2— dieſe Bedeutung auch nicht zu unterſchätzen. Fre fag, 29. Oktober ag⸗Ausgabe. 1020.— Ar. 490. nomil Anzoiger Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung monatl. einſchl. M..70 für Bringerlohn v. Einziehungs⸗ Uüdr N..— Poſtbezug vierteljährl. M. 22.50 ohne Poſtgebühren. Einz. Nummern 20 Pfg. Alle Preiſe oſtſcheck⸗Konto Nr. 17500 Karlsruhe 1. B. u. Nr. 2917 Ludwigshafen a. Rh. ſerzeit widerruflich. jäftsebenſtelle in Mannheim: Neckarſtadt:— Fernſprecher Nr. Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. der engliſche Verzichl. Starke Verſtimmung in Franukreich. Wie nicht anders zu erwarten war, hat die Erklärung Englands, auf die Rechte aus dem§ 18 des Friedensvertrages zu verzichten, in Frankreich ſehr unliebſames Aufſehen gemacht. In der franzöſiſchen Preſſe wird ein eidenſchaftlicher Feldzug geführt. Zwei verſchiedene Auf⸗ aſſungen treten hervor. Nach der einen ſoll die engliſche Re⸗ gierung auf alle Rechte aus 8 18 verzichtet haben, Alſo auf jede wirtſchaftliche Zwangsmaßnahme; nach der an⸗ ern jedoch nur auf die Sperrmaßnahmen für Waren und Jelder, die nach dem Krieg nach England gekommen ſind. Daß die Pariſer Preſſe, namentlich die nationaliſtiſchen Blät⸗ er, von vornherein geneigt war, die Bedeutung des engliſchen Schrittes zu übertreiben, iſt nicht überraſchend. Immerhin ſſt Der„Temps“ erklärt, daß den verbündeten Regierungen nichts übrig bleibe, als der engliſchen Regierung zu olgen, wenn ſie ihren Handel mit Deutſchland nicht ſchädi⸗ Badiſche Neueſte Nachrichten Anzeigenpreiſe: 1ſpalt. Kolonelzeile.50 Mk., ausw..— Mk., Stellengeſ. u. Fam.⸗Anz. 20% N Retl. SMir. Aunahmeſchluß: Far d. Miitagbl. vorm. 8½% d. Ab zndbl.—77 an beſtimmten Tagen, Stellen u. Ausgaben wird keine Berantm. übernommen. Höhere Gewalt, Streils u. dgl., Veirtetear ungen Matertanmngel uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſpruchen f au 8 1 kte Au 9 ½% Uhr. Fur Anzeigen allene od. ätete Aufnahme o. Anzeigen Auftrüge durch Fernſprecher ohne Gewübr. d. f. verſ Pariſer Preſſe hervorgerufen. Die amtlichen Kreiſe ſind über⸗ raſcht, daß Frankreich einer vollendeten Tatſache gegenüber⸗ geſtellt wurde, ohne Gelegenheit zur Erörterung der Frage ge⸗ habt zu haben. Amtliche Perſönlichkeiten erklärten nachdrück⸗ lich, wenn ein ähnliches deutſches Anſinnen an Frankreich ge⸗ richtet werden ſollte, werde es unzweideutig abge⸗ lehnt werden. 12 m. Paris, 29. Okt.(Pr.⸗Tel.) Wie die„Liberte“ meldet wird der engliſche Verzicht auf das Recht des Friedensvertra⸗ ges nicht vor den Wirtſchaftsrat gebracht werden. Die Frage werde, wie man heute in unterrichteten Regie⸗ rungskreiſen verſichert, von Regierung zu Regie⸗ rung geregelt werden. * Eine Rempelei mit Franzoſen. Hamburg, 27. Okt. Ueber einen in der Pariſer Preſſe mit der üblichen Aufregung dargeſtellten Zwiſchenfall gibt die hieſige Polizei folgenden Bericht: Am Fre'tagabend beſuchte der Attachee des franzöſiſchen Konſulats mit gen wollten. Ferner meint der„Temps“, Deutſchland werde durch den engliſchen Beſchluß in ſeinem Widerſtand gegen de. * ailler