Einreiſe nach Deutſchland geſtattet worden. Gemeinſam mit Bezugspreiſe: In Ma 8 eim u. Umgebung monatl. einſchl. M..70 für Bringerlohn u. Einziehungs⸗ ühr M..—. 22.50 ohne Poſtgebühren. Einz. Nummern 20 Pfg. Alle Preiſe eit wiberruflich. Poſtſcheck⸗Konto Nr. 17590 Karlsruhe i. B. u. Nr. Anzeigenpreiſe: 1 ſpalt. Kolonelzeile.50 Mk., ausw..— Mk. Stellengeſ u. Fam.⸗Anz. 200% Nachl. v Rekl. 8Mk. Annahmeſchluß: Für d. Mittagbl. vorm. 8½, f. d. Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen 9 7 Ludbwigshafen a. Rh.— f k kne kł ten an beſtimmten Tagen, Stellen u. Ausgaben wird keine Verantw. übernommen. Höhere Gewalt, Streiks jäfts⸗Rebenſtelle in Mannheim: Neckarſtadt:— Fernſprecher Nr. 7940—7946. u. eeeende derſodtene Wadah berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen f. ausgefallene od. aunheim. Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger die Jukunft Prangels. IU. Paris, 10. Oktober. Die franzöſiſche Preſſe beſchäf⸗ tigt ſich ſehr mü der Zukunft Wrangels. Es beſteht die Ve⸗ daß die Bolſchewiſten, nachdem ſie im Norden durch den Frieden mit Polen freie Hand bekommen haben, ihre Heere nach Norden wenden und Wrangel in Gefahr brin⸗ gen. Militäriſcherſeits werden von Frankreich alle Gegen⸗ maßregeln getroffen, um die Armee Wrangels widerſtands⸗ ähig zu machen. Doch zeigt ſich ein merkwürdiger Wider⸗ pruch in der franzöſiſchen Regierungspolitik. Während einer⸗ ſeits alles geſchieht, um die Vorteile, welche Wrangel in Süd⸗ rußland erhält, für Frankreich, beſonders für ſeine zukünftigen Handelsbeziehungen mit Rußland und den ſüdlichen Nachbar⸗ ſtaaten nutz u machen und fremde Eindringlinge fern zu alten, hat anzöſiſche Regierung beſondere Sorge über rangels politiſche Ziele. In dieſer Beziehung wird in Paris großes Mißtrauen geäußert und die ſtarke Anteilnahme Frankreichs an der Wrangelexpedition iſt weniger darauf Tulſagei daß die Bolſchewiſten zu vernich⸗ ten, als auf die Tatſache, daß Frankreich ſich eine bevor⸗ rechtigte Stellung in Südrußland erobern will, von der aus es das übrige Rußland oder die demnächſtige neue Regierung zu beeinfluſſen hofft. Aeußerungen aus amt⸗ lichen Kreiſen beſtätigen dieſe Auffaſſung vollends. Man wird Wrangel nächſter Tage eine ganze Anzahl franzö ſiſcher Offiziere, man ſpricht von nahezu 1000, ſenden, die als geheime Kontrolleure über alle Handlungen Wran⸗ wachen ſollen. Sie werden über ſeine Armee verteilt, ſo aß ſie alle Bewegungen verfolgen können. Außerdem ſind noch etliche hundert erfahrene Beamte aus den Miniſterien und Handelsſachverſtändige beſtimmt worden, die ſich eben· falls nach der Ktim begeben müſſen und dort ihre Tätigkeit aufnehmen. Ein franzöſiſcher Miniſter ſich letzter Tage einem Diplomaten über die Vorgänge dahin aus, daß man Wrangel immerhin als deutſchen Politiker betrachten muß, der auch enge Beziehungen zu früheren deut⸗ ſchen Staatsmännern unterhalte, die über Rußland genau orientiert ſeien, beſſer als die Entente. Bei Wrangel liege die Gefahr vor, daß er ſich nach Gelingen ſeiner Operationen plötzlich als der politiſche Rivale der Entente er⸗ weiſe und das neue Rußland mit deutſcher Hilfe und deutſcher Politik aufbaue, die man aus den baltiſchen Provinzen, woher Wrangel ſtamme, noch genau kenne. Es ſei auch anzunehmen, daß Deutſchland dabei zwei Wege verfolge. Seine gewiſſe Sympathie mit dem ruſſiſchen Bolſchewismus einerſeits und andererſeits die militäriſchen Konnektionen mit ſeien et gewaltige Mittel, die Deutſchland den Weg in ußland ſret machen. England wolle den Norden beherrſchen, habe aber eine verfehlte Politik getrieben, indem es ſich mit den Bolſchewiſten offiziell und dadurch die Sympathien im übrigen Rußland verlor. Letztere hat Deutſchland gewonnen. und ſucht durch Wrangel auch die Ausſichten Frankreichs im Süden zu vernichten. An dem Tage, wo Wrangel eine neue ruſſiſche Monarchie errichtet, ſei Deutſchlands politiſche Wie⸗ dergeburt beſiegelt. Auf dieſe Dinge ſei die Politik der fran⸗ zöſiſchen Regierung gerichtet und man werde ſich nicht täu⸗ ſchen, wenn die Zukunft den Weg einſchlägt, den Deutſchland wünſcht und nicht, was die Entente zu erreichen hoffe, N Englands Antwort an Tſchilſcherin. London, 11. Oktober.(W..) Havas. In ſeiner Antwort an Tſchitſcherin erklärt Lord Curzon, daß Großoritannien ſich infolge der Unaufrichtigkeit der Sowjetregierung in ihren diplomatiſchen und militäriſchen Operationen genötigt ehe, die gegenüber ſeinen Alliierten übernommenen Verpflichtun⸗ 33 zu verteidigen. England ſei ſeinen Verpflichtungen gegen⸗ ber Rußland nachgekommen, obwohl ſeine gut gemeinten Anordnungen ſchlecht belohnt worden wären. Trotzdem ſei England bereit, die kommerziellen Beziehungen wieder aufzu⸗ nehmen unter der Bedingung, daß die engliſchen Kriegsgefan⸗ genen heimbefördert und die andern edingungen erfü würden. Paris, 11. Okt.(W..) Nach einer Radiomeldung aus Lem⸗ berg hat der Führer der ukrainiſchen Nationaliſten Petliura ſechs Jahrgänge mobiliſiert. Paris. 10. Okt.(W..) Das Journal vernimmt aus Vondon über Kopenhagen, daß nach einer dort vorliegenden Meldung aus Warſchau Fürſt Sapieha Paderewski den Poſten eines Bot⸗ ſchafters in London angeboten hat. EBerlin, 11. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Wie wir er⸗ fahren, hat die eſtländiſche Regierung demilſio⸗ niert. Es handelt ſich dabei wahrſcheinlich um die Frage der Landzuteilung an die Bauern. Die Soldauer Flüchklinge. UBerlin, 11. Oktober.(Von unſerm Berliner Büro.) Be⸗ kanntlich iſt der Soldauer Kreis ohne Abſtimmung an Polen en Polen war es dabei hauptſächlich um die Eiſen⸗ ahnlini e zu tun. Durch die Ab⸗ ſtimmung iſt ihnen aber nun der Kreis Roſenberg ver ⸗ loren gegangen. Als die Volſchewiſten den Soldauer Kreis beſetzten, haben ſich die Deutſchen mancherlei Unvorſichtig⸗ keiten zuſchulden kommen laſſen; ſie entfernten polniſche Ho⸗ heitszeichen uſw. Als nach dem Rückzug der Ruſſen die Polen wieder einrückten, flüchteten—7000 Soldauer nach dem Kreis Neidenburg. Es gelang, ſie zum Teil in Oſtpreußen und auch im Kreiſe unterzubringen und zu ernähren. —5000 konnten Arbeit finden. 2000 Bodenſtändige weilen noch im Kreiſe Neidenburg und hoffen durch eine polniſche Amneſtie und Garantie auf eine baldige Rückkehr. Die preu⸗ diſche Regierung hat das Rote Kreuz mit der Fürſorge für die Flüch linge betraut. Die Frage der Neuanſiedlung im Reichs⸗ erſt erwogen werden, wenn völlige Klarheit über as Verbleiben der Flüchtlinge herrſcht. Verhandlungen mit den Polen ſind angeknüpft. Jum bevorſtehenden Einkreffen sinowſewa in Berlin. Dem Vorſitzenden der Nordkommune Grigori Sinowjew iſt, wie die„Freiheit berichtet, von der deutſchen Regierung die Bucharin, der ihn begleiten wird, werden die Bolſchewiſten, die mitſamt ihrer ganzen Partei unſagbare⸗ Elend über das ruſſiſche Volk gebracht haben, nun auf deutſchen Boden in prahleriſcher Weiſe dem Parteitag der Unabhängigen und auf kommuniſtiſchen Verſammlungen fauſtdicke Lügen über Sowjetrußland erzählen. Sinowjew hat zuletzt deutſchen Boden im März 1917 betreten, als er zuſammen mit Lenin in einem angeblich plombierten Wagen durch Deutſchland rollte. In Wirklichkeit war dieſer Wagen durchaus nicht plombiert. Sinowjew, der es doch wohl wiſſen muß, be⸗ ſtreitet dies jedenfalls ganz entſchieden. Anfang September 1918 hat er wenige Tage nach dem in Moskau auf Lenin ver⸗ übten Attentat in Petersburg eine Rede gehalten, die dem größten Bolſchewiſten gewidmet war und in dieſer Rede er⸗ wähnt, daß ein„einflußreiches Mitglied der Scheide⸗ mann⸗Partei“ verſucht habe, die durchreiſenden Bolſche· wiſten zu begrüßen.„Da ließen wir auf den Vorſchlag Lenins hin— ſagte Sinowjew— dieſen Herren ſagen, daß wir mit Verrätern nicht ſprechen und und daß wir ihn davon⸗ jagen würden, wenn er zu uns käme.“ Ueberhaupt die deut⸗ ſchen Mehrheitsſozialiſten! Sinowjew iſt von einem glühenden Haſſe gegen ſie erfüllt.„Scheidemann weiß“— ſagte Sinowfew ferner in ſeiner bereits erwähnten Rede—„daß wenn er einmal an einer Laterne hängen wird— und daß dies geſchehen wird, dafür ſtehe ich ein— Lenin dabei eine Rolle geſpielt hat.“ In weiteſten Kreiſen erregt es das größte Befremden, daß Sinowjew die Einreiſeerlaubnis erhalten hat. Man fürchtet, daß er ſeinen Aufenthalt zu der unheilvollſten Verhetzung be⸗ nutzen und Propaganda für eine bolſchewiſtiſche Revolution in Deutſchland machen werde. Sinowjew gilt als der Henker des ruſſiſchen Volkes, denn zu Tauſenden zählen die Opfer ſeines Wütens in Petersburg. Weil er der grauſamſte, roheſte und ſtrupelloſeſte Vertreter des ruſſiſchen Bolſchewismus war, mußte ihm auch nach außen hin die einflußreichſte Stellung egeben werden— ſo wurde er denn zum Vorſitzenden es Exekutivkomitees der Kommuniſtiſchen Inter⸗ nationale Ein hervorſtehender Zug Sinowjews iſt ſein Zynismus. Im Herbſt 1918 erklärte er, er werde die Bourgeoiſie in Petershurg auf ein Sechszehntel Pfund Brot pro Tag ſetzen, das genüge ihr, damit ſie den Geruch des Brotes nicht ver⸗ geſſe. Rie Blultat im Hauſe Scheer. Weimar, 11. Okt. Zu der Mordtat in der Villa Scheer wird noch berichtet, daß Frau Admiral Scheer bereits auf dem Transport nach dem Sophien⸗Krankenhauſe ihren ſchweren Ver ⸗ letzungen lerlegen iſt. Die Tochter des Admirals Scheer hofft man trotz ihrer ſchweren Verletzungen am Leben erhalten zu kön⸗ nen. Nach dem weiteren Ergebnis der Unterſuchung ſcheint nun⸗ mehr feſtzuſtehen, daß der Mörder Büchner urſprünglich nur einen Raub geplant hatte. Büchner, der durch eine Verſchültung im Kriege ſich ein ſchweres Nervenleiden zugezogen hatte, war viel⸗ mehr mittellos und iſt wahrſcheinlich dadurch zu dem Diebſtahls⸗ verſuch veranlaßt worden. Er hatte ſich in den Kellerraum einge⸗ ſchlichen und war dort auf das Dienſtmädchen geſtoßen, das er niederſchoß. 8 Als die Frau des Admirals Scheer, der das lange Ausbleiben des Dienſtmädchens auffiel, ſich ebenfalls in den Keller begab, wurde ſie von dem Einbrecher gleichfalls niedergeſchoſſen und ebenſo erging es der Tochter des Admirals, als dieſe nach ihrer Mutter ſehen wollte. Im Beſitze des Mörders, der als ein erreg⸗ barer und epxaltrierter Menſch geſchildert wird, befanden ſich nur wenige Pfennige Vor kurzem hatte ſich Büchner den Syndi⸗ kaliſten angeſchloſſen, wodurch vielfach die Vermutung auf⸗ taucht, daß es ſich ſchließlich um ein politiſches Verbrechen handle. Dieſe Auffaſſung wird jedoch von der Polizei nicht geteilt. Die zweite Perſon, die kurz nach der Mordtat das Haus verließ, t ſiſt noch nicht mit Sicherheit feſtgeſtellt. Es ſcheint ſich aber um den Admiral Scheer zu handeln, der einen Arzt holen wollte. Die Be⸗ erdigung findet Dienstag Nachmittag halb 4 Uhr ſtatt. Nervoſitäl in Wien. wex. Wien, 6. Oktober. Die eeeee in Wien nähert ſich allmäh⸗ lig dem Höhepunkte. Volkswehr hat wiederholt nichtſozial⸗ demokratiſche Verſammlungen überfallen und man erblickt in dieſen Ausſchreitungen ein deutliches Zeichen der außerordent⸗ lichen Nervoſität, die 5 8 der ſozialdemokratiſchen Führer be⸗ mächtigt hat. Die Urſache mag zum Teile in den ungün ⸗ ſtigeren Wahlausſichten der Partei liegen, in der Hauptſache aber iſt die Depreſſion durch den Zuſammen⸗ bruch worden, die die ſozialdemokra⸗ tiſche Außenpolitik an einem der für ſie wichtigſten Punkte, in Böhmen, erlitten hat. Sowohl Dr. Bauer als auch, und vielleicht in noch höhe⸗ rem Maße, Dr. Renner, hatte ſeine Außenpolitik auf die Prager Linie eingeſtellt, und zwar in der Annahme, daß es den deutſchen Sozialdemokraten in den Sudetenländern ge⸗ lingen werde, zu einem nationalen Ausgleiche mit den lche⸗ chiſchen Genoſſen zu gelangen, der es ihnen ermöglichen würde, mit dieſen zuſammen eine paralamentariſche Mehr⸗ heit zu bilden. Ein ſtarkes ſozialiſtiſches Kabinett in Prag wäre naturgemäß eine außerordentlich wirkſame Bürgſchaft für die gleiche Geſtaltung der Machtverhältniſſe in Wien ge⸗ weſen und hätte überdies eine politiſche und wirtſchaftliche Annäherung zwiſchen der Tſchecho⸗Slowakei und Deutſch⸗ öſterreich bewirkt, die beide Staaten zuſammen zu einem nicht unbeträchtlichen Machtfaktor in der internationalen Politik gemacht haben würde. Den Preis für dieſe Kombination hat⸗ ten die deutſchöſterreichiſchen Sozialdemokraten bereits im Jahre 1919 erlegt, indem ſie vorzeitig die Deutſchen der Su⸗ detenländer preisgaben. Die tſchechiſche Sozialdemokratie hat aber den Vertrag nicht gehalten. Auch als ſie durch das Miniſterium Tuſar zur ausſchlaggebenden Macht gelangt war, tat ſie keinen ernſten Schritt, um wenigſtens den deutſchen Sozialdemokraten die Teilnahme an der Regierung zu er⸗ d beſchränkte Ausgaben od. f. verſpätete Aufnal geliſchen Kirche in den me v. Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. möglichen. Weil ſie aber mit dem tſchechiſchen Imperialismus ſo eng verknüpft war, wuchs auch in den eigenen Reihen der Widerſtand und mehrte ſich der Einfluß der Linken, bis endlich vor kurzem die ganze Partei auseinanderbrach, die Regierung Tuſar fiel und in Prag eine Regierung ans Ruder kam, die vollſtändig nach der franzöſiſch⸗kapitaliſtiſchen Seite ein⸗ ſchwenkte. Damit ſind nun alle Abmachungen die Ren⸗ ner mit der Regierung Tuſar getroffen hat, inſoferne zu⸗ nichte geworden, als ſie gewiſſe Bürgſchaften 85 Deutſchöſterreich, beziehungsweiſe die deutſchöſterreichiſche ozialdemokratiſche Partei enthielten. Unter dieſen Verhältniſſen iſt die Nervoſität der ſozial⸗ demokratiſchen Parteiführer begreiflich; ſie ſind aber in der Wahl ihrer Mittel, ſich aus dieſer kritiſchen Lage zu befreien, nicht ſehr glücklich, wenn ſie zu Gewalttätigkeiten gegenüber den nichtſozialdemokratiſchen Parteien greifen. Für die Be⸗ völkerung ſchwimmen dadurch die Begriffe„Republik“ und „Unordnung“ immer mehr zuſammen und beeinfluſſen die öffentliche Meinung zugunſten einer Intervention von außen, für die von franzöſiſchen Agenten neuerdings Stimmung ge⸗ macht wird. die Abſtimmung in Kärnken. Wien, 11. Oktober.