nneereenene rr Abend⸗Ausgabe. erzeit wigerruflich. Poſtſcheck Konto Nr. 17590 Kartsruhe 1. B. u. Nr 2017 Ludwigshaſen a. Rh.— eſchäfts⸗Kebenſtelle in Mannheim: Neckarſtadt: Waldhöfftr. 6.— Fernſprecher Nr. 7940—7946. Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. zugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung monatl. einſchl. M..70 für Bringerlohn u. Einziebungs⸗ Fa M..—, Poſtbezug viertelſährl. M. 22.50 ohne Poſigebühren. Einz. Nummern 20 Pfg. Alle Preiſe Anzeigenpreiſe: 1 ſpalt. Kolonelzeite.50 Mk., ausw..— Mk., Stellengeſ. u. Jam.⸗Anz. 200% Nachl. Rekl. 8Mk. Annahmeſchluß: Für d. Mittagbl vorm. 3¼ f. d. Abondbl. nachm. 2½ Uhr. Für Unzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Ausgaben wird keine Verantw. übernommen. Höhere Gewalt, Streiks u. dgl., Betriebsſtörungen, Mäterialmangel uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchenf ausgefallene od. beſchräntte Ausgaben 3 od. f. verſpätete Nufnahme o. Anzeigen Auft —— räge durch Fernſprecher ohne Gewähr. E er Nigaer Frieden. Aus Reval wird geſchrieben: Ueber die Bedeutung des Friedens von Riga äußert ſich die Petersburger„Prawda“ in einem längeien Aufſatz, in dem ſie den überraſchenben Standpunkt vertritt, die Sowjet⸗ reglerung habe in Riga einen großen diplomatiſchen riumph errungen, da die von den Polen angenommenen Bedingungen für dieſe ungünſtiger geweſen ſeien, als die Bedingungen, die ihnen im April des Jahres angeboten worden ſeien! Die Petersburger„Isweſtija“ bemerken in einem Leitaufſatz über die außenpolitiſche Lage Sowjetruß⸗ lands, daß das Unwetter ſich gelegt habe. Wrangel ſei die⸗ etzte noch übrig gebliebene Sturmwolke an dem ſich aufklärenden Himmel. Frankreich tue alles, was es könne, um Wrangel zu retten. Man dürfe ſich daher den drohenden efahren nicht verſchließen. Ein Angriff Rumaniens und Ungarns gegen Sowjetrußland ſei nicht ausge⸗ ſchloſſen. Im äußerſten Falle ſei es ſogar möglich, daß rankreich aktiv in den Kampf gegen die Sowjet⸗ regierung eingreifen werde. Wenn auch die franzöſiſchen rbeiter, die den Krieg ſett hätten, die fran⸗öſiſche Regierung in ihrer aggreſſiven Politik gegen Sowjetrußland nicht unter⸗ tützen würden, möſſe Rußland auf einen Angriff von fran⸗ döſiſcher Seite gefaßt ſein. Hartnäckige Kämpfe mit den Litauern. London, 27. Okt(WB.) Die„Times“ berichten aus War⸗ ſchau über hartnäckige Kämpfe zwiſchen den Trup⸗ pen Zelegowskis und den Litauern, wobei die erſteren die Oberhand behielten. Man befürchtet einen Vor⸗ marſch Zelegowskis auf Kowno. Neuer Aufſtand in Beſſarabien. Bukareſt, 26. Okt.(Havas). Aus Baltzia in Beſſarabien wird gemeldet, daß eine neue und noch ſchärfere Revo⸗ ution in der Gegend von Odeſſa, Cherſon und Podolien ausgebrochen ſei. Eine neue Offenſive gegen die kürkiſchen Nalionaliſten. Paris, 27. Okt.(WB.) Nach einer Timesmeldung aus Konſtant. nopel hat General Gouraud eine neue Offen⸗ ive gegen die türkiſchen Nationaliſten beſchloſſen. In der gegend von Dorak iſt die Säuberung vollkommen durch⸗ geführt. Die nationaliſt ſche Garniſon von Ain Tab hat der apitulation unter gewiſſen Bedingungen zugeſtimmt, die Hranzoſen verlangen jedoch bedingungsloſe Uebergabe und bombardieren die Stadt. Sranzöſiſch⸗engliſche Unſtimmigkeiten. Englands Verzicht auf die wirtſchaftlichen Iwangsmaßregeln. Paris, 27. Okt.(..) Der Beſchluß der engliſchen egierung auf die wirtſchaftlichen Zwangsmaß⸗ nahmen, die in Anhang 8, Abſatz 2 des 8 18 des Friedens⸗ gertrages vorgeſehen ſind, zu verzichten, wird in der ariſer Morgenpreſſe lebhaft erörtert: Nach dem„Echo de liicris hat die franzöſiſche Regierung die Abſicht, beim eng⸗ oſchen Miniſterium des Aeußeren zu proteſtieren und 55 Botſchafterrat zu bitten, ſich mit dieſer Frage zu beſchſſigen.— Nach dem„Matin“ wird der Beſchluß der dagliſchen Regierung zwei Folgen haben: 1. er ſchafft er engliſchen Regierung zum Schaden der anderen Alliierten 5 bendelsprivileglen mit Deutſchland und in 2. Linie deutet er einen Verzicht ohne vorheriges Einvernehmen na en Alliierten, auf eine ganze Reihe von Zwangsmaß⸗ amen, die, um wirkſam zu ſein, von allen Unterzeichnern 8 Vertrages von Verſailles hätten getroffen werden müſſen. ku as„Journal“ ſagt, die Blockade ſei das einzige wir⸗ magsvolle Druckmittel. Sie ſei aber nicht möglich, wenn 185 den Deutſchen Privatintereſſen geſtattet, ſich nach Eng⸗ ud zu flüchten.— Die Blütter betonen, daß die engliſche egie 5 8 5 geben hahe n 23. Oktober von ihrer Kenntnis ge De blrelkbewegung der engl'ſchen Bergarbeller. Vorläuſig ergebnisloſe Verhandlungen. meld Taris, 27. Okt.(WB.) Wie der„Matin“ aus London gierter haben geſtern zwiſchen der Regierung und den Dele⸗ der Bergarbeiter drel Verhandlungen ſtatt⸗ gekonden. Man iſt jedoch noch zu keinem Ergebnisz anaaumen. Spät abends fand ein Miniſterrat ſtatt weil Kublich nach der dritten Sitzung mit den Bergarbeitern eine dat s eingetreſen war. Der Gewerkſchaftsſekretür Hodae n ertlärt, daß nur die vollkommene Anerken⸗ an n g aller Forderungen der Bergarbeiter für dieſe nehmbar wäre. Regiondon, 27. Okt.(WB.) Die Verhandlungen zwiſchen der reig cung und den Vertretern der Bergleute dauerten meh⸗ tere tunden. Eine ſpätere Meldung beſagt, daß nach wei⸗ zen kurzen Beſprechungen die Verhandlungen auf Mitt⸗ 8 wurden. 1 rbeigondon, 27. Okt.(WBB.) Der Vollzugsausſchuß der Berg⸗ arbeiter erklärte ſich 250 Möſag abend mit der Wieder⸗ ſtunden me der Verhandlungen mit der Regierung einver⸗ er Niga N Erticdenden, 27. Ort(WB) Geddes gab im Unterhauſe die 2 8885 der Kohlenſtrelk koſte den Steuerzahler —3 Millionen Pfund Sterling. 33 Irtauds Freiheilstampf. mt eldet lerdam, 27, Okt.(WB.) Der Nieuwe Rotterd. Cour. deg aus London: In Belfaſlkem es anläßlich des Todes der Si kgermeiſters don Cork zu Unruhen. Die Gegner ei den einer verhinderten das Hiſſen der Trauerflaggen. tötet e entſtehenden Schießere wurde ein Bürger ge⸗ Hungen Im Gefängnis von Cork iſt wieder einer von den gerſtreitenden geſtorben.—. In London traf eine] Leibwache von 50 iriſchen Freiwilligen ein, um die Leiche des Bürgermeiſters von Cork nach Irland zu geleiten. London, 27. Okl.(WB) Hier trafen 33 ſtädtiſche Be⸗ amte aus Cork ein, um der feierlichen Aufbahrung und der Ueberführung der Leiche des Bürgermeiſters von Cork beizuwohnen. Acht iriſche republikaniſche Freiwillige, die die Beamten begleileten, wurden in Hlyhead verhaftet, weil ſie republikan ſche Uniformen trugen. Die Orgeſch. München, 27. Okt. Die Oberleitung der Organiſation Eſcherich teilt in einem hieſigen Blatte nochmals die Ziel⸗ und Richtlinien der Organiſgtion mit, wobei ſie hervorhebt, daß ſich die Verein gung nicht mit militäriſchen Dingen befaſſe. Sie ſei eine private Einrichtung, die auf verfaſſungsmäßigem Wege die Verſöhnung der Volksklaſſen und den Wiederauf⸗ bau Deutſchlands/ fördern wolle. U, Berlin, 27. Oktober.(Von unſerem Berliner Büro.) Zu dem Verbot der Eſcherich⸗Verſammlung in Vreslau wegen deſſen Forſtrat Eſcherich, wie einige Blätter mitteilen, im Verwaltungsſtreitverfahren gegen das Breslauer Polizei⸗ präſidium Klage erheben will, wird von zuſtändiger Seite erklärt, es handele ſich bei der Veranſtaltung um keine öffent⸗ liche Verſommlung, ſondern um eine ſolche des Heimat⸗ ſchutzes, alſo einer Zweigorganiſation der Orgeſch und Punkt 3 der Tagesordnung lauteſe nach der Einladung: Verpflich⸗ tung auf die Leitung und die Organiſation! Solange das Verbot der Orgeſch in Preußen beſteht, konnte ſomit der Poli⸗ zeipräſident gar nicht anders handeln als er es getan hat. Da übrigens om Tage ror der Verſammlung bei einigen der Veranſtalter Hausſuchung vorgenommen und verſchie⸗ denes Material veſchlagnahmt worden war, ſo dürfte die An⸗ gelegenheit noch weitere Kreiſe ziehen. Jum Tode des Közigs von Griechenland. Die Arſache der Erkrankung des Königs von Griechenland. Paris, 27. Okt.(W..) Der griechiſche Geſandte in Rom, Pomanos, hat einem Vertreter des Matin gegenüber folgende Darſtellungen über den Unfall des Königs von Griechen⸗ land gegeben, welcher den Tod des Herrſchers zur Folge hatte. Der König hielt einige Bulldoggen, in deren Begleitung er gern ſeine Spaziergänge machte, die ſich gewöhnlich bis zu den kleinen Häuſern in der Näße des Schloſſas ausdehnten, in denen die Wächler wohnen. Als der König bei der Wohnung des Ober⸗ verwalters, eines Deutſchen, namens Koch, der ſchon zu Lebzeiten des Königs Georg in Dienſten der königlichen Familie ſtand, vor⸗ beikam, ſtürzte ſich eine der Bulldoggen auf die beiden Affen des Oberverwalters, die ſich auf dem Raſen kummelten. Der König, ſprang dazwiſchen, um einen der Affen von dem Hunde zu be⸗ freien, wobei er von dem Tiere gebiſſen wurde. Drei Tage ſpäter ſtellten ſich die erſten Vergiftungserſcheinungen ein⸗ Die Frage der Thronfolge. Alhen, 27. Okt.(Havas.) Der Miniſterrat, der ſofort nach dem Ableben des Königs dringlich zuſammenberufen wurde, richtete an das Volk eine Botſchaft, in der der Tod des Königs Alexander bekannt gegeben und der Schmerz über das Hinſcheiden des jungen Herrſchers ausgedrückt wird, unter deſſen Regierung Griechenland ſein Gebiet vergrößert habe. Dann heißt es weiter: Semäß der konſtitutionellen Regelung der Nachfolge iſt ler junge Bruder des Königs Alexander, Prinz Paul berufen, ihm auf den Thron zu folgen. Infolge ſeiner Ahweſenheit jedoch und infolge der Veziehungen, die zwiſchen dem Volke und dem Hauſe des früheren Königs Konſtantin beſtehen, hat die Re⸗ gierung in Uebereinſtimmung mit Artikel 50 der Verfaſſung be⸗ ſchloſſen, die aufgelöſte Kammer zur Wahl eines Regenten bis zur Ankunft des neuen Königs einzuberufen. In der Zwiſchenzeit und bis zur Eidesleiſtung des Regenten werden nach demſelhn Ar⸗ tikel der Verfaſſung die königlichen und konſtitutionellen Vollmach⸗ ten durch den Miniſterrat ausgeübt werden. Die Kammer wird am nächſten Donnerstag zuſammentreten. Weiter meldet Havas: Die Frage der Thronfolge wird durch die am 7. November ſtattfindenden Wählen geklärt werden. Die neue Kammer wird über dieſe Frage zu beſtimmen ſaben. Es iſt jedoch ſchon jetzt ſicher, daß, wer auch immer der Thronfolger aus der gegenwärtigen Dynaſtie ſein mag, formelle Garantien verlangt werden, um für die Zukunft jeden Verſuch zu Intriguen zu ver⸗ hindern. der Parleitag der deulſchuakionalen vollaparlei. Hannover, 26. Okt. Zu Beginn der heutigen Verhandlungen des deutſchnationglen Parteitages beoründete Juſtizrat Hahn⸗ Berlin ymächſt einen Antraa betreffenddie Beſchleunigung der Wahl des Reichspräſidenten. Es ſei wünſchens⸗ wert, die höchſte Stelle im Reich mit einer Perſönlich“eit beſetzt zu ſehen, die der Volksſtimmung entſrroche. Namen wolle maft heute nicht nennen, man könne das übrigen⸗ ruhig der Parteiſeitung überlaſſen. Staatsminiſter von Herght gab hierzu eine Er⸗ klärung ab, in der er ſagte, daß zu dieſer Frage Hunderte von ähn⸗ lichen Anträgen bei der Parteileitung eingegangen ſeien. Vei dem Ausfall der Reichstagswahlen ſei es ſchlechterdings unmöolich, daß der noch von der Nalionalverſzmmſung Gewährte die erſte Stelle im Reich einnehme. Während der Tage des Kapp⸗Putſches ſei auf militäriſches Dränden auch die ſofortige Wahl des Reichzvrändenton erörtert worden. Er, Staatsminiſter von Herght, habe an dieſen Berhandlungen als Vermittler teilgenommen. Damals habe Ge⸗ leimrat Dr. Riezter, der Vertreter des P äſidenen Ebert, die Er⸗ klärung abgegeben, der Präſident ſelhſt ſei der Auffaſſmg, ſein Amt erledige ſich automatiſch, mit den Reichztasswahlen, und aus dieſer Auffaſſung werde der Präſtdent auch die Konſeguenzen ziehen. entſoreche dies ja guch dem Geiſt der Verfaſſung. Troadem iſt aber Pröſihent Ebert noch im Amte. Hierzu hälle man ein Auie zu⸗ drücken können, wenn die vreußiſchen Wahlen ſofort ſtatt⸗ gefunden imd weitere Aufkſärrng gehracht bälten. Das ſei aber nicht der Fall geweſen. Jetzt ſollen die Nreusenwahlen ſobar nach dem Willen der Entente bis noch den Entſcheidemzen liber Ober⸗ ſchleſien verſchoben werden. Die deutſche nationale Volksnaxtei merde dieſen Zyſtand aber nicht dulden und entſprechend verfahren. Gewäß einem Antrage des Staatsminiſters von Herght wurde der. Antrag des Juſtiagrats Hahn der Parteileitung zur weiteren Ver⸗ wendung überwieſen Sodann wurde folgende Entſchlleßung eingebracht, die aber zunächſt noch zurückgeſtellt wurde: 5 ö „Entgagen den klaren Beſtimmungen des Friedensvertrages ſtohen unſere Feinde im Vegriff. die deutſchen Kolonien als Beute unter ſich aufegtleilen. Gegen dieſen Vertragsbruch legen wir die ſchärfſto Verwahrung ein. Niemals kann und wird das deutſche Volk auf ſeinen rechtmäßig erworbenen überfseiſchen Beſitz verzichten. Von der Regierung fordern wir, daß ſie Deutſch⸗ Es. lands koloniale Intereſſen energiſch verficht und jeder Verletzung des Friedensvertrages energiſch enkgegentritt. Von unſeren Freunden erwarten wir, daß ſie ſich der Pflege des kolonialen Gedankens mit beſonderer Wärme annehmen und die Zeit vor⸗ bereiten helfen, in der die deutſche Flagge auch in unſeren Kolo⸗ nien wieder emporgehen kann“ Sodann ergriff der Landtagsabgeordnete Dr. Ritter das Wort zu einem Vortrage über das Thema Volkstum und deutſche Zukunft. Es char der erſte Vortrag, der ſich völlig frei machte von allen politiſchen Schlagworten und der es in erſter Linie verſuchle, die Frage des Elends des deutſchen Volkes mit wiſſenſchaftlichen Gründen zu erklären. Es war ein intereſſanter und ſehr beifällig aufgenommener Vortrag. Dr. Ritter führte aus: Nur Charakterſcärke, tief in den Gründen des Volkstums verankerte Männer, könnten den Bauſtein für die Zukunft bilden. Ein Volk ändere ſich nicht durch einen Rauſch noch ſo großer begeiſterter Tage, ſondern nur durch das Leid. Wir hätten den Krieg politiſch und damit ganz verloren, weil uns die politiſch ſtarken Führer gefehlt hätten. Das deutſche Volk hätte ſich entfernt von den Quellen des reinen und lauteren Volkstums. Dem Haufe, das Bismarck erbaut habe, habe die Seele gefehlt. Abg. Lambach ſprach dann über„Unſer Weg zur deutſchen Volllygemeinſchaſt“. Deutſchland ſtehe im wirtſchaftlichen Kampfe mit der ganzen Welt. Das ganze Volk müſſe daher einheitlich zuſammenſtehen gegen die fremden Arbeit⸗ geberſtaaten, denn in Wirklichkeit verfügten wir nur noch über un⸗ ſere eigene Arbeitskraft. Dem demokratiſchen Sozialismus ſtelle man den Gedanken der ſozialen Werksgemeinſchaft gegenüber. Ar⸗ beit bedeute die höchſte Pflicht. Der marxiſtiſche Sozialismus führe zur Verelendung der Maſſen. Reich ztagsabgcordneter Wulle betont beſonders die Notwen⸗ digkeit des völkiſchen Gedankens. Reichstagsabgeordn. Behrens erklärte, man müſſe ſich eine andere Vortragstechnik angewöhnen und aufhören, immer von Bürgern und Arbeitern zu reden. Da⸗ mit ſtoße man im Lande an. Die Vergangenheit habe den Arbeiter entwürdegt und ihn oft der Ware gleichgeſtellt. Eine Entſchließung des Abg. Grafen Kanitz⸗Podangen wurde angenommen, in der es u. a. heißt:„Die deutſchnationale Volkspartei bekennt ſich nach wie vor mit unerſchütterlicher Konſequenz zur Erhaltung einer lebensfähigen produktionsfreundlichen Landwirtſchaft als des wich⸗ tigſten Faktoren für den Wiederaufbau der Volkswirtſchaft. Die deutſchnationale Volkspartei wird mit allen Mitteln dafür ein⸗ treten, daß die deutſche Landwirtſchaft wieder intenſiv arbeiten kann. Eine rege Siedlung ſoll da gefördert werden, wo die Klein⸗ bauern als die unentbehrlichen Träger der deutſchnattonalen Ge⸗ finnung nicht genügend vertreten ſind. Das neuerdings vielerorts in Erſchcinung getretene Beſtreben, das Intereſſe der Landarbeiter an der Erträgnisſteigerung durch Gewinnbeteiligung uſw. zu er⸗ höhen, ſind ebhaft zu begrüßen und zu fördern. Ein anderer Redner ſprach ſich für den Schutz deutſcher Namen aus. Eine Anregung des Prof. Otto⸗Möünchen, den nächſten Par⸗ teitag in Bayern abzuhalten, wurde lebhaft begrüßt. Ein be⸗ ſonderer Geſchäftsbericht wurde nicht erſtattet, da er den Mitglte⸗ dern gedruckt zugegangen iſt. Die vom Parteivorſtand vorge⸗ ſchlagene Aenderung der Panteiſatzungen wurden an⸗ genommen. Danach kann die Aufnahme einer Perſon in die Par⸗ tei bereits mit dem 18. Lebensjahre(früher mit dem 20.) erfolgen. Sämtliche in der Tagung eingebrachten Entſchließungen wurden angenommen. Andere Anträge wurden der Reichstags⸗ bezw. Landtagsfraktion überwiefſen. Ein Antrag auf Aufklärungsarbeit im Auslande wurde durch die Partei angenommen und dem Vor⸗ ſtande zur Berückſichtigung überwieſen. Zum Schluß ſprach der Vorſitzende Herght. Er ſprach dem Landesverband Süd⸗Hannover⸗Braunſchweig den Dank für die glänzende Vorbereitung des Parteitages aüs. Wichtiger als der Rahmen der Tagung ſei der Geiſt geweſen, von dem ſie beſeelt war. Die Paxtei habe die Geſchloſſenheit nicht nur gezeigt, ſondern auch Vorſitzende die Tagung als geſchloſſen. Mit dem Abſingen des gehracht. Mit dem Rufe„Hie gut deutſche allewege“ erklärte der Berſes des Deutſchlandliedes„Einigkeit und Recht und Freiheit“ ſchloß die Tagung. Die große poliliſche Ausſprache Der Reichskanzler über Deulſchlands Lage. Berlin, 27. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Auf die Tri⸗ bünenbeſucher hat der heutige„große Tag“ anſcheinend nur geringe Anziehungskraft ausgeübt. Es wird 1, es wird einige Minuten nach 1 Uhr, und noch immer bleiben die Logen auf⸗ fällig leer. An der Bundesratsempore iſt Dr. Simons er⸗ ſchienen und dann begiint langſam der Einzug der Gäſte. Nur Herr Fehrenbach läßt auf ſich warten, dann während der üblichen Formalien hat er den Saal betreten und nun— es wmar ½2 Uhr geworden— hebt er an zu reden. Er ſpricht von der Nednertribüne aus. Als wir im Sommer auseinandergingen, ſo etwa führt er aus, hatten wir Spa eben hinter uns und damals war es — uns erſt klar geworden, daß wir aus der Reihe der handelnden Mächte geſtrichen waren. Nur eine kümmerliche Polizeimacht war von unſerm Heer übrig geblieben. Zwecklos wäre es, ſich mit irgendwelchen Wahnvorſtellungn abzugeben. Wir müſſen ung über unſere Lage klar werden: militäriſch geßdrochen, politiſch ſtillgelegt und wirtſchaftlich ringen wir um Atem. Aber unſere Würde dürfen wir nicht verlieren. Die Vertreter fremder Staaten haben wir deshalb zu ſchonen. Leider iſt das nicht immer geſchehen. Im polniſch⸗ ruſſiſchen Konflikt gab es für uns nur die ſtrikte Neutralität. Heute werden auch diejenigen Schichten dr deutſchen Bevölke⸗ rung, die, dm Vofmarſch der Sowjettruppen gefolgt ſind, es der deutſchen Regierung danken, daß ſie gegenüber allen An⸗ fechtungen unſerer Politik durchgehalten und dem deutſchen Volle iſt es erſpart geblieben, zu all dem Jammer auch noch den zu erleben, daß es die Laſten fremder Gewalthaber auf ſeinem eigenen Boden ertragen müßte. Vielleicht iſt auch heute diſe Eefahr nicht ganz überwunden. Der geſunde Geiſt unſeres Volkes, das iſt meine feſte Zuverſicht, wird ſich ſtark genug erweiſen, um dieſen Beſtrebungen auf die Dauer zu be⸗ gegnen. Das iſt ſa das Entſcheidende in unſerer ganzen Lage und nötigt uns, unſer Außenpolitik in vielen Beziehungen nach einer Zwangsläufigkeit zu geſtalten, gegen die man große Worte mochen kann, die abzuändern aber noch niemand Wege und Miktel gefunden hat. Innerhalb dieſer Grenzen glaube ich, daß wir nichts verſäumt haben, was unſere gegenwärtige Lage verlangt. Dann noch ein Weniges über den bisherigen Gang der Dinge. Unſetre Abrüſtungsmaßnahmen gehen ihren geordneten Gang. So ſchwierig dieſes Problem auch iſt, wir baben uns genau an das halten müſſen, was uns auferlegt iſt. Einen deutſchen Militarismus gibt es nicht mehr. Wenn man draußen in der Welt noch immer ge⸗ de itt, 2. Seite. Nr. 487. mannheimer General · Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 27. Oktober 1920. — legentlich verſucht, den blutloſen Schemen des deutſchen Militarismus zu beſchwören, um eigene militariſtiſche Pläne zu degen, ſo mochte ich glauden, es wird heute niemand mehr getäuſcht damit, es ſei denn, daß er ein Intereſſe daran hat, zſich täuſchen zu laſſen. Militäriſch ſind wir gegenwärtig be⸗ deutungslos und jeder Machtpolitit fern. Dagegen beſteht wohl ein Anſpruch Frankreichs auf Hegemonie auf dem Kontinent. Sie haben die Ziffern geleſen, die neulich über Frankreichs Heeresſtärke mitgeteilt ſind. Es iſt eine gewaltige Heeresmacht, verſtärkt durch die Rechte aus der Militärkonvention mit Belgien und aus dem engen Verhält⸗ nis zu Polen. Daß all dieſe mil täriſchen Entſcheidungen notwendig wären, um das zerſchmetterte Deutſchland nie⸗ derzuhalten, das wird die Welt nicht mehr allzulange glauben. Von deutſcher Seite iſt jedenfalls kein Hindernis mehr, um den Grundgedanken der Abrüſtung überall zum Siege zu verhelfen. Nach den Bedingungen des Friedensvertrags ſoll die deutſche Abrüſtung nur die Eimeitung einer allgemeinen Abrüſtung ſein. Wir haben ein Reckt darauf, daß im Geiſte dieſer Beſtimmong gehandelt wird. Mit Befriedigung möchte ich immerhin feſtſtellen, daß gerade der Fortgang der Ent⸗ waffnungsaktion auch ein Zeichen der Beruhigung unſeres Volkes zu unſeren Gunſten gebucht werden kann. „Sodann die Kohlenfrage: dieſe harte Prüfung, die unſerm Wirtſchaftsleben auferlegt iſt. Wir ſind bisher nicht hinter dem zurückgeblieben, was verlangt wird. Unabläſſig iſt im Kohlenbergbau gearbeſtet worden, die deutſchen Wirt⸗ ſchaftsintereſſen haben zurückſtehen müſſen und was ſehen wir jetzt? Ganz Frankreich iſt überreich mit Kohlen ver⸗ ſehen, dagegen wird bei uns ein Hochofen nach dem anderen ausgeblaſen, leiden Induſtrie und Verkehr ſchwere Not, wächſt die Zahl der Arbeitsloſen, gelangen wir in die ſchwerſte Bedrängnis. Am handgreiflichſten zeigt ſich dieſe Bedrüngnis in der Tatſache der Beſetzung. Sie kennen die geradezu troſtloſe Zahl der Beträge, die wir für die Be⸗ ſatzungen zu leiſten haben. der franzöſtſche Militarismus mit dem Reſt des deutſchen Wohlſtandes auch die letzten Hoffnungen Frankreichs auf Re⸗ paration. Welche entſetzlichen Prüfungen für große Teile unſerer Bedölkerung ſich aus dem Zuſtande der Beſetzung er⸗ geben, dafür haven wir eine Ueberfülle von Belegen. Sie ſäen die Saat des Haſſes durch eine ſo barbariſche, kultur⸗ ſchänderiſche Methode der Beſetzung. In Spa wurde uns geſagt, daß auf einer neuen Konferenz die Frage der Wie⸗ dergutmachung behandelt werden ſoll. Noch heute warten wir auf die Erfüllung dieſer Zuſage. Inzwiſchen ſind Verhandlungen eingeleitet worden, deren Ganag und Ergebnis uns darüber aufklären wird, ob dieſe wichtige Frage, die von Entſcheidung für das Wirtſchaftsleben von ganz Europa iſt, im Sinne einer Verſtändigung der Löſung näbergebracht wird. Jedenfalls bringen wir zu ihr den guten Wllen mit. Die völlige ee in der ſich Deutſchland noch heute 16 Monate nach Beendigung des Krieges befindet, ſpricht ſich auch darin aus, daß wir noch nicht wiſſen, welche Grenzen das Deutſche Reich nun endgültig haben wird. Das Schickſal Oberſchleſiens harrt noch der Entſcheidung. Vielfach beſteht die Anſicht, daß Kräfte am Werke ſind, die den Verſuch machen, die unbeeinflußte Entſcheidung der Bevölkerung zu verhindern und das Land durch einen Ge⸗ waltakt den Poten u überführen. An die Alliierten geht die Aufforderung, die Gewalt abzulenten. Dem Reichstag wird demnächſt ein Antrag zugehen, der der oberſchleſiſchen Bevöl⸗ kerung das Recht einräumt, in unbeeinflußter Abſtimmung über ihre bundesſtaatliche Selbſtändigkeit. zu beſchließen. Was die Oberſchleſter von den freihändig ausge⸗ teilten Verſprechungen der Polen zu halten haben, wiſſen ſie ja. Als Beſtandteil Polens würde Oberſchleſien die Aufgabe zufallen die Wirtſchaft und die Finanzen des Staates zu ſanteren und die eigentlichen Grundlagen des wirtſchaftlichen und finanziellen Aufbaues zu ſchaffen. Wir ſtehen mitten in einer Ernährungskriſe und es wird vieler Mühe be⸗ dürfen, um unſerer Bevölkerung über dieſen Winter hinaus zu helfen. Die Angriffe, als trüge das Kabinett die Schuld daran, greift unbedingt zu weit. In der Reichs⸗ polttik hat dieſes Kabinett lediglich die Erbſchaft ſeiner Vor⸗ gänger übernommen. Sodann der Abbau der Zwan s wirtſchaft. Wir wollen uns doch nichts vormachen. Dieſer Abbau iſt, ſo⸗ weit er beſchloſſen wurde, doch nur der Ausdruck für die Tat⸗ ſache, daß die Zwangswirtſchaft ſchon längſt zufam⸗ mengebrochen war. Keine Regierung beſitzt genügend —— der Tod des Kronprinzen Rudolf von Oeſterreich. Aus den Eriunerungen Oeopold Wölflings, vorm. Erzherzog deopold Ferdinand von Oeſterreich. Die„Berl. Montagspoſt“ begiunt heute mit der Veröffentlichung von Aufſätzen aus der Feder Leopold Wölflings, vormals Erzherzog Leo⸗ pold Ferdinand von Oeſterreich. Leopold Ferdinand, der der Linie Tos⸗ kana des Hauſes Habsbürg entſtammt, verlleß 1902 Oeſterreich, legte alle Titel und Würden nieder und nahm den bürgerlichen Namen eopold Wölfing an. Er hat bisher niemals Mitteilungen über Vorgänge und Perſönlichkeiten am Wiener Kaiſerhofe gemacht, Nachdem nunmehr Herrſchaft der Familte Habsburg in Oeſterreich zuſammengebrochen berſucht das ehemalige Mitglied des öſterreichiſchen Kat erhauſes, durch Erzählung einiger ſeiner Erinnerungen etwas zur Klärung des Geheimniſſes von Mayerling deizutragen. Der Tod des Kronprinzen Rudolf iſt von einem ſcheinbar nicht zu entwirrenden Kranz mehr oder minder phantaſtiſcher Legen en umgeben. Die Zeugen der Vorgänge in Mayerling ſind, wazr⸗ ſcheinlich durch einen Eid gebunden, ohne das Geheimnis zu löſen, geſtorben. Ich ſelbſt war, als ich die Nachricht vom Tode Rudolfs erhielt, ein junger Seekadett und befand mith in Suez. Meine Kenntniſſe der Vorgänge verdanke ich den Erzählungen meines Vaters, des Großherzogs von Toskana, der am Morgen noch dem Rudolfs in Wien war. Er gehörte mit König Albert von Sachſen zu den vertrauteſten Freunden und Jagdgenoſſen des Katſers und auch des Kronprinzen, Er ſah die Leiche Rudolfs kurze Zeit, nachdem ſie aus Magerling nach Wien in die Hofburg gebracht worden war und bevor noch die feierliche Aufbahrung dlie puren der Todesart verwiſcht halte. Dieſe Umſtände ſind deshalb von Wichtigkett, weil die ſpätere offtzielle Verſion von dem Selbſt⸗ mord Rudolfs erſt ſpäter entſtand. Am Morgen noch hatten die Glocken aller Wiener Kirchen zum Sterbegebet geläutet, dann waren ſie plötzlich verſtummt, weil inzwiſchen die Nachricht vom Selbſt⸗ morde gusgegeben worden war und die kirchlichen Behörden vor⸗ erſt weitere Verfügungen abwarten wollten. Sie hätten ruhig weiterläuten können, denn Kronprinz Rudolf war nicht durch eigene Hand geſtorben. Wie es dazu kam, ſei hier erzühlt: Ich kannte meinen um zehn Jahre älteren Vetter Rudolf ſehr gut. Er hatte kaum etwas vom Habsburger Familientypus exerbt, er war vielmehr ein echter Sohn ſeiner bayeriſchen Mutter, die wie die Großmutter Sophle aus dem Haufe Wittelsbach ſtammte. Mittelaroß, ſchlank, mit kleinen Augen, die er in nachdenklichen Momenten ganz zuzukneifen pflegte, lebhaft, offenherzig, heiter. Er verſtand, wenn auch manchmal auf derbe Art, das Leben zu ſeniezen, war dabei ein warmer Freund der Kunſt und namentlich r Naturwiſſenſchaften aller Zweige. Män hak ihn manchmal als einen gedankentoſen Wüſtling hingeſtellt, aber er hat es ſicher nicht toller getrieben als andere vermögende junge Leute der Wiener Gelellſchaft. Aber überall bekannt und von tauſend Augen über⸗ Wenn das ſo welter geht, frißt. Mittel, ſie dieſen Winter wieder aufzunehmen. Laſſen Sie mich in dieſer Stunde an alle Landwirte den Appell richten, das Ihre zu tun, daß unſer Volk auch dieſen Winter heil überſteht. Es gibt keine Regierung, kein Parlament, das heute dem deutſchen Volke ein Daſein der Behaglichkeit und der Fülle ſchaffen kann. Nur Charlatane dürfen die Behauptung wagen, daß ſie die Mittel dazu beſäßen. Was es mit dem Segen zer Sowfetregierung auf ſich hat, haben deutſche Ar⸗ beiter ſelbſt erfahren. In tiefer Enttäuſchung ſind ſie heim⸗ gekehrt. Ich glaube, trotz der Hallenſer Majorität für den Anſchluß an die Dritte Internationale, daß nur ein kleiner Teil des deutſchen Volkes Neigung haben wird, die ruſſiſchen Methoden am deutſchen Volke fortzuſetzen. Unſere Aufgabe aber wird es ſein, ſolche Methoden der Gewalt mit allen Mitteln der Gewalt abzuwenden. Wir denken nicht daran, das Recht der freien politiſchen Betätigung anzu⸗ taſten, aber dieſes Recht macht Halt vor der Schranke des Geſetzes. 7 Die kommuniſtiſche Partet tritt handelnd auf, bekennt ſich zu Moskauer Gewaltgrundſätzen der/ kommuniſtiſchen Deſpotie. Der Weg zu dieſen Grundſätzen geht nur durch den Bürger⸗ krieg. Wer zu Moskau ſchwört, muß ſich klar ſein, daß er damit Verpflichtungen auf ſich nimmt, den U m ſt urz des Reiches durch blutige Gewalt und Bürgerkrieg herbeizuführen. Er ſtellt ſich damit außerhalb der Rechtsordnung, die wir mit den geſetz⸗ lichen Mitteln zu ſchützen verpflichtet ſind. Für ruſſiſche Agitatoren, die ſich anmaßen, den Bürgerkrieg in Deutſchland zu predigen, ift auf deutſchem Boden kein Platz Wir werden alles daran ſetzen, um unſerm Volt das Unglück des Bürgerkrieges fernzuhalten. Wir werden der Gewalt des Unrechts die auf das Recht baſterte Gewalt entgegenſetzen. Die einzelnen Miniſter werden im Verlaufe der Ausſprache über ihre Arbeitsgebjete Auskunft geben. Unſer Programm goht dahin, in der Induſtrie und Landwirtſchaft alle Kräfte zur Wiederherſtelkung der deutſchen Arbeitsfähigkeit mobil zu machen. Unſere Verkehrsvolitik zu ſanieren, unſere Finanzen zu ordnen und eine Arbeiterpolitik nach modernen und ſozlalen Grundfätzen zu treiben. Größte Sparſamkeit tut überall not. Die Frage der Sozlaliſierung des Kohlenbergbaues iſt Gegenſtand eingehender Erörterungen im Reichskohſenrat und im Reichswirtſchaftsrat geworden. Die Regierung wird die ſich er⸗ gebenden Anregungen bei der Ausarbeitung der Vorlage mit der Sorgfalt bewerten, die ihr durch ihre Verantwortung für eine richtige Löſung dieſer Grundfrage unſeres geſamten Wirtſchafts⸗ lebens vorgeſchrieben iſt. Die Vorlage wird ihr nächſtens zugehen. »Der Kanzler kam dann auf die Nachwahlen im Reiche zu ſprechen, die nach Möglichkeit zuſammengelegt werden ſollen mit den Wahlen in Preußen. Würden dieſe ſich jedoch zu lange hinaus⸗ ziehen, ſo müßten die Nachwahlen früher vorgenommen werden. Zur Zeit würden Verhandlungen mit Preußen geführt, deren Schluß bevorſtehe. Der Kanzler äußert dann noch ſeine Befrie⸗ digung über die treue Anhänglichkeit der Kärnkner, die ſie bei der Abſtimmung bewieſen haben. Der Kanzler ſchließt, vor Lockungen und Zuſagen brauche ich nicht zu warnen, man weiß aller Orten, wie viel ſie wert ſind. Unſere Aufgabe iſt, aus den 88 des Reiches eine möglichſt wohnliche Stätte für alle zu machen. Auf Kritik ſind wir gefaßt, aber Kritix, die nur erſchüttert, erſchwert den Wiederaufbau. Treue Mitarbeit aller Parteien, Zurüaſtellung des Trennenden über dem Gemeinſtmen wird uns alle einigen. Danach nahm Reichsfinangminiſter Dr. Wirth das Wort. Baden. Die Notlage der Ruhegehallsempfünger und Hinkerbliebenen im Landtag. Karlsruhe, 26. Okt. Der Haushaltausſchuß des Landtags be⸗ ſchäftigte ſich in ſeiner Sitzung am Dienstag nachmittag mit der Notlage der Ruhegehaltsempfänger und Hinterbliebenen. Der Fi⸗ nanzminiſter berichtete über die beabſichtigte Regelung dieſer Frage durch das Reich; die Vorlage liegt zur Zeit dem Reichsrat vor und ſoll in der erſten Hälfte des November im Reichstag verabſchiedet werden. Alsdann wird der der Reichsregelung angepaßte Geſetz⸗ entwurf ſofort dem Landtag vorgelegt, ſodaß mit der endgültigen Neuregelung der Vezüge der Ruhegehaltsempfänger und Hinter⸗ eee. vör dem erſten Dezember ds. JIs. beſtimmt gerechnet wer⸗ en kann. Die Auszahlung eines abermaligen Vorſchuſſes den alle Mitglieder des Haushaltausſchuſſes für wünſchenswert halten, be⸗ zeichnete der Finanzminfſter für techniſch unburchführbar, worauf der demokr. Antrag auf Gewährung von einmalig 500 Mark zurück⸗ gezogen werden mußte. Sollte widererwarten die Verabſchiedung des Ruhegehaltsgeſetzes bis 1. Dezember ds. Js. nicht möglich ſein, ſo ſoll eine Neuregelung der bisherigen Vorſchußzahlung an die folchegehaltsempfänger und Hinterbliebenen auf 1. Januar 1921 er⸗ olgen. Auf Wunſch des Finanzminkſters nahm der Haushaltausſchuß dann noch zu einigen ſtrittigen Fragen des Reichsgeſetzentwurfs über die Ergänzung und Regelung der Bezüge der Ruhegehalts⸗ wgeht, war er der ſtändige Held übertreibenden Hofklatſches. Den in mehr oder minder großen Ehren ergrauten und verkgöcherten Schranzen war er überdies wegen ſeiner liberalen Anſichten ein natürlicher Feind, und ſie taten rediſh das Ihrige, um auch die geringſten ſeiner Menſchlichkeſten, künſtlich vergrößert und ver⸗ gröbert, ſeinem Vater zu hinterbringen. Sein Unglück war jedoch ſeine Verheiratung mit Stefanie von Belgien, des zweiten Leopolds zweiter Tochter. Hier hatte wieder einmal die falſch verſtandene Staatsräſon zwei Menſchen verkup⸗ pelt, die einander niemals hätten begegnen ſollen. Es gehörte eben zum alten Syſtem, die jungen Prinzen, ohne ſie auch nur zu fragen, unter die Haube zu bringen und das übrige dem lieben Herrgott zu überlaſſen. „Die Ehe wurde bald ſehr unglüͤcklich, insbeſondere als Stefanie ihrem Mann in wirklicher, oder, wie ich glauben möchte, in ge⸗ machter Eiferſucht nachſpürte und ihn oft in rückſichtsloſer und ge⸗ häſſiger Weiſe bloßſtellte. Der Mangel eines männlichen Erben, der vielleicht die ehrgeizige Frau befriedigt hätte, verſtärkte noch den ehelichen Konflikt. Aus dieſem häßlichen Eheleben flüchtete ſich Rudolf dahin, wo er ſich um ſeiner ſelbſt willen geliebt glaubte. Es iſt ſicher, daß Marka Vetſera auf ihn den tiefſten Eindruck gemacht hatte und daß ihn ſchließlich eine ſehr ernſthafte Leidenſchaft für das ſchöne Mäd⸗ chen beherrſchte. Ich halte es für müßig, ſich in Vermutungen da⸗ rüber zu verlieren, ob ſich Rudolf wirklich mit dem Gedanken an eine eheliche Verbindung mit der Geliebten trug. Als die„Affäre“ ans Tageslicht kam, wuürde ſie jedenfalls bei Hofe als eine Gefahr empfunden und alles getan, um den Kronprinzen„auf den rechten Weg“ zurückzubringen. Wer es jemals erlebt hat, daß ihm ſeine ſorgſam behütete Herzensneigung unbarmherzig entſchleirt, mit Schmutz beworfen und verdächtigt wurde, wird ſich unſchwer in die Lage des Kronprinzen verſetzt fühlen. Furchtbar die Wahl, vor die ein Liebender gefeſſelt wird. Voneinander laſſen! undenkbar— wei⸗ ter zuſammenbleiben: unmöglich. Der Vater nimmt dem Sohne das Wort ab, mit Baroneſſe Vetſera am ſelben Tage zu brechen. Er gibt das Wort freilich mit dem vorgefaßten Gedanken, ein letztes al ganz in der Geliebten aufzugehen, den ſchmerzlich ſüßen Becher des Abſchieds bis zur Neige zu leeren. An dieſem Abend waren nach dem Jagdſchloß Mayerling mehrere Gäſte geladen: Jagdgenoſſen, Sportleute, darunter auch Heklor Baltazzi, der bekannte Rennreiter, und ſein Bruder Ari⸗ ſtide; beide Griechen, mit Baroneſſe Vetſera irgendwie verwandt. Hektor war übrigens der Verlobte der Vetſera; ſo wurde wenigſtens allgemein behauptet. Die Herren waren in einem kleinen Sgal unter ſich, doch befand ſich auch Baroneſſe Vetſera im Schloſſe. In der Herrengeſellſchaft wurde nach übler, alter Gewohnheit ſtark getrunken. Rudolf vertrug nur wenig, nach wenigen Gläſern Wein verlor er die Selbſtbeherrſchung und wurde leicht ausfällig. Die ſeeliſche Bitterkeit, die ihn an jenem Abend beherrſchte, mag das empfänger und Hinterbliebenen Stellung. Es wurde beſchloſſen, den bad. Bevollmächtigten zum Reichsrat zu beauftragen, ſich dafür ein⸗ zuſetzen, daß den Bezugsberechtigten mindeſtens. Dreiviertel Unterſchiedsbetrags zwiſchen den ihnen bisher geſetzlich zuſtehenden Ruhegehalts⸗ oder Witwen⸗ und Waiſengeldes und denjenigen Be⸗ trag an Ruhegehalt oder Witwen⸗ und Waiſengeld ausſchließlich Teuerungszuſchlag gewährt werden, der ſich ergeben hätte, wenn der Beamte nach dem 1. Aprik 1920 penſioniert worden wäre. Des⸗ gleichen ſoll erſtrebt werden, daß die Teuerungszuſchläge, möglichſt im Sinne der Anträge der Beamtenvertretung vom Reichsrat ver⸗ abſchiedet werden. Dem Geſetzentwurf über die Verlegung des Rechnungsjahres der Kreisverbände wurde zugeſtimmt, ebenſo dem Geſetzentwurf über das Branntweinmonovol und dem Geſetzentwurf über die Aenderung des Dienſtreiſen⸗ und Umzugskoſtengeſetzes. )( Karlsruhe, 26. Okt. Das Miniſterlum des Innern hat in einem Schreiben den Landtag erſucht, recht bald das Landwirt⸗ ſchaftskammergeſetz und das Fürſorgegeſetz für Gemeinde⸗ und Körperſchaftsbeamte ſowie das Geſetz über die Verlegung des Rech⸗ nungsjahres der Kreisverbände und den Geſetzentwurf einer bad. Gemeindeordnung zu verabſchieden. Mit der Beratung der neuen 2 Gemeindeordnung wird der Juſtizausſchuß alsbald beginnen. Der Fall Engelhorn. Karlsruhe, 27. Oktober.(Prib.⸗Tel.) Unzutreffende und irreführende Nachrichten geben, ſo ſchreibt die„Karlsruher Ztg. amtlich, Anlaß zu folgender Feſtſtellung. Robert Wilhelm Engel⸗ horn, der am 21. Oktober vom Schwurgericht Karlsruhe unter An⸗ klage des Mordes an dem Studenten Kahn freigeſprochen wurde, ift unmittelbar nach der Hauptverhandlung in die Heil⸗ u. Pflege⸗ anſtalt Illenau untergebracht worden. Das Bezirksamt Baden har die Unterbringung auf Grund des 8 5 des Irrenfürſorgegeſetzes verfügt, da Engelhorn für andere Perſonen gefährlich iſt. Hier und dort auftauchende Gerüchte, daß mit einer demnächſtigen Frei⸗ laſſung Engelhorns zu rechnen wäre, entbehren daher der Begrün⸗ Letzte Meſdungen. Die Dieſelmotoren. Berlin, 27. Okt.(Priv. Tel.) In der Frage der Dieſel⸗ motoren liegt, wie die„B..“ hört, bis zur Stunde noch keine amtliche Aeußerung der Entente vor, die einen Ver⸗ zicht auf die Forderung enthalten würde. Die Bemerkung des hayeriſchen Miniſters Hamm in der geſtrigen Sitzung des bayeriſchen Landtages dürfte daher nur Ausdruck einer Hoffnung ge⸗ weſen ſein, die ſich auf die Aeußerungen des Generals Charlton, die Entente wolle die deutſche Induſtrie keineswegs zerſtören, oder auf die Tatſache ſtützt, daß die Kommiſſion, w elche die Zerſtörung der Dieſelmotoren überwachen ſollte, ihre bereltz angekündigte Ab⸗ reiſe nach Deutſchland verſchoben hat. Das Arteil gegen die Hölzgardiſten. Dresden, 27. Okt.(W..) Im erſten Prozeß gegen die Hölz⸗ gardiſten wurde heute nach ſiebentägiger Verhzaglung um Mitter⸗ nacht das Urteil gegen die Mitglieder des iſteiner Brand⸗ komitees ausgeſprochen. Nach dem Wahrſy der Geſchworenen wurden die Angeklagten teilweiſe der vorſählſchen Brandſtiftung⸗ teilweiſe der Beihilfe zur Brandſtiftung für ſchuldig befunden. Der Hauptangeklagte Seidel, ein 30 Jahre alter Bergarbeiter dus Schedewitz, wurde zu ſieben Jahren Juchthaus, ſieben andere An⸗ geklagte zu Zuchthausſtrafen von 17 Jahren bis 2 Jahren 9 Mo⸗ naten verurteilt. Zur Wiederaufnahme der engliſch⸗ ruſſiſchen Handels⸗ beziehungen. London, 17 Okt.(WB.) Unterhaus. In Erwiderung einer Anfrage über die Wiederaufnahme der Han⸗ delsbeziehungen zwiſchen England und Ru 5* land erklärr! Bonar Law wiederum, daß die Fret⸗ laſſung aller britiſchen Staatsangel örigen in Ruszland, die Wiederaufnahme der Verhandlungen über die Handels⸗ beziehungen ſei. Bonar Law fügte bineu, die Regierung habe ſtets die Wiederaufnahme des Handels für öußerſt wünſchenswert erachtet und ſtehe jetzt merr denn e auf dieſem Standpunkt. Mon müſſe den aroßen Umfang der Arbeitsloſigkeit und die Tatſache berückſichtigen, daß der Handel mit Rußland von anderen Ländern wieder aufge⸗ nommen worden ſei. England müſſe ſein Beſtes tun, um ſeinen Anteil daran zu erhalten. Auſſerkraftſetzung von Höchſtyreiſen für Nährmittel. Karlsruhe, 27. Okt.(Priv.