1 Kr S r — NSe * DDS————— Dienstag, 26. Okkober ö 2 „„ iſt eine furchtbare Saat aufgegangen: die Phaſe des jriſchen iriſche Republik iſt das letzte Ziel. Würde es erreicht land 1 1920.— Nr. 484. zoiger Bezugsprelie: In Mannheim u Umgebung monatl. einſchl. M..70 für Bringerlohn u. Einziehungs⸗ uur Wi..—. Pyſtbezug vierteljährl. M. 22.50 otzne Boſtgebühren. Einz. Nummern 20 Pfg. Alle Preiſe oſtſcheck⸗Konto Nr. 17590 Karlstuhe 1. B. u. Nr 2917 Ludwigshaſen a. Rh. üfts⸗Hiebenſtelle in Munnheim: Neckarſtadt: Waldhofſtr. 6.— ffernſprecher Nr. 7940—7946 erzeit widerrufli eich at Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Badiſche Neueſte Nachrichten Anzeigenpreiſe: 1 ſpalt. Kolonelzeile.50 Mk., ausw..— Mk., Stellenßzeſ. u. Tam.⸗Anz. 20% Nachl. Nekl. 8 Mt. Aunahmeſchluß: Fur d. Mittagbl. vorm. 8½, f. d. Ab endbl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Ausgaben wird keine Verantw. übernommen. 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In Irland iſt eine Bewegung mächtig eworden, die weit über frühere Forderungen hinausſchießt. Iiland will nicht mehr frei ſein innerhalb des Großbritanni⸗ ſchen Reiches, Irland will frei werden von Großbritannien. zominion Home Rule iſt das Schlagwort, unter dem ſich heute die iriſchen Freiheitskämpfer ſammeln. Die unabhängige Tes wäre in der Tat ein tödlicher Schlag für England. Die entſetzlichen Grauſamkeiten und Brutalitäten, die Eng⸗ land heute in Irland rerüben läßt, entſpringen ſamt und ſonders der Furcht, dieſe auf die gänzliche Losreißung Ir⸗ lands zielende Bewegung könne im weiteſten Umfange die aſſen ergreifen und Erfolg haben. Der Führer dieſes Frei⸗ heitskampfes iſt heute De Valera. Irland will ein eigenes eer und eine eigene Flotte erhalten. Ein ſo gänzlich befreites, auf eigenen Füßen ſtehendes Irland müßte aller⸗ dings eine ſehr ſchwere Bedrobung für das engliſche Weltreich arſtellen. Dieſe hat in außerordentlich lebhaften Farben loyd George am 9. Oktober in Carnavon(Wales) in einer Rede geſchildert, die die Gewalttaten der engliſchen Militärpolizei entſchuldigte, ſtrengſte Maßnahmen gegen Zinnfeiner⸗Terror ankündigte und Dominion Home Nule als r England gefährlich verwarf— alſo unerſchütterlich die Feſthaltung des ſchärfſten Kurſes proklamierte. Er ſagte da unter anderemen: 1 0 err Aſquith ſchlägt vollſtändige Dominion Home Rule vor. Ne mü eu Naß England wieder zur Wohrpflicht dtiten müßte. Es kann aicht eine Armee vun b oder 60)0 00t Sol⸗ aten in Irland ſtehen unter dem Kommando Herrn Artur Griffiths dder Michael Collins, der die Vernichtung unſeres Landes auf ſeine Fahne geſetzet hat, und nur eine Armee von 100 000 hier! Und Wie iſt's mit der Flotte? Es heißt, Irland würde nicht ſo töricht ſein, dafür ſein Geld auszugeben. Aber U⸗Boote koſten nicht viel, kaum ſo viel wie eine anſehnliche Jacht. Und man kann Minen baben, und die ſind billig. Irland war im Kriege eine ernſte Gefahr⸗ Wiſſen Sie, daß Irland im Krieg unſere ſchlimmſte Sorge war? Wir haben nicht viel darüber geſprochen. Das hätte zur den Feind ermutigt. Irland war eine wirkliche Gefahr. Es and in Verbindung mit den deutſchen U⸗Booten., Irland t. das Eingangstor nach England. Und man verlangt von uns, daß wir aus Irland eine Baſis für eine U⸗Bootflotte machen laſſen und dann auf unſer Glück im nächſten Kriege vertrauen. Iſt ein ſolcher Wahnſinn erhört? Diesmal ſind wir durchgekommen—knap⸗ er, als ich mich erinnern mag. Ich danke mit Ergeben⸗ it und Demut der großen Vorſehung, die unſere Geſchicke gelenkt k. Aber für die Zukunft übernehme ich kein ſolches Riſiko. England groß, und es hat mehr für die menſchliche Freiheit getan, als ledes andere Land, aber wir dürfen ſein Schickſal und ſeine Zukunft nicht aufs Spiel ſetzen aus Wahnſinn oder aus Angſt vor iriſchen Mordbanden.“ Das iſt das iriſche Problem, wie es ſich heute in drohend⸗ ſter Geſtalt vor England erhebt. Es konnte nicht ſchärfer gefaßt und formuliert werden. Um der unerſättlichen Macht⸗ gier Englands Ruhe und Sicherheit des Genuſſes zu ſchaffen, Naß ein kleines tapferes Volk unerhörte Leiden durchmachen, e grauſamſte und ſchrecklichſte Unterdrückung erdulden. Aber z hat ſich nicht entmutigen laſſen, es wird ſeinen Kampf fort⸗ etzen. Man hat ſchon oft geſagt, daß der Tod des Bürger⸗ ſchalters von CTork die Flammen des Aufruhrs werde hoch chlagen laſſen. Sicher wird der Tod dieſes Märtyrers den geſten Eindruck und die nachhaltigſte Wirkung auf das im rirpfe ſtehende iriſche Volk und auf die Jren in Ame⸗ 9 da wie auf die amerikaniſchen Freunde der iriſchen Frei⸗ eitsbewegung machen. 1 Auch in Deutſchland verfolgt man mit innigſter Teil⸗ ungme den Heldenkampf der Iren um ihre Menſchenrechte d ihre völtiſchen Rechte. Iren und Deutſche ſind ja Leidens⸗ enoſſen. Das Martyrium des Bürgermeiſters von Cork hat merika nicht mehr erſchüttern können als in Deutſchland. Gn mit äußerſter Sponnung verfolgen wir den weiteren wir 9 der iriſchen Tragodie. Der erſte Napoleon hat, wenn gele uns recht erinnern, auf St. Helena das Bekenntnis ab⸗ egt: wäre ich nach Irland gegangen, ſtatt nach Aegypten, E wäre das engliſche zu Ende geweſen. Sir Roger dulement. der als weiteres Ziel ſeiner patriotiſchen Politik der) die Befreiung Irlands die Befreiung der Meere von r engliſchen VBeberrſchung erreichen wollte, hat 1915 Ir⸗ — die Nemeſis des engliſchen Weltreiches benannt. Wenn Irland zu dieſer großen geſchichtlichen Miſſton iuſchen ſein ſollte— aus dem Glauben an ſie ſchöpft das 5 che Volk die Kraft zu ſeinem gewaltigen Dulden und Aus⸗ Bären(denk es, o Deutſchland!)— danm wird der Tod des Fördermeiſters von Cork dieſer Entwicklung eine mächtige unerßzung geweſen ſein: er wird nicht umſonſt durch Wochen ſeſerbörter Leiden und beroiſcher Selbſtopferung ſeinem Volk Leben dargebracht haben. G. Ausgedehnte Vorſichtsmaßnahmen in Dublin. demeldn dem Tode des Bürgermeiſters von Cork wird noch aug eldet, daß dem Ableben ein Zuſtand der Erſchöpfung vor⸗ wehr ig. in welchem der Bürgermeiſter das Bewußlſein nicht ihm erlangte. Sein Veichtvater blieb die ganze Nacht bei kin und verlicß das Gefängnis erſt mehrere Stunden nach benem Tode. Es ſind ſofort alle Verfügungen getroffen wor⸗ „daß die Leiche des Bürgermeiſters nach Irland über⸗ wo die Beiſetzung ſtattfinden wird. Sofort nach Be⸗ Aufgebot beſetzte das Heim des Bürgermeiſters von Dublin. Alle Brücken in der Umgebung der Stadt wurden durch ſtarke militäriſche Abteilungen geſichert. Paſſanten auf der Straße unterſucht und Hausſuchungen abgehalten. Starke Patrouillen durchſtreifen die Stadt und ihre Um⸗ gebung. Paris, 25. Okt.(WB.) Nach einer Reutermeldung aus Waſbington erklärte der demokratiſche Präſidentſchaftskandi⸗ dat, Cox, in einer Nede, er zweifle nicht einen Augenblick daran, daß Irland ſeine Freiheit wieder⸗ erlangen könne. Er werde nötigenfalls, wenn er gewählt werde, die Sache Irlands perſönlich verteididen und zu dieſem Zweck an die guten Abſichten der ganzen Welt appellieren. Die Slreikbewegung der engl ſchen Bergarbeſter. London, 25. Okt.(WB.) Die Vertreter des Berg⸗ arbeiterbundes haben heute vormittag ihre Beſprechungen mit der Regierung in der Wohnung Lloyd Ceorges fort eſetzt. Heute nachmittag werden ſie dem Vollzugsausſchuß der Berg⸗ leute Bericht erſtatten. Die Stellungnahme der deutſchen Bergleute. Berlin, 26. Okt.(Priv.⸗Tel.) Der kürzlich aus England heimgekehrte Bergarbeſterſührer Hue ſchreibt zu dem eng⸗ liſchen Vergarbeite-ausſtand, daß man in Deutſchland nur die baldige Beilegung des Streikes wünſchen könne. Wenn in⸗ deſſen die engliſchen Kohlen zräber zu der Ueberzeugung kom⸗ men ſollten, daß die engliſchen Bergleute die Hilfe der deutſchen Beraleute nicht entbehren könnten, dann würden dieſe ihre internationale Arbe terſolidarität durch die Tat beweiſen. der König von Griechenland. Akhen, 25. Okt.(Havas.) Letzter Krankheitsbericht über das Befinden des Königs von Griechenland, 25. 10., 10 Uhr vormittags: Der König verbrachte die Nacht ſehr un⸗ ruhig und phantaſierte etwas. Temperatur 38,6 bis 38,4, Puls 140 bis 150, Atmung 40 bis 50. Die Atmungsbeſchwerden bhielten die ganze Nacht an und waren zeitweiſe ſtärker. Die Herzſchwäche nahm zu. Akhen, 26. Okt. Havas. König Alexander von Griechen⸗ land iſt geſtorben. Athen, 26. Okt.(WB.) Die Nachricht vom Ableben des Königs von Grichenland wurde geſtern in der Stadt gegen 5% Uhr abends bekannt. Paris, 25. Okt.(WB.) Nach einer„Temps“⸗Meldung aus London hat König Konſtantin von Griechenland einem Vertreter der„Daily Mail“ erklärt, es ſei ihm unmög⸗ lich zu ſagen, ob er ſeinem Sohn geſtatten werde, den Thron von Griechenland zu beſteigen, oder ob er die Pedingung annehme, die die griechiſche Regierung vielleicht ſtellen werde. Er halte ſein Anrecht auf den Thron von Grie⸗ chenland aufrecht. In der Umgebung des Königs er⸗ klärte man, König Konſtantin werde ſich nur unterwerfen, wenn eine Volksabſtimmung ſich gegen ihn ausſpreche.— Nach einer Meldung der„Chicago Tribune“ aus Athen er⸗ wartet man in der Umgebung des Königs Alexander ſeinen Tod in den nächſten 24 Stunden. Paris, 26. Okt.(WB.) Die Blätter beſchäftigen ſich mit der Thronfolge in Griechenland.„Echo de Paris“ glaubt zu wiſſen, daß die Berechnung, einen Diadochen auf den Thron zu ſetzen, nicht ausführbar ſei, wenn Frankreich formell ein Veto einlegen ſollte. Andererſeits ſchreibt der„Matin“, daß Frankreich ohne Mißfallen die Republik in Athen ſehen würde. Veniſelos aber wäre der Anſicht, daß eine konſtitutio⸗ nelle Monarchie vorzuziehen ſei. Wenn jedoch wider aller Wahrſcheinlichkeit kein geeigneter Herrſcher zu finden ſei, dann würde er ſich zweifellos zur Gründung einer Republik ent⸗ ſchließen. Der„Matin“ fährt fort: Solange der Staatsmann lebt, der das moderne Griechenland gegründet hat, iſt kein großes Riſiko zu befürchten. VDaffenſtillſtand. Einſtellung der Operalionen. Warſchau, 25. Okt. Durch Funkſpruch: Auf der Anti⸗ bolſchewiſtiſchen Frent ſind die Operationen nach Unterſchreibung der Waffenſtillſtandes eingeſtellt worden. Poſen, 25. Okt. Durch Funkſpruch. In der heutigen Seim⸗Sitzung wurd der Waffenſtillſtillſtands⸗ und Vorfriedensvertrag mit Sowjetrußland einſtim⸗ mig angenommen. Das Staatsoberhaupt wurde zur Ratifizierung im Namen der Polniſchen Republit ermächtigt. Moskau. 25. Okt. Durch Funkſpruch. An der Weſt⸗ front werden unſere Truppen umgruppiert, um die in den Waffenſtillſtandsbedingungen vorgeſehene Linie zu beſetzen. Die Kampftätigkeit iſt eingeſtellt worden. die Wiedergulmachungsfrage. Amſterdam, 25. Okt.(WB.) Die„Times“ erfährt, daß die franzöſiſche Regierung in Erwiderung auf die engliſche Antwortnote betreffend die Entſchädigungs ⸗ frage einen Plan aufgeſtellt hat, wonach die deutſchen Delegierten einer Verſammlung von Sachverſtändigen bei⸗ wohnen ſollen, die durch die Wiedergutmachungskommiſſion ernannt werden ſollen und daß die Entſche dung über die Maßregeln, die die Erfüllung der deutſchen Verpflichtungen ſichern ſollen, durch den Oberſten Rat nach Empfang des Be⸗ richtes der Wiedergutmachungskommiſſion getroffen werden ſoll. die Dieſelmolore. münchen, 26. Ottober.