ö Donnerstag, 21. Olktober Maunheimor Mittag⸗Ausgabe. 1920.— Nr. 476. Bezugspreiſe: In Maunheim u. Umgebung monatl. einſchl. N..70 ngerlohn u. Einzi ühr M..—. 99 75 211 l. M. 250 977 Sae Eile Keenern 8 fn be aclſ⸗ widerruflich. eitſcge⸗ onto Nr. 1 Karlsruhe 1. B. u. Nx. 2017 Ludwigshafen a.—8— af.— Fernſprecher Nr. 7540— ts⸗Rebenſtelle in Mannheim: Neckarſtabt: Waldhofſtr. ö. Draht⸗Abreſſe: Generalanzeiger al. Badiſche Reueſte Nachrichten Anzeigenpreiſe: 1ſpalt. Rolonelzeile.50 Mk., ausw..— Mk., Stellengeſ. u. ngen 20% Nachl. Rekl. 8Mk. Annahmeſchluß: Für d. Mittagbl. vorm. 8½ f. d. Abendbl. nachm. 2 an beſtimmten Tagen, Stellen u. Ausgaben wird keine Veramw. übernommen. 75 Gewalt, Streiks u. dgl., Betriebsſtörungen, Materialmangel— beſchräntte Unsgaben od. f. verſpötete Uufnahme v. Anzeigen. Aufträge durch Jernſprecher ohne Gewähr. ½ Uhr. Für ſen w. berechtigen zu keinen Erſatzauſprüchen fausgefallene od. nach der Spallung. Die Schar Getreuer, die Herr Sin owiew in Halle nach der Abſtimmung um ſich ſammeln konnte— ſie betrachtet ſich auf Grund des verpönten demokratiſchen Prinzips als Herrin des Schlachtfeldes— iſt von den Mehrheitsſozialdemo⸗ kraten fürs Erſte durch den Ueber ang nach Moskau vollſtän⸗ dig geſchieden Das kleinere Häuflein aber, das ausßog, und das die alte Firma, wo es irgend geht, zu retten verſucht, wird von der Partei des Herrn Scheidemann auch weiterhin und jetzt vielleicht mehr als je mit dem liebenden Auge der verzeihenden Mutter betrachtet Auf dem Kaſſeler Parteitag fiel das Wort, daß die Mehrheitsſozialdemokratie ihre Arme öffnet, um die verlorenen Söhne aus der unabhängigen Par⸗ tei wieder an ihre Bruſt zu ſchließen. Kann die alte ſozial⸗ demotratiſche Partei wirklich hoffen, daß die unabhängigen Parteigänger als reuige Sünder zu ihr zurückkehren werden, oder wie liegen die Dinge? 8 Der Vorwärts beſpricht in ſeiner Morgenausgabe vom Dienstag/ den 19. Oktober(Nr. 516) das Manifeſt, in dem Dittmann und Genoſſen erklären, daß ſie die Unabhängig⸗ keit ihrer Partei als der wahren revolutionären Arbeiterklaſſe gegen die reformſozialiſtiſche aufrecht erhalten. Der„Vor ⸗ wärts“ verſucht ſich dieſer Kundgebung gegenüber dumm zu ſtellen und Verſtändnisloſigkeit zu heucheln, als wiſſe er nicht, was Dittmann und Genoſſen nun eigentlich wollen. Wir wollen ſeinem Verſtändnis etwas nachhelfen. Dittmann und enoſſen wollten genau das, was der Kaſſeler Parteitag ſo kraftvoll als ſein Ziel hingeſtellt hat: Eine rein proleta⸗ riſche Regierungspolitik. Sie wollen die Zügel einer ſolchen Politik im günſtigen Augenblick ergreifen und wenn es nicht anders geht, ſich dabei mit Gewalt durch⸗ ſetzen und mit Gewalt behaupten. Dieſe Forderung geht em„Vorwärts“, wie es ſcheint, über die Hutſchnur, denn er ſchreibt folgendes: Kann eine Partei, die alle putſchiſtiſchen Abenteuer verwirft, weil ſie die Sinnloſigkeit ſolcher Unternehmungen erkennt, ernſtlich glauben, eine Minderheit könne ſich der Gewalt bemächtigen und einer widerſtrebenden Mehrheit die ſozialiſtiſche Wirtſchaftsordnung aufzwingen? Wenn aber dieſer Unſinn nicht gemeint iſt, wenn man wirklich mit gegebenen Machtverhältniſſen rechnen, die Arbeiter dor Illuſionen und mit ihnen unvermeidlich verbundenen Fpehl⸗ Niehen, Vewahren will, welchen Sinn hat dann noch das Wort „Diktatur“? Wir möchten dem„Vorwärts“ empfehlen, eine ſolche Sprache doch auch mal mit Herrn Scheidemann zu reden und gelegentlich auch mal mit ſich ſelbſt. Denn während der Kaſſeler Parteiwoche haben die dortigen Redner und der VBorwärts ſich in radikalen Phraſen und Forderungen direkt überſchlagen und das 3“ i chen Regierungspolitik als greifbar nahe hingeſtellt. Warum zuckt der Vorwärts jetzt wieder davor zu⸗ dück? Durch vernünſtiges und gütliches Zureden gewinnt er die Herren Dittmann, Triſpien und Genoſſen und Frau Luiſe ietz ſicher nicht zurück. Die Frage iſt alſo, wird die Mehr⸗ heitsſozialdemokratie ſelbſt ſo vernünftig ſein, mit den ge⸗ gebenen Machtverhältniſſen zu rechnen oder wird ſie ſich von en unabhängig gebliebenen Unabhängigen doch noch wer· 5 rnachlinks ziehen laſſen? Herr Löbe, der ſozialdemo⸗ ratiſche Präſident des Reichstags, hat in Breslau in einer Be⸗ ſprechung des Kaſſeler Parteitages geſagt, Deutſchland ver⸗ dage den Schneckengang der„Reform“ nicht mehr lange. as klingt ſchon beinahe unabhängig. Jedenfalls ſind r auf die weitere Entwicklung geſpannt. Ab, Berlin, 21. Okt.(Pr.⸗Tel.) Auf eine Anfrage des USp. bg. Ludwig und Genoſſen an die preußiſche Staatsregie⸗ 8 iſt den Blättern zufolge mitgeteilt worden, daß das zeußiſche Miniſterium des Innern oder eine andere preu⸗ ſche Regierungsſtelle nicht beabſichtige, Strafverfol⸗ Zungen gegen diejenigen einzuleiten, die ſich der Dritten nternationale in Moskau angeſchloſſen haben. Eine Warnung vor Optimismus. ſchi Der Düſſeldorfer Korreſpondent der Kölni chen Zeitung 0 ldert die Lage im Induſtriegebiet nach der Spaltung und arnt nachdrücklichſt vor jedem Optimismus. Selbſt führende kelchtsſozialiſten, wie der preußiſche Miniſterpräſident Braun, 6 ebten in ihrem Optimismus eine gewaltige Enttäuſchung. graoſſe Dr. Braun war vor etwa drei Wochen in einer Pro⸗ deummrede in Duisburg der Auffaffung, daß die Spaltung rt. Unabhängigen eine der politiſchen Lage 9 augen könne; wenn ein Teil der Unabhängigen zur alten U ctei ſich zurückſehnte, dann werde es zwiſchen Sozialiſten dieſe, ommuniſten keinen Boden mehr geben. Angenommen, Meler Fall könnte eintreten, dann würde zweifellos die ſomaßrbleitsſozialdemokratie nach links gezogen fuß durch die notwendige Anpaſſung, wie durch den Ein⸗ and der bisherigen unabhängigen Führer. Noch nach einer eren Richtung wäre Optimismus nur von Schaden. Verſc werden da und dort im Induſtriegebiet, in der Preſſe und in lundammlungen Stimmen laut, die glauben, durch die vielen Spal⸗ 92 u, die immer weiterfräßen, würde das ganze ſozialdemokraliſche und e von rechts bis zu den Syndikaliſten und Anarchiſten kraftlos VBür uhnmächtig zu Aktionen gegen das Bürgertum werden, und das echnutum könne deshalb dieſe Spaltungen nur begrüßen. Dieſe nate Mg iſt ganz falſch. Im geeigneten Augenblick— und die Mo⸗ Warn arz und April vom letzten Frühjahr werden für immer ein und bilng bleiben— finden ſcch alle Richtungen wieder zuſammen Lor allden eine geſchloſſene Maſſe gegen alles, was Bürgertum heißt. ger walem laſſe man ſich nicht durch die Katzbalgerei, die jetzt im La⸗ Aimpft nabhängigen begonnen hat, täuſchen. Hier wird jetzt ge⸗ Es iſt num die Zeitungen, um die Kaſſen, um das Parteimaterial. don 5 nur eine Wiederkehr der Zuſtände, als die Unabhängigen ſich Für er Sozialdemokratie trennten, alſo gar nichts Neues. Das ondedertum möge ſich alſo nicht in Sicherheit wiegen, her duf nach der Spaltung der Unabhängigen ſic noch mehr als bis⸗ tum 9 ſich ſelbſt befinnen. Im Induſtriegeblet möge das Bürger⸗ degebnie vergeſſen, daß bei den letzten Reichstagswahlen das Schluß⸗ der Mer 60 zu 40 geweſen iſt. Das Aueeen iſt der Zahl nach in Vur eorheit, und dieſe Mehrheit verpflichtet. Leider iſt der Ruf: Peſahr z wacht auf!“ noch zu wenig gehört worden. Unmittelbare caft aus der Spaltung der Unabhängigen droht den Gewerk⸗ Lewütdigt und dieſe Folge des Haller Parteitags iſt noch zu wenig worden. Im Frühjahr 1919, kurz nach der Revolution, el einer rein proletari⸗ wurde im unabhängigen Lager ernſthaft erwogen, eigene Gewerk⸗ ſchaften zu bilden und dadurch die 2 der Ge⸗ werkſchaften, die heute an acht Millionen Mitglieder zählen, wenn nicht zu zerſchlagen, ſo doch in ihrem politiſchen Einfluß zu ſchwä⸗ 3 Man ließ dieſen Plan fallen und faßte den Entſchluß, in den ewerkſchaften zu bleiben, aber dieſe von innen heraus nach links zu revolutionieren und die Arbeitsgemeinſchaft mit den Arbeitgebern zu vernichten. Dem Metallarbeiterverband, der größten Gewerkſchaft, iſt das auch gelungen; Unabhängige haben hier heute die Führung, und in andern großen Gewerkſchaften beſtehen ſtarke Minderheiten der Unabhängigen. Wie dieſe Entwicklung in den Gewerkſchaften nach der Spaltung der Unabhängigen weitergeht, und ob die Kom⸗ muniſten jetzt in den Gewerkſchaften Fuß faſſen können, das müſſen die nächſten Monate zeigen. Sollten die Kommuniſten in die Ge⸗ werkſchaften eindringen, dann würde die Arbeitsgemeinſchaft noch mehr gefährdet ſein Juſammenſtoß zwiſchen den bürgerlichen und den ſozialiſtiſchen Parteien in Danzig. Danzig, 21. Okt.(WB.) In der geſtrigen Sbung der Verfaſſunggebenden kam es zu einem Abbruch der Ver⸗ infolge von Anläßlich der ebatte über das Richter⸗Wahlgeſetz hatte der Mehrheits⸗ ſozialdemokrat Müller Ausführungen gemacht, denen den Präſident des Landgerichts einer Erklärung ent⸗ zu müſſen glaubte. ls der Schriftführer der erfaſſunggebenden dieſes Schriftſtück im Auftrage des Prä⸗ ſidenten zur Verleſung bringen wollte, erhob ſich auf der linken Seite des Hauſes erregter Widerſpruch, der ſchließlich dazu führte, daß der USp.⸗Abg. Mau dem Schriftführer das Schriftſtück aus der Hand riß und vernichtete. Der hierauf auf der rechten Seite einſetzende Proteſt dauerte längere Zeit, ſo daß der Präſident beſchloß, die Sitzung auf eine Stunde u unterbrechen. In dieſer Zeit gelang es jedoch nicht, eine inigung herbeizuführen, ſo daß nach der Wiedereröffnung die Eitzang abermals auf 2 Stunden vertagt werden mußte. Nach 6 Uhr abends wurde die Sitzung zum 3. Male eröffnet. Ein Redner des Zentrums e⸗ im Auftrage der bürgerlichen Parteien die Erklärung ab, daß dieſe das Verhalten der links ſtehenden Parteien mißbilligten. Im Auftrage der USP. und der SP. erklärte ein Redner, daß die Geſchäftsordnung zuerſt von der rechten Seite des Hauſes ebrochen worden ſei und daß infolgedeſſen das Vorgehen des bg. Mau im Intereſſe der Wahrung der Rechte des Hauſes ebilligt werden müßte. Nach dieſen beiden Erklärungen etzte erneut ein Minuten dauernder Lärm im gan⸗ zen Hauſe ein, der ſich noch verſtärkte, als von deutſchnatio⸗ naler Seite ein Antrag auf Vertagung des Hauſes mit Mitte nächſter Woche eingebracht und durch Hammelſprung ange⸗ nommen wurde. Die Sozialdemokraten antworteten mit einem Antrage auf ſofortige Einberufung einer neuen Ple⸗ narverſammlung, die der Präſident ſodann auf Freitag dieſer Woche anſetzte. Sinowjew und Loſowsky vor dem Reichslag. Aelteſtenrat hatte man beſchloſſen, geſtern ſchon um vier Uhr auseinander zu gehen. Dafür ſprach man noch zu Beginn der 7. Abendſtunde von Sinowjew und Loſowsky, von Loſowsky und Sinowjew. Im Grunde 5 die Sache ungeheuer einfach. Zwei, milde ausgedrückt, ſkrupelloſe Demagogen, die in ihrer Heimat durch Gewalt und Schrecken zu waten pflegen, ſind nach Deutſchland gekommen, um das gleiche Evangelium von der erbarmenden Menſchenliebe auch bei uns zu predigen. Die Regierung hat reichlich ſpät ſich entſchloſſen zu handeln, wie ſie von rechtswegen längſt hätte handeln müſſen. Sie hat ſehr behutſam, unter Beobachtung aller diplomatiſchen, wenn das Wort in dieſem Zuſammenhang nicht zu grotesk klänge, und völkerrechtlichen Formalitäten, die Herren aufgefordert, ſich zu Schiff nach Rußland zu begeben. Im deutſchen Reichstag aber unterhält man ſich einen geſchlagenen Nachmittag, manchmal munter, manchmal in bleierner Langeweile, gelegentlich von fana⸗ tiſchem Gebrüll umtoſt und dann wieder in meſſerſpitziger Dialektik über die Doktorfrage, ob die Regierung