(W..) Wie die Morgenblätter mel⸗ den, ſoll die Abſtimmung in Kärnten für Deutſch⸗Oeſterreich günſtig verlaufen ſein. Poliliſche Geſchäflemacherei Amerilas in Deulſchland. Aus Amerika kommt echt amerikaniſche Kunde, wie man dort angeſichts der bevorſtehenden Präſidentſchaftswahl poli⸗ tiſche Geſchäfte in Deutſchland zu machen verſucht. Bekannt⸗ lich treten die amerikaniſchen Demokraten für den Ver⸗ ſailler Vertrag und den Völkerbund ein, während die Republi⸗ kaner beide Verträge nicht anerkennen wollen. Der Präſi⸗ dentſchoftskandidat der Demokraten iſt Herr Cox. Nun ſoll nach Zeitungsnachrichten die Demokratiſche Partei einen Ab⸗ geordneten nach Berlin geſchickt haben, der in Deutſchland amtliche und andere Kreiſe bearbeiten ſoll, um aus deutſchen Händen Material für die amerikaniſche Präſidentſchaftswahl zu beſchaffen. Dieſer Abgeordnete ſoll ein gewiſſer Herr Filene aus Boſton ſein. Wie dieſer Herr ſeine Aufgabe auffaßt, verrät der Berliner Vertreter der Chicago Tribune ſeinem Blatte. Danach würden es die amerikaniſchen Demo⸗ kraten ihren politiſchen Gegnern gegenüber als höchſten Triumph ausſpielen können, wenn es Herrn Filene gelänge, Deutſchland zu veranlaſſen, noch vor der im Anfang Novem⸗ ber ſtattfindenden Präſidentſchaftswahl einen: Antrag auf Aufnahme in den Völkerbund zu ſtellen. Man erkennt aus dieſem unſauberen politiſchen Manöver die Abſicht, den Wil⸗ ſon feindlichen Republikanern den Wind aus den Segeln zu nehmen dadurch, daß Deutſchland ſich von neuem dem Diktat von Verſailles freiwillig unterwürfe. Die Tagung der Frie⸗ densgeſellſchaft in Braunſchweig hat ja gezeigt, wo Herr Filene in Deutſchland Anhänger und Freunde zu finden ver⸗ möchte. Das deutſche Volk in ſeiner Geſamtheit aber muß es ſich auf das Entſchiedenſte verbitten, zum Schauplatz ameri⸗ kaniſcher parteipolitiſcher Intrigen gemacht zu werden und ſich unter Umſtänden in eine Falle hineinmanövrieren zu laſſen, die ihm die bedenklichſten Feſſeln wirtſchaftlicher und poli⸗ tiſcher Art anlegen können.'idem heißt es, daß die Deutſch⸗ amerikaner durch keine Erklärung ihrer Stammesgenoſſen in Deutſchland, von wem ſie auch käme und wie ſie auch aus⸗ ſähe, ſich in ihrem Kampf gegen Wilſon beeinfluſſen laſſen würden. Pflicht des deutſchen Volkes iſt es daher, unſeren Brüdern in Amerika nicht in die Arme zu fallen, ein wach⸗ ſames Auge auf die omerikaniſchen Agenten zu haben und dieſen bei dem leiſeſten Annäherungsverſuch energiſch die Türe zu weiſen. ⏑. Geſamtvorſtandsſitzung des Evangeliſchen Bundes. Am 7. Oktober trat im Gemeindeſaal der Potsdamer Friedenskirche im Park von Sansſouci der Geſamtvorſtand des Evangeliſchen Bundes nach vorhergehenden Beratungen von Präſidium und Zentralvorſtand zu ſeiner Herbſttagung uſammen. Die Verhandlung war von den Vertretern faſt ſämtlicher Hauptvereine aus allen Gebieten Deutſchlands, auch den 1 ten, beſchickt und tagte unter dem Vorſitze von Staatsſekretär a. D. D. Dr. Lisco, Geheimrat D. Scholz und D. Eveling, der als geſchäftsführender Vorſitzender den Tütigtettsbericht erſtattet. Verhandelt wurde außer über grundlegende Finanzfragen über Aufgaben der in⸗ neren Or 2 177 und Richtlinien des Arbeitsprogramms, über die P. aitz⸗Darmſtadt referierte. Die Tagung zeichnete ſich aus durch weittragende für die Zukunft des Bundes und des deutſchen Proteſtantismus be⸗ deutungsvolle Beſchlüſſe, die von einmütigem entſchloſſenen Willen aller Haupt⸗ und Zweigvereine zeugen, den Gefahren, die in der vaterländiſchen Not unſerer Tage ſich ſo groß wie nie erheben und ganz beſonders auf ſittlichem und reli⸗ giöſem Gebiet drohen dtatkräftig Widerſtand zu leiſten. Die Gedenktage der Reformation in den kommenden Monaten, vor allem der Tag von Worms, werden die Gelegenheit bieten, auch wieder die Tradition der Generalverſammlungen des Evangeliſchen Bundes mit ihrer fruchtvaren Wirkung auf die große Oeffentlichkeit des deutſchen Proteſtantismus aufzunehmen. * Der Geſamtvorſtand des Evangeliſchen Bundes beſchloß auf ſeiner Potsdamer Tagung am 7. Oktober einſtimmig fol gende Kundgebung: „Der in Potsdam verſammelte Geſamtvorſtand des Evan⸗ geliſchen Bundes gedenkt in tiefer Teflnahme der deutſcbhen evan⸗ von Deutſchland gewaltſam abge⸗ krennten Gebieten des Oſtens Der polniſche Staat zerſchneidet das Land, das ſie mit der Heimatkirche verbindet, und bernichtet die feierlich verſprochenee kirchliche Freiheit. Ihre Glieder leiden unter einem quälenden Zuſtand unerhörter Rechtloſigkeit. Der Evangeliſche Bund ſendet den bedrängten Glaubensgenoſſen 1 0 975 2222.((T0T0T0TTTTCTCTTCTT———————T— 2. Seite. Nr. 459. Mannheimer General- Anzeiger. dtbend· Ausgabe.) Montag, den 11. Oktober 1920. herzlichſte Grüße. Gott helfe ihnen, evangeliſche und deutſche Art auch unter fremdem Willkürregiment zu behaupten. Wir Evan⸗ geliſchen im Reich werden ſie niemals verlaſſen. Ein feſte Burg iſt unſer Gott!“ Bom Reichswirlſchaftsral. Berlin, 11. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Der wirtſchafts⸗ politiſche Ausſchuß des Reichswirtſchaftsrates ſetzte heute ſeine Ver⸗ handlungen unter dem Vorſitze des Staatsſekretärs a. D. Müller fort. Zunächſt ſtimmte der Ausſchuß den Beſchlüſſen des Kohlen⸗ ausſchuſſes zu. Entſprechend einem Antrage Imbuſch⸗Hus er⸗ ſuchte der Ausſcheß die Regierung durch ſofort einzuſetzende tech⸗ niſche Kommiſſionen die Verhältniſſe in den verſchiedenen Berg⸗ revieren und auf den einzelnen Werken prüfen zu laſſen und auch die Einführung aller eine Erhöhung der Förderung entſprechenden Aenderungen zu prüfen. Insbeſondere iſt zu prüfen, ob nicht durch Ezegung weiterer Förderſchichten und beſſere Organi⸗ ſation in den Betrieben, die einem größeren Prozentſatz der Ar⸗ beiter direkt produktive Arbeit bringt, höhere Förderziffern erreicht werden können. Um einen notwendigen Anreiz für die Bergarbeit zu ſchaffen und zu erhalten, iſt auf ein richtiges Verhälknis zwiſchen den Löhnen der Bergarbeiter und denen der anderen Arbeiter in Induſtrie und Gewerbe hinzuwirken, die Bergarbeiterbevölkerung ausreichend mit Lebensmittel zu verſorgen, daß ſie die Mehrarbeit auch leiſten können. Insbeſondere iſt auch eine rechtzeitige und ausreichende Verſorgung mit Kartoffeln durchzuführen. Die in den Tarifverträgen feſtgelegte Dauer der ordenklichen Schicht iſt geſetzlich zu ſichern, um dadurch den Bergleuten die Befürchtung zu nehmen, man wolle ihnen auf dem Umwege über die Ueber⸗ ſchichten die dauernde Verlängerung ihrer ordentlichen Schicht auf⸗ zwingen. Der weitere Ausbau des Knappſchaftsweſens iſt den Wünſchen der Bergleute entſprechend, mit möglichſter Beſchleunigung durchzuführen. Insbeſondere ſind die Krankengelder und Pen⸗ ſionen der heutigen Geldentwertung anzupaſſen. Darauf beſchäftigte ſich der Ausſchuß mik der Not der pro⸗ duktiven Stände. Direktor Krämer gab einen Bericht über die wirtſchaftliche Lage und über das Projekt der Gründung einer Reichswirtſchaftsbank. Es handle ſich nicht um ein neues Proſekt, ſondern um einen Hilferuf der deutſchen Induſtrie. Kom · men wir nicht zu einem Abbau der Rohſtoffpreiſe und der Preiſe für die Verarbeitung der Ware, dann iſt unſere Induſtrie rettungs⸗ los verloren. Es ſoll die Möglichkeit geſchaffen werden, die Ener⸗ gien, die in Deutſchland noch ſchlummern, wieder zum Leben zu erwecken und ſie der Induſtrie, der Landwirtſchaft und dem Handel zuzuführen unter Mitwirkung der Bank. Der Redner bedauerte die Abweſenheit des Reichswirtſchaftsminiſters und. beſpricht die Ausgabe von kleinen Akktien und die Heranziehung der Sparkaſſen. Ein Sonderausſchuß ſoll prüfen, wie dieſer Gedanke in der Praxis auszuführen iſt. Deulſches Reich. Steuerbefreiungen. Wir ethalten von zuſtändiger Seite folgende Mitteilung: Nach§ 5 der Verordnung des Reichsminiſters der Finanzen zur erleichterten Durchführung der Steuerbefreiun⸗ gen im§ 3 des Kapitalertragsſteuergeſetzes vom 29. Auguſt 1920(Zentralblatt für das Deutſche Reich— S. 1439—) können die im 8 3 Abſ. 1 Nrn. 1, 2, 7 des Kapitalertrags· ſteuergeſetzes bezeichneten Gläubiger(Sparkaſſen, milde Stif⸗ tungen uſw.) auf ihren Antrag ermächtigt werden, ſich die Schuldbuchzinſen ohne Abzug der Steuer auszahlen zu laſſen. Dieſe Zahlung läßt ſich bei Reichsſchuldbuch⸗ und bei Preuß. Staatsſchuldbuchzinſen erſtmalig erſt für den Fälligkeits⸗ termin 1. April 1921 durchſühren und auch hier nur, wenn die Ermächtigungsbeſcheinigungen noch vor dem 1. Dezember 1920 bei der Reichsſchuldenverwaltung bezw. bei der Preuß. Hauptverwaltung der Staatsſchulden— Schuldbuchbüro Berlin SW;ſ68, Dramenſtraße 101/102— eingereicht werden. Es iſt daher geboten, umgehend die Ermächtigungsanträge an die Finanzämter zu richten und die von dieſen ausgeſtell⸗ ten Beſcheinigungen den vorbezeichneten Schuldenverwal⸗ tungen einzureichen. Löwenſteins Kampf um die Aukorikät. D. E. K. Schlagwortweisheit macht es ſich mit den Neuordnungen in der Schule leicht. Da genügt, man fordert die„weltliche“ Schule und ruft: Fort mit der Religion, organiſiert womöglich noch eine Kinderdemonſtration, und alle ſittlichen, pädagogiſchen oder gar nationalpolitiſchen Gegengründe ſind widerlegt. Zu Ueberlegungen, ob die Eltern nicht ſchließlich ſelbſt den Schaden zu beſehen haben, wenn die Schule in ein wildes Kampffeld verwandelt und die ſtille, ernſte Arbeit am Kind unmöglich wird, läßt die terroriſtiſche, radau⸗ ſüchtige Meinungsmache, die heute das Feld beherrſcht, keine Zeit und Möglichkeit. Es ſind im großen und ganzen immer wieder die⸗ ſelben Leute, die in Verſammlungen zuſammenkommen, ſich an den⸗ der Widerſpenſtigen Zähmung. Von Karl Ettlinger(Karlchen). Nachdruck verboten) 13) (Fortſetzung.) Dieſes alte Buchhalterchen war ein unglückſeliges Geſchöpf, ein Kunſtenthuſiaſt, deſſen Talent zu ſeinem großen Schmerz nicht ausreichte, ſelbſtſchöpferiſch zu ſein. Er hatte in ſeinen jungen Jahren dicke Hefte voll Gedichte geſchrieben, ja ſogar Dramen verfaßt, und hatte wohl auch eine Zeitlang, ermuntert durch den Beifall kritikloſer Freunde, an ſich ge⸗ glaubt wie der Schneider von Ulm an ſeine Flügel. Bis ihm mit zunehmendem Alter die Erkenntnis däm⸗ merte, daß er in den Gärten der Poeſie auf geliehenen Stelzen 3 herumſtolperte. Da hatte er ſeine ſämtlichen Werke verbrannt. Aber ſeine große Sehnſucht hatte er nicht verbrennen können. Heinrich Baldrian war ein einſamer Menſch geworden; ſtolz und unglücklich zugleich in ſeiner Einſamkeit. Das Wiſſen, das er ſich durch fieberhaftes Leſen angeeignet hatte, die ſtille Würde, die die Beſchäſtigung mit ewiger Kunſt dem Jünger verleiht, ließen ihn die Beteiligung an den billigen Späßen der übrigen Angeſtellten verſchmähen; Adolf Borges war einer der wenigen Menſchen, in denen er verwandte Anlagen zu ahnen glaubte. Von dem aber trennte ihn die tiefe Kluft des Bildungsunterſchiedes. Er mußte ſich damit begnügen, dem„ſcheppe Adolſche“ ſtets ein freundliches Benehmen zu zeigen und im unvermeidlichen geſchäftlichen Umgang ihm 5 9 0 Höflichkeiten des Herzens zu beweiſen, die ſo wo Adolf kümmerte ſich nicht um die Spötteleien, die ihn empfingen. Mit einer wahren Wolluſt ſtürzte er ſich in ſeine 1 Noch nie war ihm das Paketſchnüren ſo köſtlich er⸗ ienen. Ihm war zumute wie einem verlaufenen Hund, der ſich wieder heimgefunden hat. N Und als er bei der Arbeit in einem der hohen Wand⸗ ſpiegel zufällig ſeine Kratzwunde erblickte, lächelte er vor ſich in:„Guck emalt e Kron haww ich aach! Mit zwaa Zinkel Der aa Zinke is ſchonn faſt verheilt! Wie weit's der Menſch doch bringe kann!“ Und als ihn Herr Feldmann zum erſten Male wieder ein Kamel nannte, da war ihm wie einem aus der Fremde der zum erſten Mal die Mutterſprache wie⸗ der hört. „Alles uff der Welt is Gewohnheit!“ ſagte er ſich.„Unn ich wer' mich ſchonn aach am Kättche ſei Grobheite geweehne! mühe er ſich, ihm das Leben ſo ſchwer wie möglich zu machen. Reſolutionen der Spitzenverbände aller Richtungen höre dieſe ſchnellſte widder haamkomm?“ ſelben Phraſen berauſchen und jede ſachliche Unterhaltung über die vorliegenden Probleme unmöglich machen. Das heißt dann: Aeuße⸗ rung des Volks willens. Das Neue, das an dem alten Bild derzeit in Berlin ſichtbar wird, iſt die Teilnahme des„Oberſchulrats“ Dr. Löwenſtein an ſolchen Hetz⸗ und Erregungsverſammlungen und ſeine Kampfanſage an alle, die nicht gehorſam ſeine an keiner öffentlichen Schule bewährte Sach⸗ und Fachkunde anerkennen. So hat er letzten Sonntag in Steglitz in einer nicht gerade beſonders gut beſuchten Verſammlung breiter(1) ſozialiſtiſcher Kreiſe eine Aera Löwen⸗ ſteinſcher Diktatur beſonders für die höheren Schulen verheißen, denen er die„Macht des Proletariats“ beibringen will, um ſie von allen„reaktionären“ Einwendungen gegen ſeine überragenden Er⸗ ziehungskünſte gründlich zu kurieren. Man ſieht, es wächſt der Menſch mit ſeinen höheren Zwecken. Dr. Löwenſtein iſt noch nicht einmal als Oberſchulrat von Berlin beſtätigt, da greift er ſchon nach Höherem und bereitet ſich anſcheinend darauf vor, Nachfolger von Herrn Haeniſch zu werden. Seine Methoden werden jedenfalls immer eindeutiger parteipolitiſch. Ob wir es noch erleben werden, daß Dr. Löwenſtein an der Spitze gut ausgeſuchter Sprengkolonnen in den Schulunterricht einbricht und ſo ſich als Parteiheld„Autorität“ ver⸗ ſchafft, die man dem„Pädagogen“ vorenthalten muß? 185 Von den Einwohnerwehren. Kürzlich fand eine gemeinſchaftliche Sitzung des Geſchäftsfüh⸗ renden Ausſchuſſes und der Landtagsfraktion der Deutſchen Volks⸗ partei in Württemberg ſtatt, bei der neben wichtigen organiſa⸗ toriſchen und politiſchen Fragen auch die Frage der Einwohnerwehr eingehend behandelt wurde. Als Niederſchlag der Erörterungen wurde einwütig folgende Entſchließung gefaßt, die der Staatsregie⸗ rung überreicht wurde: „„In Anſehung der außerordentlichen Bedeutung der württem⸗ bergiſchen Einwohnerwehr für den Schutz der Verfaſſung und ge⸗ ordneter Zuſtände im Lande erwartet die Deutſche Volkspartei von der Württembergiſchen Staatsregierung, daß dieſe an der bisherigen Einrichtung der Einwohnerwehr in keiner Weiſe rütteln läßk und daß die Wehr als ſtaatliches Organ unverändert aufrecht erhalken bleibt.