von dieſ Dienskag, 12. Okkober oi Wittag⸗Ausgabe. or Genor D, 1920.— Nr. 460. geiger rei — ſe: In Munaſenn u. me.cb 0 h einſchl. M..70 für Wengtern 5 1 Wec ährl. ohne Poſtgebühren. Einz. Num hr M..—. N ed wiperrufl. ch. Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. ⸗Konto Nr. 17590 Karlsruhe i. B. u. Nr. 2917 Ludwigs hafen a. Rh.— Mannheim: Neckarſtadt: Waldhofſtr. 6.— Fernſprecher Nr. 7940—7946. lle Preiſe Rekl. 8 Baͤdiſche Neefe Nachrichten Anzeigenpreiſee 1 ſpalt. Kolonelzeile.50 Mk. ausw..— Mk., Stellengeſ. u. Me. Annahmeſchluß: Für d. Mittagbl. vorm. 8½, f. d. Abendbl.— 5 ½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Ausgaben wird keine Verantw. übernommen. 45 3 Gewalt, Streiks u. dgl.,——ß. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen beſchränkte Ausgaben od. f. verſpätete Aufna Anz. 20% Nachl. 1 f. ausgefallene od. me v. Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Das neue Keichsſparprogramm. Nie ſuampolilſche eage und die zeſoldungz · ordnung. Reichsfinanzminiſter Dr. Wirth hat ſich in einem Schreiben an die Freiburger„Tagespoſt“ über die + tige finanzpolitiſche Lage und über die Stellung der Reichsregierung zur Beſoldungsordnung und deren Ver⸗ abſchiedung geäußert, wobei er u. a. erklärte: Es handelt ſich bei meiner Stellungnahme zu weitergehenden Beamten⸗ wünſchen nicht darum, dieſer oder jener Gruppe etwa aus Gerechtigkeitsgründen eine Höherſtufung noch zuzubilligen oder zu verſagen, ſondern ich habe ſowohl den einzelnen Miniſterien gegenüber wie auch in der entſcheidenden Sitzung der Reichsregierung zum Ausdruck gebracht, daß es nach meiner Auffaſſung gänzlich unmöglich iſt im Hinblick auf den Ernſt der Finanzlage des Reiches, ſolche weitgehenden Umformungen der Beſoldungs ⸗ ordnung noch vorzunehmen, daß außer den ſchon jetzt erwachſenden Mehraufwendungen von 40 Millionen, die zu den Frühjahrsaufwendungen hinzukommen, nochmals eine weitere Milliarde hinzutreten würde. Man möge den Finanzminiſter ſuchen, der es wagte, an den Reichstag 15 treten, um jetzt, nachdem die letzten Jiffern des Fehlbetrags m der ungeheuerlichen Höhe von 67 Milliarden bekannt ge⸗ worden ſind, die Beſoldungsordnung des Reiches noch einmal umformen will. Ich habe nie verkannt, daß ſelbſtverſtändlich nicht alle Härten der Beſoldungsordnung nunmehr ausge⸗ merzt ſind. Im Beſoldungausſchuß des Reichstags ſteht jetzt dieſe Angelegenheit zur Beratung, und dort iſt Gelegenheit zur Beratung und den Finanzminiſter zur Rechenſchaft zu ziehen. Jetzt liegt es bei den politiſchen Parteien, unter Er⸗ wägung der beſorgnisrregenden Finanzlage und unter Be⸗ rückſichtigung der Gerechtigkeit das Werk zum Abſchluß zu bringen. Der Miniſter erinnert an ſeine Mitteilungen, die er in einer der letzten Sitzungen des genannten Ausſchuſſes ge⸗ macht hat, daß die Regierung für eine Beſoldungsord⸗ nung, die einen gänzlichen Neuaufbau bedeute, eine Verantwortung nicht übernehmen könne. Es könne ſich nur darum handeln, ſoweit als möglich in den Geſetzentwurf Verbeſſerungen hineinzubringen. Alle Forderungen, auch die Hebung der Beamtenklaſſen, unter dem der Gerechtigkeit zu prüfen, ſei Sache des Ausſchuſſes. Dr. Wirth ſpricht die Hoffnung aus, daß es ge⸗ lingen möge, die noch eege Härten ſoweit als möglich auszugleichen und das Werk der Beſoldungsordnung und — ebenſo ſchwierige Frage der Einſtufung zum Abſchluß zu ringen. die Leilſätze. Die erweikerten Befugniſſe des Keichsfinanzminiſters— Ernennung eines Spar⸗Kommiſſars. 9 In Ergänzung der Mitteilungen über die Beſchlüſſe der letzten Kabinelleſthung geben wir im Nachſtehenden die be⸗ ſchloſſenen Leitſätze wieder. Das Programm mit dem Zweck der Verringerung der Ausgaben des Neichs iſt dem Kabinett vom Reichsminiſter der Finanzen Dr. Wirth vorgelegt wor⸗ den. Es hat, wie ſchon mitgeteilt, einmütige Annahme gefun⸗ den und gibt dem Reichsfinanzminiſter die oer ſchweren Finanzlage des Reichs entſprechende ausſchlaggebende Stellung in der geſamten Ausgabewirtſchaft des Reiches. Zur Unterſtützung des Reichsfinanzminiſters vei 1 Durch⸗ ührung der Grundſätze iſt auf ſeinen Vorſchlag ein Beamte. er Reichsfinanzverwaltung, der Präſident des amts Unterweſer, Dr. Carl, zum Kommiſſar peim Reichs⸗ finanzminiſterium ernannt worden, der nach Weiſung und unter Verantwortung des Reichsfinanzminiſters arbeitet. Das Beſtallungsſchreiben für den Reichskommiſſar hat folgenden Wortlaut:„Der Präſident des Landesfinanz⸗ amts Unterweſer Dr. Carl wird bei dem Reichsminiſter der Finanzen und unter deſſen Verantwortung zum Reichskom⸗ miſſar für Vereinfachung und Vereinheitlichung der Reichs⸗ verwaltung im Rahmen der Beſchlüſſe der Reichsregierung vom 3. Oktober 1920 ernannt und beſtellt. Die Leitſätze lauten: Zum Zwecke der Geſundung der Reichsfinanzen ſoll: A. Die Stellung des Reichsminiſters der Finan⸗ zen in formeller Hinſicht in folgender Weiſe geſtärkt werden: 1. Es dürfen von keinem Reichsminiſterium und keiner nach⸗ geordneten Reichsbehörde oder Reichsſtelle oder einzelnen Beamten. irgendwelche Maßnahmen, Neueinrichtungen oder Anordnungen, welche neue durch den Reichshaushalt oder ſonſtige geſetzliche Vor⸗ ſchriften nicht bereits genehmigte meahen zur Folge haben oder haben können, ohne vorherige rechtzeitig Lingeholte Zuſtimmung des eichsfinanzminiſters getroffen werden. Insbeſondere haben alle aßnahmen zu unterbleiben, welche der endgültigen Entſcheidung des Reichsfinanzminiſters über die Bereitſtellung neuer Mittel in irgend einer Weiſe vorzugreifen geeignet ſind. 2. Wird die Zuſtimmung von dem Reichsfinanzminiſter verſagt und iſt auch durch erneute Verhandlungen des Fachminiſteriums mit dem Reichsfinanzminiſterium eine Einigung nicht 25 erzielen, ſo ſteht es de mFachminiſter frei, die Entſcheidung des eichskabinetts her⸗ Bebafübren, ſofern es ſich um eine Angelegenheit von grundſätzlicher Bedeutung oder beſonderer Wichtigkeit handelt. 3. Beſchließt die Reichsregierung in einer Frage von finanzieller Bedeutung gegen die Stimme des Reichsfinanzminiſters, ſo kann dieſer gegen den Beſchluß ausdrücklich Widerſpruch erheben. Wird der Widerſpruch erhoben, ſo iſt über die Angelegenheit in einer wei⸗ teren Kabinettsſitzung erneut abzuſtimmen. Bei dieſer Abſtimmung nd nur die pessönſich anmeſefhern Reichsminiſter ſtimmberechtigt; egen die Stimme des wencee ee kann nur durch die ehrheit ſämtlicher Reichsminiſter in Anweſenheit des Reichskanz⸗ Wrdene in deſſen Behinderung ſeines Vertreters Beſchluß gefaßt en. „ 4. In Angelegenheiten des Haushalts meldet das Fachminiſte⸗ rium ſeine Forderüngen bei dem Reichsfinanzminiſter innerhalb der geſtellten Friſt an. Das Reichsfinanzminiſterium ſtellt geſchränkt oder überwälzt werden, wenn ſie die nach Abſchluß der Verhandlungen den Haushaltsentwurf feſt und legt ihn dem Reichskabinett zur Beſchlußfaſſung vor. Verſpätet ein⸗ gegangene Anmeldungen finden— von beſonders liegenden Aus⸗ nahmefällen abgeſehrn— keine Berückſichtigung. Bei ſtrittigen For⸗ nich Jo iſt zunächſt eine Einigung zu verſuchen. Gelingt eine ſolche nicht, ſo hat die Aufnahme der von dem Fachminiſter a For⸗ derung in den Haushaltsplan zu unterbleiben. Die Anrufung des Reichskabinetts zur Entſcheidung über die Meinungsverſchiedenheiten über die einzelnen Anmeldungen iſt nur in Fällen von grundſätzli⸗ cher Bedeutung oder beſonderer Wichtigkeit Meaſle Für eine Ueber⸗ ſtimmung des Reichsfinanzminiſters gilt die Regelung unter Ziffer 3. 5. Die von dem Reichskabinett endgültig getroffenen Entſchei⸗ dungen ſind von ſämtlichen Reichsminiſterien und nachgeordneten Behörden und Stellen, ſowie von den einzelnen Beamten einheitlich und geſchloſſen als Wille der Reichsregierung zu vertreten. Es iſt insbeſondere nicht zuläſſig, daß die überſtimmten Miniſterien ihre Beamten oder nachgeordneten Stellen durch Einwirkung auf Reichs⸗ ratsbevollmächtigte oder Reichstagsabgeordnete die Verwirklichung der Durchführung der Entſcheidung der Reichsregierung zu verhin⸗ dern ſuchen, oder bei der Vertretung der Vorlage im Reichsrat oder Reichstage eine von der Entſcheidung der Reichsregierung abwei⸗ chende Anſicht des überſtimmten Fachminiſteriums oder einzelner Beamter vertreten. Verſtöße gegen dieſe Vorſchriften ſind als Schä⸗ digung der Autorität der Reichsregierung anzuſehen und die betref⸗ fenden Beamten demgemäß zur Verantwortung zu ziehen. B. In ſachlicher Hinſicht ſoll ſich die geſamte Finanzgebarung und Wirtſchaftsführung des Reichs ſtreng nach folgenden Leitſätzen richten: 1. Der Aufgabenkreis des Reichs iſt innerhalb der Grenzen der Verfaſſung ſo eng wie irgend möglich zu halten. Neue Aufgaben dürfen nur aufgenommen und von Ländern, Gemeinden oder fonſtigen öffentlichen oder privaten Organiſationen auf das Reich übernommen werden, wenn ihre Inangriffnahme ohne jede perſönlichen oder ſachlichen Koſten für die Reichskaſſe möglich iſt, oder es ſich um unbedingt lebenswichtige Intereſſen des Reichs handelt und die Uebertragung der auf andere Schultern (Länder, Gemeinden oder öffentliche oder private Körperſchaften) ausgeſchloſſen iſt. Bereits in Angriff genommene Aufgaben en eingeſtellt, ein⸗ en Anforderungen nicht entſprechen. Der weitverbreiteten Anſicht, die Länder und Gemeinden ſeien wegen des Ueberganges der Steuerhoheit auf das Reich weniger lei⸗ ſtungsfähig wie dieſes, iſt mit größtem Nachdruck entgegenzutreten, da die Aae wenigſtens für abſehbare Zeit, unrichtig iſt und ſie nur zur Uebernahme neuer Aufgaben auf das Reich führt. Die Zuſtändigkeit des Reichs, der Länder, Gemeinden und Ge⸗ meindeverbände und ſonſtigen öffentlichen oder privaten Körper⸗ ſchaften iſt auf allen Gebieten ſcharf gegeneinander abzugrenzen, ſo daß eine Ueberwälzung von Aufgaben und Koſten, die anderen Körperſchaften zufallen, auf das Reich ausgeſchloſſen iſt. Soweit ſich das Reich zur Erfüllung einer öffentlichen Aufgabe an den Ländern, Gemeinden oder ſonſtigen öffentlichen oder privaten Körperſchaften entſtehenden Koſten beteiligt, iſt das Maß ſeiner Beteiligung ſo ſcharf abzugrenzen, daß die Höhe der von dem Reiche zu übernehmenden Ausgaben genau feſtſteht und Mehrkoſten für das Reich völlig ausgeſchloſſen werden. 15 2. Neue Verwaltungseinrichtungen dürfen nicht geſchaffen, beſtehende nicht vergrößert werden. Ins⸗ beſondere dürfen grundſätzlich neue Stellen nicht geſchaf⸗ fen, vorhandene Ausgabepoſten anderer Art nicht er⸗ höht werden. Ausnahmen von dieſem Leitſatz ſind nur zuläſſig, ſofern es ſich um unbedingte Lebensnotwendigkeiten für das Reich handelt. Demgemäß hat auch jede Maßnahme zu unterbleiben, welche die Schaffung neuer oder die Vergrößerung beſtehender Einrichtungen entgegen dieſem Grundſatz nach ſich zu ziehen geeignet iſt. Ins⸗ beſondere dürfen in keinem Falle öhne vorherige Zuſtimmung des Reichsfinanzminiſteriums von Reichsbeamten, Reichsbehörden oder Reichsſtellen irgendwelche Zuſicherungen perſönlicher oder ſachlicher Art abgegeben werden, welche die Einrichtung neuer Stellen oder die Uebernahme ſonſtiger Mehrausgaben auf das Reich zum Ziele haben. 3. Die beſtehenden Verwaltungseinrichtungen und Stellen vorübergehender oder dauernder Natur ſind ſoweit als irgend möglich einzuſchränken und abzubauen und die Koſten der Verwaltung in jeder Weiſe zu vermindern. Demgemäß ſind die Verwaltungseinrichtungen und Stellen in ihrem geſamten Umfange nach rein verwaltungstechniſchen Geſichts⸗ punkten auf ihre Notwendigkeit und Zweckmäßigkeit nachzuprüfen und im Falle des Bedürfniſſes nach einem feſten Plan abzubauen oder nach einheitlichen Grundſätzen und unter Vermeidung jeder Mehrausgabe zu ändern. Im Laufe des Etatsjahres 1920 bei den Zentralbehörden frei⸗ werdende Stellen dürfen nur mit Zuſtimmung des Reichsfinanz⸗ miniſters wieder beſetzt werden. Der beſchleunigte Abbau der Kriegsorganiſationen, insbeſondere der Kriegsgeſellſchaften und Kriegsſtellen, ferner der Kriegsfonds und der Einrichtungen der alten Wehrmacht iſt mit größtem Nach⸗ druck zu betreiben. Alle Einrichtungen, Behörden und Stellen, welche gleichen oder Zwecken dienen, ſind ſoweit wie möglich zuſammen zu egen. 4. Bei Leiſtung ſonſtiger Ausgaben iſt ſowohl auf perſönlichem wie auf ſachlichem Gebiete die allergrößte Sparſamkeit zu üben und mit allen Mitteln darauf hinzu⸗ wirken, daß die Ausgaben tunlichſt niedergehalten und Erſparniſſe gegenüber den Voranſchlägen erzielt werden. Demgemäß haben alle nicht zu den Lebensnotwendigkeiten un⸗ mittelbar gehörenden Ausgaben vollſtändig zu unterbleiben oder ſind auf das Mindeſtmaß einzuſchränken. — Alle Anträge auf Bewilligung von Reichsmitteln ſind auf ſede mögliche Kürzung ſcharf nachzuprüfen und zwar nach rein ſach⸗ lichen, nicht nach perſönlichen oder politiſchen Geſichtspunkten. Grundſätzlich dürfen keine Ausgaben in den Haushalt einge⸗ ſtellt oder aus Mitteln des ordentlichen Haushaltes beſtritten werden, für welche eine Deckung durch ordentliche Einnahmen nicht vorhanden iſt. Ueberſchreitungen der Anſätze oder außerplanmäßige Ausgaben haben grundſätzlich zu unterbleiben. Nur in ſeltenſten Ausnahme⸗ fällen dürfen ſie inſoweit ſtattfinden, als es ſich um die Beſtreitung unbedingter Lebensnotwendigkeiten des Reiches handelt. Die er⸗ forderlichen Mehrmittel ſind auch in dieſem Falle grundſätzlich im Wege des Haushaltsgeſetzes nachträglich anzufordern und dürfen nur in ganz beſonders dringenden Fällen von dem Reichsfinanz⸗ miniſter vorher bewilligt werden. Zur Sicherung der Durchführung dieſer Leitſätze werden fol⸗ gende Maßnahmen beſchloſſen: 1. Sämtliche Miniſterien haben ſofort in eine eingehende Prü⸗ fung ausſchließlich nach ſachlichen Geſichtspunkten einzutreten, ob ihre jetzige Finanzwirtſchaft und Geſchäftsführung mit den Leit⸗ ſätzen in Einklang ſteht, und ob und an welcher Stelle Ein⸗ ſchränkungen gemacht und Erſparniſſe erzielt oder zweckmäßige Aen⸗ derungen vorgenommen werden können. 2. Für eine Uebergangszeit wird ein Reichskommiſſar ernannt, der dem Reichsfinanzminiſter beigeordnet iſt und unter deſſen Ver⸗ antwortung und unter Mitarbeit der Miniſterien für die ſtrengſte Durchführung der Leitſätze, insbeſondere für die Aufſtellung von Grundſätzen und ihre gleichmäßige Anwendung zu orgen hat. Eine Unkerredung mil dem Sparkommiſſar. Berlin, 12. Oktbr.(Von unſerem Berliner Büro.) In einer Unterredung mit einem Vertreter der„Weſerzeitung“ hat der neue Reichsfinanzkommiſſar Dr. Carl ſein Pro⸗ gramm etwa folgendermaßen entwickelt: Der Grundgedanke zur Wiedergeſundung des deutſchen Finanzweſens iſt, daß die Reichsverwal⸗ tung allmählich eine Ausdehnung angenommen hat, die mit dem Stand der Reichsfinanzen und den wirtſchaftlichen Be⸗ dürfniſſen unverträglich iſt. In Handel und Induſtrie und auch in ſonſtigen weiten Kreiſen der Bevölkerung iſt man der Ueberzeugung, daß eine leberorganiſation der ge⸗ ſamten Reichsverwaltung vorliegt und daß dabei nicht die Ordnung und Klarheit in der Erledigung der Regie⸗ rungsgeſchäfte herrſcht, die man vor dem Kriegs in der deut⸗ ſchen Beamtenſchaft für unerläßlich angeſehen hat. Zu prüfen, unter finanziellen Geſichtspunkten, wie hier Abſtriche gemacht werden können, iſt in Zukunft die Hauptaufgabe. Dabei iſt Richtſchnur, daß ſich die Reichsverwaltung auf die unbedingt notwendigen Aufgaben, welche dem Staat obliegen, beſchrän⸗ ken muß. Alle Aufgaben, die nicht zu Lebensnotwen⸗ digkeiten gehören, müſſen zunächſt fallen. Schlim⸗ mes kann uns dabei auch auf ſozialem Gebiet nicht paſſieren. Wir ſind allen übrigen Ländern weit voraus. Nur unter dem Geſichtspunkt rein verwaltungstechniſcher Na⸗ tur, ohne Rückſicht auf die Wünſche von irgendwelcher Seite, müſſen die Verwaltungen prüfen, ob eine Ausgabe auf Staatsrechnung gemacht werden darf oder nicht. Jede der neu zu ſchaffenden Finanzmaßnahmen wird auf Parteien ſtoßen, welche ſich dagegen wehren. Meine Aufgabe iſt nicht zu Ende zu führen, wenn die Maßnahmen zur Wiedergeſun⸗ dung der deutſchen Finanzen nicht getragen werden durch die Unterſtützung der öffentlichen Meinung. Dr. Carl behält ſein Amt als Präſident des Landesfinanzamtes Unterweſer bei. Als ſolcher wird er nur für die Zeit ſeiner Berliner Tätigkeit in Bremen vertreten. Für ſeine Berliner Tätigkeit ſoll kein neues Amt geſchaffen werden. Die Beamten, welche mit ihm arbeiten, merden aus anderen Staatsſtellen herausgenommen So ſteht alſo aleich der Beginn der Tätigkeit des neuen Reichs finankommiſſars im Zeichen des Willens zur Sparſamkeit. Putſchgerüchte. Berlin, 12. Oktbr.(Priv.