auch im Recht war, wenn ſie die beiden soi⸗disant Ruſſen hinaus zu ſcheuchen ſich entſchied, ehe ſie vollends das deutſche Haus über unſeren Köpfen anzündeten. Sicherlich: Es gibt ja mancherlei Milderungsgründe, man war ſolange nicht beiſammen gewe⸗ ſen und hat das ſehnliche Bedürfnis, wieder einmal zu be⸗ ſtätigen, wie wenig man von einander hält. Am ſtärkſten war dieſes Bedürfnis eigentlich bei den beiden Gruppen, die ſich bis zum vorigen Wochenende noch unter demſelben, allerdings nachgerade etwas zerfetzten Zeltdach vereinigten. Stellenweiſe zum Beiſpiel, da Herr Ledebour mit den Koenen, Adolf Hoff⸗ mann, Stöcker und Paul Levi aus intimer Kenntnis, dieſer nicht immer reinen Seelen abrechnete, wird es ſogar beinahe amüſant. Zentrum und Demokraten halten ſich zurück und dämpfen— ſtärker wer ſich 0 bezwang— ihre Stimmen und auch die Sozialdemokratie, für die heute wieder Bern⸗ ſtein das Wort führt, kehrt nach einer reichlichen Anſtands⸗ pauſe wieder zu ſtaatspolitiſcher Vernunft zurück. Sinowjew und Loſowsky ſeien keine Waiſenknaben und keine verfolgten Unſchuldslämmer. Daheim, wo ſie die Fauſt am Hebel der Gewalt haben, verfolgen und unterdrücken ſie ſelder was Zeug und Leder hält. Andere wieder reißt der Zorn über dieſes ruſſiſche Affentheater hin und ſie ſetzen auf einen Schelm einen und einen halben. Immerhin, man kann es bedauern, daß über eine ſpruchreife und für verſtändige Leute ſonnenklare Sache ſoviel Worte gemacht werden. Aber man kann zur Not pſychologiſch es verſtehen. Eine leiſe Enttäuſchung brachte nur der Reichsmini⸗ ſter des Auswärtigen, der den närriſchen, nicht ein⸗ mal ernſt gemeinten Antrag der unabhängigen Rechten für wichtig genug gehalten hatte, perſönlich auf ihn zu antworten. Nicht ſo, als ob das, was Herr Simons zu dem Fall ſelber zu ſagen hatte, weſentlich zu beanſtanden geweſen wäre. Man kann ja darüber ſtreiten, ob man dieſe Schürer der Weltrevo⸗ lution ins Land laſſen durfte. Herr Simons und mit ihm das Reichskabinett ſcheinen in dieſen Stücken es mit der Abſchreckungstheorie gehalten zu haben: Wenn man die kommuniſtiſchen Hetzapoſtel erſt von Angeſicht zu An⸗ geſicht geſehen hätte, würde der geſunde Sinn der deutſchen Arbeiterſchaft ſchon von ihnen abrücken. Ob dieſer Erfolg, wie Berlin, 21. Oktober.(Von unſerm Berliner Büro.) Im der Miniſter meinte, in Halle wirklich eingetreten iſt, kann zweifelhaft ſein. Aber wie geſagt, darüber ließ ſich am Ende ſtreiten. Befremdend wirkte, und diesmal noch weit mehr als im Sommer, die kühle dogmatiſche Art, wie der Mi⸗ niſter ſich von neuem mit dem Bolſchewismus und ſei⸗ nen ruſſiſchen Repräſentanten abfinden zu müſſen glaubte. Im Juli, als der Reichsminiſter des Auswärtigen das organiſato⸗ riſche Genie des Bolſchewismus pries, wurde uns geſagt, und der Miniſter beteuerte es ſelber, daß es ein Mißverſtändnis und in gewiſſem Sinne eine Entgleiſung geweſen war. Heute zog er dieſelben Pfade, ſprach von den„Verſtändige⸗ ren unter den ruſſiſchen Führern“(wo ſind ſie, was taten ſie in ſolcher Richtungd) beteuerte, was doch nur von manchen und namentlich unproduktiven Schichten gilt, daß kein Volk bei uns zur Stunde ſo populär ſei, wie das ruſſiſche und ver⸗ ſicherte, das Kaiſerwort von der ruſſiſchen und der deutſchen Trauer zeitgemäß variierend: Wir können nur hochkommen, nicht gegen das ruſſiſche Volk, ſondern mit ihm. Ach ja, ach ja. Aber einſtweilen gibt es in Rußland überhaupt kein Volk, nur eine ſtumme, dumpfe, täglich um das bißchen Leben zitternde Maſſe, über der ein Häuflein raſſefremder Deſperados, die die neunſchwänzige Knute ſchwingt. Dieſes ruſſiſche Volt wird nicht hochkommen und wer mit ihm Connubium und Commercium ſucht, ißt ſich ſelber den Tod. Das aus Not und Qual einmal erſtehende Rußland aber, wird jedem fluchen, der ſo oder ſo ſeinen Würgern Beiſtand lieh. Indeſſen, der Antrag der Gruppe Criſpien wurde zu guterletzt einmütig vom ganzen Hauſe abgewieſen. Berlin, 21. Oktober.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Deutſchnationale Volkspartei hat folgende Anfrage an die Reichsregierung gerichtet: Nach Mitteilung der„Isweſtija“, dem amklichen Organ der bolſchewiſtiſchen Regierung in Moskau, iſt anfangs Juli der kommuniſtiſche Agitator Sachs aus Deutſchland wieder in Rußland angekommen. Nach der Mitteilung des Blattes hatte Sachs anderthalb Jahre die kommuniſtiſche Bewegung in Deutſchland bearbeitet. Darnach wurde er von der Sowjetregierung zum Chef der bolſchewi⸗ ſtiſchen Propaganda in Deutſchland ernannt. Sachs wurde von deutſchen Behörden verhaftet, aber wieder in Freiheit geſetzt. Iſt die Regierung in der Lage, anzugeben, welche Reſſorts und welche Perſönlichkeiten die inreiſeerla ub⸗ nis bearbeitet und dem ruſſiſch en Agitator geſtattet haben, unbehindert in Deutſchland ſeine ſtaats⸗ feindliche Tätigkeit aufzunehmen? Sitzungsbericht. WB. Berlin, 20. Oktober. Präſident Löbe eröffnet die Sitzung um 2½ Uhr. 5 Am Miniſtertiſch erſcheint der Vizekanzler und Reichsjuſtiz⸗ miniſter Heinze. Auf der Tagesordnung ſteht zunächſt der Antrag der Unab⸗ hängigen auf Aufhebung des Ausweiſungsbefehls gegen Sinowjew und Loſowski. Abg. Roſenfeld(..) begründet den Antrag gegen den Ausweiſungserlaß, der ganz den alten Bismarckſchen Geiſt atme. Es ſei die höchſte Zeit, daß endlich ein Ausländerrecht geſchaffen werde. In England gibt es ein Aſylrecht, in Deutſchland beſteht ein ſolches nur für Reaktionäre. Anlaß zum heutigen Antrag gebe die empörende Behandlung der ruſſiſchen Delegierten Sinowjew und Loſowsky. Redner wendet ſich beſonders gegen den preußi⸗ ſchen Miniſter Severing, der dem Wunſche der Reichsregierung bereitwillig entſprochen habe, ohne ſich auch nur die Mühe zu geben, ſeinen Erlaß zu begründen.(Die Ausführungen des Redners werden vielfach von Zwiſchenrufen unterbrochen und führen zu großer Unruhe des Hauſes.) Die ſozialiſtiſche Arbeiterſchaft proteſtiere energiſch gegen die Ausweiſung, weil ſie jede terroriſtiſche Maßnayme verabſcheue. Man ſehe doch endlich davon ab, eine ſich durchſetzende geiſtige Bewegung zu unterdrücken. (Stürmiſche Heiterkeit.) Ein neuer Geiſt müſſe in Deutſchland einziehen.(Erneute ſtürmiſche Heiterkeit.) Die Ausweiſung ſei offenbar nur der Auftakt zu einem ſcharfen Vorgehen der bürger⸗ lichen Regierung gegen die deutſche Arbeiterſchaft. Ein neuer 9555 ſcheine bevorzuſtehen. Dagegen würden die Arbeiter auf der Hut ſein. Miniſter des Aeußern Dr. Simons gibt einen Ueberblick über die Vorgeſchichte der Zulaſſung der ruſſiſchen Delegierten. Im Anſchluß an den Beſuch einer linksſtehenden deutſchen Miſſion in Sowjetrußland ſei der Beſuch einer entſprechenden ruſſiſchen Gegenkommiſſion in Ausſicht geſtellt worden. Dementſprechend ſei drei ruſſiſchen Gewerkſchaftsführern die Einreiſe geſtattet worden und zwar auf 4 Wochen. Eme Aufforderung, dieſe Zahl auf 11 zu erhöhen, ſei abgelehnt worden, zumal eine Kommiſſion deutſcher Gewerkſchaftler ausdrücklich erklart habe, einen Zweck habe nur die Anweſenheit beſtimmter Gruppen von Gewerkſchaftlern. Dieſem Wunſche entſprechend ſei noch vier Herren die Einreiſeerlaubnis erteilt worden. Trotzdem ſeien in Hamburg auch die nicht zuge⸗ laſſenen Delegierten eingetroffen. Man habe dieſe letzteren dort zu⸗ rückbehalten und ſie hätten die Gelegenheit zu ausgiebiger Agitation ausgenutzt. Den übrigen Herren ſei zur ausdrücklichen Bedingung ihrer Zulaſſung gemacht worden, daß ihre Verhandlungen nur ge⸗ werkſchaftlichen, ſozialen und wirtſchaftlichen Charakter tragen dürfen, aber keine Reden politiſcher Art gehalten werden ſollen. Das habe ſie nicht abgehalten, das doch zu tun und ſo mußte dem Treiben des Herrn Loſowsky Einhalt getan werden. Eine Verlängerung ſeiges Aufenthaltes konnte nicht mehr in Frage kommen. Da er nach Italien weitex reiſen wollte, wollten wir ihn auch nicht ſofort ausweiſen. Inzwiſchen hat Herr Loſowski ſich weiter über alle Vorſchriften hinweggeſetzt. Statt wie ihm aufgegeben worden war, in Berlin zu bleiben, iſt er nach Halle gegangen. Nun blieb uns nichts weiteres übrig, als die preußiſche Regierung um ſeine Ausweiſung zu erſuchen. Den Beweis, daß er entgegen den Zulaſſungsbedingungen politiſche Reden gehalten hat, kann ich jederzeit erbringen. Inzwiſchen kam auch aus Italien der Beſcheid, daß er dort nicht zugelaſſen ſei und ſo blieb nur der Rückweg nach Rußland offen. Was den Fall Sinowjem anbetrifft, ſo iſt ihm und einem andern Delegierten, der aber nicht gekommen iſt, auf Wunſch der Unabhängigen Partei die Erlaubnis der Einreiſe erteilt worden. Der Inhalt ſeiner Reden iſt ja allgemein bekannt. Das Kabinett konnte gernichts anderes, als ſein weiteres Auftreten verhindern. Daß unſere Polizei nicht allzu viel Umgangsformen beſitt, wiſſen wir alle. Aber wie kommen gerade die Vertreter der Sowſetrepublik dazu, ſich darüther zu beklagen, die doch ganz andere Bei⸗ ſpiele der Polizeiherrſchaft gegeben haben? Auf Gel⸗ tendmachung ſeiner Hoheitsrechte gegenüber dem Ausland könne kein Staat verzichten. Zur deutſchen Arbeiterſchaft aber hege er das Vertrauen, daß ſie auf die Dauer erkennen wird, daß die⸗ Methoden Nußlands nicht die unſrigen ſind. Wie aber eine Partei ſich die unabhängige nennen könne, die ihre Abhängigkeit von Moskau ſo deutlich bekunde, verſtehe er nicht. Gewiß ſei die — — ——— 1* 186 worden. Als der Redner muß, deſſen Naſe einem nicht gefällt. würden. 2. Seite. Nr. 476. Maunheimer Geuerai-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) . nze Angelegenheit eine Belaſtungsprobe für unſere eziehungen zu Rußland, aber die ruſſiſche Regi rung müſſe ſich darüber klar ſein, daß ſie ſelbſt einen großen Teil der Schuld daran trage, weil ſie allen Abmachungen zum Trotz das Auftreten ihrer Vertreter nicht hindern konnte. Redner ſchließt mit einem Hinweis auf den feſten Glauben des deutſchen Volkes an die Fukunft des ruſſiſchen Volkes. Abg. Bernſtein(.) bedauert das Fehlen eines Fremben⸗ rechts und empfiehlt ein Aſylrecht, ähnlich wie es die Veueinigten Staaten beſitzen. Abg. Wulle(dntl.) ſchildert die Tätigkeit des Herrn Apfel⸗ baum(Sinowjew), der mit Mord und Todſchlag in Ruß and vorgegangen ſei. Ihm ſei in Halle ſelbſt das Wort Bluthund zugerufen worden. Die Mehrbeit des deutſchen Volſes habe das Verhalten der Regierung für eine ſelbſtverſtändliche Pflicht g⸗halten. Zu bedauern ſei nur, daß man die beiden Leute überhaupt ins Land gelaſſen habe. Jedenfalls müſſe der Ausweiſungsbeſehl ſofort voll zogen werden. Abg. Dr. Bel!(Zentr.) ſpricht ſich für Ablehnung des Antrags aus, plädiert aber, ähnlich wie der Abg. Vernſtein, für ein interngtiongles Uebereinkommen in Sachen deg Frembenrechts. Abg. Dr. Maretzky(D. Pp.): Wir fordern die energiſche Anwendung der beſtehenden Geſetze, auch gegen diejenigen, die zur kommuniſtiſchen Revolution auffordern. Das wird der Maſſen⸗ ſugeſſion am beſten entgegenwerken. Abg. Peterſen(Dem.) hält das Verhalten der Megierung für richtig und für ein politiſch gerechtfertiges Vorgehen. bg. Koenen(Lnke U. S..): entbietet Sinowſew den Gruß der deutſchen Arbeiterſchaft, die deſe ihrem bewahrlen Führer ſchulde.(Großer Lärm). Er dankt ihm für das Vorbild, das er durch ſeine muſtergültige Verwaltung in Petersburg ge⸗ geben habe. Das Ernährungs⸗ und Wohnungsproblem e er elöſt(Stürmiſche Heiterkeit). Alle Schauermärchen uber den Bol⸗ enns ſeien von der antibol Jewiſtiſchen Loga ausgeſtreut die Rechte und die Kaiſer und die Könige für die Wunden der Arbeiter verantwortlich machte, erhob ſich großer Lärm und Pfuirufe. Die Rechte habe Terrorismus ver⸗ übt, als ſie die Arbe ter für ſich bluten liez.