⸗Tel.) Durch Verordnung vom 20. Oktober iſt die bisher beſtehend⸗ Verordnung üßer Höchſtpreiſe für Nährmittel(Kriegs⸗Feigmaren, Grauven, Hale-»ährmfitelh chußter Kraft gezetzt worden. Eine Jeſtſehng neuer Hüchſtpreiſe wird nicht mehr erfolgen, vielmehr ſollen alle Preiſe für Näurmittel nur durch vertragliche Bindung der Erzeuger, ſowie der Groß⸗ und Klein⸗ händler feſtgeſetzt werden. Dieſe Neuregelung findet darin ihre Begründung. daß der Abſatz des arzßten Teils der Nährmittel völſig frei den Fabrikanten überlaſſen bleibt, fenigen ntem. die noch amtlich verteilt werden, die vertrag⸗ ihre beigetragen haben, die Diskuſſton wurde hitzig, denn das Tn perament des Kronprinzen ſtieß da auf die heißblütige Feindſchaf der beiden Griechen. Man wird vfſelleicht nie erfahren, wie der Streit plötzlich zur zügelloſen Gewalt ausartete. Es gibt Worte, die wie Dolchſtiche oder Säbelhiebe wirken. Ein ſolches Wort fällt, alles ſpringt auf, und plötzlich ſauſt mit unheimlicher Gewalt eine geflüllte Cham⸗ pagnerflaſche über den Tiſch. Wie vom Blitz gefällt, finkt der Kron prinz zuſammen. In dieſem Augenblick, vielleicht einige Sekunden ſpäter, tritt Maria Vetſera in das Zimmer. Einer der Raſenden erblickt die verſteinert Daſtehende, ein Schuß erdröhnt, und Marig Vetſera ſinkt unweit von Rudolf tot mieder.— Grauenvolle Er- nüchterung in Plut, Scherben und Pulverdampf. Als die Leiche des Kronprinen in die Wiener Hofburg gebracht wurde, ſtaken no Glasſcherben in der Wunde an der zerſchmetterten Schläſe. Bei Aufbahrung in der Kapelle der Hofburg verbarg ein breiter Pet band faſt den ganzen Kopf. Die Staatsräſon hatte ſich entſchloſſen, lieber zur Legende vom Selbſtmord zu greiſen, als durch das Ge ſtändnis der Wahrheit ein Syſtem erſchüttern zu laſſen, das do offenbar in ſeinen Grundfeſten wankte. Man denke nur: ein A zeß wegen Totſchlages am Kronprinzen, im Rauſch begangen, unte; äußeren Umſtänden, die man kaum wagte, im Flüſterton weitertte tragen! Kaum einer, der var dreißig Jahren in Wien leble, hätte dieſen Gedanken auch nur zu Ende denken können. Hektor Baltaße verſchwand damals mit den meiſten Teilnehmern an der Tafelrun 4 von Mayerling aus Wien, kehrte jedoch ſpäter wieder dahin zurl und beſchloß ſein Leben als Herrenreiter und Mitglied des Jocke klubs. Sein Bruder Ariſtide ging nach Napaſedl in Mähren, er eine ſeither berühmt gewordene Zucht von Vollblutpferden grün dete. Auch er iſt in den letzten Jahren geſtorben. Kunſt und Wiſſen in Mannheim. Sdelende chalt die einheimmiſhe panſſin die nigt nu ⸗ ihrer Vaterſtadt, ſondern auch an vielen auswartigen Plätzen 5 reife Künſtlerſchaft beſtätigt hat, wird am 28. Oktober auf 14 5 Klavierabend Werke von Bauſſnern, Brahms u. Beethoven ſpiele Beſonders intereſſieren wird die Sonate von Bauffnern, die wir Mannheim zum erſten Male hören werden. ba Georg Emig und Frau Arlo⸗Schleſinger, die uns lürng als gute Künſtler vertraut und bekannt geworden find, waß am 4. November im Kaſino wieder einen Liederabend veranf zen. Autzer einer etleſenen Vortragsfolge von Liedern und 505 ſängen, von denen vor allem die zur Uraufführung gelangen en die Künſtler auch ein Duett von Hans Hermann„Sicheres Glgch zum Vortrag bringen. Am Klavier unkerſtützt Heing Mayer Gelingen des Abends, der als überaus feinfühliger Begleit in den letzten Tagen von der geſamten Preſſe gelobt wurde,. melche keimzutehren wünſchten, die Vorbedingun g über während bei den⸗ Lieder des Karlsruher Dr. Steidel intereſſieren dürften, werden * e 10 288 — Mittwoch, den 27. Oktober 1920. Mannheimer General- Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 487. Nus Stadt und Land. Der gewerkſchaftlich⸗genoſſenſchaftliche Verbraucherausſchuß kbermittelt uns in Vezug auf Berpreis, Fleiſch⸗ und Kartoffel⸗ rſorgung eine Zuſchriſt, der wir ſolgendes entnehmen: be Bierpreis: Der zwiſchen den Brauereien und den Wirten zw. der Arbeitsgememſchaft der Wirte und Flaſchenbierhandler derinbarte und öffentlich bekanntgemachte Bierpreis fur /ỹ Liter 80 Pfennig wird von den Wirten und Flaſchenbierhandlern nicht Kiugehalten. Dieſer Preis von 80 Pfg. iſt uber das Maß hinaus⸗ gegangen, was ſeitens der Verbraucher fur angemeſſen erachtet wird. kommt hier noch mit in Frage, daß aus einem Hettoliter zer mehr als 100 Liter herausgewertſchaftet werden, ſodaß der zigentliche Ausſchankpreis in der Praxi⸗ noch weit hoher zu ſtehen zommt, als wirkuch von den Werten verlangt wird. Preiſe für U10 Litergläſer von 90 Pfg., 1 Mark und daruber ſind ganz ent⸗ eden zu verurteilen. Die Verbraucher werden hiermit aufge⸗ ordert, fur ¼0 Bier nicht mehr als 80 Pfg. zu bezahlen und es guf eine Differenz mit den betr. Wirten ankommen zu laſſen. as Preispruſungsamt iſt von uns erſucht worden, den Bierpreis bon amtewegen feſtzufetzen. — leiſchverſorgung. Trotz der günſtigen Einkaufs⸗ edingungen in den letten Wochen ſind die Kleinverkaufspreiſe ohl etwas geſunten, aber ben der Mehrzgaähl der Metzgermeiſter 115 nicht auf den vom Preisprufungsamt ſeſtgeſetzten Preis von 1 Mart pro Pfund heruntergegangen. Es werden auch heute noch 14 Mark und mehr gefordert. Die Veroffentlichung derjenigen etzgermeiſter, die derartige ungerechtfertigte hohe Preije fordern, werden wir nächſtens vornehmen. Jedenſalls werden die Ver⸗ rauch er aufgefordert, zur Sentung der Fleiſchpreiſe berzutragen 925 micht jede Forderung der Metzgermeiſter zu erfullen. Es ſoll mit kam Konſümvercin in Verhandlung getreten werden, in ſeinen Ver⸗ Zufsſtellen Fleiſch zu vertaufen, das durch genoßfſenſchaftliche lachtungen oder durch Schlachtungen durch die Gemeinden ge⸗ leſert wird. Dadurch ſoll der Beweis erbracht werden, daß eiſch zu niedrigeren Preiſen, als von den Metzgermeiſtern ver⸗ ngt werd, abgegeben werden kann. 5 artoffelverſorgung. Die Kartoffelverſorgung wurde or einigen Wochen durch enſummige Uebereintunft von Regie⸗ rung, Erzeugen und Verbraucher dahingehend geregelt, daß die Er⸗ ſouger Kartoffeln zum Preiſe von hochſtens 25 Park lieſern und n reichlichen Mengen abgeben ſollen. Heute uben die Erzeuger ieder paſſwe Reſiſtenz gegen die feſtgejetzten Preiſe, indem ſie 85 zu hoheren Preiſen Kartoffeln abgeben. Der Verbraucher⸗ usſchuß hatte vor einigen Wochen ſchon erklart, daß er keine Ver⸗ zutwortung mehr fur das Verhalten der Erzeuger uͤbernehmen —— Heute hat ſich die Situation noch weiter zugeſpitzt und es 1 5 kaum möglich ſein, die Erregung gegen die Praxis der Land⸗ irte zurückhalten. Wir müſſen auch heute wieder die Verantwor⸗ ung für etwaige gewaltſame Erſcheinungen ablehnen. Die Er⸗ micther allein ſind ſchuld, wenn die Arbeiterſchaft mit Kartoffeln icht verſorgt werden kann, und wenn die gewaltſame Steigerung Ver Preiſe, wie ſie jetzt wieder zu verzeichnen iſt, fortbeſteht. Der dert braucherausſchuß kann in der Sache nichts weiter machen, als 1 Behorden und der Regzerung diejenigen Stellen mitzuteilen, 5— die gemeinſchaftlich feſtgeſetzten Erzeugerpreiſe überſchritten 7 15 Wir haben derartige Fälle an die badiſche als auch an die geſſiſche Regierung gerichtet und wurde uns von beiden Stellen ine ſtrenge Kontrolle der beſtehenden Erzeugerpreiſe und die Be⸗ dafung der Uebertretungsfälle auf das beſtimmteſte zugeſichert. enn auch die landwirtſchaftlichen Organiſationen in ihren Kund⸗ Abungen die Erzeuger anhalten, zu den vorgeſchriebenen Preiſen feln in reichlichen Mengen abzugeben, ſo ſteht die Praxis ein rzeuger mit den Kundgebungen ihrer Vertretung doch in mem Widerſpruch. Dieſer Widerſpruch muß ausgeglichen werden, die Erzeuger durch ſtaatliche Machtmittel gezwungen werden, u den vereinbarten Preiſen zu liefern. Die badiſche Regierung at auf die Eingabe des Gewerkſchaftskartells geantwortet und da⸗ —. gegeigt, daß es ihr Ernſt mit der Durchführung der einmal einbarten Erzeugerpreiſe iſt. Vorſtandsſitzung des Badiſchen Städteverbandes, de ch u. a. mit der Frage der Abgabe der Förderung Der Wohnungsbaues befaßte, fand dieſer Tage hier ſtatt. die eend des Städteverbandes gab hierzu der Anſicht Ausdruck, in letabgabe ſel das einzige Mittel, um den Wohnungsbau wieder der uß zu bringen und damit der Wohnungsnot und gleichzeitig Ert Erwerbsloſigkeit abzuhelfen. Es müſſe daher mik Nachdruck der ab eines Reichsgeſezes ader, wenn das nicht zu erreichen iſt, „Landesgeſetzes gefordert werden. Vorſtand befaßte ſich weiter mit dem Manteltarif⸗ werden ag für die Angeſtellten, der einbeitlich aufgeſtellt der 5a ſoll. Ferner erklärte er ſich bereit, mit den Organiſationen Vezl Baldarbeiter zwecks Abſchluß eines Tarifvertrags durch den kren rksarbeitgeberverband in Verhandlungen zu treten. Des wei⸗ Gemnahm der Städteverbandsvorſtand zu dem Entwurſeiner ſcun endeordnung Stellung und bechloß eingehende Vor⸗ de für die Ausgeſtalkung der Liegenſchafts⸗ und Betriebsſteuer⸗ gebung dem Miniſterium zu unterbreiten. 0 Waſſerſtand vom Rhein und Neckar. Der Waſſerſtand de iſt i 8 5 s Rheins iſt in den letzten Wochen außer ae zurückgegangen. Wäbrend am Monatserſten der beute“ Segel einen Waſſerſtand von.99 Meter verzeichnete, waren rhein früg nur.24 Meter abzuleſen. Die Schifſe nach dem Ober⸗ inſe müſſen daher ſtark geleichtert werden. Die große Sand⸗ — im Rhein auf der Seite des Ludwigshafener Parkes iſt Rroße letzten Tagen wiederum ſtark hervorgetreten und auf eine ſind 5 Strecke freigelegt.— Die Waſſerverhältniſſe auf dem Neckar lig eſrart, daß die Neckarſchfffabrt am 25. ds. Mie völ⸗ Ande ngeſtellt wurde. Der letzte Schleppzug mit 4 Kähnen im Nontag ging am 22. ds. Mts. nach Hellbronn ab und war am Nan in abend noch 25 Kilometer von ſeiner Endſtation entfernt. Güter ermutet jedoch, daß der Schleppzun, der mit 4300 Zentner geſtern beſtehend in Oelfaat und Cerbſtoffen, beladen war, noch deute abend glücklich in ſeinem Heilbronner Hefen anlangte. Da kurzen Nondwechſel eintritt, hofft man, die Neckarſchiffahrt binnen wieder aufnehmen zu können. — * Airchnches. Zum katholiſchen Stadtpfarrer des Vororts Neckarau Vurde der bisherige Franz Taver Hoferer ernannt. d n der Mannheimer Schwurgerichtskaaung ſollte auch gegen wabdoppelmörder 9 m aus Bammental verhandelt 5 er vor einigen Monalen ſeine frühere Braut und deren vor anmental auf dem Feld erſchoſſen— 5 9 5 5 mentritt des Schwurgerichts vorla zu⸗ ar denrgen e ee eee&.Mitarbeiter hört, iſte Verteidiger den Antrag geſtellt, den Täter auf ſeinen zzuſtand unterſuchen zu laſſen. Fromm wurde „bereits der pfychiatriſchen Klinik zu Heidelberg zugeführt. 85 ſich auch noch der jugendliche Mörder Stuhl⸗ annheim zur Unterſuchung. Es iſt wahrſcheinlich, Fälle nicht mehr in Mannheim, ſondern vor dem Schwu muar mit ſeiner Tätigkeit beginnenden neuen Heidelberger rgericht zur Verhandlung kommen werden. Mannhefmer Künſtlerthester„Apollo“. Mittesankt Hubertus“ nt ſich ein Bauernſchwank von Carl zur Urnapr, der geltern durch 1555 861 ierſeer Bauerntheater Gwegt ſichſihrung gelangte. Mittermayrs bühnenſchriftſtelleriſches Talent Geſ ſn in dieſem Drelakter nicht in aufſteigender Linie. Mit gewohntem ind lediglich die Aktſchlüſſe geſtaltet. Was ſich dazwiſchen ereignet, dar es keir wieder viel Kurzweil und Stoff zum Lachen, aber literariſch der 4 ine allzu hohe Note beanſpruchen. Verſchiedene Typen ſind wie⸗ Taver Tarnübertrefflich ſo der Gendarmeriekommandant Alfons Batzer dan), 2 Loften), der Grenzoberaufſeher Rebharl(Georg Vogel⸗ pitdter des Ortemn addeordnete Kunzenberger(Joſef Weiß), die tappige bietet ſtehers(Toni Stäblein) und die Tierausſtopfers⸗ Die Regie hatte ſich mit iebe der Vorbereitung der Neuheit angenommen und auch id Darſtellerinnen gaben ihr Beſtes her, ſodaß der allge⸗ nicht ſchlecht war. Aber trotzdem— wir meinen, dieſes Schlierſeern nicht ſonderlich. Das mag auch die heitats⸗ im„Stadtfvack“ girrende Wirtin des Gaſthofes„zum weißen e 1 3 led deete Hede d(care willneg, arſteller ur kiet de 5 ach den — 5 d lie, Hirſch“(Anna Reil) empfunden haben, ebenſo ihr Galan, der Hochſtapler Franz Hubertus(Willi Schratzinger), zwei Rollen, die viel zu wenig echt wirken. Ein Volltreffer war dafür wieder die Gemeindeausſchußſitzung. Und Maria Vogelſang als Beſchließerin der Hirſchwirtin und Braut des Gendarmeriekommandanten⸗Originals eine wahre Augenweide. Seh. Bürgerausſchußſitzung in Schwetzingen. o0. Schwetzingen, 26. Okt. Unter dem Vorſitze des Bürgermeiſters Reinhardt und in Anweſenheit von 64 Mitgliedern fand Montag abend eine zweiſtündige Sitzung des Bürgerausſchuſſes ſtatt, die ſich in der Haupt⸗ ſache mit der Frage der Gebührenerhöhungen zu befaſſen hatte. Der erſte Pünkt der Tagesordnung war die Erwerbung eines Teiles der alten Zähringer Brauerei zum Preis von 75 000 Mark. Das Anweſen ſoll nach Möglichkeit Wohnzwecken nutzbar gemacht werden. Die Gemeinderäte Schuhmacher und Uhrig forderten unter Hinweis auf die große Zahl der als dringend anerkannten Fälle von Wohnungsgeſuchen die Erſtellung von weiteren Wohnhäuſern. Man müſſe eben Anleihen machen. Der Vorſitzende entgegnete, daß das Anleihemachen auch ſeine Grenzen habe, da man auch Jemand haben müſſe, der der Stadt das Geld gebe. Nach weiteren Ausführungen der Gemeindevertr. Schrecken⸗ berger und Huber wurde die Vorlage einſtimmig angenommen. Ein Geländetauſch zwiſchen Stadtgemeinde und der katholiſchen Kirchen⸗ ſchaffnei Heidelberg in der Nähe der Pfaudlerwerke in Schwetzingen, wobei die Stadt ein Aufgeld von 3480 Mark zu zahlen hat, fand einſtimmige Genehmigung. Die Bade preiſe des Volksbades wurden, wie folgt, feſtgeſetzt: Wannenbad ohne Wäſche 2 Mark, elektr. Bad 10 Mark, „Schlammbad 8 Mark, Dampfbad mit Maſſage 6 Mark, ohne Maſſage 4 Mark und Brauſebad ohne Wäſche 1 Mark, ferner Abonnement(12 Karten) jeweils der 10fache Betrag. Nach einer längeren Ausſprache, an der ſich die Gemeindevertreter Schaffner, Jung, Kreichgauer und Ge⸗ meinderat Uhrig beteiligten, wurde der Preiserhöhung mit allen gegen 11 Stimmen zugeſtimmt. Weiter wurde beſchloſſen, einen Gemeinde⸗ zuſchlag von 24 Mark zur Hundetaxe zu erheben, und die bis⸗ herigen Fleiſchbeſchau⸗Mindeſtgebühren um das 2⸗ bis 5⸗ fache zu erhöhen. Der letzte Punkt der Tagesordnung: Neufeſt⸗ ſetzung der Vergütung des Bürgermeiſterſtellver⸗ treters und der Anweſenheitgelder der Gemeinderäte gab der ſozialdemokratiſchen Fraktion Veranlaſſung gegen die Wahl des bisherigen Bürgermeiſterſtellvertreters(dienſtälteſter Gemeinderat) zu de⸗ monſtrieren, da die ſozjaldemokratiſche Partei als die ſtärkſte Partei nicht berückſichtigt worden ſei. Gemeindevertreter Franz begründete die Ab⸗ lehnung der Neufeſtſetzung der Vergütung an den Bürgermeiſterſtellvertreter in dieſem Sinne. Der Vorſitzende erläuterte das Zuſtandekommen der Waßl. wobei das Recht der Perſönlichkeit ausſchlaggebend geweſen ſei. Nachdem Geweindevertreter Heiden die Zuſtimmung der Fürgerlichen Parteien. die ſich lediolich mit der Stelle an ſich befaſſen würden, die in ihrer Beſetzung dem Wechſel der Perſon unterworfen ſei, kundgegeben hatte, wurde die Vorſage gegen 18 Stimmen angenommen. Der Vorſchlag des Gemeindevertreters Mart. Fackel, für den Bürgermeiſterſtellvertreter ein Jahresaverſum feſtzuſetzen, fand keine Gegenliebe. Die Schweuinger Ge⸗ meinderäte erßalten fortan 12 Marf Anweſenßeitsgeld pro Sitzung, der Bürgermeiſterſtellvertreter bezieht täglich 40 Mark. Tagung der Mäßigkeits⸗Organiſationen. )( Karlsruhe, 26. Okt. In Verbindung mit der Tagung des Deutſchen Vereins gegen den Mißbrauch geiſtiger Getränke hielt der Badiſche Landesverband gegen den Alkoholis⸗ mus einen zweitägigen Lehrgang für gärungsloſe Früchteverwertung aob, für den hervorragende Wiſſenſchaft⸗ ler und Praktiker gewonnen waren. Die Tagung wurde am Montag vormittag im Saale des Ar⸗ beitsminiſteriums von dem Vorſitzenden des badiſchen Landesver⸗ bandes, Miniſterialdirektor Dr. Fuchs eröffnet. Den erſten Vor⸗ trag hielt Dipl⸗Ing. Chemiker Ragnar Berg, Sachſen, über die phyſiologiſche Bedeutung der Früchte. Der Redner verwies dabei beſonders eingehend auf die vielfachen Ernährungsſtoffe der Früchte und auf die ſog. Ergänzungsnährſtoffe, die, wie man in neuerer Zeit gefunden hat, für die Geſundheit, die geregelte Entwicklung und das regelmäßige Wachſen von ausſchlaggebender Bedeutung ſind. Der Wert der Früchte liege vor allem in ihrer Bedeutung tür die Erhaltung der Geſundheit und eines geregelten Arbeitenz unſerer ganzen Organe. Dadurch ſind ſie von gewaltigem Belang für die Volksgeſundheit, ganz abgeſehen von ihrem Wert als Ge⸗ nußmittel. An den Vortrag ſchloß ſich eine Ausſprache, in der der Redner auf die Fragen der zahlreich anweſenden Hausfrauen Ant⸗ wort und praktiſche Hinweiſe gab. In dem zweiten Vortrag verbreitete ſich Pfarrer Naſt aus Eckenweiler(Württ.) über die Einführung der gärungs⸗ loſen Früchteverwertung in der Volkswirtſchaft. Der Redner ſagte, die beſte Einführungsweiſe der gärunasloſen Früchteverwertung, z. B. ob durch Genoſſenſchaften oder Privat⸗ kapital, müſſe erſt ervrobt werden. Jedenfalls ſei es Sache der Alkoholgegner, die treibende Kraft zu ſein. Beides tue Not; Ver⸗ vollkommnung der Technik und Steigerung der Nachfrage durch Aufklärung im Volk. Weiter ſprach Volkswirt Wvon Gizucki aus Eßlinoen über die Obſtverwertung im Genoſſenſchaftsbetrieb und im Haushalt aus der Praxis in Württemberg. Die Vorträge wurden mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Am Dienstag wur⸗ den die Beratungen fortgeſetzt. Rommunales. )( Malſch b. Ettlingen, 26. Okt. Beim zweiten Wahlgang zur Bür⸗ germeiſterwahl iſt der Kandidat der Zentrumspartei, Gemeinderat Landtagsabg. Franz Belzer, mit 35 von den abgegebenen 68 Stimmen ge⸗ wäblt worden. Auf den Kandidaten der vereinigten Gegenparteien, Ge⸗ meinderat Werner(Mehrheitsſozialiſt), entfielen 23 Stimmen. ö Neuſtadt a.., 25. Okt. Das Bürgermeiſteramt Neuſtadt gibt be⸗ kannt, daß bei den geradezu kataſtrophalen Verhältniſſen im Wohnungs⸗ weſen an Auswärtige, die zuziehen wollen, keine Wohnungen zugewieſen werden könnenl! Nus dem Lande. Weinheim, 26. Okt. (Abteilung Kapellenäcker) wurde in vergangener Nacht ein Ein⸗ bruch ausgeübt, wobei die Täter ſechs Pack Rindleder von be⸗ deutendem Werte ſtahlen. Die Diebe wurden verfolgt und warfen die Beute unterwegs fort. Es gelang ihnen unerkannt zu ent⸗ kommen. )(Karlsruhe, 22. Okt. Auf dem hieſigen Bahnhof ſprang die Händlerin Marie Stoll von hier aus dem noch fahrenden Zug, wurde überfahren und auf der Stelle getötet. B Konftanz, 23. Okt. In einer Gemeinde des badiſchen Boden⸗ ſeegebietes wurde durch den Gemeinderat der Gemeinde⸗ farren zum Schlachten verkauft. Der Verkavf fand aber nicht nach den Vorſchriften des Höchſtpreiſes ſtatt. ſondern für den Karren murde als Windeſtyreis der Betrog von 12 000 Mark feſtoeſetnt und eine öffentliche Verſteigerung ausgeſchrieben. Und hier erfolgte der uſcnga auf den Betrag von 16000 Mark. Die Behörde giebt den Vorfall bekannt und teilt mit, daß die Angelegenheit ſeine gericht⸗ liche Sühne finden wird. Leider aber verſchweigt die Amtsſtelle die Nennung der betreffenden Gemeinde u. ſeines geſchäftstüchtigen Gemeinderates, der, anſtatt für billige Preiſe beſorgt zu ſein und den Vorſchriften Geltung zu verſchaffen beſtrebt zu ſein, ſelbſt mit allen Schikanen der Schieberzunft die Preiſe in die Höhe treibt. Das iſt das traurige an der Sache. Gerichtszeitung. 