r. Ahr M..—. Po 5 eit widerruflich. Poſtſch jäfts⸗kebenſtelle in Mannheim: Neckarſtadt: Waldhofſtr. 6.— Fernſprecher Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. — Anſere auswärlige Lage. Im Reichstagsausſchuß für auswärtige Angelegenheiten ſaben geſtern wichtige Beratungen ſtattgefunden. Ober⸗ chleſten, die Genfer Konferenz, die ſchwebenden Wirtſchafts⸗ derhandlungen mit den einzelnen alliierten Staaten ſtanden d der Tagesordnung. Ddie Verhandlungen waren ſich g vertraulich. Wir wiſfen alſo nicht, in welcher Richtung die Beſprechungen bewegt haben. Sie hoben ſich jeden⸗ 5 ab vom Hintergrund einer düſteren äußeren Lage, die urch die wilden Parteikämpfe, die unſeligen Parteizerklüf⸗ ſtegen und durch den ſkrupelloſen Machthunger der ſozialiſti⸗ 0 n Parteien weſentlich verſchärft wird. Gerade hat der ſch öſiſche Finanzminiſter in Straßburg, von der deut⸗ ſchen Schuld ſprechend, erklärt, man könne ſicher ſein, aß die franzöſiſche Regierung niemals etwas von der 8 uld, die ſie in Händen habe und die die größten Mächte er Welt feierlichſt verbürgt hätten, nachlaſſen werde. eutſchland werde zahlen, weil es zahlen könne, wie immer ſeic ſeine inneren Budgets ſtehen und der Stand der Mark e. Durch eine Finanzkriſe, ſo groß ſie ſei, könne man die nroduktive Kraft eines Landes nicht vernichten. Was immer Bug komme, Deutſchland werde immer über beträchtliche aodenſchäßze, Reichtümer, die der Krieg nicht zerſtört habe, erfügen. Es habe beſonders ſeine Kohlen, Holz und ſein Kali. eine Arbeitskräfte ſeien weniger berührt als die franzöſi⸗ ſchen. Wir ſtehen alſo immer und immer wieder demſelben zattnäckigen und unbarmherzigen Vernichtungswillen gegen⸗ ber„der kein Verſtändnis und kein Gefühl für Deutſchlands (kere Not hat. Was will es gegenüber dieſer grauſamen Eſchloſſenheit des amtlichen Frankreich und des amtlichen Agland beſagen, wenn, wie im geſtrigen Mittagsblatt mit⸗ melt, ein engliſcher Geiſtlicher erklärt, es könne keine düm⸗ Keie Politik geben als die, Deutſchland zu einem dauernden deubpel zu machen. Oder wenn Euſtave Tery in der Oeuvre n Franzoſen den Rat gibt, den Bogen nicht zuüber⸗ R annen. Poincare und andere ſpächen ernſtlich davon, das 4 tzührgebiet zu beſetzen. Würde das geſchehen, dann aunten die Deutſchen nicht mehr arbeiten, die Franzoſen aber unndd nicht. Millerand vertrete den Standpunkt der Engländer ud der vernünftigen Leute. Niemand könne ihn anklagen, —5 er die Frage der Entſchädigung zu einem allge⸗ 1 inen Abſchluß bringen wolle, denn dadurch würden nicht dar die wirtſckaftlichen und finanziellen Beziehungen zu kwtſchland, ſondern auch die mit den Verbündeten Frank⸗ bace ſelbſt geregelt, was nicht weniger unerläßlich ſei. Ganz Aopa ſchmachte heute unter der Wechſelkursfrage; ſolange ſie 1 t geregelt ſei, würden alle Konferenzen und alle Zwangs⸗ die nahmen der Welt die Lage nicht ändern können. Es ſind Re walben, die keinen Sommer machen. Wir laſſen eine mde von Meldungen folgen, die zeigen, daß unſer Volk wier dem ſchwerſten Joch ſeufzt. Wir möchten wohl durſchen, daß die geſtrigen Beratungen das lebendige Gefühl 0 chzogen hat: der Feind ſteht draußenz; und es iſt ein ihm ſamer und unerbittlicher Feind. Begegnen können wir an nur, wenn wir den notwendigen Kampf um die Welt⸗ ſchauung im Innern aus den auch dn parteipolitiſchen ie teizänkes erheben und vor allem auch dur N par⸗ Nutslitiſchen Auseinanderſetzungen das Gefühl nationaler und Todgemeinſchaft nicht zerreißen laſſen. die Beratung des Ausſchuſſes für auswärlige Angelegenheiten. 1 Berlin, 21. Oktbr.(WB.) Der Ausſchuß für auswär⸗ am Angelegenheiten behandelte in ſeiner Nachmittagsſitzung ind Donnerstag im Anſchluß an die Ausführungen des Reichs⸗ Reniſters des Aeußern die geſamte auswürtige Lage. Die —50 oller Parteien äußerten ſich zu den Beziehungen handſchlands gegenüber den einzelnen Mächten. Die Ver⸗ flä lungen wurden als in ihrer Geſamtheit vertraulich er⸗ ners! Mehrere Berliner Blätter brachten über die am Don⸗ gen dag morgen ebenfalls vertraulich geführten Verhandlun⸗ die des Ausſchuſſes, ſoweit ſie Oberſchleſien betrafen, Berichte, den entſcheidenden Punkten Unrichtigkeiten enthielten U d ſchen deshalb nicht vom Ausſchuß herrühren dürften. Berlin, 22. Oktober.(Von unſerem Berliner Büro.) des fuofliſche Zeitung“ und vorher ſchon das„Mittagsblatt“ ſpitze llſteinsverlags hatten geſtern allerlei ſenſationell zuge⸗ deth Meldungen über die als ſtreng vertraulich erklärten heltenndlungen des Ausſchuſſes für Auswärtige Angelegen⸗ mit Achebracht. Im„Vorwärts“ wird gegen dieſes Verfahren dieſe miht Proteſt eingelegt. Es wird da geſagt, daß, wenn Agi Mitteilungen wahr wären, ſie der anti⸗deutſchen Hantation in Oberſchleſien die beguemſten ſt ni dhaben bieten würden. Die oberſchleſiſche Frage bendecht nur von provinzieller und nicht nur von preußiſcher, die ſen auch von allgemein deutſcher Bedeutung. Sie wirft Nege dwierteſten inner⸗ und außenpolitiſchen Fragen auf. Hef deutſche Schickſalsfrage darf in der Tat nicht zum wabehaftsobjekt der Senſationspreſſe gemacht Aundgebung für das bedrängte Saarland. harteſ er Landesverband Südbayern der Bayeriſchen Mittel⸗ dige Mat auf Grund einer Verſammlung, in der das bishe⸗ Knlitglied der Grenzkommiſſion des Saarlandes, Oberſt 0 der, München, einen Vortrag über die„Not des aar an Jahedebietes“ hielt, nachſtehende Enkſchließung der ſtedeſchen Staatsregierung, der Reichsregierung, dem Prä⸗ dandta des Reichstages, dem Präſidenten des Bayeriſchen tage überſaldie der Deutſchnationalen Fraktion im Reichs⸗ 2 wneder Landesverband Südbayern der Bayeriſchen Mittelpartei kichlderte Grund der in heutiger zahlreich befuchter Verſammlun ment ſchweren Not des Saargebietes die Negierungen un 130 Niderre⸗ des Reiches und Bayerns auf, mit allen Mitteln ſich für öleden rechtlich ſchwer bedrückte Bevölkerung des Saargebietes ein⸗ den Völke en Verſuchen entgegen dem Friedensvertrage und dem de Aberweunde nur zur Verwaltung auf 15 Jahre zu treuen Hän⸗ daher 0 bitenen, deutſch bleibenden Gebiete, ein eigenes Staats⸗ von ilden, muß ebenſo ſcharf entgegengetreten werden, wie n Franzoſen bisher durchgeführken Beſtreben, ſich latſäch⸗ Veiugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung monatl. einſchl. M..70 für Bringerlohn u. Einziehungs⸗ .5 viertelfährl. M. 22,50 ohne Poſtgebühren. Einz. Nummern 20 Pfg. Alle Preiſe 55 Konto Nr. 17590 Karlstuhe i. B. u. Nr. 2017 Ludwigshafen a. Rh.— Nr. 7940—79ʃ18. allgemeiner Aufmerkſamkeit aus: Badiſche Neneſte Fuhrichlen Anzeigenpreiſe: 1ſpalt. Kolonelzeile.30 Mk., ausw..— Mk., Stellengeſ. u. 9755 eAnz. We Nachl. Rekl. 8 Mk. Annahmeſchluß: Für d. Mittagbl. vorm. 83½ f. d. Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für an beſtimmten Tagen, Stellen u. Ausgaben wwird keine Verantw. übernommen. u. dgl., Betriebsſtörungen, Materialmängel— berechtigen zu keinen Erſatzanf beſchränkte Ausgaben od. f. verſnätete Aufna bhere Gewalt, Streiis n en f. ſallene od. me v. Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewaͤhr. lich dort zum Herrn zu machen. Eine wirklich unparteiiſche Zuſam⸗ menſetzung und Amtsführung der Regierungskommiſſion und die Beſeitigung des franzöſiſchen Militärs ſind beim Völkerbund zu for⸗ dern, die widerrechtlichen Ausweiſungen deutſcher Bewohner, die Ueberfremdung des Landes durch franzöſiſche Einwanderung, die Vernichtung des deutſchen Beamtentums müſſen verhindert werden. Den Deutſchen im Saargebiet muß volle Freiheit der Meinungs⸗ äußerung in Wort und Schrift, eine ungeknebelte Preſſe und eine freigewählte Volksvertretung zuteil werden. Anderſeits müſſen die deutſchen Behörden verſtändnisvoll, großzügig und vorausblickend allen Nachteilen, die die Einſchließung des Saarlandes in das fran⸗ zöſiſche Zollgebiet zur Folge habe, gerecht werden. Die Orientierung der Saarländiſchen Wirtſchaft nach Weſten iſt durch alle irgend mög⸗ lichen Erleichterungen im deutſchen Grenzverkehr zu verhindern. Die deutſche Induſtrie und der deutſche Handel ſind zu jeder Unterſtützun ihrer notleidenden Brüder im Saargebiet zu veranlaſſen, hier dar kein Konkurrenzſtreben das vaterländiſche Intereſſe ſchädigen. Der kulturelle Zuſammenhang iſt in jeder Weiſe zu pflegen, die Einheit der Kirchen aller Bekenntniſſe im Saargebiet mit den übrigen deut⸗ ſchen Glaubensgemeinſchaften iſt aufrecht zu erhalten, die Pflege des deutſchen Geiſtes in Schule und Haus, regſter gegenſeitiger Wechſel⸗ verkehr der Bevölkerung iſt zu fördern. Jeder durch den Friedens⸗ vertrag nicht ausdrücklich gerechtfertigten Erweiterung des Saar⸗ gebiets iſt unbedingt Widerſtand zu leiſten. Schlechte Verſorgung der Bevölkerung inſolge Beſchlagnahme von Domänen. Der Reichstagsabgeordnete Hepp(D. Volksp.) hat fol⸗ gende Anfrage an die Regierung gerichtet: Auf Befehl des kommandierenden Generals der franzöſiſchen Rheinarmee vom 13. September d. J. iſt die Domäne Armada bei Frauenſtein unweit Wiesbaden beſchlagnahmt worden. Bereits im Februar d. J. hatte die franzöſiſche Militärverwaltung verſucht, in den laufenden Pachtvertrag einzugreifen, um ihrerſeits „eine Lehranſtalt für Ackerbau und Viehzucht“ zum Zwecke der Ver⸗ ſorgung der franzöſiſchen Militärbevölkerung mit„Milch“ dort zu errichten. Der Veſchlagnahmebefehl ſtützte ſich auf Artikel VIII des Rheinlandabkommens und auf eine Entſcheidung der interalliierten Kommiſſion vom 4. Mai 1920, abgedruckt im Amtsblatt des Reichs⸗ kommiſſars von 1920 Seite 39. Die etwa 85 Hektar große Domäne Armada war bisher in hervorragendem Maße an der Verſor⸗ gung dei Vevölkerung mit Lebensmittel beteiligt. Das Stocker der Zufuhr wird ſchwere Nachteile hinſichtlich der Er⸗ nährung insbeſondere für die friſchmilchempfangende Bevölkerung der umliegenden Städte zur Folge haben.(Die Domäne lieferte täg⸗ lich zirka 100—150 Liter Milch). Die Bevölkerung ſieht in großer Sorge und Unruhe der Zukunft entgegen. Der Pachtwechſel wird weiter zur Folge haben, daß, abgeſehen vom Pächter und Verwalter, etwa 25 Perſonen beſchäftigungslos und 7 auf der Domäne wohnende Familien infolge der Wohnungsnot obdachlos wer⸗ den. Sicherem Vernehmen nach ſteht zu erwarten, daß die franzöſiſche Militärbehörde beabſichtigt, weitere Domänen zu beſchlag⸗ nahmen und ihrerſeits in Verwaltung zu nehmen. Sind der Re⸗ gierung dieſe Tatſachen bekannt und welche Schritte gedenkt ſie zu tun, um hier Wandel zu ſchaffen? Frankreichs Kohlenüberfluß. Berlin, 21. Oktbr. Zu einer Havasnote über die Kohlen⸗ vorräte Frankreichs ſchreibt das WTB.: Dieſer Note gegen⸗ über ſei an die Worte des Miniſters Le Troquer aus dem Petit Pariſien vom 8. September ds. Is. zitlert:„Ich habe nicht alle Ziffern gegenwärtig aber ich kann nur ſagen, daß, was die Eiſenbahnen onbetrifft, die Vorräte, die im Januar nur 180 000 Tonnen betrugen, was kaum für den Bedarf von ſechs Monaten ausreicht, ſich heute auf 800 000 Tonnen, d. h. auf die normale Vorkriegsziffer belaufen. Die Vorräte der Gasanſtalt von Paris, die 1919 niemals 25 000 Tonnen be⸗ trugen, überſteigen heute 900 000 Tonnen. Die Vorräte des Seinedepartements betragen ungefähr 150 000 Tonnen, während ſie letztes Jahr zur gleichen Zeit auf kaum 50 000 Tonnen ſich beliefen. Die Vorräte der Gasanſtalten der Vor⸗ orte von Paris haben ſich verdoppelt, die des Elektrizitäts⸗ werkes ſtieg von 15 000 auf 60 000 Tonnen. Ich kann end⸗ lich hinzufügen, daß uns die Wiederanlage von Vorräten nicht hindert, die dringlichſten Bedürfniſſe zu befriedigen. So ſind für Truſtkohlen 970 000 Tonnen geliefert worden. Das ſind, ſo ſchloß der Miniſter, einige Ziffern, die das Vertrauen recht⸗ fertigen, mit der wir die Zukunft betrachten.— Daran, daß wir in Berlin mit 91 Prozent Kohlen beliefert waren, glaubt kein Menſch, der ſelbſt erfahren hat, wie wir gefroren haben. Eupen und Malmedy. * Brüſſel, 20. Okt. Zu der heutigen Tagung des Völker⸗ bundsrats ſind von leitenden ausländiſchen Perſönlichkeiten er⸗ ſchienen: Léon Bourgeois für Frankreich, Arthur Balfour für Großbritannien und Tittoni für Italien. Den Vorſitz führt der frühere belgiſche Miniſter des Auswärtigen Paul Hymans, der die Anweſenden mit einer kurzen Anſprache begrüßte. Der Rat hatte ſich mit einem Einſpruch des deutſchen Miniſters des Auswärtigen vom 2. ds. Mts. zu beſchäfti⸗ gen, der ſich gegen die Anerkennung der Abſtimmungsergeb⸗ niſſe von Eupen und Malmedny richtet. Die Berichterſtattung hierüber wurde dem braſilianiſchen Vertreter da Cunha über⸗ tragen, der ſchon bei dem Anerkennungsbeſchluß berichtet hatte. Der Rat beſchloß wieder, den deutſchen Einſpruch abzu⸗ weiſen, und erklärte, die Volksabſtimmung ſei in recht⸗ mäßiger und unanfechtbarer Form erfolgt. Unter dem Dänenſoch. Kopenhagen, 22. Okt.(W..) Im Laufe der geſtrigen Bud⸗ getdebatte im Folketing ergriff das deutſche Folketingsmitglieb Paſtor Schmidt⸗Wodder zum erſtenmal das Wort. Er führte unter Er ſtehe im däniſchen Folketing als Vertreter eines fremden Volkes, das gegen ſeinen Willen unter däniſche Staatshoheit gekommen ſei. Er fordere volle Gleichberechtigung und volle kulturelle Freiheit für die Deutſchen Nordſchleswigs. Seine Landsleute würden zwar die Hoffnung auf eine Grenzberich⸗ tigung nach Norden niemals aufgeben: andererſeits aber wünſchten ſie, mit den Dänen in Frieden und Verträglichkeit zu leben. Teutſche und Dänen müßten künftig in Nordſchleswig auf gleicher Stufe ſtehen: dann würden gegenſeitiges Verſtändnis und gegenſeitige Achtung nicht ausbleiben. Paſtor Schmidt bedauerte, daß die deutſchnationale Bewegung auf dem Gebiete der Kirche und der Schule mit den Dänen noch nicht gleichgeſtellt ſei und brachte ſchließlich zur Sprache, daß einem deutſchen Schauſpieler der im deutſchen Verein in Sonderburg auftreten ſollte, die Einreiſeerlaub⸗ nis verweigert worden iſt. Proklamation der Freien Stadt Danzig. Danzig, 21. Oltbr.(WB.) Nach einem Telegramm des Sonderberichterſtatters der„Danziger Neueſten Nachrichten“ aus Paris ſoll die Unterzeichnung einer Konvention zwiſchen Polen und Danzig am Samstag nachmittag erfolgen. Im Anſchluß daran ſoll die Proklamation der Freien Stadt Dan⸗ zig erfolgen. Durch eine Erklärung werden mit dem Augen⸗ blick der Unterzeichnung Danzig ſeine Rechte gegeben und dieſe Rechte in Kraft geſetzt. Die Proklamation wird da⸗ nach in Paris erfolgen. Sie ſoll durch Jules Cambon voll⸗ zogen werden. Sir Reginald Tower wird weder die Pro⸗ klamation vollziehen, noch nach Danzig kommen, um ſeinen Poſten dm neuen Oberkommiſſar zu übergeben. In dem jetzigen Entmurf der Danziger Verfaſſung ſollen noch einige Aenderungen vorgenommen werden. Das Wort Hanſeſtadt ſoll wegfallen. Ein neuer Willkürakt der deuiſchen Enkenkekommiſſion. Berlin, 22. Oktober.