(Stürmiſche Unter⸗ brechung, Glocke des Präſidenten.) Redner dankt dann dem Herrn Viktor Kopp für ſeine Bemühungen, die wiſſenſchaftuchen Bez eh⸗ ungen zu Rußland wieder aufzunehmen, um ſo bedauerlicher ſei es, wenn Abgeordnete der Rechten leils aus Untenntnis, teils mit Abſicht Rußland beſchimpfen. Sinowjew ſei en echter Ruſſe und Hhabe niemats vden Kamen Apfelbaum getragen. Den Antrag würde ſeine Partei unterſtützen, ſie lege ihm aber keine Bedeutung vei. Was die Rechtslage anbelangt, ſo ſei ſie wenigſtens im Falle Sinowjew klar. Dieſer ſei ausdrucklich zum Parte tag gekommen. Datz er Ruſſiſch ſprechen/ wurde, hatte jebem eingeleuchtet. Die geſamte Preſſemeule von der„Freiheit“ bis zu Herrn Kulle ſtimme in das Wutgeheul gegen ihn ein. Nun olle ein Ausnahmegeſe kommen. Es wird aber doch immer im Alten bleiben, daß der unter dem Geſetz leiden Redner wendet ſich dann gegen Bernſtein, der erklärt habe, Sinowjew und Loſowfti ſeien Unterdrücker. Wenn Snowjew wirklich Blut vergoſſen habe, dann habe er es im Kampfe der Arbeiterſchaft gegen die Vourgeoiſte etan, das ſei immer noch beſſer, als das Bündnis der Sozialdemo⸗ raten mit den Weißgardiſten, und daß das Blut von tauſenden von Arbeitern vergoſſen wurde. Im übrigen bemühte ſich der Red⸗ ner feſtzuſtellen, daß Sinowjew ſeine Verſprechungen gehalten habe und beſonders keinen Terror verübt habe. Ein Antrag auf Schluß der Debatte wird angenommen. Das Schlußwort erhält Abg. Ledebour(U. S..): Das Recht der eien Meinungsäußerung dürfe nicht eingeſchränkt werden, ob er Betreffende heimatsberechtigt ſei oder nicht. Das Strafgeſetz könne nicht zur Anwendung gelangen, weil in der Rede Sinow⸗ r⸗ nichts ſtraßbares vorgekommen ſei. Mit Gewalt könne man eine geiſtige Bewegung totmachen. Daher ſei er gegen alle terro⸗ riſtiſchen Gewaltmaßnahmen, mögen ſie von Herrn Marelky in Bismarckküraſierſtiefel oder von dem kommuniſtiſchen Herrn Koenen ausgehen, der Herrn Sinowjew ſo als unſchuldigen Ge⸗ legenheitsterroriſten hingeſtellt habe. Aber Herr Sinowjew müßte hierbleiben, damit die deutſchen Arbeiter bald von ihm kuriert 8 iſt der Grund unſeres Antrages. Jum Schluß kam es zu einer lebhaften Ausetnander⸗ geſchechte zwiſchen ihm und den Kommuniſten über die Vor⸗ geſchichte des Antrages, die wiederholt zu ſtürmiſchen Unterbrech⸗ ungen, großer Heiterkeit und vielen Zwiſchenrufen Anlaß gab. Nach einer Reihe perſönlicher Auseinanderſetzungen zwiſchen Dr. Loewy(Kom.) und Ledebour(..P. wird der Antrag der U. S. P. abgelehnt. Die Vorlage gegen die Kapitalflucht wird einem Ausſchuß überwieſen. Nächſte Sitzung Mittwoch, den 27. Oktober, 1 Uhr nachmittags. Tagesordnung: wird ſein: Interpellation wegen der Beſchlag⸗ nahme der Dieſelmotoren. 5 der Kampf um die 5zialiſierung. Berlin, 21. Oktober.(Von unf. Berl. Büro.) Ueber die 5 ec der Deutſchen Volkspartei glaubt die, ſiſche Zeitung“ berichten zu können, daß in ihr die Haltung der dem Kabinett angehörenden Mitglieder in Sachen der Sozialiſierung allgemein gebilligt wurde. Die „Voſſiſche Zeitung“ fährt fort: Der Beſchluß des Kabinetts lautete dahin, nach Kenntnisnahme der Vorſchläge der Soziali⸗ ſterungskommiſſion einen Geſetzentwurf auszuarbeiten. Das Kabinett hat ſich damit keineswegs an die Vorſchläge der Kommiſſion gebunden, ſondern nur ſich darauf geeinigt, ſo⸗ fort einen Geſetzentwurf ausarbeiten zu laſſen. In Wirklich⸗ keit beſtehen innerhalb des Kabinetts ſtarke Gegenſätze in der Sozialiſierungsfrage. Die Deutſche Volkspartei lehnt auch die Vorſchläge Rathenaus ab. m. Köln, 21. Okt.(Pr.⸗Tel.) Die Kölner Handels⸗ kammer nahm in einer geſtrigen Vollſitzung nach einem Bortrag des Direktors des Rheiniſchen Braunkohlenſyndi⸗ kats Dr. Silverberg zur Frage der Sozialiſierung des Berg⸗ baues einſtimmig eine Entſchließung an, in der es u. a. heißt: Die Handelskammer zu Köln kann ſich mit den beiden Vorſchlägen des Sozialiſierungsausſchuſſes für die Sozialiſte⸗⸗ rung des Bergbaues ſowohl vom Stondpunkt des Kohlen⸗ bergbaues als vom Standpunkt der Verbraucher nicht ein⸗ perſtanden erklären. Sie erwartet, daß der vom Reichs⸗ kohlenrat und dem Wirtſchaftsrat eingeſetzte gemeinſame Ausſchuß unter Ablehnung dieſer Vorſchläge zu Vorſchlägen kommen wird, die ohne Erſchütterung der Grundlagen un⸗ ſerer Wirtſchaft das zurzeit wichtigſte Ziel, die Steige⸗ rung der Förderung zu erreichen geeignet ſind. Man muß mit Sicherheit nach den bei anderen Staatsbetrieben emachten Erfahrungen mit einer Verringerung der und einer Erhöhung der 0 koſten und Kohlenpreiſe rechnen, alſo mit einer in der gegenwärtigen Lage der Verbraucher noch viel weniger als jemals erträgliche Verſchlechterung und Ver⸗ teuerung der Kohlenverſorgung. Eine Ordnung der Kohlenwirtſchaft wird nur gefunden werden können, wrlüßt. den vom Sozialiſierungsausſchuß betretenen Weg verläßt. Auch den Plan einer Reichswirtſchaftsbank lehnte die Kammer in einer Entſchließung einſtimmig ab. n 20. Okt. der Innungsausſchuß der vereinigten Innungen 0 Dortmund hat zur Sozialiſierung des Kohlenbergbaus ſolgende Entſchließung ange⸗ nommen: Die Vertreter des Dortmunder Handwerks können ſich mit den geplanten Se zialiſterungsbeſtrebungen des Kohlenbergbaus nich: sinverſtanden erklären und proteſtieren mit Entſchiedenheit gegen dleſe Art von„Kohlenreform“, weil die bisher bekanmgewor⸗ denen Vorſchläge keine Gewähr dafür bieten, daß die Soziallſierung 5 eine Hebung und Verbilligung der Kohlenerzeugung zur Folge haben wird. Ein Experiment, wie das beabſichtigte, muß von vornherein den Keim des Mißlingers in ſich tragen, wenn es ohne Rückſicht auf die etwaigen Folgen für unſere Volkswirtſchaft lediglich zu dem Zweck unternommen wird, die Volksmaſſen zu beruhigen. Unſere wirtſchaftlichen Nöte können nur gebeſſert werden, wenn wir den Weg zum Arbeitsfrieden finden, und dieſer Weg führt nach unſerer Auffaſſung über di⸗ Arbeitsgemeinſchaft, wie ſie zwiſchen Induſtrie und Handwerk einerſeits und der Arbeiterſchaft anderſeits neuerdings gedacht und angeſtrebt wird. Der Jall Hermes. 2Berlin, 21. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Das Reichs⸗ kabinett hat ſich in der geſtrigen Sitzung mit dem Fall Her⸗ mes will ſagen, mit den neuen Angriffen in der letzten Zeit. Natürlich haben auch alle Fraktionen zu ihm Stellung genommen, die meiſten wohl mit dem Ergebnis, von dem wir ſchon geſtern hier 1 Man werde zunächſt einmal abwarten, was aus der durch das Reichsjuſtizminiſte⸗ rium eingeleiteten Unterſuchung herauskommt. Dieul chland und Polen. Berlin, 20. Oltbr.(WB.) Der Präſident der Kom⸗ miſſtion zur Jeſtſetzung der deutſch polniſchen Grenzen, Gene⸗ ral Dupont, wies in einer an die beutſche Delegation gerich⸗ teten Note barguf hin, daß entzezen den Weiſungen der Bot⸗ ſchafterkonſerenz vom 15. Auguſt und 1. Oktober die drei Ge⸗ meinden Klein⸗Lobenſtein, ale n⸗Kappern und Groſchken des Oſteroder Kreiſes der polniſchen Regierung bisher nicht über⸗ geben wurden. Die Räumung durch die deutſche Verwaltung ſt nunmehr auf den 31. Oltober elf Uhr vormittags feſtgeſetzt. Berlin, 20. Oktbr.(WB.) Die Verhandilungen über die Rückführung der Soldauer Flüchtlinge führten zu einem deutſch⸗polniſchen Abkommen. Etwa 25 der Flüchtlinge, näm⸗ lch 1426 Perſonen können in der Zeit vom 18. bis 20. Oktober in ihre Heimſtätten zurückkehren. Die Rückkehr iſt mit dem Zeſamten nach Deutſchland gebrachten Hab und Gut geſtattet. Die Hemgeke rten treten außerdem wieder in den Beſitz ihres geſamten in Soldau zurück elaſſenen Eigentums. Die end⸗ liche Erledigung des deutſchen Antrages auf Rückführung der vor den Kriegse eign ſſen geflüchteten Soldauer iſt der ver⸗ ſtändnisvolfen Arbeit der beiderſeitigen Unterhändler zu danken. Auch der Nojwode von Pummerellen Brojski, er⸗ warb ſich um die Löſung des Konfliktes ein beſonderes Ver⸗ dienſt. Abgeſehen von dem auf kleineren Vergehen be⸗ ſchrönkten Amneſtie, ent ält das Abkommen keine Garantie, es beſteht jedoch kein Anlaß an den von dem polniſchen Unter⸗ händler, Prinz Woroniecki, wiederkolt auf das nachdrücklichſte abgecebenen mündlichen VPerſprechen zu zweifeln, daß die polniſchen Behörden das Abkommen gewiſſenhaft durchführen werden und bei ſeiner Anwendung in woblwollendſter und lonalſter Weiſe verfahren werden. Wegen der noch zurück⸗ gebliebenen Flüchtlinge werden die Verhondlungen fortgeſebt. Ueber ihren Fortgang wird die Oeffentlechkeit unterrichtet werden. Die oberſchleſiſche Frage. IBerlin, 21. Oktober.(Von unſerm Berliner Büro.) In der heutigen Vormittagsſitzung des Reichstagsausſchuſſes für auswärtige Angelegenheiten, der auch das preußiſche Staats⸗ miniſterium und die Führer der Landtagsfraftionen beiwoh⸗ nen, wird in erſter Reihe die oberſchleſiſche Frage be⸗ ſprochen werden, und es ſollen, wie wir ſchon mitteilten, bei der Gelegenheit vertrauliche Erklärungen abgegeben werden. der Krieg im Oſten. Helſingfors, 20. Oktbr.(WB.) Nach von der bolſche⸗ wiſtiſchen Preſſe veröffentlichten Informationen iſt General Budyennis mit den ukrainiſchen Aufſtändiſchen in Verbindung getreten. Er ſoll bereits an den Operationen gegen die Bolſchewiſten teilnehmen. — AKowno, 20. Oktbr.(Lit. Nach einem Telegramm aus Suwalki begaben ſich der Vertreter Litauens bei der Kontrollkommiſſion des Völkerbundes und der litauiſche Verbindungsofftzier einer Aufforderung des Vorſitzenden der Kommiſſion folgend, geſtern von Suwalki nach Warſchau. Ne Skreilbewe zung der engliſchen Bergarbeiler. Rokterdam, 20. Oktbr. Der Nieuwe Rotterdamſche Cou⸗ rant meldet aus London: Ungefähr 50 000 Arbeiter der Eiſon⸗ und Stahlinduſtrie ſind infolge des Kohlenſtreikes erwerbslos. Die Schiffswerften dürften den Streik nur noch höchſtens 14 Tage aushalten können. In Nord⸗Norkſhire ſteht der größte Teil der Eiſen⸗ und Stahlfabriken ſtill. Der Eiſenbahnerver⸗ band von Nork ſtimmte einer Entſchließung zu, in der erklärt wird, die Weigerung der Regierung, die gerechten Forderun⸗ gen der Bergleute zu erfüllen, ſei ein direkter Angriff auf das Gewerkſchaftsweſen und wies ſeine Delegierten an, für den Streik zu ſtimmen. London. 21. Oktbr.(Havas.) Im geſtrigen Unterhauſe erklärte der Sekretär des Handelsmarineamtes in Beantwor⸗ tung einer Anfrage, daß nicht nur kein mit Kohlen beladenes Schiff die Erlaubnis zur Ausfahrt aus einem britiſchen Hafen erhielte, ſondern daß vielmehr alle mit Kohlen verſehenen Dampfer zurückbehalten würden, bis über die Verwendung der Ladung entſchieden ſei. Irlands Freiheitskampf. Rolterdam, 20. Oktober.(W..) Der Nieuwe Rotter⸗ damſche Courant meldet aus London: Die iriſchen Biſchöfe nahmen 50 einer in Maynoth abgehaltenen Verſammlung eine Entſch ltung an, in der erklärt wird, die Verwaltung kennzeichne ſich durch Terrorismus, Parteilichkeit, Schwäche und Verbrechen, die nicht allein von dunklen, unverantwort⸗ lichen Perſonen, ſondern von der Regierung geduldet und er⸗ mutigt würden. Die Biſchöfe betonen, daß die Männer ge⸗ martert und die Frauen mißhandelt würden und fordern eine gründliche Unterſuchung der in Rede ſtehenden Vorkommniſſe ſowie das Recht der Selbſtbeſtimmung für Irland. die Krankheil des Königs von Griecheuland. m. Paris, 21. Okt.