⸗Tel.) Gegenüber Putſchgerüch⸗ ten, die durch das Nichterſcheinen der Berliner Blätter ver⸗ urſacht wurden, verſichert der Polizeipräſident Richter gegen⸗ über einem Journaliſten, daß kein Grund zu irgend wel⸗ cher Beunruhigung vorhanden ſei. Im Gegenteil ſei die allgemeine Lage als durchaus ruhig zu bezeichnen. „ Es iſt in letzter Zeit mehrfach davon die Rede geweſen, daß während die kommuniſtiſche Preſſe ſtändig von einer „Bewaffnung der Gegenrerolution“ oder von einer„ſüd⸗ deutſchen Vendee“ ſchreibt, gleichzeitig fieberhaft an einem neuen kommuniſtiſchen Umſturzplan gearbeitet werde Zum Beweis wird eine Auslaſſung des Mit⸗ teilungsblatt des Bezirks Württemberg der K. P. angeführt Dieſes erklärt offen, daß auch in Deutſchland der Zeitpunkt nahe herangerückt ſei,„wo das Proletariat zur Beſetzung der Fabriken, zur Fortſührung der Produktion auf eigene Fauſt wird ſchreiten müſſen.“ Herr von Kahr mahnt zum Juſammenhalten. München, 12. Oktober.(Priv. Tel.) Der Bayeriſche Miniſterpräſident Dr. v. Kahr hat bei dem Einwohner⸗ wehr⸗Feſtſchießen in Wolframshauſen(Iſaartalgau) eine Rede gehalten, in der er zum Zuſammenſtehen und Zuſammenhalten in ſtaatlicher, aufbauender Ar⸗ beit aufforderte. Das zweie Gelöbnis ſei der Kampf gegen Wucher⸗ und Schiebertum, die am Marke des ganzen Volkes zerſtörend nagen. Der Miniſterpräſident ſagte: Wir wollen treu zuſammenſtehen, um unſer Vaterland aufzurichten und beſſeren Zeiten entgegen zu führen. Nur gemeinſame, ziel⸗ Arbeit in ſtaatserhaltendem Sinne 0 uns empor aus Knechtſchaft und Erniedrigung. Der niſterpräſident und Epp wurden wieder ſtürmiſch gefeiert. Neuer Lohnkampf in Sachſen. E! Berlin, 12. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Sachſen wird zurzeit von einemneuen Lohnkampf heimgeſucht. Er hat in Chem⸗ nitzt begonnen, wo die ſtädtiſchen Arbeiter in den Ausſtand ge⸗ treten waren, iſt dann nach Dresden übergeſprungen, wo zunächſt ein Streik der ſtädtiſchen Elektrizitätsarbeiter ausgebrochen iſt In⸗ folgedeſſen verkehren keine Straßenbahnen, die Stadt hat kein Licht, auch der Telephonverkehr ruht, die Zeitungen, mit Einſchluß der ſozialiſtiſchen, können nicht erſcheinen. Leipzig iſt ſeit geſtern gleichfalls ohne elektriſchen Strom und Gas Der Konflift im Verliner Jeitungsgewerbe. DO! Berlin, 12. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Es ſcheint, als ob im Zeitungsſtreik nun doch mildere Lüfte zu wehen be⸗ 15 und Singer haben mit den Klagen über mangelnde Initiative zu b 2. Seite. Nr. 460. Maunnheimer General-Anzeiger.(Miſtag⸗Ausgabe.) Dienstag, den 12. Oktober 1920. ginnen. Von verſchiedenen Seiten werden Schritte geplant und auch ſchon unternommen, um beide Parteien einander näher zu bringen. Die Verleger warten einſtweilen ab, werden aber der Einladung zu neuen Verhandlungen ſicher Folge leiſten. Die gleiche Stellung ſollen die Arbeitnehmerorganiſationen einnehmen. Eine age will wiſſen, daß ſchon am geſtrigen Nachmittag beim Reichsarbeitsminiſter eine Beſprechung über die Möglich⸗ keiten, den Konflikt beizulegen, ſtattgefunden habe. Nach derſelben Quelle ſoll das Reichsarbeitsminiſterium beabſichtigen, die Ver⸗ treter der Verleger, der ſtreikenden Angeſtellten und ausgeſperrten Druckereiarbeiter zum Donnerstag zu neuen Verhandlungen zu laden. Sozlaldemofrafiſcher Parleilag. Kaſſel, 11. Oktober. Den Bericht des Parteivorſtandes gab der Parteivorſitzende Abg. Wels. Während wir mit Stolz auf die Entwicklung unſerer Par⸗ tei blicken, fegt jetzt ein Sturmwind die Unabhängige Par⸗ tei auseinander.(Beifall.) Unſere Parteipreſſe hat ſich verdoppelt. 35 eigene Druckereien und 113 andere ſtehen in ihrem Dienſte. An Initiative werden wir es nicht fehlen laſſen. Vor dey Reichstags⸗ wahlen ſchrie man uns zu: Hinaus aus der Koalitionsregierung! Nach den Wahlen wirft man uns vor, daß wir nichts tun, um die jetzige Regierung zu ſtürzen. So ſchnell kann die Partei ihre Taktik nicht umſtellen. ir lehnen es ab, an der ſozialiſtenreinen Regie⸗ rung Fehrenbach die Verantwortung mit zu übernehmen. Bebel kämpfen gehabt. Der Redner weiſt dann auf die ſcharfen Gegenſätze zwiſchen— Partei und den Unabhängigen hin und auf die ſcharfen Formen, die der Kampf angenommen hat. Was ſoll da der Antrag, der die Einigung der Arbeiterbewegung herbeiführen will. Zurzeit iſt die Einigung der Arbeiterklaſſe noch nicht möglich. Lauter neue Arbeiterparteien entſtehen, u. a. eine judenreine ſozialiſtiſche Partei in Berlin. Das zeigt die Verwirrung der Gei⸗ ſter. Die Arbeiter, die uns den Rücken kehren, weil ſie uns nicht für revolutionär halten, die die politiſche Macht, die ſie in der Hand hal⸗ ten, mißachten, mögen erkennen, wieviel Arbeit noch geleiſtet werden muß. Als ich mich vor einiger Zeit auf Laſſalle berief, bin ich aus⸗ gelacht worden. Aber. muß ſagen, mir iſt der tote Laſſalle lieber, als der lebende Lenin er Redner verſpottet das Geſchrei nach Repolution und diejenigen, die dabei eine große Tat vollbracht 10 haben glauben. Der Ruf nach Diktatur des Proletariats ſteht im iderſpruch mit den Anſchauungen von Marx und Engels. Als Marx zur Pariſer Kommune Stellung nahm, ſprach er nur vom all⸗ gemeinen Stimmrecht der Bevölkerung, nicht von dem Stimmrecht einer privilegierten Klaſſe. Auf Marx kann man ſich 5 nicht be⸗ rufen, um die Diktatur des Proletariats zu verteidigen. ir lehnen auch jedes Hinarbeiten auf eine ſagenhafte Weltrevolution ab. Wir erwarten eine Reviſion des Friedensvertrages von Verſailles nicht von der ſogenannten Weltrevolution. Der endgültige Sieg des Proletariats muß allerdings international ſein, ſonſt ſteht die einzelne Partei iſoliert da. Die Politik der Ultras auf der Linken ſtärkt nur die Politik der Chauviniſten in den Entente⸗ ländern. Die Ultras von rechts und die von links arbeiten Hand in Hand. Das habe auch die jüngſte Tagung des Preußenbundes be⸗ wieſen. Dieſe Herren fürchten nicht die Linke, und umgekehrt er⸗ freuen ſie ſich der Gunſt der Kommuniſten. Die Kommuniſten ſtehen ſchmunzelnd dabei, wenn die Gegenrevolutionäre die Monarchie predigen und zu verwirklichen ſuchen. Dieſe Politik wirft das Pro⸗ letariat zu Boden. In der Roten Fahne ſtand kürzlich ein Bericht über den kommuniſtiſchen Parteitag, auf dem auch Kurden, Perſer und arabiſche Delegierte vertreten waren. Die Rote Fahne erzählt, daß dieſe aſiatiſchen Delegierten begeiſtert ihre Säbel ſchwangen, als Sinowjew den—* Krieg predigte. Kurden, Perſer und Araber mögen den Bolſchewismus„verſtehen“„deutſche Arbeiter können es nicht. In dem Bericht des Parteivorſtandes fortfahrend formuliert der Referent, Wels, die Forderungen, die ſeine Partei zum Frie⸗ densvertrag von Verſailles erhebt. Dieſe programmu⸗ tiſchen Forderungen ſind: 1. Reviſion des Friedensvertrages, 2. ſo⸗ fortige der Wiedergutmachungen, 3. Schaffung eines internationalen proletariſchen Generalſtabes durch die Internationale und 4. ſofortige Aufnahme der politiſchen und wirtſchaftlichen Bezie⸗ hungen zu Rußland. Dann wendet ſich der Referent der inneren Politik zu und führt aus: Die letzten Wahlen haben angeblich den bürgerlichen Par⸗ teien einen entſcheidenden Sieg gebracht. Da iſt nun merkwürdig, daß die Führer der Deutſchen Volkspartei, als die Frage der Re⸗ gierungsbildung aktuell wurde, ſich 7 1 an unſere Partei gewandt haben wegen des Eintritts in die Regierung. Wir haben natürlich abgelehnt, in dieſe 0 4 von Monarchismus und Kapitalismus einzutreten. Wir kennen die Deutſche Volkspartei. Man hat das Märchen—— als ob wir durch die Art, wie der Wahlkampf von dieſer Partei geführt worden iſt, verſchnupft worden wären, und als ob wir deshalb ein Zuſammengehen mit ihr abgelehnt hät⸗ ten. Das iſt natürlich Unſinn. Wir wiſſen am beſten, daß der Wahlkampf kein Liebesgeflüſter iſt, und wir legen nicht jedes Wort auf die Wagſchale. In Wirklichkeit liegen die Dinge ſo: Abgeſehen von unſerer grundſätzlichen Ablehnung, mit der Deutſchen Volksparkei ugehen, kommen zwei Gründe dafür in Betracht: 1. Hat ie Deutſche Volkspartei den Wahlkampf 9 20 uns mit der Be⸗ geführt, daß die Sozialdemokratie Schuld an allem Elend trage. Da wäre es nun eine politiſche Dummheit geweſen, wenn wir den Maſſen, die ſich von der Deutſchen Volkspartei haben ein⸗ fangen laſſen, die Probe 1115 Exempel darauf erſpart hätten, ob die Sozialdemokratie tatſächlich di Mut er alles Uebels iſt. Der Schwin⸗ del der Deutſchen Volkspartei würde auch bei den nächſten Wahlen fortgeſetzt werden, wenn wir ſie jetzt unterſtützen würden. Der Krieg der Herren Weſtarp und Streſemann iſt ſchuld an unſerem Elend. Wir dürfen nichts tun, um die Deutſche Volkspartei zu verhindern, 8 die bitter notwendige Aufklärung über dieſe Sachlage ſelbſt rin n zweiter Stelle kommt der Haß der Deutſchen Volks⸗ partei gegen den Sozialismus als ſolchen in Be⸗ tracht. Wir ſollen mit einer Partei zuſammenarbeiten, die das Kernſtück unſeres Programms ablehnt. Wir ſollen Machenſchaften decken, wie wir ſie jüngſt erlebt haben, wo Miniſter der Deutſchen Volkspartei ſich in der ſierungsfrage in Widerſpruch mit ſich ſelbſt geſetzt haben. Mit Antiſozialiſten vom Schlage der Deutſchen Volkspartei können wir nicht itzen. Aus Ehrlichkeit wer⸗ den wir dieſer Regierung fernbleiben. ir können abwarten. Wir werden es über erleben, daß Streſemann dem Liebes⸗ werben des Herrn Weſtarpen bt. Es wird ſich dann ein Verband bilden, zur Bekämpfung und Verleumdung der Sozialdemokratie. Den gründlichen Säuberungsprozeß, der ſich jetzt in den amtlichen Stellen vollzieht, werden wir uns zür Lehre dienen laſſen, wenn wir wirklich einmal an der Macht ſind. Der Redner will dann ein Wort ſprechen zur Reichstreue und kommt dabei auf die Organiſationen zu ſprechen, die ſich um die Orgeſch herum gruppiert haben und die ſeiner Meinung auch zum Kampfe eulſchloſen ſind. Aus Pommern, Brandenburg, Oſtpreußen und Bayern erklingt der Ruf: Wir laſſen uns nicht entwaffnen! Dadurch wird die e eines neuen Einmarſches in das Ruhrgebiet herauf⸗ er Redner preiſt weiterhin die ſogſallſüiche Arbeiter⸗ ſent Taapache 10 den Loslöſungsbeſtrebungen in den verſchie⸗ enen Teilen des Reſches als das Bollwerk der deutſchen Einheit. Was unſer wirtſchaftliches Programm angeht, ſo ſtehen wir auf dem Boden des Wlederaufbaues. Unſere Induſtrie, die während der furg letzten Jahre zerſtört worden iſt, muß wieder aufgebaut werden. Dieſer Aufbau iſt nicht möglich ohne die Arbei⸗ terſchaft. Die un enden Klaſſen haben ſich bisher zur 7 557 des Problems als unfähig 0N ir betrachten das Problem vom Standpunkt der Arbeſtermaſſen aus. Ohne Induſtrie gibt es keinen Sozialismus. Ohne Induſtrie gibt es nur Maſſenelend. Gewiſſe Vorbedingungen müſſen für den Wiederaufbau erfüllt werden. Sie beſtehen vor allen Dingen in der Lieferung von Roh⸗ toffen. Es fehlt uns an Kohlen und Eiſen. Dadurch iſt 7 In⸗ uſtrie lahmgelegt. Die kapitaliſtiſche Initiative hat auf dieſem Ge⸗ Atänzie Fean Uber die Erhöhung der Produktion hängt ſehr weſentlich ab von der Arbeiterſchaft. Dadurch iſt für den pro⸗ letariſchen Klaſſenkampf eine 15 9 Lage geſchaffen. Das Problem des Wiederaufbaues hängt, kurz geſagt, vom Willen der Bergar⸗ beiter ab. Wer will es ihnen verübeln, wenn ſie dieſe Machtſtel⸗ lung ausnützen zur Förderung ihrer Intereſſen? Dadurch iſt die Veſpaatlichung des Bergbaues auf die Tagesordnung geſetzt. Nach der einheitlichen Auffaſfung des Parteivorſtandes muß die Soziali⸗ ſierung des Bergbaues in Angriff genommen werden. Kohle, Eiſen, Kali und Stickſtoff müſſen in ſtaatliche 7 genommen werden. Aus dem geldlichen Grunde ſind wir für die Verſtaatlichung der Kraftquellen. Die Möglichkeit, dieſe Forderung zu erheben, hat uns erſt die Revolution gegeben. Unter dem alten Regime würden wir niemals ſolche Macht⸗ befugniſſe in die Hand bekommen haben, wie ſie die Verſtaatlichung dieſer Wirtſchaftszweige mit ſich bringt. Dieſe Gefahr, die in der Ab⸗ hängigkeit größerer Arbeitsmaſſen von der Regierung liegt, beſteht auch jetzt noch, aber die Demokratie hat den Maſſen die Macht in die Hand gegeben, um dieſer Gefahr vorzubeugen. Geoße Machtfülle führt immer zur Autokratie und zur Be⸗ drückung. Das Faß fragſez Beiſpiel hierfür bietet zurzeit Rußland. Der bolſchewiſtiſche Betrieb unterſcheidet ſich vom kapita⸗ liſtiſchen nur dadurch, daß er die Arbeiter noch mehr knech⸗ tet, nicht nur politiſch, ſondern auch wirtſchaftlich. Die Bolſche⸗ wiſten ſuchen ihre Methoden mit ihren Idealen zu rechtfertigen. Das 90 der alte Schwindel in neuer Aufmachung. Auch das alte monar⸗ iſtiſche Syſtem hat mit dieſem Argument gearbeitet. Bei dem Wiederaufbau muß das Wohl der Arbeiter⸗ klaſſe vor allem werden. Die kapitaliſtiſche Ausbeu⸗ tung muß nach Möglichkeit eingeſchränkt, wenn nicht ausgeſchaltet werden. Neben der Verſtaatlſchung iſt die Wiederaufrichtung des öffentlichen kaufmännſſchen Geſchäftes nötig. Damit greifen wir auf internationales Gebiet über. Die deutſche Arbeiterſchaft ſteht dem internationalen Problem machtlos gegenüber. Die Hauptarbeit muß von den Eatenteländern und von den ſozialiſtiſchen Parteien dieſer Länder geleiſtet werden. Der Ausbau der Internationale iſt darum eine—5 und heilige Pflicht. er Redner ſchließt mit einem Appell zur Agitation und Orga⸗ niſation. Sie ſei das Zauberwort, das die Löſung des Problems bringe, Sammlüng der proletariſchen Maſſen unter dem alten Ban⸗ ner allein bringe den Erfolg. ir ſind unſeres Sieges in der Zu⸗ kunft gewiß.(Lebhafter Neiſoll und Händeklatſchen.) der Parleitag der U. 3. P. Berlin, 12. Oktober.(Priv. Tel.) Dem„Vorwärts“ zufolge iſt Sinowjew als Abgeſandter Sowſetsrußlands auf dem Parteitage der U. S. P. D. in Halle eingetroffen. Die franzöſiſche Partei hat als Vertreter für den Parteitag entſandt, Sibaud und Grumbach.— Laut„Freiheit“ ſind nach der e Feſt⸗ 7 5 in Halle 220 Befürworter und 138 Gegner der Moskauer edingungen als Delegierte anweſend. ——— Fraulteich und Europa. Deutſchland hält an den Ideen von Genf feſt. Berlin, 12. Oktbr.(Priv.⸗Tel.) In einer Beſprechung des engliſch⸗franzöſiſchen Gedankenaustauſches über das Ver⸗ fahren zur Feſtſetzung der von Deutſchland geſchuldeten Ent⸗ ſchädigung führt die Deutſche Allgemeine Zeitung aus, daß Deutſchland gerne bereit ſei, mit ſedem der alliierten Mächte oder mit mehreren zuſammen den Weg für die Genfer Kon⸗ ferenz in einer kurzen Beſprechung von Sachverſtändigen vorzubereiten: aber es müſſe Klarheit darüber herrſchen, daß Deutſchland an der Idee von Genf feſt⸗ halte. Es ſei deutſcherſeits nichts dagegen einzuwenden, daß dieſe Vorerörterungen in Köln ſtattfinden. Nur muß Vorſorge getroffen werden, daß nicht etwa die Kölner Zuſammenkunft als Erſatz für die Genfer Konferenz ange⸗ ſehen wird. In Köln kann es ſich lediglich nur um unverbind⸗ liche Beſprechungen handeln. Die Idee von Genf iſt aber, ſo ſchließt das Blatt, durch Zuſicherungen feſtgelegt worden. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß dieſe Zuſage gehal⸗ ten werden muß. Ueder die Art und Weiſe, wie ſie ausgeführt werden ſoll, kann geſprochen werden. Es iſt aber nicht möglich, daß die Natur dieſer Beſprechungen ſelbſt in ihr e verkehrt werde, in dem anſtelle von internationalen Verhandlungen auf paritätiſcher Grundlage zu dem Syſtem der Ultimaten und Diktate, wie in Spa zurück⸗ gekehrt werde. Der franzöſiſch⸗ungariſche Vertrag. Wien, 11. Oktbr.(WB.) Der Wiener Montagszeitung zufolge verlautet in gut unterrichteten diplomatiſchen Kreiſen, daß der franzöſiſch⸗ungariſche Vertrag am 14. September unterzeichnet wurde. Der VPertrag beſtimmt neben mili⸗ täriſchen Zugeſtändniſſe, daß eine franzöſiſche Bankgruppe ein Darlehen von 300 Millionen Frc. zu 6 Prozent auf 15 Jahren gewähre. Die Bankgruppe erhält da⸗ dahen die Option ſämtlicher ungariſcher Staats⸗ und Privat⸗ ahnen 65 Jahre in Pacht, für welchen Zeitraum die ungariſche Regierung auf die Ausübung ihres Hoheitsrechtes — die Eiſenbahnen verzichtet. Frankreichs neberfluß an Kohlen. Paris, 12. Okt.(W..) Marcel Hutin berichtet im„Echo de Paris“ über eine Unterredung, die er mit dem Miniſter der öffent⸗ lichen Arbeiten, Le Troquer e. Dieſer erklärte dabei, daß zur Senkung der Lebensmittelpreiſe eine Senkung der Rohſtoffpreiſe nötig wäre. Das beſte Mittel zu dieſem Zwecke ſei, ſämtliche Fragen zu ördnen und ſich zu bemühen, eine nach der anderen zu löſen. Paglech der Erze und des Gußeiſens ſei dies durch die Kohlenlage bereits erreicht. Mit der Vermehrung der Vor⸗ räte habe ſich die Senkung der Preiſe ermöglichen laſſen. Infolge der Erhöhung der deutſchen Kohleneinfuhr biete ſich eine weitere Gelegenheit zu Preisermäßigungen nament⸗ lich in der Zementinduſtrie und bei der Spiegelfabrikatiton. Die Glaserzeugung für den Haushalt ſolle gefördert werden. Den Glas⸗ geſellſchaften ſei eine Sonderzuteilung von Kohle zum Preis von 170 bis 180 Franken per Tonne überlaſſen worden. Ein gleiches ſei für die Elekriziätswerke beabſichtigt. Hinſichtlich des Haus⸗ brands für Paris werde man mit genügenden Reſervevor⸗ räten, zu denen noch die von Amerika erlangten Kohlen hinzu⸗ kämen, in den Winter eintreten. Paris habe einen Kohlenvorrat von 160 000 Tonnen gegenüber 50 000 Tonnen im Vorjahre. Die Produkion von Rohſtoffen, Werkzeugen und Maſchinen liege aber noch darnieder. Dies wirke verhängnisvoll auf den Preis ein. Bezüglich der anderen Produkionszweige bemühe ſich die Regie⸗ rung nach Kräften zur Beſſerung. Die drohende Vernichtung der Dieſel-Molore. München, 12. Okt.