(Von unſerem Berliner Büro.) Geſtern vormittag ſind, wie aus Wien gemeldet wird, drei Müinchener Paſfagierflugzeuge in Wien wohlbehalten einge⸗ troffen. Nach der offtziellen Begrüßung und nach mehreren Flügen über Wien, erſchien eine Ententekommiſſion, beſtehend aus je einem franzöſiſchen, engliſchen, japaniſchen ſowie einem italieniſchen Offizier, und erklärte, daß angeblich von der deutſchen Ententekommiſſion noch keine Bewilli⸗ gung des Fluges eingegangen ſei und von der öſterreichiſchen gleichfalls keine vorliege. Sie erhoben Einſpruch gegen den Rückflug und erklärten, trotzdem ſie darauf aufmerk⸗ ſam gemacht worden waren, daß es ſich um Flugzeuge für rein zivile und poſtaliſche Zwecke handelt, die drei Flugzeuge für beſchlagnahmt. Die Ap⸗ parate verbleiben in den Unterſtänden, bis die öſterreichiſche und deutſche Ententekommiſſion zu einem Einvernehmen kom⸗ men. Das Vorgehen der Kommiſſion hat in Wien großes Auf⸗ ſehen erregt. De Lüge von Derſailles. Von Henri Barbuſſe. Mit Genehmigung des Rhein⸗Verlags in Baſel un Leipzig entnehmen wir die folgende Abrechnung mit Ver⸗ ſarlles und England dem flammenden Manifeſt, das Bar⸗ buſſe unter dem Titel„Der Schimmer im Abgrund“ an alle Denkenden richtet und das den Dichter des „Feuers“ plötzlich wieder in den Vordergrund des euro⸗ päiſchen Intereſſes gerückt hat. Der Friedensvertrag hätte ein unvergängliches ſittliches und ſoziales Denkmal ſein können, eine Abrechnung mit dem Krieg und eine Gründung der Zukunft auf der Baſis des Rechtes ſtatt wie bisher auf perſönlicher Willkür: indes er hat die Annexion und den Raub befürwortet. Die er ſte An⸗ nexion war die von Elſaß⸗Lothringen: denn zum mindeſten hätte man die Bevölkerung befragen ſollen nach dem Grundſatz, daß es nur ein Recht und eine Gerechtigkeit gibt. Die übrigen Annexionen bemeſſen ſich je nach der Macht der Sieger: begrenzt jeweils durch die Raubgier und Größe des andern. Es iſt ein Willkür⸗ und Machtvertrag, keineswegs ein Rechtsvertrag. Ein Sieges⸗, kein Friedensvertrag. Die Geſchichte wird einſehen, daß kein früherer je ſo grundverlogen war wie dieſer. Wenn er von Prinzipien internationalen Rechts ſpricht, ſo tut er das nur, um Diebſtahl mit einer großen, ebenfalls geſtohlenen Idee zu decken und um offiziell die reaktionäre Weltinternationale aufrichten zu können. Auf⸗ gebaut hat er nichts als den Verfall. Großbritannien, deſſen Machenſchaften vor und während des Krieges noch viel ungeheuerlicher und treuloſer geweſen ſind, als mans zu denken wagt— Großbritannien, das der Welt weisgemacht hat, es trete nur in den Krieg, um das mit Füßen getretene kleine Belgien zu verteidigen, Groß⸗ britannien, das durch Bonar Law verkünden nieß:„Wir füh⸗ ren den Krieg für die Menſchlichkeit gegen die Barbaren wir werden unſer Beſitztum nicht um einen Fuß Landes ver⸗ größern!“, durch Aſquith:„England kämpft für ſeine Ehre, nicht für einen Vorteil“, durch Balfour:„Es iſt ein Kampf des Himmels mit der Hölle“— dieſes ſelbe Großbritannien hat drei Millionen Quadratkilometer eingeſteckt, und mehr noch: ſich die Herrſchaft der Meere und die Souveränität über drei Viertel der Erdoberfläche geſichert. England hat dieſen Krieg vorausberechnet und mußte ihn in ſeiner unerfattlichen Hab⸗ gier haben: es kam auf die endgültige Oberherrſchaft in der Welt an! Und es hät den Sieg genialerweiſe in einen engli⸗ ſchen Sieg umgewandelt. Gemäß ſeinem nationalen, ſeit dem Hundertjährigen Krieg umwandelbar durchgeführten Welt⸗ beherrſchungsplan iſt es neben und über allen alliierten und feindlichen Nationen der„glänzend iſolierte“ Meiſter geblie⸗ ben. Zuerſt mußte die überhandnehmende deutſche Konkur⸗ renz zu Boden geſtreckt werden; darauf wurden die neuen Länder von Zentraleuropa bis zum Kaukaſus und bis nach Syrien nach ſeinen beſonderen kommerziellen und den Grund⸗ ſätzen ſeinen„Einflüſſe“ zerſtückelt. Außerdem hat es ſchon einen Fuß auf Perſien und Meſopotamien geſetzt. Dann, um über Kleinaſien hinweg Aegypten mit Indien und Oſtaſien, wie dereinſt mit dem Kap, zu verbinden, hat es, unklugerweiſe vielleicht, den Emir Faycal eingeſetzt und mit Gold und Ruhm überhäuft. Was wird es vom noch unverteilten Balkan ſich zumeſſen? Und hinter Englands Schultern ſchielten die ande⸗ ren gierig auf Bergwerke, Ernten, Kohlengebiete, Baumwolle, Petroleum, Häfen, Eiſenbahnpunkte und die großen Handels⸗ ſtraßen, und riſſen an ſich, was ſie konnten. Es kam darauf an, wer beſſere Fäuſte und Tatzen hatte. Gleichzeitig erſtickte England mit unerhörter Grauſam⸗ keit die Befreiungsverſuche in Irland, Indien und Aegypten(in Aegypten namentlich waren Aufruhrſzenen künſtlich von der kaiſerlichen Polizei provoziert worden).„Die Größe Englands wird nicht angetaſtet werden dürfen“, er⸗ klärte Balfour im Unterbaus nach den Schlachtſzenen von Kairo Wer einmal mit Liberallismus und Menſchlichkeit auf⸗ trumpfte und jetzt ſolche Rede führt, iſt ein Schuft. Er ver⸗ körpert auf der Redetribüne die ganze Religion der Räuberei, des Mordes, dunkelſten und unerſättlichſten Egoismus. Der Verſailler Vertrag erkennt ausdrücklich die Oberhoheit Eng⸗ lands über Aegypten an. Chamberlain erklärte 1882 nach ——————' 9 * *2. Seite. Nr. 478. * Nannheimer General⸗Nuzeiger.(Mittag-Ausgabe.) Gladſtone:„Die Regierung Seiner Majeſtät, die ſich auf frü⸗ here Verpflichtungen und auf das Völkerrecht beruft, glaubt nicht Aegypten unter ſein Protektorat ſtellen zu können.“ 1894 ſagte Salisbury:„Wir können das Protektorat über Aegypten nicht proklamieren, auch nicht einmal unſere Ab⸗ ſicht einer dauernden tatſächlichen Okkupation; denn das wäre ein Wortbruch Englands gegenüber ſeinen internationalen Verpflichtungen.“ Der„Oberſte Rat“ aber ſetzt in ſeinem kleinen Salon unerſchüttert ſeine Verſuche fart, aus dem Kres ein Quadrat u machen oder dielmehr die Grenzen nach jedermanns Appetit zuzuſchneiden— da doch überall der Appetit maß⸗ ebend it—, und er ſtreut Nationalitäten wie Wind in ne lt. Die nationalen Komplexe zerren die endetnen Völker⸗ ſchaften wie Dinge an ſich. Ueberall wird das Prinzip der Nationalitäten, das gar kein großes, well es ein willkürliches und künſtliches Prinzip iſt, zum Vorwand für völlige Unter⸗ jochung genommen. Schon hat ſich Polen, der gedungene ordhelfer der Entente, gegen Rußland erboben. Ungarn rüſtet ſich gagen Oeſterreich und die Tſchechoſlowakei, Italien gegen die Jugoſlaven. Auf der gelben Erdhälfte äfft Japan den Imperialismus der Alten Welt nach und dedroht ſie gleichzeitig. Schon iſt es in unſeren Kriegen überzählig. Das von England mit Opium niedergedrückte China erwacht, und das von Frankreich mit Alkohol zerſetzte Indo⸗China erwacht. Marokko zehrt an Frankreich. Verſchwenderiſcher als je mit ſeinen Soldaten ſchicken deſſen Miniſter Heere gen Kleinaſien, wo mit Türken und 15 Millionen Levante⸗Arabern ange⸗ bändelt wird, woraus eine neue chroniſche Militärepidemle für unſere junge Generation ſich entwickeln kann. Bald wird die langandauernde Beſetzung des Rheinlandes irgendeine fixe Idee in den Hirnen unſerer Nationaliſten entwickeln. Um ſämtliche Begierden natlonaliſtiſcher Spekulat'onen zu befrie⸗ digen, müßte die Erde in Wahrheit zwei Oberflächen haben. Verſchärfte Lage in England. Ultimatum der Gewerkſchaften. London, 21. Oktbr.(Havas.) Nachmittags 3 Uhr ver⸗ e ſich die Lage bedenklich. Die Delegierten der rade Unions tellten der Regierung mit, daß alle Verbände den Generalſtreik erklären würden, wenn die Regierung nicht binnen 24 Stunden auf die Forderung der Bergarbeiter eine befriedigende Antwort er⸗ teilt habe. London, 21. Okt.(WB.) Die Delegierten der Eiſen⸗ bahner haben Donnerstag morgen eine neue Zuſammen⸗ kunſt abgehalten. Der Präſident der Eiſenbahnergewerkſchaft Thomas gab gegen Mittag bekannt, daß die Frage des Sympathieſtreiks mit den Bergleuten geprüft worden ſei. Er fügte noch hinzu, die Lage könne gefähr⸗ Üüch werden. Unverzüglich müßten Anſtrengungen zur Wie⸗ deraufnahme der Verhandlungen zwiſchen den Bergleuten und der Regierung gemacht werden. „Mancheſter Guardian“ meldet hierzu ergänzend, die Eiſenbahner hätten die Vorſchläge diskutiert, die auf eine ſo⸗ fortige Streikerklärung für Donnerstag Mitternacht abzielen. Die Eiſenbahnerdelegierten hätten den Eindruck, daß, falls dieſer Streik erklärt werde. der größte Teil der Eiſenbahner ihm nicht Folge leiſten würde. Condon. 21. Oktbr.(Reuter.) Die Konferenz der Eiſen ⸗ bahner hat beſchloſſen, am Sonntag um Mitternacht in den Streik zu treten, ſofern vorher nicht die Verhandlungen zwi⸗ ——4 der Regierung und den Bergleuten wieder aufgenommen worden ſind. London, 21. Oktbr. Die Regierung iſt bereit, erneut mit den Bergarbeitern in Verhandlungen einzutreten, ſofern grundſätzlich die Bergleute ſich damit einverſtanden erklären, daß eine Lohnerhöhung von der Zunahme der Produktion abhängig gemacht werde. Glasgow, 22. Okt.(WB.) Die Führer der Bergleute ver⸗ ſchiedener Orte ſind nach London berufen worden. Es iſt mög⸗ lich, daß im Laufe des heutigen Tages in der Hauptſtadt eine Konferenz ſtattfindet. Berlin, 22. Oktober.(Von unſerm Berliner Büro.) Wie der„Vorwärts“ mitteilt, verfolgen die deutſchen Bergleute den Kampf ihrer engliſchen Kameraden mit geſpannter 2 f merkſamkeit. An den Generalſekretär Frank Hodge iſt ſolgendes Telegramm aufgegeben worden:„In Eurem ſchwe⸗ ren 3 e Euch guten und raſchen Erfolg. Der Deutſche Bergarbeiterverband.“ Der„Vorwärts“ bemerkt dazu, es könne keinem Zweifel unterliegen, daß die geſamte deutſche Wirtſchaft ein dringendes Intereſſe an einer baldigen Beilegung des engliſchen habe. ie aus London gemeldet wird, hat die ruhige und größ⸗ ienteils optimiſtiſche Haltung der engliſchen Preſſe in den erſten Tagen des Streiks nunmehr einer ſehr kritiſchen Aakalſng Platz gemacht. Nach der„Pall Mall Ga⸗ ette“ haben die Führer der Bergleute jeden Vermittlungsver⸗ ſuch durch die anderen Gewerkſchaften ſcharf zurückgewieſen. Der Berichterſtatter der„Evening News“ meldet, daß die ſchlappe Behandlung der Frage im Parlament bei den Berg⸗ leuten in Wales eine ſehr gereizte Stimmung hervor⸗ erufen habe. Die Streikleitung ſei zumteil in die Hände der ytremen geraten, welche zu rückſichtsloſen und ewalttätigen Methoden auffordern. Der Lei⸗ er der National⸗Union der Eiſenbahner, Thomas, ließ den Miniſterpräſidenten wiſſen, daß die Eiſenbahner in der Sonn⸗ tag Nacht in den Streik treten würden, wenn der Kohlenſtreik bis Samstag nicht beigelegt, oder erfolgverſprechende Ver⸗ handlungen eröffnet ſeien. In England, Schottland und Wales würde dann der Generalſtreik für alle Bahnen ausbrechen. * Bukareſt. 21. Ottbr. Die Heizer und Lokomotiv⸗ führer traten heute wegen Lohnforderungen in den Aus⸗ ſtand. Der Kriegsminiſter ordnete die Einderufung aller noch im wehrpflichtigen Alter ſtehenden ausſtändiſchen Eiſen⸗ bahner an und drohte mit kriegsgerichtlicher Verfolgung —.— Deſertion für den Fall, daß nicht der Einberufung ge geleiſtet werden ſollte. Florenz, 21. Oktbr. Stefani. Die Konferenz der ſozia⸗ Üſtiſchen Parteileitung beſchäſtigte ſich mit der innerpolitiſchen Lage, insbeſondere im Zuſammen ang mit den letßten Ver⸗ haftungen. Entgegen dem Beſtreben verſch edener A beiter⸗ urganiſa Reinen Proteſtſtreik zu perkünden, hat die Parteiſeitung beſchloſſen, ſich darauf zu beſchränken, einen Aufruf zu erkaſſen, der, unter Ausſchluß des ſofortigen allgemeinen Streiks, die Maſſen darauf hin⸗ wbeiſt, ſich zu jeder von der Parteflettung als erforderlich er⸗ achteten Aktion bereitzuhalten. Deer Leiter des Avanti. Serrati und der polltiſche Partei⸗ ſekretär Gennari ſind nach Berlin abgereiſt. Ultimatum an die armeniſche Regierung. Paris, 21. Oktbr. Nach einer in den Abendblättern ver⸗ öffentlichten Meldung aus Konſtantinopel, ſollen die Dele⸗ gierten des Somjets von Erivan ein Ultimatum an die armen ſche Regierung geſtellt haben. Er verlange vor allem das Verfügungsrecht über die Eiſenbahnen zum Trans⸗ port von kemal'ſtiſchen und ruſſiſchen Truppen, ferner die Auf⸗ bebung des Friedensvertrades von Seyres und die neue Feſt⸗ legung der Gren en von Armenſen im Einverſtändnis mit Rußland. Die armeniſche Regierung lehnte das Angebot ab. is, 21. Oktbr.(WB.) Nach einer Privatmeldung aus Konſtantinopel haben die Vertreter der Alliterten, weil ſie ſich nicht der Möolichkeit e nes Mßerfolges ausſetzen wollten, darauf verzichtet, die türkiſche Miſſien zu begleiten. die nach Angora gelen ſoll, um mit den Anhängern von Muſtapha gemal Paſcha zu re-handeln. Dieſe Miſſion werde wahr⸗ ſcheinlich unter der Fübrung von Marſchall Izzet Paſcha ſtehen. In notionaliſt'ſcken Kreiſen jedoch ſage man, daß mährend der meitäriſchen Erfolge der Nationaliſten gegen Armenien die M ſſion in Angora ſcheitern werde, wenn ſie nicht als Proagramm für die neue Koalitionsrenlerung die Abänderung des Friedensvertroges von Sevres verlangt. der Krieg m Oſten. Heftige Kämpfe. m. London, 22. Oktober.(Priv. Tel.) Nach einer Meldung des„Daily Chronicle“ haben die Bolſchewiſten wiederum Minſk beſetzt, nachdem die Polen die Stadt verließen. Heftige Kämpfe finden noch an einigen Stellen der polniſchen Front ſtatt, obſchon der Waffenſtillſtand eingetreten ſein ſoll. Die Angſt vor inneren Unruhen. Slockholm, 21. Okibr. Svenska Dagbladed meldet aus Helſingfors: Aus Furcht vor inneren Unruhen erklärte die Sowjetregierung in 13 Bezirken von Sowſetrußland den Be⸗ lagerungszuſtend, darunter im Bezirke von Moskau und Pe⸗ tersburg, Niſchni Nowgorod und Smolensk. 2* EBetlin, 22. Oktober.(Von unſerem Berliner Büro.) Die„Rote Fahne“ erhält ein Telegramm aus Moskau, d. h. von Herrn Radek, worin die Gerüchte über Budjenni's Ueber⸗ tritt zu Wrangel als Verleumdung bezeichnet wird. Budjenni ſei derſelbe revolutionäre Held wie früher. Dieſem Dementi wird man mit lebhaften Zweifeln begegnen dürfen. Meldun⸗ — und Gegenmeldungen, die von Herrn Radek ſtammen, ind eigentlich grundſätzlich erlogen. Die Spaltung der U. 5. B. Berlin, 22. Oktober.