er 18 e⸗ r⸗ r N. ˖⸗ 8 ·. 7 Breitag, 8. Oktober 1 Abend⸗Ausgabe. Mannheimor Genomle 22819527 In Wannßeim u. Umgebung monatl. einſchl. M..70 für Bringerlohn u. Einziehun gebühr M..—. N— ährl.—250 ohne Poſtgehüßren. Eilt. Numgnern 20 5 A ſafen a. Rh.— ofſtr. 8.— Fernſprecher Nr. 7940—7946. erruflich. Poſtſcheck⸗Konto Nr. 17590 Karlsruhe i.. Nr. benſtelle in Mannheim: Neckarſtadt: Wal enpeg Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger Seſchatts 2917 Ludwigah annheim. Perdoppelung des polniſchen Slaalsgebiels. London, 8. Okt.(WB.) Daily Mail meldet aus Riga, daß durch die neue polniſche Grenze, über die noch verhandelt wird, das Staatsgebiet beinahe verdoppelt wird. Die Grenze beginnt bei Driſſa, öſtlich Swinſt, geht dann nach Süden bis Baranowitſchi, wo ſie dem ehemaligen deutſchen Grabenſy'iem ſolgt. Sie veriäut dann weiter durch Story bis Grodno. Das wichtige Eiſenbahn⸗ ſyſtem Wilna⸗Grodno bleibt polniſch. Ein neuer pol⸗ niſcher Korlidor gibt Polen Zugang zu den letteſchen Häfen und ſchneidet Litauen, Polens gefährlichſten Feind, von Rußland ab. * 5 Die Umriſſe des polniſch⸗ruſſiſchen Friedens werden alſo ſchon ſichtbarer. Polen wird gewaltig vergrößert, drängt weiter nach Oſten vor auf Koſten der Stellung Rußlands, das die neu geſchaffenen Randſtaaten wieder unter ſeine Ge⸗ walt zu bringen ſuchte. Und vor allem— das iſt für Rußland der empfindlichſte Schlag— Polen erhält Zugang zu den ruſſiſchen Oſtſeehäfen. Litauen wird abgeſchnürt, es kommt damit vollſtändig unter polniſchen Einfluß, der Ver⸗ kehr Sowjetrußlands mit dem Weſten, vor allem mit Deutſch⸗ land, wird ſo außerordentlich erſchwert. Es iſt ganz klar, daß dieſer Friede kein Dauerfriede ſein wird und ſein kann. Sollte die Sowjetmacht durch ihn zu Fall kommen, ihre Nach⸗ folger müßten ſuchen, ihn rückgängig zu machen. Dieſer Friede muß unter allen Umſtänden neue Verwick⸗ ungen im Oſten ſchaffen, und zwar Verwicklungen, die der franzöſiſchen Barrierepolitik im Oſten ſehr ſorgenvolle Stun⸗ den bereiten können. Wenn, wie zu erwarten, Rußland, von der Sowjetmacht befreit, ſich wieder erholt, wird es gegen den Frieden von Riga Sturm laufen. Wollte etwa General Wrangel ſich zur Anerkennung dieſes Friedens verſtehen, er würde bald den Voden unter den Füßen verlieren. Warſchau, 7. Okt. Am Dienstag Abend verbreitete ſich in polniſchen Kreiſen Warſchaus das Gerücht, in Riga ſei am Montagabend der Waffenſtillſtand unterſchrieben oder doch als zur Unterſchrift reif angeſehen worden. Als Linie des Waffen⸗ ſtillſtandes ſolle die gegenwärtige Frontlime gelten. Aus amt⸗ lichen Kreiſen wurde auf eine diesbezügliche Anfrage geantwortet, daß dieſe Meldung wahrſcheinlich ſei, daß aber noch keine Beſtätigung von polniſchen Unterhändlern in Riga vorliege. Daß die Verhandlungen in Riga ſpruchreif ſind, wird durch mancherlei Vorhereitungen 17 Heute, Mittwoch, begibt ſich der Mini⸗ ſter des Auswärtigen Fürſt Sapi eha auf eine drahtliche Ein⸗ ladung Tſchitſcherins nach Riga, um mit dieſem die Schluß⸗ verhandlungen zu führen. Von polniſcher Seite wird dabei als ein großer diplomatiſcher Erfolg gebucht, daß Joffe in der letzten Vollſitzung in Riga in der aae der Pufferſtaaten zwiſchen Polen und Rußland, nämlich Litauens, Weißrußlands und der UÜkrarne, den bisherigen ablehnenden Standpunkt aufge⸗ geben habe und den polniſchen Wünſchen entgegenzukommen ſcheine. Um die Auslegung dieſer in dem dehnbaren Begriff des Selbſtbeſtimmungsrechtes dieſer. Völker zuſammengefaßten Wünſche der polniſchen Regierung dreht ſich gegenwärtig der Kampf der Parteien. 8 Die Parteien des Zentrolew begrüßen das Ergebnis der Ver⸗ handlungen in Riga als den Beginn des von ganz Europa erwar⸗ teten Friedens, hegen aber große Bedenken wegen der Wetter⸗ wolke, die das ungelöſte Problem der Ukraine und das Heer Wrangels bedeuten, denn dieſer iſt neben ſeinem erſten ſeinem erſten Miniſter Struwe gegenwärtig das Haupt aller Ruſſen, die den Krieg zur Niederwerfung der Räteherrſchaft pre⸗ digen. Die polniſche Rechte als Partei der Oppoſition gegen die demokratiſch⸗ſozialiſtiſche Regierung hält an ihrem alten national⸗ demokratiſchen Programm feſt, das erſt in einem Abkommen mit dem nachbolſchewiſtiſchen Rußland die Gewähr für den endgültigen Frieden erblickt. Aus dieſen Kreiſen will deshalb auch der War⸗ nungsruf nicht verſtummen, ſich nicht zu früh des Friedens u freuen. Außer Fürſt Sapieha wird ſich als Mimſter für alle Fragen des Friedens auch Daszinſti mit dem Leiter der Werbe⸗ arbeit für das Ausland nach Riga begeben. Paris, 8. Ott.(W..) Nach dem Journal bat Miniſterpräſi⸗ dent Lengues erklärt, das beſtändige Zuſammenarbeiten zwiſchen Frankreich und England ſei die erſte Grund⸗ bedingung für die Aufrechterhaltung des Weltfriedens und des wirt⸗ ſchafklichen Wohlergehens Europas. Er rechnet damit, daß Polen bei ſeinem Vorgehen gegen Sowfetrußland den Vorſchlägen Frank⸗ reichs und Englands folgen werde. Noch vorgeſtern habe der eng⸗ liſche Botſchafter in Warſchau der polniſchen Regierung eine Note in der die bereits erteilten Ratſchläge nochmals erneuert werden. 5 5 London, 7. Okt.(W..) Polniſcher Heeresbericht vom 7. Oktober: An der ganzen Front iſt die Lage unver: ändert. Bei einem Ausfall auf die feindlichen Truppen bei CEzwichel ſchlugen unſere Abteilungen drei Sowjetregimenter in die Flucht, machten 700 Gefangene und erbeuketen 6 Maſchinen⸗ gewehre. Warum unlerlag die Bolſchewiſtenarmee gegen Polen. Von Oberſt Immanuel. Als die Rote Armee dicht vor Warſchau ſtand, der Fall der polniſchen Hauptſtadt nur noch eine Frage von wenigen Tagen zu ſein ſchien und das Eindringen der Ruſſen in den deutſch⸗ polniſchen Korridor von entſcheidender Bedeutung für die Ge⸗ ſtaltung der Lage in Deutſchland werden konnte, hielt man die von nationalem Geiſte durchdrungene Streitmacht der Bolſche⸗ wiſten für eine durchaus ſiegreiche Kraft, die vielleicht der Welt ein neues Gepräge zu geben beſtimmt war. Es iſt ganz anders gekommen. Die Polen haben ſich, durch Frankreichs faktiſche und moraliſche Hilfe angefeuert, zum Verzweiflungs⸗ kampf erhoben und den Ruſſen eine Reihe von ſchweren Nie⸗ derlagen beigebracht, die mit dem Rückzug nach Oſten endeten. Der Zuſtand der Roten Armee iſt ein ſo ſchlechter, die Lage hinter deren Front eine ſo troſtlos zerfallene, daß vorläufig an eine Wiedererſtehung der ruſſiſchen Angriffskraft gar nicht zu denken iſt. Zwei Geſichtspunkte treten uns entgegen, wenn wir nach eden Gründen der ruſſiſchen Niederlage fragen. Zunächſt kom⸗ Badiſche Reueſte Nachrichten Anzeigenpreiſe: 1ſpalt. Kolonelzeile.50 Mk., ausw..— Mk., Stellengeſ. u. Fam.⸗Anz. 200% Nachl. Rekl. 8Mk. Annahmeſchluß: Für d. Mittagbl. vorm. 8½, f. d. Abendbl. wuhm. Uhr. Für Pel. Belel Ssftbun ene endeek 1 55 2 5 übernommen. Höhere Gewalt, Streiks u. dgl., Betrie rungen, Materialmangel uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen f. ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben od. f. Berſpdeteufah e 980 55 me v. Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. men die militäriſchen und ſtrategiſchen Fehler der Ruſſen zur Geltung. Die Moskauer Volksbeauftragten, an ihrer Spitze der im Heerweſen gebietende Trotzky, nahmen in einer durchaus dilettantenartigen Auffaſſung der Lage an, daß Polen vor dem Anſturm des national⸗bolſchewiſtiſchen Ge⸗ dankens in ſich zuſammenſinken und zu jedem ernſten Wider⸗ ſtand unfähig ſein würde. Daher ſchob die ruſſiſche Heereslei⸗ tung ſogenannte„Reiterarmeen“ ſehr ſchnell vor, um War⸗ ſchau und Lemberg zu erreichen, womit man die Gegenwehr Polens als völlig erledigt anſehen zu dürfen glaubte. Allein dieſe Armeen ſtießen öſtlich Warſchau in der Linie Pultuſk⸗ Garbolin und öſtlich Lemberg am oberen Bug und am oberen Sereth auf einen Widerſtand der Polen, den ſie nicht bezwin⸗ gen konnten. Inzwiſchen bohrte ſich die ruſſiſche 4. Armee über Soldau in Richtung auf Thorn⸗Graudenz in den weſt⸗ preußiſchen Korridor ein. Sie wurde beiderſeits vom polni⸗ ſchen Gegenangriff umfaßt und gänzlich geſchlagen, bekanntlich mußte ſich ein großer Teil in Oſtpreußen von den Deutſchen internieren laſſen. Unfähige und tollkühne Führung haben es bewirkt, daß der ruſſiſche Nordflügel geworfen und hiermit die ganze Front in rückläufige Bewegung gebracht wurde. Dazu kamen Gründe militärtechniſcher Art. Die Bewaffnung iſt eine ganz mangelhafte. Das Gewehr und der Karabiner iſt nicht einheitlich. Vielmehr ſieht man in dem gleichen Truppenteil die verſchiedenſten Modelle durcheinan⸗ der: neben dem bekannten Gewehr des alten zariſchen Heeres gibt es japaniſche, deutſche, öſterreich⸗ungariſche, aber auch engliſche und franzöſiſche Waffen, letztere beiden als Beute aus der Koltſchak⸗ und Denikinarmee. Die Munition iſt an ſich äußerſt knapp, da die ruſſiſchen Fabriken faſt nichts mehr lie⸗ fern. Die Modelle der Gewehre und Karabiner ſind unter ſich ganz verſchieden, ſo daß die Patronen nicht paſſen. Noch ſchlechter war es mit den Maſchinengeweh⸗ ren beſtellt, die als Hauptwaffe der ruſſiſchen Reiterei gedacht waren, aber wegen Munitionsmangel und Verwahrloſung verſagten. Die Artillerie beſtand nur aus einer Zahl aller möglichen leichten Modelle, denen ebenfalls die Munition fehlte. Da die Polen ſehr ſchlecht geführt waren und bei Be⸗ ginn des Krieges vor den ſchnellen ruſſiſchen Reiterſcharen auswichen, ſo fiel der Mangel an Artillerie bei den Ruſſen nicht ſonderlich ins Gewicht. Dieſe Lage änderte ſich jedoch, als die Ruſſen auf die ſtarken Stellungen öſtlich Warſchau und öſtlich Lemberg ſtießen. Hier hatten die Polen mit franzöſiſcher Hilfe ſehr gute Artillerieſtellungen geſchaffen, wobei ihnen die deutſchen Geſchütze aus Thorn und Graudenz zugute kamen, auch die in Warſchau und Modlin vom Weltkriege her noch lagernden großen Beſtände an ſchweren Geſchützen mit ſehr reichlicher Munition. Der ruſſiſche Angriff brach unter der Wirkung dieſer Artillerie gänzlich zuſammen. Frankreich hat den Polen ſehr viele und gute Tanks und ausgezeichnete Kampfflugzeuge geliefert, die teils über Danzig, teils über die Tſchecho⸗Slowakei gekommen ſind. Sie trafen in dem Zeitpunkt ein, als die Ruſſen den Verſuch machten, in Richtung auf Thorn, Warſchau, Lemberg durchzubrechen. Die Ruſſen, ſelbſt ohne Tanks und ohne Kampfflugzeuge, konnten der Wirkung dieſer neuzeitlichen Waffen nicht widerſtehen. Die leichten Tanks brachen an vielen Stellen durch die ruſſiſche Front, während die Bomben⸗ und Maſchinengewehrgeſchwa⸗ der der polniſch⸗franzöſiſchen Flieger auf die loſe zuſammen⸗ gefügten ruſſiſchen Aufgebote einen geradezu panikarti⸗ gen Eindruck machten. Ganze Diviſionen, vom Luftangriff überraſcht, liefen einfach auseinander. Dazu kamen folgende Umſtände: Die bolſchewiſtiſchen Be⸗ ſtände waren ſchwach, der Abgang durch Fahnenflucht, Ueber⸗ laufen, Krankheit ſehr groß. Die Verpflegung ließ alles zu wünſchen übrig, denn das Land, durch den ſeit 1914 toben⸗ den Krieg ausgeſaugt, bot garnichts mehr, die Eiſenbahnen waren gänzlich leiſtungsunfähig. Die ſchnell vorwärtsſtürmen⸗ den Reiterdiviſionen nahmen das Wenige fort, was noch im Lande zu finden war. Die nachfolgenden Infanterietruppen litten die bitterſte Not und blieben liegen, überdies mit Schuh⸗ zeug und Bekleidung ganz mangelhaft ausgeſtattet. Endlich diemoraliſchen Seiten! Die angebliche Be⸗ geiſterung der Roten Armee verflog ſehr bald, als ernſte Kämpfe entſtanden, Hunger und Elend hereinbrachen. Die ehrgeizigen Führer brachten die Maſſen nicht mehr vorwärts, denn die Hingebung an die Sache des Weltkommunis⸗ mus und der Proletarierherrſchaft der Zukunft ſpukte nur in den Köpfen der Machthaber in Moskau, die in ihren weichen Seſſeln ſitzen, während die Armee in Lumpen vor dem Feinde zugrunde geht. Dieſe Herren hatten ſich den Widerſtand der Polen als einen ganz geringfügigen vorgeſtellt, um ſehr er⸗ ſtaunt zu ſein, daß die Polen die Köpfe nicht ganz verloren, ſondern ſich mit franzöſiſcher Beihilfe zu einer Gegenwehr auf⸗ rafften, von welcher der bolſchewiſtiſche Anprall hoffnungslos abſplitterte. die Brüſſeler Jinanzlonferenz. Brüſſel, 7. Oktbr.(Havas.) Eine der Entſchließungen der Finanzkonferenz ſieht vor, daß die einzelnen Län⸗ der ihre wirtſchaftliche Tätigkeit nicht ohne äußere Hilfe wie⸗ derherſtellen können. In dieſer Hinſicht erklärte der Vor⸗ ſitzende der franzöſiſchen Abordnung de Fleurieu dem Vertreter der Agence Havas: Es war 5 1 möglich, die Län⸗ der beſonders zu nennen, auf die die Entſchließung anwendbar iſt, aber es iſt ſicher, daß eines davon Oeſterreich iſt. Die franzöſiſchen Delegierten zeigen ein beſonderes In tereſſe für die Lage Oeſterreichs, deren Schwierigkeiten ſie ſich nicht verhehlen. 0 Brüſſel, 7. Oktbr.(WB.) Zur Finanzkonferenz meldet Havas noch, daß die geſtrige Vollverſammlung in der Abgeordneten⸗Kammer um 3 Uhr nachm. begann. Mit wenigen Ausnahmen waren die Verſammiungsteilnehmer nach fünfzehntägiger Arbeit ebenſo zahlreich anweſend wie am erſten Tag. Die von den Kommiſſionen einſtimmig ange⸗ nommenen Entſchließungen wurden der Reihe nach zur Ab⸗ ſtimmung gebracht, nachdem jeder der Vorſitzenden der Aus⸗ ſchüſſe eine kurze Erklärung abgegeben hatte, bevor er die betreffenden Entſchließungen verlas. 5 zu verhandeln und um Brüſſel, 7. Oktbr.(WB.) Die Schlußſitzung der Finanzkonferenz wird heute nachmittag 2½ Uhr ſtattfinden. Dabei wird Präſident Ador einen Bericht verleſen, der die Arbeiten der Konferenz zuſammenfaßt. Dieſer Bericht wird an den Völkerbundsrat gerichtet werden und von dieſen den verſchiedenen Regierungen zugehen. Deulſchland und Frankreich. Forkſetzung der Ankerhandlungen. Paris, 7. Okt. Havas meldet: In offiziellen Kreiſen verlautet daß die vom deutſchen Miniſter des Auswärtigen Dr. Simons und vom franzöſiſchen Botſchafter in Berlin Laurent gemachten Vorſchläge bisher noch nicht zu praktiſchen und greifbaren Ergeb⸗ niſſen geführt haben. Die deutſchen Vorſchläge ſcheinen auf den Plan hinaus zu laufen, der in der Form auf die Vorſchläge von Spa zurückkommen will. Die Unterhandlungen werden fortgeſetzt. Die deutſchen und die franzöſiſchen Sachverſtändigen kommen zu⸗ ſammen, um über die beide Länder direkt intereſſierenden Fragen die Aufgaben der Wiedergutmachungs⸗ kommiſſion, deren Vollmacht durch den Verſailler Friedensvertrag entſchieden iſt, zu erleichtern. Was die Handelsbeziehungen an⸗ langt, ſo muß, ſagt die Havasmeldung weiter, die Botſchafter⸗ konferenz Deutſchland andauernd an die Wahrung des Ver⸗ ſailler Vertrages erinnern, da es unſere Einfuhr durch Maß⸗ nahmen erſchwert, die der Vertrag ablehnt. Nie Regierung und die 30zialiſierungsfrage. Berlin, 8. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Der wirtſchafts⸗ politiſche Ausſchuß⸗des Reichswirtſchaftsrats tritt heute zuſammen, um zu dem Bericht der Sozialiſierungskommiſſion und zur Sozia⸗ liſierung des Bergbaues Stellung zu nehmen. Ddie Ver⸗ handlungen werden 1½ bis 2 Tage dauern. Als erſter Sachver⸗ ſtändiger wird zum Antrag Lederer Dr. Hilfferding Be⸗ richt erſtatten. Wer zum Antrag Rathenauu ſprechen wird, ſteht noch nicht feſt. Den Unkernehmerſtandpunkt wird Herr Hugo Stinnes vertreten. Bei der Bedeutung der zur Verhand⸗ lung ſtehenden Fragen werden außer dem wirtſchaftspolitiſchen Aus⸗ ſchuß der ſozialpolitiſche und Kohlenausſchuß als Sachverſtändige ſowie-die Mitglieder des Kohlenausſchuſſes der Sozialiſierungs⸗ kommiſſion geladen. Nach Schluß der Verhandlungen ſoll dann ein Unterausſchuß gebildet werden, welcher gemeinſam mit einem am 14. Oktober zu bildenden Unterausſchuß des Reichskohlenrates eine praktiſch brauchbare Löſung der Sozialiſierungsprobleme finden ſoll. Auf beiden Seiten beſteht der Wunſch, eine Löſung zu finden, welche im Intereſſe der deutſchen Wirtſchaft eine Hebung der Produktion herbeiführen kann. Dann wird man noch im wirtſchaftspolitiſchen Ausſchuß über die heutige Notlage der Wiſſen⸗ ſchaft verhandeln. Als Sachverſtändiger iſt der frühere preußiſche Kultusminiſter Dr. Schmidt geladen. Herr Schmidt beabſichtigt, neben den Reichsmitteln, die von Induſtrie, Landwirtſchaft und Handel freiwillig zur Verfügung geſtellten Mitteln in Anſpruch zu nehmen. JBerlin, 8. Oktbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Vor Eintritt in die Beratungen gab Reichsſchatzminiſter v. Raumer eine Erklärung der Regierung über ihre Stel⸗ lungnahme in der Sozialiſierungsfrage ab. Er verwies zunächſt auf die früheren Erklärungen der Regierung zu dieſer Frage und fuhr dann fort: Die Klarheit der Stellung des Kabinetts iſt in Zweifel gezogen worden. Die Auslegung, wie ſie die„Tägliche Rundſchau“ dem Kabinetts⸗ beſchluß vom 22. September gegeben hat, lehne ich, in Uebereinſtimmung mit dem geſamten Kabinett rundweg ab, ebenſo wie Dr. Heinze die Auslegung, die die„Täg⸗ liche Rundſchau“ den Leitſätzen der Fraktion der Deutſchen Volkspartei gegeben hat, die uns im Gegenſatz zur Politit des Kabinetts beringen wollte. Der Kabinettsbeſchluß iſt voll⸗ kommen einwandfrei und klar. Nachdem der Bericht der Sozialiſierungskommiſſion vorlag, iſt durch den Kabinetts⸗ beſchluß vom 22. September dem Reichswirtſchaftsminiſter der Auftrag erteilt worden auf Vorlage eines Geſetzentwur⸗ fes. Der Kabinettsbeſchluß bedeutet ſelbſtverſtändlich nicht eine Identifizierung mit den Beſchlüſſen der Sozialiſierungskommiſſion. Das iſt ſelbſtver⸗ ſtändlich logiſch ausgeſchloſſen, weil zwei divergierende Vor⸗ ſchläge vorliegen. Was die Regierung bringen wird, wird eine durchaus ſelbſtändige Vorlage ſein. Es iſt ver⸗ ſucht worden auf Grund der Weimarer Leitſätze der deutſchen Volkspartei einen Gegenſatz zwiſchen den Miniſtern aus meiner Partei und dem Geſamtkabinett zu konſtruieren. Die Leitſätze beſagen richtig ausgelegt Folgendes: Die Fraktion ſteht auf dem Boden der Regierungserklärungen. Es darf nur ſozialiſtert werden, wenn die Sozialiſierung eine Steige⸗ rung der Produktion und eine Verminderung der Produktionskoſten zum Gefolge hat. Das Kabinett ſteht heute nach wie vor geſchloſſen auf dem Boden der Re⸗ gierungserklärung, wie auch des Kabinettsbeſchluſſes vom 22. September. Der Vorſitzende ſtellt feſt, daß zu dieſer Erklärung das Wort nicht gewünſcht wird. Chefredakteur Dr. Hilffer⸗ ding berichtet dann über die Tätigkeit der Sozialiſierungs⸗ kommiſſion. Reichstagsabgeordneter Stinnes erklärt, die Frage der Kohlenſozialiſierung könne nicht für ſich allein ge⸗ löſt werden. Falls ſie richtig gelöſt wird, bedeutet das einen vollkommenen Umbau unſerer geſamten Wirtſchaft. Der Vor⸗ ſitzende ſchlägt vor, einen Ausſchuß von 9 Mitgliedern einzu⸗ ſeßen, der mit einem Ausſchuß des Reichskohlenrates zu⸗ ſammenarbeiten ſoll. Dem Reichstag ſo anheimgeſtellt wer⸗ den, die gleiche Zahl von Mitgliedern zu ernennen. Walter Rathenau beſpricht dann die Vorſchläge des andern Teils der Kommiſſion. Reichsſchatzminiſter Dr. Raumer erklärt, es ſei ein Mißverſtändnis, wenn man glaube, daß die Regie⸗ rung die Frage der Sozialiſierung lediglich vom Geſichts⸗ punkte der Oekonomiſierung auffaſſe. Die Regierungserklä⸗ rung ſei vollkommen eindeutig. Die Ausſprache dauert fort. Die Auflöſung der Abwicklungsſtellen. Berlin, 8. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Der Reichs⸗ abwicklungs⸗Kommiſſar machte heute vor Preſſevertretern über die Auflöſung von Abwicklungsſtellen folgende Ausführungen: E. Seite. Nt. 458. 1 4 Maunheimer General· Anzeiger.(Abend · Ausgabe.) Freitag, den 8. Oktober 1920. Die geſamten Abwicklungsſtellen ſind im Etat mit der unge⸗ heuren Summe von 6896 Mill. Mark veranſchlagt, davon wurden für die Unterhaltung der Abwicklungsſtellen 1104 Mill. Mark ge⸗ braucht, für die Abwicklung ſtaatlicher Verpflichtungen, die noch aus dem Kriege herrühren 3553 Mill., für die Zurückführung Kriegs⸗ vornehmlich Deutſcher 1763 Mill., für den Abtransport et geſamten Kriegsgefangenen 2203 Mill. In den Abwicklungs⸗ ſtellen waren 110 000 Angeſtellte beſchäftigt. Bei der Marine beſtanden im Oktober vor. Jahres 2000 Abwick⸗ lungsſtellen mit 1000 Beſchäftigten. Seit dem 20. Auguſt ds Is. beſtehen noch 19 Abwicklungsſtellen mit 3800 Beſchäftigten. Für die Rückführung von eigenen Kriegsgefangenen aus fremden Län⸗ dern beſtanden am 1. Oktober 1919 206 Abwicklungsſtellen mit 20 500. Beſchäftigten. Davon eriſtierten am 1. Oktoebr ds. Jahres noch 10 Abwicklungsſtellen mit 1900 Beſchäftigten. Für die Rück⸗ führung der ruſſiſchen Kriegsgefangenen nach ihrer Heimat beſtan⸗ den im Vorjahr 62 Abwicklungsſtellen mit 2100 Beſchäftigten. Ihre Zahl hat ſich durch die neuen Uebertritte auf 75 Stellen mit 10 000 Beſchäftigten erhöht. Es beſtanden alſo im ganzen am 1. Oktober 1919 4559 Abwicklungsſtellen mit 168 000 Beſchäftigten. Ihre Zahl iſt auf 160 Stellen mit 27 000 Beſchäftigten geſunken. Es beſtehen noch 56 Abwicklungsſtellen des alten Heeres, 42 für die Kriegs⸗ miniſterien der einzelnen Bundesſtaaten, 25 der ehemaligen Gene⸗ ralkommandos, 24 Intendanturen, 1 Feldeiſenbahnabwicklungs⸗ amt und 1 Ingenieurabwicklungsamt. Vor dem 1. Oktober 1919 war die Abwicklung noch nicht im Gange, ſie konnte erſt mit der Errichtung des Reichswehrminiſteriums beginnen. Sie hatte vor 1. Oktober ds. Jahres ein umfangreiches Arbeitsgebiet: Verpfle⸗ gung, ordnungsmäßige Durchführung der Entlaſſung. Es wurden 7 Millionen Militärpäſſe ausgeſtellt, die jetzt nicht mehr ausgegeben werden, da ſie nach Beſchluß des Reichskabinetts nicht mehr nötig ſind, und 2 Millionen Verſorgungsangelegenheiten ehemaliger Heeresangehöriger erledigt. Nach dem 1. Oktober ds. Jahres fallen den Aemtern ähnliche Arbeiten zu, wenn auch nicht in demſelben Umfange, nämlich 1. Erledigung der rückſtändigen Forderungen der Mannſchaften und Hinterbliebenen, 2. Ausſtellung der Papiere für die Uebernahme durch die Reichsverſorgungsämter, 3. Auskünfte an die interalliierte Ueberwachungskommiſſion, 4. Nachforſchungen nach Toten und Ver⸗ mißten, 5. Rückführung von Maſchinen, Kulturgütern und anderen Gütern nach dem einſtmals beſetzten Kriegsgebiet, 6. Entſchädi⸗ gungsanſprüche der Kriegsgefangenen. Den Marineabwicklungsämtern fallen ähnliche Arbeiten zu. Sie haben die Abwicklung früherer Verpflichtungen gegen die Werf⸗ ten zu erledigen. 5 Geleitet wird die Abwicklung von dem Reichsabwicklungsamt, dem der Reichsabwicklungskommiſſar vorſteht. Nach dem 1. April 1921 wird die Abwicklung nicht mehr in den Etat aufgenommen. Die noch verbleibenden Arbeiten werden von beſonderen Aemtern, die dem Miniſterium des Innern unterſtehen, erledigt. Die finan⸗ ziellen Verhältniſſe des Reiches fordern einen ſchnellen Ab⸗ bau ſeiner Unternehmungen und es muß auch ſo vor⸗ gehen, wenn damit auch ſtarke perſönliche Härten verbunden ſind, meint der Herr Abwicklungskommiſſar. Wenn man an die Tauſende von Erwerbsloſen denkt, muß man ſchon ſagen, daß der Ausdruck „perſönliche Härten“ reichlich milde gehalten iſt. De Sitzung des Jenlralvorſtandes der deulſchen Volfsparlei. Das Wachskum der Deutſchen Volksparkei. In der Zentralvorſtandsſitzung der Deutſchen Volkspartei in Hannover erſtattete Geheimrat Sachs Bericht über die Organiſation der Deutſchen Volkspartei. Daas ſtarke Wachstum der Partei kam in mitgeteilten Zah⸗ len deutlich zum Ausdruck. In mehr als 3000 Orten beſtehen Vereine, denen viele tauſende Vertrauensmänner bis in die kleinſten Ortſchaften hinein angegliedert ſind. Die Zahl der Jugendgruppen hat ſich auf 303, davon 20 ſtudentiſche, die Zahl der Frauenausſchüſſe auf 328 erhöht. Im Oktober 19 waren 82 Beamte für die Partei tätig, jetzt ſind es 185 haup⸗ amtlich angeſtellte Parteibeamte, davon 16 Parteibeam⸗ tinnen. Die Wahlkreiſe Breslau, Halle, Leipzig, Chemmitz, Thüringen konnten ihre Mitgliederzahl innerhalb Jahresfriſt um das Vierfache erhöhen, verdreifacht hat ſie ſich in den Wahlkreiſen: Frankfurt⸗Oder, Mecklenburg, Liegnitz, Magde⸗ burg und Heſſen⸗Naſſau. Die größte Mitgliederzahl weiſt der Wahlkreis Weſtfalen⸗ Süd mit 74 000 eingeſchriebenen Mitgliedern auf, dann fol⸗ gen Hannover⸗Braunſchweig, Düſſeldorf⸗Weſt, Weſer⸗Ems, Naſſau, Düſſeldorf⸗Oſt, Hamburg uſw. Die Geſamtmitglieder⸗ zahl hat ſich ſeit Jahresfriſt um 70,6 erhöht. Die vier rhei⸗ niſchen und zwei weſtfäliſchen Wahlkreiſe haben ſich zur Rhei⸗ Seit dem 1. Oktober 1920 beſtehen noch 56 Abwicklungsſtellen mit 12 000 Beſchäftigten. niſch⸗Weſtfäliſchen Arbeitsgemeinſchaft zuſammengeſchloſſen, die Wahlkreiſe Magdeburg, Halle und Thüringen bilden die Mitteldeutſche Arbeitsgemeinſchaft, die Darmſtadt, Pfalz, Baden und Württemberg die Südweſt⸗ deutſche Arbeitsgemeinſchaft. Der Bericht ließ in ſeinen wei⸗ teren Einzelheiten das äußere und innere Erſtarken der Par⸗ tei in erfreulicher Weiſe erkennen. Der Jentralvorſtand an Jeldmaſchall von Hindenburg. Das r Nen stelegramm, das der Zentral⸗ vorſtand der Deutſchen Volkspartei gelegentlich ſeiner Tagung in Hannover an den Generalfeldmarſchall von Hindenburg ſandte, hat folgenden Wortlaut: „Dem Zentralvorſtand der Deutſchen Volkspartei dur Schi verſammelt in der Stadthalle zu Hannover, wenige Schritte von Euer Exzellenz Ruheſitz, iſt es Ehre und waltige Uebermacht, dem auch im Zuſfammen⸗ menbruch unbeſiegten Helden, dem erhabenen Vorbild deutſcher Charxaktetgröße in trüber Zeit, dem Sinnbild unſerer Hoffnung auf eine beſſere Zukunft aus treudeutſchem Herzen ihren ehrfurchtsvollſten Gruß zu ſenden. Er verbindet damit den herzlichſten Wunſch auf baldige und völlige Wie⸗ dergeneſung von Euer Exzellenz Gemahlin. Der Zentralvorſtand der Deutſchen Volkspartei.“ Hierauf ging während des Feſteſſens in der Stadthalle am Abend ein in freundlichen Worten gehaltenes Dank⸗Tele⸗ gramm des Feldmarſchalls ein. Baden. Vorſtandsſitzung des Bezirksbauernverbandes Heidelberg. Aus landwirtſchaftlichen Kreiſen wird uns geſchrieben: Am 8. Oktober fand in Heidelberg eine Ortsgruppenvorſtandsſitzung des Bezirksbauernverbandes Heidelberg ſtatt zwecks Beſprechung Sffenten Organiſations⸗ und Wirtſchafksfragen. Die kürzlich in Offenburg erfolgte Vereinheitlichung des landwirtſchaftlichen Or⸗ ganiſationsweſens wurde aufs wärmſte begrüßt und den Vorſtän⸗ den für ihre Mitwirkung tiefer Dank ausgeſprochen. Die kommende ſchwere Zeit macht eine geſchloſſene Landwirtſchaft zwecks einheit⸗ licher und zielbewußter Vertretung in unſerer Staats⸗ und Wirt⸗ ſchaftspolitik notwendig. Die Kartoffelverſorgung wurde ebenfalls ausgiebig beſprochen und der Ernſt der Lage anerkannt. Auch. der Bezirksbauernverband Heidelbe wird nach beſtem Können den Ausgleich des Gegenſatzes zwiſchen Stadt und Land herbeizu⸗ führen ſuchen. Man will an die minderbemittelte Bevölkerung der einzelnen Induſtriegemeinden Kartoffeln zu etwas ermäßigten Preiſen abgeben, ſpricht aber die Erwartung aus, daß auch ſeitens der Arbeiterſchaft die gegenſeitige Verhetzungstaktit eingeſtellt wird. Im Bezug und Abſatz von Waren wird ſich der Bezirks⸗ bauern⸗Verband Nbeberg künftig ebenfalls reger betätigen. Die organiſierte muß künftig ſelbſtändig die Warenver⸗ mittlung durch Ausbau einer Wirtſchaftsabteilung im Anſchluß an den Zweckverband in die Hand nehmen. Bisher mußte der Ver⸗ band die Arbeit leiſten, während andere den Rahm dieſer Arbeit abſchöpften. Allgemein wurde in der Zeit des ſogen. Preisabbaues die Pachtpreistreibereien einzelner Gemeinden im Bezirke Heidel⸗ berg bedauert und ſcharf gerügt. Man mußte teilweiſe in öffent⸗ licher Verſteigerung das 10 bis 15fache der früher angelegten Pacht⸗ preiſe bezahlen, wodurch ein kleiner Pachtlandbauer unmöglich ſeine— Betriebsführung aufrecht erhalten kann. Wenn Staat un die Produktionsmittel in die Höhe treiben, fah ſollen dann Handel und Induſtrie den Preisabbau durch⸗ führen. Die Karlsruher Schiffahrts⸗- und Waſſerkraftausſtellung. X& Karlsruhe, 8. Okt.(Priv.⸗Tel.) Aus Anlaß der Karlsruher Schiff⸗ fahrt⸗ und Waſſerkraftausſtellung hatten ſich heute ungefähr 60 A bge⸗ — eingefunden. Zu der Beſichtigung der vom Südweſtdeutſchen Kanalverein hier veranſtalteten Schiffahrts⸗ und Waſſerkraftausſtellung waren auch Staatsſekretär Trunk ſowie die Miniſter Hummel, Rückert und Remmele anweſend. Der Vorſitzende des Südweſtdeutſchen Kanalver⸗ eins Geh. Rat Dr. Bruckmann aus Heilbronn begrüßte die erſchiene⸗ nen Abgeordneten und wies auf die gemeinſamen Aufgaben, die durch die Waſſerbewirtſchaftung für Süddeutſchland beſtehen, hin. Nach einem zwei⸗ ſtündigen Rundgang durch die Ausſtellung hörten die Abgeordneten einen Lichtbildervortrag des Mannheimer Baurats Ehlgötz über die ſüdweſt⸗ deutſchen Waſſerſtraßen und die Energiewirtſchaft Südweſtdeutſchlands. Der Redner befürwortet im Verlaufe ſeiner Ausführungen eine großzügige Organiſation der Elektrizitätswirtſchaft in Verbindung mit der Siedlung an der neuen Waſſerſtraße und den neuen Elektrizitätswerken. Nach einem gemeinſamen Mittageſſen unternahmen die Abgeordneten eine Rundfahrt im Karlsruher Rheinhafen. Wahlkreiſe Naſſau, perpflichtet, ſech bei einer kommenden Konferen 8. Dankespflicht, dem herrlichen Sieger gegen ge⸗ ordnete aus Baden, Heſſen, Württemberg, Bayern und der Pfalz hier Letzte Meldungen. Eine n , Paris 7. Okt.