(Pr.⸗Tel.) Wie die Abendblätter mel⸗ den, hat nach einer Depeſche aus Rom die Funkenſtation des im Hafen von Brindiſt liegenden griechiſchen Dampfers „Tronitos“ geſtern abend aus Athen einen Funkſpruch auf⸗ genommen, worin der Tod König Alexanders an⸗ geſagt wird. Das„Journal des Debats“ ſagt, dieſe Nachricht ſei bis jetzt nicht beſtätigt. Sie ſcheint verfrüht zu ſein. Deulſches Reich. Der fampf um die Dieſelmokore. München, 21. Oktbr. von Vertretern der kommuniſtiſchen Partei, beſchickt von den 8 Kreiſen Bayerns, kam wie das Münchner Organ der K. P. D. mitteilt, zu folgendem Beſchluß: Die kommuniſtiſche Partei fordert die Arbeiter auf, ſich an der Zerſtörung der für das 8* Ne. 12 1 8 (Priv.⸗Tel.) Eine Konferenz deutſche Wirtſchaftsleben ſo hochwichtigen Dieſelmotoren nicht zu beteiligen, und dahingehenden Aufforderungen ſich mit allen Krüften zu widerſetzen. Bei etwaiger Beſchlagnahme derartiger Motoren durch die Entente, werden die Arbeiter aufgefordert, keine Hilfe zu leiſten. Maßnahmen für den Preisabbau. AKoburg, 20. Oktober.(W. B) Unter dem Vorſitz des Miniſterial⸗ direktors Hüttenheim vom Reichswirtſchaftsminiſterium und unter Teilnahme von Miniſterialdirektor. Dr. Heinrich vom Reichsminiſte⸗ rium für Ernährung und Landwirtſchaft findet hier vom 19. bis 21. Oktober eine Konferenz zur Beratung von Maßnahmen für den Preisabbau ſtatt. Das Ergebnis wird als Material für verwal⸗ tungstechniſche und geſetzgeberiſche Maßnahmen zum Zwecke des Preisabbaues dienen. 0 Zenkralausſchuß für Auslandshilfe. Berlin, 20. Oktbr. Der Deutſche Zentralausſchuß füt Auslandsh lfe traf geſtern eine Vereinbarung mit dem Zen⸗ tralkomitee der deutſchen Vereine vom Roten Kreuz, wo⸗ durch ein enges Zuſammenarbeiten der beiden Organiſationen gwährleiſtet wird. Im weſentlichen werden danach die der Länder und die örtlichen Unterorganiſationen des Zentralausſchuſſes mit der Unterrer⸗ teilung der ausländiſchen Liebesgaben in den Kommunalver⸗ bänden betraut. In den Wohlfahrts ausſchüſſen wird insbeſon⸗ dere auch dem Raten Kreuz der entſprechende Einfluß auf die Verteilung der Liebespaben zuseſichert. In den von den Wohlfahrtscusſchüſſen zu bildenden Arbeitsausſchüſſen wer⸗ den künſtiglin das Rate Kreuz und wenn möglich auch die in Frage kommenden Frauenvereine vom Noten Kreuz ſowie die Arbe ter vertretung Sitz und Stimme haben. Badiſcher Caudiag. Karlsruhe, 20. Okt. Nach der über zweimonatigen Sommer⸗ und Herbſtpauſe trat am Mittwoch nachmittag der Landtag wieder zuſammen. Präßdent Dr. Kopf begrüßte die faſt vollzählig er⸗ ſchienenen Abgeordneten, gedachte der vor hundert Jahren erfolgten Erundſteinlegung des Ständehauſes und gab im folgenden eine grode Anzahl neuer Eingänge, darunter 38 Geſuche aus Beamten⸗ kreiſen, aus Gemeinden, Verbänden und Genoſſenſchaften bekannt. Auf Vorſchtaa des Abg. Dr. Schofer(Itr.) wurde die Wahl des Präſidiums durch Zuruf vorgenommen und dietes ein⸗ ſtimmig in folgender Zuſammenſetzung wiedergewählt: Präſi ent Abg. Dr. Kopf(Atr.), 1. Viawräſident Abg. Maler⸗Heidelberg (Sog). 2. Vizepräſident Aba. Ihria(Tem.) Ju Schriftfüdrern wurden gewählt: die Abgg. v. Gleichenſtein(Itr.), Richter(Soz), Kölblin(Dem.) und Schöpfle(D..), letzterer anſtelle des Abg. Mager(AR.) Darnach wurden die Mitglieder der einzelnen Aus⸗ ſchüſſe beſtimmt. Gewählt wurden zum Vorſitzenden des Verfaſ⸗ ſungsausſchuſſes Abg. Dr. Glockner(Dem.), zum Stellvertreter Abg. Wittemann(Ztr.); zum Vorſitzenden des Geſchäftsordnungsaus⸗ ſchuſſes Abg. Külblin(Dem.) und zum Stellvertreter Abg. Geck (Soz.), zum Vorſitzenden des Haushaltsausſchuſſes Abg. Marum (Soz.) und zum Stellvertreter Abg. Dr. Glockner(Dem), zum Vorſitzenden des Ausſchuſſes für Geſuche Abg. Horter(Sos.]), zum Stellvertreter Aba Schneider⸗Heidelberg(Itr.), zum Vorſitzenden des Ausſchuſſes für Eiſenbahnen Abg. Duffner(Itr.) und zum Stellpertreter Abg. Kölblin, zum Vorfitzenden des Ausſchuſſes für Rechtsuflege Abg. Dr. Zehnter(Itr.) und zum Stellvertreter Abg. Strobel(Sos.) Weiter teilte Präſident Dr. Kopf mit, daß Frau Platenius (Dem.) ihr Amt infolge zu ſtorker Inanſpruchnahme in Freiburg niedergelegt habe. An ihre Stelle tritt das frühere⸗ Mitglied des Badiſchen Landtags Dr. Bock in Müllheim.— Hierauf wurde die Sitzung geſchloſſen. Nächſte Sißung unbeſtimmt. Zum Verfall des Heidelberger Schloſſes. „Katlsruhe, 21. Okt. Die demokratiſcho Heidelberger Abgg. Dr. Leſer und Dr. Gothein haben im Lndtag kurtze Anfrage eingebracht:„In der Tages⸗ wie in der Fachpreſſe iſt züngſt eine beunruhigende Nochricht über den zunehmenden Verfall des Heidelberger Schloſſes verbreitet worden. Darin hieß es, namentlich ſei der Otto⸗Heinr chsbau gefährdet, und es war die Forderung erhoben, die kunſtverſtändigen Kreiſe ſollten mit allem Nachdruck die ſofortige Reſtaurierung dieſes ſtonnten Teiles des Schloſſes fordern, der ſie bekanntlich mit Recht widerſtreben, und der gegenüber ſie die beſtmögliche Erhaltung dieſes bedeutendſten Werkes der deutſchen Frührennaiſſancee wünſchen. Wir fragen an: 1. Werden die laufenden Ueberwachungs⸗ und Unterhaltungs⸗ arbeiten am Otto⸗Heinrichsbau— wie Schutz vor Abbröckelungen, vor Eindringen don Regenwaſſer, Evneuerung ganz ſchadhafte Steine und dergleichen,— auf die gleiche Art und im nämlichen Umfang wie früher durch das Schloßbaubüro durchgefuhrt? 2. Ge⸗ denkt die e die Frage einer Sicherung der Faſſade des Otto⸗Heinr chbaues gegen die Gefohr des Einſturzes, ihrer großen Bedeutung entſprechend, weiter zu verfolgen?“ Letzte Meloͤungen. Oſttirol ſuchl Anſchluß an das Reich. J Berlin, 21. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Wie aus Linz gemeldet wird, wurde in einer Verſammlung von Vertretern der Landwirtſchaft, der Gewerbetreibenden und Arbeiter O ſt⸗ tirols im Namen der Bewohner dieſes Teils Tirols der Anſchluß an das Deutſche Reich unter dem Namen deutſch⸗ öſterreichtſcher Gau Oſttirol beſchloſſen. Die öſterreichiſche und deutſche Regtierung wurde um Zuſtimmung unter Einleitung weiterer Verhandlungen aufgefordert. In Oſttirol werden bereits eigene Briefmarken herausgegeben. Das Hauptpoſt“ amt Innsbruck hat aber dieſe Marken für ungültig erklärt un in Linz angefragt, wie ſich die Poſtbehörden zu dieſem Schritte von Oſttirol verhalten haben. Bekanntlich iſt durch den Frie“ den von St. Germain Oſttirol vom übrigen Tirol abgetrennt, nachdem das Puſtertal in ſeinem größten Teil Italien zu⸗ geſprochen wurde. Oſtende als KAriegshafen. JBerlin, 21. Oktober.(Von unſerem Berliner Büro⸗ Wie der„Standard“ mitteilt, geht die belgiſche meg mit einer unerklärlichen Eile daran, Oſtende zu einem riegſ, hafen zu machen. Es ſei dies als eine Folge des 55 Abkommens anzuſehen. 3 ſtende ſeien bereits Panzerplatten aufgeſtapelt. Es ſcheie daß man in nächſter Zeit mit den Arbeiten beginnen werde, Das Blatt findet es unerhört, daß man anſtatt friedlich⸗ Arbeit zu leiſten, Geld und Zeit zur Durchführung— Kriegsbauten findet, nachdem man angeblich gehi den Militarismus Krieg geführt hat. Ein Fiſchereihafen für Oſtende notwendiger als ein Kriegshafen. — Die Politik der Dummheil. London, 20. Oktbr. Auf dem geſtern abend in Songie eröffneten Kirchenkongreß erklärte der Dekan der St. Palber Kathedrale Inge in einer Rede über die Pflichten gegeni al⸗ den früheren Feinden. Man ſolle ſich von künſtlich geſch fenen Verhältniſſen, die die Gemüter mit Haß erfüllten die⸗ as rteil trübten, befreien. Eine dümmere Politik als 11 jenige, Deutſchland zu einem dauernden Krüpei zu machen, gäbe es nicht.— Auf dem Kongrez wurde, Schreiben Lord Cecils über die Grundlagen der r eh nationalen Kameradſchaft verleſen, worin en b die Haoupſfache ſei der Geiſt, der ſie beſelte. Dieſer Geiſt ah⸗ alle Beziehungen zwiſchen den Staaten und Völkern dringen und erfüllen. 5 Donnerstag, den 21. Oktober 1920. mn..— 0 l⸗ N · 9 l⸗ 1 0⸗ + . ⸗ ie ⸗ ie ie .) 10 5⸗ n 5 e. f. 6i —— Schriften: Donnerstag, den 21. Oktober 1920. Maunheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 476. Nus Stadt und Land. Erinnerungen eines Mannheimer Bürgermeiſters. XVII. Die Frauen in der Gemeindeverwaltung. Die moderne Fraäuenbewegung mit dem Ziel der Gleichberech⸗ ngung des weiblichen Geſchlechts auf dem Gebiete des öffentlichen und privaten Rechts hat bei uns in Deutſchland verhältnismäßig ſpät weitere Kreiſe ergriffen. Zwar iſt ſchon— was vielfach nicht be⸗ kannt iſt— gegen Ende des 18. Jahrhunderts der Oberbürgermeiſter von— Theodor Gottlieb v. Hippel, der auch als Verfaſſer humoriſtiſcher Romane zu früh in Vergeſſenheit geraten iſt, in ſeinen „Ueber die bürgerliche Verbeſſerung der Weiber“ und Ueber weibliche Bildung“ gegen die Ausſchließung der Frauen von der bürgerlichen und gelehrken Tätigkeit zu Felde gezogen. Allein leine Stimme verhallte ungehört, und erſt als im letzten Viertel des vorigen Jahrhunderts die Stellung der Frau in der Volkswirtſchaft weſentliche Aenderungen erfuhr, machte ſich die Bewegung nach dem Vorgang in Frankreich und England auch bei uns geltend, zuerſt als Frauenemanzipation vielfach belächelt und verſpottet, dann aber unter dem Druck der Verhältniſſe immer weitere Kreiſe ergreifend, bis ſie durch die Revolution von 1918 und ihre Folgen vielleicht zu ſchnell zu einem vollſtändigen Siege gelangt iſt. annheim hat ſich auch in dieſer Frage als eine moderne, den neuzeitlichen Gedanken dedaengliche Stadt erwieſen. Zu den Erfolgen, welche die Frauen⸗ ewegung in unſerer Stadt erringen konnte, 5 aber auch der Um⸗ ſtand beigetragen, daß die Vertreterinnen dieſer Bewegung bei uns nicht geneigt waren, allzu extreme Forderungen aufzuſtellen, ſondern auf den Boden der gegebenen ſtellten und nur das Erreichbare und durch die bisherige Entwicklung ſchon Vorbereitete forderte. Auch diejenigen, die der Bewegung gegenüber⸗ en, konnten deshalb den hier vertretenen orderungen nur ſchwer jede Berechtigung abſprechen und mußten ihnen, wenn auch zum Teil widerwillig, zuſtimmen. Als ich im Jahre 1898 mein Amt in Mannheim antrat, war von einer Mitwirkung der Frauen an der Gemeindeverwaltung noch kaum die Rede. Erſt bei der Neuorganiſation der Armenpflege im der aunn 1898 nahm man in— auch Frauen ehrenamtlich bei der Armenpflege mitwirken zu laſſen, nachdem ſchon im Jahre 1895 für die Kontrolle der Pflegekinder und 25 die ſonſt durch weib⸗ liche Kräfte zu erledigenden Geſchäfte des Außendienſtes zwei Be⸗ rufsarmenpflegerinnen probeweiſe +*— worden waren. Dieſe Berufsarmenp legerinnen hatten ſich durchaus bewährt und es er⸗ ſcheint 1+ unbegreiflich, wie man vorher ohne ſie ausgekommen war. t Rückſicht auf die Schwierigkeiten der geſamten Neuord⸗ zung der Armenpflege nahm man davon Abſtand, ſchon bei dem des großen Organiſationsapparates die Frauen den neu⸗ n Armenbezirken einzugliedern. Erſt als die Bezirke genũ⸗ gend eingearbeitet zu ſein ſchienen, wurden ihnen je—3 Frauen als Armenpflegerinnen beigeordnet. Am 27. April 1899 konnte ich im Rathausfaal 58 neu ernannte ehrenamtliche Armenpflegerinnen in ihr Amt einführen. Mannheim gehört zu den erſten Städten, die auen als Armenpflegerinnen beſtellten; im Jahre 1900 waren e außer in Mannheim nur noch in Hamburg, Poſen, Colmar i. E. und Caſſel in Tätigkeit. Im Jahre 1919 war die Zahl der Armen⸗ in Mannheim auf 151 geſtiegen. In anderen deutſchen en, z. B. in der Reichshauptſtadt Berlin und in der Muſter⸗ ſtadt der modernen