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Palaſtrevolution in der„Freiheit“, wo das techniſche Per⸗ ſonal zum größten Teil zu den Eichhörnern abgewandert iſt, hält an. Auch in der heutigen Nummer erſcheint die Rubrik „Aus den Organiſationen“ mit weißen Flecken. Mänchen, 22. Oktbr.(Priv.⸗Tel.) Wie ſozialiſtiſche Blätter melden, haben in Halle von 15 Bayeriſchen Delegier⸗ ten 11 für den Anſchluß an Moskau geſtimmt. In der bayriſchen U. S. P. zeigte ſich der gleiche Riß, wie in der Partei im Reich. Das wird auch in der Landtagsfraktion zu Folgen führen und eine Spaltung unvermeidlich machen. Keiner der beiden Flügel wird dann im Landtag ſtark genug ſein, den bisher von der U. S. P. behaupteten Platz in der Kammer behaupten zu können. Die deulſche Volksparkei und die 8ozialiſierung · Die Nationalliberale Correſpondenz ſchreibt: Eine Verliner Zeitungs⸗Korreſpondens ſchöpft aus irgend einer dunklen Quelle die Nachricht, innerhalb der Deutſchen Volks⸗ artei beſtehe eine tiefgehende Meinungsverſchiedenheit über die Foer der Sozialiſierung des Bergbaues. Es wird behauptet, die Spannung ſei ſowohl zwiſchen der Fraktion und ihren Vertretern im Kabinett vorhanden, wie auch innerhalb der Fraktion ſelbſt, in der die Abgeordneten Stinnes und Vögler aus Abneigung gegen die Sogialtſtern bereits„mit den Deutſchnationalen kokettieren“. Wie wenig dieſer Meldung Beſcheid weiß, wird jedem, der wirklich mit den Vorgängen in der Fraktion der Deut⸗ chen Volkspartei vertraut iſt, ſofort in die Augen ſpringen. Denn tatſächlich iſt die Sozialiſterung des Bergbaues eine Frage, in der in dem ganzen Bereich der Deutſchen Volkspartei völlige Einmü⸗ tigkeit herrſcht. Daß keine Spannung zwiſchen den Kabinettsver⸗ tretern der Deutſchen Volkspartei und der Fraktion beſteht, ſollte nach der kürzlich abgegebenen Erklärung des Miniſters v. Raumer jedem klar ſein. Auch der Anſchein einer Differenz, der lediglich urch die irrefuhrende Meldung des Wolffſchen Telegraphen⸗Büros über den Soztaliſierungsbeſchluß der Regierung herbeigeführt wurde, iſt jetzt verſchwunden. Ebenſowenig trennen ſich die An⸗ 81 en der Abgeordneten Dr. Vögler und Stinnes von denen, ie in der Fraktion der— Volkspartei vertreten werden. Da noch kein feſt umriſſener Regierungsentwurf über die Soziali⸗ ſierung des Bergbaues vorliegt, hat man natürlich bisher nur über die grundſätzlichen Fragen diskutieren können. In dieſen Grund⸗ fragen aber iſt man ſich innerhalb der Fraktion ohne jede Aus⸗ nahme und iſt ſich die Fraktion mit ihren Kabinettsvertretern voll⸗ kommen einig. Die ganze Meldung der Berliner Zeitungs⸗Korre⸗ ſpondenz iſt alſo völlig aus der Luft gegriffen. Jur Karloffelpreisgeſtallung. Eine Verſammlung der landwirtſchaftlichen Kreisvertretungen, Kreisbauernſchaft und Bund der Landwirte, des Kreiſes Lieben⸗ werda beſchäftigte ſich mit der Frage der Kartoffelpreisgeſtaltung. Reichstagsabgeordneter Hemeter trat als Ditektor der dortigen Krelsbauernſchaft dafür ein, daß die Landwirte die Kartoffeln zu möglichſt billigen Preiſen an die notleidende Be⸗ völkerung abgeben ſollen; zu dieſer rechnen in erſter Linie Beamte, e Friodtaagetete Klein⸗ rentner, Witwen und Kriegsbeſchädigte. Seitens der Gewerkſchaften wurde gefordert, daß dieſe ſelbſt die Verteilung an die notleidenden Bepölkerungsreile übernehmen; aus Gründen völliger Unparteilichtelt und um alle wirtſchaftlich Schwachen zu berückſichtigen, auch die nicht in Verbänden zuſamengeſchloſſenen, ſoll die Verteilung im Kreiſe Liebenwerda durch den Kommunal⸗ verband geſchehen. 12 Seitens der Kreisbauernſchaft Liebenwerda wurde folgender veröffentlicht: „Die Kreisbauernſchaft des Kreiſes Liebenwerda hat auf ihrer Herbſtperſammlung nachſtehenden einſtimmigen Beſchluß gefaßt: „Mit Rückſicht darauf, daß infolge der immer noch beſtehenden großen Teuerung manche Bevölkerungskreiſe, deren Einkommen ſich in den letzten Jahren nicht erhöht hat, kaum in der Lage ſein werden, die ſetzt geltenden Kartoffelpreiſe zu zahlen, bitten wir alle Fandwirte des Kreiſes dringend, von ſedem Morgen ihrer Herbſt ⸗ kartoffeln, ſoweſt ſie zwel Morgen und mehr angebaut haden, 2 Jenkner um Preſſe von 20 M. aß Hf ſe Jentner fär die minder· bemittelte Bevzkerung — Kommunatverbend vtr ſofortigen Abnahme zur Verfügung 31 ſtellen.“ »ir tum dies, trotzdem die Reichstegtermg ſchon im ves⸗ gangenen Frühahr den Landwirten einzn Mindeſtyreis von 25 M. e Fentner zugeſichert hatte und obgleich bei einem Preiſe von 20 M. in vielen Ffällen nicht einmal die Produktionskoſten gedeckt werden, um dadurch gute Bezlehungen ztolſchen Erzeuger und Ver⸗ braucher zu fördern. Die Kreisbauernſchaft.“ eingerichtet werden. Sein Präſident iſt in der Regel der eich gerichtspräſident ſelbſt. Das Verfahren in Verfaſſungs⸗ und Verne Deuſſches Reich. Die Koſten der Reichsgetreideſtelle. München, 22. Oktober.(Priv. Tel.) Im Wirtſchafts ausſchuß des Bayeriſchen Landiags hat geſtern der Vald' wirtſchaftsminiſter Wutzlhofer auf einen Antrag hin ziffer mäßige Mitteilungen über die Koſten der Neichsgetreideſtelk gemacht, die in weiten Kreiſen Aufſehen erregen werden J⸗ Unkoſten der Reichsgetreideſtelle(Geſchaftsabteuung) belaufel ſich darnach im Wiriſchaftsjahr 1919 20 auf 82,8 Weill. die der Verwaltungsabteilung auf 2,6 Mill. 4. Von der le teren Summe beziehen ſich 72 Proz., d. i. 1,899.327 1 auf di Koſten der Mitverwaltung des preußiſchen Landesgeltele amtes. Zu Laſten des Reiches verbleiben alſo 738,627 4 Die Geſchäftsabteilung der Reichsgetreideſtelle beſchäftigt viel Geſchäftsführer mit je 6000„ Monatsgehalt, 5 ſtellvertrete Geſchäftsführer mit 4000, 130 Perſonen(Prokuriſten Angeſtellte in leitenden Stellungen). Die Koſten hierfür ſim 3,700,680, dieſenigen für 2912 Perſonen im inneren Die 41,740.495, diejenigen für 1476 Ueberwachungsbeam 24,192.048, für 414 gewerbliche Angeſtellte 2,476.108 zuſammen 4912 Perſonen mit einem Geſamtkoſtenau von 72.688.331. Die Derwaltungsabtellung beſchäftigt 1. höhere und 40 mittlere Beamte, 6 Angeſtellte im Referenten dienſt, 120 im Bürodienſt, 44 im Kanzleidienſt und 60 Unte beamte. Die Geſamtkoſten betragen 2,119.843 4. Im Geſchäftsſahr 1920 wurden von der Reichsgetrelde ſtelle an Inlandsgetreide 51 314 000 Zentner, an Ausland? getreide annähernd 10 Millionen Zentner erfaßt. Auf jedel Zentner entfallen von den der Geſchäftsabteilung erwachſen, den Unkoſten.35 Mark. Der Miniſter bemerkte dazu⸗ de Reichswirtſchaftsminiſter habe ihm perſönlich erklärt, daß Vot ſorge getroffen ſei, daß 100 Beamte aus der Reichsgetrei ſtelle(Geſchäftsabteilung) herauskommen und daß er mit de Kriegsgeſellſchaften aufräumen werde. In Bayern, ſo be⸗ merkte der Miniſter, koſtet die Verwaltung des Brotgetreide⸗ überhaupt nichts. Die entfallenden Koſten der Verwaltan und der Geſchäftsabteilung wurden dadurch gedeckt, daß die Geſchäftsabteilung der Landesgetreideſtelle 20 Pfg. für den Zentner Gerſte miteinzieht. Der Unterſchied zwiſchen de Reichs⸗ und der bayeriſchen Getreidebewirtſchaftung ſprint alſo in die Augen Dieſe Gegenüberſtellung beweiſt, daß di Berliner Ueberzentraliſierung unter allen Um ſtänden mindeſtens ungeheuerlich verteuernd wirl. und das trifft nicht allein bei der Reichsgetreideſtelle zu, ſol dern auf allen Gebieten der Berliner Zwangswirtſchaft. Defizit in Preußſen. 2 Berlen, 22. Oktober.(Von unſerem Berliner Bürb Nach den Vertretern der Regierungsparteien hielt in de⸗ geſtrigen Sitzung der preußiſchen Landesverſammlung 9 nanzminiſter Züdemann ſeine große Etatsrede. Es war Lell erfreuliches Bild, das er entrollte. Er präſentierte ein De⸗ fizit von über 2 Milliarden Mark, das zun größten Teil durch neue Steuern gedeckt werden ſoll. Der Staatsgerichtshof. Berlin, 21. Ottober,(8..) Der Reichstat erledigte in ſene heutigen Sitzung unter dem Vorſitz des Reichsjuſtizminiſters Heind den Entwurf der Verordnung über die Wahl des Reichspräſidenten Die Verordnung lehnt ſich an die Vorſchriften über die Reichstage wahlordnung an. Angenommen wurde der Geſetzentwurf üher def Staatgerichtshof, Der Entwurf nimmt für den Staatsgerichte eine zweifache Kompetenz in Ausſicht: 1. Er ſoll ein entſcheidend Gerichtshof für Verfaſſungs⸗ und Verwaltungsſtreitigkeiten ſein, aufgrund der Verfaſſungsurkunde entſtehen; 2. ein Gerichtsho Entſcheidung über Miniſteranklagen gegen den Reichspröſideri und den Reichskanzler. Der Staatsgerichtshof ſoll beim Reich — tungsſtreitigkeiten iſt grundſätzlich nichtöffentlich. Für die Eniſche dung in Minſterantlageſachen iſt das bfentlic Auch d Urteil wird öffentlich geſprochen. Letzte Meldungen. Diebſtahl von Palenten der chemiſchen Induſtrie⸗ 1 München, 22. Okt.(Pr.⸗Tel.) Kürzlich wurde Frankfurt a. M. ein großangelegter Diebſtahl von Paten⸗ der chemiſchen Induſtrie aufgedeckt. Die Patente follten 5 Ausland verkauft werden. Einen ähnlichen Fall des Lange verrats hat die Münchner Polizeidirektion aufgedeckt. 1 Monaten wurden in den bayriſchen Motorwerken ſyſtemat Konſtruktionspläne und Modellphotos von Flug⸗ und 10 motoren entwendet, ohne daß es der Betriebsleitung gelheh den Dieben auf die Spur zu kommen. Der Wert der entwe deten Pläne und Photos wird auf 400 000 geſchã all Polizeidirektion hat nun zwei der Diebe ermittelt. Der 11 täter iſt der ledige Techniker Michael Stahl, wohnhaß, München. Als die Polizei ihm auf die Spur kam, gelang ihm, zu entkommen. Er wurde aber in Landshut feſtgenme men. Mit Stahl arbeitete Hand in Hand der ledige Teche R. Bieber, zuletzt in Nürnberg. Bei beiden wurde 0 fangreiches Material beſchlagnahmt. Wie einwandfrei f ſtellt wurde, ſollte das Material an eine nſſee⸗ Kommiſſion in Berlin für mehrere hunderttauſend Mark 4 und in der Nähe von Moskau eine Konkurrengz g eröffnet werden. Stahl und Bieber gehörten früher den ſeh Motorwerken an und fanden ſo Gelegenheit zu den ſortge ten Diebſtählen. — Generalſtreik in Bremen. 15 BVremen, 21. Okt.(W..) Die Forderung einer Labnerbe 3* der Staatsarbeiter lehnte heute der Schlichtungsausſchuß ale e unbegründet ab. Daraufhin wurde in einer großen Argectee ſer Ne die Erklärung abgegeben, daß gemäß einem 8 in de er Betriebsobleute heute die geſamte Induſtriearbeiterſchalt Zyueh Generalſtreit treten werde, wenn die Staatsarbelter den 5 8, des Schiedsgerichts mit dem Streik beantworten würden au einem Betriebs, wo der Kraftſtrom mit Hilfe der techniſchen hilfe hergeſtellt worden war, wurde die Arbeit verweigert. veß, Die Forderung einer Kommiſſion der Arbeſterſchalt ſer dem Senat überbracht wurde— die 12 000 bis 14 000 Arb durch die Betr ebsſchließzungen betroffen würde, zu entſ r wurde unter Hinweis darauf, daßz bei Wiederemtritt der m den Heizer die Arbeit überall wieder aufgenommen werden abgelehnt. Die Straßenbahn ſtellte den Beirſed ein. 7 Die Auspowerung Deutſch⸗O Berlin, 22. Oktober.(Von unſerem Berlie eh, 15 Infolge der Veröffentlichungen über die enormen Ko 1 1% Deutſch⸗Oeſterreich für die Unterhaltung der Reparattoſ miſſion tragen muß— beiläufig betragen ſie etma 6 liarde Fronen—, bat ein Beamter der franzöſtſcher zune ſeine Demiſſion gegeben mit der Begründung, er ch nicht über ſich bringen, von einem ſo armen Staat ſih. halten zu laſſen. 80 Heumarkt belegenen Autogarage ein Großfeuer, wobel Könlesderg. 21. Oit. In der vergungenen Nacht r e wagen vernichtet wurden, darunter vier Kraftwagen der hier Ententekommiſſton. 20. Freitag, den 22. Oktober 1920 rree eee rrrr rrrrrr * — ee 9 ie N* fl⸗ —— ̃—.———————— —————————— rr —— 2 n triump Ereitag, den 22. Oktober 1920. Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 478. Aus Staòt und Land. Spielfeſt der Mannheimer Volksſchulen. Während des geeſen en Nachmittags wurde auf dem Sportplatz des Vereing für Raſenſpiele bei den Brauereien das Spielfeſt der Mannheimer Volksſchule abgehalten. Es war im r 1913, als ſolche Spiele zum letzten male ſtattfanden und da⸗ wohl begreiflich, daß ihnen mit großem Intereſſe entgegen⸗ Nliden wurde. Die Leitung der Veranſtaltung unterſtand Herrn ktor Herkel, der durch die Kampfrichter und erprobten Spiel⸗ eſtleiter Schweitzer, K. Hügel, K. Reinhard u. J. Heiß alkräftigſte Förderung und Unterſtützung fand. Den Spielen wohnte der Chef der Volksſchule, Herr Stadtſchulrat Dr. Sicinger bis zum Schluſſe bei. Ferner bemerkten wir noch Altſtadtrat Darmſtädter ſowie eine größere Anzahl von Klaſſenlehrern der Volksſchule. Einigermaßen Befremden erregte es, daß die Herren der Stadtverwaltung dem Spielfeſt gänzlich fernblieben. Pünktlich um 1 Uhr wurde das Spielfeſt mit dem Geſang des Liedes„Deutſchland“ von W. v. Baußnern, vorgetragen von drei Klaſſen der Friedrichsſchule unter der zielbewußten Leitung des 8 Hauptlehrers Hunek eingeleitet. Sodann begannen die Turnvorführungen, an denen ſich ſämtliche oberen Knaben⸗ Haſſen der Volks⸗ und Bürgerſchule mit insgeſamt 1784 Schülern beteiligten. Mit großem Eifer und mit vor Freude geröteten Wangen widmeten ſich die Knaben den Spielen und rangen mit⸗ einander um den Sieg. Die einzelnen Darbietungen wurden krrti⸗ ſchen Auges von den Mannemer Buben gemuſtert und durch leb⸗ gafte Beifallsäußerungen ausgezeichnet. So herrſchte ein fröh⸗ iches Treiben auf dem Sportplatz. Den Reigen eröffneten die Turnvorführungen der Kurfürſtenſchule unter Herrn Hun d. Es ei gleich voenweg bemerkt daß dieſe Klaſſe Siegerin wurde und omit die Plakette errang. Im folgenden Wettkampf(Dreikampf) 18 der Schüler Meſſinger von der Kurfürſtenſchule als 1. Sieger hervor und erhielt als Preis ein Originalolgemälde des Herrn Hauptlehrers u. Kunſtmalers Bro x, während der Rahmen azu von Gebr. Buck geſtiftet ward. Von den weiteren Sp aelen eien erwähnt: Greng⸗, Raff⸗ und Schlagball, Tauziehen mit Wett⸗ — Staffellauf, in dem die Kurfürſtenſchule den 1. Preis Herr Rektor Herkel hielt eine kurze Anſprache an die Anaben, in der er dieſe zum treuen Zuſammenhalten aufforderte. Nur dieſes könne uns aus der Not des Verſailler Schmachfriedens reenbemger, Wie die Olhmpier im alten Athen bei ihren Wett⸗ pielen ihre Einigkeit zum Ausdruck brachten, ſo müſſe dies auch die heutige Jugend tun. Redner dankte allen, die ihn bei den rbereitungen zum Spielfeſt unterſtützten. Hierauf erfolgte die Preisverteilung. Erſte Preiſe erhielten: Moll⸗, Käfertaler⸗, iller⸗, Kurfürſten⸗, Humbold⸗, Sandhofener⸗, Feudenheimer⸗, Wilhelm Wundt⸗ und Wohlgelegenſchule. Zweite Preiſe: bekamen: K⸗5=, Sandhofener⸗, Wohlgelegener⸗, Lindenhof⸗, 5 ler⸗, Luzenberg⸗, Waldhof⸗ und Wilhelm Wundt⸗Schule. Die dritten Preiſe fielen auf die Klaſſen