(W..) Wie das Echo de Paris mitteilt, hat die franzöſiſche Regierung von der engliſchen Regierung eine N 97 erhalten, in der Lloyd George erklärt, die Mächte hätten ſich die ſich mit der Wiedergutmachungsfrage beſchäftigen ſoll, durch Sachverſtändige vertreten zu laſſen. Sſe billigte auch den Vorſchlag, dieſe Konferenz auf den 12. Dezember feſtzuſetzen. Weiterhin wird in der Note vorgeſchlagen, eine techniſche Kon ferenz abzu⸗ halten und dieſe ſoll den Charakter eines internakionalen Kongreſſes haben. Dieſem Kongreß ſoll die Konferenz von Genf auf dem Fuß folgen, auf der die Pläne für ein endgültiges Abkommen zu Ende geführt werden können. Mangelhafte Fleiſchverſorgung in Frankteich. Patis 7. Oet.(W..) Im Echo de Paris erklärt Marcel 2 utin, die Regierung beabſichtige alles zu verſuchen, um die Steigerung der Warenpreiſe zu beſeitigen und eine Preisſenkung bei den unerläßlichen Verbrauchsgegenſtänden zu erzielen. Geſtern habe in dieſer Richtung eine Sitzuna der verſchiedenen in Betracht kommenden Miniſter ſtattgefunden, die ſich mit der prellenden Frage der Lebensmittelteuerung befaßt hat. Dabei iſt hauptſächlich die Fleiſchverſorgung behandelt worden. Heute ſollen im Miniſterrat die Maßnahmen zur Einſchränkung gewiſſer Verbrauchs⸗ gegenſtände erörtert werden. Es ſejen fleiſchlofe Tage ins Auge gefaßt worden. Doch hat man diesbezüglich zu keinem Ent⸗ ſchluß gelangen können, da die Meinungen hierüber geteilt ſeien. Der Miniſter Jſaac, von dem Hutin dieſe Mitteilung erhalten haben will, habe ſeine Mitteilungen mit einer Aufforderung zur Einſchränkung des Fleiſchverbrauches und zur Vermehrung des Fiſch⸗ verbrauches geſchloſſen. Im übrigen werde man die Mittel prüfen, um den Fleiſchverbrauch einzuſchränken, ſei es durch Einführung fleiſchloſer Tage oder des Verbotes des Fleiſchgenuſſes bei den Abendmahlzeiten. Der Miniſter iſt der Anſicht, daß ſelbſt ein Mann, der viel arbeitet, abends kein Fleiſch braucht. Eine neue Verfaſſung für Irland. „London, 8 Okt.(W..) In einem Briefe an die Times er⸗ klärt Arthur Hender ſon, daß in Irland eine nach dem Pro⸗ portionalſyſtem gewählte Geſegebende Verfammlung einberufen werden ſoll. Die Aufgabe dieſer Verſammlung ſei der Entwurf einer Verfaſſung für Irland, die auch für einen aus⸗ reichenden Schutz der Minderheiten ſorgen ſoll. Hender⸗ ſon fügte hinzu, daß das iriſche Volk durch den Beſchluß der Los⸗ trennung mehr zu verlieren als zu gewinnen hätte; denn die wirt⸗ ſchaftlichen Intereſſen bildeken ein unzertrennliches Band zwiſchen Großbritannien und Irland. Die Adriafrage. Mailand, 8. Okt.(W..) Der Standpunkt des Miniſters des Aeußern Grafen Sfor za in der Adriafrage wird vom Secolo wie folgt umſchrieben: Größte Nachgiebigkeſt in der dalmatiniſchen Frage, unnachſichtiges Feſthalten in der Frage der Grenzen von Iſtrien. Die engliſche Bergarbeiterkriſis. Baris, 7. Okt.(W..) Nach einer Meldung des Temps aus London hat Smillier den Bergarbeitern den Rat er⸗ teilt, die Vorſchläge der Grubenbeſitzer anzunehmen, die alle erdenk⸗ lichen Anſtrengungen machen, um zu einem endgültigen Abkommen zu gelangen. Der Rat der Grubenbeſitzer habe geſtern die von ſeinen Vertretern den Bergarbeitern gemachten Zugeſtändniſſe glatt bewilligt. An Hindenburg. c München, 7. Oktbr.(Priv.⸗Tel.) Die Deutſche Volkspartei(Nationalliberale Partei) München feierte geſtern Abend nachträglich im Deutſchen Heim den Geburts⸗ tag Hindenburgs. Hauptlehrer Gutmann ſchilberte den Feldherrn und den in ſeiner Größe ſchlichten deutſchen Mann und ſchöpfte aus Erſcheinungen wie Hindenburg die Zuver⸗ ſicht daß ein Volk, das ſolche Männer ſein eigen nennt, nicht untergehen kann. Der Ausſchuß des Vereins hatte am Sonn⸗ tag nach Hannover folgende Depeſche geſandt:„Die Deutſche Volkspartei(Nationalliberale Partei) München ſendet dem ruhmreichen und unbeſiegten Heerführer, der, ein Fels deutſcher Hoffnung, das Beſte deutſchen Weſens in ſich verkörpert, die verehrungsvollſten Geburtstagswünſche.“ Die Verſammlung brachte ſchließlich ein dreifaches Hoch auf Hindenburg aus. 2 cMünchen, 8. Okt.(Priv.⸗Tel.) Reichswirtſchaftsminiſter Scholz iſt geſtern abend in München eingetroffen, um wirtſchafts⸗ politiſche Fragen mit der Regierung und Kreiſen des Handels und der Induſtrie zu beſprechen. der Widerſpeufügen Jähmung. Von Karl Ettlinger(Karlchen). 11 Nachdruck verboten.) (Fortſetzung.) „Verſchdehſtde s? Bedappelſtde s? So mußde s machel Mobiliſier Dich, Adolf! Des is die aanzig vernimftig Nadur⸗ heilmethod! Haag ſe, daß die Lappe fliehe!l Mein Sege haſtde derrzu! Gebb'r die Prichel zurück, net mit fimf Prozent, net mit zeh Prozent, 1 verdreifach'r des Kapital! Verklopp ſe, bis iht Buckel ſchillert wie e Regebogel Sonſt kriehſtde Dei Lebtag in Deiner Eh' kaan Sonneſchei!“ e Und er begann eine Schimpfrede auf ſeine Tochter, eine Racherede, wie ſie ſelbſt der ſelige Cato ſenior in ſeinen beſten Stunden nicht gegen Karthago zuſammengebracht hat, er ließ kein gues Haar an Katharina, nicht einmal ihren Quetſche⸗ kuche ließ er mehr gelten, mit der, durch einen Fauſtſchlag auf die Drechslerbank unter⸗ ſtrichenen Pointe:„Hättſtde liewer dem Deiwel ſei Groß⸗ mudder geheierat' ſtatt dem Satansweib! Ihr ganz Mudder is ſe! Di war grad ſo aane! Gott, was ich mit der Fraa aus⸗ geſtanne habb! No, der Deiwel habb ſe ſelig!“ 10 Adolf Borges verſtand von dieſem ganzen Vortrag kein 8 5 Seine feuchten Kinderaugen ſtarrten unverwandt auf den Fußboden, als erwarte er, daß jeden Augenblick aus einer Ritze des Fußbodens ein Zwerg hervorſchlüpfen müſſe, ein weißbärtiger, greiſer Märchenzwerg mit einem goldenen Krönlein auf dem Kopf, um zu ſprechen:„Adolf, das alles iſt gar nicht Wirklichkeit! Hokuspokus tickeltackel, geh hinauf ins Schlafzimmer, dort wirft Du Dein liebes Weibchen im Bett ſinden, die ſchon lange auf Dich wartet, um Dich abzuküſſen!“ Aber kein Zwerglein kam hervorgekrochen, und als Adolf ſ in das Schlafzimmer ging, da war es leer, und ach, 0 111. Ein einziges Mal regte ſich etwas, aber das war nicht im Schlafzimmer, ſondern ein Stockwerk tiefer: Vater Bindegerſt hatte im Schwips ſeine Schnapsflaſche fallen laſſen und war gegen die Drechslerbank gekaumelt. Am nächſten Vormittag traf Katharina ein. Sie tat, als ſei gar nichts vorgefallen, ſtellte das Hand⸗ köfferchen auf den Vorplatzſchrank, legte Hut und Mantel ab, ſchlüpfte in einen alten Rock und begann in der Küche zu wirtſchaften. und er ſchloß ſeine Predigt Adolf war ſchon frühzeitig aufgeſtanden, er ſaß zerknirſcht ſeine in die Brüche könne. „Ach Gott“, ſagte er ſich bekümmert,„was hilft des jedz alls? Unn wann ich ſe mit der zähſte Zärtlichkeit zuſamme⸗ babb, ſo hat doch en Sprung unn bleibt invalid! Ich habb merr die Eh vorgeſtellt wie en wunnerſcheene Borzellandeller, von dem ich mit meim Kättche nix wie lauder Sießigkeite freſſe wollt',— unn jedz isder Deller kapores, unn e Eck is abgeſtumb:, unn merr derf'n vor fremde Leut gar net mehr gucke laſſe: Unn die Sießigkeite,— ach ich glaabs als, s werd nix wie Handkäs, unn Handkäs eß ich gar net gern.“ Plötzlich war es ihm, als höre er in der Küche Jemanden hantieren. Ein freudiger Schreck elektriſierte ihn, er ſprang auf und eilte hinaus. Da ſtand Katharina am Herd und rührte einen brodeln⸗ den Kochtopf. „Kättche!“ frohlockte er, glückſelig, ſie wieder zu ſehen, „mei lieb Kättche, wannſtde wißt, was ich for Angſt um Dich gehabbt habb! Biſtde dann gut gefahrn? Willſtde Dich net e biſſi umlege? Du werſt mied ſei'!“ Aber Katharina würdigte ihren Gatten keiner Antwort. Mit einem verächtlichen Seitenblick auf ihn rührte ſie weiter den Kochtopf. N „Willſtde merr net wenigſtens Gu'n Morſche ſage?“ bat Adolf. „Gu'n Morſche, Hansworſcht!“ ſagt Katharina. Aber nicht ſcherzhaft, ſondern biſſig und gehäſſig, in einem Tonfall, der keine Fortſetzung des Geſprächs zuließ. Da ſchlich Adolf geknickt wieder ins Wohnzimmer. „Was habb ich'r nor gedhaa?“ jammerte er vor ſich hin. „Ich habb'r doch kaa aanzig bees Wörtchen gewwe!— No ja, ich bin kaa Kavalier, ich kann kaa ſo ſcheene Sprüch mache wie die nowle Leut, ich kann kaa Affedänz uffiehrn— awwer des hat ſe doch porher gewißt! Unn daß ich ſe lieb habb, des muß ſe doch ſpiern! Ich habb's doch aach geſpiert, wie ſe merr uff de Kopp gehaage hat! Unn die Lieb is doch, waaß Gott, e dauſendmal ſtärker Inſtrument als wie e Fauſt! Unn ich maan als, ſo e werklich Lieb als wie die meinigt, die muß ſe doch merke! 8 Wann merr in ſo e Menſcheherz ereiruft:„Ich lieb Dich!“, dann kann doch des Echo net zurickrufe:„Steih merr de Buckel enuff!“ Des wär doch gegen die ganz Nadurgeſchicht! gegangene Ehe wieder zuſammenheften Awwer vielleicht habb ich ſe doch beleidigt, unn waaß es gar net? Vielleicht is merr doch erjend lo e Wörtche eraus⸗ im Wohnzimmer, nachdenkend darüber, mit welchem Kitt er * gerutſcht, was ich beſſer erunnergeſchluckt hätt, unn was err weh gedhaa hat? Der Menſch babbelt ja ſoviel dumm Zeug, unn aach der Keenig Salomo hat gewiß in ſeim Lewe n ganze Haufe Stuß geredt,— es ſteht bloß net in der Biwel drin. Awwer was kann ich's bloß Verkehrtes geſacht hawwe?“ Er ſann und ſann und kam zu keinem Ergebnis. Er trat vor den Spiegel und betrachtete wehmütig ſeine Kratzwunde an der Stirn und das verſchwollene Auge und flüſterte:„Schee guck ich aus! Wunnerſchee! Wann des ſo weitergeht, laß ich mich bei meiner ſilwerne Hochzeit in Spiritus ſetzel“ Und da Katharina nicht zu ihm hereinkam, tappte er die Treppe hinunter in die Werkſtatt ſeines Schwiegervaters und meldete:„Gu'n Morſche, Vadder! Unn ſe wär widder dal“ „E Erdbewe wär merr liewer!“ ſagte Bindegerſt. Aber Adolf wunderte ſich ſchon nicht mehr über dieſe liebenswürdige väterliche Aeußerung. Er hockte ſich auf einen Schemel ſtützte den Kopf in die Hände und frug erſchöpft:„Is ſe immer ſo?? „Immer!“ beſtätigte der Alte.„Immer! Nor manchmal nett! Manchmal is ſe noch ſchlimmer. Bis jedz haſtde ſe nor Schottiſch danze ſehe, awwer baß emol uff, wann ſe erſcht Galopp danzt! Dann kannſtde Dei blau Wunner erlewe! Des Rezept zu dem Danz hat ſe von ihrer ſelig Mudder geerbt, grad wie des Rezept zum Quetſchekuche! Ich ſag Derrſch, Adolf, des Lewe is e Gemeinheit! E groß Gemeinheit! Zeit wärſch, daß e neue Sintflut komme dhät, awwer ohne Arche Noah! Vier Woche ſot's nix als wie Schnaps regne, —5 er all drin verſaufe,— des wär wenigſtens e ſcheener 0 2 Es entſtand eine Pauſe, die Bindegerſt dazu benutzte, ſeiner ſtillen Geliebten zuzuſprechen. Er genierte ſich jetzt gar nicht mehr vor ſeinem Schwiegerſohn. „Warum haſtde mert dann des net frieher geſacht?“ ſtöhnte Adolf. Bindegerſt lachte dröhnend.„Warum ich Derr des net frieher geſacht habb?— Guck Derr emal den ahle Schrank in der Eck aa! Des Schloß is kabutt, unn in der Rickwand is e Mordsriß, ich habb'n bloß e biſſl zugebabbt. Wann jedz e Kundſchaft käm unn wollt den Bawel kaafe, mannſtde, ich wer' ſage:„Laſſe Se die Finger devoo! Der Schrank is de Transbort net wert!“ Maanſtde, ich bin ſo meſchugge? Naa, mei Liewer! Aapreiſe wer' ichem de Schrank unn hunnert Jahr Garandie geww ſch'm, dem Olwel! Unn ſo mach ich's mit alle Möwel,— aach mit de lewennige! Braach ich mit fremde Aage zu gucke? Ich guck mit meine eigne nikl“ Da fühlte Adolf Borges, daß er auch von ſeinem Schwie⸗ gervater verlaſſen wor. (Fortſetzung folgt.) — e Frrelitag, den 8. Ortober 1920. Manngeimer General · Anzeiger.(Abend · Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 455. Aus Stadt und Land. Erinnerungen eines Mannheimer Bürgermeiſters. XVI. Die Einverleibungen. Der Umfang der Mannheimer Gemarkung war Jahrhunderte hindurch unverändert geblieben; nur einzelne unweſentliche Grenz⸗ berichtigungen waren aus Verwaltungsrückſichten notwendig ge⸗ worden. Im Jahre 1894 umfaßte das Stadtgebiet 2394 Hektar, ſodaß damals pro Hektar etwa 40 Einwohner kamen. Der im Be⸗ ginn der 90er Jahre einſetzende mächtige Aufſchwung der Induſtrie Hab den erſten Anſtoß zu dem Streben nach einer Erweiterung der Gemarkungsgrenzen, da es an dem erforderlichen Gelände für die Niederlaſſung neuer Anlagen fehlte. Faſt gleichzeitig richtete ſich das Augenmerk der ſtädtiſchen Verwaltung ſowohl wie der Ver⸗ treter der verſchiedenſten Induſtriezweige auf eine Erweiterung des Stadtgebietes nach Norden und nach Süden, ſo daß zu derſelben Zeit Verhandlungen wegen Einverleibung der Frieſenheimer Rhein⸗ inſel, von Käferkal⸗Waldhof und von Neckarau eingeleitet und ge⸗ führt werden mußten, wozu ſeit dem Jahre 1898 noch die Verhand⸗ lungen mit der Gemeinde Seckenheim wegen Einverleibung des zu ihr gehörigen Rheinau⸗Gebietes hinzukamen. Dieſe Verhandlungen gehörten zu den ſchwierigſten und zeit⸗ raubendſten, die überhaupt denkbar ſind, die Entſcheidung war immer eine ſehr verantwortungsvolle und folgenſchwere. Die Intereſſen der einzelnen Gemeinden ſtanden ſich oft ſchroff gegen⸗ über und wurden von ihnen mit Hartnäckigkeit vertreten. Nur dem Eingreifen einer einſichtigen Staatsverwaltung war es in mehreren Fällen zu verdanken, daß Widerſtände beſeitigt wurden und ein Uebereinkommen zu Stande kam, das der Zuſtimmung der Landſtände ſicher war. Ddie Verhandlungen mitr der Gemeinde Seckenheim wegen Abtretung des Rheinaugebietes Raben am 19. Januar 1898 begonnen und haben erſt am 1. Januar 1913 zum Ziele geführt; ſie haben daher nicht weniger als 15 Jahre be⸗ anſpruchkt. Am leichteſten vollzog ſich die Einverleibung der zur Gemarkung Sandhofen gehörigen Frieſenheimer Rhein⸗ inſel. Dieſes unbewohnte, nur landwirtſchaftlich benutzte Ge⸗ lände in der Größe von 716½ Hektar bot wenig verwickelte Ver⸗ hältniſſe. Es handelte ſich eigentlich nur um die Feſtſetzung der an die Gemeinde Sandhofen