N N — lammeln Montag, 18. Oletober —— 25 2— Einz. oſtſcheck⸗Konto Nr. 17500 Karlzruhe i. B. u. Nr. 2917 Ludw 8 — Große polifiſche Ausſprache. Vorerſt keine Miniſterkriſe. Berlin, 18. Oktober.(Von unſ. Berliner Büro.) Heute mittag ſind, wie wir hören, die Führer ſämtlicher Parteien zum Reichskanzler geladen, um vor dem eginn der parlamentariſchen Arbeit ſich mit ihm über die politiſche Lage und die Geſchäftslage des Reichstags zu bera⸗ ten. Nach den bisherigen Abmachungen ſoll am Freitag die große politiſche Ausſprache durch eine Rede de s, Reichs⸗ anzlers eingeleitet werden. Man nimmt an, daß vorher noch ein Tag parlamentsfrei ſein wird, um den Fraktionen die öglichkeit zu Beſprechungen zu geben. Mit einer Mini⸗ ſterkriſe, ſelbſt einer teilweiſen, iſt, wie uns von unterrich⸗ teter Seite berichtet wird, vorerſt nicht zu rechnen. Die eichsregierung iſt gewillt, Herrn Dr. Hermes trotz der gegen ihn gerichteten Angriffe zu halten. Sie geht dabei von der Auffaſſung aus, daß es ſich im weſentlichen um Aufba u⸗ ung von Formalitäten handelt, bei denen, wie man zugibt, Herr Dr. Hermes gefehlt haben könnte. In die eigene Taſche gewirtſchaftet, davon iſt man überzeugt, hat er nicht. Selbſtverſtändlich werden alle dieſe Dinge, vornehmlich auch der Handel mit dem Neichsausſchuß für Oele und Fette im Reichstag erörtert werden. An die Konferenz beim Reichskanzler hat ſich um 31 Uhr eine Sitzung des Aelteſten Rates angeſchloſſen, die auf rund der Mitteilungen der Regierung das Arbeitspro⸗ gramm genau feſtlegen wird. Vermutlich wird ſchon im Aelteſten⸗Ausſchuß, die in Halle vollzogene Spaltung der nabhängigen eine gewiſſe Rolle ſpielen. Bis zur Stunde hat ſich die Reichstagsfraktion der Unabhängigen zwar loch nicht offiziell geſpalten oder ihre Spaltung dem Reichs⸗ agsbüro angezeigt. Sicher aber wird ein beträchtlicher Teil er Fraktion nach links zu den Kommuniſten abwan⸗ ern. Die Folge davon iſt, eine Veränderung der Stellung Fraktion in der für die Verteilung der Mitgliederzahl in 55 Ausſchüſſen geltenden Reihenfolge. Beſonders aber wird le Frage entſtehen, ob der unabhängige Abgeordnete Ditt⸗ mann die Vizepräſidentenſtelle behalten kann. Er wird ſie aufgeben müſſen und dann wird die Deutſche olkspartei diejenige Fraktion ſein, die den neuen idepräſidenten zu ſtellen hat. Die Fraktion der Un⸗ hängigen iſt für heute nachmittag zu einer Sitzung einberu⸗ 15 in der wohl die Frage ihrer Spaltung geklärt werden ird. Außerdem tagt heute nachmittag nur der Vorſtand der Jentrumsfraktion. Die anderen Fraktionen werden ſich erſt orgen zum Teil vor zum Teil nach der Plenarſitzung ver⸗ aht⸗Adreſſe: Generalanzeiger * Was den Fall des Neichsernährungsminiſters anbetrifft, Bapandelt es ſich dabei um die auf dem ſozialdemokratiſchen eitag angegriffene Politik des Dr. Hermes in der Be⸗ die ſung von Rohſtoffen für 5 Speiſefettinduſtrie, durch ſoll angeblich ein Schaden von 300 Mill. entſtanden ſein Miganbrend ihn der geſtrige„Vorwärts“ bereits auf eine arde& beziffert. Lerl.die Kölniſche Volkszeitung“ bemerkt heute in einem ſch 2 7 Telegramm, ſie habe bereits e daß es ge ei den ſo Angriffen um nicht üFrüftes Material handele und die Forde Na den miſe e⸗ Materials mit allem Nachdruck erhoben wer⸗ e. das ſofialdemokraliſche negiment in Oftpreußen. Bus Königsberg wird uns geſchrieben: katiſche ein paar Tagen brachte das führende ee Sen Blatt Oſtpreußens, die Königsberger„Volkszeitung“, die j rtikel, in dem aufgefordert wurde, den„Sturm“ auf mehr ſich zuſammenziehende Reaktion im Reiche und 01 gen“, das heißt, die jetzige Reichsregierung zu ſtürzen Negi urch Neuwahlen zum Reichstage ein rein ſozialiſtiſches Wir ent im Reiche zu errichten. Weiter heißt es dann: Preuzwerden ihn gewinnen. Wir 1— unſere Poſition in olk Wa n halten.“ Mit dieſem 22 105 verriet immes Alkszeitung“, was ſonſt von ſozialdemokra 1er* beſtritten wird: daß die ſoidlbemofratiſche artei die Reid len in Preußen nicht hinausſchiebt, weil noch ein 5 weil dteihe wichtiger Geſetze erledigt werden müßie, ſondern f amnſenhe Machtſteklung in Preußen, deren Zu⸗ „noch ſcuch ſie troß aller ſcheinbaren Siegesgewißheit fürch⸗ Famchſolangewiemöglichbehaupkenund z um damt pagegendas Reich ausnützenwilk Es wird in Iſt eſtätigt, was das politiſche Tun der Sozialdemokraten ben 982 reußen längſt bewieſen hatte. Hier geht ihr Stre⸗ oder 8 allen Dingen dahin, Mitglieder der eigenen Partei in mögenigſtens Perſonen, die ſich ihrem Willen unterwerfen, du brin chſt großer Zahl in die einflußreichen Staatsſtellungen näre und zwar nicht nur ämterhungriger Parteifunktio⸗ derwaltamrlorgen, ſondern mehr noch, um ſich den ſtaatlichen Awege di gsapparat für die Durchführung ihrer politiſchen National enſtbar zu machen und wie bei den Wahlen zur Tandesden ammlung u. zur verfaſſunggebenden preußiſchen deiden zu kehrumlung Wahlmache mit behördlichen Mitteln be⸗ Aerd können. In einzelnen Fällen ſind ihre Bemühungen Vor ons mißlungen. So bei der Ernenmmg des Genoſſen 14 undeſchrd si zum Reichs⸗ und Staatskommiſſar mit nahezu 0i daensge ſhlethereßagniſſen Nachdem Vorowski wieder⸗ ogaldem chiclchkei en begangen hatte, die ſich ſelbſt in einem okratiſch regierten Staate nicht vertuſchen oder igno⸗ — N 95 len⸗ 2l le in Mannheim: Neckarſtadt: Waldho.— nſprecher Nr. ar—— Seite— ehungs⸗ beſ upreiſet 1walt. Rolonelzeite.50 Mk., ausw..— Mk., Stellengeſ. u. 1 200% Nachl. 2 Anzei lle Brel Rekt. SMe. Aunahmeſchluß: Für d. Mittagöl. vorm. 8½ f..Abendbl. n 5 Uhr. Für Anzei dsen g. Nh. 2 Badiſche Neue kł Nachrichten an beſtimmten Tagen, Stecen u. Ausgaben wird keine Berantw. Aherno mmen. Sötere Geban kralts 7040—7948. u. dgl., Betriebsſtörxungen, Materialmangel— berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen f. ausgefallene od. nkte Ausgaben od. f. verſpätete Aufna me v. Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewühr. rieren ließen, verſchwand er ohne Sang und Klang wieder im Privatleben. as Abſetzungsverfahren ging ſo geräuſchlos vor ſich, daß viele Oſtpreußen heute nichts davon wiſſen. Auch der Plan, den Königsberger Polizeipräſidenten Lübbring zum Polizeidiktator Oſtpreußens zu machen, iſt nur teilweiſe gelungen. Der einmütige Widerſpruch, der ſich aus der Bür⸗ Nal 255 gganden Provinz erhob, hat wohl etwas zur Vor⸗ ſicht gemahnt. Jedenfalls iſt es Oſtpreußen bis jetzt erſpart worden, Herrn Lübbring zum Lande s polizeipräſidenten ernannt zu ſehen Auch ſcheinen ſeinem willkürlichen Vorgehen in der Entwaffnungsaktion Schranken gezogen worden zu ſein. Trotz⸗ dem 1 in der Hand dieſes Mannes immer noch eine viel zu große Macht; und da er im Miniſter des Innern Severing eine ſichere Rückendeckung beſitzt, kann er ſie auch ganz im Sinne ſeiner Partei und zu deren Nutzen anwenden. Weil aber in dieſen beiden Fällen, nicht alles erreicht worden iſt, was von den Sozialdemokraten erſtrebt wurde, bemühen ſie ſich um ſo eifriger, noch andere wichtige Poſten mit zuverläſſi⸗ gen Freunden zu beſetzen, wobei in erſter Linte die Land⸗ ratspoſten in Betracht kommen. Dabei ſpielt es gar keine Rolle, ob der bisherige Amtsinhaber ſich bewährt hat oder nicht. Er kann das einmütige Vertrauen ſeines ganzen Krei⸗ 12 genießen, kann ſich auf die einſtimmige Forderung aller arteien, auf ſeinem Poſten zu bleiben, berufen— wenn es dem Miniſter Severing aus Parteiinterefſe nützlich erſcheint, einen parteipolitiſch brauchbaren Mann an ſeine Stelle zu ſetzen, muß er gehen, und man wahrt bei ſeiner Verabſchiedung nicht einmal die einfachſten Anſtandsformen. Nach dieſer Will⸗ kürmethode iſt kürzlich wieder der Landrat des Kreiſes Moh⸗ rungen. Graf Kanitz, der nur auf wiederholtes einmütiges Bitten ſeiner Kreiseingeſeſſenen nach der Repolution und ſpäter im Amt geblieben war, beiſeite geſchoben worden, und nach ihr ſoll, wie wir von einer Berliner Regierungsſtelle er⸗ fahren, nunmhr auch im ganzen Bezirk Allenſtein, den Herr Severing mit Rückſicht auf die Abſtimmung hisher 925 ge⸗ chont hatte,„aufgeräumt“ werden, obwohl dort gerade durch ie Abſtimmung bewieſen ſein dürfte, daß die alten Verwal⸗ tungsbeamten zur Zufriedenheit der Bevölkerung und zum beſten der Provinz und des Deutſchtums gewirkt haben müſſen. Oſtpreußen ſelbſt iſt gegenüber ſolchen gewiſſenloſen parteipolitiſchen Schiebungen wehrlos, aber es darf doch wohl hoffen, daß ſich in der preußiſchen Landes⸗ verſammlung Stimmen erhoben werden, die dieſe Vergewal⸗ tigung eines Volksteiles, der eben erſt den Beweis ſeiner unerſchütterlichen Treue zum Reich und Staat geliefert hat, mit der gebührenden Schärfe brandmarken. Loſoffki und Smowjew. UBerlin, 18. Oktbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie wir hören, iſt ein ausgeſprochener Ausweiſungsbefehl an die Herren Sinowjew und Loſoffki— man wird hinzufügen müſſen leider— nicht ergangen. Man hat den Herren ledig⸗ lich mitgeteilt, daß ſie Deutſchland ſo ſchnell wie möglich zu verlaſſen hätten. Herrn Sinowjew iſt ja ohnehin die Aufent⸗ haltserlaubnis nur zur Teilnahme an der Halle ſchen Kon⸗ ferenz erteilt worden und Herrn Loſoffki hatte man ſie ver⸗ längert, damit er ſeine italieniſche Einreiſe betreiben könne. Beide Anläſſe ſind nunmehr erledigt und alſo auch die Aufent⸗ haltsfriſten dieſer beiden Herren abgelaufen. Die monarchiſtiſche Bewegung. Paris, 18. Oktober.(Havas.) Der Verichterſtatter des Figaro, der ſich g ã 6 in Budapeſt aufhält, hatte eine Unterredung mit dem aahter dong Joſef. Aus dieſer Unterredung hat der Berichterſtatter den Eindruck gewonnen, daß der Erzherzog den ungariſchen Thron gern an⸗ nehmen würde, wenn er ihm von der Mehrheit des Volkes angeboten werden würde, aber unter der Bedingung, daß die Entente, im beſonderen England und Frankreich, nichts dagegen einzuwenden hätten. Weiter ſchreibt der Berichterſtat⸗ ter, daß der Erzherzog Joſef in engerer Verbindung mit dem bayeriſchen Hofe ſtünde, wo ebenfalls die Wieder⸗ nn der Monarchie möglich, wenn auch nicht nahe bevorſtehend ſei. Die Möglichkeit wichtiger Ereig⸗ 8 in Europa ſtehe in kürzerer oder längerer Zeit evor. Die Wahlergebniſſe in Wien. Berlin, 18. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Aus Wien wird 2 et: Bei den Wahlen Aurn öſterreichiſchen Nationalrat, wie ſich Parlament der Republik nach der neuen Verfaſſung nennt, wurden in Wien, nach dem Ergebnis gewählt: 28 So⸗ (82 i. Jahre 1919), 16 Chriſtlichſoziale(11), 8 Groß⸗ utſche(2) und außerdem Ottokart Czernin als einziger Kandi⸗ dat von ihm begründeten ſogen. bürgerlichen Arbeitspartet. Die Chriſtlichſozialen haben 5 Mandate gewonnen. Sie berechnen eine Stimmenzunahme in Höhe von 68 170. Die Sozial⸗ mokraten haben 4 Mandate verloren. Man hat einen Verluſt von 6 erwartet. Ihre Stimmen ſind von 523 256 auf 435 575 zurückgegangen. der Kampf um die Dieſelmolore. Die Hamburger Handelskammer hat an das Aus⸗ wärtige Amt, an das Reichswirtſchaftsminiſterium, an den Reichs⸗ . an den Reichswirtſchaftsrat das folgende Telergamm ge⸗ richtet: Die von der Botſchafterkonferenz am 2. September aufgeſtellte Forderung der Zerſtorung der Dieſelmotoren, die gewerblichen Zwecken dienen oder dafür beſtimmt ſind, und das ungeheuerliche Verlangen, den Bau von ſchnelllaufenden Dieſelmotoren in Zu⸗ kunft überhaupt zu verbieten, ſtellt einen auf dein Recht ge⸗ ſtützten, nur von Konkurrenzneid diktierten Akt kraſſeſter Willkür dar. Der Schäden für zahlreiche, ſich mühſam wieder em⸗ porarbeitende Induſtriezweige, auch für Schiffbau und Schiffahrt, wäre unabſehbar. Die das deutſche Wirtſchaftsleben ohnehin belaſtende Zahl der Erwerbsloſen würde in bedrohlicher Weiſe ge⸗ ſteigert werden. Eine Erfüllung der von der Botſchafterkonferenz geſtellten Forderungen iſt auch ſchon im Hinblick auf die der Entente gegenüber übernommenen Verpflichtungen des Reiches eine wirkſchafkliche Unmöglichkett. Nach heutiger Preſſenachricht hat die mit der Zerſtörung be⸗ auftragte Ententekommiſſion ihre Reiſe aufgeſchoben. Die Han⸗ delskammer Hamburg begrüßt, daß es der Reichsregierung ge⸗ lungen iſt, die beabſichtigte Zerſtörung vorerſt zu verhindern; ſie erwartet jedoch, daß die zur Entſcheidung berufenen Stellen auch weiterhin dem unerhöten Anſinnen des früheren Feindbundes ſchärfſten Widerſtand entgegenzuſetzen, ſich insbeſondere auch nicht zu einer teilweiſen Erfüllung der Forderung verſtehen werden. Das gefeſſelle Jlalien. Die Südtiroler„Induſtrie⸗ und Handelszeitung“ veröf⸗ fentlicht einen Aufſatz aus der Feder Luigi Cattaneos in Rom, der über Lage und Stimmung in Italien intereſſante Aufſchlüſſe gibt. Cattaneo ſchreibt unter der Ueberſchrift„Das geſſelte Italien“; „Es gibt in Italien Millionen Menſchen, die ſich von der geographiſchen Lage Südtirols und von den ethnographiſchen Verhältniſſen in den neuen Provinzen überhaupt keinen Be⸗ griff machen können. Das große Fiasko der italieniſchen Re⸗ gierungspolitit in den neuen Prorinzyn findet einen ſchlagen⸗ den Beweis in der Intereſſeloſigkeit der deutſchen Bevölkerung an dem Schickfale Italiens. In zwei Jahren konnte unſere Regierung nicht die geringſte Spur von Anteilnahme der deutſchen Südtiroler an der wirtſchaftlichen Zukunft des Staates, geſchweige denn das primitivſte Zeichen von Sym⸗ pathie der neuen Staatsbürger für das Königreich, dem ſie nunmehr angehören, regiſtrieren. Man kann es den Süd⸗ tirolern nicht verübeln, wenn ſie ſich unter dem neuen Regime nicht glücklich fühlen. Laſſen wir die ausſchlaggebende natio⸗ nale Frage ganz außer acht und denken wir nur an die wirt⸗ ſchaftliche Seite der bevorſtehenden Annexion. Selbſt auf dieſem Gebiete ſteht Italien mit leeren Händen da.