt, Streiks u- dgl., Betriebsſtörungen, Materialmängel uſw. beſchränkte Ausgaben od. f. verſpätete Aufnahme v. Anzeigen Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewühr⸗ geſpart wird. Derartige Zuwendungen erzielten nur den engeſ u. en. „Stellen u. Ausgaben wirb keine Ber„übernommen 2 zu keinen Erſatzanſprüchen f ausgefallene od. Fällen wertvoll, da ſie den Handel mit Ländern erleichtern würde, deren politiſchen und ſozialen Verhältniſſe den Ex⸗ orteuren pte übertriebene Befürchtungen einflößen. Die ufmerkſamkeit des Ausſchuſſes wurde ſodann durch die ſog. Definitionskredite in Anſpruch genommen, bei denen die Rohſtoffe während ihrer allmählichen Verarbeitung nicht aufhören als Deckung für die Kredite der vom Ex⸗ porteur oder Bankier gewährt wurden, zu dienen, inſofern als der Betrag der Fertigware vor allem zur Rückerſtattung der Kredite zu verwenden iſt. Die Einrichtung ſolcher Kredite ſtößt vor allem in den Ländern auf Schwierigkeiten, denen es an einer Geſetzgebung mangelt, den Exporteuren während der Zeit der Ei der Fabrika⸗ tion und der Wiederausfuhr und Verkauf auf ausrei⸗ chende Deckung gewährt. Der Ausſchuß ſchlägt vor, Ge⸗ ſetze dieſer Art zu empfehlen und die Au amkeit der verſchiedenen Regierungen puf dieſe Frage zu lenken und einen ee damit zu beauftragen, geſetz⸗ eberiſche Maßnahmen vorzuſchlagen, die geeignet ſind, da⸗ Ziel in jedem den beteiligten Länder zu erreichen und un⸗ abhängig von dieſen Unternehmungen, die der Ausſchuß dem Völkerbundsrat mit der Bitte empfiehlt, ſie in die Hand zu nehmen, und wenn möglich durchzuführen und die metho⸗ diſche Veröffentlichun Informa⸗ tionen ſicherzuſtellen, die geeignet ſind, die Kreditope⸗ rationen zu erleichtern. In dieſem Zuſammenhang glaubt der Ausſchuß darauf hinweiſen zu dürfen, wie wert⸗ voll die Vereinheitlichung der verſchiedenen Geſetzgebungen über Wechſel und Frachtbriefe wäre, ferner nennt er als anzuſtrebendes Ziel Gegenſeitig · keiten hinſichtlich der Bedingungen, unter denen fremde Bankniederlaſſungen in den verſchiedenen Ländern gu arbeiten haben, die Veröffentlichungen klarer miteinander vergleichbarer finanzieller Nachrichten und die Prüfung der Forderung von Inhabern von Wertpapieren, deren Zins⸗ ſcheine zurzeit nicht eingelöſt werden. Weiter rät der Ausſchuß zu internationaler Verſtändigung betreffend verloren gegangener Wertpapiere und vernichteter Regiſtratur⸗ liſten, ſowie g einer internationalen Ausgleich⸗ kammer und den Verſuch eines Uebereinkommens, um bei voller Sicherheit der Zahlungen einen Teil der öffentlichen Laſten, die jeder Steuerpflichtige zu tragen hat, zu vergüten, da die Ueberlaſtung mit Steuern ein Hindern für die Un⸗ terbringung von Anleihen im Auslande iſt. Der Ausſchuß der Finanzkonferenz dankt während der Beratung fortgeſetzt unter dem Eindruck der Tatſache, daß alle oder faſt alle ihm unterbreiteten Vorſchläge bis zu einem gewiſſen Grade ein Eingreifen des Völkerbundes forderten. Die Kommiſſion ſchließe ſich dieſem Beſtreben einſtimmig an und hält es für ſehr zweckmäßig, die internationale Juſtenenarpelt bf Völ⸗ kerbunde auch auf die finanziellen Fragen auszudehnen. Der Bericht geht ſodann ein auf die bereits ten Vor⸗ bchlägz 0 betreffend das Gleichgewicht des Stagatshaushalts, en Verzicht auf jede unproduktive gußerordentliche Ausgabe, Einſchränkung der produktiven außerordentli Ausgaben und einſchneidende aller Ausgaben für Rüſt⸗ ungen, ſoweit ſie mit der Sicherheit des Landes vereinbar iſt. Der Satz, der ſich auf die Rüſtungen aee Die Prüfung der Lage, durch jeden der auf der Konferenz vertretenen Stadten geſchildert wurde, läßt die Feſtſtellung zu, daß im Durchſchnitt annähernd 20 J der ſtaatlichen Aus⸗ noch jetzt für Rüſtungen und Vorbereitungen zum e 8 ie Konferenz verſichert nachdrücklich, daß die Welt der⸗ artige Laſten weiterhin nicht tragen kann. Nur durch die Po⸗ litik eines aufrichtigen und vollſtändigen Zu⸗ ſammenwirkens können die Nationen hoffen, die alte Blüte wieder zu erreichen. Dieſe Wiederherſtellung erfordert, daß alle Länder ihre großen nationalen Vermö⸗ gen nur zu in vollem Sinne werbenden Ausga⸗ ben verwenden. Demgemäß ſpricht die Konferenz den for⸗ mellen Wunſch aus, daß der Völkerbundsrat ſobald als mög · lich mit den verſchiedenen beteiligten Regierungen in Verbin⸗ dung tritt, um die Zulaſſterg. zu einer Agemelnen Abſehung der drückenden Laſten zu erlangen, die die Rüſtungen im ge⸗ genwärtigen Zuſtande den verarmten Völkern auferlege, in⸗ dem ſie ihre Hilfsquellen verſchlechtern und die Wiederherſtel⸗ lung durch eine Vermehrung der Kriegsmittel in Gefahr bringt. Die Konferenz hoffte, daß die Verſammlung des Völ⸗ krbundes, die in der nächſten Zeit zuſammentreten ſoll, ent⸗ — Maßregeln treffen will, um dieſes Ergebnis herbei⸗ zuführen. wünſche beireffend den internaſionalen Handel. Brüſſel, 7. Okt.(W..) Betreffend den internationalen Handel ſprach die Konferenz eine Reihe von Wünſchen aus. An erſter Stelle drückt ſie ihr Vertrauen aus, daß der Völkerbund keine Gelegenheit Ne— die pöllige Wieder⸗ herſtellung und die unbedingte terhaltung des Friedens zu ſichern. Zum zweiten verſichert die Beſſe⸗ rung der Finanzlage in hohem Maße von der allgemeinen Wiederherſtellung eines guten Einvernehmens zwiſchen den Völkern abhänge. 3. es erwünſcht, daß beſonders danach geſtrebt werde, die ſcheine eiheit des Handels, wie er vor dem Kriege beſtand, nach und nach durch die Abſchaffung der künſtlichen Preisbeſchränku und Preisunterſchiede wieder herzuſtellen. 4. betont die—— ihre Ueberzeugung, daß der Mangel an Stetigkeit der Wechſelkurſe geeianet iſt, die ordnungsmäßige Wiederaufnahme des Außenhandels ſchwer zu be⸗ einträchtigen. 5. würde die Konferenz ſede Maßnahme freudig begrüßen, die geeignet wäre, von dem Pölkerbund getroffen zu werden, damit die Länder, die augenblicklich nicht in der Lage ſind, die für ihre Wiederherſtellung nötigen Rohſtoffe zu kaufen, vorübergehend Handelskredite für dieſen Zweck ge⸗ eigneter Grundlage erhalten könnten.(Anmerk. des W. T..: Die 6. Aeußerung fehlt.) 7. drückt die Konferenz ihre Ueberzeugung aus, daß die finanzielle Wiederherſtellung des Handels zwiſchen den Völkern eine Lebensnotwendigkeit iſt, daß Völkern, die zur Erlangung der Kredite zu günſtigen Bedingungen übergehe oder ob Rußland wie Polen nur eine Atempauſe zeit in Sewaſtopol. mit ſeinen europäiſchen Vertretern beröät, men trifft. Sie folgt dann der alten Grenze zwiſchen Ruß⸗ ſtadt Wilna, wohin bereits alle Miniſterien übergeſiedelt ſind. 955 2. Seitk. Nr. 454. Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag ⸗Ausgabe.) Freitag, den 8. Oktober 1920. die großen Verkehrswege der Welt wieder verbeſſert und vollſtän⸗ dig nutzbar gemacht werden. Was die internationalen Kredite angeht, ſo ſchlägt die Konferenz, um es den verarmten auf dem internationalen Markte und zur Erweckung von Ver⸗ trauen unfähig ſind,**5 ermöglichen, ſich die Hilfsmittel für ihre allernotwendigſte Einfuhr zu verſchaffen, die Einſetzung eines internationglen Ausſchuſſes unter Auſſicht des Volexoundes vor, deren Mitglieber vom Völkerbundsrat ernannt werden ſollen. Dieſer Ausſchuß würde nach Prüfung der ſachlichen Bürgſchaftea, welche jene Einfuhrländer zur Sicherung der Handelskredite, die ihnen Wön den gewährt werden könnten, ſtellen könnten, aus eigener Machtvollkommenheit den Goldwert der Kre⸗ dite feſtſetzen, welche er zu leiſten geneigt wäre, und auch die Ein⸗ zelheiten dieſer Operation feſtſtellen. Brüſſel. 7. Ort(W. B) Die Finanzkonferenz nahm ein⸗ ſtimmig die Entſchließungen der Ausſchüſſe für Finanzen, Geld⸗ und Wechſelfragen und den internationalen Handel an. Eein neuer Gewallakt der Enlenle. YMünchen, 8. Oktbr.(Priv.⸗Tel.) Die Entente⸗Kom⸗ miſſion nahm, wie die heutigen Morgenblätter berichten, in der Maſchinenfabrik Augsburg⸗Nürnberg in Augsburg eine Beſtandaufnahme in Dieſelmoto⸗ ren vor, da von der Entente geplant iſt, dieſe Motoren in ganz Deutſchland zu vernichten, weil die Ge⸗ fahr beftehe, daß dieſe Motore für U⸗Boot⸗Zwecke Ver⸗ wendung finden könnten. Die Direktion, die Arbeiter⸗ und die Angeſtelltenſchaft erklärten, daß ſie ſich dieſer Ver⸗ nichtung mit allen Mitteln widerſetzen wür den. Vertreter der Direktion und der Arbeiterſchaft haben ſich nach Berlin begeben, um mit der Reichsregierung bezw. mit dem Betriebsräte⸗Kongreß in Fühlung zu treten. Der Zerſtörungsbefehl würde die Lahmlegung ganzer Induſtrie⸗ gruppen in Deutſchland zur Folge haben. Der Prällminarſrieden. Zwiſchen Rußland und Polen werden alſo vom heutigen Tage ab die Waffen ruhen. Beide Staaten ſind matt und brauchen Frieden. Die Grundlagen ſind aus den vorliegenden Nachrichten noch nicht ganz erkennbar. Wir müſſen genauen Nachrichten abwarten, ehe ſich überſehen läßt, wie ſich die Ver⸗ hältniſſe im Oſten geſtalten werden. Es iſt zudem noch ganz unſicher, ob der Waffenſtillſtand überhaupt einen Dauerfrieden machen, um ſpüter den Kampf wieder aufzunehmen. Die, nächſte Sorge iſt nun, werden die Bolſchewiſten ihre freiwer⸗ denden Wubſte nun gegen Wrangel wenden, ſo daß dieſer dadurch in größere Begrängnis geraten könnte. Wir wiſſen, daß dieſe Sorge die Franzoſen lebhaft beſchäftigt. Das „Journal“ rät zu Vorſichtsmaßregeln, um den Bolſchewismus zu verhindern, hinter der Parodie einer Unabhängigkeit der Ukraine und Weißrußlands die Rückkehr zur Offen⸗ ſive vorzubereiten Dieſe Vorſitchsmaßregeln ſcheinen er⸗ griffen zu ſein. Die„Humanits“ rechnet damit, daß ein amtliches militäriſches Eingreifen in den Kampf gegen Sowjet⸗ rußland in Kürze zu erwarten ſei. Wrangel, der ſich zur⸗ ſoll die Zuſicherungerhalten haben, daßfranzöſiſche Streitkräfte von Süden her den Vorſtoß gegen die Bolſchewiſten unterſtützen würden. Die am Schwarzen Meer befindlichen franzöſiſchen Kriegsdepots ſowie die Truppenteile in Konſtantinopel ſeien für dieſen Zweck bereitgeſtellt. Kopenhagen, 7. Oktober.(W..) Einem Telegramm aus Riga zufolge wird die Unterzeichnung des Präliminar⸗ friedens zwiſchen Polen und Rußland am Freitag in einer öffentlichen Sitzung erfolgen. In polniſchen Unterhändlerkrei⸗ ſen wird erzählt, daß djie Bolſchewiſten die Vor⸗ ſchläge in allen weſentlichen Punkten ange⸗ nommen haben. Die oſtgaliziſche Frage iſt in den Verhandlungen ausgeſchieden. Die Grenzen ſind weſt⸗ licher gelegt, als von der Sowfetdelegation vorgeſchlagen war.— Die ruſſiſch⸗ukrainiſchen Unterhändler dagegen be⸗ haupten, daß das Abkommen auf der Grundlage der polni⸗ ſchen Minimalforderungen zuſtande gekommen ſei, die mit den Erklärungen des allruſſiſchen Exekutivkomitees zu⸗ ſammenfallen. Berlin, 8, Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Die von der ruſ⸗ ſiſchen und ukrainiſchen Delegation vorgeſchlagene Grenz⸗ linie zwiſchen Polen auf der einen Seite und Rußland und der Ukraine auf der anderen beginnt, wie wir einem Telegramm der„Roten Fahne“ entnehmen, an der Grenze zwiſchen Weißrußland und Litauen, wo der Swiltzſch den Nie⸗ land und Oeſterreich⸗Ungarn bis zum Duſeſtr, wo ſie die Gſenbahet Grenze trifft. Die Grenze wird gebildet durch die Eiſenbahnlinie Wladiwoſtok—Breſt⸗Litowsk. Die ruſſiſche⸗pol⸗ niſchen Truppen müſſen ſobald als möglich auf eine Entfer⸗ nung von 25 Werſt zu beiden Seiten der Grenze zurückgezogen werden, ſodaß eine neutrale Zone von 50 Werſt entſteht. Die Vorſchläge erkennen die Rechteder nationalen Min⸗ derheiten an. Beide Seiten verzichten gegenſeitig auf die Entſchädigung aller Kriegskoſten, aber das während des Krie⸗ ges auf die andere Seite des Territoriums gebrachte Eigen⸗ tum muß zurückerſtattet werden. 111 Naoch eine engliſche Note nach Moskau. London, 7, Oktbr.(WBB.) Die Agentur Reuter vernimmt, daß die Antwort der Se eene auf die Note Lord Curzons über die britiſchen Gefangenen und die bolſchewiſtiſche Propaganda nicht volldommen zu⸗ friedenſteklend ausgefallen ſein ſoll, da von der Sowjet⸗ regierung keinerlei Zuſicherungen gegeben worden ſeien. Allem Anſcheine nach werde eine neue Note nach Moskau ge⸗ ſandt werden Einſtellung der polniſchen Operalionen gegen Litauen. AKowno, 7. Oktober.(W..) Die„Litauiſche Telegraphen⸗ agentur“ meldet: Auf Veranlaſſung der interalliierten Kon⸗ trollkommiſſion in Suwalki ſtellte die polniſche Heeresleitung die Operationen gegen die litaufſchen Grenzſchutztruppen am 6. Oktober, vormittags 10 Uhr ein. Die polniſche Delegation erklärte ſich bereit, die von den Litauern geforderte Curzonlinie vom 8. Dezember 1919 als resron zne anzuerkennen. Dem⸗ gemäß verläuft die ee Grenze längs des Njemen bis ſüdlich von Mareinkanze, ſodann öſtlich bis Baſtuny, wobei der Flecken drauy den Litauern verbleibt, jedoch die Eiſenbahn⸗ ſtation Ors zu Polen kommt. Dieſe beanſpruchen die Eiſen⸗ bahnlinie Suwalki⸗Olita für ihre militäriſchen Transporte. Die Verhandlungen in Suwalki werden in Gegenwart der in⸗ ſei e e e fortgeſeht. Litauiſcher⸗ ſeits ethofft man eine gütliche Beilegung des Konfliktes, be⸗ fürchtet jedoch für ſpäter neue polniſche Aggreſſionen. Die interalliierte Kommiſſion begiht ſich nach der litauiſchen Haupt⸗ ſtellung der polniſchen Uebergriffe und Verbrechen. Oberſchleſien. Die Weißbücher über die polniſchen Machenſchaften. Berlin, 7. Okt.(WB.) Wie wir von zuſtändiger Stelle er⸗ fahren, werden dem Reichstage bei ſeinem Zuſammentritt be⸗ reits die angekündigten Weißbücher über Oberſchleſien vor⸗ gelegt. Dieſe ſind in einen Band vereinigt und enthalten Ma⸗ terial über die geheimen polniſchen Kampforganiſationen in Oberſchleſien und deren Zuſammenhang mit dem Aufſtande vom Auguſt 1920. Sie bringen weiter Feſtſtellungen über das Verhalten der interalliierten Kommiſſion und ihrer Organe, beſonders der franzöſiſchen Truppen, ſowie eine de em Buche ſund Anlagen beigefüot, die die Beweisſtücke zu den mit⸗ geteilten Tatſachen bilden. Deuſchlands ernſte Jinanzlage. Erweikerung der Vollmachlen der Jinanzverwaltung. Berlin, 7. Okt.(WB.) Der Reichsrat nahm am 7. 