90 Freiburg, 25. Okt. Wegen ſchwerer Verfehlungen hatte ſich der 24jährige Poſtaushelfer Georg Kronenberg aus Hannover zu verantworten. Im Poſtamt Lorrach⸗Stetten angeſtellt, unter⸗ ſchlug er einen eingezahlten Betrag von 3000 Mk. und ſchickte zwet fingierte Einzahlungskarten von 420 und 16000 Mark an ſein Poſtſcheckkonto in Karlzruhe ab. Der Angeklagte, der früher Schreiner war und infolge ſeiner Kriegsverletzungen in den Poſt⸗ dienſt eingeſtellt wurde, erhielt ein Jahr 4 Monate Gefängnis. Zweibrücken, 20. Okt. Der ſeltene Fall, daß nicht die Her⸗ ſteller von Falſchgeld, ſondern dis Abnehmer der Fälſchungen wegen Inverkehrbringens der„Blüten“ vor den Geſchworenen ſtanden, war in der Hauptverhandlung gegen den Elektromonteur Waldemar Irmſcher aus Altenburg, ohne feſten Wohnſitz, den Kaufmann und Kriegsinval en Karl Mack aus Mutterſtadt, in Ludwigshafen wohnend, den Wirt und Buchbinder Rudolf Hörburger aus Lud⸗ wigshafen und den Kaufmann Ludwig Körber, aus Ludwigshafen ſtammend und in Wildbad wohnhaft, zu verzeichnen. Die Angeklag⸗ ten waren beſchuldigt, ſich gemeinſam nachgemäachtes Geld verſchafft und es in den Verkehr gebracht zu haban, Mack außerdem ein Ver⸗ brechen der Privaturkundenfälſchung begangen zu haben. Die Fäden der ſtrafbaren Handlungen bewegten ſich zwiſchen Ludwigshafen und Worms. In letzterer Stadt war das Auftauchen zahlreicher falſcher 50⸗Markſcheine an der Tagesordnung. Das Ankaufsgeſchäft der In den Lederwerken Freudenberg Scheine ſpielte ſich zu Mainz folgendermaßen ab: Hörburger zählte 4000 Mark echte 50⸗Markſcheine hin, worauf Jordan 7500 M. Falſch⸗ ſcheine herbeiſchaffte und die„Käufer“ damit die Heimreiſe antraten. Irmſcher erhielt 4000 Mlin gefälſchten Scheinen und ſollte die Hälfte des Mehrerlöſes als Entſchädigung erhalten Nachdem er vergeblich verſucht hatte, die Nachahmungen bei Franzoſen umgewechſelt zu erhalten, weihte er den Mitangeklagten Mack ein, dem er einen aus dem Strumpf gezogenen 50⸗Markſchein zeigte und ihn veranlaßte, 2000 Mark für gewinnbringenden Umtauſch der Fälſchungen herbei⸗ zuſchaffen. Mack ſetzte unter einen Schuldſchein die nachgemachte Unterſchrift ſeines Vaters und erhielt nun zu Mundenheim von einem Bekannten die Schuldſcheinſumme mit 2000 M. In Oggers⸗ heim wurde alsbald mit dem Abſatz der Falſifikate begonnen. Mack erhielt von Irmſcher 500 M. hievon, ſollte je 2 Mark Proviſion für jeden ausgegebenen Fünfziger erhalten und begann nun zu Oggers⸗ heim mit Einkäufen Ein Zigarrenhändler hatte die Nachahmung erkannt, die Polizei wurde benachrichtigt und konnte die Verausgaber in einer Wirtſchaft feſtrehmen; ein Teil der Scheine wurde noch vorgefunden und beſchlagnahmt. Die Nachahmung der Scheine war ſo plump und auffallend, daß ſie ſchon bei geringer Aufmerkſamkeit erkannt werden konnte. Das Urteil lautete auf je 27 Jahre Ge⸗ fängnis gegen Irmſcher und Hörburger, je 1 Jahr Gefängnis gegen Mack und Körber. Der Lieferant der falſchen Banknoten, Steindrucker Jordan(Mainz), iſt dort bereits zu 2½ Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Sportliche Nundſchau. Kampf zwiſchen Turnen und Spork. Die Deutſche Sportbehörde für Athletik und der Deutſche Schwimm⸗ Verband haben in einer gemeinſamen Sitzung mit dem Deutſchen Fuß⸗ ball⸗Bund am Montag abend in Berlin folgende Erklärung abge⸗ geben und übergeben dieſe der Oeffentlichkeit: „Die Deutſche Turnerſchaft hat in letzter Zeit eine Haltung einge⸗ nommen, die klar erkennen läßt, daß von ihrer Seite keine Ausſicht mehr beſteht zu einem engeren Zuſammenarbeiten mit den Sportverbänden auf Grundlage gegenſeitiger Anerkennung und Gleichberechtigung Ins⸗ beſondere laſſen Form und Inhalt der nunmehr an die Deutſche Sport⸗ behörde für Atbletik, bezw. den Deutſchen Schwimm⸗Verband gerichteten abſchließenden Schreiben der Deutſchen Turnerſchaft, die im ſchroffen Gegenſatz zu den bisherigen günſtigen Verhandlungsergebniſſen ſtehen, keinen Wea zu weiteren gütlichen Verhandlungen offen Die unter⸗ zeichneten Verbände bedauern auf das Lebhafteſte, daß trotz allen von ihrer Seite gezeigten Entgegenkommen ein geſchloſſenes Zuſammen⸗ wirken von Turnern und Sport durch die Deutſche Turnerſchaft zur Un⸗ möglichkeit gemacht wurde. Deutſche Sportbehörde für Athletik.— Deutſcher Schwimm⸗Verband.“ Auch der Deutſche Fußball⸗Bund hat ſich mit dem folgenden Beſchluß an die Seite der anderen Sportbehörden geſtellt: „Bei dem Kampf der Deutſchen Turnerſchaft gegen die Deutſche Sportbehörde für Athletik und den Deutſchen Schwimm⸗Verband wird der Deutſche Fußball⸗Bund in Leitung und Einzelgliedern unbedingt an der Seite der eng mit ihm verwachſenen Sportverbände ſtehen. Deutſcher Fußball⸗Bund.“ Mit dieſen Erklärungen ſind die ſeit Jahrzehnten gepflogenen Verhand⸗ lungen zwiſchen den Turnern und Sportsleuten mit einem Schlage abge⸗ brochen. Man wird ſich der langwierigen Beſprechungen entſinnen, die ſeinerzeit zwiſchen der Deutſchen rnerſchaft und der Deutſchen Sport⸗ behörde für Athletik in Halle gepflogen wurden. Die gütliche Einigung ſcheiterte, trotzdem die D..B. bereit war, einen Teil ihres Arbeitsgebietes an die Deutſche Turnerſchaft abzutreten. Den Anſtoß zum jetzigen Abbruch der Beziehungen war jedoch ein Schreiben der D. T. an die D. S.., in der ihr anheimgegeben wurde, bedingungslos in die D. T. aufzugehen, wobei jedoch zugeſtanden wurde, daß die„fähigſten“ Köpfe der Sportler in den Vorſtand der D. T. Aufnahme finden könnten. Mit den Schwimmern hat⸗ ten die Turner von vornherein jede Verhandlung abgelehnt, unter dem Hinweis, daß das Schwimmen in ihren Reihen ſeit jeber betrieben worden ſei und damit jede Exiſtenzberechtigung des Deutſchen Schwimm⸗Verbandes fortfalle. Dem Kampf der Schwimmer und Leichtathletiken bat ſich nun⸗ mehr auch nach den letzten Erfahrungen mit der.T. der Deutſche Fußball⸗ Bund angeſchloſſen. Bekanntlich ſtand der D..⸗B. mit der D. T. in einem Vertragsverhältnis, das u. a. die D. T. verpflichtete, keinerlei Fußballrunden in irgendwelcher Form auszuſchreiben. Dieſer Vertrag iſt von der D.., wie ſich jetzt herausſtellt, gebrochen. Sowohl in Süd⸗ als auch in Nord⸗ deutſchland(Stuttgart und Bremen) ſind trotz des Proteſtes der Fußball⸗ verbände von den Unterverbänden der D. T. Fußballrunden ausgeſchrieben und abgehalten worden. Es liegt demnach ein Vertragsbruch der.T. vor, durch den der D..⸗B. glaubt, ſich nicht mehr an die Bedingungen des noch in Kraft befindlichen Vertrages halten zu müſſen. Geſchloſſen ſtehen daher jetzt die drei großen Sportverbände gegen die Turner, um den ſeit Jahren erwarteten aber durch Verhandlungen immer wieder zurückgeſtellten Kampf aufzunehmen.— Die Angelegenheit ſollte noch weitere Kreiſe ziehen und von den Turn⸗ und Sportvereinen bis zum Deutſchen Reichsausſchuß, in welchem alle Leibesübungen, treibenden Verbände vereinigt ſind, einen Kampf entfachen, wie ihn die deutſche Sportbewegung noch nicht geſehen hat. Die D. T. vertraut auf die Anziehungskraft des Turnens, die ihr ſeit Jahn bis jetzt die Stellung verſchafft hat, die kein anderer Leibesübungen treibender Verband aufweiſen kann; die Sportverbände glauben durch das Kampfmoment, das ſie der deutſchen Jugend gegeben, dieſe hinter ſich zu haben. Wer wird ſiegen? sr. Rugby. *Niederlage des deutſchen Rugbymeiſters Odin⸗Werder, Hannover in Frankfurt. Der Sportklub 1880 Frankfurt vermochte am Sonntag in Frankfurt den ſtarken Widerſacher in der Schlußrunde um die deutſche Meiſterſchaft, dem er im Frühjahr knapp unterlegen war, ſehr ſicher:0 zu ſchlagen. Dem Schiedsrichter, Herrn P. Simon(F. T. v. 1860), ſtellten ſich die Mannſchaften in ſtärkſter Aufſtellung. Die Mannſchaft des Odin⸗ Werder, Hannover hat zunächſt etwas mehr vom Spiel. Nach vorſichtigem Erkunden geht dann Frankfurt in des Gegners Hälfte. Allein der Erfolg bleibt verwehrt. Noch einmal kommen die Gäſte zum Angriff, dann endet die erſte Hälfte der Spielzeit in der Mitte des Feldes Nach der Pauſe ſind die Hannoveraner wieder im Vorteil. Frankfurt hat gefährliche Augen⸗ blicke an ſeinem Lager, kann aber wiederum gut abwehren. Die Frank⸗ furter Dreiviertel gehen zum Angriff über, kurz vorm Lager geht der Ball verloren. Endlich kann Stein einlaufen. C. Ackermann erbebt den Ver⸗ ſuch mit bekannter Sicherheit zum Treffer. Ergebnis:0 für Frankfurt. Wetternachrichtendienſt der badiſchen Landeswekkerwarte in Karlsruhe. Beobachtungen vom Mittwoch, den 27. Oktbr. 1920,8 uhr morgens(MEZ.) Auf Grund land⸗ und funkentelegraphiſcher Meldungen. Luftdruc Tem Wind Niederſchlag der 12 Stund. Ort in did Aichrg. Stüre Wetter letten an. tund Hamburg 772.9 5 NW'Jſſchwach Nebel 0 Königsberg 766.2 5 NNO mäßig halb bed. 0 Germ 771.6 5 NW ſſchwach vedeckt 0 Frankfurt a. M 7717 2[ONo ſſchwach heiter 0 München—————— Kopenhagen.. 7561.6 5 NNW ſſchwach Nebel 0 Stockhom—————— Haparanda 772.3 6— ſtill halb beb.— ee—————— Paris 1 No ſſchwach wolklos 0 Marſeille 764.3 2 No ſchwach wolkig 0 Zurich—————— N——— 25 Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7es morgens) Luft⸗Tem⸗n E 2 2 8 Oee, druck pera⸗ 88 8 58 Wind 2 8] ve⸗ höhe in N tur 38 88 8— 3[33 nerkungen m mm Co Ss8 8 Richt.“Stärte SS Wertheim. 1517730/ 4 11 44 0 ſmäß. wol.] 0 Königſtuhl 127 770 44 2 8 110[mäß. wolkl.] 0 Karlsruhe. 21377060 0] 10 1 No ſchw walkl.] 0 Baden⸗Baden 56376966 1] 12 1N0 ſſchw. woln.— Villingen 715772.60 5 7 71— ſtill vokl.] 0 8 Hof 128166600 1 5] 2No ſſchw. velnl. 0 t. Blaſien. 1— Allgemeine Witterungsüberſicht. Die Herkſchaft des hohen Druckes hält noch an. Das Wetter iſt bei uns fortdauernd heiter und trocken, im Norden des Reiches vor⸗ wiegend neblig. Bei ſchwachen nördlichen, keils öſtlichen Winden ſtieg die Temperatur in der Ebene nur ſelten über 10 Grad an. Die Nachtfröſte haben ſich wieder etwas verſchärft. Von Frankreich her macht ſich jetzt geringe Druckabnahme bemerkbar, obgleich bei uns noch höherer Druck vorherrſchend iſt. Wektervorausſage bis Donnerstag, 28. Oktober, 12 Uhr nachts. Noch vorwiegend heiter und trocken, lokale Nebelbildung, Nacht⸗ froſt, ſpäter geringe Bewölkung. — getäuſcht damit, es ſei denn, daß er ſich täuſchen zu laſſen. Militäriſch deutungslos und jeber Machtpolitif fern. t wohl ein Anſpruch Frankreichs auf Hegemonie auf dem Kontinent. Sie haben die Ziffern geleſen, die neulich die Herrſchaft der Familie Habsburg in 2. Seite. Nr. 487. manuheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 27. Oktober 1920. — legentlich verſucht, Militarismus zu beſchwören, um eigene militariſtiſche Pläne zu deden, ſo mochte ich glauben, es wird heute niemand mehr ein Intereſſe daran hat, ſind wir gegenwärtig be⸗ Dagegen beſteht über Frankreichs Heeresſtärke mitgeteilt ſind. Es iſt eine gewaltige Heeresmacht, verſtärkt durch die Rechte aus der Militärkonvention mit Belgien und aus dem engen Verhält⸗ nis zu Polen. Daß all dieſe mil täriſchen Entſcheidungen notwendig wären, um das zerſchmetterte Deutſchland nie⸗ derzuhalten, das wird die Welt nicht mehr allzulange glauben. Von deutſcher Seite iſt jedenfalls kein Hindernis mehr, um den Grundgedanken der Abrüſtung überall zum Siege zu verhelfen. Nach den Bedingungen des Friedensvertrags ſoll die deutſche Abrüſtung nur die Einleitung einer allgemeinen Abrüſtung ſein. Wir haben ein Reckt darauf, daß im Geiſte dieſer Beſtimmong gehandelt wird. Mit Befriedigung möchte ich immerhin feſtſtellen, daß gerade der Fortgang der Ent⸗ waffnungsaktion guch ein Zeichen der Beruhigung unſeres Volkes zu unſeren Gunſten gebucht werden kann. „Sodann die Kohlenfrage: dieſe harte Prüfung, die unſerm Wirtſchaftsleben auferlegt iſt. Wir ſind bisher nicht hinter dem zurückgeblieben, was verlangt wird. Unabläſſig iſt im Kohlenbergbau gearbeſtet worden, die deutſchen Wirt⸗ ſchaftsintereſſen haben zurückſtehen müſſen und was ſehen wir jetzt? Ganz Frankreich iſt überreich mit Kohlen ver⸗ ſehen, dagegen wird bei uns ein Hochofen nach dem anderen ausgeblaſen, leiden Induſtrie und Verkehr ſchwere Not, wächſt die Zahl der Arbeitsloſen, gelangen wir in die ſchwerſte Bedrängnis. Am handgreiflichſten zeigt ſich dieſe Bedrüngnis in der Tatſache der Beſeßtzung. Sie kennen die geradezu troſtloſe Zahl der Beträge, die wir für die Ve⸗ bezungen zu leiſten haben. er franzöſiſche Militarismus mit dem Reſt des deutſchen Wohlſtandes auch die letzten Hoffnungen Frankreichs auf Re⸗ paration. Welche entſetzlichen Prüfungen für große Teile unſerer Bedölkerung ſich aus dem Zuſtande der Beſetzung er⸗ geben, dafür haven wir eine Ueberfülle von Belegen. Sie ſäen die Saat des Haſſes durch eine ſo barbariſche, kultur⸗ ſchänderiſche Methode der Beſetzung. In Spa wurde uns geſagt, daß auf einer neuen Konferenz die Frage der Wie⸗ dergutmachung behandelt werden ſoll. Noch heute warten wir auf die Erfüllung dieſer Zuſage. Inzwiſchen ſind Verhandlungen eingekeitet worden, deren Gang und Ergebnis uns darüber aufklären wird, ob dieſe wichtige Frage, die von Entſcheidung für das Wirtſchaftsleben von ganz Europa iſt, im Sinne einer Verſtändſgung der Löſung nähergebracht wird. Jedenfalls bringen wir zu ihr den guten Willen mit. Die völlige U 16 Monate nach Beendigung des Krieges befindet, ſpricht ſich auch darin aus, daß wir noch nicht wiſſen, welche Grenzen das Deutſche Reich nun endgültig haben wird. Das Schickſal Oberſchleſiens harrt noch der Entſcheidung. Vielfach beſteht die Anſicht, daß Kräfte am Werke ſind, die den Verſuch machen, die unbeeinflußte Entſcheidung der Bevölkerung 10 verhindern und das Land durch einen Ge⸗ waltakt den Polen zu überführen. An die Alliterten geht die Aufforderung, die Gewalt abzulenten. Dem Reichstag wird demnächſt ein Antrag zugehen, der der oberſchleſiſchen Bevöl⸗ kerung das Recht einräumt, in unbeeinflußter Abſtimmung über ihre bundesſtaatliche Selbſtändigkeit. zu beſchließen. Was die Oberſchleſter von den freihändig ausge⸗ teilten Verſprechungen der Polen zu halten haben, wiſſen ſie ja. Als Beſtandteil Polens würde Oberſchleſien die Aufgabe zufallen die Wirtſchaft und die Finanzen des Staates zu ſanieren und die eigentlichen Orundlagen des wirtſchaftlichen und finanziellen Aufbaues zu ſchaffen. Wir ſtehen mitten in einer Ernährungskriſe und es wird vieler Mühe be⸗ dürfen, um unſerer Bevölkerung über dieſen Winter hinaus zu helfen. Die Angriffe, als trüge das gegenwärtige Kabinett die Schuld daran, grelft unbedingt zu weit. In der Reichs⸗ olttik hat dieſes Kabinett lediglich die Erbſchaft ſeiner Vor⸗ gänger übernommen. Sodann der Abbau der Zwangswirtſchaft. Wir wollen uns doch nichts vormachen. Dieſer Abbau iſt, ſo⸗ weit er beſchloſſen wurde, doch nur der Ausdruck für die Tat⸗ ſache, daß die Zwangswirtſchaft ſchon längſt zuſam⸗ mengebrochen war. Keine Regierung beſitzt genügend —— — Der Tod des Kronprinzen Rudolf von Oeſterreich. Aus den Eriunerungen Leopold Wölflings, vorm. Erzherzog deopold Jerdinand von Oeſterreich. Die„Berl. Montagspoſt“ begiunt heute mit der Veröffentlichung von Aufſätzen aus der Feder Leopold Wölflings, vormals Erzherzog Leo⸗ pold Ferdinand von Oeſterreich. Leopold Ferdinand, der der Linie Tos⸗ kana des Hauſes Habsbürg entſtanmt, verließ 1902 Oeſterreich, legte alle Titel und Würden nieder und nahm den bürgerlichen Namen eopold Wölfing an. Er hat bisher niemals Mitteilungen über Vorgänge und Perſönlichkeiten am Wiener Kaiſerhofe gemacht. Nachdem nunmehr eſterreich zuſammen 255 iſt, das ehemalige Mitglied des öſterreichſſchen Katſerhan es, durch Erzählung einiger ſeiner Erinnerungen etwas zur Klärung des Geheimniſſes von Mayerling beizutragen. Der Tod des Kronprinzen Rudolf iſt von einem ſcheinbar nicht zu entwirrenden Kranz mehr oder minder phantaſtiſcher Legen en umgeben. Die Zeugen der Vorgänge in Mayerling ſind, wasr⸗ ſcheinlich durch einen Eid gebunden, ohne das Geheimnis zu löſen, geſtorben. Ich ſelbſt war, als ich die Nachricht vom Tode Rudolfs erhielt, ein junger Seekadett und befand mich in Suez. Meine Kenntniſſe der Vorgänge verdanke ich den Erzählungen meines Vaters, des Großherzogs von Toskana, der am Morgen nach dem Tode Rudolfs in Wien war. Er gehörte mit König Albert von Sachſen zu den vertrauteſten Freunden und Jagdgenoſſen des Kaiſers und auch des Kronprinzen. Er ſah die Leiche Rudolfs kurze Zeit, nachdem ſie aus atherling nach Wien in die Hofburg gebracht worden war und bevor noch die felerliche Aufhahrung die puren der Todesart verwiſcht hatte. Dieſe Umſtände ſind deshalb von Wichtigkeit, weil die ſpätere offizielle Verſion von dem Selbſt⸗ mord Rudolfs erſt ſpäter entſtand. Am Morgen noch hatten die Glocken aller Wiener Kirchen zum Sterbegebet geläutet, dann waren ſie plötzlich verſtummt, weil inzwiſchen die Nachricht vom Selbſt⸗ morde gusgegeben worden war und die kirchlichen Behörden vor⸗ erſt weitere Verfügungen abwarten wollten. Sie hätten ruhig weiterläuten können, denn Kronprinz Rudolf war nicht durch eigene Hand geſtorben. Wie es dazu kam, ſei hier erzählt: Ich kannte meinen um zehn Jahre älteren Vetter Rudolf ſehr gut. Er hatte kaum etwas vom Habsburger Familientypus exerbt, er war vielmehr ein echter Sohn ſeiner bayeriſchen Mutter, die wie die Großmutter Sophle aus dem Haufe Wittelsbach ſtammte. Mittelgroß, ſchlank, mit kleinen Augen, die er in nachdenklichen Momenten ganz zuzukneifen pflegte, lebhaft, offenherzig, heiter. Er verſtand, wenn auch manchmal auf derbe Art, das Leben zu ſenießen, war dabei ein warmer Freund der Kunſt und namentlich 5 Naturwiſſenſchaften aller Zweige. Män hak ihn manchmal als einen gedankentoſen Wüſtling hingeſtellt, aber er hat es ſicher nicht toller getrieben als andere vermögende junge Leute der Wiener Gezellſchaft. Aber überall bekannt und von dauſend Augen über⸗ +5 den blutloſen Schemen des deutſchen] Mittel, ſie dieſen Winter wieder aufzunehmen. Wenn das ſo welter geht, frißt. ſicherheit, in der ſich Deutſchland noch heute munen Laſſen Sie den Appell daß unſer Volk auch dieſen Winter mich in dieſer Stunde an alle Landwirte richten, das Ihre zu tun, heil überſteht. Es gibt keine Regierung, kein Parlament, das heute dem deutſchen Volke ein Daſein der Behaglichkeit und der Fülle ſchaffen kann. Nur Charlatane dürfen die Behauptung wagen, daß ſie die Mittel dazu beſäßen. Was es mit dem Segen der Sowetregierung auf ſich hat, haben deutſche Ar⸗ beiter ſelbſt erfahren. In tiefer Enttäuſchung ſind ſie heim⸗ gekehrt. Ich glaube, trotz der Hallenſer Majſorität für den Anſchluß an die Dritte Internationale, daß nur ein kleiner Teil des deutſchen Volkes Neigung haben wird, die ruſſiſchen Methoden am deutſchen Volke fortzuſetzen. Unſere Aufgabe aber wird es ſein, ſolche Methoden der Gewalt mit allen Mitteln der Gewalt abzuwenden. Wir denken nicht daran, das Recht der freien politiſchen Betätigung anzu⸗ taſten, aber dieſes Recht macht Halt vor der Schranke des Geſetzes. Die kommuniſtiſche Partet tritt handelnd auf, bekennt ſich zu Moskauer Gewaltgrundſaͤtzen der/ kommuniſtiſchen Deſpotie. Der Weg zu dieſen Grundſätzen geht nur durch den Bürger⸗ krieg. Wer zu Moskau ſchwört, muß ſich klar ſein, daß er damit Verpflichtungen auf ſich nimmt, den Umſturz des Reiches durch blutige Gewalt und Bürgerkrieg herbeizuführen. Er ſtellt ſich damit außerhalb der Rechtsordnung, die wir mit den geſetz⸗ lichen Mitteln zu ſchützen verpflichtet ſind. Für ruſſiſche Agitatoren, die ſich anmaßen, den Bürgerkrieg in. Deutſchland zu predigen, iſt auf deutſchem Boden kein Platz Wir werden alles daran ſetzen, um unſerm Volk das Unglück des Bürgerkrieges fernzuhalten. Wir werden der Gewalt des Unrechts die auf das Recht baſterte Gewalt entgegenſetzen. Die einzelnen Miniſter werden im Verlaufe der Ausſprache über ihre Arbeitsgebiete Auskunft geben. Unſer Programm geht dahin, in der Induſtrie und Landwirtſchaft alle Kräfte zur Wiederherſtellung der deutſchen Arbeitsfähigkeit mobil zu machen. Unſere Verkehrspolitik zu ſanieren, unſere Finanzen zu ordnen und eine Arbeiterpolitik nach modernen und ſozialen Grundſätzen zu treiben. Größte Sparſamkeit tut überall not. Die Frage der Sozlaliſierung des Kohlenbergbaues iſt Gegenſtand eingehender Erörterungen im Reichskohlenrat und im Reichswirtſchaftsrat geworden. Die Regierung wird die ſich er⸗ gebenden Anregungen bei der Ausarbeitung der Vorlage mit der Sorgfalt bewerten, die ihr durch ihre Verantwortung für eine richtige Löſung dieſer Grundfrage unſeres geſamten Wirtſchafts⸗ lebens vorgeſchrieben iſt. Die Vorlage wird ihr nächſtens zugehen. Der Kanzler kam dann auf die Nachwahlen im Reiche zu ſprechen, die nach Möglichkeit zuſammengelegt werden ſollen mit den Wahlen in Preußen. Würden dieſe ſich jedoch zu lange hinaus⸗ ziehen, ſo müßten die Nachwahlen früher vorgenommen werden. Zur Zeit würden Verhandlungen mit Preußen geführt, deren Schluß bevorſtehe. Der Kanzler äußert dann noch ſeine Befrie⸗ digung über die treue Anhünglichkeit der Kärnkner, die ſie bei der Abſtimmung bewieſen haben. Der Kanzler ſchließt, vor Lockungen und Zuſagen brauche ich nicht zu warnen, man weiß aller Orten, wie viel ſie wert ſind. Unſere Aufgabe iſt, aus den Trümmern des Reiches eine möglichſt wohnliche Stätte für alle zu en. Auf Kritik ſind wir gefaßt, aber Kritik, die nur erſchüttert, erſchwert den Wiederaufbau. Treue Mitarbeit aller Parteien, Zurüaſtellung des Trennenden über dem Gemeinſtmen wird uns alle einigen. 