Samstag, 16. Oktober — Wittag⸗Ausgabe. aunheimer Genom!lA 1920.— Nr. 468. Bezugspreiſe: In Ma febühr N..—. Poſthezug vlertekfährl. N ee Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Die Gegenrevolulion in Außland. Die Entente⸗Militärſtellen erhalten drahtloſe Berichte aus Südrußland, daß General Wrangel eine Konferenz zu⸗ ſammen gerufen hat, zu der mehrere ehemalige ruſſiſche Mi⸗ niſter, Politiker und Finanz⸗ und Induſtrie⸗Sachverſtändige erſchienen. Der Zweck der Konferenz iſt die Beſprechung zur Bildung einer neuen ruſſiſchen Regierung, die in Funktion treten ſoll, ſobald demnächſt weitere Gebiete Südrußlands von den Bolſchewiſten befreit ſind. Während der Konferenz verlas Wrangel ein Telegramm von General Semenoff in Transbaikalien, in dem dieſer mitteilte, daß er ſich unter Wrangels Oberbefehl ſtellt, und mit ſeinen Trup⸗ pen an der Bekämpfung der Bolſchewiſten teilnehmen wird. Wrangels Heer beſteht aus über 300 000 Mann, deſſen Ausrüſtung für den Winter viel zu wünſchen übrig läßt. Wrangel hat ſich an Frankreich und die Vereinigten Staaten gewandt, um noch vor dem Winter Schuhe und Kleider für die Truppen zu erhalten. Die Konferenz hat über die Maß⸗ nahmen eines Kredits für die neue ruſſiſche Regierung be⸗ raten, und will ſich an verſchiedene Staaten wenden, um deren Unterſtützung zu finden. Frankreich ſoll nicht geneigt ſein, die Unterhaltungskoſten dieſer großen Armee allein zu tragen. Auch General Semenoff verlangt neue Unterſtützung, um ſein Heer ausbreiten zu können. Ueber die Zuſammenſtellung der neuen Regierung ſind bisher noch keine Beſchluſſe gefaßt, doch neigt man zu der Auf⸗ faſſung, daß die frühere Konſtituante nicht wieder einberufen, ſondern ein Staatsrat gebildet wird, der vorläufig die Verwaltung des Staates ausüben ſoll. Aus zahlreichen Gebieten Rußlands wurden Berichte auf der Konferenz vorgeleſen, daß dort Aufſtände gegen die Volſchewiſten ausgebrochen ſind. Beſonders die Bauern ſollen ſich der Beſchlagnahme von Getreide und Lebens⸗ mitteln widerſetzen und ſich gemeinſam zur Wehr ſetzen. Die Sowjetregierung habe die Bauern zunächſt aufgefordert, innerhalb einer gewiſſen Friſt große Mengen Getreide und Fleiſch an die ruſſiſchen Graßſtädte zu liefern, ſowie an die tur. — Milttäriſchen Depots der Bolſchewiſten. Als die Bauern dem Befehl nicht nachkämen, haben die militäriſchen Befehlshaber der Bolſchewiſten eigenmächtig das Getreide beſchlagnahmt, und wegtransportiert. Die Bauern ſind organiſiert und be⸗ waffnet. Von Wrangels Armee iſt verſucht worden, Ver⸗ bindung mit den Bauern in den einzelnen Bezirken zu erhalten. General Makkakof hat einen Plan vorgelegt, um fliegende Korps zu bilden, die den Bauern Hilfe bringen ollen. Eine Kommiſſion der Konferenz begibt ſich nach Paris und London, um über die weiteren Aufgaben den Nat der ntente⸗Regierungen einzuholen. Aufdeckung einer ee antibolſchewiſliſchen Organi⸗ 1 ion. fopenhagen, 15. Oktbr.(WB.) Berlingske Tidende meldet aus Helſingfors: Das ruſſiſche Blatt Bojewa Prawda meldet, daß die von den Bolſchewiſten eingeſetzte außerordent⸗ Unterſuchungskommiſſion in Sibirien eine weit⸗ 9 verzweigte antibolſchewiſtiſche Organiſa⸗ ton entdeckt habe. In Verbindung mit dieſer Entdeckung wurden über 1000 Perfſonen verhaftet. Die Ver⸗ bafteten ſeien hauptſächlich frühere Offiziere der Armeen Kol⸗ aks und Semenews. Budjenny, dem man wegen ſeiner Niederlage gegen Polen und wegen ſeiner ſpäteren Obſtruk zon gegen die Sowjetregierung ſein Kommando über ſeine oſakenheere genommen hatte, ſei jetzt damit beſchäftigt, den rieg gegen die Bolſchewiſten zu organiſieren. Neue Schreckensherrſchaft in Rußland. Berlin, 16. Oktober.(Von unſerem Verliner Büro⸗) chrichten, die uns von guter ruſſiſcher Quelle zugehen, be⸗ gen, daß der regierende Bolſchewismus ſich neuerdings be⸗ rohter fühlt, denn je zuvor. Infolgedeſſen iſt eine neue tatvoriſtiſche Epoche angebrochen. Tagaus gein werden Bluturteile gefällt. Wer irgendwie ann, flüchtet aus dem großen Elend. Die Landſtraßen, ube von Petersburg herausführen, ſind von Flüchtlingen lren die, nur mangelhaft ausgerüſtet, vielfach den An⸗ ugungen des Marſches zum Opfer fallen. Unſer Gewährs⸗ 4 050 meint, die Tendenz der Lenin und Trotzki gehe — 0 für den Fall, daß ihrer Herrſchaft ein Ende bereitet 125 ihren Nachfolgern bürgerliche Exiſtenzen überhaupt t mehr zu hinterlaſſen. der Krieg im Oſten. Die Polen ſetzen ihren Vormarſch in Litauen fort. Na ſa meldstepenhagen, 15. Oktbr.(WB)) Berlingete Tidende warſch aus Kowno: General Zelegowski ſetzt ſeinen Vor⸗ und 4 fort. Er ſteht jetzt auf halbem Wege zwiſchen Wilna Mittw dwno.— Eine neue polniſche Offenſive wurde am ämmoch, eingeleitet. den ganzen Tag fanden heftige Liteufe ſtatt, die Litauer Front wurde durchbrochen. Die er Truppen haben neue Stellungen eingenommen. Kowno. 15. Oktbr.(WB.) Litauiſche Telegraphenageon⸗ Dieie Gerüchte, als ob die lttauiſche Regierung für den uim u. Umgebung monatl. einſchl. M..70 für Bringerlohn u. Einziehungs⸗ N. 2200 15 Pfg. Mieg ſe ſtgeb Einz. Nr. 8. u. 22. 2017 Ludwigshafen a.— annheim; Neckarſtadt: Waldhofſtr. 6.— Fernſprecher Nr. 7940— tauſch Badiſche Reueſte Nachrichten an beſtimmten Tagen, Stelten u. Ausgaben wird keine Verantw. übernommen. u. dgl., Betriebsſtötungen, Matertialmangel uſw. berechtigen zu keinen Exſazauf ausgef 1 beſchränkte Ausgaben od. f. verſpätete Aufnahme v. Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähe. Boigor Anzeigenpreiſe: 1 ſpalt. Kolonelzeile.50 Mk., ausw..— Mk., Stellengeſ. u. ⸗Anz. 20% Na Rent. Ni. Aane bocher, N Uhe. Für Hagsiere mahmsſchluß: Für d. Mittagbl. vorm. 8½. d. Abendbl. nachm. hr. Für Anzeigen ödere Gewalt, Streiks en f. alleue pd. Kampf gegen Polen deutſche Truppen anwerbe und die Ge⸗ rüchte über Kooperationen zwiſchen deutſchen und litauiſchen Truppen entbehren jeder Grundlage. Die vom polniſchen Generalſtab verbreitete Meldung, wonach die Litauer in Wilna die Polen grauſam behandelt haben ſollten, was Teile der polniſchen Armee veranlaßt haben ſolle, die Stadt Wilna zu beſetzen, iſt eine Verleumdung. Sogar in den ſchweren Stunden der Räumung Wilnas iſt auch nicht ein einziger Exzeß vorgekommen. Rücktrittsgeſuch Pilfudskis. Warſchau, 15. Oktbr.(WB.) Marſchall Pilſudski hat ſeine Demiſſion als Präſident der Republik Polen eingereicht; auf dringendes Erſuchen der Regierung zog er nachträglich ſein Rücktrittsgeſuch wieder zurück⸗ hinz. Warſſchau, 15. Oktober.(Havas.) Pilſudski hat ſein Rücktrittsgeſuch vorläufig zurückgezogen, da die Regierung ſeine Demiſſion unter den gegenwärtigen Umſtänden für un⸗ annehmbar erklärte. Man befürchtet, daß Pilſudski auf ſei⸗ nem Rücktritt beſtehen wird, wodurch Schwierigkeiten entſte⸗ hen könnten. Wllng. m. Warſchau, 16. Okt.(Pr.⸗Tel.) Der Ausſtand der Eiſenbahner iſt beigelegt und der Verkehr wieder auf⸗ enommen worden. Infolge Ausſtandes iſt in den beiden ohlenrevieren eine Hungersnot von derartigem Um⸗ fange ausgebrochen, daß abgeordnete Bergarbeiter mit der Regierung über beſondere Maßnahmen beraten. Das War⸗ ſchauer Gaswerk kündigt die Einſtellung der Gasbeleuchtung wegen Kohlenmangel an. Die wirtſchaftliche Kataſtrophe Kontinentaleuropas, deren Symptome in Polen zwar ver⸗ ſchärft, aber auf manchem Gebiete ſich wie in Deutſchland äußern, fördert auch hier unter den verantwortlichen Män⸗ nern das Streben von der Krie aſer zu ruhi⸗ ger Arbeit zurückzukehren. Der Miniſter für Verpflegung richtete in dieſem Sinne gehaltene Worte an die Preſſe. Zu der Erklärung der polniſchen Regierung zu der Wil⸗ naer Frage erklärte der Miniſterpräſident Witoſch geſtern im Landtag, die Regierung habe immer auf dem Standpunkte geſtanden, daß die Volksabſtimmung ſoll, daß Wilna ein untrennbarer Teil Polens ſei. Den Wunſch Wilnas, ſich egen Ueberfälle zu ſchützen, hält die Regierung für über⸗ flifig, da die polniſchen Truppen öſtlich von Wilna ſtehen. Gegen eine gewaltſame Beſetzung Wilnas würde aber Polen als Beeinträchtigung der freien Abſtimmung mit aller Ener⸗ gie proteſtieren. Das ſozialiſtiſche Blatt„Robodnik“ tadelt dieſe Erklärung als unklar und inkonſequent. In einer Note an Frankreich erklärt Polen zur Abſtimmungsforderung, daß es zugleich das Recht der Rektifikation der jenſeits der Cur⸗ zonlinie liegenden Gebiete beanſpruche. Die neue Notie Sowjel⸗Rußlands an England. Amſterdam, 15. Oktbr.(Reuter.) Einer Reutermeldung zufolge erklärte die Sowjetregierung in ihrer Antwortnote auf die Note Lord Curzons, ſie ſei bereit, ſofort einen Aus⸗ ſch der Gefangenen und die Heimſchaffung der britiſchen Untertanen in Rußland in Angriff zu nehmen. Sie hat ihren Vertreter in Tiflis beauftragt, ſich mit der Frage der in Batum befindlichen Gefangenen zu befaſſen. In der Note werden kleinerlei Bedingungen geſtellt, ſondern es wird nur der Erwartung Ausdruck gegeben, daß die ruſſiſchen Ge⸗ fangenen in Aegypten und Konſtantinopel freigelaſſen werden. * Gefangenenaustauſch mit Polen. Berlin, 16. Oktober.(Von unſerm Berliner Büro.) Wie wir erfahren, iſt es durch Drohung mit deutſchen Repreſſalien elungen, einige 80 Reichsdeutſche, die ſeit Monaten in pol⸗ niſcher Gefangenſchaft ſaßen oder ſich in Internierungslagern befanden, zu befreien. Man iſt jetzt zu dem Syſtem überge⸗ gangen, Mann gegen Mann auszutauſchen. Neuerdings will man auch noch alle deutſchen Gefangenen in einem Ort in Po⸗ ſen ſammeln. Die Befreiungsaktion wird dadurch erheblich erleichtert. Die enkſetzliche Cage unſerer Kriegsgefangenen in Sibiren. c München, 16. Okt.(Priv.⸗Tel.) Im Haushaltsausſchuß des Bayeriſchen Landtages wies geſtern Abgeordneter Segiß(Sozial⸗ demokrat) auf die entſetzliche Lage der bayeriſchen Kriegsgefangenen in Sibirien hin, denen nur Lebensmittel gusgehändigt werden, wenn ſie in die Rote Armee eintreten. Es beſtehe die große Ge⸗ fahr, daß Tauſende dieſer Kriegsgefangenen während dieſes Win⸗ ters zu Grunde gehen. Abgeordneter Held(Bayer. Volkspartei) be⸗ ſtätigte dieſe Mitteilungen. Abg. Dr, Hammerſchmidt(Deutſch⸗ demokratiſche Partei) wünſchte Aufklärung darüber, wie es über⸗ haupt mit den bayeriſchen Kriegsgefangenen ſteht und ob Ausſicht auf deren baldige Rückkehr vorhanden iſt. Miniſterpräſident von Kahr ſchließt ſich den Ausführungen der Vorredner über die Zu⸗ ſtände in Rußland an. Das Miniſterium des Aeußern habe keine Gelegenheit verſäumt, um das Auswärtige Amt auf dieſe üble Lage der Kriegsgefangenen in Rußland hinzuweiſen Da die bayeriſche Regierung verfaſſungsmäßig keine unmittelbaren Beziehungen zu Rußland unterhält, ſei damit alles geſchehen, was geſchehen konnte. Die Verhältniſſe ſeien aber außerordentlich ſchwierig. Was die noch in Frankreich befindlichen Kriegsgefangenen anbelangt, ſo ſei eben die Nachricht eingegangen, daß beim Auswärtigen Amt in Berlin die Plſung beſtehe, daß der Reſt dieſer Kriegsgefangenen noch 10 eginn dieſes Winters in die Heimat zurückgebracht werden ann. Die Viedergulmachungsfrage. Berlin, 16. Oktober.(Von unſerem Berliner Büro.) Der„Matin“ hat ein Interview mit Delacroix veröffentlicht, wonach der belgiſche Miniſterpräſident mit Lloyd George zu einem Uebereinkommen in der Wiedergutmachungsfrage ge⸗ langt ſei, auf der Baſis, daß die techniſche Konferenz nicht in Genf, ſondern in Brüſſel ſtattfinde. Auch von dieſer Meldung iſt zu ſagen, daß ſich ihre Richtigkeit nicht nach⸗ prüfen läßt. Unberührt von Meldungen und Gegenmeldungen bleibt, wie wir nachdrücklich unterſtreichen möchten, der deutſche Standpunkt: auf irgendeine Regelung, welche das Ergebnis einer gemeinſamen Ausſprache vorgusnimmt und ohne kontradiktoriſche Verhandlungen mit offiziellen deut⸗ ſaſe Perſönlichkeiten, können und werden wir uns nicht ein⸗ Berlin, 16. Oktober.(Von unſerem Berliner Büro.) Der belgiſche Miniſterpräſident Delacroix erklärte in einem Interview bei ſeiner Rückkehr aus England: Nach dem Koni⸗ promiß werden die Mitglieder der Wiedergutmachungskom⸗ miſſion als Vertreter ihrer Regierung in Brüſſel zuſammen⸗ treten. Je ein Sachverſtändiger wird einem jeden von ihnen beigegeben werden. Deutſchland wird zwei Delegierte zur Konferenz entſenden, welche das Recht haben, zu diskutieren. Die alliierten Sachverſtändigen werden ihre Schlußfolgerun⸗ gen nicht in einem einzigen Bericht vereinigen, ſondern je einen beſonderen Bericht an ihre Regierungen ſenden. Die Regierungshäupter werden dann die noch unentſchieden ge⸗ bliebenen Punkte regeln und die Wiedergutmachungsfragen im Laufe einer Konferenz zwiſchen den alliierten und deut⸗ ſchen Regierungshäuptern erledigen. Die Wiedergutmachungs⸗ kommiſſion wird ſomit nur noch in beratender und nicht ent⸗ ſcheidender Eigenſchaft fungieren. Deutſchland wird nachher zu den Beratungen des Oberſten Rates zugelaſſen werden. Berlin, 16. Okt.(Pr.⸗Tel.) Wie die„Voſſ. Ztg.“ aus Paris meldet, wird der franzöſiſche Botſchafter in Berlin, Laurent, der dieſer Tage aus Paris auf ſeinen Poſten in Berlin zurückkehrt, der deutſchen Regierung im Namen der fenrſee Regierung mitteilen, daß, was die angekündig⸗ ten Verhandlungen zwiſchen deutſchen und franzöſiſchen Sach⸗ verſtändigen über die Wiedergutmachungsfrage anbelange, es angeſichts der bevorſtehenden Sachverſtändigenkonferenz in Brüſſel untunlich erſcheine, dieſe beſondere Kon⸗ ferenz abzuhalten. Man nehme in Paris an, daß die Einberufung der Sachverſtändigenkonferenz in Brüſſel in allernächſter Zeit erfolgen werde. der Dieſelmokor. Proleſte. Berlin, 15. Okt.(WB.) Beim Auswärtigen Amt liefen folgende Telegramme aus Hamburg ein: Gegen die rechtswidrige Drohung der Entente, die ſchnellaufenden Dieſelmotoren Deutſchlands zu zerſtören, ſowie deren Neu⸗ bau zu verbieten, wodurch die Wiedereinſtellung erwerbs⸗ loſer deutſcher Seeleute weiter erſchwert wird, bitten wir den ſchärfſten Proteſt einzulegen. Zentralderein der Adolfbrücke. Die von der Entente ausgeſprochene Drohung, Deutſch⸗ land den Bau ſchnellaufender Dieſelmotoren zu unterſagen, und die vorhandenen zu zerſtören, ſoll offenſichtlich den Wie⸗ deraufbau der deutſchen Handelsflotte und damit die Wieder⸗ beſchäftigung der ſtellenlos gewordenen Seeleute verhindern. Wir bitten daher, dieſem klaren Rechtsbruch des Friedens⸗ vertrages mit allen Mitteln zu begegnen. Der Seeausſchuß. * In der„Deutſchen Allgemeinen Zeitung“ Dr.