(Priv. Tel.) Die Betriebsräte und Vertrauensleute des deutſchen Gewerkſchaftsbundes Augs⸗ burg erheben entſchiedenen Einſpruch gegen die geplante Ver⸗ Aehnerden des Todes ergriff die Polizeibehörde die aus⸗ „Vehnteſten Vorſichtsmaßnahmen. Ein ſtarkes militäriſches tive Abſchlu bei den in Betracht kommenden etwa 27 Tauſend Metall⸗ arbeitern, die allein in Augsburg brotlos gemacht würden, un⸗ geheuer, ſondern die geſamte Arbeiterſchaft und 1 ſchaft werde ſich den geplanten Maßnahmen mit allen Mitteln widerſetzen. Der in München tagende zweite Bayeriſche Technikertag des Bundes der techniſchen Angeſtellten und Beamten hat gegen die Forderung der Entente alle in Deutſchland befind⸗ lichen Dieſelmotoren zu vernichten, eine Entſchließung ange⸗ nommen, in der es unter anderem heißt: Die im Bund der techniſchen Angeſtellten und Beamten organiſierten Inge⸗ nieure und Techniker ſind infolge ihrer beruflichen Tätigkeit in der Lage, die kataſtrophalen Folgen einer ſolchen Maßnahme für die geſamte deutſche Volkswirtſchaft zu verurteilen. Der zweite Bayeriſche Technikertag fordert deshalb die Bayeriſche Staatsregierung und die Reichsregierung auf, mit allen ihnen zu Gebote ſtehenden Mitteln der Durchführung dieſer Maß⸗ nahmen entgegenzutreten. Er verlangt von allen techniſchen Angeſtellten, Beamten und Werkmeiſtern, nicht die geringſte Mithilfe bei der Vernichtung dieſes wertvollen deutſchen wirt⸗ ſchaftlichen Gutes zu leiſten und erwartet von allen ſtreng ge⸗ werkſchaftliche Diſziplin 8 Der Verband der Arbeitgeber der Elektrotechnik in Süd⸗ bayern hat an den Bayeriſchen Handelsminiſter und an den Reichskanzler ein Schreiben gerichtet, in dem er auf die Be⸗ deutung der Dieſelmotoren für die Erzeugung elektriſcher Energie und auf deren Folgen hinweiſt, die bezüglich der von der Entente geforderte Zerſtörung der Dieſelmotoren auf die⸗ ſem Gebiete nach ſich ziehen müßte. Die Rheiniſche Republil. EBerlin, 26. Oktober.(Von unſerem Berliner Büro.) Auf dem Niederrheiniſchen Parteitage der U. S. P. machte der Vorſitzende aufſehenerregende Mitteilun⸗ gen über die Vorbereitungen zur Ausrufung der Rheiniſchen Republik. Im Induſtriebezirk wird die Aufſtellung einer Armee von 10 000 Mann betrieben, welche für die Sache der Freunde Dr. Dortens beſtimmt ſei. Die Fommuniſten bätten an dieſen Machenſchaften regen Anteil. Der unabhängige Parteitag ſpräche ſich gegen die Werbe⸗ arbeit für die Rheiniſche Republik aus, welche einen Schlag für das Proletariat bedeute. U Um Oberſchleſien. Breslau, 25. Okt.(WB.) Die kürzlich von einem Teil der Preſſe veröffentlichte Nachricht, daß der paritätiſche Bei⸗ rat bei der interallijerten Kommiſſion in Oppeln nicht ein⸗ berufen werden ſoll, weil General Lerond bei ſeinem Aufent⸗ halt in Par's gegenteilige Weiſungen erhielt, beruht aufgrund zuverläſſiger Informationen auf einem Irrtum. Nach ſeiner Rückkehr von Paris ließ Lerond verlauten, der Beirat werde demnächſt zuſammentreten, weil ſeine Einberufung im In⸗ tereſſe eines Ausgleichs der deutſch⸗polniſchen Gegenſätze notwendig und begrüßenswert ſei. Der Beirat beſteht aus je vier deutſchen und poln ſchen Mitgliedern. Von den deutſchen Mitgliedern gebört ſe eines dem Zentrum, den Sozialdemo⸗ kraten, den Demokraten und der deutſchnationalen Volks⸗ partei an. Es wird erwogen, ob nicht auch bei den einzelnen Kreiskontrolleuren je ein kleiner Beirat in ähnlicher Zuſam⸗ menſetzung gebildet werden ſoll. Milteleuropäiſche Politik. wWex. Wien, 20. Oktober. In politiſchen Kreiſen zerfolgt man mit außerordentlichem Intereſſe die Reiſe des rumäniſchen Außenminiſters Take Jo⸗ nescu nach Prag und Warſchau. Der Beſuch des polniſchen Außenminiſters, Fürſten Sapieha, in Prag ſcheint unterblei⸗ ben und nur der bulgariſche Miniſterpräfdent Ende dieſes Monats in der tſchechiſchen Hauptſtadt eintreſren zu ſollen. In dem dem tſchechiſchen Außenminiſter naheſtehenden Prager Blatte wird als der Zweck der Reiſe Take Jonescus der defini⸗ i der kleinen Entente im Sinne der Gründung einer mitteleuropäiſchen Großmacht aus der Tſchecho⸗Slo⸗ wakei, Jugoſlawien, Polen und Rumänien bezeichnet. Dieſe Großmacht ſoll in der Völkerbundliga eine gemeinſame Ver⸗ tretung haben, nach außen einheitlich auftreten und dre mittel⸗ europäiſche Politik den anderen Großmächten gegenüber ge⸗ meinſam führen. Dieſe Information dürfte inſoferne den Tatſachen ent⸗ ſprechen, als ſie ungefähr dem Plane entſpricht, den Take Jo⸗ nescu im Einverſtändniſſe Frankreichs betreibt; nur hat das tſchechiſche Regierungsblatt wohl nicht unabſichnich Ungarns vergeſſen, das auch in dieſen mitteleuropäiſchen Konzern ein⸗ bezogen werden ſoll. Da nun Polen und Ungarn recht herz⸗ liche Beziehungen zueinander unterhalten, was man von die⸗ ſen beiden Stoaten und der Tſchecho⸗Slowakei nicht ſagen kann, wird das Gelingen der Miſſion Take Jonescus vor allem von ſeinen Beſprechungen in Warſchau abhängen. Der tſchechiſche Außenminiſter Beneſch hat ſich in den Gedanken, die äußere Politik gewiſſermaßen unter die Obervormund⸗ ſchaft Frankreichs zu ſtellen, bereits ſo ziemlich hineingefun⸗ den, grundſätzlicher Widerſtand iſt alſo von ihm kaum zu er⸗ warten, ebenſo erſcheint auch eine Verſtändigung zwiſchen Un⸗ garn und Rumänien möglich, da man weiß, daß Take Jo⸗ nescu trotz allen offiziellen Dementis auch zu territorialen Konzeſſionen an Ungarn bereit iſt: immerhin bleibt aber noch die Teſchener und die ſlowakiſche Frage zu bereinigen, ganz abgeſehen von dem Bedenken, die man in den weſtlichen Nach⸗ folgeſtaaten gegen ſede engere Verbindung mit Ungarn hat, ſo lange ſie die Gefahr einer Wiederanfrichtung der Mo⸗ narchſe unter habsburgiſchem Szepter in ſich birgt. Dieſen Bedenken ſcheint man nun in Paris Rech⸗ nung tragen zu wollen. Im„Figaro“ erſchien vor einigen Tagen eine längere Darſtellung der Verhältniſſe in Ungarn. in der in recht auffälliger Weiſe betont wurde, daß die Karliſten in Ungarn wenig Ausſicht auf Erfolg haben, da ihr Kandidat in den breiten Schichten nicht beliebt ſei, weitaus größere Aus⸗ ſichten habe dagegen der Erzherzog Joſef, der als der einzig nichtung und Verhinderung des Weiterbaues der Dieſelmoto⸗ ſich ren. Die Erregung über dieſe ſinnloſe Forderung ſei nicht nur ernſthafte habsburgiſche Kandidat angeſehen werden könne. ———ůů 2. Seile. Nr. 488 maunßheimer General⸗Anzeiger. ¶ Miffag⸗Ausgabe.) Dienstag, den 28. Oktober 1920. — Da einerſeits Erzherzog Joſef als nationaler Thronkandidat ilt, alſo auf die Kronen der übrigen Nachfolgeſtaaten keinen nſpruch macht, für dieſe mithin auch keine Gefahr bildet, an⸗ derſeits aber der„Figaro“⸗Artikel durch Havas verbreitet wurde, alſo dadurch offiziöſe franzöſiſche Marke erhalten hat, darf man annehmen, daß die Pariſer Regierung geneigt iſt, den Exkaiſer Karl fallen zu laſſen und auf den Plan einer Föderation unter habsburgiſchem Szepter zu verzichten, um hei Tſchechen und Südſlawen das Hauptbedenren gegen die Föderation zu zerſtreuen. Ob die Föderation mit dieſer Modi⸗ fikation überhaupt möglich und handlich ſein wird, iſt eine andere Frage und die Zahl derer, Suppe, die Take Jonescu nämlich ans Feuer geſtellt hat, ein Haar finden, mehrt ſich— nicht nur in Prag, ſondern auch anderwärts. eeee Kommuniftiſche Aklion. Berlin, 26. Oktober.(Von unſerm Berliner Büro.) Die Kommuniſten ſcheinen allen Ernſtes jetzt auf eine Aktion in großem Stil hinzuſteuern. Die„Rote Fahne“ läßt ſich heute richtiggehend revolutionär an. Sie enthält einen kokett als Mein Abſchiedsbrief“ überſchriebenen Beitrag des Herrn Sinowjew, in dem er über drei Längsſpalten Gift und Galle auf die Scheidemänner, aber auch auf die Criſpien, Ditt⸗ mann und Dißmann ſpeit und eingeſteht, nach Halle gegangen zu ſein, um die Scheidung von den rechten Elementen der U. S. P. zu betreiben. An einer anderen Stelle veröffentlicht das Kommuniſtenblatt ein gemeinſames Manifeſt der Herren Si⸗ nowjew und Loſowski, das ſich hauptſächlich der Re⸗ volutionierung der Gewerkſchaften widmet. An der Svitze aber werden von dem Zentralkomitee der Neukommuniſten, von der Zentrale der K. P. D. und von Lenins ſozuſagen päpſtlichen Legaten Sinowjew die„revolutionaren“ Arbeiter von der K. P.., U. S. P. D. und K. A. P. D. aufgefordert, ſich zuſammenzuſchließen zu der Vereinigten Kommu⸗ niſtiſchen Partei Deutſchlands. Zn dieſem haß⸗ erfüllten Aufruf kommen folgende Sätze vor:„Es kann die Diktatur der Bourgeoiſie nur niedergeworfen werden durch die eiſerne Fauſt des Proletariats. Das Tor, das den Weg er⸗ öffnet aus dem Elend, kann nur geöffnet werden mit Gewalt. Den Schrecken der Bourgeoiſie und ihrer weißen Garden ſiagt niederringen dadurch, daß Ihr gleiches mit gleichem lagt.“ Die Deulſche Volksparlei in Bayern. Nürnberg, 25. Okt. Unter dem Vorſitz des Univerſitäts · profeſſors Frhr. v. Biſſing, München, beſchloß geſtern eine Vertreterkenferenz die endgültige Bildung eines Landes; verbandes Bayern der Deutſchen Volkspartei(National⸗ liberale Partei) und wählte zum Landesvorſitzenden General v. Schoch,»München. Nach verſchiedenen Berichten über die politiſche Lage im Reich und in Bayern ſowie über die Politik der Deutſchen Volkspartef, erſtattet von den Reichstagsabge⸗ ordneten Hugo und Geißler, Berlin, und Geheimrat Caſſel⸗ mann, Bayreuth, nahm der Parteitag Stellung zur Frage der Einwohnerwehren und verlangte, daß dieſe nicht nur für Bayern, ſondern für das ganze Reich bedeutſame Einrichtung unter allen Umſtänden erhalten bleibe. In einer weiteren Entſchließung legte der Parteitag das Gelöbnis ab, daß die Deutſche Volkspartei als Nachfolgerin der Partei der Reichsgründung und Reichstreue in der Ab⸗ lehnung aller offenen und verſteckten Abſonderungsgelüſte nach wie vor den Kernpunkt ihrer Gedankenwelt im Reichs⸗ gedanken ſieht, und daß ſie mit dieſem Treugelöbnis an das Reich in die politiſche Arbeit treten will. Deulſchualionaler Parkeitag. Hannover, 25. Oktober. In den ae-een er Feſtſälen begann heute der Deutſchnationale Parteitag. Von ber Decke des Saales hängen Fahnen in den alten Landesfarben. Die Bühne iſt mit einem, den Reichsabler tragenden Vorhang verdeckt. Unter der Bühne ſteht die Büſte Bismarcks, Auch dis Wände 155 entſprechend dekorierk. Biele Parlamentarier haben ſih eingeſtellt, u. a. raf Weſtarp, Helfferich, Hergt, Dr. Hugenberg. Um 10.15 Uhr eröffnet der Präſident Geh. Juſtizrat Dietrich den Zur Begrüßung nimmt Dr. Hergt das Wort. Seit ar dem erſten teitag im vorigen Jahre 92 die Partei zwar durch den Verluſt der Grenzmarken eine Einbuße erlitten, dennoch iſt im anzen ein gewaltiges Anwachſen der Partei zu verzeichnen. Die eutſchnationale 5 könne ſich als die ſtärkſte nich ae Partei bezeichnen. Die Deutſche Volkspartei habe ſich nicht aufſchwingen können zu einem großzügigen Parteitag. In Halle ſei eine Paxtei zerſchlagen worden, in Kaſſel ein Pyrrhusſieg errungen. Mehrheits⸗ beladnekrdden hätten es nicht vermocht, zu den brennenden Tages⸗ fragen Stellung zu nehmen, üund es auszuſprechen, wie ſie ſich zum Erfurter Programm ſtellen. Die Demokratie habe glatt kapituliert. Das Zentrum verwechſele ſoziale Geſinnung und Marxismus. Beide zeigten Schwächen gegenüber der preußiſchen Nebenregierung im Peilſ Das Zentrum habe es auch zugelaſſen, daß Berlin unter die Peitſche des kommunalen ekommen ſei und daß einem Dr. Löwenſtein unſere Jugend ausgeliefert werde. Die Gewerkſchaf⸗ die Verkehrskontrolle einrichten, ein Schandfleck für alle eiten. Was unſer Verhältnis zur Deutſchen Volkspartei angeht, ſo iſt die Zumutung, nur gemeinſam mit der Deutſchnationa⸗ len Volkspartei in die Regierung zu gehen, niemals geſtellt worden. Ebenſowenig die Forderung, gemeinſam mit ihr fern zu bleiben. Wohl aber wurde die Bedingung geſtellt, daß gemeinſam verhandelt werde, Verhandeln iſt aber noch kein Entſchließen. Die Halnenddie. keit der Deutſchen Volkspartel haben wir nicht einzuſchränken ver⸗ ſucht. Wir wären parteipolitiſche Toren geweſen, hätten wir ohne Not in die Regierungsbildung eingewilligt. Niemand von uns hätte ſich in den Miniſterſeſſel geſetzt. 