zu bezahlende Entſchädigungsſumme wegen der ihr entgehenden Einnahmen: dieſe Summe wurde ſchließlich auf 30 000 Mark feſtgeſetzt. Die Frieſenheimer Inſel, die das linke Ufer des bisher als Floßhafen benutzten alten Rheinlaufes bildete, war für die Stadtgemeinde unbedingt erforderlich, weil dieſer Alt⸗ rhein zu einem eigentlichen Hafenkanal ausgebaut werden ſollte, an deſſen beiden ÜUfern die Stadt das für die Induſtrie erforderliche Gelände zur Verfügung zu ſtellen beabſichtigte. erfolgter landesherrlicher Genehmigung— eine Zuſtimmung der Landſtände war zu einer Aenderung der Gemarkungsgrenzen nicht erforderlich — trat die Stadtgemeinde Mannheim mit dem 1. Juli 1895 in die Rechte und Pflichten der Gemarkungsinhaberin ein. Am 27. Juli 1895 amternahmen die ſtädtiſchen Kollegien mit den Vertretern der Staatsbehörden eine Rundfahrk um die Inſel und eine Begehung derſelben, die mit einer auf dem neuerworbenen Gebiet von der Stadt veranſtalteten kleinen Feſtlichkeit, die ſehr heiter verlief, einen angenehmen Abſchluß fand. Schwieriger geſtalteten ſich ſchon die Verhandlungen wegen der Einverleibung von Käfertal. Zur Gemeinde Käfertal gehörte auch der heutige Stadtteil Waldhof, der ſchon damals eine anſehn⸗ liche Fabrikkolonie war und der den künftigen Induſtriehafen auf der Nordſeite begrenzte. Dazu kam, daß das in Ausſicht genommene Hafengebiet, auch ſoweit es auf der bisherigen Mannheimer Ge⸗ markung lag, ſich doch im Eigentum der Gemeinde Käfertal oder von Landwirten aus dieſer Gemeinde befand und daß die Gemeinde⸗ parzellen als Allmendgut unter die Ortsbürger verteilt waren. Der verſuchte Ankauf dieſer Parzellen ſtieß auf die arößten Schwierig⸗ keiten, die nur durch die Eingemeindung der ganzen Gemarkung eine befriedigende Löſung finden konnten. Schon im Herbſt 1892 brachte Oberbürgermeiſter Beck deshalb die Einverleibung Käfertal's bei dem Miniſterfum des Innern in Anregung. Es galt dabel den lebhaften Widerſtand der überwiegend bäuerlichen Mitglieder der Gemeinde zu überwinden. Nur die induſtriellen Vertreter des Ortteiles Waldhof waren vorbehaltlos für die Eingemeindung: und es bedurfte ſchon eines gelinden Druckes von Seiten der Regierung ſowie der Erkenntnis, daß das für die Hafen⸗ und Uferbauten er⸗ forderliche Gelände ſchlimmſtenfalls im Wege der Zwangsenteignung von Mannheim erworben werden könnke, um endlich eine Einigung herbeizuführen. Am 18. Mai 1896 genehmigte der Bürgerausſchuß Käfertal mit 41 gegen 15 Stimmen das Uebereinkommen, betr. die Einverleibung, und am 20. Mai ſtimmte der Bürgerausſchuß Mann⸗ heim ihm einhellig zu. Am 27. Juni 1896 ſchon wurde das vom Landtag genehmigte Geſetz über die Auflöſung der Gemeinde Käfer⸗ tal und die Vereinigung derſelben mit der Stadtgemeinde Mann⸗ heim landesherrlich beſtätigt. und am 1 1897 wurde die Eingemeindung tatſächlich vollzogen. 5 Die Eingemeidung Käfertal's iſt meiner Anſicht nach die wert⸗ vollſte Erwerbung für die Stadt Mannheim geweſen. Die Ein⸗ wohnerzahl betrug im Jahre 1895 6662 Perſonen, wovon 3541 auf den Waldhof und 3121 auf Käfertal entfielen. Der Zuwachs an Eelände belief ſich auf 1776½ Hektar, darunter 790 Hektar Wald, der Mannheim bisher faſt gänzlich gefehlt hatte. Der zukunfts⸗ Januar reiche Stadtteil jenſeits des Neckars gewann jetzt erſt die Möglich⸗ keit zu freier ungehinderter Entwickelung: die ſtädtiſche Boden⸗ und Wohnnugspolitik konnte ſich in ganz anderer Weiſe als bisher be⸗ tätigen, da von den 1776%½ Hektar ſich nicht weniger als 1049 ländliche Gemeinde Käfertal lange nicht ſo große Aufwendungen von der einverleibenden Gemeinde beanſpruchte wie die ſpäteren Eingemeindungen, ſowie daß die Gemeinde ein Reinvermögen von 1162 000 M. beſaß. Die Eingemeindung wurde am 18. Januar 1897 feſtlich begangen. Ein Begrüßungsakt im Rathaus zu Käfer⸗ tal, ein Rundgang durch den Ort, ein Abendeſſen im Gaſthaus„zum Lamm“, Freibier in ſämtlichen Wirtſchaften des Orts und Bretzel⸗ verteilung an die Schulſugend verſetzten den Ort in freudige Auf⸗ regung. Der Stadtteil Waldhof erhielt nachträglich am 24. Oktober 1898 gleichfalls einen Beſuch der ſtädtiſchen Kollegien, nach deſſen Beendigung von der Stadt eine kleine Feſtlichkeit in der Kantine der Spiegelfabrik gegeben wurde. Den größten Bevölkerüngszuwachs erhielt Mannheim durch die Einverleibung von Neckar au, das ſchon im Jahre 1895 7523 Einwohner zählte, eine Zahl, die heute auf mehr als das Doppelte geſtiegen iſt. Neckarau war bis vor kurzer Zeit eine landwirtſchaft⸗ liche Gemeinde, die kaum nähere Beziehungen zu Mannheim hatte. Erſt als nach dem geſchäftlichen Aufſchwung der Stadt Mannheim zahlreiche Mannheimer Induſtrielle Niederlaſſungen auf der Ge⸗ markung Neckarau und auf dem Rheinauer Gebiet der Gemarkung Seckenheim errichteten, ergaben ſich vielfache Berührungspunkte und ſich kreuzende Beſtrebungen, die zunächſt dazu führten, daß die In⸗ duſtriellen der Rheinau die Bildung einer neuen Gemeinde Rheinau unter Abtrennung von Teilen der Gemarkungen Seckenheim und Neckarau bei der Staatsregierung beantragten. Das Miniſterium des Jnuͤnern verhielt ſich dieſem Antrage gegenüber ablehnend und hielt von Anfang an daran feſt, daß die Vereinigung des Rheinau⸗ Gebietes und der Gemarkung Neckgrau mit Mannheim die allein befriedigende Löſung ſei. In Necktrau empfand man zunächſt die alljährlich ſchnell anwachſenden gewerblichen Steuerkapitalien, die einen niedrigen Umlagefuß ermöglichten, als eine große Annehm⸗ lichkeit, ohne daß man ſich die bevorſtehenden, durch die Induſtrie und das Anwachſen der Bevölkerung bedingten ungeheuren Aus⸗ gaben vergegenwärtigte, und man befürchtete zugleich durch die Ein⸗ gemeindung eine Beeinträchtigung der landwirtſchaftlichen Intereſſen. Der Gemeinderat lehnte daher die Einverleibung zunächſt ab. Erſt als die großen Ausgaben für die Kanaliſation, die Straßenbeleuch⸗ tung, für die Straßenherſtellungen und die Schulhausbauten in eine bedrohliche Nähe rückten, gelang es unter dem Drucke der Staats⸗ behörden, eine Vereinbarung zu Stande zu bringen. Am 23. Mai Stimmen den Abſchluß der Vereinbarung und am 2. Juni ſtimmte auch der Bürgerausſchuß Mannheim ihr zu. Das vom Landtage angenommene Geſetz wurde am 9. Auguſt 1898 verkündek, und am 1. Januar 1899 konnte die Eingemeindung vollzogen werden. Durch die Gemarkung Neckarau vergrößerte ſich das Stadt⸗ gebiet um 1780 Hektar, von denen aber nur 369 Hektar— alſo wenig mehr als 209%— der Gemeinde gehörten. Der Wald um⸗ faßte 180 Hektar, brachte aber der Stadt als Waldpark Neckarau großen ideellen Nutzen. 1168 Hektar entfielen auf Aecker und Wieſen. Auch Neckarau brachte ein Reinvermögen von ca. 1½ Millianen Mark mit, das aber zur Beſtreitung der unmittelbar bevorſtehenden gewaltigen Ausgaben auch nicht entfernt ausreichte. Die Einverleibungsfeierlichkeiten vollzogen ſich am 29. Dezember 1898 in der gleichen feierlichen Weiſe wie in Käertal unter Be⸗ teiligung der geſamten Einwohnerſchaft. Das Abendeſſen im Gaſt⸗ haus„zum wanen“ gab Gelegenheit zu einer gemütlichen An⸗ näherung nach den langen vorausgegangenen oft ungemütlichen Verhandlungen. Ueberraſchend ſchnell kam es zur Einverleibung von Feuden⸗ heim. Gegenüber den von dort aus ſchon früher geäußerten Wünſchen nach einer Vereinigung mit Mannheim verhielt ſich die Stadt zunächſt ablehnend. Feudenheim war in Bezug auf die Erwerbsverhältniſſe ganz auf Mannheim angewieſen. Die Bevöl⸗ kerung beſtand größtenteils aus Fabrikarbeitern und Bauhand⸗ werkern, die in Mannheim arbeiteten, und auch die Landwirtſchaft, die nur durch kleinere und mittlere Betriebe vertreten war, fand den Abſatz für 55 Produkte in Mannheim. Ein Intereſſe Mann⸗ heims an der Vereinigung ſtellte ſich erſt heraus, als zahlreiche Mannheimer ſich in dem ſchön am Neckar gelegenen Octe anſiedel⸗ ten und als die Bebauung Neu⸗Oſtheims in Frage kam, das auf der Gemarkung Feudenheim la Ueber die Einverleibungsver⸗ handlungen einigte man ſich ſehr ſchnell, nachdem die Anregung von Mannheim gegeben war. Der Bürgerausſchuß Feudenheim ab am 2. Juli 1909 mit 49 gegen 17 Stimmen, der Bürgeraus⸗ chuß Mannheim am 27. Juli einſtimmig ſeine Zuſtimmung; am 28. Dezember 1909 wurde das bezügliche Geſetz nach einigen Wei⸗ terungen verkündet. Der Vollzug erfolgte am 1. Januar 1910. Von einer beſonderen Feier wurde 5 Grund der von Feudenheim ge⸗ äußerten Wünſche abgeſehen. urch die Einverleibung Feuden⸗ heims wurde das Stadtgebiet um 781 Hektar vergrößert, wovon 395%½% Hektar, alſo rund die Hälfte, ſich im Eigentam der Gemeinde befand. Die Einwohnerzahl betrug 6000. Die Aktivkapitalien beliefen ſich auf 870 000 Mark, die nicht einmal zum Bau des ſo⸗ gleich erforderlichen Schulhauſes ausreichten. Den unmittelbaren Anlaß zur Aufrollung der Frage einer Eingemeindung der großen Vorortgemeinde Sandhofen gaben die im Winter 1911/12 aufgenommenen Veſpedchungen über die Käfertaler Wald. Die Einigungsverhandlungen nahmen einen überraſchend ſchnellen und glücklichen Verlauf, obgleich oder viel⸗ leicht auch weil man ſich in Mannheim abwartend verhtelt und die Sache an ſich herankommen ließ. Schon am 15. Mai 1912 ſtimmte der Bürgerausſchutz Sandhofen den vereinbarten Einver⸗ Hektar im Eigentum der Gemeinde befanden. Dazu kommt, daß die 1898 genehmigte der Bürgerausſchuß Neckarau mit 57 gegen 22 Verſorgung Sandhofens mit Waſſer aus dem ſtädtiſchen Werk im leibungsbedingungen mit 71 gegen 7 Stimmen zu; am 24. Mai folgte der Bürgerausſchuß Mannheim. Das am 5. Auguſt 1912 landesherrlich beſtätigte Geſetz gelangte am 1. Januar 1913 zum Vollzug. Sandhofen zählte am 1. Dezember 1910 8218 Ein⸗ wohner, darunter nicht weniger als 1814 Reichsausländer, meiſt Polen und Italiener, die in den dortigen Fabriken beſchäftigt waren. Der Umfang der Gemarkung betrug 2438 Hektar, darunter 369 Hektar Wald und 1387 Hektar Aecker und Wieſen. Der Ge⸗ meinde gehörten 617 Hektar oder 2596 des Geſamtareals. Das Reinvermögen betrug 1 Million Mark. Am gleichen Tage erfolgte endlich auch die Einverleibung des Rheinau⸗Gebietes, und zwar inſofern auf einem nicht ge⸗ wöhnlichem Wege, als die Majorität des Bürgerausſchuſſes Secken⸗ heim gegen die Einverleibung geſtimmt hatte. Sie wurde daher gegen den Willen der Gemeinde Seckenheim auf dem Zwangswege vollgogen. Die 43 Rheinauer Mitglieder des Bürgerausſchuſſes 28 am 13. März 1912 zwar für die Einverleibung, die 49 Seckenheimer Mitglieder dagegen geſtimmt. Dieſe zwangsweiſe Einverleibung war vom Miniſterium des Innern ſchon im Oktober 1904 auf den 1. Januar 1905 in Ausſicht genommen, allein da⸗ mals erhoben auch der Stadtrat und der Bürgerausſchuß Mann⸗ * Einſpruch gegen die in Ausſicht genommenen Bedingungen. berbürgermeiſter Beck legte damals dem Bürgerausſchuß eine die geſamten Verhältniſſe der Rheinau darlegende Denkſchrift von nicht weniger als 188 Druckſeiten im Groß⸗Folio⸗Format nebſt einer Kartenbeilage vor, die ſchön in Leinpand gbunden vor mir liegt. Die Herſtellung einer ſolchen Denkſchrift würde heute ein tleines Vermögen koſten. Am 11. März 1912 endlich erklärte ſich der Bürgerausſchuß Mannheim mit der Einverleibung unter den neu feſtgeſetzten Bedingungen einverſtanden. Die Gemeinde Secken⸗ heim ſuchte noch beim Landtag wenigſtens eine Erhöhung der von Mannheim zu bezahlenden Abfindungsſumme zu erwirken, allein der Landtag ſtimmte in der 2. Kammer mit einer Majorität von 54 gegen 15 Stimmen, in der 1. Kammer mit 20 gegen 7 Stim⸗ men dem Geſetzentwurf zu, ſodaß das am 26. September 1912 ge⸗ nehmigte Geſetz zum Vollzug gelangen konnte. Die Mannheim von Setkenheim überwieſene Gemarkungs⸗ ſich belief ſich auf 781 Hektar, wovon 180 Hektar oder 16,7 9 ich im Eigentum der Gemeinde befanden. Die Einwohnerzahl be⸗ trug am 1. Dezember 1910 3930. Das auf Mannheim übergehende Reinvermögen bezifferte ſich auf 467 000 Mark, wogegen die Stadt eine Abfindungsſumme von 150 000 Mark zu bezahlen hatte. Vom rein fiskaliſchen Standpunkt war die Eingemeindung der Rheinau die für Mannheim zweifellos ungünſtigſte unter allen Eingemein⸗ dungen, zumal für die Rheinau ganz beſonders große Ausgaben in den nächſten Jahren zur Verwendung gelangen mußten. Nur die mit den Mannheimer Verhältniſſen ſo eng verbundenen In⸗ tereſſen der Rheinauer Induſtrie, ſowie die Fragen der Verſorgung mit elektriſchem Strom und mit Waſſer die Einver⸗ leibung unter den damaligen Verhältniſſen. Der Vollzug der Ein⸗ emeindung von Sandhofen und von Rheinau wurde am 28. Degenber 1912 in derſelben Weiſe wie ſeinerzeit in Käfertal und in Neckarau an beiden Orten gleichzeitig feſtlich begangen. Die ſtädtiſchen Kollegien ſich deshalb auf die beiden Orre gleichmäßig verteilen. en Feſtakten im Schulhaus zu Rheinau und im Rathaus in Sandhofen folgten Feſteſſen mit Reden in der Wirtſchaft„zum Zähringer Hof“ in Rheinau und im„Adler“ in Sandhofen. Es blieben auf lange Zeit hinaus die letzten Feſt⸗ lichkeiten, an denen die geſamte Gemeindevertretung teilnahm. Ich hatte Gelegenheit beiden Feiern wenigſtens zum Teil beizu⸗ wohnen, da ich mich nach dem Eſſen in Rheinau in Begleitung von Oberbürgermeiſter Martin im ſtädtiſchen Auto nach Sand⸗ hofen begab, um die neuen Mitbürger auch dort zu begrüßen. Durch die Eingemeindungen waren in den Gemarkungsver⸗ hältniſſen und in der Einwohnerzahl Mannheim folgende Aende⸗ rungen eingetreten: Einwohnerzahl Grundfläche am 1.— 2010 Alt⸗Mannheim 2384 ha 157 800 Frieſenheimer Inſel 716 ha— Käfertal⸗Waldhof 1776 ha 14 118 Neckarau 1729 ha 15 329 eudenheim 781 ha 8 213 hofen 2438 ha. 8 213 Rheinau 781 ha 3 930 10 605 ha 206 0⁴5⁵ Im Eigentum der Stadtgemeinde befinden ſich von der geſam⸗ ten Ae e etwa 40%. Mit dieſen Einverleibungen iſt die Aera der Eingemeindungen wohl auf lange Zeit hinaus zum Abſchluß gelangt. Man war ſchon vor dem Kriege dieſer Met⸗ nung, heute kann man an weitere Gebietserweiterungen natür⸗ lich noch weniger denken. Die Erwerbung ländlicher Vorortsge⸗ meinden verurſacht der Stadtgemeinde immer große Aufwen⸗ dungen, ſie iſt daher in Zeiten aufſteigender Konjunktur und im Hinblick auf eine geregelte Entwicklung der Verhältniſſe möglich. Was die in Wallſtadt mehrfach gewünſchte Vereinigung mit Mannheim der Stadt bringen könnte, erſcheint zur Zeit unerfind⸗ lich. Vor den Toren der Stadt liegende induſtrielle Vorort⸗Ge⸗ meinden ſind außerhalb der Gemarkung durchaus kein unerwünſchter Zuſtand. Mannheim hat jetzt genügend Raum und Gelände zu ſeiner ferneren Entwicklung. Möge die Zeit bald herannahen, in der dieſe Entwicklung zu neuer Blüte kräftig er⸗ folgen kann. Dalwigsthal in Waldeck, im September 1920. D. E. v. Hollander. durch Stãdte und Schlöſſer in Oberſchwaben. Von Dr. Florian Waldeck. 