⸗Ing. Georg Sinner die Forderung des Verbandes au Zerſtörung der Dieſelmotoren. Wir entnehmen dem Artikel das Folgende: Wie liegt der Fall rechtlich? Nach dem Friedensver⸗ trag waren wir gehalten, die Schiffsmaſchinen der Kriegs⸗ fahrzeuge nur noch induſtriell zu verwerten. Das iſt 1 P Den Weiterbau von Dieſelmaſchinen verbietet kein Para⸗ graph. An dieſen klaren Rechtsſätzen vermag kein Interpre⸗ tationsverſuch der Gegner etwas zu ändern. Der Dieſelmotor iſt ein Kind deutſchen Geiſtes und deut⸗ ſcher dean ſaß Arbeit. Als Rudolf Dieſel vor 30 Jahren den Plan faßte, eine Verbrennungsmaſchine zu bauen, die mit Oel betrieben, durch das Gleichdruckverfahren eine beſon⸗ ders günſtige Ausnutzung der im Brennſtoff enthaltenen Energie darſbellt, da bedurfte es noch einer Jahrzehnte wäh⸗ renden, trotz Rückſchlägen unbeirrten tatkräftigen Arbeit, um eine betriebsfähige Maſchine zu ſchaffen. Dann erſt konnte der Dieſelmotor ſeinen Siegeszug durch die Welt antreten. Der Fortſchritt kam der geſamten Menſchheit zu⸗ ute., Während man anfänglich nur langſam laufende Ma⸗ chinen baute, ergab es ſich ſchließlich, daß die ſogenannten Schnelläufer, das ſind ſtehende Dieſelmaſchinen mit einer höheren Umdrehungszahl, für verſchiedene Zwecke wirtſchaft⸗ licher ſind, weil ſie im Bau ſich billiger ſtellen, geringeren Raum einnehmen und bei 80 Leiſtung weniger Ma⸗ terial benötigten. Ein zufälliges Zuſammentreffen iſt es, daß dieſe Bauart auch die Bedingungen erfüllt, die man an eine U⸗Bootmaſchine ſtellt; ſo wurde die ſchnellaufende Dieſel⸗ maſchine zum U⸗Bootsantrieb herangezogen, nachdem ſie — vorher in ortsfeſten Anlagen Verwendung gefunden atte. Die ehemaligen U⸗Bootmaſchinen haben heute in der In⸗ duſtrie und in der Landwirtſchaft weitgehende Verwendung gefunden. Sie dienen in den Fabriken und Eiſenbahnrepara⸗ turwerkſtätten zum mechaniſchen Antrieb, zur Kraft⸗ und Lichterzeugung, ſie ſind im Handelsſchiffe als Antriebsmaſchi⸗ nen eingebaut, um ſo wenigſtens eine kleine Anzahl von Schiffen für die Rohſtoff⸗ und Nahrungsverſorgung aus dem Auslande bereitzuſtellen; ſie ſichern die N des Betriebes in der Landwirtſchaft und in zahlreichen Elektrizi⸗ täts⸗ und Waſſerwerken. Ihre Verwendung iſt heute beſon⸗ ders deshalb gegeben, weil ſie die Knohlenknappheit mildern. Selbſtverſtändlich war es nicht möglich, die Ma⸗ ſchinen ohne weiteres in der Induſtrie zu verwenden. Sie mußten vielfach völlig umgebaut werden, ſo daß die Möglich⸗ keit, die die Gegner geltend machen könnten, daß ſie wieder riegszwecken gebraucht werden können, un⸗ bedingt ausſcheidet. 8 Würde die Entente auf ihrer Forderung beſtehen, ſo wären die Folgen äußerſt ernſt. Zahlreiche Betriebe müßten ſtillſtehen, brauchbare Maſchinen müßten herausgeriſſen, zer⸗ — und durch ähnliche Neubauten erſetzt werden. Und das n einer Zeit Not, des großen Material⸗ mangels, wo es ein Weltgebot iſt, Produkte zu ſchaffen, nicht Produkte mutwillig zu zerſtören. Bis Erſatz vorhanden iſt, müßten die betroffenen Fabriken feiern. Die jetzt ſchon große Zahl der Erwerbsloſen würde noch mehr zunehmen, und die Schuldenlaſt des Reiches, das die Fabriken voll entſchädigen müßte, würde ſich weiter verhängnisvoll vermehren. Kein Wunder, daß die Arbeiterſchaft ſich weigert, dieſes ihr Hand⸗ werkszeug ſelbſt zu vernichten. 1 1 ——— ꝛä——jä—— 2 Seite. Nr. 468. Manußeimer Generl · Anzeiger·(Mitiag · Aus gabe.) Samstag, den 16. Oktober 1920. Noch weniger berechtigt wäre das Verbot des Weiter⸗ daues dieſer Maſchinengattung, denn die Fortſchritre der Technik werden hierdurch gehemmt. Außerdem ſcheint dieſer Maſchine gerade bei uns ein weites Feld aiſ een da ſie als Reſervekraft in den en bei vorüber⸗ geſteigerte, Belaſtung wie keine andere geeignet iſt. ie billiger im Jau und im Betrieb als andere Motoren und beſitzt den großen Vorzug, Oel als Brennſtoff zu ver⸗ brauchen, das uns durch die Braunkohlenverwertung in kunft in größerer Menge zur Verfügung ſteht. eſer Ge⸗ ſichtspunkt verdient bei der 5 Kohlenſituation die nach⸗ drücklichſte Beachtung. Was mag +— Gegner, denen doch die Verhältniſſe eigentlich bekannt ſein müßten, zu ihrer nachträglichen For⸗ derung veranlaßt haben? Vielleicht der Gedanke, daß die Maſchinen doch noch einmal Kriegsdienſt leiſten könnten? Ein unſinniger Gedanke, denn dann müßten die Maſchinen ja erſt herausgeriſſen und wieder durchgreifend umgebaut werden. Anſere Kohlennol. Ein dringender Hilferuf an die Reichsregierung. Berlin, 15. Okt.(WB.) Wir erhalten aus Bochum fol⸗ gendes von den Herren Kirdorff, Stinnes und Dr. Bögeler unterzeichnetes Telegramm: Die Kohlenlage zwingt uns, nachdem bereits früher vier Hochöfen außer Betrieb ge⸗ ſetzt worden ſind, jetzt zwei weitere Hochöfen ſtill⸗ zulegen, Hierdurch ſind neue Arbeiterentlaſſun⸗ gen unvermeidlich. Dabei iſt bekannt, daß in Frankreich ein großer Ueberfluß an Koks und Kohlen herrſcht, ſo daß teilweiſe die Bahnhöfe wegen Ueberfüllung verſtopft ſind. Die Gasanſtalt Paris hat 900 000 Tonnen Vorräte, d. h. mehr als jemals zuvor. gend, Schritte zu tun, um angeſichts des Ueberfluſſes in Fraukreich ſo viel Kohle und Koks in Deutſchland zu be⸗ halten, daß unſere Wirtſchaft nicht vollkommen zuſammenbricht.— Das Telegramm enthält keine An⸗ gabe des Adreſſaten. Es iſt offenbar an die Reichsregierung gerichtet. der Parleilag der U. 3. B. Es war ſicher der ſtärkſte Trumpf, den der Moskau⸗Flügel der Partei auszuſpielen gedachte, als er das Mitglieb des bol⸗ ſchewikiſchen Vollzugsausſchuſſes Sinowjew in vierſtündi⸗ er Rede für die kommuniſtiſche Internationale werben ließ. Ein dreifaches Hoch auf dieſe Internationale vom neukommu⸗ niſtiſchen Zehngebote⸗Hoffmann ausgebracht, leitete ſein Auf⸗ treten ein. it dem Abſingen der Internationale fand es ſeinen ebenſo wirkungsvollen Abſchluß, dem allerdings der rechte Parteiflügel nicht beiwohnte. Und das obwohl Sinow⸗ jew, gewandt wie ein Taſchenſpieler— um das zuſammen⸗ fafſende Urteil der„Freiheit“ zu übernehmen— gegen Schluß ſeiner Rede Andeutungen dahin gemacht hatte, daß über die Moskauer 21 Bedingungen vielleicht noch zu reden Ich den Auftrag von der Exekutive, den Teil des Kon⸗ greſſes, für den die Bedingungen unannehmbar ſind, aufzufordern, flar zu———4 was nun eigentlich an den Bedingungen unan · nehmbar erſcheint. Sie mögen 92 2 formulieren, unter den und den Bebingungen wären wir für den Anſe nationale. 18 im Auftrage des Exekutiokomitees hier, um Ihnen zu erklären, daß wir zu Verhandlungen bereit ſind. SGerade dieſe Ausführungen aber riefen einen gewaltigen Tumult hervor, weil ihr kraſſer Widerſpruch 8 dem ſonſtigen auf den brutalſten Kommandoton geſtellten Inhalt der Rede denn doch zu offenſichtlich war. Zwei Gedanken waren es namentlich, die die grundſätzliche Stellung des* Kom⸗ munismus und gleichzeitig die 0 darlegten, die ihn von dem noch nicht kommuniſtiſchen Flügel der Unabhängigen trennt und ſo lange trennen wird, als noch ein Funken ſozia⸗ liſtiſchen Geiſtes in ihm weiterlebt: das Verhältnis zu den e· werkſchaften und die Anwendung des Terrors. Die Amſterdamer Gewerkſchaftsinternationale iſt für den Ruſſen nichts anderes als das letzte Bollwerk der gefähr⸗ licher gar als die Orgeſchorganiſation. Legien und Jauhaux ſind Agenten des Kapitalismus, mit denen radikal gebrochen werden muß. Große Larmſzenen. Halſe, 15. Okt.(W..) Nach der geſtrigen ſaſt fünfſtündigen Rede Sinowjews auf dem Parte der Unabhängigen traten vier ierte der Rechten zum linken Flügel über. Heute antwortete Hilferding ee Hilferding erklärte u.., die Schmuh⸗ konkurrenz des Radikalismus hindere ſede Politik, und dieſelbe Zer⸗ ſezungstaktik, die gegen die Partei verſolgt werde, ſolle nun auch gegen die Amſterdamer Internationale einſezen. Mit er⸗ hobener Stimme nannte er es politiſche Falſchmünzerei. zu ſagen, daß die Gewerkſchaftsinternationale ſchlimmer als die Orgeſch und die Weißgardiſten ſei. Dieſe Worte riefen einen grogzen Lärm hervor, der Hilferding minutenlang am Weiterſprechen hinderte. Hilferding ſagte weiter, er hätte gewünſcht, daß Sinomjew ſich über den Terror deutlicher ausſprechen würde. Wenn die Unobhängigen für die Einberufung der Nationalverſammlung eingetreten ſeien, ſo war das politiſche Einſicht geweſen. Halle, 15. Okt.(WB.) In der Na Nur Pelt des Parteitages der unabhängigen Sozialiſten ſprach Rartow(Rußland) namens der ſozialdemokratiſchen Arbeiterpartei Rußlands. Es ſei falſch, den ſozlallſtiſchen Kampf in Rußland als einen Kampf zwiſchen dem revo⸗ lutionären Sozialismus und dem Reformismus hinzuſtellen. Die Arbeitermaſſen Europas bedürften und erſtrebten die internatio⸗ nale Vereinigung. Sie wollten ſich der Zentrale U 1 en, die auf dem Boden der Sozialrevolution ſteht. Die Par⸗ teien der einzelnen Länder lehnten aber die Diktatur NMoskaus entſchieden ab. Viele Parteigenoſſen in Rußland ſeien den Moskauer Genoſſen zum Opfer gefallen. Noch drei Jahren blutiger Revolution ſterbe das ruſſiſche Volt Hungers. Die illuſionäre Politik des Bolſchewismus gefährde die ruſſiſche wie die internatio⸗ nale Revolution. Die Rede wurde von der Rechten mit brauſendem 25 155 von der Linken mit Pfeifen, Trampeln und Lärmen gleitet. Loſowski(Rußland) behauptete, Martow hätte aus der„ Arbeiterſchaft ein williges Werkzeug der Entente gemacht. unerhört, wenn eine Arbeiterorganiſation ſich an die Gewerk⸗ chaftsinternationale um Schutz für das eigene Land wende und ab⸗ werde. Dißmann habe dieſe Haltung—5 kritiſiert. Trotz ⸗ m wolle er dieſe Politik fortſetzen. Hierauf entſtand langan⸗ dauernder Lärm, woran ſich auch die Tribünenbeſucher, betei⸗ tigten, währenddeſſen auch die Vorſitzenden Praß und Dit mann in einen Wortwechſel gerieten. Die Sitzung wurde unterbrocher. Nach einer etwa 1 Feſtündigen Paufe wurde der Parteſtaa der der noch immer andauernden Erregung die Verhandlungen hile wieder aufnehmen können. Sozialdemolraliſcher Parleilag. Kuſßel, 18. Oktober. ihr Programm zu moder⸗ Die fuhlt das e— eit neuen Programms 1 Referat: ˖.Ihre Stellun der. F giab ſech an8 dem bon Jen Geefßen olf Braun Seit der Aufſtellung des Erfurter Pregrammes ſind drer Jahrzehrde verſtrichen. Seitdem find gewaltige Umwälzungen vor ſich gegaugen in Wir bitten drin⸗ Da nſchluß an die Dritte Inter⸗] Par politiſcher und wirtſchaftlicher Beziehung. Deutſchland iſt nicht mehr das reiche Land von ehemals. Es iſt verarmt. Wir enſchen ſind nicht mehr die Menſchen von 1890. Das Erfurter Programm vermag den Anforde⸗ rungen nicht mehr zu genügen. Die ee Forderungen des Pro⸗ von Erfurt ſind erfüllt. Wir können ſie nicht mehr als Zukunfts⸗ orderungen beſtehen laſſen. Die die 10 der affung eines neuen Programms entgegenſtellen, ſind ſehr erheblich. Die Voraus⸗ iden ein gutes Programm wäre die—2 enntnis der voraus⸗ ichtli Entwicklung unfrer Wirtſchaft. D + Kenntnis hat aber heute er Weiſeſte der Weiſen nicht. Kuch geht burch unſere Parteieine tiefe Kriſis. Die vorhandenen Stimmungen und Auffaſſungen können nicht alle auf eine Linie gebracht werden. Es war leichter, für eine Partei ein Programm zu ſchaffen, die nur Objert der Geſetzgebung war, als für eine Partei, die Subjekt der Geſetzgebung und mit verantwortlich iſt. Die erforderlichen Arbeiten werden in einem Jahre kaum bewältigt werden können, Unſere Abſicht iſt keineswegs, ein Programm für den künftigen Reichskanzler aus unſeren Reihen zu ſchaffen, das er wie eine Kette emp⸗ de würde. Wir machen ein Programm, unabhängig davon, ob unſere artei künftig wieder die Regierung mit übernehmen muß. Wir werden ſobald nicht in der Lage ſein, eine rein ſozialiſtiſche Regierung zu bilden. Jede Regierung in Deutſchland wird auf abſehbare Zeit eine Koalitions⸗ regterung ſein. Wir werden mit den größten Schwierigkeiten zu kämpfen haben auf dem wirtſchaftlichen Gebiet. Wenn in Erfurt ein der wirtſchaftlichen Entwicklung im Sinne von Karl Marx auf⸗ geſtellt wurde, ſo war das einfach und natürlich. Aber heute ſind wir leider nicht in ſe die wirtſchaft 2 Entwicklung mit dieſer Klarheit zu er⸗ kennen. Wir ſtehen auf einem Standpunkt, der vollſtändig abweicht von den Gedanken, die der VBater des Erfurter Programms hatte. In Erfurt hat man ein Programm, ausſchließlich auf die Induſtriearbeiter berechnet, aufgeſtellt. Heute ſind wir weit hinaus über dieſen Kreis. Wir ſind eine Partei, die in alle Berufskreiſe eingedrungen iſt. Allerdings werden wir niemals vergeſſen, aus welchem Mutkterboden wir entſproſſen ſind, nie ver⸗ el daß wir aus der Induſtrie Aer eſeanden ſind. Es iſt nicht aus⸗ geſchloſten, daß die Arbeiten nur ein Aktionsprogramm zeiti werden. Wir müſſen bitten, daß uns keine 175 angelegt werden. In der Ziel⸗ ſetzung werden wir uns nur dans Be chränkung auferlegen, wenn wir er⸗ kennen, 975 die höchſten Ziele nicht zu erreichen ſind. Der Reſerent betonte die Noiwendigkeit, im Gegenſatz zum Erfurter Programm auch zur auswärtigen Politik Stellung zu nehmen, die im Erfurter Programm ganz vernachläffigt ſei. Den begger awgen Verfaſ⸗ ſungszuſtand im Deutſchen Reiche erkennen wir an. r wir wollen an Hand der Protokolle des eee nachweiſen, daß wir alles anderg gewollt haben. Die Stellung der Reichsgewalt muz geſtärkt werden. neben muß eine Entwickelung des Regionaliemus vor ſi gehen, der das zuſammenfaßt, was wirtſchaftlich und nach ſeiner Stammeseigentüm⸗ lichkeit Ae gen(Dem Referenten 1 5 nicht klar zu ſein, daß er hier zwei Maßſtäbe nebeneinganderſtellt, die nicht gleichzeitig angewandt werden können. Es handelt ſich doch tatſächlich um inkommenfurable Größen.) Weiter ſagt der Referent: Wir wollen keine Einengung der Kirche in das ſozialiſtiſche Programm, aber wir wollen auch nicht, df die Kirche in das hineinredet, was Sache des einzelnen iſt. Vor einer abſoluten Gleich · —— von Mann und Fran werden wir uns hüten. Wir müſſen uns klar arüber ſein, daß trotz der grundſätzlichen Gleichberechtigung beider Ge⸗ ſchlechter ein beſonderes Frauenprogramm unvermeidlich iſt. um ſchlug der Referent die Bildung einer ſiebenköpfigen Kommiſſion zur Vorbereitung des Programms vor. Hierauf erſtattete Georg Schmidt das Reſerat über die Richtlinien für das Agrarprogramm. Kr betonte, daß es ſich nicht um ein Programm, ſondern nur um Richtlinien handele. Die organtſterte Land⸗ arbeiterſchaft wünſche auch die Beſtrebungen, die auf die Sicherſtellung unſerer Volksernäßrung hinauslaufen. Zu dieſem Zwecke fördern ſte alles, was die Steigerung der Produktion bezweckt. Die zur Sozialtſierung reifen landwirtſchaftlichen Betriebe müſſen 5 merden. Allerdings iſt die Landarbeiterſchaft vielfach noch nicht imſtande, den Unternehmer zu er⸗ 4 7 Die Arbeiterſchaft müſſe erſt dazu erzogen werden, damit ſie ſpater ieſe wichtige Miſſion erfüllen kann. Was wir wollen, ißt nicht eine Zer⸗ ſchlagung des Großgrundbeſitzes auf 425 8 ſondern die Aufrechterhal⸗ tung aller drei Betriehsarten—4 des Groß⸗ wie des Mittel⸗ und des Hleinbäuerlichen Betriebes. We che Betriebsart in einer beſtimmten Gegend am 5 das hängt von jedem einzelnen Falle ab. Wir ſollen uns hüten, dieſe Frage wieder einmal grundſätzlich entſcheiden zu wollen. Der Redner perlangt dann eine Beaufſichtigung der—— wirtſchaftlichen Tätigkeit, denn nicht N⸗ Lan tungen nach, die ihm der Beſitz von Grund und Boden 58 Entſprechend dem Antrage einer Kommtiſſton, die zur Vorberatung der Richtlin eingeſetzt war, beſchleßt der Parteitag, in eine Diskuffion über die RNichtlinien nicht einzutreten, ſondern ſie ohne weiteres uheißen. Der Vorſitzende ſte t hierauf die Unterſtützungsfrage zu den Anträgen zum ein Programm für die Kleinhand⸗ teiprogramm. Ein Antrag, der enswerterweiſe nicht die genügende werker fordert, findet bemerk Unterſtütung. die Milchkähe. Berlin. 