5255 Wir erwarteten eine bürgerliche Koalition. Unſer Vorwurf geht dahin, daß die Deutſche Volkspartei einen dahingehenden Verſuch unterlaſſen hat. Nun iſt die Regierungsbildung in ihrem Sinne vor⸗ genommen worden, und jetzt ſieht die Deutſche Volkspartei wie der Reiter auf dem Bodenſee, was ſie angerichtet hat. Sie iſt in eine Sackgaſſe geraten. muß ſie ſchaffen, mit Halbheiten können wir mit der Deutſchen Volkspartel nicht in den Wahlkampf hinaus⸗ ee Unſere Wahlparole iſt:„Kein Paktieren mit der Sozialdemo⸗ ratie in ihrer gegenwärtigen Verfaſſung.“ Wir lehnen 15 Kom⸗ promißpolitit dem Sozialismus gegenüber ab. Das Ziel für uns iſt der Ordnungsſtaat, namentlich in 5— Eine Rede v. Kardorffs. Dulsburg, 25. Okt. burger Bezirk hielt geſtern die erſte öffentliche Wahlverſamm⸗ lung. Die der Politik der Deutſchen Volkspartei erläuterte der Abgeordnete v. Kardorff. An die Spitze ſtellte er einen Aufruf an das Bürger⸗ tum. Von einer ſolchen Gleichgültigkeit ſei daz Bürgertum noch beherrſcht, daß man manchmal an der Zukunfk des Vaterlandes verzweifeln könne. Wenn das Bürgertum ſich nicht endlich aufraffe und die es umgebenden Gefahren erkenne, dann werde ihm im ganzen Reich das Schickſal bereitet werden, das ſetzt ſchon dem Bürgertum in Berlin bereitet worden ſei. Von der Sozialdemo⸗ kratie könne und müſſe das Bürgertum lernen, daß man nur durch Kampf mit aller Tatkraft etwas erreichen könne. Bei der Beurtei⸗ kung der Gegenſätze und Angriffe, die ſich aus den Reihen der Deutſchnationglen gegen die Deutſche Volkspartei beltend machen, ftellte ſich v. Kardorff auf den Boden der Erklä⸗ rungen Dr. Stkreſemanns in der füngſten Vorſtandsſitzung der 7 die in der franzöſiſchen Die Deutſche Volkspartei im Duis⸗ Deutſchen Volkspartei, weſentlichen ſeine eignen un⸗ längſt in Halle gegebenen Erkläbungen und kam zu dem Schluß, daß von der Deutſchnationalen Volkspartei das Ver⸗ hältnis der ſetzigen Regierung zur Sozialdemo⸗ kratie abhänge. Bekämypfe die Deutſchnakionale Volkspartei die jetzige Regferung und befonders die Deutſche Volkspatei, dann ſteige der Einfluß der Sozialdemokratie. Je mehr aber die Deutſchnationalen die heutige Regierung unterſtützten, deſto geringer werde der Einfluß der Sozialdemokratie ſein. Jede nationaliſtiſche Politik ſei heute bedenklich, weil ſie die Geſundung des Volkes zurzeit unmöglich mache. Zur preußiſchen Frage vertrat v. Kardorff die Auffaſſung, daß die Beſeitigung der jetzigen preußiſchen Landesverſammlung eine unbedingte Notwendigkeit ei. Die preußiſche Frage ſei heute wieder eine deutſche Frage, und die Zuſtände in Preußen ſeien eine Geſahr für das Reich. In Süddeutſchland laſſe man ſich dieſe Zuſtände nicht gefallen. In Groß⸗Berlin habe man jetzt die Diktatur der Unab⸗ hängigen. Da ſehe man, wohin die Ueberſpannung der formalen Demokratie führe. Wir hätten ſetzt in Preußen unabhängiae Landräte, auch Landräte, die für Anſchluß an Moskau ſeien. Dieſe Verhältniſſe müßten beſeitigt werden. In der Soz'aliſierungsfrage unterſtrich v. Kardorff die Anſicht der Deutſchen Volkspartei, gegen alle Sozia⸗ liſterungstendenzen ſich ablehnend zu verhalten, ſo lange nicht der Beweis erbracht ſei, daß erſtens die Initiative des Privatunter⸗ nehmers erhalten bleibe, amd zweitens die Produktion geſtärkt werde. Die Deutſche Volksvartei werde aber beſtrebt ſein, neue Wege zu ſuchen, denn man lebe nicht mehr in Zeiten wie vor dem Kriege. In der Beſprechung der Ernährung⸗kriſe blieb v. Kardorff bei der Verwerfung der Zwangswirtſchaft. Wir würden jetzt durch eine außerordentlich ſchwere Kriſe hindurchzehen müſſen. Schleich⸗ handel und Wucher hätten ſich viel zu tief eingeniſtet, aber eine Geſundung des Wirtſchaftslebens und eine Srärkung der Produktion der Landwirtſchaft würden nur kommen, wenn wir an der freien Wirtſchaft feſthielten. Wir würden ſetzt durch Kriſen hindurch müſſen, aber ſie würden uns eine Geſundung bringen. Es ſei eine der größten Sünden der ſozialdemokratiſchen Regierung geweſen, daß man die landwirtſchaftlichen Verhältniſſe in Preußſen in die Hand eines Mannes gelegt habe, der kein anderes Intereſſe gehabt habe, als die landwirtſchaftlichen Arbeiter in Verbände zu zwingen. Würde die Landwirtſchaft einmal genötiat ſein, vom intenſiven zum extenſtven Betrieb überzugehen, dann wäre Deutſchland verloren. Aus dem Parteileben. Deulſch⸗-liberale Bolkspartei Baden. Am 24. Oktober trat der geſchäftsführende Ausſchuß der Deutſchen liberalen Volkspartei Badens zu einer wichtigen Sitzung in Karlsruhe zuſammen, Gegenſtand der Beratungen wären vornehmlich die ſeitens des Finanzaus⸗ uſſes in ſeiner letzten Sitzung abgegebenen Gutachten und die gefaßten Entſchließungen, ſowie die Organiſations⸗ und Agitations⸗ arbeiten innerhalb des badiſchen Landes. Alle Anweſenden gaben ihrer Meinung dahingehend Ausdruck, daß die Parkeifreunde in noch ganz anderer Weiſe als bisher zu Beitragsleiſtungen herangezogen werden müßten. Mit Rückſicht auf die großen Aufgaben der Partei und die Notwendigkeit eines weiteren Aus⸗ baues aller bisher beſtehenden Organiſationen muß auch auf feſt⸗ Einnahmen in erheblicher Höhe gerechnet werden können. Die für die Finanzierung zugrunde gelegten Richtlinien und die in dieſer Hinſicht vorgebrachten Anträge fanden die einmütige Zuſtimmung des Ausſchuſſes. Der in der nächſten Zeit zuſammentretende Lan⸗ desausſchuß wird als Vertretung der einzelnen Ortsvereine zu die⸗ ſen, ſeitens des geſchäftsführenden Ausſchuſſes gefaßten, Ent⸗ ſchließungen Stellung nehmen.— „Bei der Ausſprache über die Oraaniſations⸗ und Agitations⸗ arbeiten herrſchte Einſtimmiakeit darüber, daß durch ein ununter⸗ brochenes Abhalten von Mitglieder⸗ und öffentlichen Verſamm⸗ lungen die beſte Gelegenheit gegeben iſt, zu zeigen, welchen Wert der Eintritt der Deutſchen Volkspartei in die Regierung für die geſamte wirtſchaftliche Lage des deutſchen Volles bedeutet. Jur 30 fialiſterung des Kohlenbergbaues. Hamburg, 25. Okt.(WB.) Die Handelskammer richtete an das Reichswirtſchaftsminiſterium eine Eingabe, in der es heißt: Die Handelskammer Hamburg hält es für ihre Pflicht, zu der Frage der Sozialiſterung des Bergbaues öffentlich Stellung zu nehmen. Die Handelskammer will keinesfalls ſtarr feſthalten an überlebten Formen. Sie iſt be⸗ reit, mitzuarbeiten an der Durchführung notwendig werden⸗ der Organiſationsänderungen, die produktlonsſtei⸗ gernd und preisſenkend wirken und die Arbeitsfreu⸗ digkeit der Arbeiter und Angeſtellten erhöhen. Die Handels⸗ kammer vermag jedoch in keinem der beiden Vorſchläge über die Sozialiſterung des Bergbaues den Weg zu erblicken, der ohne ſchwere Erſchütterung zum Ziele führt. Die beiden Vor⸗ ſchläge führen eine bürokratiſche Zwangsorgan'ſation ein. Das auch in den beiden Vorſchlägen vorgeſehene Prämien⸗ ſyſtem iſt nach Anſicht der Handelskammer nicht geeignet, einen Anſporn zur Arbeit zu geben. Statt einer Steigerung der Erzeugung und einer Verbilligung der Preiſe wird die Sozialiſierung eine Verringerung der Produktion und eine Erhöhung der Preiſe zur Folge haben. Die Wettbewerbs⸗ fähigkeit der deutſchen Induſtrie und des deutſchen Handels werde dem Auslande gegenüber ſchwer geſchädigt. Dle Haupt⸗ laſt hätten die Verbraucher und Arbeiter zu tragen. Die Handelskammer warnt die Reichsregierung eindringlichſt, einen der beiden Vorſchläge durchzuführen, deſſen Fehl⸗ ſchlagen bei der troſtloſen Finanzlage des Reiches eine Kata⸗ ſtrophe herbeiführen werde. Berlin, 28. Okt.(WB.) Heute begann der gemeinſame Ausſchuß des Reichswirtſchaftsrates und des Reſchskohlen⸗ rates ſeine Sitzungen unter dem Vorſitz von Edler von Braun. Es wurde über die Vorſchläge der Sozialiſierungskommiſſion verhandelt, welche die Sozialiſierung der Kohlenproduktion betreffen. 115 Deulſches Reich. Die Beſtechungsangelegenheit Auguſtins. „Berlin, 26. Oktober.(Von unſerem Berliner Büro.) Ein hieſiges Korreſpondenzbüro bringt Mittellungen über die Beſtechungsaffaire Auguſtin, die ſehr belaſtend ſind für das preußiſche Landwirtſchaftsminiſte⸗ rium und in erſter Reihe für den Staatsſekretär des Herrn Braun, der in Caſſel ſeine Angriffe auf den Miniſter Hermes richtete. Darnach hätte man im Landwirtſchaftsminiſterium, bevor Herr Auguſtin ſtrauchelte, davon gewußt, daß beſtochen werden ſollte. Auch uns iſt dieſe Geſchichte ſeit längerer Zeit bekannt, und gerade um deſſentwillen haben wir neulich hier von Intrigen geſprochen, die bei den Angriffen auf Herrn Hermes eine erhebliche Rolle geſpielt haben. Auch Preußen beginnt zu ſparen. Berlin. 25. Okt.(WB.) Der Hauptausſchuß der preußiſchen Landesverſammlung beriet heute den Haushalt des Finanz⸗ miniſtertums. Nach einer längeren Debatte über die Wege zur Sparſamkeit in der Verwaltung wurde einſtimmig ein An⸗ trag angenommen, der die Regierung auffordert, dem preußi⸗ ſchen Finanzminiſter angeſichts der gegenwärtigen Finanzlage im Kabinett dieſelbe Stellung zu geben, wie ſie das Reichs⸗ kabinett dem Reichsfinanzminiſter eingeräumt hat. Berlins Kreditfähigkeit. + Berlin, 26. Oktober.(Von unſerm Berliner Büro.) Die Nachprüfung der Kreditfähigkeit der Stadt Berlin in Zuſam⸗ menhang mit einem für die heutigen Verhältniſſe an ſich in gar nicht allzu hohen Millionen⸗Darlehens, um deſſen Bewilli⸗ gung die Stadt bei einem beſonders leiſtungsfähigen Finanz⸗ konzern nachgeſucht hatte, hat den damit beaurtragten Sach⸗ verſtändigen zu dem Ergebnis kommen laſſen, die Kreditfähig⸗ keit Berlins mit Rückſicht auf ſeine neuerliche Verwaltungs⸗ praxis überhaupt und grundſätzlich in Abrede zu ſtellen. Tumulk in der Gelſenkirchener Sladtoerordnetenſitzung. Berlin, 26. Okt.