— Aller⸗ dings kann es ſeinen Bürgern als Morgengabe bieten: Einen Bauſch Steuerbögen und engliſch⸗amerikaniſchen Schuldver⸗ ſchreibungen; denn auch Südtirol lebt ſeit dem Waffenſtill⸗ ſtande von der Gnade der zwei plutokratiſchen Nationen. Trotz allem erhoffen ſich weite Kreiſe des italieniſchen Volkes, denen der Krieg und ſeine Folgen die Augen geöffnet hat, gerade von den Dutſchen in Südtirol und ganz beſonders von der deutſchen Geſchäftswelt eine wertvolle Mitarbeit am Wiederaufbau des Staates und an der Befreiung aus der wirtſchaftlichen und finanziellen Be⸗ drängnis in die Italien durch den Krieg und nicht zuletzt durch die Skrupelloſigkeit ſeiner„Freunde“ geraten iſt. Deutſchſüdtirol bildet den Korridor zum gro ßen deutſchen Markte, den Italien nicht miſſen kann, ſei dem wie es wolle! Wie Poliziſten geben die mit uns verbündeten Staaten acht darauf, daß unſere Beziehun⸗ gen zu Deutſchland nicht freundlicher und inniger werden als es der hohe Rat erlaubt. Und wir, verſchuldet bis über die Ohren an unſere Kriegsgenoſſen, müſſen dem Winke ge⸗ horchen, ſonſt wird die Schlinge feſter gezogen, die uns um den Hals glegt wurde. Wer die italieniſche Handelsbilanz der Vorkriegszeit mit der heutigen vergleicht, ſieht auf den erſten Blick die furchtbare Ausbeutung des Lan⸗ des durch England und Amerika. Gegenüber dem Jahre 1913, wo unſere Handelsbilanz mit rund 1 Milliarde paſſtv war, hat ſich die Lage während und nach dem Kriege um das Zwölffache verſchlechtert und heute überſteigt die Ein⸗ fuhr um rund 12 Milliarden jene Werte, die wir ausführen. Davon zahlen wit jährlich 10 Milltarden an England und 1 Milliarde Waren abkaufen. Italien hat ſich redlich bemüht, ſeine Ausfuhr nach den Ländern, von denen es ſo viel be⸗ ziehen muß, zu ſteigern, aber dieſe Bemühungen ſcheiterten an dem Widerſtande der engliſchen und amerikaniſchen Handels⸗ welt, aber auch an den Regierungen, die die italieniſche Wareneinfuhr in keiner Weiſe begünſtigen. Italien wird von ſeinen„Freunden“ nur als Ausbeutungspolitik betrachtet. So lange die Lira überhaupt noch einigen Wert hat, wird man uns großmütig das teure Getreide, Kohle und Rohſtoffe liefern, dann aber——!l Das Traurigſte an dem leider ſelbſt gewählten Loſe Italiens iſt die Unmöglichkeit, ſich aus der Zwangsjacke zu befreien, in die es die Alliierten geſteckt haben. Italien hat ſeine Selbſtändigkeit und ſein Selbſtbeſtimmungsrecht verloren! Es iſt unſtet geworden und tribut⸗ und gefolgſchaftspflichtig den⸗ jenigen, denen es die Blüte ſeiner Jugend geopfert hat. Die Mißſtimmung der öffentlichen Mei⸗ nung in Italien gegen die Vergewaltigung des Deutſchen Reiches durch Frankreich und England entſpringt dem Gefühle der eigenen Schutz⸗ und Wehr⸗ loſigkeit. Und dem Gefühle, daß das neuerſtehende Deutſchland unſerem Lande die Feſſeln löſen helfen wird, die uns die Bewegungsfreiheit rauben. Es haben nicht alle den Mut, das offen einzugeſtehen, aber alle glauben an ein wirtſchaftliches Zuſammenarbeiten mit dem Deutſchen Reiche in naher Zukunft. Italiens Hoffnung iſt der Orient mit ſeinen unerſchöpflichen Reich⸗ tümern. Wir erwarten daher von dem neuen Deutſchland eine Unterſtützung unſerer Orientpolitik, die nicht zum wenig⸗ ſten im eigenen Intereſſe Deutſchlands liegt. Der Ruf„Los vom Weſten“ erſchallt in Italien immer lauter und eindring⸗ licher und im gleichen Maße wächſt der Wille zur Wieder⸗ herſtellung des vorkriegszeitigen Freund⸗ ſchaftsverhältniſſes mit Deutſchland. Daß wir nunmmehr einen kleinen Teil des deutſchen Volkes innerhalb Italiens haben, könnte dem italieniſch⸗deutſchen Einvernehmen viel nützen, wenn es unſere Regierung verſtünde, ſich das Ver⸗ trauen und die Sympathie der deutſchen Bevölkerung von Südtirol zu erwerben, auf daß dieſe uns ein Helfer werde bei der Wiederverſöhnung der beiden großen Nationen.“ Die Schriftleitung der„Induſtrie⸗ und Handelszeitung“ bemerkt dazu:„Wir Südtirsler werden der deutſch⸗italieni⸗ ſchen Freundſchaft, von der allein wir unſere Freiheit er⸗ goffen, kein Hindernis bereiten. Nicht nur das gefeſſelte Ita⸗ ien, ſondern auch das gefeſſelte Südtirol ſetzt große Hoffnun⸗ Amerika, während uns dieſe Staaten nur um wenig mehr als * ——2 —— —F ——— 15 N . Selte. Nr. 471. mannheimer General ·Anzeiger. Abend⸗ Ausgabe.) Montag, den 18. Ottober 1920. — gen auf Deutſchland. In den Ruf:„Su via dal Dpeſtl⸗(Los vom Weſten) ſtimmen wir gerne ein. Schade, duß er um fünf Jahre zu ſpät erſchallt.“ Aus dem Parteileben. Aus der Deulſchen liberalen Volkspartei. Weinhbeim, 16. Okt. Am Donnerstag ſprach der Partelſekretär des Wahlkreisverbandes Mannheim, Herr Pr. W. Freeſe, in einer Mitgliederverſammlung des Ortsvereins Weinheim der Deutſchen (liberalen) Volkspartei in ausführlicher und anſchaulicher Weiſe über die Ereigniſſe in Deutſchland ſeit dem 6. Juni 1920. Der Redner gab zunächſt einige bemerkenswerte ſtatiſtiſche Angaben über das da⸗ malige Wahlergebnis, ſchilderte dann die Vorgänge bei der Regie⸗ krungsbildung, wobei er die verſchiedenen Vorwürfe, die gegen die Deutſche Volkspartei bei dieſer Gelegenheit erhoben waren, eingehend und ſchlagend widerlegte. Dann zeigte der Redner, was die neue Regierung und in ihr beſonders die Vertreter der Deutſchen Volks⸗ partei geleiſtet hat, wobei er namentlich auf die Verhandlungen in Spa, auf die Vorbereitungen für Genf, auf das Amneſtiegeſeß, auf das Entwaffnungsgeſetz, auf das unhaltbare Verhältnis der preußi⸗ ſchen zur Reichsregierung, auf die Vorgänge in Oberſchleſien, nament⸗ lich in Breslau, näher einging. Am Schluſſe ſeiner Ausführungen kennzeichnete der Redner die Stellung der Deutſchen Volkspartei zur Frage der Sozialiſierung und ſtellte feſt, daß der amtliche Bericht über die entſcheidende Kabinettſitzung vom 23. September durchaus irreführend war, daß ſämtliche Parteiinſtanzen einſchließlich der drei „Reichsminiſter der Deutſchen Volkspartei im Kabinett die beiden Vor⸗ lagen der Sozialiſierungskommiſſion als undurchführbar ablehnten, dagegen für alle Vorſchläge, die die Produktion zu heben imſtande wären, zu haben wären z. B. für die Gewinnbeteiligung der Arbeiter vielleicht durch die Ausgaben von Kleinaktien oder durch andere Mit⸗ tel. Der Vorſitzende des Weinheimer Ortsvereins, Herr Hauptlehrer Kolb, dankte Herrn Dr. Freeſe für ſeine belehrenden und reich⸗ haltigen 1 herzlichſt und ließ dann die Erſatzwahl zum Vorſtand des Ortsvereinz vornehmen. Es wurden einſtimmig ge⸗ wählt: Herr Kaufmann Wilhelm Kleh zum Schriftführer und Pean Schmiedel, Der Vorſitzende des Wahlkreisverbandes Mannheim, Herr Haupt⸗ lehrer und Stadtverorbneter Ludwig Haas, Mannheim, ſprach dann noch über die Entwicklung der Organiſation der Partei in Baden namentlich im Wahlkreisverband Mannheim, er ſorderte zum Schluß die Weinheimer Partelfreunde auf weiterhin kräftig für die Partei zu werben. Dder Kaupf um Galllpeli 1915—16. Von Marſchall Otto Liman v. Sanders. Wir entnehmen den Aufſatz mit Erlaubnis des Ver⸗ lags J. F. Lehmann in München dem eben erſchienenen Kriegsgedenkbuch„Im Felde unbeſtegt. Der Weltkrieg in 28 Einzeldarſtellungen“. Unter Mitwirkung von Hinden⸗ burg, Ludendorff, Lettow⸗Vorbeck, Mücke, Richthofen, Walter Bloem und anderen Mitkämpfern herausgegeben v. General d. J. v. Dickhuth⸗Harrach. Genau einen Monat nach Bildung der 5. Armee, im Morgengrauen des 2 5. April, begann die große Landung der Entente. Unter ſtundenlangem ununterbrochenem Hagel von Stahl und Eiſen aus den ſchwerſten Kalibern der Flotte lagen ſeit früheſter Morgenſtunde der Strand bei Kumkale, die geſamte Südſpitze der Halbinſel und die Uferſtrecken bei Kübatepe und Ariburnu.— In der Beſika⸗Bucht und am oberen Sarosgolf täuſchten Flottenabteilungen mit Transportſchifffen unter leb⸗ haftem Schiffsfeuer einen Angriff vor. Wohl als der Feind glaubte, daß nach dem furchtbaren Artilleriefeuer kaum noch ein lebendes Weſen am Strande vorhanden ſein könne, begann er mit der Ausſchiffung.— Ueber 200 Kriegsſchiffe und Transportſchiffe wurden von den türkiſchen Artilleriebeobachtern gezählt, und die Anzahl der Pinaſſen und kleinen Boote war gar nicht zu bemeſſen. Jetzt löſten ſich die türkiſchen Poſtierungen mit zahlreichen Maſchinengewehren aus ihren durch Klippen und Felſen ge⸗ ſchaffenen Deckungen und nahmen die Landungsboote unter vernichtendes Feuer. Die bereit geſtellten Diviſionen eilten nach den Landungsſtellen.— Nach ſtundenlangen erbitterten und für den landenden Feind überaus verluſtreichen Kämpfen gelang es den Franzoſen in Kumkale Fuß zu faſſen. Durch vier Tage wechſelten dort Tag und Nacht Angriffe mit Gegen⸗ angriffen, bis es der 3. Diviſion unter Oberſtleutnant Nicolai gelang, in der Nacht zum 29. April die Franzoſen endgiltig auf die Schiffe zurückzutreiben und das aſtatiſche Ufer vom Feinde zu ſäubern. 4 7 4 4„ 4* 25 der Widerſpenſtigen Jähmung. Von Karl Ettlinger(Karlchen). 18 Machdruck verboten.) (Fortſetzung.) Aber was ſein Schwiegerſohn in der letzten Zeit mitunter phantaſterte, das grenzte ja an helle Verrücktheit. Es ſchlägt ſich bei em uffs Gehirn!“ dachte er und be⸗ ſchloß, dem Geſpräch wieder eine reale Wendung zu geben. „Was war dann los? Was hat ſe dann gehabbt? „Was ſe jedz i mmer hatl Se hat doch jedz die fix Idee: ich mißt mehr verdienel Da leiht ſe merr derrmit in de Ohrn, des is ihr Leibtrompeteſtick, wo ſe merr von frieh bis in die Nacht enei vorbläſt! Des geht wie e Uhrwerk— „Unn wannsde widderſprichſt, dann fängt die Uhr aa zu ſchlage!“ ergänzte Bindegerſt. Adolf wiſchte ſich mit der Hand über die Augen.„Wann ich nor wiſſe dhät, ob ſe mich iwwerhaapts noch lieb A Guckſtde, Vadder, des frißt an merr unn läßt merr kaa Ruh! Ich dhät merr ja gern alles gefalle laſſe,— was zwiſche meine vier Wänd vorgeht, des guckt ja Niemand— Maantswege kratzt ſe merr die Aage aus, awwer aus Lieb muß ſe kratze! Ach Vadder, manchmal, da is merrſch grad, als ob ſe mich haſſe dhät, als ob 1 mich net ausſtehn könnt, als ob ih'r zuwit der wär wie Rizinusöl, unn des mecht mich noch „ ganz krank!“ ̃ Er ſchwieg verzweifelt. Der Alte legte die Pfeife weg, nahm die Flaſche unter dem Tiſch hervor und ſtärkte ſich durch einen langen Schluck zu der Beruhigungsrede, die er ſetzt an ⸗ gemeſſen hielt. „Du nemmſt's zu ſchwer!“ tröſtete er.„Iwwer die Weiwer 25 merr iwwerhaapts net ſo piel nachdenke! Wie ſe ſin, ſo im ſe,— ich hab ſe net geſchaffe, ich waſch mei Pote in Un⸗ ſchuld. Unn's Kättche, na, wo ſe doch jedz in dem Zuſtand 8 88 „Was for e Zuſtand?“ frug Adolf Borges mißtrauiſch. Bindegerſt feigte verſchmitzt. Awwer verſtell Dich doch net, Adolf! Des mußtde doch längſt gemerkt hawwe!! „ Ich habb nix gemerkt.“ „Des haſtde net gemerkt? Ei, in annerne Zuſtänd is 15 und ergab ſich, langſameren Schrittes, ſeinen ſtillen Betrach⸗ ſe doch Adolf war erregt aufgeſprunge und ergriff ſeines Schwie · gervaters Hand.„Was haſtde da geſacht?!“ „No bring mich nor net um! Ich kann doch nix dafor! An mir braachſtde doch Dein Aerjer net auszulaſſe!“ e An der Südſpitze der Halbinſel Gallipoli, in der Gegend von Seddulbahr waren es engliſche Elitetruppen, die ſich nach hin⸗ und herwogenden Kampfen unter ungeheuren Verluſten ſchließlich am Strande feſtſetzen konnten. Durch dauernd ein⸗ treffende Verſtärkungen gewannen ſie unter dem Schutze der Schiffsgeſchütze in der nächſten Zeit etwas Geilände nach Nor⸗ den. Hier baute ſich eine Kampffront der Entente auf, die bald quer über die ſchmale Spitze der Halbinſel von Weſt nach Oſten führte. Ihr gegenüber, nur durch wenige Schritte Ent⸗ getrennt, waren die türkiſchen Grüben entſtanden. uf dieſen Kampfplatz waren die beiden Diviſionen vom Sarosgolf und dann auch der größere Teil der Truppen des Oberſten Weber geführt worden. Für Freund wie Feind trafen bald weitere Verſtärkungen ein, und viele Monate währende Kämpfe entwickelten ſich auf der leicht gewellten Ebene ſüdlich des Eltſchitepe, die von drei Seiten vom feind⸗ lichen Schiffsfeuer beherrſcht wurde. Weiter nördlich, bei Kabatepe, war die feindliche Landung am 2. April abgeioieſen worden. Dagegen hatte das Anzak⸗ korps— auſftraliſche und neuſeeländiſche Truppen— auf den öſtlich der Vucht von Ariburnu gelegenen Höhen ſich feſt⸗ ſezen können. Durch das Feuer der Schiffsgeſchütze geſtützt, konnten dieſe tapferen engliſchen Kolonialtruppen einen ſchmalen Streifen dicht an der Küſte behaupten.— Hier ent⸗ wickelte ſich die zweite große Kampffront auf der Halbinſel Gallipoli. Trotz ungezählter Angriffe auf den beiden genannten Fronten konnte die Entente in den nächſten Monaten keine irgendwie entſcheidenden Fortſchritte erzielen. Aus der Unzulänglichkeit der bisherigen Erfolge entſtand bei den Enaländern der Plan einer neuen großen Landung in dem Anaforta⸗Abſchnitt nördlich der Ariburnufront. Mit dem Abend des 6. Auguſt 1915 beginnend, wurden fünf neue engliſche Diviſionen an der flachen Küſtenſtrecke an Land gebracht, die im Norden in der Suvla⸗Bucht endigt. Gegen ſie war zuerſt nur die ſchwache Abteilung des baye⸗ riſchen Maſors Willmer verfügbar, dem der Küſtenſchutz hier anvertraut war. Nach tapferem Widerſtande wurden die Truppen des Majors Willner allmählich zurückgedrückt, aber die durch die 3. Armee vom oberen Sarosgolf, von der aſiatiſchen Seite und aus den anderen Fronten herangeführten Verſtärkungen trafen rechtzeitig ein!— In ſchweren elftägigen Kämpfen kam der engliſche Angriff zum Stehen. Alle behertſchenden Höhen blieben in türkiſcher Hand!— Statt der beabſichtigten Ueber⸗ flügelung der 5. türkiſchen Armee hatte ſich für die Engländer nur eine etwa 11 Kilometer lange Verlängerung der Abri⸗ burnufront— entlang der Küſte— ergeben. Nach den engliſchen Angaben hatten die gelandeten Truppen in jenen Tagen gegen 15 000 Tote und 45 000 Ver⸗ wundete zu verzeichnen. Viele Deutſche hatten ſich in dieſen Kämpfen ausgezei net. Zu der im Aufange des Feldzuges ſo geringen 300 waren in den Sommermonaten viele deutſche Artillerieofſi⸗ ziere, Offtzierſtellvertreter, Geſchützführer, eine deutſche Pio⸗ nierabteilung und zwei Maſchinengewehrabteilungen der Ma⸗ etreten, ſo daß ihre Geſamtzahl auf zirka 500 Köpfe geſtiegen war. Mancher von Inen hat in dieſem Feldzuge an der fremden Küſte, fern von der Heimat, zur verwundet worden. 5 Waſſer mangelte und die 3 88 türkiſche Koſt zu Entbeh⸗ rungen zwang, von Krankheiten ergriffen worden. Oft hieß es hungern, wenn wieder einmal die Verpflegungsſchiffe im Marmarameere von den feindlichen Unterſeebooten korpediert waren, oder wenn die Kamelzüge, die die Verpflegungslaſten von den Dardanellenhäfen zur Front ſollten, durch das Artilleriefeuer der chiſße oder durch Fliegerbomben ver⸗ nichtet wurden. 8— ganze 9 7— 79 75 Ne 3——— r eren en n und franzo iffsgeſchütze, das durt. de Geſſelba ons der Schiffe und dur 127 wurde. Eine ſchwüle, windloſe Hitze brütete den ganzen Sommer über der Helbinſel faſt 85 onate ohne jeden Regen, und die Tage wollten kein Ende nehmen. „Aerjer?? Aerzer, Du Rindvieh?