18. Oktober.(Bon unſerem Berſiner Büro.) Die Entente—— von uns 810 000 Kühe. Im nen ſtellt ſich die ententi Forderung wie t: 10 000 Stiere und 500 000 Kühe an Fee 11 210 325 Stück Rindvieh an Italien, 210 000 Kühe an Belgien, 5000 Jugbullen und 52 000 Zugochſen und 100 000 Kühe an Serbien. Dieſe 810 000 Milchkühe würden etwa 10 des geſamten Vieh⸗ ndes in Deutf Fhre Abfl wirt komme den Verpflich⸗ Die Skreilbewegung der engliſchen Bergarbeiler. 15. Oktbr.(WB.) Die Vergarbeiterkonferenz trat heute wieder zuſammen, um über den Brief Cloyd Georges zu beraten. Da die Haltung der Regierung als unzu⸗ reichend angeſehen wird, beſchloß die A Tele · gramm an die Kohlengebiete zu ſenden mit der Weiſung, in den Streik einzutreten. Deulſches Reich. Reichst—9 2 ſchildert eichstagsabg. pler der Deutſchen Volks partei in der„Deutſchen Preſſe“, dem Organ des Reichsverbandes del Deutſchen Preſſe, die Bedeutung der 1 im Rei wie folgl „Wenn man das eben ausgegebene Reichstagshandbuch 1920 durch⸗ blättert, ſo kann man ohne große Ueberkreibung ſagen, daß es an einen— erinnert. Nicht weniger als 42 Abgeordnete bezeichnen ſich als Berufsredakteure, weitere 29, darunter der Cheſ. rebakteur des„Vorwärts als Berufsſchriftſteller. Ferner ſind 28 Abgeordnete Redakteure im Nebenberufe, Herausgeber von Zeit⸗ ſchriften und Korreſpondenzen und weitere 61 nen ihre Nit. arbeit an Zeitungen als einen weſentlichen Teil ihres politiſchen Wirkens. Dazu kommen 14 Miniſter, Staatsſekre· täre, die nach ihren eigenen Angaben ihre Laufbahn als Redakteure gemacht haben und jeden Augenblick in ihren Veruf zurückkehren können, oder ſchon zurückgekehrt ſind. Einer der Miniſter iſt ſo vorſichtig und ehrlich, ſich als Redakteur und nicht als Miniſter ein⸗ — betrachtet alſo verſtändigerweiſe ſeinen Beruf als das auernde und ihn Kennzeichnende, die Miniſterherrlichteit al⸗ etwas Temporäres, als eine Art journaliſtiſche Kommandierung auf einen beſonderen Poſten. Als Verleger, Buchdruckereibeſitzer und Direktoren bezeichnen ſich 6 Abgeordnete, von denen mindeſten⸗ 3 ausübende Journaliſten ſind, während eine ze Anzahl von Abgeordneten die als Publiziſten von Rang bekannt und zum Teil als ſtändige Mitarbeiter großer Zeitungen angeſtellt—— N journaliſtiſche Tätigkeit hinter n Titel und Beruf als Profeſſor, Beamter uſw. zurückſtellen und kein weiteres Aufhebens von ihr machen. Genaue Zahlen laſſen ſich kaum geben, einwand⸗ freie Gruppferungen kaum vornehmen, da die Angaben meiſt zu unbeſtimmt ſind und die in der Zeit der freien ponttiſchen Karriere vielfach ineinander überfließen.— Jedenfalis aber wird man kaum zu viel behaupten, wenn man mindeſtens der Hälfte der gewählten Abgeordneten zum Reichstag engere Beziehungen zur Preſſe nachſagt, und faſt ein Drittel als Vertreter und Ange⸗ hörige der Preſſe in Anſpruch nimmt. Die neue Skreikwelle. Berlin, 16. Okt.(Priv. Tel.) Wie mehrere Blätter aus Stettin melden, iſt im Kreiſe Greifswald in Pommern auf mehreren Gütern ein Landarbeiterſtreik ausgebrochen. Die Streikenden ver⸗ langen die Abberufung eines Polizelkommandos zur Bekämpfung der Kartoffeldiebſtähle, von dem bereits ein Kartoffeldieb erſchoſſen worden iſt. Die Streitenden drohen mit dem Generalſtreik, fall? ihrer Forderung nicht ſtattgegeben werden ſollte. Berlin, 16. Oktober.(Priv. Tel.) Nach einer Meldung des Ber. Lok.⸗Anz. aus Halle a. S. beginnt ſich der Streik im mittel⸗ deutſchen Braunkohlenrevier un. Infolge des Streiks wurde die Stromabgabe zur leberlandzentrale in Am⸗ mendorf und der Betrieb des Krügershall eingeſchränkt. ſ7 Berlin, 16. Okt.(Von Berliner Büro.) In Beantwortung einer kleinen Aufrage teilt der Reichsfinanzmimiſter mit, es beſtehe Aus⸗ ſicht, die vielfach kritiſterte do 24 nug der Ein, ommenſteuer nach dem Einkommen von 1920 5 beſeitigen. Dik ee ſei in Erwa en eingetreten, wie die Härten beſeitigt werden könnten. Zu enem Auſchluß gekommen ſind dieſe Erwägungen aber noch nicht. Baden. Proteſte aus der Beamtenſchaft. Wie jüngſt in Karlsruhe, ſo fanden auch letzter— in Offen⸗ burg und Freiburg Verſammlungen der Beamten von Reich, Staat und Gemeinden ſtatt, die gegen den über die Be⸗ amtenvertretungen(Beamtenrätegeſetz) Ste 32 In bei-⸗ den Verſammlungen wurden ähnlich lautende tſchließungen— genommen in denen zum Ausdruck kommt, die Beamtenſ von der Regierung bei der e der den eranlagun Beamtenorganiſationen einen entſprechenden Einfluß auf die Go⸗ ſtaltung dieſer für die Beamtenſt hochbedeutſamen heit einräumen wird. & Karlsruhe, 15. Okt. Das Arbeitsminiſterium hat an die beſta and ausmachen. eferung würde Stelle des Regierungsrats Dr. fmetzer Miniſterialrat Dr. — Ausfall 8 Dr Kinbeemch in Imhoff zum Vorſitzenden de⸗ Auffchtsras der Siedlungs⸗ u 2—— 3——j5———8 nicht ſo Landbank ernannt. nrecht geben, wenn er dieſen pruch der ente„org a⸗ ni 155 n 10 rdD 55 und 4 1 Cetzte Meldungen. nannte. Inzwiſchen ſind die amerikan en Milch⸗ kühe, wegen deren den in bureaukratſſchem Unver⸗ auſenamenhe en Rekenmen in euer, —— das Reichsernährungsminiſterium 15 ſo geſträubt atte, tatſächlich Die erſten ſollen für Sachſen be⸗ ſtimmt ſein. Die Amerikaner bringen auch die Transport⸗ koſten auf. Zu den Angri die fort und fort gegen den Reichsernährungsminiſter Dr. Hermes werden und die ber recht Hrapierend klingen, bemerkt die„Germania“, es handle ſich in der Hauptſache um 5 widerlegte Be⸗ hauptungen. Es würde Dr. Hermes nicht ſchwer fallen, die egen ihn vorgebrachten ne zu widerlegen. mmerhin erklärt auch die„Germania“, daß man auch im Zentrum eine Nachprüfung für notwendig halte. Unter der Feemdherrſchaft. Die Belgter gegen deutſchen Nationalismus. Ipu. Aachen, 15. Okt. Der belgiſche Militärchef der poli· tiſchen Abteilung in Aachen, hat An 1 1 gegeben, um in dem Pre den N 5 en— 5 denl ben Perſch 1. 1 fih ropaganda zu verbieten, e n onen, die damit 1 5 feſtzunehmen. In der Hauptſache ſollen die im beſetzien Gebiet wohnenden oder tätigen Mitglieder des chen Heimatdienſtes verfolgt werden. Auf die Zeitungen muß nach dem Befehl beſonders ſcharf eachtet werden, weil dieſe mit der nationalen Agitation in Perbindung ſtehen ſollen. In Krefeld ſind wieder mehrere Deuiſche worden, unter der Beſchuldigung, daß ſie r den Heimatdienſt tätig ſeien. In.⸗Gladbach iſt auch eine nterſuchung im 915 daß von dort große Mengen natio⸗ naler Schriften durch die Poſt— wird. Auch die Poſt ſowie die Telefonverbindung werden von den Beſaßungs⸗ behörden wieder kontrolliert. Uach der Abſtimmung in Kärnten. rt, 16. Okt.(Priv.⸗Tel.) Der interalliierte Abſtimmungs⸗ m. Klagen ſchuß hat geſtern früh an die Regierung in Belgrad die Aufforderung chzek, die Sürzone ſofort von den dort eingedrungenen füßſlaviſchen Iands Ireiheitskampf. Londen, 15. Oktbr.(WBB.) Bewaffnete Männer griffen heute nachmittag ein Panzerauto an, das vor einer Dubliner Bank hielt. Ein Soldat wurde verwundet, einer der An⸗ ifer getötet. Die übrigen flohen. Später wurde ein an · Panzerauto in einer der belebteſten Straßen im Herzen der Stadt angegriffen, wobei mehrere ere getötet, ſowie ein Offtzier, ein Unte ier und Ztviliſt verwundet wurden. Zwei Siviliſten wurden getähet, vier verwundet. 10 zven der Alſilmmungegendarwen und den Prügel anden räumen zu laſſen. Unabhängigen auf Samstag vormittag vertagt, ohne daß man waen Prag, 15. Oktober.(W..) Die Auede ung des Miniſteriums— nationale Verteidigung meldet: Unter den einrückenden en in Eger kam es zu Ausſchreitun gen. Die Urſache iſt zu langes Warten auf den Abtransport infolge Mangels an Tuchgarnitur. Außerdem rief die unzu⸗ längliche Unterbringung und die Kälte unter den Rekruten Unzufriedenheit hervor; zudem verurſachte ein glech tiger Streik der Schlächter in Eger eine nicht ausreichende Be⸗ köſtigung der Rekruten. Dieſe verſuchten aus der Kaſerne zu entkommen, was einigen auch gelang. Es kam nun zu*. ſammenrottungen der Bepölkerung, die eine Proteſtverſamm lung veranſtalteten. Militäriſche Patrouillen ſtießen in den Straßen auf Widerſtand, der ſie zwang, von der Waffe Ge⸗ brauch zu machen, wobei ſechs Perſonen leicht verletzt wurdes. Die Soldaten, Mannſchaften und Offiziere, wurden auf 92 Straße von der Bevölkerung angegriffen. Ein Oberſtleutnan der italieniſchen Legion wurde ſo verprügelt, daß er im Ster ben liegt. Als die Arbeiterſchaft in den Fabriken erfuhr, da von der Waffe Gebrauch gemacht worden war, ertlärten ſi den Generalfteit Durch Vermittlung des chet Abgeordneten Hillebrandt wurde jedoch beſchloſſen, den Stre abzubrechen. Heute früh ſind die Arbeiter zur Arbeit ange treten. In Eger iſt alles ruhig. Der Verteidigungsminiſt beſ Lo die Urſachen der Ereigniſſe ſtrengſtens zu un⸗ erſuchen. Rom, 18, Oktbr.(W8) Nach Meldungen aus Son Giovanni di Rotondo, unweit Foggio, beabſichtigte die 757 tige ſozialiſtiſche Verwaltung bei ihrem Einzug in das St m haus die rote Fahne zu hiſſen. Es kam zu Anas, Zuſammenſtoß mit den Anhängern der katholiſchen Volf tei, die die Hiſſung zu hindern ſuchten. Die auf dem Plo 0 verſammelten Manifeſtanten ſchoſſen auf Karabinleri, die 1 um die Herſtellung der Ordnung bemüßten. Die Karabinie von Soldaten unte ſtützt, erwide; ten das Feuer. Es oab 0 Tote und narezu 80 Verwundete. Der allgemeine Ausſtal wurde erklärt. * Karsrube, 1. O Deamerit gtebeswerte gunſten unſerer unterernährten Jugend findet auch ben un cer⸗ badiſchen Landzleuten jenſeits des Ozeans tatkräftige unew⸗ ſtützung. De badiſche Männerchor in Rocheſtet, im Staate Nahe Naß der unter der Leitung von Leonhardt Lang aus Hörden ein aſtatt ſteht, veranſtaltete mit dem dorti ber ee 0⁰⁰ Wohltätigkeitsfeſt, deſſen Ueberſchuß mit 450 Dollar(etwa Büörf⸗ Mark) Lehensmittelanwelſungen für die dn tigen unterernährten deutſchen und öſterraichtſchen Ninder beune wurde. Die Hälfte dieſes Botrages wird für§ dere Hälfte für Wienen Kinder verwendert. U 70. e * rrr en * * rrr — ....— eeeeeeeere ͤ ˙EF ⁵²QÄ »...— von Gaſtſtätten ihrer Aufgabe entzogen worden ſind: ſie hatte aber keine Mittel, dieſer Entwickelung, die übrigens für die Zeit F Teuerung zurückgeſtellt werden mußten, erneut aufge⸗ griffen. der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes: fange der Beſchäftigung Mannheimer Arbeiter dienen könnten: für die Lichtbogenſchweißung von Straßenbahnſchienen, Zahlen zu können, auch während der Wintermonate beibehalten. Geßundheit in Leben und Dichtung gilt. edelſter Samstag, den 16. Oktober 1920. Nauuhetmer General· Anzeiger.(Mimag · Aus gabe⸗) 8. Seite. Nr. 468. Aus Stadt und Land. Aus der Stadtratsſitzung vom 14. Oktbr. 1920. — Die Stadtverwaltung hat längſt beklagt, daß eine Reihe der Knappheit und Teuerung der Baumaterialien vorausgeſagt worden und auch anderwärts zu beobachten iſt, entgegenzutreten. Erſt neuerdings bietet das Sperrgeſetz eine Handhabe für die Uebernahme von Anweſen in ſtädtiſchen Beſitz: damit kann ſie aber noch nicht erzwingen, daß der gegenwärtige Zweck beibehalten wird, Aberdies bieten die Preisſtellungen ein Hindernis. Gleichwohl prüft der Stadtrat in jedem einzelnen Falle der Veräußerung eines Gaſt⸗ hofes, ob die Stadt nicht in den Kaufvertrag eintreten ſoll. Es iſt ferner angeordnet worden, daß bei Verpachtung bisheriger Gaſt⸗ ſtätten zu induſtriellen oder kaufmänniſchen Zwecken unter dem Geſichtspunkt der Wohnungsgewinnung eingeſchritten wird; aber auch auf dieſem Wege läßt ſich nicht die Fortführung eines Gaſt⸗ hoſes ſicherſtellen. Einen eigenen(gemeindlichen) Gaſthof zu er⸗ richten und zu betreiben, iſt im Augenblick nicht möglich. Die Nach⸗ richt, daß die Stadt eines der größten der hieſigen Hotels zu einem „Ableger des Rathauſes“ einrichten will, iſt gänzlich aus der Luft gegriffen. Die durch andauernd ungünſtige Kohlenverſorgung des Gas⸗ werks Luzenberg bedingte Gasknappheit hat den Stadtrat ſchon vor Jahresfriſt zu dem Beſchluß veranlaßt, in verſchiedenen Teilen der Stadt weitere 175 elektriſche Bogenlampen mit einem Aufwand von 110 000 M. anzubringen. Die neue Beleuch⸗ tungseinrichtung iſt nunmehr fertiggeſtellt und iſt zum Teil ſchon in Betrieb; der reſtliche Teil wird in den nächſten Tagen in Betrieb genommen werden. Dadurch wird der Gasverbrauch für etwa 600 Straßenlaternen erſpart. Behufs Förderung der produktiven Erwerbs⸗ loſenfürſorge wurden verſchiedene Projekte, die z. T. ſchon vor dem Kriege oder in den erſten Kriegsjahren die ſtädtiſchen Kollegien beſchäftigt hatten und während des Krieges wegen des Mangels an Baumaterialien, nach dem Kriege wegen der außer⸗ Zur Ausführung genehmigt wurden vorerſt vorbehaltlich 1. die Erſtellung von 59 Arbeiterwohnungen beim Gaswerk Luzenberg mit einem Aufwand von etwa 6½% Mil⸗ ſionen Mark gegenüber den im Oktober 1919 veranſchlagten 1 600 000.; 2. die Erneuerung der Straßenbahngleiſe im Luiſenring und die Verbreiterung der Fahrbahn des Luiſen⸗ rings mit einem Aufwand von 415 300 + 261 650 677 000 Mark: 3. die Herſtellung von 2 elektriſchen Lokomotiven, 6 offenen Güterwagen und 3 Fahrgeſtellen für die Straßenbahn in den Werkſtätten der Straßenbahn mit einem Aufwand von 90 000 + 240 000 + 24 000 354 000 M. Dagegen mußten folgende Bauausführungen zurückgeſtellt werden, weil ſie an ſich nicht dringend ſind und trotz der außer⸗ ordentlich hohen Koſten nur im verhältnismäßig geringem Um⸗ 1. Elektriſierung des Betriebes im Waſſer⸗ werk Käfertalerwald. Die Ende 1919 auf 654000 Mark berechneten Baukoſten würden heute mindeſtens 2 683 000 Mark be⸗ tragen, von denen der weitaus größte Teil auf die maſchinelle Ein⸗ richtung fällt; 2. Erſtellung einer Müllverbrennungsanlage im Gaswerk Luzenberg. Anſtelle der vor dem Kriege ver⸗ anſchlagten 1028 000 Mark würden jetzt 16,5 Millionen Mark auf⸗ uwenden ſein, von denen 11,3 Millionen für die als Spezialher⸗ feing faſt ausſchließlich von auswärtigen Firmen zu liefern⸗ den maſchinellen Einrichtungen und 3,5 Millionen für die Liefe⸗ rung von Baumaterialien zu verwenden wären. Weitere Projekte werden z. Zt. noch geprüft. Die Beſchaffung einer Gleichſtrom⸗Umformeranlage einſchließlich einer Schienenhobelmaſchine und einer Motorſäge, aurt Linen Geſanttan wand von 171000 Mark wird vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes genehmigt Um die am Ende der Woche regelmäßig an Unternehmer und Handwerker zu leiſtenden Abſchlagszahlungen pünktlich werden die ſtädtiſchen techniſchen Aemter an⸗ gewieſen, die entſprechenden Unterlagen bis ſpäteſtens Mittwoch vormittags 9 Uhr der Stadtkaſſe und dem Rechnungsamt zu über⸗ ſodaß die Auszahlungen bei der Stadtkaſſe Freitag vormit⸗ ags beginnen können. 