(Pr.⸗Tel.) Wie in der„München⸗ Augsburger Abendzeitung“ e er wird, hat der Miniſterpräſident Kahr der Entente Vorſchläge unterbreiten laſſen, um die Vernichtung der Dieſelmotoren hintanzuhalten. Die Vorſchläge gehen dahin, daß die Dieſelmotoren, die in der Maſchinenfabrit Augsburg⸗Nürnberg hergeſtellt werden, katalogiſiert, d. h. mit Nummern hen werden und dar⸗ über Buch geführt wird, wo ſie untergebracht ſind. Auf dieſe Weiſe iſt der Entente die Gewähr gegeben, daß keiner der 2 e zu Schiffsbauzwecken verwendet wird, wie ſie efürchtet. Berlin, 11. Okt.(WB.) Der Bund der techniſchen Ange⸗ ſtellten und Beamten erläßt eine Kundgebung, in der es heißt: Der am 9. Oktober in Berlin tagende aaſch des BTAB. e in Deutſchland nimmt von der Forderung der Entente, a befindlichen Dieſelmotoren zu vernichten, mit Entrüſtung Kenntnis. Die im BTAB. organiſierten Ingenieure und Techniker ſind ihrer beruflichen Tätigkeit ganz beſon⸗ ders in der Lage, die kataſtrophalen Fokgen einer ſolchen Maßnahme für die geſamte deukſche Volks⸗ wirtſchaft zu beurteilen. Der BTAB. fordert deshalb den Bundesvorſtand auf, ſofort an die maßgebenden Regie⸗ rungsinſtanzen heranzutreten, um geeignete aermenah⸗ men in die Wege zu leiten. der Krieg im Oſten. Die Polen in Wilna. Kowno, 11. Okt.(WB.) Die Litauiſche Telegr.⸗Agentur teilt mit: Als polniſche Truppen, von ihrer maßloſen Kampf⸗ gier getrieben, in die litauiſche Hauptſtadt eindrangen, be⸗ mächtigte ſich nicht nur der Litauer, ſondern auch der dort weilenden Ausländer Empörung über ein ſolches Nichteinhal⸗ ten des Friedensvertrages. Die Ententevertreter haben der ſog. Zentralleitung Litauens ſchriftlich ihren ſchärfſten Proteſt ausgedrückt und ausdrücklich erklärt, daß die Ententevertre⸗ tungen in Litauen keine andere Regierung anerkennen wür⸗ den als die in Kowno weilende verfaſſungsmäßige litauiſche Regierung. Heute wurde ein Extrazug nach Wilna abgeſandt, um die in Wilna zurückgebliebenen ausländiſchen Miſſionen nach Kowno abzuholen. Der Nationalrat erließ einen Aufruf an die jüdiſche Be⸗ völkerung Litauens, in dem ſämtliche Juden aufgefordert werden, Litauen in dem Kampf gegen Polen beizuſtehen und die Truppen der Regierung zu unterſtützen. Die jüdiſche Jugend ſoll gleichfalls mit den anderen Bürgern in die Reihen der Freiwilligen treten; kein Jude ſoll in dieſem ſchweren Augenblick abſeits ſtehen. Paris, 12. Oktbr.(WB.) Nach dem Echo de Paris hat dee ein reger Meinungsaustauſch zwiſchen den egierungen von London und Paris ſtattgefunden hin⸗ ſichtlich der Einnahme Wilnas durch den General Zeligowski. Die britiſche Regierung habe, wie das Blatt berichtet, die Sache zuerſt tragiſch genommen und bereits einen Appell aller alliier⸗ ten Mächte in Warſchau vorgeſchlagen. Ueber dieſe Frage werde z. Zt. noch verhandelt. Die alliierten Mächte ſeien der Anſicht, daß die polniſche Regierung in das Ereignis von Wilna nicht verwickelt ſei. Der Völkerbund werde auch für dieſe Frage als zuſtändig erachtet. Seit einigen Tagen ver⸗ handelten Frankreich und England über die Abfaſſung einer gemeinſamen Note, die Polen Mäßigung ſeiner An⸗ ſprüche bezüglich der Grenzen und beſonders hinſichtlich Wilnas raten ſolle. Dieſer Schritt werde unverzüglich er⸗ folgen. Den franzöſiſchen und engliſchen Vertretern in Warſchau ſeien Inſtruktionen in dieſem Sinne gedrahtet wor⸗ den. Wie der Petit Pariſien erfährt, ſei dieſe gemeinſame Note bereits abgeſandt worden. Die Verzögerung des Vorfriedens. m. Warſchau, 12. Okt.(Pr.⸗Tel.) Im Gegenſatz zu den Privatmeldungen aller anderen Zeitungen ſagte der Vertreter des Blattes„Robotnik“ in Riga, die Verzögerung des Vor⸗ friedens wird nicht nur durch redaktionelle, ſondern auch durch materielle Schwierigkeiten in wirtſchaftlichen Fragen verur⸗ ſacht. Unter den bisherigen protokollierten Bedingungen wür⸗ den außer der Grenzregelung genannt: Der gegenſeitige Ver⸗ zicht auf Erſetzung der Kriegskoſten, der Austauſch der Ge⸗ fangenen, die Einſetzung eines Ausſchuſſes zur Befreiung der Geiſeln und Internierten und beiderſeitige Amneſtie für kriegsrechtlich Verurteilte. Rußland verpflichtet ſich, was nach der neueſten Wendung in Wilna beſonders bedeutungsvoll iſt, ſich jeder Einmiſchung in die ſtrittigen Fragen zwiſchen olen und Litauen zu enthalten. Man rechnet hier mit der Unterzeichnung des Vorfriedes am Montag. ** Paris, 11. Oktbr. Havas. Volkskommiſſar für Arbeit und nationale Verteidigung er⸗ ließ ein Dekret, demzufolge alle Bürger Sowjetruß⸗ lands, die in den Jahren 1886, 1887 und 1888 geboren ſind, mobiliſiert werden. der Vaſſerwirkſchaftskongretz. N Karlsruhe, 12. Okt.(Priv.⸗Tel.) Der heutige große Waſſerwirt⸗ ſchaftskongreß wurde mit einer am Montag abend in den Räumen des Staatsminiſteriums abgehaltenen gemütlichen Zuſammenkunft eingeleitet, zu der Staatspräſident Trunk eingeladen hatte. Unter den in großer 805 erſchienenen Gäſten, bemerkte man u. a den Reichswirtſchaftsminiſter ch olz, den württembergiſchen Staatspräſidenten Hieber, den würt⸗ tembergiſchen Miniſter des Innern Graf, ferner die badiſchen Miniſter Remmele und Hummel, den Präſidenten des badiſchen Handelstages Geh. Kommerzienrat Dr. Engelhardt, Mannheim, ſowie Angehörige der Induſtrie, des Handels, des Handwerks und der Technik aus Baden, Würt⸗ temherg und der Schweiz. Im Verlaufe des Abends begrüßte Staats⸗ präſident Trunk die Erſchienenen, beſonders die auswärtigen Miniſter und ab ſeiner Freude Ausdruck daß auch die Schweiz an dieſem Abend erſchienen war. Namens des Südweſtdeutſchen Kanalvereins dankte zeh. Kommerzienrat Bruckmann anus Heilbronn der badiſchen Regie⸗ rung für dieſe Gelegenheit vor einem größeren Kreiſe über die Dinge zu ſprechen, die heute mit im Vordergrund der Volkswirtſchaft ſtehen. Mit olz dürfe man heute ſagen, daß es ohne die uneigennützige Arbeit unſe⸗ rer Techniker nicht ſo weit gekommen wäre, als wir heute ſind. Wir ſind ihnen bierfür zu größtem Dank verpflichtet. Die Neckarkanaliſation dürfe nicht nur bis Plochingen gehen ſondern wir müßten den Weiterbau nach Geißlingen anſtreben. Wir könnten Südweſtdeutſchland und keinen größeren Dienſt erweiſen, als durch die Förderung unſe⸗ rer Arbeit. Direktor Kern aus Mannheim behandelte dann Einzelfragen der Rhein⸗ und Neckarkanaliſation. Seinen Ausführungen war zu entnehmen, daß die Neckarkanaliſation über 2 Milliarden Mark koſten würde. Im Jahre müßten 250 bis 300 Millionen ausgeworfen werden, um rechtzeitig in den Beſitz der Neckarkräfte zu kommen. Nur wenn eine ſolche Summe aufge⸗ bracht würde, könne das Projekt zu Ende geführt werden. Schließlich be⸗ tont der Redner noch, ein wie großes Intereſſe Frankreich einmal am Rheinweg von Konſtanz nach Btſel haben werde. Weitere Reden wurden nicht gehalten. Die Gäſte blieben aber noch bis zur Mitternachtſtunde in angeregter Unterhaltung beiſammen. Letzte Meloͤungen. der Bürgerm eiſterpoſlen in Frankenthal. (, München, 12. Okt.(Priv.⸗Tel.) Die„Münchner Neueſten Nachrichten“ melden: Der Bürgermeiſterpoſten in Franken⸗ thal iſt von den ſozialiſtiſechn Parteien, die dort im Stadtrat die Mehrheit haben, dem jetzigen Bürgermeiſter von Augsburg, Abge⸗ ordneten Ackermann, angeboten worden. Die Wahl iſt noch unentſchieden, da Abg. Ackermann ſich die Entſcheidung vorbehalten will, um auch Fühlung mit der Landtagsfraktion ſeiner Partei in dieſer Frage zu nehmen. Bei der Rückfahrt vom Kaſſeler Parteitag der Sozialdemokratie ſoll die Frage in Frankenthal ſelbſt mit dem Abg. Ackermann beſprochen und entſchieden werden. Im Zuſammenhang damit iſt Folgendes intereſſant: Die Fraktion der U. S. P. hat in der leten Augsburger Stadtrats⸗ ſitzung den Antrag geſtellt der erſte Bürgermeiſter Beutſchbaur möge ſofort von ſeinem Poſten zurücktreten. Begründet wurde der Antrag damit, daß dich der Bürgermeiſter geweigert habe, einen Beſchluß des Stadtrates auszuführen, der die Zurückziehung des Polizeiſchutzes der techniſchen Nothilfe bei dem Transportarbeiter⸗ ſtreik forderte. Es ſei dies eine vorſätzliche Sabotierung der Stadt⸗ ratsbeſchlüſſe. Eine Wiederbeſetzung der Stelle des erſten Bürger⸗ meiſters ſei überflüſſig, auch im Intereſſe des Stadtſäckels. Sie könne von dem zweiten(ſozialdemokratiſchen) Bürgermeiſter Acker⸗ mann mit verſehen werden. Auf Antrag des Zentrums wurde über dieſen Antrag gegen die ſozialdemokratiſchen Stimmen ohne weitere Debatte zur Tagesordnung übergegangen. Bericht aus Moskau: Der Diensfag. ben 12. Oktober 1920. Maunheimer General · Anzeiger.(Mittag · Ausgabe.) 38. Seite. Nr. 460. Aus Staòt und Land. Lehm fſtalt Backſteine. Der Unterbadiſche und Mannheim⸗Ludwigs⸗ Jafener Architekten- und Ingenieurverein hatte am 9. Oktober Gelegenheit zur Beſichtigung des von Herrn Baumeiſter P. K. Geyer auf ſeinem Bauhof in der Gewann Oberhellung (zwiſchen Schlachthof und Riedbahn) erſtellten Probehauſes in Lehmbauweiſe. Bekanntlich iſt die Wohnungsnot— eine der größten der durch den Krieg mit ſeinen Nachwirkungen hervor⸗ gerufenen Nöte— neben der Schwierigkeit der Finanzierung der Neubauten hauptſächlich durch den Mangel an ſolchen Bauſtoffen hervorgerufen, die wie Backſteine und Zement zu ihrer Herſtellung Kohlen notwendig haben. Deshalb iſt man allerorts auf der Suche nach Bauſtoffen, die an Ort und Stelle vorkommen und ohne weiteres Verwendung finden können. Holz⸗ und Bruchſteinbauten ſind von jeher die bekannteſten Naturbauweiſen, die auch trotz des rieſigen Aufſchwunges der modernen Technik, die die Herſtellung und den bllligen Antransport der künſtlichen Bauſtoffe ermöglicht, und trotz der bequemen Verarbeitungsweiſe dieſer künſtlichen Bau⸗ ſtoffe nicht in Vergeſſenheit gerieten. Anders iſt es mit der Lehm⸗ bauweiſe, der heute von vielen Seiten das allergrößte Mißtrauen entgegengebracht wird. Herr P. K. Geyer hat es ſich zuſammen mit Herrn Ortsbaurat Platz zur Aufgabe gemacht, dieſes Miß⸗ trauen dadurch zu zerſtreuen, daß den vielen Erwägungen und Be⸗ denken, aus denen hieraus noch kein Haus entſtanden iſt, endlich einmal eine Tat gegenübergeſtellt wird. 5 Das eingeſchoſſige Haus mit ausgebautem Dachgeſchoß iſt nun⸗ mehr im Rohbau fertiggeſtellt. Der Verputz der Außenwände ſoll alsbald, der der Innenräume im nächſten Frühjahr angebracht werden. Das Haus ruht auf einem Betonfundament, das auf⸗ gehende Mauerwerk beſteht zum größten Teil aus Lehmpiſsmauer⸗ werk und aus Lehmformlingen, die an Ort und Stelle mit einer Schlagpreſſe hergeſtellt werden. Ein Arbeiter iſt in der Lage, zu⸗ ammen mit einem Gehilfen in einem Tag aus dem an Ort und Stelle vorkommenden Lehm etwa 500 Lehmformlinge in der Größe eines Backſteines herzuſtellen. Sie ſind bei trockener warmer Witterung in etwa—8 Tagen verwendungsfähig. Vermaqauert werden dieſe Formlinge wie gewöhnliche Backſteine mit Kalk⸗ mörtel. Das Lehmpiſs(ſtampf)mauerwerk wird derart hergeſtellt, daß, zwiſchen Schalungen aus Brettern, Dielen oder Eiſenblechen, die der gewünſchten Mauerſtärke entſprechen, Lehm, der vorher ein⸗ geſchlämmt wurde, in Lagen von etwa 10 Itm. ſorgfältig einge⸗ ſtampft wird. Dieſe Arbeil erfordert eine ganz beſondere Sorgfalt, damit keine Neſter entſtehen und vor allem, damit das Mauerwerk während ſeiner Herſtellung vor Regen und Froſt geſchützt wird, wie überhaupt die geſamte Herſtellung von Lehmbauten nur in der warmen Jahreszeit vorgenommen werden darf. Im übrigen bietet das Haus noch intereſſante Einzelheiten, an denen man erkennen kann, wie ſich Ejſenbeton, Backſteinmauerwerk und Lehmmauerwerk gegenſeitig erhalten, wenn ſie in Verbindung miteinander Verwen⸗ dung finden. Da die Druckfeſtigkeit des Lehmes nicht ſo hoch iſt, wie die übrigen bekannten Bauſtoffe, ſind z. B. die Fenſterſtürze aus Eiſenbeton hergeſtellt. Die Kamine ſind mit Rückſicht auf die baupolizeilichen Vorſchriften aus Backſteinen erſtellt. Dieijenigen Teile der Mauern, die der Feuchtigkeit beſonders ausgeſetzt ſind (3 B. die Waſſerſteine in den Küchen beſtehen teils aus Beton, teils aus Backſteinen). So wurde überall verſucht, die primitive Lehm⸗ bauweiſe den Erforderniſſen, die man an ein modernes Wohnhaus tellen muß, anzupaſſen. Was die Koſtenfrage des Lehmmauer⸗ werkes anbetrifft, ſo ſei bemerkt, daß dieſes unter den derzeitigen b Verhältniſſen etwa halb ſo teuer zu ſtehen kommt, als Back⸗ ſteinmauerwerk, ſofern der Lehm an Ort und Stelle oder in un⸗ mittelbarer Nähe ſeiner Verwendungsſtelle vorkommt. Muß der Lehm von weiter angefahren werden, ſo verliert er dem Backſteln⸗ mauerwerk gegenüber den Vorzug der Billigkeit. Daraus ergibt ſich, daß die Lehmbauweiſe in der Mannheimer Gegend nur in der Rheinniederung, wo Lehm häufig vorkommt, Verwendung finden kann, während ſie auf dem Hochufer, mit Ausnahme vielleicht von Feudenheim, nur in ſeltenen Fällen in Betracht kommen dürfte. Die Herren Geyer und Platz verſtanden es, durch ihre erläu⸗ ternden Ausführungen bei den Teilnehmern an der Beſichtiaung den Eindruck zu erwecken, daß die Lehmbauweiſe bei ſachgemäßer Her⸗ ſtellung, bei Erfüllung gewiſſer Vorausſetzungen und bei weiterer Durchbildung und Anlehnung an alte in Vergangenheit geratene Erfahrungen uns einen der möglichen Wege weiſt auf dem wir aus dem ſchlimmen Wohnungselend herauskommen können. Für Bau⸗ genoſſenſchaften und Selbſthilfeorganiſationen nach Syſtem Schmude bietet ſich hier ein dankbares Feld zum Studium und zur Betäti⸗ gung, da es hier möglich iſt, daß der Einzelne, der ſich nach einer Heimſtätte ſehnt, ſelbſt mit Hand anlegt und ſich auch ſeine Haupt⸗ bauſtoffe ſelbſt herſtellt. Vor der Anwendung der Lehmbauweiſe ohne fachgemäße Anleitung muß allerdings gewarnt werden. Herrn Baumeiſter Geyer aber, der keine Koſten und kein Mißgeſchick ſcheute, ſei an dieſer Stelle im Namen aller, die ſich von dem bereits Geleiſteten überzeugen konnten, für ſeine tapfere Pioniertat gedankt. 88 Runſt und Wiſſen in Mannheim. 655 Theaternachricht. Die Bühnenbilder zu Klabunds„Hanni⸗ bals Brautfahrt,, das am Donnerstag im Nationaltheater zur Erſtaufführungz kommt, werden nach Entwürfen von Heinz Grete angeferligt.— Lortzings komiſche Oper„Der Waffenſchmied“ wird in dieſer Spielzeit am Mittwoch, den 13. Oktober, erſtmalig im Neuen Theater in Szene gehen. Elſe Flohr ſingt die Partie der arie zum erſten Male. Mufikaliſche Leitung: Max Sinzheimer, Spielleitung: Karl Marx. cBeethoven⸗Brahmz⸗Abend. Wir verweiſen nochmals auf den heute Dienstag, den 12. Oktober abends 7% Uhr ſtattfindenden Beeth mit dem Nationaltheater⸗Orcheſter. Lei⸗ ter Theodor Hausmann— Soliſt Hans Kötſcher. Dem Dirigenten, der in Köln bei Steinbach, Unger ſtudierte, geht nach auswärtigen Kritiken auch als Komponiſt ein vorzüglicher Ruf voraus, ſo daß ein genußreicher Abend zu erwarten iſt. Vorkragsabend Amslie Treſcher Schier. Wir verweiſen auf den heute abend in der Harmonie ſtattfindenden Vor⸗ tragsabend von Amefte Treſcher Schier, an dem die ausgezeichnete Düſſeldorfer Künſtlerin über„Die Antike in alter und neuer Dich⸗ tung“ ſprechen wird. Beginn halb 8 Uhr. Liederabend Hans Wedelſch. Der Liederabend dieſes beſt⸗ empfohlenen Sängers, der aus der Schule Prof. Alfieri hervor⸗ ging, findet am Freitag im Kaſtno ſtatt. Lieder von Beethoven, Schubert, Brahms, Schumann, Hugo Wolf und eine eigene Kom⸗ poſition ſeines Begleiters am Flügel, Alfons Brandl, werden die Vortragsfolge bilden. Das Mannheimer Trio beginnt die Folge ſeiner drei Kam⸗ mermuſikabende am kommenden Dienstaa in der Harmonie. Be⸗ ſonderes Intereſſe dürfte die Mitwirkung des neuen Primgeigers Konzerimeiſter Licco Amar erwecken, dem ein ausgezeichneter Ruf als feinfühlender Kammermuſikſpieler vorangeht. Das Programm wird das Trio von Schumann op. 80 F⸗dur, das Trio von Brahms op. 87 C⸗dur und von Dvorak op. 65 f⸗moll bringen. Meiſterklavierabende. Die drei Meiſterklavierabende des Mannheimer Muſikhauſes nehmen am 22. Oktober mit einem klaſ⸗ ſiſchen Abend von Friede Kwaſt Hodapp ihren Aufang, Den großen Vorteil, den die Dauerkarten bei dieſen drei Abenden ge⸗ währen, ließ eine rege Nachfrage nach ſolchen Karten entſtehen und es empfiehlt ſich, ſich rechtzeitia eines Platzes zu verſichern. Walburg Emma Schick wurde von der Witwe Max Regers eingeladen, bei den nächſten Regergedächtniskonzerten in Jena mit⸗ zuwirken. Frankfurter Theater. 