21 (Fortſetzung und Schluß aus Nr. 452 unſeres Blattes.) An einen See angelehnt liegt Kißlegg im Oberamt Wangen im Allgäu mit einer Barockkirche mit wirkungspollem Innenraum und reichen Freskenſchmuck und ſogar zwei Waldburgſchen Schlöſ⸗ ſern. Das der Wolfegger⸗Linie gehörige Schloß mit Treppen⸗ giebeln und Rundtürmen iſt ein ſpätgotiſches Bauwerk und erinnert wiederum in vielen Zügen an Erbach und Warthauſen: das zweite, im Beſitze des im Mannesſtamm erloſchenen Zweiges Zeil⸗Wurzach, iſt größer in den Ausmaßen und geht in ſeiner heutigen Geſtalt auf den Umbau zu Anfang des 18. Jahrhunderts zurück, bietet aber in ſeiner einfachen Bauweiſe nichts beſonderes. Jsnny, der Haupt⸗ ort des ſchwäbiſchen Allgäus, iſt eine intereſſante altertümliche Stadt. Brände haben die alte Reichsſtadt oftmals zum großen Teil in Aſche gelegt, aber trotzdem hat ſie ihren Charakter voll be⸗ wahrt. Die Stadtmauer iſt in ihren Hauptpartien noch erhalten, die alten Türme— die merkwürdigſten ſind das Eſpantro mit ſeiner Holzgalerie und der hohe Bläſerturm im Mittelpunkt der Stadt— ſtehen wohlerhalten am Ende der Straßenzüge. Die Kirchen bieten mancherlei Sehenswertes. Das Schönſte bietet das Rathaus, ein maleriſcher Arkadenbau inmitten alter Patrizierhäuſer, die gleichfalls im Erdgeſchoß Laubengänge haben, die ſchmuckvolle Faſſade mit Erker und Altanen reich ausgeſtaltet. Im Innern werden die wohl⸗ erhaltenen Räume gerne gezeigt: prächtige Säle mit reichen Holz⸗ arbeiten, Wappen und Bildern, Ueberreſten von dem Reichtum der kleinen, aber wohlhabenden reichsfreien Stadt. In einem Rats⸗ zimmer, deſſen Täfelung auffällt, ſteht der berühmte Winterthurer Kachelofen von 1685, deſſen Steinplatten mit zwei Farben die höchſte koloriſtiſche Wirkung erzielen. Die große ehemalige Benediktiner⸗ abtei iſt jetzt als Schloß des Fürſten von Duadt⸗Wykradt⸗Jsnn ein⸗ gerichtet. Im Jahre 1803 iſt die Reichsſtadt mit der Abtei an die Quadt gefallen, die durch ſie für verlorenes Land am Niederrhein entſchädigt wurden. Der Reichsdeputationshauptſchluß brachte ſie an Württemberg. Auch dieſes Schloß enthält koſtbare Sammlungen. Wenige Kilometer von Jeny entfernt liegt der ſüdlichſte Sitz der Waldburg, das Schloß Neutrauchburg, ein einfacher, aber hübſcher Bau in einem ſchönen kleinen Park von zahlreichen Be⸗ amten⸗ und Wirtſchaftshäuſern umſäumt. Das Schloß wurde etwa 1790 vom Fürſten Waldburg⸗Zeil aus den Steinen der zerfallenen Burg Altrauchburg aufgebaut. Im Oberamt Ravensburg gilt die Stadt Ravensburg ſelbſt als Metropole Oberſchwabens. Die Stadt, die größte der Gegend, hat wie Biberach, Waldſee und Isny ihr mittelalterliches Ausſehen ſich über die Jahrhunderte hinweg erhalten können und wird nicht mit Unrecht das ſchwäbiſche Nürnberg genannt. Zahl⸗ reiche Tor⸗ und Mauertürme, Wallgräben und Teile der alten Stadt⸗ mauer, eine große Zahl alter Häuſer, geben der Stadt das mittel⸗ alterliche Kleid. Der Marktplatz iſt mit dem Biberachs vergleich⸗ bar, wie dort iſt das Rathaus von den Patrizierhäuſern des 15. und 16. Jahrhunderts umgeben, wie überhaupt die Spätgotik vor⸗ herrſcht. An Nürnberg erinnern neben den Türmen die hübſchen gotiſchen Brunnen. Ein herrliches Bild bietet die Stadt mit ihren fünfzehn Türmen von der Veitsburg aus geſehen, dem Stamm⸗ ſchloß der Welfen, von der kaum noch Ueberreſte erhalten ſind. Das ſetzige Schlößchen wurde 1750 gebaut. Von den Türmen ver⸗ dient vor allem der Mehlſack, ein 50 Meter hoher Turm aus dem Jahre 1280 als Wahrzeichen der Stadt Beachtung. Nahe bei kirche. Auf beherrſchender Höhe ſteht breitgelagert die einſtige Benediktinerabtei, an die ſich die großartige Renaiſſancekirche, eine der ſchönſten in Deutſchland anſchließt. Die gewaltigen Dimen⸗ ſionen, eine üppige farbenfreudige Ausſtattung, geben der Kirche einen kaum zu beſchreibenden Reiz. Die kunſtreich gearbeitete Kanzel verrät reiche Rokokoarbeit. Die Orgel in der Vorhalle iſt ein beſonderes Kunſtwerk. Im linken Querſchiff lieat die Welfen⸗ gruft. 755 Kloſtergebäude iſt der ſpätgotiſche Kreuzgang erwäh⸗ nenswert. Mit dieſer Wanderung ſind die Kunſtſtätten Oberſchwabens noch lange nicht beſchrieben: ſo fehlen beiſpielsweiſe die ſchon erwähnten Klöfter Wieblingen und Schuſſenried, Rot a. d. Rot und Alts⸗ hauſen, weiter Wurzach, eine der Waldburg ſchen Reſidenzen und das Skammſchloß dieſes Geſchlechtes, die wohlerhaltene Waldburg bei Ravensburg, weiterhin altertümliche Städte wie Wangen und Tettnang und noch mancher ſehenswerte Ort. Wenn man in dem reichen Lande die Not der Zeit wenig ſpürt, ſo hat doch der Krieg für den Wandernden manche unliebſame Folge gehabt. Auf die Frage nach gedruckten Führern erhält man die ſtereotype Antwort „der alte iſt vergriffen, ein Neudruck kommt zu keuer.“ Schließlich gelingt der Zutritt in die Schlöſſer weit ſeltener als früher. Die Schloßbeſitzer leben jetzt dauernd auf den Landſchlöſſern. Es ſcheint aber, daß auch andere Beweggründe die Unzulänglichkeit verurfachen: vielleicht die Furcht vor verkappten Spartakiſten, viel⸗ leicht die Abneigung gegen das profanum vulgus nach den verän⸗ derten Zeiten. Serliner Theater. „Godivc.“ Das Drama des Hans Fr anck wurde von einer ſehr ſchönen Aufführung des Staatsſchauſpielhauſes(Regie Ernſt Legah vor⸗ geführt und mit anſehnlichem, wenn auch nicht hitzigem Beifall Ravensburg liegt Weingarten mit ſeiner berühmten Kloſter⸗ aufgenommen. Der in ſich hineinhorchende Hans Franck hat die alt⸗ engliſche Sage von der keuſchen Godiva aufgetrennt und neu ge⸗ ſeben Auf ſolche Weiſe kann eine zweite Urſprünglichkeit ent⸗ ehen. Wenn dies an dem Drama„Godiva“ nicht jedem fühlbar wurde, ſo liegt es daran, daß das Echte und Perſönliche des Hans Franck keineswegs naiv, ſondern recht grübleriſch und kompliziert iſt; echt und perſönlich dünkt es mich troßdem! Aber hier ſteht das wieſpältige problematiſcher Zartheiten auch in einem gewiſſen gegenſatz zu dem äußeren Vorgang von renaiſſancehafter Brutali⸗ tät. In der„Godiva“⸗Ballade von Tennyſon bringt die holde Godiva nur aus Mitleid mit der von Brandſchatzung bedrohten Stadt jenes Opfer dar, das verwandt iſt mit der Selbſtpreisgebung von Maeterlinks Monna Vanna. Die rohe Laune des Gatten beim Ritterworte haltend, reitet ſie am hellen Tage ſplitternackt, von ihrer brennenden Scham umloht, durch die Straßen der Stadt und rettet die Bewohner. Sehr lieblich die poetiſche Moral von der Ge⸗ te: wie Neugierde und Lüſternheit ſich hinter verhängte 2 ſter verkriechen, aus Ehrfurcht vor dem Martyrium der reinen rau. All das hat Franck aufgenommen, doch er hat der Godiva einen anderen 4 geben. Ihr Gatte, der Graf Leofric, ein Gewaltmenſch wie der rivole Herr der Sage, raffte ſich viele Weiber, nun aber liebt er mit aller himmliſchen und irdiſchen Liebe ſein junges Weib Godiva. Er ſchmachtet nach ihr, obwohl ſie ihm kein Gaktenrecht verweigerte, er tobt in ſchamloſen Raſereien, weil er— in ſolchem Format iſt die Feinfühligkeit ſeltſam— fühlt, daß Godiva ihm das Letzte vorenthielt: die volle Hingebung der Seele. Durch Eiferſucht gedenkt er dieſe Seele kirre zu peitſchen; darum fordert er das ruchloſe ius primae noctis von den Bürgerstöchtern ein. Godiva wirft ihr Opfer dazwiſchen— ſcheinbar, uüm fremde⸗ Leid zu verhüten; in„Wahrheit, weil tiefe Liebe zu Leofric ſie ſpornt. Ihm will ſie mit ihrer Scham, mit ihren Schmerzen Scham und Schmerzen bereiten, ſein freples Herrentum zu milden Har⸗ monien ſtimmen. Aus einer heldiſchen Philantropin wurde eine verliebte und recht moderne Pſyche. Das Zwieſpältige ſteckt darin, daß Godiva den Leofric immer ſchon über alles liebte, in gewiſſen Augenblicken aber ihn durch Frigidität enttäuſchte, weil— nun, weil der Stürmende ihr das freiwillige Geben verwehrt hatte. Gewiß ſteckt Empfunden⸗Erlebtes in dieſen Subtilitäten, ſie ſind nur zu dünn, ein Drama zu füllen, zumal dem Stück in dem rächtig ausladenden erſten Akt mächtige Konflikte vorgeſchrieben cheinen, an deren Stelle ſpäter nur Reflexionen treten. Am Ende nimmt man mit einiger Berwunderung wahr, daß man ſchon am Anfang, vor all dem Seelenlärm, ungefähr dort geſtanden hatte, wo man ſchließlich anlangt. Vieler lyriſcher Geſpräche Schönheiten ind bedeutend. Am eindringlichſten vernahm ich ſie aus der Philo⸗ ophie des Burgkaplans, der auch die Sünde als Ausfluß des ee eeee e eeee 1 — Freitag, den 8. Oktober 1920. 1. Seite. Nr. 455. Mannheimer General-Enzeiger.(Abend⸗ Ausgabe.) Die Generalverſammlung der Kriegsbeſchädigten⸗ gramm mit Recht der„humorvolle Sorgenbrecher“ genannt, weil ſeine ge⸗ſeinen Betrieb einſtellen müſſe. Das trifft zwar nicht zu, 8 mütliche und gemütvolle bayeriſche Art bald den Kantakt mit dem Publikum a it d f. kt ten a izit, das für dieſes Baugenoſſenſchaft herſtellt. Auch die ſelbſtändigel Vorträge, bei denen er mit den Militär⸗ eee eeeeeee e 8 fand am letzten Mittwoch ihren Fortgang. Der Liedertafelſaal war wiederum ſtark beſetzt. Vorſitzender Bing gab zunächſt das Er⸗ gebnis der Wahl für den Aufſichtsrat und Vorſtand bekannt. Aus der Tagesordnung war die Wahl einer Elfer⸗Kommiſſion und der Bericht des Geſchäftsführers noch unerledigt. Die Elfer⸗Kom⸗ Auſich die nunmehr gewählt wurde, ſoll in Verbindung mit dem Aufſichtsrat über die Aufnahme von Mitgliedern entſcheiden. Archi⸗ tekt ündel gab ſodann einen Berſcht über den Stand der Tätigkeit, dem zu entnehmen war, daß, obwohl ſchon längſt ein dringendes Bedürfnis zum Bauen beſtand, immer wieder Zurück⸗ haltung geübt wurde, bis die inzwiſchen eingetretenen Verände⸗ rungen im Bauſtoffmarkt und auch in ſonſtiger Hinſicht Veran⸗ laſſung gaben, die Genoſſenſchaft ins Leben zu rufen. Auf ſeine Vorſtellung beim badiſchen Arbeitsminiſterium, die dazu dienen ſollte, um Informationen über die nächſten Möglichkeiten der Geld⸗ und Geländebeſchaffung uſw. einzuholen, wurde ihm zunächſt erklärt, daß gerade die badiſche Regierung ſchon ſehr viel auf die⸗ ſem Gebiete für die Kriegsbeſchädigten getan hätte. Es mußte dem Regierungsvertreter erſt klar gemacht werden, daß das, was für die Kriegsbeſchädigten beabſichtigt war, in Wirklichkeit anderen zugute gekommen iſt. Damit war auch der Vorſchlag non Seiten der Regierung hinfällig, die Mannheimer Kriegsopfer ſollten ſich einer der bereits beſtehenden Genoſſenſchaften anſchließen. Da⸗ durch, daß die Mietsſteuer noch immer nicht unter Dach ſei, ſei die Bewährung von Baudarlehen ſehr beſchränkt und in Frage ge⸗ tellt. Herr Wändel erklärte ſodann, daß er in Karlsruhe die be⸗ ſtimmte Zuſeze erhalten habe, daß, wenn die übergroße Zahl der Kriegsopfer am hieſigen Platze ſich unſerer Genoſſenſchaft an⸗ ſchließen würde, wir mit den Vorarbeiten beginnen könnten und die ihre Pflicht erfüllen würde. Mit einem Appell zum Zuſammenhalt und zur tatkräftigen Mithilfe bei der kommenden großen Arbeit ſchloß er ſeinen Bericht. Anſchließend hieran folgte eine lebhafte Ausſprache, die von den meiſten Rednern darin gipfelte, daß man gewillt ſei, unter allen Umſtänden zuſammenzuhalten, wenn es gelte, für die Opfer des Krieges menſchenwürdige Wohnverhältniſſe zu beſchaffen. 3 Der Verkehr mit Reiſebroimarken. Es beſteht vielfach die Meinung, die alten Reiſebrotmarken hät⸗ ten vom 1. Oktober 1920 ab keine Gültigkeit mehr. Demgegenüber ſei darauf hingewieſen, daß die Reichsgetreideſtelle bis jetzt noch kei⸗ nen Zeitpunkt für das Außerkrafttreten der alten Reiſebrotmarken beſtimmt hat; dieſe ſind deshalb neben den neuen Reiſebrotmarken bis auf weiteres noch gültig. *—— wurden die Landwirtſchaftsinſpektoren Ries in Waldshut in gleicher Eigenſchaftz nach Stühlingen, Anton Bau ſch in Karlsruhe nach Waldshut und Alfred Mauch in Freiburg i. B. nach Buchen, die Obereiſenbahnſekretäre Herm. Schmitt in eidel⸗ berg als Oberſtationskontrolleur nach Bammental, Joh. Schwö⸗ bel in J als Oberreviſor zur Zentralverwaltung in Karls⸗ ruhe, Lorenz Reichert in Pforzheim und Eugen Bender in Mannheim als Oberreviſoren zur Zentralverwalkung in Karlsruhe und Oberjuſtizſekretär. Landmeſſer beim Landgericht Karlsruhe zum Amtsgericht Bonndorf. vergnügungen. Kabarett Rumpelmayer. Herr Puſchacher, der von hochſtehenden künſtleriſchen Intentionen beſeelte Leiter des Kabaretts, iſt in dem Be⸗ ſtreben, der Verſchiedenartigkeit des Geſchmacks der Beſucher Rechnung zu tragen und dabei das gewohnte vornehme Niveau der Darbietungen nicht zu verlaſſen, bei der Zuſammenſtellung des Oktoberprogramms von be⸗ ſonderem Glück begünſtigt geweſen. Nicht immer iſt es möglich, ſo reich⸗ haltiges, abwechslungsvolles und dabei doch durchweg gediegenes, wie dies⸗ mal, zu leiſten. Wenn wir die weiblichen Kunſtkräfte beſprechen, ſo müſſen wir die„deutſche Humoriſtin“ Irma Traun zuerſt nennen, die mit dem einleitenden derbkomiſchen Vortrag a la Degen oder Lene Land ſehr in⸗ dividuell wirkt und auch weiterhin dadurch eigene Bahnen wandelt, daß ſie ihren zündenden, pointenreichen Schlagern eine ſtark nationalen Einſchlag gibt. Ebenſo eigenartig iſt Lisl Even, bei der ſich Violinſpiel, Kunſt⸗ pfeiferet und Tanz zu künſtleriſch hochwertigen Leiſtungen vereinigen. Hoffentlich hat ſich die Dame dieſen originellen Dreiklang patentamtlich chützen laſſen. Irene Palnowa iſt eine Wiener Liederſängerin mit kräftigen, wohlklingenden Stimmitteln und geſchmackvollem Vortrag und Niddy Szegsty, der„ungariſche Tanzſtern“, entwickelt bei bemerkens⸗ werten äußeren Vorzügen viel Technik und Ausdrucksvermögen. Damit leiten wir einer weiteren Tanzuummer: Ralia und Memphis über, ein Faar, bei dem ſich große Eleganz in der Aufmachung mit einer Technik vereinigt, bei der alle Bewegungen in vollendeter Anmut zuſammenklingen, zugleich aber auch im akrobatiſchen Genre eine erſtaun⸗ liche Sicherheit zutage tritt. Kurt Graf, der Anſager, wird vom Pro⸗ Sne neeeeeee, Göttlichen duldet, und aus dem Leide eines jungen deutſchen Brackenburg. Jenen Menſchen, die die Sage als den einzigen Niedrig⸗Neugierigen ſtrafte(er erblindet, nachdem er die nackte Frau geſehen)— gerade ihn hat Franck 157 reinen Jüngling ge⸗ macht. Ohne Zweifel hob der neue Dichter die Elemente, die er fand, in eine höhere Sphäre. Die Aufführung hütete den inneren Glanz der Dichtung. Hermann Kienzl. Kunſt und Wiſſen in Mannheim. Aus der Kunſthalle. Zugleich mit der Wiedereröffnung der Kunſthalle und der Schauſtellung der Neuerwerbungen bietet das raphiſche Kabinett in ſeinen Ausſtell en eine Schau von Jelchmungen deutſcher —ämtlich aus dem Beſitz der Kunſthalle. Die Zeichnungen ſind ge⸗ wählt im Hinblick auf die Gemälde⸗Neuerwerbungen von Werken des gleichen Zeitraums, ſie bilden gewiſſermaßen eine Ergänzung zu dem, was man jetzt in den neugehängten Räumen der Biedermeier⸗ und dalen Malerei ſehen kann. Das Neirreil Kabinett hat ſchon ſeit Jahren ſeine beſondere Aufmerkſamkeit auf die bisher von den Kunſtfreunden vernachläſſigten zeichneriſchen Leiſtungen der ſo⸗ genannten Nazarener leines Veit, Schnorr, Overbeck uſw.) der romantiſchen Landſchafter(eines Olivier, Fries, Wagenbauer u..) und der im engeren Sinne als„Biedermeier“ anzuſprechenden Künſt⸗ ler(wie Krüger, Erhardt etc.) gerichtet. Vor allen Dingen iſt es ihm gelungen, bedeutende Arbeiten des jetzt berühmt gewordenen Mei⸗ ſters der Frühromantik, Caſpar Dapid Friedrich, ſowie köſtliche Zeichnungen der altbekannten Spätromantliker, Richter und Schwind, zu erwerben. Einen Teil dieſer Blätter kann man gegenwärtig in der Ausſtellung ſtudieren.