5 Danach nahm Reichsfinangminiſter Dr. Wirth das Wort. Baden. Die Notlage der Ruhegehallsempfänger und Hinkerbliebenen im Landtag. 0( Karlsruhe, 26. Okt. Der Haushaltausſchuß des Landtags be⸗ ſchäftigte ſich in ſeiner Sitzung am Dienstag nachmittag mit der Notlage der Ruhegehaltsempfänger und Hinterbliebenen. Der Fi⸗ nanzminiſter berichtete über die beabſichtigte Regelung dieſer Frage durch das Reich; die Vorlage liegt zur Zeit dem Reichsrat vor und ſoll in der erſten Hälfte des November im Reichstag verabſchiedet werden. Alsdann wird der der Reichsregelung angepaßte Geſetz⸗ entwurf ſofort dem Landtag vorgelegt, ſodaß mit der endgültigen Neuregelung der Vezüge der Ruhegehaltsempfänger und Hinter⸗ bliebenen vor dem erſten Dezember ds. Is. beſtimmt gerechnet wer⸗ den kann. Die Auszahlung eines abermaligen Vorſchuſſes den alle Mitglieder des Haushaltausſchuſſes für wünſchenswert halten, be⸗ zeichnete der Finanzminiſter für techniſch unburchführbar, worauf der demokr. Antrag auf Gewährung von einmalig 500 Mark zurück⸗ gezogen werden mußte. Sollte widererwarten die Verabſchiedung des Ruhegehaltsgeſetzes bis 1. Dezember ds. Js. nicht möglich ſein, ſo ſoll eine Neuregelung der bisherigen Vorſchußzahlung an die und Hinterbliebenen auf 1. Januar 1921 er⸗ olgen. Auf Wunſch des Finanzminiſters nahm der Haushaltausſchuß dann noch zu einigen ſtrittigen Fragen des Reichsgeſetzentwurfs über die Ergänzung und Regelung der Bezüge der Ruhegehalts⸗ ..ͤ ͤvv G E empfänger und Hinterbliebenen Stellung. Es wurde beſchloſſen, den bad. Bevollmächtigten zum Reichsrat zu beauftragen, ſich dafür ein⸗ zuſetzen, daß den Bezugsberechtigten mindeſtens Dreiviertel des Unterſchiedsbetrags zwiſchen den ihnen bisher geſetzlich zuſtehenden Ruhegehaltg⸗ oder Witwen⸗ und Waiſengeldes und denjenigen Be⸗ trag an Ruhegehalt oder Witwen⸗ und Waiſengeld ausſchließlich Teuerungszuſchlag gewährt werden, der ſich ergeben hätte, wenn der Beamte nach dem 1. Aprik 1920 penſioniert worden wäre. Des⸗ gleichen ſoll erſtrebt werden, daß die Teuerungszuſchläge, möglichſt im Sinne der Anträge der Beamtenvertretung vom Reichsrat ver⸗ abſchiedet werden. Dem Geſetzentwurf über die Verlegung des Rechnungsſahres der Kreisverbände wurde zugeſtimmt, ebenſo dem Geſetzentwurf über das Branntweinmonopol und dem Geſetzentwu über die Aenderung des Dienſtreiſen⸗ und Umzugskoſtengeſetzes. )( Karlsruhe, 26. Okt. Das Miniſterkum des Innern hat in einem Schreiben den Landtag erſucht, recht bald das Landwirt⸗ ſchaftskammergeſetz und das Fürſorgegeſetz für Gemeinde⸗ und Körperſchaftsbeamte ſowie das Geſetz über die Verlegung des Rech⸗ nungsjahres der Kreisverbände und den Geſetzentwurf einer bad. Gemeindeordnung zu verabſchieden. Mit der Beratung der neuen Gemeindeordnung wird der Juſtizausſchuß alsbald beginnen. Der Fall Engelhorn. Karlsruhe, 27. Oktober.(Prib.⸗Tel.) Unzutreffende und irreführende Nachrichten geben, ſo ſchreibt die„Karlsruher Ztg. amtlich, Anlaß zu folgender Feſtſtellung. Robert Wilhelm Engel⸗ horn, der am 21. Oktober vom Schwurgericht Karlsruhe unter An⸗ klage des Mordes an dem Studenten Kahn freigeſprochen wurde, iſt unmittelbar nach der Hauptverhandlung in die Heil⸗ u. Pflege⸗ anſtalt Illenau untergebracht worden. Das Bezr ksamt Baden⸗ hal die Unterbringung auf Grund des 8 5 des J renfürſorgegeſetzez verfügt, da Engelhorn für andere Perſonen gefährlich iſt. Hier und dort auftauchende Gerüchte, daß mit einer demnächſtigen Frei⸗ laſſfung Engelhorns zu rechnen wäre, entbehren daher der Begrün⸗ Letzte Meldungen. Die Dieſelmokoren. Berlin, 27. Okt.(Priv Tel.) In der Frage der Dieſel⸗ motkoren liegt, wie die„B..“ hört, bis zur Stunde noch keine amtliche Aeußerung der Entente vor, die einen Ver⸗ zicht auf die Forderung enthalten würde. Die Bemerkung des hayeriſchen Miniſters Hamm in der geſtrigen Sihung des bayeriſchen andtages dürfte daher nur Ausdruckeiner Hoffnung ge⸗ weſen ſein, die ſich auf die Aeußerungen des Generals Charlton, die Entente wolle die deutſche Induſtrie keinesweas zerſtören, oder auf die Tatſache ſtützt, daß die Kommiſſion, lche die Zerſtörung der Dieſelmotoren überwachen ſollte, ihre bereils angekündigte Ab⸗ reiſe nach Deutſchland verſchoben hat. rdiſten. Das Arteil gegen die Hölzga Dresden, 27. Okt.(..) Im erſten Prozeß gegen die Hölz⸗ gardiſten wurde heute nach ſiebemägiger Ve⸗ ung um Mitter⸗ nacht das Urteil gegen die Mitglieder des? teiner Brand⸗ komitees ausgeſprochen. Nach dem Wahrſyruch der Geſchworenen wurden die Angeklagten teilweiſe der vorſätzlichen Brandſtiftung, E teilweiſe der Beihilfe zur Brandſtiftung für ſchuldig befunden. Der Hauptangeklagte Seidel, ein 30 Jahre alter Bergarbeiter aus Schedewitz, wurde zu ſieben Jahren Zuchthaus, ſieben andere An⸗ geklagte zu Zuchthausſtrafen von 1½ Jahren bis 2 Jahren 9 Mo⸗ naten verurteilt. Zur Wiederaufnahme der engliſch⸗ ruſſiſchen Handels⸗ beziehungen. London, 17 Okt.(WB.) Unterhaus. In Erwiderung einer Anfrage über die Wiederaufnahme der Han⸗ delsbeziehungen zwiſchen England und Ru ß⸗ land erklärr! VBonar Law wiederum, daß die Frei⸗ laſſung aller britiſchen Staatsangebörigen in Rußland, welche keimzukehren wünſchten, die Vorbedingung über⸗ die Wiederaufnahme der Verhandlungen über die Handels⸗ beziehungen ſei. Bonar Law fügte bineu, die Regierung habe ſtets die Wiederaufnahme des Handels für äußerſt wünſchenswert erachtet und ſtehe jetzt menr denn e auf dieſem Standpunkt. Mon müſſe den aroßen Umfang der Arbeitsloſigkeit und die Tatſache berückſichtigen. daß der Handel mit Rußland nvon anderen Ländern wieder aufge⸗ nommen worden ſei. England müſſe ſein Beſtes tun, um ſeinen Anteil daran zu erhalten. Auſterkraftfetzung von Höchſtyreiſen für Näbrmittel. Karlsruhe, 27. Okt.(Priv.⸗Tel.) Durch Verordnung vom 20. Oktober iſt die bisber beſtehende Verordnung üher Höchſtpreiſe für Nährmittel(Friegs⸗Teigmaren, Grauren, Habe-vänrmittel) chiker Kraft getetzt worden. Eine Feſtſehung neuer Höchſtpreiſe wird nicht mehr erfolgen, vielmehr ſollen alle Preiſe für Näurmittel nur durch vertragliche Bindung der Erzeuger, ſowie der Groß⸗ und Klein⸗ händler feſtgeſetzt werden. Dieſe Neuregelung findet darin ihre Begründung, daß der Abſatz des arößten Teils der Nährmittel völlig frei den Fabrikanten überlaſſen bleibt, während bei den⸗ jenigen Nährmitteln, die noch amtlich verteilt werden, die vertrag⸗ liche Verbindung geniiat. eereeeerree 7 DN wacht, war er der ſtändige Held übertreibenden Hofklatſches. Den in mehr oder minder großen Ehren ergrauten und verkaöcherten Schranzen war er überdies wegen ſeiner liberalen Anſichten ein natürlicher Feind, und ſie taten redlich das Ihrige, um auch die geringſten ſeiner Menſchlichkeſten, künſtlich vergrößert und ver⸗ gröbert, ſeinem Vater zu hinterbringen. Sein Unglück war jedoch ſeine Verheiratung mit Stefanie von Belgien, des zweiten Leopolds zweiter Tochter. Hier hatte wieder einmal die falſch verſtandene Staatsräſon zwei Menſchen verkup⸗ pelt, die einander niemals hätten begegnen ſollen. Es gehörte eben zum alten Syſtem, die jungen Prinzen, ohne ſie auch nur zu fragen, unter die Haube zu bringen und das übrige dem lieben Herrgott zu überlaſſen. Die Ehe wurde bald ſehr unglücklich, insbeſondere als Stefanie ihrem Mann in wirklicher, oder, wie ich glauben möchte, in ge⸗ machter Eiferſucht nachſpürte und ihn oft in rückſichtslofer und ge⸗ häſſiger Weiſe bloßſtellte. Der Mangel eines männlichen Erben, der vielkeicht die ehrgeizige Frau befriedigt hätte, verſtärkte noch den ehelichen Konflikt. Aus dieſem häßlichen Eheleben flüchtete ſich Rudolf dahin, wo er ſich um ſeiner ſelbſt willen geliebt glaubte. Es iſt ſicher, daß Maria Vetſera auf ihn den tiefſten Eindruck gemacht hatte und daß ihn ſchließlich eine ſehr ernſthafte Leidenſchaft für das ſchöne Mäd⸗ chen beherrſchte. Ich halte es für müßig, ſich in Vermutungen da⸗ rüder zu verlieren, ob ſich Rudolf wirklich mit dem Gedanken an eine eheliche Verbindung mit der Geliebten trug. Als die„Affäre“ ans Tageslicht kam, wurde ſie jedenfalls bei Hofe als eine Gefahr empfunden und alles getan, um den Kronprinzen„auf den rechten Weg“ zurückzubringen. Wer es jemals erlebt hat, daß ihm ſeine ſorgſam behütete Herzensneigung unbarmherzig entſchleirt, mit Schmutz beworfen und verdächtigt wurde, wird ſich unſchwer in die Lage des Kronprinzen verſetzt fühlen. Furchtbar die Wahl, vor die ein Liebender gefeſſelt wird. Voneinander laſſen! undenkbar— wei⸗ ter zuſammenbleiben: unmöglich. Der Vater nimmt dem Sohne das Wort ab, mit Baroneſſe Vetſerg am ſelben Tage zu brechen. Er gibt das Wort freilich mit dem vorgefaßten Gedanken, ein letztes Mal ganz in der Geliebten aufzugehen, den ſchmerzlich ſüßen Becher des Abſchieds bis zur Neige zu leeren. An dieſem Abend waren nach dem Jagdſchloß Mayerling mehrere Gäſte geladen: Jagdgenoſſen, Sportleute, darunter auch Hektor Baltazzi, der bekannte Rennreiter, und ſein Bruder Ari⸗ ſtide; beide Griechen, mit Baroneſſe Vetſera irgendwie verwandt. Hektor war übrigens der Verlobte der Vetſera; ſo wurde wenigſtenz allgemein behauptet. Die Herren waren in einem kleinen Saal unter ſich, doch befand ſich auch Baroneſſe Vetſera im Schloſſe. In der Herrengeſellſchaft wurde nach übler, akter Gewohnheit ſtark getrunken. Rudolf pertrug nur wenig, nach wenigen Gläſern Wein verlor er die Selbſtbeherrſchung und wurde leicht ausfällig. ſeeliſche Bitterkeit, Die die ihn an jenem Abend beherrſchte, mag das aen. ihre beigetragen haben, die Diskuſſion wurde hitzig, denn das N perament des Kronprinzen ſtieß da auf die heißblütige Feindſchaf der beiden Griechen. Man wird vjelleicht nie erfahren, wie der Streit plößlich zur zügelloſen Gewalt ausartete. Es gibt Worte, die wie Dolchſtiche oder Säbelhiebe wirken. Ein ſolches Wort fällt, alles ſpringt auf⸗ und plötzlich ſauſt mit unheimlicher Gewalt eine gefüllte Cham⸗ pagnerflaſche über den Tiſch. Wie vom Blitz gefällt, finkt der Kron⸗ prinz zuſammen. In dieſem Augenblick, vielleicht einige Sekunden ſpäter, tritt Maria Vetſera in das Zimmer. Einer der Raſenden erblickt die verſteinert Vaſtehende, ein Schuß erdröhnt, und Maria Vetſera ſinkt unweit von Rudolf tot nieder.— Grauenvolle Er⸗ nüchterung in Blut, Scherben und Pulverdampf. Als die Leiche des Kronprinen in die Wiener Hofburg gebracht wurde, ſtaken no Glasſcherben in der Wunde an der zerſchmetterten Schläfe. Bei bder Aufbahrung in der Kapelle der Hofburg verbarg ein breiter Ber⸗ band faſt den ganzen Kopf. Die Staatsräſon hatte ſich entſchloſſen lieber zur Legende vom Selbſtmord zu greifen, als durch das ſtändnis der Wahrheit ein Syſtem erſchüttern zu laſſen, das do offenbar in ſeinen Grundfeſten wankte. Man denke nur: ein zeß wegen Totſchlages am Kronprinzen, im Rauſch begangen, unte; äußeren Umſtänden, die man kaum wagte, im Flüſterton weiterd tragen! Kaum einer, der vor dreißig Jahren in Wien lebte, hätte dieſen Gedanken auch nur zu Ende denken können. Hektor Baltaßz, verſchwand damals mit den meiſten Teilnehmern an der Tafelrund von Mayerling aus Wien, kehrte jedoch ſpäter wieder dahin zurl und beſchloß ſein Leben als Herrenreiter und Mitglied des Jocke klubs. Sein Bruder Ariſtide ging nach Napaſedl in Mähren, 10 er eine ſeither berühmt gewordene Zucht von Vollblutpferden grün⸗ dete. Auch er iſt in den letzten Jahren geſtorben. Kunſt und Wiſſen in Mannheim. Luiſe Schatt, die einheimiſche Pianiſtin, die nicht nur 1 ihrer Vaterſtadt, ſondern auch an vielen auzwartigen Plätzen 1 5 reife Künſtlerſchaft beſtätigt hat, wird am 28. Oktober auf Klavierabend Werke von Bauſſnern, Brahms u. Beethoven ſpiele Beſonders intereſſieren wird die Sonate von Bauſſnern, die wir 1 Mannheim zum erſten Male hören werden. Georg Emig und Frau Arlo⸗Schleſinger, die uns längt als gute Künſtler vertraut und betannt geworden ſind, werr am 4. November im Kaſino wieder einen Liederabend veranſt Autzer einer etleſenen Vortragsfolge von Liedern und 20 ſängen, von denen vor allem die zur Urauẽfführung gelangend Lieder des Karlsruher Dr. Steidel intereſſieren dürften, werdee die Künſtler auch ein Duett von Hans Hermann„Sicheres Glne zum Vortrag bringen. Am Klavier unterſtützt Heinz Mayer ſter Gelingen des Abends, der als überaus feinfühliger Begle in den letzten Tagen von der geſamten Preſſe gelobt wurde., — — ingehalten. Dieſer Preis von 80 Pfg. pitner d egt blte, nackete den Mittwoch, den 27. Oktober 1920. Mannſeimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 487. Aus Stadt und Land. Der gewerkſchaftlich⸗genoſſenſchaftliche Verbraucherausſchußz übermittelt uns in Bezug auf Bierpreis, Fleiſch⸗ und Kartoffel⸗ rſorgung eine Zuſchriſt, der wir folgendes entnehmen: de Bierpreis: Der zwiſchen den Brauereien und den Wirten zw. der Arbeitsgememſchaft der Wirte und Flaſchenbierhandler deinbarte und öffentlich bekanntgemachte Bierpreis fur 10 Liter 8⁰ Pfennig wird von den Wirten und Flaſchenbierhandlern nicht iſt uber das Maß hinaus⸗ gegangen, was ſeitens der Verbraucher für angemeſſen erachtet wird. kommt hier noch mit in Frage, daß aus einem Hettoliter ner mehr als 100 Liter herausgewertſchaftet werden, ſodaß der eigentliche Ausſchankpreis in der Praxis noch weit hoher zu ſtehen zommt, als wirkuch von den Wirten verlangt wird. Preiſe für 40 Litergläſer von 90 Pfg., 1 Mark und daruber ſind ganz ent⸗ eden zu verurteilen. Die Verbraucher werden hiermit aufge⸗ ordert, fur ¼0 Bier nicht mehr als 80 Pfg. zu bezahlen und es auf eine Differenz mit den betr. Wirten antommen zu laſſen. as Preisprufungsamt iſt von uns erſucht worden, den Bierpreis bon amt.wegen feſtzuſetzen. —5 leiſchverſorgung. Trotz der günſtigen Einkaufs⸗ edingungen in den lezten Wochen ſind die Kleinverkaufspreiſe ohl etwas geſunten, aber bet der Mehrzahl der Metzgermeiſter 155 nicht auf den vom Preisprufungsamt feſtgeſetzten Preis von 1 Mart pro Pfund heruntergegangen. Es werden auch heute noch 5 Mark und mehr gefordert. Die Veroffentlichung derjenigen etzgermeiſter, die derarlige ungerechtfertigte hohe Preiſe fordern, werden wir nächſtens vornehmen. Jedenfalls werden die Ver⸗ rauch er aufgeforbert, zur Sentung der Fleiſchpreiſe berzutragen 5 nicht jede Forderung der Metzgermeiſter zu erfuuen. Es ſoll mit zem Konſumvercin iu Verhandlung getreten werden, in ſeinen Ver⸗ Zufsſtellen Fleiſch zu vertaufen, das durch genofſenſchaftliche lachtungen oder durch Schlachtungen durch die Gemeinden ge⸗ leſert wird. Dadurch ſoll der Beweis erbracht werden, daß leiſch zu niedrigeren Preiſen, als von den Metzgermeiſtern ver⸗ ugt werd, abgegeben werden kann. K artoffelverſorgung. Die Kartoffelverſorgung wurde vor einigen Wochen durch eenſtimmige Uebereintunft von Regie⸗ rung, Erzeuger und Verbraucher dahingehend geregelt, daß die Er⸗ zeuger Kartoffeln zum Preiſe von hochſtens 25 Mark lieſern und — reichlichen Mengen abgeben ſollen. Heute uben die Erzeuger ieder paſſwe Reſtſtenz gegen die feſtgejetzten Preiſe, indem ſte nur zu hoheren Preiſen Kartoffeln abgeben. Der Verbraucher⸗ ausſchuß hatte vor einigen Wochen ſchon erklart, daß er keine Ver⸗ antwortung mehr fur das Verhalten der Erzeuger übernehmen Heute hat ſich die Situation noch weiter zugeſpitzt und es 1 kaum möglich ſein, die Erregung gegen die Praxis der Land⸗ irte zurückhalten. Wir müſſen auch heute wieder die Verantwor⸗ ung für etwaige gewaltſame Erſcheinungen ablehnen. Die Er⸗ Riuger allein ſind ſchuld, wenn die Arbeiterſchaft mit Kartoffeln 5 berſorgt werden kann, und wenn die gewaltſame Steigerung Ver Preiſe, wie ſie jetzt wieder zu verzeichnen iſt, fortbeſteht. Der erbraucherausſchuß kann in der Sache nichts weiter machen, als n Behorden und der Regꝛerung diejenigen Stellen mitzuteilen, —— die gemeinſchaftlich feſtgeſetzten Erzeugerpreiſe überſchritten den, Wir haben derartige Fälle an die badiſche als auch an die eelliſche Regierung gerichtet und wurde uns von beiden Stellen 755 ſtrenge Kontrolle der beſtehenden Erzeugerpreiſe und die Be⸗ Relung der Uebertretungsfälle auf das beſtemmteſte zugeſichert. enn auch die landwirtſchaftlichen Organiſationen in ihren Kund⸗ K ungen die Erzeuger anhalten, zu den vorgeſchriebenen Preiſen bn in reichlichen Mengen abzugeben, ſo ſteht die Praxis — rzeuger mit den Kundgebungen ihrer Vertretung doch in — Widerſpruch. Dieſer Widerſpruch muß ausgeglichen werden, m die Erzeuger durch ſtaatliche Machtmittel gezwungen werden, u den vereinbarten Preiſen zu liefern. Die badiſche Regierung at auf die Eingabe des Gewerkſchaftskartells geantwortet und da⸗ gezeigt, daß es ihr Ernſt mit der Durchführung der einmal dereinbarten Erzeugerpreiſe iſt. Eine Vorſtandsſitzung des Badiſchen Städteverbandes, de ſich u- a. mit der Frage der Abgabe der Förderung d s Wohnungsbaues befaßte, fand dieſer Tage hier ſtatt. die⸗ Vorſtand des Städteverbandes gab hierzu der Anſicht Ausdruck, in letabgabe ſel das einzige Mittel, um den Wohnungsbau wieder der Mubß zu bringen und damit der Wohnungsnot und gleichzeitig Ert Erwerbsloſigkeit abzuhelfen. Es müſſe daher mik Nachdruck der aß eines Reichsgeſetzes oder, wenn das nicht zu erreichen iſt, „Landesgeſetzes gefordert werden. verper Vorſtand befaßte ſich weiter mit dem Manteltarif⸗ werd dag für die Angeſtellten, der einheitlich aufgeſtellt ſoll. Ferner erklärte er ſich bereit, mik den Organiſationen Vezl Waldarbeter zwecks Abſchluß eines Tarifvertrags durch den rksarbeitgeberverband in Verhandlungen zu treten. Des wei⸗ Gen nahm der Städteverbandsvorſtand zu dem Entwurfeiner ſchlöan endeordnung Stellung und beſchloß eingehende Vor⸗ de für die Ausgeſtalkung der Liegenſchafks⸗ und Betriebsſteuer⸗ gebung dem Miniſterium zu unterbreiten. 00 Waſſerſtand vom Rhein und Neckar. ordeſder, Waſſerſtand des Rheins iſt in den letzten Wochen außer⸗ Neſge Wce zurückgegangen. Wäbhrend am Monatserſten der 9 Segel einen Waſſerſtand von.99 Meter verzeichnete, waren rhein früh nur.24 Meter abzuleſen. Die Schifſe nach dem Ober⸗ inſe müſſen daher ſtark geleichtert werden. Die große Sand⸗ in delim Rhein auf der Seite des Ludwigshafener Parkes iſt n letzten Tagen wiederum ſtark hervorgetreten und auf eine 11850 Strecke frelgelegt.