(Priv.⸗Tel.) Nach einer Meldung des Berl. Lok.⸗Anz. kam es in der geſtrigen Stadtverordneten⸗ ſitzung in Gelſenkirchen, als der Bürgermeiſter die Mitteilung machte, daß die Frage der freien Schule von der Tagesord⸗ nung abgeſetzt werden ſolle, zu ungeheueren Tumulten. Schließlich wurde, als die Zuhörer fortgeſetzt riefen, daß ſie die freie Schule forderten, die Sitzung auf 15 Minuten ge⸗ ſchloſſen. Nach Wiedereröffnung der Sitzung erhob ſich das Lärmen und Schreien aufs neue, ſodaß dem Vorſitzenden am Ende nichts anderes übrig blieb, als die Sitzung gänzlich ·zu ſchließen. Die aufgeregte Menge verließ das Haus unter Schmährufen auf die Mehrheitsſozialdemokratie und unter Hochrufen auf Moskau und die Dritte Internationale. fundgebung der füddeutſchen Beamtenſchaft. )(Karlsruhe, 25. Okt. Vor wenigen Tagen fand in Würz⸗ burg eine Vertreterverſamlung der Landesorganiſation der Be⸗ amten der Länder und Gemeinden mit Ausnahme der Vertreter der preußiſchen und der Reichsbeamten ſtatt. Es wurde eine Ent⸗ ſchließung angenommen, in ber es u. a. heißt: Die Vertreter der verſammelten Landesorganiſation halten es für die dringlichſte Gegenwartsaufgabe, die Geſundung der deutſchen Finangzwirtſchaft unverzüglich herbeizuführen. Dies kann nicht durch einſeitigen Abſtrich an den maßvollen Forderungen der Beamten geſchehen, vielmehr ſind Maßnahmen nötig, welche die kapitalkräftigen Kreiſe der deutſchen Bevölkerung zu den geſetzlichen Abgaben für Reich, Länder und Gemeinden endlich heranziehen und noch mehr bisher zur Deckung des Bedarfs belaſten. Dazu ſind insbeſondere die Einkommen in Stadt und Land richtig zu erfaſſen. Die Be⸗ amtenſchaft erwartet ferner von der Reichsregierung, daß ſie als⸗ bald durch eine planmäßige und zielbewußte Wirtſchaftspolitik an dem Abbau der Preiſe für Gebrauchsartitel und Lebensmittel mitwirkt. Die Beamtenſchaft bietet hierzu ihre Mithilfe an und erklärt ſich auch zu emer raſchen und durchgreifenden Verein⸗ fachung der Staatsverwaltung bereit. Der Skreik auf den Hamburger Werften. Berlin, 26. Okt.(Priv.⸗Tel.) Wie dem Berl. Lok.⸗Anz. aus Hamburg gemeldet wird, hat der wilde Nieterſtre ik nunmehr auf fämtliche Hamburger Werften übergegrif⸗ fen. Die Leitung der Deutſchen Werft beſchloß, den Betrieb gänzlich einzuſtellen. * Berlin, 25. Okt. Der Reichsrat hat in ſeiner heutigen Sitzung eine Verordnung angenommen, die die Zuſtän⸗ digkeitsgrenze der Gewerbe⸗ und Kaufmannsgerichte von 15 000 auf 25 000 Mark erhöht. Er ſtimmte ferner dem neuen Notetat für das Rechnungsjahr 1920 zut, der die Einnahmen und Ausgaben in den Monaten November und Dezember umfaßt. 135 Berlin, 26. Oktober.(Von unſerm Bernmer Büro.) Der Reichsausſchuß der deutſchen Zentrumspar⸗ tei wird, wie die„Germania“ mitteilt, vom 31. Oktober bis 2. November in Berlin zuſammentreten, um eine»„reichhaltige und wichtige Tagesordnung zu erledigen.“ München, 26. Okt.(Priv.⸗Tel.) Staaksſekretär von Frauendorfer iſt mit ſämtlichen bayeriſchen Eiſenbahnpräſidenten geſtern nach Goslar abgereiſt, um mit dem Reichsverkehrsminiſfer, dem Staatsſekretär und den übrigen Eiſenbahnpräfidenten eine Be⸗ ſprechung abzuhalten. Letzte Meldungen. Ludo Harkmanns Rücktritt. Berlin, 26. Oktober.(BVon unſerem Berliner Büro.) Wie wir hören, iſt leider mit dem baldigen Rücktritt des bis⸗ herigen öſterreichiſchen Geſandten in Berlin, Profeſſor Ludo Harkmann 8 rechnen, Man hat vielfach angenommen, da über ein Kleines die Sozialdemokraten wieder in die Koali⸗ tion und die Regierung zurückkehren würden, und daß dann Herr Dr. Hartmaͤnn einſtweilen im Amte bleiben würde. Das trifft bedauerlicherweiſe nicht zu. Dr. Hartmann wird vermut⸗ lich, ſobald in Wien ein Definitivum vorliegt, ſeinen Poſten verlaſſen, auf dem er mit redlichem Eifer und in tlefbeſeelter Hingebung für den Anſchluß gewirkt hat. Die belgiſche Kabinettskriſe. Brüſſel, 25. Okt.(WB.) Im Verlaufe des heutigen Miniſterrates legte Delacroix ſeinen Kollegen das ge⸗ meinſame Demiſſtonsgeſuch des Kabinetke⸗ vor, das er dem Könige bei ſeiner Rückkehr überreichen wird⸗ Generalſtreik im Gebiet von Charleroi. m. Brüſſel, 26. Oktober.(Priv. Tel.) Am 1. November werden im Gebiet von Charlero! nicht nur ote Minen⸗ arbeiter, ſondern ſämtliche Arbeiter der verſchiedenen Ge⸗ werkſchaften in den Streik treten. Die Syndikate beraten augenblicklich über die Möglichkeit eines Gener alſtreiks der Eiſenbahner, Poſtbeamten⸗ Straßenbahner, Hüttenarbei⸗ ter und ſogar der Glasarbeiter. Grund des Streiks iſt der Proteſt ſämtlicher Induſtriearbeiter gegen die Berufsſteuer. Die Arbeiter beſtreiten die Geſetzmäßigkeit dieſer Steuern, insbe⸗ ſondere die Tatſache, daß die Regierung die Nroeitgeber mit der Eintreibung der Steuern betraut hat, 25 f an Buchum, 26. Okt.(Priv.⸗Tel.) Der Vorſtand des alten Kergarbejterverbandes hat an das Reichsarbeitsmimiſterium oin Telegramm gerichtet, in dem der Wunſch ausgeſprochen wird, daß ein Vertreter der organiſierten Arbeiterſchaft mit an die Spige der Knappſchaftsberufsgenoſſenſchaft berufen wird. Paris, 26. Okt.(WB.) Die Abordnung der italieniſchen Regentſchaft des Guarnero in Frankreich dementiert energif das Gerücht, demzufolge der K materielle und moraliſche Hilfe Rußlands erbeten haben ſoll. Le Havre, 25. Okt.(WB.) Infolge eines Maſchinenſchadens auf dem Poſtdampfer France, der am Samstag den Hafen verließ, wurden 6 Heizer getötet und 3 andere Leute der Beſatzung verwundet. Der Dampfer legte in Oberbourg an und ſchiffte die Toten und Verwundeten aus. Dann ſetzte er ſeine Reiſe nach Newyork fort. m. Paris, 26. Okt.(Priv.⸗Tel.) Die Textilarbeltet von Lille und Umgebung, die gewerkſchaftlich organiſiert ſind⸗ haben ſich für den Anſchluß an die 3. Internatio nale in Moskau entſchieden. m. Rom, 26. Ott.(Priv. Tel.) Der Sonderberichterſtal⸗ ter der„Köln. Zeitung“ drahtet unter dem 25.: Der heutige Senatsrat beſchloß die Veröffentlichung eines Einheits ſtatuts für die neuen Provinzen. Für Sid d⸗ tirol ſoll die Erklärung beigefügt werden, welche die dort⸗ beſtehenden Geſetze mit den italieniſchen Grundgeſetzen a gleicht. Ferner murde nach einem Vortrag des Grafen Sforz beſchloſſen, mit den Südſlaren unmittelbare Verhandlunge über die Wirtſchafts⸗ und Gebietsfrage anzubahne. ommandant dAnnunzies —— — *— — — Dienskag, den 28. Oktober 1920. Mannheimer General⸗Anzeiger.(mMiftag⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 484. Aus Staòt und Land. Jum 80. Gedenttag der Einweihung des Mann⸗ heimer Freihaſens. Vor kurzem iſt in den hieſigen Zeitungen auf den 80. Gedenk⸗ tag der Eröffnung der erſten badiſchen Elſenbahnſtrecke Mann⸗ heim—Heidelberg und die weitreichende Bedeutung dieſes Ereig⸗ niſſes hingewieſen worden. In das gleiche Jahr fällt die Ein⸗ weihung unſeres Rheinhafens. Der 17. Okiober 1840 war der feſtlich begangene Tag der Hafenein peiheng: ein wichtiger bſchnitt in der Wirtſchaftsentwicklung Mannheims war damit er⸗ reicht. Verſchiedenes hat bekanntlich zuſammengewirkt, um aus der vom Hofe verlaſſenen, verödeten kleinen Landſtadt eine Stälte des Handels und Verkehrs zu geſtalten: die Beſeitigung lätiger Zoll⸗ chranken durch den deutſchen Zollverein, die Recelung der Strom⸗ chiffahrt durch die Rheinſchiffahrtsakte, der vollſtändige Umſchwung es Waſſer⸗ und Landverkehrs durch die Anw ndung der Dampf⸗ kraft, dazu die Erweiterung des Straßennetzes, die Verbeſſerung der flußläufe und die Anlage von Häſen und Lagerhäuſern. Nun erſt onnte Mannheim die Vorteile ſeiner günſtigen geoaraphiſchen Lage voll ausnützen, indem es als ein natirlicher Stavelplatz, als damaliger Endpunkt der Großſchiffahrt auf dem Rhein die Auf⸗ gaben eines Mittelpunktes für den Umſchlag nach Südweſtdeutſch⸗ land übernahm. In dieſer Richtung der wirtſchaftlichen Entwicklung Mannheims war das Jahr 1840 mit der Eröfen ung der Bahnlinie nach Heidel⸗ berg und der Einweihung des Rheinhafens von entſcheidender Bedeutung Bereits 1839 war der Bau des Hafenbeckens(Zoll⸗ fen) und die Erbauung des Hauptzollamtes(nach den Plänen des udirektors Georg Hübſch) beendet. Der langerſehne, bedeutſame Feſttag, an dem der neue Hafen ſeine Weihe erhielt, wurde von Land Mannheim unter Beteiligung des Fürſtenhauſes und der andesregierung freudig begangen. die hochgeſpannten Hoff⸗ nungen, die man damals auf die weitere Entfaltung des Mann⸗ deimer Handels und Verkehrs ſetzte, haben ſich bekanntlich in groß⸗ artiger Weiſe erfüllt. Der weitere Ausbau unſerer Haſenanlagen und der Uebergang zu lebhafterer induſtrieller Tätigkeit iſt bekannt. Unternehmungsgeiſt und Anpaſſungsähi keit haben dem Wirtſchafts⸗ leben Mannheims zu vielſeitigen Erfolzen verholfen und wir wollen die feſte Zuverſicht hegen, daß Mann eims Handel und Induſtrie auch nach den Erſchütterungen der Kriegs⸗ und Nachkriegszeit ſich wieder zu neuer Kraft emporſchwingen wird. Trotz der Not der Zeit iſt die Stadtverwaltung gemeinſam mit den berufenen Ver⸗ tretern von Handel, Induſtrie und Verkehr ſtändig bem iht, dem Platze Mannheim ſeine Vorrangſtellung im ſü'deutſchen Wirtſchafts⸗ leben zu erhalten. Insbeſondere arbeitet Manndeim an der Ver⸗ wirklichung des großartizgen Planes der Rhein⸗Neckar⸗Donau⸗Ver⸗ bindung mit. Was Verkehr und Wirtſchaft fordern, wird in Mann⸗ heim beachtet und ſoweit Kraft und Möglichkeit eichene A. Herbſtfliegen 1920. Die vier Flugzeuge, welche ſich an dem Herbſt'liegen 1920 am Sams tag und Sonntag beteiligten, wurden geſtern auf dem Luft⸗ wege heimbefördert An dem Rückfluge nach Stuttgart mit den Strähle⸗Doppeldeckern beteiligten ſich zwei Herren und eine Dame von hier. Der eine Herr iſt identiſch mit dem Paſſagier, der. wie wir in unſerm Bericht erwähnken, vier Paſſagierfahrten unternahm. Die Fahrt, zu der um 11 Uhr auf dem Rennplatze geſtartet wurde, ſich bei dem herrlichen Wetter außergewöhnlich genußreich. e Fernſicht war faſt auf der ganzen Reiſe, die in durchſchnittlich 1000 Meter Höhe zurückgelegt wurde, hervorragend. Schon nach 1½% Stunde erfolgte glatt die Landung auf dem Cannſtatter Waſen vor den Schuppen des Luftverkehrs Strähle. Vorher war noch eine Ehrenrunde über Stuttgart geflogen worden. Auslandspoſt. Die ee eee Freiburg i. Br. hat der Handels⸗ kammer Mannheim die Mitteilung zugehen laſſen, daß diejenigen irmen, die ihre Poſt zur Prüfung bei der Poſtüberwachungsſtelle reiburg i. Br. vorgelegt haben, nur noch Wertbriefe bezw. Wert⸗ patete und nach dem Auslande dort vorzu⸗ legen haben Alle übrige Korkeſpondenz kann von nun an direkt durch die Poſt befördert werden. 