— Die e der Kunſthalle findet am Sonntag, den 10. Oktober ds. Js. ſtatt. Die Oeffnungs⸗ zeiten ſind Werktags— mit Ausnahme Montags— auf 10—1 und —4 Uhr, Sonn⸗ und Feiertags auf 11—4 Uhr ſeſtgeſe t. Der Leſe⸗ ſaal des kunſtwiſſenſchaftlichen Inſtituts iſt zu den gleichen Zeiten dem Publikum zugänglich, außerdem Dienstags, Mittwochs, Don⸗ nerstags und Freitags von—9 Uhr abends. KAleines Feuilleton. Sternſchnuppe und Eſel. Sternſchnuppe, nein, mich könnt' es nicht erfreuen, So plötzlich in die Welt hereinzuſchneien, Sein Flitterwerk ein bißchen funkeln laſſen, Ein bißchen ſpielen„Hans in allen Gaſſen, Stets eilen, liehen, ohne ſtillzuſtehen, Und dann am Ende dennoch untergehen!“ „Verzeih mir, Eſel, die beſondern Gaben! Wohl weiß ich: ruhig ſeines Weges traben, Sich bald an dem, an jenem Kräutlein laben, Gemächlich tragen ſeine Laſt und Müh⸗ Und immer folgen fremdem Hott und Hüh, Das iſt ſo deine Lebensweiſe. Doch was ich wirklich leben heiße: Von Wolkenrauch und Himmelsluft umgeben, Auf freier Bahn in ſtolzen Höhen ſchweben, Stets vorwärts drängen voller Luſt und Wehen, Erglühen, ſprühen, leuchtend untergehen, Das, Eſel, freilich, wirſt du nie.“ Gunther Mall. aler aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts, ſchnurren das Tüpfelchen auf das.„i“ ſetzt, finden großen Anklang. Heinz May vertritt auf das eindrucksreichſte das Fach der Humoriſten am Flügel mit Vorträgen, die, wie„Sigismund, mein Sohn“ des Erfolges immer ſicher ſind. In der gleichen Art bewährt ſich der ungemein vielſeitige Ka⸗ pellmeiſter W. Strauß, der zugleich„beweiſt, daß er ein Meiſterpianiſt iſt, wenn es hierzu angeſichts der vorangegangenen hervorragenden Beglei⸗ tung überhaupt noch eines Beweiſes bedurft hat. Auf gleicher Höhe be⸗ wegt ſich das Violinſpiel des Konzertmeiſters E. Totzkh, der u. a. die „Kubelik⸗Serenade“ und die„Träumerei“ von Schumann ſo duftig⸗zart und poeſievoll vortrug, daß man von einem ſeltenen Genuß ſprechen darf. Kommunales. G. Neckarhauſen, 6. Oktober. Der Voranſchlag für das Rech⸗ nungsjahr 1920/½1 wurde vom Bürgeraus ſchuß einſtimmig ge⸗ nehmigt mit der Aenderung, daß der VBeitrag an die beiden Kinder⸗ ſchulen von je 150 jährlich auf je 500% jährlich feſtgeſetzt wird. In der Gemeinderatsſitzung wurde beſchloſſen, außer den bereits beſtellten 600 Ztr. Kartoffeln weitere 300 Ztr. von auswärts zu beſtellen. Einem Erſuchen um Ermäßigung des Waſſerzinſes wurde aus beſonderen Gründen ſtattgegeben. Bei der Heidelberger Schulbankfabrik ſollen 15 Schulbänke in Auftrag gegeben werden. Die Vergütung des Vorſitzenden des Wohnungsamtes wird auf 3 1 pro Stunde feſtgeſetzt. Die Tüncherarbeſten für das 3. Doppelhaus werden an Tünchermeiſter Eduard Kand ch vergeben. Die Verputz⸗ arbeiten für den gleichen Neubau an aurermeiſter Bühler und Wolf. An einen Gefangenen ſollen die von der Gemeinde nach den aſlicen Beſtimmungen zu tragenden 100 als Teil einer wirt⸗ chaftlichen Beihilfe ausbezahlt werden. Ein Geſuch um Genehmi⸗ für die beiden Keller im evangeliſchen Gemeindehaus mit 70 wird genehmigt. Die Abgabe von je 7 Meter Holz an 3 Kriegerswitwen bezw. Hinterbliebene wird genehmigt. & Heidelberg, 8. Okt. Der Stadtrat hat am 6. Oktober u. a. folgende Angelegenheiten erledigt: Eine Stiftung in Höhe von 15000 Mark für erholungsbedürftige evangeliſche Kinder, die durch die Kommiſſion für notleidende Mütter und Kinder überreicht wurde und der vorausſichtlich weitere 10 000 Mark folgen werden, wurde mit Dank angenommen. Das Geld ſtammt größtenteils von evangeliſchen Gemeinden des Emmentales in der Schweiz. Der vorläufigen Beibehaltung des ungeteilten Unterrichts in der Volksſchule ſtimmte der Stadtrat zu. Die Stadt über⸗ nimmt die Bürgſchaft für eine von der Gemeinnützigen Baugenoſ⸗ ſenſchaft für Volks⸗ und Kriegerheimſtätten aufzunehmende Hypothek von 2 Millionen Mark auf die Häuſer in der neuen Siedlung Pfaffengrund. Der Stadtrat genehmigt die Gewährung einer Bei⸗ hilfe für die langfriſtig Erwerbsloſen nach Maßgabe des Erlaſſes des badiſchen Arbeitsminiſteriums. Die Stadt hab da⸗ von ein Sechſtel zu kragen. Der Friedhof an der Rohrbacher Straße wird durch Gelände erweitert, das zurzeit von der Stadt⸗ gärtnerei benutzt wird. Aus dem ZLande. & heidelberg, 7. Okt. Die Ortsgruppen des Deutſchen Arbeiter⸗ bundes und des Bundes nationaler techniſcher Angeſtellten ver⸗ anſtalten vom 15. Oktober ab hier einen volk swirtſchaft⸗ lichen Kurſus. Leiter und Redner ſind u..: Hauptſchrift⸗ leiter Fiſcher, Bankdirektor Dorn, Gewerkſchaftsſekretär Keppler aes Heidelberg und Sozialſekretär Sartorius aus Eſſen. Die Vortragsthemen umfaſſen: Redetechnik, Vereins⸗ und Verſammlungspraxis, Arbeitsgemeinſchaft, Steuerfragen, Geſchichte und Aufgaben der Gewerkſchaften und anderes. (Ettlingen, 5. Okt. Der Preis für die Milch, die den Sammelſtellen abgeliefert wird, wurde auf.20 Mark feſtgeſetzt. Der 5 bee in der Stadt beträgt.60 Mark. )(Lahr, 5. Oktober. Ein 24jähriger Arbeiter wurde in All⸗ maunsweier verhaftet unter dem Verdachte, in der Leder⸗ fabrik von Walkenbuk fertiges Leder im Werte von 40 bis 50 000 St. Georgen bei Freiburg, 8. Okt. Am Dienstag abend wurden auf der Landſtraße bei Wolfenweiler 2 Männer aufge⸗ funden, von denen der eine bereits tot war. Es liegt ein Un⸗ glücksfall vor. Sie waren wahrſcheinlich eingeſchlafen und von dem Wenune herabgeſtürzt. B. Konſtanz, 3. Okt. Die dauernden gerechten Klagen der Oeffentlichkeit und der N über das fortwährende Stei⸗ gen der Obſtpreiſe im Seegebiet und die Abfuhr großer Mengen Obſt aus dem Bezirk hat das Bezirksamt Ueberlingen ver⸗ anlaßt, in einer Erklärung hierzu Stellung zu nehmen. Der Ver⸗ kehr mit Obſt iſt frei und allgemein geltende Höchſtpreiſe ſind er⸗ laſſen worden. Weil das Bezirksamt die jetzt eingetretenen Schwierigkeiten vorausſah, verwendete es ſich ſchon im Juli bei den Gemeinden dafür, daß annehmbare Preiſe eingehalten werden. An⸗ nis, daß die Staatsanwaltſchaften des ganzen Landes angewieſen ſeien, den Obſthandel ſcharf zu überwachen. Seit Ende Auguſt ver⸗ Beht das Gewerkſchaftskartell Konſtanz unter Befürwortung des ezirksamtes, etwa 500 Zentner Moſtobſt zum Preiſe von 60—70 Mark den Doppelzentner zu kaufen; der Erfolg ſei allerdings bis jetzt ſehr gering. Am 22. September richtete das Bezirksamt an die Gemeinden nochmals das dringende Erſuchen, in Anbetracht der allgemein berechtigten Klagen der ſtädtiſchen Bevölkerung über die 1 Obſtpreiſe doch alles zu verſuchen, was zur Abhilfe geſchehen öme. September die Gendarmerie angewieſen, alle Moſtobſtaufkäufe zu Preiſen über 80 Mark und Tafelobſtaufkäufe von über 140 Mark für den Doppelzeniner unbedingt zu verhindern, das Obſt zu be⸗ ſchlagnahmen und auswärtige Käufer feſtzunehmen. pfalz, Heſſen und Umgebung. *St. Ingbert, 6. Okt. Auf ſonderbare Art ums Leben alte Frau bewohnte ein Zimmer allein für ſich. Am Montag abend legte ſie ſich zu gewohnter Zeit und geſund zu Bette. Als am Dienstag früh die man die Türe mit Gewalt und fand dabei die Frau bewußrlos im Bette liegen. Der herbeigerufene Arzt konſtatierte eine Gas⸗ vergiftung, hervorgerufen durch ganz wenig Gas, das dem nicht ganz verſchloſſenen Gasherd entſtrömte. Nachdem die Frau vier Tage lang bewußtlos A war, iſt ſie nun an den Folgen der Vergiftung geſtorben. Der Fall mahnt recht ernſtlich zur Vorſicht, wo Gas im Schlafzimmer iſt.— Im Kaufhaus Peter Huppert hier wurde nachts eingebrochen und Manufaktur⸗ waren im Werte von 30—40 000 Mark geſtohlen. Ein raſch herbei⸗ Polizeihund verfolgte eine Spur nach dem preußiſchen rte Spieſen, wo zwei Männer als der Tat verdächtig verhaftet wurden. Fp. Worms, 7. Okt. Von der elektriſchen Straßenbahn kot⸗ efahren wurde der 26jährige Taglöhner Philipp Röſer aus Der Mann, der am Abend von der Straßenbahn erfaßt und umgefahren wurde, erlitt ſchwere Kopfverlezungen und wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus gebracht, wo er geſtorben iſt. FEg. Oppenheim, 4. Okt. die Winzer und auch die Leſer ſind in eine Lohnbewegung eingetreten, die wohl durch die erhöhten Weinpreiſe veranlaßt worden iſt. Für Keltern und Büttentragen wurden 50 Mark für den Tag, ſowie eine 20prozentige Nachzahlung ab 1. Juni verlangt. Bei Nichterfüllung der Jorde⸗ rung wird Arbeitseinſtellung in Ausſicht genommen. Für das Traubenleſen ſollen die Weinbergsbeſitzer pro Tag an Erwachſene 20 Mark, an Kinder 15 Mark bezahlen, dazu die 10 Prozent Ein⸗ kommenſteuer. ee e sw. Nierſtein, 2. Okt. Eine Odyſee hat ein hieſiger Kriegs⸗ gefangener Adam Lohrbach, hinter ſich, der, ſeit Jahren ver⸗ mißt, jetzt in die Heimat zurückgekehrt. Lohrbach wurde in Ruß⸗ land gefangen und ſeit 1915 als vermißt gemeldet. Er kam durch Europäiſch⸗Rußland, Sibirien, Aſien, China uſw., bis er ſetzt endlich auf einem Dampfer in Stettin ankam und ſeinen Angehörigen zu⸗ geführt werden konnte, die ihn längſt tot glaubten.— Das Wein⸗ geſchäft hat eingeſetzt. Die erſten Verkäufe ſind bereits getätigt und zwar ſind Preiſe erzielt worden, die fabelhaft erſcheinen. Die Aiche koſtet durchſchnittlich 600—700 Mark. Heute wurden ſogar 1000 Mark gelöſt. FJrankfurk a.., 5. Oktober. Ein Frankfurter Blatt hat ge⸗ meldet, daß der Zoo wegen Mangels an Mitteln in abſehbarer Zeit gung des Zuzugs von Mannheim hierher wird abgelehnt. Die Miete? fangs Auguſt gab das Bezirksamt allen Gemeinden davon Kennt⸗ 9 Im Benehmen mit der Staatsanwaltſchaft wurde am 23. gekommen iſt die 76 Jahre alte Witwe Paul von hier. Die Stockhol rau nicht wie ſonſt zu ſehen war, öffnete eine ſtädtiſche Deckung von 486 000 Mark erfordert; es ſoll lediglich eine Verringerung weniger wichtiger und weniger beachteter Tier⸗ ſammlungen vorgenommen werden. Sportliche Nundſchau. Pferdeſport. sr. Jockey Bleuler wurde von Herrn E. Suckow als Stalljockey für das nächſte Jahr verpflichtet. Pferderennen. „Berlin⸗Hoppegarten⸗Grunewald, 7. Okt. Preis von Wieſen⸗ thal. 16 000 Mark. 1400 Meter. 1. Geſtüt Weils Heilkünſtler CTaxras), 2. Beiſe, 3. Oderon. Ferner: Nigunta, Saxnot, Carolus, Land⸗ vogt, Elga. 47.10; 24, 35, 22:10. 2., Hals.— Saraband⸗Ren⸗ uen. 27 000 Mark. 1200 Meter. 1. Graf Lehndorff⸗Steinorts Flücht⸗ ing(§. Schmidt), 2. Träumer, 3. Weckruf. Ferner: Pirol, Raugraf, Anarchiſt II. 32.101 17, 15:10. 24., 2 F.— Preis von Mansbach. 30 000 Mark. 2800 Meter. 1. Haniels inſpru ch(G. Janek), 2. E Peterwardein, 3. Der Mohr. 25:10. 3 L.& L.— Preis von Naelo. 22 000 Mark. 1200 Meter. 1. v. Ploetz⸗Stuchewe Prüfung(Behr), 2. Ordensritter, 3. Rappelkopf. Ferner: Roſenfels, Birkenreis, Augur, Horſt, Saraſtro, Sarras, Danae, Maral, Wolkenſchieber, Eris, Eva, La⸗ tona. 40:10; 20, 59, 23:10. 2½., 2 L.— Herbſt⸗Ausgleich. 55 000 Mark. 2400 Meter. 1. Geſtüt Weils Luftfahrt(Tarras), 2. Panther, 3. Eichwald. Ferner: Georgios, Blenheim, Indling, Tkarus, Marmaros, Glauzig, Sathr, Siebenſchläfer. 112:10; 32 33, 30:10. Kopf, 2 L.— Weltmann⸗Ausgleich. 16 000 Mart. 1400 Meter. 1. Schönemanns Maikotten(R. Fiſcher), 2. totes Rennen zwiſchen Ordensjäger und Germa. Ferner: Flandern, Immelmann, Diadem, Er⸗ wachen, Silbertaler, Paula, Malente, Halbmond. 141:10; 32, 24, 20:10. „Preis vom Sonntagsſtein. 22000 Mark, 1600 Meter. 1. Haniels Trumpf(G. Janek), 2. Wallenſtein, 3. Glimmer. Ferner Baldur, Ambos, Wanderfalke, Seigneur, Dunſt, Raſtelbinder Violetta, Loriſſa. 19:10; 12, 23, 22:10.., 1 L. * Wiesbaden, 7. Okt. Preis von Hohenſtein. 10 000 Mark. 2200 Meter. 1. Bürgers Pflaſtertreter(Stoffel), 2. Totes Rennen zwiſchen Eilenburg und Aranheſö. Ferner: Juſta⸗ ment, Hamſter. 38:10; 14, 10,:10. 6 Längen.— Dotzheimer Jagdrennen. 10000 Mk. 4000 Meter. 1. Schmitts Koran Gerteis), 2. Quien ſabe, 3. Lomſha. 12:10. 3 Längen, Weile.— Preis von Erbenheim. 15000 Mark. 2000 Meter. 1. H. v. Opels Rosmaria(Korb), 2, Caliari, 3. Fliegender Ar. Ferner Napoleon, Haberfritz. 28:10; 13, 12:10. 8 Längen, 5 Längen. Wiesbadener Jagdrennen. 20000 Mark. 4000 Peeter. 1. Bürgers Held(Stoffel), 2. Ludendorff II, 3. Vitus. Ferner: In Front. 24:10;3 14, 14:10. 3 Längen, Weile.— Schwal⸗ bacher Jagdrennen. 12000 Mark. 4000 Meter. 1. Ritt⸗ meiſter Liebrechts Blauſchwarz(Matz), 2. Succurs, 3. Eiders Traum. Ferner: Metz. 11:10; 11, 13:10. 4 Längen,? Länge.— Höchſter Hürdenrennen. 15000 Mark. 2800 Meter. 1. Rittmeiſter b. Prauns Titus(pPfeiffer), 2. Filmdiva, 3. Ger⸗ mane. Ferner: 175 14:10; 10, 11:10. 2 Längen, Weile.— Wiederſehen⸗Flachrennen. 18000 Mark. 1600 Meter. 123—5 Egmont(Korb), 2. Santafee, 3. Odin. Ferner: Diſtel II, Vorwärts, Cariſſima, Kharbine, Monarchiſt. 15:10; 12, 18, 22:10. Weile. 