922 Die Eröffnung des Herſchelbades iſt endgültig auf 15. November 1920 in Ausſicht genommen. Die ſeit Juni d. Is. in den hieſigen Volksſchulen verſuchsweiſe eingeführte ungeteilte Unterrichts zeit wird mit Rück⸗ ſicht auf die dadurch ermöglichte weſenſniche Brennſtofferſparnis Dadurch wird ſich die Zuſammenlegung von Schulabteilungen zur Erſparung von Brennſtoffen, die ſich im letzten Winter wenig bewährt hat, vor⸗ ausſichtlich vermeiden laſſen. Die Gebühren der ſtädt. Krankenanſtalten wer⸗ den mit Wirkung vom 1. November dieſes Jahres an neu ge⸗ regelt. Darnach tritt auch eine Erhöhung der Verpflegungsſätze Dem Andenken Walter Flex. (Zu ſeinem Todestage am 16. Oktober.) Von Prof. Dr. Konrad Ott. Wenn es Abend wird und die Nebel ſteigen und ſchweben über Wieſe und Wald, dann ſprechen die Bäume von einem zum andern, und ein Raunen pirſcht über die Welt wie ein Gebet vor dem Schla⸗ engehen. 2 Waz ſie erlebt, als es noch Tag war, erzähten ſie ſich in der Dämmerſtunde. Sie haben viel erfahren, mehr als alle Menſchen, denn ſie hatten Zeit zu ſehen und zu hören. Und ehe der Mond ſeinen Schatten wendet, weiß die Kiefer am märkiſchen Strand, was an den Fluten des Bodenſees, weiß die Eiche im Sachſenwald, was auf der Höhe Tirols geſchehen iſt. Von ihnen hat es das Volk: „Rings um des einſtigen Vaterlandes Grenzen liegt wie ein edler Kranz, Knoſpe an— 5 geſchloſſen, Grab an Grab jener vielen„Unbekannten“, deren Mütter heute noch weinen, wenn ſie ſheer geh teure Hände Blumen tragen dürfen zur letzten Ruheſtatt er Lieben. Hoch oben im Norden, von Wind und Wellen umrauſcht, auf zinem fremden Eiland, das einſt als weitaus geſtreckte Grenzmark deutſcher Meeresſehnſucht galt, ragt ein 5 empor zwiſchen wil⸗ en Roſenranken. Unter ihm ſchlummert ein Dichter⸗Held, der kämpfend und ſiegend den Seinen verſtarb. Ein Starker und doch von ſeltener Zartheit. Mag die eilende Zeit die letzte Spur deiner irdiſchen Reſte ver⸗ wehen, dein Name wird klingen, ſolange noch deutſche Kraft und Das„Große Abendmahl“, das du dem deutſchen Volk Kreicht, wird ſo wenig vergeſſen werden wie die kleinen ſchmalen ſuunde. ausgeglüht vom hehren Wartburggeiſt, in denen du uns ge⸗ rögen von deutſchem Pflichtgefühl, von hochauflauchzender Jugend⸗ ohlichkeit vereint mit ſchwerſtem Todesernſt. da Diin„Klaus von Bismarck“, das Hohe Lied der Treue, les, Pbeimnisvoll im Geäſt uralter Eichen tönt, und dein„Wal⸗ alenſtein s Antlitz“, ſene unerhörten Begebniſſe und Schick⸗ ſclewendungen voll tieferſchütternder Tragik, durchweht vom Kleſſt⸗ n Geiſte, ſagen dich nicht tot. 1 Du wirſt weiter unter uns wandela als„Der Wanderer uniellcd eg den beiden Welten“, als der Erbauer ſenes einigſten Freundſchaftsdentmals, das von-ſeiner Schönheit ſo wenig ernnt wird wie je die Herrlichkeit eines erwachenden Frühlings⸗ 8. der ſtrebt werden, die Fahrzeit nicht nur bei den Zügen D 32/33, ſon⸗ Die ſehr zahlreich verſammelte Kinderſchar beteiligte ſich mit ſichtlichem Im Felde zwiſchen Tag und Nacht“ ruhſt du nun, ein, die künftig betragen werden für Hierwohnende 36 Mark in der erſten, 24 Mark in der zweiten und 12 Mark in der dritten Klaſſe, für Auswärtigwohnende 45 Mark in der erſten, 30 Mark in der zweiten und 15 Mark in der dritten Klaſſe. Zu den Sätzen der dritten Klaſſe tritt regelmäßig für jeden Verpflegungstag noch ein Zuſchlag von 3 Mark für ärztliche Bemuhungen und von 2 Mart für Medikamente zu Gunſten der Krankenhauskaſſe. Dem hieſigen Verein der Oberſchleſier wird zur Durchführung ſeiner Beſtrebungen bei der Volksabſtimmung in Oberſchleſien ein einmaliger Beitrag von 3000 Mark gewährt. ie ſtädtiſche Rechtsauskunftsſtelle wird aufge⸗ N da ein Bedürfnis hierfür bei der Art und Zahl der ſon⸗ tigen Rechtsauskunftsſtellen in hieſiger Stadt nicht mehr beſteht. Winkerfahrplan 192021. Der Verkehrsverein ſchreibt uns in Verfolg der Mit⸗ teilung der Handelskammer: Zweifellos iſt trotz aller Erläuterungen und Beſchönigungsver⸗ ſuche der Eiſenbahn⸗Generaldirektion Karlsruhe in der Verlegung der Züge 85/86 auf der Strecke Karlsruhe—Frankfurt und ihrer Führung über Heidelberg ein Mangel an Rückſicht auf Mannheim zu erblicken. Tatſache iſt, daß die Züge 85/86 zwiſchen. Frankfurt und Hambura am 24. Oktober in der bisherigen Kurslage verkehren und daß die D⸗Jüge 93/94 neue Züge zwiſchen Karlsruhe und Frankfurt darſtellen, welche ohne Anſchluß an D 85/8 6 lediglich den Anſchluß von Karlsruhe an die Züge D 32/3 Mannheim(bezw. Ludwigs⸗ fen)—Würzburg.—Berlin vermitteln. Mannheim und arlsruhe verlieren die Anſchlüſſe nach Hamburg und die direkte Verbindung unter ſich. Die Züge Mannheim ab 9 Uhr abends, Karlsruhe an 10.01 und Karlsruhe ab.30 vorm., Mann⸗ heim an 10.33 fallen aus; die neuen Züge Karlsruhe ab.25 morgens, Heidelberg an.30 ab.36, Mannheim an 9 Uhr; Mann⸗ heim ab 10.25 abends, Heidelberg an 10.50 ab 10.57, Karlsruhe an 11.32 ſind ſchlechter Erſatz, insbeſondere iſt der Wegfall des Abendzuges nach Karlsruhe zu beklagen. Die Züge D 85 /86, welche am 1. Mai 1907 als Züge Baſel—Altong zum erſten Mal Mann⸗ heim in ſein Recht als Durchgangspunkt des direkten Verkehrs Schweiz—Hamburg einſetzten, bildeten noch 1914 die Grundpfeiler der Verbindungen Italien—Schweiz—Hamburg—Berlin und Köln mit direkten Wagen Ventimiglia-—Altona, Chur—Bremen—Geeſte⸗ münde und Anſchlüſſen in Mannheim nach Berlin und Köln—Am⸗ ſterdam. Im Kriege wurden die Züge zuerſt nur bis Freiburg ge⸗ leitet, einige Zeit eingeſtellt und zuletzt nur von und bis Karls⸗ ruhe durchgeführt. Daher mag wohl die geringere Freuenz kammen. Der Verkehrsverein hat ſich bis zuletzt gegen die neue Aenderung gewehrt und kann auch heute die Notwen⸗ digkeit derſelben nicht einſehen, obwohl er den Vorteil für Karls⸗ ruhe, beſſere Anſchlüſſe nach Berlin zu bekommen, erkennt. Die Generaldirektion hätte ſich bemühen ſollen, auf andere Weiſe als mit Benachteiligung Mannheims für Kerlsruhe die Anſchlüſſe zu verbeſſern. Die jetzige Löſung hat abgeſehen von Mannheims Intereſſe, den großſen Nachteil, daß die Züge D 85/86 über⸗ haupt keinen Anſchluß von und nach Baden haben. Es iſt mit allem Nachdruck darauf zu dringen, daß im Sommer⸗ fahrplan die Züge 85/86 in ihrer vollen Ausdehnung von uns bis Baſel über Mannheim wiederhergeſtellt werden und(möglichſt in Mannheim) Anſchluß nach Berlin bekommen. Ferner ſollte ange⸗ dern auch bei allen Schnellzügen zwiſchen Mannheim und Frank⸗ furt, ſowie Frankfurt—Berlin—Hamburg zu vermindern, ferner die Aufenthalte zu beſchränken. Wenn auch an die früheren Fahr⸗ zeiten vorerſt nicht zu denken iſt, ſo gehen doch 14—15 Stunden für den Weg Mannheim.—Berlin und Hamburg über das Maß weit hinaus. Vertagung der Kaufmannsgerichtswahlen. Wie vor einigen Tagen das Reichsarbeitsminiſterium der Preſſe mitteilen ließ, beſteht die Abſicht, durch eine Notverordnung die Zu⸗ ſtändigkeitsgrenze der Kaufmannsgerichte, die auf kaufmänniſche An⸗ geſtellte mit einem Jahreseinkommen bis 15 000 M. feſtgeſetzt war, zu erhöhen. Der Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten(G. D..) hat durch Rückfrage beim Arbeitsminiſterium feſtgeſtellt, daß dieſe Ge⸗ haltsgrenze vorausſichtlich auf 25000 M. erhöht wird, daß aber eine Herabſetzung des Wahlalters und die Ausdehnung der Wählbarkeit auf die Frauen nicht beabſichtigt iſt. Die Notverordnung wird vielleicht in zwei bis drei Wochen verkündet werden, ſo daß den zuſtändigen Gemeindebehörden nur empfohlen werden kann, etwa inzwiſchen angeſetzte Wahltermine zu vertagen, um dadurch die bisher in der Aufſtellung geeigneter Beiſitzer mit einem Einkommen unter 15000 M. entſtandenen Schwierigkeiten zu beſeitigen. Auf die in⸗ zwiſchen vorgenommenen Wahlen ſoll die in Ausſicht ſtehende Not⸗ verördnung keinen Einfluß mehr haben. Jertigeitsprüfung für Stenographen aller Syſteme. Das bei der Handelskammer Mannheim errichtete ſtenographiſche Prüfungsamt hält Ende Oktober ſeine 2. Prüfung ab. Der genaue Termin wird in den Tageszeitungen veröffentlicht werden. Die An⸗ meldungen müſſen nunmehr ſofort erfolgen. Alles Nähere iſt aus der Prüfungsordnung erſichtlich, die in der Kanzlei der Handels⸗ kammer B 1, 75 unentgeltlich zu erhalten iſt. VBom Haupfmarkt. Die Obſtgufuhr zum Hauptmarkt erfolgte nicht in dem üblichen Maße wie ſonſt. as vorhanden war, ſtammte Aber die Altarflamme deiner reinen Opfergabe wird leuchten durch die Finſternis des deutſchen Volkes!“ All das erzählten die wilden Roſenranken auf jſenem fernen Eiland, und die Gräſer und Halme löſten es und trugen es weiter, erzählten es dem Strandhafer, von dem löſten es die Buchen und Eichen Deutſchlands und das Volk. And das weiß nun auch den Namen ſenes Dichterhelden und verriet ihm uns: Walter Flexßz. KRunſt und Wiſſen in Mannheim. Im Graphiſchen Kabineft der Kunſthalle hängen ſeit Sonntag Zeichnungen deutſcher Maler aus der erſten Hälfte des 19. Jahr⸗ hunderts, darunter auch zahlreiche farbige Blätter. Etwa zwanzig Namen. Sie tun hier nichts zur Sache. Jeder, der die kleine, aber gehaltvolle und ſorgfältig gehängte Ausſtellung beſucht, kann dieſe Namen an den Zeichnungen leſen; für jeden aber wird ſich in erſter Linie ein Geſamteindruck von ſo harmoniſcher Geſchloſſenheit ergeben, wie ſie nur der Ausdruck einer auf feſte Kunſtziele gerichteten Richtung ſein kann. Ob Nazarener, Früh⸗ und Spätromantiter, ob die Meiſter des Biedermeiers— das Kunſtſchaffen vom Ende des 18. bis über die Mitte des 19. Jahrhunderts hatte einen zwar leicht⸗ faßlichen, aber doch nur einen Kern, aus dem jeder Schaffende die ideale Form zu befreien ſuchte. Sie ſcheint nicht nur, ſondern iſt in einer Pieta Settegaſts oder Mengs ebenſo erreicht wie auf Genellis Ochſenfuhrwerk, F. v. Oliviers italieniſchen Landſchaften, C. D. Friedrichs Abendhimmel, in Schnorrs Halbakten oder Schwinds romantiſchen Darſtellungen. Die unzulänglichen Räumlichkeiten un⸗ ſerer Kunſthalle ſind daran ſchuld, daß dieſe und vielleicht noch viele andere Muſeumsſchätze in Mappen und Schränken jahrelang verbor⸗ gen und unbekannt liegen müſſen.— Ueber die Neuordnung ihrer Gemälde⸗ und Skulpturenſammlung hat die Kunſthalle vor einiger Zeit ſelbſt erſchöpfend berichtet. Ein Gang durch die Säle gibt zu ſchwerwiegenden Bedenken keinen Anlaß. Beckmanns Mutterbildnis hätte ich zwar nicht im Obergeſchoß geſucht, und in der Abteilung der Werke nachimpreſſioniſtiſcher Kunſt iſt das eine oder andere Bild unbedingt zuviel. Die Auswahl mag der Geſchmack des einzelnen beſorgen. Schwer iſt ſie keinesfalls. A. M. Die Ariegs-Patenſchaft E. B. veranſtaltete letzten Mittwoch einen Märchennachmittag mit Lichtbildern unter der bewährten Mit⸗ wirkung von Frl. Leydenius und Herrn Hauptlehrer Höfler. Vergnügen und half dem Verein zur Annahme von weiteren Paten⸗ ſchaften. 