“ Bericht der Sozialiſierungskommiſſion. Die Reichstagsabgeordneten Dr. Becker(Heſſen), Dr. Cremer, Kempkes, Weſtermann, Keubler⸗Böhm, Leutheuſſer. Dr. Mittel⸗ mann und Beuermann haben folgende Anfrage an die Re⸗ gierung gerichtet: Für die Beurtetlung der Sozialiſieſtrungsfrage iſt das Stu⸗ dium der Berichte der Sozialiſierungskommiſ⸗ ſo einſeitig dieſe Kommiſſion auch zuſammengeſetzt war, och von außerordentlich großer Bedéeutung. Wir fragen deshalb an: Iſt die Reichsregierung bereit, die Berichte der Sozialt⸗ ſierungskommiſſion ungekürzt als Reichstagsdruckſache als⸗ bald zu veröffentlichen? Rundgebung der Arbeiterſchaft gegen den error. Berlin, 10. Okt. Das Berliner Kartell der chriſtlichen Gewerk⸗ Geſellenhaus bogialliſce um zu dem Terror, der von den An⸗ hängern der ſozialiſtſchen Arbeiterbewegung ausgeübt wird, Stel⸗ lung zu nehmen. In der ſtark beſuchten Verſammlung ſprach als erſter Redner Gewerkſchaftsſekretär Minter, der darauf hinwies, daß die ſozialdemokratiſche und die chriſtlich⸗nationale Arbeiterbe⸗ Soſzalſt zwei entgegengeſetzte Weltanſchauungen vertreten. Der Sozialſt an der Arbeitsſtelle habe nur die eine Sehnſucht, den chriſtlich⸗nationalen Arbeitskollegen auszurotten und deshalb be⸗ Hunderte von chriſtlichen Arbeitern ſeien infolge des Terrors ge⸗ nötigt geweſen, in das ſozialiſtiſche Lager überzugehen. Trotz aller Gewaltherrſchaft nicht auf. Die chriſtlichenGGewerkſchaften müßten ſich dieſen Druck von links ganz entſchieden verbitten. Wenn die Regierung es nicht für notwendig halte, die im Artikel 159 der Reichsverfaſſung gewährte Koalitionsfreiheit wirkſam zu ſchützen, dann müßten die chriſtlichen Arbeiter zum Selbſtſchutz greifen. Leider fehle dieſen noch die klare wirtſchaftliche Orientierung, die unbedingt notwendig ſei, um den Sozialiſten, denen man mit Poli⸗ tiſchem und Religidſem nicht kommen dürfe, entgegenzutreten. Einer Sozialiſierung der Verkehrsanſtalten u. des Bergbaues wür⸗ den auch die chriſtlichen Arbeiter zuſtimmen⸗ nicht aber einerSoziali⸗ ſierung der großen Privatunternehmungen, die der Initiative des Einzelnen entſprungen ſind. Der Vorſitzende des Berliner Kartells der chriſtlichen Gewerk⸗ ſchaften, Stadtverordneter Riedel, forderte von der Regierung geſetzliche Strafen für Verſtöße gegen Artikel 159 der Reichsver⸗ faſſung. Weiter forderte er Abänderung des Betriebsrätegeſetzes die ihre 1 55 verletzen. Zur Frage der Einheitsfront könne man den Sogialiſten nur die eine Antwort erteilen: Es darf den chriſt⸗ lichen Gewerkſchaften nicht zugemutet werden, ihr reinliches Haus Ich habb mich ja aach an des Gekriſch von dene Katze ge⸗ weehnt! Unn wer waaß: vielleicht is es beim Kättche gradſof wie bei de Katze, unn ſe kreiſcht bloß aus Lier ſo?— Ge⸗ wohnheit is alles, unn ich binn iwwerzeigt: wann der Menſch mit Zahnweh uff die Welt käm', dhäter ſe gar net ſpiern, 1 käm' ſich krank vor, wann er emal kaa Zahn⸗ Einige Tage ſpäter exlebte Adolf Borges eine neue eheliche Ueberraſchung. Als er abends aus dem Geſchäft heimkam, empfing ihn Katharina mit der kurzen, aber vielſagenden Frage:„Nod?“ „Was is, lieb Kättche?“ fragte Adolf. „Wannsde noch emal„Lieb Kättche“ ſagſt, haag ich Derr in Kochlöffel uff die Schnut!“ gab Katharina dieſe Zärtlichkeit urück.„Des dumm Gebabbel mecht mich ganz nervös! Nächsdens kimmſt noch mit Glacehandſchuh unn Frack in die Kich! Des miſſe ja ſchee iwwerſpannte Weiwer geweſe ſei', mit dene Du Dich frieher rumgedriwwe haſtl“ 1 „Awwer Kättche, ich ſchwör Derrſch: Du biſt des erſcht weiblich Weſe, des wo— „Halt's Maull Heut is doch Gehaltsdag geweſe? Wo is s Geld?“ „Awwer Kättche,— „Gebb's Geld eraus! Mannſtde vielleicht, ich kann von der Cuft wertſchafte? Mach kaa lange Umſchdänd, des kann ich net verdrage!“ 2 33 Adolf ſah ein, daß ſie nicht von der Luft wirtſchaften könne. Widerſpruchslos zog er ſeine Geldbörſe hervor und zählte den Inhalt auf den Tiſch. 800 „Is des alles“? „Ja! Mehr haww ich netl!“ „For ſo en ſchäwige Gehalt dhät ich dene was pfeife! S is zum Haar⸗Ausroppel Prinze unn Korfeſchte hätt ich 8 tönne I— Da ſin fimf Mark, des muß langel Merk So ähnlich muß es den Kaufleuten im 16. Jahrhundert zu Mute geweſen ſein, wenn Herr Götz von Berlichingen oder ein anderer Raubritter ſie auf der Landſtraße ausplünderte. Aber lange hielt die Bitterkeit bei Adolf Borges nicht an. Er war ja eine der harmloſen Seelen, die ſogar zu einem Raubritter geſagt hätten:„Von Ihr'm Standpunkt hawwe Se recht! Entſchuldige Se nor, daß ich net mehr bei merr habb! Könnte Se merr vielleicht ſage, Herr Raubridder, wie ich am „Des Kättche hat vielleicht ganz recht“ dachte er.„Spar⸗ ſamkeit is e Dugend. Vielleicht is des Geld bei ihr beſſer uff⸗ gehowwe wie bei mir Es is ja aach als Mann mei Pflicht unn W Ruhe und Ordnung aufrecht zu erhalten. ſahren, hat die Waffenablieferung in Groß⸗B folgendes Ergebnis: 34 600 Gewehre und Karab ſchinengewehre und Maſchinenpiſtolen, 1 900 06 waffenmunition. Es wird verſichert, daß dieſes Ergebnis den Erwartungen gut entſpricht. Handelskammer noch nicht zuſtandegekommen iſt. darüber lediglich verhandelt. andere Auslegung gebe. rat den Einkauf der Rohmaterialien zu kontrol⸗ fethe und erkauf—5 deren Preis er eſtſetze, zu überwachen. azu komme di ſchaften hatte heute eine Funktionärverſammlung in das katholiſche Lohnfkalen, die Verdellung 5 l urch das eigene werk i ränkte n 6 der Koalitionsfreiheit und Beſtrafung der Betriebsräte, J 9 9 aftwerk in beſch m Umfange aufrechterhalten. auch nicht. war, auf abzubrechen und ſeine Trümmer zu den ſozialiſtiſchen Trümmern zu 4 haßt Es wurde eine Entſchließung angenommen, in der es u. a. heißt: „Die Verſammlung erhebt Proteſt gegen den Terror, der von der ſozialiſtiſchen Arbeiterbewegung, trotz der gemeinſamen Ver⸗ einbarung, den Terror zu unterlaſſen, gegen die Mitglieder der chriſtlichen Arbeiterbewegung in ſteigendem Maße ausgeübt wird. Die Verſammelten fordern daher mit Nachdruck, daß der im November in Eſſen tagende 10. Kongreß der chriſtlichen Gewerk⸗ ſchaften bei der Reichsregierung Maßnahmen erwirkt, daß die in 159 der Reichsverfaſſung ausgeſprochene Koalitionsfreiheit in jeder Weiſe geſchützt wird. Letzte Meloͤungen. Beſetzung des Werkes Oppau durch die Franzoſen. O Ludwigshafen, 11. Okt.(Priv.⸗Tel.) Wie uns mitgeteilt wird, haben einige franzöſiſche Kompagnien im Laufe des Vormittags das Innere des Werkes Oppau beſetzt, um, wie es heißt, Wer die Beſetzung ver⸗ anlaßt hat, darüber iſt zuch die Werksleitung im Unklaren. ( KLudwigshafer, 11. Okt.(Priv.⸗Tel.) Ueber den Stand der Angelegenheit bei der Anilinfabrik iſt zu berichten, daß der O p⸗ pauer Betrieb geſchloſſen iſt, Fabrik gearbeitet wird. Bis zur Stunde ſind keine Ruheſtörungen oder ſonſtige Zwiſchenfälle zu verzeichnen. während in der alten Die Waffenablieferung. Berſin, 11. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.] Wie wir er⸗ n bis heute r, 1064 Ma⸗ Schußhand⸗ Die deutſch⸗ italieniſchen Handelskammern. Berlin, 11. Okt.(Von unſ. Berl. Bürd.) Von zuſtändi⸗ ger Stelle wird darauf hingewieſen, daß eine deutſch⸗italieniſche Es wird Die Kontrolle der Fabriken. Mailand, 11. Okt.(WB.) Die Blätter bemerken, daß das Organ des Arbeiterbundes„Der gewerkſchaftliche Kampf“ dem Geſetzentwurf über die Kontrolle der Fabriken eine ganz Danach hätte der Arbeiter⸗ der Arbeiten unter die Arbeiter⸗ ſcheft, die Kontrollierung der allgemeinen Unkoſten und die Befreiung der Maſſen von den Beſitzenden und Leitern, die nur mehr als Gewinnbeteiligte angeſehen werden. Aeberſchwemmungen in Südfrankreich. Paris, 11. Okt.(W..) Unaufhörliche Sturzregen haben ſeit 2 Tagen im Süden Frankreichs bedeutenden Schaden angerichtet. Laut Journal kommt die durch das anhaltende Regen⸗ wetter hervorgerufene Ueberſchwemmung derjengen von 1900 gleich. Das Waſſer führt allerlei Material, zahlreiches Vieh und Bäume mit ſich fort. Ganze Häuſer wurden überſchmemmt. Die Bewohner mußten— den Cevennen flüchten, wo die Poſtver⸗ bindungen, ſowie die Telephon⸗ und Telegraphenleitungen unter⸗ brochen ſind. Die Garonne und deren Nebenflüſſe wachſen be⸗ drohlich an. In Millau mußten einige Viertel geräumt werden. In Albi ſind drei Gebäude eingeſtürzt, wobei eine 43jährige Frau und ihre 20jährige Tochter umkamen. Anderweitig werden Bes wohner vermißt. Auch die Lot ſteigt beträchtlich und ernſtliche Ueberſchwemmungen ſind in Cotreze und Aveyron zu befürchten. * Leiyzig, 11. Okt.(W..) Die ſtädtiſchen Arbeiter, die ſchon ſeit einiger Zeit in einer Lohnbewegung ſtehen, ſind heute früh in den Ausſtand getreten. Die Arbeit in den ſtädt. Gas⸗ und Elektrizitätsbetrieben ruht, ſodaß die Stadt ohne Gas und elektriſchen Strom iſt. Seit heute vormittag 9 Uhr iſt auch die Der Straßenbahnverkehr wird n Chemnitz, wo die ſtädtiſchen Arbeiter ſchon ſeit Samstag ſtreiken, haben die Verhandlungen zu keinem Ergebnis geführt. Die Stadt iſt ebenfalls ohne Licht und Strom. Die Straßenbahnen verkehren Scheldigtelt daß ich ſe ernähr. Dadofor ſoll ich aach ihr Herr ei'!“ N Aber unbehaglich war es doch, nicht mehr frei über ſeine Einnahmen verfügen zu können und über jeden Pfennig Rechenſchaft ablegen zu müſſen. Fünf Mark,— das reichte ja kaum, das Fläſchchen Bier zum Frühſtück und zur Veſper u bezahlen. Fünf Mark, damit konnte er doch unmöglich ſchne kleinen Ausgaben beſtreiten. Wie würde das werden, wenn er einmal eine neue Mütze brauchte oder einen neuen Hoſenträger? Sollte er dann Katharina um Geld bitten? Um das Geld, das er ſelbſt verdient hatte? Er nahm ſich vor, nur einen Teil der Trinkgelder, die er hie und da bekam, an Katharina abzuliefern und den Reſt für ſich zu behalten. Die ganzen Beträge ſeinem kleinen Geheim⸗ ſond einzuverleiben, hätte ihm ſein Gewiſſen nie erlaubt. Wie eine Unterſchlagung wäre ihm das erſchienen. Und dann hatte er ja auf der Sparkaſſe noch etwas über viertauſend Mark ſtehen. Katharina wußte wohl darum, aber es wurde nie davon geſprochen, ſo wenig, wie je von einer Mitgift die Rede geweſen war. Und doch kam im dritten Jahre ſeiner Schmerzensehe die Rede auf dieſe Erſparniſſe: der alte Bindegerſt war es, der ſ plötzlich lebhaft für das Sparkaſſenguthaben Adolfs in⸗ ereſſtertfe, Ihm bekam die Ehe ſeines Schwiegerſohnes ausgezeichnet. Einen beſſeren Blitzableiter für die häuslichen Gewitter hatte er ſich gar nicht wünſchen können. Mit einer gewiſſen inneren Befriedigung ſah er mit an, wie ſich alle die Donnerwetter und Hagelſchläge, denen bisher er ſelbſt preisgegeben geweſen f Adolfs Haupt entluden, während er im Trockenen ſaß. Er machte ſich ſogar das Vergnügen, heimlich ein bißchen hetzen, indem er einerſeits Katharinas Anſprüche aufſtachelte, andrerſeits ſeinem Schwiegerſohn ſoufflierte:„Laß Derr nix efalle! Mach en Stormaagriff! Soll ich merr e Trombet 9010 5 zor Attack bloſe? Menſch, Du blamierſt unſer ganz eſchlecht!“ Da Katharina nicht viel Zeit und Luſt fand, ſich um den Alten zu kümmern, wurde er geradezu übermütig. Eines Tages heftete er an die Treppentüre ſeiner Werkſtatt ein Pla⸗ kat:„Weibern iſt der Eintritt ſtrengſtens verboten]!“ Und amüſierte ſich königlich, als Katharina dieſen, auf ſie gemünzten Zettel wütend in tauſend Fetzen riß. Aber wenn er der Knechtſchaft ſeiner Tochter entronnen war, ſo war er dafür um ſo ſchimpflicher unter eine andere Tyrannei geraten; unter die Knute ſeiner ſtillen Geliebten. Er trank nicht mehr, er ſoff. Fortfſetzung folgt.) 75 ober ſind ſie imſtande, wertvoll 4 e Anregungen zu geben. E wurden geſchaf liges Hem Montag, den 11. Oktober 1920. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 459. Aus Stadòt und Land. Der Steuerabzug. Die urſprünglichen Beſtimmungen über die vorläufige Erhebung er Reichseinkommenſteuer durch Abzug am Arbeitseinkommen iben eine Reihe von Aenderungen erfahren, die in der Oeffentlich⸗ eit noch näher erläutert werden müſſen. Eine zuſammenfaſſende Darſtellung über den Steuerabzug auf der Grundlage der heute gültigen Beſtimmungen dürfte daher angebracht ſein. Die Steuerkarte. Jeder Arbeirgeber hat den von ihm beſchäftigten Arbei⸗ tern und Angeſtellten bei jeder Lohnzahlung einen gewiſſen Betrag des Arbeitslohnes einzubehalten und für den einbehaltenen etrag Steuermarken in die Steuerkarte des Arbeitnehmers einzukleben und zu entwerten. Die Steuerkarte hat ſich jeder Arbeiter und Angeſtellte von dem Bürgermeiſtexamt ausſtellen zu laſſen. Die Ausſtellung erfolgt unentgeltlich; ſie kann von der Gemeindebehörde auf Antrag auch dem Arbeitgeber über⸗ laſſen werden. Was und wer iſt ſieuerpflichlig? Dem Steuerabzug, den man ſchlechthin Lohnabzug, nennt, unterliegt im allgemeinen alles im Einkommenſteuergeſetz als ſteuerpflichtig bezeichnete Einkommen, jedoch nur inſoweit, als es als Arbeitseinkommen aus einem jetzigen oder früheren Arbeits⸗ oder Dienſtverhältnis anzuſprechen iſt. Nicht allein die Löhne der Arbeiter ſind dem Lohnabzug unterworfen, ſondern auch die Gehälter, Beſoldungen, Tantiemen, Gratifikationen, Warte⸗ gelder, Ruhegehälter, Witwenz und Waiſenpenſionen. Auch der Wert der Natural⸗ und Sachbezüge(reie Koſt und Woh⸗ nung uſw.) unterliegt dem Lohnabzug und iſt dem Barlohn zuzu⸗ ſchlagen. Der Wert dieſer Bezüge wird durch das Landesfinanzamt allgemein feſtgeſtellt werden. olange dies noch nicht geſchehen gilt Folgendes: Wo Lohntarifpereinbarungen beſtehen, ſind dieſe bei Bewertung der genannten Leiſtungen maßgebend, andernfalls die Ortspreiſe, die von den Verſicherungsämtern nach§ 160 Abſ. 2 der.⸗Ver.⸗O. feſtgeſetzt ſind. Dies gilt nsbeſondere auch für die Sachbezüge der häuslichen und landwirtſchaftlichen kenſtboten, denen der Lohnabzug, was man vielfach nicht zu wiſſen ſcheint oder nicht wiſſen will, ebenfalls gemacht werden muß. Zu beachten iſt jedoch, daß einweilen als Wertanſchlag nicht mehr als 5 Mark für den Tag, 30 Mark für die Woche und 125 Mark für den Monat anzunehmen ſind. Was kann abgezogen werden? Beim Lohntbzug bleiben außer Betracht: 1. die Beiträge zur ſozialen Verſicherung, zu Penſions⸗ und Hin⸗ terbliebenenkaſſen, ſowie zu den öffentlich⸗rechtlichen Berufs⸗ oder Wirtſchaftsvertretungen, ſoweit ſie zu Laſten des Ar⸗ beitnehmers entrichtet werden, 2. die Entlohnung für Ueberſtunden, obwohl dieſe einkom⸗ mensſteuerpflichtig ſind, alſo bei der endgültigen Steuerver⸗ anlagung mitzählen. 