Armenpf ege, in Elberfeld, verhielt man ſich ge⸗ genüber dem Gedanken einer Beteiligung der Frauen bis in die neueſte Zeit durchaus ablehnend. Daß man in Mannheim bei dem uſammenwirken von Männern und Frauen auf dem Gebiete der rmenpflege die beſten Erfahrungen gemacht hat, brauche ich kaum 2 ſagen. Es handelt ſich dabei doch zum überwiegenden Teil um ie Verſorgung von Frauen und Kindern, bei der die Mitwirkung erfahrener warmherziger Frauen gar nicht entbehrt werden kann. Auch die Befürchtung, daß die Frauen in ihrer utherzigkeit um Schaden der ſtädtiſchen Finanzen bei der Bewilligung von Un⸗ erſtützungen zu weit gehen koͤnnten, hat ſich als grundlos erwieſen. Wenn die bei manchen Männern vorhandene Engherzigkeit durch ſie aden worder iſt, f. kann dies nur als eine zu begrüßende Ver⸗ eſſerung der Armenpflege angeſehen werden. Mit dem Eintritt der Frauen in die Armenpflege war der erſte Schritt zu ihrer Beteiligung an der Gemeindeverwaltung getan. Weitere Schritte mußten naturgemäß folgen, da gerade die Ge⸗ meindeverwaltung auf vielen Gebieten den Boden abgiebt, auf dem ie Mitwirkung der Frauen ihren beſonderen Anlagen und Auf⸗ ſaben entſprechend erwünſcht und geboten iſt. Eine völlige Glei tellung von Männern und Frauen auf allen Zweigen der Ver⸗ waltung und der Rechtspflege wird niemals erfolgen; ſie würde die von der Natur gegebene Verſchiedenheit der beiden Geſchlechter außer Acht laſſen. Es giebt Gebiete, die vorzugsweiſe den Män⸗ nern ſein werden, und andere, die wiederum haupt⸗ lächlich oder ausſchließlich den Frauen überlaſſen werden müſſen. die Allgemeinheit kommt es wenioer darauf aa, ob ein be⸗ immtes Geſchäft von Frauen oder Männern beſorgt wird, als Darauf, daß es möglichſt gut beſorgt wird. Wenn ich geſagt habe. daß die Frauenbewegung durch die Revolution vielleicht zu' ſchnell einem vollſtändigen Siege gelangt iſt, ſo wollte ich damit ſagen, gaß ein allmählicher, ſich oraaniſch entwickelnder Forftal den Intereſſen des weiblichen-ſchlechts in höherem Grade entſprochen Wenn ſich z. B. gezeigt hat, daß die Frauen ſich in den par⸗ amentariſchen Körperſchaften bisher nicht in dem Grade durch⸗ zuſetken vermochten. wie es der Bedeub und der Inleſliaerz Ddas Leben. Ob du auch ſinnſt in langer Nacht, Du wirſt es nie ergründen In welchen ewgen kiefen Schacht Des Lebens Ströme münden. Wie ein Geſtirn am Firmament Taucht es aus Weltenfernen, Zieht ſeine Bahn, und in ihm brennt Das Licht von tauſend Sternen. Und in ihm glühen wild entfacht Menſchenherzen, Und mit ihm ſinkt in kalte Nacht Die Glut verbiſſner Schmerzen. Vom Abendgrau zum Morgenglanz Zieht es im Himmelsraume: Dir Menſch, iſts nur ein wirrer Tanz Im rätſelvollſten Traume. Paul Maier. Seidene Strümpfe. Von Martin Feuchtwanger. Wenn Sie wüßten, was man für Sorgen hatl Ach, da mach⸗ ich zänner euch ja keinen Begriff! Von den Lebensmitteln will allem dt ſprechen, das wiſſen Sie ohnebin.. Aber es iſt mit weiß dasſelbe. Seidene Strümpfe zum Beiſpiel, man b beim beſten Willen nicht mehr, wo man ſie auftreiben ſoll. baben erdeben Sie gnädige Frau, muß man denn ſeidene Strümpfe Erſt werden die Augen rund vor Erſtaunen und das Mündchen W ſich. Und dann ertönt ein Lachenl Ich bin ſo komiſch, ſo umaslos komiſch! man' Nein, Sie ſind wirklich köſtlich! Wie Sie das ſo fragen. Ob nicht ſeidene Strümpfe haben mu?! Nein, ich weiß wirklich 9—1— Ihnen da zur Antwort geben ſoll.“ die S age im Ernſt, anädige Frau. Wozu machen Sie ſuch Sorgen? Was ſind ſeidene Strümpfe ſchon groß.. 1“ ie ſolfe Deündchen verziegt ſich ſchmallend.„Pful. Sie ſnd häflich Und diaen wir denn herumlaufen? In dicken wollenen Strümpfen? e ſind genau ſo teuer!“ ſle Das iſt vielleicht doch ein Irrtum, anädige Frau. Selbſt wenn Amen o teuer ſind, dann kommen Sie bei den wollenen pfen viel billiger weg. Bedenken Sie, ſeidene Strümpfe der in ihnen vertretenen Frauen entſprach, ſo liegt das meines Er⸗ achtens daran, daß die ganze Gedankenwelt der weiblichen Abge⸗ ordneten noch allzu einſeitig auf die Frauenbewegung und die mit ihr zuſammenhängenden Fragen eingeſtellt iſt. Man denke ſich, wie die Verhandlungen ſich geſtalten würden, wenn die männlichen Abgeordneten hauptſächlich nur dann das Wort ergreifen würden, wenn es ſich um die beſonderen Verhältniſſe der Männer im Gegen⸗ ſatz zu den Frauen handeln würde. Auch die Abgeord⸗ neten ſollen das ganze Volk vertreten, und die Intereſſen der Män⸗ ner ſind ihnen ebenſo anvertraut wie die der Frauen. Die völlige Gleichſtellung bedingt wenioſtens bis zu einem gewiſſen Grade das Aufgeben der bisher gerechtfertigten Sonderſtellung. Nur der Um⸗ ſtand, daß dieſe e ſo plötzlich und unerwartet und in einem bisher nicht geahnten Umfange kam, hat es meiner Anſicht nach bewirkt, daß die durch eine ſo radikale Umwälzung gebotene Umſtellung der ganzen Gedankenwelt bei den Frauen nicht ſo ſchnell erfolgen konnte(Schluß folgt) Der Schuljahrsbeginn der höheren Schulen. n Beſtätigung unſerer Meldung über die Verlegung des Schuljahrsbeginns der höheren Schulen wird von der„Karlsruher Ze tung amtlich geſchrieben: Die geplante Verlegung des Schul⸗ jahrsbeginns der höheren Schulen auf das Frühjahr wird nötig in Vollzug des Reichsgeſetzes über die vierjährige Dauer der Grundſchule. Da eine Verlegung des Schuljahrsbeginnes auf den Herbſt vor allem wegen der verſchiedenartigen Ferienbedürfniſſe insbeſondere der ländlichen Volksſchulen und um einen einhe't⸗ lichen Schuljahrsbeainn für das ganze Reich nicht zu gefährden, untunlich iſt, muß der Beginn des Schuljahres für die höheren Schulen erche werden. ach der Ende Oktober ſtattfindenden Sitzung des Reichsſchulausſchuſſes iſt nach Anhörung des Land⸗ tages und der übrigen Stellen der Erlaß einer Ueber⸗ ee e eee für 1921 in Ausſicht genommen. Eine endgül⸗ tige Feſtlegung des Termins für den Schuljahrsbeginn iſt unter Umſtänden erſt für 1922 zu erwarten. Die Ferienordnung der höheren Schulen wird im weſentlichen erhalten bleiben. Quãkerſpeiſung der Studentenſchaft. Aus Berlin wird uns telegraphiert: Die Quäker beginnen, wie wir hören, am 1. November mit der Einrichtung der Speiſungen er Studentenſchaft der Univerſitäten und Hochſchulen in Berlin, reslau, Bonn, Dresden, Frankfurt a.., Göttingen, Leipzig und Mannheim. Die Maßnahme, die angeſichts der Notlage unſerer ſtudierenden Jugend mit. Dankbarkeit begrüßt wird, wird von den Quäkern im engſten Juſammenarbeiten mit den lokalen Ausſchüſſen durchgeführt, in denen der Rektor der betreffenden Hoch⸗ und die Vertreter der Studentenſchaft entſprechend mitwirken werden. zweiker Vortragsabend der vereinigten Evangeliſchen Gemeinſchaften. Der geſtern im Ballhausſaale abgehaltene 2. Vortragsabend der vereinigten Evangeliſchen Gemeinſchaften hieſiger Stadt war wie⸗ derum ſo ſtark beſucht, daß der große Saal bis auf den letzten Platz beſetzt war. Herr Stadtmiſſionar Theodor Müller von der Schwetzingerſtadt ſprach über Moſes und Chriſtus“ und be⸗ handelte im Anſchluß daran die Frage: Wird die ewige Seligkeit erworben durch des Geſetzes Werke oder durch den Glauben? In eingehenden Darlegungen verbreitete ſich Redner zunächſt über die verſchiedenen Religionen und Religionsgründungen und ſtellte feſt, daß die Menſchen, ſobald ſie vom Glauben abkommen, dem Unglau⸗ ben und Aberglauben verfallen. Die Religionen ſind geſtorben, aber der lebendige Gottes, und Chriſtusglaube iſt geblieben. Der Weg durch des Geſetzes Werke hat ſich als unzulänglich erwieſen. Für die heutige Zeit beſteht nur noch der Weg, durch die Gnade Jeſus Chriſtus perſöhnt zu werden und dadurch die Ewigkeit und Seligkeit zu erwerben. Chriſtus iſt des Geſetzes Ende. Wie der Vorſitzende bekannt gab, werden Ende dieſes Monats Sittlichkeitsvorträge für Frauen und Männer abgehalten. Außerdem ſoll noch eine Reihe von Vorträgen ſtattfinden. ch. Die Ireireligiöſe Gemeinde feiert ihr 75jähriges Be⸗ ſtehen am Sonntag, den 24. Oktober, vormittags 10 Ühr, mit einer Feſterbauung und am Mittwoch, den 27. Oktober, durch einen Fa⸗ milienabend, beides im großen Liedertafelſaal, K 2. (Sammlung für die Mannheimer caritativen Anſlalten. In Gerichtſtetten bei Walldürn wurde in den letzten Tagen eine Lebensmittelſammlung für die caritativen An⸗ ſtalten Mannheims vorgenommen, wobei 135 Ztr. Kartoffeln und noch etwa 10 Zentner andere Lebensmittel, wie Grünkern, Hülſenfrüchte, Obſt, Mehl. Eier uſw. unentgeltlich geſpendet wurden. Die Spender ſtellten noch die Fuhrwerke und brachten die Lebensmittel an die ſechs Kilometer entfernte Bahnſtation Eubigheim. In den nächſten Tagen finden in den Bezirken Tauberbiſchofsheim und Lauda ebenfalls Lebensmittelſammlungen ſtatt. Hoffentlich haben ſie das gleich günſtige Ergebnis wie in Gerichtſtetten. vereinsnacheichten. Der Bund der techn. Augeſtellten und Beamten hält am 28. Ottober in Mannheim ſeinen ordentlichen Gautag für den Gau Südweſt⸗ deutſchland ab. Die Tagung findet im Saale des Hotel„National“ ſtatt. Als Auftakt hierzu wird am 22. Oktober im großen Saale des Ballhauſes ein Technikertag ſtattfinden, der aus allen Kreiſen der Induſtrie⸗, Staats⸗ und Gemeindetechniker beſucht werden dürfte. Rentuner-Verein Maunheim. Wir verweiſen auch an dieſer Stelle auf die heute Donnerstag abend im oberen Saale der„Zwölf Apoſtel“, tragen Sie ein paar Tage, dann ſind ſie kaputt. Aber wollene Skrümpfe, die tragen Sie ein Dutzend Mal, immer wieder können Sie ſie waſchen laſſen“ „Nein, über ſolche Pinge kann man mit Annen nicht ſtreiten. Sie wollen eben nicht ſehen! Ihr Mönner ſeid es ſa, die uns zu den ſeidenen Strümpfen treiben.— Jawohl, ſeidene Strümpfe muß man haben.“ Man muß ſie ſcheinbar in der Tat haben. Die Dame in der Theaterloge träat ſeidene Strümpfe, die Dame beim Fünfuhrtee träat ſeidene Strümpſe zum Halbſchuh und zur Seidenrobe, das Bürgerfräulein verwiſcht die Dürftiakeit ihres vor⸗ jhrigen Kleides durch ſeidene Strümpfe, das Bürofräulein trägt zu Rock und Bluſe ſeidene Strümpfe und ſelbſt das Dienſtmädchen oeht, mit dem Henkelkorb beladen, in ſeidenen Strümfen zum Markt. Was wart ihr früher für Lockvögelchen, ihr ſeidenen Strümpfel Vas wart ihr ſo reizvoll, ſo adſeimnisvoll! Welche Zartheit, welchen Lieblichkeit, welchen Hauch habt ihr um euch ver⸗ re Und jetzt? Euer Hauch und eure Zartheit ſind euch genommen. Ihr ſorgt dafür, daß die ffrauen und die Mädchen Kummerfalten in die Stirne bekommen, daß ſich Sorgenſäcke unter den Augen bilden und daß die Unterernährung noch mehr überhand nimmt. Was nützen mir die ſeidenen Strümpfe, wenn die Wangen bleich und abgezehrt, die Augen hohl und hungrig ſind und die Bruſt eingefallen iſt?! Was nützen mir die ſeidenen Skümpfe, wenn ſie nicht mehr an die Morgenfriſche des Frühlings, an den Flug der Libelle und an den Schmelz des Roſenblatts erinnern! Was nützen mir die ſeidenen Strümpfe, wenn ſie nicht mehr ſchreien, daß das Paar hundert Mark und mehr koſtet, daß die Trägerin um ihretwillen die Fleiſch⸗ und die Gemüferation zum Erbarmen verkürzt und daß um ihretwillen der Gatte und der Vater den Idealismus verlieren. 5 8* Und was iſt aus dieſen feinen, weichen, duftigen Dingern geworden! Plump ſind ſie geworden, häßlich, ein Flickwerk! Sie lprechen von der Armut, die ſich ſelbſt nichk wahr haben will und ſich nach Reichtum ſehnt. Sie ſind nicht mehr die reinen, mak l⸗ loſen Dinger, die ſie einmal waren. Erſt haben ſich oben die Maſchen gelöſt, dann war die Rückwand zerriſſen, die Wade, der Fuß und immer wieder mußte die Nadel zuſammenbalten und unter dem kurzen Rock guckt ein zerſchundenes Flickwerk heraus, das eine Groteske in die Welt hinausweint. 