4 Theakernachricht. Montag, den 18. Oktober, wird im National⸗ von der Bergſtraße, da die pfälziſchen Händler wieder einmal aus⸗ geblieben waren. In Kartoffeln herrſcht nach wie vor große Not; was zugeführt wird, iſt kaum nennenswert und im Handum⸗ drehen verkauft. Dabei muß man den Händlern noch gute Worte geben, oder wenigſtens zu deren Kundſchaft gehören. Wie ver⸗ lautet, ſollen die Kartoffel hintenherum verkauft und dabei viel beſſere Preiſe erzielt werden. Der Erzeuger hat damit weniger Arbeit und dabei noch mehr Verdienſt. Leute mit weitem Gewiſſen, machen ſich dabei keine weiteren Gedanken; die Leute in der Stadt ſollen ſehen, wo ſie ihre Kartoffeln herbekom:men, heißt es draußen. In Gemü ſe war der Maxkt gut beſchickt. Weiß⸗ und Rot⸗ kraut, ſowie Blumenkohl wurden zu den alten Preiſen an⸗ geboten, die auch für die nächſte Woche Gültigkeit haben. Spinat koſtete im Großeinkauf 30 Mark pro Zentner, und wurde zu 40 bis 45 Pfennig ausgewogen. Zwiebeln ſind in ſchöner Qualt⸗ tät zu 80 Pfg. zu haben. Tomaten, die ihrem Ende entgegen⸗ gehen, koſten nach wie vor 45 Pfennig pro Pfund. Für Feld⸗ ſalat gelten immer noch Liebhaberpreiſe und zwar Mk. 2 bis .50 pro Pfund. Endivien ſind dagegen um 30 Pfg. zu haben. Kohlrabi ſtehen im Kleinhandelspreiſe auf 15 Pfg.; für gute ſchöne Ware iſt jedoch etwas mehr anzulegen. Obwohl Suppen⸗ grün auf 10 Pfg. feſtgeſetzt iſt, verlangte eine Händlerin doch 15 Pfennig. Auf Anzeige einer Marktbeſucherin wurde ihr auf die Finger geklopft Himbeeren waren einige Eimer voll zuge⸗ führt. Das Pfund koſtete 3 Mark. In Pilzen herrſchte kein Mangel. Der Verkauf der Fluß⸗ und Seefiſche, der geſchlachteten Haſen wie des geſchlachteten Geflügels, war rege. Die Beſchickung des Marktes mit Blumen war heute wiederum ſehr gut. Da die Marktbeſucher Blumen und Topfpflanzen für Allerheiligen und Allerſeelen ziemlich aufkaufen, ſo entwickelte ſich bereits in aller Frühe ein lebhaftes Geſchäft. Im übrigen war der Marktperkehr heute weniger befriedigend. ch. * Prüfung der Nahrungsmitkelchemiker. Auf Grund der beſtan⸗ denen Hauptprüfung wurde im Prüfungsjahr 1919/½0 dem Dr. Le⸗ onhard Herdegen aus Mannheim der Befähigungsnachweis für Nahrungsmittelchemiker erteilt. *Die Candesgruppe Baden-Pfalz der Vereinigten Verbände heimattreuer Oberſchleſier legt unter Bezugnahme auf die letzte Ver⸗ öffentlichung über das Ergebnis des Straßenverkaufs zu Gunſten der abſtimmungsberechtigten Oberſchleſier Wert auf die Feſtſtellung, daß die Fahrt⸗ und Verpflegungskoſten nicht vom Reich, ſondern von der Grenzſpende getragen werden. Es liegt demnach alle Veranlaſſung vor, die gegenwärtig von der landsmannſchaftlichen Vereinigung unternommene Sammlung recht mit Spenden zu bedenken. Ein zahnärztliches Fortbildungsinſtitut. Karlsruhe, 14. Okt. Unter großer Anteilnahme van Ver⸗ tretern der Behörden, der Dentiſten aus dem ganzen Lande und zahlreicher dentiſtiſchen Körperſchaften aus dem übrigen Reiche wurde heute vormittag das im Hauſe neben der Gewerbeſchule an der Steinſtraße untergebrachte zahntechniſche Lehr⸗ und Forſchungsinſtikut eröffnet. Vorher fand im großen Nat⸗ hausſgale ein kurzer Feſtakt ſtatt. Der Vorſitzende der Badiſchen Dentiſten, Dentiſt Merk⸗Achern, begrüßte die erſchienenen Ver⸗ treter der Behörden und die faſt vollzählig erſchienenen Delegierten der cg. 40 Landes⸗ und Provinzialvereine des Verbandes deutſcher Dentiſten, ſchilderte die Ziele und Aufgaben des neuen Inſtituts und gedachte der großen Opferwilligkeit der badiſchen Dentiſten, die aus privaten Mitteln allein gegen 120 000 M. zur Ausgeſtaltung des Inſtituts aufgebracht haben. Der Vorſitzende des deutſchen Ver⸗ bandes, Dentiſt Kröger⸗Stettin, dankte im Namen des Ver⸗ bandes und übernahm das Inſtitut in deſſen Vermaltung. Er ſprach der badiſchen Regierung den Dank dafür aus, daß ſie in Baden die Prüfung für Dentiſten eingeführt hat und gab der Hoff⸗ nung Ausdruck, daß ſich das Inſtitut gut entwickeln möge. Im An⸗ ſchluß daran dankte der zukünftige Direktor des neuen Lehr⸗ inſtituts, Dentiſt Kimmich⸗Karlsruhe, in herzlichen Worten allen Behörden und Perſonen, die ſich um das Zuſtandekommen dieſes für die Volkswohlfahrt bedeukungsvollen Werkes verdient gemacht haben, und erklärte das Inſtitut für eröffnet. Miniſterialrat Heim überbrachte die Grüße des Miniſteriums des Innern, Bürgermeiſter Dr. Kleinſchmidt die der Stadtverwaltung, Rektor Kuhn die der Gewerbeſchule, Direktor Siagmund die Glückwünſche des Krankenkaſſenverbandes. Ein Vertreter des Vereins der Altonger Dentiſten überreichte eine Ehrengabe von 1000., der Ver⸗ treter der Rheiniſchen Dentiſten eine ſolche von 2850 M. Der Direktor des Dentiſtiſchen Inſtituts in Berlin, Immig, hielt einen Fachvortrag über die Vedeutung des Zahnwurzelloches, ſprach im Namen des Berliner Inſtituts dem Karlsruher Glückwünſche aus und überreichte der neuen Anſtalt die ſämtlichen wiſſenſchafklichen Werke des Berliner Inſtituts und eine Sammlung anatomiſcher Präparate. Dann wurde die neue Anſtalt beſichtigt. Kommunales. Reckarhauſen, 13. Okt. In der geſtrigen Gemeinderats⸗ litzung wurde die Weidenverſteigerung mit einem Ertrag von 812 Mark genehmigt.— Der alte Leichenwagen ſoll öffenteich ver⸗ ſteigert werden.— Bezüglich der Inſtallationsarbeiten für die Licht⸗ anlagen im 3. Doppelhaus ſollen Angebote von Adelmann, Laden⸗ burg und Kerrn, Seckenheim eingeholt werden.— Die Bürger⸗ verſammlung wegen Aenderung des Almendverteilunas⸗Ter⸗ mins und eptl. Kürzung der 3. bis 6. Almendklaſſe ſoll am Sonn⸗ tag, den 24. Oktober im Bad. Hof ſtattfinden.— Die von der Ge⸗ meinde zuletzt von auswärts beſtellten 300 Zentner Kartoffeln ſollen, da Abſatz fehlt, abbeſtellt werden. „Der ſchwarze Domtno“ geht am Dienstag, den 19. Oktober, in Szene.— Am Mittwoch, den 20. Oktober, wird Ludwig Sch mitz auſt euen Theater in dem Schroank„Die drei Zwillinge“ gaſtieren. Pfälziſches Landes. Sinfonie-Orcheſter. Heute abend findet im Muſenſaal das erſte diesjährige Sinfoniekonzert in Mannheim des Pfälziſchen Landes⸗Sinfonie⸗Orcheſters mit dem neuen Dirigenten Generalmuſikdirektor Profeſſor Ernſt Boehe ſtatt. Soliſtin iſt die Pianiſtin Céleſte Chop⸗Groenevelt. Jugendkonzert. Wir verfehlen nicht, nochmols auf das erſte diesjährige Jugendkonzert hinzuweiſen, das mor; en Sonntag vor⸗ mittag 11½ Uhr in der Harmonie ſtattfindet. Infolge dienſtlicher Verhinderung des Herrn Dr. Kuhn wird Jane Freund⸗Nauen ver⸗ ſchiedene Kinderlieder zum Vortrag bringen. 104. Orgelkonzerk von Arno Landmann. Sonntag abend findet in der Chriſtuskirche wieder ein Orgelkonzert Arno Landmann ſtatt, zu dem Eliſabeth Carlebach, Verlin, zur Mitwirkung herangezogen wurde. Der Neinertrag des Abends iſt zur Vervollkommnung des wunderbaren Orgelwerkes beſtimmt. Boeethoven⸗Abend. Der Philharmoniſche Verein betrachtet es auch ſeinerſeits als Ehrenpflicht, der Wiederkehr des 150. Geburtstages Ludwig von Beethovens zu gedenken. Zur wür⸗ digen Ehrung des unſterblichen Meiſters wird Generalmuſikdirektor Bruno Walter aus München mit dem Orcheſter des hieſigen Natio⸗ naltheaters eine Ausleſe der hehrſten Werke Beethovens zu Gehör bringen. Alma Moodie ſpielt das Violinkonzert, mit deſſen Vortkrag ſie im letzten Winter unter der Direktion von Arthur Nitkiſch einen großen Erfolg erzielte. Das Konzert findet Donnerstag, den 21. Oktober, im Muſenſaale ſtatt und beginnt pünktlich um 7 ÜUhr. Stefan Jweig. Dr. Stefan Zweig, der bekannte Schriftſteller und Bahnbrecher für Romain Rolland, wird am 20. Oktober in der Harmonie einen Vortrag halten, der den Titel führt:„Romam Rol⸗ land, der Mann und ſein Werk“. Dr. Zweig wird nicht nur ein um⸗ faſſendes Bild von dem Leben des großen franzöſiſchen Dichters und Menſchen, ſondern auch eine eingehende Analyſe ſeiner dichteriſchen Schöpfungen, der dramatiſchen wie der epiſchen, geben. Dem deut⸗ ſchen Publikum ſind von den dramatiſchen Werken Rollands„Die Wölfe“, und„Danton“, von den epiſchen der dreibändige Entwick⸗ lungsroman„Johann Chriſtof“, deſſen Held ein deutſches Muſikgenie iſt, und neueſtens auch„Meiſter Breugnon“ durch gute Ausgaben wohl bekannt geworden. Auch über die biographiſchen Schriften Rollands— Das Leben berühmter Männer: Beethoven, Michelangelo, Tolſtoi— wird Dr. Zweig ſprechen. Es iſt zu erwarten, daß der Vortrag Dr. Zweigs, der heute in Deutſchland der Verufenſte iſt, du 5 auf den en e · 5 das deutſche Trauerſpiel von Friedrich Hebbel„Agnes Megen r“ wiederholt.— Die Neueinſtudierung von Aubers über Romain Rolland zu ſprechen, dem lebhafteſten Intereſſe begeg⸗ nen wird. 2 1 + ———ñ— 1 9 hallen müſſen au 4. Seite. Nr. 468. 85 Heidelberg, 14. Okt. Der Stadtrat will von der— be⸗ lligten 20 Millionen⸗Anleihe einen Teil für den Bau von Woh⸗ nungen verwenden. Dem Bürgerausſchuß dürfte, wie wir hören, ſchon in nächſter Zeit eine Vorlage über den Baueines ganzen Häuſerblocks an der Mittelſtraße(im Handſch tmer Stadt⸗ viertel) zugehen, die eee erfordert. Es ſollen dadurch an einer Stelle mindeſtens neue Wohnungen geſchaffen werden. Aus dem Cande. iHeddesheim, 12. Okt. Heute nachmittag zwiſchen 4 und 5 Uhr läutete es Sturm. Es brannte ein zu den neuen Häuſern aom 1 Weg gehöriges kleines Schweineſtallgebäude, in deſſen Dachgeſchoß Holz⸗, Stroh⸗ und Heureſte lagerten, die mit dem Dach und den übrigen Holzteilen bald in Flammen aufge⸗ gangen waren. Der Brand war durch herbeieilende Nachbarsleute und die Feuerwehr bald bewältigt, ehe er auf weitere Gebäude übergriff. Wie man hört, ſollen Kinder das Feuer verſchuldet haben. Man hört auch, die Mieter ſeien nur teilweiſe verſichert. Das neue Gebäude gehört der Gemeinde, die in der Nähe noch weitere Wohn⸗ —* notdürftigen Oekonomiegebäuden zu errichten im Be⸗ iffe ſteht. Heidelberg, 12. Okt. Hier ließ ſich ein junges Mädchen don einem Arbeiter 600 Mark zum Kartoffeleinkauf auf dem Lande geben, außerdem einen Schließkorb. Das Mädchen kam aber nicht wieder, und die 600 Mark ſind fort. Auerbach bei Durlach, 14. Okt. Durch Feuer ſind Scheuer und Stallung des Gaſthauſes zum„Hirſchen“ zerſtört worden. Da dabei die geſamten Erntevorräte zugrunde gingen, wird der aden auf 70 000 Mark geſchätzt. Unter dem Verdacht der Brand⸗ 2— ſind zwei Burſchen verhaftet worden. )( Jurtwangen, 14. Okt. Die Angeſtellten der Bregtal⸗ bahn haben der Beſitzerin dieſer Bahn, der Süddeutſchen Eiſen⸗ bahngeſellſchaft in Darmſtadt, ein Ulttmatum auf Erhöhung der Löhne geſtellt. Falls dem Verlangen nicht nachgekommen werde, werde man ſtreiken. Darauf gab die Süddeutſche Eiſenbahn⸗ eſellſchaft den Eiſenbahnern einen Ueberblick über die finanzielle age der Geſellſchaft. Darnach ſchloß das mit 26 Millionen Aktien⸗ kapital arbeitende Unternehmen nach 3 188 289—5 B. 592 125) Mark Rücklagen mit einem Verluſt von 7 432 558 M. ab, für den nichts anderes übrig bleibt, als ihn vorzutragen. Im Vorjahre konnten 1578 868 M. oder gleich 5,5 Prozent Dividende verkeilt werden. Gerichtszeitung. B Konſtanz, 15. Okt.(Priv.⸗Tel.) Das Schwurgericht verurteilte den Monteur Max Klinke aus Zell wegen zwei⸗ gachen Mordes am 30. Mai und 8. Juli an den Geſchwiſtern lbertine und Johann Simon in Todtmoos zu 10 Jahren Zuchthaus und zum Tode. Beide Morde erfolgten, um ſich Geldmittel zu ver⸗ 13512 Klinke war zuletzt Schieber. Der Geſamtraub betrug Mark. Sportliche Kundſchau. Der Bezirk maunheim im Gan Baden des Bundes deulſcher Aadfahrer. ält am kommenden Sonntag nachmittag im Reſtaurant„Wilder Mann 75 2) ſeinen diesjährigen Bezir 1 Bei dieſer Gelegenheit fin⸗ den vormittags auf der Strecke Feuden ſtadt⸗Feudenheim bezw. Wallſtadi⸗Wohl hahnunterführung zwiſchen Mannheim grie hof und Feudenheim ver⸗ ſchiedene DInnr eranſtaltungen ſtatt und zwar ein Fahren für die Jugend unter 15 Jahren über—4 Kilometer, ein ſol⸗ ches für Fahrer, die noch keinen Preis errungen haben über 20 Kilo⸗ meter, ein ſolches für Fahrer, die in einem Rennen auch keinen erſten oder zweiten Preis errungen haben, über ca. 30 Kilometer, ein ſolches— alle Fahrer über 40 Kilometer. Die letzten beiden Gruppen haben die vorgeſchriebene Strecke zwei⸗ bezw. dreimal zu durchfahren, was die Ren⸗ nen für die Zuſchauer beſonders intereſſant macht, da auf dieſe Weiſe zu überſehen iſt, wie die einzelnen Fahrer im Rennen liegen. ußer dieſen Veranſtaltungen finden bei genügender 8 liegerrennen für alle Fahrer und Langſamfahrer für Damen erren, die an den vorerwähnten Fahrten nicht teilgenommen haben, ſtatt. für die Rennen haben bis. wieder die Gummiwarenfabrit Huichinſon, der Radfahrerverein„Wanderer“ in Friedrichsfeld, ſowie die 115 rrad⸗ handlung Albert Jpachim ſchöne Preſſe 155 Ebenſo— on von verſchiedenen Mitgliedern einige kleine Preiſe für das Langſamfahren ein⸗ ſegangen. Radfahrintereſſenten ſei noch mitgeteilt, daß ſich das lokalf rtburg“ in Feudenheim am Ortsausgang nach iel—.— 2 der Feudenheimer Allee zwiſchen iedbahnbrücke. 155 den I sr. Die deutſchen ſen. Die folgen ugplätze, e lſf er ſtationen und 2 5 äfen bleiben nach den eer ungen m nteralliierten Luftfahrtüberwachungskommiſſion in Deutſchland erhalten: lugplätze: Breslau, Spandau, Braunſchweig, Jürth, Großenhain, Hamburg, Paderborn, Schleißheim, Deveau dei Königsberg.— See⸗ flugzeygſtationen: Kiel⸗Holtenau, Norderney, Warnemünde, Liſt. — 1 üftſchiffhäfen Nordholz, Stettin, Friebri fen⸗Löwenthal. — Der Erbalt von privaten und nationalen Fingplätzen Frtedensver⸗ kehr wird dadurch nicht berührt. Von privaten 1 J2 hallen, die auch — der Wirtſchaft„Zur Heddesheim befindet, das dem Mannheimer Friedhof und ſen itr Kriegszwecke benutzt worden ſind, und nach dem spertrage der — iſt vereinbart, daß ein Teil im Um von 15 Prozent der Grundfläche aller ehemals in Deutſchland vorbandenen lugzeugb rf in deutſchen Beſitz beſtehen bleiben kann. chiff⸗ Grund des mit wenigen Ausnahmen gentum waren, ausgeliefert fämklich abgebrochen und, ſoweit ſie Reichse werden. Nadſport. srt: Otto Meyer in Zürich ich. Der Sudwigshafener Otto Meyer der Eir den deulſchen Ke gader Nan in Maffand weilte, ſtartete auf der Rückreiſe auf der Zürich⸗Oerlikener Radrennbahn. Meyer(Continen⸗ tal⸗Reifen) erhielt zuſammen mit dem Holländer van Nek 6 Punkte und damit vor den Fahrern Egg mit 10 und H. Suter mit 12 Punkten den Sieg zugeſprochen.— In einem Stundenrennen hinter Motorführung mit Vorgabe ſtartete Weltmeiſterx Linart(Belgien) als Mal⸗ maun und belegte mit 76,450 Kilometer den erſten Nad m 20. Kilo⸗ meter ab verbeſſerte Linart die Züricher Bahnrekorbs. Jußball. V...⸗Platz. Am morgigen Sonntag Nachmittag findet das auice wiſchen Bgg. 98 Schweßingen und B. f. R. ſtatt. Schwetzingen hat am letzten Sonntag ſeinen erſten Sieg über Darm⸗ ſtadt———+ 110 5 dieſem Spiel eine auffallende Energie gezeigt.(Weite⸗ res Anzeigenteil. „eportplaz Leſſiugſchule. Morgen Sonntag nachmittag emp 1 der Platzinhaber zum* Verbandsſpiel in der Vorrunde den.⸗K. Olympia“ Viernheim. annheimer Fußball⸗Geſellſchaft 1913, g. Zk. an der Spitze der.⸗Klaſſen-Tabelle tritt erſtmolig mit ſeinem Sot inken auf den Plan. Der 0 dürfte der Sieg ſicher ſein. Vor⸗ 7 kämpfen die zweiten Mannſchaften um die Punkte.(Weiteres ſiehe nzeige.) Phönixſportplatz bei der Fohleuweide. Verein für Turn⸗ u. en— Mannheimer.⸗C. Phönix Ib treffen ſich heute Samstag nachmifttag zum fälligen Berßandsſpiel. Die Phönixelf ſteht bis Jeßt 2 unbeſiegt da. Da beide Maunſchaften be⸗ deutend v—— ſind, dürfte das Trefſen einem Ligaſpiel wenig nachſtehen. er eres Anzeige.) Hundeſport. Der Süddeutſche Dreſſurverein für Schutz⸗ und Polizeitzuude E. B. Nattuheim hielt 2 Sonntag oberhalb der Friedrichsbrücke eine große Polizeihundeübung unter der Leitung dez bekaunten Dreffur⸗ wartes Jphann Hbrner db. Am porzüglichſten bewährte ſich der kaum 11 Monate alte Hund Arno vom Parkring gen. Mokel, Beſttzer Althandler Wilhelm Zimmermann. Die übrigen Hunde zeigten ſich ebenfalls vortrefflich auf Naſen⸗ und Mannesarbeit. Dieſelbe Hebung findet am morgigen Sonntag ſtatt.(Weitere Anzeige in dieſer Nummer.) Snielplan des National-Theaters Neues Thleater od Vorstellune 1 Vorstellung 1 17. 8 ieſc Medame Butterſiy 7 172 8— or Sonnenau 18. K10A Agnes Bernauer 6* 19..90 Neu einstudiert: u. 10E ber Beper vs en? bos er 2 20. M. er Barbler von d rei Zwuln 7 21. D. 109 Hannibals Brautfahtt 7 22. F. 1 Minna von Barnheim 7 23. S. 1114 Die Zauborflöte 6½1 4. Vollevorstellung Zwangseinquartieung 7 Vor Sonnenauigang 7 24.