10. folgende Entſchließung an die Reichsregierung an: Der dem Reichsrat vorgelegte Reichshaushaltsentwurf für 1920 weiſt eine Geſamtausgabe von 79,5 Milliarden gegen 3,4 Milliarden 1914 aus. Die Ausgabe vermehrt ſich, wie erſt jetzt feſtzuſtellen möglich geweſen iſt, durch die Steigerung der laufenden Aufwendungen zur Unterhaltung des Beſatzungsheeres in den Rheinlanden von dem an ſich ſchon hohen Etatsanſatz von 3 auf die ungeheuerliche Summe von 15 Milliarden auf 91,5 Milliarden. Ungedeckt hiervon ſind 49,7 Milliarden. Hierzu tritt ein weiterer Fehl⸗ betrag bei der Eiſenbahn und Poſtperwaltung von zuſammen 18 Milliarden 4. Der Geſamtfehlbetrag beträgt ſomit 67,7 Milliarden I. Die Fingnzlage iſt hiernach ſo ernſt, daß das Gebot ſtrengſter und rückſichtsloſeſter Einſchränkung der Ausgaben nicht aufs neue be⸗ tont zu werden braucht. Dieſem Gebote durch ſchaffe Nach⸗ prüfung der Haushaltsentwürfe Geltung zu verſchaffen, war der Reichsrat ſtets beſtrebt. Gegenüber einem auf ſo breiter Grundlage au gebauten Haushalt 2 7 auf dieſe Weiſe zwar erſprießliche Minderungen zu erzielen, die Zurückführung der Ausgaben auf ein mit der Finanzkraft des Reiches noch ver⸗ einbares Maß iſt aber durch Abſtriche allein nicht zu erreichen. Der Eingriff muß ſchon bei der Aufſtellun des Haushaltplanes geſchehen und darf heute ſelbſt vor anerkannten Notwendigkeiten nicht mehr Halt machen. Dir finanzielle und damit die politiſche Zukunft des Reiches ſteht auf dem Spiel. Es ſoll nicht verkannt werden, daß das Reichsfinanzminiſterium beſtrebt war, zu ſeinem Teile Ein⸗ ſchränkungen herbeizuführen, gegenüber dem Drängen der Reſſorts nach Erweiterung ihres Wirkungskreiſes und nach Uebernahme neuer Aufgaben müſſen ihm jedoch ver⸗ ſtärkte Handhaben gegeben werden, um erfolgreich durchzugreifen. Je mehr zudem die Geſtaltung der Haushalte von den in ihrem Ausmaß ungeheuren, aus den Beſtim⸗ mungen des Friedensvertrages herbeigeleiteten Forderungen unſerer Vertragsgegner abhängig iſt, um ſo zwingender er⸗ hebt ſich die Notwendigkeit, af allen anderen Gebie⸗ ten eine 8. Linderung der Ausgaben ein⸗ treten zu laſſen, die für ein verarmtes Staatsweſen unerläß⸗ lich iſt. Dazu bedarf es eines wirkſamen Einfluſſes des Reichsfinanzminiſters auf die Geſtaltung der⸗ jenigen Ausgaben, deren Bemeſſung in unſerer Hand liegt. Der Reichsrat begrüßt 155 das im Reichskabinett hervor⸗ gettetene Beſtreben, die Vollmachten der Finanzverwaltung zu erweitern, auf das lebhafteſte. Nur wenn ihr Gebot be⸗ folgt werden muß, wenn ſie in die Lage verſetzt wird, das Maß der Ausgaben in unnachſichtlicher Strenge mit den verfügbaren Mitteln im Einklang zu halten und wenn ohne ihre Mitwirkung und Zuſtimmung neue Aufgaben nicht übernommen werden dürfen, iſt eine Finanzgebarung mög⸗ lich, wie ſie die Lage der Reichsfinanzen zur unabweisbaren Pflicht macht. An die Reichsregierung richtet der Reichsrat daher die Bitte, ihre Entſchließung ſo zu geſtalten, daß das Ziel, den Finanzminiſter mit den zur Durchführung ſtrenaſter Spar⸗ ſamkeit bei den Reichsausgaben unentbehrlichen Machtbefug⸗ niſſen auszuſtatten, erreicht wird.— N Ein neues Geſetz gegen die Kapitalflucht. Seit dem 8. September 1919 haben wir ein Geſetz gegen die Kapitalflucht. Seine Geltungsdauer aber war ſehr be⸗ ſchränkt. Im Schlußparagraphen war beſtimmt, daß es mit dem 1. Oktober 1920 außer Kraft zu treten habe. Desyalb hat jetzt der Reichsfinanzminiſter dem Reichstag den Ent⸗ wurſ eines neuen Geſetzes gegen die Kapital⸗ lucht vorgelegt. Bei der Feſtſetzung des Endtermins vom 1. Dktober 1920 bei dem bisherigen Geſetz hatte man an⸗ genommen, daß die Veranlagung der hauptſächlichſten neuen Steuern, des Reichsnotopfers und der Vermögenszuwachs⸗ ſteuer, bis dahin abgeſchloſſen ſein werde. Dieſe Voraus⸗ ſetzung iſt nicht eingetreten. Solange aber dieſe Veran⸗ lagungen noch nicht durchgeführt ſind, müſſen die Abwehr⸗ maßnahmen gegen die Kapitalſlucht aufrechterhalten werden. Ein Verzicht auf dieſelben vor Abſchluß der Veranlagung der wichtigſten neuen Steuern wäre gleichbedeutend mit einer Preisgabe deſſen, was man bislang auf Grund dieſer Vor⸗ ſchriften erreicht hat. In der Begründung zu dem neuen Geſetzentwurf heißt es: „Erweiſt ſich hiernach das Fortbeſtehen der zur Be⸗ kämpfung der Kapitalflucht erlaſſenen Vorſchriften bis auf weiteres als notwendig, ſo entſpricht es einem bei der prak⸗ tiſchen Handhabung dieſer Maßnahmen hervorgetretenen Be⸗ dürfnis, bei dieſer Gelegenheit die entſprechend dem Entwick⸗ lungsgange der e eee in verſchiedenen Ge⸗ 1 85 und Verordnungen zerſtreuten Vorſchriften dieſer Art zuſammenfaſſen unter gleichzeitiger Vornahme notwendiger Aenderungen und Ergänzungen.“ „Die Aufnahme einer beſonderen Vorſchrift über das Außerkrafttreten des neuen Geſetzes erſcheint dem Reichs⸗ finanzminiſter nicht erforderlich, zumal noch nicht abgeſehen werden kann, bis zu welchem Zeitpunkt die Veranlagung des Reichsnotopfers und der Vermögenszuwachsſteuer zum Ab⸗ ſchluß gelangt ſein wird. Jedenfalls verſchließt ſich die Reichs⸗ regierung nicht der Erkenntnis, daß die den Ausländsverkehr hemmenden Vorſchriften der Kapitalfluchtgeſetzgebung fallen müſſen, ſobald dies ohne Gefährdung ſteuerlicher Intereſſen geſchehen kann. Ddie Ansſtände. Berlin, 7. Okt.(W..) Von der Direktion des Märkiſchen Elektrizitätswerkes wird mitgeteilt: Nachdem am Montag im Kraft⸗ werk Heegermühle des Märkiſchen Elektrizitätswerkes die Beleg⸗ ſchaft in einen wilden Streik getreten war, der von einer Minderheit durch Terror erzwungen worden war, gelang es durch Vermittelung der Gewerkſchaftsführer die Beleaſchaft zu einer geheimen Abſtimmung zu bewegen, die mit überwältigender Mehrheit die ſofortige Aufnahme der Arbeit beſchloß. Die Arbeit wurde darauf am gleichen Abend wieder aufgenommen. Die der Bewegung, die unter dem Namen Revolutio⸗ näre Betriebsorganiſation“ marſchiert, holten darauf aus den um⸗ liegendenInduſtriebetrieben ihre Anhänger heraus, eroberten in Stärke von tauſend Mann das Kraftwe rk, zwungen die Beleg⸗ ſchaft zum Verlaſſen des Betriebes, bildeten einen Abtio nsaus⸗ ſchuß und legten die Stromlieferung an die geſamte von dieſem Kraftwerk verſorgte Induſtrie und Landwirtſchaft ſtill. Nachdem durch ein ſtarkes Aufgebot von Sicherheitspolizei die aufrühreriſchen Elemente vertrieben und das Kraftwerk der Betriebsleitung des Märkiſchen Elektrizitätswerkes wieder übergeben war, wurde zu⸗ nächſt zur Aufrechterhaltung der lebenswichtigen Betriebe der Not⸗ betrieb durch die techniſche Nothilfe aufgenommen. Nachdem jetzt genügender Schutz für die arbeitswillige Belegſchaft bereitſteht, iſt mit der Wiederaufnahme des vollen Betriebes zu rechnen. Berlin, 8. Okt.(W..) An dem Streik der An eſte ll⸗ ten im Zeitungsgewerbe ſind, nach einer Mitteflung des „Vorwärts“, etwa 2400 männliche und weibliche Angeſtellte be⸗ teiligt. Von der Ausſperrung wurden etwa 5000 bis 6000 Arbeiter betroffen, die ſich in der Hauptſache auf die Verbände der Buch⸗ drucker, Buchdruckereihilfsarbeiter und Buchbinder verteilen. Berlin, 8. Okt.(Von unſ. Verl. Büro.) Der Streik im Zeitungsgewerbe dauert an. Die meiſten Berliner Blätter ſind heute nicht mehr erſchienen. Von den bürgerlichen nur noch die ·Deutſche Allgemeine Zeitung“ die„Germania“ und die„Deurſche Zeitung“. Die„Deutſche Zeitung“ kündigt zugleich an, daß ſie einſtweilen nicht mehr erſcheinen wird. Ueber Verhandlungen zwiſchen den beiden Parteien iſt zurzeit nichts bekannt. Zur Neckar⸗Kanaliſierung. Edingen, 7. Okt. Die Vertreter der Gemeinde Edingen und anliegenden Neckarorte hatten ſich geſtern abend halb 6 Uhr im Saale der Edinger Aktienbrauerei vorm. Gräfl. von Oberndorff ſche Brauerei in Edingen verſammelt, um in der Frage der Neckar⸗ kanaliſation Stellung zu nehmen. Außer den Vertretern der Ge⸗ meinde waren weiter erſchienen: Herr Oberamtmann Arnſper⸗ ger aus Schwetzingen, als Vertreter der badiſchen Regierung Herr Baurat Spieß, Baurat Altmaier und Regierungsbaumeiſter Bank. Bürgermeiſter Joh begrüßte die Anweſenden, gab der Zweck der Verſammlung kund und erteilte hierauf dem Herrn Bür⸗ germeiſter Dr. Fritſch aus Ladenburg das Wort. ˖ Herr Bürgermeiſter Dr. Fritſch erklärte an Hand einer über⸗ ſichtlichen Karte die einzelnen Kanallinſen und führte u g. folgendes aus:. „Das Projekt Rheinau⸗Mannheim iſt abgelehnt. Es kommen alſo nur noch das Seckenheimer und das Regierunas⸗Projekt in Frage. Laut Reichsgeſetz iſt die Bauleitung ermächtigt, beiderſeits des Kanals über je eine 1 Kilometer breite Zone zu verfügen zum Abladen von Schutt, Kies, Schlamm, zu Tnlagen von induſtriellen Unternehmungen uſw. Bei der Inangriffnahme der Seckenheimer Linie würde die Gemarkung Edingen ſo ziemlich ganz. Wieblingen zu 6 verſchwinden. Dieſe Führung würde 3500 Morgen frucht⸗ barſten Bodens der Landwirtſchaft entziehen. Gerade für unſere jetige Lebensmittelnot wäre die Durchführung dieſes Proiektes für die Lebensmittelhaltung der badiſchen Pfalz vom größten Nachteil. Auch in geſundheitlicher Hinſicht muß das Regierungsprojekt der Seckenheimer Linie vorgezogen werden. Fäme auch kein Neckar⸗ waſſer mehr von Heidelberg den alten Neckarlauf herunter, ſo würde uns die holde Muſenſtadt doch auch weiterhin mit dem üblichen Abwaſſer ihrer Fabriken beehren, welches direkt auf die Neckar⸗ ſohle abgeleitet wird. Nicht nur Schnakenlöcher, nein auch Krank⸗ beitserreger verſchiedenſter Art würden in den nicht zu vermei⸗ denden Lachen ihren dauernden Wohnſitz bei uns haben. Die Typhusgefahr für Edingen und der anliegenden Neckarorte wäre unausbleiblich. Er führte ferner aus, daß das Regierungs⸗ projekt baureif ſei und bat die Vertreter der Regierung, darauf hin⸗ zuwirken, daß die Durchführung des Regierungsproiektes bald in Angriff genommen werden möchte, und endlich der Arbeits⸗ loſigkeit zu ſteuern, in welche viele unſerer Mitbürger durch die Ungunſt der Jetztzeit gezwungen wurden. Herr Baurat Alkmaker ſchloß ſich den Worten des Herrn Vorredners an und erklärte, daß die Seckenheimer Line noch andere Nachteile berge. Sie würde die Feldwege der Wieblinger und Edinger Gemarkung durchſchneiden. Dadurch wären unheimlich viele Brücken— in Edinger und Wieblinger Gemarkung in höchſteng 1 Kilometer Entfernung— erforderlich, welche der Schiffahrt in hohem Grade hinderlich wären, weil der Kanal für die Schiffsleute wegen der vielen Brücken unüberſichtlich würde. Dieſe Brücken würden ganz enorme Koſten verurſachen. Außerdem iſt es doch ganz natürlich, wo immer es geht, dem Flußlauf zu folgen, wenn ſeine Verwendbarkeit erwieſen iſt, und das iſt im Negierungsproſekt der Fall. Wir ſtehen vor allem mit letzterwähnter Anſicht nicht allein da, denn ſchon außerbadiſche Stagten ſind beim Bau von Kanälen der Natur ſoweit wie möglich gefolgt. Nach den Worten des Herrn Baurats Altmaier meldeken ſich Bürger von Wieblingen und Edingen zum Wort, welche einſtimmig für die baldige Durchführung des Regierungsproiektes eintraten. Bei dieſer Gelegenheit machten ſie auch Vorſchläge von örtlicher Be⸗ deutung. Herr Baurat Spieß verſprach, dieſe zu prüfen. Zum Schluß ſprach nochmals Herr Bürgermeiſter Dr. Fritſch über die Vorzüge des Regierungsprojektes, worauf dann die Verſammlung folgende Entſchließung einſtimmig annahm, welche dem Ar⸗ beitsminiſterium zum weiteren vorgelegt wurde: „Die heute in großer Anzahl verſammelten Gemeindever⸗ treter von Edingen, Wieblingen, Ladenburg und Schwabenheim bitten die hohe badiſche Regierung, die geplante Linienführung fürx die Neckarkanalifation zwiſchen Heidelberg und Mannheim auf der rechten Neckarſeite im Intereſſe der Erhaltung des Land⸗ ſchaftsbildes und der Schonung der von andern Linien in An⸗ ſpruch genommenen weiten Flächen erſtklaſſigen Ackerbodens durchzuführen und zur Abhilfe der von Tag zu Tag ſchlimmer werdenden Arbeitsloſigkeit die Bau⸗ und Erdarbeiten auf dem für baureif erklärten unteren Teil der Strecke mit größter Be⸗ ſchleunigung ausführen zu laſſen. Letzte Melöͤungen. Berlin, 8. Oktober.(Von unſerm Berliner Büro.) Das Zentralkomitee der Unabhängigen hatte, wie die„Freiheit“ mitteilt, an die Regierung das Verlangen gerichtet, die Ein⸗ reiſe der ruſſiſchen Delegierten Sino 1 e w und Bucharin zu genehmigen, die von Lenin nach Halle entſandt werden ſol⸗ len, um die U. S. P. dort vollends zu ſprengen. In einer Sitzung des Reichskabinetts iſt nun entſchieden worden, daß der Einreiſe der beiden ruſſiſchen Delegierten keine Schwierigkeiten bereitet werden ſolle. Freilich wird hinzugefügt, die Einreiſebewilligung gelte nur für die Teilnahme am Parteitag in Kalle. Aber wenn die Sowjet⸗ agitatoren dann doch länger verweilen und weiter hetzen? Eigentlich ſollte man nach der Richtung nun doch ſchon aus⸗ reichende Erfahrungen geſammelt haben. Stuttgart, 7. Okt.(W..) Der frühere Gouverneur von Deutſch⸗Oſtafrika, Schnee, hielt am 6. Oktober im hieſigen Ver⸗ ein für Handelsgeographie und Förderung der deutſchen Intereſſen im Auslande vor einem großen Audſtorium einen Vortrag über das Thema:„Warum bedarf Deutſchland der Kolonien? Schnee, der als einer der hedeutendſten Kolonialpolititer wie kein Zweiter berufen iſt, über dieſe wirtſchaftliche Lebensfrage Deutſchlands zu urteilen, legte dar, daß Deutſchland in der jetzigen traurigen Wirtſchaftzlage mehr denn je auf Kolonialbeſitz angewieſen ſei, den es zur Gewinnung bikliger Rohſtoffe, als Abſatzgebiet, ſowie zur Aufnahme ſeiner überſchüſſigen Volkskraft benötige. Berlin, 8. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Nun wollen auch die Kommuniſten einen Parteitag abhalten, und zwar, wie die„Rote Fahne“ mitteilt, am Dienstag, 2. November. Die Tagesordnung lautet: Politiſche Lage, Referent: Thal⸗ meier; Bericht vom zweſten Kongreß der kommuniſtiſchen Internationale, Referent: Levi. Weiter ſoll über die Betriebs⸗ räte und politiſchen Arbeiterräte und über kommunſſtiſche Taktit in den Gemeindeparlamenten geſprochen werden. — — ——4Jͤ—— — Beobachter. Freitag, den K. Oktober 1920. mannheimer General ⸗Anzeiger.(Aittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 454. Aus Stadt und Land. Die Arbeiterbewegung und die deutſche Politik. Die Deutſchliberale Volkspartei, die in der letzten Zeit eine ſehr rege Agitationstätigkeit entfaltet, hatte auf geſtern in den oberen Ballhausſaal zu einem Vortragsabend eingeladen, an dem Herr Reichstagsabg. Otto Thiel über die„Arbeiterbewe⸗ gung und die deutſche Politik“ ſprach. Der Vortragende iſt ein ausgezeichneter Kenner der Gewerkſchaftsbewegung und aller Arbeiter⸗ und Angeſtelltenfragen, denen die Deutſchliberale Volks⸗ partei ſeit ihrer Gründung die größte Aufmerkſamkeit widmet. Herr Thiel bemerkte einleitend, daß es ſich im Rahmen eines Vortrages nur darum handeln könne, die weſentlichſten Geſichtspunkte herauszuarbeiten und nur auf diejenigen Fragen zu verweiſen, die ſchließlich für die Zukunft unſeres Volkes von ausſchlaggebender Wirkung ſein können. Wenn man über die Arbeiterbewegung ſpricht, ſo betonte Redner, ſo kann man nicht umhin, auch der unge⸗ heuren Not zu gedenken, unter der heute breite Maſſen unſeres Vol⸗ kes ſeufzen. Tauſende und Abertauſende, die heute in wirtſchaftlich ſchlechten Verhältniſſen leben, werden im kommenden Winter der erzweiflung nähergerückt durch die zu erwartenden wirtſchaftlichen Notſtände. Wenn wir nach den Urſachen der heutigen ſchlechten Wirt⸗ ſchaftslage forſchen, ſo werden wir ſehr bald finden, daß die ganze Miſere in unſerer heutigen politiſchen Lage zu ſuchen iſt. Es fehlt uns an den nötigen Rohſtoffen. Die wenigen Rohſtoffquellen, die wir vor dem Kriege im eigenen Lande hatten, wurden uns entriſſen. Gebiete, die ausreichende Bodenſchätze lieferten, werden uns über unſere Verpflichtungen hinaus durch brutale Gewalt vorenthalten. Die Rohſtoffquellen der Welt ſind uns verſchloſſen. Unſere Induſtrie kann nicht arbeiten, weil die Abſatzmärkte fehlen. Die Betriebe überm Rhein müſſen infolge der planmäßigen aggreſſiven Politik Frank⸗ reichs zugrunde gehen. Das allerſchlimmſte für uns iſt der Kohlen⸗ mangel. Die Kohlenreſerven der. Pariſer Gasanſtalten ſind drei⸗ mal ſo groß als die der deutſchen Gasanſtalten zuſammen. Frank⸗ reich hat für ſeine Bahnen eine Kohlenreſerve von 800 000 Tonnen. Während in Frankreich größter Ueberfluß herrſcht, herrſcht in Deutſch⸗ land tiefſte Not. Frankreichs Beſtreben geht dahin, unſere ganze Wirtſchaft planmäßig zu zertrümmern. Aber nicht nur die wirtſchaftliche Not unſeres Volkes iſt es, die beſprochen werden muß. Zur Sprache gebracht gehört auch die un⸗ geheure ſeeliſche Not unſerer Bevölkerung in den beſetzten und abgetretenen Gebieten. Wir wollen unſeren Volksgenoſſen unſern herzlichſten Gruß und Dank ſchicken für ihr Feſthalten am Deutſch⸗ tum. Die Anſprüche der Beſatzungsarmeen gehen weit über das Waauz was uns früher der ganze deutſche Militarismus gekoſtet hat. etrachten wir alle dieſe Mißſtände, ſo kommen wir zu dem Reſultat, daß die Beſeitigung des Verſailler Vertrages an der Spitze jeder deutſchen Politik ſtehen muß. Es iſt durchaus richtig von unſerer Regierung, daß ſie es offen ausſpricht, daß ſie dieſen ſog. Friedensvertrag niemals zu ihrer Grundlage machen kann. Das Ausland hat ja alle Produktionsmittel in der Hand, und das deutſche Volk— ſowohl der Arbeitgeber wie Arbeitnehmer— kann nicht darüber verfügen, ſondern muß ſie aus der Hand des Auslandes ent⸗ gegennehmen. Die deutſche Volkswirtſchaft iſt heute auf den Stand⸗ punkt eines Lohnarbeiters herabgeſunken. Das deutſche Volk ſteht gegenüber den Nutznieſern von Verſailles da als arbeitnehmen⸗ des Volk. Aus dieſen Betrachtungen ergibt ſich für uns nür die Er⸗ kenntnis, daß das deutſche Volk unter allen Umſtänden aus dieſen bitterarmen und ſchmachvollen Verhältniſſen heraus muß. Der Ge⸗ danke der Wehrkraft muß in unſret Jugend wieder geweckt wer⸗ den. Unſere Wirtſchaft iſt in Zukunft nur dann möglich, wenn wir ausgeſprochene Qualitätsware fabrizieren. Wir⸗ müſſen uns die Produktions⸗ und Wirtſchaftsmittel der Entente wieder verſchaf⸗ fen und ihren Händen entreißen. Die Kämpfe zwiſchen Arbeitgebern und»nehmern müſſen ausgeſchaltet und die wirtſchaftlichen Intereſſen auf das Geſamtwohl eingeſchaltet werden. Die Arbeitnehmer müſſen Anteil am Betriebe bekommen. Redner gedachte auch des aufopferungsvollen Berufs der Bergarbeiter. Auf dem Boden der ſachlichen Verſtändigung muß das Mittel gefunden werden, womit ſich der Arbeitnehmer als Perſönlichkeit durchſetzt. Redner ſchloß ſeine intereſſanten Darlegungen mit dem Wunſche, daß die nationale Gewerkſchaftsbewegung die größte und ausſchlaggebendſte Organi⸗ ſation und unſer Volk wiederum mit nationaler Begeiſterung durch⸗ glüht wird. Anhaltender Beifall belohnte den Redner für ſeine einſtündigen usführungen. Da eine Ausſprache nicht gewünſcht wurde, ſchloß Herr Auguſt Ludwig jun. mit Dankesworten die Verſammlung. eh. Wünſchelrulenforſchung in Baden. Der bekannte Metallwünſchelrutenforſcher und Vorſtand des inter⸗ nationalen Vereins der Rutengänger Otto Edler von Graeve aus Gernerode im Harz hat ſoeben eine Forſchungsreiſedurch Baden beendet. Von Bayern kommend, ſtellte er zuerſt für die Gemeinden Groß⸗ Rinderfeld und Meſſelhauſen, Amt Tauberbiſchofsheim, ſowie für Ge⸗ meinde und Winzerverein Beckſtein auf deren Aufforderung ausgiebige Waſſeradern feſt. Im Anſchluß an dieſe Forſchungen erſchloß Herr. v. Graeve auf der als äußerſt waſſerarm bekannten und deswegen wenig be⸗ ſiedelten Gemarkung Odenheim in der Nähe von Karlsruhe reichlich Waſſer, ſodaß jetzt dort Anſiedlungen vorgenommen werden können. Außer⸗ dem ſtellte Herr v Graeve bei Odenheim abbaufähige Kalilager feſt. Nach ſeiner Meinung iſt anzunehmen, daß auf rechtsrheiniſchem Gebiet ebenſolche Kalilager vorhanden ſind, wie die von ihm ſ. Zt. erſchloſſenen Lager in der Rheinſpalte zwiſchen Wörth und Mülhauſen. Diefe An⸗ nahme müßte jedoch durch eingehende weitere Forſchungen mit der Rute natürlich noch näher unterſucht werden. In der Nähe von Jangenbrücken werden bereits Bohrungen von einem bekannten Unternehmer auf Erze ausgeführt, doch liegt die Vermutung nahe, daß dieſer Unternehmer die Erſchließung von Petroleumquellen, die ſtets in der Nähe von Kalilagern vorhanden ſind, als Endziel im Auge hat. Es wäre angebracht, wenn die Erbohrung dieſer Bodenſchätze Badens durch den Staat ſelbſt ausgeführt würde, um einer unangebrachten Spekulation vorzubeugen. Nach Abſchluß einer erfolgreichen Forſchung für das Waſſerwerk Bruchſal begab ſich Herr v. Graeve nach Badenweiler, um dort auf Einladung des früheren Großherzogs einen Vortrag über die Wünſchel⸗ rute und ſeine erfolgreiche Wünſchelrutentätigkeit zu halten. Im An⸗ ſchluß an den Vortrag führte Herr von Graeve Verſuche im Schloßpark aus und beſichtigte die Badenweiler Heilquellen. Bei der Beſichtigung der Quellen ſetzte Herr v. Graeve auseinander, daß nach ſeiner Anſicht die jetzigen Quellen auf Ausbiſſen oder ſogenannten„Quetſchen“ liegen. Bei Erbohrung der eigentlichen Muttergewäſſer könnten neue Quellen ge⸗ ſchaffen werden, die die alten an Wärme, Ergiebigkeit und Auftrieb ganz bedeutend überträfen. Anzeichen für dieſe Mutmaßungen hätten die For⸗ ſchungen im Schloßpark ergeben, wo er ſehr ſtarke heiße Spalten gefunden hätte. Es würde alſo derſelbe Erfolg eintreten, wie in Wieſenbad in Sachſen, wo die durch Herrn v. Graeve feſtgeſtellte richtig e Therme bei einer Bohrtiefe von 37 Meter bereits mit 27 Grad Wärme 1½ Meter arte⸗ ſiſch über Tag ſteigt. Aller Wahrſcheinlichkeit nach wird ſich die Kurver⸗ waltung von Badenweiler mit Herrn von Graeve in Verbindung ſetzen, um die Erforſchung und Erſchließung des Muttergewäſſers in die Wege zu leiten. Bei ſeiner nächſten Anweſenheit in Badenweiler wird Herr von Graeve auf Aufforderung der Kurverwaltung einen Lichtbildervortrag über ſeine Wünſchelrutentätigkeit halten, wie er ihn in Fürth, aufgefordert von der dortigen Volkshochſchule, und wahrſcheinlich auch in Bruchſal auf Er⸗ ſuchen der dortigen Stadtverwaltung halten wird. Wohl von allen Seiten würde es ſicher freudig begrüßt werden, wenn auch unſere Stadt, die hieſige Handelshochſchule oder eine ſonſtige wiſſen⸗ ſchaftliche Vereinigung Herrn v. Graeve für einen Lichtbildervortrag ge⸗ winnen würde, um auf dieſe Art und Weiſe der Allgemeinheit Gelegen⸗ heit zu bieten, ſich von fachmänniſcher Seite über die mehr und mehr auf⸗ ſehenerregende Wünſchelrutenwiſſenſchaft unterrichten zu laſſen. Herr von Graeve wird ſicher einer ſolchen Aufforderung gewiß gerne Folge leiſten, zumal er ſich jetzt öfters in Baden aufhält. Große Koſten entſtänden durch die Veranſtaltung dieſes Vortrages nicht, außerdem läßt Herr v. Graeve die Einnahmen all ſeiner Vortragsabende abzüglich ſeiner Unkoſten einem wohltätigen Zwecke zufließen. Veränderungen in der Beamtenſchaft. Anſtelle des in den Ruheſtand getretenen Abteilungspräfiden⸗ ten beim Landesfinanzamt, Schellenberg, wurde der frühere Mini⸗ ſterialrat im Finanzminiſterium Dr. Hriedrich Gutmann zum Präſidenten der Abteilung 509 Beſitz⸗ und Wirtſchaftsſteuern des Landesfinanzamtes Karlsruhe ernannt. der aus Donaueſchingen ſtammt, war im Jahre 1886 in den bad. Finanzdienſt eingetreten. Von 1896 ab war er Kollegtalmitglied der Zoll⸗ und Steuerdirektion und vor einem Jahr war ſeine Er⸗ nennung zum Vortragenden Rat im Finanzziniſterium erfolgt. — Wie der Staatsanzeiger meldet, iſt Oberbaurat Karl Kupfer⸗ ſchmid bei der Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues in den Ruheſtand getreten. Mit Oberbaurat dien, e ſcheidet ein hochberdienter Beamter aus dem Staatsdienſt, in den er vor 45 Jahren eingetreten war. In den vielen Jahren ſeiner Tätig⸗ keit war er un g. Vorſtand der Rheinbauinſpektionen in Offen⸗ burg und Mannheim und ſeit 1900 Kollegialmitglied bei dey Ober⸗ direktion. Landesverſammlung der Preisprüfungsſiellen. Die in Karlsruhe abgehaltene 1. ordentliche Landesver⸗ ſammlung der Arbeitsgemeinſchaft der badiſchen Preisprüfungs⸗ ſtellen beſchloß regelmäßig zu Beginn eines jeden Monats eine Sitzung abzuhalten und nahm dann eine Entſchließung an, in der zunächſt zum Ausdruck kommt, mit allen zu Gebote ſtehenden Mit⸗ teln darauf hinzuwirken, daß der feſtgeſetzte Kartoffel⸗ erzeugerpreis von 22—25 Mark und der Kleinverkgufspreis von 85 Pfg. nicht überſchritten werde. Ferner ſoll die Regierung erſucht werden, die nötigen Schritte zur Einführung einer plan⸗ mäßigen Gemeinwirtſchaft(Planwirtſchaft) anſtelle der Einzelwirtſchaft einzuleiten, da die ungebundene freie Wirtſchafts⸗ weiſe und das zügelloſe Spiel der eigenſüchtigen Kräfte zum Zu⸗ ſammenbruch des Ernährungsweſens führe. Ferner ſoll die Re⸗ ierung erneut erſucht werden, den Ausbau des Verſorgungs⸗ und Preispeufungsſtellen⸗Retzes auch in den Erzeuger⸗Dörfern ent⸗ weder ſelbſt vorzunehmen oder die ſtädtiſchen Preisprüfungsſtellen bei der Durchführung der Gliederung zu unterſtützen, damit in jedem Dorf ein Wirtſchaftskörper(Wirtſchaftsrat) erſtellt werde, den man für die Durchführung der Planwirtſchaft, für eine plan⸗ mäßige Lebensmittelerzeugung, für ein ordnungsmäßiges Sam⸗ Aufkaufen und Verſenden der Lebens:mittel haftbar meeen önne. 51* *!Verſchärfte Strafen für Jabrikdiebſtähle. Das Ueberhand⸗ nehmen von Fabrikdiebſtählen veranlaßt den Verein Württ. Indu⸗ ſtrieller, durch eine Rundfrage bei ſeinen Mitgliedern die Erundlagen für einen Antrag auf Verſchärfung der Straffolgen für Fabrikdiebſtähle beim Reichsjuſtizminiſterium zu gewinnen. Polizeibericht vom 8. Oktober. Unaufgeklärte Diebſtähle. Entwendet wurde: Am 9. Sept. im Hauſe O 4, 6, fünf weiße Hemden, 5 Fandeien 5 Frauenbein⸗ kleider, 7 Köpfkiſſenüberzüge, 5 Bettücher, 3 Handtücher, 2 Serpfetten, alles —— Dr. Gutmann, gez.„A..“ und„E..“, 1 braune Herrenhoſe, 1 gelber Kittel, 8 weiße Herrenhemden, Beitücher, 2 Kopfkiſſenüberzüge, 6 rote Kopfkiſſenüberzüge, 2 rote Bettüberzüge, 4 weiße Handtücher, 1 ſchwarzer Frauenrock und 2 gelbe Frauenkleider, alles ungezeichnet. Geſamtwert 4600 Mark.— Am 16.., gegen 8 Uhr abends, am hieſigen 1 brauner Rind⸗ lederkoffer, etwa 60 Zentimeter lang, 40 Zentimeter hoch mit Meſſingbe⸗ ſchläg und folgendem Inhalt: 1 ſchwarzer Sommerpaletot, 3 buntgeſtreifte Oberhemden, 10 weißleinene Stehkragen, 2 Paar weißleinene Manſchetten, 1 Normalhemd, eine wollene Unterhoſe, 7 Paar graue wollene Socken, 2 Nachthemden, 10 weiße Taſchentücher mit der Bezeichnung„A..“ und „W..“, 1 Paar Chevreaux⸗Herxrenſchnürſtiefel, 1 Paar graugeſtreifte Hausſchuhe, 1 Raſierapparat mit Pinſel und Seife und verſchiedene Toilet⸗ tenartikel im Geſamtwert von 3650 Mark.— In der Zeit vom 18. bis 28. September aus einem Fabrikanweſen an der Eiſenbahnſtraße aus einem Benzinmotor der Magnet, Fabrikat Pöſchke Zweibrücken Nr. 144.— Am 25. tember, früh 5 Uhr, an dem Kaufhaus 0 3, 6, durch Erbrechen eines aukaſtens 8 gelbliche Maßhemden, Größe 36—42, im Werte von 786 Mark.— In der Zeit vom 18. bis 23. Sept, aus einem Keller des Aucher Goetheſtraße 6: 37 Flaſchen Weißwein, Marke Bender, 1 Kiſte 2 eſß Goldbächel, 125 Eier, 3 Doſen Schnittbohnenkonſerven, 4 Doſen Zwetſchgenkompott und eine Doſe Konſervenrahm.— Vom 26. auf 27. September aus einem Büro im Hauſe 8 eine Schreid⸗ maſchine, Marke„Stoever“, Fabriknummer unbekannt, älteres Modell ohne Deckel.— In der Zeit vom 29. auf 30. September aus einem Keller des 2 15 Kafſerring 22 400 Eier, 20 Flaſchen Rot⸗ und Weißwein ohne ikette und verſchiedene Gläſer mit Obſt⸗ und Gemüſekompott.— In der Nacht vom 30. September auf 1. Oktober aus einem Keller des Hauſes Verſchaffelſtraße 5: 350 Eier, 20 Flaſchen verſchiedener Sorten Wein, 12 Flaſchen Kirſchwaſſer und 20 Pfund Schweinefett.— Am 30. September nachts aus einem der Fabrikſtation ein Ledertreibriemen im Werte von 3000 Mark, 12 Meter lang, 12 Zentimeter breit und hat die Dicke einer guten Lederſohle.— In der Nacht zum 1. Oktober in Neckarau aus einem Garten hinter dem alten Friedhof ein gewöhnlicher zweiräde⸗ riger, 75 Zentimeter hoher mit einem Zentner Kartoffeln und einer Wolfshündin, welche auf den Namen Minka hört. Geſamtwert 2000 Mark. Für Wiedererlangung iſt Belohnung dle e— Ferner acht Fahrräder. Um ſachdienliche Mitteilung erſucht die Kriminalpolizei. vereinsnachrichten. 