8 Die Polizeiſtunde im kommenden Winker. Der badiſche Gaſtwirteverband ſtellte an das Min ſterium des 1 die Anfrage, ob für Baden eine Herabſetzung der Poltzei⸗ nde für die Wintermonate in Ausſicht genommen ſeien. Darauf⸗ in wurde dem Gaſtwirteverband mitgeteilt, daß eine ſolche Maß⸗ nahme für Baden bis jetzt nicht geplant ſei. Von Regierung,ſeite doffe man aber, daß alle Inhaber gaſtwirtſchaftlicher Betriebe beim Verbrauch von Heizungs⸗ und Beleuchtungsmitteln den heutigen erigen Verhältniſſen Rechnung tragen. Die Heubergskinder. Kopfſchüttelnd fragten ſich manche, die geſtern ums Dunkel⸗ den durch die Stadt gingen, ob man denn den Sommertag in den Herbſt verlegt habe. Ueberall begegnete man Buben mit Sommertagsſtecken. Schaute man näher hin, da gewahrte man die chen der Bergtannen, ſchlanke Zapfen am duftenden Tannen⸗ der de Das waren die äußerlichen Andenken an den Heuberg. wo⸗ r die Kinder geſtern gekommen. Dicke Backen, friſche Augen und Laſtiſches Gehen zeugten von dem Erfolg der Heubergkur. Als der kranz, und blumengeſchmückte Sonderzug in der Bahnhofshalle Münchner Theater. Im Münchner„Reſidenztheater“ iſt Heinrich Manns Schau⸗ Her„Der Weg zur Uraufführung gelangt. Der Drei⸗ ter ſpielt im Jahre 1795 und zeigt, wie Bonaparte mit und en Konvent erſt Kommandant in Paris, dann Oberbefehlz⸗ — r in Italien wird. Aber nicht Drama iſt dieſes Stück geworden, an dramatiſchen Begegnungen und Exploſionen recch iſt; wir chen Moſaikſtenchen, aber kein Bild. Iſt das Drama geſtaltetes iderſpiel von Theſe und Anttth⸗ſe, ſo verwirrt das Stück Heinrich beaune durch die Häufang des Antizenſchen. Faß jedes der Kon. nismitglieder iſt Träger einer.genen Idee, für die es den Anden zur Macht“ peſchreiten wird. Das läßt im Roman ſich gut aed a un ſchildern, im engen Bette der dramatiſchen Tech⸗ ir wird das, was Leben iſt, zum reinen Prinzip und ſeine Träger arionetten. Mann hilft ſich, indem er ſeinen Figuren häufig N ungen und Erklärungen ſelbſtcharakteriſierender Art in den und legt, aber der Erfolg bleibt äutzerlich. Das Ganze iſt nichts ſcen e als ein Stück dramatiſierter Geſchichte, reich an anekdoti⸗ 5 en Zügen, die in der Häufung, den kunſtleriſchen und menſch⸗ ſccren Ernſt der Auffaffung kompromittieren. Das zeigt mit er⸗ berecender Teutlichteit der dritte Akt, der geradezu lüſtſpielhaft Nchleit Wie Bonaparte hier Beweismaterial gegen Barras' Ehr⸗ keit erhält, wie er es quaſi zu Erpreſſungszwecken gebraucht, um keichte⸗betaner Arbeit zum Eſſen azu gehen, daß iſt billiges und mez es Theater. Mann hatte offenſichtlich die Abſicht, das„Helden⸗ * an ſich“ zu desilluſtonieren und das Kleine, Allgu⸗Menſchliche daß denmenſchen aufzuſpüren. Dabei iſt ihm aber geſchehen, b der große Schwung, die Leidenſchaft verloren ging, die allein, 555 die intereſſierte Vielſtimm gkeit der Konventmitglieder an⸗ al t, einen Bonaparte zu einem mitreißenden dramatiſchen Hei⸗ eiſthe macht hätte. Dabei hat das Stück, das dra:natiſch nichts gibt, Wiſtes Nibeau. Die Dialoge bringen manches gute, geſchliffene 10 Das alles aber rt, das den Eſſafſiſten Heinr ch Mann ehrt. bian⸗ den unerfreulichen Eindruck des Ganzen nicht mildern. Den de Schwung, der in„Madame Logros“ den Zuhörer deſſtrn ſen hat, kann in dieſem une nheitlichen Stücke kein noch ſo ade reiches Wort erſetzen. Das Stück iſt klug, geiſtig, intellettuell, cherg Ine Herz.— Die Aufführung ſtand unker der Leitung Lieb⸗ rs. Sie war durchaus matt. Stieler gab als Bonaparte eine ie den äußeren Umriß beſchränkende, artiſtiſche Charakter⸗ ie, deren Künſtlichkeit ſo etwas wie Sketſch⸗Wirkung hatte. eifende Augenblicke hatte Frau Herterich als Mme. de Bou⸗ deg de, die betrogene Geliebte Bonapartes, während der Talma in Herrn Henrich patyetiſch karitiert war. Die Nebenrollen waren Wauſpean Weiſe beſetzt, die der Tradition des Reſidenztheaters nicht ſprach.— Das Publikum bereitete dem Werk einen mageren eimief, brachen hundertſtimmige Willkommrufe der alten Heu⸗ bergianer, die auf dem Steg Platz genommen hatten an, und auf dem Bahnſteig gab es ein Suchen. Finden, Jubeln und Erzählen, das kein Ende nehmen wollte. Es wäre zu wünſchen, daß die Eltern nun ihrerſeits ihr Möglichſtes tun, um die Erfolge des Heubergaufenthaltes zu wahren. Eines der Hauptmittel, das zu⸗ dem nichts koſtet, iſt, den jetzt lufthungrig gewordenen Kindern auch in der Wohnung möglichſt friſche Luft zuzuführen. Wenn ſie auch nicht ſo gehaltvoll iſt, wie die Höhenluft, ſo iſt ſie doch beſſer als die vor jedem neuen Zuſtrom ſorgſam gehütete Zimmerluft. Beſonders die Schlafräume ſollken ſtändig gelüftet ſein.— Die Kinder wurden in gulgeheizten Wagen, die die Eifenbayndirktion Stuttgart zur Verfügung gaſtellt hatte, heimbefördert und es traf ſich gut, daß ſie noch gerade vor Dunkelwerden ihren Angehörigen übergeben werden konnten. Vorerſt kommt kein Mannheimer Jungvölklein mehr auf den Heuberg, jedoch wird der Gedanke einer Winterkolonie erwogen, da ſich die Lage der Kinderkurſtadt beſon⸗ ders für angegriffene Lungen eianen ſoll. pp. Gegen den öffenklichen Vollbier⸗Verſuchsabend mit Kirmeskanz, der am Sonntag vor acht Tagen im Ro engarten ſtattfand, hat auch der Bezirksverband gegen den Alkoholismus E. V. in ſeiner jüngſten Ausſchußſitzung Stellung genommen. Auch nicht alkohol⸗ gerneriſchen Kreiſen muß, ſo wird uns hierzu geſchrieben, eine derartige Veranſtaltung zu einer Zeit, wo das deutſche Volk mit ſchweren Ernährungsſorgen und gegen die tiefe Knechtung durch ſiegesberauſchte Feinde zu kämpfen hat, wenig ſympathiſch er⸗ ſcheinen. Umſomehr wird es daher verſtanden werden können, wenn der Bezirksverband gegen den Alkoholismus auch bei dieſer Gelegenheit wiederholt darauf hinweiſt. daß gerade in unſeren Tagen es wohl zweckmäßiſer ſein dürfte, den ohnehin ſo knappen Getreidevorrat der Volksernährung ſtatt überflüſſigem Alkohol⸗ konkum nutzbar zu machen. Es wäre zu wünſchen, wenn von ge⸗ wiſſen Seiten künftighin dieſe Anregung beachtet und vor ähnlichen Veranſtaltungen in Erwägung gezogen werden würden. 2 Vereinsnachrichten. 7 Volkskirchenbund Mannheim. Wie die anderen kirchlichen Parteien, ſo veranſtaltet auch der Volkskirchenbund im Hinblick auf die am 7. Novem⸗ ber ſtattfindende evang Landesſynodewahl eine öffentliche Ver⸗ ſammlung, die am Freitag, den 29. Oktober ſtattfindet. Dabei werden Stadtpfarrer Dr. L ehmann von hier in einem Vortrag über„Kirche und Sozialismus“ und Metallarbeiter Quenzer von Karlsruhe über „Staatskirche oder Volkskirche“ das Programm des Volkskirchenbundes entwickeln. Weiteres wird noch im Anzeigenteil bekanntgegeben. Vveranüaungen. „Das Wohltätigkeite⸗Konzert zu Gunſten der abſtimmungs⸗ berechtigten Oberſchleſier, das am Samstag im Kaffee„Börſe“ veranſtaltet wurde, war erfreulicherweiſe ſo ſtark beſucht, daß Späterkommende nur noch mit großer Mühe untergebracht werden konnten. Das Reinerträgnis iſt infolgedeſſen recht ſtattlich. Das Programm, das gelegentlich dieſes Spezialabends zur Abwicklung selangte, war das denkbar abwechslungsreichſte. Herr Kapell⸗ meiſter Hermann hatte in der Auswahl der Muſikſtücke, die mit Temperament, Genauigkeit und großer Klangſchönheit zum Vor⸗ trag gelangten, den verſchiedenen Geſchmacksrichtungen in glück⸗ licher Weiſe Rechnung getragen und erntete deshalb viel Beifall. Der Vortragskünſtler Theo Reiz, welcher ſich ſeit 18. Oktober als rortrefflicher Stimmungsmacher bewährt, führte ſich im Kreis der Landsleute mit einem ſelbſtverfaßten packenden Prolog auf das vonetlhafteſte ein. Einen gleich günſt gen Eindruck hinterließ der Vortrag⸗meiſter Rawitz Riwatz mit gediegenen ernſten und heiteren Gaben. Der ſtarke Berfall, der allen Nummern ge⸗ ſpendet wurde, zeigte, daß man mit den Darbietungen ſehr zufrie⸗ den war. Sovikl iſt ſicher, daß das Eintrittsgeld durch die künſt⸗ leriſche Gegenleiſtung mehr als aufgewogen wurde. Im nebenan gelegenen Weinhaus fügte ſich Miſtinquelle„Dearly“ ein modernes Tanzpaar, mit Grazie und Beweglichkeit in das Un⸗ terhaltungsprogramm ein. Künſtlertheater„Apollo“. Heute Dienstag erfolgt die Uraufführung des dreiaktigen Bauernſchwankes„Sankt Hubertus“. Die Hauptrolle ſiecz Direktor Kaver T 1 al. Das Stück geht bis einſchl. Donnerstag n Szene. Freitag findet die Erſtaufführung des luſtigen Stückes„Das Dreidirndlhaus“ von Hartl⸗Mitius ſtatt. Am Samstag iſt Ehrenabend für Direktor Terofal und am Sonntag verabſchieden ſich die Schlierſeer in zwei Vorſtellungen. Montag Fortſetzung der Varieteſpielzeit mit einem noch ſelten dageweſenen reichhaltigen Programm. * Spielplan des Natlonal-Theaters Neues Theater Oktob.[A Vorstellung E Vorstellung 26. D 5 fl..] 5. Volksvorstellung: II. Akademie · Konzert 7 Agnes Bernauer 7 27. M. 11B] Fannibals Brautfahrt 7 28..12 A] Der schwatze Domino 7 29. F. Verpfl der Miete Ahteil. D. Zum Best. d. Chorperson.: Carmen 6½ 30. S. 8.. Urauitührung: Der Chauffeur Martin 7 31. S. 12JB Oberon 6 Zwangseinquartierung 7 Aus Luòwigshafen. OIn der geſtrigen Szadkratsſitzung beſchäftiate man ſich wieder des längeren mit der Erhöhung des Straßenbahn⸗ tarifs. In Anbetracht des hohen Defizits— man rechnet mit Achtungserfolg, wenn der Dichter alich, von dem Applaus ſeiner Gemeinde gerufen, ſich am Schluſſe öfters zeigen durfte. Richard Rieſe. National⸗Theater Mannheim. Der Evangelimaun. Worte des Herzens müſſen wir dem neuen Evangelimann widmen. Treu ſeiner künſtleriſchen Au gabe traf Herr Graarud den Grundton der auf Rührung zielenden Seligpreiſungweiſe vor⸗ trefflich; die ſchöne Tenorſtimme, überlegene Technik, Reinheit des Klanges wie der Empfindung: alles wirkte zuſammen, um den warmen Beifall nach dem zweiten Akte zu rechtfertigen. In der Darſtellung iſt natürlich noch manche Lücke auszufüllen, aber wer kann als Novize unter obwaltenden Umſtänden weiter fortſchreiten? Bekanntlich nehmen die Vorbereiktungen zu Franz Schrekers Schatzgräber den ganzen Apparat unſerer Oper in vollen Anſpruch. Die Ermüdung des Orcheſters, deſſen Bläſern die nötige Zurückhel⸗ tung ſchwer fällt, iſt hier einzubeziehen, weil ſie Fräulein Bertha Malkin ihre Aufgabe erſchwerte. Die durch Wiederholungen zu erlangende Sicherheit wird auch hier manchen geſanal'chen Fort⸗ ſchritt herbeiführen, heute müſſen wir uns der ſchönen Stimme und der Gewandtheit erfreuen, mik der Fräulein Malkin unbequeme Regiſterüberqänge vermittelte. Welchen Zweck dieſe Marta⸗Um⸗ beſetzung hatte? Wir wollen uns genügen laſſen an dem Imbroglio des gegenwärtigen Spielplanes und nicht erſt in möaliche Qpern⸗ geheimniſſe eindringen! Im übrigen war es ſa die„alte. Be⸗ ſetzung; mit Herrn Bahlina als böſem Bruder und Fräulein Kofler als Magdalene. Die Empfänglichkeit des ausverkauften Hauſes für die religiös⸗ſitkliche Grundlage des Buches wie für die volkstümliche Muſik gab aber dem geſtrigen Opernabende beſondere Färbung. A. Bl. Runſt und Wiſſen in Mannheim. Liederabend Zegers de Beyl. Auch die ſchönſte Stimme vermag auf die Dauer nicht zu feſſeln, wenn ſie falſch gebildet iſt und ihr die rechte Kultur fehlt. Die holländiſche Sängerin Zegers de Behl, welche geſtern im Muſenſaal einen Liederabend gab, ge⸗ wann anfangs durch ihr ſchöne; Piano und einen temperament⸗ voll beſcelten Vortrag. Aber ſie ſingt naturaliſtiſch. Und ſo friſch in den 3 erſten Geſängen alles klang, ſchon bei Schumanns„Aufträge“ ſchien das Organ ermüdet Woher kommt das? Das Organ iſt ein Alt und künſtlich in die Mezzolage getrieben. Daher die Zwie⸗ 8 1 50 dieſer St mme, die in manchen Lagen z. B. in der Tiefe onor, in der Höhe forciert klingt. Mit voller Ausnützung der Reſonanzräume wäre dieſes von Haus aus prachtvolle Material noch ungleich höheren Zielen nutzbar zu machen. Die Sängerin begann mit„Il nuo bel fuoco von Marcello, dem ſie Glucks etwa 8 Mill. Mark bis Ende dieſes Jahres,— war der Vorſchlag gemacht worden, das Fahrgeld auf 1..50 und 2 M. je nach den Teilſtrecken zu erhöhen. Man einigte ſich ſchließlich auf einen Antrag des zweiten Bürgermeiſters, die ganze Angelegenheit noch⸗ mals in der verſtärkten Gemeinſchaftskommiſſion Mannheim—Lud⸗ wigshafen unter Beiziehung des Perſona's eingehend zu beſprechen. Die dorten gefaßten Beſchlüſſe ſollten alsdann ſchleunigſt durchge⸗ führt werden.