6 Kein zweiter ausländiſcher Autor der Gegenwart außer Strind⸗ erg erfreut ſich in Frankfurt ſolch eifriger Theaterpflege wie Ber⸗ nard Shaw. Mit der Komödie„Candida“, die im Schauſpielhanſe erſtmalig gegeben wurde, kam er uns, Ernſt und Scherz verbrämend; dabei iſt aber dieſes ältere Stück nicht allzu kurzweilig geraten. on dem iriſchen Spötter und Freigeiſt wird keiner erwarten, daß 85 die Alltagsmoral des guten Spießbürgers zu der ſeinigen mache Die Miſchung des Brolmehles durch die Bäcker oder in den Mühlen? Wir erhalten folgende Zuſchrift: In dem Bericht über die am Freitag auf dem Rathauſe ſtattgefundene Beſprechung der Mann⸗ heimer Bedarfsverſorgung iſt u. a. eine Aeußerung des Herrn Bürgermeiſters Dr. Walli enthalten, die wir nicht unwider⸗ e laſſen können, ſchon mit Rückſicht auf das Anſehen eines Berufsſtandes nicht, der ohnehin in ſeiner Exiſtenz geſchädigt iſt durch all dieſe Verordnungen und Erlaſſe, die die Zwangswirt⸗ ſchaft mit ſich brachte. Zweitens aber auch im Intereſſe der allge⸗ meinen Volksernährung ſelbſt und der Volksgeſundheit. Es heißt in dem Bericht, daß Bürgermeiſter Dr. Walli die Frage behandelte über die Miſchung der Mehlſorten vom Kommunalver⸗ band, um unlautece Manipulationen der Bäckermeiſter auszu⸗ ſchalten. Nach dieſem Ausſpruch des Herrn Bürgermeiſters wären es die Bäcker, die Schuld an dem ſchlechten Brot, das manchmal hergeſtellt werden muß, 5 Der Grund zu dieſen leider ſo berech⸗ tigten Klagen der Bevölkerung liegt in ganz anderen Urſachen als in denen, daß einzelne Bäcker es ſein ſollen, welche die Mehle verſchlechtern. Es im geſchäftlichen Leben ſelbſt, daß der⸗ jenige, der die beſte Ware hat, den großeren Umſatz hat, und des⸗ halb würden ſich diejenigen, die das Mehl verſchl!„ſelbſt ihre Exiſtenz untergraben. Aber jeder Bäckermeiſter, ja jeder Bäckerei⸗ betrieb muß bedacht ſein, mit dem zugewieſenen Mehl ſo zu arbeiten, daß er aus dem Brot die Marken wieder herausbringt, wundem Herzen eine arme Frau oder Kinder abweiſen, weil es —4 in ſeiner Macht ſteht, ein Brot ohne Marken abgeben zu nnen. Hätte man Fachleute bor einem Jahr zugezogen, ſo wäre im verfloſſenen Frühja r nicht eingetreten, daß man aus allen un⸗ definierbaren Gegenſtänden Brot herſtellen mußte. Daß ſich da zeigte, daß der eine Bäckereibetrieb anderes Brot hatte, wie der andere, liegt darin begründet, daß die Mehlzuweiſung unterſchied⸗ lich war, daß Zuſatzſtoffe zugewieſen wurden, dem einen 15 Proz., dem anderen 45 Prozent, ja bis zu 71 Prozent. Daran waren nicht die Bäcker ſchuld, dieſe haben ſich oft genug dagegen gewen⸗ det; damals hieß es, die Bäcker müſſen dem Kommunalverband über dieſe ſchwere Zeit hinweghelfen und heute! Heute ſucht man die Erregung des Publikums auf die Bäcker abzulenken. Wir proteſtieren gegen einen ſolchen Schacheng, wir ſind nicht die Schuldigen an dem Zuſammenbruch der Brotverſorgung vom Früh⸗ jahr, die Urfachen liegen in ganz anderem begründet. Es heißt das Mehl miſchen, um ein gleichwertiges Brot zu gewährleiſten. Ja, wie liegt es damit? Theorie und Praxis ſind eben zwei Dinge; mit Wehmut ſehen wir der Zeit entgegen, wo der Sturm auf die ohnedies ſchon gelittene Geſundheit des Polkes anbrechen wird. Iſt denn das Brot jener Städte oder Bezirke beſſer und verdau⸗ licher, wo daß Mehl in Wie Zuſtand an die Bäckereibetriebe abgegeben wird? Mit nichten. Denn jeder Bäcker weiß, daß unſer heutiges Zwangswirtſchaftsbrot, um einigermaßen genieß⸗ bar zu ſein, einen guten kräftigen Sauerteig haben muß, der aber nur von reinem Roggenmehl hergeſtellt wer⸗ mehl oder Maismehl durch eigenes Verfahren zu entbittern, um dem Brot den bitteren Geſchmack zu entziehen; ſie verſuchen die Streckmehle, wie Gerſte und dergleichen, ſo zu behandeln, daß die bei ſolchen Mehlen ſchlecht aufzuſchließende Stärke verkleiſtert, um das Brot genießbar zu machen. Dies iſt aber unmöglich, wenn alle dieſe Mehle gemiſcht die Bäckerei erreichen. Es entſteht dann die Kalamitat, daß das Brot krumelig in der Schnitte und naß und ſchwer iſt, weil die Stärke der Gerſte ſowie des Maismehles ſich nicht verkleiſtert hat und unaufgeſchloſſen ſich noch im Brot efindet, ſomit nicht der Ernährung dienlich iſt. Die Miſchung der Mehle würde eine erhebliche Verſchlechte⸗ Brotes wenden uns gegen ein ſolches Verfahren aus Gründen der allge⸗ meinen Ernährung. Wir können nicht zuſehen, wie dem Volke das Brot perteuert und berſchlechtert wird. Alle Theorie iſt grau, am grünen Tiſch iſt leicht eine Theorie aufgeſtellt, aber in der Praxis iſt es anders. Wenn man beſtrebt ſein will, das Brot gleichwertig zu machen, mag man den Verſuch unternehmen, ob es nicht angangig wäre, darauf zu achten, daß das Mehl einheitlich iſt und nicht, daß Mehl zugeteilt wird, das in Farbe, Qualität und in geſſerung führen⸗ grundverſchieden iſt. Es gibt Wege, die zur Verbeſſerung führen, aber man ſoll nicht ein ganzes Gewerbe derantwortlich machen für etwas, das nicht ihm zugemeſſen werden kann, auch nicht in ſeiner Macht liegt, es zu ändern, weil es im Syſtem der heutigen Wirtſchaft und zum Teil in der Notlage der Nation liegt. Dor Vorſtaud der Freien Bäckermeiſter⸗Innung. 5 J. Lepple. 5 Brennſtoffverſorgung. In letzter Zeit hört man vielfach die Meinung, daß ſowohl bei den Kohlen als auch beim Holz ein gant erheblicher Preisabbau eintreten müſſe. Es muß dies auf eine irrige Auffaſſung oder auf ein Gerücht zurückzuführen ſein; denn in ab⸗ T und doch, der Schluß des Spieles wird gerade Verfechter her⸗ kömmlicher Sitte und Brauches befriedigen.„Welchen Mann wird die Frau am meiſten lieben“, die Frage werfen die zwei Perſonen auf, die um die Liebe der Candida werben, ihr Gatte, der wackre, ſozial angehauchte, nur etwas ſalbengsvolle Pfarrer Jakob Morell und ein junger unbändiger Dichterling von 18 Lenzen, Eugen Marchbanks. Candida wählt in der entſcheidenden Szene den hinausgeſchoben, und die innere Handlung— an äußeren Be⸗ gebenheiten fehlt es völlig— 15 5 unorganiſch unterbrochen, dahin. Einige kräftigere Epiſodenwitze leihen dem Spiel noch eine gewiſſe Färbung, und kleine Feinheiten und a. Vane Wendungen werden bei Shaw immer be⸗ egnen: Ganzen iſt die— leicht an Ibſen gemahnende— omödie etwas matt, und man fragt ſich, ob wohl ein ſolches Stück von einem deutſchen Verfaſſer jetzt in England geſpielt werden 10 würde. In der Darſtellung, die Herr Brügmann überwachte, hätte das Tempo um einige Grade flotter und beweglicher ſein ſollen. Die beiden Ehegatten waren bei Frl. Karſten und Engels in auter Ob⸗ 5 Herr Odemar ſpielte den jungen Dichter mit jugendlichem euer, und Frau Einzig ein reſolutes und altiüngferlich verliebtes Tippfräulein in prächtiger feinkomiſcher Turchleuchtung. 0 Kleines Feuilleton. Geſchwiſter als Geſangsgrößen. Die merkwürdige Tatſache, daß ſich große muſikaliſche Be⸗ gabung in beſtimmten Familien gleichſam zuſammendrängt, be⸗ wahrheitet ſich auch auf dem Gebiete der Geſangskunſt. Ein Be⸗ weis dafür ſind die zahlreichen Fälle berühmter ſingender Ge⸗ ſchwiſter, auf die Max Steinitzer in ſeinem ſoeben bei Schuſter und Loeffler in Berlin erſchienenen inhaltsreichen Werk„Meiſter des Geſangs“ aufmerkſam macht. Unter die Sterne des Konzert⸗ ſaales gehören die vier böhmiſchen Schweſtern Podleska, Marianna, Neaee Joſepha und Thekla, die 1780 in Leipzig mit großem Erfolge auftraten und von denen die beiden letzteren, damals 16⸗ und 17jährig, als ſtändig angeſtellte Gewandhaus⸗ Sängerinnen ſich der größten Beliebtheit erfreuten. Ueberboten wurden ſie ſpäter durch die fünf Schweſtern Seſſi, alles ſtimm⸗ begabte Sängerinnen, von denen Anna um 1820 erſte Gewand⸗ haus⸗Sängerin und dann unter Küſtner an der Leipsiger Oper war. Die ſingenden Schweſtern Grabau traten im Gewandhaus gelegentlich zu Dreien auf; die bedeutendſte unter ihnen war Henriette, eine Schülerin von Mikſch, dem Lehrer der Schröder⸗ Deprient. Weltberühmt wurden die drei Schweſtern Gareia; neben Adelina Patti trat ihre Schſpeſter Carlotta hervor, die frei⸗ lich durch ein Hüftleiden bald von der Bühne vertrieben wurde. Von berühmten Brüderpaaren ſind zu nennen die beiden For⸗ mes, Theodor, der Tenor in Mannheim, und Karl, der Bariton, dann Jean de Reszke und ſein Bruder Eduard, ebenfalls Tenor und Bariton. Auch der geniale Bariton Frauncesco dAndrade hatte einen geſanglich hochbegabten Bruder, den lyriſchen Tenor Antonio'Andrade, einen glänzenden Sänger und Darſteller. Vier Sch. um das zugewieſene Mehl decken zu können. Mancher muß mit den kann. Die meiſten Bäcker verſuchen heute, das bittere Hafer⸗ bedeuten und eine bedeutende Verteuerung. Wir eng ſchwächeren von beiden, den, der auf ſie angewieſen iſt: ihren Gatten. Aber die Löſung des geſtellten Problems wird lange fließt nur langſam, und mehrfach ſehbarer Zeit iſt weder mit einer nennenswerten Verbilligung der Kohlen, noch mit einer Verbilligung des Brennholzes zu rechnen. Die hor 55 8 Zeit in Erſcheinung getretene Preisſenkung be⸗ zog ſich ledig 1 auf Nutzholz. Auch die Meinung iſt irrig, daß man in kurzer Zeit Brennf 15 gerade genug zur Verfügung habe und daß in abſehbarer Zeit auf alle Fälle die Rationierung wieder verſchwinden wird. Wie uns von fachmänniſcher Seite mitgeteilt wird, iſt vorerſt abſolut nicht damit zu rechnen, daß die Brenn⸗ ſtoffe in genügenden Mengen auf den Markt kommen. Unſere Ver⸗ pflichtungen der Entente gegenüber ſind doch bekannt und erfor⸗ dern ſolche Mengen, daß für Deutſchland in abſehbarer Zeit nicht mit einer Vollverſorgung gerechnet werden kann. Wir können des⸗ ſeoff nur empfehlen, daß jeder von ſeinem Bezugsrecht für Brenn⸗ ſtoffe, einerlei ob Kohlen oder Holz, Gebrauch macht und darauf achtet, daß ihm weder die Kohlen⸗, noch die Holzmarken verfallen, denn an einen Erſatz für die etwa ausgefallene Menge iſt im Winter nicht zu denken. Z. Zt. ſind in Kraft die Marke 3 für 5 Zentner Holz und die Marke 4 für 4 bezw. 6 Zentner Kohlen, Koks uſw. 8 Wiſſenswertes im Poſtverkehr. Bei den deutſchen Grenzausgangs⸗Poſtanſtalten kommen fort⸗ geſetzt zahlreiche eingeſchriebene Briefſendungen(mei⸗ ſtens Bücher⸗ und Muſterſendungen) von großem Umfang und Ge⸗ wicht aus Deutſchland nach überſeeiſchen Ländern vor, deren Ver⸗ packung dem Gewicht der Sendungen und der weiten Beförderungs⸗ ſtrecke nicht entſpricht. Das zur Verpackung benutzte Papier iſt nicht feſt genug; zur Verſchnürung wird meiſtens Papierbindfaden be⸗ nutzt, der ſeiner geringen Haltbarkeit wegen für den Ueberſeeverkehr ganz ungeeignet iſt. Infolgedeſſen erleiden die Sendungen während der Beförderung Beſchädigungen und zuweilen auch Verluſte am Inhalt, wie aus Mitteilungen von fremden Poſtverwaltungen her⸗ vorgeht. Den Verſendern wird daher dringend empfohlen, ſolche Sendungen beſonders gut zu verpacken und mit haltbarem Bindfaden zu verſchniren. 8 Ehrung der Altveieranen. Die rigen Gedenktage an 1870/71 finden die Helden von damals— faſt 200 000 Altveteranen, hiervon in Baden etwa 6500— in höchſter Not. Eine Erhöhung der Reichsbeihilfen, wie ſie der Kyffhäuſerbund der deutſchen Landeskriegerverbände und das Prä⸗ ſidium des Badiſchen Kriegerbundes kürzlich gefordert haben, iſt un⸗ bedingt notwendig, wenn man das Los dieſer meiſt über 70 Jahre alten, arbeitsunfähigen und gebrechlichen Greiſe wenigſtens etwas erleichtern will. Die Unterſtüßungskaſſen der Kriegervereine ſteuern nach Kräften bei, aber auch ihr Kapital iſt nicht unerſchöpflich. Einige Städte haben bereits beſondere Veteranen⸗Ehrenſpenden errichtet. Das Präſidium des Bad. Kriegerbundes hat ſich an die Städte unſeres 0 Heimatlandes gewandt und die Bitte aus⸗ gelenchen, ihrer Altveteranen⸗Mitbürger durch eine Ehrengabe zu gedenken, von der Ueberzeugung ausgehend, daß eine ſolche Ehrung —.— Kreiſe der Bürgerſchaft mit aufrichtiger Befriedigung erfüllen wird.* Freimilchverteilung durch die Heilsarmee. „Die Ausgabe der Milchdoſen auf Grund der ausgegebenen Be⸗ rechtigungskarten kann erſt nächſten Mittwoch, 20. Oktober, beginnen, da die Milch nicht rechtzeitig eingetroffen iſt. 08 * Todesfall. Wie uns von unſerem sw.⸗Mitarbeiter aus Darmſtadt gemeldet wird, iſt dort Geh. Juſtizrat Dr. Ernſt Emil Hoffmann geſtorben. Er war einer der bekannteſten Rechtsanwälte Darmſtadts. Sein Vater war der berühmte Jurtſt und Politiker Karl Johann Hoffmann, deſſen Name mit der libe⸗ ralen Bewegung Heſſens in der Mitte des vorigen Jahrhunderts eng verknüpft war. Ernſt Emil Hoffmann widmete ſich gleich ſeinem Vater der juriſtiſchen Laufbahn und trat auch in das poli⸗ tiſche Leben ein. Vermöge ſeines ſcharfen Verſtandes, ſeiner R enntniſſe und ſeiner praktiſchen Vefähigung war er ein ſehr geſuchter Anwalt. In ſeiner politiſchen Laufbahn gehörte er eine Zeitlang zu den Führern der Nationalliberalen Partei. Er war der letzte aus dem Kreiſe der Führer der Achtziger. Ein Bruder des Verſtorbenen iſt der bekannte Leiter des Rei bauweſens Geh. Baurat Dr. Ludwig Hoffmann, der Erbauer des Reichsgerichtes. Spielplan des National-Theaters Neues Theater Oktob. 25 Vorstellung 5 Vorstellung 1 12. D. 6 Agnes Bernauer*— 13. M. 9 A Der Sturm Der Waffenschmied 7 14..9C Zum ersten Male: 3. Volls Vorstellung: Willfs Frau 7 Das Dreimüderlhaus 2 Vor Sonnenaufgang J7 Außer Miete: Die Meister- singer von Nürnberg Wie es euch gefällt Madame Butterfly 18. P. 16..0 6 7 Hannibals Brautfahrt 7 5 7 17. 8. 10 7 Geſchwiſter, die alle als Geſangsgrößen gewirkt haben, entſtammen der Familie vom Scheidt: die Sopraniſtin Selma, die erſt am Hoftheater in Weimar und dann Geſanglehrerin in Naumburg war, zwei Baritone, Julius und Robert, beide von beſonderer Stimmgewalt, und als vierter ein Tenor, der es aber vorzog, dem bäterlichen Beruf des Gaſtwirtes zurückzukehren. Der Mehlpilz und der Maggipilz. Beide Schwämme können jetzt auch in der Pilzausſtellung be⸗ trachtet werden, erſterer in vielen ſchönen Exemplaren. terem konnte ich am Hardtberg, wo er vor einigen Wochen noch in großer Menge auftrat, nur noch einige Exemplare finden. Er heißt eigenlich„Fil Aicege Sein jetziger Name iſt ihm in neuerer Zeit gegeben worden, weil ſich bei ihm der angenehme, gewürzhafte Duft und Geſchmack fudet, der den b ten Maggierzeugniſſen eigen iſt. Daß dieſer Pilz von der Maggi⸗ Weltfirma ausſchließlich zu dieſen verwendet wird, iſt nicht anzu⸗ en da er nicht zu den vielerorts häufig vorkommenden Arten e f eiſ rt wie etwa der Pfeffermilchling. Der ganze Pilz iſt derb⸗ chig wie der a ſieht deſem etwas ähnlich, hat aber keine weiße Milch wie dieſer Milchling, ſondern wüſſerige. Der Hut wird —12. Zentimeter breit und iſt wie der bis 10 Zentimeter hohe Stiel gelblichziegelrot, feinfilzig, nie glatt und glänzend. Er iſt kein Gemüſepilz, aber ein vorzüglicher Gewürzpilz. Ganz geringe Mengen des getrockneten Pilzes oder des daraus bereiteten Pilz⸗ mehles, wie auch des Pilzextraktes, verleihen den Speiſen einen kräftigen, durchdringenden Geſchmack. Der Mehlpilz iſt im Oden⸗ wald jetzt noch in Eichen⸗ und Buchenwäldern, in Geſellſchaften angeſiedelt, zu finden, namentlich dort, wo der Steinpilz auf⸗ trat. Es iſt zu bedauern, daß er nicht auf ünſere Märkte gebracht wird; denn er iſt einer unſerer vorzüglichſten Speiſepilze, friſch und getrocknet zu verwenden, an Güte dem Egerling kaum nach⸗ ſtehend. Er heißt auch Muſſeron und Moospilz. Alle Teile ſind grauweiß. Der Stiel iſt verhältnismäßig auffallend kurz, der Hut meiſt nur über talerbreit, ſelten handtellergroß und fühlt ſich wie an. Die Blättchen laufen teilweiſe am Stiel herab.“ Der hlpilz(Mehlfarbe) könnte auch Teigpilz heißen, da er genau wie Teig rie t. Auch wegen dieſer Eigenſchaft kam er mit einem anderen Pilz nicht verwechſelt werden. A W. 8 Künſtleranekdoten. Allegorie. Ein Antiquitätenhändler beſitzt fünf Statuetten, die er nicht loswerden kann. Er denkt ſich: es fehlt mir für die Figuren ſicher nur der richtige Titel, dann würde ich ſie verkaufen können. Als der nächſte Käufer in ſeinen Laden kommt, weiſt er auf die Figuren hin:„Die fünf Sinne“. 8 Dem Liebhaber gefällt unglücklicherweiſe nur eine der Figuren, ſo daß vier übrig bleiben. Der nächſte Käufer kommt:„Die vier Jahreszeiten“, ſagt der Händler, Wieder wird eine verkauft. „Die drei Grazien“. Nun bleiben ihm nur noch zwei. ,qÜü ˙ i! . 4. Seite, No. 460. MNannheimer General · Anzeiger. ¶ Mintag⸗Ausgabe⸗ Dienstag, den 12. Oktober 1920. 1 De der Saargrenzen bitter beklagt, da damit nachgewieſener⸗]nen Kindes. Das Kind war bereits vor Monaten in einem oberen Vergnügungen. 