1 Bunb der Bayernvereine in Württemberg und Baden. Auf Einladung eines vorbereitenden Komitees tagten am Sonntag, den 29. Auguſt im Reſtaurant„zum Kurfürſten“ in Pforzheim die Delegierten faſt ſämtlicher Bayernvereine in Württemberg und Baden, um einen engeren Zuſammenſchluß der Nah Durg lichen Vereine unter einen Bund anzuſtreben. Nach Durchbera⸗ tung der Satzungen wurde die Gründung unter dem Titel„Bund der Bahernvereine in Württemberg und Baden“ einſtimmig beſchloſſen und Herr Math. Kirchberger in Stutt⸗ ſart, Ludwigſtraße 110, zu deſſen erſten Präſidenten gewählt. Aus en Satzungen iſt erſichtlich, daß der Bund parteipolitiſch und kon⸗ vollſtändig neutral iſt. Er ſtellt ſich zur Aufgabe, die aeen i und Wirtſchaftsbeſtrebungen ſeiner Mitglieder im weiteſten Maße zu fördern, ſätze unter den Vereinen auszu⸗ leichen und durch Förderung der Pflege heimatlicher Sitten und Gebrauche, die Liebe zum ſchönen Bayernland aufrecht zu erhalten. Nächſtes 5 auf mgten findet in Stuttgart bereits das erſte Bundesfeſt ſtatt. Bayernverein„Weiß⸗Blau“ in Stuttgart wurde anit den Vorarbeiten hierzu beauftragt. Spielplaun des National-Theaters Neues Theater oob. 1] Vorstellung IJ Vorstellung 1 Der fliegende Holländer 8. F..A. 6½ 9..8 B Neu einstudiert: Vor Sonnenauſgang 7 Der schwarze Domino 7 10, 8. 1711 Zauberflöte 6 Wiln's Frau 7 8.— burch die Jahrzunderte. Im Bunten Abend, der am nächſten Sonntag im Nibelungenſaal ſtattfindet, wird neben Aenni Häns, Alfred Zandory und Karl Bartoſch auch Wilhelm Kie ſel, ein junger Vortragskünſtler mitwirken, der in Wildenbruchs„Hexenlied“ erſt unlängſt aus Saarbrücken einen ſtarken Erfolg zu melden hatte und bei dieſer Gelegenheit zum erſten Male in ſeiner Vaterſtadt vor die Oeffentlichkeit tritt. Herr Kieſel wird im zweiten Programmteil u. a. die legendäre Bal⸗ lade„Der T—— unferer lieben Frau“ ſprechen, wodurch den Rhhythmen der lzer, des Steps und Foxtrotts, die dieſen Pro⸗ grammteil im Uebrigen beherrſchen, ein gewiſſes Schwergewicht auf rezitatoriſchem Gebiete an die Seite geſtellt wird. Die muft⸗ kaliſche Leitung der ſtädtiſchen Konzerte wird im kommenden Win⸗ ter vorwiegend in den Händen des am vergangenen Sonntag leb⸗ pien akklamierten Herrn Kapellmeiſters Ludwig Becker ver⸗ leiben, den bei dieſem bunten Tang⸗Abend ausnahmsweiſe Herr Karl Gberts am Pult vertriti. Mannheimer Ränflertheater„Npollo'. Das ſo vielverſprechend 1 ene Gaſtſpiel des Schlierſeer Bauerntheaters weiſt mit Poſſe rnee die bei der geſtrigen Erſtaufführung einen ſeltenen Heiterkeitserfolg er⸗ ielte, eine weitere Steigerung auf. Taver Terofal, dieſer glänzende argktertypendarſteller, mimt diesmal den Schuſter raver Himmel, der, ein fideler, lebensluſtiger Geſelle, ſich in der 71 der immer unerſchwing⸗ licher werdenden Häutepreiſe auf die Propaganda für die Weine des ſchwer⸗ reichen Lebzeiters und Weinſtubeninhabers Vitus Semmelbacher in Traunſtein verlegt. Durch die nahen Beziehungen zur Familie Semmel⸗ bachers wird er Amil it— ertrauensmann und Poſtillon damour der verliebten, heimlich verſprochenen und ebenſo heimlich verheirateten Sprößlinge Semmelbachers, der— es muß an der Traunſteiner Luft liegen Einſteins Kelativitätsproblem. (Vortrag Dr. Lämmel im Muſenſaal.) Die Diskuſſion von Einſteins Relativitätsproblem entfeſſelte eine Revolution der Geiſter und Herzen. Für die einen wie für die anderen bedeutete ſie theoretiſch das Entweder— Oder, den Schmerz über den Sturz bisher fundamentaler Anſchauungen und Ergebniſſe oder die Freude üher den Anbruch einer neuen Epoche. Mit England zu ſprechen, wir erlebhen den größten Fort⸗ ſchritt in der Phyſik ſeit Newton. Daß es ſich in der Tat um ein Erlebnis handelt, mußte uns aus den Vorgängen klar werden, die in jüngſter Zeit in der Oeffentlichkeit ſtattfanden und die Oeffentlichkeit in ungewöhnlicher zeiſe beſchäftigten. Zweimal wurde innerhalb weniger Wochen Einſteins Relativitätsproblem vor ein Tribunal zitiert, in Berlin und in Nauheim, und die Wogen des Disputs gingen ſo hoch, be⸗ wegten die Gemüter der Teilnehmer in einer Weiſe, daß auch uns bishin noch Unbefangene die Ahnung von etwas Ungewöhnlichem überkommen mußte. Daß es ſich um etwas Ernſtes handelt, um die Erkenntnis einer Verſtandesleiſtung, die wieder nur durch kon⸗ zentrierte Gedankenarbeit gewonnen werden kann, das muß wohl allgemein feſtſtehen. Um ſo mehr ſpricht es für die weit aus⸗ ſtrahlende Wirkſamkeit der neuen Theorie, daß der Muſenſaal geſtern faſt bis auf den letzten Platz beſetzt war und dieſe große Schar dar Erſchienenen den Ausführungen Dr. Lämmels aus Zürich mit ſichtlichem Intereſſe folgte. Der Vorkragende gab im erſten Teil ſeiner durch ausgezeichnete Lichtbilder der Kosmos⸗Geſellſchaft erläuterten Erklärungen einen Ueberblick über die verſchiedenen Weltſyſteme, von dem der Baby⸗ lonier und Aſſyrier bis auf die in unſerer Zeit geltende Galileiſche Weltanſchauung. Hierauf erläuterte er an dem Beiſpiel der Be⸗ wegung des freien Falls den Begriff der Relativität. Die Fall⸗ bewegung iſt verſchieden je nach dem Standpunkt des Beobachters, alſo relativ zum Beobachtenden. Die abſolute Fallbewegung iſt für uns nicht feſtſtellbar, da der frei fallende Körper an der Be⸗ wegung des Sonnenſyſtems teilnimmt, wir die Richtung dieſer ewegung aber nicht erkennen können. Daraus ergibt ſich das klafſiſche Reldttvoitälspeinzip: es ſſt nicht möglich, die Lage eines Punktes abſolut anzugeben, ebenſo wenia die Rich⸗ tung und Größe einer Bewegung dies iſt nur relativ zu einem Beobachter möglich. Taneben ſteht das klaſſiſche bſolutprinzip: die Entfernung zwiſchen zwei Punkten und die Dauer eines Ereigniſſes ſind abſolute Größen. Nach Ein⸗ ſtein müſſen nun auch die Entfernung zwiſchen zwei Punkten und die Zeit relativ ſein, das heißt verſchieden für verſchiedene Im zweiten Teil ſeines Vortrags ging Dr. Lämmel zunächſt auf die ſeit etwa 100 Jahren geltende Aether⸗Theorie ein, die ſich durch das Einſteinſche Prinzip als überflüſſig erweiſt. Indem Einſtein davon ausgeht, daß die Lichtgeſchmindigkeit(300 000 lem in der Sekunde) für Beobachker an verſchiedenen Punkten immer dieſelbe ſein muß, die Geſchwindigkeit aber als Ergebnis der Tei⸗ lung von Weg burch Zeit bei verſchiedenem Weg und gleicher Zeit nicht dieſelbe ſein kann, kam er zu dem Schluß, daß es keine abſolute Zeit und keinen abſoluten Raum geben kann. Zeit und Raum müſſen ſo angenommen werden, daß die Licht⸗ geſchwindigkeit immer gleich groß bleibt. Sie müſſen relativ ſein für ſeden Beobachter. Auf Grund ſeiner Theorie kam Einſtein zu dem Ergebnls, daß das Licht keine Wellenbewegung— wie bei der Aethertheorie an⸗ genommen wurde— ſondern Stoff iſt; es zeigt die charak⸗ teriſtiſchen Eigenſchaften des Stoffes: Träge und Schwere. Ein Lichtſtrahl, der an der Sonne vorbeigeht, wird abgelenkt. Dieſer von einer engliſchen Expedition beob te tatſächliche Vorgang hat zur Anerkennung der Einſteinſchen Theorie in England geführt. Ihr Kern läßt ſich zuſammenfaſſen in die Sätze: ZJeit und Raum eines jeden iſt abhängig von ſeiner Bewegung(„Der Menſch iſt das Maß der Dinge.“ Kraft und Stoff ſind eins: Stoff iſt nichts anderes als angehäufte, verdichtete Energie. So iſt nach Einſtein die Welt eine Einheit, in der Raum, Zeit und Stoff geſetzmäßig und untrennbar miteinander verknüpft ſind.. Vielleicht wäre ein Eingehen auf die mathematiſchen Formeln zum Verhältnis von Raum und Zeit zur Lichtgeſchwindigkeit einem großen Teil des Publikums intereſſant geweſen. Davon abgeſehen war die, mitunter auch launige Art und Weiſe, wie Dr. Läm⸗ mel das Dunkel der Probleme aufzuhellen verſtand, vorbildlich und erfolgreich. Mögen wir uns nun überzeugt fühlen oder nicht, uns Einſteins Relativitätsproblem nahegerückt zu haben, bleibt immer⸗ hin ein Verdienſt. 105 Alfred Maderno. Kunſt und Wiſſen in Mannheim. Thealernachricht. Morgen Samstag geht das ſoziale Orama „Vor Sonnenaufgang“ von Gerhart Hauptmann im Neuen Theater in der Beſetzung der aſtet in Szene.—-Am Sonntag wird das heitere Familienſtück„Willis Frau“ wiederholt.— Sonn⸗ tag, den 10. Oktober wird Mozarts„Zauberflöte“ zum erſten Male in dieſer Spielzeit unter der muſikaliſchen Leitung von Franz von Hoeßlin aufgeführt. Die„Pamina“ ſingt Lena Wagner vom Stadt⸗ theater in Nürnberg als Gaſt, die übrige Beſetzung iſt die bekannte. Die Erſtaufführung von„Hannibals Brautfahrt“ von Klabund wird Mitte nächſter Woche im Nationalrheater ſtattfinden. Tanzabend Margarete Rößler! Wir möchten nicht ver⸗ fehlen nochmals auf den heute Freitag, den 8⸗ Oktober abends 75 50 einmaligen Tanzabend von Margarete Rößler hinzuweiſen. Pfätziſches LCandesſinfoneorſheſter. Wir verweiſen dieſer Stle nochmals auf das am 16. Okt. im Muſenſant fia⸗ indende Sinfoniekonzert unter Leitung des Herrn Generalmufik⸗ irektor Prof. Ernſt Boehe mit Frau Csleſte Chop⸗Groenevelt, Berlin, als Soliſtin, deſſen Programm inſofern eine Aenderung als in Anbetracht der durch die erſte Akademie kürzlich er⸗ folgten Wiedergabe der Beethovenſchen 7. Sinfonie Beethovens 5, Sfnfonie zur Aufführung kommt. Aus dem Kunſtleben der pfals. Im Zweibrücker Konzeriſaal ſtehen in der nächſten Zeit wieder einige bedeutendere Aufführungen bevor. Am 14. Oktober iſt ein Soliſtenkonzert des Theater⸗ und Muſikvereins, wobei Profeſſor S arbrücken(Violine) mitwirkt. Das Pfälziſche Landes⸗ Sinfonkeorcheſter kehrt erſtmals unter Prof. Boehe am 23. Oktober ein, um eine Beethovenfeier zu geben und dabei die Egmont⸗ Duvertüre, die 5. und 6. Sinfonie aufzuführen. Auf der Bühne wird am Sonntag, den 17. ds. Mts. das Schauſpiel mit Schillers „Braut von 5 durch das Saarbrücker G uſpielhaus er⸗ öffnet. Anfang Dezember ſpricht der Intendant des Wiesbadener Staatstheaters, Dr. Karl Hagemann, über„Theater und Revs⸗ lution“. Dazwiſchen veranſtalten Volksbildungsausſchuß, pfälz. Wanderbühne uſw. weitere Aufführungen und Darbietungen, ſo⸗ daß es an Abwechslung nicht fehlt. Kleine Mitteilungen. FVon der Rheiniſchen Landesbühne. Ludwig Butklar, Bus des Kölner Konſervatoriüms, iſt einſtimmig zum irektor gemeinnützigen Rheiniſchen Landesbühne und des Stadttheaters in Düren gewählt worden. Er wirkte als erſter eldenbariton an den S eatern zu N und Würzburg. ölner Blätter berichten über ſeine dortigen Erfolge, wie über olche auf re Kongert⸗ und Gaſtſpielreiſen. Er trat Fadererg e Paider fr zwei Jahre von der Bühne zurück, was a ne bedauert wurde. Die Wahl zum Direktor der Rheini Landesbühne bedeutet einen großen Erfolg, da mit ihrer Leitung + Kulturaufgaben verbunden ſind. Sie iſt als G. m. b. H. ins Leben gerufen. Rechtsträger ſind etwa 20 Städte in den Regierungsbezirken Köln, Düſſeldorf und Aachen, der Bühnenvolksbund(Landesſekretariat Köln) und der Mheiniſche Verein für ländliche Wohlfahrts⸗ und Heimatpflege. Im Aufſichts⸗ rat ſind drei Mitglieder des preußiſchen Kultusminiſteriums, die Oberbürgermeiſter und Bürgermeiſter der in Frage zommenden Städte, ein Mitglied des Verwaltungsrates des Thegterkulturper⸗ lLeeeere 1 1 14 9 1 7 während ſich der Zug ſchon in * 5 4. Seit.e Nr. 454. Mannheimer Senoral· Anzeiger.(Mitiag· uusgabe⸗ Freitag, den 8. Oktober 1920. — ſelbſt noch auf Freiersfüßen geht, zu ſeinem Leidweſen aber ſchließlich Heißhunger nach Waren herrschte, als„Internationale Einfuhr- erfahren muß, daß Toni, der älteſte Sohn, dem Vater längſt zuvor gelom⸗ men iſt. Carl Mittermayr, der Autor auch dieſes ungemein zugkräf⸗ tigen Stückes, hat die Handlung wieder mit einer unwiderſtehlichen Situa⸗ ſhrer vollen Wirkung trägt allerdings das ttonskomik ausgeſtattet. Zu virtuoſe Spiel der Träger der Hauptrollen bei, neben Kaver Texofal, der ein wirkliches Kabinetſtück abgeſtimmter, natürlicher Ko⸗ mik bietet, in erſter—— Georg Vogelſang als Vitus Semmelbacher, der in der Charakteriſierung dieſes trotz ſeiner Pfiffigkeit düpierten ver⸗ liebten Bauernwirtes eine ganz hervorragende ſchaufpieleriſ e Leiſtung vollbringt. Aufs trefflichſte ſekundiert wird ihm durch ſeine Kinder Toni (Anton Dimpfl), Reſerl(Fannerl Mittermayr⸗Terofah und Vert(Reſl Kind!), die ſich durch friſches, temperamentvolles, natür⸗ liches Spiel auszeichnen. Leni, die Haushälterin Semmelbachers, wird durch Maria in einer ace verkörpert, daß man von kei⸗ ner Geſchmackloſigkeit des alten Semmelbacher 7 70 kann, im Gegenteil, die Lent und das Relerſ ſind zwei Dirndl, bei denen der Ausdruck blitz⸗ ſauber eigentlich noch zu ſchwach iſt. Anna Terofal gibt das mit Recht mit ihrem Lebensgefährten unzufriedene Weib des Himmelsſchuſters mit der Lebenswahrheit, die allen Mitwirkenden eigen iſt. Auch Anna Keit iſt als Bötin von Traunſtein eine ſehr gelungene Type. Carl Mitter⸗ mayr, der Autor des fneben Stückes, das in überaus geſchickter Stei⸗ 8 im zwergfellerſchütternden dritten Akt den Höhepunkt erreicht, als ch die ganze Familie zum nächtlichen Stelldichein zuſammenfindet, ſtellt in Wendelin Buchner, dem Geſellen Semmelbachers, einen 4— Natur⸗ burſchen auf die Bühne. In der Pauſe durfte man ſich an einer ausge⸗ eichneten Dreingabe erfreuen: an den Vorträgen des Virtuoſentrios, das urch Carl Schwarz, Willy Schweizer und Fritz Schweizer ge⸗ ſtellt wird. Wer der geſtrigen Aufführung angewohnt und die Lachſtürme erlebt hat, die das Haus durchbrauſten, der wird mit uns in der Meinung d bereinſtimmen, daß Terofal mit ſeiner Truppe unübertrefflich ſſt. Seu. Stimmen aus dem Publikum. Skraßtenbahnſchmerzen Während die Beamten der Firmen Benz u. Co., Waldhof, und Brown, Bovert u. Co., Käfertal, gegen 8 Uhr in der Frühe mit Verdichtungswagen u ihrer Arbeit befördert werden, erleiden die Beamten der Firma Heinrich 8330 täglich eine Verſpätung, weil die Linje 5 ohne Anhänger auf den Lindenhof fährt. Der Wagen iſt in der +— um 8 Uhr ab Parade⸗ platz ſchon von der Neckarbrücke aus derart überfüllt, daß regelmäßig meh⸗ rere Fahrgäſte nicht mitfahren können. Der nachfolgende Wagen führt wohl einen Anhänger mit, allein die Fahrgäſte kommen mit dieſem Wagen mit 5 und mehr Minuten in das Geſchäft zu ſpät. Richtiger wäre es, wenn auch der dorausgehende Wagen, der um ½8 Uhr am Paradeplatz ab⸗ eht, einen Anhänger mitführen würde, damit die Beamten rechtzeitig in 905 Geſchäft kommen können. Wir wollen hoffen und wünſchen, daß es nur dieſer Ane bedarf, daß dieſem Uebelſtand a 7 wird. Viele Beamte der Firma Heinrich Lanz. Aus dem Zande. & Heidelberg, 7. Okt. Im Stadtteil Handſchuhsheim wurde heute morgen der 65 Jahre alte Landwirt Karl Schmitt an ſeiner Pfuhlpumpe hängend, tot aufgefunden. Außerdem hatte er zwei Schußverleßungen in der Bruſt. oder ein Berbrechen in Betracht kommen, doch ſcheint das erſtere in Betracht zu kommen.