§. 7 n Hoffmanns Erzählungen ſ6 im⸗Ladenburg⸗Heddesheim⸗Wall⸗ Mauußeimer General· Angeiger.(Mintag · Aus gabe.) Handel und Industrie. Zulassung von Anträgen auf Kaffeeeinfuhr- bewilligung. Der Kafſec-Einfuhrverein teilt mit, obwohl zahlreichen Anträgen auf Einfuhrbewillisung för Kaffee, denen vorteilhafte Einkäufe zu Grunde liegan, noch nicht entsprochen werden konnte und obwohl vorlaufig eine größere Mepge als wWerktäglich 1000 Sack von der Regierung nicht freigegeben wurde, wird die Wirtschaftsstelle vom 22. Oktober aàn wieder neue Anträge auf Einfuhrbewilligung annehmen. Die alten Antrage gelten weiter als vorliegend. Bei der Antragsstellung muß in jedem Falle der Original-Kaufbrief eingereichtwerden. Anträge, denen feste Offerten zu Grunde licgen, können erst vom 1. November an wieder angenommen werden. Es wird davor gewarnt, Kaffees ohne Einfuhrbewilligung vorzukaufen. Die Antragstellung ist Sache der Firma, die die Zahlung an das Ausland leistet. Wegen des voraussichtlichen Einganges sehr vieler Anträige wird zunächst nur dann ein Bescheid erfolgen, wenn die Einfubrhewilligung erteilt werden konnte. Börsenberichie. Mannheimer fffektenbörse. Mannheim, 18. Okt. An heutiger Börse wurden Benz u. Co. Sktien à zuoff, Dinslersche Maschinen-Aktien à 210%, Rhein. Elekr.-Ges.-Aktien à 270%, Unionwerke-Aktiel à 22396, Mann⸗ heimer Versicherungs- Aktien à 1300 umgesetzt. Frankfurter Abendbörse. Frankfurt, 18. Okt.(Drahtb.) Am Montanaktien⸗ markt war das Geschäft lebhaft. Rheinstahl erfreuten sich besondetrer Beliebtheit. Der erste Gewinn betrus 117% und an der Nachbörse folgte eine weitere Steigerung um 39“ auf 530; ferner stellten sich Buderus mit 40 plus 796. Phönix⸗ Bersbau fest, 623 à 628. Baltimore Ohio gewannen 1096, 490 bis 495. Luxemburg. Int. Bank mit 210 rationiert. Deutsch- Uebersce-Benk 788, stellten sich 17% höher. Bulgaren fest, 205 plus 3/%. Unter den chemischen Aktien wurden Albert- werke 23% auf 795 gusteigert. Rütgerswerke zogen 9/% auf 383 an. Von sonstigen Industriepapieren stellten sich Waggonf. Fuchs 840, Cementwerk Lothringer 358, je 13% höher. Bing⸗ werke gewannen 9/ auf a290, dagegen gaben Adlerwerke Kleyer, welche im Angebot lagen, 12% nach, 308. Heimische Banken bewahrten feste Haltung. Mexikaner ruhig, 5% Goldmex. 688, 5% Silbermex, 493. Groges Geschäft hatten Mansfelder Kuxe bei weiter anziehendem Kurse, 3025—5200—8178, Holzmann- Aktion 245, Deutsche Maschinen 319, Südsee-Phosphat 1375 bis 15350. Wirtschaffliche Rundschau. Benz u. Cie., Rheinische Automobii- und Motorenfabrik.-G. Wir verweitzen hiermit auf die heute im Anzeigenteil zur Veröffentlichung gelangende Bilanz sowie Gewinn und Verlustrechnunsg für das Geschäftsjahr 1919/0. Eisen- und Stahlwerk Hoesch.-G. in Dortmund. Der in der gestrigen Sitzung dem Aufsichtsrat vorliegende Abschluß zeigte einen Betriebsüberschuß von 51 676 995„(m Vorjahr 8 078 480. Hiervon werden 11 422 403 zu Abschreibungen verwendet. Der am 24. November d. J. stattfindenden Haupt- vorsammluns soll vorgeschlagen werden, aus dem abzüglich des Verlustvortrages aus dem Vorjahre von 8 450 988„ auf 31 789 80% sich stellenden Reingewinn eine Dividende von a4½% auf 28 Mill.&π Aktienkapital und von 12% auf 7 Mill. Mark Aktienkapital gleich 5 560 000 und 3% gleich 20 138 1 auf die bisherige Einzahlung auf die Vorzugsaktien zu ver- tellen(gegen o,24. 18, 24, 200% in den vier Vorjahren), 3 Milt. 4 der Sonderrücklage, 4,5 Mill.„ der Rücklage für Hochofen- erneuerung, 3 Mill. 4 der Rücklage für Bergschäden, 300 o00 1 ür Gewinn- und Talonstener zuzuwelsen, ferner 8 Mill.& für Wohlfahrtszwetke und g3 Mill. 4 für das Suchen und den Er⸗ werb von Erzfeldern. Der nach Abzug der satzungsgemäßen Anteile noch verbleibende Rest soll mit 975 425„(m Vorjahr 8 480 988„1 Verlust) auf neue Rechuung vorgetragen werden. Die Plauener Spitzenfabrik.-G. erzielte 1919%0 nach 85 984 1 4 V. 61 680„1) Abschreibungen einen Ueberschuß von 305 062&(171 9%„), wWoraus 12% Dlvidende ½) ver⸗ teilt werder sollen. Das Aktienkapital Wurde um 750 000 1 erhöht, sodaß es nunmehr u 250 o0 M beträgt. Tempelnofer Feld-.-G. für Grundstückavetwertung, Berlin. Die Gesellschalt beantragt die Genehnuügung der Abänderung des mit der Gemeinde Tempelhof geschlossenen Verwertungs⸗ antrages, Herabsetzung des Grundkapitals auf 12 500 Oo⁰ Oι durch Zusammenlegung der Aktien Lit. B im Ver- hältnis 4 zu 1 unter Verzicht auf weitere Einzahlungen der Aktionäre. Nach Wegkall des garantierten Gewinnanteils der Gemeinde Tempelhof soll nach einer àproz. komvolativen Divi- dende der Ueberschuß mit zwei Dritteln an das Reich und ein Dritiel an die Aktionäre entfallen. Die Uaterschiede zwischen den Aktien Lit. A und B sollen aufgehoben werden. Neve Staatsbahngütertarife in Deutsch- Oesterreich,. In dder Vollzugsahweisung des Staatsamts für Verkehrswesen in Wien vom 24. September 1920 werden die neuen Staatsbahnen⸗ gütertarife bekanntgegeben. Nach Meldung der T. U. beträgt nunmeht mit sofortiger Gültiskeit der Einheitssatz für die Strecke von 1 bis 400 km für 100 kg Fracht bei Eilgut 1. 20 Kr. mit einem Satzzuschlag von 30 Kr. für 100 kg. Ueber 400 km heträgt der Einheitssatz.12 Kr, Bei ermäbigtem Eilgut be⸗ trägt der Einbeitssatz.60 Kr. bezw. 18.86 Kr., bei Sperrgut .90 Kr. bezw. 22.50 Kr. und o,84 Kr. 1. Klasse..60 Kr. bezw. 18.65 Kr. usw. Auf Grund der vom Ausschusse erhaltenen Er- maächtigung bleibt dert Staatsamt vorbehalten, den neuen Tarit in einem späteren Zeitpunkt prozentual in einem solchen Aus“ muße zu erhöhen, wie es zur Deckung der Besoldungsreform und des gegenwärtigen Betriebsabgangs notwendig ist. Die englieche Eisenindustrie, Die Hüttenbesitzer berichten, daſl starke Nachffage Im Auslande für englisches Roheisen herrsche, Ipfolge der neuen Schiffahrtsregelung sei es möglich, 2096 der Förderung auszuführen. Eine besonders starke Nachfrage herrsche für erstklassiges Eisen in Süd⸗ ametika. In Shekfield macht die Messerindustrie die größ- ten Anstrengungen, um die Erzeugung Deutschlands und der Vereinigten Staaten zu übertreffen. Die alten Munitionsfabri- ken werden zur Versröberung der Stahlwerke benutzt. Trotz der verzweifelten Anstrengungen, die Belgien und Frankreich machen kann der sädamerikanische Markt als gesichert gelten. Immerbin darf nicht außer Acht gelassen werden, daß Belgien monatlich 100 b0% t Kohlen nach Frankreich für die gleiche Menge an Eisenerz im Austausch sendet. * Fersonalien. Kommerzienrat Paul M. Het mann, Direk. tor der Deutschen Bank., beging am 14. d. M. den Tag seiner a8jährigen Zugchörigkeit zur Deutschen Bank. Naueste Drahtherichte. Ermäßigung der Konzunktur-Abgabe der Leder-Industrie. M Berlin, 16. Okt.(Eig. Drahtb.) Ne Peiehslederstelle gibt bekaunt, dab allen Abgabe⸗ pkliehtigen für vorzeitige Leistungen von Häute, Fellen und Leder eine Ermägigung der Abgabe gewährt wird. Diese beträtzt bei Ablieferung der gesamten Menge bezw. des gesamten Betrages im ersten Monat 12%/, bei einer Abhlieferung einer Mälfte im ersten Monat 6˙ und bei Ablieferung der zweiten Tlälfte oder des ganzen Restes in: arauffolgenden Maenat%. Die Ermäßigung wird nur für die Ablieferung his spätestens zwei Monate, von Beginn der Leistungsfrist an ge- rechnet, gewährt. Samstag, den 16. Oktober 1920. Eine deutsch- italienische Gründung. Durch die Bankhäuser Arons u. Walter in Berlin und Joh. Berenberg, Gofler u. Cie. in Hamburg, unter der Mitwirkung der Mergenthail lItaliana in Genus ist in Berlin die Deutsch-Italienische Handels-Akct.-Ges. mit einem volleingezahlten Aktienkapital von 3 Mill. 4 gegründet worden. Die mitbeteiligte Mergenthail Italiana hat ihren Sitz in Genua mit einem Aktienkapital von 18 Mill. Lire, hat Zweig⸗- niederlassungen in allen größeren Städten Italiens und Tochter- esellschaften in Frankreich, England, den Vercinigten Staaten und verschiedenen östlichen Ländern. Die Mergenthail Italiana ist der Handels-Konzern der Cruppe von de Mazotti Negri. deren Interessen in Italien zu den dedeutendsten gehören. Der Zweek der hier gegründeten Gesellschaft ist hauptsächlich, den Export und Import zwischen Deutschland und Italien zu pflegen. Oesterreichische Südbahn. Die Verhandlungen zwischen der jusoslawischen Regierung und der Oesterreichischen Südbahn wegen Ueber⸗ nahme der südslawischen Linien sind nunmehr abgeschlossen. MHiernach bekommt die Südbahn monatlich 2 Mill. franz. Frcs. Entsahädigung bis zur endgültigen Regelung der Uebernahme der.inien durch Jugoslawien. Keechlin, Baummartner u. Co.,.-., Lörrach. Die Gesellschaft erhöht ihr Aktienkapital um 300 000 Vorzugsaktien mit der Beschränkung des Bividendenrechts auf 6% und Ausstattung mit a0fachem Stimmrecht. Augsburger Buntweberei vorm. L. A. Riedinger, Augsburg. München, 16. Okt.(Eig. Drahtb.) Die gestrige Gene- ralversammlung genehmigte die Erhöhung des Aktlen- kapitals um 1,1 auf 3,3 Mill.&I. Die jungen, ab 1. Oktober dividendenberechtigten. Aktien werden einem Konsortium zum Nurse von 113% übergeben, welches sle den alten Aktionären zu 513% in der Weise anbietet, daß auf eine alte Aktie von 2000 M eine junge von 1000 entfällt. Die Kapitalserhöhung wurde mit der enormen Preiserböhung der Rohmaterialien und Löhne und mit einer bevorstaehenden Vergrößerung der Wasser⸗ kraftanlage begründet. Sollten durch die Vergrößerung des Betriebes noch weltere Finunzmaßnahmen nötig sein, so kame cine Ausgabe von Schuldverschreibungen in Frage, was um 80 leichter möglich sei, als die Anlage nicht hypothe- karisch belastet ist. Der Geschäftsgang sei zurzeit befricdigend, und der in Vorbereitung befindliche Abschluß für 1919“/20 läßt die Möglichkeit einer befriedigenden Dividende(im Vorjahr 10% und 5% Bonus) wohl erwarten. Baumwollspinnerei Erlangen. Die Gesellschaft beabsichtigt eine Kapitalserköhungz von 6000 ncuen Aktien über je 1o00 um 6 auf 10 III. K.* Oberbayerische Hotel-.-., Garmisch. Die gestrige Generalversammlung beschloß die Erhöhung des 9,3 Mill. 1 betragenden Aktienkapitals um 1. 2 Mill.&, mindestens aber um 0i9 Mill. 4. Die auszugebepden Inhaber- aktien, tür die das Bezugsrecht der alten Aktionäre ausge- schlossen ist, werden einem Konsortium überlassen. 5 Herren wurden neu ia den Aufsichtsrat gewählt. Die Generalversamm- lung fand in Leipzig statt. Dorxellanfabrik Lorena Hutschenreuther.-., Selb. Nach Deckung der Unkosten und 500 928„ Abschreibungen (. V. 341 195„ und 201 836 Kursverlust) ergibt sich ein- schließlich 73 115(4s 30 ½) Vortrag ein Reingewinn von 1 668 37„(821 47/1 M, woraus 259%(159%) vorgeschlagen werden. Zum neuen Vortrag verbleiben 110 815 K. Die Nach- frage nach den Erzeusnissen wäar nach dem Bericht des Vor- standes im abgelaufenen Geschäftsjahr im In und Auslande eine sehr rege und der Auftragsbestand ein großer. Der durch Auftragsannulllerung eingetretene Rückschlag konnte durch günstige Transportgeschäfte ausgeglichen werden, sodaß der Auftragsbestand ein noch befriedigender ist und den Schluß auf weltere gute Eutwicklung zuläßt, wenn nicht außergewöhn- liche Ereignisse, besonders Brennstoffmangel cintreten. Preisstura auf den Weltmärkten. London, 15. Okt. Den Blättern zufolge hält der Preis sturz für alle Waren an. Er wird noch durch den bevor- stehenden Streik der Bergleute verschärft. In Amerika sinen die Preise noch lehhafter als in England. Die eng- lische Regierung habe alle Vorbereitungen getroffen, um die Lebensmittelzuſuhr auch für den Fall des Eintretens der Eisen- bahner in einen Sympathiestreik aufrecht erhalten zu können. Waren und Märkie. Berliner Metallbörse vom 15. Oktober. Prolee In Mark für 400 Kg. a 18. Oktob. 0 gsdeupter 8. Oktob. 15. Oktob. Aluminium I. Barron 3400—345003700.—3800 6100—61506150. 6200 7 27³80 Reffinade 2080—20752180—2200 Zinn, ausl. 730—740 7³⁰ Hoöttenzinn— 6000—6100 Rohrink(Synd.-Fr.)—— Nickel 440—430004500—4550 do. fr. Vetk). 920 930 940—930 Antimon 9⁰⁰—95⁰ Plattenzſnk. e20- 630 625—535 Sſlber für 1 K 9. 175 1500—1510 Aumimum.. 43250—33008350—3650 Ermäbizung der Gumtmiwarenpreise. Der Verein deutscher Gummieranstalten beschloß eine„den Zeitumständen entspre- chende“ Ermäßigung. B....———— Wasserstandsbeobachtungen im Monat Oktober Fegelstatſon vom Datum wweiele U. Lu. I 1 erkungen 1 1 185 18 11.20.28 Abends 9 Uhr Lef.::::[ ee Haxau„„„„„„„„.13J 402 389 34 490 38 Nachm. 2 Uhr Mann„„„„„„„„18 30 21 2 258 251 Lorgene 7 Uhr —1„„%%„%%„„6.7¹.5—— 1— „* orm. 1 14.0 Uaobm. 2 Ubr vom Neekar: nannhem. 3412 288 289 281 20 2½½8 Vorm 7 Uhr Mollbronn I.32 044.(8.48.4 Vorm. 7 Unr Ostwind, Relter. 66, Wellerausſichten für mehrere Tage im voraus. Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. 17. Oktober: Schön, milde. 18. Oktober: Wolkig, teils Sonne, milde, vielfach Nebel. 19. Oktober: Wolkig, teils Sonne, milde, vielſach Nebel. 20. Oktober: Schön, windig, teils bedeckt, milde. 21. Oktober: kühler. 22. Oktober: Wolkig, teils trübe, ſtrichweiſe Regen, milde. 28.—— teils Sonne, ſtark windig, vielſach ſtürmiſch, ſtrich ⸗ weiſe Regen. Bemerkunzen atand mergens] in der 2225 Uer r Lacht Ultecaut 1— Mng Bewöl⸗ mm Arad 0. Arad G. den um 0lab 0. kung 19.5 0 2 helter 12 dun dolter 17⁰% 2 deilter 10. Oktober 252 7 23 11. Otober 7575 9⁰ 95 8 8 or— 8 obe R„ . 0 8t 18. Siens M i en e Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. „Berantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Feulllelon: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Richard Schönfelder; für Handel: Dr. A. Nepple; für Anzeigen Karl Hügel. Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger G. m. b. G. Mannheim, E 6.. ae — Mannheimer General-Anzeiger.(Mictag · Ausgube.) 