der Innenſtadt. Wie chen im Jahre 1013, ſo errangen auch diesmal wieder infolge der ſſeren Wohnungs⸗ und Nahrungsverhältniſſe die Schüler der Außenbezirke und Vorſtädte die erſten und zweiten Preiſe. Die reiſe beſtanden aus Büchern, Plaketten und Turnerringen. Be⸗ ſonders hervorgehoben ſei, daß auch die Sänger durch ihre gutge⸗ ulten, vierſtimmigen Lieder große Anerkennung ernteten. Von einem Wohltäter wurden für die Knaben 10 Zentner Aepfel ge⸗ ſtiftet, wodurch auf jeden Knaben 3 Aepfel entfielen. Um.30 2 7 waren Wettkampf und Preisverteilung beendet. Herbſtfliegen 1920. Die Eröffnung der Luftpoſtlinie Frankfurt—Mannheim—Karls⸗ ruhe—Baſel ſteht bevor. Schon in den nächſten Tagen ſollen die erſten Flugzeuge auf dem Rennplatze landen. Die Luftverkehrsgeſell⸗ ſchaft m. b. H. Mannheim, die vor einem Jahre von der Flieger⸗ giruppe Mannheim, dem Rheiniſchen Automobilklub, dem Verein für Flaareſen, dem Luftfahrtverein Zähringen und dem Verkehrsverein annheim gegründet wurde, veranſtaltet deshalb gewiſſermaßen als Auftakt in Gemeinſchaft mit der Balug auf dem Rennplatze am kom⸗ menden Sonntag ein Schaufliegen, das das Intereſſe der annheimer Bevölkerung für den ſich nunmehr in den Dienſt des Verkehrs ſtellenden Luftſport veu beleben ſoll. Die Veranſtaltung Ukvor allen Dingen belehrenden Charakter tragen. Sachverſtändige Mitglieder der Fliegergruppe Mannheim werden deshalb an den pparaten aufklärende Vorträge halten und ſo zugleich für die Ziele und Beſtrebungen der Luftverkehrsgeſellſchaft, die an der die Stadt Nannheim berührenden Luftpoſtlinie in hervorragendem Maße intereſſiert iſt, werben. Das Programm ſieht für den morgigen Samstag Paſſagier⸗ Aundflüge über etwa 30 Flugkilometer bei 15—20 Minuten auer vor, für die vier Apparate zur Verfügung ſtehen. Der Preis don 250 Mark pro Perſon darf bei den heutigen enormen Betriebs⸗ Ganz ſtill zuweilen. Ganz ſtill zuweilen wie ein Traum klingt in dir auf ein fernes Lied du weißt nicht, wie es plötzlich kam, du weißt nicht, was es von dir will und wie ein Traum ganz leis und ſtill verklingt es wieder, wie es kam Wie plötzlich mitten im Gewühl der Straße, mitten oft im Winter ein Hauch von Roſen dich umweht, wie oder dann und wann ein Bild aus längſtvergeſſenen Kindertagen mit fragenden Augen vor dir ſteht Ganz ſtill und leiſe, wie ein Traum du weißt nicht, wie es plötzlich kam, du weißt nicht, was es von dir will, und wie ein Traum ganz leis und ſtill verblaßt es wieder, wie es kam. Cäſar Flaiſchlen f. perjönliches von Cäſar Flaiſchlen. Zu der Schar der echten Schwaben, die im deut en Dichter⸗ Fald ſtets ſo hell ihre St nme ertönen liezen und gerade in der ſeberde ihre Eigenart am reinſten entwickelten, gehört auch der dahingegangene warmherzige Dichter Cäſar Flaiſchlen. Nicht Dicl, durch ſeine Studien über ſchwäbiſche Dichter und ſchwäbiſche Malektliteratur, nicht nur durch ſeine Gedichte in ſchwäbiſcher Awieart„Vom Haſelnußroi“ hat er ſich als Sohn der Heimat Melo en, ſondern urſchwäbiſch iſt die tiefe Verſonnenheit, die weiche eitelodie und die helle Träumerſeligkeit ſeines Schaffens, in dem tapferer Lebensmut über alle Niedrigkeiten und Hemmungen dopiert. Auch er iſt einſt unter den Kämpen des Naturaltemas wichtien Sieg der neuen Wirklichkeitskunſt ausgezogen, hat in ſeiner igen Profaſammlung„Neuland“ die erſte Heerſchau über die —— Erzählertalente des neuen Stils gehalten und in ſeiner attionstätgkeit am„Pan“ die beſten Geiſter geſammelt. Aber e das Eintreten dieſer Zeitſchriſt für romantiſche und idea⸗ Nalche Töne verriet, daß ihr Redakteur nicht mit dem Herzen beim Hobralismus war, und ſo iſt er denn bald in ſenes Reich der oden Dichtung“ zurückgekehrt, in dem es keine literariſchen Verr gibt, ſondern nur der Ausdruck tieferlebten Menſchentums in 8 und Weihe verleiht. Der Schwabe, der ſeit faſt 30 Jahren kher rlin heimiſch geworden war, entwickelte ſich allmählich zu Vertzeigenartigen und wundervollen Perſönlichkeit, die aus ſeinen Ribt en ſprach Und noch ſtä⸗ker im perſönlichen Vertehr anzog.„Es Funtwenige Männer von einer ſolchen Hilfsbereitſchor: Giite, auf⸗ n Naden Kraft und verſtegenden Feilnahme.“ ſo pat einer der ſenheſtezenden, Guſtav Werner Peters, ſein Weſen geſchildert. endli 7 5 Nähe weiß man ſich geborgen, und es hat etwas un⸗ 1 Tröſtendes, mitten im Lebenstrubel an dieſen Mann zurück⸗ Lärm und dem Dunſt von Berlin in ſeiner mit Büchern (ber den zu wiſſes daß man ihn kennt. Er ſitzt da hoch oben koſten als angemeſſen bezeichnet werden. Intereſſenten für dieſe Paſſagierflüge, die von neuem den Beweis erbringen werden, daß die Luftfahrt zu einer völlig gefahrloſen Sache geworden iſt, werden gut tun, ſich auf dem Bureau des Verkehrsvereins rechtzeitig Karten reſervieren zu laſſen, da bereits eine lebhafte Nachfrage herrſcht. Als Flugzeuaführer ſind die Herren Edin(Chefpilot), Frhr. v. Alt⸗ haus und Hepperlin vom Badiſchen Luftverkehr, Herr Hage⸗ loch, der Chefpilot der Mannheimer Luftverkehrsgeſellſchaft, und Herr Direktor Strähle(Luftverkehr Strähle, Stultgart) ver⸗ pflichtet. Es handelt ſich durchweg um bewährte Piloten, die die Garantie bieten, daß die Flüge ohne jeden für die Paſſagiere nachteiligen Zwiſchenfall vollziehen werden Um auch denjenigen, die ſich aus eigenen Mitteln einen derartigen Flug nicht leiſten können, die Möglichkeit zu bieten, Mannheim und Umgebung einmal aus der Vogelperſpektive zu betrachten, we-den eine Anzahl Frei⸗ karten ausgegeben, die von einem Unparteliſchen am Sonntag auf dem Flugplatze in Anweſenheit des Publikums gezogen werden. Bei dem Schaufliegen, das am Sonntag nachmittag um 3 Uhr be⸗ ginnt, werden Fallſchirmabſprünge aus 2000 und 4000 Meter Höhe, durch Kapitän J. A. Leitz Stuttgart und Herrn Düll⸗Neckarhauſen, Mitglied der Fliegergruppe Mannheim, aus⸗ geführt, den Clou der Veranſtaltung bilden. Sämtliche Flugzeuge, die zu den mannigfachen Darbietungen an den beiden Flugtagen zur Verwendung gelangen, ſind von der Interalliierten Kommiſſion abgeſtempelt und vom Reichsluftamt zu⸗ gelaſſen. Es wird ausdrücklich darauf aufmerkſam gemacht, daß das Betreten des Fluggeländes mit Lebensgefahr verbunden iſt und daß an den Flugzeugen unter keinen Umſtänden geraucht werden darf. Wir geben uns der ſicheren Erwartung hin, daß die Mann⸗ heimer Bevölkerung durch einen Maſſenbeſuch an beiden Flugtagen für einen guten finanziellen Erfolg der Veranſtaltung ſorgen wird. Die Unkoſten ſind diesmal ſo enorm, daß nur ein Maſſenbeſy eine Unterbilanz verhüten kann. Die Mannheimer Bevölkerung, die ein hervorragendes Intereſſe an der Neubelebung des Flugſportes im Hinblick auf die Luftpoſtlinien hat, die unſere Stadt berühren ſollen, wird nicht wollen, daß die Perſönlichkeiten, die in ſo uneigennütziger Weiſe die geradezu unglaublichen Mühen und Schwierigkeiten der Vorbereitung der luftſportlichen Veranſtaltung auf ſich genommen haben, gezwungen ſind, den Garantiefonds in Anſpruch zu ch. Zur Ablehnung der Forderung der Friſeurgehilfen wird uns vom Zweigverein Mannheim des Arbeitnehmerverbandes des Friſeur⸗ und Haargewerbes geſchrieben: Nach langem Zögern und nur getrieben durch die eiſerne Not⸗ wendigkeit haben die Mannheimer Friſeurgehilfen ihren Arbeit⸗ gebern die Forderung einer Teuerungszulage unterbreitet. Zahlen ſprechen mehr als Worte und deshalb ſeien im folgenden die derzei ⸗ tigen Löhne der Oeffentlichkeit unterbreitet: Damenfriſeure 1. Kraft 135., 2. Kraft 125., Friſeuſen 1. Kraft 125, 2. Kraft 100&, 1. Kraft 125, 2. Kraft 100. Da nun der erſten Spezialgruppe noch keine 15 Prozent der Geſamtheit angehören, ſo 1—— demnach mindeſtens 85 Prozent aller im Mannheimer Fri⸗ ſeurgewerbe Beſchäftigten einen Durchſchnittswochenlohn von 112.50 Mark. Rechnet man dazu 20 bis 25 Trinkgeld, ſo iſt damit das Einkommen eines Friſeurgehilfen reſtlos erfaßkl. Die Unzulänglich⸗ keit dieſes Einkommens tritt noch deutlicher in Erſcheinung, wenn man bedenkt, daß der Friſeurgehilfe die Inſtandhaltung des Werk⸗ zeuges und der Verufswäſche aus ſeiner Taſche beſtreiten muß. Nun erkennen auch unſere Arbeitgeber die Berechtigung unſerer Forde⸗ rungen an, lehnen dieſe aber trotzdem ſtrikte ab und verweigern ſogar jede mündliche Verhandlung. Sie begründen dies mit der ab⸗ lehnenden Haltung des Publikums gigſer eine Preiserhöhung. Wäre die Stimmung des Publikums in dieſer Frage von entſcheidender Bedeutung, dann hätten wir längſt Friedenspreiſe. Ganz andere aktoren ſind ausſchlaggebend. Es l Sache der Beteiligten, dem ublikum die Berechtigung und Notwendigkeit ihrer Maßnahmen in überzeugender Weiſe klar zu legen. Gelingt dies, ſo wird kein Einſichtsvoller ſich entgegen ſtemmen. 5 Schlafwagen 2. Klaſſe. Abh 24. Oktober werden wieder Schlafwagenplätze 2. Klaſſe und eine kleine Anzahl Abteile 1. Klaſſe ausgegeben.— Der Einheits⸗ preis für alle deutſchen Schlafwagenläufe beträgt für 2. Klaſſe 44., für 1. Klaſſe 88 M. Dazu ſind die Fahrkarten der ent⸗ ſprechenden Klaſſen zu löſen.(Mitgeteilt vom Verkehrsverein.) Spielplan des National-Theaters Neues Theater Ood. 5J 1 Vorstellung Autaag Vorstellung 22. F. 11C Minna von Barnhelm 7 23..11A Die Zauberflöte 6½ 4. Volksvorstellung Zwangseinquartierung 7 24. S.[7 KA Hoffmanns Erzählungen[6 Vor Sonnenaufgang[7 —————— ͥ H— eeeeeeeeeee vollgeſtopften Klauſe in der Kurfürſtenſtraße; er ſitzt dort ver⸗ ſchanzt hinter einer dicken Zigarre von definierbar ſchweren Quali⸗ alter Schreibtiſch paſſen; er macht einen krummen Buckel und läßt die ſog. Welt ſein und bleiben, was ſie Luſt hat. Man tritt, noch erhitzt von Berlin und eigenen nicht gerade ruhigen Gedanken in ſein Zimmer. Man erzählt von Plänen, Sorgen, Zweifeln, und man fühlt mit einem Male, wie von dieſem etwas derben bärtigen Menſchen uns ein beruhigendes klärendes Fluidum ausgeht, bis daß man nichts von Sorge und Zweifel, ja nicht einmal von Berlin mehr verſpürt. Vor Cäſar N daehe der dort oben an der Spree in ſelbſtgewähltem Exil hauſt, zerſchmilzt— ſo könnte man ſagen — die Strenge Norddeutſchlands, und es verbreitet ſich die warme helle Behaglichkeit des deutſchen Südens. Man nimmt davon mit, wenn man in die Ferne geht.“ Cäſar Flaiſchlen wurde Mittwoch nachmittag zu Grabe ge⸗ tragen. Stadtpfarrer Gaiſer e des Dichters Leben, Wirken und Heimgang. Hans Heinrich Ehrler ſprach für die ſchwäbiſche Se Profeſſor Dr. v. Günter im Namen des ſchwäbt⸗ ſchen Schillervereins. Der Männer⸗ und Frauenchor des Stutt⸗ garter Liederkranz geſtaltete durch ergreifende Vorträge die ernſte Feier noch bewegender. 1. Ronzert des Philharmoniſchen Vereins. Leitung: Bruno Walter. Soliſtin: Alma Moodie(Voline). Allenthalben rüſtet ſich die muſikaliſche Welt, den 150. Geburts⸗ tag unſeres größten Inſtrumentalkomponiſten würdig zu begcehen. Auf die Beethovenfeier der Volksſingakademie folgte geſtern ein Beethovenabend des Philharmoniſchen Vereins, die Muſikaliſche Aka ꝛmie wird am Geburtstage des Tonheroen (17. Dezember) folgen. Die überreiche Vortragsfolge enth elt neben den beiden Duverturen zu„Egmont“ und der hinter der bekannten dritten zu Unrecht ſtark vernachläſſigten zweiten Leogoren⸗Ouver⸗ ture, die Paſtoralſymphonie und das einzige Violinkonzert in D⸗dur op. 61. Mit Recht hatte man— wir haben dies wiederholt ange⸗ regt— das ſinfoniſche Werk in den erſten Programmteil verlegt. Bei der Länge des Programms wäre ſonſt ſelbſt für die Paſtoral⸗ ſymphonie wenig Aufnahmefähigkeit bei dem Publikum vorhanden geweſen. Als muſtkaliſcher Leiter war der Münchener General⸗ muſikdirektor Bruno Walter berufen. Er hat ſich bereits bei früheren Konzerten unſerer Philharmonie als ungemein befähig er Orcheſterleiter erwieſen und wohlverdiente Lorbeeren geholt. Uind ſeine Wiedergabe der beiden Ouverturen und der Sinfonie zeigte auch geſtern den gewandten, ſicheren und zielbewußt geſtaltenden Muſiker. Gleich die abenderöffnende CEamont⸗Juverture, die in ihren wuchtigen Einleitungstakten die Unabänderlichkeit e⸗z Geſchicks eines geknechteten Volkes ſchildert, im Allegro en Bi d freundlichen eins entrollt, wurde ſchönſtens charakteriſiert vnd von unſerm ationaltheaterorcheſter aufs ſub ſilſte auzg⸗fehn t. Aeußerſt belebt erſchien das jubelnd triumphierende Allegro con brio des Sch'uſſes. Die Paſtoralfymphonie in F⸗dur aus dem Jahre 1808 iſt ein unübertroffenes Empfindungsbild ge⸗ mütsinniger Freude an der Natur, idylliſchen Seelenatuckes und rmloſer naiver Fröhlichkeit. Dabei bleibt Beethoven vom Anſam bis zum Schluß, bei der Bemerkung, daß die Paſtoral⸗ täten; er ſitzt in ſeinem engen Erkerchen, in das gerade er und ſein ————— Jodetne Damen- und kindet-Hleidung FSCHEFHER.RVHAH. E J. I. 4. Fernspr. 7631 u. 6825 Elegante Heſzmänte/ Pelzhaus Hunꝛe Flegante Damenhute Hugo Zimmern Aas. Je 6534.35 Hunststrade 2 Sheꝛieſhaus fus Herren- ung iinabenbellſeſaung EVGELHORN A STURNH Feine Nahschneidere/ fur Herren und Damen Denlen Sie an Stoffe, so denken Sie an S KRANN O 3. 7, J. und J. Stoct Nianhen Vorteſfhafte Kaufgeſegenheſten B. KAGFHNANV& C HParadeplatz U J. I Teppiehe · läbſe/ ciolnAHAνN. 2 12 Tisch-und Divandeclken afrenhads HERHN. SCHHOLlUFHR à C Hlanlen H G8= B/usen- Striick,aclen- Hodebaren A. Würzwejler achl. Ha radeplatz O/e Ftage Fi,Stofte SAHSOV& C O./ am Paradepſatt(aupano cue den flauH D J. J Spezlal-Hopfehtionps-Haus SOG⁰HTELINA deg/uncet 188 Beceutend uerete ADte/ſung fiu e egante Demnen- und Kinde HHoden 20 besongers vorteſllhaſten Hrelsen NHöbe] und Delorationen HFHNHHRICH SCHHIARPHNHT Nannheim- 02. JJanufaltuwwaren LO LADHOER. OIJ Damen- und fuinderHontelltjon SpezJaU us jnſuchen und futterstofien TCHHAUS OS. IAl o. Eu Sehulfre Machf Hesm. un O 14 —————————— 4 Seite. Nr. 478. Mmaunhenmer Generai· Angeiger.(mittag · Ausgabe.) Freitag, den 22. Oktober 1920. Vbpbergnügungen. 4 Kunſtlertheater„Apollo“. Am heutigen Freitag erfolgt die Erſtauf⸗ der—— Geſchichte„Die fünf Seppl“, die bis Montag auf em Spielplan ßleiht. Die Uraufführung des Bauernſchwankes Eank. —5 7 von Carl Mittermayr iſt endgilltig auf Dienstag, 26. Gktober ſtgeſetzt. Mannheimer Schwurgericht. Die geſtrige Tagesordnung brachte nur einen Fall, die An⸗ Hage gegen die verehelichte Dorothea Padberg wegen Abtrei⸗ bung. Den Vorſitz führte Londger.