“ jubelte Adolf und lachte vor Glück.„Is es ſicher? Haſtde Dich aach net verguckt? wann's nor wahr isl!“ „so, heer emol, ich bin doch net farweblind! Se geht doch ſchonn uff wie Hefeteig!— Unn des merkt der Schlemihl gar net!“ „In annerne Zuſtänd!“ jauchzte Adolf und fing an, in der Stube herumzutanzen. Er war noch ſeinem eigenen Geſtändnis, in der 1— 5 Terpſichores ein vollkommener Nichtskönner und doch: ſelbſt die Schweſtern Wieſenthal und die Clotilde Derp haben nie⸗ mals die Freude ſo überwältigend getanzt wie in dieſem Augenblick das ſcheppe Adolfchen. lleger geleitet annerne Zuſtänd! Vadder, ich wer' Ich muß Derr en Kuß gewe! Odder naa,— ich muß do erſcht emal na gucke, ob's aach werklich ſo is! In annerne Zuſtänd!!“ Und er tanzte zur Türe hinaus. 3 Kopfſchüttelnd ſah Bindegerſt ihm„Jetz wer ich bald e Sannmiel reſerwiern laſſe miſſel“ er.„Haſtde ſchonn ſo eebbes erlebtl Ich glaab, der ſchreit noch Hurrah, wann's Drilling wern! Adolf Jegheß ſprang die Treppe hinunter, mit jedem Sprung drei Stufen, mit den Händen geſtikulierend und immer wieder jauchzend:„In annerne Zuſtänd! Als er aber vor der ſtand und gerade —„ da fiel— 55 2255 äth nicht in der Laune war, Begeiſterungsauab in Empfang zu nehmen, er wandte ſich zum Kleiderſtänder, nahm Hut und Mantel und lief davon. Der Mann im Mond konnte ihn nun nicht mehr beob⸗ achten, denn die Erde hatte den dichten Schleier eines Schnee⸗ eſtöbers vor ihr Antlitz gezogen. Die dicken Flocken flatterten Adolf ins Geſicht, ſchmolzen auf Naſe und Wangen, beſäten ſeinen Mantel mit Sternchen, als wollte der Himmel den kleinen Mann mit unzähltgen weißen Orden auszeichnen für das Verdienſt der Vaterſchaft. als gelte es, eine Wette de gewinnen, bis er ſich auf der Land⸗ ſtraße nach Fronkfurt befänd. Da mäßigte er das Tempo tungen. )ie ſchee is doch die Nadur eigericht:: merr denkt an nix beeſes, unn uff aamal is e Kiud dal Grad als ob's von ſelwer komme dhät, ſo wie die Blumme unn die Bäuml Es Ehre des deutſchen Namens ſein Leben gelaſſen, viele ſind Viele andere ſind auf den kahlen, ſonnendurchglühten Kampffeldern ohne Baum und Strauch, auf denen oft das Dieſe beſchränkte Zahl an Deutſchen, unter Hunderttauſenden von Türken verſtreut, aber immer an gefährdeten und wichtigen Punkten eingeſetzt, haben ebenſo wie unſere vorderſten Kämpfer im Weſten und Oſten den Ruhm deutſcher Tapferkeit und Zähigke! gegen eine Welt von Feinden bekräftigt. Nach der Anaforta⸗Landung dauerten die Kämpfe auf de Halbinſel ohne jſede Unterbrechung den ganzen Spätſommer un Herbſt bis in die zweite Hälfte des Dezember, ohne daß es den Feinde gelang, irgendwelche nennenswerten Fortſchritte zu machen Die Engländer hatten erkannt, daß der Feldzug ausſſchtslos ſei un“ ungezählte Opfer koſtete. Zudem war durch den ſerbiſchen Feld zug der Schienenwea von den Mittelmächten zur Türkei für du⸗ bis ein knappe Kriegsmaterial, aber auch für aktive Hilfe, ſee geworden. Die Engländer entſchloſſen ſich zum Rückzuge von der Halh inſel und damit zur Auifgabe des ganzen Ballipoli⸗Feldzuges, al den ſie die höchſten Hoffnungen geknüpft hatten. Jn der Nacht vom 19./20. Dezember 1915, in der dichter Nebe über der ganzen Halbinſel lag, räumten ſie die Anaforta⸗ un Ariburnufront und gingen auf die Schiffe, ihre geſamten Jeltlagel und ungeheures Kriegsmaterigl zurücklaſſend. Sobald in den erſten kürkiſchen Linien erkannt wurde daß das Feuer aus den nvorderſten engliſchen Gräben nur vel⸗ einzelt erwidert wurde oder ganz ſchwieg, gingen die Türken vor und beſetzten die zunächſt liegenden ee Verſchan⸗ zungen. Allmählich kam, auf höheren Befehl, das Vorgehen der geſamten türkiſchen Front gegen das Meeresufer hin in Gang.— An vielen Stellen wurde es durch Sperren von Stacheldraht und durch Naa Felder von Tretminen aufge⸗ halten.— Die nebelige Nacht verhinderte jede Ueberſicht, und die feindliche Schiffsartillerle ſtreute in das zu durchſchre!“ tende Gelände.— So hatten auch die letzten Teile der Eng' länder einen Vorſprung gewonnen, der ihn an vielen Stellen vorbereitetes Einſchiffen ermöglichte.— Der Weg zum war ja auch nur ſehr kurz geweſen. In der Nacht vom 8. zum 9. Januar 1916 räumte der 1929 in ähnlich Gbudae Weiſe die letzte ihm verbliebene ront, die von Seddulbahr, nachdem ihm ein größerer tür⸗ kiſcher Angriff ſeinem äußerſten linken Flügel am 7. Jan noch ernſte Verluſte gebracht hatte. Auch hier hatte er die geſamten Zelt⸗ und Barackenlager preisgegeben, und alles Kriegsmaterial, was die Einſchiffung verzögern konnte. Nach 81% monatlichen ſchweren Kämpfen war die Halb⸗ inſel frei vom Feinde, der Feldzug war gewonnen! Die 5. Osmaniſche Armee hatte 218 000 Mann Verluſte, darunter 66 000 Tote zu verzeichnen. Der Entente war die direkte Verbindung zu Rußland verwehrt geblieben. So konnte Rußland ſpäter der Revolution anheimfallen. Die Türkei aber war nicht abgeſprengt worden und konnte an det Seite der Mittelmächte weiterkämpfen! Dies iſt die weltgeſchichtliche Bedeutung des Gallipoll⸗Feld⸗ zuges. Der Verſuch, die Dardanellen und Konſtantinopel zu gewinnen, iſt von der Entente nicht mehr erneuert worden, bis der Waffen⸗ ſtillſtand beide ihr kampflos überließ. Letzte Meldungen. Die Bekriebsſtockung in den Oppauer Werken. O eudwigshefen, 18. Okt.(Priv.⸗Tel.) Der Betrieb der Oppauet Werke der Anilinfabrik ſteht noch immer ſtill. Am Samstag fanden wieder Verhandlungen zwiſchen der Direk⸗ klon und den Arbeitervertretern ſtatt, die bis 1 Uhr nachts dauertel jedoch leider zu keinem Ergebnis geführt baben. Heule mittag werden die Verhandlungen fortgeſetzt. Rückzahlung amerikaniſcher Darlehen. 25 Paris, 18. Ott.(WB) Nach einer Meldung des Bericht, erſtatters des Echo de Paris aus Waſhington erklärt der republikaniſche Präſidentſchaftskandidat Hardinge, en werde im Falle ſeiner Wahl die Rückzah lung der wäß rend des Krieges an die alliierten Mächte, namentlich Eng land, gegebenen Darlehen von vielen Millionen ollen verlangen. Man dürfe Amerika in dieſer Angelegenheit ni im ungewiſſen laſſen. Amerika müſſe wiſſen, worauf es hoffen könne, um ſeine wirtſchaftlichen Ziele danach einzurichten. * Paris, 18. Okt.(WB.) Nach einer Londoner Meldung des Journal aus Cork iſt der 75 dich gerald, der ſeit dem 1. Auguſt 1 en Hungerto! geſtorben. Er befand ſich noch in Unterſuchungshaft. „In annerne Zuſtänd!! Was es Glick, was e Glick! In 2 ch. und dachte:„Der liewe Gott ſtreichelt die Erd'. Unn e Wie alle Leute, die nicht wiſſen, wohin ſie eigentlich wollen, hatte Adolſ es ſehr eilig. Er ſtürmte durch die Straßen, ktrabte er num ſtill und geſittet auf der Landſtraße dahim gibbt Leut, die laſſe ſich die deuerſte Beete in Gach eneiplanze unn laſſe de Gärtner dadrag erumkorkſe, G0 1 waaß wie lang! Awwer ſe könne ſich uff de Kopp ſtelen ſ e ſchee Zuſammeſtellung, wie ſe drauße uff de Wieſe gans vo ſelwer werd, bringe ſe net eraus. Unn wie mit de Blumm⸗ werd's aach mit de Kinner ſei'. Die ſo unverhofft komme ohne daß merr ſich vorher die Bää drum ausreißt, des we die beſte!— Naa, ich mach merr gar kaa Gedanke drum, 0 blond odder ſchwarz werd, ob's helle oder dunkle Aage h ob's e Bub is odder e Mädche. Der Storch is doch kag G. miesfraa, daß merr mit'm hannelt! Awwer blond geſte merr ſchonn am liebſte, unn wiſſe dhät ich halt gern, ob sh 11 Aage hat,— ach ſo, ich wollt merr ja kaa Gedanke driww machel“ Er lächelte in ſich hinein und blieb unwilltürlich— Er hörte das feine, filberige Geräuſch der fallenden Flog f 0 waaße Glacehandſchuh derrzu aagezoge. Unn er führt de⸗ der Hand iwwer die Schneedeck, wie e Mudder iwwer — bbeache von ihrem Kindche, unn ſummt,„Schlaf, Erdch⸗ uft Wieder lächelte er. immer an Kinner denk!— Ach ſo, ich ſoll ſa ſelwer kriehe! Ich krieh ja Kinner!“ N 1 Und er rief gegen den Sachſenhäuſer Berg:„Herrſt ug⸗ ahler Berg, ich krieh Kinner! Ei, Du Spinat unn gehle Nah⸗ unn Quetſchebäum unn was ſonſt da drowwe wachſ ſande + e Kinner kriehe merr! So dhut doch lache, Ihr verrickte P ſchlaß doch Borzelbäum: Kinner gibbt'!“ 19 nd fing laut an zu lachen und ſchnappte im neben mit dem Mund nach den Schneeflocken wie ein Fiſch einem Brotbrocken. 3. Und die Telegraphendrähte ſummten:„Annerne der ſtänd“,„Annerne Zuſtänd“, als würde dieſes Ereignis in ganzen Welt herumdepeſchiert. Eeine Kirchturmuhr im nahen Oberrad ſchlug die Stunde. Der dumpfe Klang weckte Adolf Borges aus fröhlichen Träumereien. ſeine „Wann ſch ſo weider laaf, bin ich morie frieh in Afrſle ſagte er ſich und machte kehrt. 40 1 Mit dem Erwachen aus ſeiner Seligkeit kam ihm nächtliche Kälte zum Bewußtſein. Er fühlte, daß er Füße hatte, und er rieb ſich die roten Ohren. 1 , + wiſſermaßen ſchon umſtrahlt von Vaterwürde (Fortſetzung folgt.) „Ich möcht nor wiſſe, was ich heut habb, daß 10 a zehlt * * W0i Huſe Montag. den 18. Oktober 1920. Maunheimer Geueral ·Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 471. Aus Stadòt und Land. Ein Lebenszeichen von Heuberg. An„alle Mannheimer Kinder, die auf dem Heuberg waren“, tichiet ſich folgende Juſchrift, die uns vom Heubera mit der Bitte um Veröffentlichung zugeht: BVor einigen Tagen bekam ich Karten und Briefe von alten akindern aus Mannheim, die ſchrieben:„Wir ſehen ſeden in der Zeitung nach, ob nichts vom Heuberg darin ſteht, und Immer finden wir nichts. Da muß ich Euch, lieden Kinder, nur ſchnell was vom Heuberg erzählen, damit Ihr nicht zu enttäuſcht ſind Ich kann Euch von manchem Hübſchen berichten, was ſich hier n hat. Ihr wißt, daß der letzte Transport am 20. September herauf⸗ kem. Es war Zugverſpätung geweſen und es regnete an dem das war beides ſchlimm und den müden Kindern wollte lelbit gute Kakao und das ſchöne Butterbrot zum Empfang nicht ſchmecken. Unter der großen Schar neuer Kinder waren viele Kleine und Schwächliche und es wurde uns bange, wie wir ſie in dieſer Jahreszeit gut unkerbringen ſollten. Am nächſten Tage wurden von Herrn Dr. Behm 62 der Kleinſten ausgeſucht, 22 Mädchen und 40 Buben. Für dieſe Kinder wurde das Gebäude 59, wo Ihr immer gewogen und unterſucht worden ſeid, als Kinder⸗ garten eingerichtet. Am Abend gabs dann auf dem Heuberg ein großes Erlebnis. Die Kapelle des Wachtkommandos trat an, leuchteten zwei Lampions und aus jedem Haus wurden die Kleinen mit Muſik abgeholt. Die Großen, die ſchon artig im Bett liegen ſollten, konnten ſich das Schauſpiel nicht entgehen laſſen, alle Fenſter öffneten ſich und Hurrahl und Hochl erſchallte aus vielen Kehlen. Im Vorflur des Hauſes 59 ſammelten ſich dann die Kindlein mit ihren Begleitern, elektriſche Licht wurde aus⸗ geſchalket, die roten Lampions leuchteten, der Herr Toktor ſtand auf der Treppe und ſagte zu den Kindern:„Denkt nur, als Ihr geſtern abend kommt, da haben wir Großen uns vor Euch gefürchtet und gefragt, was ſollen wir nur mit den vielen kleinen Kindern an⸗ fangen? Da hat uns der liebe Gott beim Ohr genommen und uns zugeflüſtert:„Lieb haben ſollt Ihr ſie und gut für ſie ſorgen“. Da haben wir ſchnell für Euch dies Haus eingerichtet, das ſoll Sonnenſchein“ heißen und darin ſollt Ihr es ſo ganz be⸗ fonders gut haben. Sagt mal, ift es nicht, als wenn heut Weih⸗ nachten wäre?“ Da kam aus allen kleinen Münden ein ſtaunendez und die Augen ſtrahlten. Auf die Aufforderung vom Herrn ſangen die Kleinen„Weißt du wieviel Sternlein ſtehen?“ und wir Großen ſangen ihnen„Guten Abend, aute Nacht“. Dann wurde die ganze kleine Geſellſchaft von vielen hilfsbereiten Händen rel ins Bett und unter ſeinem Kopfkiſſen fand jedes id noch ein Stückchen Schokolade zur Feier des Einzugs. „Nun müßtet, Ihr lieben alten Heubergkinder, Euch mal„Haus nſchein anſehen! Es iſt jetzt hier das Allerintereſſanteſte und Schönſtde auf dem ganzen Heuberg! Jeder Beſucher geht zuerſt hin und es iſt auch wirklich wunderhübſch. Die Kleinen haben eine cite, liebevolle Hausmutter, Schweſter Emmi, außerdem Tante Emilie, zwei Tanten Elsbeth und Tante Babett. Ihr glaubt nicht, was ſie ſchon alles gelernt haben, all die hübſchen Lieder, die Ihr auch ſangt, von den Fiſchlein, dem Häschen, dem Möpschen und viele andere. Die Kleinen ſind ſehr artig, ſie tuen alles, was die leben Tanten ſagen. Man kann ſich garnicht von dem hübſchen Anblick trennen, wenn ſie mit untergeſchlagenen Armen auf ihren chen ſitzen und ein luſtiges Lied nach dem andern ſtngen. Das Kleinſte heißt Tonile, iſt noch nicht 4 Jahre alt, wird von allen ſehr verwöhnt, iſt aber auch ſo ſehr lieb und lacht jeden freundlich an. Die Kinder eſſen im Haus, die Bänke ſind Tiſche geworden und davor ſtehen kleine Bänkchen. Ein Freund der Heubergkinder aus Mannheim, den Ihr auch kennt, hat der Hausmutber Geld zur Aus⸗ ſchmückung geſchenkt. In dem Tage⸗ und Spielraum auf dem Vorflur ſind hübſche Bilder angemacht, Blumen ſtehen auf allen Tiſchen und wenn draußen, wie ſetzt leider oft, die Sonne nicht ſcheint, dann huſchen die kleinen Sonnenſcheinchen im Haus 59 fröh⸗ lich umher und freuen ſich doch ihres Lebens und wir Großen freuen uns mit ihnen. 4 Nun kommen auch bald die letzten Kinder von hier nach Mann⸗ beim zurück und ich glaube, es aibt unter den Vielen, die bei unz waren, eine ganze Menge, die ſich jetzt ſchon auf den nächſten Som⸗ mer und einen Aufenthalt auf dem Heubera freuen. Habe ich nicht Recht? Ich grüße Euch alle herzlich und ſage auf eee Berbeſſerung der Mannheimer und badiſchen Fahrpläne. Auf Vorſtellung der Handelskammer Mannheim hat die Eiſen⸗ dahn⸗Generaldirektion Karlsruhe mitgeteilt, daß die Herſtellung mer zweiten Schnellzug⸗Verbindung zwiſchen Mannheim⸗ ünchen für den nächſten Sommer in Ausſicht genommen iſt. erner iſt 15. November die Führung eines direkten Nacht⸗ nellzugpaares von Hamburg⸗Bremen über Mannheim nach Karleruhe und zurück geplant mit Anſchluß über Kreienſen don und nach Berlin. 