5 rleſige Borrdte— ine Saarland, aber ſofort Uber die Gren⸗ Stockwerk durch eine Ofenröhre in den Schornſtein geſchoben worden. Die 8. Sonververanſtaltungen im Roſengarten. Die Rethe der ſtädtiſchen Sonntagskonzerte ſoll in der laufenden Konzertzeit durch die Einfügung einiger Sonderveranſtaltungen ein heim amt 115. een ene hbeim und nahegelegt, 1— er Stadt Vertreter ländlicher Orte waren anweſend. * bunteres Ausſehen bekommen. Die erſte dieſer Sonderberanſtal⸗ tungen findet am nächſten Sonntag ausnahmsweiſe bei Wirt⸗ ſchaftsbetrieb ſtatt und iſt als„Vollbier⸗Verſuchs⸗ Abend“ gedacht. Das Orcheſter unter Kapellmeiſter Beckers Leitung und der als Soliſt verpflichtete Dresdner Opernſänger Karl Becker(Baß) werden ein Trinklieder⸗Programm zu Gehör bringen. Im Anſchluß daran erfolgt die des Tanzraumes zum allgemeinen„Kirmes⸗Tanz“. Als weitere Sonderveranſtaltungen ſtehen ein volkstümliches Sin⸗ foniekonzert(24. Okt.) als Gaſtſpiel eines großen Orcheſters und in weiterer Ferne(14. November) ein Tanzwettſtreit für Amateure mit Prämierung von Twoſtep, Foxtrott und Wiener Walzer in Ausſicht. Näheres wird aus den Anzeigen erſichtlich ſein. Mannheimer Strafkammer. § Strafkammer IV. Vorſ.: Landgerichtsrat Lueger. In der Nacht vom 27. zum 28. November v. Js. wurden am Lebens⸗ mittellager in Altlußheim die Kellerfenſter eingedrückt, worauf die Diebe eindrangen und 6 Kiſten Fett, zwei Zenter Würfelzucker und 75 Kilogramm Nudeln im Geſamtwert von 2641 Mark ſtahlen. Die Diebe waren der Schiffer Joſef Seemuth und der Arbeiter Johann Seemuth, denen die Frau Johannes die Anregung gegeben hatte, indem ſie ihnen ſagte, wo die Ware lagerte. Eva Seemuth ſtiftete im Januar ds. Is. die Beiden zu einem weiteren Diebſtahl an. In der Nacht zum 18. Jannar ſtiegen die deiden Seemuth in den Keller der Zigarrenfabrik Schalk u. Wellenſieck ein und ſchleppten 21 Ballen Tabak im Werte von über 42 000 Mark weg. Als Dritter im Bunde hatte der Philipp 912 Ies mitgewirkt. Als ehler waren mitangeklagt der Heizer Georg Diehl und die verehelichte riedericke Seemuth, die von dem geſtohlenen Tabak gekauft hatten. it anderen Strafe wurden verurteilt; Joſef Seemuth 1 Jahre 3 Monaten Gefängnis. Karl Beck zu 1 Jahre 5 Monaten, — 27 Seemuth zu 2 Jahren, Heppes zu 9 Monaten, Eva Seemuth zu 6 onaten Gefängnis; Diehl und Friedericke Seemuth nicht wegen Hehlerei, 2 wegen unerlaubtem Handel mit Tabak; Jener zu 500 Mark Geld⸗ afe oder 50 Tagen Gefängnis, Nah, zu 1000 Mark Geldſtrafe oder 100 Tagen Gefängnis. Vert.:.⸗A. Maſſch und.⸗A. Dr. Pauther. „Schwere Diebſtähle“ hat auch der Arbeiter e aus Helmſtadt verübt. Gemeinſam mit zwei Anderen hat in Brühl von einem Bauplatz Eiſenbahnſchienen und Drehſcheiben geſtohlen. Das Schöf. fengericht Schwetzingen ſprach gegen ihn nur eine Gefängnisſtrafe von 10 en aus. Das war dem Staatsanwalt 1 dem Porſche zu viel aber der öffentliche Ankläger behielt Recht. e Strafe wurde auf 1 Monat erhöht. Mannheimer Schöffengericht. Unter der Anklage der fahrläſſigen Tötung ſtand die Ehefrau Barbara Suſanne Weber vor dem Schöffengericht. Sie hat kürzlich ihren Kindern ein von ſelbſtgeſuchten Pilzen Gericht vorgeſetzt und auch ſelbſt davon genoſſen. Die ganze Familie erkrankte ſchwer, ihre 9 bezw. 11— alten Kinder Anna und Ludwig ſtarben infolge einer Pilzvergiftung, die Frau ſelbſt und das dritte Kind erholten ſich wieder. Die Unter⸗ ſuchung ergab, daß die Frau beim Sammeln den Knollenblätterſchwamm mit dem Champignon verwechſelt hatte, eine der häufigſten Erſcheinungen bei Pilzvergiftungen. Die Anklage nahm an, daß die Frau durch die Unter⸗ Hlaſſung einer fachmänniſchen Unterſuchung der Pilze— zu der ja in Mann⸗ dekanntlich Gelegenheit iſt im alten Rathaus und im Unterſuchungs⸗ — den Tod der Kinder verurſacht hat. In der Verhandlung ergab 91 daß Frau Weber ſchon jahrelang ſelbſt Mllze ſammelt, daß ſie eine Pilzkarte mit ſich führte und daß ſie von ſich aus annehmen konnte, über ügende Sachkenntniſſe zu verfügen. Die Verhandlung endete mit dem reiſpruch der ohnedies ſchwergetroffenen Mutter. Die Karkoffelverſorgung. J Die Bezirksbauernkammer Ludwigshafen⸗Stadt hat in ten Sitzung den Landwirten von Ludwigshafen, Munden⸗ freiwillig und unentgeltlich e Stadtverwaltung zur Verteilung an die Armen abzugeben. Es ſoll jedem Vandwirt überlaſſen Ibleiben, welche Mengen er abliefern will; jedoch wurde in der Be⸗ ernkammer als Mindeſtmenge 2. Zentner vorgeſchlagen. Zwei ee der Kammer gehen mit einer Eingeich⸗ nüngeliſte bei den Erzeugern von Haus zu Haus. Das Verhalten der Dezirksbauernkammer verdient Anerkennung und wird gur ffeln an 4 7 Nachahmung empfohlen. 2 M Zweibrücken, 12. Okt. Der Arbeiterdemonſtration ſchloß ſich geſtern eine Verhandlung zwiſchen Gewerkſchaftskartell und Freie Bauernſchaft an. Etwa 12 ſowie 25 inleitend auf 5 Nede amm leitete die Verſammlung, indem er einleitend auf die e Bürgermeiſters von Kaiſerslautern zur dortigen de ſprechen kam und auch die Vorfälle von Neuſtadt berührte, um dem⸗ gegenüber die beſonnene Haltung der Zweibrücker Arbeiterklaſſe her⸗ vorzuheben, wodurch anſtelle von Gewaltpolitit ruhiges Verhandeln trete. Die Bauernſchaft des Amtsbezirks ſolle dieſe Stellungnahme Zanerkennen durch reſtloſe Ablieferung aller verfügbaren Kartoffel⸗ 5 Endlich allein. mengen. Gewerkſchaftsvorſitzender Wilhelm erklärte, daß die Ar⸗ helkerſchaft auf die artoffeln als wichtigſte Nahrungsmittel unbedingt angewieſen ſei und eine heilige Pflicht der Landwirte darin beſtehe, die mit zum Wiederaufbau berufenen Arbeiter gegen angemeſſene Dezahlung zu beliefern. Von landwirtſchaftlicher Seite wurde die ——PPP—....——PfTTTTTTTTTT—TT—————————————— „Tag und Nacht“. Schlleßlich 2 nur noch eine:„Einſamkeit“. Zu viel verlangt. 2 Der berühnite Maler M. war ſtändig mit ſeinem Wirt uneins, wenn Zahlungstermin für die Miete war. 7 Eines Tages ſitzt er in ſeinem Atelier, der Hauswirt kemmt herein: „Dert., Sie 1 Ihre Miete noch nicht bezahlt.“ „Nein. Sie die Abſicht, ſie zu bezahlen.— ſtverſtändlich.“ 10 f darſe⸗ „Und wann, wenn ich fragen „Lieber Herd, ſagt M. entrüſtet,„Sie wiſſen, daß ich Künſtler bin und nicht Prophet.“(Aus„Kunſt und Künſtler“.) Der Haustyrann. Der Schauſpieler Theodor Döring, einſt der vielgefeierte Komiker des Berliner Schauſpielhauſes, lebte zwar in ſehr glücklicher Ehe, 2 ſoll ſeine Frau Mathilde es verſtanden haben, den Eheherrn völlig 0 eiten und zu beherrſchen, freilich, wie das in einer guten Ehe ſo ſein ſoll, ohne daß er das Gerſngſte merlte. Vielmehr war Döring der feſten Anſicht, daß er ſein Heim als Haustyrann regiere.„Zu Hauſe,“ ſagte er einſt voller Stolz,„bin ich der reine Napoleon!“ Worauf ihm ein guter Freund, der Hiltl, erwiderte:„Ja, lieber Döring, aber auf Elba— auf 1* 8 ———— * Ein bekannter Berliner Operettenlibrettiſt, ſo wird in der„Freien Deutſchen Bühne“ erzählt, begegnete in einem Klub einem damals ſehr erfolgreichen Berliner Direktor, der von Beruf Sänger war. Der Direktor tat ſehr vielbeſchäftigt u agte, er wäre ſo angeſtrengt und hätte nur den einen Wunſch, einmal a zu ſein. Worauf ihm der Librettiſt antwortete: „Dann geben Sie doch einmal ein Konzertl“ vermiſchtes. Der Schauſpielerſtreik im Frankfurter Neuen Thealer bei⸗ gelegk. Der Streik der Mitglieder des Neuen Theaters iſt beendet, machdem Herr Direktor Hellmer die Entlaſſung des Obmanns des Ortsverbandes der„Genoſſenſchaft deruſcher Bühnenangehöriger und des Betriebsrates Neues Theater, Herrn Ulrich Bertac zu⸗ rückgenommen hat. Herrn Direktor Hellmer wurde erklärt, daß Herr Bettac nur im Intereſſe der Kollegen und des Betriebes, das heißt in Wahrung berechtigter Intereſſen, gehandelt hat. Um eine Klärung der ſtrittigen Angelegenheit herbeizuführen, werden die zuſtändigen Inſtanzen(Tarifausſchuß und Bezirksſchiedsgericht) von beiden Seiten angerufen. Eiteratur. Ottomar Enkings ausgewählte Romane erſcheinen dieſer Tage in vier Halbleinenbänden im Verlag von Carl Reißner, Dresden. Unſerer Zeit, die nach innerlicher Befreiung, nach Ruhe und Harmonie verlangt, ſind die Werke Enkings ein dringendes Bedürfnis, denn ſie führen zur Ruhe des Herzens und zur Har⸗ monie der Seele. Und zum köſtlichen Humor, der unter Tränen lächelt, gießt ein verſöhnendes Licht über die Unvollkommenheiten des Lebens. zen ins Ausland gehen, um von dort dem notleidenden Volk als Auslandsware zu Wucherpreiſen wieder zugeleitet werden. Verſchie⸗ dene der anweſenden Ortsvertreter ſtellten Mengen von 400—600 Zentnern zur Verfügung, ſodaß ſchließlich eine Vereinbarung dahin⸗ gehend zuſtande kam, einen Grundpreis von 25 M. ab Dorf zu hewilligen und den Fuhrlohn geſondert zu regeln. Auch für die Kriegsinvaliden und Hinterbliebenen wurde eine Sonderregelung in Ausſicht genommen. Mit dieſer neuen Preisfeſtſetzung beſtehen jetzt für Zweibrücken und Umgebung viererlei Preiſe: die Bauernkammer⸗Stadt Udfert frei Haus zu 23 Mark den Zentner, die Freie Bauernſchaft ab Dorf zu 25 M.(wozu noch Fuhrlohn kommt), die Neuſtadter Vereinbarung ſieht einen Zentner⸗ preis von 20 M. als Höchſtpreis vor, die Landeskartoffelſtelle be⸗ zeichnet 20 M. gleichfalls als angemeſſen, hieſige Händler verlangen 32, 35 und 38., Landwirtſchaftsminiſter Wutzlhofer bezeichnet in München ſeden als Wucherer, der mehr als 20 M. nimmt. Kommunales. Weinheim, 10, Okt. Das Projekt der Entwäſſerung der Gemarkung Weinheim wird demnächſt den hieſigen Bürgeraus⸗ ſchuß beſchäftigen. Aus landwirtſchaftlichen Kreiſen ſind Bedenken gegen das Projekt zutage getreten, weil man befürchtet, daß das Schickſal der All⸗ mendfrage dadurch ins Rollen käme. Die Straßenbau⸗Inſpektion hat in⸗ deſſen demgegenüber darauf hingewieſen, daß die geplante Entwäſſerung weder in die Verteilung noch in die Nußüngsart des Allmends gegen den Willen der Gemeinde eine Aenderung bringt. Eine Ablöſung des Allmends kann nur durch das Geſetz bewirkt werden. Der vorliegende Entwurf hat mit der Allmendfrage nicht das Geringſte zu tun. Ein weiterer Einwand behauptet, daß den Obſtbäumen durch die Entwäſſerung die Feuchtigkeit entzogen würde. Die 15—5 Abſenkung des Grundwaſſers wirkt jedoch im Gegenſatz zu den Tiefbrunnen beiſpielsweiſe im Käfertaler Walde nur auf eine örtlich ſehr Fläche. Innerhalb des in Frage kommenden Gebietes(zwiſchen Viernheim und Weinheim) liegt jedoch der Fall umgekehrt, indem infolge des hohen Grundwaſſerſtandes bisher Obſtbäume überhaupt nicht gepflanzt werden konnten. Das vorliegende Projekt ſteht ein Syſtem von Entwäſſerungsgräben vor, deren Waſſer den größten Teil des Jahres über nach dem heſſiſchen Gebiet in den etwas zu vertiefenden Landgraben abgeführt, im übrigen bei Hochwaſſerführung des letzteren durch ein Pumpwerk etwas oberhalb des Viernheimer Waſſerhanſes in die alte Weſchnitz gepumpt werden ſoll. Von den Koſten des Projektes(rund 271 Millionen Maxk) wird die Stadt Weinheim nur etwas über 1 Million, alſo etwa die Hälfte zu tisgen haben. Großſachſen, 10. Okt. Der hieſige Gemeinderat hat den hieſigen Metzgern einen fetten Faſſel zu einem Preiſe überlaſſen, der es ermög⸗ licht, der Bevölkerung das Fleiſch für 10 Mark pro Pfund zu verkauſen. h. Bingen, 6. Okt. Die Stadtverordnetenverſamm⸗ lung beſchloß, alle Schritte zu unternehmen, um die Errichtung eines Weinbauinſtitutes für Bingen in die Wege zu leiten. Mit der Leitung der Anſtalt ſoll der Weinbautechniker Willig betraut werden. Nus dem Cande. 8. Heidelberg, 11. Okt. Der 20jährige Notſtandsarbeiter K. Bickel hat in der Nacht zum Sonntag eine 28 Jahre alte ge⸗ 1 7 Frau, mit der er ein Liebesverhältnis hatte, auf dem arktplatz nach einem Streit mit einem Stock niedergeſchlagen und ihr vier Dolchſtiche in den Rücken beigebracht. Die Frau kam ins Akademiſche Krankenhaus, Bickel wurde verhaftet.— An der Raphaelkirche im Stadtteil Neuenheim wurden nachts zwel Einbrecher verſcheucht, die einen Kirchenraub beabſichtigt hatten. Sie entkamen in der dunklen ſtürmiſchen Nacht.— Die Febe Kriegsveteranen von 1870/71 begingen die 50jährige Wiederkehr der glorreichen des deutſch⸗franzöſiſchen Krieges durch eine würdige Feier. Bruchſal, 6. Ott. In Oberöwigsheim wurde in der evangeliſchen Kirche am Sonntag ein Gedenkzeichen an unſere im Kriege gefallenen Soldaten enthüllt. Philippsburg bei Bruchſal, 7. Okt. An der Schiffbrücke in Germersheim wurde durch Fahnder des badiſchen Landespreis⸗ amtes ein Fuhrwerk angehalten, das ungefähr 20 Zentner Zucker mit ſich führte. Der Zucker ſollte nach der Pfalz verſchoben werden. Gleichzeitig fiel den Beamten auch ein mit Schweinen in die Hände, der den gleichen Weg gehen ſollte. * Siusheim, 8. Okt. Wie die„Waibſt. Ztg.“ berichtet, wurde der Bäcker Johann Zeller in Adersbach zur Anzeige gebracht, weil er ſchon mehrmals einem Gaſtwirt in Ziegelhauſen bei Heidelberg Tackwerk lieferte das aus Weißmehl hergeſtellt war, das dem Bäcker vom Kommunalverband für die Gemeinde Adersbach ge⸗ liefert wurde. Einmal wurde Zeller in Ziegelhauſen erwiſcht, als er über 500 Salzwecken und Salzbretzeln dorthin brachte. orzheim, 10. Okt. Der Grund⸗ und Hausbeſitzerver⸗ 4ün bel 11 55 Verſammlung am Freitag zum Reichsgeſetzentwurfe über die Miet 152 folgende Entſchließung einmütig angenommen: Der vorgelegte ſaſe dee über e eeee nicht geeignet, die berechtigten nſprüche des beſitzes auf eine ordnungsmäßige und der heutigen Wirtſchaftslage entſprechende Verzinſung zu befriedigen. Der Ent⸗ wurf greift in unuläſſiger eiſe in die wohlerworbenen und durch die noch ſtets wachſenden Unkoſten zugunſten des Reichs, des Landes und der Ge⸗ meinde ſchon bis aufs äußerſte belaſteten Rechte des Hauseigentümers ein. Er bringt zudem einen derart komplizierten und teuern Verwaltungs⸗ und Beamtenapparat mit ſich, daß ihn unſer ohnehin ſo ſchwer darniederliegen⸗ des Wirtſchaftsleben unter keinen Umſtänden ertragen kann.— Der Zwe des ganzen NN iſt an ſich mehr als fraglich, denn die Wohnungsnot wird 8 in keiner——7 gemildert, wohl aber viele tauſend neuer Be⸗ amtenſtellen geſchaffen, durch deren Unterhaltung dem Volk neue unerträg ⸗ liche Laſten aufgebürdet werden, während auf der andern Seite die Ent⸗ rechtung des Hausbeſitzes fortdauert. Wir erheben deshalb den ſchärfſten Einſpruch gegen das—5 1 vorgeſchlagenen Faſſung und verlangen die Zurbagte ſung bezw. Ablehnung des Entwurfs.“ * Pforzheim, 10. Okt. Zu dem großen Giſenbahndieb⸗ ſtahl auf dem 2 alter Bahnhof in Berlin wird noch mitgeteilt, daß, obgleich ziemlich viele Waren wieder beigebracht werden konn⸗ ten, der Schaden für die Firma doch ſehr bedeutend iſt, da wertvolle uckſtücke mit Brillanten noch fehlen. Ins⸗ geſamt ſind bis jetzt 20 an dem Raub beteiligte Perſonen ver⸗ haftet worden. Auch in Köln und Hamburg ſind Pforzheimer Schmuckwarenſendungen in großem Maße geraubt worden. * Bühl, 11. Okt. Die älteſte Bürgerin unſerer Stadt und wohl auch der Umge„Frau Creszentia Zimmermann, iſt dieſer Tage 100 Jahre alt geworden. Sie iſt noch rüſtig und efindet ſich in der Kreispflegeanſtalt Hub. Jahrelang durchzog ie mit ihrem Neffen Karl Zimmermann die ganze Gegend mit ſelbſtgefertigten Bürſtenwaren. —*(A. Offenburg), 4. Okt. Zum Gedächtniſſe an die 44 Krieger, die für Volk und Heimat ihr Leben in den Jahren 1914—18 41 1 haben, wurde in der hieſigen Kirche ein Denkmal geſetzt. 8 beſteht aus einer prächtig aus Holz geſchnitzten Dar⸗ ſtellung der ſchmerzhaften Mutter Gottes, die den Leichnam ihres Sohnes nach der Kreuzabnähme auf ihrem Schoße hält. St. Georgen(bei Freiburg), 10. Okt. Der zwiſchen St. Georgen und Schallſtadt aufgefundene Tote iſt der Kaufmann Emil Schmidt, ein ausgewieſener Elſſſer. Der Schreinermeiſter Köberlin aus Ballrechten trug einen Bruch des einen Fußes davon. Die beiden Verunglückten holten auf einem Wagen Möbel von Zwiſchen Leutersberg und Wolfen⸗ weiler ſcheuten die Pferde infolge eines vorbeifahrenden Eiſenbahnzuges und gingen durch. midt ſprang vom Wagen; das eine Rad ging ihm Aer Pen Kopf, ſodaß der Tod ſofort eintrat. 5 * Pillingen, 7. Okt. Die altbekannte Glockengießerei Benj. Grüninger Söhne hier kann in dieſen Tagen auf 350 Jahre ihres Beſtehens zurückblicken Seit 300 Jahren iſt ſie ununter⸗ brochen im 8000 der Familie Grüninger. Aus kleinen Anfängen hat ſich dieſe Glockengießerei zu einem großen Unternehmen von Weltruf entwickelt, das insbeſondere in Baden und Süddeutſchland hohes Anſehen genießt. pfalz, Heſſen und Umgebung. Neuſtadt a.., 9. Okt. Das Frau Philippine Streuber hier gehörige herrſchaftliche Anweſen nebſt Garten und Bauplätze, Karo⸗ linenſtraße 35, ging 7 in den Beſitz von Herrn Julius Roos, Holzhandlung en gros hier, über.— Die Waldſtraße Nr. 20a ge⸗ legene Villa, Herrn Oberingenieur Chr. Bernhard hier gehörig, ging käuflich in den Beſitz von Herrn Anton Vogler, Teilhaber der Firma Anton Pogler u. Co. hier, über. Beide Verkäufe wurden durch das Kommiſſionsgeſchäft Oskar u. Rudolf Mayer hier ver⸗ Frankſurt, 9. Okt. In mittelt 5 einem Hauſe in der Mainzer Landſtraße fand geſtern nachmittag ein Schornſteinfeger die Leiche eines neugebore⸗ ck den ſchlanken Leiche war vollſtändig verdorrt und verkohlt.