3. die ſogenannten Freiteile, die das Einkommenſteuergeſetz allgemein für die Perſon des Steuerpflichtigen ſowie für deſſen Haushaltsangehörige vorſieht und die man kurz als Exiſtenzminimum“ bezeichnet. Auf den Lohnabzug übertragen ergeben ſich hieraus nachſtehende Befreiungen: a) für die Perſon des Arbeitnehmers: bei Taglohn(täglicher Auszahlung des Lohnes) 5 M. für den Tag, bei Wochenlohn(wöchentlicher Auszahlung des Lohnes) 30 M. für die Woche, bei Monatslohn(monat⸗ licher Auszahlung des Lohnes) 125 M. für den Monat, b) für die Ehefrau des Arbeitnehmers und für jedes zur Haushaltung zählende minderjährige Kind, das ſelbſt kein eigenes Arbeitseinkommen hat, bei Taglohn.50 M. für den aal bei Wochenlohn 10 M. für die Woche und bei Monatslohn 40 M. für den Monat. Der Abzug für die Kinder, zu denen auch Stief⸗, Schwieger⸗, Adoptiv⸗ und Pflegekinder gehören, erfolgt am Arbeitslohn des annes. Selbſtverſtändlich gelten die Freiteile für die Perſon und Familienangehörige des Arbeitnehmers auch für eine Witwe⸗ die dann als Haushaltungsvorſtand angeſehen wird. Auch die Hausſ öhne und Haustöchter mit eigenem Arbeitseinkommen, die ja beim Lohnab ug des Vaters nicht mitzählen, haben auf die mit der Perſon des Arbeitnehmers verknüpften Freibeträge An⸗ ſpruch. Letzteres gilt ferner für die Ehefrau, wenn dieſe eigenes Arbeitseinkommen hat, obwohl ſie ſchon beim Lohnabzug des Mannes als Familienmitglied mitzählt. Es ergibt ſich ohne weiteres, daß das Arbeitseinkommen, das einſchließlich Wertanſchlag der Naturalbezüge die bezeichneten Freibeträge nicht überſteigt, vom Lohnabzug gänzlich freibleibt. Bei Arbeitern, die das 14. Lehensjahr noch nicht vollendet haben, findet grund⸗ ſätzlich kein Lohnabzug für Steuerzwecke ſtatt. Wie muß das abzugsyflichtige Einkommen verſteuert werden? Was vom Arbeitseinkommen nach Abzug der aufgegählten Freibeträge noch bleibt, ſt das ſogenannte abzugspflichtige Einkom⸗ men. Betrügt dieſes, auf das Jahr(mit 300 Arbeitstagen, 50 Wochen und 12 Monaten) umgerechnet, nicht mehr als 15 000 M. ſo ſind 10 vom Hundert als Steuer einzubehalten. Hier einige Berechnungsbeiſpiele: 0 0 I. Eine Familie beſteht(nach dem durchweg maßgebenden Fami⸗ lienſtand vom 1. Auguſt ds. Is.) aus Mann, Frau und 4 Kindern. Buch und Kunſt auf der Frankfurter Meſhe. In der Feſthalle und in den Meßhäuſern ſind die Verkaufsſtände abgebrochen. Wagen und Automobile rollen nicht mehr in ununter⸗ brochenem Zuge die Hohenzollernſtraße entlang, die Umzüge der Reklamegruppen verſperren nicht mehr für Minuten den Weg. Aber noch wehen an Sane ſchlanken, weißen Maſten bunte Fahnen über den bronzenen Kuppeln der herbſtlich gefärbten Bäume, noch immer iſt Frankfurt Feſtſtadt. Eine ſtille, vornehme Straße führt zur Viktoria⸗Schule, wo eine Ausſtellung von beſonderem Wert und Reiz untergebracht iſt und blech, vierzehn Tage über die eigentliche Meßzeit binaus geöffnet leibt. Die Deutſche Geſellſchaft für Auslandsbuchhandel hat dieſe Ausſtellung ins Leben gerufen, um uns und dem Ausland zu zeigen, daß die geſſtige Produtkion in Deutſchland trotz der Hemmungen, die guf unſerer Nation liegen, noch nicht gelitten hat und daß das deutſche Duchgewerbe trotz den wirtſchaftlichen Nöten noch immer den Macht⸗ und Kulturfaktur darſtellt, dem Leipzig ſeinen Weltruf verdankt. 9 Der Ruhm Frankfurts als Bücherſtadt iſt aber älter als der eipzigs, und wenn er auch im Laufe der Jahrhunderte verblaßte, ſo iſt die Goetheſtadt doch der ehrwürdige Platz geblieben, von dem zine Veranſtaltung wie„Das deutſche Buch“ ihre beſondere ſt eihe empfangen kann. An dem Umfang der„Bugra“, der Aus⸗ ellung für Buchgewerbe und Graphik, deren Tore die rückſichtsloſe Hand des Krieges jäh zuſchmetterte, darf die gegenwärtige Aus⸗ ſtellung in Frankfurt nicht gemeſſen werden. Und doch bietet ſie nur Grſchtlch der Menge des Gebotenen weniger, denn auch von der Biſchichte des Buches und der Entwicklung des Buchgewerbes ein Nald zu geben, zählt zu den Aufgaben dieſer Ausſtellung. Die Ein⸗ ſtaparg einer hiſtoriſchen Abteilung, die hier durch eine Gelehrten⸗ Steeſſtube aus dem 16. Jahrhundert vertreten iſt, und durch eine onderausſtellung„Das deutſche Buch im 15. Jahrhundert“, die das ainzer Gutenberg⸗Muſeum zur Verfügung geſtellt hat, mag zu dem edanken geführt haben, eine Reihe von modernen Innenräumen zu ſchaffen, deren Einrichtung ohne eine nach beſtimmten Geſichts⸗ gunkten ausgewählte ibliothek unvollſtändig wäre. Es wäre natür⸗ 90 eine Stilwidrigkeit, wenn dieſe Bibliothek beſonders auffiele— I. beſonderen Platz darf ſie deshalb doch in Anſpruch nehmen— J10 ſo ſind dieſe von Architekten und Raumkünſtlern entworfenen ſ mmer in dekorativer Harmonie ausgeſtattet, Tapete, Bilder und weßſliche Einrichtungsgegenſtände wurden dem Charakter, Pier ugfe 1 Zweck des betreffenden Raumes entſprechend geliefert. Die ume können natürlich nicht nach jedermanns Geſchmack 5—— olgende fen: ein bürgerliches Heim, das Arbeitszim⸗ zer eines Arztes, eines Kunſtſchriftſtellers, eines Theaterleiters, Neben dem Ehemann hat auch die Ehefrau und eines der Kinder eigenes Arbeitseinkommen. 1. Wochenlohn des Mannes 250 M. hiervon ab für den Mann 30 M. für die Frau und 3 Kinder 40 M. für Krankenkaſſen uſw. 10 M. 80 M. abzugspflichtiger Lohn 170 M. ſomit Steuerabzug: 17 M. 2. Wochenlohn der Frau 150 M. hiervon ab für die Frau(als ſtänd. Arbeiterin) 30 M. für die Krankenkaſſe 5 M.= 35 M. abzugspflichtiger Lohn 115 M. ſomit Steuerabzug: 11 M. 3. Wochenlohn des Kindes 65 M. hiervon ab für dieſes(als ſtändig beſchäftigt) 30 M. für Krankenkaſſe 3 M. 33 M. abzugspflichtiger Lohn 32 M. ſomit Steuerabzug: 3 M. II. Beiſpiel(Mann, Frau und 3 Kinder). Der Mann bezieht tägli 20 M. hiervon ab für den Mann 5 M. für die Frau und Kinder 6 M. Krankenkaſſe uſw.—.4 M.= 11.40 M. abzugspflichtiger Lohn.60 M. ſomit käglicher Steuerabzug 80 Pfg. III. Beiſpiel(Witwe und 3 Kinder). Die Witwe bezieht einen Wochenlohn pon, 160 M. hiervon ab für die Witwe für die Kinder 30 M. 5 für Krankenkaſſen uſw. 4 M. 64 M. abzugspflichtiger Lohn 96 M. ſomit wöchenklicher Steuerabzug 9 M. (Anmerkung: Der einzubehaltende Betrag iſt bei Wochen⸗ oder Monatslohn auf volle Mark, bei Taglohn auf volle 10 Pfennia nach unken abzurunden). Den ſogenannten Kurzarbeitern(nicht zu verwechſeln mit unſtändigen Arbeitern) kommen die für die wöchentlichen Lohn⸗ zahlungen vorgeſehenen vollen Freibeträge in Anrechnung, auch wenn dieſe Arbeiter(infolge Betriebseinſchränkungen uſw.) nur einen oder 2 Tage in der Woche gearbeitet hatten; der tatſächliche Verdienſt gilt hier als Wochenlohn. Höherer Abzug bei größeren Einkommen. Da die Steuerſätze des Einkommenſteuertarifs ſtark nach oben geſtaffelt ſind und der Lohn⸗ und Gehaltsabzug dem tatſächlich zu entrichtenden Steuerbekrag möglichſt nahe kommen ſoll, wurde mit Recht bei einem größeren Arbeitseinkommen ein höherprozen⸗ tiger Lohnabzug feſtgeſetzt. Ueberſteigt der abzugspflichtige Teil des Arbeitslohnes— auf das Jahr umgerechnet— den Betrag von 15 000., nicht aber den Betrag von 30 000., ſo ſind zwar von den erſten abzugspflichtigen 15 000 M. 10 vom Hundert, von dem überſchießenden Teil aber 15 vom Hundert einzubehalten. Geht der abzugspflichtige Teil des Arbeitslohnes über den Betrag von 30 000 M. hinaus, ſo ſind vom ganzen abzugspflichtigen Be⸗ trag die höheren Sätze einzubehalten. Dieſe betragen bei einem abzugspflichtigen Jahresverdienſt: von mehr als 30 000 bis 50 000 M. 20 vom Hundert „ L* 50 00⁰* 100 00⁰ 7 25= 1r 1 1 100 000„ 150 000„ 930 1 9 60 150 000„ 200 000„ 35 15 5 200 000„ 300 000„ 40 45 75 300 000„ 500 000„ 45„* * 7* 500 00⁰ 77 1 0⁰⁰ 0⁰⁰ 50** von über 1000 000„ 0 Die unſtändig beſchäftigten Arbeitnehmer. Beſondere Beſtimmungen beſtehen bezüglich des Lohnabzugs bei unſtändig beſchäftigten Arbeiſnehmern. Zu dieſen zählen u. a. Aushilfs⸗ und Gelegenheitsarbeiter, landwirtſchaftliche Taglöhner, Putzfrauen uſw. Solche Perſonen ſollen bei den für ihren Wohnſitz oder Aufenthaltsort zuſtändigen Steuerkommiſſär beantragen, daß für ihren Lohnabzug der Hundertſatz der ihrem mutmaßlichen ab⸗ zugspflichtigen Jahresverdienſt entſpricht, beſonders feſtge⸗ ſetzt wird. Können unſtändige Arbeiter eine bezügliche Beſcheini⸗ gung nicht vorzeigen, ſo hat der Arbeitgeber durchweg 10 vom des vollen auszuzahlenden Tagelohns als Steuer einzu⸗ ehalten. Arbeitgeber und Arbeitnehmer ſind gleichmäßig haftbar. Das Geſetz über den Steuerabzug am Arbeitslohn macht den Ar⸗ beitgeber und den Arbeitnehmer für die Steuerentrichtung geſamt⸗ verbindlich haftbar. Beide Teile müſſen ſich alſo daraum kümmern, daß hierin nichts verſäumt wird. Pflicht des Arbeitgebers iſt es, neben der Berechnung des Lohnabzugs auch die entſprechenden Steuermarken in die Steuerkarte des Arbeitnehmers zu kleben und nach Vorſchrift zu entwerten. Dem Arheitnehmer obliegt es hin⸗ gegen, ſeine Steuerkarte, falls er ſie nicht im Gewahrſam des Arbeit⸗ gebers laſſen will, bei jeder Lohnzahlung zur Markenklebung vor⸗ zulegen. Geſchäfte mit zahlreichen Arbeiſern und Angeſtellten, bei denen die bare Entrichtung der einbehaltenen Steuerbeträge zuge⸗ laſſen iſt, haben nach Steuereinnehmereien getrennte Nachweiſungen zu führen und die einhehaltenen Beträge allmonatlich an die Steuer⸗ kaſſen abzuführen. Nur wenn der Lohnabzug gewiſſenhaft und eines Hauptſchriftleiters und eines Architekten, der Wohnraum einer Dame, der Bibliotheksraum eines Bücherfreundes, ein Muſikſalon, ein Gartenpavillon und eine Kinderſtube. Der wirkliche Wert der ein⸗ zelnen Bibliotheken ſchwankt im Verhältnis zu ihren Zwecken, doch läßt die Auswahl manchmal zu wünſchen übrig. So fehlen beiſpiels⸗ weiſe in der Bücherei des Theaterleiters die Werke Hagemanns. Dies wäre ein Teil der Ausſtellung. Den anderen bildet das Geſamtbild der Einzelausſtellungen der zahlreichen Ver⸗ leger; ſowohl der wiſſenſchaftlichen als auch der ſchöngeiſtigen Rich⸗ tung. Auf der Bugra reihte ſich Pavillon an Papillon der führenden Verlagsbuchhandlungen; diesmal wird mehr der Eindruck einer Buch⸗ 458555 erweckt, und man kann auch an jedem Stand Bücher be⸗ tellen. Das Gepräge dieſer Muſter⸗ und Verkaufsausſtellung fehlt nur dem vom Inſel⸗Verlag belegten Raum, in dem manche 575 kation in der ihr zukommenden Bedeutung genießeriſcher beſichtigt werden kann. Unter den an eede dieſes Verlags iſt die Fak⸗ der 42zeiligen Gutenberg⸗Bibel beſonders erwähnens⸗ wert. Dem Kunſtgewerbe waren die Räume des Goethe⸗Gymna⸗ ſiums zur Verfügung geſtellt worden. Dieſe Ausſtellung von Stickereien und Batikarbeiten, von künſtleriſchen Metallerzeugniſſen, von Japan⸗ und Chinawaren leitete über zur Kunſtmeſſe im Römer. Hier war die Vorſchau für eine Verſteigerung von altertümlichen Möbeln, Gobelins und Bildern eingerichtet worden. Den größten Wert ſtellten jedenfalls die prachtvollen Barock⸗Tiſche ſowie Schränke und Stühle desſelben Stils, die reichgeſchnitzten Truhen und ſeltenen Standuhren dar. Außergewöhnlich bedeutende Stücke wies die Bilderabteilung nicht auf; die modernſte Kunſt wollte in die Welt des Römers aber überhaupt nicht paſſen. Dieſe Ausſtellung iſt ja nun wohl vorüber, und in Frankfurts denkwürdigem Krönungshauſe herrſcht wieder der von geweihten Traditionen geheiligte danke allein. Rarlsruher Theater. Alles um Geld von Herbert Eulenberg. Nach materialiſtiſcher Wertung iſt dieſes Stück„unmöglich“. Der äußerliche Inhalt ſagt auch ſo wenig: Ein Menſch oder„eine Kreatur Gottes“, wie der Dichter ſein Geſchöpf bezeichnet, träumt in den Himmel hinein und verliert bei ſeinem idealen Flug immer mehr den Boden unter den Füßen. Leider kann ſein Körper mit den Träumen der Seele nicht mitfliegen, Erdgebundenheit hält ihn feſt. Er macht Schulden— und wie er Barmherzigkeit ſucht bei Seinesgleichen, da findet er ſie nicht— das alke Lied— und er geht an ſeinen Gläubigern, am Kampf ums Geld, an Krämerſeelen, zu Grunde, doch nicht nur er, ſondern auch die lebendigen Erben pünktlich durchgeführt wird, kann er ſeinen Hauptzweck, dem Ar⸗ beitnehmer die Steuerentrichtung möglichſt zu erleichtern, Vom Hauptmarkt. Gegenüber den Preiſen der Vorwoche trat am heutigen Mon⸗ tag auf dem Hauptmarkt in einigen Marktwaren eine kleine Preisſenkung ein. Endivienſalat ging von 40 auf 30 Pfg., Feldſalat von Mk..— auf Mk..50 und Meerrettig von Mk..— auf Mk..