— Die Waſſerverhältniſſe auf dem Neckar io derart, daß die Neckarſchiffahrt am 25. ds. Mts. völ⸗ 1 5 Auß eingeſtellt wurde. Der letzte Schleppzug mit 4 Kähnen im Nong aing am 22. ds. Mts. nach Helbronn ab und war am niag abend noch 25 Kilomefer von ſeiner Endſtation entfernt. Güte, dermutet ſedoch, daß der Schleppzug, der mit 4500 Zentner geſter, beſtebend in Oelfaat und Gerbſtoffen, beladen war, nach Nute abend glücklich in ſeinem Heilbronner Hefen anlangte. Da kurzem ondwechſel eintritt, hofft man, die Neckarſchiffahrt* 885 wieder aufnehmen zu können. * Kirchliches. Zum katholiſchen Stadipfarrer des Vororts Neckarau ede 55 bisherige Pfarrverweſer Franz Taver Hoferer ernannt. d n der Mannheimer Schwurgerichtstaaung ſollte auch gegen wddoppelmörder Feiedrich 4 m aus Bammental verhandelt Dater der vor einigen Monalen ſeine frühere Braut und deren in Bammental auf dem Feld erſchoſſen hatte. Die Sache iſt rücko vor dem Zuſammentritt des Schwurgerichta vorläufig zu⸗ Hedogen worden. Wie unſer Heidelberger K⸗Milarbeiter hört, Ceiſte Verteidiger den Antrag geſtellt, den Täter auf ſeinen desbolte szuſtand unterſuchen zu laſſen. Fromm wurde Dort b bereits der pfychiatriſchen Klinik zu Heidelberg zugeführt. mnk teindet ſich auch noch der jugendliche Mörder Stuhl⸗ daß die raus Mannheim zur Unterſuchung. Es iſt wahrſcheinlich, an 1 beiden ffälle nicht mehr in Mannheim, ſondeen vor dem Schh Januar mit ſeiner Tätigleit beginnenden neuen Heidelberger irgericht zur Verhandlung kommen werden. Mannheimer Künſtlerthester„Apollo“. Mitt⸗Sankt Huber„ nennt ſich ein Bauernſchwank von Carl zur Mra der deleen durg das ehlterſeer eonernedeafee bewe tſihfübrung gelangte. Mittermayrs bühnenſchriftſtelleriſches Talent gt ſich in dieſem Dreiakter nicht in aufſteigender Linie. Mit gewohntem dielet„ üind lediglich die Aktſchlüſſe geſtaltet. Was ſich dazwiſchen ereignet, darf eg kein wieder viel Kurzweil und Stoff zum Lachen, aber literariſch der 5 eine allzu hohe Note beanſpruchen. Verſchiedene Typen ſind wie⸗ Taver Tanübertrefflich. ſo der Gendarmeriekommandant Alfons Batzer ang) fah der Grenzoberauſſeher Rehharl(Georg Vogel⸗ der Landtagsabgeordnete Kunzenberger(Joſef Wei), die tappige — es Ortsvorſtehers(Toni Stäblein) und die Tierausſtopfers⸗ 10 Licdail(Marie Willner). Die Regie hatte ſich mit — urftelber iebe der Vorbereitung der Neuheit angenommen und auch meine Linder und Darſtellerinnen gaben ihr Beſtes her, ſodaß der allge⸗ Venre Li ruck nicht ſchlecht war. Aber trotzdem— wir meinen, dieſes d Schlierſeern nicht ſonderlich. Das mag auch die heitats⸗ em„Stadtfrack“ girrende Wirtin des Gaſthofes„zum weißen ſchtlie 20 Hirſch“(Anna Reil) empfunden haben, ebenſo ihr Galan, der Hochſtapler Franz Hubertus(Willi Schratzinger), zwei Rollen, die viel zu wenig echt wirken. Ein Volltreffer war dafür wieder die Gemeindeausſchußſitzung. Und Maria Vogelſang als Beſchließerin der Hirſchwirtin und Braut des Gendarmeriekommandanten⸗Originals eine wahre Augenweide. Seh. Bürgerausſchußſitzung in Schwetzingen. o0. Schwetzingen, 26. Okt. Unter dem Vorſitze des Bürgermeiſters Reinhardt und in Anweſenheit von 64 Mitgliedern fand Montag abend eine zweiſtündige Sitzung des Bürgerausſchuſſes ſtatt, die ſich in der Haupt⸗ ſache mit der Frage der Gebührenerhöhungen zu befaſſen hatte. Der erſte Punkt der Tagesordnung war die Erwerbung eines Teiles der alten Zähringer Brauerei zum Preis von 75 000 Mark. Das Anweſen ſoll nach Möglichkeit Wohnzwecken nutzbar gemacht werden. Die Gemeinderäte Schuhmacher und Uhrig forderten unter Hinweis auf die große Zahl der als dringend anerkannten Fälle von Wohnungsgeſuchen die Erſtellung von weiteren Wohnhäuſern. Man müſſe eben Anleihen machen. Der Vorſitzende entgegnete, daß das Anleihemachen auch ſeine Grenzen habe, da man auch Jemand haben müſſe, der der Stadt das Geld gebe. Nach weiteren Ausführungen der Gemeindevertr. Schrecken⸗ berger und Huber wurde die Vorlage einſtimmig angenommen. Ein Geländetauſch zwiſchen Stadtgemeinde und der katholiſchen Kirchen⸗ ſchaffnei Heidelberg in der Nähe der Pfaudlerwerke in Schwetzingen, wobei die Stadt ein Aufgeld von 3480 Mark zu zahlen hat, fand einſtimmige Genehmigung. Die Bade preiſe des Volksbades wurden, wie folgt, feſtgeſetzt: Wannenbad ohne Wäſche 2 Mark, elektr. Bad 10 Mark, „Schlammbad 8 Mark, Dampfbad mit Maſſage 6 Mark, ohne Maſſage 4 Mark und Brauſebad ohne Wäſche 1 Mark, ferner Abonnement(12 Karten) jeweils der 10fache Betrag. Nach einer längeren Ausſprache, an der ſich die Gemeindevertreter Schaffner, Jung, Kreichgauer und Ge⸗ meinderat Uhrig beteiligten, wurde der Preiserhöhung mit allen gegen 11 Stimmen zugeſtimmt. Weiter wurde beſchloſſen, einen Gemeinde⸗ zuſchlag von 24 Mark zur Hundetaxe zu erheben, und die bis⸗ herigen Fleiſchbeſchau⸗Mindeſtgebühren um das 2 bis 5⸗ fache zu erhöhen. Der letzte Punkt der Tagesordnung: Neufeſt⸗ ſetzung der Vergütung des Bürgermeiſterſtellver⸗ treters und der Anweſenheitgelder der Gemeinderäte gab der ſozialdemokratiſchen Fraktion Veranlaſſung gegen die Wahl des bisherigen Bürgermeiſterſtellvertreters(dienſtälteſter Gemeinderat) zu de⸗ monſtrieren, da die ſozjaldemokratiſche Partei als die ſtärkſte Partei nicht berückſichtigt worden ſei. Gemeindevertreter Franz begründete die Ab⸗ lehnung der Neufeſtſetzung der Vergütung an den Bürgermeiſterſtellvertreter in dieſem Sinne. Der Vorſitzende erläuterte das Zuſtandekommen der Waßl. wobei das Recht der Perſönlichkeit ausſchlaggebend geweſen ſei. Nachdem Geweindevertreter Heiden die Zuſtimmung der fkürgerlichen Parteien, die ſich lediolich mit der Stelle an ſich befaſſen würden, die in ihrer Beſetzung dem Wechſel der Perſon unterworfen ſei, kundgegeben hatte, wurde die Varſage gegen 18 Stimmen angenommen. Der Vorſchlag des Gemeindevertreters Mart. Fackel, für den Bürgermeiſterſtellvertreter ein Jahresaverſum feſtzuſetzen, fand keine Gegenliebe. Die Schwetzinger Ge⸗ meinderäte erßalten fortan 121 Mark Anweſenßeitsgeld pro Sitzung, der Bürgermeiſterſtellvertreter bezieht zäglich 40 Mark. Tagung der Mäßigkeits⸗Organiſationen. ( Karlsruhe, 26. Okt. In Verbindung mit der Tagung des Deutſchen Vereins gegen den Mißbrauch geiſtiger Getränke hielt der Badiſche Landesverband gegen den Alkoholis⸗ mus einen zweitägigen Lehrgang für gärungsloſe Früchteverwertung ab, für den hervorragende Wiſſenſchaft⸗ ler und Praktiker gewonnen waren. 5 Die Tagung wurde am Montag vormittag im Saale des Ar⸗ beitsminiſteriums von dem Vorſitzenden des badiſchen Landesver⸗ bandes, Miniſterialdirektor Dr. Fuchs eröffnet. Den erſten Vor⸗ trag hielt Dipl⸗Ing. Chemiker Ragnar Berg, Sachſen, über die phyſiologiſche Bedeutung der Früchte. Der Redner verwies dabei beſonders eingehend auf die vielfachen Ernährungsſtoffe der Früchte und auf die ſog. Ergänzungsnährſtoffe, die, wie man in neuerer Zeit gefunden hat, für die Geſundheit, die geregelte Entwicklung und das regelmäßige Wachſen von ausſchlaggebender Bedeutung ſind. Der Wert der Früchte liege vor allem in ihrer Bedeutung für die Erhaltung der Geſundheit und eines geregelten Arbeitens unſerer ganzen Organe. Dadurch ſind ſie von gewaltigem Belang für die Volksgeſundheit, ganz abgeſehen von ihrem Wert als Ge⸗ nußmittel. An den Vortrag ſchloß ſich eine Ausſprache, in der der Redner auf die Fragen der zahlreich anweſenden Hausfrauen Ant⸗ wort und praktiſche Hinweiſe gab. In dem zweiten Vortrag verbreitete ſich Pfarrer Naſt aus Eckenweiler(Württ.) über die Einführung der gärungs⸗ loſen Früchteverwertung in der Volkswirtſchaft. Der Redner ſagte, die beſte Einführungsweiſe der gärunasloſen Früchteverwertung, z. B. ob durch Genoſſenſchaften oder Privat⸗ kavital, müſſe erſt ervrobt werden. Jedenfalls ſei es Sache der Alkoholgegner, die treibende Kraft zu ſein. Beides tue Not; Ver⸗ vollkommnung der Technik und Stejgerung der Nachfrage durch Aufklärung im Volk. Weiter ſprach Volkswirt Wpon Gizycki aus Eßlingen über die Ohſtverwertung im Genoſſenſchaftsbetrieb und im Haushalt aus der Praxis in Württemberg. Die Vorträge murden mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Am Dienstag wur⸗ den die Beratungen fortgeſetzt. 5 KRommunales. ) Malſch b. Ettlingen, 26. Okt. Beim zweiten Wahlgang zur Bür⸗ germeiſterwahl iſt der Kandidat der Zentrumspartei, Gemeinderat Landtagsabg. Franz Belzer, mit 35 von den abgegebenen 68 Stimmen ge⸗ wäblt worden. Auf den Kandidaten der vereinigten Gegenparteien, Ge⸗ meinderat Werner(Mehrheitsſozialiſt), entfielen 23 Stimmen. Neuſtadt a.., 25. Okt. Das Bürgermeiſteramt Neuſtadt gibt be⸗ kannt, daß bei den geradezu kataſtrophalen Verhältniſſen im Wohnungs⸗ weſen an Auswärtige, die zuziehen wollen, keine Wohnungen zugewieſen werden könnenl! Nus dem Cande. Weinheim, 26. Okt. (Abteilung Kapellenäcker) wurde in vergangener Nacht ein Ein⸗ bruch ausgeübt, wobei die Täter ſechs Pack Rindleder von be⸗ deutendem Werte ſtahlen. Die Diebe wurden verfolgt und warfen die Beute unterwegs fort. Es gelang ihnen unerkannt zu ent⸗ kommen. )( Karlsruhe, 22. Okt. Auf dem hieſigen Bahnhof ſprang die Händlerin Marie Stoll von hier aus dem noch fahrenden Zug, wurde überfahren und auf der Stelle getötet. B Konftanz, 23. Okt. In einer Gemeinde des badiſchen Boden⸗ ſeegebietes wurde durch den Gemeinderat der Gemeinde⸗ farren zum Schlachten verkauft. Der Verkavuf fand aber nicht nach den Vorſchriften des Höchſtpreiſes ſtatt. ſondern für den Karren murde als Windeſtyreis der Betrog von 12 000 Mark feſtgeſent und eine öffentliche Verſteigerung ausgeſchrieben. Und hier erfolgte der uſctaa auf den Betraa von 16000 Mark. Die Behörde giebt den Vorfall bekannt und teilt mit, daß die Angelegenheit ſeine gericht⸗ liche Sühne finden wird. Leider aber verſchweigt die Amtsſtelle die Nennung der betreffenden Gemeinde u. ſeines geſchäftstüchtigen Gemeinderates, der, anſtatt für billige Preiſe beſorgt zu ſein und den Vorſchriften Geltung zu verſchaffen beſtrebt zu ſein, ſelbſt mit allen Schikanen der Schieberzunft die Preiſe in die Höhe treibt. Das iſt das traurige an der Sache. Gerichtszeitung. 90, Freiburg, 25. Okt. Wegen ſchwerer Verfehlungen hatte ſich der 24jährige Poſtaushelfer Georg Kronenbe rg aus Hannover zu berantworten. Im Poſtamt Lorrach⸗Stetten angeſtellt, unter⸗ ſchlug er einen eingezahlten Betrag von 3000 Mk. und ſchickte zwet fingierte Einzahlungskarten von 420 und 16000 Mark an ſein Poſtſcheckkonto in Karlzruhe ab. Der Angeklagte, der früher Schreiner war und infolge ſeiner Kriegsverletzungen in den Poſt⸗ dienſt eingeſtellt wurde, erhielt ein Jahr 4 Monate Gefängnis. Zweibrücken, 20. Okt. Der ſeltene Fall, daß nicht die Her⸗ ſteller von Falſchgeld, ſondern dia Abnehmer der Fälſchungen wegen Inverkehrbringens der„Blüten“ vor den Geſchworenen ſtanden, war in der Hauptverhandlung gegen den Elektromonteur Waldemar Irmſcher aus Altenburg, ohne feſten Wohnſitz, den Kaufmann und Kriegsinvalden Karl Mack aus Mutterſtadt, in Ludwigshafen wohnend, den Wirt und Buchbinder Rudolf Hörburger aus Lud⸗ wigshafen und den Kaufmann Ludwig Körber, aus Ludwigshafen ſtammend und in Wildbad wohnhaft, zu verzeichnen. Die Angeklag⸗ ten waren beſchuldigt, ſich gemeinſam nachgenzächtes Geld verſchafft und es in den Verkehr gebracht zu haben, Mack außerdem ein Ver⸗ brechen der Privaturkundenfälſchung begangen zu haben. Die Fäden der ſtrafbaren Handlungen bewegten ſich zwiſchen Ludwigshafen und Worms. In letzterer Stadt war das Auftauchen zahlreicher falſcher 50⸗Markſcheine an der Tagesordnung. Das Ankaufsgeſchäft der In den Lederwerken Freudenberg Scheine ſpielte ſich zu Mainz folgendermaßen ab: Hörburger zählte 4000 Mark echte 50⸗Markſcheine hin, worauf Jordan 7500 M. Falſch⸗ ſcheine herbeiſchaffte und die„Käufer“ damit die Heimreiſe antraten. Irmſcher erhielt 4000 M in gefälſchten Scheinen und ſollte die Hälfte des Mehrerlöſes als Entſchädigung erhalten Nachdem er vergeblich verſucht hatte, die Nachahmungen bei Franzoſen umgewechſelt zu erhalten, weihte er den Mitangeklagten Mack ein, dem er einen aus dem Strumpf gezogenen 50⸗Markſchein zeigte und ihn veranlaßte, 2000 Mark für gewinnbringenden Umtauſch der Fälſchungen herbei⸗ zuſchaffen. Mack ſetzte unter einen Schuldſchein die nachgemachte Unterſchrift ſeines Vaters und erhielt nun zu Mundenheim von einem Bekannten die Schuldſcheinſumme mit 2000 M. In Oggers⸗ heim wurde alsbald mit dem Abſatz der Falſifikate begonnen. Mack erhielt von Irmſcher 500 M. hievon, ſollte je 2 Mark Proviſion für jeden ausgegebenen Fünfziger erhalten und begann nun zu Oggers⸗ heim mit Einkäufen Ein Zigarrenhändler hatte die Nachahmung erkannt, die Polizei wurde benachrichtigt und konnte die Verausgaber in einer Wirtſchaft feſtrehmen; ein Teil der Scheine wurde noch vorgefunden und beſchlagnahmt. Die Nachahmung der Scheine war ſo plump und auffallend, daß ſie ſchon bei geringer Aufmerkſamkeit erkannt werden konnte. Das Urteil lautete auf je 22 Jahre Ge⸗ fängnis gegen Irmſcher und Hörburger, je 1 Jahr Gefängnis gegen Mack und Körber. Der Lieferant der falſchen Banknoten, Steindrucker Jordan(Mainz), iſt dort bereits zu 2½ Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Sportliche Kundſchau. Kampf zwiſchen Turnen und Sportk. Die Deutſche Sportbehörde für Athletik und der Deutſche Schwimm⸗ Verband haben in einer gemeinſamen Sitzung mit dem Deutſchen Fuß⸗ ball⸗Bund am Montag abend in Berlin folgende Erklärung abge⸗ geben und übergeben dieſe der Oeffentlichkeit: „Die Deutſche Turnerſchaft hat in letzter Zeit eine Haltung einge⸗ nommen, die klar erkennen läßt, daß von ihrer Seite keine Ausſicht mehr beſteht zu einem engeren Zuſammenarbeiten mit den Sportverbänden auf Grundlage gegenſeitiger Anerkennung und Gleichberechtigung Ins⸗ beſondere laſſen Jorm und Inhalt der nunmehr an die Deutſche Sport⸗ behörde für Atbletik, bezw. den Deutſchen Schwimm⸗Verband gerichteten abſchließenden Schreiben der Deutſchen Turnerſchaft, die im ſchroffen Gegenſatz zu den bisherigen günſtigen Verhandlungsergebniſſen ſtehen, keinen Wea zu weiteren gütlichen Verhandlungen offen Die unter⸗ zeichneten Verbände bedauern auf das Lebhafteſte, daß trotz allen von ihrer Seite gezeigten Entgegenkommen ein geſchloſſenes Zuſammen⸗ wirken von Turnern und Sport durch die Deutſche Turnerſchaft zur Un⸗ möglichkeit gemacht wurde. Deutſche Sportbehörde für Athletik.— Deutſcher Schwimm⸗Verband.“ Auch der Deutſche Fußball⸗Bund hat ſich mit dem folgenden Beſchluß an die Seite der anderen Sportbehörden geſtellt: „Bei dem Kampf der Deutſchen Turnerſchaft gegen die Deutſche Sportbehörde für Athletik und den Deutſchen Schwimm⸗Verband wird der Deutſche Fußball⸗Bund in Leitung und Einzelgliedern unbedingt an der Seite der eng mit ihm verwachſenen Sportverbände ſtehen. Deutſcher Fußball⸗Bund.“ Mit dieſen Erklärungen ſind die ſeit Jahrzehnten gepflogenen Verhand⸗ lungen zwiſchen den Turnern und Sportsleuten mit einem Schlage abge⸗ brochen. Man wird ſich der langwierigen Beſprechungen entſinnen, die ſeinerzeit zwiſchen der Deutſchen Turnerſchaft und der Deutſchen Sport⸗ behörde für Athletik in Halle gepflogen wurden. Die gütliche Einigung ſcheiterte, trotzdem die D. S. B. bereit war, einen Teil ihres Arbeitsgebietes an die Deutſche Turnerſchaft abzutreten. Den Anſtoß zum jetzigen Abbruch der Beziehungen war jedoch ein Schreiben der.T. an die.S.., in der ihr anheimgegeben wurde, bedingungslos in die D. T. aufzugehen, wobei jedoch zugeſtanden wurde, daß die„fähigſten“ Köpfe der Sportler in den Vorſtand der D. T. Aufnahme finden könnten Mit den Schwimmern hat⸗ ten die Turner von vornherein jede Verhandlung abgelehnt, unter dem Hinweis, daß das Schwimmen in ihren Reihen ſeit jeher betrieben worden ſei und damit jede Exiſtenzberechtigung des Deutſchen Schwimm⸗Verbandes fortfalle. Dem Kampf der Schwimmer und Leichtathletiken hat ſich nun⸗ mehr auch nach den letzten Erfahrungen mit der.T. der Deutſche Fußball⸗ Bund angeſchloſſen. Bekanntlich ſtand der D..⸗B. mit der D. T. in einem Vertragsverhältnis, das u. a. die D. T. verpflichtete, keinerlei Fußballrunden in irgendwelcher Form auszuſchreiben. Dieſer Vertrag iſt don der D.., wie ſich jetzt herausſtellt, gebrochen. Sowohl in Süd⸗ als auch in Nord⸗ deutſchland(Stuttgart und Bremen) ſind trotz des Proteſtes der Fußball⸗ verbände von den Unterverbänden der D. T. Fußballrunden ausgeſchrieben und abgehalten worden. Es liegt demnach ein Vertragsbruch der D. T. vor, durch den der D..⸗B. glaubt, ſich nicht mehr an die Bedingungen des noch in Kraft befindlichen Vertrages halten zu müſſen. Geſchloſſen ſtehen daher jetzt die drei großen Sportverbände gegen die Turner, um den ſeit Jahren erwarteten aber durch Verhandlungen immer wieder zurückgeſtellten Kampf aufzunehmen.— Die Angelegenheit ſollte noch weitere Kreiſe ziehen und von den Turn⸗ und Sportvereinen bis zum Deutſchen Reichsausſchuß, in welchem alle Leibesübungen treibenden Verbände vereinigt ſind, einen Kampf entfachen, wie ihn die deutſche Sportbewegung noch nicht geſehen hat. Die D. T. vertraut auf die Anziehungskraft des Turnens, die ihr ſeit Jahn bis jetzt die Stellung verſchafft hat, die kein anderer Leibesübungen treibender Verband aufweiſen kann; die Sportperbände glauben durch das Kampfmoment, das ſie der deutſchen Jugend gegeben, dieſe hinter ſich zu haben. Wer wird ſiegen? 9 Rugby. *Niederlage des deutſchen Rugbymeiſters Odin⸗Werder, Hannover in Franlfurt. Der Sportklub 1880 Frankfurt vermochte am Sonntag in ee den ſtarken Widerſacher in der Schlußrunde um die deutſche Meiſterſchaft, dem er im Frühjahr knapp unterlegen war, ſehr ſicher:0 zu ſchlagen. Dem Schiedsrichter, Herrn P. Simon(F. T. v. 1860), ſtellten ſich die Mannſchaften in ſtärkſter Aufſtellung. Die Mannſchaft des Odin⸗ Werder, Hannover hat zunächſt etwas mehr vom Spiel. Nach vorſichtigem Erkunden geht dann Frankfurt in des Gegners Hälfte. Allein der Erfolg bleibt verwehrt. Noch einmal kommen die Gäſte zum Angriff, dann endet die erſte Hälfte der Spielzeit in der Mitte des Feldes Nach der Pauſe ſind die Hannoveraner wieder im Vorteil. Frankfurt hat gefährliche Augen⸗ blicke an ſeinem Lager, kann aber wiederum gut abwehren. Die Frank⸗ furter Dreipiertel gehen zum Angriff über, kurz vorm Lager geht der Ball verloren. Endlich kann Stein einlaufſen. C. Ackermann erbebt den Ver⸗ ſuch mit bekannter Sicherheit zum Treffer. Ergebnis:0 für Frankfurt. Weſternachrichtendienſt der badiſchen Landeswetferwarte in Karlsruhe. Beobachtungen vom Mittwoch, den 27. Oktbr. 1920,8s uhr morgens(MEz.) Auf Grund land⸗ und funkentelegraphiſcher Meldungen. Luftdruck Wind Niederſchlag der i Temp. S Ort in 1 e Wetter letzten 55 Stund. Hamburg. 772.9 5 Nw ſſchwach Nebel 0 Königsberg...766.2 5 NNO mäßig Halb bed. 0 Berſm, n 5 NW- ſſchwach vedeckt 0 Frankfurt a. M 7717[OdNo ſſchwach heiter 0 München—————— Kopenhagen... 7561.6 5 NNW ſſchwach Nebel 0 Stockholm—————— Haparanda. 772.3 6— ſtill halb beb.— Bodosos.————— Paris 769.1 1 No ſſchwach wolklos 0 Marſeille. 7643 2 No ſcchwach wolkig 0 Jürich.——— 5— GA———— 75 Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(77⸗—— ſt⸗[Tem⸗g u I 8•4 gr e baee e en 5e m um E 88 8/Richtetürteg 8 S S Werkungen Wertheim 1517730/% 4 11 440 maß woll. 0 Königſtuhl 127770 44 2] 8 110[mäß. woln.] 0 Karlsruhe.21377066 0 10 1No ſſchw volll.] 0 Baden⸗Baden563 76960 1] 12 1No ſſchw. wolkl.— Villingen..715772.60 5 7 7— ſtill vokl.] 0 88 Hof 1281 666 0 1 5l 2No ſſchw. volkl.] 0 t. Blaſien 1— Allgemeine Witterungsüberſicht. Die Herrſchaft des hohen Druckes hält noch an. Das Wetter iſt bei uns fortdauernd heiter und trocken, im Norden des Reiches vor⸗ wiegend neblig. Bei ſchwachen nördlichen, teils öſtlichen Winden ſtieg die Temperatur in der Ebene nur ſelten über 10 Grad an. Die Nachtfröſte haben ſich wieder etwas verſchärft. Von Frankreich her macht ſich jetzt geringe Druckabnahme bemerkbar, obgleich bei uns noch höherer Druck vorherrſchend iſt. Weftervorausſage bis Donnerstag, 28. Oktober, 12 Uhr nachts. Noch vorwiegend heiter und trocken, lokale Nebelbildung, Nacht⸗ froſt, ſpäter geringe Bewölkung. 14 1 11 4. Seite. Nr. 487. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 27. Oktober 1920. ———. 