Vertrag geſtärkt: man gebe ihm eine Prämie au die Nichterfüllung gewiſſer Verpflichtungen. Das„Journal de Debats“ dagegen hält die Londoner Entſcheidung nicht für beſonders beunruhigend, bedauert aber, daß die engliſche Re⸗ Rerung die franzöſiſche ſo ſpät benachrichtigt und vor eine vollendete Tatſache geſtellt habe. Die„Liberte“ faſeit, der wiſchenfall von Hamburg ſtehe vielleicht mit dem Eutgegen⸗ zommen der engliſchen Regierung in Beziehung! Wenn die engliſche Regierung Deutſchland derartige Vergünt'gungen ewähre, dann brauche man ſich nicht zu wundern, daß der aß gegen Frankreich in Deutſchland jeden Tag ſtär⸗ ker werde. Eine Aeußerung des„Echo de Paris“! ner⸗ dient noch beſonders wiedergegeben zu werden. Das Blatt ſagt, der alte Eeiſt des Wettbewerbs komme jenſeits des anals wieder auf und ſcheine mehr und mehr den Geiſt er Zuſammenarbeit zu erſetzen. Das ſei die große Gefahr. ſei notwendig, die verhängnisvollen Folgen durch eine vollkommen freiwillige Ausſprache zu beſeitigen. Offenbar amtlich beeinflußt, ſchreibt der„Petit Pariſien“, man könne aus dem engliſchen Schritt nichtfolgern, da England auf die Anwendung jeder wirtſchaft⸗ lichen Zwangsmaßnahme gegenüber Deutſchland nerzichtet habe. Tatſächlich entziehe es ſich meder der lockade noch der Beſchlagnahme von deutſchen Staatsgütern. rotzdem ſei die Angelegenheit, ſelbſt wenn man ſie auf ihre wahre Bedeutung zurückführe, in doppelter Hinſicht be⸗ auerlich. Einmal, weil einer der Unterzeichner des Frie⸗ densvertrages auf einen Teil der in ihm vorgeſehenen davangsmaßnahmen verzichte, ohne die Mitunterzeichner benachrichtigt zu haben; zweitens ſei nicht nur der Ver⸗ Nes von Verſailles, ſondern auch das Abkommen von San Häm verletzt. Dort hätten am 26. April die Verbündeten er⸗ ärt, daß ſie entſchloſſen ſeien, alle Maßnahmen zu ergrei⸗ 0„daß ſie ſogar, wenn nötig, zur weitern Beſetzung eutſchen Gebiets ſchreiten würden, um die Ausfüh⸗ 0 des Friedensvertrags ſicherzuſtellen. Dieſe eine Art Gegenverpflichtung Frankreichs zur Folge ge⸗ 3 bt, indem es ſich bereit erklärk habe, vor dem feſtgeſetzten eitpunkt den Betrag der von Deutſchland zu zahlenden Ent⸗ cädigungsſumme feſtſetzen zu laſſen. Nun ver⸗ ucte die engliſche Regierung darauf, alle Maßnahmen zu fü reifen, die nötig ſein könnten, Deutſchland zu der Aus⸗ tr. rung ſeiner Verpflichtungen zu zwingen. Es lege den Ver⸗ 2 nach ſeiner Weiſe aus und begrenze damit das Abkom⸗ hab von San Remo in ſeiner An dieſe Folgen licbe London jedenfalls nicht gedacht. Ein Teil der öffent⸗ * einung in England tadle Frankreich, weil es ſich 50 Konferenz von Genf entzogen habe; ſie beſchuldige „die Politik von San Remo nicht mehr verfolgen zu wollen. b 15 Vorgehen Englands beweiſe, daß der Argwohn un⸗ — echtigt geweſen ſei. Was man Frankreich vorwerfe, könne Sün es England verzeihen? Was jenſeits des Kanals eine N 1 ſei, könne es diesſeits als ein verdienſtlicher Akt be⸗ encſnet werden? Es genüge, dieſe Frage zu ſtellen, da das gliſche Volk ein Gewiſſen beſſitze. Stedie franzö iſche Regierung wird