— Beſchloſſen wurde, in den 8. Klaſſen der Volks⸗ ſchulen den Stenographieunterricht obligatoriſch einzu⸗ führen.— Die Wiedereröffnung der ſtädtiſchen Volks⸗ bücherei, deren Leiter, Oberlehrer Lebender, ſ. Zt. verſtorben iſt, wurde einſtimmig beſchloſſen. Eine Lehrerin wird interimiſtiſch mit der Leitung betraut und weitere 1000 M. zur Anſchaffung von Büchergeſtellen bewilligt.— Weiter beſchloß der Stadtrat, dem Verband zur Förderung deutſcher Thealerkultur beizutreten. Es wird ein jährlicher Beitrag von 500 M. bewilligt und ein einmaliger Zuſchuß von 2000 M. ausgeworfen.— Stadtpfarrer Knauber im Stadtteil Mundenheim hat ſchon im Januar ds. Js., ſich darum bemüht, von der Stadtverwaltung Räume in der Nähe der neuen Siedelungen an der Maudacherſtraße zu erhalten, um darinnen zunächſt Gottesdienſt für die dort wohnenden katholiſchen Familien abzuhalten. Auch ſoll durch die Bereitſtelluna ſolcher Räume gleich⸗ zeitig die Möglichkeit der Einrichtng einer Kleinkinderſchule ſowie eines Schweſternhauſes aus den gleichen Gründen beſchafſen werden. Dem Wunſche ſollte dadurch Rechnung getragen werden, daß auf einem freizumachenden Grundſtück des nordweſtlichen Stadterwei⸗ terungsgebietes eine um den Preis von 2500 M. zu erwerbende ehewaliqe militäriſche Baracke zur Verfügung geſtellt werden ſollte. Inzwiſchen hat aber die Kirchengemeinde eine geräumigere Ballon⸗ halle von der Reichsvermögensverwaltung käuflich erworben. Die Umgeſtaltung und der Ausbau für die fraglichen Zwecke erfordern einen Betrag von rund 110 000 M. Die Gefamtkirchenverwaltung hat bereits einen Betrag von 50 000 M. hierfür zur Verfüaung ge⸗ ſtellt. Nunmehr bat Stadtpfarrer Knauber um Ueberlaſſung des Geländes, auf dem die Halle zur Aufſtellung gelangen ſoll, in Erb⸗ baurecht und erſuchte den don früher zugeſagten Betraa von 2500 Mark in bar den vorh en Umbaumitteln zuzuſchießen. Der Stadtrat war damit ein anden.— Des weiteren gab er ſein Einverſtändnis zur Erhöhung der Badegebühren in den ſtädtiſchen Badeanſtalten und ſtimmte auch einer Erhöhung der Waggebühren zu.— Für den ſtädtiſchen Autopark wurden weitere 400 000 M. bewilligt. Der Autovark hat ſich bis ſetzt ſehr gut bewährt. Es wird deshalb ein Beitritt zur ſtaatlichen bay⸗ riſchen Autoverkehrszentrale abgelehnt. Vor Eintritt in die Tages⸗ ordnung gab das Stadtratsmitglied P. Müller von der U. S. P. bekannt, daß er und noch 2 weitere Stadtratsmitglieder ſich zu dem linken Flügel der U. S. P. bekannt haben und dementſprechend ihre Beſchlüſſe faſſen werden VJuweiſung von Theaterplätzen an die Beſatzungstruppen. Die Rheinlandskommiſſion hat ſich vor kurzem auch mit der Frage der unentgeltlichen Zuweiſung von Theaterplätzen an die alliierten Militärperſonen befaßt. Die Kommiſſion hat verfügt, daß es, unbeſchadet etwaiger gütlicher Abmachungen zwiſchen Militärbehörden und Bühnenleitungen, Sache der militäri⸗ ſchen Stellen iſt, bis zu einer beſtimmten Stunde vor Beginn der Vorſtellungen eine beſtimmte Anzahl von Plätzen für die Angehörigen der Beſatzungsheere in den Theatern ſicherſtellen zu laſſen, ohne indes fordern zu können, daß dieſe Plätze unentgeltlich zugeteilt werden. Kommunales. « Karlsruhe, 24. Ort. Der Stadtrat erhebt gegen das mörderiſche Verlangen„Feindhundes auf Ablieferung von 80000 0 Milch⸗ kühen eu.kütig ſchärfſten Proteſt. Der Stadtrat weiß ſich eins mit der geſamten Bürgerſchaft, daß dieſe den Geboten der Menſchlichkeit Hohn ſpre⸗ chende Forderung, deren Erxfüllung vornehmlich unſere Kinder dem ſicheren Verderben auslierern würde, unbedingt zurückgewieſen werden muß. Er richtet an die Reichsregierung telegraphiſch das dringendſte Erſuchen, un⸗ bedingt auf ihrer elge wende altung zu beſtehen. Wie dem Stadtrat mitgeteilt wird, beabſichtigt die Karlsruher Aerzteſchaft alsbald eine Pro⸗ teſtbewegung der Aerzte ganz Deutſchlands in die Wege u leiten, um von berufenſter Seite aus gegen die ungeheuerliche Forderung es Feindbundes das Weltgewiſſen 0— Der Bürgeraus⸗ ſchuß hielt geſtern eine Sitzung ab, in der er die Gewährung eines Dar⸗ lehens von 200 000 Mark an die Gemeinnützige Beſchäftigungsſtelle G. m. b. H. bewilligte und daraufhin eine Anzahl kleinerer Vorlagen erledigte, darunter eine ſolche über die Erwerbung der Dampfziegelei Rappenwörth für 137 000 Mark; die Erhöhung des Kredits für die Erweiterung des Kabelnetzes um 500 000 Mark, den Gemeinſchaftstarif mit der Albtalbahn und die Fortführung der Straßenbahn nach Beiertheim. Aus dem Lande. .Karlsruhe, 22. Okt. Verhaftet wurde ein Kaufmann aus Haigerloch wegen Unterſchlagung von 74 000 Mark. Jreiburg, 22. Okt. Eine freche Kirchendiebin iſt in der Perſon einer ledigen Näherin aus Hirlingen bei Bonndorf auf riſcher Tat ertappt worden. Sie wollte gerade die Vorhänge am zeichtſtuhl an ſich nehmen. Sie hat ſchon mehrfach Kirchendieb⸗ tähle ausgeführt und erſt jüngſt in einer Kirche zu Zähringen zwei Chorhemden entwendet. B Kionſtanz, 22. Okt. Wie viel Geld auf dem Lande iſt, zeigt folgendes Vorkommnis: Ein Büblein eines Landwirts brachte ein beſudeltes Notizbuch in die Schule mit, das der Lehrer zufällig ſah. Es war ein Sparkaſſenbüchlein, in dem 20 000 Mark eingetragen waren. Ein anderer Landwirt brachte an einem Tage 100 000 Mk. Erlös aus der Herbſternte auf die Kaſſe.(Daß er es auf die Kaſſe gebracht hat und nicht in Beuteln oder pfundweiſe zu Hauſe aufbe⸗ zoahrt hat, wie ſo viele andere, ſoll ihm noch hoch angerechnet ſein,) „Die Pilgr mme auf Mecca, und Schumanns ſtimmungvolles „Abendlied“ folgen ließ. Nach Schubert, Poſa, Nachmaninoff, Brahms und Dbrorak inteceſſierten namentlich vier„Javaniſche Volkslieder“, die in ihrer Harmonik— das zweite muſtziert in der Begleitung mit Vorliebe in Quintengängen— auf eine frühere muſika.. riode hinweiſen. Am Klavier ſaß Magda Siemens⸗ Berlin und ließ es oftmals an der rechten Diskretion und Poeſie F. M fehlen.„NM. Emmy Leiſner⸗Liederabend. Emmy Leiſger, die berühmte Altiſtin der Berliner Staatsoper wird im zweiten Zykluskonzerte des Mannheimer Muſikhauſes am 3. November zum erſten Male ihre weit über allen Durchſchnitt daſtehende Kunft zu Gehör bringen. Sie weiß mit ihrem Geſang Innerſtes, letzte Dinge zum tönenden Schwingen zu bringen. Begnadet mit einer Stimme von feierlicher Großartigkeit und einer Ahytmik wie ſie die Griechen wohl einſt von ihrer Göttin Athene erträumten, gibt ſie mit höch⸗ ſter Innerlichkeit reine arch tektoniſche Schönheit. Keine Träne, kein Lächeln ſtört den tieſen Frieden, den dieſer Klangzauber um uns webt. Sanft löſt ſich der Phantaſte Schwinge in uns, wir werden frei vom Leide. Fräulein Leiſner erfüllt in ihrer Weiſe dieſe eigentl che Miſſion des Künſtlers. Glück und Dankbarkeit leuchtete aus allen Augen. Beglückt glauben wir in dieſen ſtillen Minuten trotz allem wieder an den Adel vornehmer Wenſchlicten. So ſchreibt eine Zeitung. Wiſſenſchaſt. Die Volksſternwarte Ludwigshafen wurde dieſer Tage vor einem geladenen Publikum der Oeffentlichkeit übergehen. Die Sternwarte befindet ſich bekanntlich auf einem eigens für dieſen Zweck erbauten hohen geräumigen Turm der Rheinſchule on der Mundenheimerſtraße und dürfte ob ihrer techniſchen und äußerſt praktiſchen Einrichtung und Ausſtattung bald das Ziel vieler In⸗ tereſſenten und Freunde der Sternenkunde der näheren unv wei⸗ teren Umgegend ſein. Das Inſtrument, das in der Sternwarte Aufſtellung gefunden hat, ſtellt einen Wert von 50 000 Mark dar. Es wurde in der Gewerbeſchule e montiert. Ge⸗ heimrat Wolf von der Heidelberger Sternwarte hat bei der Auf⸗ ſtellung mit Rat und Tat zur Seite geſtanden. Das Inſtrument ſelbſt iſt 4,5 Meter lang de Objektivöffnung 240 Millimeter. Die Sternwartkuppel hat in ihrem Inneren ganz gewaltige Dimen⸗ ſionen, läuft auf Schienen und Rädern und lauft um ihre eigene Achſe. Ein eingebauter Motor führt das Rohr der Drehung der Geſtirne nach. Die Sternwarte wurde in die Obhut des pfälzi⸗ ſchen wiſſenſchaftlichen Vereins Pollichia Ortsgruppe Ludwigs⸗ hafen übernommen. Ber der Uebergabe der Sternwarte an den Verein hielt der bekannte pfälziſche Aſtronom Fauth⸗Landſtuhl zur Einführung einen längeren Vortrag, in dem er erklärte, daß eine Volksſternwarte wiſſensbildend und wiſſensfördernd wirken .— —— ——————[——? — Seite. Nr. 484. Mannheimer General⸗Anzeiger.(mittag ⸗Ausgabe.) 5 Dienstag, den 26. Oktober 1920. Pfalz, Heſſen und Umgebung. Edenkoben, 24. Okt. Ein der hieſigen Bevölkerung wohl⸗ ntender Anblick war es, als beim Glockenei zug in die Stadt an der katholiſchen Kirche Herr Geiſtl. Rat Jäger in den Zug trat und den beiden proteſtantiſchen Geiſtlichen und dem Pres⸗ buterktum ſeinen Glückwunſch zu den neuen Glocken ausſprach. Ein ſolch ſchönes Verhältnis der hieſigen Geiſtlichen mahnt die ganze Bevöblkerung zur Nachahmung und kann manchen Gemeinden zum Vorbild dienen. w. Dartiſtadt, 24. Okt. Für die Kinderhilfe ſind an Sammlungen bis ſetzt 602 000 M. eingegangen. Nahezu 300 000 Mark lind vom Auslande geſpendet worden. Erſt ſetzt ſind wieder 5000 Mark aus Santiago de Chile eingetroffen. h. Wiesbaden, 21. Okt. Die Salvarfanſchiebungen beſonders im Uebergang vom unbeſetzten ins beſeßſte Gebiet und nach dem Saarland nehmen kein Ende. Jetzt wurde hier wieder der Photograph Ernſt Keller aus München feſtgenommen, der erſt 19 Jahre alt iſt. Er war im Beſitz von Neoſalvarſan, das er für zehntauſend Mark das Kilo weitergeben wollte. Sportliche Runoͤſchau. 7 Ausſchußſitzung des Deutſchen Fußball⸗Bundes. Int Hotel Atlas Berlin verſammelte der D..