5. Seite. Nr. 468. Denmekag, ben 16. Ottoßer 1920 —— ſtürzt ſich wahllos N * —————— B äfte ür Bildung und Wifſen Jiel. Das allein ſei Ziel: Raum in dir zu geben Einem großen Leben. Alles andre iſt nur eitles Spiel! Laß den kleinen Tand, Willſt du größer werden, Willſt du Herr der Erden, König ſein in deinem eignen Land! A. Brixner. Uom Kunſtoerſtändnis. Von Hanns Martin Elſter. Immer und immer wieder macht man die Erfahrung, daß der Trieb zur Kunſt, zum Kunſtgenuß und Kunſtperſtändnis hin in Kreiſen, die dem Kunſtſchaffen an ſich abgewandt ſind, alſo unter eamten, Landwirten, Juriſten, Kaufleuten uſw., außerordentlich ſtark iſt. Man kann ſich darüber nur freuen, muß ſich zugleich aber auch ſtändig wundern, daß von denen, die der Kunſt dienen wollen, indem ſie auf ihre Werte hinweiſen, praktiſch in der Regel ſo wenig geſchieht, 1 vorhandenen Kunſttrieb auszubilden, ja wenn ſch ſo ſagen darf,„auszunutzen“, natürlich nur in ideglem Sinn zum Nutzen des Intereſſierten, nicht des Intereſſſerenden. Wer die Kunſt genießen, kennen und verſtehen lernen will, der fragt ſtets: Wie komme ich zum Verſtändnis der Kunſt, zur Kenntnis ihrer Werke? Er ſucht ſtets nach Hilfsmitteln, die ihn einführen in das Reich, vor deſſen Gattern und Toren er ehrfürchtig wartet. Er weiß, er iſt Laie in leder Hinſicht, und er möchte ſich aus dieſem ihn niederdrückenden Zuſtand befreien. Er folgt nun zuerſt ſeinem inneren Drang und auf alles, was mit der Kunſt zuſammenzuhängen ſcheint und ihm in erreichbärer Nähe iſt. Er lieſt Zeitungen, Zeit⸗ ſchriften, Bücher daraufhin durch, ſammelt Bilder und Notizen und glaubt, daß ſich aus dieſer ungeordneten Intereſſiertheit eine all⸗ mähliche geklärte Kenntnis, ein erfreuendes Verſtändnis entwickeln werde. Zumeiſt endet er aber bei einem wüſten Tohuwabohu in einem Kopf; er iſt überfüllt mit unglaublichen„Kenniniſſen“, ohne doch zur Kenntnis hindurch gedrungen zu ſein, und er wendet ſich ſchließlich ermüdet ab, verzichtet auf allen Kunſtgenuß, geht wieder unter die Zahl derer, die nur dem engen Tag leben. Es iſt eine der brennendſten Fragen aller Zeiten, beſonders aber er Gegenwart geweſen, wie man dieſer Enttäuſchung und Abkehr akhelfen könne. Unſere Kunſter ziehungsbeſtrebungen haben das tun wollen und ſind doch nach in mancher Hinſicht erfolgreicher Tätigkeit ſchließlich zu der Ueberzeugung gekommen, daß man 0 Kunſt nicht erziehen könne. Man kann auch in der Tat nur Kunſt verſtehen lehren, ja nicht einmal das, ſondern nur zeigen, wie dieſer oder jener ſich zum Kunſtverſtändnis gefunden hat. Wie ſchon innerhalb des Kunſtſchaffens die Subjektivität abſalut herrſcht, ſo auch innerhalb des Kunſtſtudiums. Beſonders der An⸗ fänger vibriert und reagiert oft in der merkwürdigſten Weiſe und geht Irrwege, läuft in Sackgaſſen, aus denen er ſchwer wieder hinaus⸗ indet. Der Kunſterzieher hat zumeiſt 5 1 55 rtum ſchon ganz vergeſſen. Auf der Höoͤhe ſeines Kunſtverſtändniſſes, ſeiner Kunſt⸗ kenntnis erinnert er ſich nicht mehr daran, wie er den Kunſtzwecken als naiver Beſchauer entgegengetreten iſt. Wenn er nun Laſen, die naip ſehen, naiv empfinden, in die Kunſt einführt, ſo greiſt er in der Regel zu 25 155 Urteil ſteht auf einem Niveau, das ſich er Laie ja erſt ſelbſtändig erringen ſoll. Das Böſeſte, was der lernwillige Kunſtſchüler tun kann, 5 aber, daß er ohne weiteres feſte Kritiken, Meinungsäußerungen übernimmt; ihre Beweggründe kann er noch nicht verſtehen; er wird alſo ein Nachplapperer, er endet deim Ünverſtändnis, ftatt beim Berſtändnis. „ Und dorthin will er doch. Nun es gibt auch einen Weg dort⸗ bin. Aber dieſer Woeg iſt dornig und ſcheinbar endlos. Der Laie muß Geduld haben, und die fehlt ihm meiſtens. Er muß erkennen und erfahren, daß ſich das Verſtämdnis der Kunſt nicht innerhalb ziner gewiſſen Zeit, ſo kurz wie möglich erringen läßt, ſondern daß Aaase Augenblick der Beſchäftigung mit der Kunſt immer wieder ein infang iſt, und daß über jedem Grad von Kunſtverſtändnis noch 115 höherer ſteht. Aber der Willige wird auch dieſe Geduld ſchließ⸗ ich aufbringen; denn das Abſchreiten des s iſt ia Triebkraft, 5 ie jenes Streben nach der Wahrheit, das L über den Beſiß An Wahrgheit ſtellt. Uind ebenſo laſſe der Laie es ſich ſofort am Knfana ſeiner Beſchäftigung geſagt ſein, daß das Streben nach ffünſtverſtändnis, nach immer erneuter Kun ſtkenntnis beſeligender ſt als das Haltmachen bei einem gewiſſen Riveau, von dem aus man das Recht zu haben glaubt, alle Kunſt beurteilen zu dürfen. und Der Weg zum Verſtändnis der bidenden Kunſt iſt N Lad nicht die Kunſtgeſchichte! das iſt ſa der Frundirrtum, den einte nach immer begeht, daß er am Anfang ſeines Studiums ſich in ine„Kunſtgeſchichte oder auch in Spezialwerke verſenkt und nun zuit zahlloſen Namen, aus Zettelkäſſen zuſammengetragenen Ein⸗ delheiten überfallen wird, die den Blick keüben, verwirren, das Ge⸗ uchtnis verſtopfen umd den Geiſt zur Aufnahme unfähig machen. nier, Anfänger darf aber weſter nichts tan als aufnehmen und zwar cht irgendwelche Daten, Fakten, Urteile, ſondern nur Eindrücke den Kunſtwerken. Alle Kunſt beſteht doch aus den Kunſt⸗ wirken; dieſer ſo banale und lächerlſch klingende San wird immet Kieder vergeſſen, und man ſetzt an ſeine Stelle den Begriff, daß alle unnt für den Nichtſchaffenden Urteile und Wiſſen, Enmtwicklung alld,Geſchichte lei; nein, auch der nichts als Rezepttve pat es bor em mit den Werken zu tun. Und damit beginne er. der. Aber wie? fragt er mit Recht. Ich lage durch das Beſchauen 88 Werke, der Bilder, der Skulpfuren, der Architektur. Das iſt nun maf kein naives Sehen, ſondern es iſt das künſtleriſche Seden. Man ſich von vornherein die Zentrale der bildenden Kümſte klar: nagſt das Auge des Künſtlers; der bildende Künſtler ſchafft Werke beih, Eindrücken, danach, wie er die Welt, die Menſchen ſleht, und Se ihm iſt Sehen gleichbedeutend mit Erleben und Erleben mit eirden. Alle Kunſtgeſchichte darf demnach nichts anderes ſein als geſc Geſchichte des künſtleriſchen Sehens; da ung eine ſolche Kunſt⸗ 1 chichte aber noch fehlt, find alle anderen Kunſtgeſchichten Unbrauch⸗ bra, für den Laien, der erſt einmal ſehen lernen mu nd dann in dchk er Bilder, Abbildungen, zahllos, in ſie verſenke er ſich nicht ſonkumpffinnigem Staunen, nicht in Betrachtung von Einz„ ktadern er ſehe das Bild an nach Inhalt und Form, er mache ſich re was ſtellt das dar und wie ſtellt es dies Was dar“ 2 zu einer Erkenntnis des Wie durch, ſo beginnk ſein Auge künſt⸗ ench zu ſehen, ſo beginnt der Sehende die Kunſt zu verſtehen. iſt Sbalb iſt ſa an ſich jener Grundſatz: Was die Kunſt darſtellt, aller Aſeichaülti, richtig; das Wie iſt der Anfang und das Ende Natürkich darf man bei dieſer doppelten Betrachtung nicht ſlehen bleiben; 8800 ſie iſt ja erſt 55 Anfang Das Foriſchreiten beſchtedt nur indem das duge ſich loslöſt bon der Jarm bes der⸗ ſam ten Einzelnen und fortſchreitet zu einem des Zu⸗ Zuftenhanges der Einzelheiten; wohlgemerkt: das Auge! 1 Juſamm enhang muß geſehen ſein, nicht empfunden oder gedacht! Bild iſt ein in ſich geſchloffener Organismus; es ſetzt ſich kungnmen aus Sachdarſtellung, aus Lichtbehandlung, Raumgeſtal⸗ keng, und koloriſtiſcher Harmonie; um den Organismus zu er⸗ ausgen. fragt das Auge alſo: Welche Sachen ſind zur Darſtellung wiebewahlt und hängen zuſammen, wie hängt das Licht zuſammen, zu derteilt es ſich innerhalb des Bildes und wie verhält es ſich derdun Dargeſtellten, was rückt es in den hellen Sehpunkt, was Bilde kelt es; ferner, wie iſt der Raum geſtaftet: dabe ich vor dem leie ineſte wirkliche Raumenpfindung oder bleibt das Bild Fläche ſtonale Der ſapaniſchen Malerei, iſt der Raum durch die dreidimen⸗ der S. Zeichnung ader durch das Licht oder durch die Verteilung die Sachen und ihrer Be iehung zueinander oder ſchlietzlich durch ar 5 endlſch: welches iſt die Haupffarbe des undie ſtimmen die anderen Farben dazu, wie ſind ſie ver⸗ wie gegeneinander abgewogen, wo 150 farbige Reflexe, ige Kontraſte und wie iſt die Hauptfarbe verwertet in den Bildsarben dargeſtellt; un tefkt* Wo gleie Beziehungen zu den Linien oder negiert ſie die Linien? Dieſe Fragen beantwortet man einmal durch das Auge, ohne Zuhilfe⸗ nahme lon Büchern, Urteilen und 2 Meinungen. Hat man das getan, 5 fühlt man, wie das Bild zu leben beginnt, man erkennt, wo der künſtleriſche Schwerpunkt liegt, nicht in der Sach⸗ darſtellung, ſondern in der Geſamtform, und man wird inne, daß das Bild ein geſchloſſener Organismus iſt, der ſpricht, der etwas ausdrückt. Sowie man aber bei der Frage des Ausdrucks angelangt iſt, nicht jenes Photographiſchen Sachausdrucks, ſondern jener inneren O ung, die das Erlebnis des Künſtlers durch die Geſtaltung der Sache geben will, ſowie man hier ſteht, beginnt ſchon der höhere Grad von Kunſtverſtändnis. Hier hört jene erſte impiriſche, denn artiſtiſch⸗äſthetiziſtiſche Augenfreude auf, u. die Seelenfreude Die ar. finden, wirkliche Erhebung ſeines Seins, Läuterung ſeines Weſens, Bereicherung ſeines Lebens. Dazu bedarf es aber erſt unzähbiger mehr irren, ſo wird der Künſtler auch nicht mehr ſo leicht miß⸗ verſtanden werden können; denn ſein Werk wird ja nicht mit einem ganz unempfindlichen, naiven Auge, ſondern von künſtlert⸗ 257 Augen geſehen, und dieſe allein leiten den Eindruck des Ge⸗ ſtalteten richtig weiter in das Phantaſie⸗ und Verſtandsleben des Laien, Erſt wenn er richtige Erkennungsorgane ſein eigen nennt, kann der Laie richtig urteilen. Ohne Anſchauung iſt eben alle Kunſt ein Nichts; Worte ohne Anſchauung können niemals einen Begriff von der Kunſt geben. Hat der Laje aber die Anſchauung, ſind ſeine Sehorgane aus⸗ gebildet, künſtleriſch aufzufaſſen, dann kann er auch ohne Gefahr, überlaſtet, ermüdet und abgeſchreckt zu werden, weiter ſchréiten und zu den Büchern greifen, zu den Kunſtgeſchichten und Spezial⸗ werken. Dann kann er 12 auch auf die kulturgeſchichtliche Atmoſ⸗ ſphäre, in der dieſe oder jene Werke entſtanden ſind, aneignen, denn kann er Namen, Daten, Fakten, Urteile an ſich vorüberziehen laſſen; ſie verwirren ihn nicht mehr; denn nun ſach nicht mehr der Verſtand aus, jetzt urteilt nicht mehr das Vorurteil oder etwas Gehörtes, jetzt hat kein„Kunſterzieher“, kein ſprachgewandter Phraſeur mehr Einfluß: es herrſcht ja das allein gültige Organ, das Auge, dieſes vermittelt Form und Erlebnis, dieſes wählt aus, ſichtet, gruppiert, ſcheidet und fügt zuſammen, dieſes läßt die Ent⸗ wicklungen und Verwandtſchaften, die Aehnlichkeiten und Verſchie⸗ denheiten ſehen; das Auge iſt es, das zum Kunſtverſtändnis führt. Kritik und Publikum. Von Hans Adalbert Berger. Kritik im weiteſten Sinne des Wortes iſt ja jede Macht, die auf die Grenzen menſchlicher Freiheit hinweiſt und mit Mitteln des Geſetzes, handgreiflicher Gewalt oder der gütlichen Zurechtweiſung von Menſch zu Menſch dieſen immer wieder in ſich zurückholt, wenn er ſie ſträflicherweiſe überſchritten. Täglich erfährt er ſie entweder als handelndes Individuum oder als ſolidariſches Mitglied einer politiſchen Partei, einer Berufsgruppe, eines nationalen oder reli⸗ giöſen Bekenntniſſes. Soweit ſolche Kritik ihn als einen unter vielen trifft, empfindet er ſie nicht unmittelbar als gegen ſeine Perſon richtet. Ihn überdeckt gleichſam ein Schutzdach gleichartiger ntereſſen, an dem die Pfeile fremder Kritik wirkungslos abprallen. Es gibt aber Berufe, die trotz allen äußeren Zuſammenſchluſſes eine inſulare Erſcheinung im bunken Getriebe der Betätigung darſtellen: Der Herrſcher, der Diplomat, der Staatsmann, der Künſtler ſind ſolche jeder Verallgemeinerung trotzende Einzelweſen. Der produktive Künſtler in den mannigfaltigen Formen ſeiner Mittel, die ihm ein über ſein Leben hinaus lebendig fortwirkendes Andenken verbürgen, kann ſich, eben im Hinblick darauf, mit ruhigem Gleichmut des ſchwankenden Urteils ſeiner Zeitgenoſſen immerhin erwehren. Anders der ſog. reproduzierende Künſtler, wie der Schau⸗ pieler oder Muſiker. Er„muß ſeiner Mitwelt mächtig ſich ver⸗ chern“, und hat die einmal eine feindliche Haltung gegen ihn ein⸗ genommen, ſo bleibt ihm nur die Wahl, entweder zu reſignieren oder die ungünſtigen Meinungen durch ſein unbeirrkes Talent ſchließlich doch noch zu beſtegen. Ehemals, als der ausübende Künſtler noch von des Fürſten Gunft und ſeinem gnädigen Solde lebte, und der Kreis ſeiner Berufskollegen noch ena umſchrieben war, beſchränkte ſich auch ſein kritiſches Auditorium auf einige wenige Perſonen, etwa die Mitglieder des fürſtlichen Hofſtaates. Und als dann im Mittelalter die Kunſt ins Volk getragen wurde, war das große Publikum noch unkritiſch genug, um die Art und Weiſe der Ausführung mit ſeinem Urteil zu behelligen. Erſt mik dem Fortſchreiten der allgemeinen und äſthetiſchen Bildung ſetzte die Kritik von der Art ein, wie ſie heute üblich iſt, freilich nur erſt von Mund zu Mund. Das Aufkommen der Publiziſtik, d. h. die Einführung des Zeitungsweſens in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderte, bildete alsdann die öffentliche Zeitungskritik heran, die ſetzt zum Tribunal auch in allen künſtleriſchen Angelegenheiten ganz ſelbſtverſtändlich geworden iſt. Allmählich hob den Kritiker ſein Amt auf den Sockel eines ſozialen Berufes, zu dem es heute mehr und mehr ausgewachſen hat. Wir vor allem in unſeren N n Hunſtmetropolen, eine ganze Anzahl von Perſönlichkeiten, die im Hauptberufe von ihrer kritiſchen Feder leben. Dazu kommt das große Heer derer, die ihre materielle Exiſtenz mehr oder weniger umfänglich auf die oder gelegentliche kritiſche Mitarbeſt an den Zeitungen eeen ſind ſie beſtanden, ſo wird das Urteil auch nicht gegründet haben. n dene di rne er dneren, künmeeen n e eus ien für die ſtimmungsbegabten, ſtimmungserfüllten Jäger äußeren, ſozialen, Notwendigkeit ſolcher monopolartigen Kritik nicht im müdeſteſ, wenn man ſein Bedauern über die Folgen aus⸗ pricht, die dieſe Umwandlung mit ſich gebracht hat. Die breite e des k ſenießenden Publikums hat dadurch die Selbſtän⸗ digkeit der Urteilsbildung verloren und iſt zu ſchwerfällig, um nicht zu ſagen zu bequem geworden, um ſich eine eigene Stellungnahme zu den künſtleriſchen Darbietungen reflektterend zu erarbeiten. Es weiß: da iſt einer, der das ſchwere Amt des Sſchtens und Son⸗ derns für mich übernimmt und in die Vielheit fluktuierender Ein⸗ drücke die ſtrenge Einheit des komprimierten Geſamteindrucks bringt. Es iſt ja ſo bequem, ſchon am nächſten Morgen zum Früh⸗ ſtückstiſch die eigene kritiſche Arbeit durch die eines anderen erſetzt zu finden und, natürlich, alles genau beſtätigt zu ſehen, was an daghaftem Urtejl gerade im Begriff war, an die elle des eigenen Bewußtſeins zu treten. Es verurſacht dem Leſer keine Gewiſſenspein, wenn er in einer anderen Zeitung die gegenteilige Meinung eines anderen Kritikers lieſt. Denn er findet in dieſen Auslaſſungen wie in einem Sammelbecken womöglich alle überhaupt denkbaren Eindrücke aufgeſpeichert, die er geſtern