— zurück, In den übrigen Marktwaren trat keinerlet Preisänderung ein. Rote und weiße Rüben koſten nach wie vor 20 Pfennig, Wirſing 35, Weißkraut 25 und Rotkraut 45 Pfg., Kohl⸗ rabi das Stück je nach Größe 15 Pfennig. Für Mangold bezahlt man 10, für Spinat 45 und für Zwiebeln 80 Pfg. Das Pfund Sauerkraut iſt mit 60 Pfg. ausgezeichnet, Sellerie mit 70 Pfg. Die Obſtpreiſe bewegen ſich trotz des großen Obſtreichtums zwiſchen 80 Pfg. und Mk..50. Von den Ueberrheinern war es vor allem Maxdorf und vom Odenwald der Ort Rimbach, die große Quantitäten Obſt zugeführt hatten. Sodann ſei auch die Berg⸗ ſtraße erwähnt, von der der größte Teil des zugefahrenen Obſtes ſtammt. Kartoffeln waren um 8 Uhr früh noch wenig vorhanden. An Zwiebeln herrſcht kein Mangel, da das Angebot ſtärker als die achfrage war. Die Beſchickung mit den übrigen Marktwaren, insbeſondere in Weiß⸗ und Rotkraut war ſehr gut, der Geſchäfts⸗ gang heute jedoch ſchleppend. ch. pp. Tauz durch die Jahrhunderte. Daß dieſes Leitmotiv den Nibe⸗ lungenſaal füllen würde, war bei der Tanzfreudigkeit unſerer Zeit voraus⸗ zuſehen. Beinahe bis aufs letzte Plätzchen war er gefüllt. Die Entwick⸗ lungsgeſchichte des Tanzes wurde durch die Ballettmeiſterin des National⸗ theaters, Frl. Aennie Häns und ihren Kollegen von der anderen Fakul⸗ tät, Herrn Alfred Landorpy, unterſtützt durch die jeweils zeitentſprechen⸗ den Koſtüme, ſehr anſchaulich vorgeführt. So zogen die für ihren Zeit⸗ abſchnitt charakteriſtiſchſten Tänze vorüber: angefangen an der Pavane, dem feierlichen Aufzug, über das Menuett, dem Ausdruck perſönlicher Bewe⸗ gungskultur, bis zu dem akrobatiſchen Foxtrott unſerer Tage, der aber von dem Tanzpaar in ruhigere, vornehmere Art zurückgeführt wurde. Zwiſchen dieſen Etappen lagen eine Reihe jener Tänze, die wir zum Teil nur vom Hörenſagen kennen, zum Teil aber auch ſelbſt noch tanzten und tanzen, darunter der unverwüſtliche König der Tänze, der Walzer. Daß die beiden erprobten Künſtler, die bei dem Ueberangebot an Tanzvorführungen nicht geringen Erwartungen des Publikums reſtlos erfüllten, iſt ſelbſtver⸗ ſtändlich. So wurde ihnen ſtarker Beifall zuteil und ſie mußten mit man⸗ cher Wiederholung den Wünſchen der Zuſchauer Rechnung tragen. Eine Tanzpauſe wurde ausgefüllt mit dem Vortrag einer für das Ausmaß des Nibelungenſaals und des in ihm üblichen, auf eine große Zuhörermenge zugeſchnittenen Tempos ungeeigneten Dichtung„Der Tänzer unfrer lieben Frau“, mit der ſich ein junger Mannheimer, Herr Wilhelm Kieſel, vor⸗ ſtellte. Er beſitzt ein angenehmes Organ, das aber noch nicht genügend trägt. Dem Orcheſter gebührt diesmal ein beſonderes Lob. Die erſten zwei Drittel des Programms verzeichneten nur Namen von Klang: J. S. Bach, Schubert, Suppé. Der Inſtrumentalkörper war ein gefügiges Inſtru⸗ ment für den dirigierenden Herrn Karl Eberts, der ausnahmsweiſe In⸗ tendant und Kapellmeiſter in einer Perſon war. Namentlich die ubert⸗ Walzer hatten den richtigen„Schmiß“ und riſſen das Publikum mit. Herr Karl Bartoſch ergänzte am Flügel das Streichorcheſter mit gewohnter Fertigkeit. weHans Ebbecke⸗Lautenabend. Alle diejenigen, welche ſich am Samstag im Verſammlungsſaal des Roſengartens eingefunden hatten, um ſich von der hochſtehenden Vortragskunſt Hans Ebbeckes unterhalten, erheitern und erheben zu laſſen, haben wieder mit Genugtuung feſiſtellen können, daß die größten Erwartungen erfüllt wurden. Hans Ebbecke iſt auch in unſerer Stadt ſo gut eingeführt, daß ſich eine eingehendere Würdigung ſeiner künſt⸗ leriſchen Vorzüge erübrigt. Es genügt, wenn wir ſagen, daß vor allem die feinſinnige, gemütpolle Art des Vortrags und das glänzende Charakteriſie⸗ rungsvermögen ſofort wieder für den auch als Menſch ſo überaus ſympa⸗ thiſchen Künſtler einnahmen und den Gaben zu eindringlichſter Wirkung verhalfen. Das Programm war außergewöhnkich umfangreich: 19 Num⸗ mern zählte es auf, und trotzalledem hätte man gern noch länger zugehört, ſo vorkrefflich war es dem Künſtler gelungen, die ſeinen Liedern innewoh⸗ nende Stimmung auf die ſtattliche Zuhörerſchaft zu übertragen. Mit vornehmem Geſchmack gewählte hiſtoriſche und moderne Liebeslieder und Balladen wechſelten mit Tanze, Soldaten⸗, Scherz⸗ und Spottliedern ab. Dabei zeigte ſich wieder, wie glänzend Hans Ebbecke den Dialekt, nament⸗ lich den ſchwäbiſchen und bayeriſchen, beherrſcht, ein Vorzug, der nur we⸗ nigen Lautenſängern. in dieſem Maße eigen iſt. Den Gipfelpunkt in der Stimmungsmalerei erklomm der Künſtler mit der Schauerballade Graf die ſo ſtürmiſchen Beifall weckte, daß die übliche Dreingabe ge⸗ pendet werden mußte. ir glauben im Sinne aller Beſucher der genuß⸗ reichen Veranſtaltung zu handeln, wenn wir der Hoffnung Ausdruck⸗geben, daß Herr Ebbecke recht bald wieder mit ſeiner trotz ſtarker Konkurrenz in⸗ dividuell bleibenden Kunſt die Mannheimer in eine Welt führt, in der man die Sorgen des Alltags völlig vergißt. 8. Der Arxbeiter⸗Fortbildungs⸗Verein(E..) eröffnet ſeine Wintertätigkeit heute Montag Abend 8 Uhr mitk einem öffentlichen Lichtbilder⸗Vortrag im großen Saale der„Liedertafel“ über„Das Murgwerk“. Als Redner iſt der Leiter des Werkes, Herr Oberbauinſpektor Schuler aus Forbach, gewonnen, welcher ſeine Ausführungen durch eine große Anzahl Lichtbilder erläutern wird. Der Vortrag iſt für jedermann zugängig. Morgen Dienstag abend 7 Uhr beginnen im K 5⸗Schulhaus die Unterrichts⸗ ſtunden.(Weiteres Anzeige im Mittagsblatt.) 0 Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiern heute die Adolf Mack Eheleute, Mittelſtraße 59.— Das gleiche Feſt begehen morgen Dienstag Herr Balth. Gaſſenſchmid mit ſeiner Ehe⸗ frau Johanna geb. Michel, der Bademeiſter des ſtädtiſchen Linden⸗ hofbades Jean Hauck mit ſeiner Ehefrau Margarete geb. Wette⸗ rich und der Vorarbeiter Nikolaus Erkert mit ſeiner Ehefrau Katharina geb. Friedel, Hafenſtraße 66 wohnhaft. ſeines Geiſtes, ſeine Kinder: der verkrüppelte Knabe mit dem ritter⸗ lichen Sinn, und das liebende Mädchen, das ſich ſelbſt Romane vor⸗ erzählt und ſich nicht zurechtfinden kann in der nüchternen Tat⸗ ſachenwelt. Dabei wird dieſes Weih ſo treu geliebk von einem rührenden Mitträumer, der ſich glücklich preiſen würde, die Frau, der er ſein Herz gegeben hat und die durch einen andern in Elend und Schande kam, neu aufrichten zu können. Daß ſeine Kraft nicht ausreicht, Scherben wieder zuſammenzuſetzen, das iſt tragiſch. Allerdings bei ſo merkwürdigen Ehrbegriffen ohne doppelte Moral, nur vom Herzen diktiert, kommt das gut erzogene Publikum nicht immer mit. Gott ſei Dank, räumt einmal ein Dichter mit dem ganzen Kogventionsſchwindel auf und leuchtet mitten hinein ins menſchlich Allzumenſchliche. Wenn auch die Situationen unmöglich ſind, es kommt gar nicht auf die Situationen, ſondern auf die Idee an. Dieſe Idee iſt ewig. Innerlich ſpielt ſich die Tragödie des Träumers vielleicht täglich ab: man weiß es nur nicht, ſtündlich, minütlich, dieſes Ringen des Edelmenſchen mit der brutalen Wirk⸗ lichkeit. So Viele zerbrechen— nur Wenige errichten aus Trümmer ein neues Leben, doch um dieſer Wenigen willen iſt das große Leid berechkigt, denn nur aus Tränen wachſen befreiende Taten, Träume bringen das Rad der Welt in Schwung und bewegen es aus Still⸗ 5575 zu Fortſchritt. Daß Träume mit Leid umfäumt ſind, iſt enſchenlos, und man ſollte weinen um die Unſeligen, die die Schwere ihrer unerfüllten Träume nicht tragen können. Giht es für einen Dichter eine ſchönere Aufgabe als ihnen, dieſen ſtillen Märtyrern, ein Denkmal zu ſetzen? Und ſollte nicht ſeder Zu⸗ ſchauer, an dem ſolch ein Dichtwerk vorüberzieht, ergriffen ſein?— Er wäre es vielleicht, hätte der Materialismus nicht ſchon mit ſeinem Gift ſoviele Seelen verdorben. Das Werk Eulenbergs iſt ſo tief ergreifend durch die Grundidee und ſo lebendig expreſſtoniſtiſch ge⸗ 9 8 daß man über die techniſchen Mängel, die zweifellos vorhanden nd, über die Stilloſigkeik des Aufbaues, ſelbſt über den nach Effekt haſchenden Kinoſchluß ſchweigend hinweggeht. Die Aufführung dieſes Werkes ſteht und fällt mit der Verkör⸗ erung des Helden, dem Herr von der Trenck⸗Ulrici alle geiſtigen zerte verlieh, die ſein Dichter ihm ſchuf. Dieſes qualvolle Ringen mit dem Daſein, dieſes ſich immer von neuem an die Träume klammern, wenn alles zuſammenbricht, dieſes großzügig Heldiſche auch eines ſterbenden Kämpen, dieſer elementare Ausbruch des Schmerzes, bei der Erkenntnis fruchtloſer Bemühungen, dieſe Ueber⸗ gänge von Schmerz zum Wahnſinn, dieſe ganzen wechſelvollen Stimmungen, wie ſie nur ein unverdorbener Menſch, der noch nie kulkurkrank wurde, beſitzen kann, kamen hier in erſchütternſter Weiſe zum Ausdruck. Auch die übrigen Darſteller boten nur Lobens⸗ wertes,— eine ſehr glückliche Aufführung— und doch ragte Herr von der Trenck ſo hoch über alle andern hinaus, daß ihm vor allen Dingen der Erfolg des Abends zu danken iſt. J. E. N. Nr. 459. 4. Seite. Benz& Cie., Rheinische Automobil- und Motorenfabrik.-., Mannheim. Kapitalsverdoppelung: Ausgabe von 25 Millionen M. Obligationen Die heutige ordentliche Generalversammlung, in der 48 Aktionäre mit einem Stammkapital von 5 584 000., sowie 2 Millionen Mark Vorzugsaktien vertreten waren, genehmigte einstimmig den Abschluß und setzte die Dividende auf 65 G. V. 89) ſest, wobei die 11 Mill. M. neue Aktien zur Hälfte teilnehmen. Auf die Aufrage eines Aktionärs über die Aussichten des Unternehmens in der nächsten Zeit wurde von der Verwaltung mitgeteilt, daß diese allein von der Arbeitswilligkeit ab- hängig sei; sie glaube jedoch Grund zu der Annahme zu haben, daß die Arbeitswilligkeit im Zunehmen begriffen sei. Wenn diese anhalte, so sei die Möglichkeit vorhanden, daß sich die Besserung weiter fortsetzen würde. Was den Auftrags- bestand des Werkes anlange, so sei dieser befriedigend; es mangle nicht an Aufträgen. Die Belegschaften bezifferten sich gegenwärtig auf etwa—8000 Arbeiter. Die durchschnitt- lichen Lohnsätze des abgelaufenen Jahres seien bereits wieder überholt. Arbeiterentlassungen, wie es bei den Daimlerwerken der Fall war, seien nicht nötig; in einzelnen Betrieben seien aller· dings Arbeiter überzählig. Die Verwaltung sei bestrebt, sowohl clie Interessen der Aktionäre als auch die der Arbeiter zu wahren. Alsdann wurde die vorgeschlagene Rapitalserhöhung von 33 Millionen Stammaktien genehmigt, so daß nun das Gesamtkapital 68 Mill. M. beträgt. Die neuen ab 1. Ianuar d. J. dividendenberechtigten Aktien werden von einem Konsortium zu 110% übernommen mit der Auflage, sie den alten Aktionären zu 115% im Verhältnis von 1 zu 1 zum Bezuge anzubieten. Die Generalversammlung beschloß ferner die Begebung von 25 Mill. Mark neue 5% Obligationen. Bekanntlich wurden erst bei Jahres- heginn zu den damals schon vorhandenen 10 Mill. M. weitere 10 Millionen Mark Obligationen begeben. Mit dieser Transaktion erweitert das Unternehmen in ganz außerordentlichem Umiange seine Kapitalsgrundlage. Erst zu Beginn des Jahres erhöhte die Gesellschaft ihr Kapital um 11 Mill. M. Stammaktien. Zur Be- gründung der jetzigen Verdoppelung führte die Verwaltung aus, daß die früher nur um einen mäßigen Betrag durchgeführte Ka- pitalserhöhung zu einer Zeit erfolgte, als eine Uebersicht über die weitere Entwicklung noch nicht möglich war. Inzwischen ssien die Rohmaterialienpreise weiter gestiegen, so daß mit den bisherigen Mitteln nicht mehr auszukommen sei. Neue Rohmate- rialien mußten zu hohen Preisen gekauft werden, da die alten Bestände aufgebraucht seien. Die Fabrikate seien natürlich auch im Preise gestiegen, aber ob sie gleichen Schritt mit den Roh- materialpreisen halten werden, sei eine andere Frage. Die Sicherheit der Obligationenanleihe sei durchaus gewährleistet, da die Werte der 4 Werke der Gesellschaft sehir beträchtlich seien. Die neue 25 Mill. Obligationenanleihe wird durch Eintragung einer Gesamthypothek auf die Fabrik- grundstücke der Gesellschaft außer dem alten Werk in der Wald- hofstraße und Gaggenau sichergestellt. Die Rentabalität ſfür die künftige Zeit zu übersehen, sei schwer und hänge vom Zusammenwirken sämt- icher Faktoren ab. Aus Aktionarkreisen wurde ferner der Bedeutung des Gesellschaftskapitals entsprechend, den Aktien einen offiziellen Markt zu geben und deren Einführung an der Berliner und Frankfurter Börse zu beantragen. Von dem Vorsitzenden wurde darauf entgegnet, daß bereits die Einführung erwyogen worden sei, aher auch ohnedies seither eine Regulierung des Kurses statigefunden hätte. Wie der Vorsitzende, Herr Geh. Kommerzienrat Dr. R. Bro- Aeciten sjen, noch mitteilte, sei der seinerzeit gebildete Pensions- fonds für Beamte von 3,5 Mill. M. aus der Bilanz ausge- schieden und der Nheinischen Creditbank in Depot übergeben und in Reichsschatzscheinen und Kriegsanleihen angelegt worden. Die turnusmäßig ausscheidenden Aufsichtsratsmitglieder, Herr Kommerzienrat Dr. Carl Jahr und Herr Geheimrat Vögele in Mannheim, wurden wiedergewählt. Dagegen wurden neu in den Aufsichtsrat gewählt die Herren KRommerzienrat Schayer, Direktor der Pfälzischen Bank, und Herr Dr. Schacht, Direktor der Nationalbank für Deutschland in Berlin. Letztere Wahl ist darauf zurückzuführen, daß die Natioua!. bank als weitere Berliner Großbankgruppe in das Finanzkonsor- tium der Benz-Gesellschaft eingetreten ist. BDörsenberichie. Frankfurter Wertpapierbörse. Frankfurt, 11. Okt. Orahtb.) Der heutige Börsenverkehr ent · wWickelte sich bei ruhigem Geschäft in vorwiegend fester Hal- tung. Einzelne Montanpapiere rücklen wieder etwas in den Vor. dergrund. Schon die bessere Befestigung der Gelsenkirchener aul 381 + 20% genügte, um Stimmung auch für andere Montan- papiere zu machen. Phönix gewannen anfänglich 1923, Deutsch- Luxemburger 10%, Harpener 13%, Oberbeqarf zirka 109%, Bu- derus 59% und Mannesmann 75. Adlerwerke Kleyer waren eben · falls%½% gebessert. Auch der Elektromarkt haite bessere Be · Wertung aufzuweisen, namentlich Schuckert, 242, später 245, Licht und Kraft und Bergmann fester, Deutsch-Uebersee Zertifikate bei reger Nachfrage mit 1040 19% hHöher. In anderen Valutapapieren trat sichtliches Interesse hervor. Schantungbahn fanden seit län- standen chemische Akttien bei fester Tendenz in Frage, nur Brau- enerel-Anzeiger gerer Zeit wieder etwas regere Nachfrage und eröffneten mit 653 +30%6. Mexikaner zirka 1025 gebessert; Deutsche Petroleum 1530, dann 1545. Auch Opiag stark gesucht, aber schwankend, 7400—7000. Sonst sind im freien Verkehr genannt Holzmannaktien 233—237, Rastatter Waggonfabrik 270—280 und Deutsche Ma- schinen 308. Der Markt der Kassaindustrie zeigte ebenfalls eine günstige Disposition. Badische Maschinenfabrik, Schamotte Anna · werk und Lederfabrik St. Ingbert stark gesucht, Daimler an- ziehend. Badische Anilin mit zirka 10%% gut erfolt. Auch sonst bach schwach. Zellstoff Waldhof 470 + 396. Privatdiskont 4 und darunter. Frankfurter Devisen. Frankfurt, 11. Okt. ODrahtb.) Bei lebhaftem Geschäft 2 fremde Devisen durchweg an. Devise Holland bedang vormittags 2005, offiziell 2020, Londoner 226½, offiziell 228, auch Paris höher 428, dann 433. „Amtlich 9. Oktober 11. Oktober 9. Okctober 11. Oktober Geld IBrief LGeld Brief Seld IBrief LGeld Brief Hoſlancd 1973.—2022.25 Norwegen Belglen 459.50 460.50 Schweden London 227.78 228.25 Helsingfors. Pia 482.25 433.25 New Vork Schwelnz 1039.—041.—] Wꝛien, altes Spanlien 94.— 946.—.-Oest. abg. Itellen 2600 264.30 Budapest Dänemark 931.— 934.—— Fragg Frankfurter Notenmarkt vom 11. Oktober. Geld Brief Geld J Brief Amerikanische Noaten. 65.% 65.% Oesterr.-Ungar,, elte Belgische 457.30 460.50 Norwegischs„ Dänlsche—.—Rumönfsche 121.23] 122.25 Englische. 222.40 200. 10 Spanischkee Französische 432.— 438.— Schwelzer„„„ 1018.30 1021.50 Hollsndische 2088.50 2041.50 Schwedische 1068.501071.30 Halienlsche. 263.50 266.50 Tschecho-Sſovak.