3 Längen. Turnen. Seclie Jahnfler des Turnvereins Pforzheim von 1860. eindrucksvo Zu einer en Kundgebung für das deutſche Turnen wurde am Samstag abend die 60⸗Jahrfeier des Turnvereins Pforzheim von 1860, des älteſten und größten Vereins des Kreiſes. Sie beſtand in einer Ehrung für die gefallenen Mitglieder des Vereins und einer Ueberreichung von Ehrendiplomen an die 60 Jahre dem Verein ange⸗ hörigen vier—7— Adolf Arnold ſen., Wilhelm Fühner, Guſtav Meyle und Adolf Warneck. Kreisvertreter Weiß⸗Schwetzingen überreichte unter gleichzeitiger Uebermittlung der Glückwünſche an den Verein, den verdienten Mitgliedern Seitz und Scheuffele die Ehrenurkunde der Deut⸗ ſchen Turnerſchaft, die höchſte zu vergebende Auszeichnung. Der Vor⸗ ſitzende Sannes erhielt den Ehrenbrief der deutſchen Turnerſchaft. Wei⸗ ter übermittelten Balne Roſer⸗Pforzheim für den dortigen Tur⸗ nerbund, Bahnverwalter attmann⸗Ludwigshafen für den Pfälzer Turnerbund, S chimpf⸗ Pforzheim für den Pforzheimer Turngau, Bür⸗ germeiſter Schulze⸗Pforzheim für die Stadtgemeinde. Die Gedenk⸗ tafel im Werte von 5000 Mark entſtammt der Künſtlerhand des Kunſtge⸗ werbelehrers Zahn an der Kunſtgewerbeſchule Pforzheim. Chöre des Sängerchores, Solis von Mitgliedern und turneriſche Darbietungen ver⸗ ſchönerten die Feier des nunmehr 2000 Mitglieder zählenden Vereins. Radſporz. sr. Die Radrennen zu Köln wurden durch Regen geſtört, ſodaß die liegerrennen nicht ausgetragen wurden. Die Dauerrennen ſowie der roße und Kleine Herbſtpreis konnten noch zu Ende geführt werden. Das kurze Rennen über 20 Kilometer gewann Bauer vom Start bis ins Ziel ſicher gegen Weiß, der ſich dafür das Stundenrennen in überlegener Weiſe vor dem Holländer Blekemolen holte. Bauer hatte hier anfangs die Spitze, wurde aber nach 5 Minuten von Weiß verdrängt und mußte ſeinen Platz wegen Rad⸗ und Motorſchaden dann ſpäter an den Holländer abtreten. Die Ergebniſſe waren: Kleiner Herbſtpreis, 20 Kilometer: 1. Bau er 16:38,1; 2. Weiß 100 Meter; 3. Dickentman 300 Meter; 4. Blekemolen 1400 Meter zurück.— Großer Herbſtpreis, 1 Stunde: 1. Wei 5(Continental⸗Reifen) 70,800 Kilometer; 2. Blekemolen 66,500 Kilometer; 3. Bauer 65,000 Kilo⸗ meter, 4. Dickentmann 64,700 Kilometer. wenernachrichtendienſt der badiſchen Landeswelkerwarke in Karlsruhe. Beobachtungen vom Freitag, den 8. Oktbr. 1920,s uht morgens(MEZ.) Auf Grund land⸗ und funkentelegraphiſcher Meldungen. Luftdruck Temp. Wind Niederſchlag der Drxt in e Fichtg. Stürte Wetter lezten au Skund. mburg 765.0 8 S80 ſſchwach wolklos 0 Aönoberg„„768.2 4880 ſchwa heiter 0 Din 711080 cwach wolklos 0 Munchen M. 764.9 9NNO ſſchwa heiter 0 nchen 764.8 8 SW ſſchwach Nebel.5 Kopenhagen. 765.4 9—— Nebel 0 olm. 762.7 8 SW. ill heiter 0 1 764.6—1[SW ſchwach wolkig 0 od.. 755.0 190] 80 ſſchwach wolkig 0 eeee 13— ſtill heiter.5 Marſeille„ 0„ 6„ 761.6 10 080 ſchwach Regen 13 ürich 29522„ 606„ rN 724 280 5 vng ien„„„„„„0—*— Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(72s morgens) t⸗Tem⸗g N 2 Wind 7 See- pruct pera⸗ S Wind 3 8 8 öhe in.—— S b 8 5 Richt ſstärkg e S Werkungen Wertheim..151765.11 6 16 5 O— bbel( 0 Königſtuhl..127 763.6 11 16 9180 w. wolkl. 0 Karlsruhe...213763.77 9 20 9NO ſſchw. 0 Baden⸗Baden 563 763 3] 11 19 11 8 ſtill ſbedeck.h 0 Billingen..715766.4]/ 19 2— ſtilt nbe, 0 eldherg. Hof 1281654.6 11 17 9 No ſſchw. ken 0 t. Blaſien. 780— 5] 19 4— ſtill. del 0 Allgemeine Witterungsüberſichf. „ Da die weſtlichen Luftwirbel ſich geſtern teilweiſe ausgeglichen aben oder nach dem Mittelmeer abgezogen ſind, hat das Hoch⸗ e ſich noch weiter ausgebreitet. Abgeſehen von leichten Nebelbildungen dauerte das heitere am Tage milde Wetter weiter an. In der Rheinebene wurden Nachmittagstemperaturen bis zu 20 Grad beobachtet. Die nebelfreien eee Höhen des Schwarz⸗ waldes hatten einige Zeit die gleiche Mittagswärme. Wettervorcusſage für Samsfag, den 9. Oktober 12. Ahr nachts. Weiterhin meiſt heiter, Lokalnebel, trocken, am Tage noch mild, ſpäter etwas kühler. —— ‚—— Zur Aufklärung! „Rukirol“, das schnell undsicher wirkende Mittel gegen Hühnerausen, Hornhaut, Schwielen und Warzen ist in, großem Format für die Käufer vorteilhafter, als in kleinem. 5 Da, Kukirol“' lange Zelt haltbar lst, 30 wird es von jetrt ab nur noch in großgem Format hergestellt, zumal der Preisunterschſed nur 50 Pf. betragt. Prels des alten Formats M..50, des neuen M..— „RKuklrol“ ist in der Kurfürcten progerle, N, 13/14 GCcunst- straße) und Viktoria-Drogerie, Schwetzingerstraße 20 erhäftlich. E257 —* 0 — eeeeeee, FPreitag, den F. Oktober 1920. Mannheimer Generdöl⸗Anheiger(Abent-Ausgäbe.) 3. Selte. Reichsbankausweis vom 30. September. Starke Ansparnung der Anlagekonten; Notenumlauf 78 Mil- larden Mark. Der vorliegende Ausweis zeigt für die letzte Steptember- wWoche, insbesondere in Zusammenhang mit den Ansprüchen des Vier-teljahrsschlusses eine außerorũdentlichstarke Belastung der Anlagekonten. Die gesamte Kapital- anlage stieg hämlich um den in einer Woche bisher nicht er- reichten Betrag von 8013.3 Mill.„1 auf 55 216,4 Mill., die bankmäbige Leckung für sich allein genommen um 8 062,1 NMil- lionen auf 54995,6 Mill.. Auf der anderen Seite haben zwär die fremden Gelder auch eine beträchtliche, aber die Zu- nahme der Anlage lange nicht erreichende Vermehrung um 5 836,2 Nill. auf 20053,6 Mill.& aufzuweisen. Die Eutwicklung des Zahlungsmittelumlaukfs war in der Berichtswoche ungemein ungünstig. An papiernen Zahlungsmitteln(Panknoten und Darlebenskassenscheinen) mußten diesmal 2 827,6 Mill. nu in den Verkehr gesetzt wer⸗ den. Der Eedarf an diesen Geldzeichen Wwar demnach beinahe doppelt so hoch wie in der voriährigen Vergleichszeit, in der 1 478.% Mil. A neu beanksprucht wurden. Im einzeinen stieg der Notenumlauf um 2471,8 Mill.& auf 61 738,5 Mill. 4 und daneben der Umlauf an Darlehenskassen- scheinen um 335,8 Minl. auf 13 247% Mill. A4. Die Be- stände an Gold, Scheidemünzen und Reichskassenscheinen sind wie üblich wenig verändert. Die Darlehenskassen wurden in der letzten Sep- temberwoche àuch recht bedeutend in Anspruch genommen, da der Darlehenskassenbestand um 1 2379 Mil. auf 33 283,4 Mil- lionen% zunahm. Ein dieser Erhöbung entsprechender Be- trag an Darlehenskassenscheinen wurde der Reichsbank über⸗ geben, die ihrerseits, wie erwähnt, 358,8 Mill.„ an solchen Zahlungsmitteln in den Verkehr leiten mußte. Die eigenen Bestände der Bauk an Darlehenskassenscheinen wuchsen auf 19 818,3 Mill. A an. Bestand an kursfähigem deutschem Geld und an Gold in Barren oder ausländischen Münzen, das Kilogramm fein zu 2784 Mark berechnet. 75 vermögen dn 1000 Marbo Fe Metallbestannaa„1098551— 78 darunter Gold„6%„%% W%%%%„%„„%„„%„„%„„ 1091660— 5 Neichs- und Darlehenskassen-Scheine. 19861355 + 881158 oten ander. Banken 1364— 657 Wechsel, Schecks und disk. Schatzanw. 354995 623 + 8062 124 Lombarddarleken 3700— 3853 Wertpapierbestand 62•««„„„„„„„„„„46„ 217067— 42983 Sonstiges Vermögen · 11185 796— 698 176 Verbindlichkeiten. Grundkapitaaallal!!!!n 180000(unver.) Rücklageen 104258(unver.) Notenumlaukk„61135480 + 2471828 Einlagen 20053596 5836229 Sonst. Verbindlichkeiltt. 5290122— 112522 Bei den Abrechnungssteſlen wurden im Monat September abgerechnet Mlk. 63 213 102 100. V. Allgemeiner Deutscher Bankiertag. Der vom 28. bis 27. Oktober d. J. in Berlin stattfindende Bankiertag wird, wie aus den bereits zetzt vorliegenden An- melrlungen von Teilnehnzern und Gästen hervorgeht. stärker besucht sxin, als alle früheren gleichartigen Veranstaltungen. Ihr Erscheinen haben zugesagt: Reichsfinanzminister Dr. Wirth, Reichsminister des Aeußern Dr. Simons, Reichs- wirtschaftsminister Dr. Scholz, Reichsschatzminister von Raumer, Reichsbänkpräsident Dr. Havenstein, Preußi⸗ scher Handelsminister Dr. Fischbeck. Auf dem Bankier- tag werden ferner Parlamentarier aller Fraktionen und wirt⸗ schaftlichen Richtungen vertreten sein, insbesondere die Ab. Seordneten Allekotte, Eduard Bernstein, Dr. Blunck, Dr. Adolf Braun, v. Brentand, Dr. Dernburg, Dr. Düringer, Gothein, Haußmann, Dr. Helfferich, ten Hempel, Hue, Hugenberg, Kei- nach, Leinert, Dr. Most, Schiffer, Dr. Stresemann, Trimborn, Vögler, Waldstein. Aus der Zahl der hervorragenden Ver- treter des Wirtschaftslebens, welche außerdem ihre Anwesen- heit zugesagt baben seien Gebeimrat Zduard Arnhold, Ver- lagedircktor Georg Berohard, Geh., Rommerzienrat Konrad von Borsig, Präsident Pr. v. Braun, Justiarat Prof. Dr. Crüger, Heheimrat Deutsch, Kommerzienrat Dr. Guggenheimer, Geh. Kommerzienrat Wilheln Kopctzky, Geheimrat Ravené, Dr. Jumes Simen, Präsident Dr. Sorge, Generaldirektor Wiedfeldt genannt. Die Ausspraclie über den am 26. Oktober d. J. nach- mittags stattfindenden Vortrag des Herrn Max M. Warburs über die notwencligen Vorbedingungen zur Gesundung der deutschen Währung wird durch Darlegungen des deut- schen Delegierten auf der Brüsscler Finanzkonferenz, Herrn Franz Urpbig, über die Ergebnisse dieser Konferenz einge- leitet werden. Bei dem Verhandlungsgegenstand des darauf- folgenden Vormittags:„Die Aufgaben des Bankgewerbhes beim Wiederaufbau der deutschen Volkswirtschaft“ wird die in letz- ter Zeit viel diskutierte Frage der industriellen Kreditversor- Sung eingehend behandelt werden. Heandelsbleit ** Börsenberichie. Frankfurter Wertpaplerbörse. Frankfurt. 8. Okt.(Drahtb.) Zu Besinn des heutigen Börsenverkehrs machte sich eine matte Haltung auf dem Montanaktienmarkte bemerkbar, wofür sich neben den Steuer- plänen auch stärkeres Entlastungsbedürfnis bemerkbar machte. Der Anfangskurs der Phönix-Bergbau stellte sich auf 389, minus 11% und wurde später 580 B. genannt. Es verloren ferner Gelsenkirchener, Deutsch-Luxemburg, Harpener und Oberbedarf zwischen—10%: Caro wurden 270 incl. Bezugs- recht notiert. Rheinstahl besser gehalten. Mannesmann 493 minus%, auch Laurghütte angeboten. Adlerwerke Kleyer setzten 15% niedriger ein, wodurch auch Daimler und Benz- aktien mehr oder weniger beeinflußt wurden. Besser gehalten Waren Elektrizitätsaktien; Licht u. Kraft 173 minus%, A..G. behauptet, Schuckert traten 59“ niedriger in den Verkehr. Badische Anilin sind 6/% erholt, während Farbwerke Höchst 398,— 75%, Elektro Griesheim 4% nachgaben. Leb- hafte Umsätze fanden wiederum in Deutschen Maschinen statt, 323——325, junge 312 gehandelt. Haufwerke Fischan in Bayern 363. Deutsche Petroleum 1510. Mexikaner befestigt. Der Kassaindustriemarkt verkehrte bei onregelmößiger Tendenz. Nürnberger Vereinsbank, Schuhfabr. Herz, Lackfabr. Schramm zu höheren Kursen umgesetzt. Niedriger Maschinenfabrik Badenia und Zellstoff Dresden genannt. Privatdiskont 4½% und darunter. Frankfurter Devisen. Frankfurt, 8. Okt. Bei ruhigem Geschäft zeigten fremde Hevisen eine mäßige Befestigung. Gefraster war New'york, Devise Holland war unbedeutenden Schwankungen unter- N Tendenz: Fester bei regen Umsätzen. Berliner Wertpapierbörse. Berlin, 8. Okt.(Drahtb.) Realisationsneigung war in dem heutigen Börsenverkehr stärker hervorgetreten, und zwaur aus den gleichen Ursachen, die zu den gestrigen Ab- schwächungen führten, nämlich die zweitägige Unterbrechung des Börsenverkehrs in der nächsten Woche und die Besorg- nisse hinsichtliceh der Entwicklung der innerpolitischen Ver- hältnisse. Die Rückgänge überschritten teilweise 10%; so ver- loren Harpener 11, Bismarckhütte 10, Phönix 12, Bad. Anilin 18. Elberfelder Farben 13, Augsburg-Närnberg 12 und Gebr. Böhler 13%s dagegen waren aber auch einige Kurserhöhun- gen bemerkbar, Laurahütte gewannen 10, Thale Eisenhütte 8 und Oberschlesische Kokswerke 16%. Valutapapiere lagen fest auk die Steigerung der Devisenkurse, Deutsch-Uebersee Elektro 4 und Steaua Romana 40% höher. Von Schiffahrtsaktien wa⸗ ren Hamburg Paket um 4% gedrückt, während Argo 5½% ge- wannen. Hohenlohe-Aktien waren zu schwankenden Kursen lebhaft gehandelt und stellten sich schließſiceh um etwa 7% niedriger. Berliner Devisen. 8. Oktober 7. Oktober J 8. Oktober — Seld! Briet Geld! Briet]! Celd! Brief —— oſſaneg 583.—987.— NewVor ᷣ2.5/ 63.07 88.50 64.07 Brüssel 444 449.55 450.45 Paris 420.58/ 421.4J 424.55 425.45 Shristſenia. 869.10/ 870.90 879.10 880.90 Schweiz„ 1008.5510110ſ1018.551021.05 Fopenhagen 876.50 878.40 851.60 893.40 Spanſen 928.05 928.95 831.55 933.45 Stockholſm.1246.25 1248.25 271.20 1273.80 Oest.-Ung.. 21.84 21.90 22.97 23 03 Hofsingfors. 173.80 274.20 176.80 177.20] Men abg. 21.97 22.08] 22.72/ 22.78 ſtaſſen„ 245.75 246.2 251.70 232.30 Bß 8202 8220 82.40 82.60 London„ 219.78J 220.23J 223.78J 224.28J Budapest 18.48 18.54 18.48 J8.82 Berliner Produktenmarkt. 2 Berlin, 8. Okt.(Drahtb.) Am Produktenmarkte ließen sich für Loko-Mais trotz des knappen Angebots keine höheren Preise erzielen, für spätere Lieferung waren die Forderungen des Auslandes entgegenkommender. Reis war mit 410 l per Jentner vielfach angeboten, konnte aber nur vereinzelt zu 405 ½ verkauft werden. Speise Hülsenkrüchte lagen still: Futter-Hülsenfrüchte dagegen wurden ziemlich lebhaft um- gesetzt. Größerer Begehr bestand auch für Melassefutter und Runkelrübenschnitzel. händler Interesse für Haferkleie für Hafer. Wirtschaffliche Rundschau. .-G. Kühnle, Kopp u. Kausch, Frankenthal(Pfalz). und sonstiges Ersatzfutter einstimmig die vorgeschlagene Kapitalerhöhung von .5 Mill. auf 4 Mill. 1 sowie die dadurch erforderlichen Satzungänderungen. Nannheimer Gen Es zeigte sich seitens der Fouragen- Die gestrige auflerordentliche Generalversammlung, in der 23 Aktionäre mit 1129 Stimmen vertreten waren, senehmigte, 3 0 eral-Arlzeig Heueste Drahtberichie. Ruhetage der Berliner Fondsbörse. Berlin, 8. Okt. Auf Beschluß des Börsenvorstandes fällt clie Fondsbörse ant Dienstag und Mittwoch nächster Woche aus, um den Banken Gelegenheit zu geben zur Auf- arbeitung ihrer großen Rückstände. Devisen und ausländische Banknoten werden aber amtlich notiert. Projekt eines Pforzheimer Kraftwerkes. Pfotaheim, 3. Okt. Vor den Mitgliedern des Bürgeraus- schusses sprach Stadtbaumeister Seibel in längeren Ausführun- gen über die Aus nützung der Wasserkräfte in der Unigebung von Pforzheim und erörterte dabei vor allem den neuesten großzügigen Plan, nach dem ein gemeins ames Kraftwerk für Nagold und Enz am Kupferhammer errichtet werden soll, an das später auch noch die Würm an⸗ geschlossen werden kann. Im unteren Enztal ist ein sogen. Ausgleichswerk vorgesehen. Die gesamte Leistungsfähigkeit dieses Pforzheimer Kraftwerks ist auf über 30 000 Pferdekräfte Oder 8 Mill, Kilowattstunden im Jahr berechnet. An Bau- kosten Wird der siebenfachs Betrag der Vorkriegszeit mit 52.3 Mill. angenommen. Was die Aufbringung der Mitte! anbe- langt, so denkt man an ein gemischtwirtschaft⸗ liches Unternehmen unter Beteiligung der Industrie. In der Aussprache über dieses Projekt wurden irgendwelche gegne⸗ rische Stimmen nicht laut. Auch der Vorstand der Wasser- und Straßenbauinspektion sugte zu, alles zu tun, um das Unter- nehmen zu fördern. Stillegungen in der Eisenindustrie. r. Düsseldorf, 8. Okt.