0 Sagt dem Trinker, daß man nicht trinkten muß! Sagt dem 4, 1I, ſtattfindende Gründungsverſammlung eines Rent⸗ ner⸗Ve 55 5 s Mannheim. Die troſtloſe Lage der Kleinrentner, beſonders der erwerbsunfähigen und älteren, infolge der Geldentwertung und der ungeheueren Steigerung der Lebensmittelpreiſe und der lebens⸗ notwendigen Bedarfsartikel erfordert energiſche Maßnahmen zur Abwendung der Härten der die Exiſtenz der Rentner bedrohenden Abgaben und Steuern. ee. Spielplan des National-Theaters Neues Theater 7 2 Oktod. 5J Vorstellung 3 Vorstellung 2 21. D. 10 D Fannibals Brautfahrt 7 22. F Ife Minna von Barnhelm 7 238..11A Die Zauberflöte 6½ 4. Volksvorstellung Wer Sene, 7 24. S. 7 H..] Hoffmanns Erzählungen ſs Vor Sonnenauigang 7 vergnügungen. Sonderkonzert im Nibelungenſaal. Ernſt Boehes„'Tragiſche Oubertüre“ für großes Orcheſter, deren Mannheimer Erſtaufführung unter des Komponiſten Leitung erſt vor wenigen Tagen im Muſenſaal ein impoſanter Erfolg und eine einſtimmig anerkannte ausgezeichnete Leiſtung des Pfalzorcheſters war, eröffnet diesmal das ſin foniſche Sonn⸗ tags⸗Programm im Nibelungenſaal, zu deren Durchfüh⸗ rung das Orcheſter auf annähernd 70 Künſtler verſtärkt werden wird Eli⸗ ſabeih Wörthmüller, einer jungen Münchnerin, die an dieſem Abend ſoliſtiſch mitwirkt, geht namentlich als Vertreterin des hochdramatiſchen Bühnenfachs ein vorzüglicher Ruf voraus. Sie wird, neben Geſänge von Richard Wagner, u. a. die Ozean⸗Arie mit Orcheſterbegleitung zu Gehör bringen. Lichtſpiele. 12 den Koloſſeum⸗Lichtſpielen am. dn agangt von morgen Frei⸗ tag ab der erſte große ſiebenaktige Prunk⸗ und Ausſtattungsfilm der neuen Spielzeit zur Vorführung. Das Werk betitelt ſich:„Das Feſt der + warzen Tulpe“, verfaßt von Maria Droop, der Verfaſſerin von „Lieblingsfrau des Maharadſcha“. Das„Feſt der ſchwarzen Tulpe“ iſt in allen Großſtädten Deutſchlands mit größtem Beifall aufgenommen worden und erzielte täglich ausverkaufte Häufer. Handlung und Ausſtattung ſind ganz hervorragend. Durch große Maſſenſzenen, ſarbenprächtige Bilder und ſpannende Szenerien iſt ein ſtarker Erfolg auch in Mannheim zu er⸗ warten. Im Anſchluß an die Koloſſeum⸗ichſſpiele kommt der Film ins Walhalla⸗Theater, Seckenheimerſtraße. Mannheimer Schwurgericht. Die geſtrigen Verhandlungen leitete Landgerichtsrat Dr. Weiß. Vormittags hatte ſich zu verantworten der 23 Jahre alte Fuhrmann Johann Pghilipp Zell aus Heidelberg wegen Abtrei⸗ bung. Die unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit geführte Verhand⸗ lung endete mit der Freiſprechung des von Rechtsanwalt Harrer verteidigten Angeklagten. In der ulben Seer wurde aufgerufen die Anklage gegen den 19 Jahre alten Schloſſer Joſ. Mohr aus Neckarhauſen wegen verſuchten Raubes. Von daheim entlaufen und völlig mittellos, überfiel der Angeklagte am 15. Juni ds. Is. den Althändler Gerſchon Wachtel in ſeinem Laden in 8 4, packte ihn am Hals und warf ihn zu Boden, wo er ihn zu knebeln verſuchte, um ihm die Brieftaſche zu entreißen. Der Ueberfallene ſetzte ſich jedoch, nachdem er ſich vom erſten Schrecken erholt hatte, kräftig zur Wehr, riß ſich los und gewann den Hausgang. ohr wurde bald darauf verhaftet. Als er dem Unterſuchungsrichter vorgeführt wurde, ſprang er nach Beendigung ſeiner Vernehmung zum Fenſter hinaus drei Stock tief hinab in den Schlaßhof und drach beide Beine. Infolge die»s ver⸗ zweifelten Fluchtverſuchs geht er heute noch an Krücken. Bisher hatte er mit dem Gericht noch nichts zu tun. Er ſagt, er wiſſe nicht, wie er zu der Tat gekommen ſei und was er eigentlich vor⸗ gehabt habe. Er war in üble Geſellſchaft gekommen, in der zwei Wege genannt worden waren, um von der Straße zu kommen. Einige hatten von der Fremdenlegion geredet, dem waren aber andere entgegengetreten. Ein Vorſchlag ging dahin, etwas anzu⸗ ſtellen, damit man ins Zuchthaus komme, wo es weniaſtens ſatt zu eſſen gebe. Dieſer unreifen Köpfen entſprungene Gedanke hatte anſcheinend bei Mohr Wurzel geſchlagen. Er gilt als jähzornig und gewalttätig und iſt daheim fortigelaufen, weil ihm ſein Vater eine Ohrfeige gab. Der Angeklagte wurde, nachdem die Geſchwore⸗ nen den Ausführungen der Verteidigung(.⸗A. Rödlinashöfer) folgend, nur verſuchte Nötigung angenommen hatten, zu 6 Mo⸗ naten Gefängnis verurteilt, worauf 3 Monate der Unter⸗ ſuchungshaft in Anrechnung kommen. Der Angeklagte wurde auf freien Fuß geſetzt. Ein aufſehenerregender Beſchluß der Pforzheimer bürgerlichen Rathausfraktionen. * Pforzheim, 20. Okt. Nach den„Pforzh. N. Nachr.“ haben die Fraktion der Deutſchnationalen, der Demokraten, des Zen⸗ trums und der Mittelſtandspartei dem Oberbürgermeiſter folgende Erklärung übergeben: Der Voranſchlag für das Rechnungsjahr 1920/1 iſt im Fer⸗ tigwerden. Er ſchließt vorausſichtlich ab mit einem Fehlbetrag von etwa 12 M llionen Mark. Dafür müſſen nun Steuerquellen erſchloſſen werden. Seit Wochen mühen ſich die bürgerlichen Mit⸗ glieder des Bürgerausſchuſſes, dieſe Deckungsmittel zu finden. Die Sozialdemokratie, die für Bewilligung der Ausgaben, welche den Fehlbetrag herbeiführten, jederzeit zu haben war und oft gegen die bürgerlichen Stimmen im Bürgerausſchuß über die vom Stadt⸗ rat eingebrachten Vorlagen hinausging, gibt bei Behandlung der der Frau, daß man ſeidene Strümpfe nicht tragen muß. Sie weiß es ja felbſt. Aber die Sehnſucht, die Sehnſucht, die ebenfalls Kum⸗ merfalten meißelt und Wülſte unter den Augen baut Kleines Feuilleton. Goldlaufkäfer und Maikäfer. Anſchließend an die intereſſante Schilderung eines Kleintier⸗ kampfes in Nr. 457 ds. Bl. teile ich— eine ähnliche Beobachtun mit. An einem ſonnenherrlichen Maimorgen machte ich einſt——5 einem Feldſpaziergang in einer blühenden Apfelbaum⸗Allee Raſt. Da fiel mein Blick auf einen arg verſtümmelten Maikäfer. Er ſchleifte die gelähmten Hinterbeine auf dem Boden nach, führte aber doch ſeine Bewegungen noch faſt ebenſo raſch aus wie ein Unverletzter. Seine rechte Flügeldecke und der rechte Flügel fehlten, ebenſo die meiſten Weichteile. Und doch noch ſolche Bewegungsmöglichkeit! Während ich darüber nachſann, bot ſich mir Gelegenheit, einen der gefährlichſten Maikäferfeinde zu beobachten. Es war ein ſechs⸗ beiniger Raubritter im goldglänzenden Harniſch, ein Goldlaufkäfer. Er eilte ſeinem fliehenden Schlachtopfer, einem Maikäfer, nach, packte ihn mit den ſtarken Freßzangen pon hinten und trug ihn behende weiter. Welche Kraftleiſtung! Ich folgte dem Räuber, um ihn in ſeinem Treiben zu ſtören. Er aber ließ von ſeiner Beute nicht ab und lief zum Rand eines ſteil abfallenden Raines, wo er ſich über⸗ ſtürzte und mit dem Wehrloſen hinabrollte. Er entſchwand meinen Augen. Drunten wird er wohl nach ſeiner Gewohnheit in ſicherem Verſtack dem Maikäfer die Flügeldecken und die Flügel abgebiſſen und ihm bei lebendigem Leibe die Eingeweide aus dem Körper ge⸗ haſpelt und ſie verzehrt haben. So halten es auch Spatzen und andere Vögel, ſowie auch die Maulwürfe mit den armen Käfern, die ſo verſtümmelt oft noch längere Zeit weiterleben. Auch in der Tierwelt iſt alſo ein ewiges Ringen und Kämpfen wahrzunehmen. A. Göller. Kunſt und Wiſſen in Mannheim. Der fwaſt-Hodapp-Abend, der morgen im Muſenſaal ſtatt⸗ findet, iſt nicht nur an und für ſich, durch die vollendete Künſtlerſchaft der Pianiſtin, ſondern auch als erſter der drei diesjährigen Meiſter⸗ klavierabende ein wichtiges und ſeltenen Genuß verſprechendes muſikaliſches Ereignis, das kein Konzertfreund verſäumen ſollte Freier Bund— Akademie für Jedermann. Am Donners⸗ tag, den 21 Oktober abends 8¼ Uhr, ſpricht Dr. O. Beh m, Direk⸗ tor der Bbliothek und des Wirtſchaftsarchivs der Handelshochſchule, für die Angehörigen der Abteilung 11(Familiennamen—-) über das Thema„Lebensgeſchichte eines Buches, gezeigt an Homers Odyſſee.“ Für die Angehörigen der Abteilung 1 wird der gleiche Liedrian, daß man nicht ſpielen und Schulden machen mußl Sagt Vortrag am Freitag, den 22. Oktober gehalten. —— nunmehrigen Ehrenpräſidenten, Herrn W. Gudehus, f. 4. Seile. Nr. 476. Mmauuheimet General · Auzeiger ·(Mittag · Uòsgabe⸗) Donnerstag, den 21. Oktober 1920. Deckungsfragen die platoniſche Erklärung ab:„Sie ſei dereit, in disſer Frage mitgzuwirten“, aber auf die Aufforderung des Herrn Oberbürgermeiſters und der bürgerlichen Mitglieder des Finanzausſchuſſes, praktiſche Vorſchläge zu machen, chweigt ſie ſich aus. Aus ihrer Haltung geht unzwe felhaft hervor, daß die Sozfaldemokratie beabſichtigt, die 19 8575 Deckung dieſer 12 317 der Induſtrie, dem Grund⸗ und Hausbeſitz, dem Mittelſtand und den Feſtbeſoldeten aufzuerlegen, während ſie bei den Ausgaben und deren Zweckbeſtimmung jeweils die entgegengeſetzte Auffaſſung vertrat. Nun iſt es klar, daß eine ſolche ungeheure Summe von 12 Mill onen Mark nur von der Allgemeinheit getragen wer⸗ den kann, wobei ſelbſtverſtändlich eine gewiſſe Untergrenge zu be⸗ achten iſt. Es geht unter keinen Umſtänden, hier Klaf zu treiben; Bürgerſchaftsvertreter, welche dies tun, handeln in egoiſtiſchem Partei⸗Intereſſe, nicht aber im Allgemein⸗Intereſſe der Geſamtbevölterung. Dieſer oben gekennzeichnete Standpunkt der Sozialdemokratie kam kraß zum Ausdruck bei Beratung der ſtadträtlichen Anträge auf Einführung von Kanal⸗ und Mullabfuhr⸗Gebühren, welche ordnungsgemäß in dem Finanzausſchuß und im Stadtrat be⸗ will 2 waren und deren Geſamtergebniſſe einen Teil der Deckung für den Fehlbetrag des ſtädtiſchen Haushalts zu bilden beſtimmt waren. Die unabhängige ſoz. Partei hatte ſchon vorher im Stadt⸗ rat und Bürgerausſchuß erklart, daß ſie an der Deckung kein In⸗ tereſſe habe, da ſie nur vom wirtſchaftlichen Zuſammenbruch das Heil der Zukunft erwarte. Angeſichts dieſer Ablehnung jeder Ver⸗ antwortlichkeit ſeitens der Linken ſehen die bürgerl chen Mitglieder der Stadtverwaltung keine Möglichkeit mehr, die erſprießliche Arbeit im Sinne der ihnen anvertrauten Intereſſen der Geſamt⸗ bexölkerung zu leiſten. Sie haben deshalb einmüteg beſchloſſen, ſich⸗ bis auf weiteres weder an Kommiſſionsbera⸗ tungen noch an den Bürgerausſchußſitzungen zu be⸗ teiligen. Sie kommen zu dieſem Schritte erſt, nachdem ſie ſich übergeugt haben, daß die derzeitige Geſetzgebung eine Aufloſung des Bürgerausſchuſſen nicht ermöglicht, ſodaß der Bürgerſchaft keine Gelegenheit werden kann, zu dieſer wichtigen und ernſten Lage durch Neuwahl ſelbſt Stellung zu nehmen. Aus dem Lande. & geidelberg, 20. Okt. Der Bezirksrat genehmigte das Geſuch der Stadt Heidelberg auf Exrichtung einer Benzolgewin⸗ nungsanlage im neuen Gaswerk.— In der Kleinen Mantel⸗ eſſe erſchoß ſich geſtern der 42jährige Gärtner Marein Beiler. r Grund iſt in zerrütteten Familienverhältniſſen— In Roth wurde einer Zigarrenfabrik für 11000 M. Tabak geſtohlen. — In Walldoef verletzte der Arbeiter Hamm nach kurzem Wortwechſel den Gaſtwirt Diebold ſchwer durch einen Meſſerſtich, weil dieſer dem nachts ausgeſperrten Jungen von Hamm Obdach gegeben hatte. 5 Weinheim, 20. Okt. Die Mühlen von Ludwig Haas und Heinrich Spitzer in Großſachſen wurden wegen Verſeh⸗ lungen gegen die Vorſchriften der Reichsgetreideordnung 1920 durch das hieſige Bezirksamt bis auf weiteres geſchloſſen. Großſachſen. 