„„„ 82.25 82.75 Oesterreſch., abgest.18.45] 18.55 Ungarische Tendenz: Fest bei regem Geschäft. Berliner Wertpapierbörse. Berlin, 11. Olct. Orahtb) Die Börse scheint die in der Vorwoche vorherrschend gewesene Schwächeanwandlung über⸗ standen zu haben, denn die Spekulation kauft die weggege- bene Ware wieder zurück, da das Publikum nicht nur noch zäher an seinem Besitz festhält, sondern diesen nochi zu vergrößern trachtet. Während die Valuta-, einschl. Kolonial- und Petroleum- werte, trotz der erneuten Steigerung der Devisenpreise vernach- lässigt blieben, wandte sich das Interesse erneut und verstärkt den Bergwerk. und anderen Industriepapieren zu; woffür er- neut allerhand Gerüchte von Anglied in der Eisen- und Nohlenindustrie im Nheinland und Westfalen und Oberschlesien geltend gemacht werden. Das Geschäft blieb be- sonders lebhaft und es ergaben sich Kursstei unter Be· vorzugung oberschlesischer Werte, bis 15) für die führenden Werte. Farb- und Elelctro-, Kali- und Maschinenfabrik-Werte, sowie Automobil- und einige andere Nebenwerte setzten ihre Auf- würtsbewegung fort. Schiffahrtsaktien waren vernachlässigt. Von Bankaktien waren Deutsche Bank bevorzugt. Auslandsrenten lagen wiederum fest, inländische waren wenig verändert. Die zu Ein- heitslcursen gehandelten Industriewerte waren überwiegend fest Die Börse bleibt am Dienstag und Mittwoch geschlossen. Wie bis jetrt feststelrt, werden nur Devisenkurse, Produltenpreise und Tendenzberichte der Produltenbörse Übermittelt. Berliner Produktenmarkt. Berlin, 11. Oxt. Orahtb.) Wegen der Steigerung der ausln- Zahlungsmittel waren im Produktenverkehr die Maispreise höher gehalten. Für Hülsenfrüchte zeigte sich Rauf- lust; für Viktoriaerbsen und besonders für geringe Sorten von Pelusctien sowie flür Ackerbohnen und Wicken zeigten schles. Firmen größeren Bedarf. Mischfutter hatte bei größeren Umsätzen ſesten Markt. Stroh lag fest. Stärkeres Angebot lag in Runkrel- rüben vor. Die übrigen Artikel waren nur unbedeutend verändert. Berliner Devisen. — Amtlich Oktober 11. Oktober 9, Oktober 11. Oktober Geld Brief[LGeld! Brief Seld! Brief LGeld!! Brief Hoſſand.952052.05 Brüssel 460.50 Christianſs.—9 814.05/ 915.95 Kopenhagen 0 929.45 Steckholm 12.68.30308.651 Holsingfors.20 183.80 184.20 ſen 264.70, 205.30 „ 231.300 432.— * Magdeburg, 11. Oxt. Orahtb.)'ie der Verein für Getreide· handel mütteilt, werden die infalge des Krieges unterbrochenen wöchentlichen Zusammenlcunfte vom 14. Okctober ab wieder auf- genommen. Sie ſinden jeden Donnerstag von 11—12.30 Uhr in den Näumen der Börse statt. Wirtschaffliche Rundschau. Schloßhotel.-., Heidelberg. Vor dem Landgericht Heidelberg fand am 9. Olctober die Ver- handlung in der Anfechtungsklage der Aktionäminderheit der Schloßhotel--G. wegen dem Beschluß der General- wenigſten der Beru mehrheit, die sich im Besitz der gemeinnützigen Jettenbühlgesell- schaft befinden, hatten damals beschlossen, das Schloßhotel an dit sanatorium zu errichten. Die Minderheitsaktionäre, die früher ebenfalis zum Verkauf der Aktien aber zu höheren Preisen bereit gewesen wären, erhoben Einspruch gegen diesen Beschluß mit der Begründung, daß für eine solche A des Zweckes die vom Statut vorgeschriebene 271-Mehrheit nötig sei. Das Ge- richt hat heute diesem Antrag stattgegeben und den Beschluß der Generalversammlung für ungültig erklärt. In der Begrün⸗- dung des Urteils wird gesagt, daß für eine solche Aenderung die Statutenvorschriften einzuhalten seien. Das Mittelstandssana- torium kommt also vorläufig nicht zustande. Der Plan gelt be· kanntlich von den Kreisen Heidelberg, Mosbach und Mannheim teile der Jettenbühlgesellschaft sind. Auch mit dem Anschluß der Pfalz an das Unternehmen wird gerecimet. Die Jettenbülilgesell · schaft wird, wie wir hören, gegen den Beschluß des Landgerichts Berufung einlegen. Außerdem hat sie natürlich noch den Ausweg, so viel Aktien hinzuzukaufen, daß sie die-Mehrheit bekommt, nur wird sie in diesem Falle ziemlich viel Geld anlegen müssen. Der weitere Antrag der Aktionäminderheit, auch die Zuwall der neuen Aufsichtsratsmitglieder, die als Vertreter der Mehrheit geſten, für ungültig zu erklären, wurde vom Gericht abgelehnt. 8. Waren und Märkte. Mannheimer Produktenmarkt. m. Mannheim, 11. Oxt. Nachdem der Markt in der vergan- genen Woche durchweg in ruhiger Haltung verkehrte, machte sich heute neuerdings wieder eine bessere Nachfrage seitens der Verbraucher bemerkbar. Das Angebot war nicht drängend und infolgedessen wurden seitens der Verkäufer höhere Preisforderungen gestellt, die aber nur zögernd bewilligt werden. Im allgemeinen ist man auf seiten der Käufer immer noch mehr oder weniger abwartend. Für gelbes in Mannheim disponibles Laplatamais wurden 410 M. für die 100 kg bewilligt, jugoslaw. Mais war zu 335—340 M. die 100 kg, in Käufers Säcken, waggon⸗ frei Passau am Markte. Platamais, in Antwerpen angekommen, wurde frei Bord oder Waggon Antwerpen zu 305—400 M. an-⸗ geboten. Haferilocken, enthitterte Ware, blieben zu etwa 585 bis 555 M. die 100 Ekg erhältlich. Maismenhl war je nach Beschaffen- beit zu 450—650 M. die 100 kg ab Nahe Mannheim Häuflich. Von Futterkuchen waren Rapskuchen, olne Sack, zu 180—185., Leinkuchenschrot zu 300—310., die 100 kg offeriert. Obet⸗ trester wurden mit 80—85 M. ab Nähe Frankfurt a. M. und Bier- treber per Oktober lieferbar, zu 205—212 M. die 100 kg, transito süddeutscher Grenzstationen genannt. Gedörrte Möhren kosteten in Kisten, Nettogewicht 235.—245 M. ab mittelbadischen Verlade- stationen. Für Trockenschmitzel, Ia Ware, gingen die Forderungen bis auf etwa 175 M. per 100 kg, Heu lag fest, Wiesenheu kostete 43—45 M. und Kleeheu 46—48 M. per Zentner. In Stroh wurde crahtgepreßte Ware zu 24—25 M. per Zentner bewertet. Auch Hülsenfrüchte hatten heute festeren Markt, die Nachfrage nach allen Sorten war etwas reger und die Forderungen höher gehalten. Inländische Erbsen kosteten je nach Qualität 460—550., aus- Undische 435.—540., Rangoonbohnen 320—330., Brasil- bohnen 300—310., Aclerbohnen 325.—360., inländische Lin- sen 660—800., einschl. Säcken, per 100 kcg bahnfreĩ Mannheim. Von Saaten blieben Raps und Rübsen besser gefragt, die Preise bewegten sich zwischen 560—875 M. ah norddeutschen Stationen. — 2— 2 1 Büchertiſch. Geſchichte der Muſik. Von Dr. W. Alfred Einſtein„Aus Natur und Geiſteswelt“. Verlag von B. G. Teubner, Leipzig und Berlin 1920. Hien wird in gedrängter Darſtellung unter Verzicht auf allen biographiſchen Bal⸗ laſt und jede bloße Häufung von Namen die Entwicklung der Tonkunſt in ihrem notwendigen Verlauf von der Urzeit bis zur Gegenwart gezeigt. Es liegt dabei in der Natur der Sache, daß zunächſt die Entſtehung und Meh⸗ rung der Mittel der Muſik, dann die ihrer Formen in den Vordergrund der Darſtellung tritt, und daß je mehr ſich dieſe der neueren und neueſten Leit nähert, deſto deutlicher und ſchärfer die großen Perſönlichkeiten als die Träger und vollziehenden Organe der Entwicklung hervortreten. Bei der Darſtellung der älteren Muſikgeſchichte iſt darauf gerechnet, daß der Leſer gleichzeitig zu der Beiſpielſammlung greift in der die Typen der wich⸗ tigſten Kompoſitionsformen vom 13. Jahrhundert bis zu Haydn gebeten werden. Grundſatz der Wiedergabe iſt abſolute Treue und Deutlichkeit, 55 doch ſind alle unnötigen Schwierigkeiten der Faſſung aus dem Wege ge⸗ räumt. Die zweite Auflage der„Geſchichte der Muſik“ weiſt eine Reihe von Verbeſſerungen und Ergänzungen auf, ſo daß ſie in noch höherem Maße üſiker, zu erwecken geeignet iſt. Haydn, Mozart, Beethoven. Von Profeſſor Dr. Karl Krebs. Mit vier Bildniſſen auf Tafeln.„Aus Natur und Geiſteswelt“. Berlag von B. G. Teubner in Leipzig und Berlin. 1920. Alle Strahlen, die in der Muſik des 18. Jahrhunderts von den verſchiedenſten Seiten ausgehen, ſam⸗ meln ſich im Schaffen von Haydn, Mozart und Beethoven wie in drei Brennpunkten. Jeder führt das, was er ergreift, auf einen Gipfel. So werden ſie, zuſammengefaßt, zu einem Spiegel der geſamten Mufik ihrer eit.— Das nun ſchon in 3. Auflage Bändchen bietet eine Schaffens. Bei jedem werden an der Hand von Analyſen derjenigen Schöpfungen, die für ihre Eigenart beſonders charakteriſtiſch ſind, die drei Fragen beantwortet: Was hat er vorgefunden, wie hat er ſich das Vor⸗ gefundene angeeignet, was hat er aus eigener Natur hinzugetan. Ein knappes Literaturverzeichnis, das in der 3. Auflage auf den neueſten Stand gebracht iſt, beſchließt das feſſelnd geſchriebene Bändchen. Wir weißen Sklaven. Meine Erlebniſſe in dreijähriger franzöſiſcher Gefangenſchaft von Hellmuth Korth. Richard Mühlmann Verlagsbuch⸗ versammlung vom 5. April d. J. statt. Die Vertreter der Aktien- 8 Div.].11. Div. 9. 1..11. Div. 9. 11. 5 Div. Frankfurte rBörse. Pfslz. HVg.Bank. 2 165.—87.— Heddernh. Kupferw. 55% Deutsche Relchsanl. 79.30 79.30 2,50/% Südöst. ESb., 2, f. 73.—. 72.18 Anglo Continental. 6 207.50 304.— Kallw. Aschergleben 30 Eestverzinsliche Werte. Speſn. Oledſtbank f45.—143.30 Jonghans Gebr.. 1, do. 88.19 67.90%50%% do., geue Prloritst—.——.— Agsb.-Nrnb. Masch. 10 332.—340.— Kattowitzer Bergb. 0 u) Inländische. 9. 11. Fhein. Niyp.-Bank 2 183.——.—Adier& Oppenheim 20 13½/% do. 38.70 38.605%8 40., Opligat.... 34.78 35.25 Badische Anilin 18 ⁊—55— Köln-Rottweſſer 16 4% Mannh. v. 1901/6/08—.—90.50 Südd. Olsc-Ges. 8 176.—175.— Lederfabrft Spler. 15% do..63.— 53.25 4½% Anatoſſer, Ser.I, II139.—42.— Bergmann Elektr. 12 240.—244.50 Gebr. Körting. 15 2% Mannhelmer v. 1912—.— 90.50 Bergwerks-Aktien. Lederwerke Rothe. 7½ 4% Preull, Konsols..64.—04.20 4% 40,, Serie liI...106.—119.— Serſiner Eleſctr.. 8 220.—233.— Kostheim. Zellulose 6 5% Deutsche Relchsanl.] 79.50 79.50 Hoch Brgb.u. Gußst 5 594.—596.—do. Südd. ingb... 10%½%(o0o0. 54.00 55.— 4½% ArG, Obl. v. 100—.——.— Bing Närgberg.. 18 270. 279.— Lameyer& Co. 8 os 30—— Peutsch-LTux Brgw. 10 354.—374.— do. SpicharzZ.. 10 D 52.10 82.105 D. Ueberses-El.-Obſ./. Sismarekhütts... 3 768.50730.— Laurahütte 0 30%% do. 58.45 58.50 Gelsenk. Bergw.. 6 360.503½.50 Walzm. Ludwigsbf. 12 4% Badlsche Anlelhe. 75.—75.10 Dividenden-Werte Zochumer Gusstahl 5 398. 500.50 Linde's Eismaschin. 12 3% do, 62.35 62.50(erpener Bergbau. 8 375.— 385.—, Missehinenf. Kleyer 15 erisohe Anl. 68.— 67.75 0 Sobr. Böhler& Co. 12 550.50555.— Linke& Hofmann 23.3 37%% Relchs-Schatzanl. d Kallw. Westefegeln 35 970. 975. de. Badenla 110 30% KHessſsche Anleine 53.—52.73 Trausp.-Aktien. Div. rown, Bayer a Co. 9.—.—-Eudwig LoewesCo. 18 40½%% IV. und V. do... 80.78 80.75 Mannesm.-Nhr.-W. 6 491. 45.50 40, Bad. Burlsch 14 4% Frankfurt. Stadtanf 106.25,10.— Schantungbahn.. 0 641.645.— Zuderus Eisenw.. 7½ 435.—441.— Cothringer Hütte. 12 2% gRelchsschatzanl. 13.13.5Obschl. Eisend.-Bd. 5 277.75½289.50 Daimlermotor.. 8 4% München. Stadtani 99.30 59.80 Aſig.o.-u. Straßb. 6 104.50 100.25 Shem. Griasbeim 12 341.34l Mannesmannröhren 6 % Pecud. Schatzamw. 100.20 do. Eisenind.(Caro) 14 272.—281.— Maschfbr. Eglingen 9% Frankef. Hrpotheken- Or. Berl. Straßenb. ½—.——.— Chem. Meſſer.. 12 316.— 308. Obefschl.lab.-Bed. 6 4%.......83.25/—.— Phönix Bergbau. 8 380.2507.30 de, Eisenach.. 10 1 bank-Ffendbriefe—.101.90 Hüdd. EIsenbahn.. 3½ 103.——.—Obem. Albert.. 40—½749.50 do, Elsenlnd.. 14 %Bo Preug. Konsols.. 55.— 58.50 V. KSn.- u. Laureh 0 389.50,00.— Stitener, Burlach. 15 Oest. Stastsefsenb. 7½ 214.—219.— Soncordia Bergb. 22.— do. Kokswerke.. 17 IrTTT e tt Hald& Neu, Nähm. 15 b) KAuslündisch Zaltiqore and Ohio— 463.— 474.][Oeimler Motorsn. 5 243.50253.— Orensteln& Koppel 16 4% Bag. Anlelhe v. 1919 77.— 76.50 ransport-Aktlen. Karisruher Masch. 10 natolſer 60%.. 71—.——.—Deutsch-Laxembg. 10 385.— 560.— Phönix Bergbad. 8 %% Gad. Anleide. ee Sohantang 2 2 708J7½ Maseh. u. Arm. Klein— e Ptigz-Fleinrichbafin 8515.—.—.-Vebers. Elettr.. 0 1033.5,1055.0 Fheig. Srauntefne 12%½ 3% do. von 189)—Hamb.-Am. Paketf.— 183 10184.7 Pfafz Nähm, Koyser 12—1*⁰˙% 7 05 Sehstz-.Austt, Dampfsch.— 199.75108.— Ooutsche Efdö. 20 1850.-1838.0 Rün. NMetaff. Vorz. 0 3 %% Beler. Send-an. 81.—61.26 Goctaiine gte 8, 21.75 l. Sebgsigr. Frank cn. J f278.—278.—, dangsung...28 32.50 Hlamb.-Am. Palketf.— 182.50 182.— Deutsche Call. 7 444.450. Ahein. Stanfterce. 6 1% ee Ssssnbel. 55.15 8050 Gest.g0d. fom 51.— Ler. Otseh. Oelfsbr. 12 585.750785.5 4% 4. Soldtente„ 2 18gSüdem Bseh.— 247.75—.— Peutsche Steinzeug— 300.—28.— Riebece Monlsn- 9 %% BeuePtste., FiseFf. 91.7 Gest Südb. lteme d e,— Ferzell Wersel 35.— 41005 7 le 2. lense Dampfsch..— 285.—288. B. Waffen u. unit. 20 418.50.423.— Fembacher flütten, 18 5 —.— 7850 Industrie-Aktien. Pf. Pulverfabr.ingb. 30————%% 2 8 9 10 10 6.——.— Nordd.Lloſd..—180.50,178.75 Pürkoppherke.. 35 019.75,609.500 Rätgersweorks 12½ b) Ausländische. Srun& billfingef. 8„ 289.—Seffindgstiſe Wolff J 217-e de,H aplertents: d, S Bank-Aktlen. Sſberfeſger Farben 18 Sschsennerk. 20 4½% Oest. St.-R. v. 1913.——.—Cementw.Heidelbg. 10 248.—252.—. Spinn. Ettiiagen. 7 ·1% Türk. Administ.-Anl. 83.50 82.78 Berl. Tassdeis- 10 44 5 Electr. Licht u. Kraft 0 Schuckert& Co0. 8 4½% do. Schatzanweis. 35.—Bad. Anilinn 12 480.25500.— Kals. 12—.——4% do. Bagdad- Comm.- u. Distebe 9 185.—185.50 B. f. e. Unt.(Zdr.) 0 Siemens& Halske 12 4% do, Cold-Rents. 33.78 33.50 Chem. Scheldeanst. 20 675.— 585.— Uhrenibr. furtwang. 10—. 276.— Eisenbahn!. 14,78147,75 Harmstzdter Bank: 8 169.—152.— Schweller Jergw.: Telephon Berliner— 4% do. einheit, Reſte 22.5%— h. Griesh.-Elektr. 7 320.5339.50 Waggonfabf. Füchs 22 01.—J4% do. Bagdad- Dsutsche Zank. 12 315. 312.— Feſdmönls Basſerf—- Türk. Tabakregle 40% Unger. Sold-Reſte.—. 36.50 Farbw, Höchst. 12 390. 397.— Zoliskoffbr. Waldhof 10 47.—470.— Eisenbaha i. 129.500129.% SiskontoCommand. 10 223.—225.25 Celten& Sulſſs zume 10 Ver. Fränk. Schuhf. 18 4% do. St. Bte.v. 19100 33 75/—. J ch, F. Nlannhem 7————Zuckerfabrik, Bad.. 14 365.—361.4% do. unffiz. Anlelhee2u.— 229.— 158—197.— Fliedtlenzüütte.. 25 Ver. Glanzstoffe. 20 3/% do. St.-Rie.v. 189/ 23.— 22.—Ch. Farb. Mühlheim—do. Frankenthal— 356—-50.—1 4% ee 1 ee e Seseege Beute 101 do. Hofzuverkonl.. 20.—435.— 400-Pes.— 92 be 1 8 Sesenk. Berg v.„Maschinen— Oividenden-Werte do. Rütgerswerke 127 350.— 355. Berliner Börse. 4½% Ung. St.-Rt.1919 34.80, 34.30 Westersgeſn Alkall 85 eeee, e Aſſad entiadust..—.Festverzinsliche Werte.%e do. de..1510 2550 28.10 Keseſtebagc. 43450.15.75 Seorgs.-Gaflenh. 0 Sellstoff Waidhof 10. Badische Benk. 6/229 75 220—Aſig. Eſektr.-GSes. 10 291—295.—f88 4% do. Goldrento. 57.— 56.60 Peſchsbank.. Serteshelmer Stas. 10 Deutsch-Ostafrika— Beri. Handelsg.. 10 220.—.— Befgmann W. 12 242—245. a) Reichs- und 4% do. Kronenrente 26.— 20.23 Industrie-Aktien. 