— Die Polizei verhuaftete zwei Be⸗ trüger. Der eine betätigte ſich als Zechpreller und brachte einen um etwa 1000 Mark, der andere hetrog einen Wieblinger irt um einige hundert Mark.— Ein Volksſchüler ſtahl ſeiner Mutter 300 Mark, fuhr damit nach Mannheim und ver⸗ brachte dort das Geld an einem Tage bis auf eine Mark. *fKarlsruhe, 8. Okt. Eine böſe Ueberraſchung wird der hie⸗ ſigen Bepölkerung durch die Mitteilung von einer weiteren außer⸗ ordentlichen Steigerung der Fleiſchpreiſe bereitet. So⸗ eben wird bekannt daß Rindfleiſch mit Knochen 14 Mk. und ohne Knochen 17., Kalbfleiſch 16., Schweinefleiſch 18 M. das d koſten werde. Das ſtädtiſche Nachrichtenamt bemerkt u dieſer Prefserhöhung: Wenn die Steigerung der Preiſe aller ebensmittel in der Weiſe weitergeht, wie in der letzten Wocho, ſo kann der Zuſammenbruch des Ernährungsweſens in der Tat nur durch Einführung einer zweckentſprechenden Planwirt!. ſchaft verhindert werden. EEhrsberg bei Schönau k.., 7. Okt. Zu der Ermo der in den 30er Jahren ſtehenden ledigen Anng Maier wird no berichtet, daß ſich die Getötete in anderen Umſtänden befand und Mörder wahrſcheinlich ihr Liebhaber iſt. Die Maier ſtand der* übrigens nicht im beſten Rufe und hatte wegen Kindestötung be⸗ reits eine längere Freiheitsſtrafe verbüßt. Pfalz, Heſſen und Umgebung. Worms, 7. Okt. Vom Automobil totgefahren wurde Altbürgermeiſter Strack aus Rheindürkheim. Bei der Heimfahrt vom Felde kamen ihm zwei Laſtautos von verſchiedener Richtung ent⸗ gegen, ſo daß das erſchwert wurde. Zum Unglück ſcheu⸗ ken auch noch die Pferde. Das eine Automobll fuhr mit voller Wucht in das Fuhrwerk hinein. Strack wurde vom Wagen geſchleudert und erlitt derart ſchwere Verletzungen, daß er im Städt. Krankenhaus näch kurzer Zeit verſtarb. 2 Gerichtszeirung. sw. Darmſtadt, 5. Okt. Eine dunkle Angelegenheit beſchäftigte geſtern das giel e Schöffengericht. Verſchiedene angeſehene ge von Darmſtadt, Bensheim und Frankfurt waren nach dem ch März denunziert worden, eine weitverzweigte konſervative Berſchwö⸗ rung ins Bert geſetzt zu haben. Die Denunzierung hatte den Erſolg, daß die Be— ſten auf kurze 155 der Freiheit beraubt wurden, bis ſich die Haltloſig 45 5 e an 15 e Urheberin war die aus achtbarer Fa⸗ milie ſtammende 39 Jahre alte Frau non Abmin. Die Frau iſt hochſtapleriſch veranlagt, hat ohne jegli mittel zu beſitzen, im e. ahres ein Haus im Werte von 195 000 Mark und eine antike Möbelſammlung im Werte von 400 000 Mk. ekauft. Letztere ſollte in 3 Raten bezahlt werden. Auf das Drängen der aubiger erkannte ſie eine Schadenerſatzforderung in Höhe von 35 000 Mk. an. Dies dürfte wohl die ſch fun ſehr ſchralt Ne e geweſen ein; denn Frau W. befand ſich in r ſchwierigen Verhältniſſen, Einem ührer der U. S. P. gegenüber erklärte ſie, er ahlung von 400 000 ark(das wäre der Belrag geweſen, um ihren Verpflt men) könnten die beabſichtigten Judenpogrome vereitelt werden. Da der Plan mißlungen iſt, griff ſe zum letzten Mittel und erſtattete Anzeige ſo⸗ wohl bei dem Polizeiamt in Frankfurt, als auch bei dem Miniſter des Innern Dr. Fulda. Bei der Verhandlung wollte Frau W. nichts mehr von der ganzen Angelegenheit wiſſen und im Dämmerzuſtande gehandelt haben. Die ärztliche Unterſuchung ergab jedoch die vollſtändige Zurechnungsfähig⸗ keit. Wegen wiſſentlich ſalſcher Beſchuldigung und Verläumdung er⸗ kannte das Gericht auf 2 Monate e abzüglich 3 Wochen Unter⸗ ungshaft. Die Unterſuchungshaft wurde dur Hinterlegung einer Biche eitsſumme ſ. Zt. aufgehoben. bandes und des Bezirksverbandes der freien chriſtlichen Gewerk⸗ ſchaften. Die Dürener Volkszeitung ſchrieb füngſt:„Beretts ſeit ärg arbeitet Buttlar unermüdlich am Zuſtandekommen einer erſprießlichen und erfreulichen Theaterſpielzeit und die Stadtver⸗ orbnetenverſammlung ſprach ihm für den Idealismus und den Eifer, mit dem er ſich um die Sache unſeres Theaters bemuht hat, ihren öffentlichen Dank aus.“ Vermiſchtes. Oder verkannte Bahnhofsportier. Als Llond George auf der Rüdteſe aus der Schweiz nach England das Waadland gaſber war auf der Grenzſtation auch ein Mitglied des Bundegrats er⸗ ſchienen, das den antlichen Auftrag hatte, dem engliſchen Premier⸗ miniſter den Abſchiedsgruß der Schweiz ſte überbringen, Als der 8215 telt, ſtieg der engliſche Premierminiſter aus u. ſchritt an dem verblüfften Bundesrat vorbei auf den ſich tief verneigenden n⸗ —9 zu, dem er dann im Namen Englands ſeinen Dank für die Gaſtfreundſchaft, die er in der Schweiz genoſſen hatte, in wohl⸗ ſetzter Rede ausſprach. Ohne ſich die üſſen d„ia, ſa es ratloſen Portiers ſtören zu laſſen, ſchüttelte ihm Lloyd ge zum Abſchied energiſch die Hand, um dann wieder in ſeinen Wagen zu ſteigen, oahne den Vertreter des Bundesrates eines Wortes zu würdigen. Im Augenblick, als ſich der Zug in Bewegung ſetzen wollte, ließ er eiligſt das Fenſter ſeines Abteils herab und reichte dem verdußten Bundesratsvertreter die Hand, deren beredter Druck den Dank und die e für das Mißwerſtändnis aus⸗ ſprechen ſollte.„Die engliſchen Bürgermeiſter, ſo e⸗ Eniſchuldi des Mhr ſiündaiſen ſebit der eee 5 ur En igung des Mißverſtändniſſes,„pflegen hei großen —— eine Uniform anzulegen, die der—— Vebnbeſvert zum Verwechſeln ähnlich ſieht.“ verbandes außerdem ein Verbrauchervertreter. Es kann alſo Selbſtmord uiſe Witterſtädter, dee Ges. chtungen nachzukom⸗ Handel und industrie. Nheinisch-Westtälisches Kohlensyndikat 1919/20. Der vorliesende Geschäftsbericht gibt in seinem ersten Teil zunächst einen allgemeinen Ueberblick über die wirtschaft⸗ lichen Folgen der Waffenstillstandsbedingungen und des Ver- sailler Friedensvertrages. Im Kohlenbergbau, besonders im Ruhrbesirk, haben sich die Folgen in besondets scharfen Fotmen äusgeprägt. Der gesamte technische Apparat wurde im Krieg überanstrengt und abgenutzt. Zu Beginn des Be- richtsjahres steht der Generalstreik, aus dem der Ruhrbezirk mit der Sichenstundenschicht hervorging. Am Ende des Be⸗ richtsjahres untetbrach der Kapp-Putsch wieder dle Eutwick- lung. Unter solchen Zeichen stand das gunze Jahr. Die För⸗ derung beträgt infolgedessen nicht einmal zwei Drittel der- jenigen von 1913. Von der vetminderten Förderung waren im Laufe des Jahres wachsende Mengen an die Entente zu llefern. Die Befriedigung des deutschen Bedaffs wurdle dadurch immer stärker beeinträchtigt. Daß die Lieferungen überhaupt noch in dem jetzigen Umfange möglich sind, ist den seit März 1920 e Ueberschiechten der Bergarbeiter zu ver⸗ anken. Die Kohlenverteilung lag in den Händen des Reichskohlenkommissars, nach dessen Anweisungen das Syn- dilzat tätig ist. Man könne sagen, daß diese Organisation ihre wechselnden Aufgaben so gut erfüllt habe, wie man es billiger⸗ weise von einer zwangswirtschaftlichen Eintichtung verlangen Kann. Grundsätalich neue Wege wurden mit dem Kohlenwirt⸗ schaftsgesetz vom 23. März 1919 betreten. Es wurde der Reichskohlenrat als das Farlament der an der Kohlen- wirtschaft Beteiligten gebildet. Die Exekutive liegt in der Hand des Reichskohlenverbandes, der eine Ver- einigung sämtlicher Syndikate darstellt. Syndikate sind für joden Bergbaubezirk zu bilden, auflerdem ein Gaskokssyndikat. ZJowohl im Reichskohlenverband als auch in den einzelnen Syndikaten sind Arbeitnehmer als Aufsichtsrats- und Vor⸗ standsmitglieder vertreten, im Aufsichtsrat des Reichskohlen- Die Oberauf- sicht übt das Reich durch den Reichswirtschaftsminister aus. Infolge dieser Regelung der Kohlenwirtschaft wurde es nötig, die orgunisatorischen Grundlagen des Syndikats einigen Aende- rungen zu unterziehen. Der neue Syndikatsvertrag datiert vom 26. September ioto., der Gesellschaftsvertrag der Aktiengesell- sehaft Rheinisch-Westfzlisches Kohlensyndikat vom 20. Ole- toher toto. Mit dem 1. Februar 1920 traten 22 Zechen, die inren Betrieb aufgenommen haben, dem Syndikat bei. Was die Preisfrage amlangt, so bestimmt der Reichs- kohlenverband die Brennstoffverkaufspreise unter Berückeich- tigung der Vorschläge der Syndikate und der Interessen der Verbraucher. Die letzte Entscheidung hat infolge seines Ein- spruchrechtes der Reichswirtschaftsminis ter. Die Zukunftsaussichten seien trübe. Iie sich immer mehr verschärfende Kohlennot bedinge eine Tunahme der Arbeitslosiskeit. Alle Kräfte müßten eingesetzt werden, um unserer Wirtschaft den höchsten Wirkungsgrad zu geben. Das Syndikat veröffentlicht zum ersten Male wieder seit 1010 statistische Angaben. Danach betrug die Steinkohlen- förderuns Deutschlands(in Mill. Tonnen): 1913 1914 191s 1916 1977 1918 1919 190 161 147 189 167 160 116 Deber die Entwieklung der rechnungsmäßigen Gesamt⸗ Heteiligung und der Förderung der Syndikats⸗ z e hen gibt folgende Zusammenstellung Auskunft: Rechnungsmäafige Beteiligungsziffer im Jahres- durchschnitt) in Millionen Tonnen: 1913 1916 197½/1,jjG4 1918/19 1919%0 88, 108.7 112%% 1418,8 11776 Die Förderung betrug: 7 93,8 100% 88,4 72.2 Die Vermösenstrechnuns weist bei ,30 Mill. Aktienkapital 2 191, Mill.&I(i. V. 288 Mill. ½ Schulden in laufender Rechnung aus, denen 2 171 Mill.(289 Mill. 4) Gut- haben i. I. R. gegenüberstehen. Grundstücke, Mobilien und Anlagen sind yöllig abgeschrieben. Beteillsgungen stehen mit 21.,47 Mill.&(21,32 Mill. 4ι zu Buch. Die Gewinn⸗ und Verlutrechnung enthält den Posten Entnahme aus der Abrechnung mit den Mitgliedszechen zum 37. Marz 1920 in Höhe von 12,5 Mill. G. V. 6,67 Mill.). Die ordentliche Generalversammlung findet am 20. Ok- tober statt. Deutsche Bank. Die Frage, ob und in welchem Umfange die Deutsche Bank das Auslandsgeschäft, das von ihr vor dem Kriege unter den deutschen Banken am intensivsten betrieben wurde, unter den heutigen Verhältnissen wieder aufzunehmen gedenkt durch Errichtung von Filialen, wird von der„Deutschen Allg. Ztg.“ angeschnitten, Soweit dieses Blatt unterrichtet ist, liegt bei der Verwaltung der Bank zurzeſt eine solche Absicht nicht vor. Die nächste Sorge unserer Bankwelt, wie überhaupt der führenden Wirtschaftsfaktoren, muß zein, den Außenhandel und die gesamten ausländischen Beziehungen wieder neu zu heleben, ihnen allmählich wieder den Boden für ein neues Wirt⸗ schaftsgebäude zu bereiten, von dem aus dann auch wieder die Lerbindungen mnit dein Ausland aufgenommen werden können. Erst dann dürfte auch die Deutsche Bank dem Gedanken wegen Errichtung ausländischer Filialen näher treten. Im Augenblick besteht, wie gesagt, eine dahingehendeAbsicht nieht und dürfte auck vorerst wohl kaum zur Verwirklichung gelangen. Das Messgeschäft in Franktfurt. Ven unserem Sonderberlchterstattef wird geschrieben: Nachdem die Frankfurter Messe im Ok- tober des vergangenen Jahres mit einem wahren Hochbetrieb aus ihrem hundertjährigen Schlaf erwacht war, die zweite dann im Frühjahr 1920 einen merklichen Rückschlag gebracht hatte— wotan äußere Umstände die meiste Schuld trugen— scheint der Verlauf der jetzigen dritten Messe ein für allemal ihre Rxistlenzberechtigung erweisen zu wollen. Man lrann heute bereits ohne Uebertteibung sagen, daß das Meß- geschäft gut, in mapchen Stücken sogar sehr gut geht. Verslichen mit der in den meisten Zweigen während der Mai- tage geübten Zuxückhaltung, hat diesmal von vornherein ein bedeutend lebhafterer Meßverkehr und ein weit regeres Geschäft eingesetzt. Besonders die Textilbranche, die ja im eigentlichen Festhallengebäude überaus reich und umkassencd vertreten ist, dürfte allen Grund haben, mit den schon erzielten Ergehnissen zuftieden zu sein; aber auch in der Maschinenabtellung(zumal in der Elextrotechniſc), in den Zweigen der Haushaltungsindustrie, Konfektion. Spielwaren usw. werden bedeutende Umsätze gemeldet. Ein Kapitel für sioh heansprucht ciie Leder- u. Schuhfabrikation, zum größten Teil im Hause Offenbach angesiedelt: Hier ist das Ceschäft in den mittleren Preielagen rege, während die ganz pilligen und die teueren Waren minder begehrt sind: der Grund dafür ist darin zu erblicken, daß die Einkäufer bei den ganz billigen Waren Zweifel in den Qualitätswert setzen, für die teueren dagegen eine Preisreduzierung erhoften. Bei der Tabaklndustrie— deren prächtige Aussiellung wieder- um jedes Raucherherz mit Freude erfüflt— soll das Ceschätt nicht minder lebhaft als im Frühjahr gehen; das will schon etwas bedeuten, da damals gerade in dieser Industrie sehr große Umsätze erreicht wurden. Die Frankfurter Messe hat vor einem Jahr, als in Deutsch- land der dlenkbar größte Warenmangel und infolgedessen ein meste“ begonnen: aber boreits die erste MWiederholung brachte in der Beschränkutig des Namens bereits die Erkenninis zum Ausdruck, dub der Einfuhr ausländischer Waren und Produkte doch nur eine, im Rahmen des Gunzen untergeordnete, Bedeu- tung zukam. Der fremden Aussteller sind diesmal noch woeni- ger geworden, die Messe hat— soweit die gezeigten Waren in Frase kommen— rein deutschen Charakter. Unter den Einkäufern sind allerdings z ahlreiehe Auslände von denen sich manche hier zunächst einmal orientieren wollen. um später ihre Bestellungen aufzugeben. Auf die Ausländer und ihre stärkere Kaufkraft rechnen denn besonders auch die- jenigen Branchen, die bis jetzt an inländische Interessenten ers: in verhältnismäbig bescheidenen Grenzen abgegeben haben. Zusammenfassend darf vielleicht noch gesagt werden, daß die reinen Luxuswaren auf der dritten Ifesse wWeniger begehrt sind als die eigentlichen Bedarfswaren. In der — allgemein gesunkenen— Kaufkraft des deutschen Publikurs und in der Ueberproduktion, die auf diesen Gebieten(man denke an kunstgewerbliche Erzeugnissc) herrscht, findet das seine einfache Erklärung. 4 Börsenberichte. Mannhelmer Effektenbörse. Mannheim, 7. Okt.