20. Okt. Die 26lährige Käthchen Schuhmann wurde auf dem elterlichen Hoſe von einem plötlichen Schwindel ergriffen. Dabei ſtürzte das Mädchen mit dem Kopfe auf einen Stein und zog ſich ſo ſchwere Verletzungen zu, daß es im Heidel⸗ berger Krankenhauſe verſtar b. eEOberffockenbach, 20. Okt. Nach der am Sonntaa abgehal⸗ tenen Kirchweihe wurde Montag früh im hieſigen Waſſerleitungs⸗ —5 71 die Leiche eines anfangs der ſechziger Jahre ſtehenden annes aufgefunden. Er heißt Höhr und ſtammt aus Alten⸗ bach. Ob es ſich um einen Unfall handelt, oder ob der alte Mann in den Graben hineingeſtoßen wurde, iſt noch nicht feſtgeſtellt. Eine Unterſuchungskommiſſion weilte geſtern an Ort und Stelle. Singen. 21. Okt.(W..) Heute früh.30 Uhr entgleiſte ein von Konſtanz kommender Güterzug: ungefähr 13 bis 14 Waggon wurden ſtark beſchädigt. Die Unfallſtelle bietet ein Bild ——1 e Die Urſache des Unfalles iſt noch aufgeklärt. * Greiburg, 19. Okt. Im Schnellzug Baſel⸗Karlsruhe wurde kurg vor dem Eintreffen am hieſigen Hauptbahnhof ein Landwirts⸗ frau aus Laufen von einem Knaben entbunden. Ein im Zuge nach Frankfurt reiſender auslöndiſcher Arzt leiſtete den erforder⸗ lichen Beiſtand. Die Wöchnerin mit Kind wurde hier in eine Privpatklinik verbracht. * Bonndorf, 20. Okt. Bei der Feuerwehrprobe ſtürzte Schuh⸗ machermeiſter Karl Ruf mit einer Leiter um und erlitt ſo ſchwere Kopfverletzungen, daß er ſtarb. Sportliche Runöſchau. Pferderennen. Bexlin⸗Karlshorſt, 20. Okt. Preis von Zorndorf. 16 000 Maxk. 2800 mteter. 1. Rote Roſe(Wegener), 2. Roſendorn(Holz), 8. Note(Preisler). Unplaziert: Poeſie, Page, Fröhlich, Trzſchocha, Meiſter⸗ weiſe. Notbremſe. 48:10; 16, 42, 16:10.— Preis von Heidekrug. Herrenreiten. Ehrenpreis und 16000 Mark., 3000 Meter. 1. Mara (Beck, Beſ.), 2. Milton(v. Herder) 3. Lieſe(Krüger), Unplaziert: Jatme, Rotbart, Barbar, Skagerak III. 66:10; 15, 12, 16:110.— Preis vom Sberfließ. 16000 Mark. 3000 Mieter. 1. Glatteiz(p. Keller), 2, Flore(Wegener), 3. Sybille„„ Unplaziert: Offenſive, Tellos, Sudawika(gefallen), Fahrwohl, Monitor, Kiek in die Welt, Sylda, Satrap, Barbelee, Poeſie, Cſardasfürſtin. 44:10; 20, 25, 48:10.— Goßler⸗ Rennen. 28 500 Mark. 4200 Meter. Oceana(Preisler), 3. Slota Livg(Wegener), 3. Geheimtip(Steffen). Unplaziert: Biedermann II, Duſe, Lot, Triumph II. Attacke, Bernſtein, Janal, Anruf, Sankt Martin, Tellſcherig, Tippel. 54:10; 22, 25, 40:10.— Preis vom Rathaus. 2 Ehrenpreis und 16 000 Mark. 4200 Meter. 1. Sainte aphora(von Herder), 2. Haut Brion 5 15 gemacht 2 Falkenhayn). Unplaziert: Moſes, Peredur. 25:10; 15, 17:10.— Preis bom Stadthauſe. 22 000 Mark. 3000 Meter. 1. Feuersnot (Wurſt), 2. Argeſul(Teichmann), 3. Bioletta(Einfinger). Unplaziert: Bannwart, Mohammed, Gallipoli II, Corinne, Pinsk, Minimar, Neulüß, Seigneur, Mardonius, Sappe. 24.10; 23, 15, 52:10.— Preis vom Roſenhäuschen. 16 000 Mark. 1600 Meter. 1. Falkenhayn Schneider), totes Rennen zwiſchen Glückskind(Wrobel) und Talisman rown). Unplaziert: Majoratsherr, Symbol, Elſchen, Scala, Moritz, Schakal, Major Roſy, Medardus. 225:10; 60, 17, 50:10. Schach. Die Veranſtaltungen des Mannheimer Schachllubs zu Ehren des den am Diens⸗ tag abend mit einer Simultänprodultion des Berliner Meiſters Kagan im Kaffee Metropol ihren Abſchluß. Dieſe zählt zu den beſten Vorſtellungen, welche Mannbeim auf dieſem Gehiet je geſehen hat. Kagan, welcher lebiglich zu Propagandazwecken für ſeinen achvexlag ſpielt, nahm es mit 27 Gegnern gleichzeitig auf. Obgleich er vor Beginn des Spiels für die evtl. Gewinner und Remſierenden hohe Buchpreiſe aus⸗ ſetzte, gelang es nur einem Teilnehmer, General Freiherrn von Die⸗ penbroil⸗Grüter, einen Sieg zu erfechten. Weitere 6 Herren Iaonnten ihre Partie unentſchieden halten, während die übrigen 20 Teil⸗ mer als beſiegt erklären mußten. Kagan ſpielte namentlich zu An⸗ mit 5 Cchnelkei frei von jeder Nerpoſität unterhielt er ſich wöhrend der ſtrapaziöſen Tour in launiger Weiſe mit ſeinen Gegnern, welche am Schluſſe des 4½% Stunden in Anſpruch nehmenden Kampfes dem genialen Spieler lebhaften Beifall zollten. Jußball. 0 Phsnir Maunheim— B.. R. Maunheim. Als leßztes der wich⸗ Uae 80. der 88 um die Odenwaldkreismeiſterſchaft findet am Sonntag, 24. Oktober die 5 alther als„Mannheimer Derby“ bezeichnete 5 der führenden Verein, V. f. R. und Phönkx, ſtatt. Mit dieſem Spiel wird eniſchleden werden, ob der B. f. R. weiter in Front bleibt oder Phönix wiederum in die Spitzengruppe eintritt, Das auf dem 85 ſportplatz an der Uhlandſchule ſtattfindende Spiel wird von beiden Teilneh⸗ mern in beſter Aufſtellung beſtritten werden und iſt das erſte Zuſammen⸗ effen in der neuen Spielzeit. Die Ergebniſſe des letzten Jahres waren 8˙2 unentſchieden, dann:1 für den V. f. R. und in den Silberſchiffſpielen 3˙2 für Phönix und:0 zugunſten des B. ſ. R. Vor dem Spiel wird der Mannheimer Sportklub ein Hoceypropagandaſpdel austragen und hat ſich als Gegner den Karlsruher Turnberein 1846 N 7 HgBockey. sr. Berliner Hockeymeiſterſchaft. Die Spiele um die Berliner Hockey⸗ meiſterſchaft brachten am Sonntag Wefie dämpez der vorfahrige Meiſter. Berliner Sport⸗Vecein dd konnte die Charlottenburger Tur“ige⸗ meinde nur knapp mit 21(1: 0) ſchlagen. lottenburg war über mit bi(;1) ſicherer Sieger und der Berliner Spor klub hatte gegen Teutonſa⸗Tib. mit:1(:1) das beſſere Ende für ſich.— In der erſten Klaſſe errangen die Neuköllner Sportfreunde durch ihren Sieg von 8: 2 über den Berliner Ballſpielklub die Führung in der Tabelle. ſenpolitik 1 100 320 ½(1 464 0%%) Hypothekenschulden, ruhig, abetr behauptet. Der Sportklub Char⸗ Nandel und Industrie. Bremen-Besigheimer Oelfabriken. Die gestrige Generalversammlung beschloß folgende Kapi- tals Erhöhungen: . um bis zu 11,33 Mill. zur Uebernahme von Aktien in deutscher Oelfabriken in Mann⸗ ei m: 2. bis zu 4 Mill. 4 zur Lebernahme von Aktien der Oel- ſabrik Großgerau ir Bremen: 3. bis zu Mill.&. die an ein Konsortium gegeben werden sollen mit der Verpflichtung, davon 4 Mill. den bis- herigen Aktionären im Verhältnis von 5 zu 2 zu Pari anzu- bieten. Fämtliche neuen Aktien sind vom 1. Januar 1921 ab clividendenberechtigt. Auf Anfrage wurde mitgeteilt, daß über das Ergebnis des Zusammenschlusses noch nichts gesagt wer⸗ den konne. Juie Vetrwaltung hält den Zusammenschluß aber für sehr vorteilhaft. weil man die Hilfe einer hollaudischen Ge. sellschaft bei der Beschaffung von Rohmaterialien genießen würde. Die Ergebnisse der Bremen-Berigheimer Oelfabriken seien im laufenden Jahre bisher sehr gute gewesen, sodaß auf eine Dividende von mindestens 18% gerechnet werden könne(i. V. 25½. Wie wir schon gestern im Anschluß an den Generalver- sammlurssbeschluß des Vereins deutscher Oel⸗ fabriken in Mannheim und die Umwandlung der 3 Mill. Vorzunsaktien in Stammaktien erwähnten, bezweckt die K a pi- talserhähung der Bremen-Besigheimer Oelfabriken um bis 24.3 Mill. I, den geplanten Zus ammenschluß der drei erwähnten Gesellschaften durch freiwilligen Umtausch der Aktien des Vereins deutscher Oelfabriken und der Oelfabrik Grofgerau, Bremen, in solche, der Bremen- Besigheimer Oelfabriken durehzuführen. ** Veteinigte Brauereien.-., Stuttgart. Der uns vorliesende Bericht enthält die Li auidations- bilanz des Unternehmens zum 6. August 1920. Die starken Preissteigerungen sämtlicher Rohstoffe und der Betriebs- materialien. verbunden mit der Erhöhung der Löhne und Ge⸗ hälter usw., vermehrten die Gestehunsskosten so außerordent- lich. daß die Einnahmen und Ausgaben in keinem gewinn⸗ bringenden Verhältnis mehr standen, sondern der Fortbetrieb der Brauetrei Kroe Verluste gebracht hötte. Um diese zu vermeiden und da die Zukunft noch keine günstigere Pro- duktion und auch keinen größeren Bierabsatz infolge der reichlichen Obsternte voraussehen läßt, sah sich die Verwaltung im Einverständnis mit dem Aufsichtsrat genötigt, den Brauerei- detrieb dauernd einzustelle n, um für die Aktionäre und Genubscheinbesitzer das vorhandene Vermögen zu retten. Am. 6. August d. J. Wwurde inſolgedessen dureh die Generalversamm- — die Liquidation beschlossen und der Betrieb dauernd still- gele æt. Hie Liquidationsbilanz weist bei 1 220 o0„(wie im Vorjaht) Aktienkapital und 6/½0 000 1 Genußscheinen, 361 884 (1½7 648 Buchschulden und Eialagea auf. Auf der Aktiv- seite stahen Grundstücke mit 1 835 300(2 082 073 0. Maschi- nen und Einrichtung mit 303 910. Kasse und Wertpapiere mit 491 339 1, Bankguthaben mit 192 127 K(i. V. beide Posten 608 60t„½/. Aubßerstände mit 1 118 255 und Vorräte mit 22 t0%„%(a8 ö18%) zu Buch. Hieraus ergibt sich ein Aktiv- saldo von 402 248(i. V. 70„ Reingewinn). Das Uuternehmen blieb in den letzten 19 Jahren dividendenlos. Im Jahre 1905 wurde das einst 2,0, NMill. betragende Kapital durch Zusammenleguns der Aktien auf 220 00 herabgesetzt und wieder um 1 Mill. 4 auf 1 Mill.& erhöht bei gleich- zeitiger Ausgabe von je 1 Genußschein zu 300 an Stelle der eingezogenen Aktien. Ueberseichnung der Vorzugsaktien bei der A. E. G. Der zur Teichnung aufgelegte Betrag von Vorzugsaktien der Allgemeinen FElektrizitäts-Gesellschaft ist um ein Vielfaches üherreichnet worden, sodaß auf die Zeichnungen nur verhältnis · mäßig seringfügige Beträge zugeteilt werden konnten. Cußstahlwerk Witten in Witten 8. d. Ruhr. Der Abschluß für 1919/0 ergibt einen Gewinn von 9 201 323(gegen 2 251 400% im Vorjaht). Dabei wird die Verteilung von 309“ Dividende(im Vorjahr 15½; davor dreimal 2776) vorge⸗ schlagen wordlen. Deutsche Maschinen nach China. Die Kohlenbergwerke in Hankou haben bei der deutschen Firma Siemens u. Halske gröbere Bestellungen auf Bergwerksmaschi-⸗ uen gemacht. Büörsenberichte. Mannheimer Hfektenbörse. Mannheim. 20. Okt. An heutiger Börse fanden große Um- gzätze in Unionwerke-Aktien à 24296, ſerner in Benz u. Co.- Aktien à 244½%. Mannheimer Gummi-Aktien à 3102%, Vereinigte Freiburger Ziegel-Aktien à 148% und Fuchs Waggon-Aktien à 335% atatt. Frankfurter Abendbörse. Frankfurt. 20. Oktbr.(Drahtb.) Mit elner erheblichen Kurssteigeruns traten Hardener in den Verkehr. Der Kurs bewegte sich bei großen Umsätzen auf zos bis 509 und schnellte auf 530 E 523 empor, plus 32%. Feste Haltung wiesen ferner Rheinstahl und Phönix auf. Chenische und Elektro · werte lagen fest bei bescheidenen Kursbewegungen. Von Kassa- industtieaktien wurden Maschinenfabrik Badenia mit 328 rat., plus 25½%, Zellstoff Aschaffenburs wurden bei großer Nach- ſrage mit 34s rationiert. Spinnerei Kaiserslautern stiegen um 15½%½ auf 315. Hanfwerke Füssen gewannen 8% auf 340, Schlinck u. Co. bei großen Umsätzen 288 plus 13%. Eisenwerk Meyer ſest, 413. Zu größeren Kurserhöhungen kam es in Luxemburg. Int. Bank, welche mit 340 rationiert 387. Deutsch-Asiat. Bank mit 628 30% gesteigert wurden. Erhebliches Geschäft hatten Törkenwerte. Administrations-Türken 108. Zoll-Türken 100, Bagdad I 189. Bagdad II 167.30. Anatolier fest, Mexikaner Imfreien Verkehr sind besonders ulius Sichel in großen Beträgen umgesetzt. 14201460 1438. Mansfelder Kuxe 4000—sbοͤ. Kabelwerke Rheydt 640, Holzmann 260—259, Neckarsulm 2090. Neueste Drahtherichie. Keine Börsen Ruhetage. Berlin, 21. Okt.