555 Goldschmidt, Th.. 12 25.—[Neu-Guinen Darmst. Bank. 8 159.50159.50 Feſten& Guiſeaume 10——.— Staatspapiere. 4% Wienet Invest.-Anl.“ 40.— 46.—. Accumulat.-Fabr.. 20 375.—312.— Harpener Bergbau. 5 Otayl Min en u. Elsb.— Deutsche Zank. 12 309.50311.50 Kahmeyer 8 21ů.208.—5% D. Schatzenw. Ser.—.3% Ossterrsſch.-Ungar, Adler& Oppenhelim. 20 740.—135.—Hitpert Meschinen 8 do. Genubsen. Oisconto-Ses. 10 225.—274.— h. Elfcr.-B. Mannh, 7 199.——.-5% do. Ser. II. 99.1099.:]Staatsbank, aſte J 65.50 63.75 AdlerwerkcCo 10 305.223.75 KHlirsen Kupfer.. 10 Deutsche Petrol..— Dresdner Sank. 2 128.—525 Stemenerzeundere 8..—4½9% do. Ser.IV-... 80,.75 80.75 3½% do. N. Serſe.—. 47.—-G. Anil. Frsptow 12 414. 408.— Höchsterf arbwerke 12 Pomones— Nefſonalbſtef. Otschf. 5 170.—70m nl e 12 305.—810.— 4½% do. Ser. VI- I 4 73.—73.—3%.3. 52.—Allg. Elektr.-Ges.. 10 290.2529.[Hoesch Eisen u. St. 0 Meldbufg Pfälzlische Bank.. 7 139.75 40.— Gummiw. Peter!. 18 J316.—320.50 J 4½% do. 19240r.. J 90.75 80.75 4% J0. Sofdprior.. 39.— 40.— Alumfnium-industr. 1i8—Hobenlohe-Werks 0 handlung(Max Groſſe), Halle(Saale). Jettenbühlgesellschaft zu verpachten, um daraus ein Mittelstands- sowie von der Stadt Heidelberg aus, in welchen Händen die An- als die erſte Beruſden Intereſſe aller Muſikausübenden und nicht zum Darſtellung des Lebensganges der drei Komponiſten und ihres künſtleriſchen * Montag, den 11. Oktober 1920. Maunheimer General⸗Anzeiger. Uubend- Ausgabe) 5. Seite. Nr. 459. Nus dem Zande. Karlsruhe, 7. Okt. Der Stadtgarten, die Zierde der badiſchen Landeshauptſtadt, der augenblicklich im herrlichſten Herbſt⸗ blumenſchmuck ſteht, hat im Laufe dieſes Jahres verſchiedene gärtne⸗ riſche Umgeſtaltungen erfahren, die neben der berühmten großen Roſenanlage eine beſondere Sehenswürdigkeit des Gartens bilden werden. Die von dem jüngſt verſtorbenen Ehrenbürger der Stadt. Geh. Kommerzienrat Wolff zur Verfügung geſtellte Summe von 100.000 Mark wurde dazu benützt, einen Teil des Stadtgartens in drei Blumenanlagen umzuwandeln, die jetzt fertiggeſtellt ſind und von dem erleſenen künſtleriſchen Geſchmack des neuen Stadtgarten⸗ direktors Scherer Zeugnis geben. Auch an plaſtiſchem Schmuck hat der Stadtgarten von vpferfreudigen Bürgern einige neue Zu⸗ wendungen erhalten, die zur Verſchönerung der Geſamtanlage weſentlich beitragen. Wer von auswärts kommt, ſollte nicht ver⸗ einen Spaziergang durch dieſen ſchönen Garten zu unter⸗ ehmen. * Karlsruhe, 9. Okt. Dem hieſigen Landespreisamt iſt es gelungen, in den letzten drei Monaten in 32 Fällen großen Schiebungen von vielen Millionen Werten auf die Spur zu kommen. Von dieſen 32 Fällen ſind inzwiſchen durch die Wucher⸗ erichte neun zur Aburteflung gelangt. Hierbei wurde auf eine Jefängnisſtrafe von rund 17 Monaten und Geldſtrafen mit Ein⸗ ziehung der Gewinne auf rund 999 000 Mark erkannt. Ueber die weiteren 28 Fälle ſchwebt noch das Verfahren. Karlsruhe, 10. Okt. Vor einigen Tagen hat ſich, wie wir mitteilten, eine Liebestragödie abgeſpielt. Der Dentiſt Nagel war von ſeiner Braut telephoniſch benachrichtigt worden, daß die bevorſtehende Hochzeit verſchoben werden müßte. Da ſich der Bräutigam dadurch zurückgeſetzt fühlte und glaubte, ſeine Braut wolle das Verlöbnis auflöſen, griff er während des Tele⸗ phongeſprächs zurt Revolper und machke ſeinem Leben ein Ende. Seine Braut, die Dentiſtin Elſe Burg, deued kurze Zeit darauf ebenfalls durch Erſchießen freiwillig aus em Leben. * Gengenbach, 8. Okt. Beim Ausweichen vor einem daher⸗ fahrenden Juge beachtete der verheiratete Streckenläufer Martin Benz von hier einen auf dem anderen Gleiſe fahrenden Zug nicht, wurde von dieſem erſafßt überfahren und ſofort getötet, Triberg, 10. Oktober. Der wegen Teilnahme an der Er⸗ eines Kaufmanns am Waſſerfall verhaftete Jakob Härtlein aus Boxdorf in Bahern wurde außer Verfol⸗ gung geſetzt, da ſich ergeben hat, daß er am Morde unbeteiligt büße Wegen Landſtreicherei mußte er eine kurge Haftſtrafe ver⸗ Ußen. (MNurg(A. Säckingen), 5. Okt. Bei dem am Sonntag hier ſtattgefundenen Fußballwettſpiel zwiſchen der hieſigen Mannſchaft und der von Heflingen ſtürzte im Gedränge des Vorſtürmens der 20jährige Hans Walch ſo unglücklich, daß er bewußtlos zuſammen⸗ brach und auf dem Platze ſtarb. 5 * Konſtanz, 10. Okt. Der Leiter der Kreuzlinger Filiale des Kohlengroßgeſchäfts M. Strohmeher u. Co in Konſtang, Roth⸗ Frommhergz, hat ſich Veruntreuungen in Höhe von un⸗ gefähr 800 000 Franken zuſchulden kommen laſſen. Dem Kaſſierer Staudemann der Fuma Dreyfuß in Kreuzlingen wurden mordung Veruntreuungen in Höhe von über 90 00⁰0 Franken nachgewieſen. Sportliche Kunoͤſchau. Die ſonnkägigen Jußzballweltkämpfe. 1 Spielvereinigung 07— 5 Turn⸗ und Raſenſport FJendenheim 10. 55 Am geſtrigen Sonntag wurde der neue Sportplatz der Spielvereini⸗ gung 07 bei der Jägerluſt eingeweiht. Nach einer kurzen Anſprache des Porſthenden von Spielvereinigung 07 wurde dem 9 8 vom Verein für Turn⸗ und Raſenſport ein Lorbeerkranz berreicht. Man ſollte meinen, daß jetzt ein ſchönes und faires Spiel zu verfolgen geweſen ſei. Aber man wurde ſchwer enttäuſcht. Man konnte wieder ſo recht auf beiden Seiten ſehen, daß es nur eine Jagd nach Punkten war. Es gab ziemlich Straf⸗ ne Stellen Tücht. Beamter für Materialabrechnung zum möglichſt ſofor⸗ tigen Eintritt geſucht. Es wollen ſich nur Bewerber mit großen Branchekenntniſſen, die in gleicher Eigenſchaft ſchon tätig waren, unter Beifügung von Zeugnisabſchriften, Referenzen, Lichtbild und unter Angabe ihrer Anſprüche melden bei 11362 pfalzwerke.-G. Ludwigshafen 3. Nh. Pranckhstrasse 15. polfoſtSſenohptsſi mögl. aus der techn. 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E. 55 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 2¹ Wegen Aufgabe des alten Berufes(Photogr.) ſuche anderweitige geeig⸗ nete 7155 eaflae wenn auch gegen vorläufig nur geringe Vergütung. Angebote unter S. R. 42 an die Geſchäftsſt. erbel. hörte den Schuß und golf Spul- U. 1809 22214 ſtöße. Herr Schiedsrichter Munck von Feuerbach⸗Stuttgart leitete das Spiel einwandfrei. Spielvereinigung hat um 2 Uhr 30 Anſpiel, bricht durch, aber der Ball geht ins Aus. Feudenheim konnte ſich nunmehr gut zuſammenfinden, aber das ſonſt übliche Zuſammenſpiel gelangte infolge des zu ſchmalen und kurzen Platzes nicht zur vollen Entwicklung. Eine ſichtliche Ueberlegenheit Feudenheims konnte man für einige Minuten wahrnehmen, aber außer einer Ecke war vorerſt nichts zu erzielen, da ſich die Verteidigung von 07 mächtig ins Zeug legte. In der 13. Minute verwirkte ſich Feudenheim einen Strafſtoß, welcher von 07 haushoch über die Latte geſchoſſen wurde. Ein Schuß des Linksaußen von Feudenheim geht neben die Latte, ebenſo ein Schuß des Linksaußen von 07. Ein Schuß des Halblinken ſauſt eben⸗ falls im Aus. In der 21. Minute bricht Feudenheim ſchon durch und ein 9160 von Lipponer läßt Feudenheim die Führung bis zur Pauſe über⸗ nehmen. Nach Wiederbeginn ſtrengt ſich 07 mächtig an, um den Ausgleich her⸗ beizuführen, was auch bereits in der 6. Minute gelang. Gleich darauf konnte 07 einen Eckball erzielen. Jetzt hat Feudenheim das Gedränge vor ſeinem Heiligtum ſatt, macht ſich Luft und bricht ſchön durch. Dem Mittel⸗ ſtürmer Ueberrhein gelingt in der 12. Minute, das 2. Tor für Feuden⸗ heim zu erzielen. Ein Durchbruch von 07 wird von Feudenheims Verteidi⸗ gung zur Ecke abgewehrt. Ein Schuß von Ueberrhein wird von dem fer⸗ Torwächter glänzend gehalten. Ein Angriff Feudenheims wird vom Ver⸗ teidiger 07 gerade auf der Torkinie abgewehrt. So konnte man bis Schluß noch ein ziemlich maſſives und ſehr hohes Spiel verfolgen, ohne daß an dem Reſultat etwas geändert wurde. II. O0: 3, III. 2: 6, IV.:6. 45 Weitere Spiel-Ergebniſſe. Südweſtkreis:.⸗C. Freiburg— Karlsruher Fußball⸗ verein:1; Erſter Fußballkl. Pforzheim— V. f. B. Karlsruhe:1: Phönix Karlsruhe— Sportel. Frelburg:0, Mühlburg— Beiert⸗ heim:1; V. f. R. Pforzheim— Germania Brötzingen:1. Süd⸗ und Nordbayern: Arnim Uünchen— Bayern München:6; Mtv. München— M. S. V. München 21: Mto. In⸗ olſtadt— Wacker München:2; Tv. 1846—. Pfeil Nürnberg:0; To. 1860 Fürth— Würzburger Kickers:2; Mtv. Fürth— Bayern Kahnne:2; Fv. Nürnberg— Fel. Bamberg:0; ainkreiſe: Einkracht Frankfurt— V. f. R. Frankfurt 111; Hanau 1893— Hanau 1894:0; Sportcl. Bürgel— Kickers Offenbach:0; Germania Frankfurt— Viktoria Aſchaffenburg:0; F. S. B. Frankfurt— Fg. Seckbach:1: Germania Rückingen— Sportfreunde Frankfurt:0; Viktoria Nen— Germania Bie⸗ ber:2; Union Niederrad— Ty. Heuſenſtamm:0; Jv. Offenbach— Fy. Iſenburg:2. Rheinkreis: Sportcl. Saar Saarbrücken— Sportverein Trier:2; Völklingen— Sulzbach:2; Tv. Burbach— 5— 1902:0; Boruſſia Neunkirchen— Fy. Oberſtein 11; Kreuzna 1907— Fv. Saarbrücken:2; 85 S. V. Mainz— Wormatia Worms :2; Alemannia Griesheim— Kaſtell:1; Turn⸗ und Sportgemeinde Höchſt— Alemannia Worms:1; Germania Wiesbaden— Sport⸗ verein Wiesbaden:2; Sportcl. Pirmaſens— Fel. Pirmaſens:0: Fv. Kaiſerslautern— Sportel. Ludwigshafen:8: Phönix Ludwigs⸗ hafen— Fy. Frankenthal:1; 1903 Ludwigshafen— V. f. R. Kai⸗ ſerslautern:1. 5 Hockey. B. f. R. I.— Kickers Stuttgart I.:1(220). Formverbeſſerung gegenüber dem letzten Jahr. Mannheim fand ſich auf dem teilweiſe ſehr unebenen Raſenplatze nicht ganz zuſam⸗ men, führte dann aber ein 2 ſchnelles Spiel vor. der Pauüſe war Mannheim faſt ſtändig überlegen, konnte aber ſeine Ueberlegenheit nicht in Toren ausdrücken, da die Stuttgarter Läufer und teilweiſe auch die Stürmer zur Unterſtützung der Verteidigung zurück gingen, Stuttgarts Verteidiger entledigten ſich ihrer Auf⸗ gabe in glänzender iſe und verhüteten durch ihre Stockſicherheit eine größere Niederlage. Gut war außerdem noch der Mittel⸗ läufer und der gewandte und ſchnelle Mittelſtürmer.— Vei Mann⸗ heim fehlte die ſonſt gewohnte gute e der Läufer⸗ reihe und Sturm. Hieran war teilweiſe das Verſagen des rechten Niennheimer Adrebuch Neue vollsfsndige Ausgabe 1920 Preis 45 Mark Die Stuttgarter Mannſchaft überraſchte durch eine weſentliche ſicherheit. Schla Platz. May, der nach Läufers ſchuld. Außerdem war der Mittelläufer durch eine Arm⸗ verletzung ſehr behindert. ſpielte, war in beſter Form und gefiel beſonders durch ſeine Stock⸗ Der linke Verteidiger Baumann zeigte bei der Abwahr große Gewandtheit und fiel beſonders durch ſeinen befreienden 5 Das Innentrio kombinierte gut, hatte aber mit ſeinen Schüſſen Pech; die Außenſtürmer litten ſehr unter dem unebenen Wetternachrichtendienſt der badiſchen Landeswekkerwarte in Karlsruhe. Beobachtungen vom Montag, den 11. Oktbr. 1920,8 uhr morgens(MBZ.) Auf Grund land⸗ und funkentelegraphiſcher Meldungen. Halbzeit Mittelläufer Geringe über de Druckſtörung haben bracht, die ſich am in den nördlichen Hauptſchriftle Schönfelder; für Handel: Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, G. m. b.., Mannheim, U 6, 2. EF ———— „uftdruck Wind Niederſchlag der 70 Temp. Ort in dire— Tichtg. Stürke Wetter letzten an Skund. Sanlabe 9 0 e heiter 0 dnigsberg. 767.1 9 No ſſchwach vedeckt 0 Berlm—————— rankfurt a. M.—————— ünchen 765.7 5 ONoO ſſchwach— 0 Kopenhagen.. 72.4 8 NNO ſſchwach] Nebel 0 Stockhom.. 70.9[W ſchwach heiter 0 Haparanda 17656.3 8 NY/ 3 wolkig 0 Boddz..q767.6 11 WSW ſſchwa bedeckt.6 Paris. 183.4 11 NoO ſſchwach bedeckt 0 Meie e 15 W ſſchwach wolkig 4 ür„„„„ 6„„% 0 er 4 — 408 6—— ſwolklos 0 Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7˙8 morgens) See⸗ dalg 7— S83 Wind 38 Be⸗ höhe in dedſ tur.8— 338 merkungen m mm Co Ss Richt.Stürke 8 8 Vertheim. 151 766. 5 18] 4 N ſchw.aoln.“ 9 Königſtuhl.127 764.66 7“ 12 6 NO mäß. wolll.. 0 Karlsruhe...213763.90]/ 16 7NO mäß.] voln.] 0 Baden⸗Baden 563763 2 9 14 7NO ſſchw.. be. 0 Villingen..15 764.0 6 11 6 8 ſmäß. betegg 0 Hof 1281652.880 4/ 10 4J 0 ſſchw. lebel! 0 82 Blaſſen 780—::——-——05 Allgemeine Witterungsüberſichf. m Alpengebiet und Südfrankreich befindliche itung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Fenuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Richard Dr. A. Nepple; für Anzeigen Karl Hügel. Mannheimer General⸗Anzeiger geſtern im Süden des Landes Bewölkung ge⸗ Nachmittag bis Mittelbaden aus dehnte, Landesteilen das heitere Wetter fortdauert. während Wettervorausſage bis Dienstag, den 12. Oktober, nachts 12 Uhr: Vielfach heiter, doch zeitweiſe wolkig, beſonders in Südbaden. Fort⸗ geſetzt trocken, etwas kühler. Zu beziehem durch den Verled Druckerei Dr. Heaes.F. E 6, 2 Fernspr. 7940—7940 82⁵⁵ Frau sucht Beschäftigung von 8 Uhr bis nachmitt. 3 Uhr. Mittelſtraße 13 2. Stoc, Hih. 415 fent. Haus Mit belſebig. 00 Uägt- ö. ponsſonshaus berw. Sofa, Schreibtiſch, b Laus mit Geschält zu verkauſen. 7896 oder wo ſolches einzu⸗ 6, 21, Schreinerei. ichten iſt zu kaufen. Zu verkaufen: 13 V dndlaeng Lanpen Eeene ppelserimmerläslendag 1 Manabrett belchen) Hamenmante 1 oländer Cwelstzey mit IItis-Kragen Weir at Mae zu enen ae bd blenn de ee Nennec, o 1 2 ladlm Ilur Neubeck, 7, 28, I. rbteilhalb. ſof. zu verk. — 90 uls, 183 an Gefl. 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D 1 ——— — zwar im Range vor Verteilung der Dividende Mannheim übergegangen, der es als alleinꝛger Montag, den 11. Oktober 1920. 6. Seite. Nr. 459. Mannheimer General · Anzeiger.(Abend · Ausgabe.) Amtliche Bekanntmachung linar in Neingewinn der folgenden Jabre, und Alerander Schnell auf Hans Bauer, Kaufmann, 7—Beſſere Dame ſucht ſofort werden. Von leßiteren Anſpruch au Bekannkmachung. Zum Meſſen und Wägen im öffentlichen Ver⸗ kehr, ſofern dadurch der Umfang von Leiſtungen beſtimmt werden ſoll dürfen nur geeichte Maße, Gewichte und Wagen verwendet und bereit gehalten werden, die innerhalb beſtimmter Friſten auch zur Nacheichung zu bringen ſind. Nacheichungsfriſt 2 bezw. 3 Jahre. Erfordernis, Eichſtempel und Jahres⸗ zeichen des laufenden oder eines der zwei bezw. drei vorhergehenden Jahre. Die Neu- und Nacheichung aller Meßgeräte wird durch die Staatseichämter und bei den Ab⸗ fertigungsſtellen innerhalb ihrer Befugniſſe, jeder⸗ zeit vorgenommen. Die Nacheichung der Längemaße,—— maße. Meßwerkzeuge für Flüſſigkeiten, Hohlmaße und Meßwerkzeuge für tockene Gegenſtände, Ge⸗ wichte und transportable Wagen bis 9000 kg Trag· kraft(ausgenommen die Präziſions⸗, Längemaße, Gewichte und ⸗Wagen) Nacheichungspflicht 2 8 wird außerdem durch die Staatseichmeiſter in einzelnen Gemeinden alle 2 Jahre vorgenommen. Der Nacheichung wird eine polizeiliche Nachſchau Banle bei der aber keine Eichungen, ſondern nur rüfungen vorgenommen werden, ob alle im öffent⸗ 29—3 lichen Verkehr befmdlichen Meßgeräte vorſchrifts⸗ mäßig geeicht und nachgeeicht ſind. ie Meßgerätebeſitzer haben die Meßgeräte in hergerichteten und gereinigten Zuſtand, unter An⸗ gabe von Vor⸗ und Zunamen, Stand und Wohnung des Einlieferers in dem für ihre Gemeinden be⸗ ſtimmten Nacheichungslokal zu den angegebenen Zeiten(Bormittag) zur Nacheichung vorzulegen. Nacheichung im Amtsbezirk Mannheim. 