(Drahtb.) Die Börse war fest. Von Banken stellten sich: Pfälz, Bank 143., Rhein. Creditbank- 143 G. und Söddeutsche Disconto 175 G. Von Brauereien waren Mannheimer Aketienbrauerei(Mayerhof) zu 213% im Verkehr. Dutlacher Hof bei 233% gefragt. Von Industric- Aktien entwickelte sich wieder lebhaftes Geschäft in Aktien der Unionwerke zu 218½/. Nachbörslich notierten diese Aktien 218 bez, und G. Höher waren auch Benz, 243., 245·., und Nhein. Elektrizitäts-Aktien, 200 G. Sonst warcn noch begehrt: Mannheimer Versicherungs-Aktien zu 1250„ pro Stück. Frankfurter Abendbörse. Frunkfurt, 7. Okt.(Drahtb.) Am Montanaktien marlet fanden größere Umsätze in Harpener statt, welche 10% auf 396 gesteigert wurden. Phönix- Bergbau erreichten einen neuen Rekordkurs mit 600. Gelsenkirchen 381, 29% er- holt. Baderus verloren 8% auf 442. Im fraien Verkehr wur⸗ den Mansfelder Kuxe gesteigert, 4375—4425—4675; sonst waren genanmt: Deutsche Petraleum 1843, Deutsche Maschinen bel großen Umsätzen 320—-324, Lechwerke 170, Heldburg 343, Juj. Sichel 1260. Schiffahrtsaktien blieben vernachlässigt, Hapas 185%. Die Aktien des Anilinkonzerns lagen ruhig. Farbwerke Höchst 4027/, plus 27j, Rütgerswerke fest. 280, plus 1096. Von den übrigen Industriewerten wurden Elektr. Licht u. Kraft 3 niedriger, 176. Schuckert, welche gefragt waren, stellten sich 249. 2 höher, auch Lahmeyer 296 anzichend, 217. Adlerwerke Kleyer 320(— 87%0, Daimler 280, plus 1% Zellstoff Aschaffen- burg 300, zogen 2½%-;ellstoff Waldhof 460%. Metall- Acetzwerke 186, ge wannen 67%. Lederfabrite Adler u. Opper- heimer lebhaft umgesetzt, 783. Gegen Schluß trat wied?- schwankende Haltung ein. Harpener schliefen 394. Mexika- nische Anleihen lagen ruhig. 3% Goldmexikaner notierten 663., 4% Irrigat.-Anleihe 402. 3% Reichsanleihe 79K. * Milllonenumsätze der pfälzischen Winzergenossenschaften. VNeustadt, 7. Okt. Die groglen Winzergenossen- schaften der FPfalz haben auch im abgelaufenen Ge- schäftsjahr Millione numsätze zu verzeichnen gehabt. An der Spitze stehen u. a. die Winzergenossenschaft Königs baech mit 3 378 156 Umsatz, wotunter sich der Wert des Weinlagers mit 2 388 2186 befindet, wührend das Schuldner- konto 1211 788& beträgt: Mitglieder zählt die Vereinigung nur 110. Die Winzervereinigung Wachenheim konnte 3 409 673 1 Bilanzabschluß buchen; die Vermögenswerte setzen sich u. a, zusammen aus 2 34r og Weinlagerbestand und 6aß 989„ Bankguthaben; die Verpflichtungen auf 2 1085 070 Schulden an Mostlleferanten und 1 o50 722 an Kunden(Mit- sliederstand 130). Bei 139 Genossen schlol die Winzergenos- senschaft Kallstadt mit 3 234 806„ ab; der Weinbestand betrug 2 843 725., das Bankguthaben über Mill., die Schuld an Mitglieder und Kunden 2 900 o A. Ueber 1 Mill. A er- reichten ferner der Freinsheimer Winzerverein(1 428 530 Mark, 174 Mitslieder, 970 oο ι Weinvorrat) und die Winzerr genossenschaft Haardt(1 186 830, 100 Mitglieder, 740 o0⁰ Mark Weinhestand). Die Winzergenossenschaft Gimme!⸗ dingen konnte 842 600 Abschluß erzielen(48 Mitglieder) bei 398 562 Weinvorrat und 212 120„ Bankguthaben, sowie u. a, 350 000 Schuld an Kunden und Genossen. Bei insge- samt rund 700 Mitgliedern konnten diese sechs Vereinigungen nahezu 14 Mill. 4 Jahresumsatz erreichen, wobei der jedenfalls nicht zu hoch bilanzierte Weinwert über .75 Mill. X betrug. Die Kohlenförderuns im Saarbecken. Paris, 7. Okt“(Havus.) In einem längeren Artikel des „Journal“ über die Kohlenförderung im Saarbecken heißt es, daß die Kohlenförderung in den ersten acht Monaten dieses Jahres mehr. als 6000 Tonnen betragen habe. Die Berg- verwaltung glaube, daß die Förderung am Ende dieses Jahres zehn Miil. Tonnen und im nüchsten Jahre die Förder- zifler von 1913 mit 13 Mill. Tonnen nicht nur erreicht, sondern sogar überschritten werde. Kaffeestatistik. Naeh der Duntingschen Statistic betrug der Kaffee- vorat am f. Oktober in Europ 2143 000 Ballen zu 60 bg (am 1. September d. J. 2 200 o0 Ballen und am 1. Okt. 1919 2 880 O000 Ballen). Der Weltvortrat am 1. Oktober betiug? 982 oo Ballen (am 1. September d. J. 7 3a6 o0 Ballen und am 1. Oktober 1919 10 418 o0 Ballen. ————————— Wasserstandsbeobachtungen im Monat Oktober e ILLdIerkungen ei„212 Wende Uh 27 aehn. 2 Ufr Taxau„„%„%%%„%„„4ee achm. 2 Uhr Hanneim„„„„„„„ 378 3883780 3½%5 Jorgens 7 Uhr Halnz„„„„ 2.9.%.1 10.—11 Kes„ orm.* 2010 Aachm. 2 Uhr vom Neckar: Hennbelmn. 27 22 38 2(%% 3% vorm. 7 Uhr Hebrens::22J d Verm. 7 bür windetin, nedeokt + 10 Welterausſichten für mehrere Tage im voraus. Unbefugter— gerichtlich verfolgt. 9. Oktober: Wolken. 10. Oltober: Wolkſg. Sonne, teſls bedeck, normul temperiert, windig. 11. Sktober: Wolkig milde. 12. Oktober:— N teils Sonne, milde. 18. Oktober: Veränderlich, teils Nebel Regen. vlelfach Regen. 14. Oktober: Wolkig, milde, wind 15. Oktober: Wolkig, milde, 16. Oktober: Wolkig, milde, teils i 1 4 ſteiceſe Regen. 0 870 moter- 7. 3 6 kR —— gohlag 88 merkungen datun r e ee eeret Fates:] uiag J berve. 2 fered b. drad.] den en dfg. Tung Oktober2493 140 2 1 eull. dewölkt 2 Seessc 385 165 125 857 123 0 kn, ng. 4. Okteder 28% 145 14 0 16.7 Sti nebeſig 4. l 55— 1 ein dede! „ L. Stsber 787⁰ 8⁰— iess en beiter — Freitog, den 8. Oktober 1920. Manuheimer General-Anzeiger.(Mitiag · Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 454. Blätter fü r Bildung und Wiſſen Geſtalten der Ewigkeit. Miniaturen von Karl Demmel. Gollfried von Skraßburg. Der Name klingt wie ehernes, ſchweres Gold; nicht ein ſporen⸗ klirrender Ritter mit gepanzerter Fauſt,— ein Bürgersmann, ein ſchlichter, deutſcher Bürgersmann im Talar.— Stroßburger Stadt⸗ ſchreiher— da läßt ſich eine liebe ſchöne Sage herumſpinnen. Sitzt hinter bleigefaßten Scheiben, zwiſchen ſtaubigen Akten und uralten Pergamenten mit dicken, roten Siegeln, die lateiniſche Namen tragen, und ſchafft. „Nicht tot mit den Akten iſt ſeine Seele; der irdiſchen Welt ge⸗ hört ſein ganzes Fühlen an. Er lebt zufrieden in Straßburgs alten Stadtgaſſen und ſchreibt in ſtillen Nächten, wenn der Silber⸗ mond um den hohen Münſterturm geht, beim ſchwellenden Licht das hohe Lied der irdiſchen Liebe vom Triſtan und der Iſolde auf, deſſen Märe er irgendwo in alten Papieren des Trouvere Thomas fand. Zierlich⸗zark fügte ſich Vers an Vers der Treuſage, bis ihm in einer anderen Nacht der Tod über die Schulter ſah und ihm den lleißigen Gänſekiel aus der Hand legte: Dein Werk, Meiſter Gott⸗ fried iſt zu Ende In Verklärung wandelt er in den Blättern deutſcher Geſchichte; gelehrte Bücherſchreiber weben einen ſinnigen Kranz um ihn. Albrecht Dürer. Nürnberg, türme⸗ und ſtadtmauerfeſt im Glanz deutſchen Hanmerke, mik verſonnenen Erkern und plauſchenden Stadt⸗ nnen. Dürers Aeußeres: ein wiedererſtandener Jeſuskopf: Lockenhaar legt ſich um das durchgeiſtigte Haupt. Fauſtiſches Weſen bis zur Unergründlichkeit lebt in den ruh⸗ loſen Linien ſeines Werks; Glut, fe und Ffertigkeit, nicht Jubel und Rauſch: deutſche Kunſt, deutſche Arbeit und Meiſterſchaft. Aus butzenſcheibenverträumter Werkſtatt des„hochwohllöb⸗ lichen“ Holzſchnitzers und Kupferſtechers flattern ſeine Kunſtblätter in die deutſchen Gaue: fahren über die Reichsgrenzen und erzählen dort vom ehrſamen Meiſter Dürer in Nürnberg. Columbus durchſegelt den Ozenn— wild ſchlagen im Orient die Türken aufeinander; in Deutſchland blüht Handwerk und Kunſt edel und kernig auf. Dürer formt mit ſeinem Zeichenſtift himmliſche Heerſcharen, feurige Reiter der Apokalypſe und ſauchzende Engel; ſticht harte Kaufmannsgeſichter in Kupfer. Es brandet und toſt in ſeiner Künſtlerſeele: er blleb friedfertig im Weſen, und dennoch ſtürzte er mit ſeiner Kunſt die Welt um. Sein Werk, aufbewahrt in alten, heiligen Büchern, wird durch die Jahrhunderte Wegweiſer deutſcher Kunſt bedeuten. Giovanni Paleſtrina. „Gott hat dieſen Namen in den himmliſch⸗heiligen Büchern der Ewigkeit einmeißeln laſſen. Zeit der Hochrenaiſſance im ſonne⸗ trunkenen Italien; ſchwer ſchleppender Brokat; ſatte Farbenpracht Kardinalsgewänder. Paleſtrina: Das Wort rauſcht wie die Gottheit im dunklen Abendwald; zittert in hohen Orgeln übermächtig fort. Urtiefe Tonſchönheit iſt dem päpſtlichen Muſtkmeiſter in die Saiten ge⸗ ſchneit. Chorknaben in Weihe und Föoierlichbelt jubeln ſeine Meſſen, die durch Duft und Andacht im Sankt⸗Petersdom immer höher 8 höher ſteigen, die Gott ſuchen in ſeiner Gnade und Dreieinig⸗ Die Augen ſeines ſchlichten Weibes ſind ein übervoller Melo⸗ dienbrunnen; ihre Seele gibt ihm innerliche Befreiung, Erlöſung Wpe⸗ Aeleln der rauhen Alltäglichkeit. Der Name vagt gewaltig ie Zeit 1 aleſtrina: Das Wort iſt Maſfeſtät, ſtille Verneigung; iſt Frömmigkeit und Ehrfurcht wie vor Gott 7 pauls letſter fachmittag. Skizze von Fritz⸗Walter Henrich. Der Zar war in großer Aufr einem alten franzöſiſchen, kuuſtvoll 5 Schnitzwerk gearbeiteten Möbelſtück, und ſpielte, während er mit dem Militärgouverneur ahlen ſprach, unaufhörlich mit dem Briefbeſchwerer, einer kleinen ronzefigur, die einen Elefanten führte. Dleſen Wertgegenſtand hatte einer ſeiner Generale von einem Türkenfeldzug mitgebracht und in einer Wette an ihn verloren. An 2 Wand des halb⸗ dunkeln, in einem damals beliebten ruſſiſch⸗orientaliſchen Renaiſ⸗ ſancegeſchmack von einer ſeltſamen Wirkung toter und lebendiger Formen gehaltenen Zimmers hingen 97 5 Gobelins aus Florenz und Rom und gegenüber niederländiſche Oelbilder, die der Zar mehr aus Laune als Verſtändnis liebte, und die ſich gar wunderlich ausnahmen neben den mit farbenbunten Kiſſen überhäuften Diwaus und Seſſeln, die in unregelmäßigen Stellungen umherſtanden. Da⸗ Jimmer machte den Eindruck einer planloſen Kunſtſammlung und ließ nur eben hierdurch erkennen, 1 5 es ſich im Palatis des zeit⸗ weiſe wahnſinnigen 22 5 Paul zu Petersburg befand. Draus war ein heller Sonnentag. Der Frühling brauſte über die Stadt mit den vielen Kuppeln und Türmen. DerHimmel lachte in den blauen Fluß hinein. Im Park überzogen ſich Baum und Strauch mit einem weichen Schleier von friſchen, hellgrünen Knoſpen. Darum kümmerte ſich der von wirren, raſtiofen Ge⸗ Seite. Er ſaß am Schreibtiſch, danken gepeitſchte arme Mann in dem koſtbarſten Palais von Petersburg nicht. Er ertrug die Sonne nicht und harte deshalb die hohen Fenſter des Zimmers mit dicken mattgelben Vorhängen bedeckt. Die ſpaniſche Standuhr in der Ecke und der ebenſo ſtumme Hermes auf einer roten Marmorſäule leuchteten nur blaß in da⸗ Unruhige Dämmerlicht, das dicke, grüne, nach verbranntem Tannen⸗ olz duftende Schatten in breiten Schwaden durchzogen. Auf dem chreibtiſch lagen neben einem wilden Durcheinander von Schreib⸗ papier und Büchern einige buntbemalte Blätter, japaniſche Jarben⸗ zeichnungen ſic Militärgouverneur Pahlen ſtand vor dem Zaren, ruhig un er. „Wiſſen Sie, was im Jahre zweiundſechzig war?“ „Ja, ich weiß es, Majeſtät.“— „Wiſſen Sie auch, was geht vor ſich geht?“ d— „Mein Herr, warum tun Sie als Militärgouverneur nichts dagegen? Iſt Ihnen bekannt, wer ſich an der Verſchwörung gegen mich beteiligt?“ Hier iſt das Verzeichnis der Ver⸗ „Ja, ich weiß es, Majeſtät. ſchwörer; auch ich ſtehe darin.“ 5 Der 1 erſchrak jäh und ſchrie:„Wie, mein Herr?“ Der Militärgouverneur Pahlen zuckte nicht mit der Wimper und ſah ihm feſt in das unſtäte, faltendurchzogene Geſicht und be⸗ merkte:„Auf welche Weiſe hätte ich ſonſt die Verſchwörer und ihre Pläne entdecken können? Ich bin abſichtlich in ihren Geheimbund eingetreten, um genau alle Pläne zu erfahren.“— Der Zar dachte einen kurzen Augenblick nach und ſagte dann mit ſicherer Stimme, indem er ſich im Stuhl ſtraff aufrichtete: „Verhaften Sie ſofort alle, ſchlagen Sie ſie in Ketten; werfen Sie ſie in Feſtungen und Kaſematten; ſchicken Sie ſie nach Stbirien zur Zwangsarbeit!“ Dann ſprang er plötzlich auf und lief ein paar Mal durchs Zimmer, ſcharf ſtöhnend wie ein gefangenes Tier in einem Käfig. Der Militärgouverneur Pahlen holte das Verzeichnis der Ver⸗ ſchworenen und legte es auf den Schreibtiſch, indem er den Zaren darauf aufmerkſam machte:„Geruhen Euer Majeſtät das Ver⸗ 23 7 55 durchzuleſen? 9 55 ſind Ihre Gemahlin, Ihre beiden Söhne, beide Schwiegertöchter verzeichnet;— wie kann ich ſie ver⸗ haften ohne den ausdrücklichen Befehl Eurer Mafeſtät? Für dieſen Auftrag werde ich niemand finden und ihn daher nicht ausführen können. Die ganze Familie Eurer Maſeſtät zu ver⸗ raten und zu verbannen, ohne daß ſie überführt, daß ihr etwas nachgewieſen iſt— das iſt gefährlich und zwecklos. Man würde ganz Rußland in Erregung verſetzen und doch kein ſicheres Mittel erlangen, Ihre Perſon zu retten. Ich bitte Eure Majeſtät, ſich mir anzuvertrauen und mir einen eigenhändigen Ukas zu geben, kraft deſſen ich ermächtigt werde, alles das auszuführen, was Ste mir eben befohlen haben, aber erſt dann auszuführen, wenn ich die geeignete Zeit für gekommen halte, das heißt: wenn ich ein Glied ihrer Familie einer feindlichen Abſicht überführt habe. Der übrigen Verſchwörer werde ich mich dann ohne jegliche wierig⸗ keiten bemächtigen können.“— Der Zar nahm ſich eine Priſe aus der ſilbernen, mit Diaman⸗ ten beſetzten Tabakdoſe, die der Kaiſer von Oeſterreich ſeinem Vater nach der erſten Teilung Polens geſchenkt hatte. Darauf war eines von den Windſpielen abgebildet, wie ſie König Friedrich von Preußen liebte. Dann ſetzte er ſich wieder hin und ſchrieb: „Die Kaiſerin und die Großfürſtin kommen in ein Kloſter, der Thronfolger Alexander und Konſtantin werden in eine Feſtung geſperrt, über die anderen Verſchwörer ſind die härteſten Strafen zu e Dann fragte er laut:„Was für ein Datum haben wir heute?“ „Den elften März, Eure Majeſtät, antwortete der Militär⸗ gouverneur Pahlen und fügte hinzu:„achtzehnhundertundeins.