5. Deutscher Bankiertag. Die Aufgaben des Bankgewerbes beim Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft. Veber dieses Thema referierte auf dem V. Allgemeinen Deulschen Bunkiertag am 27. Oktober 1920 Herr Geheimrat Dr. Frisch, Vorstandsmitglied der Dresdner Bank. Wir ent⸗ nehmen dem Vortrag folgendes: Nachdem die Banken während des Krieges sich in erster Reihe in den Dienst der Wirtschaftspolitik des Reiches gestellt hatten, lag ihnen nach dem Friedensvertrag zunächst die Er- leichterung der industriellen Umstellung auf die Friedensarbeit durch ihr Kredit- und Emissionsgeschäft ob. Es ist ein Cha- rakteristikum der Zeit, daß die Kreditansprüche der Privatwirtschaft neben der Inanspruchnahme fkür öffentliche Zwecke in sogrolem Maße mög- lich war. und zwar Dank dem ständigen Zustrom neuer De- positen. Im besonders großen Umfang haben ferner die Banken bei der Lebensmittel- und Wareneinfuhr mitgewirkt und da- durch die VersorgZung Deutschlands sicher- stellen helfen, ferner bei der Finauzierung großer Reichs- Seschäfte. wWie u. a. bei der Verwertung von Heeresvorräten, schlieblich bei der Ausführung des Friedensvertrags, der Unter- stützung der Auslandsdeutschen, der Stützungsaktion jür die Kriexsanleihen, den Kapitalflucht- und Steuergesetzen. Die langgehegte Hoffnung auf eine große Auslendsanleihe Hat sich bis jetzt nicht verwirklicht, die Finanzierung der not- Wwendigen Einfuhr wurde teils durch Verkauf von Mark in klei- nerem Maße durch Veredelungskredite bewirkt, Solche Ver- edelungskredite müßten in nochgrößerem Um- fange geschaffen werden. Als Beispiel eines Kreditvertrages von Regierung zu Regierung liegt der leider noch nicht rati- flzierte deutsch-holländische Vertrag vor. Die den deutschen Banken gemachten Vorwürfe, daß sie das ausländische Kreditbedürfnis der deutschen Industrie nicht genügend bekriedigt hätten, sind ungetecht; von den Banken als Teilglied der Volkswirtschaft kann man nicht mehr verlangen als von der Wirtschaft als ganzes. Die Voraussetzung für jeden Kredit. nämlich die Ueberzeugung, daß er in abseh- barer Zeit zurückbezahlt wird. ist im Ausland leider, nament- lich wegen des Friedensvertrages, nicht durchweg vorhanden. Paß die Banken trotzdem schon bis jetzt im Ausland er- hebliche Kredite beschaffen konnten, ist nur dem immer noch vorhandenen Vertrauen in ihre Organisetion und in die Gewissenhaftiskeit ihrer Leiter zu danken. Ebenso ungerecht sind die Vorwürfe, daß die Banken den inländischen Kreditbedarf der Industrie nicht genügend befriedigt hätten. im Gegenteil dürtte mancherscits eher des Guten zu viel geschehen sein. Die Pläne für eine Kreditektion für die Industrie mit öfkenilichen Mitteln gingen von dem Cedanken aus, durch die Solidarhaftung der Industrie die Aufnahme von Auslands- Krediten zu erleichtern. Dieses Projekt Jordan-Mallinckrodt hat sich als undurchführbar herausgestellt. Das jetzige Projekt der Reichswirtschaftsbank will die Kreditfrage im Innern lösen möglichst in Verbindung mit der Unterstützung der Erwerbsloscn: indessen ist seine Voraussetzung, daß alle Industrien. bei denen Erwerbslosigkeit besteht, kreditbedürftig seien. falsch. da deren Ursache zumeist Absatzstockung oder Kohlenmangel ist. Schwierig bliebe für eine derartige Bank aber die Auslese der kreditbedürftigen Unternehmungen, und sie würde schließlich infolge der Inanspruchnahme öffentlicher Mittel nur zur weiteren Anspannung der Notenpresse und un- gehenerlichen Steigerung der Kreditinflation führen. Ganz ab- Wegis ist. die Reichswirtschaftsbank mit Hilfe der Sparkassen- gelder zu finanzieren, da Spargelder nicht in Industrickrediten angelegt werden dürfen. Bereits vorhandene Versuche, die Zähigkeit. mit der gewisse Kreise trotz aller Bedenken den Ge- danken einer Reichswirtschaftsbank verfolgen, läßt auf soziali- sierende Tendenzen schlieffen. Die teilweise verlangte stärkere Heranziehung von Auslandsbanken zur Stärkung unseres Aus- landskredites würde nur die Kapitalflucht fördern, Valuta- kredite xàmen dadurch nicht in gröberem Umfang berein und dlie Mittel für Markkredite blieben, wie auch bei den deutschen Banken, von dem Zustrom an Depositen abhängig. Wenn auch vieles schon getan ist, so stehen wir doch erst am Anfang und die größten Schwierigkeiten stehen uns noch bevor. Mit dem unbedingt zu fordernden völligen Abbau der überalterten Zwangswirtschaft entstehen für die Banken neue Aufgaben, die heute priva-wirtschaftlich durch Zusammen- schlub der Beteiligten und mit Hilfe der Banken besser gelöst werden können. Um am Wiederaufbau Deutschlands richtig Tütarbeiten zu können, fordert das Bankgewerbe mit Nach- druck eine stärkere Vertretung im Reichswirtschaftsrat, die seiner Stellung im deutschen Wirtschaftsleben entspricht. Deutschlands Wie deraufbau ist vor allem ein internationales Problem, seine Lösung hängt von der Aenderung des Friedensvertrages ab. Un- ttägliche Lasten müssen von uns genommen werden, da sonst auch die Banken der Inflation und Valutaentwertung machtlos gegenüberstehen. Die Deflation wird leider langssmer vor sich gohen, als man früher hoffen konnte. Eine staatliche' Kredit- rationierung dabei ist auf alle Fälle abzulchnen. Eine Kende- rung des Banksystems ist trotz der veränderten Aufgaben und Bilanzen nicht nötig. Der Konzentration im Bunkgewerbe stehen der erstarkte Privatbankierstand, die Sparkassen und Genossenschaften als notwendige Glieder des Kreditsystems gegenüber. Ohne die ständigen Hemmungen durch den Friedensvertrag würdle die überall zu bemerkeude Tätigkeit Zeugnis davon ab- legen. Handelsblaff des Marm daß dile deutsehe Wirtschaft aufbaufähig 1 heimer ist. So waärtet auch die deutsche Baukwelt mit der gesamten dteutschen Wirtschaft jetzt auf die kommende Einsicht des Auslandes. Ober das gleiche Thema sprach Hertr Max Doerten bach- Stuüttgart vom Standpunkt des Privatbankiers. Er führte etwa aus: Für die Lösung der beim Wieder aufbau der de Kkemmit es nicht auf Ne Weitèecarbeiten in der er ben, welche dem Privatbankier schen Wirtschaft gestellt werden, en an, sondern schon ruhiges bten Art führt sicher zum Ziel. Das eigentliche Feld des Privatbankiers ist die in divi⸗ duelle Behandlung der Kundschaft auf Grund enger Fühlung und genauer Kenntnis ihrer Bedürfnisse. Die grollen Privatfirmen eignen sich durch persönliche Beziehungen besouders zur Wiederanknüpfung des Auslands- verkehrs. Dem gestiegenen Kreditbedürfnis gegenüber mul weites Kutgegenkommen geübt werden. Im Effektenge- schäkt ist mit besondererSorgfalt zu verfahren, damit die Kund- schaft vor Verlusten m st bewahrt bleibt. Alle Geschäfte sind in erhöhkem Mahe auf ihren Nutzen für die Gesamtwirt⸗ schaft zu prüfen, denun das Nationalvermögen muß wieder ge- hoben werden. Die Heranbiclung tüchtigen Nachwuchses durch die Ausbildung von Lehrlingen gehört auch zu den Kufgaben, zu deren Lösung sich der Privatbankier vorzugsweise eignet. Sie ist in der jetzisen Wiederaufbauzeit besonders wichtig. Trotz der Nützlichkeit und Notwendigkeit des Bankierstandes Wird in Gesetzgebung u. Verwaltung nicht die Rücksicht auf ihn gcnommen. die er braucht. Er war schon flüher nicht ver- wWohnt. aber jetzt übersteigen die Drangsale jedes erlaubte Maß. Die Aus dehnung der Auskunftspflicht versetzt ihn in die peinlichste Lage. ES muß genügen, daß er in einem anhängigen Verfahren zur Auskunft verpflichtet ist. Die staat. lickhe Begünstisung der Genossenschafted. öffentlichen Spar kassen und Girozentralen wird als ungerechtfertigte Zurück⸗ getzung Banken und Bankiers empfuuden, die auch nicht In allgemeinen Interesse liegt, denn dieses wird nur dadurch gewahrt. wenn die verschiedenen Arten von Geldinstituten die Grenzen einhalten, die sich aus ihrer Struktur ergeben. Wie das Baukgewerbe auf die Hèranziehung der Spargelder des kleinen Mannes verzichtet, so solite es aàuck von der alideren Seite vermieden werden, sich in das Gebiet des Bankwesens einzudrangen. Eine geschäftlickhe Verständigung der Kredit- institute aller Art uptereinaader würde auch dem Wohlerwoge- nen Interesse des Publikums am besten entsprechen. N Im Anschluß an das fiber„Das deutsche Finanzwesen nach Beendigung des Weltkrieges“ gehaltene Referat Dr. Solmssens und an die Vorschläge von Sintenis und Drey fus faßte der Bankiertag folgende Entschließung: Der Bankiertag ist der Ueberzeugung, daß die in ihrer gegen· wärtigen Gestalt unerfüllbaren Wärtschaktlichen und ſinanziellen Bestimmungen des Friedensvertrages zum ſinanziellen Zusammen- bruch des Deutschen Reiches, seiner Länder und Gemeinden fill ren missen. Diese Katastrophe würde die schwerste Wirtschaft- liche Gefahr auch für die Staaten des benachbarten und libersee- ischen Auslandes in sich schliegen. Zu ihrer Abwendung ist in erster Linie erſorderlich, dag der Friedensvertrag im wesentlichen Umfange auf seine Durchführbarkeit kin revidiert Wird, und daß den sich beständig erneuernden feindlichen Bedrohungen, welche die ruhige Entwickelung des deutschen wirtschiaftlichen Leben immer wieder stören, ein Ende t Wird. Erst nach Erfüllung dieser Grundbedingungen kann der innere Wiederaufbau der deut- schen Finanzen erfolgreich ührt werden. Dazu ist ein kestes Programm erfor ch, bei dessen Aufstellung und Du kührung parteipolitische und wallt ehle Rücksichten außer Be- tracht bleiben müssen. Im Intere der Ausgleichung der Aus- gabe- und Einnahmewirtschaft müssen die Machtbefugnisse des Reichsfinanzministeriums gegeniiber allen übrigen Ressorts die weitgehendsten sein. Dem im Reich vor Monaten gemachten An- kang müssen auchi für die Regelung der Finanzen der LAnder und Gemeinden entsprechende Maßnahmen folgen. Hier ist auf eine sparsamere Geschäftskandhabung der staatlichen und kommunalen Behörden und auf eine Verminderung des übergroßen Beamten- apparates hinzuwirken. Die Deſizitirtschaft der Staatsbetriebe muß durch sachverständige Leitung sowie durch Anwendung Privatwirtschaftlicher Verwaltungsmetlloden und durch Ausschal- tung parteipolitischer Gesichtspunkte beseitigt werden. Jede wei- tere Verstaatlichung würde nach den vorliegenden Erfahrungen eine weitere katastrophale Verschlechterung der Finanz- und Wirt- schaftslage herbeiführen. Für Experimente mit lebenswichtigen Betrieben unter der gegenwärligen Notlage kann niemand die Ver- antwortung tragen. Der Bankiertag erkennt die Forderung der Brüsseler Finanzkommission, daß alle Länder ihre schwebende Schuld mit möglichster Beschleunigung kousolidieren sollen, zwar als grundsätzlich berechtigt an, hält ſedoch, was Deutschland be- trifkt, die Erfüllung dieser Forderung ohne durchgreifende Revi- sion des Versailler Friedensvertrages für unmöglich. Das Reich kann in seiner jetzigen Lage weder hohe direkte noch holle in- direkte Steuern enthehren. Die direkte Besteuerung darf indessen nicht bis zu dem Grade überspannt werden, daß der Sparsinn ertötet, die Steuermoral zerstört und die Produktionsfähigkeit ge- Ahmt wird. Die hierdurch gebötene Grenze ist von der jetzigen Steuergesetzgebung viellach überschritten. Unter diesem Gesichts- punkte begegnen die angeblichen Pläine der Regierung betreſfend Einführung einer neuen Vermögenszuwachssteuer und sofortiger Nbr KlEr HerN EE Wr cnA N57 2 rN eN ne 2 e Nxn -Anzeiger Erhebung eines beträchtlichen Teiles des Reichsnotopfers erheb- lchen vollswirtschaftlichen Bedenken. Eine Zwangsanleihe kann als neue, neben das Reichsnotopfer tretende selbständige Ver. mögensabgabe nicht in Frage kommen. Die indirekte Besteuerung muß die Lebensbedürfnisse der Minderbemittelten tunlichst schonen, aber auf eine Steige⸗ rung der Reichseinnahmen durch steuerliche Erfassung alles entbehrlichen Massenverbrauchs bedacht sein, insbesondere golcher Gegenstande, deren Einfuhr aus dem Ausland den Stand unscrer Währung noch weiter herabbringt. Sowohl die Reichs- abgabenordnung als auech die generellen Steuergesetze un deren Ausführungsbestimmungen lassen es infolge ihrer über⸗ hasteten Verabschiecdung an der dringend erforderlichen Klar- heit und Einfachheit fehlen und sind zudem mit einer Fülle von Unzuträglichkeiten behaftet. welche durch systematische Jeherarbeitung unter Berücksichtigung der von den Bericht- erstattern des Bankiertags hervorgehobenen Gesichtspunkte beseitigt werden müssen. 90 Der Bankiertag fordert dringend die Wiederherstelluns des Bankgcheimnisses, dessen Aufhebung die Aufspeicheruns mländischen und ausländischen Bargeldes sowie andere Formen der Kapitalsverheimlichung gefördert und den bargeldlosen Zahlungsverkehr geschädigt hat. Der Bankiertag ist sich aueh einig über die allgemein volkswirtschaftliche Scbädlichkeit des sogenannten Pepotzwanges, der den von ihm beabsichtigten Zweck nicht erreichen kann. Im staatsfinanziellen wie im ge⸗ samtwirtschaftlichen Interesse müssen sowohl die Steuerbe- hörden wie auch die Banken. Bankfirmen, Sparkassen und Ge- nossenschaften von der nicht zu bewaltigenden und völlig un- kruchtharen Arbeit befreit werden, welche ihnen durch die auch im jetzt vorliegenden Gesetzentwurf nicht wesentlich verein- fachten Formalvorschriften zur Bekämpfung der Kapitalflucht erwächst. Rheinische Creditbank, Mannheim. Die Bank hat, wie wir erfahren, eine 396 Obligationsanleihe der bekannten Firma Carl Freudenberg G. m. b. H. in Weinheim im Betrage von 28 O00 oο übernommen, die freihändig verkauft wird. Börsenberichie. Frankfurter Wertpapierbörse. Fraukfurt, 27. Okt. ODrahtb.) Verschiedentlich würden auch heute noch Realisationen vorgenommen, die aue in der Hauptsache den Zweck verlfolgten, die erzielten Gewinne sicherzustellen. Dazu kam die Unsicherheit über die stattfin- denden Reichstagssitzungen, in denen man Erörterungen über die Sozislisierungsfrage erwartet. Anfangs bestand am Mon- tanaktienmarkt eine feste Stimmung, da sich zu den niedrigen Kursen Käufer einstellten. Phönix-Berghau waren bis 610 er⸗ holt. schwächten sich dann ab: Laurahütte verloren 22%, Man: nesmann auf die Dividende von 20%(6) lebhaft gesucht un ca. 30% gebessert. Buderus, welche an der gestrigen Abend⸗ börse bis auf 505 zurückgingen, wurden mit 360, plus 5596, um⸗ esetzt. Gelsenkirchener und Harpener waren ebenfalls fester. Im allgemeinen trat auch auf den öbrigen Märkten wieder ein kester Grundton hervor. A. E.., Bergniann, Licht u. Kraft erfuhren Kurserhöhungen, dagegen büßten Felten u. Guilleaume 10%, Deutsch“ Uebersee-Zertifikate 1396 ein. Chem. Ba d. Anilin blieben gesucht, soo plus 49%, Farbwerke Löchst, Scheideaustalt waren besser bezahlt. Adlerwerke Kleyer un Daimler- Motorfen schwächten sich ab. Schuckert, 260, verloren %, Siemens u. Halske, 330, Cbenfalls%. Unter den Aus⸗ dandsworten sind Mesikaner anziehend. Deutsche Petroleum kest, 1468. Im freien Verkehr Neckarsulmer Fahrzeuge 327 bis 333, Julius Sichel 1410. Mausfelder Kuxe 4628. Am Kàassamarkt waär das Geschäft ruhig. Vefein deutscher Oelfabriken, Cement Heidelherg. Gummifabrik Peter lagen im Angebot. Im weiteren Vetlauf wurde die Tendenz unregelmäßig, doch zeigte die Börse ein beruhigeudes Ausschen. Privatdiskont 378½. Berliner Wertpaplerbörse. Berlin. 27. Okt.(Drahtb.) Der scharfe Rückgang am Schluß der gestrigen Börse wurde auf die vielfach gehegte Er“ wartung zurückgefthrt, daf Max W. Warburg in seinem Vor⸗ trag auf dem Bankiertag sagte, duß er die Mittel für die bal dlige Stabilisierung des Markkurses angeben werde. Aus seiner Rede gewann man aber die Ueberzeugung, daß bis zur Besse- rung unserer Valuta noch ein langer und beschwerlicher Wes zHtrückzulegen sei. Diese Enttäuschung gab den Anstoß 2 einer auberordentlick starken Reaktion auf die gestrige üher“ »türzte Abwärtsbewegung. Das kräftige Anziehen de Devisenkurse trug ferner dazu bei, die Auf wärtsbe Wegunſ zu fordern. Der glänzende Jahresabschluß der Mannesmannwerke rief andererseits gleichfalls Kauflust her⸗ vor. Die gestrigen Verluste am Montanmarkte wurden glei bei Beginn fast allgemein ausgeglichen; Thale stellten 81 70%, Phönix 34, Mannesmann 30, Buderus 35 und Bismarck- hütte 30% hoher. Auf den anderen Gebizten waren die Kutt“ gewinne weniger umfangreich: jedoch blieben Felten u. Cul leaume um 20%, Oreustein u. Koppel, für welche andauern nus den bekannten Gründen gute Neigung besteht, um 34½% Auch Hoesch waren beliebt. Im späteren Verlaufe blieben Anfangskurse nicht voll aufrecht erhalten, weil sich von auß halb Kaufandrang geltend machte; doch behielt die Grundstim“ muns einen festen Charakter. — urt Piv. 26. J 27. Biv. 12[ 77. 26.J75. Dir. 26. 27. Biv. Frankf g er Börse. Sfälz. Hyp.,Bank. 9 123 2/1.. Hleddernb. Kupferw.— 8% Deutsche Nelchsanl. 2030 4059 250%g lasst Eeh, 8%, 66.50 69.50 Anglo Continental, 6 310.—24.0 Kalw.Aschersteben 30 Festverzinsſiche Werte. Rhefn. Creditbank. 1 i84.18230 Jungdans Gebr. 12 4% 40..67.00 ½2460 J do. geue Pflorität..——.—Agsb.-Nrab. Masch. 10 345.—27.—Cattowitzer Bergb. 0 a) Inländische. 26. 27. Fhein. Hyp.-Bank. 2 f10.— 188.50 Adier& Oppenheim 2 21½%%% do 5740 88.2556, Je., Ohligst. 54.—.—. Sadische Agllin. 18 500.8005 10.— Kôſn-Nottweſlor.. 16 4% Mannh. v. 1901,0%8 Südd. Oise.-Ges... 8 193.—192.— Lederfabeſt Spior. 18 3˙%8 d0 540 58.5 2½% Anatollek, Zer.l, 1269.— 155.— Zergmann Slektr. 12—.—263.50 Gobr. Körting.. 13 4% Manaheſmer v. 1912 Bergwerks-Alxtien. Lederwerke Rothe. 7¼ 4% Preu 5130 53.0 4½% 40,, Setie t..123. 129.—Her ner Elektr.... 8 228.7819.— Nosthelm. Zeflulose 6 5% Deutsche Reichsanl. Hoch. EStgb.u. Oudst. 85—.—583.— 40. Sädd. Ingb.. 10 e 5 8a0 88.—,%% Has Obl.J 100s—.———Sſag Nüragerg.. 18 315,—18.—emeſer 4 00. 8 4% do. Gebtsch-.U. Srgw. 10 307.50489.— de, SplebatzZ... 10.50.30 8,105% B. UVebersee-EI.-Obl ismarechätts., 3 678.—603.— surahütte.. 35/% do. Gelsenk. Bergw.. 6 300.—382.—Walzm. Ludwigshf. 12.—% Bagische Anleine. 76.10 76.10 Oividenden-Werte Bochumer Gußstahl 5 552.—567.—Linde's Elsmaschin, 12 3% do. 720 Herpener B65 bau, 3 436.—445.—Maschinenf. Kleyer 15„ Sayerische Anl. 64.50/ 64.30 Gebt. Böhler& Co. 12—.—Llage& Hofmann 23.3 5% U, Relche- Schstzagl. KaIIW Gesterggelg 35 1001.085.—. do. Badenlia. 10 30% Elessſsohe Agleihe 53.—-. 33.30 Transp.-Aktien. Div.] Stown, Soyerf& So. 9—. Ludwig LoewesGo. 18 4½%% U, und V do. Nengesm.-Nht.-W. 6 482.—43.— do. Bad. Darlach 14 4% Frankekurt. Stadtanf105.50 106. Sehantungdahn. 0 f627620.— Zuderus Eisen.. 7½ 520.80,5 40.—Cothringer Hütte. 1 4½%.Relchsschatzanl. Obschl. Elsenb.-Bd. 3 288.—81.—Daimlermotor... 8 4% Mäünchen. Stadtanl.] 98.75 98.75 Altg. Lolu,Straßb. 6 102.—100.Onem, Grissheim. 12 349.—-349.— Mannesmannröhren 6 30% FPreuf. Schatzenw. 40. Eisenind(Saro) 14 296,250.—[Maschfbr. Eüllngen 9 290—½81 4% Franßf.Hvpothexen⸗ Or., Serl. Stragenb. ½.—Chem. Weller... 12 348,.—328.—. Oberschl. Eisb.-Bed. 6 4% 5 Phönix Bergbau 8 620.— 50.— 40, aen 5 5 125 bank-Pfandbrlefe 102.30 103.10 e 05 6478— 2 8 2 1000.010.— 1* ee 1 79 2½% Preufl. Konscis. 8 HAlb.—Sritznet, Hurlsch. 15 349.8040. Dest. Stastsefsend.%221.—223.—Concordia Bergb.———„Kokswerke. 5 eeee NN +lo Hald& 1 + 15 bzbtungartene Baltinors 5 Ohio— 468.59470.—* 10 42 4 N* 4% Bad. Anlelhe v. 1919* Karlsruhef Masch. 10 gegee Anatoller 60%%—.—430.—[Deutsch-Luxenbg.—832³.50 önx Bergbau. 355 Bad. Anlene. Sohantung 625—.80 Vetebt er Ar. Klein 170 Srfigz-ielgrlenbahn 8459.50—.—.-Uebers. Elettr., 0 1089.9139,0] Sbeln. Sraunkohle. 12½ 3% do. von 189. kſemb.-Ad.'sketf.— te8e Stär taanm.Kayser 12(.50 285.— 4½% Jestert. Soha tz-.Aust, Damafsen.— 217.7/214.— Beutsche Erd5I.. 20 1785,0ſ 750.0 Ran, Metalf. Vorz. 4% Beyer, EIsenb.-Anl. 30 e eee 1— 19— K Sehneſſor. Franetg. 7 235.303.50 90 40. Goee lets: J 33. 3— mac. 185— Beene Se, 7 351.— 1 ae ee 1 31½0 est.-Ung. Staatsb. 1— 2. 0 0 8— 4 33.— 34.— Sch.— 230.232.23 1———02.25 ebsd 25 827. Piile⸗ Wa. Oest.Sudb.(l. omb.) 9——— 472. 40 1* Illde 24.75 227 1570. 219..— 85 e 39 420. ee% eeee Industrie-Aktien. Pf. Pulverfabr. Ingb. 30—.%%% 40, SAdeoldde„. 24.0 NMordd. LIofi. 180.—184.25 Oürkoree 33 atgers xere 1 b) Ausländische. Srön& Bilfinger.. 8 233— 235.— Sellindustrle Watkf 7252.—259.—%% do. Papferrente.—.— HBauk-Aktlen. Elderfeſdef Farben. 18 Sachsenwerxk 20 4½, Hest. 8l.-Ry. 1913 Semente, kleidelbg. 10 Soinn. 8 1 1278.—270.— 420 Taeee⸗e de e ent NendegJet 10 56 30.223.— l 1 22 1 % do, 5„Anilln.... 12 07.—.80 Fammgarasß. Kais. 12 363.—— 4% om.- u, Disddk. 9 10g.59)58K t. e. Unt. CEür. mens& tHafske. 550 943 ne, Oden Selenge het 20 957.—— 70 Faee 10 334.—318.— 45 enelber 1155 1 8850 1 12 97555 K5. 7— 0%„einheſtt, Rente 22. h. Grlesh.-FHlektr. 7 349.7534 Waggogkfabt. Fucs 22 303.—29.—4% e 320.3—Eelamuhle Fapler— 400.—3938. Utk. Tabskregis.. 200 U5 180. Gold-Ronte. 878, det„ 12 407 405,/0 Seltsto thr. Walanel 10 452.—445.— J180.—f8.Heltsele Band. 5 16555.½ Seſten Saſeaums 1d 0 Ver. Eränk, Senußf. 18 0% 40. St. Ste.. 1010 Veh, F. Magnbeſm 7..— Tuckerfabfit, Bad,, 14 57.78653.— 40% e Sstgne, an 224233.(Frlegtſehshitte.. 25 1828.28.0 Vef. Slagzztofis 20 %% de. St-Nte 1887, 3JJ.... d0. Holzverkohl... 3 444.—440.— 0. 400-bes.-.ose 533.—00.— angldef tsch 17450 Se senz. Gergn... 6 339.—33).—Vogtländ. Maschinen— Oleidsndeg-W²erte. do Neeeere 1274398.—386.— Berliner Böhirse. 4½% bing. St.-Kt.y. 191—.— E e 60 J0. Güöstahf.... 10 529.—10.—. Wsstsregeſn Aikalf 85 Bankr.Alktlen. Div. 800 Prahtündustr. 7— 2Festverainsſehe Werte. 4½½ d0.„ de..1914 J5.78 38.75 Keensbank..10781.2352.—. Sebtgs-Martegh... 