1. In der Faßhalle in Schriesheim. ür Schriesheim vom 4. bis 13. Oktober 1920. 2. In der Faßeichhalle(Zehnteſcheuer) in Laden⸗ burg. Für Neckarhauſen am 15. und 18. und Ladenburg vom 18. bis 28. Oktober 1920. 3. Im alten Schulhaus in Ilvesheim. Für Ilvesheim vom 2. bis 6. November 1920. 4. In der Faßeichhalle in Seckenheim. ür Seckenheim vom 9. bis 22. November 1920. 5. Im Feuerwehrſchuppen in Rheinau. jür Rheinau vom 25. Nov. bis 1. Dez. 1920. 6. Im alten Schulhaus in Feudenheim. Für Wallſtadt am., 4. und 6. und Feuden⸗ — vom 7. bis 17. Dezember 1920. 7. Im früheren Rathaus in Sandhofen. Für Kirſchgartshauſen am 20. und Sandhoſen vom 21. bis 31. Dezember 1920. Karlsruhe, den 25. September 1920. Bad. Obereichungsamt. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hier ⸗ mit Kenntnis. 36 nheim, den 4. Oktober 1920. Bad. Bezirksamt— Poligzeidirektion. Fernhaltung unzuverläſſiger Perſonen vom Haudel delr. „Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915 betr. Fernhaltung unzuver⸗ n er Perſonen vom Handel(.⸗G.⸗Bl. Seite 603) in Verbindung mit§ 1 der Verordnung des Mi⸗ niſteriums des Innern nom 14. Oktober 1915 wird iermit dem Julſus Schexer der Handel mit Rindvieh, chweine, Schafe und 555 ſowie jegliche mittel⸗ bare und unmittelbare Beteiligung an einem ſolchen auf die Stammaktien. Im Falle der Auflöſung der Geſellſchaft ſind aus dem Ueberſchuß des Ver⸗ mögens über die Schulden zuänchſt die etwa rück⸗ ſtändigen Dividendenanſprüche der arzug⸗ aktionäre zu befriedigen; alsdann ſind die auf die Vorzugsaktien eingezahlten Beträge zurückzu⸗ zahlen. Weitere Anſprüche der Inhaber der Vor⸗ zugsaktien an den alsdaun noch etwa verbleibenden Ueberſchuß ſind ausgeſchloſſen. Mannheim, den 5. Oktober 1920. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Jum Handelsregiſter B Pand ff.-J. 12, Firma„Badiſche Geſellſchaft für Zuckerfabrikation“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Joſef Wolf iſt aus dem Vorſtand ausgeſchieden. 15⁴ Mannheim. den 7. Oktober 1920. Bad. Amtsgericht, B. G. 4. Zum Handelsregiſter B Band VIII O. Z. 11 Firma„Bank für Mannheim“ in Mannheim als weigniederlaſſung der Firma Bank für Handel und nduſtrie in Darm⸗ ſtadt wurde heute eingetragen: 15⁴ Durch Beſchluß der Generalverſammlung vom 16. Juli 1920 ſind die 88 1 bis 10, 13 bis 26, 2 und 36 geändert und der Geſellſchaftsver⸗ trag iſt neu gefaßt, wie dies aus dem notariellen Pratokoll über die Generalverſammlung vom 15. Juli 1920 erſichtlich iſt, auf das Bezug genommen wird. Nach demſelben Beſchluß ſoll das Grund⸗ kapital um 60,000,000 Mark erhöht werden. Dieſe Das Grundkapital beträgt jetzt 220,500,000 Mark. Die 60000 neuen auf den Inhaben lautenden Aktien zu je 1000 M. werden —5 Kurſe von 120% ausgegeben. Paul Boeſe, r. Otto Fiſcher, Guſtav Nollſtadt, Ernſt Sander, Edmund Wolſſohn und Georg Wolffohn, alle in Berlin ſind zu ſtellvertretenden Vorſtandsmitglie⸗ dern beſtellt. Mannheim, den 7. Oktober 1920. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Jum B, Band IIl, O⸗3. 34 ——„Möbelfabrik Peter, Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung“ in Mannheim wurde heute etragen: 5 urch Geſellſchafterbeſchluß vom 13. Auguſt 1920 iſt die Geſellſchaft aufgelöſt. Der bisherige Geſchäftsführer Kaufmann Franz Sauer, Mannhelm und Kaufmann David Neu, Darmſtadt ſind zu Li⸗ quidatoren beſtellt. Dieſelben ſind berechtigt, jeder für ſich allein die Firma zu zeichnen und die in Liquidation befindliche Geſellſchaft zu vertreten. Mannheim, den 7. Oktober 1920. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Jum Handelsregiſter A wurde heute ein⸗ getragen: 154/%55 1. Band II.⸗Z. 6, Firmg„Dubois& Kaufmann“ in Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. in Mannheim. Das Geſchäft iſt ſamt der Firma von Alphons Blum auf die Fabrikanten Chri⸗ ſtian ey und Hermann Stephan, beide in übergegangen, welche es in ofſfener Handelsgeſellſchaft unter der bisherigen Firma ſortführen. Die Geſellſchaft hat am 16. Seprem⸗ ber 1920 begonnen. Der Uebergang der in dem Betriebe des bisherigen Inhabers begründeten Forderungen und Verbindlichkeiten auf die Er⸗ Handel wegen Unzuverläſſigkeit in Bezug auf dieſen werber der Firma iſt ausgeſchloſſen. Die Pro⸗ Handelsbetrieb unterſagt. 5 17 i.Hi Mannheim, den 23. September 1920.— Beardei Bad. Bezirksamt.— Abt. III.— Fernhaltung unzuverläſſiger Perſonen vom Haudel Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. IX. 1915 betr. unzuverläſſiger Per⸗ onen vom Handel(R. G. Bl. S. 603) in Verbin⸗ ſung mit 8 1 der Verordnung des Miniſteriums des Innern vom 14. Oktober 1915 wird hiermit der Frau Thereſe Hartmann geb. Stögner, hier, O 3, 3 Der Betrieb einer Konditorei, ſowie der Handel mit Back⸗, Zucker⸗ und Konditoreiwaren, ſowie jegliche mittelbare oder unmittelbare Beteiligung an einem ſolchen Handel wegen Unzuverläſſigkeit in Bezu auf dieſen auf die Dauer von Wochen mit Wirkung vom Montag, den 11. Oktober ab, unterſagt. 17 Mannheim, den 4. Oktober 1920. ad. Bezirksamt— Abt. III. inſendienſt der tſchechoflowarſſchen ere ie Friſt 25 er tſchechoflowa · kiſchen Wertpapiere iſt bis zum 15. Nopember 1920 verlängert worden. Es wird wiederholt darauf hin⸗ Auilun daß für Baden die Finanzämter 1 in arlsruhe und Mannheim und die anzämter Hauptſteuerämter) in Freiburg, Heidelberg und forzheim die eidesſtattllche Verſicherung nehmen und die Wertpapiere abſtempeln. Karlsruhe, den 6. Oktober 1920. der Nel alen ung der Reichseinkommenſtener. aubee(Einkommenſteueranforde⸗ e en) für das Rechnungsſa ind zum 1. Oktober den b zugeſtellt worden. Die beiden erſten viertelfährlichen Raten müſſen ſpäteſtens am 15. Oktober entrichtet werden. An die Zah wird Bei ſpäterer Zah · lung müſſen Zinſen zu 5 v. H. vom 16. Okt. an be werden. Wer erſt nach dem 22. Okt. be⸗ l, wird ohne vorherige Mahnung zwangsweiſe rleben und muß eine Pfändungsanordnungs⸗ gebühr entrichten. Wer den Forderungszettel erſt nach dem 1. Oktober erhält, muß die bis zur Zu⸗ verfallenen Raten binnen 14 Tagen vom Empfang des Forderungszettels an entrichten, ſonſt treten auch für ihn entſprechende Folgen ein. Man zahle bargeldlos. 11338 Dieſe Bekanntmachung tritt an Stelle der be⸗ unterm 17. September J. Js. veröffentlichten. heim, den 9. Oktober 1920. Finanzamt. Zum Handelsregiſter B Band X O,. 26, —— Benz& Cie. Rheiniſche Automobil⸗ und otoren⸗Fabrik Aktiengeſellſchaft“ in Mannheim wurde heüte eingetragen: 153 Durch den Beſchluß der Generalverſammlung vom 3. Mai 1920 ſind die 88 3, 13 und 19 wie aus der notariellen Urkunde, auf die hiermit ver⸗ wieſen wird, erſichtlich iſt, geändert und dem Ge⸗ ſellſchaftsvertrag ein weiterer Paragraph, 8 21, zugefügt. Nach demſelben Beſchluß ſoll das Grundkapital um 2 000 000 Mk. erhöht werden. Dieſe Erhöhung hat Das Grund⸗ kapital beträgt jetzt 35 000 000 Mk. Als nicht ein⸗ getragen wird beröffentlicht: Die neuen 2000 auf den Namen lautenden Vorzugsaktien zu je 1000 Mark werden zum Nennwert ausgegeben. Jede Vorzugsaktie gewährt 12 Stimmen. Die nebe tragung der Vorzugsaktien bedarf der Zuſtim⸗ mung des Auſfſichtsrats. Nach Ablauf don 10 ahren, früheſtens zum 1. Mai, 1980, können die orzugsaktien durch Beſchluß einer Generalver⸗ ſammlung, neben welchem es eines in geſonderter Abſtimmung gefaßten Beſchluſſes der Inhaber der Vorzugsaktien bedarf, unter Aufhebung ihrer VBorrechte in Stammaktien mit dem gleichen Rechte, wie ſie den übrigen zuſtehen, umgewandelt ndem Jahresgewinn werden die abde Rückſtellungen und nach Beſchluß der eralperſammlung freiwillige Abſchreibungen und Rückſtellungen ausgeſchieden. Sodann wird eine Dividende von 6 7 auf die Vorzu, Saktien nach Verhältnis der auf dieſelben jeweils ein⸗ gezahlten Beträge verteilt. Reicht der Reingewinn eines Jahres nicht zur Verteilung einer Dividende von 6 auf die Vorzugsaktien aus, ſo haben di⸗ f entſprechende Nachzahlung N n. 9. Band III.⸗Z. 190, Firma„Emil Roſenthal“ in Mannheim. Jakob Roſenthal, Kaufmann, Mannheim iſt in das Geſchäft als perſönlich haftender Geſellſchafter eingetreten. Die offene Handesgeſellſchaft hat am 1. Oktober 1920 begonnen. Die Prokura des Jakob Rofen⸗ thal iſt erloſchen. Band VIII 8 34, Firma„Auguſt e 4. Koegel“ in Mannheim. irma iſt erloſchen. 5. Band IX.⸗3. 81,——„Ludwig Schütthelm in Mannheim. Das Geſchäft iſt ſamt der Firma von Alfred Stoll auf Richard Klaiber, otheker, Mannheim übergegangen, der es alleiniger Inhaber unter der bisherigen weiterführt. Der Uebergang der in dem etriebe des Geſchäfts begründeten und Verbindlichkeiten iſt bei dem Erwerbe des durch Richard Klaiber ausgeſchloſſen. 6. Band XI.⸗Z. 192, Firma„Butz& Veitz“ in Mannheim. Karl Lorenz Menold, Ingenreur, Mannheim iſt in die Geſellſchaft als perſönlich haftender Geſellſchafter 1 7. Band XV., Z. 18, Firma„Wilhelm inckgraf“ in Mannheim. Das Geſchäft iſt ſamt irma von Wilhelm 14* raf auf Maximilian eutner, Buchbinder in annheim⸗Sandhofen übergegangen, der es unter der bisherigen Firma weiterführt. Der Uebergang der in dem Betriebe des Geſchäftes begründeten Verbindlichkeiten iſt bei dem Erwerbe durch Maximilian Leutner ausgeſchloſſen. Joſef Leutner, Buchbindermetſter, MannheimSandhofen iſt als Prokuriſt beſtellt. 8. Band XVII.⸗Z. 35, Firma„Herbert Gehrke“ in Mannheim. Die Firma iſt erkoſchen. 9. Band XVIII.⸗3. 167, Firma„Heſſiſche Oel⸗ und— 1 S. Ganß“ in Mann⸗ heim. Kau rt Gutkind, Mannheim iſt in das Geſchäft als perſönlich haftender Geſell⸗ after eingetreten. Die offene Handelsgeſell⸗ aft hat am 1. Oktober 1920 begonnen. 10. Band XIX.⸗3. 37, Firma„Peter Bauwens Baununternehmung Zweigniederlaſſung Mannheim“ in Mannheim als Zweignieder⸗ laſſung der Firma Peter Bauwens Bauunter⸗ nehmung in Cöln, Die Zweigniederlaſſung Sieſchen iſt aufgehoben und die Firma gier exloſchen. 11. Band XIX.Z. 158, Firma V. Ale⸗ kander Schnell“ in Mannheim. Das Geſchäft iſt mit Aktiven und ſamt der Firma von Viktor l und Induſtrie Jiliale Senn ſe weig: 2. Band II.⸗Z. 194, Firma„M. Brum“ nnhe Inhaber unter der isherigen Firma werter⸗ führt. Der Uebergang der in dem Betriede des Geſchäfts begründeten Verbindlichkeiten iſt bei dem Erwerbe des Geſchäftes durch Hans Baner ausgeſchloſſen. 12. Band XXI.⸗3. 222, Firma„Siegfried Sohn“ in Mannheim, Lameyſtraße Nr. 18. Inhaber iſt Siegfried Sohn, Kaufmann, Winn⸗ weiler. Geſchäftszweig: Agentur⸗ und Kommiſ⸗ ſionsgeſchäft. 18. Band XXI.⸗Z. 221, Firma„Alfred Stoll“ in Mannheim, 0 4 Nr. 3. Inhaber iſt Alfred Stoll, Drogiſt, Mannheim. Geſchäfts⸗ 4 Handel mit Inertol und ähnlichen Artikeln. 14. Band XXI.⸗Z. 228: Firma„C. Eugen Otto“ in Mannheim, U 2 Nr. 2. Inhaber iſt C. Eugen Otto, Kaufmann, Manndeim. Großhandel mit Carbid und em. techn. Produkten. Mannheim, den 9. Oktober 1920. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Güterrechtsregiſter Band XIUV würde heufe eingetragen: 154 1. Seite 215: Friedrich Wellenreuther. Kauf⸗ mann und Ruth ee eee in Mannheim. Vertrag vom 15. September 1920. Gütertrennung. 2. Seite 216;: Friedrich Boos. Schloſſer und Eliſe geb. Kraſt in Mannheim. Vertrag vom 30. September 1920. Gütertrennung. 3. Seite 217: Nikolaus Boiſelet; Schneider und Anna geb. Göb in Mannheim. Vertrag vom 1. Oktober 1920. Gütertrennung. Mannheim, den 9. Oktober 1920. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Vereinsregiſter Band VIII.⸗ZJ. 44 wuͤrde heute eingetragen:— 154 „Vereinigung deutſcher Obſtbrennereien“ in Mannheim. Mannheim, den 4. Oktober 1920. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Die Ehefrau Noſa Mülier geb. Rudolph in Mannheim, Prozeßbevollmächtigter: Rechtsanwalt 54 Dr Otto Simon daſelbſt, klagt gegen ihren Ehe⸗ mann. den Maurer Dantel Müller, auf Grund der 85. 1565, 1567 Ziffer 2 B. G. B. mit dem Antrage auf Scheidung der am 30. Dezember 1899 zu Wallſtadt geſchloſſenen Ehe. Die Klägerin ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsſtreits vor die 3. Zivilkammer des Land⸗ gerichts zu Mannheim auf Dienstag, den 21. Dezember 1920, vormittags 9½ Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem Gerichte zugelaſſenen Anwalt zu beſtellen. Mannheim, den 2. Oktober 1920. Der Gerichtsſchreiber des Landgerichts. Vergebung von Bauarbeiten. An den Neubauten der für die Beſatzungstruppen werden folgende Bauarbeiten öffentlich ausgeſchrieben: 1. Schloſſerarbeiten an 4 Häuſern 83 2. Inſtallationsarbeiten an 4 Häuſern ochheimerſtr. 3. e een an 7 Häuſern Nibelungenring 4. Dachdeckerarbeiten an 7 Häuſern Nibelungenring 5. Steinhauerarbeiten an 3 Häuſern N e0 Die Unterlagen werden zum Selbſtkoſtenpreis bei unſerer Neubauabtellung(Alte Sparkaſſe Zim⸗ mer Nr. 1) abgegeben, eichnungen liegen dort aus. Die Angebote ſind verſchloſſen mit entſprechender Aufſchrift bis zum 18. Oktober 1920, 9 Uhr Vorm. bei der unterzeichneten Stelle abzugeben. wo ſie um 10 Uhr vorm in Gegenwart etwa erſchienener Bieter geöffnet werden. E¹⁰ Das Stadtbauamt Worms. Hüther. Arbenz Buessina Daimler Horch H. A. G. Onel-Uomag Labtürattwagen neuester Bauart, gebraucht, aber gründlichst durchrepariert, 3, 4 u. 5 Tonnen Tragkraft mit oder ohne Vollgummireifen billigst zu ver- kaufen. Egs Zuschriften erbet. unt. N. M. 491 an Rudolf Mosse, Mannheim. Maunheim d, 27 Jenny Abeles Frieòrich Corq; Verlobte Oktober 7920. S—— Dortmunò Vrinzeuſtr. vx 7408 Walter Erich Günther Die glückliche Geburt eines kräitigen lungen zeigen hocherfreut an Eduard Löb u. Frau Luzie geb. Schmieg Mannheim, den 10. Oktober 1920. 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