8 geine Plombierung der Gepäckſtücke. Der Verband reiſender Kaufleute Deutſchlands Ate angeregt, zur Vermeidung von Beraubungen der Gepäck⸗ e in Zukunft alle Gepäckſtücke plombiert aufliefern zu laſſen. Da⸗ eichsverkehrsminiſterium wie uns der Verband mitteilt, die Durchführung der Plombierung abgelehnt. Nach den bisherigen Beobachtungen ſei die Verſchnürung plombierter Gepäck⸗ in ſehr vielen Fällen ohne abſichtlichen Eingriff bei der Be⸗ Aung der Gepäckſtücke oder durch Reibung mit anderen Gepäck⸗ Mannemer Bilderboge. Birger, Baure un Soldate! geht iwer ſo e badiſchi Woch, wie do körzlich eeni in Santzwul l Der Neid hät eem umbringe kenne, daß die badiſch Woch norr in Karlsruh war un nit im glorreiche Mannem. Aber war von jeher ſo. Do wo der Sitz vun der Regierung is, da henkt aach die groß Glock. Als extra hingſchickter Sonderberichterſchtatter haw ich wenig⸗ ſchtens e— 115 en Begriff kricht, wies an ſore Karlsruher badiſche oche hergeht. Scheen wars. Wammer am Bahnhof ausgſchtiege is, is mar ſofort vumme Drtumppboge empfange worre. Der Driumphboge war awer umnexſchtags noch nit ganz fertig. Die Zimmerbeit hawe noch dran— bveſchhert un en Mooler hokt ſein Locke in der Hand'hatt un hott ſich beſunne, was'r for Hyroklive druff moole will. Der Driumphboge is e biſſi kleen ausgfalle, awer edenfalls Lerd'r nit billig ſen Klee' un 621 wie ewe die Zeit is. Ich war der erſchte, wo durchmarſchiert is. Wie ich durchlaaf, kreiſcht ſeder owe vum Gerüſcht runner: Du Bauerl muſch du de erſcht ek. dir hätk jo ebbes uff dei' Kopf falle kenne. Do hoſcht recht, dam ich nuffgerufe, iwerhaupt wann ma de Hammer bloß halwer der Hand hat, wie du. Mach, daß fort kumſch, du Schbanner, vun owerunner. dem freindliche Empfang bin ich ſchnell in die Schtadt, ꝛomit ich jo noch e Kart ins Landestheater krich. Ich umm dort an die Kaſf un frog: Hawe ſe noch Platz vor en Manne⸗ der? Jo, ſecht der Mann, Sie kenne noch mehr Bloomailer mit⸗ lunnd⸗ Platz haws mir immer. No, haw ich gſacht, Feſchtvorſchtel⸗ ge vor leere Klappſchtihl gibts in Maenem nit. Wann ſie awer mool noch Mannem kumme ſollte un wolle bei uns ins Theater, do wüſe ſe morgens am Viere ſchun an der Kaſſ' ſein. Im Vert luffinfe, Renmn die Bäckerborſch bei uns die Weck rumdrage— kenn⸗ ſe ſchun Eöns degehautentzindung hawe. E halwe Schtund dennooch ſchrehne gade ſchun zwanzig Leit uff de Fiß, un ſie ſin e halwe Kobb greeßer dobrtat Wann ſe do Glick hawe un hawe ſchließlich noch e Frailein abenedran ſchtehe, do kenne ſe ſich mit dere ihre Hutnodl tätowiere, Ard die butzt ihne 3'ſicht mit ihre Fräſur ab. Vun ihrm ganze Tber ſehe ſie nix mehr wie ihrn Hut. Ihr rechter Arm iſt ſo arm de linke. E ganz angenehmes Gfihl is, wann ſe mit eenere der im Gnick gekiglt kriche un kynne nit kratze, weil ihr Aerm mehr ihr Eigetum ſin. Unner dere Zeit werds Siewene. Am halwer Achte kummt ſchließ⸗ en Schtrooßekehrer un will aach'n Schberrſitz. Der geht dann un nimmt ſein Beſe un fahrt de Leit iwer die Köbb un ruft ſtücken während der Fahrt durchgeriſſen. Bei weiterer Ausdehnung des Verfahrens würden die Unterſuchungen und Beanſtandungen einen ſolchen Umfang annehmen, daß der Erfolg für den Dieen in Frage geſtellt werden würde. Außerdem könnten die Plomben ohne merkliche Veränderungen geöffnet und wieder verſchloſſen wer⸗ den; auch die Abfertigung würde in unzuläſſiger Weiſe verlangſamt und erſchwert werden. Aus dieſen Gründen beabſichtigt das Reichs⸗ verkehrsminiſterium von einer allgemeinen Einführung der Plom⸗ bierung abzuſehen. Schulanfang bei den Höheren Lehranſtalten. Wie die oc⸗Korreſpondenz beſtimmt erfährt, iſt im Miniſterium des Kultus und Unterrichts beſchloſſen worden, im Jahre 1921 an den Höheren Lehranſtalten das neue Schuljahr an Oſtern beginnen zu laſſen. Bon der Handels⸗Hochſchule. Wie bereits mitgeteilt, findet die er ſte und Hauptmatri⸗ kulation zum Winter⸗Semeſter am kommenden Mon⸗ tag, 25. Oktober, vormittags 11 Uhr, in der Aula der Handels⸗Hoch⸗ ſchule(A 4, 1) ſtatt. Die Vorleſungen beginnen am darauffolgenden Dienstag, 26. Oktober. Im Vorleſungsprogramm ſind wiederum mehrere Vorleſungen grundlegender Art aus den verſchiedenen Wiſſensgebieten enthalten, deren Stunden ſo gelegt ſind, daß auch die bereits im praktiſchen Leben Stehenden ſie beſuchen können und zu denen Damen und Herren ohne den Nachweis einer beſtimmten Vorbildung zugelaſſen werden. Zu näherer Auskunftserteilung ſteht das Sekretariat der Handels⸗Hochſchule A 4, 1 gern zur Ver⸗ fügung. Slellungnahme der abſtinenien Katholiken gegen Vollbier 0 und Vollbierverſuchsabend. Mehr als je gilt es in unſerer Zeit drohenden Staatsbankerotts, der verlangten Sparſamkeit ein Beiſpiel zu geben, um ſo Volk und Vaterland vor dem ſicheren Untergang zu retten. Aeußerſte Spar⸗ ſamkeit, angefangen beim einzelnen Menſchen, bei Familie, Staat und Gemeinde. Das waren, ſo wird uns geſchrieben, im Kern die Ausführungen der beiden Vorträge von Herrn Hauptlehrer Bechtold und Kaplan Martin im Kreuzbündnis⸗Verein ab⸗ ſtinenter Katholiken Mannheim, Schretzingerſtadt. Gegenüber dem im Roſengarten arrangierten Vollbier⸗Ver⸗ ſuchsabend mit Trinkliedern und Kirmes⸗Tanz wurde von den zahlreich Erſchienenen der Verſammlung, die am letzten Donners⸗ tag in St. Eliſabeth, Kepplerſtraße 11, ſtattfand, folgende Ent⸗ ſchließung angenommen: „Die Verſammlung bedauert außerordentlich, daß die Regie⸗ rung, die zur Herſtellung des Vollbieres erforderliche Gerſtenmenge großer Brotknappheit bewilligt hat. Ebenſo bedauert die Seiegen lung die Veranſtaltung von Vollbier⸗Verſuchsabenden mit Trinkliedern und Kirmes⸗Tanz in unſerer Zeit, wo von Reich, Staat und Gemeinde zur Vermeidung des St Shankerotte Aßte Sporſamkeit allen Volksgenoſſen aufs entſchiedenſte empfohlen wird. Bereilſtellung von Auslandsfleiſchwaren. Zur Beſeitigung von Notſtänden, die ſich auf dem Gebiet der Han lehrerſendung 8 d i5 der Zwangswirtſchaft etwa erge ⸗ en könnten, wurde für die W eine ſele der baſeen angelegt. Aus dieſer Reſerve hat die Reichsfleiſchſtelle der badiſchen eiſchverſor 300 000 Kg. Corned beef zugeteilt. Dieſes uslandsfleiſch darf nur in dringenden Notfällen ausgegeben wer⸗ den. Den Kommunalverbänden in den Bedarfsbezirken iſt nahege⸗ legt worden, ſich alsbald einen entſprechenden Vorrat an dieſen Wa⸗ ren für etwa kommende Notſtandszeiten anzulegen. X* Verlangerung der Karlsruher Waſſerbau⸗Ausſtellung. Wie uns die Ausſtellungsleitung mitteilt, hat ſie ſich infolge des ſtarken Andranges und weiterer großer Anmeldungen von Schulen, Vereinen ufw. auch von auswärts, entſchloſſen, die Ausſtellungs⸗ dauer bis einſchließlich nächſten Sonntag zu verlängern. Staalliche Prüfungen von Zozialbeamkinnen. Das Arbeitsminiſterium wird, wie uns die Preſſeabteilung der badiſchen Regierung mitteilt, demnächſt Vorſchriften über die ſtaat⸗ 5 0 von Sozialbeamtinnen und Wohlfahrtspflegerinnen en. keſe Ausbildung liegt in den Händen der ſozialen Frauen⸗ ſchulen, die, ſeit Dr. Alice Salomon vor etwa 20 Jahren die erſte derartige Schule in Berlin be te, lebensvolle und ſchöpferiſche Arbeit geleiſtet haben. Eine Berechtigungsprüfung derart, daß künf⸗ tighin nur noch ſtaatlich anerkannte Sozialbeamtinnen und Wohl⸗ fahrtspflegerinnen eingeſtellt werden dürfen, iſt zunächſt nicht beab⸗ ſichtigt. Die ſtaatliche Anerkennung ſoll aber eine Richtſchnur ſein.) Das Spieljeſt der VBolksſchulen, das für morgen geplant war, mußte infolge der ſchlechten Witterung verſchoben werden. „Das Jeſt der goldenen Hochzeit feiert am morgigen Diens⸗ tag Herr Joſeph Mayer, Weinhändler, mit ſeiner Gattin Eliſe geb. Guttenſtein, Heinrich Lanzſtraße 15. 8. Sein 25jähriers Geſchaſtsfubiläum begeht am morgigen 19. Oktober der Lagerhausverwalter Rudolf Herrmann, Beil⸗ ſtraße 28, bei der Badiſchen Aktien⸗Geſellſchaft für Rheinſchiffahrt und Seetransport. Polizeibericht vom 18. Oktober. Selbſtmord. Wie ein von Ludwigshafen kommender Herr eſehen haben will, ſind am 16. d. Mts., früh 2 Uhr, von der Mitte der Rheinbrücke aus ein etwa 25 bis 30 Jahre alter unbekannter Mann und ein etwa 14 bis 16 Jahre altes unbekanntes Mädchen, mit ſeiner Betriebsratsſchtimm: Blatz! Jetz kumm erſcht ich! Dann gibts en kleene Durchzug un e biſſl Luft, un ſie kenne dann en Mo⸗ ment an 15 Vaderſchtadt Karlsruh denke. Glei druff ſchließe ſich awer die edle Reihe widder dicht. 8 Wannſe Glick hawe, fangts an zu regne. Die Regeſcherm werre, wann's geht, uffgſchbannt. Nadierlich geht deß nit gut. Wannſe do en Nochber hawe, wo e biſſl anſchtändig is, do kriche ſe vun dem ſeim Regeſcherm ſämtliches Regewaſſer ins Gnick, weil ma an denne Regeſcherm in Mannem noch ke Kandelrohr hawe. Korz un gut. ihr Schtiffel fille ſich ſo langſam, un ſchließlich ſchteht ihne s Waſſer am Hals un laaft owre raus. Newedran hawe ſe en kleene Bu ſchteh, der will zwanzig Galleriebillett. Die kumme nunner de Jungbuſch. Der Bu is gewöhnlich vun Mannem. Dem arte Deiwl laaft dann deß Regewaſſer von ihne ihrm Scherm uff de Kobb. Was der Bu zu ihne ſecht, deß kenne ſe ſich— nit denke. Wann ſe nit uffheere, den Bu naß zu mache, da ſchneid der ihne mit eme abgebrochne Federhalter e Loch in die Hoſſe,, dann en Man⸗ nemer Bu verſchteht vun der Kanaliſierung mehr wie ſämtliche Kanaltheoretiker vun der Neckarkanaliſierung. En richtiger Manne⸗ mer Bu, der bringt mehr Kanalbretter heem, wie Grün und Bilfinger uff'm Lagerblatz hott. Unner dete Zeit werd's neune. Am vertel uff zehne kriche ſe dann die lerſcht Ohmacht Ddo kenne ſe dann Mannemer Sama⸗ riter kenne lerne. Werſcht daheem gebliewe ſage ſe dann zu ihne. Vielleichk hebt aach en barmherziger Bruder ihne e be⸗ legtes Käſebrot unner die Nas un ſecht, wann der des riecht, bummt'r widder zu ſich. Unner dere Zeit is's Zehne. Am halwer zwölfe merke ſe dann, daſſe viel zu ſchbät an die Kaßkumme ſin(alles ausverkauft) blos noch die Hoflog ſelig is noch zu hawe, awer bereitz an e Akortbardie vun de Anilin verpacht. Do ſehe ſe aach vielleicht die Gemeinſchaft der Heilige, die Theaterkummiſ⸗ ſioniſchte vun de Konſi bis zu de Uzi drin ſitze. So, Herr, hab ich 'ſagt, deß is Mannemer Kunſchtbegeiſchterung. Zwee Schtund hab ich mich unnerhalte an der Karlsruher Theaterkaß un in denne zwee Schtund is blos eener kumme, un der hott ſei Freibillet gholt. S war en Kritiker vun ouswärtz. No ja, do hawe mir's alſo, deß ſcheint en ſcheener Deffizit zu gewe im Landestheater. Wer's denn do nit meeglich, ma dhät, waß in Mannem zu viel is, noch Karksruh verſchiewe. Do kennt ma io als en extrae Theaterzug noch Karlsruh ge loſſe mit über⸗ ermäßigtſe Preiſe. Fahrt 6 Mark, Theater 6 Mark. Einheits⸗ preis. Waß liegt dann dere Lokomotiv dran, ob de e paar Leit mehr mitk hi un her faßfre. Was ſin denn zwölf Mark alleweil. Zahle miſſe ma doch am Landestheaterdeffizit. Vor mein Dheel bin ich denn vum Landestheater in die Land⸗ Weinwert Knapp. Do verkehre nämlich ſämtliche Volksvertreter. Do ſchnaufe ſe aus vun denne Rededuell un wann allem Anf 2 5 er dur Gefängnis und um 3000 Mark los und verputzte das Geld. geſtern der ine nach ee über das Rheinbrücken eländer hinunter in ſelbſtmörderiſcher Abſicht in den Rhein ge⸗ prungen. Wegen der Dunkelheit konnte von einem in der Nähe liegenden Schiffe nichts zur Rettung unternommen werden. Selbſtmordverſuch. Aus Liebeskummer trank am 18. Oktober ein 19 Jahre alter Schloſſer vom Waldhof auf einem Sportplatz daſelbſt eine giftige Flüſſigkeit und mußte, weil lebens⸗ gefährlich verletzt, dem Allgem. Krankenhaus zugeführt werden.— Tod aufgefunden wurde am 15. Oktober apends in einem Abort des Hauſes Bellenſtraße 50, eine 75 Jahre alte Witwe von Mittelſcheflenz, welche bei ihrer hier wohnenden verheirateten Tochter ſich ſeither aufgehalten. Die Tote hatte eine Wunde am Hinterkopfe, welche vermutlich vom Fallen den Boden her⸗ rührt. Ob ein Verbrechen oder ein Unglücksfall vorliegt, wird die eingeleitete Unterſuchung ergeben. Gewaltſame Todesfälle. Die 35 Jahre alte Ehefrau eines hier wohnenden Bahnarbeiters iſt infolge unvorſichtiger Ver⸗ wendung einer beibteden Subſtang anläßlich eines von ihr unter⸗ nommenen ſtrafbaren Verſuchs der Abtreibung geſtorben. Unter⸗ ſuchung iſt eingeleitet.— Auf der Frieſenheimer Inſel geriet am 15. Oktober ein 25 Jahre alter verheirateter Rangierobmann aus Grünberg in Schleſien, wohnhaft hier, zwiſchen die Puffer zweter Eiſenbahnwagen und wurde ſo ſchwer verletzt, daß er kurz nach ſeiner Einlteferung in das Allgem. Krankenhaus ſtarb. Plötzlicher Tod. Ein 59 Jahre alrer verheirateter Fabrik⸗ arbeiter von hier, brach infolge einer Suud vor dem Hauſe K 3, 31, bewußtlos zuſammen. Er wurde in ein nahe gelegenes Haus gebracht, woſelbſt ſein Tod feſtgeſtellt wurde. Verlaufenes Kind. Geſtern nachmittags wurde bet G5 ein etwa 3 Jahre alter Knabe aufgefunden und dem St. An⸗ tonshaus A 4, 4 überwieſen, da die Herkunft des Kindes noch un⸗ bekannt iſt. Brandausbruch. In einer Fabrik in Neckarau brach am Nachmittag des 15. Oktober durch bſtentzündung von einge⸗ lagertem Preßſtroh und Heu Feuer aus, welches die Heu⸗ und Strohvorräte im Werte von etwa 40 000 Mark zerſtörte und einen Gebäudeſchaden in der Höhe von etwa 20 000 Mark verurſachte. Der Brand wurde nach etwa einer Stunde von der Berufsfeuer⸗ wehr gelöſcht. Ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem Perſonenautomobil und einem Zweiſpännerfuhrwerk erfolgte am 15. Oktober abends vor dem Hauſe B 7, 17, wobei die beiden Fahrpferde erheblich verletzt und das eine davon auf tierärztliche Anordnung an Ort und Stelle getötet werden mußte. Gegen den Kraftwagenführer iſt Unterſuchung eingeleitet, weil ein Verſchulden ſeinerſeits vor⸗ liegen ſoll. Perſonen wurden nicht verletzt. Unfälle. In das Allgem. Krankenhaus verbracht wurde ein 44 Jahte alter verheirateter Gärtner von Wallſtadt, dem ſein umgeſtürzter Wagen den linken Fuß abgeſchlagen hatte. Mannheimer Strafkammer. 5 Strafkammer 1. Vorſ.: Landgerichtsdirektor Dr. Bennkiſer. Die 40 Jahre alte Eliſe St. nahm am 13. i d. Is. in dem Manu⸗ fakturwarengeſchäft von Kramp einen Ballen Seide im Werte von 2547 Mark weg. Die Familienverhältniſſe der Diebin ſind ſehr bedrängte, ſie iſt Mutter von zehn Kindern und der Mann ſitzt im Gefängnis. Es wird auf 3 Monate Gefängnis erkannt. Der Schloſſer Adam Willkomm machte am 23. Auguſt ds. Is. den Verſuch, bei der Händlerin Dierolf in J 4, einzubrechen, um dort, wie er ſagte, Saccharin und Salvarſan zu ſtehlen, wurde aber dabei feſtgenom⸗ men. Wegen der gibt es 9 Monate Gefängnis. Aus dem Büro der Firma Freudenthal u. Co. ſtahl der Taglöhner erm. Holzapfel in der Nacht vom 13. zum 14. April ds. Js. zwei reibmaſchinen im Wert von 4000 Mark und verkaufte ſie in Ludwigs⸗ an den Mechaniker Karl Damhof um 2100 Mark. Das Geſchäft er⸗ eine falſche Quittung. Das Gericht erkannte auf 1 Jahr erluſt der Ehrenrechte auf 5—— 5 Der Kutſcher Georg Körber aus Kleinſahn lebt ſeit längerer Zeit vom Glücksſpiel und von anrüchigen Geſchäften. Er hätte den Ruf, ge⸗ ſtohlene Räder 1— n. Er gab 60 bis 80 Mark für das Stück und er⸗ löſte 200 bis 00 Mark dafür. In einer Herberge in H 6 ſaß er von früh bis ſpät und ſpielte mit gleichgeſinnten Kumpanen 17 und 4 und anderen ſchönen Zeitvertreib. Das Gericht ſchätzte ihn nach der heutigen Beweis⸗ aufnahme als gewerbsmäßigen Hehler ein und erkannte auf 2 Jahre Zucht⸗ haus und 5 Jahre Ehrverluſt. Von der Anklage des Glücksſpiels wurde Körber freigeſprochen. Ein anderer Radhehler, der Schloſſer Afred aus Pſel, der ein Fahrrad im Werte von 1000 Mark für 250 Mark kaufte und es für —5 8850 weiler veräußerte, erhält 6 Monate Gefängnis.