— Mit einem Ausweis des Internationalen Bundes der Kriegsbeſchädigten„eroberte“ ſich der Schloſſer Georg Bühl im ſtädtiſchen Wohnungsamt Sitz und Platz an einem Schalter und eröffnete hier einen Wohnungsnachweis auf eigene Fauſt. Gegen angemeſſene Vergütung überwies Herr Buhl wohnungs⸗ ſachenden Leuten Wohnungen und machte damit glänzende Geſchäfte. Herr Buhl ging ſogar noch weiter, Familien, die bereits Wohnungen hatten, wurden von ihm ſchlankweg an die Luft geſetzt und durch ſeine Leute er⸗ ſetzt. Schließlich kam das Wohnungsamt dahinter, aber erſt der Kriminal⸗ polizei war es möglich, den ſeßhaften Herrn Buhl aus dem Wohnungsamt zu verweiſen und keſtzunehmen Sportliche Runodſchau. Der Verlauf der Sonnkags-Pferderennen. Der gänzlich dem Hindernisſport gewidmete Rennenſonntag war reich an Ueberraſchungen. Die Hauptnummer, der mit 80 000 Mark ausgeſtattete Große Preis von Grunewald, ſah allerdings den„erklärten“ Savoyard aus dem favoriſierten Stall Tepper⸗Laski in Front. Savoyard galloppierte ſtets im Vordertreffen, zunächſt zuſammen mit Wardar, Bennewar und Steinberger. Den Beſchluß hildeten die ſchlecht gerittene Philline, Mar⸗ molata und Hunding. Durch die Diagonale führte Savoyard vor Wardar, Schwerennöther und Bennewar. Am Gehöftwall wurde Wardar lahm an⸗ gehalten. Marmolata verbeſſerte dort ſeinen Platz, vermochte aber die ſich immer mehr abſondernden Savoyard und Schwerenöther nicht zu er⸗ reichen. Ueber den letzten Sprung kam Schwerenöther als Erſter, wurde aber auf der Flachen von Savoyard ſicher niedergerungen. Marmolata und Tantalus waren nach dem Rennen lahm. Diplomatie beſtätigte durch einen leichten Sieg im Preis von Kaulsdorf, daß ſie fanset in Ham⸗ burg⸗Horn total verritten worden war. Den Preis von Halenſee holte ſich der wieder glänzend im Gange befindliche alte Albani im Handgalopp gegen Hunne und Harlekin. Im Santuzza⸗Preis fiel Enzian am 5 Sprung und Galeere mit dem Siege in der Hand am letzten Hindernis. Dadurch kam die kraſſe Außenſeiterin Finboge zu einem leichten Erfolg. Ein ſehr efährlich Maſſenſturz an der Tribünenhürde im Preis von riedenau verlief ohne ernſtere Folgen, nur mußte Jockey Bismark wegen einer Armverletzung ſpäteren Ritt auf Bambam abgeben. Bei den Dresdener Herbſtrennen bekam man am Sonntag beſeſtge Sport zu ſehen als am Vortage. 12 dem von fünf Zweijährigen beſtrittenen Hauptereignis, dem Preis von Pfaffenſtein, hatte Katzenjammer die Führung vor Balſazar, Duſa und Caſſian, während Germa einige Längen zurück als letzte folgte. Vor der letzten Ecke zog Caſſian in Frout, kam aber in großem Bogen in die Gerade und brach dann noch unter der Peitſche ganz nach außen fort. Katzenjammer erlangte dadurch wieder die in 8 und ſchien zu gewinnen, als außen Germa vorſchoß und den Hengſt im Ziel um einen Kopf abfing. Den Preis von Rehefeld gewann Soldau mit allem Gewicht im Kanter gegen Oneida.— Der Totaliſator⸗ umſatz belief ſich am Sonntag im Grunewald auf 5 632 955 Mark, davon auf Sieg 3 600 285 Mark und auf Platz 2 032 670 Mark. sr. Vorrunde des Jußball⸗Bundespokals. In Stettin, Breslau und Stuttgart wurden am Sonntag die drei Vor⸗ rundenſpiele um den Bundespokal des Deutſchen Fußball⸗Bundes ausge⸗ tragen. Ueber das Spiel in Stuktgart haben wir bereits berichtet. Der Verband Brandenburgiſcher Ballſpiel⸗Vereine trat in Stettin der Elf des Baltiſchen Raſen⸗ und Winterſport⸗Verbandes gegenüber. Die Berliner waren hier vor ca. 5000 Zuſchauern den Einheimiſchen ſtets über⸗ legen und konnten mit:0 einen leichten Sieg erfechten. Durch das glän⸗ ende Zuſammenſpiel der Gäſte war der Ball ſtets in der Hälfte der Oſt⸗ eutſchen. Durch eine Flanke von rechts, die Hoppe einköpfte, fiel für Ber⸗ lin in der 30. Minute das erſte Tor. Nach der Pauſe kam Stettin etwas auf, aber die gelegentlichen Durchbrüche führten zu keinem Erfolge. Auch Berlin 125 leer aus, da der brillante Stettiner Torwächter Kupke immer wieder die Situation rettete. Erſt 23 Minuten nach Wiederbeginn kann der Halblinke Wolter den zweiten Erfolg—5 Berlin buchen, dem er 20 Minuten ſpäter den dritten felgie laſſen kann. Dann ändert ſich nichts mehr an dem Stand. Bei dem Sieger waren Wolter und Marohn und bei den Oſtdeutſchen Liebſch und Kupke(Stettin) die beſten Leute. Auch das dritte Spiel in Breslau zwiſchen den Mannſchaften des Verbandes Mitteldeutſcher Ballſpielvereine und des Südoſtdeutſchen Fuß ball⸗Verbandes endete erwartungsgemäß. Mitteldeutſchland 5 mit:1 add eit:). Dem Spiel—— ca. 4000 Zuſchauer bei. Mitteldeutſch⸗ and hatte für Loßz Meißner und Paulſen, die Leipziger Düncker, Eichen⸗ born und Kunze als Erſatz einſtellen müſſen, trotzdem waren die Gäſte ſtet überlegen. Der ſüdoſtdeutſche Sturm, der bis auf den Breslauer Pohla nur aus Niederlauſitzer Spielern beſtand, vermochte ſich nicht durchzuſetzen und verſagte oft vor dem gegneriſchen Tor vollkommen. Ein ſcharfer Schuß von Lorenz brachte die Mitteldeutſchen in der 21. Minute in die Führung. Bereits 4 muten ſpäter wurde eine gut getretene Ecke zum zweiten Tor für Mitteldeutſchland eingeköpft. Obwohl ſetzt Süddeutſchland etwas auf kommt, bringt die Unentſchiedenheit der Stürmerreihe den Einheimiſchen zeinen 1 15 2 der 30. Minute muß Burghardt(Halle 96) wegen Ver⸗ letzung das Spielfeld auf einige Zeit verlaſſen. Ein Strafſtoß für Mittel deutſchland wird gleich darauf ſicher verwandelt. Eine Minute vor Halb eit erhöht Lorenz durch einen weiteren Erfolg den 6l ſchre der Mittel eutſchen. Nach der Pauſe hält ſich die mitteldeutſche Elf ſehr zurück. Das Spiel verflacht und wird intereſſelos. Durch Pohla fällt für Südoſtdeutſch⸗ land das Ehrentor.— Für die Zwiſchenrunde haben ſich nunmehr der ſpiel⸗ freie Norddeutſchen Faßball⸗Verband, der Verband Mitteldeutſcher Ball⸗ ſpiel⸗Vereine, der Verband Süddeutſcher Ballſpiel⸗Vereine und der Verband Brandenburgiſcher Ballſpiel⸗Vereine qualifiziert. er. Auffahrt des Mannheimer Regattfa-Vereins. Eine intereſſante Auffahrt veranſtaltete am vergangenen Sonntag der Mannheimer Regatta⸗Berein. Boote mit 205 Ruderern der Mannheimer Vereine, des Judwigshafener.⸗V. und einer Mannſchaft aus Worms belebten die ruhig dahinziehenden Fluten, und die mittägliche Herbſtſonne vergoldete die jugendkräftigen Geſtalten in Die ſonntäglichen zollten dem ge⸗ waltigen ſporklichen Bild mit Hüte⸗ und Tücherſchwenken ihre Anerken⸗ nung. Die Flotille eröffnete ein reich bewimpeltes Kanu des Mannheimer Ruderklub, 4 Zweier, 24 Vierer in 4 und 8 Achter in 2 Staffeln folgten, eordnet von dem begleitenden Motorbobt. Ueber 4 Kilometer ging die ahrt, vorbei an den Bootshäuſern des Mannheimer Ruderklub und Lud⸗ wigshafener.⸗Vs bis unter die Rheinbrücke, auf der ſ ebenfalls eine graße Zuſchauermenge angeſammelt hatte. Nach Ausbringen des Ruder⸗ grußes ſteuerten die Boote ihren verſchiedenen Heimen zu. Auch dieſe ge⸗ meinſame Auffahrt des Regatta⸗Vereins bewies erneut, welch reges Leben in ſeinen Vereinen herrſcht. Pferdeſport. sr. Für den Preis des Winterfavoriten von 75 000 Maxk am 17. Okt. in Köln ſind bei der jetzt erfolgten Zweifährige von 44 gemeldeten ſtehengeblieben, u. a. Graf Ferry, en, Oſſian, König Midas, Schalk, Die Wolke, Kamille, Perikles, Flüchtling und Feldgrau. gr. Schlußausgleich der Rennen München am Sonntag, 17. Oktober haben 18 Pferde von 24 ihre Gewichte angenommen. Ausgeſchieden ſind u. a. Enver, Nihiliſt, Rock, Glückauf, Viragos, Don Biniou, Eiffilo und Szepike. sr. Harlekin, der auf der Flach⸗ wie auf der Hindernisbahn ausge⸗ zeichnet dewährte Fels⸗Sohn, würde von Herrn G. Helfft, der bereits zur Hälfte an dem Hengſt beteiligt war, 880 bernommen. Dieſer gab wieder einen Anteil an Rittmeiſter F. v. Zobeltitz ab, der Harlekin in Arbeit erhält. Nadſport. sr. Wittig ſchlägt Thomas. Am Mittwoch kam auf der Breslau⸗Grün⸗ eicher Bahn der Herausforderungskampf des neuen deutſchen Steher⸗ meiſters Wittig und des Breslauer Lokalmatadoren Thomas zum Austrag. Das Rennen führte über eine Stunde und wurde zu einem glänzenden Er⸗ folge für den deutſchen Meiſter. b.(Continental⸗Reifen) legte 72,150 Kilometer zurück und verbeſſerte damit den von Thomas gehaltenen Bahn⸗ rekord um 2,660 Kilometer. Thomas hielt 5 ſut und endete mit dem Sieger in einer Runde, 300 Meter zurück. In der erſten halben Stunde hatte Wittig 35,950 Kilometer hinter ſich gebracht. sr. Schreſeld ſchlägt Packebuſch. Bei den Abendradrennen des Berliner Rad uhrer⸗id Concordia im Deutſchen Stadion traf der Bundesmeiſter des B. D. R. Schrefeld(Concordia) mit dem Berufsfahrer Packebuſch zu⸗ ſammen. Beide lieferten ſich in dem Hauptfahren für Flieger einen ſchar⸗ fen Endkampf, aus welchem der Herrenfahrer mit einer halben Länge Vor⸗ als Sieger hervorging.— dem dritten— endete Fatſchild. uch im Vorgabefahren Par Schreſeld über Packebuſch ſiegreich. Beide Fahrer ſtanden hier am Mal und belegten die beiden erſten Plätze. Schwimmen. reier Waſſerſport⸗Verein 1919. Laut Beſchluß der Mitglieder⸗ 5 ung wurde— Name des⸗Arbeiter⸗Schwimmklub erg in „Freien Waſſerſport⸗Verein 1919 N Der Verein veranſtaltet am 14. November im Städt. Hallenbad zu Heidelberg ein Schau⸗Schwimmfeſt. Bergſport. Deutſcher und Oeſterreichiſcher Alpenverein. Dieſer Tage fand in eine Beſprechung der Vorſitzenden ſämtlicher Münchener Alpenvereinsſektionen über die durch den— 1 der Salzburger verſammlung geſchaffene Lage ſtatt. Erfreulicherweiſe einigten ſich alle Münchner Setlionen dahin, der neuen Hauptverſammlung München als Vorort wieder vorzuſchlagen. Auch über die Auswahl der als Vorſitzenden des Verboaltungs⸗Ausſchuſſes vorzuſchlagenden Perſönlichkeit wurde volle grundſätzliche Einigung erzielt. R Dlenstag, den 12. Oktober 1920. Maunnheimer General⸗Anzeiger.(Miſtag⸗Ausgabe.) 105 5. Seite. Nr. 460. Be A n er Geplante franzöſiſche Kraftwerke am fhein. In Frankreich iſt man, wie verſchiedene dem Parlament vor⸗ gelegte und zum kleineren Teil auch bereits von ihm abgefertigte Geſetzvorſchläge zeigen eifrig bemüht, den gegen die Vorkriegszeit er⸗ heblich geſteigerten Kohlenverbrauch der franzöſiſchen Induſtrie und dem ſtetigen Steigen der Kohlenpreiſe durch großzügige Ver⸗ wertung der waſſerelektriſchen Kraft zu begegnen. Jetzt meldet„Uſine“, daß die Comite economique regional de'Eſt der franzöſiſchen Regierung ein Projekt über die Verwer⸗ tung der Waſſerkräfte des Rheins eingereicht hat. Dieſer Plan ſcheint nunmehr feſtere Formen anzunehmen. Es wird daran gedacht, die in den beiden oberhalb Baſels belegenen Kraft⸗ ſtationen Lauffenburg und Augſt, die 80 000 bezw. 50 000 PS liefern, gemachten Erfahrungen bei dem Bau derartiger Stationen zu verwerten. Es wird die Errichtung don 10 Kraftwerken zwiſchen Hüningen und Straßburg als der beſte Weg zur dollen Ausnutzung der Frankreich durch den Verſailler Vertrag ein⸗ geräumten Rechte auf die Waſſerkraft des Rhein vorgeſchlagen. Jede der Stationen ſoll 80 000 PS liefern, ſo daß nach Ausführung des Geſamtplanes 800 000 PS zur Verfügung ſtänden. Da die Rechte der Schweiz auf die Erhaltung der Schiffbarkeit des Rheines die Er⸗ richtung der Werke unmittelbar am Strome ſelbſt unmöglich machen, geht der Plan ihre Verlegung an einen beſonders zu bauenden Ka⸗ nal vor, der wegen ſeiner notwendigerweiſe großen Ausmeſſungen als eine allerdings weniger ſchwierige Wiederholung des Panamakanals bezeichnet wird. Die Koſten des Baues der Kraftwerke allein werden nach den 34 Mill. Fr. betragenden Baukoſten des Lauffenburger Werkes ohne Berückſichtigung der durch die veränderten Teuerungs⸗, Lohn⸗ und Geldmarktsverhältniſſe bedingten Mehrkoſten auf 350 Mill. Fr. geſchätzt. Das Komitee gibt ſich keinen Illuſionen darüber hin, daß die Baukoſten heute tatſächlich ganz erheblich höher ſein und viel⸗ leicht eine Milliarde erreichen werden. Ueber den Vor⸗ anſchlag für die durch den Bau des Kanals vorgeſehenen Koſten üußert ſich„Ufini“ nicht. Trotz der ungeheuren Baukoſten glaubt man, die von den geplanten Werken zu liefernde Kraft, ſelbſt wenn die Geſtehungskoſten dreimal ſo hoch ſein werden wie die des Lauffenburger Werkes, der Induſtrie mik Rückſicht auf die hohen Kohlenpreiſe zu einem günſtigen Preis liefern zu können. Man ſtützt ſich dabei auf die Tatſache, daß die Geſtehungskoſten für den vom Lauffenburger Werk gelieferten Strom nicht ganz 1 Ct. für die Kilowattſtunde betragen. Die geplanten Werke ſollen das ganze Mektallbecken des franzöſiſchen Oſtens, von Charleville bis zum Jura, beſonders auch das Becken von Briey und ſogar teilweiſe noch Paris reichlich mit billiger elektriſcher Kraft verſehen, und zwar im Süden bis zu der Verſorgungsbereich der ehenfalls geplanten Kraftwerke von iſſiat⸗Malpertuis an der Rhöne ge⸗ bildeten Grenze. Wenn das vorliegende Projekt zur Ausführung kommt, ſo würde nach Artikel 358b des Verſailler Vertrages unter Berückſich⸗ tigung der Koſten der für die Krafberzeugung notwendigen Arbeiten die Hälfte des Wertes der tatfächlich gewonnenen Kraft an Deukſchland zu vergüten ſein, und zwar im Geldwert oder durch Lieferung von Kraft. Somit würde auch die deutſche Induſtrie und Volkswirkſchaft, die heute mehr als jedes andere Land an Kohlenmangel leidet, aus der Ausführung dieſes Proſekts Nußen ziehen und damit wenigſtens teilweiſe der Schaden, der der deutſchen Volkswirtſchaft Furch den Verluſt der bereits vorhandenen deutſchen Kraftwerke und des Rechts auf den Bau weiterer ſolcher Anlagen am Rhein gegenüber der fran⸗ Föllchen Grenze verurſacht worden iſt, wieder gutgemacht werden önnen. fortſchritte im delmaſchinenbau. Unter den Kraftmaſchinen hat die Verbrennungsmaſchine. namentlich auch die mic Schwerßlen betriebene Dieſelm a ſch in e die meiſten Fortſchritte in technſſcher Beziehung während der letzten Jahre gemacht. Das erklärt ſich einerſeits aus dem verhältnis⸗ mäßig niedrigen Stande der Entwicklung dieſer Bauarten vor dem Kriege, aus dem großen Bedarf nach ſolchen Maſchinen, insbe⸗ ſondere bei den Unterſeebooten während des Krieges u. nicht zuletzt daraus, daß man im Hinblick auf die Entwicklung unſerer Vrenn⸗ ſtoffverſorgung in dieſen außerordentlich wärmeſparſamen Kraft⸗ maſchinen einen wichtigen Teil unſerer zukünftigen Krafterzeugung erblicken muß. Vor allem iſt es der Verbrennungsrorgang in ſolchen Maſchinen, die die Beachtung zahlreicher Forſcher gefunden hat und der techniſch wichtige Fortſchricte aufzuweiſen hat. Vergegen⸗ wärtigen wir uns, um die nachfolgenden Ausführungen leichter ver⸗ ſtändlich zu machen, die Wirkungsweiſe einer ſolchen Maſchine, ſo⸗ weit der Verbrennungsvorgang in Betracht kommt, ſo gilt für die bis jetzt am meiſten benutzten Maſchinen etwa folgendes: Der Brenn⸗ ſtoff wird von einer durch die Maſchine angetriebene Pumpe aus dem Behälter angeſaugt und in eine Kammer auf dem Zylinder⸗ kopf befördert, welche unten durch das Brennſtoffventil abgeſchloſſen wird und hierdurch mit dem Inneren des Zylinders in Verbindung ſteht. Das Ventil wird nun, während ſich im Zylinder der Kolbon nach aufwärts bewegt und die vorher angeſaugte Luft ver⸗ dichtet, durch die Motorſteuerung kurz vor dem oberen Todpunkte geöffnet und mit Hilfe von Preßluft in den Zylinder eingeblaſen, welche ein an die Maſchine angehängter Hochdruckkompreſſor auf etwa 30 Atmoſphären verdichtet und hierdurch auf etwa 500 bis 650 Grad Celſius erhitzt hat. Sobald dieſer Vorgang des Brennſtoff⸗ einſpritzens abgeſchloſſen iſt, beginnt die Vergaſung, im Anſchluß hieran die Entzündung und ſchließlich die Verbrennung des einge⸗ ſpritzten Brennſtoffes, wodurch der erforderliche hohe Arheitsdruck erzeugt und der Kolben der Maſchine vorgetrieben wird. Am Ende dieſes ſogenannten Arbeitshubes ſind dann die heißen Verbren⸗ nungsgaſe ſoweit entſpannt, daß man ſie auspuffen und, während der Kolben nach oben zurückkehrt, aus dem Zylinder ausſchieben kann. Bei der darauf folgenden Rückkehr nach unten ſaugt der Kolben friſche Verbrennungsluft von außen in den Zylinder an, die er bei dem nunmehr folgenden vierten Hub des Arbeitsſpieles, dem ſogenannten verdichtet, und am Ende dieſes Hubes wird wieder der Brennſtoff in den Zylinder eingeſpritzt. Das Streben der meiſten Konſtrukteure iſt nun ſeit einigen Jahren darauf gerichtet geweſen, den Kompreſſor zu ver⸗ meiden, welcher die Einblaſeluft zu liefern hat. Wird auch die Druckluft nicht ganz entbehrlichb; wenn man den Brennſtoff ohne ihre Hilfe in den Zylinder einführt, weil man ſie auch zum Anlaſſen und bei Schiffsmaſchinen zum Umſteuern braucht, ſo läßt ſich doch dieſer Bedarf, da er weſentlich geringer iſt, als der Bedarf an Ein⸗ blaſeluft, bequem aus Druckkuftflaſchen decken, die nur ge⸗ legentlich aufgefüllt werden. Auf alle Fälle braucht man alſo den ompreſſor nicht mehr unmittelbar an die Maſchine anzuſchließen und ſtändig mitlaufen zu laſſen, und da ſelbſt bei ſorgfältigſter Aus⸗ hrung der Kompreſſor etwa 10 v. H. der Nutzleiſtung der Maſchine die dehut, Jo leuchtet ein, welche Verbeſſerung der Wieſſchaktlchkeit e Erſparnis des Kompreſſors bedeuten würde. Die Eßſung dieſer ufgabe ſcheint zunächſt ſehr leicht, da man den erforderlichen Druck —— Einführen des Brennſtoffes in den Zylinder unter Ueberwin⸗ ung des darin bereits herrſchenden Verdichtungsdruckes auch ohne Preßluft mittels der Brennſtoffpumpe erzeu⸗ n kann, ähnlich wie man bei den kleinen Erdölmotoren auch ſchon rüher nur mit dem Pumpendruck gearbeitet hat. Der Verſuch, die Firmabe auf dieſe