“ Der Zar gab ihm das Schreiben und winkte mit der Hand zur Das war das Zeichen der Entlaſſung. Der Militärgou⸗ verneur entfernte ſich raſch und konnte ein tückiſches, ſelbſtzufrie⸗ denes Lächeln nicht unterdrücken. Als der Zar allein war, verfolgten ihn ſtets wiederkehrende Gedanken, die ſich nicht mehr halten ließen und ſein krankes Hirn raſch und ſprunghaft durchkreuzten, und quälten ihn bis in die Abendſtunden. Er ging 5 zu Bett. Um Mitternacht drangen ſeine Generale, an ihrer Spitze der Militärgouverneur Pahlen, in das Palais ein und ermordeten ihn. Der Tag brachte lauten Jubel über Petersburg. Der Thron von Rußland war für Alexander den Erſten freigeworden. Umſchwung. Von Siegfried Berberich. Feierabend. Johann ſteigt vom Bau herab, wie ſeit dreißig Jahren, wäſcht ſich die Hände, zieht e Ueberkleider aus, Nanch ſte an ben Nagel, brummt„Guten Abend und geht hinaus die Straße, allein, inmitten ſeiner Kollegen. Unzufrieden wie ſtets; man läßt ihn in R e, kennt ſeine frauhe Art, reſpektiert ſeinen Haß, ſeine Wutt er iſt der Eiftigſten einer in der Gewerkſchaft— ein Alter! Vorbild und Muſter: Einer von denen, die trotz Verfol + und„Druck von oßen“ ſahrzehntelang feſtgehalten haben an dem als richtig Erkannten; Mit⸗Erkämpfer der Erfolge de einer füngeren, leichtſtnmigeren Generafſon als reife Früchte, wie Selbſtberſtänd⸗ lichkeiten, zugute kommen. Bis geſtern hat man geſtreikt; ſchließlich die Mindeſtforderung durch⸗ geſetzt. Jft ſelbſtbewußter heute angetreten; die alte Rechnung auf das Das Reich der jugend. „Es Wwar einmal.“ Es war einmal! Aus fernen Kindertagen Steigt's auf, wie Wunderbronnen, licht und klar. Es war einmal— dies Zauberwort der Sagen, Ein Seſam es der Kinderſeele war. Es war einmal! Wie lange ſchon entſchwunden Iſt jener Träume holder Widerſchein: Es war einmal! In ſtillen Dämmerſtunden Schleicht ſich's wie Geiſterhauch ins Herz hinein. Es war einmal! Die Sonnenſtrahlen glühten Und ſüßer Lindenduft durchzog die Luft. Es war einmal! Dahin der Seele Frieden, Im Wind verweht gleich Sommermärchenduft. Es war einmall Des Herbſtes Süberfäden, Sie lagen glänzend über Baum und Strauch. Es war einmall— beginnen leiſe Reden, Wenn unt geſtreift des Lebenswinters Hauch. Es war elnmal! Das ganze Menſchenleben Klingt aus in dieſem einen ſchlichten Wort! Es war einmall birgt grauer Vorzeit Weben, In ihm lebt unſer Tun der Nachwelt fort. Eliſe Müller. Das ännchen mit dem Kohlkopf. Von Manfred Kyber. S. Es war in einem alten Park, in dem wilde Schwäne auf den Spiegeln dunkler Weiher ihre Kreiſe zogen, verblichene Marmor⸗ bülder lächelten und die Schatken vergangener Zeiten auf be⸗ maoſten Bänken ſaßen. In dem alten Park lebze ein kleines ännchen, das ein recht ſonderbares Gewüchs war, denn es war ſozuſagen allmählich aus allerlei Gewächſen zuſammengewachſen. ls Kopf aber hatte es einen Kohlkopf. Das Männchen war ein ganz harmloſes Männchen, nur kamen ſo leicht die Raupen in inen Kohlkopf, was ja bei einem Kohlkopf weiter nicht verwun⸗ rlich iſt. Bann hatte es richtige Raupen im Kopf und wurde ſehr anmaßend. Es wackelte durch den ganzen Park tabelt alles. Es fand die Krei die Regenwürmer und Käfer nicht mehr, obgleich das allgemein üblich iſt, und es ſagte ſogar der Nachtigall nach, daß ſie keine Stimme beſitze und zudem eine ſchlechte Ausbildung genoſſen habe. Alles im Park ärgerte ſich— nur die bilder lächelten. Einmal nun, als das Männchen beſonders viele Raupen in ſeinem Kohlkopf hatte, erblickte es auf dem grünen Raſen ein großes Kompotiglas. Es mochte ſchon lange da gelegen haben, denn der Regen hatte es blank gewaſchen, ſo daß es in der Sonne funkelte und blitzte. „Das iſt eine paſſende Krone für 1 ſagte das Männchen und ſtülpte ſich das Kompottglas auf den Kohlkopf, in dem es von Raupen nur ſo wimmelte. Mit dem gekrönten Kohlkopf aber wackelte das Män durch den ganzen Park und tadelte alles. Sogar die beſcheidenſten Leute es nicht in e. Das Moosmännchen und das 0 lebten ſtill und zurückgezogen in einer Mauerſpalte. Sie ſtörten wirklich niemand, denn ſie gingen ſelten aus und waren überaus häuslich, faſt wie ihr Onkel, der Hausſchwamm, der bekanntlich das häuslichſte aller Weſen iſt, Das Moosmännchen und das Moosweibchen waren auch ſo genügſam. Sie kochten ſich mittags nur eine eere in einem Fingerhut, und das reichte für alle beide. „Eine widerliche Völlerei“, ſagte das Männchen mit dem ge⸗ krönten Kohlkopf,„dieſe einfachen Leute in der Maue tun auch tagsüber nichts weiter als Eſſen kochen. Was aus dem ganzen Park werden, wenndich auch ſo würe?“ Die armen Moosleute waren tief gekränkt.„Eine Heidelbeere für zwei Perſonen iſt gewiß eine auskömmliche und aute Mohl⸗ zeit“, ſagten ſie,„aber eine unmäßige Mahlzeit iſt es ſicherlich nicht. Es iſt freilich wahr, daß wir die Heidelbeere in einein Fingerhut kochen, aber das tun wir auch nur, weil wir alte Leute ſind und keine rohen Heidelbeeren mehr vertragen.“ Mit dieſen Worten, die gewiß berechtigt maren, zogen ſie ſich 5 ihre— 46⁊1⁊ ˖0———55 Alles im Park ärgerte ſich— nur armorbilder ſten. Die Sonne hatte ſich aber auch die ganze Geſchichte beſehen, und ſie beſchien den Kopf des Männchens Tag für Ta Sorgfalt. Es war, als ob es den Sonnenſtrahlen geradezu mache, ſich unter dem Glas zu ſammeln und den Kohlkopf des kleinen Männchens zu wärmen. Die Sonnenſtrahlen tun das ſehr gerne. und der wilden Schwüne häßlich, es grüßte Moosweibchen g. mit beſonderer Exempel: es muß gehn! Gut, daß es jetzt ſchon gegangen iſt: Streilkaſſe und Spargeld waren aufgebraucht! Johann denkt daran.— Dort die Wirtſchaft. Trotz allem— wie immer nach der Arbeit! So viel haſt du noch. Das muß man ſich leiſten können! Du kommſt noch früh genug heim! Was ſollſt du dort! Die Frau, die näht; ſtöre ſie nicht! Und der Herr Sohn, der bleiche Affe! Hockt über den Büchern, ſagt„aber Papa“!— Quatſch! Nobler Hund!— Spuckt aus. Nur auf ein Glas. Und dann das Blatt. Duſtres Licht, rauhe Tiſche, verrauchte Decke, Haderchag Bier ſpritzt; der Wirt mit den liſtigen Aeuglein, die fette Kellnerin; Kaxten fliegen dröhnend auf den Tiſch, faule Witze, Tabaksqualnt, ſchlechte Luft, gemütlich — warm, Johann hat ſein Glas Bier, ſein Blatt, trinkt und lieſt.— Erſt hohe Politik, Welt, Reich; daun Land, Landtag; dann Stadt. Den Reſt, Unterhalkung, ſchenkt er ſich: Weibergeſchwätz. Lieſt genau, Wort für Wort; ſie ſind ihm nicht ſcharf genug, zu viel Drumherum zu wenig Drauflos!— „Lehrmittelfreiheit“, als Forderung ſeiner Partei. Stimmt zu, in⸗ nerlich, ſelbſtverſtändlich— es käme ja auch ihm zugute und allen, die könnten und doch nicht können— hebt ſich den Gedanken auf für den Heimweg; iſt weit genug, Trambahn zu teuer, kann geſpart werden— zohlt und geht. Sagt denen nicht„Gut Abend“. Die tun ihm zu wenig, ſpielen Karten, denken nicht nach, arbeiten nicht an ſich ſelbſt, lernen nichts dazu, gehen ins Kino oder Cafs, ſpielen den Herrn in ihrer Freizeit, nuhen auf den Erfolgen aus, die unſereiner erkämpft hat. Leichtſinnige Bande! Sieht ſie, modiſch geſtutzt, Mädel am Arm, Zigaretten rauchen, Kavalter ſpielen: Herren der Lage, ausruhen auf dem Erreichten! Unſinn! Nicht vorwärts— heißt rückwärts! Quatſchen vom Krieg, verlorener Jugendl Jaule Bande! Als wenn Arbeit Gefahr wärel iſt nie viel gefaulenzt worden wie im Krieg! War doch ſelber dabei. Werden ſchon ſehen! Leichtſinn rächt ſich! Kommt zurück zu ſeinem Thema: Lehrmittelfreiheit. Betrachtet alle Dinge aus Gewohnheit von der praktiſchen Seite her, von ſich aus, wie er ſie kennen gelernt hat.— Sein Fritz iſt heute 13 Jahre alt und— die Mutter war früher Dienſtmädchen in guten Häuſern— im Gymnaſium, weil er begabt iſt, wie ſeine Lehrer ſagen. Das Schulgeld iſt ihm erlaſſen, aber die Bücher haben ſchon ein ſchönes Stück Geld gekoſtet, gewiß; ſo an die zweihundert Mark! Johann bedenkt: der Ertrag von drei bis vier Wochen Arbeit! Harter Arbeit bei Wind und Wetter, ungeſchützt hoch droben auf dem Bau. Damit der Junge ſich Bücher kaufen lann; lateiniſche und jetzt auch griechiſche und deutſche und Geſchichte und ſo weiter. Die Kinder müſſen viel lernen! Lernen iſt gut: er ſoll's beſſer haben als ich! Aber ſchließlich Johann bleibt ſtehen. Es kommt ihm hart an, zu denken, was er jetzt ühlt, was er ſchon oft zuhauſe geſpürt 155 am Mittag, am Abend: dort zt die Mutter und näht, ſtill, ſauber, fleißig, ſtolz auf ihren Fritz, der vor einen Büchern ſitzt, aufſieht und von Cäſar erzählt und all den reichen Römern oder von Plutarch oder von dem Bau der Pyramiden; der von der Macht all der 1 Männer ſchwärmt, die die Geſchichte ausmachen, mit rotem Kopf und froh des Wiſſens und glücklich darüber, daß er uns davon erzählen kann, di⸗ wir ſo dumm ſind und von alledem nichts wiſſen! Iſt es nicht Herablaſſung von ihm, ſein Prunken mit Wiſſen?— Das iſt dein Sohn?— Schämt er ſich nicht ſeiner ungebildeten Eltern?— Fühlt er ſich ihnen nicht überlegen?— Und wenn du einmal etwas dazwiſchen warfſt, zum Ruhm ihrer Kaiſer bauen mußten, oder dieſer Römer, die ſich ab⸗ placken mußten, damit ihre Führer in bie Geſchichtsbücher kamen— das ſondern ſo, wie es geſchrieben ſteht, und wie es ſein Profeſſor ihnen erklärt hat: vom Standpunkt der Reichen, der Beſitzenden, der Herrſchenden, der Bourgois! Und hat er dich nicht ausgelacht, als du Bourgeois ſo ausge⸗ 6 55 haſt, wie es geſchrieben wird, eben wie Burgoi? Und wollte er ir nicht weismachen, ein Demagoge wäre kein Volksverhetzer und Verfüh⸗ rer, ſondern— eigentlich, ſagte er— ein Führer des Volkes?—— ihn ſein Wiſſen dir nicht entfremdet, dir und uns allen? Iſt er nicht ſelber auf dem Weg, ein Bourgeois zu werden, uns zu verachten, gering von uns zu denken, weil wir nicht ſo viel wiſſen wie er? Johann ſpuckt aus, geht weiter, verbittert. Denkt: dies der Gang der Entwicklung! Du kaufſt ihm die Bücher, ernährſt ihn, ziehſt ibn groß— denn bei all ſeiner Weisheit, dazu braucht er dich; darauf kannſt Du ſtolz ſein, wenn du willſt!— damit er, groß geworden, dich verlacht und zu dei⸗ nen Feinden hilft! Langſam geht er ſeiner Wohnung zu, kommt an, klingelt, geht hinein, ſagt„guten Abend!“ 25 Und wohnt er nicht ſelber wie ein 85 eois? Ekelhafte Ruhe und Reinlichleit! Wozu noch ſtreiten! Es iſt erreicht! Für wen denn? Hat ſeine Frau je gefühlt wie er? Iſt ſie ſich nicht immer beſſer vorgekommen? Und erſt dein Herr Sohnl Hat ſie ihn nicht angeſteckt, ihm nicht eine roſige Zukunft eingeredet?— Wird ihm nicht übel, wenn er nur— Waer ört?— Gewiß, 1 97 25— wie du; er iſt über nausgewachſen, m ner Spargroſchen, deiner Gewerkſchaft, deiner Propaganda, deiner Streikerei, die er im Grunde verachtet— wie dich! Er wird eben ein Bourgeois. Das iſt der Gang der Entwicklung... Und wenn ſie die Bücher umſonſt hergeben, — und das müſſen wir erreichen!— werden dann nicht womöglich noch viel mehr Arbeiterkinder Bourgois werden und ſich ihrer Eltern ſchämen? Wie er dort ſitzt, bleich und geſcheitelt, ich glaube, ich ſollte ihn haſſen— nicht als Vater: es wird ihm beſſer gehen als dir!l— aber als Proletarier! Bielleicht wird er ein Herr und bedrückt dann deine Kollegen! Durch dein Geld, mit dem er ſich ſeine Bücher gekauft hat In Johann reckt ſich der Vater: ſchließlich iſt er doch dein Sohn, der Erbe deines Blutes! m es ihm beſſer geht als dir, dann waren die Bücher das Opfer wert: drei bis vier Wochen Arbeit!— Und vielleicht du dir nur ein, daß er dich verachtet: vergiß doch nicht, daß er vie⸗ er iſt als du.. Vielleicht— 125 ſein Verſtand, daß du recht ehabt haſt mit deinen Anſichten— für dich er ſteht an anderer Stelle. 5 wäre es nicht auch möglich, daß er eines 7 ſein Wiſſen und Können in den Dienſt des von dir Erſtrebten ſtellt? Denke doch au all die Großen! Kamen ſie nicht oft gar aus Beamtenfamiljen?— Allerdings: Söhne von Proletariern ſind ſelten unter ihnen.. Sie kommen an— und ruhen ſich aus Die Nähmaſchine kappert, die reihfeder kratzt. Johann philoſo⸗ hiert, öft: Wir denken an uns, das deutel Doch das Morgen: Neber geht ſeinen Weg!— Der Kohlkopf aber wuchs dadurch immer mehr und mehr, das kleine Nünnchem 1 5 auf, alles zu tadeln und wurde ſtiller bis es eines Tages mit ganz erbärmlichen Kopfſchmerzen auf dem grünen Raſen ſaß. „Mein Kopf ſchmerzt ſo ſehr“, jammerte das kleine Männchen, „er wirr immer dicker und bicker, er wächſt, und wächſt und ich kriege das ſchreckliche Glas nicht mehr herunter! Lieber will ich ungekrönt bleiben, aber ſolche Kopfſchmerzen möchte ich nicht wieder haben.“ Sein Jammergeſchrei te den ganzen Park. Die Einwohner des Parkes waren alle freundliche und gute Leute. Die Regenwürmer und Käfer krochen teilnahmsvoll näher, und auch den wilden Schwä⸗ nen tat es 7 leid, daß das kleine Männchen ſolche Kopfſchmerzen atte. Die Nachtigall war ganz ſtill, denn ſie ſagte ſich, daß ihr Ge⸗ ang mit ſolchen ee nicht mehr zu vereinen wäre. Aber elfen konnte ni 5 Endlich drang die Klage des kleinen Männchens auch in die Mauerſpalte zu den Moosleuten, die gerade bei Tiſch waren und ſich eine Heidelbeere im Fingerhut kochten. Sie vergaßen alle Kränkung und eilten dem kleinen Männchen zu Hilfe, ſo ſchnell ſie das nur ver⸗ mochten. Sie faßten das Naue las und zogen aus Leibeskräften daran, um den gekrönten Kohlkopf davon d befreien. Sie zogen ſo ſehr, daß es in ihren Mooskörpern ordentlich raſchelte. Die Regen⸗ würmer und Käfer hielten den Atem an vor— Endlich ging esl Das Moosmännchen und das Moosweibchen ſielen hintenüber, das Kompottglas blieb in ihren Händen— aber der Kohlkopf „Das ſut nichts“, ſagten ſie,„es war ja nur ein Kohlkopf. Wir . dem Mã einen neuen, und den ſetzen wir ihm dann auf.“ nd das taten ſie. 5 Dem Männchen war nun wieder ganz wohl. „Ich möchte Ihnen aber doch raten“, ſagte die Nachtigall, daß Sie ſich in Zukunft die Raupen in Ihrem Kopf rechtzeitig von einem ſachverſtändigen Vogel abſuchen laſſen.“ Das war 7+4 ein ſehr guter Rat, und er ſollte von allen be⸗ folgt werden, die es Die— 14 1 29 155 K war ihnen nichts Neues, einer den Kopf verlor. en ſie in vergangenen Zeiten 77 eſehen, und es war nicht immer ſo harmlos 5 laufen wie dieſes wo es ja nur ein Denn es iſt viel ungefährlicher, wenn es nur ein Kohlkopf iſt, den man verliert, und 10 0 et darum auch gar nichts, wenn einer bloß einen Kohlkopf hat— aber er muß ihn nicht unter Glas ſetzen! „ (Aus: Kyber, Märchen, Stutigart, Vita.) etwa von der Sklaverei und Knechtſchaft dieſer Aegypter, die die Pyramiden wollte er nicht gelten laſſen; das ſieht er alles anders, nicht menſchlich, „„nFFFFFFTTTTTcTTTTTTTTCTCTCTCTCTCTCTCTTTTTTTTTTTTVT—————————————— ——————— 33 4 Ad. Messerschmitt, Pgranzeer 8. Seite. Nr. 284. Mannheimer General · Anzeiger.(Mittag ⸗Ausgabe.) Freitag, den 8. Oktober 1920. Sportliche Nundſchau. Die Jutzball⸗Siga in Rordbagern. Mit Ausnahme des Spiels in Würzburg, wo der.