(Vert.:.⸗A. . Katz. Der Mechaniker Karl Hanemann aus Neckarau verſteht es ausge⸗ zeichnet, die Leute auf ſein ehrlic. Geſicht hereinfallen zu laſſen. Der Wirt„zum Sackbendel“ betraute ih int Auftrage eines Schiſſers mit dem Verkauf von Schokolade i. W. von 4000 M. Hanemann ſchlug die Schokolade Am 30. Mai machte er mit einer Geſellſchaft leichter Vögel einen Ausflug zu Auto nach Weinheim. Als es ans Bezahlen ging, war nicht genng Geld da. Hanemann ging darauf zu einem Schuhwarenhändler und beſtimmte ihn, neun Paar Schuhe zu überlaſſen, er werde ſie ihm in Mannheim ſür 2065 Mark ver⸗ kaufen. Die Schuhe überließ er dann dem Chauffeur als Sicherheit für die Bezahlung des Autos. Den Wirt R5 tags darauf um die Werte von 1700 Mark, das er von ihm lieh. Auf dem Rad fuhr er nach Mannheim und verkaufte es einem Wirt in der Seckenheimer Straße, dem er +—— 270 Mark ſchuldig blieb. Vorher hatte er ſchon verſucht, in eine dabei der 5 55 b ſach unte gie en nbruchsverſuch mitangeklagte uffeur Sbwoßl ſein Alibt a er in Weinheim prellte er herah. eche in Höhe von 27 Mark und um ein Fa arage in O 8 einzubrechen, um Autoreife zu ſtehlen, doch hatte ſich ietrich verbogen. Hanemann wurde zu g wei fier f Ge⸗ Der wegen Beteiligung an den Heinrich Stahl aus Ludwigs⸗ uf ſehr ſchwachen Füßen ſtand, freige⸗ afen wurde, prochen. ſe vorher mitnanner Krach ghatt hawe, ſuche ſe in dere Verſöh⸗ nungshall widder Verbindung. 3 Ja no, ſin halt lauter Renſche, die Herre, keen eenziger Gott is dabei. All wolle ſe's Wogl vum badiſche Volk, un deßwege nehme ſe halt auch als die Bertelsgläſer in die Hannd un ſage zu⸗ nanner„FJum Wohl“. Zum Wohll hab ich a ſagt, un wie s — 45 wohl, bei eme gute Vertele„Clewner“. Kaſchtepunkt eweſach. Schunſcht hab ich nix'ſehe vun dere badiſche Woch. Haus am Bahnhof is bei meiner Abreeß der Herr Miniſchter des Innern .ſchtanne. Ich hab mich ſchun gefreed'hatt un gemeent, der Miniſchter wer wege mir do un wollk mich im Name vum Miniſch⸗ terium verabſchiede. Awer wann ma halt nix is— do kann ma gach ken Anſchbruch mache. Um de Miniſchter war e halwes Tutzend Reekkoffer'ſchtanne un manche Leit hawe gemeent— er ging noch Amerika. Die annere hawe gemeent, er ging hamſchdere, awer ich hab'ſagt, ich glaabs nit, denn ſechs Koffer is zu viel voren CEen⸗ zelne. Ma verreißt ſich de Kobb— wann ma verreißt und denkt ſchließlich— wörſcht deheem gebſtewe. Awer wer uff der VBadiſch⸗ Woch war, is uff ſei Rechnung kumme, wann'r daheem ſei— Geld gezählt hott. J. B. Runſt und Wiſſen in Mannheim. Männergeſengverein Concordia“. Als erſter der konzertierenden hieſigen Männerchöre erſchie! unter Leitung des Herrn Kammermuſikers Max Schellenberger ſtehende Männergeſangverein„Concor⸗ dia“ auf dem Podjum des Nibelungenſaals und bewies mit ſeinem ſchön verlaufenen Konzert, daß die Traditionen des Vereins hoch⸗ gehalten werden. Die ca. 200 Mann zählende Sängerſchar iſt gut diſziplinſert und wohlgeſchult und reagierte auf ſeden Wink des Dirigenten. Der Chor ſingt ein ſchönes Piano, und die Tongebung iſt bis auf einige Härten des Tenors im Forte der Hochlage ohne Tadel. Sämtliche ſieben Chöre erfuhren eine akkordreine, wohl⸗ abgeſtufte Durchführung. Mit E. Heufer's friſch empfundenen „Fröhliches Rheinland“ wurde die Veranſtaltung erfolareich einge⸗ ſeitet. Fein abgetönt erſchien Math, Neumann's„Die gebundene Nachtigall“, friſch belebt„Der Spielmann iſt da“, des Karlsruhers M. Thiede. Wohl der rertwollſte und ſchwierjgſte Chor war Curti's„Hoch empor“. Er wurde, von gelegentlich parter Ton⸗ gehung der Tenöre abgeſehen, ſehr geſchmackvoll und ſinnia durch⸗ geführt. Nicht minder fanden„Ein rheiniſches Mädchen beim kheiniſchen Wein“, Aug. v. grapens bumorvolles„Das Quiſſelchen“ und, wie mir mein Gewährsmann berichtet, das kon⸗ Eribeſchließende„Sommernacht“. in welchem H. Bahling das Baritonſolo, K. Tückhardt das Hornſols erfolgreich übernammen * hatte, die lebhafte Zuſtimmung des gutbeſetzten Saales und flellten Wee Ne „Eigentümerin, der Mühldurger — diſche Landsmann“ mitteilt, am Samskag der Aer Einbruchsdlebftahl verübk und 6 „„Auchme 8 ſtieß abends, als er von Villingen auf dem Hauſe Erdate ung, Miniſterialrat Ullrich bedeutend, da die ſehr umfangrei 2 greichen Maſchinen, Wagen und die 0 J. Seite. Nr. 471. — Mannheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Montag, den 18. Oktober 1920. Die Karkoffetverſorgung. Bauern, liefert Kartoffeln ab. Der„Badiſche Bauernbund“ ſchreibt:„Wir haben bereits immer die Gründe auseinandergeſetzt, die den Berbrauchern möglichſt bald Kartoffeln in ausreichender Menge zu einem angemeſſenen Preis zur Verfügung zu ſtellen. Wir weiſen koch einmal ausdrücklich darguf hin, daß eine geregelte Kartoffelver⸗ berdeng für die Aufrechterhaltung eines geordneten Wirtſchaftslebens er Städte und damtt zu gleicher Zeit 9 die Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung unerläßlich iſt. Es darf deshalb wohl er⸗ wartet werden, daß unſere Mitglieder ihren Berufsgenoſſen in der Kartoffelablieferung mit gutem Beiſpiel vorangehen.* * Malſch bei Ettlingen, 15. Okt. Der hieſige Bauernverein wird etwa 800 Zentner Kartoffeln zum— von 20 Mark für den er den Minderbemittelten der Stadt Ettlingen zukom⸗ men laſſen. X Lörrach, 17. Oktober. Infolge der ungenügenden 4— fanden zwiſchen der Stallsanwaltſchaft und den Vertretern r Arbeiterſchaft Verhandlungen ſtatt, mit dem Ergebnis, daß, falls die ae ren in den nächſten Tagen nicht beſſer werden, die Staatsanwaltſchaft mit Hllfe ihrer Organe und mit den dierzu be⸗ ſtimmten Vertretern der Arbeiterſchaft die in nde in den einzelnen Gemeinden aufnehmen laſſen wird. Die zurück⸗ geſtellten Beſtände werden und die Landwirte zur Beſtrafung angezeigt. Die Staatsanwaltſchaft hat in Gemein⸗ ſchaft mit dem Gewerk Lörrach einen Mahnruf an die Ländwirte von Lörrach⸗Land gerichtet, in dem dieſe aufgefordert werden, die Kartoffeln abzuliefern. Badiſch⸗Rheinfelden, 14. Okt. Ein Landwirt in Badiſch⸗ Rheinfelden hat an 16 hieſige Kriegerwitwen aus ſeinen eigenen Beſtänden je einen Zentner Kartoffeln zur Verfügung geſtellt. sw. Darmſtadt, 16. Ott. Als Erzeugerhöchſtpreis für die im freien Verkehr gehandelten Kartoffeln wurde nach Ver⸗ handlungen zwiſchen der Reichskartoffelſtelle und Vertretern der Landwirtſchaft, des Handels und der Verbraucher 25 M. feſtgeſetzt. Der Preis iſt Höchſtpreis im Sinne des Geſetzes. Das heſſiſche Landesernährungsamt fordert die Polizei⸗ und Nufſichtsorgane auf, in ſedem zur Kenntnis kommenden Fall der Ueberſchreitung des geſeklichen Höchſtpreiſes den Käufer und Verkäufer zur Anzeige zu bringen und ſofort die ſolcherweiſe gehandelten Kartoffeln der Be⸗ (ſchlagnahme zuzuführen. Aus dem Cande. ch. Juzenhaufen, 14. Okt. In hieſiger Gemeinde iſt die Maul⸗ und Klauenſeuche in mehreren Stallungen 1 75 70 Tereeg beN 12. Okt. Der frühere Köͤnig Fer⸗ dinand von Bulgarien hat nach längerem Aufenthalt unſere Nuchbarſtadt Mergenkheim wieder verlaſſen. „ Karlsruhe, 12. Okt. Das bekannte—5 zu den„Drei Linden“ im Stadtteil Mühlbur rauerel, zum Preis von Märk an die evangeliſche Kirchengemeinde käuflich übergegangen, die das geräumige Anweſen mit großem Saal und Garten zu einem Heim für die verſchiedenen evangeliſch⸗chriſtlichen Kor po⸗ rationen des in ſteter Fortentwicklung ſtehen en Stadtteils Mühl⸗ ng cengen 16 He, em Merzteſgelr l, wis ber 8 0 nngen, 16. n Aerzteſtre wie der„Ba⸗ h üÜber das hieſige Spi⸗ tal ausgebrochen, der in urſächlichem Zuſammenhang mit der Neu⸗ beſetzung der Spitalarztſtelle ſteht. Neu eintretende Kranke, ſordie e können alſo dort vorerſt keine 1 fingen, weil everein über das Spital den Boykokt perhängt hat. .0 breiſach, 14. Or ie Poligei verhaftete hiex zwei 11 und 13jährige Knaben aus iſt von der bisherigen eibur ringen einen zarbelter nach hr, mit einem andern Radfahrer zuſammen. Er erlitt ere Verletzungen, die ſeinen Tod zur Folge hatten. „De Bonndorf, 16. Oktober. In den letzten Tagen weilte Finanz⸗ ller bei Villingen, 12. Okt. Der miniſter Köhler mit Miniſterialdirektor Sammet und dem Lelter der hier. Der Beſuch galt vor zallem Aenderungen auf organiſatoriſchem Gebiet im Bereich der ba⸗ diſchen Domönenverwaltung und der rn Als Ergebnis der Rafre ſcheint lt.„Bad. Beob.“ feſtzuſtehen, daß die Brauerei Rothaus, die bisher ſchon die Hauptſache in der Tätigkeit des Domänenamtes Bonndorf ausgemacht hat, felbſtän⸗ Adig gemacht und unter die unmittelbare Leitung eines auch auf dem Verwaltungsgebiet erprobten Leiters geſtellt wird. Das Domänen⸗ amt in Vonndorf aber ſoll aufgehoben werden. Statt dieſer kleinen Behörde ſoll Vonndorf ein Reichsfinanamt erhalten. dorf bei Meßkirch, 14. Okt. Durch Feuer iſt das ziem⸗ ich ea Ababeſen des Jeneeies 590 Hipp in tt und Aſche gelegt worden. Der eu⸗ und Fruchtvorräte, inrichtung dabei zerſtört wurden. e Efeingen bei Lörrach, 15. Okt. In einer der letzten Nächte zwurde der auf der Heimfahrt begriffene Bäckermeiſter Joller von Hbier, von drei jungen Burſchen aus Welmlingen überfalten. —.. ̃ ò6:. ↄ ↄ ¹wm; ·¶ en Landwirt veranlaſſen müſſen, 000 Ermittelungen ergaben, daß Rupp etwa zwei Wochen vorher nach hlen hatten. aden iſt außerordentlich ſe Die Burſchen hielten das Fuhrwerk an, ſchnitten die Stränge ab und jagten das Pferd davon. Der Beſitzer des Fuhrwerks wurde daß er wahrſcheinlich auf einem Auge erblin⸗ n wird. Pfalz, Heſſen und Umgebung. b. Bad Dürkheim, 15. Okt. Der zugunſten des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten abgehaltene Wurſtmarkt erbrachte ſollen Ueberſchuß von 90 000 Mark, die verzinslich angelegt werden ollen. * Frankfurt, 15. Okt. Zum drittenmal ſeit wenigen Monaten uchten Ginbrecher das Schneiderbedarfsartikelgeſchäft von inke heim und ſtahlen für 150 000 Mark Seidenſtoffe. Von dem Keller eines Nachbarhauſes durchbrachen die Diebe in ſtunden⸗ langer Arbeit die dicken Hauswände und drangen durch ein etwa 50 Zentimeter Durchmeſſer umfaſſendes Loch in die Geſchäfts⸗ räume ein. Hausbewohner verſichern, daß 75 ein. endes Ge⸗ räuſch ſchon ſeit mehreren Nächten gehört haben, daß a 5 die Ein⸗ brecher mehrere Nächte zur Ausführung ihres Werkes gebraucht 810— Unter dem Verdacht, den Raubmord an dem Bank⸗ eamten Grünwald aus Frankfurt in der Nähe von Triberg K zu haben, wurde der Arbeiter Jakob Hertlein aus Box⸗ * bebbaftet Gerichtszeitung. (Karlsruhe, 16. Okt. Zu den Fällen, die das Schwurgericht in ſeiner augenblicklichen Tagung beſchäftigen, ——— die Verhandlung gegen den Dackdecker Jakob Biegi aus rms wegen Totſchlags. Der Angeklagte, der ſchon einmal vom Mainzer Schwurgericht wegen Totſchlags zu 10 Jahren Zucht⸗ aus berurteilt worden war, hatte am 5. November 1919 ſeine Ehe⸗ au nach einer Eiferſuchtsſzene Nac ſchoſſen. Nach der Tat prang Biegi in den Rheinhafen, angeblich um ſich zu ertränken, wurde aber von einem Arbeiter wieder herausgezogen. Als er ——— n ſuch 1 85 Gebiet 85 die ſen 62 ent⸗ ommen ſuchte, wurde er von den ſchwarzen Franzoſen feſtgenom⸗ men und ſpäter der deutſchen Behörde übergeben. Das Urten lautete auf 12 Jahre Zuchtkhaus und 10 Jahre Ehrverluſt.— Wegen Totſchlags und Totſchlagsverſuch hatte ſich der Goldſchmied Jullus Auguſt Mößner aus Iſpringen vor den Geſchworenen 4 verantwarten. Der Angeklagte, der mit zwei Brüdern namens rautz die Wohnung teilte, war mit einem der Brüder, dem Auguſt Trautz, aus ziemlich geringfügiger Urſache in Streit geraten, in deſſen Verlauf Mößner Trautz niederſchoß. Ein weiterer Schuß gegen einen Freund des Trautz verfehlte ſein Ziel. Der Angeklagte würde zu 8 Fahren Zuchthaus verurteilt. * Feantfuet 14. Okt. Das Finanzamt Sellgenſtadt a. M. gibt bekannk, daß durch rechtskräftigen Strafbeſcheid Moritz Bacharach 25 rankfurt a.., früher in Seligenſtadt, wegen Beihilfe zur Um⸗ ſteuerhinterziehung zu einer Geldſtrafe von 50 000 M. verurteilt worden iſt.— In Sachſenhauſen wurde am 24. Januar der 23 Jahre alte Metzger Johann Rupp aus Goddelau verhaftet, der unter dem Verdacht des doppelken Raubmords ſtand. Die Egweche bei Oldenburg gereiſt war, um dort den ihm bekannten Landwirt Janſen zu berauben. Da ihn Janſen und dem Einbruch überraſchten, ermordete er belde und kehrte dann her zurück, wo ſeine Verhaftung erfolgte. Er wurde nach Olden⸗ burg gebrucht und hatte ſich dort vor den Geſchworenen zu e sſelbe fre eſen, das er au er gangen uchung an den Tag gelegt hatte. Er legte erſt dann ein Geſtändnis ab, als man ihm ſeine blutigen Kleidungsſtücke porhielt. Das Schwur⸗ —— verurtellte ihn zweimal zum Tode und zum dauernden rluſt der hürgerlichen Ehrenrechte. Rupp nahm das Urteil mit ſpöttiſchem Lücheln enigegen. Sportliche KRundſchau. 