⸗Rat Wolfhard. Die An⸗ klage vertrat Staatsanwalt Mickel. Die Angeklagte iſt anſchei⸗ nend durch Not— ſie hat elne zahlreiche Familie und ihr Mann iſt Invalide— dazu gekommen, Frauen und Mädchen in bedenk⸗ lichen Fällen Beiſtand zu leiſten. In Frankenthal iſt ſie deshalb erſt am Mittwoch zu 10 Monaten Gefängnis verurteilt worden und eine Anzahl ihrer Klientinnen war als Zeugen geladen. In einem Falle ſoll nach der Anklage die Behandkung den Tod der Pußfrau Anna Wöhrle verurſacht haben. Die Pasdberg erklärt, ſich dieſer Patientin nicht erinnern zu können, doch wird ſie durch Indizien ſchwer belaſtet. Die Geſchworenen bejahten die Schuldfragen, worduf unter Einrechnung der Frankenthaler Strafe ihre Ver⸗ urteilung zu 2 Jahren 6 Monaten Zuchthaus und Verluſt der Ehrenrechte auf 5 Jahre erfolgte. 8 Monate der Unterſuchungs⸗ haft gehen ab. Vert..⸗A. Dr. Ebertsheim. eeiſenbahnunglück. Singen⸗Hohentwiel, 21. Okt. Ueber das Eiſenbahnunglück, das ſich, wie gemeldet, in der Frühe des Donnerstag ereignete, werden noch folgende Einzelheiten berichtet. Von der Wucht der Entgleiſung kann man ſich eine Vorſtellung machen, wenn man erfährt, daß die erſte Loko⸗ motive des Eilgüterzugs bei der Entgleiſung um ihre eigene Achſe geſchleu⸗ dert und in der entgegengeſetzten Fahrtrichtung auf den Boden geworfen wurde. Dieſe Maſchine iſt faſt völlig zertrümmert. Bei dem hierbei durch Verbrühung Schwerverletzten handelt es ſich um den Heizer Lang von Ra⸗ dolfzell. Die zweite Lokomotive, die ebenfalls entgleiſte, aber ziemlich raſch ſtehen blieb, iſt faſt unverſehrt. Der folgende Packwagen wurde durch den nachfolgenden Perſonenwagen in die Höhe geſchoben und kam hierbei zum Teil auf den Vierterklaſſe⸗Wagen zu liegen, von dem faſt nur noch das Untergeſtell vorhanden iſt. Die nächſten Güterwagen, die mit Obſt beladen waren, wurden gleichfalls aus dem Gleis hinausgeworfen und nahezu völlig zerſtört, vielfach auch ineinander geſchoben. Der Schlußteil des Zuges kieb auf den Gleiſen ſtehen. Die Urſache der Entgleiſung iſt immer noch nicht ſeſtgeſtellt. Im Laufe des Vormittags gelang es die Gleiſe freizube⸗ kommen und den geordneten Durchgangsverkehr, der mehrere Stunden ge⸗ ſtört war, wieder oufzunehmen. Rommunales. Saarbrücken, 20. Okt! Die Stadtverordnetenver⸗ ſammlung hat die Erhebung einer Fremdenſteuer beſchloſ⸗ ſen, die in den Hotelzimmerpreiſen mit inbegriffen und in Staffe⸗ lung erhoben werden ſoll. Ein Antrag, die Steuer grundſätzlich auf 10 Prozent des Hotelpreiſes feſtzuſezen, wurde abgelehnt. Wie in der Verſammlung von allen Seiten hervorgehoben wurde, richte! ſich die Steuer in erſter Linie gegen die Schieber, die das weitgrößte remdenpublikum in Saarbrücken ausmachen, und von dieſem Ge⸗ tspunkte aus ſind auch die ziemlich hohen Steuerſätze zu ver⸗ hen. So beträgt z. B. der Saß bei einem Zimmerpreis von 20 M. Mark. Aus dem Lande. Jreiburg, 20. Okt. Unter der Aufſicht eines Staatskommiſſars ſind die großen Munirionsvorräte des früheren Freiburger Garniſon in die Luft geſprengt worden. Die Ententekommiſſion erſtattete dem Votſchafterrat Bericht, daß die deutſchen rechtsrheini⸗ ſchen Feſtungen und Brückenkopfanlagen gemäß dem Friedens⸗ vertrag nunmehr zerſtört worden ſeien. U. a. die Feſtungen Iſtein und Germersheim. Auch die Niederlegung der hauptſächlichſten links⸗ rheiniſchen Feſtungswerke iſt unter Aufſicht der Ententekommiſſion beendigt. 1 5 Villingen, 19. Okt. In einer Verſammlung der Landwirte des Bezirks Villingen wurde beſchloſſen, im Hinblick auf die weiter geſtiegenen Produktionkoſten den Milchpreis auf.50 Mart feſtzuſetzen. Die Landwirte wurden aufgefordert, den Milchham⸗ ſtern die Tür zu weiſen und ihre Milch auf dem geordneten Weg ahzuliefern. Gerichtszeitung. Freiburg, 20. Okt. Das Wuchergericht befaßte ſich in ſeiner letzten Sitzung mit einem Schleichhandel mit Salvarſan und Kokain, der immer mehr in Schwung zu kommen ſcheint. Dieſe Schiebung wurde von ſechs Perſonen betrieben, in deren Mittelpunkt die 27jährige Schweizerin Marie Hunziker aus Luzern, die ſchon wiederholt in Schmuggler⸗ und Schieberprozeſſe verwickelt war. ſtand. Salvarſan und Kokain waren natürlich gefälſcht und eini e Dumme fielen darauf herein. Da auch der Schleichhandel mit Fälſchun⸗ geſetzlich beſtraft wird, ſo erhielten die Marie Hunziker 1 Jahr Ge⸗ fängnis und 5000 Mark Geldſtrafe, die übrigen Angeklagten, ein Mechaniker, zwei Kaufleute und zwei Frauen, mehrmonatige Ge⸗ fängnisſtrafen und Geldſtrafen zwiſchen 3000 und 1000 Mark. ——— ſinfonie„mehr Ausdruck der Empfindung als Malerei“ ſein ſolle. Herr Brund Walter ließ nun alle Sätze. denen der Meiſter ſa ſelbſt charakteriſtiſche Ueberſchriften gegeben, in durchaus feinſinniger, klar disponierter Weiſe erſtehen. Schon der erſte Satz, der in ſeinem behaglichen Thema das Erwachen heiterer Empfindungen bei der Ankunft auf dem Lande zeichner, erſchien geſchmackvoll nuanctert Im B⸗dur⸗Mittelſatze(„Szene am Bache“) ſpielten die Bläſer ihre heiklen Partien äußerſt exakt und tonſchön. Die dynamiſchen Abſtufungen waren ſinnig ange legt. Im dritten Satz(„Luſtiges Zuſammenſein der Landleute“) erfreuten die Streicher durch Einheitlichkeit der Tongebung und Nuancierung. Die Gewitterſzene war von plaſtiſcher Anſchaulich⸗ keit. Erhebend klang auch der beſchließende„Hirtengeſang“. Die ganze Durcharbeitung war eine wohldurchdachte. Und doch blied für mein Empfinden von der techniſch ſublilen, fein differenziertn Wiedergabe bis zur reſtloſen ſeelſſchen Erſchövfung ein kleiner Weg offen. Manches war geſtern zu äußerlich erfaßt, und im Beſtreben nech feiner Abſtufung ging die große Linie verloren. Eine präch⸗ tige Wiedergabe aber erfuhr dee abendbeſchließende 2. Leonoren⸗ Duverture, die uns in ibrer Einleitung, in die düſtere Welt des Kerkers verſetzt. Hier zeigten ſich Bruno Walters Dirigenten⸗ qualitäten von ihrer ſchönſten Seite. Die auſtraliſche Violiniſtin Alma Moodie, welche bereits vor ſieben Jahren im erſten Winterkonzert des Philharmoniſchen Vereins(11. November 1913/14 als dreizehnjähriges Wunderkind berechtigtes Aufſehen erregte, hat ſich nun zu einer trefflichen Künſt⸗ lerin von Muſikalität und ſolidem Können entwickelt. Und menn ihr im Eröffnungsfatze des klaſſiſchſten aller Violinkonzerte geſtern abend infolge nervöſer Erregung nicht alles(Doppelgriffe der Kadenz) reſtlos gelang, ſo erſtrahlte doch der an ſich zwar kleine, aber lebenswarme Ton im G⸗dur⸗Larghetto in ſeiner ganzen Schön⸗ heit. Und das Rondo wurde mit einem gewiſſen rhythmiſchen Schwung und äußerſt tonſchön und feinnervig geſpielt. Unter Brund ters enganſchmiegender Orcheſterbegleitung kam das einzige Violinkonzert unſeres Meiſters zu lebendiger Wirkung. Mit dem Geſtbirigenten durfte ſich unſere Saliſtin in die Ehren des Abends tellen. 2 5 F. Mack. Kunſt und Wiſſen in Mannheim. Theaternachricht. In der Aufführung von Mozarts Zauberflöte“ am Samstag, den 23. Oktober unter der muſi⸗ laliſchen Leitung von Franz v. Hößlin, ſingt Bertha Lampert⸗ Eron 85 zum 0 die Partie der„Pamina“. Den „Tamino“ ſindt diesmal Fritz Bartling, den„erſten Prieſter“ Hans Bahling und den„Monoſtatos“ Alfred Landor,y. Schubert. Kon-ert des A ale Volksmuſſkyflege. 11 werden gebeten, darauf drler, en, die 8 ſt Arfr 5 das Volksfinfonietonzert am morgigen Samstag a b⸗ uft. Das Konzert findet am 5. Nopember ftart und bringt u. a. die große C⸗dur⸗Sinfonie, Lieder und die Balettmuſik aus„Roſa⸗ munde von Franz Schubert. Zur Kartenbeſtellung iſt ſedermann *. eee eee ee*e Bir. c. N — Handel und jndustrie. Zuckerfabrik Offstein. Eine in Frankfurt obgehaltene ordentliche Generalver- Jammlung genehmigte den Abschluß sowie die Gewinn⸗ und Verlustrechnung. insbesondere die Verteilung einer Dividende von 28%(13% und 200„ Bonus) auf dis alten und 14% auf die zungen Aktjen. Sie beschloß ferner den Beitritt zur Interessengemeinschaft der süd- deutschen Zuckerindustrie sowie die Kapitals⸗ erhohung um.90 Nill. auf 9 Mill. 1 Stammaktien. An Vorzuxsaktien sind o, Mill. vorhanden. Die neuen Aktien werden von einem unter Führung des Bankhauses Gottfried Herzſeld in Hannover stehenden Konsortium, dem die Baye- rische Hypotheken- und Wechselbank in München und die Bank für Handel und Industrie in Darmstadt angehören, zu bpari übernommen, wobei den Aktionären zum gleichen Kurs: ein Bezugsrecht von 1 zu 1 zusteht. Die 300 000„ Vorzugs- aktien erhalten 20-(bisher 12-) faches Stimmrecht. Ferner wurde der Beginn des Geschäftsjahres auf den 1. Oktober ver- legt.— Durch deu Beitritt der Zuckerfabrik Offstein het die CTapitalkraft und Leistungsfäbigkeit des süddeutschen Zucker“ konzerns eine weitere Ausdehnung echalten. Es gehören dem- nach der sückeutschen Interessengemeinschaft an: die Zucker- fkabrik Frankenthal mit einem Kapital von 27.60 Mill., die Badische Gesellschaft für Zuckerfabri⸗ kation in Waghäusel ebenfalls mit 27,60 Mill. A, die Zuckerfabrik Stuttgart.-G. mit 16,86 Mill., die Zuckerfabrik Heilbronn mit 117.04 Mill. und jetzt noch die TZuckerfabrik Offstein mit 9,3 Mill. A4. Wenn man noch die Zuckerfabrik Rheingau.-G. in Worms in Betracht zieht mit einem Tapital von 9,32 Mill. A, die da· durch ohne weiteres der Interessengemeinschaft angehört, daß die Aktienmehrheit des Unternehmens vor 2 Jahren in den Besitz von Waghäusel übergegangen ist, so beträgt das ge- samte Aktienkapital des Zuckerkonzerus 101½42 Mill. 4, wozu noch eine gemeinsame gesamtschuldnerische Anleihe von 39,6 Mill. A kommt. In welcher Form die Interessengemeinschaf: betriebstechnisch und finanzpolitisch nach innen zum Ausdruck kommt. ist noch nicht bekannt geworden. Zur Anknüpfung von Handelsbeziehungen nach der Ukraine und Levante. Vom Deutsch-Ukrainischen Wirtschaftsverband wird uns geschrieben:„Nachdem die Bestrebungen des Deutsch-Ukrai. nischen Wirtschaftsverbandes, schon jetzt eine Delegation nach der Ukraine zu entsenden, um dort eine eigene Vertretung zu errichten, infolge der politischen Lage erst in fernerer Zeit verwirklicht werden können, andererseits aber die wirtschaft- lichen Verhältnisse auf Schaffung von Ausfuhrmöglichkeiten nach Ost- und Südosteuropa unter Ausscheidung aller poli- tischen Erwägungen drängen, wendet sich die Vorstandschaft des genannten Verbandes mit einem Rundschreiben an die Verbandsmitglieder, in dem sie berichtet, daß sie ihre ursprüng⸗- liche Absicht, die an der Entsendung einer Delegation und der Errichtung einer Geschäftsstelle in der Ukraine interessierten Mitglieder zu einer G. m. b. H. zusammenzu- fassen. fallen gelassen habe. Diese G. m. b. H. hätte die Auf- gabe gemacht. alle zur Wiederauinahm des deutsch-süd-⸗ russischen Handelsverkehrs nötigen Schritte zu anternehmen und insbesondere durch eine Veitretung an Ort und Stelle feststellen zu lassen, inwieweit diese Bestrebungen verwirklicht werden können. Der Verband ist dafür in der Lage, seinen Mitgliedern nun- mehr wesentlich gänstigere Vorschläge zu machen. zern von angeschenen und auch in Deutschland bestbekannten Odessaer Kaufleuten deutscher Abstammung. der über eine Reihe von fertigen Organisationen an den wich- tigsten Orten der Levante und Ruzlands verfügt und mit eige- nem Kapital nach den genannten Landern arbeitet, ein Abkom- men getroffen hat, das ihn in die Lage versetzt, sick der Ver- bindungen und Organisationen dieses Konzerns im Interesse seiner Mitglieder zu bedienen. Der Konzern, der zunächst als treten wird unter Vorbehalt sciner Umwandlung in eine Aktien- gesellschatt bei entsprechender Kapitalserhöhupg, erklärt sich an den in Gestalt der Interessentengruppe aufgebrachten Mit-⸗ teln zunächst nicht interessiert, erhält dagegen durch seinen Zusummenschluß mit der Interessentengruppe eine sehr enge Verbindung mit der sich im Deutsch-Ukrainischen Wirtschaftsverband darstellenden Organisation. Als Vorteile für die Mitglieder des Verbandes sind die Schaffung von Absatz- bzw. von Bezugsmöglichkeiten nach und von der Levante, unter gleichzeitiger weitgehender Sicherstellung und Verzinsung der eingebrachten Barbeträge anz isehen. Diesen Vorschlägen gegenüber konnte sich die Vorstand- schaft der Tatsache nicht verschließen, dal dem Verband bzw. seinen Nlitgliedern hier mit geringen Mitteln unverhältnismähig größere Vorteile geboten werden. Drängt schon die allgemeine wirtschaftliche Uage ohnehin auf eine tunlichste Zusammen- fassung aller gleichgerichtsten Bestrebungen, so wäre es ge⸗ Wig verfehlt gewesen. zur selben Zeit eine Gesellschaft ins Leben zu rufen. die mit verhältnismäßig geringem Kapital aus- gestattet. erst in mühsamer und kostspieliger Arbeit die Ver- bindungen herzustellen versuchen müßbzte, die ihren Interessen- ten hier anerkanntermaßen bereits fertig zur Verfügung ge⸗ stellt werden. Der Anschluß der Interessentengruppe des Verbandes an den Konzern soll nach den Vorschlägen des 1. Vorsitzenden. Geh. Kommetzienrat Josef Pschorr, in der Weise erſolgen, daß sich aus den Interessenten einè Vereinigung bildet, deren Mit. gKlieder sich zu einem einmaligen Beitrag von je zo00 ver- pflichten. Disse Vereinigung werd als solche dem Konzern mit eznem Betrage von zunachst 100 000 beitreten, wofür ihr das Recht züsteht. einen Vertreter ihrer Vorstandschaft, der auch der Vorstandschaft des Deutsch-Ikrainischen Wirtschaftsver- bandes angehören muß, in den Aufsichtsrat der Gesellschaft zu entsenden. Da auf Grund dieser Regelung anzunehmen ist, daß die einlaufenden Anmeldungen den genanuten Betrag bei weitem übersteigen, 80 besteht begründete Aussicht, daß die Betrage von den Interessenten nur zum Teil eingefordert wer⸗ den brauchen. Die Verwendung des der Veicinigung aus ihrer Beteiligung an der Gesellschaft zuflielenden Gewinnes unter⸗ liegt dem Beschluß der Vorstapdschaft der Vereinigung. Eine über die Höhe des gezeichneten Betrages hinausgehende Haf- tung für die Verbindlichkeiten der Vereinigung findet nicht statt. Unbeschadet dieser Regelung ist jedoch den beteiligten Mitgliedern das Recht eingersumt, mit der Gesellschaft noch besondere Abmachungen über eine kapitalistische Be teiligung zu treffen und ihre Rechte hieraus der Gesell- schaft gegcnüber selbständig geltend zu machen. Auch haben die beteiligten Mitglicder die Möglichkeit, mit der Gesellschaft Vereinbarungen geschäftlicher Natur jeder Art zu treffen. Die Vorstandschaft des Deutsch-Ukrainischen Wirtschafts- verbandes ist der Anschauung, daß auf diese Weise die von ihr angestrebte Verbindung mit der Levante und der Ukraine wesentlich gefördert wird, unbeschbadet aller weiteren Bemühungen und Schritte, die sie in dieser Richtung unternehmen wird. Als besonders erireulich ist es zu bezeichnen, daß es ge- lungen ist. den Sitz des neuen Internehmens, der ursprüng dies ein erfreulicher Feweis dafür, daß die Bedeutung Mün⸗ cheus für den künktigen Wirtschaftsverke hr nach Südosteuropa auch außerhalb Baxern Verständnis findet. Diese beruhen darin, daß die Vorstandschaft mit einem Kon- S. m. b. H. mit einem Kapital von einer Milllon Mark auf- lich in Berlin sein sollte, nach München zu legen, Es ist Es darf ruhig ausgesprochen werden, daß auch die in Bayern bestehenden verhaltnismäßig konsolidierten politischen Zu- stände nicht unwesentlich dazu beigetragen haben. * Julius Sichel u. Cie..