(Eig. Drahtb.) Die heute erschienene Fachzeitschrift„Stahl und Eisen“ schreibt: Vom Oktober ab wird die Roheisen- und Stahlerzeugung stark zu- Wörken rückgehen. Schon jetzt mielden Hochofenwerke des Ruhrbe- 3 75 Eirkes die Stillegung von insgesamt 21 Hochöfe n. Von 0 7. Oktober„Okteber 7. Oktober J 8. Oktoberden Martinwerken liegen bisher zwei gänzlich still, die übri Amtlich 0 4 Her S still. die übrigen 11 5 82ʃ4 775 eine.haben insgesamt neun Martinöfen außer Betrieb gesetzt. An oſlang.— Norwegen———„ite Wrete N 84 5 f Beilen 440.50 Sehweden 233.78 1286.2127J.21273.75 aereeer ege Werken wurden stillgelegt ein Block London. 218.28 2168.55 eeeeeee eee 750.20 Wala werk und zwei Walzwerke, Jedenfalls ist damit zu rechnen, 86l b080. 1 705 7 62.4 63.70 daß alsbald eine außerordentlich starke Arbeitslosig⸗ chwelz 1 7 eeeee e.[keit um sich greifen wird, die für die innere Ruhe Deutsch- 8.50 918 30-Oest. abg. 22. 13 ee 33 5 243.80 Suz s. lands und damit für eine geordnete Beschäftigung seiner In- Dänemark 881.— Preg— 82.38 dustrie das Schlimmste befürchten läßht. Frankfurter Notenmarkt Preisermäligung für Siegerländer Eisenstein. vom 8. Oktober. r. Düsseldorf, 8. Okt.(Eig. Drahtb.) Das Siegerländer 8 Geld Brief Geld] Brief Elsenstein-Syudikat hat neben der gemeldeten Preise-mäßligung Smefikenisehe Noten.. 40 447.0 Cesteſonger, eſte..—.——.—fuür gerésteten Stabeisenstein um 5& pro Tonne anch seine Beigische 444.50 447.50 Norwegischs—— 5% 5 2 Hanere 415 55 Sodſee*23 9185.85 17 Ro um.40 2 pro Tonne 1 en 5 Engllsche. N pänſsee„ 04. Quartal er:näßigt. Gerösteter Stabeisenstein kostet demnac 5 5„422.— 425.— irer„ feollce:: 87501246.50 Sehwegzehs: 0 ree 411.80„ und Rohstahl 274.50„ pro Tonne. itaſienische„„ 261.—264.—. ITschecho-SGVE. 81.25 81.75 Die Verkehrslage im Ruhrgebiet. Oesterreich., abgest.„„.—]—.— 1Uogerlsche Essen, 7. Okt. Ueber die Verkehrslage im Ruhrrevier Wird berichtet, daß der Transport von Feldfrüchten aller Art stark eingesetzt hat, jedock ist die Betriebslage der isenbahnen ziemlich beschränkt. Durch geeignete Maßnahmen hält sich der Ausfall in der Wagengestellung jedoch in mäßigen Grenzen. Die werktägliche Wsgengestellung für Brennstoffe hat in der letzten Woche sogar von 19 787 auf 19 989 Wagen zugenommen, ein Zeichen, daß die Förderung in den letzten Tagen des Monäts wenigstens verhältnismäßig groß war. Der Ausfall betrug durchschnittlich 460 Wgaen. Die Haldenbestände vergrößerten sich um etwa 700. nämlich auf 79 295 Tonnen am 2. Oktober. Der Breun- stoffumschlag in den Duisburg-Rohrorter Häten blieb mit 30 062 annähernd der gleiche wie in der Vorwoche. K a hn- raum und Schleppkraft waren im allgemeinen hin- reichend vorhanden. Die Kcksumschläge in den Kanalzechen deziiferten sicht auf 24572 Tonnen gegenüber 28 894 Tonnen in der voraufgegangenen Woche. Da sich in Schleuse 1 wie in Schleuse 7 wieder Leerraum in größerer Menge angesammelt Hat, kann von einem Mangel en Kahnraum zurzeit nicht ge- sprochen werden. Die Lage der sächeischen Textilindustrie. mn. Dresden, 8. Okt.(Eig. Drahtb.) Die sehr schlechte Lage der sächsischen Testilindustrie hat sich durch das aber- malige Sinken des Markwertes vorübergehend etwas gebessert, sodah 2z., B. in den Webereien voll gearbeitet wird, vereinzelt selhst mit Ueberstunden. Auch Spinnercien und Wirkereien haben mehr Aufträge erhalten. Einiges hat dazu auch die Herabsetzung der Ausfuhrabgabe beigetragen. Im all- gemeinen ist man jedoch davon überzengt, daß Sachsen nur einen Teil seiner Testilbetriebe beschäftigen kann. Es muß eine große Umstellung von Fabriken und Arbeitern stattfinden, über die seit einiger Zeit scwohl von der beteiligten Industrie wie von der Regierung und den Arbeitern beraten wird. Die anbrechende Krise in der englischen Industrie. London, 2. Okt.(Jpu.) Eine der größten Sheffielder Stahlfahriken hat am Samstag 1000 Arbeiter entlassen. größtenteils in NMetalltabriken. Ueberall wird als Ursache der Eutlassung ängegeben:„Mangel an Bestellungen“. Dis eng- lischen Blätter sprechen die Befürchtung aus, daßg die allge; meine Krise, Wwovon besonders die Metallwarenfabriken be- trofien werden, jetzt anbrechen kann, da fast alle gréßeren Werke in den letzten Wochen fast keine Bestellungen von Be- deutung mehr erhielten. Hauptſchriftleitung: Dr. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Feuilleion: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Juhalt: Richard Schöufelder; für Handel: Dr. A. Nepple; für Anzeigen Karl Hügel. Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger G. mr. b.., Mannbeim, E 6, 2. eeeeeeeeeæ⸗hÿr⸗eͤ»⸗x,,ñß̃ͤͤ᷑̃̃ññ—!wé. —p——.ö''—————————————..— Div. Div. 8. 5. 8.* 8. Div. 7. 8. Div. 7. 8. Frankfurter Börse. gag egent neddernh. Cupterw. 2% bebechefte Stsenl J550 5525 250,besst Sgg f% 1580 5iess dagge Oenufgnrel. 6 328.—b—fPPeltegeneeee 20 858—855 Festverzinsliche Werte. Rhein. Sreditbank. J Junghans Gebr.. 12 4% do.„„ 68.10/ 68.60 2,50% do, nsug Friotität—.——.— Agsd.-Nenb. NMasch. 10 330.—.—ettowitzer Zergb. 0 225.—228.— 8) Inländische. 7.]8. Rhein. Hyp.-Bank. 9 Adler& Oppenheim 20 3½% do J8890 58.80 8% 40., Opiget. 56.10/ 54.— Bödische Agiin.. 18 454.—.489.— Köln-Rottweiler.. 16 378. 360.— 4% Mannh. v. 1901/06/08 Südd. ODise.-Ges... 8 Lederfabrff Spier. 15%“ do. 63.— 53.— 4½%% KAnstoſtef, Ser-, Ii 149.—148.25 Bergmang Fletctr.. 12 348.—242.— Sebt. Körting.... 15 259.—.— 4% Mannheimer v. 1912 Bergwerks-Aktlen. Lederwerke Rothe. 7½ 4% Preub, Nonsels. 68.— 84.8 4½% des, Serfe i.„.. Berſiner Elekir.... 8 214.—218.— Kostheim. Zelluloss 6 345.— 359.— 3% Deutsche Reichsanl. 8 990.u. Gußst. 3 40. Südd. ingb.... 10 2% do.„ 4 88.7= 5. AEe, Odſ.. 1088—.——.— ing Nüraberg... 18 282.—275.— Lamefer& Co.. 8 213.—219.— %% d0 Deutsch ur. Srgw. 10 do. 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Rütgerswerke 127340.—350.— Berliner Börse. 4650 e 23— 1255 Nee e, 1 2 185 Sn 10 115— 85 N 5 3 — en. iv. Südd. Orahtindustr. 7—. 4¼% do. do. v..— 35.5 9 sorgs-Matienh...105.—] Zellsto aldhof.— Badische Bank. 6½ 220.90229.— Alig. Elektr.-Ges.. 10 Festverzinsliche Werte. 4% do. Goldrente.. 37.50 56.60 Reſchabank. 8,79 151.—150.75 Serreshelmer Glas. 10 540.——.—] Peutsch-Ostafrika.— 250.—255.— etl. Handeſsg... 10 223.50223.— Bergmann W. 12 a) Reichs- und 4% do. Kronenrente 25.78 25.— Industrlie-Aktien. Goldschmidt, Th... 12 412.—410.— Neu-Guines 180.—.780.— Barmst. Bank... 8 103.25.25 Feſten& Gulſleaums 10 Staatspapiere. 4% Wiener invest.-Anl. 43.50 43.50 Aceumulat.-Fabr.. 20 389.—380.— Harpenet Bergbau. 5—.—50.—] Otayl Minen u. Eisb.— 814.50792.— Deutsche Bank. 12 312.—312.50 Lahmeyer. 8 5% D. Schstzanw. Ser.—.—-3% Oesterreleh.-Ungar. Adſer& Oppenhelm, 20 165.—743.—Hllpert Maschinen. 8 229.—249.—] do. Genufgch 635.— 685.—. Plsconto-Ces. 10 228.50226.50 Fh, Elktr.-&., Mannhb. 7 50% do. Ser.I.„ 99.2 99.20 Steasisbank, aſte.] 62.50 63.—Adlerwergs... 10 329.—17.Hirscn Kupfet..;. 10 338.—335.] Deutsche Petrol...— 150. 1510.0 Naetcme Benk.. 9 202.—199.— Schuckert Nürnberg 8 4½% do. Ser.—-V. 80.0 80.753¾ do. IN. Serle.. Ag, Anil. Treptow 12 429.—405.— Höchsterfstbwerke 12 408.— 399.75 Pomena 9700.09000.0 Natlonalbkf.Dtschl. 5 170.—170,2 Sſemens& Halske. 12 41½% do. Ser. VI-IX. 18.10 73.—3¼ do. Erg.-Nir... 53.— 52.—Aſlg. Elektr.-Ges.. 10 297.50294.— Hoeseh Elisen u. St. 0 594.50590.— Heldburai 341.—355.— Pfälzische Bank. 7 14050 Gummiw. Peter.. 18 218.—215.25 4½% do. 19246f... 90.75 90.75 4% do. Goldprior... 40.— Aluminium-industr. 18—.—950.— Hoheglohe-Werke 0—.—250.— 1 14 —— 6. Seite. Nr. 455. Amtliche Bekanntmachungen Maul- und Klauenſeuche betr. Die am 2. Juni 1920 beiel⸗ der eeenee in der Gemeinde Schriesheim angeordneten. maßnahmen werden hiermit aufgehoben. Die Naul⸗ und Klauenſeuche iſt erloſchen. 9 Mannheim, den 2. Oktober 1920. Badiſches Bezirksamt— Abt. II.— Die Weinhändler Friedrich Harteneck Witwe, Eliſe geb. Wiedemann in Rhodt(Pfalz) hat als Vertreterin der Firma F. Harteneck in Rhodt(Pfalz) das Aufgebot des Hypothekenbriefes über eine Hypothet von 19000 Mk. nebſt 50 Zins ab 18. März 1910 beantragt, die im Grundbuch von Mannheim, Band 503, Heft 13 in Abt. III, Nr. 5 zu Gunſten der Firma F. Harteneck in Rhodt auf dem Grundſtück des Weinhändlers Peter Meßz hier Egb.⸗Nr. 22 216a eingetragen iſt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, ſpäteſtens in dem auf Donnerstag, den 20. Januar 1921, vormittags 11 Uhr, 2. Stock, Zimmer Nr. 114, Saal D. vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufge⸗ botstermine ſeine Nechte anzumelden und die Ür⸗ kunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärun der Urkunde erfolgen wird. Mannheim, den 27. September 1920. Bad. Amtsgericht B. G. 9. Der Gerichtsaſſeſſor Dr. Otto Ulm in Mann⸗ heim, Moltkeſtraße No. 13 und deſſen Schweſter, Frl. Dr. Dora Ulm, Lehramtspraktikantin daſelbſt, 3. Zt. in Pforzheim, Luitgartſtr 15, hat das Auf⸗ gebot der nachſtehend beſchriebenen enen. briefe beantragt: 1. Hypothekenbrief, welcher aus⸗ geſtellt iſt für eine Hypothek, die im Grundbuch von Mannheim Band 458, Heft 20, Abteilung III, No. 3 auf dem Grundſtück der Gemarkung Mann⸗ heim öſtliche Stadterweiterung Litera Soſienſtraße 18, Lagerbuch No. 9296d mit 25000— M. nebſt 5¼½0% Zins ſeit 1. April 1914 zu Gunſten von Dr. Dora Um— Mannheim— Moltkeſtraße 13(z. J. Pforzheim, Luitgartſtraße 15), eingetragen iſt. 2. Teilhypothekenbrief, welcher ausgeſtellt iſt für eine Hypothek, die im Grundbuch von Mannheim Band 458, Heft 20, Abteilung III. No. 3 auf dem Grundſtück der Gemarkung Mannheim öſtliche Stadterweiterung Litera Soffenſtraße 18. Lagerbuch No 9296d, mit M. 5000.— nebſt 5¼00 Zins ſeit 1. April 1914 zu Gunſten von Dr. Otto Ulm— Mannheim— Moltkeſtraße 13, eingetragen iſt. Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, ſpäteſtens in dem auf Donnerstag, den 20. Januar 1921, vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Ge⸗ richte II. Stock Saal D, Zimmer No. 114 anbe⸗ raumten Aufgebotstermine ſeine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird. Mannheim, den 25. September 1920. Der Gerichtsſchreiber B. G. 9. 153 Dreher Karl Kühner Ehefrau Augufte geb. Leib. in Friedrichsfeld, Prozeßbevollmächtigter: Rechtsanwalt Oskar Mayer in Mannheim, klagt gegen ihren Ehemann, früher in Frledrichsfeld, jetzt an unbekannten Orten, auf Scheidung der am 6. März 1918 in Friedrichsfeld en Ehe, und ladet ihn zur mündlichen Berhandlung vor die 5. Zivilkammer des Langerichts zu Mannheim auf den 26. November 1920, vormittags 9/ Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem Gerichte zu⸗ gelaſſenen Anwalt zu beſtellen. Mannheim, den 29. September 1920. Der Gerichtsſchreiber des Landgerichts. 38 In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Buchhändlers Alfons Walter Adolf Woſchetzky gen. Fr. Alexander Siewers in Mannheim, Mitin⸗ haber der Firma Müller& Siewers, iſt neuer Ter⸗ min zur Beſchlußfaſſung der Gläubigerverſammlung über die Beſtellung eines Gläubigerausſchuſſes be⸗ ſtimmt auf: Donnerstag, den 4. November 1920, vormittags 10 Uhr vor dem Amtsgericht Abt. BG. 7 — Erdgeſchoß— Zimmer 41. 15⁴ Mannheim, den 30. September 1920. Gerichtsſchreiber des Amtsgerichts 8. 7. Jagd-Verpachtung. Die hieſige Gemeindejagd, beſtehend aus ca. 430 Hektar Wald, Ackerland u. Wieſen wird am 10714 Monkag, den 11. Ottor. d. 3s., vormiffags 11 Ahr im hieſigen Rathauſe öffentlich auf die Dauer von 6 Jahren neu verpachtet. Die Pachtbedingungen liegen auf dem Rathaus zur Einſicht auf. Als Bieter werden nur ſolche Perſonen zugelaſſen, welche ſich im Beſitze eines Jagdpaſſes befinden oder durch ein ſchrift⸗ liches Zeugnis des zuſtändigen Bezirks⸗ amts nachweiſen, daß gegen die Erteilung eines Jagdpaſſes keine Vedenten beſtehen. Sulzbach(Bergſtr.), 23. Septbr. 1920. Gemeinderak: Hartmann Bock. 8152 Tt Tamiabt Mannbelm „5. F. C. Linck& Co. b f. Koblen-, Koks, Briketts u. Brennholz Büro E 7 Nr. 21, Lager: Muhlauhafen. Als Ersatz für evil. fehlende RKohlen-, Kolks · u. Brikeit· mengen emplehlen wir gesundes u. gut trockenes Hart- und Weienholz — auch markenfreies- in jeder gewünschten Pimension, gesägt und ge- spalten.— Auch alle übrigen Brennstoffe, guter Qualität in der von der Ortskohlenstelle festgesetzten Ration stets lieferbar. 10970 Aus. Nachruf. Gestern verschied der Sechrifisetzer „ Johann Kohl. Der Verblichene war seit 7. Dezember 1914 in unserem Unternehmen beschäftigt und zeichnete sich durch Fleiss, Pflichttreue und Zuverlässigkeit Wir werden dem Dahingeschiedenen ein ehrendes Andenken bewahren. MANNHEIM, 8. Oktober 1920. Druckerei Dr. Naas NMannheimer General-Anzeiger Am 7. Oxktober verschied nach langem Krankenlager unser Kollege und Mitarbeiter Jjohann Kohl Schriftsetzer Wir verlieren an ihm einen braven und aufrichtigen Kollegen und werden wir sein Andenken in Ehren halten. ba ferhnlerde perrnal der Dmndkere I. lasg M. Sdineider. Hannheim Moderne Budhandlung. fernspr. 63523 1. 13 Verläng. Kunststrasse b 1. 13 Haus: Conditorei u. Café Wellenreuther Empfehle mein reichhaltiges Lager: Geschenk- und Unterhaltungsliteratur. Große Auswahl in Halbleder- und albpergament-Ein- bünden, sowie Vorzugsausgaben. Modejournale in und außer Abonnement. Zeitschriften aller Art. „Reclam's Universalbibliothek.“ „Aus Natur und Geisteswelt.“„Sammlung Göschen.“ „Inselbücher.“„Wissenschaft und Bildung“ u. versch. andere Sammlungen sind vollständ. am Lager. Memolrenwerke. Klassiker. Kauf- münnische Literatur. Wörter- und Sprachlehr- hücher in allen Sprachen. Landkarten. Kunst- Uteratur(Werke u. Mappen). Jugendschriften. Bllderbücher. 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