1 Die ſonnfägigen Fußballweliktämpfe. Verein für Turn⸗ und Raſenſport Feudenheim— Mannheimer uſtballklub Phönix:8(Halbzeit 119). Wohl mit Rückſicht auf die Feudenheimer Kirchweihe hatte ſich zu dieſem Verbandsſptel eine Rieſenzuſchanermenge auf der a dem Neckar⸗ damm, eingefunden. Die Erſchienenen kamen alle auf ihre Nar es wurde beiderſeits ein außerſt ſcharfes, ſchnelles Spiel dorg„bei dem man eine Minute vor Schlußpfiff noch nicht wußte, wer als Sieger aus dem äußerſt aufregenden Kampfe herporgehen würde. Phönix hatte Anſtoß, aber der Mittelftürmer jagte den ſchön durchgeſpielten Ball ins Aug. Der von Feudenheim brachte ſofort das gegneriſche Tor in Heczen Ge⸗ fahr Ein Schuß 1 prallte aber an dem gegneriſchen Verteidiger ab, ſo in der erſten Minute ein ſicheres Tor verhütend. Ein ſcharfer Schuß des Rechtsaußen(Büchler) Jeudenheim wird von Hügel glänzend gehalten. Ein nochmaliger Angriff Feudenheims wird von Phönix zur Ecke 7— rt. Ein Schuß des Feudenheimer Mittelſtürners Ueherrhein geht u te Latte. Nun wird Feudenheims Tor von Phönix ſchwer be 5 Gut⸗ fleiſch ſchießt aus 2 Meter Entfernung den Feudenheimer Torwächter an. Den weiten Nachſchuß lenkte der Feudenheimer Torwächter zur Ecke. Ein wunderbarer FFlankenlauf von Bollack eeee Phönix endet nach charfem Schuß im Tor und läßt Phönix in der übernehmen. Gleich nach Anſpiel gelingt es Feudenheim, nach einem ſchönen Athletik⸗Vereine für ſeine im Winter weder Mitglieder einzuführen. Das Spiel, das mit einem gewöhnlichen in einem 60 mal 100 Meter N Velde Abanlz wird, lehnt ſi Teil an die Regeln des 115 f· ſpiels an. Jede Mannſcha worfen und Bis zur Pauſe konnte an dieſem Reſultat nichts mehr geändert werden. Die zweite Halbzeit ſteht im Zeichen der Ueberlegenheit Feudenheims. Der Ausgleich läßt auch nicht lange auf ſich warten. Nach einem ſehr kritiſchen Moment vor dem e bringt es der linke Läufer ferrig, den Ball ins 335 35 10 köpfen. Nach einigem Hin und Her gelingt es Bollack(Phö⸗ ), das dr heims wird von Phönir zur Ecke adgewehrt. Ein Flankenſchuß von dern Feudenheimer Linksaußen Benzinger wird von Hügel prächtig ins Feld zurückgetaucht. Aber gleich darauf kann nach einem Gedränge vor dem —— Benzinger wiederum gleichziehen. Nach einem wiederholten Durchbruch Fendenheims gelingt es dem Mittelſtürmer Ueberrhein, in der 26. Minute das 4. ſtegbringende Tor zu erzielen. Jetzt bricht 2— mals durch, wobei Feudenbeim zur Ecke ahwehrt. Ein Schuß des Mittel⸗ ſtürmers Otto Schönig(Phönix) geht haarſcharf über die Latte. Einen An⸗ griff Feudenheims ſetzt Lipponer direkt an die Latte. Feudenheim trägt ſo⸗ nach einen Sieg von 48 davon. Das Spiel fand unter der Leitung des Schiedsrichters Bauer von Biber ſtatt, welcher in ſeinen Entſcheidungen zeigte, daß er ſehr befähigt in ſeinem Amte iſt. Er ließ ſich aber leider am Schluß einige kleine Entgleiſungen zugunſten der Gäſte zuſchulden kommen. Zweite::2; Dritte::2; Vierte::1. U. Pferdeſport. sr. Ein Jockeyſtreit drohte am Donnerstag in Karlshorſt dei dem Großen Hürdenrennen———— Die—— verweigerten den Start, weil ſte mit Rückſicht auf die viel erörterte Affäre Atiolla— Diplomatie in Hamburg⸗Horn nicht mit H. Brown, dem Jockey von Widerſtand, zuſam⸗ menreiten wollten. Erſt nach längerem Zureden verſchiedener Beſitzer lieten ich die Jockeys auswiegen. Dieſer Proteſt richtet ſich nach Ausſage des rainers Feller, des Vorſitzenden des Hoppegartener Troiner⸗ und Jockeh⸗ Vereins, gegen die Oberſte Rennbehörde, weil ſie angeblich deytſche— bei irgend welchen Vergehen ſofort beſtrafe, gegen den Engländer Brawn aber, troßdem ſchon 1— Tage ſeit dem Hambur Nene Zwiſchenfall ver⸗ ſtrichen ſind, noch keinerlei Stellung genommen 9 e. er: Der Stall des Freiherrn S. A, v. Oppenheim hat durch den Steg von Wallenſtein in Fränkfürt a. Main gleichfalls die MWillen Mark an Gewinnen überſchritten. Die Pferde des Schlenderhaner Züchters gewan⸗ nen bisher 1617 790 Mark. Den erſten Platz unter den erfolgreichen Nach rennſtällen hält immer nach der Stall Weinberg, der in dieſem Jahre bis jetzt 1 212 165 Mark an Preiſen gewann. 5 Lufffahrt. sr. Anerkannter e Freiballon⸗Weltrekord. Die beiden Haaſe und Nicolai legten mit dem Freiballon„S. .“ des Berliner Vereins für Luftſchiffahrt Anfang Februar 1814 von Bitterfeld aus in ununterbrochenem Fluge bis an die Grenze von Aſien 3051,7 bm zurück. Dieſe e iſt jetzt von der Fede⸗ ratlion Aeronautique Internationale offiziell als Weltrekord anerkannt worden. Die— hatte ſeiner Zeit ein politiſches Nach⸗ ſplel, da die beiden Deutſchen von den Ruſſen wegen län⸗ gere Zeit wurden. Erſt nach langwierigen Verhandlun⸗ gen gelang es, die beiden Deutſchen wieder frei zu bekommen. er. Gründung einer Weltluftliga. Unter dem Vorſitz des Majors Charles Glidden, einer der erſten Luftfahrtſachverſtändigen Amerikas iſt in Newyork eine Weltluftliga ins Leben gerufen worden, für die Glidden wäh⸗ rend ſeiner Weltreiſe in 60 verſchtedenen Staaten Kommiſſionen ins Leben — und Vertreter ernannt hat. Die hauptſächlichſten Ziele der Welt⸗ — pielleicht ein Gegengewicht gegen die ſtark ee 2* nbene„Interngtionale Luftfahrtkonvention“ abgeben ſoll, ſind folgende: örderung der 2. der Verkehrsſicherheit. 3. Zweck⸗ mäßige Lufthallenanlagen, einheitliches 4. Anerkannte Welt⸗ ders See a en den bedeulendſten Handelsplätzen der Welt. 5. Löſung er und im Nebel auf den Schwierigkeiten, den Juftverkehr auch bei Zuftverkehrsſtraßen ohne N durchzuführen. für Rechtsſchuz der Luftfahrer, Beſitzer und Eigentümer von Luftfahr⸗ 7. Ju 8. Luftverkehrsauskunftsſtellen in er ganzen Welt. 9. Erforſchung der—— des Luftverkehrs in uſtfahrkarten. 10. Organiſterung von Forſchungs⸗ und 11. Arbeits emelnſchaft aller Luftligen, Aeroklubs, Luftfahrzentginduſtrien und Luft fahr⸗ allen Ländern; Vermeſſungsflüge N agenturen u Nadſport. zr. Radweltmeiſterſchaften 1921. Die Union Cycliſte ernationale 155 kürzlich bei i—— Kongreß die Austragung der— Se en e e e ee eeen bekannt: 30. Jul Kongreß der I 11 Julizt Fliegermeiſterſchaft für Ferte 180 1 Kikometer.— 3. Auguſt: Stehermeſſterſcha.. ſcheln Ktlometer.— 4.—— Straßenmeiſterſchaft für Herren⸗ fahrer.— 7. Auguſt: Fliegermeiſterſchaft für Berufsfahrer, 1 Kllometer. Aaſenſpiele. Die Kreismeiſte t i auſtball des Pfälz. Turnerbundes der Lutuyzkeln 10— crrungen im ud. 55 gegen Männerturnverein Pirmaſens; der Sieger konnte alle pfälziſche aumeiſter ſchlagen. er. Ein neues Handballſpiel beabſichtigt der Verband Brandenbu ußball noch Hock—— ball zum by⸗ 8 — piels, zum Teil an die Regeln des beſteht aus 11 Spielern. Der Ball 14 ge⸗ er rf nicht mit dem Fuß geſtoßen werden. Kein Spi darf den Ball länger als 9 Sekunden in der Hand die ähnlich denen des 8 behalten. Die Wertung ge⸗ Minute die Führung ſchieht iels En Schut eis vor den Toren— der im———— Cesdaſpd n nd Durchbruch durch Ueberrhein Mele dor. FJeudenbeim drängt jeßt üper⸗ betreten werden darf— ſoll den Torwächter vor Anrempelun kaupt etwas. Einen Schuß, 2 Meter vor dem Phönixtor jagt Ueberrhein baue hoch über die Kiſte. Jezt bricht Phönix wieder durch, wird aber von 8 linkem Läufer durch regelwidriges er Reudenbeim diktierte Strafſtaß bringt Phönix den 2. Erfolg. dem hinazbundevollen Flelp pon Oirigenten und Sünger wie dem „„Für ben behinderten Konzertfänger F. Seefried ſprang in hilfs⸗ beel Weiſe Ppernſenger Bahbeng ein. Er ſang Rezitatip „And Arioſo des Kühleborn aus„Undine“, Bungert's„Betilexliebe“, „Frühlingszeit“ von R. Becker und„In der Schende mit ſolchem 1080 15 er* eine Zugabe gewähren mußte.„Spielmanns⸗ lied von Nicolai. Juſtrumentale Paben ſpendete das Brüber Poſtguartett Frankfurt a. M. Haydn's G⸗dur⸗Quartett Nr. 1, das „Andante aus Schuberl's prächtigem d⸗ moll· Quartett Echerind e bekanntes Menuett ſchienen er geſpielt und ſorgfältig Annanczert. Das ſtimmungsſtörende 8 des Handn⸗Quartetts hätte atſchen nach den einzelnen 725 i vermieden werden l6 Als gewandte, vielverſprechende Begkeiterin am Flügel er⸗ iwies ſich Frl. Erna Schellenberger. Die Darbletungen fan⸗ den lebhaften Beifall. FF. M. % Konzert des Geſangpereins der Würitemberger. Am heſteen Sonntag atte auch der Sasſge vceann Fa den r temberger“ ſeine glteder zu einem im Pallhausſgal ge⸗ aden. Unter Leitung des Mirſikdirektors W. Sieder brachte der —5 eine Anzahl Fhlter Männerchöre zum Portrag, umter Juen„Wuchſen mir l“ und„Hochamt im Wald“ mit Empfin⸗ Dung und in quter Tertbshandlung geboten ſchienen. Die beibden E Volkskteder„ nröslein“ und„Der Jäger aus Kurpfalz“ wurden rhythmiſch präzis und wirkungsvoll geſungen. Befonders gefielen die ſchlichten Weiſen Siſchers„Liebesſcherz! und„Schwäbiſches Tanzlied“. Als Soliſten wirkten Fräulein Malce Fanz und Herr Iſlef Schokt mit. Malce Fanz ſang rein und mit beſtem Ge⸗ Achnack einige Lleder, von denen Schubert's„Sbändchen“ und Schumachers„Stelldichein“ ingig geſungen, das leßztere ein⸗ flotte fand. Joſef Schott ſpielle mit techniſcher 5 Sicherheit und Empfindung. Von ſeinen beachtenswerten Leiſtungen ſeien Hauſers„Unzariſche Rhapſodie und ein Walzer don Burmeſter beſonders erwähnt. Vollauf genug Die Zuhörer⸗ Ku ſpenete allen Vortragenden wohlverdienten Beifall, und ſo ann der Verein guf ſein Konzert mit Stolz zurganeten 10 MNaullonalthenter. An Stelle der erkrankten Frau Elſe Tuſchbau ſana in der geſtrigen Aufführung der„Madame But⸗ terftg“ Frau ianne Aldermann vom Sdadttheater in Wiesbaden die Titelrolle. Ihr beſeeldes Spiel und wohlklingendes Organ fanden den Beifall des Hauſes. 2 % Mufikverein: dels Samſon am 1. November. en Samſon, der in der Neugeſtallung von Chryſander im erſten Konzert zes MNuſikvereins im Nibelungenſaal zur Aufführung gelangt, kann zr Mannheim als Novität gelten. Das Oratorium, weiches im Jahre wie der Meſſias komponiert iſt, wird von Händel⸗ ö ebenſo hoch eingeſchützt. Bedeutende auswärtige Soliſten Awurden zur Mitwirkung gewonnen. Marig Mora von Goetz, Verlin, Eekannt durch ihre Mitwirkung bei den noch in beſter Erinnerung Auten Geſchmack des muſtkaliſchen Führers ein ehrendes Zeugnis Auffü 1 der Jahreszeiten, ſingt die Dellla. Die ltiſtin Helene Kiß, Berlin, beſonders als Händelſängerin allgemein Aacaee übernahm den Micha. Für die Baßpartien wurde ammerſänger Kaſe aus Leipzig gewonnen. Unſer heimiſcher Helden⸗ tenor Gunnar Graarud, der aus dem Konzertfache hervorging, wird den Samſon ſingen und zum erſten Male ſich als Oratorienſänger vorſtellen. Orgel: Arno Landmann. Das Orcheſter des National⸗ theaters, Geſamtleitung: Felix Lederer. Badiſche Kunſtnachrichten. D Theater in Baden.Baden. Unter dem Titel„Meine Frau Sebeee — das Fräulein“ hat Hans, H. Zeolette, der Sohn des be⸗ kannten ſchweizeriſchen Komponiſten, einen luſtigen und bühnenwirk⸗ ſamen Schroank verfaßk, zu dem H. Beutten, der Komponiſt der Operette„Die Schöne von Baden⸗Baden“, eine gefällige Muſik ſchrieben hat. Der neue muſikaliſche Schwank wurde von der In⸗ tendanz der hieſigen Städtiſchen Schauſpiele zur Uraufführung an⸗—— genommen und ſoll noch in dieſem Jahre erſtmals in Szene gehen. Kleines Feuilleton. Neuetz zur Wünſchelrutenfrage. d Die Spielzeit iſt 9 mal 80 Minuten.— Der Verba bea eſbelten aumterbrochen. hen konmenben Wiatermenalin 25ns Wozgkrenbe pufe 2 Welternachrichtendienſt der badiſchen Landeswelterwarte in Karlsruthe. tungen vom Montag, ben 18. Oktbr. 1920,s uhr morgens Auf Grund land⸗ und funkentelegraphiſcher Meldungen. Luftdruck + ind 8515.I S Wetder icbie Hamburg 171.7 4 0 wach wo Hönigsberg 786.8 2NO 75—. 5 e e Nlünchen—.—„ 7826 36889 dart bedeckt 775.4 2 PWNW— bedeckt ckholm.. 771.0 WNW. ſſchwach dedeckt eN 56„„4488 7— ſtill deiter ris 2„„„„6„ m en ——„„„„09.1 13 NO ſſchwa wo 75 e e 7 ee e 7 weiteres Gas oder Erdöl zu finden, hat eine lebhafte Tätigkeit von Wünſchelrutengängern in der Umgegend von Hamburg hervorge⸗ rufen, und dabei j rutenfrage überhaupt gemacht worden, über die terſen nach einem Vortrag Prof. Gürichs in der„Naturw. Wochenſchr.“ berich⸗ tet. Bei der Unterſuchung der weiteren Umgepungder Gasquelle durch drei Rutengänger ließ 50 keinerei Uebereinſtimmung in ihren An⸗ gaben feſtfkellen; alle hatten voneinander abweichende Ausſchags⸗ punkte zu verzeichnen. Sicher ſcheint es, daß beſonders veranlagte Perſonen unter Umſtänden einen Rutenausſchlag erleiden; unmög⸗ lich iſt es, daß die Rute von außen einen Reig aufnimmt und ſich ſelbſttätig bewegt. Vielmehr ſpielt ſich der Reizvorgang lediglich im Träger ſelbſt ab, und deſſen Muskeln bewirken die Bewegung. Es iſt möglich, daß Menſchen getwiſſe phyſikgliſche Vorgänge und Zuſtände am Erdboden empfinden konnten; ebenſo gut iſt es aber möglich, daß es ſich hierbei überhaupt nicht um derartige primi⸗ tibe Empfindungen handelt, ſondern daß der Rutenausſchlag aus⸗ ſchließlich infolge einer Ermüdung oder beſonderer krankhafter Zu⸗ ſtände des Trägers erfolgt. Der Träger ſieht nur den Rutenaus⸗ ſchlag und berlegt die Urſache desſelben in den Untergrund, den er nicht kennt. Dieſe pſychiſchen Vorgänge der Münſchelrutenfrage müſſen mehr den Arzt als den Geologen intereſſieren. Für den Geologen 5 nur der Umſtand von daß der Ruten⸗ gänger die unbewußten Eigenreize auf den ntergrund projeziert. Nach den neurſten Erfahrungen iſt der Rutenausſchlag nicht an den Ort gehunden, noch weniger an die örtlich beſchränkten ver⸗ ſchiodenen Stoffe der Erdkruſte. Bei der Beurteilung der angeb⸗ lichen Erfolge der Rutengänger muß man vor allem die Regeln der Statiſtik und der Wahrſcheinlichkeitsrechnung berückſichtigen. Das Beſtreben, in der Nähe der Gasquelle von ee ſind eingehende Beobachtungen 18 Wünſchel⸗ Karlsru e D Wertheim.. 151764.5 5] 144 5 0. 0 Königſtuhl.127 761.2] 18 2N0 5 ar 213/762 7]/ 16 6 N0 mäß. 5 Baden⸗Baden 563765.5] 9] 15 3S.ſſchw. 8 Billingen..15761.0 6] 15] 6No w. 0 7—5.Hof 1281649.2] 3] 12 3NoO ſſchw 2 b. Blaf 7800⁴———————— Allgemeine Witterungsüberſichi. Während der hohe Druck im Norden zugenommen hat, anderer⸗ ſeits von Südweſten die Luftwirbel kräftiger geworden und oſtwärts vorgedrungen ſind, war es geſtern ſtark wolkig aber trocken geblieben, doch hat in der Nacht Regen eingeſetzt der auch heute früh andauerte⸗ Wektervorausſage bis Dienstag, den 19. Oktober 12 Uhr nachts. Unbeſtändig, vielfach wolkig, zeitweiſe Niederſchläge, im Hochſchwarz⸗ wald bereits Schneefall, nachts kalt. Hünnerdusen Hornhaut, Schn/ielen u WMarzen weſtkkeindl anme ee ‚ 00000 fachbra⸗ Kukirol Pstfg— 2 In Apotheken u. Drogerien erktül Eurfürsten-Drogerie. N 4, 13ſ/14,(Kunststrasse) Viktoria-Drogerie, Schwetzingerstrasse 26. E 190 tte Tor für ſeine Mannſchaft zu erzielen. Ein Angriff Feuden⸗ 6. Organiſation —— — — 5 2 * Montag, den 18. Oktober 1920. 5. Seite. Nr. 471. Lux'sche Industriewerke.-., Ludwigshafen. Die außerordentliche Generalversammlung, die heute vor- mittag im Sitzungssaal der Pfälzischen Bank stattfand, ge- nehmigte einstimmig die Erhöhung des Aktienkapi- tals von 2,3 auf 4 Mill. 4. Ausgegeben wurden 2700 neue, auf den Inhaber lautende Aktien von je 1000 A. Das gesetz- liche Bezugsrecht der Aktionäre auf diese neuen Aktien wird ausgeschlossen. Die neuen, für das Jahr 1920 dividenden- berechtigten Aktien werden von einem Konsortium unter Führung der Pfälzischen Bank zu 1109 mit der Verpflichtung übernommen, sie den alten Aktionàren im Verhältnis von 2 zu 3 zum Kurse von 113% zum Bezuge anzubieten. Börsenberichie. Frankfurter Wertpapierbörse. Frankfurt, 18. Okt.