-., Mainz. In der aufcrordentlichen Generalversammlung der Firma Julius Sichel u Co..-., in der ein Kapital von 12 288 000 durch 47 Aktionäre vertreten war, stand als einziger Punkt auf der Tagesordnung die Genehmigung eines Vertrages übef die Beteiligung bei der Aktiengesellschaft für In dusttiewerte in Luzern durch Austausch des Porte- keuilles. Generaldirektor Alfred Ganz begründete die Not- wendigkeit dieses Vertrages und betonte, daß die wirtschaft⸗ liche Entwicklung die Verwaltung des Portefeuilles vom neu- ttalen Ausland aus zweckmäßig erscheinen lasse. Die Aktien- gesellschaft für Industreiwarte in Luzern überläßt für den Aus- tausch des Portefeuilles der Sichel-Gesellschaft 20 000 ihrer Aktien zu je 500 Franken, zusammenh 10 Mill. Franken. Der Vertrag wurde von der Generalversammlung einstimmig ge nehmigt. Herr Ganz teilte noch mit, daß die Dividende emer ordentlichen Generalversammlung Mitte Dezember zuf Beschlußtfassung vorgelegt werden solle. Auber der Bar- dlividende sei beabsichtigt, den Aktionären aàuf vier Sichelaktien eine Luzerner Aktie zu 500 Franken als Sondervergutung 2zu geben. Von dem Vertragsabschluß verspricht man sich gün⸗ slige Erkfolge. Dörsenberichte. Mannheimer Effektenbörse. Mannheim. a1. Okt. An heutiger Börse wurden Rheinische Creditbankæ· Akctien à 15096, Dinglersche Maschinen-Aktien à 215%. Benz d. Co.-Aktien à 241%, Freiburger Ziegelwerke à 147%, Unionwerke-Aktien à 2409% umgesetzt. Schlinck u. Co- Aktien blieben à 39026 gesucht. Frankfurter Abendbörse. Frenkfurt. 21. Okt.(Drahtb.) Voltohm Seil- und Kabel⸗ Werke Frankfurt gelangten zu 528 rationiert unter schwieriger Feststellung zur Notierung und wurden an der Abendbörse mit 350 gesucht. Sonst lagen im freien Verkehr Mainzer Gas bei lebhafter Nachfrage 192—107. Industriepapiere erwiesen sich 795 weuigen Ausnahmen fest. Eine Steigerung von 2696 er- kuhren Lederfabrik Adlet u. Onpenheimer, Saa. Spinnerei Kaiserslautern von 18% auf 335. Spiegel u. Spiegelglas von 117⁰ auf 551. Seilindustrie Wolff gewannen 10%(260), Bad. Uhren- fabrik sind mit 315 9% erholt. Cement Lothringer kamen mit 406 zur Notierung, gegen ihren letzten Stand 569 163% nied⸗ riger. Buderus-Eisenwerke hatten lebhaftes Geschäft und stiegen 38¼ auf 330. Deutsch-Luxemburg 400, waren 796 höher⸗ Harpener 300—504 etwas gcbessert. Chemische und Elektro- papiere fest. aber ruhiger. Für Mexikaner herschte rege Kauf- lust bei stärker anziehenden Kursen. 5% Goldmexikaner 709, an der Nachbörse 712. gewannen 21, 5% Silbermexikaner 495 dis 500, plus 1026. 4 Iriig.-Anleihe 418. plus%, 496 Bagdad Ser. J 190, Ser. II 165 abseschwächt. Deutsch-Hebersee-Bank kest, 930, Deutsch-Uebersee Elektr. 1042. 169% niedriger. AHeueste Drahiherichie. Die Bilanz-Sitzung der Deutschen Ueberseebank. Eerlin, 22. Okt.(Eig. Drahtb.) Die Bflanz-Sitzung findet in der zweiten November-Haälfte statt. Es darf nit einer Dividende von etwa 24% gerechnet werden gegen 65 in den Vorjahren, wobei trotzdem eine er- hebliche weitere innere Stärkung der Werke möglich sein wird. Heula-Eisenhüttenwerk. Das UInternehmeu macht einen Dividenden- Vorschlag von 109% gegen o im Varjahre. Archimedes Berlin. Der Dividendenvorschlag ist 237% gegen 15% im Voriahr. 8 ja Für das abgelaufene Geschäftsjahr 50ll weiterhin ein Bonus von 100 1 zur Verteilung gelangen. Aus dem Stinnes Konzern. Im Hugo Stinnes-Konzern ist in diesen Tagen eine neue Berliner Cründung ertolgt, die dazu dienen soll, eine bestimmte Gruppe schon vorhandener Interessen aufzunehmen und zentral zu verwalten. Die neue Gesellschaft heißt: Koholyt Akt.-Ges.“ und hat ein Kapital von 22 Mill. 4 Sie wiamet sich der Bearbeitung von Kohle, Holz usw. au elektrolytischem und elektrotechnischem Wege und kann auc Oele. Fette. Mineralien usw. in ihren Bereich einbeziehen. Die Verkehrslage im Ruhrgebiet. sieh in der vorigen Woche verschlechtert. Infoige des geringen Zulaufs von Leerwagen für die Kohlentransporte War gegen Wochenende eine Fehlzif fer von 1200 Wagen nicht zu vermeiden. Die durchschnittliche Wagengestellung gins werktäglich von 20 233 auf 19 891 zurück. Der Ausfall betrug durchschnittlick 463 Wagen. Die Lagerbestände vergrößerten sich daher bis zum 16. Oxtober einschl. auf 98 922 Tonnen. Der Kippcrumschlag in den Duisburg-Ruhrorter Höfen erfuhr eine Steigerung von 31 986 auf 32 420 Tonnen. Leider traten in den letzten Tagen infolge Ausbleibens elcktrischen Stromes An⸗ sammlungen in den genannten Häfen ein. Auch fällt ins Ge Wieht. daß der Wasserstand des Rheins weiterhin stark zurück⸗ ging und der Nebel und die Sperre des Bingerlochs den Schiff- fahrtsverlehr becinträchtigten. Der Kahnraum und die Schlepp- Kraft werden daher in erhöhtem Mabe in Anspruck genommen werden. Eine Erhöhung des Kahnumlaufes und ein Anziehen Der Brennstoffumschlag in den Kagalzechenhäfen ging von 26 836 auf 285 9090 Tonnen zurück. —4 — Wasserstandsbeobachtungen im Monat Oktober Pogelstatſon vom Datum Bhein E. LM. 20 J21. 2 emerkanz Sohusterinsee 121.08.08.0.98.86 Abends 6 Uhr bIIl.„„„ 2J 204 208 203 1 12 Naochm. 2 Haxau 33837 473.7/2%0 42 Nachm. 2 Uhr. Bannheim 273 272 25 255 2 257 Korgens 7 Uhr Kal 5„„„„ 404 07 09.7 d38.-B. A Aůdbdd„„„„ 2 F Lachm. 2 Ubr 0— Neckar: 200 10 1 ee 2,61.59.56.49 vo 1 Uhr ellbronng 02 00 40 038 035 035 Vorm, 1 Uhr Windetill, Sedeokt 1 85. Welterausſichten für mehrere Tage im voraus· Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. 50 23. 9 5 A80 teils Sonne, ſtark windig, vielfach ſtürmiſch, frich eiſe Regen. 24. Oktober: Wolkig, kühl, ſtrichweiſe Regen. 25. Oktober: Wolken, Sonne, milde, ſtrichweiſe Niederſchlag, windig. 26. Oktober:: Veränderlich, kühl, windig. 27. Oktober: Veränderlich, kühl, windig. 28. Oktober: Meiſt bedeckt, teils Sonne, teils Niederſchlag, windig. 29. Oktober: Wolkig, Niederſchläge, milde. 30. Oktober: Wolken, Sonne, milde, windig. — Vutterungsberleht. m eerte legze uaer. Terg-e aenerzaste, etang 19 er in der ohlaz des vör- ur datum morgens nereh govd Racht Liter auf 1590 7 08 n kun Unr grad 0. arad b. 4 Ta WIno 7 10. Oktober 752•1 86 82 1 e gebel 17. Haoder 1820 94„ beee en 18. Oktoder 79 6¹8 64 58 145 83 bowölkt 19. Oktober 760.3.4.9 9,8 10˙⁰0 Abdoeſe 20. Oktober1380 22 9˙7 5 105 delte A. Oktober 722˙8[.3.0— 123 10 2 delere 198 18— iöbs ſe, 2. deioder 7880 Essen. 21. Okt. Die Eisenbahnverkehrslage hat der Frachten und Schlepplehne ist die unvermeidliehe Folge. — falls unterzuordnen hat TFreitag, den 22. Oktober 1920. * * — 5. Seite. Nr. 478. Mannhzeimer General⸗Anzeiger.(Mittag ⸗Ausgabe.) 7 K Mannheimer Frauen⸗Zeitu 19 Alles iſt ſchwankend, und nur ein Glück iſt ſicher: ſeine Pflicht zu tun bis in den Tod. (Wilhelmine v. Hillern.) Hausangeſtelltenfrage und Frauen⸗ berufsarheit. Von Dr. Marie Bernays. Das„Dienſtbotenproblem“, das freilich auch ſchon vor dem Kriege viel von ſich reden machte, hat durch den gewalligen Wandel unſeres Wirtſchafkslebens eine Zuſpitzung erfahren, die es in den Mittelpunkt einer Reihe von Frauenfragen ſtellt. Es handelt ſich dabei um mehr und um anderes als bei der großen Fülle von Arbeit⸗ nehmerfragen verſchiedenſter Art, die jetzt die breite Oeffentlichkeit beſchäftigen. Ein Berufsſtand, der— mit Ausnahme ſeiner höchſten Spitzen— in wirtſchaftlich beſonders ungünſtigen Verhältniſſen lebte, der von den Sozialreformen der letzten 20 Jahre kaum etwas ſpürte, ſucht nun in Eile alles auf dieſem Gebiete Verſäumte nachzuholen. Das in den letzten ſtärker gewordene Berufsgefühl der Frauen ſteht ebenſo wie das ſeit dem Umſturz von 1918 beſonders hervortretende Gleichheitsſtreben aller arbeitenden Kreiſe der Er⸗ haltung des alten„Dienſtbotenſtandes“ hindernd entgegen. Auch das im Haushalt tätige Mädchen empfindet ihre Arbeit mehr als bisher als„Beruf“, an deſſen äußere Ausgeſtaltung zum mindeſten ſie be⸗ ſtimmte Anſprüche ſtellt, und ſie bemißt dieſe Anſprüche nach den edingungen, die andere Berufe bieten, ohne auf die Eigenart der Hausarbeit dabei Rückſicht zu nehmen. Die außerordentlich geringe Kaufkraft des Geldes endlich führt zur Forderung hoher Löhne, um wenigſtens die notwendige Kleidung beſchaffen zu können. Die Familien des breiten Mittelſtandes haben hente im allge⸗ meinen keine e mehr, oder wenigſtens keine vollwertige Kraft; man behilft ſich mit der Zugeherin, dem entlaſſenen Mäd⸗ chen, wenn man es nicht vorzieht, die Hausarbeit von den weiblichen Familiengliedern allein beſorgen zu laſſen. Wir bürfen uns nicht verhehlen, daß in dieſen Tatſachen für die Frauen des Mittelſtandes ein ſchweres Problem liegt, umſo ſchwerer, weil gerade dieſe Schichten überall, und wohl am meiſten in Deutſchland, ängſtliche Hüter einer oft umſtändlichen Haushalt⸗ führung, beſorgte Bewahrer jeder Tradition auf dieſem Gebiete ſind. ögen auch viele Frauen dieſer Kreiſe in den vergangenen Jahren auf neue Wege gezwungen worden ſein: die Hausfrau iſt noch lange nicht ausgeſtorben, für die der Haushalt nicht Mittel zum Zweck der Entfaltung des Familienlebens, ſondern einfacher Selbſtzweck iſt, dem ſich 9 die Behagſichkeit der Familienmitglieder gegebenen⸗ Iſt die Hausangeſ licher Luxus geworden, ſo wird eben der Haushalt möglichſt in der⸗ ſelben Form durch die Arbeit von Mutter und Tochter weiſergeführt. Die modernen Verhältniſſe haben eine ganz beſondere Proble⸗ matik in dem Schickſal der Haustochter geſchaffen, die aus wirtſchaft⸗ lichen und ſeeliſchen Gründen größte Aufmerkſamkeit verdient. Dies läßt ſich vielleicht kurz ſo charakteriſieren: Trotzdem durch Krieg und Kriegsfolgen die Heiratsausſichten der deutſchen Mädchen ſchlechter ſind als je zuvor, wirken die wirtſchaftlichen Verhältniſſe mit außer⸗ ordentlicher Wucht gegen die Erlernung eines Berufs und für das Verbleiben der Tochter im Haushalt, als faſt unentbehrliche Nothilfe der Mutter. Laſſen wir uns nicht durch Großſtadiverhältniſſe täu⸗ ſchen: wer mit Frauen und Mädchen aus Mittel⸗ und Kleinſtädten zu tun hat, weiß ganz genau, wie ſtark dort ſchon wieder die Ueber⸗ zeugung, daß„die Tochter ins Haus gehöre“, Platz gegriffen hat. Das Orfer, die Tochter auswärts einen Beruf erlernen zu laſſen, iſt freilich ſehr groß. Die Unterhaltskoſten haben ſich gegen 1914 min⸗ deſtens verfünffacht; der Gehalt des Mädchens, das an Stelle der Tochter genommen werden muß, ebenfalls. Dazu kommt die geſamte Steigerung der Lebenskoſten, die gerade im Mittelſtand durch Lohn⸗ gufbeſſerung nur ſelten aufgewogen werden. Es erſcheint rationell, die Tochter im Hauſe zu behalten, und viele ſunge Mädchen werden dieſen naturgegebenen Wirkungskreis dem Erlernen eines Berufes in der Fremde vorziehen. Harmonje und Behagen der Familie ſcheinen geſichert, und ſahrelang wird kaum ezner vermuten, daß nur zu leicht die Tochter zum Opfer des Famillenegoismus werden kann. Heiratet ſie, iſt freilich im allgemeinen nichts verſäumt; heirgtet ſte aber nicht— was dann? Dieſes„was dann“, das in den erſten Zeiten der Frauenbewegung zum 0 wurde, muß heute eindring⸗ icher als je ertönen, denn es iſt weit ſchwerer zu beantworten als vor 50 oder 60 Jahren. Schwerer, weil bei den heutigen Steuern wohl ein feſtes Arbeitseinkommen, nicht aber kleine, vielleicht zu einer Ausſteuer reichende Erſparniſſe einen Lebensunterhalt gewähren können; ſchwerer, weil auch die eigentlichen Frauenherufe, die früher im weſentlichen ohne Vorbildung erreichbar waren, mit einem Examenswall umgeben ſind, den ältere Mädchen meiſt nur mit großer ühe überſteigen; ſchwerer, weil trotz aller hohen Bewertung der ausfrauenarbeit unſere Zeit danach drängt, auch die Frauen zu wirtſchaftlich ſelbſtändigen Menſchen zu machen; ſchwerer ſchließlich, weil in den verwickelten Verhältniſſen unſerer Zeit nur der Ent⸗ ſchloſſene, innerlich Selbſtändige, gut für den Lebenskampf Aus⸗ gerüſtete ſich behaupten und nicht untergehen wird. Wir alle kennen Mädchen, denen die Arbeit im Elternhauſe elne ſo gute Schule des Jemüts und Charakters war, daß ſie noch Mitte oder Ende der Dreißiger friſch an Geiſt und Gemüt ſich einem neuen Beruf zu⸗ wenden konnten. Wollen wir aber wirklich behaupten, daß das die Regel ſei? Es iſt wunderlich, daß man dieſe Dinge immer wieder ſagen muß; aber ſie müſſen geſagt werden um der Tauſende von Mädchen in unſeren Mittel⸗ und Kleinſtädten willen, die ſonſt in ganz beſon⸗ derer Weiſe den Preis des von Deutſchland verlorenen Krieges werden zu zahlen haben. Steht denn auch dieſes Neuerwachen des Haustochtertums, das wir erleben, nicht in einem Gegenſatz zu den immer wieder— viel⸗ leicht manchmal etwas überſchwenglich geäußerten— Hoffnungen auf einen geiſtigen Neubau Deutſchlands durch die deutſche Jugend 7 8 dieſe deutſche Jugend etwa nur die männliche? Alt ſie nur die der Großſtädte, der Wohlhabenden einerſeits, des Proletariats andererſeits? Müſſen nicht auch die Mädchen de⸗z ittelſtandes in Stadt und Land zu dieſer Aufgabe herangeholt werden? Auf der badiſchen Schulkonferenz meinte ein bekannter — ädagoge und Pfychologe: viel mehr als bisher müßten die geiſtigen ſichelte der Kleinſtadt und des Landes geweckt werden. Das gilt icherlich nicht nur von den Männern. ſchrn Freillch, auch bier iſt die Kritik leicht, der poſitive Vorſchlag chwer. Ein Weg allerdings bietet ſich, der anſcheinend mit einem Achlage über alle Schwierigkeiten hinwegführt, und der im erſten mugenblic der rechte und beſte 5 ſein ſcheint. Faſſen wir, ſo meint dian- die Arbeit des Mädchens imm elterlichen Haushalt nicht als mehr nesr, weniger dilettantiſche Hilfe, ſondern als wirklichen Beruf auf: viaſmen wir es ernſt mit ihrer häuslichen Ausbildung; ſcheuen wir welleicht ſogar die Koſten einer wirtſchafllichen Frauenſchule nicht, ſo leigd unſere Tochter, wenn ihr häuslicher Wirkungskreis ſich auflöſt, ſeacht einen anderen finden. Die Dienſtbotennot ſteigert die Nach⸗ aſe nach gebildeten Haushilfen. Dieſe Darlegung iſt auf den erſten Blick ſo einleuchtend, daß es — wohl lohnt, ſie eingohend zu prüfen. Zweifellos iſt folgendes ran richtig: unſere Zeit drängt mit aller Macht dazu, Hilfen im aushalt zu nehmen, die don gebildeten Ständen angehören. Tat⸗ lächlich blidet ſich hier eine neue Form dieſes alten Frayenberufes, de. es iſt durchaus zuzugeben, daßß er einer Anzahl iunger Mädchen wid Mittelſtandes angemeſſene und befriedigende Beſchäftigung ge⸗ Frdren kann Einer Anzahl? Wie piele werden das ſein? In dieſer Di ge ſteckt das erſte„Aber“, das ſich dieſen Ausſichten entgegenſtellt. 