9 459.— 170.— Selistoff Wardhof. 10 Badische Bank.. 6½ 283.—270— Allg. Eſetett-Jes. 10 332.50½329.30 F 4% do, Goldtents. 34.10 54.0 55 Deesshelmer Gias. 4(.—.Beutsch-Ostafeſea.— 2 Berl. Handelsg. 10 223.—24.50 Sergmang W. 12 275.—26.50 2 Relehs- und 4½% do. Kronenrents 25.— 24.00 ludustels-Aktlen. Goldszhmidt, Th... 12 403. 424.30 Neu-Sulnssss Darmst. Bank 164.50163.75 Feſten& Guffleaume 10 430.—53.— taatspaplers. 4% Wieget lavest.-Anf 45.—43.— Accumulat.-Fabf.. 20 410.—4c0.— Harpenet Zergbau. 5 403.400.— GtavIMinemu.Elsb.— Deutsche Baenk. 323 50325.25 behmerer 8 224.300½18..8% O. Schstzanw. Ser.—. 3% Oesterfelch.-Ungat. Adler& Openhelm. 20 800.—755.— Hilpert Maschinen, 8 240.—233.— d. Genudscrt. Pisconto-Ges.. 10 229.50,227.—h. Elketr.-., Mannb. 7 210.—200.—8% do. Ser. I. 99.— 98. Staatsbant, aſts 78.77.—. Adlerwergs 10——92 Flirson Kapfer... 10 Heutsche Petrol.. Dresdner Bank.. 9 208.50.— Schuckert Ntabsrg 8 268.-259.50 4½% do. Ser.-V. 60.75 8½%5%—5 40. 4. Gerle 34.— 35.75., Kall Tteptow 12 Hsensterf arbwerke 12 Pomonaa—*— Nationalblf,Otschl. 5 172.,J72..]Slemens&tielsks. 12 355—/350.— 407% do. Ser.-HN 23.— 73.—3% 40. Erg.-Mtiz... 30.40 57.—. Aſtg. Electr-Oes. 10 Hoeson Eisen u. St. 0 Feldburdg 147.50147.501 Gummiw. Peter. 18(340.80335.50%%% do. 1924r.. 90,75 90.80 J 4% do. Goldprior... 42.50 42.— Aluminfum-industr. 18 Honenlohe-Werke 0 1260.—257.— Fföleische Bank. 7 — — — 5 Miturch, ken 27. Oktober 1920. Mannheimer General⸗Anzeiger. Eeibend-iusgaße.) 5. Seite. Nr. 487. Berliner Produktenmarkt. Berlin, 27. Okt. Mrahtb) Am Produkteninarkte gewann Mais auf anregende amerikanische Depeschen und auf die Steigerung er Devisenkurse an Festigkeit; auch Lokoware war besser ge- kragt. Hülsenfrüchte werden vom Inlande mehr angeboten, wäh⸗ rend die Käufer sich vorsichtiger zeigen. Lupinen und Seradella waren für Futterzwecke verlangt; von gelbeſ Lupinen war Saat- Ware knapp angeboten. Raps war infolge des Angebots etwas nachgiebiger. Leinsaat und Mohn hatten festen Markt. Für Rauh- kutter bestand Nachirage, während Rüben wenig beachtet wurden. Deuisenmarkt. Frankfurt, 27. Okt.(Drahtb.) Im Frühverkehr lagen fremde evisen bei mabigen Umsätzen gut behauptet; später vereinzelt eicht anzie hen d. Es notiertep: Brüssel 47%(amtlich 47858). Holland 2160(aratlich 21700, London 246(247%), Paris 480(3400. Schweiz 1117%(11175), Italien 264(240), Nework 7051(21¼0. Frankfurter Devisen. e teillung dei Elektrizitätswerke entstandenen Schwierigkeiten sinnd inzwischen beheben. Die Arbeitsgemeinschaft der Gas-, Wasser- und Elektrizitätswerke hat an den Kohlenkommissar das dringende Ersuchen gerichtet, die Zufuhr für die Beliefe- rung der Kraftwerke regelmüfliger zu gestalten und mit der Neulieferung nicht erst zu warten, bis die Werke zum Stilliesen gezwungen sind. Essener Steinkehlenbergwerk.-G. r. Düsseldorf, 27. Okt.(Eig. Drahtb.) IIi der heutisen Aufsichtsratssitzung wurde der Abschluß des Geschäftsjahres bis 1. Oktober vorgelegt. Danach beträgt die Kohlenförderung von Januar bis Oxtober 126601 t gegen 1 061 397 t in der- zelben Zeit des Vorjahres und die Brikettfabrikation 173 350 f gegen 460 760 t. Der Aufstchtsrat beschloß, eine außerordent- iche Geneèralevrsawmtung auf den 18. November einzuberufen zur Erhöhung des Aktienkapitals unt 6 Mill. zum Ankauf der Kuxe Oespel deren Mehrheit sich im Besitze des BOrZWerks Lothringen befindet. — Stimmen aus dem Publikum. Herſtellung des Brotes. griffe ſchwer fallen würde, ſeine Tätigkeit in dieſem Sinne fortzu⸗ ſetzen, ſo könnte ihm das wahrhaft nicht verübelt werden. In einem weiteren Artikel der„Karls. Ztg.“ in der Mittwoch⸗ nummer wird u. a. behauptet daß der Geſchäftsführer in der Er⸗ klärung der„Unterbadiſchen Müllervereinigung“(Dienstag⸗Rummer des„Gen.⸗Anz.“) geſagt habe, eine Rettung der verkehrten Getreide⸗ wirtſchaft ſei nur durch eine angemeſſene Preispolitik gegenüber dem Erzeuger möglich. Das iſt abermals eine grobe Entſtellung der wahren Tatſachen. In dieſer Erklärung war beſonders und haupt⸗ ſächlich der Erfaſſung des Getreides auf dem Felde das Wort geredet und zuſammenfaſſend geſagt worden, daß nicht Mahl⸗ ſchein uſw. Rettung bringen könnten, ſondern eine angemeſſene Preispolitik gegenüber dem Erzeuger und damit eine Steigerung der Inlandsproduklion, ein feſtes Erfaſſen auf den Anbauflächen und ſtrenge Durchführung der Ablieferungspflicht und daneben eine Er⸗ gänzung des Fehlenden durch ſinngemäße und ſachgemäße Einfuhr aus dem Auskand unter Ausſchaltung der Einfuhr von Dingen, die keine Lebensnotwendigkeiten ſeien, ſondern unzeitmäßiger Luxus. Das iſt geſagt worden und das lieſt ſich anders als die Behauptung des Regierungsorgans. Krt. Die Karkoffelverſorgung. )( Karlsruhe, 24. Oktober. Der Badiſche Bauernverband hat an ſeine Ortsgruppen einen Aufruf erlaſſen, in dem auf die Es wird in letzter Zeit vielfach verſucht, das Publikum darauf aufmerk⸗ große Not in den Städten hingewieſen wird. Die Preiſe, welche in Amtlich 25. Okteber 2. Okkober 26. Oktober 27. Oktober Reper Geld Brief Geld! Brief Geld Brief Geld Brief Seſſade 5 787.70 772 Nörwegefn. e.50 slglen.472. 0 473.50 478. 479.—Schwieden 1363.501366.501388.501391.50 880. 47.25 247.75 Helsingfors— 2 5 500 4 449,450.—[New/ Vork 69.30 69.4 71.17/ 71.32 ſchwefz 100.251102.751116. 5118.75 Wien, altes——=—.4 8 80 994. 996.—-999.—1001.—.-Oest. abg. 23.0 23.18 2331 23.40 Ganen. 981— 262.30 263.70 264.30 Budapest ee ee e, nemerk 954.— 356.— 975.50, 978.50Prag. 83.65 83.851—.—— Frankfurter Notenmarkt vom 27. Oktober. Geld Brief Geld Brief merikanische Noten. 71.—.25 Oesterr.-Ungar., alte., 53 ischse 474.30 477.50 Nerwegische—— iscbe.Rumenfsche 118.75 119.25 digllsches„„„ 240,88 247.35 Spansche iolſesssene„„„„440.— 452:—Schwelzer 1116.—1119.— oſſandischs.80 2168.50 Schwedische——.— alienfsche.Tschecho-Sfovaa. 83.% 83.½ esterreich., abgest. 17.32] 17.42 Ungarlsche Tendenz: fester. Berliner Devisen. Amtlich 25. Oktober 27. Oktober 20. Oktober 27. Oktober Hoſſez SZeld Brief Seld Brief Geld BriefGeld Brief ene e eeeeeeeeden erk 59.00 58.% 280 ſussel 473.50 474.50 482.50 483.50 Paris. J448.58 449.48J 452.50 453.50 tistiania. 04u.05 940.90 981.50 983 50 Schwelz. 1006.401098.,601123 851120.15 Sebeanhsgen 956.50 958 50 689.— 951. Spanien. 93.— 975.7990. 902. odeſcholm 1348.651331.85½0388,601391.40[Oest.-Ung.. 21.27 22.0.97 2206 ſeenstors 388.50 35.70 16 80 565.20 Nien adg..0 83.00 8290 23.05 ſen 261.20 261.80 264.70 26.30 Preg.. 83.40 83.50 83.90 84.10 ondon 241.12 241.64 249.75 250.25 Bodapbst J46.24 16.2 16.7 16.77 Heueste Drahiherichie. Vom Pheinisch-westfälischen Kohlensyndikat. 0 r. Düsseldorf, 27. Okt.(Eig. Drahtb.) Es wurde die Mel- lung verbreitet. daß das Kchlensyndikat beabsichtige, die rhenlenzufuhbren an die Elektrizitätswerke des cinisch-westfälischen Industriebezirks einzuschränken dezw. ganz zu sberren. Nach unseren Inforniationen entspricht diese Meldung nicht den Tatsachen. Die in der Kohlenzu- ieeeeee ſucht B1760 EUUHAEAEAA 6 folzfenster 2,0543,0 m ſam zu machen, daß das von einzelnen Bäckereien hergeſtellte Brot beſon⸗ deds beſſer ſein ſoll. Der Bepölkerung ſoll hiermit zur Aufklärung dienen, daß alle Bäckereien vom Kommunalverband gleichmäßig beliefert werden. Es iſt ſomit kein Bäcker in der Lage, beſonderes beſſeres Brot herzuſtellen wie alle andere. Das auf 85 Prozent ausgemahlene Brotmehl wird vorausſichtlich erſt Mitte November zur Verteilung gelangen. Ein Bäckermeiſter. Gelreidezwangswirtſchaft und Müllerſtreik. Die„Unterbadiſche Müller⸗Vereinigung“ ſchreibt uns: Die „Karlsruher Zeitung“ oder, was hier dasſelbe iſt, das Miniſterium des Innern hat am Montag vor acht Tagen einen Preſſefeldzug gegen unſere Vereinigung und itren Syndikus eröffnet, genau einen Tog nachher, nachdem in einer Ausſyrache mit einem Vertreter dieſes Miniſteriums eine Art Maffenſtillſtand vereinbart morden war: Ob es hiernach eine dinlomatiſeze Klugheit war, in dieſer Weiſe vorzu⸗ gehen, mag dahingeſtellt hleiben. Uingewöhnlich iſt es auch und nicht von beſonderem diplomatiſchen Geſchick zeuoend, die Perſon des Ge⸗ ſchäftsführers einer Berufsorganiſation perſönlich in die Auseinan⸗ derſezungen hineinzuziehen. Gegenüber den ſachlichen Ausführun⸗ gen der„K..“ ſei geſagt: Es iſt eine arobe Entnellung der Jak⸗ ſachen, wenn behauptet wird. daß der Syndikus der Nereinigung dieſe in den Streik führe. Tatſäczlich hat der Geſchäftsführer ſtets ver⸗ mittelnd gewirkt; gerade er war es, der es anregte und durchſetzte, daß zu Verſammlungen Pertreter der Kommunalverbände hinzu⸗ gezogen wurden, und nur ſeinem Eingreifen war es zu verdanken, daß eine in Weinheim ſtattgaßaßte Ausſprache zwiſchen dem Kom⸗ munalverband Weinheim⸗vand, den Gemeindevorſtehern und Ver⸗ tretern der Landwirtſchaft und der Müllerei nicht von den letzteren verlaſſen wurde und damit ergebnislos verlief. Der Geſchäftsführer hat es ſich überdies ſchon angelegen ſein laſſen, in Verſammlungen landwirtſthaftlicher Vereine das Wort zu ergreifen und die Land⸗ wirte an die Erfüllung ihrer Ablieferungspflicht zu ermahnen. Wonn es ihm nun durch ſo ungeſchickte und unbegründete perſönliche An⸗ dieſem Jahr der Landwirtſchaft für Kartoffel zugeſtanden ſeien, ſeien als durchaus angemeſſen zu erachten. Trotzdem ſei es vielen Min⸗ derbemittelten und kinderreichen Familten nicht möglich, ſich zu dieſen Preiſen mit Kartoffeln einzudecken. Wir for⸗ dern, ſo⸗heißt es in dem Aufruf weiter, deshalb die Ortsgruppen auf, für dieſe Familien Kartoffeln zum Preis von 20 und darunter abzugeben. Jeder Bauer und Landwirt ſollte in dieſer Weiſe wirk⸗ ſam beitragen, die Not in den Städten zu lindern. Die Zwangs⸗ wirtſchaft iſt gefallen, dafür iſt aber dem Bauer und Landwirt die Pflicht der Volksernährung und Volkserhaltung auferlegt. Erweiſen wir uns dieſer Pflicht würdig durch Abgabe aller entbehrlichen Le⸗ bensmittel und teilen wir ſo die Not des Volkes. (Aaſen bei Donaueſchingen, 25. Okt. Zu einer Arberter⸗ demonſtration iſt es hier infolge der Kartoffel⸗ und Milch⸗ ablieferung gekommen. Den anmarſchierenden Arbeitern gingen über hunderk Bürger zum Ortseingang entgegen, damit nur eine Kommiſſſon der Demonſtrierenden zum Rathaus durchgelaſſen würde. Von den ungefähr hundert demonſtrierenden Arbeitern begab ſich dann eine Abordnung von 5 Mann zum Rathaus, die dort darlegten, wie die Erregung unter den Arbeitern ſtändig wachſe, wo auf den Kopf der ſtädtiſchen Bevölkerung nicht einmal ein achtel Liter Milch komme. Der Bürgermeiſter wies nach, daß infolge der außerordentlichen Ausbreitung der Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche großer Milchmangel eingetreten ſei. Bezüglich der Kar⸗ toffeln wurde ein Entgegenkommen zugeſagt, an die Arbeiter ſollen Kartoffern zum Preis von 20 Mark der Zentner abgegeben wer⸗ den. Danach entfernten ſich die Arbeiter. eee—.—. Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; ür Feuilleton: A. Maderno: für Lokales und den übrigen kedaktionellen Ingalt: Richard Schönfelder; für Handel: Dr. A. Nepple: für Anzeigen Karl. Hügel. Druck und Verlag: Truckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger G. m. b.., Mannheim. E 6. 2. 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Mannheimer General-Auzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) eeeeeeeeeeeeneee ſſiger Perſonen vom Handel betr. Fernhaltung unzuverla Donnerstag, den 28. Oktober ds. Js. beginnen weller lolgende Vorlesungen 4 e* und Uebungen: 7 Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915 betr. Fernhaltung unzuverläſ⸗ Dozent Thema Saal 2 5 Icger Perſonen. Hausel(.G. Bl. S. 6e8 in—10 Pöschl Vorseminar für Warenkunde: Er- Verbindung mit§ 1 der Verordnung des Miniſte⸗ uin ischen Roh riums des Innern vom 14. Oktober 1915 1 Fo c8,3 Hörsal hiermit dem Guſtav Belbe, D 2, 14, die Kondt⸗ 10 Behrend in berei und Kaffebetrieb auf die Dauer von 3 Hoffmann Vollcsw. Proseminar 41. 2 6 Wochen mit Wirkung vom Montag, den 25. ds. 10—11 Grünholz Arbitage A 1. 2 15 Mts. an, ſowie jegliche mittelbare oder unmittel⸗—* Binf n 5 1* 11—12 Perels Einf. in die Rechisordnung A 1. 2 7 bare Befeiſigung an einem ſolchen Handel wegen—1“ Orünholz Buchhaltungsübungen f. Fortgeschr. A 1, 2 15 Unzuverläſſigkeit inbezug auf dieſen Handelsbe⸗ 1221 Pefels Wechsel und Scheckrecht A 1. 2 7 trieb unterſagt. 2 17 nachm. Mannheim, 23. Oktober 1920.—4 Nicklisen Betriebsw. Seminar K. 2 6 Badiſches Bezirksamt Abt 3.—3 Ott Stenographie Gabelsberger Gor- Zum Handelsregiſter 8 Band XVII.⸗3. 44, besprechung) A 4. 1 2 wurde heute die Firma„Maier, Werle u. Co.—8 Pöschl Arbeiten im chem. Laboratorium(l. Auskunftsbüro und Warenvertriebsgeſchäft Ge⸗ Anf und Forigeschr.) 08, 3 ſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mann⸗—8 Mattis Engl. Handelsbriefe(d. Fortgescht.) A 3, 6 2 heim. Q 3, Nr. 20, eingetragen. Gegenſtand desf—8 Gellert Fussisch: Oberstufe A4,1 1 Unternehmens iſt: Vornahme und Beſorgungl—8 Moses eeeebobetedeszeces züssa 5 vo eſchäften, die mit dem Dektektivberuf zu⸗ alters 5 5 e und der Vertpieh von 2—9 Erdel»Grundzüge des kollektiven Arbeits- aller Art, insbeſondere die gewerbliche Verwer⸗ 5 rechts 5 8 16 tung eines von Adam Friedrich Maier erfunde⸗—10 Gellert Russisch: Unterstufe 4. 1 nen Arzneimittels. Das Stammkapital beträgt] Freitag, den 29. Oktober ds. Js. beginnen weiter folgende Vorlesungen und 21000.— Mk. Adam Friedrich Maier, Mann⸗ Uebungen: heim iſt Geſchäftsführer. Der Geſellſchaftsvertrag vorm. der Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung iſt am—10 Sommer Uebungen zur Länderkunde Europas A 1, 2 16 20. September 1920 mit Nachtrag vom 15. Okt.—9 Boss Lektüre engl. und amerikanischer 1920 feſtgeſtellt. Die Geſellſchaft beſtellt einen Autoren aus der II. Hälfte des Geſchäftsführer. Bekanntmachungen der Geſell⸗ 19. Jahrhunderts(Engl. Vor⸗ ſchaft erfolgen durch den Deutſchen Reichs⸗ seminar) A3. 6 2 anzeiger. 0 4—11 Boss Englisches Seminar: Industrial and Mannheim, den 21. Oktober 1920. sozial history of modern England A 3, 6 2 Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter 3 Band XV.3. 23, Firma„Mannheimer Marmor⸗& Granitwerke Hetzer, Hagelſtein& Co. Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung“ in Mannheim wurde heute eingetragen: 4 Es wird datauf aulmeiksam ge- macht, daß dieses Seminar für Lehrer der modernen Sprachen an den höheren Schulen zugünglich ist; persönl. Anm bei dem Leiter ist erwünscht. Durch Geſellſchafterbeſchlüſſe vom 14. Auguſt—11 Behrend. Geschichte der ökon. Theorien A 1. 2 7 und 8. tober 1920 i ufſichtsrat) ge⸗ 10—1 sc ikr. Uebungen im Laboratorium Felche 1 iſt 5 14 15 ſſicht 2 Pöschl Mikr. U. gen im Lab i en und die 0. 1J,,„% 1. Anf. 4, 5 18 und 19 des Geſellſchaftsvertrages geändert. 11—1 Rumpf Rechtspraktikum für Fortgeschr. A l, 2 6 Mannheim, den 21. Oktober 1920. 11—12 Sommerield Prolongations- u. Piämiengeschüfte A 1. 2 7 Bad. Amtsgericht B. G. 4. 80 Endres Allgeme ne Verkehrslehre A1.2 16 TIum Handelsregiſter B Band XII-Z. 8, nachm. irma„Ida⸗Sripio-aus, Geſellſchaft mit de⸗ 20—7 Almann-Gott... chränkter Haftung“ in Mannheim wurde heute heiner Einf. in die Sozialpolitik 4 1, 2 15 eingetragen: 5 4—7 Ranke Aegyptens(m. Licht- 11 1 Durch Geſellſchakterbeſchluß vom 1. Oktober 955 tle: 55 3 1920 iſt 8 1 des Gefellſchaftsvertrags hinſichtlich.—8 Moses•b1„„„„CCCCCC 10 der Firmenkezeichnung geändert und§ 6 auf⸗ 10 Erdel„Grundzüge des bü, erl Rechts 41.2 15 ehohen. Die Firma lautet jetzt:„Stift Ida⸗ 8 0 e 5 noh 5 it beſchränk*—10 Endres Verkehrsiecht u Gütertariſwesen A 1. 2 16 Geſellſchaft mit beſchränkter Haf⸗—10 Gellert Russisch: Mittelstule 44.1 1 Mannheim den 20. Oktober 1920. Bad. Amtsgericht B. G. 4. und Uebungen: Samstag, den 30. Oktober ds, Js. beginnen weiter folgende Vorlesungen n vorm. Zum Handelsregiſter B Band XII.⸗3. 10,—10 Clauser»Grundzüge der Wort- u. Satzlehre Firma„Weinreſtaurant„Sereniſſimus“ Geſell⸗ der franz. Sprache 43, 6 1 ſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim.—11 Endres Wirtschaftsgeogiaphie Deutschlands wurde heute eingetragen: und der Nachbarländer 16 Auguſte Loſenhos iſt als Geſchäftsführerin 10—12 Mattis Englische Handelskorrespondenz für ausgeſchieden. Oskar Engelberger, Mannheim iſt Studterende A 3, 6 1 als Geſchäftsführer beſtellt. 11—1 Endres Verkehrsw. und wirtschaltsgeogr. Mannheim, den 21. Oktober 1920. Seminar 1. 2 16 Bad Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter 8 Band XV.. 2 Firma„Süddeutſche Disconto⸗Geſellſchaft Aktien⸗ egeuichalk in Mannheim wurde heute einge⸗ ragen: Adolf Löwenſtein, Mannheim, iſt Prorura⸗ die Hauptniederlaſſung mit der Maßgabe ertellt, daß er gemeinſam mit einem Mitglied des Vor⸗ ſtondes, einem ſtellvertretenden Mitglied des Vor⸗ ſtandes oder einem andern Prokuriſten die Firma der Hauptniederlaſſung zu zeichnen befugt iſt. Die Prokura des Willi Ullmann iſt erloſchen. Mannheim, den 22. Oktober 1920. 4 Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B Band IV.. 28, Firma„Schiffs. und Maſchinenbau⸗Aktien⸗Ge⸗ ſellſchaft“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Durch Beſchluß der Generalverſammlung dom 27., September 1920 ſind die 88 6(Rechte der Aktiengattungen), 13(Geſchäftsführung), 14(Auf⸗ ſichtsrat), 15(Berufung des Aufſichtsrates), 16 (Uebertragung von einzelnen Obliegenbeiten an einen oder mehrere Aufſichtsratsmitglieder), 17 (Anſprüche der Ausſichtsratsmitglieder), 18(Aus⸗ übung des Stimmrechts) geändert,§ 31 des Ge⸗ ſellſchaftsvertrages geſtrichen. Mannbheim, den 22. Oktober 1920. 4 Dad. Amtsgericht B. G. 4. ner In Sachen der deutſch⸗lib. Volkspartei gegen Alfons Waldner, hier wegen Sachbeſchädigung und Beleidigung. Vergleich! Herr Waldner bedauert, am 2. Sept 1920 die Schleife am Kranze der D. L. B. am Bismarck⸗ denkmal abgeriſſen zu haben, erklärt, daß ihm eine beleidigende Abſicht 1 0 habe und trägt den. oſten. 11906 gez Alfons Waldner. Unſere Geschäftsräume beſinden ſich ab 1. November d. Js. im Hauſe des Lebens⸗ mittelamts 11904 C2M. 10%18. Freitag(29) und Samstag(30. 10.) wegen Umzug geschlossen. Amtliche Fürsorgestelle für Kriegsbeschädigte. Schlussbilanz der Schwarzwalder Sieiagutfabrik.-6. I. LIgu. Horuberg. Schnetzrabe der 18. Augusl 1920. 1va. An Grundſtücke und Gebäude ein⸗ ſchließlich Waſſerkraft, Brennöfen, Dampfhelzung, Elektr. Licht⸗ und Kraftanlaße, Maſchinen, Modelle und Foriſen, Stahl⸗ u. Kupfer⸗ platten 760 054.30 70 Die bereits be mũsig lortgeführt. Montag, den 1. November fallen des E Vorlesungen und Uebungen der Handels-Hochsc gonnenen Vorlesungen und Uebungen werden plan- eiertags wegen sämtliche hule aus. Die Bezeichnung der Vorlesung mit einem Sternchen) bedeutet, daß deren Besuch ohne Nachweis einer bestimmten Vorbildung often stellt. Anmeldungen werden noch im Sektetarlat der Handels Hochschule (A 4, 1) entigegengenommen. Mannheim, 26. Oktober 1920. Der Rektor. 858 Stult besonderer Anzeige. Meine über alles geliebte Frau, unsere liebevolle, treu- sorgliche und herzensgute Mutter Großtante und Schwägerin fau Wihelmine geb. Jakobsen wurde heute früh ½5 Uhr nach langen, schweren Leiden in die Ewigkeit berufen. Sie starb vertrauend auf Gott, im 65. Lebensjahre. lch bitte von Beileidsbesuchen absehen zu wollen. MANNHEIM, den 27. Oktober 1920. nachm. 3 Uhr statt. Im Namen aller Angehörigen: carl Neumann-Nodtz. Die Feuerbestattung findet am Samstag, den 30. Okt., Schwester, Nichte, 2910 Amann-Hoditz Konkurrenzlos! Drehstrom-Motore (Schleifringe und Ringſchmierlager aus Bronee) Größe PS 8 5 Kupferwicklung mit Rlemenſcheibe,. Fabrikat Unjon, erſttlaſſig, vollkommen neu, mit 1 Jahr Fabritgarantie Spanng. Volt Touren Preis— 0 110/190 1420 3900.— 360.— 130.— 120/½20 220/380 14³0 4700.— 375— 50⁰0 1440 5300.— 400.— 170— Andere Größen ſowſe Gleichſtrommotore auf Anfrage. 11878 Fernsprecher Nr. 94 Adelmann& Streitenberger, Ladenburs. Telegr.-Adr. Elektroadelmann. Berluſtſam 16. 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