(Drahtb.) Zu Beginn des heutigen Börsenverkehrs zeigte sich zunächst etwas Neigung 2u schwächerer Haltung; auch war das Geschäft weniger belebt als in der letzten Zeit. Die sonst stärker begünstigten Montanaktien, wie Caro, Oberbedarf, Mannesmann, Buderus, unterlagen Kurseinbußen, während Phönix und Rheinstahl bei größeren Umsätzen anzogen. Adlerwerke Kleyer gut de- hauptet. Anilinwerte schwach; Ba d. Anilin, Elektron Griesheim waren stärker gedrückt; Braubach erneut niedriger angeboten. Holzverkohlung blieben gesucht und ca. 3% höher bezahlt. Scheideanstalt unterlagen einem größeren Kursver- lust, 698 minus 13%. Begehrt waren wiederum Elektro Berg- mann; besonders Felten u. Guilleaume ansehnlich höher: Licht., Kraft 3% niedriger. Von ausländischen Werten waren Mexikaner rückgängig; 539%ge Goldmexikaner und 5% ige Silbermexikaner verloren ca. 10%. Baltimore Ohio und Gesterreichische Staatsbahn abgeschwächt. Der Devisen- markt, welcher eine scwankende Haltung einnahm, drückte auf Valutapapiere. Deutsche Petroleum fanden im freien Ver- kehr Beachtung, 14758—15 10. Mansfelder Kuxe, 5078—4978, lagen im Angebot. Voltsche Kabelwerke fest. 575, Holzmann- Aktien 289. Kassaindustrieaktien blieben weiter gesucht. Es standen in reger Nachfrage Cementwerk Lothringen, Lux- sche Industriewerke, Lokomotivfabrik Kraus, Karls- ruher Maschinenfabrik. Später wurde das Geschäft etwas be⸗ lebter und die Stimmung freundlicher. Montanpapiere jedoch unregelmäßig. Phönix, Rheinstahl lebhaft. Privatdiskont 37%. 0 Devisenmarkt. Frankfurt, 18. Oktbr.(Drahtb.) Bei ruhigem Geschäft schwächer unter mäßigen Schwankungen. Es notierten: Holland 2160, offiziell 2160, Schweiz 1110, offiziell 1109, Lon- don 243, offiziell 242, Paris 484, offiziell 486, Brüssel 480, (480), Newyork 694 offiziell 70%. Frankfurter Devisen. „ Amtlien 15 Oktober 18. Oktober 16. Oktober 18. Oktober Iead BriefI.Seld! Brief Geld! Brief Geld] Brief Hoſſand. 177.75½184. 157.75162.25] Norwegen 259.— 971.—906.50 068.30 Beigſen. 84.50 483.50 479.50 480.30 Schweden 1383.50386.50 London 244.28 244.75 242.25/ 242.75 HelsingforsJ Peffs. 439, 488.30 450,50 New Vofcek 70,42 70.57 Schwelr. 1123.75½ 126.25107.73½ 110.25 Wien, altes— 4—.— Spanlen 999.——1014—1016.—[-Oest.abg.] 24.4% 24.53 Itallen. 2772 272.30 2720 Budapest. Danemark.,989.—991.—J 971.78 973.25] Pragg 4L——-4— Franktfurter Notenmarkt vom 18. Oktober. Geld Brlef Geld] Brief Amerikanische Noten.69.76 10.— Oesterr.-Ungar., altsJ Beigſsche 487.50 490.80 Norwðegisehbs Dänsche.—.Rumänfsche 121.25 121.73 Englische 242.65 243.35 Spaniscge Französischhos 455. 458. Schwelzer 116301119.50 Holfändisches 2138.50 2161.50 Schwedtschke. Italienlshss 268.50 271.30 Tschecho-Slovakæx. 32.23 82.75 Oesterreſch., abgest.17.85] 17.95 Uagarische Tendenz: bei stillem Geschäft schwächer Berliner Devisen. Amtlich 15 Oktober 18. Oktober 16. Oktober 18, Oktober Geld Brief[Geld! Brief Geld Brief Geld Brief Hoſſance le 169.70%165.30169.0[New Vofxk 70.05/ 70.29 Brüssei. 483 484.50 481 482.50 Parils.]45 450.50 437.50 Ohristlanla.J 958.— 960.—971.50 973.30 Schwelz 1111381113.65 Kopenhagen 974.—970.— 974.—970.— Spanlen 1001.4/003.53 Stocchelm 1378.50,1381.40383.50 1386.40 Oest-Ung..47 23(33 Holslagfors. 178.30 278.70 170.80 71.2% Wien abg. 24.72 24.78 Itallen 272.20/ 272.8d 272 2 P 83. 83.60 London. 244.28J 244.75J 241.871 442.37 Budapest 18. 18.42 Berliner Wertpaplerbörse. Berlin, 18. Okt. ODrahtb.) Bei Eröffnung der neuen Bör- senwoche schien es, als ob die auf den einzelnen Märkten herauskommende Ware nachhaltig auf den Kursstand drücken werde; da sie aber glatt aufgenommen wurde und auch sonst die Kauflust des Publikums anhielt, wurde der Schwächeanfall bald überwunden. Die Tendenz befestigte sich wieder. Die Nachfrage war aber nicht mehr so stürmisch wie in der Vorwoche, und dementsprechend waren auch die Kursver- änderungen geringfügiger, wobei auch darauf hinzuweisen ist, daß geringe Kursabschläge auf einzelnen Gebieten sich er- hielten. Im Mittelpunkte des Interesses stand nach wie vor der Montanmarkt, wo die bekannten Angliederungs-Be- strebungen, wie Interessenkäufe und glänzende Abschlüsse, sowie die Erwartung weiterer solchęr Absehlüsse, den speku- lativen Eifer immer von neuem Schwungkraft verleihen. Als lebhaft und wesentlich höher sind besonders zu nennen: Gel⸗ senkirchener, Harpener und oberschlesische Werte, sowie be- Frankfurter Börse. Dlv. 0 Pfatz. Hyp.-Bank., 9 192—190.— Heddernb. Kupforw.— Fsstverzlnsliche Werte. Rheſn. Sreditbank, 7 144.143.50 Juyghans Gebr. 12 a) Inlündische. 18. Rnein. Eyp.-Bank. 9 188..— Adier& Oppenheim 20 4% Mennh. v. 1901/06/8 Sodd. Oisc.-Gos.. 8 17 4% Mannhelmer v. 1912 Bergwerks-Alxtlen. 2% e Releisenl. ö Scen Schb n Cubst. 3 609.—689 55 Je. Sd cb.. 10%% do.„ e Deutsch-L. UA. Brgw. 10 380.— 381.80 do, Spicharx. 10 25 XI5, 0 Gessent. Berga. 6 389.—825 Walzm. Ludwigshf. 12 4% Badlsche Anlelhe. Ofeldenden-Werte 2⁰ 7„ Harpener Bergbau. 3 399.50402.— aschinenf. Kfeyer 15%% Bayerische Anl. 8% l. Reſchs-Schstzanl. allw. Westeregein 35 980.—550.— do. Badegls.. 0 f2%/ desstechs Anieine Trausp.-Aktien. Div. 2 0% W. und V. do. 80 Mangesm.-Nhr.-.. 6 808.—504.— Jdo, Bad. Duttsch 14 45/% Franlefurt. Stadtanl. Schantungbahn. 0 leeee Gbcet eng-gc 4 308.—500.— Rasgpier. de* 77 dachen. deen. reug. Sohstranw. ind. 14—300.— r. 4% Frangcf.Hypothekeg- ,Befl. Stragenb. 7. 1⁰ eeee 8 625.—..— do. Elsenach. 10 198* 1 andbriefe Sodd. Elsenbahn. 3˙70 Phönlx Bergbau K 30%% Preufl. Konsols. e eee 25 Bad. Anleſhe v. 1919 % Bed. Anteſnve % 40. von 189. 5 74 Elsenb.-An. Bay, Efsend.-Anl. 2½ Bay-Piälr. Els-Pr. *½% 009. *) Auglandische. %% Hent St.-..1013 %%% do. Sohstzanweſs. 390 do. Goſd-Rents. 4% do. eſnheltl. Rente Unger. Goſd-Rente. , do,St.-Rto. v. 1910 e de. St-NRto.v. i897 Diyidenden-Werte Bank-Aktien. Div. V. Kön.- u. Transport-Aktlen. Schentung N Paketfl.— 183. Nordd. Lloyc. Osst.Südb.(Lomb.) 0—448— Industrie-Aktlen. Grün à Bilfinger. 8 235.246.—Selliadusttle Cementw,Heldelbg. 10 254.0259. Spian. Ettlin 82d. Alſſ,. 12 504k80429.50 feg 90 „Cn.Sflesh.-Elektr. 7 3440034.— Waggonfabt. V. ch. F. Mannhelm 7 Ch. Farb. Mähfbelm 4 285. 285.— do. Hofzverkohl... 8430.0458.— do, Rütgerswerke 1275887.— 390.— do. Frankent Becteche Bagk. 6½ 221.-.7 0 Lig Elel en 10 28Festwerzinsilehe Werte.%% de. Sesctente. 2872 2823 Feschebenk 787 ell. Handeſsg.. 10 223. Befgmann W... 12 255.—234.-[c Reichs- und 4% 40. Kronentente 25.78 28.7/0 kadustrle-Aktien. Dermet Sane.(62—6.— Feſten Gulllesume 10 300.—,507.— tantspaplere. Beutdere Bank. 12 31732050 Lehmefer. Scdnto-es.. 10 226.7526.— Deerdger Senk: 87.5097.— —— 2 ve Schucktert Nürnberg 8 250.30 Vndefeſbtef Bisehl. 5 ſelsche Benk. 7140.80 Summfw. Peter.. 18 325.—849.— 4½% do. 192 sonders Rheinstahl und Phönix. 179.—Legerfabrſk Spier. 15 Lederwerks Rothe. 7½ aurah. 0 428.—123.— Orttzner, Durlech. 18 7 20 8 e 4 623.—[Katlsruher Masgh. 1 —5 18 ee eeeee + 1550%% Senngte Prdalh Schnellpr. Frank'th. 72 Gertgg. ene Le. Stkab. Geſtebr. 13 Porzell. Wessel.— 3 Pf. Pulvetfabr. Ingb, 30 Kammgargop. Kals 12 Sdem, Sebelgsanst. 20 11.70.— Urenfbe. Furtwang. 10 Farbw. Höonst.. 12 401.—400.— Teſtskoffbr.Watdbof 10 Auckerfebrik, Bad.. 14 Berliner Börse. 8 218.8018.503% b. Sehstzagw.ISef.— Rh. Elktr.-G. Mangh. 1 210.210,8% do. Ser. H. 98.—99.— %% J0. Ser.-V..7 70.—70.— Stemegs& Haiske. 12 321.—829.25 44½% do. Ser.—-HN 73.—78.—3% do. 0 e„.— 58%—Ag. Slektr.-Ges.. 10 o. 9 Maunheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Handelsbleff des NManmheimer General-Anzeiger ———x————— —— Von den übrigen Markt- gebieten sind wesentliche Veränderungen nicht erwähnbar, mäßige Steigerungen aber in der Mehrzahl. Auslandsdevisen lagen etwas niedriger, und dementsprechend waren auch Aus- landsrenten, und von diesen besonders Mexikaner, abge⸗ schwächt. Am Kassa-Industriemarkt hat die Kauflust des Publikums nicht wesentlich nachgelassen. Die Feststellung der Kurse verzögert sich noch erheblieh. Wirtschaffliene Rundschau. Eine wilde Messe. Das Ausstellungs- und Messeamt der Deutschen Industrie schreibt:„Zurzeit wird für eine sogenennte„Debäco-Messe“ (Berliner Bäcker- und Conditoren-Messe) unter teilweise irre- führenden Vorspiegelungen geworben. Das Ausstellungs- und Messeamt der Deutschen Industrie sieht sich veranlaßt, im Einvernehmen mit führenden Körperschaften der einschlägigen Industrie- und Gewerbekreise von jeder Beteiligung an dieser gänzlich überflüssigen und nicht als gemeinnützig anzuerken- nenden Messe dringend abzuraten. Würden derartige Ver- anstaltungen weiter an Boden gewinnem so müßte befürchtet werden, daß Berlin zum Schaden der beteiligten Kreise binnen kurzem von„wilden“ oder„Winkelmessen“ ebenso über⸗ schwemmt wird, wie in früheren Jahren von ufnötigen Aus- stellungen gleichen Charakters. Gegen die Vernichtung der Dieselmotoren. Der Deutsche Industrie- und Handelstag hat beim Reichskanzler folgende Verwahrung angebracht:„Die Erfüllung der von Entente⸗ vertretern entgegen dem Friedensvertrag erhobenen For de- rung, die vorhandenen Dieselmotoren zu zerstören und neue nicht herzustellen, würde Deutschlauds Wirtschaft wichtigster Betriebsmittel berauben und dem Wiederaufhau unserer Gütererzeugung schwerste lemmungs ent⸗ gegensetzen. Namens der deutschen Handelskammern, in Sonderheit auch derjenigen zu Nürnberg und Augsburg, die als berufene Vertretungen der hauptsächlich betroffenen Her⸗ stellerfirmen Einspruch erheben, geben wir der Erwartung Ausdruck, daß von der Reichsregierung alles geschicht, um der drohenden Schädigung der Gesamtheit wWirksam zu be⸗ gegnen.“ Eine Gründung der Standard Oil Company. Die Standard Oil Company hat in Gemeinschaft mit der Banque de Paris et des Pays-Bas eine Gesellschaft unter der Firma Standard Franco-Amerieain in Paris errichtet. 49% der Aktien gehören der amerikatischen Gesellschaft. Den Rest hat die Pariser Bank übernommen, Vorsitzender der Gesellschaft ist der ehemalige französische Botschafter in Berlin Jules Cam- bon, Vizepräsident der Direktor der Standard Oil Company, Bedford. Der Kohlenreichtum Chinas. Es ist natürlich, daß zu einem Zeitpunkt, an dem ganz Eutopa an Kohle notleidet, die Aufmerksamkeit auf die üb- rigen Vorräte der schwarzen Diamanten in der Welt gelenkt Wird. Die Kohlenerzeugung ist seit 1913 überall gesunken; nur in China ist die jährliche Ausbente ständig gewachsen. Dieses Land beginnt auch bereits Kohlen auszufſthren. Die dänischen Staatsbahnen haben schon vor einiger Zeit Bestellungen auf ohinesische Kohlenu erteilt und auch in Marseille sind bereits die ersten größeron Meugen ausgeschifft worden. Daz ist vielleicht der Beginn eines neuen Abschrittes in der Ge- schichte der Kohlenindustrie. Nach den Angaben der Coal Association birgt der chinesische Boden geradezu riesen- hafte Vorräte. China könne nicht nur seinen eigenen Be- darf von etwa 20 Mill. Tons decken, sondern auch noch andere Länder mit Kohlen versorgen. Die wahrscheinlichen Kohlen- reserven Chinas werden auf 998 Milliarden Tons geschätzt oder 200 Milliarden mehr als dle europätschen. Man geht sogar soweit. die Schätzung des chinesischen Kohlenreichtums mit 1800 Milliarden Fons anzunchmen. Diese riesenhafte Meuge würde genügen, die Nachfrage der ganzen Welt auf über 1000 Jahre zu befriedigen. Die Ziffern geben zweitellos eine hoffaungsvolle Zukunftaussicht. Ob jedoech China in den nächsten Zeiten schon in größerem Umfange als Kohlenexportland auf dem Weltmarkt eine Rolle spielen wird, ist bei der wirtschaftlichen Rückständigkeit dieses Landes 2u bezweifeln. Aus der amerikanishen Automobil- Industrie. In den ersten 6 Monaten 1920 war die Automobil-Produktlon größer als in den kfrüheren Perioden dieser Industrie. Im zweiten Quartal war diese wohl etwas geringer, doch der un- gewöhnlich große Umsatz in den ersten 3 Monaten machte eine Rekordziffer in der Produktion möglich. Im August 1920 war fler Handel sehr tuhig. Die Preise für gebrauchte Automobile sind stark gefallen. 5 * Personalien. In die Börsenfirma Os car J. Weil. Berlin, ist Herr Julius K ahn eingetreten. Die Firma wird unter kom- manditarischer Beteiligung der Schyw/edischen Saarbank.--G. (Bandque Suédeise de la Sarre S..), Saarbrücken, unter dem Namen Kahn, Weil u. Co. als Bankfirma weitergeführt. Persönlich haftende Teilhaber sind Herr Julius Kahn und Herr Oscar J. Weil. Gleichzeitig sind die beiden Herren in den Vorstand der Schwedischen Saarbank.-G. eingetreten. Die Schwedische Saarbank.