5 heutige Dienſtbotennot entſpringt doch nicht nur aus dem Mangel 0 Angebot, ſondern auch aus der Höhe der geforderten Löhne. Wird berd das junge, eima 18.—20fährige Mädchen in monchen Fͤllen derſ ſein, im fremden Haushalt als„Familtenmitglied“ für ſehr kingen Geldlohn zu arbeiten— das ältere Mädchen wird dies ſtellte ein unerſchwing⸗ weder können noch wollen. Ihre Lohnforderungen werden trotz guter Leiſtung für den durchſchnittlichen Haushalt des Mittelſtandes zu hoch ſein. Und weiter: handelt es ſich denn hier wirklich um einen Lebensberuf? In einzelnen Fällen zweifellos, wie dies auch beim Dienſtboten alten Schlages vorkommt; ſehr viel häufiger aber wird das ältere Mädchen ſich aus ihrem Beruf, in dem es kein Aufſteigen gibt, herausgedrängt ſehen und wird jüngeren Kräften weichen müſſen. Auch hier ſpielt wieder die Hoffnung auf künftige Ehe⸗ ſchließung ihre große Rolle. Nur ſelten wird es möglich ſein, vom Dienſt in priwatem Haushalt in die Stellung einer Hausbeamtin in größerem Unternehmen überzugehen, denn dieſe Stellungen ſind nicht häufig und ſehr geſucht. Und ſchließlich darf doch auch nicht vergeſſen werden, daß der Poſten der gebildeten Hausangeſtellten Qualitäten fordert, die durchaus nicht bei allen Mädchen zu finden ſind, während er andere Eigenſchaften und Fähigkeiten völlig brach liegen läßt. Vei aller Hochſchäzung der häuslichen Arbeit dürfen wir uns doch nicht darüber täuſchen, daß die Arbeit der Hausfrau, die ihrem eigenen Reich vorſteht, und die Arbeit der Haushilfe, die in fremder Umgebung arbeitet, ganz verſchiedene innere Bedeutung für den Arbeilenden hat: ungeachtet der Notwendigkeit häuslicher Ausbildung für jedes Mädchen wollen wir nicht vergeſſen, daß eine große Zahl junger Mädchen ſich nach andersartiger Tätigkeit, nach ganz anderer Einſtellung ihres Lebens ſehnt. Wenn man heute immer wieder aus dem Munde von Hausfrauen hören kann, daß die berufsloſen Akademikerinnen oder Lehrerinnen doch in die häusliche Arbeit übergehen ſollten, ſo ſtaunt man über die pſychologiſche Verſtändnis⸗ loſigkeit, die in dieſen Vorſchlägen liegt. Freilich gibt es auch heute noch Mädchen genug, die viel beſſer an den Kochherd paſſen, als an den Schreihtiſch; neben ihnen aber ſtehen andere, in denen ein glühender Wille nach Leben im Geiſtigen, nach Dienſt an über⸗ perſönlichen Werten lebendig iſt. Eins iſt ſicher: die weiblichen Parlamentarier, die weiblichen Beamten an hohen Stellen werden uns in der Geſamtentwicklung des Frauengeſchlechts nur wenig nützen können, wenn ſie ſich ab⸗ heben von Frauenmaſſen, die für das Haus und für den Mann erzogen in der Ehe notwendig die„Verſorgung“, nicht die frei ge⸗ wählte Lebensform ſehen, in denen der Wille zum Geiſt langſam erſtickt, die, unverheiratet geblieben, ohne genügende Vorbildung den Arbeitsmarkt belaſten. Dieſe Befürchtungen ſcheinen zurzeit noch Übertrieben, ſie können aber zur bitteren Wahrheit werden. Häusliche Kenntniſſe für jedes Mädchen, aber Verſtändnis dafür, daß nicht jede in häuslicher Arbeit ihre Befriedigung finden kann; Wahrung und Stärkung des Familienſinnes, aber kein Aufopfern der Töchter für das Behagen der Familie; Anerkennung der Haushaltführung als eines vollwertigen Berufes, aber gerade darum Erkenntnis ſeiner beſonderen Bedingungen, die ihn nicht für jedes Mädchen geeignet machen. Wollen wir das Leben der breiten Maſſen der Frauen ſeeliſch erträglich geſtalten, ſo müſſen wir verſuchen, guch die praktiſchen Berufe geiſtig zu vertiefen. Wird es in den nächſten Jahrzehnten für unſere Mädchen ſchwerer ſein als früher, im eigenen Heim einen Wirkungskreis zu finden, ſo ſoll das Verufsleben draußen ihnen wenigſtens nicht nur materielle Verſorgung ſein, ſondern auch geiſtig⸗ Halt gewähren. Dahin zu wirken, iſt eine unſerer wichtigſten ufgaben. Der Cehrerinnenzölibat. Von Dr. Eliſabeth Spohr, M. d. Pr. L. Am 23. September wurde in der Preuß. Landesverſammlung die Frage der Aufhebung des ſogenannten Lehrerinnenzölibats be⸗ ſprochen. Nach§ 128,2 der Reichsverfaſſung ſind alle Ausnahmebeſtim⸗ mungen gegen weibliche Beamte augehoben. Infolgedeſſen ſoll aus der Anſtellungsurkunde der Lehrerinnen und Beamtinnen die Klauſel entfernt werden, daß die Beamtin mit dem Tage ihrer Ver⸗ heiratung aus dem Amte ſcheidet. Die Preuß. Landesverſamm⸗ lung hat ſich am 12. Dezember 1919 für die Aufhebung des Ehe⸗ verbots erklärt. Der Vertreter des Miniſtertums für Wiſſenſchaft, Kunſt und Volksbildung aäußerte ſich damals ſehr zurückhaltend dahin, daß. man doch erſt Erfahrungen ſammeln ſolle, ehe man Beſtimmungen erließe In der Tat iſt der Beſchluß der Landes⸗ berſammlung bisher in der Praxis nicht ernſtlich durchgeführt wor⸗ den. Denn nach einer Meinungsäußerung des Reichsſchulaus⸗ ſchuſſes bom 24. Februar 1920 ſollte die Frage einer einheitlichen reichsgeſetzlichen Regelung vorbehalten bleiben. Dementſprechend hat auch der baheriſche Landtag entſchreden. Dort wurde im Feb⸗ ruar 1920 in Anlehnung an die Reichsverfaſſung in einer Novelle zum Volksſchulgeſetz die Aufhebung der Ausnahmebeſtimmungen gegen die berheiratete Lehrerin und Beamtin gefordert. Trotz warmer Befürwortung durch den Miniſterpräſidenten wurde der Antrag damals unter der Begrundung abgelehnt, daß die Länder einheitlich vorgehen müßten. Aehnlich war es in Heſſen. Am 18. Juni 1920 hat Miniſter Haeniſch eine Verfügung erlaſſen, daß die verheiratete Lehrerin auftragswete weiter beſchäftigt werden ſoll, bis die Frage endgültig geregelt ſei. In dieſem Erlaß werden die Ausnahmebeſtimmungen nochmals aufgehoben und beſtiment, daß in die neuen Berufungsurkunden der Lehrerinnen die Klauſel von dem Ausſcheiden aus dem Amt mit dem Tage der Verheira⸗ tung nicht mehr aufgenommen werden ſoll. Abweichend davon iſt ein Erlaß des Handelsminiſteriums, der beſtimmt: Wenn die Schulverwaltung es erlaubt, kann die verheiratete Lehrerin als Angeſtellte weiter tätig ſein, aber nicht in ihrer etatsmäßigen Stellung. Am 3. September 1920 ſind dann vom Reichsmini⸗ ſterium des Innern Ausführungsbeſtimmungen zu§ 128 der Reichsverfaſſung herausgekommen, die Richtlinien über die recht⸗ liche Stellung der verheirgteten Beamtin aufſtellen. Zwei Anfragen an'e Staatsregierung brachten die Ange⸗ legenheit am 28. September in der Preuß. Lande verſammlung nochmals zur Sprache, Die Unabhängigen, die Mehrheitsſozialiſten, die Demokraten und die Deutſche Volkspartei erklärten ſich dafür, das, Zentrum gegen die Aufhebung des Eheverbots. Der Regie⸗ rungsvertreter, Geheimrat Menzel, führte aus: Die Regierung im allgemeinen und die Unterrichtsberwaltung ganz beſonders erſtrebt eine alsbaldige endgültige Regelung dieſer Frage. Sie glaubt aber an dieſe Regelung nicht eher herangehen zu können, bis nicht die Reichsregierung die Grundſätze für dieſe Regelung getroffen hat. Bis dahin ſollen Härten gemildert, Unzuträglichtelten beſeitigt und die verheirateten Beamtinnen und Lehrerinnen ſo⸗ zuſagen erprobt werden. Auf Grund aber der Beſtimmungen und Richtlinien, die vom Reichsminiſterium des Innern in dieſer Frage herausgegeben ſind, wird die Staatsregierung neue Grund⸗ ſätze aufſtellen, um die Frage befriedigend zu löſen. In der deutſchnationalen Fraktionsbeſprechung wurde einer⸗ ſeits der Standpunkt des Allgemeinen deutſchen Lehrervereins ver⸗ treten:„Die Beſtimmungen, daß Lehrerinnen bei ihrer Verheira⸗ kung ausſcheiden müſſen, ſind aufzuheben. Ihr Verbleiben im Amt muß unter beſonderen Maßnahmen zum Schutz der Schule (Kündigungsmöglichkeit und dergleichen) moglich ſein.“ Eine Ver⸗ einigung beider Berufe erſcheint normalerweiſe keineswegs als wünſchenswert. Aber nach ihrem Perſönlichkettsrecht darf die Frau den Anſpruch erheben, ſelbſt darüber zu entſcheiden, ob ſie beide Berufe miteinander vereinigen kann oder nicht. Daß bei Ent⸗ ſcheidung etwa der Behörde in außerordentlichen Fällen die ver⸗ heiratete Frau nicht allgu oft zur Lehrerinnentätigkeit wieder zu⸗ gelaſſen wird, hat die Praxis nach dem Erlaß des Kultusmint⸗ ſteriums vom November 1908 gezeigt.n) Außerdem läßt ſi⸗g eine Notlage oft gar nicht als ſolche äkußerlich erkennen. Ich denke an die inneren Notlagen, die entſtehen können, wenn die Ege kinder⸗ *) Dieſer Erlaß beſtimmt, daß„ausnahmsweiſe verheiratete Lehrerin⸗ nen im Schuldienſt widerruflich beſchöftigt werden können, ſofern die ein⸗ gehende Prüfung der Intereſſen der Schule und der beſonderen perſönlichen Verhältniſſe der betreffenden Lehrerin dieſe Beſchäftigung als wünſchens⸗ wert und zuläſſig erſcheinen läßt, und die Berufungsberechtigten Einwen⸗ dungen nicht erheben.“ 7 8 * los bleibt und das Leben der Frau dadurch nicht voll gusgefüllt iſt; an die inneren Notlagen, wenn einer Frau planvolle geiſtige Beſchäftigung ſo ſehr Lebensbedürfnis iſt, daß ſie. feibſt in der Ehe ſtatten kann. Auch iſt es volkswirtſchaftlich ein Verluſt, wenn ſolche Kräfte dem öffentlichen Wirken entzogen werden. Es kann der Fall eintreten, daß die Mutter durch Miterwerb ihren heran⸗ wachſenden Kindern eine beſſere berufliche Ausbildung ermöglicht, 3. B. in kleinen Orten, wo die Kinder zum Beſuch höherer Schulen und wo durch die Verkleinerung des Haushalts die Frau hauswirt⸗ ſchaftlich ſehr entlaſtet wird. Ich denke daran, wie vielen Frauen die Mutterſchaft Lebensinhalt und ⸗bedürfnis iſt. Ihre wiſſefiſchaft⸗ liche Ausbildung iſt ihr einziges Kapital. Bei den gegenwärtigen wirtſchaftlichen Verhältniſſen, die leider in abſehbarer Zeit noch nicht weſentlich beſſere werden, halten viele Männer des geſamten Mittelſtandes eine Hausſtandsgründung ohne Vermögen micht fur möglich. Folglich liegt in der Verwertung des Bildungskapitals für die mittelloſe Beamtin oft die einzige Heiratsmöglichkeit. Vom bevölkerungspolitiſchen Standpunkt aus und unter dem Geſichts⸗ punkt der Hebung unſerer Sittlichkeit find frühe Eheſchließungen erwünſcht. Das iſt bei der langen Anwärterzeit der meiſten Be⸗ amten vielfach nur möglich, wenn die Frau anfangs mit erwirbt. Der Einwurf, daß Ehen dieſer Art kinderlos oder kinderarm bleiben, iſt durch das bis jetzt vorliegende Material ſchon als ent⸗ kräftet zu erachten. Dies Material ſtützt ſich in Deutſchland aller⸗ dings für die gebildeten Stände vorwiegend auf den Beruf der Aerztin. Für Lehrereinnen-Ehen haben wir Material aus Oeſterreich, Frankreich, England, Finnland und den Vereinigten Staaten. Es beweiſt, daß ſie durchſchnittlich dieſelben Kinderzahten aufweiſen, wie die ſonſtigen Ehen derſelben geſellſcgaftlichen Schicht. Das iſt auch leicht verſtändlich. Denn bei geiſtig hoch⸗ entwickelten Frauen ift erwieſenermaßen auch die Mütterlichkeit ſtark ausgeprägt. In den Richtlinien des Reichsminiſteriums vom 3. September ſind Dienſterleichterungen vor und nach der Nieder⸗ kunft vorgeſehen:„Die verheiratete Beamtin darf zwer Wochen vor und vier Wochen nach der Niederkunft dienſtlich nicht beſchäf⸗ tigt werden. Auf Verlangen iſt ſie bereits vier Wochen vor der Niederkunft vom Dienſt zu befreien, ohne daß es des Nachweiſes der Arbeitsunfähigkeit bedarf. Vom Nachtdienſt iſt die verhetratete Beamtin drei Monate vor und ſechs Wochen nach der Niederkunft zu befreien. Bei Regelung des Dienſtes ſoll nach Möglichkeit da⸗ rauf Rückſicht genommen werden, daß die verheiratete Beamtin ihr Kind ſtillen kann(z. B. durch Teilung der Arheitszeit, Kürzung der Arbeitszeit, Schaffung vno Stillſtuben uſw.). Wührend der aus Anlaß der Niederkunft gewährten Dienſtbefrejung ſoll die Begm⸗ tin auf die Dauer von 10 Wochen das volle etwaige weitere ſieben Wochen das halbe Dienſteinkommen erhafken. Darüber hinaus ſteht ihr ein Anſpruch auf Dienſteinkommen micht zu. Die Beſtimmungen über die Gewährung des Dienſteinthm⸗ mens in Krankheitsfällen bleiben von dieſer Beſtimmung unbe⸗ rührt. Vertretungskoſten dürfen der Beamtin während der aus Anlaß der Niederkunft gewährten Dienſtbefreiung nicht zur—2 gelegt werden. Iſt die verheiratete Beamtin aus Anlaß der Me⸗ acht Wochen oder weniger vom Dienſt befreit geweſen, ſo wird ihr Anſpruch auf den jährlichen Erholungsurlaub hier⸗ durch nicht berührt. Bei längever als achtwöchiger Dienſtbefreiß kann die Verwaltung die über acht Wochen hinausgehende auf den Erholungsurlaub anrechnen.“ Ebenſo iſt in dieſen R linien die Regelung der Frage des Wohnortes der verheira Beamtin vorgeſehen, daß ihrem Antrag auf Verſetzung an den Wohnort des Mannes vor anderen Antragen tunlichſt 80n gegeben werden ſoll, daß von der Verſetzung verheirateter Beam⸗ tinnen gegen ihren Willen möglichſt Abſtand zu nehmen iſt⸗ Ein weiterex Abſchnitt behandelt die Frage der Dienſtwohnung, daß die Verwaltungen gehalten ſind, für Beamtinnen ebenſd wie für Be⸗ amte Verheirateten⸗ und Unverheiratetenwohnungen bereitgn⸗ ſtellen uſw. Immerhin kann man ſich den ernſten Bedenken verſchließehr, die gegen die verheiratete Lehrerin geltend gemacht wurden. Gegen über den Forderungen der Linksparteien wurden bei der Beſprech⸗ ung im Plenum von deutſchnationaler Seite dieſe Bedenken hervoß⸗ gehoben. Es iſt ein ſchwerer Nachteil, wenn die Haushaltsführung unſerer Zeit, wo zuverläſſiges Hausperſonal nicht immer leicht zu finden iſt, wo die allgemeine Notlage ſparſamſte Verwendung der Lebensmittel, pfleglichſte Behandlung der Haushaltungsgegenſtände erferdert. Es iſt eine ernſte Gefahr, wenn eine Frau nicht genugend Zeit zur Erziehung der eigenen Kinder findet, gerade in unſerer Zeit, wo die ſittenverderblichen Einflüſſe der Außenwelt eine intenſtive Gegenwirkung notwendig machen. Es iſt bedenklich, wenn eine Ehe auf das doppelte Gehalt gegründet wird, ſo daß nachher die Frau ſchwer den Beruf auf⸗ geben kann. Es ſind Nachteile für Familienleben und Volksgeſunß⸗ heit unausbleiblich, wenn Frauen, ihre eigene Kraft und Lei⸗ ſtungsfähigkeit überſchätzend, ſich irrtümlich zutrauen, zwei Be⸗ rufe miteinander vereinigen zu können. Und man muß aß 25 Konflikt denken, wenn bei Krankheit in der Familie die Frau⸗He⸗ ruflich fern ſein muß. Man muß an die Schädigung der Schul⸗ intereſſen denken, wenn die Lehrerin ihre Tätigkeſt häuftg länger unterbricht. Dazu kommt die Ueberfüllung aller Frauen fe durch den Männerverluſt im Kriege und die Zuwanderung aus den abgetretenen Gebieten. Tauſende von unverheirateten und unper⸗ ſorgten Anwärterinnen warten auf Anſtellung. Man darf ſchließ⸗ lich nicht überſehen, daß beſonders arme Gemeiden Scheu davor bekommen, überhaupt Frauen anzuſtellen, wenn ſie ihnen durch die ebtl. Notwendigkeit häufiger Vertretung teurer kommen als Männer. Zudem fällt für die verheiratete Lehrerin die Moglich⸗ keit ſozialer Betätigung weg, die uns gerade in dieſem Beruf ſo außerordentlich wertvoll und notwendig erſcheint. Alſo die Bedenken ſind groß, gerade auch für die nächſte Zu⸗ kunft, wo unſer Volk und Land ſittlich und wirtſchaftlich ſich in einer ſo ſchweren Kriſis befindet. Darum iſt im Plenum darauf hingewieſen worden,„daß man mit der ſchnellen und über den Regelung dieſer ganzen Angelegenheit über das Ziel ausge⸗ ſchoſſen hat, daß man viel beſſer getan hätte, erſt Erfahrungen zu ſammeln, wie es auch aus den erſt im Dezember gemachten Dar⸗ legungen des Vertreters des Kultusminiſteriums hervorging.