abwechſelnd und ich gegenſeitig aufhebend in ſeinem unkritiſchen Gemüt durchlebte. nd alſo beſteht für ihn keine Unvereinbarkeit des Gegenſätzlichen. Der Eindruck, der von den Dingen ausgeht, iſt ſubjektiv, zerteilt ſich, an dem Prisma des einzelnen Temperaments gebrochen, in 9 vielfarbigen Strahlungen der beſonderen ſeeliſchen Haltung. Wollte man die vielen Beſucher eines Theaterſtückes nach ihrer kritiſchen Meinung über das Vorgeſtellte befragen, ſo exgäben ſich ebenſoviele verſchiedene Antworten, die freilich in ihrer Geſamt⸗ tendenz nicht notwendig voneinander abzuweichen brauchen. In jeder öffentlichen Kritik ſteckt ein ungeheures erzieheriſches Mittel, ſowohl inbezug auf die Maſſe des Publifums wie auf die von ihr betroffenen Künſtler. Für dieſe iſt ſie, enthalte ſie, Lob oder Tadel, Anerkennung oder wohlgemeinte Aufdeckung von Schwächen u. Fehlern, meiſtens die eingige Handhabe ihrer künſtleriſchen Weiter⸗ entwicklung, in jedem Falle, aneinandergehalten, aber der untrüg⸗ liche Seismograph ihrer 5. auf das Publikum. Daraus . die große Verantworkung eines jeden öffentlichen Kri⸗ tikers, a auch die edle Aufgabe ſeines Richteramtes. Wozu der Durchſchnittsmenſch ſo leicht, wiewohl unbewußt, geneigt iſt: den Eindruck einer künſtleriſchen Darbietung von Augenblicksſtim⸗ mungen und von Gefühlen der Sympathie oder Antipathie den auzübenden Perſonen gegenüber abhängig zu machen, muß der Kritiker in ſeiner erhabenen Mittelſtellung, von beiden Extremen it entfernt, vermeiden. Abgeſehen von ſeiner gründlicheren eſeelung der Form wird dem Betrachtenden fühl⸗ Das, was er in der Kunſt geſucht hat, kann er nunmehr Gefühl über das Kennktnis des beſonderen Kunſtgebietes und der daraus hervor⸗ gehenden tieferen Einſicht in die Bedingungen des künſtleriſchen Wirkens, gelingt ihm die Aufgabe in der Stunde der einzig von der Idee beherrſchten inneren Sammlung und intuitwen Ein⸗ ühlens in die Seele des Künſtlers, d. h. wenn er daran geht, eine Eindrücke und Erkenntniſſe zur Kritit zu verarbeiten. Es wäre abſurd, die Fähigkeit hierzu nur ihm zugzuerkennen und jedem anderen abzuſprechen. Der heimlichen Kritiker ſind über⸗ wältigend mehr als der öffentlichen, znit ebenſo großem Reichtum des Wiſſens und des Herzens wie dieſe, und die Gelegenheit iſt es auch hier, auf die alles ankommt. Nur ſollen ſich die unge⸗ druckten immer das verantwortungsvolle Beiſpiel der gedruckten vor Augen halten, und es ſtünde beſſer um die unkritiſche Vor⸗ eiligkeit und Unſelbſtändigkeit des Publikums. Herbſtſtimmung. 7 Von Julie Erika Nicolai. Sie ſind ſchön, dieſe Herbſtſtimmungen, aber ſie ſind gefähr⸗ lich! Sie ſchläfern die Kraft ein— ganz leiſe— mit melodiſchem Zauber.. Sie wecken Todſehnſucht! Sie lehnen ſich an ver⸗ lorene Träume, ſie ſchweben zwiſchen Vergangenheit und Zukunft, anſtatt kampfbereit, auf das Schwert Wirklichkeit geſtützt, dem Leben Aug in Auge gegenüberzuſtehen, um es zu zwingen, ſich dem eigenen Tatwillen zu beugen.— Wenn das Vaub ſich färbt und raſchelnd die Erde bedeckt, wenn feiner Regen aus Nebeln rieſelt, wenn verſchleiertes Licht wie aus weiten Fernen grüßt, dann ſteigt erlöſendes Weinen in Seelen auf, und müde Wanderer greifen nach dem Weinen, das erlöſend wirkt, anſtatt. ſelbſt erlöſend auf die Dinge rings umher zu wirken. Es liegt etwas vom Aeſthetentum im Herbſt, von melancholiſchem Stiliſieren. Oder etwas von ſter⸗ bender Romantik, von verklingenden Märchen. Oder auch etwas von Treibhausatmoſphäre, von künſtlicher Stimmungsfabrikation. Als wäre in 1 4 ahreszeit die Natur einem Dichter vergleichbar, der, über ſig elbſt lächelnd, mit dem wehen Lächeln der Ent⸗ ſagung die Dinge überwand, oder der verwundet greift nach der verlorenen Form eben dieſer Dinge. Im Herbſt verſinkt Klarheit, ſtirbt der ſtählerne Wille, das Netz der Daſeinsknoten zu entwirren. Saitenſpiel der Innerlichkeit klingt gedämpft von der dichtenden Natur hinein in die dichtenden Herzen der Menſchen. Und Menſchen hören das Lied, begreifen den Sinn und verſchmelzen den Schmerz der Natur mit 3— einem Schmerz ihres Selbſt. So werden die Herbſtdichter geboren, die Künder ſterbender Schönheiten, dieſe ganz beſondere Dichtergattung, dieſe Stimmungs⸗ maler, die nicht Bahnbrecher neuer Ween ſind, nicht Revolutionäre im 37N Geiſt, ſondern Gärtner der Herbſtzeitloſen, Tradi e er vergehender oder ſchon vergangener Welten, Hiſtoriker der Empfindung. Am liebſten drücken ſie ſich in grazil hingeworfenen Sklzzen aus, ohne Farbenprägung. Sie verweilen altmodiſch bei den unweſentlichſten Kleinigkeiten, doch rührend iſt dieſes Verweilen, dieſes Zergliedern, es iſt herbſtlich, es ſchafft Stim⸗ mung! Kein rohes Gemüt hält dieſe verlöſchenden Züge feſt, dazu 5 Feinnervigkeit, melancholiſches Einfühlen und— viel Sehn⸗ ucht! „Nichts iſt ſelbſtverſtändlich, alles iſt wunderbar für den, deſſen iſſen hinauswächſt.“ In Worten liegt der Sinn des Begriffes„Stimmung“. Irgendwo ſang es ein Dichter, S. D. Ao J und das Buch heißt„Der kleine Garten“ (Raſcher u, Co., Zürich). Im Herbſt verdämmert harmoniſche Morgen⸗ kühle in Abendſchwermut. Lebloſes wird lebendig durch die ſich ſelbſt verbreitende Stimmungswelt. Derſelbe Dichter malt Häuſer„die den trotzigen Mut am Abend verlieren“, und er geſtaltet reizvoll eine Philoſophie der Tiere. Er formuliert ganz einfach ſeine Erkenntniſſe, doch dieſe Erkenntniſſe ſind nicht mit 18. Geiſt erworben, ſie ſind faſt angeflogen, er fühlt mit der Seele, die im Herbſt ihren Blüten⸗ kelch erſt dem Licht der träumenden Schönheit ganz Zwei Pole beſtimmen in ihrer Gegenſätzlichkeit das Baſein: Ruhe und Un⸗ raſt! Und was dazwiſchen liegt, das iſt das ganze Menſchenleben! Der Herbſt trägt die* auf flachen Händen durchs Land, der Herbſt iſt aber zugleich im furchengeprägten Antlitz vom Fluch der Unraſt gezeichnet. Der Herbſt birgt den Traum von der Reinheit der Natur, und Dichter, die ihn geträumt haben, erzählen ihn weiler, ſo wie Großmutter ihren Enkelkindern Geſchichten erzählt. Solch ein Geſchichtenerzähler fällt mir ein: Im Herbſt muß ich an die Dichter denken, die Herbſtdichter ſind, und es ſelbſt doch nicht wiſſen, die eee e feſthalten, die alle Menſchen fühlen, die aber nur Ein⸗ zelne ausdrücken können. Taggore iſt ein Sänger des Herbſtes, er war es wenigſtens, ſolange er unbekannt ſich ſelbſt ſang. Jetzt trat er aus der herbſtlichen Waldſtille hinaus auf die ſchreienden Märkte des Weltenhandels, doch Schüler wandeln ſeine alten Bahnen, da denke ich an Artur Anders— die Wenigſten haben wohl ſeinen „ſtillen Weg“ geleſen(Wiener Literariſche Anſtalt)— und doch ver⸗ ſenkt er ſich ſo liebevoll mitfühlend ins Weſen aller Kreatur, das er vergoldet mit den Fäden der eigenen Phantaſie. Ein Herbſt⸗ evangelium in Bildern zieht in ſeiner Sprache vorüber. Im Herbſt möchten alle menſcherſchaffenen Dinge vermenſchlicht werden, ſowie die gotterſchaffenen Dinge im ſehnſüchtigen Erdgeiſt verlangen nach Vergöttlichung. Im Herbſt klammert ſich das Gemüt an die Gegen⸗ ſtände und verknüpft innerſtes Erleben mit den Formen der Umgebung. Im Herbſt! Am meiſten erinnert der Herbſt aber an ſterbende Nationen, und zwar an ſolche, in denen noch verhaltene Kraft glüht, ſo daß ein hl Auferſtehungsfeſt denkbar wäre. der Herbſt weckt die der Schönheit, für die Deſterreſcher. Und wer jetzt nicht in Oeſterreich — kann und Oeſterreich troßdem ſehr lieb hat, der wird im Bewußt⸗ e in, daß alle Zeitungen lügen, daß die öſterreichiſchen Freunde in Deutſchland ſich etwas kernig Deutſches angeeignet haben, zu den öſterreichiſchen Dichtern flüchken, am aus ihnen die wahren Volks⸗ ſtimmungen zu ſchöpfen. Dieſe öſterreichiſchen Menſchen haben faſt urchweg etwas Weibliches, ſie ſind am ſtärkſten in der Hingabe und im Ergreifen der Stimmungswelt, die hinter den Tatſachen liegt. Sie ſind im Einzelnen zwar differenziert, doch ſie leuchten faſt alle im Schein äſthetiſcher Schwermut. Sie ſind weder Ausnahmegeſchöpfe noch Vertreter der Mittelmäßigkeit, einfach„Kulturträger im Herbſt Ihre ickſale gleichen den Herbſtſchickſalen, ſie ſind von melancho⸗ liſchem Reiz von ſchmeichelnder Sentimentalität, ohne Spannkraft, und doch ergreifend. Sie ſind wie ein Herbſtregentag. Und ſolche Herbſtregentage, wie wir ſie jetzt erleben, an denen wir öft achtlos vorübergehen, die bilden die Dichter in den verſchiedenſten Formen nach, wenn ſie erzählen von den unverſtandenen Rittern einer alten 871 über die das Rad der Neuzeit donnernd hinwegrollt. Kurt rieberger—4 in ſeinen Novellen„Alle Wege zu Dir ſelber“ (Wiener Literari mal ihrer Herbſtzeitloſenromantik. Doch der Herbſt hat auͤch ſeinen ſumor. Als ob er wüßte, daß der Tod nur Uebergang bedeutet in neues Leben, als ob er wüßte, daß jedes Rätſel irgendwo eine befrie⸗ digende Löſung in ſich trägt. Den Herbſtdichter, den Stimmungs⸗ dichter feſſelt das Rätſel der Liebe. Wie kann man vom Herbſt ſprechen,„und hat doch der Liebe nicht!“ Es muß ja nicht immer die kraurig entſagende Liebe ſein, es kann auch die vom wiſſenden Lächeln des verzeihenden Kenners in die Form humorvoller Ueber⸗ windung übertragene Liebe ſein, die das Weſen der Erotik weder himmliſch verklärt noch teufliſch erniedrigt, ſondern es mißt, wie es iſt, in ſeiner relativen Wertung. Auch hier— ein Herbſtlächeln neben einer Herbſtträne— und auch hier als Symbol dieſes Gedankens einen Dichter, Heinrich von Schullern in ſeinem Werk„Poſſen des Schickſals. Nphorismen. In ſein Unglück rennt der Menſch mit willigen Schritten. Höhen des Glücks zwingen ihn Püffe und Stoß. 4* Neuntwiſſe beſißt, wer etwas weiß; Bildung beſitz, wer weiß, daß er vieles nicht weiß. Auf die — che Anſtalt) ſeinen Landsleuten ein lebendiges Denk⸗ 1 6. Seite. Nr. 468. Maunnheimer General· Anzeiger.(Mittag · Ausgabe.) Samstag, den 16. Oktoder 1920. Geschäfts Bericht von 9 CCCCCCCCCCCCCCCCCCTCCTCCCCT0TTTTTTT 2** 2 8 5 1——....——.:—.?qäſ—.— „ Rfeinische Automobil- und Motoren-Fabrel e⸗ Harhei 7 iengsseschaft 0 Düntkaceng. 45 8 ann Al¹ QMbert MNeg Fur die überaus zahlreichen Bewei ichti, 2 in anhe ue ahlreichen Beweise aufrichtiger Teil- zspenden bei dem Hei Aktiva. Bilanz—.— Apru 1920. Passiva. unvergesslichen Ontten gtundsluche und Gebdude. Aktienkapit Derdebee. Herrn Otto Schwalbach ſſ/ſ/// 4— Obligationen 19789000— Fabrik-Einrichtungen.—Ausgeloste, noch nicht rückbe- Nenee 1 Fesclie Gbugellonen...„6o000—-[[ Naungeim(dl% Bernn eent besenger Dart Nem Niedtaner b. Fleln Me C 95 Manußeim, den 1t. Oitober 202⁰ Baningeschledenen aenn Harte ene 8r Banre de alrulrü Oleisanlagge 3— Organisations- u. Dispostionsfonds 3613 928/65 eineeLentedenen, Auten horttenen Pam der Badenis. und Telephonanlage.—ISuftungen 127618 85— sowie dem Deutschen Möbelfachverband für Wasseranlage 3— Talonsteuer 270000— e Mobſle und Patente 2 Baecnenen 56817536 01 im Namen der tieſtrauernden Hinterbliebenen: enn—Beamten-Unterstützungskasse 156196 25—5 j den 87895405 0 aedeler bee 1500000 NE. Frau Paula Schwalbach, geb. Melchior. Abrikale rbeiter-Wohlfahrts-Einrichtungen 2037000— N 7. TFEECCC0CVCC00 208 827 14% Avale—„4860656— Aatharina Glein 2578 7 7 * eeeee 61260(—— „ Bonus der Aktionäre 7400— 7 Depot-Konto Gul. Ganß- Stiftung) 52 508 30 Oblgationen-Zinsen 229215— Wilhelm Hofmann De i e 95⁵„„„„ ids 9 22 vale F—Reingewinn„„„3009 745 05 J Veerlobte Schüützen sie lnre Postsendungen —— 859 1 Bonũs-Depot aàn onlre— gegen Diebstahl, Verluste, Aufruhr, Beschädi 5„ gung — 148883 186 75 148983 766 15 Maunheim- ceubenußeim dureh die neuen sofort gültigen 5 606 Soll. Gewinn- und Verlust-Konto per 30. April 1920. Haben. 5 Tapichenn Marten 0 1 l. 1 fan Aoalbong — gm—..—.:ßkß'..—„»—mn.ñ.«—̃˙²n————.r——ññ—. . 1 4 2 3 Luiſe geſß Abschreibungen„ 5762841 890[ Gewinn-Vortrag von 1919] 2000000— 3 akti —„„„3009 745 05/ Brutto: Gewinn einschl Filialen Oto FAedt— 81 und Peteili 8 Kein Versiegeln mehr! gungen abzüglich aller Geschäitsunkosten 6772586 94 Verloõte n oeh vollkommener Schuts I72887 70 IIZ iJwingenberg a.. Cberbach; a. Kein Autrag! Keine Police! Keine Schreiberei! Die Uebereinstimmung vorstehend 1 nz, sowie des und Verlust-Kontos mit den er Eer⸗ 555 Durch Lösen und Aufldeben der Marten auf die Postpaketadresse e VUeb jer Bila- rlust-K wird die Versicherung bewirkt. Die Post ersetzt bei gewöhnlichen ate; Benz& Cie, Rheinische Automobil- und Motoren-Fabrik, Aktiengesellschaft, und Nachnahmepaketen höchstens Mk. 10.— pro Pfund, sie zahlt niemals einen Ersatz über den Selbstgestehungspreis des Absenders Mannheim, im August 1920. 1146 Naul Cauß hinaus, vergütet also keinen Gewinn. Die Post haſtet nach d. st- Rheinische Treuhandgesellschaft.-G. Haber. 5 CEmma Clauß ordnung nicht für Schäden, die— 5 nöhere Der nach dem Verteilungsvorschlag verblelbende Rest von Mlt. 65 406.25 steht laut Beschluß eb. Qeuf Geuer, Blltz ete), Aulruht und Plunderung entstehen, auch dann der General-Versammlung zur Verfügung des Aufsichtsrates. e ee nicht, wenn es sich um Wertpakete handelt. Aus dem Aufsichtsrat sind turnusgemäß die Herren Geh. Kommerzienrat Heinrieh Vögele Vermahlte 7878 Zu erhalten durch: und Kommerzienrat Dr. Carl Jahr ausgeschieden, welche wieder gewählt wurden. Außerdem 2 A G 1 wurden neu hinzugewählt Herr Kommerzienrat Schayer, Direktor der Plälzischen Bank, und aſen a. 2T. Gnictenstr. 18, 70. Ob 1020, 1 20 1 M +— 5 d Hetrr Dr. Schacht, Direktor der Nationalbank für Deutschland in Berlin. 2 2 Die von der heutigen General-Versammlung auf 6 0% festgesetzte Dividende gelangt mit 7 Bezirksdirektion für Süddeutschland Mk. 60.— für die alte Aktiè und Mk. 30.— für die ſunge Aktie sofort zur Auszahlung in d.„Agrippina“' See-, Fluß- u. Landtransport- Versicherungs- Jtalt Aar len. Mannheim bei der F Gesellschaft in Köln a. Rh. 5* Süddeutschen Bank. Abtellung der ötnlzischen Bank, Geurg Gõloͤner NMannhenn, Neue Börse, Telefon 1278 g Berlin 1 Naaaee. Stille Vermittler und Verkaufsstellen allerorts gesucht. n 3 ee e, 79 Emma Suner——.———— ͤ———— „„ Firma Mendelsohn 2 geb. Feiler 0 Frankturt a. M. Benteeken Frankfurt, AWe rIII AMe 2 AW 15 Axe „„ Plalrischen Bank, Filiale Frankturt, ermaßlte. A JA 0 Ludeizsbalen a. Nh.„„ Piflzischen Bank. 1 Solort ab Lager lieterbar: W 4 ennheim, den 11. 1920. Vorstand. Maunßeim, Q r, 28. is 8 614 A bis zu den grössten Abmessungen. A. 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