-G. hat nunmehr ihr 8 Millionen betragendes Aktienkapital voll eingezahlt. Waren und Märkte. Amtliche Préise der Mannheimer Produktenbörse vom 18. Okt. per 100 kg waggonfrei Mannheim einschl. Sack. Mais, gelb. La Plata-Mais ca. 428-—430 AM, Kleesamen, —— ̃—— bis 3800„, Wicken 240—320„, Erbsen(inl.) 420—580 1, Erbsen(ausl.) 420—550.., Bohnen, Rangoon 338—840 H, Brasil 328—330&, Linsen(inl.) 850—950 A, Linsen ausl. 625—725, Ackerbohnen 3580—360„, Wiesenheu os—110 A, Kleeheu 110 bis 120, Stroh, Preßstroh 56—60&A, geb. Stroh so—s5 AM. Biertreber 160—178„l, Rapskuchen ohne Sack ca. 180 M, Kokoskuchen ind. ca. 180. Reis g9oo- 1180. Tendenz: stetig, Mais und Futterartikel fester. Mannheimer Produktenmarkt. m. Mannheim 18. Okt. Der Produktenmarkt wies heute einen außerordentlich starken Besuch von aus- wärts auf, der Verkehr war recht lebhaft, die Nachfrage rege, aber trotzdem hielten sich die Umsätze in bescheidenen Grenzen, weil die Kàufer zu den hohen Preisen sich abwartend verhielten. Die Offerten, die in Mais vorlagen, Wwatren infolge der Verschlechterung unseres Markkurses höher gellalten; man vetrlangte für Mais Nr. 2, per Oktober/18. November lieferbar, 57.60—57.50 Doll. Cif Antwerpen, Londoner Kontrakt und Rotterdamer Arbitrage. Slawischer Mais war zu 380 bis 360& per 100 kg frei Waggon Passau offeriert. Neuer Plata- Mais, rheinschwimmend, wurde verschiedentlich zum Preise von 390—395„ die 100 kg, bahn- oder schiffrei Köln, genannt. Weißes Maismehl war zu 648—6853% und gelbes Maismeh! zu 480—440 die 100 kg am Markte. Im Einklang mit der Festiskeit des Maismarktes verkehrten auch alle Futter artikel bei erhöhten Preisen in fester Haltung. Angeboten waren: Biertreber, Schweizer Herkunft, diesmonatliche Liefe- rung, zu 205—10& die 100 kg transito, brutto für netto in Mischgewebesäcken. bahnfrei Friedrichshafen, Münchener Schiedsgericht. Rapskuchen waren je nach Beschaffenheit zu 180—190, Maisschlempe, ca. 28% Protein- und Fettgehalt. zu 240—50 d die 100 kg am Markte. Pferdekraftfutter, 267% Fett- und Eiweißgehalt, wurde zu 125—130 die roo0 kg offeriert. Trockenschnitzel waren zu 163—170 die 100 kg. brutto für netto, einschl. Papiersack, ab badischen, pfälzischen und württembergischen Verlagestationen käuflich. Gedörrte Möhren wurden zu 163—180 und Dörrmischgemüse zu 160 bis 165 die 100 kg, brutto für netto, in Kisten verpackt, ab Verladestationen angeboten. Rauhfutter lag bei guter Nach- frage fest, Wiesenheu wurde zu A4—45 und Kleeheu zu 4 4 M per Zentner ab süddeutschen Stationen genannt. Für drahtgepreßtes Stroh verlangte man 26—28„ und für gebün- delte Ware 24.580—25 per Zentner. Hülsenfrüchte lagen fest, hatten aber doch ruhigen Markt, da die Konsumenten die geforderten Preise nicht be- willigen wollen. Die Umsätze hielten sich daher in beschei- denen Grenzen. Für Viktoriarbsen stellten sich die Forde- rungen auf 880—890, kür gelbe Landerbsen auf 52—830&, für grüne holländische Erbsen auf 47—480„ und für China⸗ erbsen auf 425—430„ per 100 kg mit Sack, bahnfrei Mann- heim. Für Rangoonbohnen bewegten sich die gestellten For- derungen zwischen 330—340, Brasilbohnen 350—360, für inländische Linsen 860—980„ und für ausländische Linsen zWwischen 650—800„ per 1o0 kg, einschließlich Säcken, frei Waggon Mannheim. Saaten hatten wieder recht festen Markt; Rapssaat kostete 435—445, gelbe Senfsaat 238—240„ und Rotklee aus neuer Ernte, Durchschnittsquslität, seidefrei, 1660—1670 + per Zentner. Baumwollmarkt. 8 Meeeee Fabarius.) remen: fully middling Americaus g. c. u. st. lok 4 M das Kilo. 5 mid. disp. Oxtober Januar März Liverpopl—.— 14.5f d. 14.22 d. 14.03 d. Newyork 22.— cs. 20.0 cs. 19.50 cs. 19.30 cs. Neworleans 20.28 cs. 19.12 c8. 18.88 o8. Die Märkte stehen immer noch im Zeichen der gewaltigen Baisse, die deutlicher als alles die Desorganisation des Welt⸗ handels malt. Das Geschäft in Bremen ist im allgemeinen etwas stiller geworden; viele Spinner zögern angesichts des neuen Preisaufschlages für den Dollar. Vorläufig ist noch eine entschieden anzlehende Tendenz der Dollardevise zu kon- statieren, die wohl kaum umschlagen dürfte, ehe die diesseitige Fie der großen Herbsteinkäufe ihr Ende erreicht haben wird. Kaffee und Kakao. Am Kaffeemarkt dauert die schWwache Haltung bei ge⸗ drückten Preisen fort. An den deutschen Märkten hängen die Preise hauptsächlich von den bewilligten Einführungen ab, dürkten sich aber vorerst noch auf der jetzigen Höhe halten, nachdem Anträge auf Einfuhrbewilligungen angenommen wers den. Santos Sunerior notiert in Hamburg bei unveränderter Preisbasis 10 für kg. Die Kakaopreise sind in Deutschland angesichts der verschlechterten Währungsver- hältnisse wieder gestiegen, namentlich gilt dies für Bohnen. Verbrauchszuckerpreise. Der Verbrauchszuckerpreis beträgt entspechend der Vor- ankündigung für die einzelnen Orte pro Zentner Mehlis ab Verladestelle der Raffinerie ab 1. Oktober 1020 wie folgt: Frankental 291, Hellbronn 292.28, Waghäusel 291.62 l, Magdeburg 280 1, Halle 287.50&, in ganz Schlesien 280 l, Rheinland ca. 290 usw. Hauptſchriſtleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Berantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Richard Schönfelderz für Handel: Dr. A. Nepple; für Anzeigen Karl Hügel, neuer inländischer Rotltlee 2600-2800, italien, Luzerne 3000 Div 0. 910 Preuß, Konsels Qest Stastselsenb. 7% Baltimore gad Ohio— 48 Anatoller 30% ꝗͥ17 Srpr-Helnriehbahn 3 -Austr. Dampfsch.— Hamb,-Am. Paketf.— Adg.Südam.'sch.— Hanss Dampfsch.. e entenwerde. 4½% Oosterr. Schstz- nWelsud.. 4% do. Goerines.. 4% do. conv, tente. 4½% d0. Silberronts 52 Wolff 7 4½%% J0. Papferrento, 12—** 8 4% Fürk. Adminlgt.-Anl. auk-Aktlen. 4% d0. Bagdad⸗ Berl. Handele-Ges. 10 Elsenbahn. mm.- u. Olse bKk. 9 Dermstsdter Senk. 6 0— n eeeee Heutsohe Benk. 13 Elsenbahn ſi. % do. unſtiz. Anlelhe 4% 40, Zollobl. v. 191 87 do. 400·Fo8.·L. o56568. Fuchs 22 bel— 30 83.— Oresdner Bank. 9 4½% Ung. St.-Rt.v. 1913—.——.— Gesterr. Kreit. 770 4% Wiener avest.-Auſ. 48.8 43.— Accumblat.-Febr. 20 4er.. 90. 90.75 4% d. rlor... J Aluminium-Industr. 18 OiskontoCommand. 10 42/ Druck und Verlag: Truckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger G. m. b.., Mannbeim, 6, 2. 5 7 Div. Anglo Continental. 6 Agsb.-Nenb. Mssch. 10 3 Badfsche Anllin. 18 5 82 Elektr. 12 Norſiner Elektr... 8 Bling Nürnberg.. 18 Bismarochetts... 3 Bochamer Gußstahl 5 Sobr. Böhler& Co. 12 Brown, Soyerl& Co. 9 Buderus Elsen. 7½ 408 Obem. Griesbelm. 14 Sbem. Weller. 142 Shem. Albert. 40 204.30 Songordis Sergb.. 22 Balmſor Mqgtorsg, 5 Deutseh-Lüxemb g. 10 9. Uobers, Slektr. 0 Deutsche Erds!“ 25 Deutsche NKAIUUVW. 7 Deuteche Stelnzeug— O. Waſton u. Munlt. 30 oöckoppwerdce 33 borteſder Farben, 18 Elektr. Lloht u. Kraft 0 Sk. f. 5, Ont.(Z0f7.) 0 Eschweller ane 112 or Div.16.18. Kaſlw. Aschersleben 30 28.—24. attowltrer Borgb. 0 366.— 368.— Köln-Rottweller 16 393.—399.75 Sebr. Körting... 15 253.—283.— Kosthem. Zeſſulose 6 353.—.388.80 Lameyer Co.. 8216.—218.— Laurahütts. 0 417.422.50 Llnde's Elsmaschin. 12 Ldnke& Hofmann 23.3 Ludwuig Loe,/8Co. 18 Lothringer Hütte.. 12 Mannesmapnröhroag 6 309 Oborsobl. Eleb.-Bed. 6 do. Elsenind.. 14 go. KoSWerke. 17 Jeenstein& Koppel 16 Phönlx Bergbas. 8 40.0 Rbeig. Braunkohle 12½ Rün, Moetsllr. Vorz,. 0 Nhoeln. Stahlwerkes. 6 Rlebeck Montagn. 9 Romdecher Hütton. 13 Ruͤtgerswerke 12½384.— Ssecgssnwerk 20 438.—432.— Sohogkert A O 8 233.75½48.5 5 0— 3 12 23 209.75 .8 ephon Berliner— oſten KGuiesume 10 or. Fränk. Sehuhf. Frledrichsbätte.. 23 1 Vor. Glahrstoffe. 20 toren Deutr7——40.— Are 10 elsenk Rergw. 6 379,78388.—Vogtſänd. Maschinen— 40. 8450 do. Gußs 10 327.—39.—.] Westeregeln Alxelf 83 Ssorgs-Marfenh... 0 425.—439.— Zelistoff Wadhof 10 20.— 170 55/.—584.30 Heutzeh-Osteffes— Seldschedt, p.„ 12-f. Nen-Sigesss. Hsteener Bergbon, 5 288.5%—.— Ote Hiaen g. Eisb· —.++2. +15% Oesterreich.-Ungar. Adler& Oppenhelm. 30 755 igert Mesenlgen, 8 20.—220.— 80. Genudsen Steceeente ele 64— 6— Jaderc 6 FE 84.750% de.I. Senls..Ar. Anſl. Ttsptow 12 Hsebstetf erbesecks 13.—FPomens 1 en u. St. 0 611.2815.— Hefdburgn.. 388 Hohenlohe-Werks,0 — 2 — 2CC———— —————— — S e Unſere Geſchäftsräume für die Veranlagung der in Mannheim wohnenden Arbeitnehmer befinden von heute an im rechten Schloßflügel 2 Treppen ch Zimmer Nr.—4(neben der Oristohlenſtelle); Arbeimehmet der Vororte werden im gleichen Flügel 1 Treppe hoch, Zimmer Nr. 15 veranlagt. Mannheim, den 17. Oktober 1920. Steuerkommiſſär. 11556 Zum Handelsregiſter 4 wurde heute ein⸗ getragen: 1 Baud.⸗3. 223, Firma„Hellmann u. deyd“ in Maunheim. Max Knab, Kaufmann in annheim iſt als Prokuriſt beſtellt. 2. Band XVI.⸗Z. 64, Firma„Joſef Leitz“ in Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 8. Band XVII.-3. 61, Firma„Louis Oppenbeim“ in Mannheim. Die Firma iſt er⸗ loſchen. 4. Band XX.⸗3. 42, Firma„Barth& Depper“ in Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 5. Band XXI.⸗Z. 120, Firma„Buſam& Arnold, Ingenicurbüro für Elektrotechnik“ in Mannheim. Die Geſellſchaft iſt mit Wirkung vom 12. Oktober 1920 aufgelöſt und das Geſchäft mit Aktiven und Paſſiven und ſamt der Firma auf den Geſellſchafter Wilhelm Buſam jr., Kauſmann, Mannheim als alleinigen Inhaber übergegangen, der es unter der bisherigen Firma Saice 6. Band XXI.⸗Z. 208, Firma„Schuhfabrik Neudeck u. Bergmann“ in Mannheitm. Die Ge⸗ ſellſchaft iſt mit Wirkung vom 5. Oktober 1920 aufgelsſt und das Geſchäft mit Aktiven und Paſſiwen auf den e Joſeph Neudeck. Schuhmachermeiſter, Mannheim als alleinigen Inhaber übergegangen, der es unter der Firma Schuhfabrik Joſeph Neudeck weiterführt. 7. Band XXI.⸗3Z. 224, Firma„Fritz Jandsberger“ in Mannheim, Mollſtr. 32. In⸗ haber iſt: Fritz Landsberger, Kauſmaun in Mannßeim. Geſchäftszweig: Großbandel mit Maſchinen und Metallwaren und Export. 8. Band XXI.⸗Z. 225, Firma„Gebrüder Sproß“ in Waldſtr. 17—21. Offene Handelsgeſellſchaft. Die Geſellſchaft hat am 1. Oktober 1920 begonnen. Perſönlich 125 tende Geſellſchafter ſind: e Keſſe ſchmied und Betriebsleiter in Mannheim⸗Wald⸗ hof und Jakob Sproß, Techniker in Wiesoppen⸗ eim b. Worms. Bau von Dampf⸗ eſſeln, Apparaten und Eiſenkonſtruktionen. Band XXI.⸗3, 226, Firma„Schwarz⸗ trauber 8: Co.“ in Mannheim, Gontardſtr. 4. Offene elsgeſellſchaft. Die Geſellſchaft hat am 10. Auguſt 1920 begonnen. Perſönlich haf⸗ tende Geſellſchafter ſind: Ludwig Schwarztrauber jun., Kaufmann, Mannheim und Wilhelm Auguſt Braun, Kaufmann, Mannheim. Geſchäfts⸗ zweig: Großhandel in chemiſchen und techniſchen ee Dg und Rohſtoffen für Handel und Induſlrie. 2 10. Band XXIO.⸗3. 277, Firma„Gebrüder Maniel“ in Mannheim, I 1, 26. Offene Handels. geſellſchaft. Die Geſellſchaft hat am 1. Oktober 1920 begonnen. Perſönlich haftende Geſeliſchafter ſind: Anton Maniel, Kaufmann, Mannheim und Jakob Maniel, Kaufmann, Mannheim. Geſchäfts⸗ zweig: Kolonialwarenhandlung en detail. 11. Band XXI.-Z. 228, Firma„Hugo Kremer 8: Co.“ in Mannheim, 8 Nr. 9. Offene Handelsgeſellſchaft. Die Geſellſch am 14. Oktober 1920 begonnen. Perſönli ftende Geſellſchafter 1 Hugo Kremer, Zigarrenfabrikant. Kirrlach, Jean Kaiſer. Kauf⸗ maun, Mannheim und Loreng Vogelbacher, Werk⸗ abtt in Kirrlach. Geſchäftszweig: Zigarren⸗ abr 12. Band XXI.⸗3. 229, Firma„Metzger Gberle“ in Mannheim, U 1, 20. Offene Han⸗ delsgeſellſchaft. Die Geſellſchaft hat am 4. Oktober 1920 begonnen. Perſönlich haftende Geſellſchafter ſind: Hans Metzger. Schneider, Mannheim und Jakob Eberle. Kaufmann in Mannheim. Ge⸗ Sadende Herren⸗ und Damenſchneiderei mit uchhande Mannheim, den 16. Otkober 1920. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Güterrechtsregiſter Band XIV wurde heute eingetragen: 15⁶ 1. Seite 218: Karl Baginski, Bankbeamter und Chriſtina geb. Jungmack in Mannheim. Vertrag vom 30. September 1920. Errungen⸗ ſchaftsgemeinſchaft. Borbehaltsgut der Frau iſt das in 8 2 bezeichnete Vermögen, ferner alles, was ſie ſpäter von Todesw oder mit Rück⸗ ſicht auf ein künftiges Erbrecht, durch Schenkung oder als Ausſtattung erwirbt. 2. Seite 219: Dr. Ernſt Gernandt, Kauf⸗ mann und Paula geb. Fellhauer in Mannheim. Der Mann hat das der Frau eb 9 1357 BGB. zuſtehendes* iumerhalb ihres häus⸗ lichen Wirkungstreiſes te Geſchäfte des Mannes für 17 5 18 beſorgen und ihn zu vertreten, ausge en. N den 16. Oktober 1920. Bad. Amtsgericht B. G. 4. 50eine Manuuheimer General· Anzeig Fe bercantacungen der Sadtgemeind. Baufachschule Mannheim. Der Unterricht für das Winterhalbjahr beginnt am Mittwo 3. November d.., vormiita . e ee e Baufachſchule den Zweck, Angehöri des Baugewerbes eine abgeſchloſſene Peehberg u geben, wie ſie für ihren Beruf nöng iſt. Die auer der Ausbildung iſt auf 6 Halbſayreskurſe an deren ordnumgsmäßigen Beſuch ſich e anſchließt. Der Unterricht iſt Tagesunterricht mit wöchentlich 40 Stunden. jährigen Kurſen jene Kenntniſſe und Ferti keiten, die 1——— Hauge⸗ werbe ſangt werden. 8 ulgeld betra 100 Mk. für das halbe Jahr. 15 Anmeldungen ſind alsbald an die Direktion der Oewerbeſchule— C 6— zu richten, wo auch jede weitere Auskunft erteilt wird. Mannheim. den 14. Oktober 1920. Der Direktor: Schmid. Nusschun füfr Volnsmusikpflege Volls-Siufonſekongert betr. Das nächſte der durch den Ausſchuß für Volks⸗ muſaeng⸗ im Auftrag der Slabdtgemelne zu ver⸗ anſtaltenden Volks-Sinſonſe-Konzerte ſindet unter Leitung von Kapellmeiſter Felix Lederer am Frei⸗ tag, den 5. garten ſtatt. Zur Aufführung kommen Werke von Schubert. Eberts. Soliſtin iſt Frau Jane Freund⸗Nauen. Das Eintrittsgeld iſt, einſchl. Programm, auf 7— Mark feſtgeſetzt. Die Karten werden in ver⸗ chloſſenen Umſchlägen ausgegeben und den Be⸗ ſtellern nach dem der verfügbaren Plätze zugeteilt. Es iſt mäßig, ſich zur Beſtellung der Einzel⸗ und Dop⸗ peltkarten, zu der in erſter Linie die hieſtgen Arbeiter, Angeſtellten, Reichs⸗, Staats⸗, Gemeinde⸗ und Privat⸗ beamten, ſowie die ſelbſtändigen Gewerbetreibenden des Mittelſtandes, die Verbände, Verelne und Organiſationen hiermit werden, ſich der Beſtellkattenformulare des Ausſchuſſes zu bedienen, die beim Pförtlner des Roſengartens, beim Ver⸗ — 12(Rathaus), in der Parteibuchhandlung Böttget, ſoroie Dienstags und Freitags —7 Uhr auch in der eſchäftsſtelle zum Prelſe von 10 Pfg. zur Abgabe ge unterfertigte Geſchäfteſtelle zu richten und müſſen, um berückſichtigt werden zu können, ſpäteſtens bis kommenden Samstag, den 23. Oktober mittags 12 Uhr abholung werden in der kommenden Woche beſon⸗ ders bekannt hde 12⁵ 2 Die Geſch 9, Erdgeſchoß (wünrend des Neuhaues im Goldsaal Apollomeater.) dnmnt unnn ausgeführt von dem hervorragen · den Tanzpaar 8141 Nalla u. Memphis anschliessend Mondalntanz im publikum, Betelligung der Guste bei Kunsttünzen gestattet.: .. TTb Belße Danſer Max Curaunt — Verloõte. ODen gaag Matußet Stills Veartade 30a C, 20 Oktouber 1920. 8088 Bekanntmachung. Kartoffelberſorgung betr. Bei der am 30. S des Innern in Karlsruhe veranſtalteten Beſprechung über Kartoffelverſorgung, an der ſich Vertreter der iandwirtſchaftlichen Verbände der Landwirtſchafts⸗ kammer, der großen und mittleren Städte Badens, der Konſumgenoſſenſchaften, des freien und des chriſtlichen Gewerkſchaftskartells, des Ortskartells freier Angeſtelltenverbände, des Veamtenbundes, der Verbraucherkammer, ſowie die in Betracht kommen⸗ den Behörden beteillgten, wurde einſtimmig ein Erze eis von 20 bis 25 Mk. für den Zentner Kartoffeſn frei Bahnſtation des Erzeugerortes angemeſſen erklärt. Gegen Ueberſchreitüngen dieſes Preiſes wird ſtrafrechtlich vorgegangen werden. Wir geben dies zur allgemeinen Darnachachtung hiermit zur Kenntnis. 4 Mannheim, den 11. Oktober 1920. Kommunalverband Mannheim⸗Land. 48 Bedeutender Preissturz für Nahgarne u. 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