“ wiſſe Erfahrungen liegen aus der Kriegszeit bereits vor, wo be⸗ kanntlich eine Reihe verheirateter Lehrerinnen wieder tätig war. Praktiſche Schulmänner haben ſich durchaus anerkennend über die verheiratete Lehrerin ausgeſprochen. Mir liegt be⸗ ſtimmtes Matertal von Schulräten, Schulinſpektoren und Direk⸗ toren aus Berlin, Hamburg und VBreslau vor, deſſen rung hier zu weit führen würde. Ich ſtelle es aber Intereſſenten gerne zur Verfügung. Ebenſo haben verheiratete Lehrerinnen ſich in hohem Maße befriedigt über ihren Doppelberuf geäußert“ Aber anderſeits liegen auch ganz ablehnende Urteile vor, vereinzelt von ſeiten der Behörden, zahlreicher von ſeiten der beteiligten Frauen. Es ſprechen eben doch in hohem Grade die Geſundheit der Leh⸗ rerin, ihre organiſatoriſche Befühigung, die Größe der Familte, die pekunfäre Lage, die Verfügung über zuverläſſige Hilfskräfte oder Verwandte uſw. bei dem Zuſtandekommen des Urteils mit. Alles in allem können wir den Schlußworten des deutſchnationalen Red⸗ ners nur zuſtimmen:„Eine Ueberhaſtung der Angelegenheit wird weder den Intereſſen des einzelnen noch denen des Volkes gerecht“ Für unſere Hausfrauen. Kinderplätzchen. Zutaten: 150 Gr. Zucker, 1 Päckchen von Dr. Oetker's Vanillinzucker, 1 Päckchen von Oetker's Eiweißpulver, 250 Gr. Mehl, 1 Teelöffel voll von Dr. Oetker's„Backin“,, Liter Milch oder Waſſer. 3 Zubereitung: Zucker und Vanillinzucker rührt man mit 21543 Milch oder Waſſer ſchaumig, fügt das Eiweißpulver hinzu und nach und nach das mit dem„Backin“ gemiſchte und geſiebte Mehl und den Reſt der Milch. Mit einem Teelöffel ſetzt man kleine Plätzchen aufsein gut gefettetes Blech und backt bei guter Hitze. 194 — Farauf nicht verzichten kann, aber nur bei Miterwerb ſie ſich ge⸗ oder der Univerſität in eine größere Stadt geſchickt werden müſſen, oft unerſetzlichen Ge⸗ r FFFFFEEE 2 4 6. Seite. Nr. 478. Maunheimer General⸗Anzeiger.(Mitiag⸗Ausgabe.) Freitag, den 22. Oktober 1920. 2 Sportliche Kundſchau. Dee Subdeuiſche Breſſur · Berein für Schutz · u. Polizeihunde t am vergangenen Sonntag auf dem Neckarvorland eine zwan gloſe onführung ſeiner in der Dreſſur befindlichen Tiere ab. Eine große Angahl ſchauer verfolgte die Vorführungen mit regem Intereſſe. Die it lag in den Händen des altbewährten Dreſſurwarts Hörner, r in der e viel Geſchick und Gewandtheit zeigte. Vorgeführt wurden Tiere von Mitgliedern, größtenteils deutſche Schäferhunde. Zu Beginn man Mockel vom Parkring,(Beſ. Zimmermann) auf eine Spur. verſagte diesmal, ſcheinbar durch den Verkehr in der Nähe; die 4 ſollten etwas mehr zurückbleiben. Man ging alsdann zur Arbeit en Verbrecher über. Es konnte feſtgeſtellt werden, daß ſich die Tiere nicht ſeie zeigten; einige haben ſogar ſehr ſchneidig angepackt und zugebiſſen, dor Stock und uß zurückzuſchrecken. Zum Schluß wurde noch „8 ſtand bewachen“ und„Futterverweigerung“ gezeigt. Im großen Aud ganzen wurde hier den Zuſchauern gezeigt, wie man einen geeigneten —4 durrch Schulung zum wirklichen Polizei⸗ oder Schutzhund + . H. Pferderennen. er. Pie Rennen zu Grunewald bringen am heutigen Freitag das Durch⸗ 5„Rennen von 40 000 Mark, die dekannte über 1400 Meter führende Fe e Der 1 Optimiſt ſollte nach ſeinen bisherigen Lei⸗ über kurze Entfernungen auch mit ſo guten Pferden wie Skarabae, f. Perlſchnur und Romanze eun werden. Das über 2800 Meter 22 Borſchafter⸗Rennen eröffnet Einſiedler nach ſeinem guten Laufen u Gladiatoren⸗Rennen die beſten Ausſichten gegen Paleſtro und Perſieus. Due Ende des Waldfried⸗Rennens wird ſich vorausſichtlich zwiſchen Herren den Weinbergs Liebesgott, dem Graditzer Axenſtein und Herrn Haniels aanmer abſpielen. In den übrigen Rennen verdienen Briſe, Ordens⸗ Aer, Douſchka und Sappe Beachkung. Unſere Vorausſagen: K. Briſe— Carolus; 2. R. Liebesgott— Axenſtein; 3. R. Optimiſt— bae; 4. R. Ordensritter— Rappelkopf; 5. R. Einſiedler— Paleſtro; g. N. Douſchka— Caſſian; 7. R. Sappe— Ikarus. 5 Lufffahrt. 1. Neichsbeihilfen für den Luftverkehr. Nachdem im Reichshaushalt 1990 eine Reichsbeihilfe von 12 Millionen Mark für die dem öffent⸗ Lu kehr dienenden Unternehmungen vorgeſehen iſt, wurde jetzt daß dieſe Beihilfſen an diejenigen Unternehmen gezahlt werden, die ſich zur Mitnahme von je 100 Kilogramm Poſt bei regelmäßigem Dienſt auf beſtimmten Strecken verpflichten. An Entſchädigungen werden für den Kilometer durchflogener Strecke bei Entfernungen unter 300 Kilometer 10 Mark und darüber 11 Mark gewährt. Radſport. sr. Die Berliner Olympiabahn, die am 24. Oktober noch einen Nenntag atit einem veranſtalten wird, hatte am Sonntag trotz der Herbſtkühle recht kühlen Beſuch aufzuweiſen. In dem in zwei Löufen ausgetragenen Preis der Favoriten war Appelhans den anderen Fah⸗ rern glatt überlegen. Sein 5 ernſter Ge war Lewanow, der aber im 40 Kilometer⸗Lauf durch torſchaden außer Gefecht geſetzt wurde, der Herbſtkühle vecht guten Beſuch aufzuweiſen. In dem in zwei Läufen ſogar eine Runde abnehmen. Dann holte aber Appelhans das verlorene Terrain raſch wieder auf, zog beim 30. Kilometer an Lewanow vorbei auf den erſten Platz, den er dann bis zum Schluß behielt. Lewanow war nur und Vermeer. Der hier völlig enttäuſchende Bauer gab auf. Im Geſamt⸗ klaſſement ſiegte Appelhans mit 100 Kilometer vor Lewanow mit 97,540 Kilometer. Recht ſpannend war das Punktefahren über 36 Runden mit 6 Einzelwertungen nach je 6 Runden. Der gut fahrende Sennecke ſiegte mit 10 Punkten Vorſprung vor Rudel. Die + ſind: Punktefahren: 1. Sennecke(Continentalreifen) 39 Punkte, 2. Rudel 29., 3. Häusler 28., 4. Techmer 27 P.— Preis der Favoriten, 1. Lauf, 40 Kilometer: Appelhans 32:19,4, Bauer 110 Meter, Vermeer 2250 Meter, Lewanow 2370 Meter, Snoek 5220 Meter zurück.— 2. Lauf, 60 Kilometer: Appel⸗ hans 50.49,6, Lewanow 90 Meter, Snoek 2760 Meter, Vermeer 4040 Meter zurück.(Bauer nach 40 Kilometer gufgegeben.)— Geſamtergebnis: 1. Appelhans, 100 Kilometer, 2. Lepänow 97,540 Kilometer, J. Ver⸗ meer 93,710 Kilometer, 4. Snoek 92,020 Kilometer, 5. Bauer. Jußb sr. Berliner Fußballmeiſterſchaft. Das herrliche Herbſtwetter verſchaffte allen Spielen der Ligaklaſſe guten Beſuch. Eine Rieſenüberraſchung brachte das Spiel Wedding gegen Hertha. Wedding war hier mit 21 ſiegreich. Von den übrigen Spielen intereſſierte beſonders die Begegnung von Preußen und Viktoria, das die erſteren durch ihren beſſeren 19 0 mit 221 für ſich entſchieden. Die Ergebniſſe der einzelnen Spiele ſind: Süd⸗ kreis: Preußen gegen Viktoria:1(:), ÜUnion 92 gegen Berliner Ballſpielklub:0(:), Vorwärts gegen Sportluſt:2(:).— Nord⸗ 60 Kilometer führte Lewanow über die erſte Hälfte und konnte Appelhans bot 90 Meter zurück Zweiter vor den weit zurück folgenden Holländern Snoek S kreig: Meteor gegen Favorit:3(2:), Alemannia gegen Wacker⸗Tegel :2(:), Wedding Germania⸗Spandau 2: 879 en Herth a 2:.— Weſtkreis: Minerva gegen (0), Berliner Sport⸗Verein gegen Triton 4·0 Union⸗Charlottenburg gegen Sport⸗Klub Nowawes 3 0(:).— eis: Union-Oberſchinslveide egen Lichtenberger Sport-Club 321 E:), Weißenſee 1900 gegen Fußball⸗Berein 1910:1(:). naſen ſich Vereine brachte ſeine Leichtathleten Olumpiade. raus im Berliner Stadion. Zum letzten Male in dieſer Saiſon und Radfahrer im Stadion beim Herbſtſportfeſt des Deutſchen Reichsausſchuſſes. Der Verband Brandenburgiſcher Athletik⸗ zereine l eiſterſchaft im Waldlauf zum Austrag, die mit ihren hundert Teilnehmern wie immer ein farbenprächtiges Bild . Im Einzellaufen ſiegte überraſchenderweiſe Voß(.⸗C. Charlotten⸗ burg) leicht mit 100 Meter über ſeinen Klubkameraden—— der aus dem erbitterten Kampf mit Vietz(B..⸗S.⸗V.) um den dritten Platz um 3 Meter als Sieger hervorging. „E. Cbarlottenbur die Berliner T. u. Sp. 1(Vietz, Blankenbu Goß, Punkten auf den Platz zu verweiſen. Sport⸗Club mit Im Mannſchaftslaufen Krupski, Kreſöling) mit 14 Punkten mit 18 i gelang es dem tter wurde Berliner Punkten. Beim Handballſpiel zwiſchen Charlotten⸗ burger Turngemeinde und Berliner Turn⸗ u. Sport⸗Vereinigung von 1 das erſtere mit:0 gewannen, erlitt Köppen(B..⸗S.⸗B.) einen do p⸗ 0 Im 10 Kilometer⸗Bahngehen errang Schwab (Neuköllner Sportfreunde) in 47:88,4 einen einwandfreien Sieg über Sie⸗ vert, Wegner und dem früheren deutſchen Meiſter Buckow.— Die vom pelten Beinbruch. Gau 2 Radrennen brachten gleichfalls guten Sport. fahren um den Stadionpokal über 46 Kilometer, —.8—.— iner R. ugvogel in Magdeburger 90 Haupſlor fletang: des Bundes Deutſcher Radfahrer veranſtalteten a. Vereinsmannſchafts⸗ dem im Stadion die n n war, ſah man den Verteidiger Ber⸗ Stunde Minuten 49 Sekunden vor dem Club Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; ür Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Richard Schönfelder; für Handel: Dr. A. Nepple; für Anzeigen Karl Hügel. Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger G. m. b.., Mannbeim. E 6. 2. Aadr Jeroflentüchungen der Sfadigemelnde. Samstag, 23. Oftober gelten folgende Marken: J. Für die 5 et: Nar ſe 780 Gramm die Brotmarken—6. II. Für die Verkaufsſtellen: abe ſind bereit: ſund zu Mk..25 für die Verkaufs⸗ —512 am Samstag, den 23. ds., + —12 Uhr. N Die Pil zausſtellung des Städt. Unterſuchungs⸗ en vorgerückter Jahreszeit geſchloſſen. ſches Lebensmittelamt. C 2. 16/18. decken und em Danksagung. 5 Füt die uns deim Hinscheiden unserer ümwergesslichen 8522 erwiesene innige Teilnahme gagen wir unseren herzl. Dank, besonders Herrn Dt. W. Horder fũr die ssenhafte. liebe · volle Behandlung und Herrn Stadtpfarrer Maler für seine trostreichen Worte. umn Namon der trauernden Hinterbliebenen: Wilh. Krämer. Ale Jerron 8 müssen jetzt daran denken, den Bedarf an Winterkleidung zu bei mir zu kaufen denn ich habe günstig eingekauft mein Lager in hochmodernen Anzuge, Ulster, Schlüpter Regenmäntel und Hose ist in jeder Grösse gut sortiert, und was die Hauptsache ist, den guten Qualitäten entsprechend 448888242 Käse- Füfte-Wursf pfehle ich ihnen, LEBENSMITITEl. bfima Handkäse stucx 70p.. Uanisch. Jchwelzerkäge. pia..J3 Länische zahne.. Dose.J Tlsttemäze. Ptund.J Uimbumerkäze, deral bllligst Hienenhopig Blennleg 21.00 vom bad. nenzucht: Verein bnndakizt..0l, katl. 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Kleine Preiſe Ende gegen 10 Uhr 3 Künstleriheater. Apollo“ Heute Abend 7½ Uhr zum ersten Male: Die fünf Seppl s, Eine lustige Geschichte von Carl Mitter mayr. Kammer⸗- Lichtspiele 957 Planken, 2b b 4 beute: Sroges Doppelprogramm Staatsanwalt Ibriand's Abenteuer (1. Episode.) ie unguliige Ehe Drama in 6 Akten. Hauptdarsteller: 75 Lee Parry Violeite Napierska Die Vorzüge dieses eistklassigen Filmwerkes sind: Eine klare spannende Handlung schöner Inhalt 2 8 hervorragendes Spiel herrliche Photographie meisterhafte Regie etc. ete. Die zweite Episode: 8²⁴9 Dem Wellengrab entfronnen 25 kommt nüchsten Freitag zur Vorführung. Iper gesde Palter Drama in 5 Akten. 5 Die Handlung dieses spannenden Bildes spielt in Aegypten, dem Orient und fünhtt uns in verschiedene Opflumhöhlen. Anfang täüglich 3 Uhr. Frelreliglöse demeinde Mannheim. Zur Feier des 75.jährigen Beſtehens der Ge⸗ meinde findet am Sonntag, den 24. Oktober d. Is, vormittags 10 Uhr im großen Saale der Lieder⸗ tafel K 2, 32 eine 117¹8 alt. Mitglieder und Freunde der Gemeinde ſind 10 ein ittwoch, den 27. Ottober d. Js. findet aus Anlaß ebenfalls im großen Saale der Oledertafel K 2, 32, abends 7 Uhr ein Familien-AHRBend für die Gemeindemitglieder mit erwachſenen Ange⸗ hörigen ſtatt. Der Vorſtand. Allnmenenfillter nmeninemmeilſte Is Meinen verehrlichen Stammgästen, so- wie der verehrlichen Nachbarschaft zur ge- 3 fälligen Kenntnis, daß ich vom 23. Okt. 1920 ab die Wirtschaft 8477 „Aum weissen Adler“ T. 14 neu wiedereröffnet habe. leh bitte um geneigten Zuspruch und ſln linneniilie Brücksachen Hefert * In der Hau 8 gewaltige IJltei cari de WaIha11 III. 87 grosse PrachtSp a Das Tesi der Schwärzen Iulpe!] Der große Prunk- u. Ausstattungsfilm aus der holländischen Revolution. 8233 trolle: Vogt! Er bleiht in der Familie Lustspiel mit Paul Heldemann in 3 Akten. Dieses Programm ab Dienstag im Lnlon- Ihcater anaBBSASEEArEESSAAADSEann Spielplan vom 22.— 28. Oktober 1920 Die Wn Das Hartyrlum Drama in 5 Akten. 9881 08Swalda in ihrem besten Lustspiel Die Pufschllesel Die glänzende Haus-Kapalle Direktion Kapellmeister Karl Härzer vom Kurorchester des Hotel Messmer Baden-Baden Ab heutel auf Ihr Haur l -Akterl Der I5⸗ Akter! Nat Pinkert 10õ Konzertmeister und Sollst Albert Lei. khemal. Mltg iad des Halm-Ordzesters von Frimmel. n ber Pause um 8 Uhr 10 Mn.: Pusik-Einlage: eMansHendage Roparaturen jeder Art an S8ie. ae aes Kassenöffnung 3 Uhr. Beginn ½4 Uhr. Letzte Vorstellung.15 Uhr. schnell 5 701 empfehle vorzügl. Weine, gute Küche. Peter Dooms, Gastwirt. eeee unuauahmuaumf NNNRR eeeheei Prima neuen Obstmeost empfiehlt 11712 M. Skrzypek, Weingrosshandlung Wimpfen a. N. Tel. 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