⸗V. 1846 gegen die -Meiſter,.⸗V. 1860 Fürth, ſpielte in Bamberg gegen den dortigen 1..⸗C. und holte ſich durch einen:1⸗Sieg zwei weitere Punkte.(.) Radſport. sr. Lewanow gewinnt das Goldene Rad von Berlin. Auf der Olympia⸗ dortigen Kickers mit 2: 0 untetlag, brachte der vierte Ligaſonntag die er⸗ Bahn kam am Sonntag bei eigem Maffenbeſuch das Goldene Rad in zwei warteten Ergebniſſe, wenn auch die Niede rlage des N..⸗V. etwas zu hoch Läufen über je 50 Kilometer bei Streckenwertung zur Entſcheidung. Der erſcdent ind nicht gand dem Hdielvetlauf eraſprich. Der 1..sc. hatte ſehr ſcharſe und kühle Wind machte den ahrern piel zu ſchaffen. Im eine der ſchwächſten Mannſchaften, Bayern Kitzingen zum Gegner. Das en Lauf ging Appelbans in 9er 6. Runde an die Süne un 214— Spiel endete mit einem Siege von:1 für den Deutſchen Meiſter. Kitzingen und behielt dieſe das ganze Rennen hindurch. Am beſten hielt ſich Lewa⸗ zeigte ein ganz gutes Spiel, bat aber noch nicht die nötige Wettſpielhrakis. now miit 3 Verluſtrunden, während Krupkat 6 Runden zurückblieb⸗ Sawall In der erſten Viertelſtunde iſt das Spiel faſt ausgeglichen. Der Sturm und Thomas ſpielten keine Rolle. der Mainſtädter kann das Tor der Nürnberger öfters in Gefahr bringen. In der 18. Minute fiel durch Träg das erſte Tor“ Etwas ſhaiter Kitzingen den Ausgleich. Nürnberg drängt ſcharf und kann bis zur Pauſe noch zweimal durch Sutor und Träg einſenden. Nach der Püufe legenes Spiel der Meiſterelf, die innerhalb zehn Minuten vier Tore macht. Dann tritt eine Pauſe ein bis Kalb in der 37. Minute die Torzahl auf acht erhöht.— Ein dem Spielverlauf nicht ganz entſprechendes Reſultat von ind Im 2. Lauf zeigte Lewanow eine vor⸗ zügliche Leiſtung. Ueber die erſten 10 Kilometer führte Sawall in ſchärf⸗ ſtem Tempo, verausgabte ſich aber dabei ſtark und erlag einem Angriffe dewanows, der nun durchweg die Führung behielt. Appelhans ſpielte diesmal—+ eines Motorſchadens keine Rolle. Der 2. Platz fiel an Krupkat vor Sawall. Auch im Geſamtergebnis ſiegte Lewanow(Continen⸗ tal⸗Reifen) vor Appelhans, Kruptkat, Sawall und Thomas. In den Flieger⸗ rennen war Stabe der beſte. Er gewann alle drei Wettbewerbe überlegen, Tor ertete N. g bere in dd gepn den 1 Sies beraus Das eſſte darunter die Olhmpia⸗Meiſterſchaft. Die Ergebniſſe. Olbmpia⸗Meiſter⸗ Tor erzielte N..⸗V. bereits in der dritken Minute, kann aber den Vor⸗ ſprung nicht halten. Prächtige Arbeit der Fürther Stürmer verhelfen die⸗ ſen in der., 15. und 43. Minute zu drei unhaltbaren Erfolgen. Nach der Pauſe zunächſt einiges Dräugen der Fürther. In der 55. Minute durch Henneberger der fünfte Erfolg. Zwei vielleicht nicht ganz zu Recht gegebene Elfmeter ſtellen das Ergebnis auf:1. Frank verwandelt gleich darauf eine Flanke von links zum 8. Treſfer. Gegen Schluß iſt N..⸗V. ſtark — 85 und kann durch Liebermann das längſt verdiente zweite Tor er⸗ zielen. Die mit zwei Mann Erſatz ſpielende Manſchaft des.⸗V. 46 mußte den Würzburger Kickers zwei wertvolle Punkte überlaſſen. Trotz ſtändigen Sch Drängens kann der Nürnberger Sturm nichts erreichen, Würzburg er⸗ zielt ſeine beiden Tore in der erſten und letzten Minute. 46 war, beſonders in der zweiten Halbzeit, ſo überlegen, daß die Würzburger kaum über die Mitte des Spielfeldes hinaus kommen. Pfeil befeſtigte ſeine Stellung in der Tabelle durch einen:0⸗Sieg über M..V. Fürth. Bis zur Halbzeit hatten beide Gegner gleichviel vom Spiel und Fürth konnte bis dahin den Kampf unentſchieden halten.(:). Nach der Pauſe war Pfeil etwas überlegen. In gleichmäßigen Abſtänden fielen durch Halblinks und Rechtsaußen die vier Tore, denen die Turner trotz aller Anſtrengungen kein Ebrentor entgegenſetzen konnten. Der vorjährige ſchaft für Flieger: 1. Stabe; 2. Sennecke, 1 Lg.; 3. Hahn, 4 Lg.; 4. Münzner. Goldenes Rad von Berlin 1. Lauf 50 Kilometer: Appel⸗ hans 43:53,1: Lewanow 1310 Meter, Krupkat 2500 Meter, Sawall 6540 Meter, Thomas 7880 Meter zurück. 2. Lauf 50 Kilometer: Le wan o w 46:08,3; Krupkat 2620 Meter; Sawall 4110 Meter; Appelhans 4530 Meter; Thomas 6350 Meter zurück. Ergebnis: 1. Lewano w 98,690 Kilometer: 2. Appelhans 95,470 Kilometer; 3. Krupkat 94,880 Kilometer; 4. Sawall 89,350 Kilometer; 5. Thomas 85,970 Kilometer.— Prämienfahren: 1. Stabe; 2. Sennecke, 2 Lg.; 3. Schulz, 1 Lg.; 4. Hahn.— Zweiſitzer⸗ 1. Sennecke⸗Stabez; 2. Krahner⸗Münzner, 3. Neinas⸗ ulz. Schwimmen. Vom Schwimmretkungsweſen. Wir machen nochmals auf den heute Abend 8 Uhr im Saale des Ballhauſes ſtattfindenden öffentlichen Lichtbildervortrag über„Bade⸗, Schwimm⸗ und Rettungsweſen“ aufmerkſam. 5 Fußball. sr. Fußball⸗Länderwettkampf Deutſchland⸗ungarn. Der Deutſche Fuß⸗ ball⸗Bund hat für das am 24. Brrnter ien 9 Ais Anlüdt lenfertiümngen derörelgenehle. gr Samstag, 9. Oktober gelten——9 Marken: J. Für die Verbraucher: Brot: Für je 750 Gramm die Brotmarken—4. Butter: ¼8—— zu Mk..25 für die Fettmarke EK in den Verkaufsſtellen 131—170. II. Für die Verkaufsſtellen: ——.— 105 Fran Mk..30 für di. Schwe alz: ramm zu Mk. 3. e Verkaufsſtellen 401—700 am Samstag, den 9. ds. Mis, bei der Südd. Fettſchmelze im Schlacht⸗ hof von—11 Uhr. Ausweis und Gefäße 2— e Pfund Mk..25 für die Verkauf utter: /8 0 e aufs· ſtellen 111219 am Samstag, den 9. ds. Mts., von—½12 Uhr. Pilzausſtellung 124 des Städt. Unterſuchungsamts Kurfürſt Friedrich⸗ Schule C 6, Eingang gegenüber C 7; geöffnet Montag bis Freitag von—4 Uhr, Samstag von —6 Uhr. Vereinen und Schulen bleibt nach Vor⸗ anmeldung die Ausſtellung Montag von —6 Uhr geöffnet.— unentgeltli 6⁵ ausflug unter ſachverſtändiger Leitung in den Viernheimer Wald 155 leen Juber enten Samstag, 9. Oktober mit der Weinheimer Elektr. Abfahrt 18 Hauptbahn⸗⸗ hof, 1˙8 Paradeplatz, 208 Neckarſtadt. Fahrkarte bis Viernheim. Städiiſches Lebensmittelamt, C 2, 167/18. Ein der im Bereich der Straßen⸗ Horr ununterbroc . verpflichtet. bahnen und der Bahn nach Dürkheim im Monat; 8 Seytemder 1920 104 Gesinnung gefundenen Gegenstände würdigkeit t a) im Hausflur des Verwaltungsgebäudes — gendeh in Mannheim. Colliniſtraße Nr. 1, b) im Hausflur des Stadthauſes in Ludwigs⸗ hafen a. Nh., Ludwigſtraße Nr. 69, während 6 Wochen zur Einſichtnahme aus. Malas-Lerseigennd. Im Kuftrage der Erben verſteigere ich wegen Erbteilung am 111506 Freitag. den 8. Oltober 1920. macimtags 2 Unr. der EIdiendorfistrasse No. 60. Ne zum Nachlaß der 7 JOsellne Suzen gehörigen, nachbenannten Fahrniſſe meiſtbietend gegen Barzahlung: Unerwartet verstarb nach kurzer Erkran- kung das Mitglied unseres Aufsichtsrates Der Verstorbene war einer der Mitbegründer unserer Gesellschaft und hat seit 16 Jahren gehört. Er hat seine ganze Tüchtigkeit und Arbeitsfreudigkeit stets für unser Unter- nehmen eingesetzt. Wir sind für Rat und Tat, die uns der Dahingeschiedene an- gedeihen ließ, ihm für immer zu Dank Menschlichkeit, seine ehrenhafte, vornehme und Freundschaft aller die ihn kannten, gesichert. Sein Heimgang erfüllt uns mit aufrichtigem Schmerz und seinem Namen wird für alle Zeiten ein dauerndes treues Gedenken von uns bewahrt bleiben. Aufsichtsrat und Vorstand der Unionwerke.-G. Maschinenfabriken MANNTIEIM, 7. Oktober 1920. 11220 Nachruf. Ofto Fromme. hen unserem Aufsichtsrat an- geſtellt, die gegen Oeſterreich mit:2 Toren in Wien kürzlich unterlag. Deutſchland wird daher durch folgende Elf vertreten:: Tor: Stuhlfaut (Nürnberg); Verteidiger: Mohns(Berlin) und Schneider(München); Läufer: Hagen(Fürth), Tewes(Berlin) und Riegel(Nürnberg); Stürmer: Wunderlich(Fürth), Harder(Hamburg), Jäger(Altona), Seiderer(Fürth) und Sutter(Nürnberg). Erſatz: Edy(Leipzig). Hockeny. sr. Düſſeldorfer Hockenturnier. Der Düſſeldorfer Sportklub von 1899 veranſtaltete ein nakjonales Hockeyturnier, in deſſen Endſpiel ſich der Nürnberger Hockeyklub und der Harveſtehuder Hockeyklub gegen⸗ überſtanden, nachdem die Düſſeldorfer Vereine in den Vorrunden ausge⸗ ſchieden awren. Das Spiel endete:2 unentſchieden. Trotz Spielver längerung war keiner Partei mehr ein Erfolg beſchieden. Seichktarhletit. sr. Berliner Leichtathleten in Budapeſt erfolgreich. Bei den inter⸗ nationalen leichtathletiſchen Wettkämpfen des Magyar Athletikai Club in Budapeſt errang der Berliner Bormann(Berliner Sport⸗Club) einen Doppelerfolg im 100 Pardslaufen und Weitſprung, die er mit 10,2 Sek. bezw. 6,92 Meter gewann. Sein Clubkamerad v. Maſſow konnte im 400 Meter⸗Laufen hinter dem Ungarn Kurunczy in 51,4 Sek. nur Zweiter wer⸗ den und endete auch im 300 Meter⸗Vorgabelaufen hinter dem Budapeſter Karczag in 37 Sek. an zweiter Stelle. Karczag gebrauchte 36 Sekunden. Boxen. sr. Breitenſträter ſiegt über Spalla. Bei den Boxkämpfen im Berliner Admiralspalaſt ſiegte der deutſche Schwergewichtsmeiſter Breitenſträter⸗ Magdeburg über Spalla⸗Italien, der in der 10. Runde wegen Tiefſchlags bisqualifiziert wurde. Breitenſträter hatte bis zur 9. Runde bereits mit großem Plus an Punkten geführt. ———— ů ů—— Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbhaum. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Feuilleton: A. Madexno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Richard Schönfelder; für Handel: Dr. A. Nepple; für Anzeigen Karl Hügel. Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger Deutſchen Stadion zu Berlin Einige Beispiele unserer grossen Auswahl in Swerten Damensflefeln! G. m. b.., Mannheim. E 6. 2. Damenstieiel mit Stoffeinsatz. Mk. 78.00 Damenstleiel gute Ausf. m. Lackkappe Mk. 130.00 Dämenstlelel Rogchevreaux m. Lackkappe u. Rindbox. beste Lederausf,, eleg. Form. 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Oktober findet im Neuen Thealer im Roſengarten eine Aufführung von — Willi's Frau ein heiteres Familienſtück in 3 Akten- von Max Reimann und Otto Schwartz zum Preiſe von Mk. .50 und.50 für den Platz ſtatt. 5 39 ½ aller Plätze werden den Gewerkſchaften Mannheims überlaſſen, das weitere Viertel wird an Einzelperſonen auf ſchriftliche Beſtellung ab⸗ Die Zuteilung von Einzelkarten an inzelbeſteller erfolgt durch Verloſung. Einzel⸗ beſtellungen wollen bis ſpäteſtens Montag, den 11. Oktober, nachmittags 5 Uhr ſchriftlich durch Poſtkarte mit Rückantwort an die Theater⸗ kaſſe eingereicht werden. Die Ausgabe der Karten erfolgt am Donnerstag, den 14. Oktober vormittags 11 Uhr ab an der Theaterkaſſe. Mannheim, den 8. Oktober 1920. Die Intendaunz. Münstlerffeuler-Apolle Uend Der Himmelschuster In der Titelrolle: Taver Terofal. S8190 HABIITII DUHDFINMAVTFE Lisl Even Lunsipfeiferin mit eigener Mioln- und Tambegleitung. — EES Ab heute! bruno Nastner Afrodvon Ingelheims Lobensdrama der Leidensweg eines Menschen- freundes in 5 Akten. Die Schuld der Gesellschaſt an der in- er- schreckender Weise zunehmenden Zahl der Verbrechen schildert dieser Film in Bildern von erschütternder Naturtreue. Ein Mahn- und Weck- ruf an die gesamte Kulturwelt! Es wirken mit: F. A. Rüickert und Hannl Weisse Ida Mielsen die Schwester der berühmten„Asta Nielsen“ in dem herzbeklemmend spannenden Cow- boy- und Wild-West-Schlager Die Indianerbraut. 4 Akte 4 aus dem Leben der Cowboys und Indianer. Erinnerungsbilder aus dem Auswanderungs- jahr 1883 mit dem Schiffsuntergang der „Cimbria“ infolge Kesselexplosion. Ein Flim grosser Sensaflonen wie man ihn bisher noch selten sah! Aus der Reihe der Sensationen: Atemraubende kämpfe xwischen Weigen und den Schwarzfull-Indianern!l Sehlitskatastrophe auf hoher Ser AUSW. Herbst und Winter 5 Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag ⸗Ausgabe.) per grone sensaons-Splelnlan vom.—10. Oütober 2 2. Ein Film der Neuzeitl in 8 gewaltigen Akten; in der Hauptrolle: Eini Jannings, Hanna Nall u s v. 5 Begleituorträge des besten Mannheimer Kino-Künstler-Orchesters 12 Mann Dir.: K. Harzer— Konzertmst.: A. Levi 12 Mann Für in ihrem ersten Film der neuen Serie 1920/21 155(ur istaufführungsrecht für das Palast-Ihoaterl) in 5 Akten von Robert Wiene .„Genuine“ ist die phantastisch- vortrefflich aufge- baute Geschichte einer indischen Sklavin, die der reli- giösen Sekte der Bluttrinker angehört, schließlich aber selbst ihrer Blutgier zum Opfer fällt. Fern Andra welg die Titelrolle sehr anziehend zu gestalten und um- kleidet sie mit all ihrem Liebreiz und all ihrer be- stechenden Darstellungskunst. Die Handlung spielt sich in einem geheimnisvollen Hause ab und spannt die Nerven der Zuschauer bis aufs Aeußerste. Der Phantasie ist vom Veriasser ein weiterer Spielraum gegeben und 8o entstehen Bilder von entzückender Anmut, aber auch solche von erschreckender Art. Fern Andra erhöht die Wirkung dieses Films noch durch den fortwährenden Wechsel farbenprächtiger, phan- tast. Kostüme, die besonders auf die Damenwelt An- ziehungskraft ausüben werden. Technisch ist dieser Film vollendet hergestellt. 82⁴⸗² Der Iustige Teil: ed muss man sein in 2 Akten mit Thea Steinbrocher in der Hauptrolle Anfang Wochentags 5 Uhr, Samstags 3 Uhr, Sonntags 2 Unr. 75 Letzte Vorstellung 8½ bis 10%½ Uhr. Dpalast-Thesterg Naulmaunischer Nerein Mannheim E. v. Nachdem die außer⸗ ordentliche Mitgliederver⸗ ſammlung vom 6. Okt. be⸗ ſchlußunfähig war, findet lammer. Lichtspiele ae 3 15 labends 7 r im Lokale planken, 75 92,6 Ceſeſaah eine 74⁴7 2. ausserordentliche Mitglieder- Versammlung mit folgender Tages⸗ ordnung ſtatt: Beſchlußfaſſung über die Umſtellung des Vereins in eine ſelbſtändige Ge⸗ werkſchaft oder die Ver⸗ ſchmelzung mit ein. ſolchen. In Anbetracht der Wichtigkeit der Verſamm⸗ lung bitten wir alle Mit⸗ lieder um zahlreiches rſcheinen. ie Mit⸗ gliedskarte iſt als Aus⸗ auheute unentlSnenen Der Fluch der! Menschheit! II. Teil: 8249 Iu Eamh fr Mat finden Sie bei uns fertig am Lager Ahenteurer-Film in 5 Akten Iweis vorzuzeigen. 7447 In der Hauptrolle: er Vorſtand. Saoco-Anzüge, Paletots, Ulster LeeParry u. Viol. Napierska Achtung Regenmäntel, Joppen u. Hosen billiges Angebot ENGE aus modernen, soliden Stoften, in guter Verarbeitung, zu herabgesetzten Preisen. 105 dchlat-Timmer las, Marmor und Drahtröſte, Zur Orientierung die Beslchtigung a: unserer Läger gerne gestattet.: edk Emn zuſammen M. 2200. 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