⸗B. aut Samstag abend Sonntag früh die Vertreter ſeiner Landesverbände zu einer Außſchußfitzung. Sämtliche Verbände waren vertreten. Den Vorſitz führte der etſte ende des Bundes, Gottfried Hin ze(Duisburg), der nach den einleitenden Worten unter großem Beifall der Verſammlung die er⸗ ſchienenen ungariſchen Gäſte begrüßte. Nach Entgegennahme der Berichte, die zum großen Teil nur interner Natur weren, erklärte der Vorſtand ſeine udlungen und Stellungnahme zum Arbeiterſport⸗ Lartell, der die Politik in den Sport bineinzuziehen beſtrebt iſt. Un⸗ zweideutig kam zum Ausdruck, daß keinerlei Politik im D. F. B. Raum zu geben ſei. Von einzelnen Vertretern wurde Klage geführt, daß Schülern der Beitritt zu gutgeleiteten Sportvereinen von einigen Schulleitern ver⸗ boten würde, trötzdert der bekaunte Erlaß des Kakusminiſters vorliege. Eine Entſcheidung wird der Bund demnächſt herbetführen. Eine Reſolution von Dr. Wagner⸗Jena betreffend die Einberufung einer Reichs onfe⸗ renz der Ingendleiter fämtlicher Sportverbände, die eine einheitliche Regelung der Altersklaſſen für Schüler, Jugendmitglieder uſw. feſtſetzen ſoll, wurde einſtimmig angenommen. Im Anſchluß hieran wurde in anbetracht der Wichtigkeit der Frage in 6ffentlicher Sitzung in die Beſprechung der Stellungnahme zum Berufsſpielertum et en. Durch Profeſſor Hefner⸗Offenburg ließ der Vorſtand ſeine Richtlinien bekanntgegeben. Banach lehnt der Vorſtand die Aufnahme des Berufsſpielertums ab, will jedoch mit aller Schärfe dem verkappten Be⸗ reufsſpielertum entgegentreten. Zu dieſem Zwecke ſollen die zuläſſigen Auf⸗ wendungen für Spieler feſtgelegt werden. Nach einer ausgedehnten De⸗ bakte, in welcher u. a. der Standpunkt des Berliner Verbandes, der Orga⸗ iſati ze für das offene Berufsſpielertum feſtgelegt haben wollte, ſo dies von wenigſtens 20 Bundesvereinen aus mindeſtens vier ver⸗ ſchiedenen Landesverbänden beantragt wird, die ſchärfſte Mißbilligung er⸗ juhr kam nach einer Kommiſſionsberatung eine Zuſammenfaſſung der Vorſchläge des Bundes und Weſtdeutſchlands zur Annahme. In ſeinem gante Umfange konnten die Beſtimmungen nicht mehr genehmigt werden, da bie vorgerückte Stunde zum Schließen der Verhandlung zwang. Nun⸗ mehr ſoll erlaubt ſein, den Spielern Reiſeentſchädigung 3. Klaſſe beziw. 2. Maſſe bei Reiſen über 600 Kilometer neben der freien Verpflegung und Unterkunft— gewähren. Auch eine Entſchädigung des nachgewieſenen tat⸗ ſächlichen Ausfalles an Lohn ſoll erlaubt ſein. Zu einen Zuſammenſtoß mit der Preſſe kam es zum Schluß, als der Vorſtand für einen auf der Tagesordnung befindlichen Punkt die Oeffentlichkeit ausſchließen wollte. Nach einer längeren Ausſprache kam eine Einigung zuſtande und die Ver⸗ hand wurden als pertraulich bezeichnet. Zur nochmaligen Feſt⸗ legung Amateurbegrifſes und der Beſtimmungen für die Entſchädi⸗ gungen und Strafen wird der Vorſtand Anfang Dezember, nachdem in den einzelnen Landesverbänden diesbezügliche Beſprechungen vorangegangen 5 nochmals eine Ausſchußſitzung in einem zentralgelegenen Ort einbe⸗ rufen. gr. Die ſonnkägigen Jußballwelkkämpfe. b5 Sportverein Darmſtadt— Käfertal:1. Darmſtadt hat ſeinen erſten Sieg zu verzeichnen. Der lang vermißte Eifer iſt nach Umgruppierung der Mannſcha wieder zu verzeichnen. Schon in der britten Minute fällt das erſte Tor, nach Verlauf weiterer 15 Minu⸗ ten ſetzt Darmſtadt ein Selbſttor ein. Prei Minuten vor Schluß erreicht Darm das 4. und letzte Lor des Tages. Darmſtadt hat ſeine erſten wei Punkte redlich verdient und den wefteren Spielen darf mit etwas mehr ntereſſe entgegengeſehen werden. sw. Weitere Ergebniſſe: Südmainkreis: union Niederrad—.⸗V. Offenbach:1; Vic⸗ toria Iſenburg—.⸗V. W 20; Kickers Offenbach— Heuſen⸗ —— 0*.A. Iſenburg— V. f. R. Offenbach:0; Bürgel— teber:0. Nordmainkreis: V. R. 01— Helvetia:0; Eintracht „Sp.⸗B. 121; Hanau 93— Rückingen:07 Victoria Aſchaffenburg— nau 1894:2; Seckbach— Sportfreunde 420, Gau Bergſtraße: Bürgel⸗Lorſch 3: 2; Eberſtadt— Biblis:2. Pferderennen. ör, Reunen zu Grunewald. Auf der Grunewaldbahn geht am heutigen vorletzte Renntag vor ſich, der noch guten Gbort in Ausſſcht ſtellt. wertvollſte Nummer iſt der Preis der Mark von 40 000 Mark, ein über 1800 Meter führender Ausgleich. Herzliebſte beſitzt trotz ihres hohen Gewichtes gute Ausſichten. Die Hamburger Stute hat Romanze und Heiligenroda zu 51 11 Im N von Groß⸗Strehlitz treffen ſich ver⸗ ſchiebene beſſere Zweſzährige. Die in Breslau und Halle ſun gelaufene Harſe ſollte gegen Caſſtan und Humboldt gewinnen. Caſſian lann auch im Bockſtadt⸗Rennen ſtarten, wo er beſonders Träumer und Die Wolke gegen ſich hat. In den übrigen Rennen verdienen Ismene, Lorbeer, Banuſtein und Dronning Wilhelmina +„ zu werden.— Unſere 1. R. Jamene— Georgia, 2. R. Harſe— Humboldt; 3. R. Einſtedler— Stall Weinberg; 4. R. Bannſtein— Geigerin; 5. R. Herzliebſte— Heiligen⸗ 1875 6. 00 ſſian— Die Wolke; 7. R. Dronning Wilhelmina— rmaros. könne. Die Volksſternwarte ſei ein Mittel zum Emporſteigen in eilg Reglonen und damit ein Wecker des Idealismus, der hier⸗ mit epflegt werden könne. In der Sternwarte werden von Zeit zu Zeit wiſſenſchaftliche aſtronomiſche Vorträge ſtattfinden. von auswärtigen Bühnen. Aum Landestheater in Darmſtadt geht als erſte Opernnovität dieſer Spielgeit am 3. November die„Frau ohne Schatten“, Tert von 9 vön el„Muſtik von Richard Strauß in Szenc. Die Aufführung dieſes Werkes ſtellt an den des Theaters ſo ho Anforderungen, daß ſelbſt größere Bühnen nicht imſtande ſind, es in ihren Splelplan aufzunehmen. So wird die Darmſtädter Aufführung ein Ereignis von überlokaler Bedeutung werden. Todͤesnachrichten. Frof. Pr. Gottfried Baiſt iſt. 68 Jahre alt, in ffrelburg ge⸗ ben. Geh. Hofrat Prof. Balſt gehörte der Freiburger Univerfſität eit dem Herbſte 1890 bis zum Frühjahr 1919 als ordentlicher roſeſſor der romaniſchen Philologie an. Baiſt war einer der her⸗ vorragendſten Vertreter ſeines Fachs. Durch ſeine zahlreſchen Bei⸗ trage zur romaniſchen Eiterakur ſowie zur vergleichenden roma⸗ niſchen Sprachwiſſenſchaft, namentlich 910 der Etymologie, hat er um die Förderung der romaniſchen hilologie bleibende Ver⸗ ienſte erworben. Sein heſonderes Intereſſengebiet war die ſpaniſche Sprache, deren hiſtoriſche Grammatik er in Gröhers „Grundriß der komaniſchen Philologie“ in vorzüglicher Weiſe dar⸗ geſtellt hat. Baiſt war 1853 zu g geboren. Zum erſten Termin wurden 389 Studenten, darunter 38 Frauen an ber Frelburger Univerſität immatlkuliert. Auf die ein⸗ zelnen Fakultäten ergibt 15 folgende Verteilung: Theologie 4, Rechts⸗ und Staatswiſſenſchaften 135, Medizin 123. Philoſophie 2, und Mathematik 56, 92 nlon Weichſelbaum f. In Wien ſſt im 75. Lebensjahre an den 17 75 einer Operatlon der frühere Direktor des . natemiſchen Inftituls, Hofrat Profeſſor Dr. Anton Weichſelbaum, geſtorben. Weichſelbaum war einer unſerer führenden Pathologen, deſſen ſaber hze nsheſondere die Kenninis von Infek⸗ tionskrankhelten geſördert haben. Weichſelbaums Name iſt eng ver⸗ knüpft mit der epidemiſchen Genickſtarre, deren Erreger er entdeckt hat. Es gelang ihm auch, ſein Vorkommen in der Naſe Geſunder und Kranker feſtzuſtellen und ſo den Ausgangspunkt 5 Gaſe In⸗ fektion 85 ermitteln, der für die Epidemiologie pieſer Krankhelt von großer Bedeutung iſt. Andere Studien Weichſelbaums befaßten ſich mit der Aetſologie der Tuberkuloſe, der akuten Lungen⸗ und uenza. und mit der Aetfologie und pathologſiſchen 3 55 der 198 Handel und iIndustrie. Zur Herabsetzung der Eisenpreise. Angesichts der neuerdings wieder ertolgten Markverschlech- terung und der dadurch hervorgetretenen Tendenz eines all- genieinen Anziehens der Preise ist der bereits gemeldete Preisrückganz am Eisenmarkt eigentlich eine Ueber- raschhung, jedoch charakteristisch für die gegenwärtige Lage des Eisengewerbes und mancher anderer Industriezweige. Es zrigt sich, daß sehr nm Gegensatz zu der Entwieklung im Früh- jahr, wo sich die Preissteigetungeb fast überstürzten, gegen- wärlig die Nachfrage als preisbestimmender Faktor stärker in den Vordergrund tritt, daß alsoe Augebot und Nachfrage wieder gegenseitige Fühlung zu nehmen suchen, nachdem sich beide fast vollig verloren hatten. Bekanntlich hat das Nach- lassen der Nachfrage àam Eisenmarkt eine Ceschäfts-⸗ ztuckungk hervorgerufen. nicht etwa infolge mangelnden Redarfes. sondern mangelnder Kaufkraft des Konsums. Die Folge davon war, daßl die Werke ohne Rücksicht auf die vom Eisenwirtschaftsbund ſestgesetzten Höchstpreise allfingen, den Abnehmern Vergunstigungen und Preiskonzessionen einzu- raumen. Dies trat in der Hauptsache für-Produkté ein. Unter diesen Umständen mußte nun der Eisenwirtschafts bund zu einer Herabsetzung der Eisenpreise mit Wirkun vom k. November schreiten in Anpassung an die veränderte Konjunkturlage. Die letzte Ermäbigung erfolgte dekanntlich im x. August. Die Preisentwieklung für Stab-⸗ eisen seit Beginn ſotg ist aus folgender Zusammenstellung crsichtlich: Jan. 10 Mai 20 1. Juni 20 I. Aug. 20 1. Nov. 20 325 1 36650. 3200% 2840. 2440 41 Dagegen bleiben, wie wir bereits gemeldet haben, die Roh- eisenbdreise zunächst unverändert unter gewissen Vor- hehalten hinsichtlien Frachterhöhungen. Da die Preise für aus- ländisches Erz infolge der Verschlechterung unserer Währung wicder angezogen haben, bedeutet die Beibehaltung der gegen- wärtigen Roheisenpreise wenigstens für die aus ausländischem Erz hergestellten Roheisensorten Fortsetzung des Preisabbaues. Vom süddeutschen Eisenmarkt. Von unserem Fachmitarbeiter wird uus geschrieben:„In den letzten Wochen war dlie Abschlußtätigkeit für Eisen nicht das. wie sie erwartet wurde. ie Ver braucher sind in thren Eindeckungen zurückhaltend und wollen sich zu neuen Abschlüssen nicht beauemen. entgagen des Monats Sep- tember, wo che Neigung zu neuen Kontrakten ziemlich lebhaft war. Ohne Zweifel ist aber noch ausreichend Bedarf vorhanden. In Verbraucherkreisen ist man sich noch nicht klar, wie sich die weitere Geschäftsentwieklung vollziehen wird. Aus diesem Grunde werden von den Konsumenten Bestellungen meistens Zug um Zus erteilt. sedaß dadurch die Marletlage eine ſeste Hal- tung nicht mehr hat. Die Marktlage ist se schlecht, daß die Werke manchmal um Arbeit verlegen sind. Die Händler uncd Verbraucher verstehen aber diese prekäre Lage für sich nach Möslichkeit suszunützen. Die Konsumenten erhielten zu- nöchst Bonifikationen zugebilligt, unid später ist man allinählich auch zu direkten Nachlässen auf die verein- barten Preise übergegangen. Aber ein besonderer Vorteil konnte dadurch nicht erreicht werden. Es bleibt aber den Konbçumenten nicht vecborgen, wie die Situation immer kriti- scher wird. Dazu kommt noch, daß das Exportgeschäft für die gesamte Eiscnindustrie immer schleechter wird. Wenn am internationalen Markt die Verhältnisse sich nicht bessern. wird es wohl in nicht allzulanger Zeit so weit sein, dah sich Belgien und Elsaß-Lothringen, wie auch die Vereinig- zen Staaten von Nordamerika als direkfeVerkäufer an Deutsch- land aufspiclen