Weiſe zu löſen, den beiſpielsweiſe die engliſche 5 Vickers in großem Maßſtabe unternommen hat, hat ſedoch aussen, daß die Druckluft bei dem bisherigen Einſpritzverfahren 3 noch eine andere Aufgabe hat, nämlich den Brennſtoff zu welf ſtäuben, und daß das Fehlen dieſer Wirkung die Arbeits⸗ ſe der Maſchine weſentlich verſchlechtert. Jedenfalls haben die nach dem Vickers⸗Verfahren arbeitenden Maſchinen bei weitem nicht die Erſparnis an Brennſtoffverbrauch geliefert, die man von der Weglaſſung des kraftverzehrenden Kompreſſors erwarten durfte, woraus ſich ohne weiteres ſchließen läßt, daß ſich die Ausnützung der Brennoffwärme infolge des Fortfalles der Zerſtäubung in dem gleichen Maße verſchlechtert hat, in dem man den mechaniſchen Wirkungsgrad durch Wegfall des Kompreſſors verbeſſern konnte, ſo daß der Gewinn eigentlich nur in der Vereinfachung der Maſchine zu erblicken iſt. Da dieſer Gewinn aber auf Koſten der guten Ver⸗ brennung geht, unter Umſtänden auch den Verluſt des reinen rauch⸗ freien Auspuffes zur Folge hat, ſo kann man ihn beiſpielsweiſe für Unterſeeboote im Kriegsfalle nicht als einen Fortſchritt anſehen. Auch in Deutſchland hat der Gedanke, die Dieſelmaſchine durch Weglaſſen des Brennſtoffeinblaſens mit Preßluft manchen Erfinder beſchäftigt. Man hat dabek aber gleich erkannt, daß die Schwierig⸗ keit vor allem darin beſteht, daß ſich bei Fortlaſſen der Einblaſeluft zu kleine Mengen ergeben, die man mit den üblichen Ventilen nicht leicht beherrſchen und noch viel weniger gleichförmig verteilen kann. Bei einem Unterſeeboot⸗Dieſelmotor von 1700 Pferdeſtärken Leiſtung beträgt die Menge des Brennſtoff⸗Luft⸗Gemiſches, die bei der Zündung jedesmal in den Zylinder eingeführt wird, etwa 75 Kubikzentimeter, wenn man mit Einblaſeluft arbeitet, aber nur etwa 3 Kubikzentimeter, wenn man ohne Einblaſeluft arbeitet. Dieſen weſentlich geringeren Mengen entſprechend ſind natürlich auch die Eintrittsgeſchwindigkeiten e r ſie betragen im erſten Fall etwi 300 Meter in der ſich die feine Zerſtäubung ohne weiteres erklärt. Will man daher auch ohne Einblaſeluft eine ähnlich gute Zerſtäubung erzielen, ſo muß man den Eintrittsquerſchnitt der Brennſtoffdüſe entſprechend kleiner machen, was aber, da dieſer Querſchnitt nur etwa der fünf⸗ undzwanzigſte Teil des früheren ſein müßte, praktiſch un⸗ durchführbar iſt. Die ungünſtigen Ergebniſſe des Vickers⸗Verfahrens erſcheinen hierdurch ſelbſtverſtändlich; ſie werden erſt verbeſſert werden kön⸗ nen, wenn es gelingt, die Verteilung auch ſo geringer Brennſtoff⸗ mengen ohne die Hilfe von Einblaſeluft genügend fein zu geſtalten. Einen 715 hierzu bietet vielleicht der Gedanke, zum Einblaſen der Brennſtoffladung zwar keine Einblaſeluft, aber dafür einen Strom von heißen Gaſen zu verwenden, welchen man unmittelbar vor dem Einblaſen des Brennſtoffes in einer klei⸗ nen, auf den Zylinder aufgeſetzten Zündkammer erzeugt. Dieſer Gedanke iſt in vollendeter Form bei der Maſchine von Steinbecker verwirklicht die heute als die beſte Dieſelmaſchine ohne Einblaſe⸗ kompreſſor angeſehen wird und mit deren Bau ſich gegenwärtig eine Reihe angeſehener deutſcher Maſchinenfabriken befaſſen. Obgleich dieſe Maſchine noch nicht für große ausgeführt worden iſt, darf man erwarten, daß ſich ihr Arbeitsverfahren auf jeden Fall wirtſchaftlicher als das gewöhnliche erweiſen wird. Mit der vorſtehend behandelten ſind die techniſchen Fort⸗ ſchritte der Oelmaſchinen noch keineswegs erſchöpft, obgleich gerade das Arbeitsverfahren die größte Rolle ſpielt. Daneben ſind aber doch auch Fortſchritte in der Material⸗ insbeſondere der hochbeanſpruchten Kolben, zu verzeich⸗ nen, die in der üblichen Ausführung aus Gußeiſen große Schwierig⸗ keiten bereiten. Wenn nicht alle Zeichen trügen, dürfte hier die endgültige Löſung ähnlich wie bei den Flugmotoren in der Ver⸗ wendung von Aluminium als Kolbenbauſtoff beſtehen Wenigſtens haben engliſche Verſuche dieſer Art, die bei recht hohen Belaſtungen ausgeführt wurden, auch nach längerer Betriebsdauer der Maſchine ſehr befriedigt. Namentlich hat ſich dabei gezeigt, daß der größere Spielraum, den die Aluminjumkolben in den Zylindern erhalten müſſen, weil ſie ſich in der Wärme ſtärker als die guß⸗ eiſernen ausdehnen, kein Hindernis bildet, um eine ausreichend hohe Verdichtung in den Zylindern zu erzeugen. A Deutſche Erfolge auf dem Gebiete der Funkentelephonie. der engliſche Dampfer„Vitorian“ in einer Dieſer Tage Entfernung von 1 Hunt Nebel und ungünſtigen atmoſphäriſchen Verhältniſſen mit der Stadt St. John in Neufundland auf funkentelephoniſchem Wege geſprochen. Der Verſtändigung war recht gut. In Deutſchland ſind, wie wir hierzu erfahren, Erfolge auf dem Gebiete der Funkentelephonie er⸗ zielt worden, die noch bedeutender ſind. Vor kurzem glückte es, eine Verbindung zwiſchen Berlin und Madrid, alſo über 1800 Kilo⸗ meter, herhuſtelen. Die zwiſchen den beiden Städten gewechſelten Geſpräche konnten auch in den anderen Hauptſtädten gut verſtanden werden. Die Ergebniſſe ſind deswegen beſonders hoch zu bewerten, weil die Funkentelephonie über Land und weitere Entfernungen größere Schwierigkeiten bietet als über See. Die Gebirge wirken beſonders ſtörend. Im übrigen werden in nächſter Zeit verſuchsweiſe Telephongeſpräche zwiſchen der deutſchen Großſtation Nauen und der amerikaniſchen Regierungsſtation Annapolis bei Waſhington geführt werden. Die Bernſteininduſtrie— ein deutſches Weltmonopol. Der Bernſtein, bekanntlich ein foſſiles Harz, das an der oſt⸗ preußiſchen Küſte ſich häufig findet, entſtammt vornehmlich den Koni⸗ ferenarten, alſo vornehmlich Fichten und Tannen, jedoch kommen auch andere Baumarten, wie Birken, Buchen, Pappeln, Eichen, Weiden, ſelbſt die Cypreſſen des Südens für die Vernſteinbildung in Frage. Schon zur Eiszeit iſt der Bernſtein durch Zerſtörung großer Telle der urſprünglichen tertiären Bernſteinablagerung mit diluvialen Ab⸗ lagerungen weit in das Lund hinein verſchleprt worden und weithin trifft man heute noch ſolchen verſprengten Bernſtein in Kieſellagern und Mergelgruben un. Ein großes dilupiales Bernſteinvorkommen wurde im Jahre 1811 in Maſuren in Oſtpreußen freigelegt. Dort beſtanden faſt ein halbes Jahrhundert lang Bernſteingräbereien. Im Bernſteinhandel unterſcheidet man, ſo führt Dr. P. Martell in den „Schriften der Zoologiſchen Station Büſum für Meereskunde“ aus, fünf Sorten: Schöpfſtein, Erdſtein älteren Datums, Taucherſtein, Baggerſtein und Erdſtein jüngeren Datums, Als Schöpfſtein bezeich⸗ net man denjenigen Bernſtein, der nach ſchweren Stürmen von der See an die Küſte geworfen wird. Erdſtein iſt die Bezeichnung für denjenigen Vernſtein, der hergmänniſch unter der Erde, in der ſogenannten„blauen Erde“ gewonnen wird. Dieſer Erdſtein zeigt in trockenem Zuſtande eire weiße Verwitterungskruſte, die beſonders bei dem„Erdſtein jüngeren Datums“ ſehr ſtark iſt. Trotzdem iſt gerade letzterer Bernſtein ſo geſchätzt, weil hier der Kern von beſon⸗ ders ſchöner Farbe zu ſein pflegt. Taucherſtein und Baggerſtein ſind mit dem Schöpfſtein im weſentlichen identiſch. Die wertvollſten Steine ſind die ſogenannten„Fließen“; es ſind dies flache, in der Farbe völlig klare, keine Riſſe zeigenden Bernſteinſorten. Der Farbe nach, die neben der Größe des Pernſteins den Wert beſtimmt, unterſcheidet man Knochenbernſtein, der kreideweiß iſt, ferner durch⸗ ſcheinende, wolkige und ganz klare Stücke, die man als Gelbblank und Rotblank bezeichnet. Aeußerſt ſelten iſt ſchwarzer Bernſtein, der den Namen Gagat führt. Die Gewinnung des Bernſteins iſt ſehr verſchieden. Als älteſte Methode, ſchon zu Tacitus Zeiten, iſt das Schöpfen oder Stechen zu nennen. Die Strandbewohner gehen zu dieſem Zwecke mit Käſchern, alſo kleinen Fangnetzen, an die See, um das ange⸗ ſchwemmte Bernſtein aufzufiſchen. Lange Zeit hat man dann den Bernſtein durch Tagebau gewonnen, d. h. der Bernſtein wurde mit Spaten in offen zutage liegenden Gruben gewonnen. Eine ſolche alte berühmte Bernſteingräberei liegt bei Gluckau in der Nähe von Danzig. Solche Gräbereien ſind jedoch nirgends mehr im Betriebe. Auch die Bernſteinfiſcherei und Baggerei an der Küſte der Oſtſee, die ſa bekanntlich wie keine zweite auf der ganzen Welt Bernſteinauswurf aufweiſt, wird heute im großen und ganzen nicht mehr ausgeführt, da ſich auch dieſe Methode der Bern⸗ ekunde, woraus Kilometern von Neufundland bei dichtem guellen, deren Wert ungefähr 10 ſteingewinnung als zu unwirtſchaftlich erwieſen hat. Gegenwärtig wird der Bernſtein überwiegend durch Bergbau gewonnen und zwar in Oſtpreußen, vornehmlich in Palmicken und Kraxte⸗ pellen, wo der preußiſche Staat, der das Bernſteinregal beſitzt, die Förderung unternimmt. Wenn nun auch der Bernſtein an einigen anderen Stellen der Erde gewonnen wird, ſo auf Sizilien, an den ſibiriſchen Küſten des Eismeeres, in der Gegend von Forchhammer, auf dem däniſchen Jütland, ſowie in den ruſſiſchen Oſtſeeprovinzen, nirgends kommen die geförderten Bernſteinmengen nur annähernd der Bedeutung des oſtpreußiſchen Bergbaues gleich. Deutſchland beſitzt demnach hinſichtlich des Bernſteins ein faſt ung Weltmonopol. Nr. H. Kr. Techniſches Nllerlei. Regelung der Automobilgeſchwindigkeit im Wageninnern. Eine Vorrichtung zum Regeln der Geſchwindigkeit von Kraftwagen vom Wageninnern aus iſt einem Franzoſen durch das D. R. P. 322 922 und das Zuſatzpatent 322 923 mit Wirkung vom 27. Juli 1917 ab patentiert worden. Die Geſchwindigkeit iſt abhängig von den Or⸗ ganen, die den Vergaſer beherrſchen. Ihre Bedienung ſiegt bislaug in der Hand des Führers, und der Reiſende, der den Wagenlauf mäßigen möchte, iſt auf die Abgabe von Befehlen an den Wagen⸗ führer beſchränkt. Nach der Erfindung wird die Betätigung der Organe, die den Vergaſer beherrſchen, alſo die Beſtimmung des Maximalshubs bzw. der Maximalöffnung, dem Reiſenden im Wagen⸗ innern vorbehalten. Am Betätigungshebel des den Vergaſer beherr⸗ ſchenden Regulierventils greift das eine Ende eines Bowden⸗ kabels an, deſſen anderes Ende an einem von Hand zu betätigen⸗ den Stellhebel im Wageninnern befeſtigt iſt, der vom Reiſenden betätigt werden kann. Durch einen Zug auf das Kabel wird der Maximalhub des Ventils beſchränkt, ſo daß der Wagen⸗ führer den Hub des Ventils nicht über deſſen Maximaſhub ver⸗ größern, d. h. es nicht weiter öffnen bezw. die Wagengeſchwindigkeit nicht weiter erhöhen kann. Nach dem Zuſatzpatent wird der den Vergaſer beherrſchende Hebel mit einem gewöhnlichen Kabel ver⸗ bunden, das auf eine Trommel aufgewickelt oder davon abgewickelt werden kann. Die Trommel iſt mittels eines durch Handrädchen betätigbaren Schneckenbetriebes einſtellbar und in einem im Wagen⸗ innern angebrachten Kaſten untergebracht. Anderſeits iſt der Hebel mit einem dem Wagenführer unterſtellten Pedal dadurch in nach⸗ giebige Verbindung gebracht, daß die Hebel und Pedal miteinander verbindende Stange aus zwei Teilen gebildet iſt, zwiſchen die eine Feder eingeſchaltet iſt, ſo daß dem Pedal geſtattet iſt, ſtets ſeine volle Bewegung auszuführen, auch wenn der Hub des Hebels durch Auf⸗ wickeln des Kabels beſchränkt worden iſt und umgekehrt auch bei niedergedrücktem Pedal ein Weiteraufwickeln des Kabels auf die Trommel ſeitens des Reiſenden ermöglicht iſt. + 100 Jahre Telegraphie. Nachdem der Phyſiker Derſtedt 1819 entdeckt harte, daß der elektriſche Sttom magnetiſche Wirkungen hervorbringen kann, beſchäftigte man ſich überall mit ſolchen Experimenten. Am 2. Oktober 1820 trug Ampaäre der Pariſer Akademie der Wiſſenſchaften den von dem Aſtronomen Laplace ſtammenden Plan eines elektromagnetiſchen Telegra⸗ phen vor. Das war der Aldbng unſerer heutigen Telegraphie auf Draht⸗ leitungen. Da man für Alphabet und Satzzeichen mindeſtens 30 Zeichen brauchte, führte von einer Station zur anderen 30 Paar Drähte. Schickte man durch ein Drahtpaar einen Strom, dann kreiſte dieſer auf der Empfangsſtation um eine von 30 Magnetnadeln und dieſe ſchlug aus. Da jede Nadel mit einem Buchſtaben oder Zeichen verſehen war, konnte man erkennen, wie ſich die Sätze aus den Bewegungen der einzelnen Nadeln langſam aufbauten. Damals herrſchte der optiſche Telegraph, der in Frankreich bedeutſame Leiſtungen vollbracht hatte. Deshalb beachtete man in der Praxis dieſen rI Plan von Ampere nicht. Erſt die deutſchen Phyſiker Gaunß und Weber machten 1833 wieder auf die Be⸗ deutung der Elektromagnete für die Telegraphie aufmerkſam, aber ſie brauchten zur Uebertragung der Nachricht, daß der Inſtitutsdiener Michel⸗ mann komme(„Michelmann noch 43 Bewegungen ihrer Appaxate und 2 Minuten Zeit! Erſt der Amerikaner Morſe, ein Porträtmaler, führte die elektromagnetiſche Telegraphie 1837 in die Prapis ein. nk. Das Sprengmittel der Zukunſt. Die Knappheit an plaſtiſchen Sprengſtoffen, die des Krieges eingeſetzt hat, hat dem 13 ſ⸗ igen Sauer 5 1 in der Sprengtechnik Eingang verſchafft und ihm eute ſchon eine Verbreitun en die es berechtigt erſcheinen läßt, wenn Dr. Hoffmann den 15 igen Sauerſtoff in der„Deutſchen Land⸗ wirtſchaftlichen Preſſe“ als das„Sprengmittel der Zukunft“ bezeichnet. Der flüſſige Sanerſtoff wird durch Anlagen, in denen die atmoſphäriſche Luft von Kohlenſäure gereinigt, auf 200 Aim. gepreßt, gekühlt, von Oel⸗ und Waſſerpartikelchen gereinigt und dann im Entſpannungsapparat ver⸗ flüſſigt wird, gewonnen. Die durch die Entſpannung der Preßluft ent⸗ ſtehende Kälte von etwa 175 Grad verflüſſigt den Sauerſtoff, der zu 21 9. 1 in der atmoſphäriſchen Luft enthalten iſt, wogegen die tief unter⸗ kühlten Stickſtoffgaſe, deren kritiſcher Punkt um einige Kältegrade tiefer liegt, nachdem ſie zum Abkühlen der Preßluft ausgenützt ſind, entweichen. Um den flüſſigen Sauerſtoff als Sprengſtoff gebrauchen zu können, bebarf es noch eines Komponenten, eines Kohlenſtoffträgers, der durch eine Pa⸗ pierumhüllung feſt patroniert wird. Während die Nathen Sprengſtoffe zur Auslöſung der Detonation eines ſehr ſtarken Einleiteimpulſes, der durch eine Sprengkapſel gegeben wird, bedürfen, genügt zur Umwandlung des mit Sauerſtoff getränkten Kohlenſtoffträgers in Kohlenſäure und Waſſer⸗ 1 die ſchwache Stichflamme der Zündſchnurſeele. Würde man eine ündkapſel verwenden, ſo würde eine Briſanz erreicht werden, wie ſie dem ynamit +— iſt. uscg der Zündung mit einer Schnur kann man auch mit beſtem Erfolg die elektriſche 8 benützen. Die Verwendung die⸗ ſes exploſiven Gemiſches, vor allem in landwirtſchaftlichen und forſtlichen Betrieben, z. B. bei der Stockrodung wird ſicherlich Jahr für Jahr von im⸗ mer größerer wirtſchaftlicher Bedeutung werden. nk. Was ein Flugzeng leiſten kann. In einer der letzten Sitzungen der Akademie der Wiſſenſchaft legte Prof. Razeau, nach einem Bericht in der ſchweizeriſchen 151 für Naturwiſſenſchaften„Natur und Technik“ eine Reihe intereſſanter Berechnungen vor, auf Grund deren er nach dem Stande der gegenwärtigen Fluggeugkonſtruktion ziffernmäßig die größte e ohne Zwiſchenlandung und die größte erreichbare Schnelligkeit feſtlegte. Nach dieſen denen der Oelvorrat, die Leiſtungsfähigkeit des Motors und des Pro⸗ 9 5 7 die Konſtruktion der Apparate zugrunde gelegt ſind, ergibt ich, daß das von Brennſtoff mitführt, 4266 Kilometer zurücklegen kann. Um eine ſolche Höchſtleiſtung zu erreichen, muß es ſich allerdings die beſten 1 56 7 gungen ſichern um in 8000 Meter Höhe zu fliegen. Die Schnelligkeit, die ein Flugzeug nach dem Stand der derzeitigen Verhältniſſe im Hoͤchftfal erreichen kann, iſt 1 auf 463 Kilometer in der Stunde berechnet. Es rechtfertigt ſich demnach der Schluß, daß die Apparate über die Möglichkeit verfügen, die bisher aufgeſtelkten Rekorde nioch zu überholen. + Getreide⸗Elevatoren im Dünkirchener Hafen. Der Handelskammer Dünkirchen ſind von engliſcher Seite zwei von der engliſchen Armee am Dünkirchener Hafen errichtete Getreide⸗Elevatoren zum Kauf ange⸗ boten worden. Die auf Peranlaſſung der Handelskammer ausgeführten Probearbeiten und ausgearbeiteten Koſtenanſchläge über die regelmäßigen Betriebskoſten und die erſtmalig notwendigen find nicht 4 ausgefallen, da Handelskammer ohne weiteres zum Erwerb der Elepatoren entſchl konnte. Die eingeſetzte Prüfungskommiſſion 1155 daher vor, vier“neue Elevatoren zu kaufen, damit aber zu warten, bis ie Kammer hierfür und für den Bau eines Pesen Getreideſpeichers ge⸗ nügend Mittel zur Verfügung haben werde. ſtattgegeben, vielmehr beſchloſſen, neue Erhebungen über die Reparatur und Betriebskoſten an den vorhandenen engliſchen Apparaten vornehmen zu laſſen. + Chineſiſches Holzöl. Nach dem„Times Trade Supplement“ findet das chineſiſche Holz⸗ oder Tung⸗Oel, das aus den Nüſſen von Aluretis Cordata in Mittelchina oder Aluretis Moluncana in Südchina gewonnen wird, wegen ſeiner Verwendung in der Firnis⸗Fabrikation duſtrie llegt in Hankow. em Vorſchlag wurde nicht erhöhte Aufmerkſamkeit. Die Zentrale der Der größere Teil der Fabrikation wurde nach den Vereinigten Staaten ausgeführt. Neuerdings hat eine W Geſellſchaft eine Raffinerie zu Hankow, die erſte Anlage dieſex, Art in Chi i + Die kanadiſchen Heliumquellen. Nach dem„Chemical Trade Jour⸗ nal“ hat das kanadiſche Amt für wiſſenſchaftliche und induſtrielle Forſchung in Ottawa dem Profeſſor J. C. Lennan von der Univerſität Toronto für — orſchungen über die des Heliums für induſtrielle Verwen⸗ 155 Dollars überwieſen. Man ſchätzt, daß gegenwärtig 1 000 000 Kubikfuß monatlich aus den kanadiſchen Naturgas⸗ Kubikfuß beträgt, ver⸗ na, errichtet. Cents je Jloren gehen. Das Gas findet ſich baupfſichttk in dem Bow River Gas⸗ Fjeld bei Calgary. erechnungsformeln, Flugzeug, wenn es ein dem Eigengewicht gleiches Quantum N — ——— ů— —— 1 —— — . E 5 8. Sekte. Nr. 40. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mtag · Ausgabe Dlenskag, den 12. Oktober 1920. Heandel und Industrie. Die AStseen Darlehenskassen im Jahre 1919. Dem vorlisgenden Bericht der Hauptverwaltung entnehmen wir über die Entwicklung der Darlehenskassen des Reiches folgendes: Die Entwicklung der wirtschaftlichen Lage Deutschlandse im Jahre 1919 konnte nicht ohne Rückwirkung bleiben auf den Geschäftsverkehr der Dariehenskassen und führte zu einer sehr beträchtlichen Steigerung der von ihnen zu befriedigenden Ansprüche. Erheblich höhere Summen als in den früheren Jahren ihres Bestehens mußten sie an Kredit und zugleich auch an Zahlungsmitteln zur Verfügung stellen. Mehr als 9 Milliarden Mark Darlehenskassen- scheine sind im Laufe des Jahres ausgegeben worden und der Reichsbank, die die Kassengeschäfte der Darlehenskassen bsorgt, zugeflossen, Die Reichsbank hat ihrerseits von diesem Betrag rund 4 Milliarden in Abschnitten zu 20 und 50 in den freien Verkehr geleitet. Der Kreditbedarf, den die Darlehenskassen zu be- friedigen hatten, zeigte eine während des ganzen Jahres hin- durch anhaltende Zunahme. Wenn auch die zum Zwecke der Bezahlung gezeichneter Kriegsanleihe entnommenen Dar- lehen von 833 Mill. 4 am 1. Januar 1919 infolge des vorge- schenen und durchgeführten Abbaues auf 435 Mill. 4 am 31. Dezember 1919 sich ermäßigt hatten, so waren doch den Be- sitzern von Kriegsunleike, denen seit Anfang des Jahres ein Vorzugszinsensatz von 3½% zugestanden war, bis zum Jahres- schlusse Kredite in einer Gesamthöhe von 1,4 Milliarden eingeräumt worden.— Das Warenbeleihungsgeschäft war im Berichts- jahre etwas lebhafter als in den Vorjahren; es bewegte sich aber noch in verhältaismäßig engen Grenzen. Dagegen haben die Warenbeleihungen der Kriegsgesellschaften bei der Dar- lehenskasse Berlin in der ersten Hälfte des Berichtsjahres einen großen Umfang angenommen. In de: zweiten Hälfte des Jahres ist jedoch ein Rückgang zu verzeichnen; am Jahres- schluß treten die den Kriegsgesellschaften gewährten Darlehen nur noch mit rund 70 Mill. in die Erscheinung. Von der Gesaintinanspruchnahme der Darlehenskassen im Jahre 1919 entfielen— berechnet nach der Höhe der aufgekom- menen Zinsen— aufedie Bundesregierungen, ihre Banken und die Kommounalverbände 84.4%(1918: 84.58906), die Sparkassen 0. 4%(1918:.%), die Banken. Bankiers und Kreditgenossen- schaften 1,14(1918:.%), die Kriegsgesellschaſten(Reichs? getreidestelle, Zentral-Einkaufsgesellschaft u..) 11,4%(1918: 4,5½), das Handels-, Transport- und Versicherungsgewerbe (mit Ausnahme der beiden vorgenannten) 0,%%(1918: 1,65), die Industrie o,.5%(1918:.8/), die Landwirtschaft 0,196(1918: .%). Der Rest von.4%(1918:.096) verteilt sich auf son- stige Kreditnehmer, deren Gesamtzahl 72,46(1918: 75,1%) aller Durlehensnehmer ausmacht. Börsenberichte. Mannheimer Effektenbörse. Mannheim, 11. Okt. An heutiger Börse fanden größere Umsätze in Union-Werke-Aktien à 2197½%, ferner Umsätze in Mannheimer Gummi-Aktien à 310%, Benz u. Co.-Aktien à 232%, Dinslersche Maschinen- Aktien à 214%, Zellstoft Waldhof⸗ Aktien à 465% statt. Amtliche Preise der Mannkeimer Produktenbörse ber 100 kg waggonftei Mannheim einschl. Sack. Mai.s gelb. La Plata-Mais loko ca. 400, Kleesamen neuer inlandischer Rotklee 2600— 2800 l, italien. Luzerne 3000 bis 3500 A. Wieken 220—300, Erbsen inl. 420—80 ,, Erbsen ausländ. 400—5 20, Bohnen Rangoon 320—325, Brasil 300— 305, Lins e n inl. 8S50-950&. ausl. 650—800., Ackerbohnen Sco- 360 H, Wiesenheu nominell 90, Kleeheu 96—100 A, Stroh Preßstroh 52—56„, geb. Stroh 50 A, Biertreber 160—175, Rapskuchen chne Sack 17.—180 K4. Kokoskuchen ind. ca. 180. Reis 880 bis 1100„. Teilweise etwas höher, sonst Tendenz ruhig. Preise unverandert. Frankfrurter Abendbörse. Frankfurt, 11. Okt. ODrahtb.) Die feste Haltung auf dem Montanaktienmarkte konnte sich für die meisten Werte erhalten. Kauflust erhielt sich namentlich in den Aktien der Laurahütte, welche 10% auf 410 gesteigert wurden. Phönix- Bergbau bei reger Nachfrage 613, auch Caro anziehend, 288. Oberbedarf 203,75, Buderus gewannen 4% auf 449. Adler- werkeęe Kleyer wurden zu steigenden Kursen aus dem Markte senommen, 320. Daimler behauptet, 249.75. Elektro Schuckert fanden Beachtung, 282. Deutsch-Uebersee 1060, Chemische Badische Anilin schwächten sich 3% ab. 497. Sonst blieb dieser Markt ruhiger. Scheideanstalt fester, 687½4. 526 Goidmexikauer 685(), 3% Silbermexikaner 492 und 57⁰ Tehuantepeg 497, je 39% höher. Baltimore Ohio fester, 497 plus 62½. Deutsche Petroleum 1535, Opiag andauernd gesucht, 7075. Deutsche Maschinen 308, Benz 237. Für Chem. Gold- Schmidt stellten sich große Käufe für rheinische Rechnung ein. Der Kurs stellte sich auf 438, plus 187. Sonst sind von Kassa- industricpapieren zu erwähnen: Vogtländische Maschinen 319 Versteigerung. Im Auftrag verſteigere ich wegen Erbteilung mit behördl. Genehmigung am Donnerstag, 14. Okt. d.., nachmittags 2½ Uhr, Lauge Rötterſtraße 70 öffentl. gegenBarzahlung: 1 ſehr ſchöuer, großer Bücherſchrank, wel lacklerter r en 1 1 plereck. Tiſch, 2 große offene Regale, 1 noch ſehr guter Eſchofen, viereck. mittelgr. m. Rohr, 1 Ofen⸗ ſchirm(Zink), 1 Aquarium mit Tiſch ca. 100 60 em ſehr ſchön, 1 Aqua⸗ rium, gleiche Größe. ohne Todes-Anzeige. Am 10. Oktober abends 10 Uhr, ent- schlief nach langem schweren Leiden, meine liebe Fràu, unsere treubesorgte herzensgufe Mutter, Großmutter, Schwie-⸗ germutter, Schwägerin und Tante mista bbcle geb. Bohn im Alter von 71 Jahren, 5 Monaten. In tiefer Trauer: Petor öckel u. Knder, J 7, f. Tiſch, verſch. Bücher: Werke für Architektur,—— findet Mittwoch nachmit- Bautechnik, Elektrizität, tag 29¼ Uhr statt. 7494 Honatlich 8000.— Hk. und dauernd. Verdienst durch Uebernahme der Allein- vertretung für größ. Bez. krankheitshalber für einige 1000.— sofort zu übernehmen. EI01 Fheng an Sparfix-Vertrieb Cronberg(Taunus). 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E 3, 13, Planken. gewannen%, Karlsruher Maschinenf. 349, plus 396. Gummi Peter notierten 325. lanfwerke Füssen heute erstmals 348. an der Abendbôrse 353 bei lebhaften Umsätzen. Lokomotiv- fabrik Kraus 287 verloren 39%6. 5% Reichsanleihe 7905. Wirischaffliche Rundschau. Darmstädter Bank. Karlsruhe, 1I. Okt. Nach dem„Residenzanzeiger“ soll die Darmstädter Bank GBank für Handel und Industrie) beabsichtigen, hier eine Filiale zu errichten. Sie soll zu diesem Zwecke bereits die Verkaufsräume der Firma Spiegel uu. Wels mit Vorkaufsrecht auf eine Reihe von Jahren ge- mietat haben. Die Gewerkschaft der Zeche Blankenburg. Die Gewerkeversammlung beschloß die Begebung einer Obligationenanleihe in Höhe von 3 Mill,&4, welche zu 3% verzinst und zu 1029% rückzahlbar ist. Der Gruben- vorstand wurde erwächtigt, alle Maßnahmen zur Durchführung der Auleihe zu treffen. Die Neuregelung der Bezüge des Vor- standes wurde einstimmig angenommen. Die Tantiemensteuer übergimmt die Gewerkschaft. Sämtliche Punkte der Tages- ordnung wurden einstimmig angenommen. Es Waren 956 Stim- men mit 967 Kuxenvertretern vertreten. Die Obligationsan- leine wird von den Bankhäusern Rose u. Co. in Wanne und Hermann Schüler in Bochum übernommen. * Schiffahrt auf dem Obermain, dem Donau-Main-Kanal und der Donau. Aus Negensburg wird uns geschrieben:„Der Güterver- kehr war im allgemeinen im September am Obermain schwach. Mainaufwärts wurden wohl Schiffe mit Kohlen- und Koksladungen gebracht, doch nur mäßig. Andere Güter kamen keine nacſi dem Obermain. Mainabwärts dagegen blieb der Güter- verkehr wälrrend des ganzen Monats September sehr schlecht, so daßg sogar der größte Teil der Schiffſe, welche mit Ladung nacł dem Obermain angebracht wurden, nach Entladung wieder leer nach Frankfurt zuriickiahren mußten, da es an Ladungen mangelte. Heute liegen die Verhältnisse bei der Obermainschiffahrt gerade umgekehrt gegen die früheren Jahre. Während früher die Fahrten ab Frankfurt nach dem Obermain, mangels Güter, zum größten Jeil ohne Ladungen zurückgelegt werden mußten, und die Schiffe leer nach den Obermainplätzen fuhren, um die belangreichen Sen- dungen von da nach den Nheinstationen zu bringen, fahren jetzt die Mainsclüiffe beladen bergwärts und leer zu Tal. Der heutige Zustand ist jedoch noch ungünstiger, als der frühere, denn die beladene Talfahrt brachte noch immer einen Verdienst, wenn dieser, besdnders bei niederem Wasserstand, auch ficht immer groß war. Bei den Fahrten mainaufwärls dagegen mit Ladung, ist bei den hohen Schleppkosten jeder Gewinn ausgeschlossen. Der Donau-Main-Kanal war den ganzen Monat Sep- tember hindurch nur sehr wenig befahfen worden. Nur einige Schiffe mit Brennholz wurden befördert umd einige leere Kanalschifſe ab Bamberg nach Regensburg, welche nach der un- teren Donau verkauft wurden, da es auf der Donau an Schiffsraum mangelt, so daß alle Schiffe, welche nach der Donau gebracht werden können, für die Donaufahrten gesucht werden. Auf der Donau war der Schiffsverkehr durch Hochwasser einige Zeit eingestellt, doch hat er gegen Ende des Motiats wieder begonnen und sind die Schlepper wieder alle auf Fahrten. In Regensburg und Passau haben sich große Güter⸗ mengen angesammelt, welche der Verladung harren, doch mangelt es an leerem Schiffsraum. Außer Massensend Salz sind Qüter aller Art verladebereit. Nach Wien und Budapest ist die Schiffahrt geregelt, doch nach der unteren Dcuau bestehen noch Wasserstand der Donau war für Be- große Schwierigkeiten. Der ladung der Schiffe gut.“ Waren und Härkte. Nürnberger Hopfenmarkt. Die Zufuhren haben in der letzten Woche ganz wesentlicht nachgelassen und betrugen nur 2200 Ballen(800 vom Land und 1400 mit der Bahn). Aber auch das ganze Marktgeschäft bewegte sich nur in ruligen Bahnen. Der Einkauf wurde namentlich“ durch den starken Widerstand der Eigner, die jede Nachgiebigkeit n ihren Forderungen ablehnten, ziemlich erschwert; die Preise waren stefs sehr fest und die Farben und Qualitäten rücken immer weiter vor. Als Käufer traten in der Berichtswoelie einige belgische und französische Interessenten, sowie Saazer Händler auf. Bei Wochenschluß notierten: Markthopfen prima 28002900 Marle, geringe bis mittel 2200—.2750., Gebirgshopfen prima 2050—3000., Spalter Landliopfen prima 2900—3000., mittel 2700—.2800., Hallertauer prima 2050—3150., mittel 2700 bis 2900., Siegelgut 3100—3200 M. und darüber, Württemberger prima 3000—32000., mittel 2700—2000 M. Schlußstimmung: ruhig, fest. 1 Das Erträgnis der bayerischen Hopfenernfe wird nach den Schätzungen und Erhebungen des Statistischen Landes- amts bei einer Anbaufläche von 10 033 ha(i. Zentner(i. V. 57 472 Zentner) geschätzt. Die Qualität wird im allgemeinen etwas besser bewertet wie die des Vorjahres; 380. Hopfengemeinden, d.&. ungefähr 56, beurteilen den diesjährigen Hopfen mit sehr gut bis gut(i. V. 446). Auf dem Saazer Markte ist die Einkaufstätigkeit schwan- kend, bald stärker, bald schwächer, doch haben sich die Preise auf der erreichten Höhe von 4000 4200 Kronen gehalten. Die Produzenten bleiben weiter fest gestimmt und lelinen Angebote unter 4000 Kr. meist ab.— Auf dem Straßburger Markte ist die Lage nach kurzer Belebung wieder ruhiger geworden. Die Eigner halten dort in der Hoffnung, daß die französische Brau- industrie nun bald bedeutende Einkäufe betätigen werde, jetzt sehr zurück. Einige englische Häuser, die gleich zu Anfang stark eingekauft haben, fahren im Einkauf langsam fort. Vom Zuckermarkt. Für die kommende Rü beuwirtschaft wie für Melasse ist die Freigabe erfolgt. Ob erstere zu den optimistischen Erwartungen berechtigt, wie man sie anscheinend in Regierungs- kreisen teilt, möchte doch s0 lange zu bezweifeln sein, als den Küben abschließenden Fabriken nicht Gelegenheit gegeben ist, gegen einen größeren Teil solcher Abschlüsse sich durch Vor- ausverkäufe in Zucker zu sichern. Wenn jetzt aber im Frühjahr hohe Preise für Rüben bezalilt werden müssen, s0 bedeutet das keineswegs entsprechend hohle Zuckerpreise im nächsten Herbst, und die Fabriken können nicht ins Uferlose hier Rüben kaufen und dann warten, was später einmal aus den Zuckerpreisen wird. Man blickt ja im allgemeinen mit Vertrauen in die Zukunft der Marktgestaltung, aber das allein rechffertigt noch keine einseitigen Unternehmungen seitens der Fabriken. Die Freigabe der Melasse hat die Unternehmungslust dafüür seitens einer beson- deren Verbraucherklasse, für Futtermittelzwecke, in so hohem Jrade angeregt, daß eine fast sprunghafte Steigerung der Preise, bis zu M. 85 für 50 kg, verzeichnet werden mußte. Man mag darüber zu einem abfälligen Urteil kommen oder nicht, die Futtermittellnappheit nötigt eben zum Zugreifen, ind es kommt, wie bei allen von der Zwangswirtschaft befreiten Artikeln, zu- vächst nicht auf den Preis, sondern auf Sicherstellung eines ge- wissen Bedarfs an. Die weitere Marktgestaltung wird ja zeigen, wo der richtige Wertmesser liegt, aber verkehrt würe es, daraus nun, wWie dies geschieht, Befürchtungen und Schlüisse für die Preis- bewegung in Zucker nach Freigabe zu ziehen, welcher Artikel an die Vorgänge am Weltmarkte gebunden sein wird. Die auf- genommene Rübenverarbeitung schreitet befriedigend fort und bereits haben Abladungen fertigen Zuckers an Raffinerien be- gonnen Der Verkehr in Verbrauchszuckern befindet sich im Uebergangsstadium umd muß sich erst regeln. Von Auslands- nachrichten wäre nur der Rückgang àm New Vorker Markt bemerkenswert, wo die Notierung für Zentrifugalzucler von.78 auf.51 c. fiel. Iln England wurde amerikanischer Granulated zu 119 sh. für den Cwt., verzollt, gehandelt. Wasserstandsbeobachtungen im Monat Oktober Pegelstation vom Datum Rnein 2 I 8. I. 9. J 10. J 1. 12 Vemerkungen Sehusterinseeil.70.20.80.30.36 Abends 6 Uhr Kehl, Me e t ee 273 270 22.35.31 NMachm. 2 Uhr Maxann 446 440.35.28.13.02] Nachm. 2 Uhr Hannhem 350 343.37.0 3 18.02 Korgens 7 Uhr Maln.05.01.95.90.-B. 12 Uhr Kaulbbb„ Vorm. 2 Uhr Köln 35„56„„„„„„„4200 19¹ Machm. 2 Uhr vom Neckar: Hannheliln.44.40.36.25.12.95 vorm 7 Uhr Hellbronn 4068.54.50.32.44] Vorm. 7 Uhr Windstil, nehel Wetterausſichten für mehrere Tage im voraus. Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. Oktober: Veränderlich, teils Nebel, ſtrichweiſe Regen. 14. Oktober: Wolkig, milde, windig, vielfach Regen. 15. Oktober: Wolkig, milde, windi 16. Oktoher: Wolkig, milde, teils 13. 8 vielfach Regen. onne, ſtrichweiſe Regen. Witeerungsbericht. den— Aleder-— semerkünzen Patate stand morgens] in der sonlag des vor- Uir 7 Uur Naoht Iter aut 8. ing Bewdl- mm rad d. Grad 0. den qm Brad 0. kung 6. Oktober 75³.4 140 12˙0— 17.5 804 bewölkt 7. Oktober 753.6 10.0 9— 16.5 02 heſter g. Oktober 17579% 93 70— 16.5 atlll helter 9. Oktober 258.9 2 5— 185 Stlll NMebel 10. Oktober 757.6 79 73— 19.5 02 helter 1. Oktober 757.9.⁰.6— 17⁰ atill helter 12. Oxtober 758.4.0 60— 17⁰ 10 2 bdeiter Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Richard Schönfelder; für Handel: Dr. A. Nepple; für Anzeigen Karl Hügel. Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger V. 6550 ha) auf 98 032 G. un. b.., Mannheim, B 6. 2. Gtatt AZuarten längerer Kranſcheit im Alter von 20 Jahren Beamter unserer Statistischen Apteilung. Am Sonntag, den 10. Oktober 1020 wersclüüed nach Wir verlieren in ihm einen strebsamen, arbeitsfronen Mitarbeiter, der sich besonders dureh Pflichiteifer und Fleig ausgezeichnet hat; sein Andenken werden wir stets in Ehren halten. Strebelwerk. m. b. H. Auarl Vorey Liſa KCoreꝝ 11364 geb. Metat Vermãhlte. Maunßeim, den 72. Oktober 2920. A4, Id. Ohre am 9. Oltober ſtaugefunòeue Vermůßlung deehren Ach außmelgen; Hemrich Huüuer Franiska Huuer geb. Myrang 7496 Gr.-Cicßholfßotm Maunßheim Neuer Med.-verein NMannheim u. Unngb. gegründet von F. Thorbecke 1890, V. a. 8. Hauptburo: Niannheim 82, 4 Allgemeine Einzel- und Familienversicherung für AKrzt, Apotheke, Krankenhaus mit Sterbekasse Eintriit ſederzeit. 8155 Maldhof: Jos. 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