(Eig. Drahtb.) Der Berliner Börsenvorstand beschloß in seiner gestrigen Sitzung, die Anträge, die die Festsetzung von Ruhetagen an jedem ꝛ. des Monats sowie am Samstag jeder Woche bezwerken. abzulehn en. Dagegen wurde der Beschluß bekanntgegeben. wonach die Börsenräume in Berlin von morxen ab schon von 12 Uhr an für den Börsenverkehr lreigegeben werden. Die Umbildung der Oesterreichischen Länderbank. Die Oesterreichische Länderbank konferierte bereits seit Monaten mit einer frauzösischen Rinanzgruppe zur Umbildung des Instituts in eine französische Anstalt. Die Verhandlungen iber dicses Proiekt haben sich zerschlagen, und es ist jetzt ein neuer Plan aufgetaucht. nach welchem sich alle Filialen der.aänderbank in der Weskeseienn zu einer eigenen Bank für die tschechischen Gebiete und alle Pilialen in OQesterreich zu einer eigenen Bank für die österreichischen Gebiete vereinigen wollen. Genuſscheinohligationen bei Adler u. Oppenheimer. Die Gerüchte von einer beabsichtigten Interessennahme der Adler u. Oppenheimer Lederfabrik-., früher in Straßburg,“ Börsen- jetzt in Berlin. an der Lederfabrik Gebrüder Fahr.-G. in Pirmasens sind unbegründet. Auch beabsichtigt die Ver- Waltung nicht. mit der Dividende über den zuletzt gezahltea Satz von 20% hinauszugehen. Dagegen ist. wie die„Frankf. Ztg.“ erfährt. geplant, aus dem Erlés der Straßburger Fabrik- anlage und Vorräte, von denen die ersteren für 33 Mill. Frs., dlie letzteren für 70 Mill. Frs. an ein französisch-elsässisches Konsortium verkauft Wurden. nach Eingang der Beträge eine Kombination von Genußscheinen und Qbligationen mit der Be- zeichnung(Gdenußscheinobligationen zu schaffen, die den Aktionären gratis überlassen werden sollen. Holländische Müch für das Ruhrgebiet. Imsterdam. 19. Oxtbr.(Jpu.) Nach verschiedenen Mit⸗ teilungen aus amtlichen Kreisen besteht die Hoffnung, daß die holländische Regierung die Milchlieferun gen nach dem R uhrgebiet in der nächsten Woche wieder aufnehmen Vird, weil sie dazu vertraglich verpflichtet ist. Es sind in- zwischen in Holland Maßregeln getroffen, daß der Inlands- Milchverbrauch sichergestellt wird. Errichtung eines Noteninstituts in Ungarn. Budapest, 20. Okt.(WB.) Der Finanzminists- Koranye erklärte dem Berichterstatter des„Pesti Naplo“, er plane die Errichtuns eines Staatsnoten emittierenden Instituts schon in allernachster Zukunkt. Eine Notenabstempelung werde nicht erfolgen. 00 Waren und Märkte. Berliner Metallbörse vom 20. Oktober. Prelse In Mark für 100 Kg. 18. Oob. 20. Odtob. 18, Oktob. 20. Oktob. Ele Kupfer 2667 260³ Aluminlum 1. Semen 700 288 5 Rafflnsdekupfer. 2125 2780075 2125 Zinn, ausl.., 6150—5200 600 61⁰⁰ 1555 115 8 565 5r) 75⁵⁰ 740—760„„ 6000 6100/5900 3950 ohzink(Synd.-Pr.—— ckel q 4500—4504800—4550 0e. 6450„2% 350 890—9 Animonn: 90 3900.925 Flettenzink....e10- 520 575—600] Silber föe 1 K. 140—1451380—1400 3550—365003430—3350 Karlsruher Viehmarkt. Der letzte Viehmarkt war wiederum schr stark befahren. und zwar durchweg mit Ware guter Qualität. Der Auftrieb bettus insgesamt 502 Stück. Die Ureise waren nach- gebend. Für Großvieh wurden bezahlt.50—.50., für Schweine 17 für das Pfund IL.ebendgewicht. Der Markt wurde nicht geräumt: es blieb ein beträchtlicher Ueberstand. Weinversteigerung. Bretten, 20. Okt. Bei der Versteigerung des Weinerträg⸗ visses von Elfingerberg wurden erlöst für Nachlese 2790 bis 384%. für Rotgemischtge wächs 4200—4350, für Weiß⸗ gemischtgewachs 5130—.5120 und für Riebling 6780870, je für den Hektoliter. Dazu kommt noch die Steuer mit 2096. Einfuhr von Tabak, Zigarren und Zigaretten nach Deutschland. Das Statistische Reichsamt hat nunmehr die Ein- kuhrzahlen für das erste Viertel des Rechnungsjahres 1920 be · kannt gegeben. Danach betrug die Einiuhr von unbearbeiteten Tabakblättern 16 782 600 kg im Werte von 780%7 Mill. 4 da- von 300.66 Mill., aug den Ver. Staaten 264 Mill. kg im Werte von kamen aus Niederlandisch-Indien.67 Mill. kg im Werte von 91.44 Mill.&, zus der Türkei 1,0 Mill. kg im Werte von 155½1 Mill.&. aus Prasilien 1,12 Mill. kæg im Werte von 47.83 Mill. A. aus Pominica 1,19 Mill. kg im Werte von 34.46 Mill. nsw. Die Einfuhr ven Zigarren belief sich auf 21 200 keg im Werte von.8 Rlill. A, hauptsächlich aus den Vereinigten Stanten und der Schweiz: die von Zigar etten erreichte 349 Joo kg im Werte von 68.62 Mill. A. wovon aus England 155 4% kr im Werte von 30.50 Mill.& und aus den Vereinigten Staaten 11 do% ks im Werte von 20,30 Mill.& kamen. Der Zollertrag stellte sich bei Tabak auf 14.81 Pill., bei Zigarren avf 77 b0⁰ und bei Zigaretten auf.,50 Mill.. * Steigerung der Meßmieten in Leipzig? Vom Megamt in Jeipzig wird geschrieben: Die in den städtischen Meßhäusern in Veipzig ausstellenden Firmen be· zahlen noch heute die früher von der Stadt angesetzten, sehr niedrigen Mieten, die die heutigen Unkosten nicht entfernt mehr dlecken. Angesjchts der günstigen Lage dieser Mäuser bedeutet dies eine doppelte Bevorzugung vor anderen Ausstel- lern. Das Mebamt, dem die Vermietung jetzt obliegt, hat diesen Ausstellern kürzlich die Erhöhung der Mieten nach Ablauf der jetzigen Verträge angekündzgit, aber den Ausstel- lern nahegelegt, schon jctzt freiwillig eine höhere Miete zuzu- gestehen. Das ist keine unbillige Zumutung., wenn man be⸗ denkt. daß die Mieten in den städtischen Hävsern auf den Quadratmeter berechnet nur etwa den dritten Teil des allgemeingeltenden Satzes von 100„ pro Quadrat- meter für zwei Messen betragen. Dieser Satz ist an sich schon wescntlich niedriser als die Sätze anderer Meßorte. So gilt in Frankfurt der Quadratmeter Raum in geschlossener Koje à00 für zwei Messen, also etwa das Neunfache der Mieten in der Leibziget städtisehen Häusern. Daß die Mietpreise hier verhältnismäßig so niedrig sind, erklärt sich dadurch, daß Leipzig in seinen Meßpalästen schon längst über die notwendigen Einrichtungen für die Messe verfügte, als an- dere Orte darangingen, neue Messen zu gründen, wofür erst kostspielige Neu- oder Umbauten vorgenommen werden muß⸗ ten. Aber die Kosten des Betriebes im weitesten Sinne, welche nicht unbeträchtlichen Teil der Ausgaben des Mehvermieters ausmachen, sind um das Fünf- bis Zehnfache gewachsen: s0o die Lohne, die Versicherunssprämien. die Unterhaltungskosten und die Ausgaben für Heizung und Beleuchtung. ——u——...—.————————.—.. Wasserstandsbeobachtungen im Monat Oktober Aſuminſum Pehgelstatlon vom Datum dle 18. L Li erküngen Sohusterinsel. 1103 10.0.98 Abende 8 Unr 1 24 50, 2 2 Lachm. 2 Ufr e——— 2—4 7— 1 annnem„„„ orgens 1+ aine 4 6% d Fes abohhb Vorm. 2 Uhr FFFVVVT Naohm. 2 Uhr nanahel 2˙7⁸ 27%½ 2% 28 Vorm 7 Un annheiun orm 1 Neneen,.32 0,½0.40.3 Vorm. 7 Uhr Mindstill. Uebel 4. Wetterausſichten für mehrere Tage im voraus. Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. 22. Oktober: Wolkig, teils trübe, ſtrichweiſe Regen, milde, 29. Oktober: Wolkig, weiſe Regen. f7!!.. 5 Semerkungen datun ziang gerhen,] 0 der Ledag Jdes der. mor. 7 Jür Haoht Uſtor auf 125 Ming Bewbl⸗ mm FSrad 0G. Grad d. den am atad 0. kung 16, Oktober 255.2 1080 10.⁴ E 15.5( 18. Oktober 752.1 25.2 22 170 atill Nebel n„„ oder Id. Oktober 1883[54 80 955 100 fe bevelkt 20. Oktoder 7280.0 22.2— 10.5 A 2 delter 21. Oätober 785.8.8 0⁰— 12.5 10 2 elter Dauptſchriftlettung: Dr. Frit Golden aum. 225 Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; ür Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Richard Schönfelder; für Handel: Dr. A. Nepple; für Anzeigen Karl Hügel. Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger Druck und Verlag: 8 G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. teils Sonne, ſtark windig, vielfach ſtürmiſch, ſtrich⸗ n, 5 1 Acheſte P Dormerstag, den 21. Ottober 1920. manuheimer Geueral ·Anzeiger.( Mitiag · Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 476. 5 Einsatz-Hemden...... Stüek Mur 39.50 42.30 59.30[P Hamen- Fricot-Wasche] Ifi Kot-Wäsche Unterhosen Sdbek Ak. 16.00 24.30 2930 Farbige Damen-Wäsche! 1 graue Herren-Hemden.. Stuet„. 12.20 16.80 19.80 Kinder-Trikotagen! E —*+ neben der Hauptpost Saaaee ennan n Gesucht praktiſcher, ſelbſtändiger Hochbauführer ſerd agemdſe Schulbildung. Eintritt ſo⸗ nisabſchriften. Referenzen. Photo⸗ ehaltsanſprüche ſind einzureichen an ama Robert Erne Bauſtelle Waidshutſgaden. den Planken Hiesige Eisengroßbhandlung sucht tnchtige. Stenotypistin zum baldigen Eintritt. Angebote mit Lebenslauf u. 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Mittel⸗Preiſe Ende 9 Uhr National-Theater. Am Dienstag, den 26. Oktober findet im National⸗Theater eine Aufführung von Agnes Bernauer“ 8 9 Trauerſpiel in 5 Akten von Friedri Hebbel zum Preiſe von Mt..50,.50 und 1. für den Platg ſtatt. 40 aller Plätze werden den Gewerkſchaften Mannheims überlaſſen, das weitere Viertel wird an Einzelperſonen auf ſchriftliche Beſtellung ab⸗ — eben. Die Zuteilung von Einzelkarten an nzelbeſteller erfolgt durch Verloſung. Einzel ⸗ heſtellungen wollen bis ſpäteſtens Freitag, den 22. Oktober, mittags 12 Ühr ſchriſtlich durch Poſtkarte mit Rückantwort eingereicht werden. Die Ausgabe der zugeteilten Karten aoi am Montag, den 25. Oktober von vormittags 11 Uhr ab während der Kaſſenſtunden an der Theaterkaſſe. Mannheim. den 21. Oktober 1920. Die JIntendans. Hünsflerthealer. Apollo Heute Abend zum letzten Male: „Jägerblut“ mit Xaver Terofal als Dorfbader Zangerl. Morgen Freitag abend 7½ Unr: S190 Zum ersten Male:„Vie fünf Seppl“. Kabarett Rumpelmayer. 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Urnerpeffer Lese-Zirkel aen Hennen ven PSeIZW ꝗTENH flancken& Lang UIII Airrtnffrte ü Infolge der auaserordentlichen Verteuerung der Lebensführung. sehen sich die Mitglieder der unter- xeichneten Verbände gezwungen, ihre 11652 Unterrichts-Honorare xu erhöhen und 25 1. November 1920 ein — Jahresflxum zu berecmen. Mrpchakhacher herbad Aoftragender Miastle. de der Auchemeinen Abein-Lwhaten e N N 5 balds-fanbg UI) Maden Priwal- Tanz-Schule Unſere gexr. 1885. A. Ritscher. 8846 ordentliche Mitglieder-Versammlung rge W n e. kadet am Donueratag. SS. Oktob. 100, meſber Aapgterdu, erbüite umsenend perſönüch in meiner Wohnung, Käfertalerſtr. 75 machen zu wollen. abends 2% Uhr im Geſeuchaftstotal 1. 1 Gründliche—— ſämtl ortsblichen und ſtatt und laden wir unter Hinweis auf g 28 der modernen Tänze Nur gute Geſellſchaftskreiſe. Satzung unſere Mitglieder hierzu freundlichſt ein. Leie rellettene a eenen Aerzer n ni Ieledramm im Wiesbaden Mannheim, den 21. Oktober 1920. Komme Anfang November nach 55 Der Vorſtand. Mannheilm und nehme den Eyang. Kirchengemelnde Mannbelm. Tang umterricht Einladung n vollem ang wieder auf. ur Sitzung des Kirchengemeinde⸗Ausſchuſſes auf Empfehle mich heute schon in Nont 25. Olieder 1920, abends 8 Uhr, in letaten Tauzuenheiten die Säle der Chriſtuskirche. 11862 Scottisn espagnol Dase-dobie Cal-Step 1. Pehl bon i. Aegen-Nelteſen 2. Fat de nene Carl Koch, Aelster noderner Tanzkunst MHannheim, C 4. 1. 8341 ldes Vorſtandes der Kirchengemeinde⸗ Pulz-Lehrkurse Vertreter. 3. Bewilligung einer Teuerungsbeihilfſe an die Marta Adam, Beethovenstr. 12, I. FErstkl. Fachausbildung fur Stadtvikare. Evang. Kirchengemeinderat: Selbstbedarf und Beruf. 11688 Anmeld- tuglieh 11—2(außer Samstags) Renz, Stadtpfarrer. Gtatrt Zurten. Fhre Vermüßlung beehren nich auyueigen- Neinholo Freitag Anna Freitag geb. Wolßert. zrzrZEE———... Empfehſe meine modern eingerichtefe Branntwein-Brennerei zum Abbrennen von Kirschen, Zwetsehgen, Trester uſw. 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