werden, wobei die Verschlechterung unseter Valuta das Geschäft noch erleichtert. Der Eisenwirt⸗ schaftsbund hat nun seine neuen Preise veröffentlicht. Sie gelten vom x. Nebvember bis Eude Februar 1921, voraus- gesctzt, daß die Regierung sie genchmigt. Die Notierungen sind wesentlich niedriger und man hofft in Iländlerkreisen, daß durch das Entgegenkonmen bezüglich der Freise die Kauf- lust der Verbraucher angeregt wird. Noch kürzlich bestand in Werkskreisen eine Strömung dahingehend, daß eine ent- sprechende Ermäßigung der Preise nicht möglich sei, im Hin- blick darauf, daß die Selbstkosten eine Herabsctzung nicht zu- lessen. Wie sich die Gestaltung der Preise in nachster Zeit vollziehen wird. läßt sich heute noch nicht bestimmen. In neucter Zeit macht sich größerer Bedarf in Werkzeus maschinen und Werkzeugen geltend. Auch Wagen- federn. Ofenrohre und àhnliche Artikel erfreuen sich eines gröheren Begehrs. Augenblicklich mangelt es nicht an den verschiedenen Waren, mit weniger Ausnohme einiger Arxtikel besseren Benres. die aus ausländischem Rohmaterial hergestellt werden. Wie wir hören, soll in Kürze, wenn eine Besserung 4* Bedarfs nicht zu erwarten ist, eine nochmalige Prüfung er Preise der verechizdensten Erzeugnisse erfolgen. N Die Valutafrage und die badischen Bahnen auf Schweizer Boden. In der kürzlich in Karlsruhe stattgehabten Hauptver- sammlung des Bundes deutscher Verkehrsvereine gab der Ver- treter der Karlsruher Eisenbahn-Generaldirektion, Regierungs- tat Schifferdecker, sehr interessante Aufschlüsse über die Valutafrage. Ex teilte mit, daß der Staat monatlich&00 oo0 Jchweizerfranken für Jehälter an die badischen auf schwei⸗ zerischen Stationen beschäftigten Beamten bezahlen müsse. Um diese hohe Summe(gegenwärtig öber 8 Mill.%) aufzu- bringen, habe man sich zu Zuschlägen auf die Fahrpreise von der Schweiz nach Deutschland entschlossen und erziele damit aus dem Personenverkeht eine monatliche Einnahme vzon 200 000 Franken. Der Rest von 600 000 Franken werde dureh den Güterverkehr aufgebracht. Börsenberichte. Mannheimer Effektenbörse. Mannheim, 23. Okt. An heutiger Börse wurden die Aktien der Badischen Assekuranz à 2200 per Stück, Oberrheinische Versicherungs-Aktien à 9785 per Stück, Benz u. Co.-Aktien à 236%, Freiburger Tiegelwerke-Aktien à 182%, Waghäusel Zule⸗ nerfabrik-Aktien à 3900% und Unionwerke-Aktien à 233½96 umgesetzt. Frankfurter Abendbörse. Frankfurt, 28. Okt.(Drahtb.) Ueber die Sozialisierung, die hereits an der Mittagspörse einen ausgedehnten Gesprächs- stoff gehildet batte, Wurden größere Bedenken geknüpft, und da sich auch Abgaben einstelltun, sowie die Berliner Naclhibörse unter Druck lag, so ist es begreiflich, dab Montanpapiere matt eröfineten und zum Teil größere Einbußen aufwiesen, die vereinzelt bis 249% betrugen. Auch der Markt der Elektro- werte wurde in die vorwiegend schwache Haltung hineinge- zogen. Siemens u. Halske verloren bis 10%. Am Einheits- markt gestaltete sich die Tendenz unregelmäßig. Unter den Magchinenfabriken bewahrten Maschinenf. Durlach 464. Eß- lingen 201 Hydrometer 197 eino festere Tendenz. Feinmechanik Jetter zogen 12½% auf 492% an. Zellstoff Aschaffenburg stellten sich mit sar 10, Cement Lothringer mit 469 3097 nied⸗ riger. Eisenwerke Hoyer Lerloren%, 390, Bad. Unrenfabrik %, 385. In mexikanischen Werten War das Geschäft ruhig bei asehgebenden Kursen.%½ Goldmex. notierten 690, 3% Silber⸗ mexikaner goo, 4½ Irrig. Anleihe 405, 4% Goldmexikaner 365. Deutsch-Hebersse-Zertifikate 1106, vetloren 000 Im freien Verkehr Lechwerke ſester, 178. Opiag 7100, Lo elg Ganz 260, Tnorr Heilbronn 262, Jullus Sichel schwicher, 1300, Neckar- sulmer matt. 347, im Verlaufe weiter nachgebend bis 336, Ra⸗ statter Waggon 308. Nachbörslich waren Montanpapiere wie⸗ der etwas erholt. Neueste Drahtherichie. Phönix.-G. für Bergbau und Hüttenbetrieb. r. Piisseldorf, 25. Okt.(Eig. Drahtb.) Die Verwaltung er- kclört. dab die Meldung über eine geplante Interessenge- meinuschaft des Fhonis mit dem Köln-Neuessener Bergwerksverein nicht autrifft. V. Allgemeiner Bankiertag in Berlin. Berlin, 25. Okt.(Von unserem Berliner Büro.) Nach juhrelangen Unterbrechungen tritt heute Abend in Berlin der V. Allsemeine deutsche Bankiertag azusammen. Die Beteiligung ist grölßer als bei allen früheren Versamm- lungen. Die Zahl der Teilnehmer und Gäste wird zusammen da. 1a00 betragen. Es sind zahlreiche Delegierte aus allen Teilen des Deutschen Reiches vertreten. Auch die besetzten Gebiete haben sämtlich Vertrectr entsandt. Auberdem wird man auch Abgesandte aus Danzig begrüßen können, sodaß der Bankiertag ein erfreuliches Bild deutschen Gemeinschafts- gefühls darstellen wird. Süddeutsche Rückversicherungs--G. München. München, 26. Okt.(Drahtb.) Die gestern in München aßgehaltene Generalversaminlung, in der ein Aktienkapitsl von 3 200 Oο ι durch 23 Aktionàre vertreten war, genehmigte die Dividende ven 123695. Mitgeteilt wurde, daß die Ueber- siecdllung nach Konstanz glatt von statten gegangen sei und die Erwartungen sich erfüllt haben. Die 50/ ige Prã· miensteigerunsg habe ihren Cirund in der Geldentwertung. Diese Entwertung komme im lauefuden Jahr bei der Rũckver- sicherung besonders stark zum tusdruck. Infolgedessen dürfte der Prämienzugang ein noch grollerer werden. In der Trans- port-Rückversicherung sei dagegen eine Vergrößerung des Ge- schafts zü verzeichnen. Im allgemeinen sei das Geschàſt un· Zünstig veeinflult worden dorch die außerordentliche Steige· runc aller Unkosten, durch die notwendig gewordenen Ab- schreibungen auf Wertpapiere und durch den sehr schlechten Verlauf des Einbruchdiebstahlgeschäfts. In letzter Abteilung scien dagegen die Verkältuisse für die Zukunft nicht mehr s0 ungünstis zu beürteilen. Die anschließend abgchaltene Generalversammlung der Cessjon Rückversicherungs.- in Konstanz genehmiste bei Anwesenbeit von 10 Aktionärer mit 836 o Tapital u. a. die Kapitalserhöhung von 1 auf 2 Mill.. Die neuen. auf den Namen lautenden Aktien sind ab 1. Januar 1921 dlvidendenberechtigt und werder mit 28% eingezahlt. Zur Zahlung derselben wird die Südd. Rückversicherungs-.-G. in Konstanz mit der Verpflichtung zugclassen, unter Verwendung der ihr bei Gewinnvertilung äberwiesenen 125 000 die 28⁹ an Einzahlung zu leisten und ſur die testlichen 750 O000 A einen Verpflichtungsschein auszustellen, die innerhalb eines von der Cession zu bestimmenden Zeitraums den alten Aktionären auf je eine alte Aktie einc neue Aktie zu 1000 1 gegen Bezahlung von je 1285 A sowie gegen Ausstellung eines Verpflichtungs- scheines zum Bezuge anzubieten sind. Waren und Mäarkte. Amtliche Preise der Mannheimer Produktenbörse per 100 kg Waggoafrei Mannheim einschl. Sack. Mais, gelb. La Plata-Mais, Ioko ca. 420 A, Kleesamen neuer inländischer Rotklee 2500.-2800, ital. Luzerne 3000 bis 3600. Wieken 280-—½320„. Erbsen inl. 460—850 l. Erbsen ausl. 400830 l. Bohnen Rangoon 320—330 4. Brasil 320—330, Lins en inl. Ss0- 9so A, ausl. 600—725 M, Ackerbohnen 330—360 f, Wiesenheu nominell gs bis 110 A. Kleeheu 110-—120 A. Stroh Preßstroh 56—60&A. geb. Stroh 50—55, Biertreber 160—175s K. Raps ushen ohne Sack 188 M, Kokoskuchen ind. 185 M, 23 850—1050, Raps 950- 1000, Leinsaat 800 bis S80 A. Viehmarkt in Mannheim. Auf dem Markt vom 25. Oktober waren aufgett icben: ⁊r0 Oehsen. 225 Farten, 281 Rinder u. Kühe, 31 Kälber, 42 Schafe, 824 Schweine. Die Prcise für 50 kg Lebendgewicht stellten sich für Ochsen auf 700. 1000„. Farren S80.90 A, Rinder und Cühe 50. 10%0.. Kälber 850— 1200„, Schafe 300-70 A. Schweine 1400—1650. Großvieh- und Räſberhandel lebhaft. ausverkauft, Schweinehandel mittelmäßig, nicht ganz geräumt. Allerheiligen wegen wird der nächste Markt Dienstag. den 2. November abgehalten. Berliner Metallbörse vom 25. Oktober. Preise in Mark für 00 Kg. 22. Oktob.] 25. Oktob. 22. Oktob. 28. Oktob. Elektrolytæupfer 2609 2³²⁰ Alumlatium I. Sarren3650—375003600—.3700 Rafflnadekupfer. 2025 20751900— 1928 Zinn, ausl..„ 6250—53005225 6275⁵ 755 775 750—760 Höttenzina 46100- 6180ʃ6100 6130 Rohzink(Synd.-Pr.)—— ickeſ. 4500—43504400—4450 do.(tr. Verk.). 900—920 890—910 Anümen. 923—950 2⁰⁰ Flattenzinek... 600- 610 888—500Siſber für 1 0. 1423—1401980—100 Aluminium.. 3450—38503400.—3500 Weitere Ausführungsbestimmungen für den Verkehr mit Zucker. Im Anschluß an die neuen Verordnungen über den Verkehr mit Zucker und die Zuckerpreise gibt die Reichs⸗ zuckerstelle unter dem 15. und 18. Oktober(Reiehsanz. Nr. 240) Bestimmungen über Lieferung, Abnahme und Bezahlung von Rohzucker und Vecbrauchszucker, sowie über Lagerung und Verfrachtung des ersteren bekannt. Preisherabsetzung des Nakgarnverbandes. Die dem Näh⸗ garnverband angeschlossenen Nähgarnfabriken haben mit Wir⸗ kung vom 18. d. M. die Preise für Sckundaware weiterhin um ctwa 109 herabgesetzt. Wasserstandsbeobachtungen im Monat Oktober lstat Dat 2.. 2 l ertenges „098 066 9 0 0 9 her 13 132 10. 0 Laehm. 2 Uldr 32 2ꝗ7% 3 357 4½1 Lachm. 2 Uör eneee bür „1635 631 ²¹-8. 12 ler Lorm. 2 Bbr 5 Machm. 2 Uür —*˙̃* 3 324424 2% 2% 2„* Relbren 8 845 Windstill, Reiter J. 3. Wellerausſichten für mehrere Tage im voraus. Unbefugter Nachbruck wird gerichtlich verfolgt. S e en waelees an Oktober: Meiſt bedeckt, te onne, 29. Oktober: Wolkig, Nieberſchläge, milde. 7 30, Oktober: Wolken, Sonne, milde, windig. ———— — Bard- frem- Hefste Hoonste meten.„eralur remp. Temp. generk us ges Untum stanc 5 J1 fee des vör- er ee aet citeraut] ages wies berd- mm Arad G. drad G. den am e1ad 0. kung 20, Oktober 758.0 22 27— 10.5 e 2 noelter 21= Oxtober 26.8 2 90* 12⁵ uo 2 delter 22. Oktober 258.0.1 1— 10.5 92 delter 2. Oktober 7289.9 13 9˙0 12 2 11.¹ 12 belter 24. Oktobor 288.2 22 1— 13 E2 beſter 28. Oktober 259.6 3 2⁰0— 13 32* 26. Oktober 764.2 14 0 Haupfſchriſtlettung: Dr. Frig Goldendaum Berantwortlich für Polttik: Dr. Fritz Goldenbaum; ür — —— 7 4 * 2 44 g 71 ¹ Feuilleton: A. Maderno: für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Richard Schönfelder; für Handel: Dr. A. Nepple; für Anzeigen Karl Hügel⸗ Druck und Verlag: Druckeret Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger G. m. b.., Mannheim, E 6. 2. —— „Dienstag, den 26. Oktober 1920. Nr. 484. Dr. Geniner's Salmiaf-Terpenlin⸗ Seifenpulver Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mitiag⸗Ausgabe.) komme wieder: derl 5, Seite. — E104 5 ab 1. November erhältlich. Wundervoll ſchäumend, durch den Salmiakzuſatz verblüffend ſchnell ſchmutzlöſend, die Wäſche ſchonend. Herſteller: Carl Gentner, Göppingen(Württemberg) Aſüe Nefofſentüchungen der Stadtgewelnde. Mittwoch, 27. Ottober geiten ſolgende Marken: Il. Für die Verkaufsſtellen Zur Abgabe ſind bereit Butter: ½ Pfund 7 Mt..25 für die Verkaufs⸗ ſtellen 513—547 am Mittwoch, den 27. ds., von —12 Uhr. 65 — Lebensmittelamt. 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