erſt in 2 Tagen Seitamg zu der Frage nehmen. Man erklärt, 1 habe zwei * en: eine rechtliche und eine tatſächliche. Tatſächlich könne best Aufgeden nur eines einzigen Paragraphen des Friedens⸗ ündages durch einen der Verbündeten bündeten die gleiche Maßnahme nötig machen, wenn die Ver⸗ undeten nicht England und ſeiner Handelsſlotte eine bevor⸗ teſte Stellung in Deutſchland einräumen wollten. Rechtlich porg ſich die Frage, ob England als Mitunterzeichner allein fradußehen berechtigt geweſen ſei. Auf jeden Fall wolle die erfmdsſiſche Regierung dagegen Verwahrung einlegen, daß 1 ebecdt oder zehn Tage nach der deutſchen Regierung Mit⸗ . er des Oberſten Rats von der getroffenen Entſcheidung ſti untnis geſetzt worden ſeien. —9 Paris Herrſch alſe fraglos eine ſehr ſtarke Ver⸗ einm ung gegen den engliſchen Fundesgene en, der wieder deſ al Frankreichs Wege und Abſichten durchkreuzt. Infolge⸗ 90 erläßt die engliſche Regierung eine Note, um die auf⸗ egten Franzoſen zu beruhigen: Eine engliſche Beſchwichligungsnote. den kondon. 28. Okt. Reuter glaubt zu wiſſen, daß man in Verziempetenten britiſchen Kre ſen der Anſicht iſt, daß der ſallleacbt Großbritanniens auf gewiſſe im Vertrage von Ver⸗ vale zugeſtandenen Nechte nicht unvereinbar ſei mit einer diw d Haltung gegenüber dem Vertrabe. Der Ver'icht auf änderelle Rechte mache ouf keinen Fall eine Reviſion oder wenie rung des Vertrages notwendig und behindere evenſo Ver e Mittel und Wege, Deutſchland zur Erfüllung ſeiner pflichtungen zu zwingen. Veſchmſterdem, 27. Oktober. Reuter meldet aus Paris: Der deulns Englands, auf das Recht der Beſchlagnahme für alle andern Ver⸗ f zwei franzöſiſchen Kaufleuten das Ballhaus Faun⸗Diele am Gänſemarkt. Nach Angaben deutſcher Beſucher ſollen ſie ſich dort herausfordernd benommen haben, ſo daß es zu einem Streit mit einigen deutſchen Kaufleuten kam. Die Deutſchen verließen das Ballhaus und warteten draußen, um die Fran ⸗ zoſen wegen ihres Benehmens erneut zur Rede zu ſtellen. Der Wortwechſel geſtaltete ſich heftig und artete ſchließlich in Tätlichkeiten aus, wobei die Spazierſtöcke auf beiden Seiten ſcharf in Wirkſamkeit traten. Die Wachmannſchaften ſchr'tten alsbald ein und brachten alle Beteiligten zur Wache, wo ihre Perſonalien feſtgeſtellt wurden. Die Unterſuchung iſt ein⸗ geleitet. Eegen einen deutſchen Kaufmann ſoll Strafantrag geſtellt worden ſein. So weit der Bericht. Anſcheinend han⸗ delt es ſich um eine gewöhnliche Rempelei. Die Gegenrevolnſon in Außland. Kopenhagen, 29. Okt.(WB.) Nach einer Meldung der Berlingske Tidende beklagt ſich ein von dem Sekrelär des Zenkralkomitees der ruſſiſchen kommuniſtiſchen Parkel Pres⸗ braſchenski in der Prawda veröffenklichter Artikel darüber, 5daß die Parteidisziplin nur noch durch Jwang auf⸗ rechlerhalten werden könne und daß ſelbſt bei alten Kom⸗ muniſten der Prolefariergeiſt immer mehr ſchwände. Auch die Bauern widerſetzen ſich umer mehr den Bolſchewiſten. ſeildem ſie die Güter unter ſich verteilt hätten. Sie verwei⸗ gerten die Ablieſerung des Brolgetreides, ſodaß ſich in vielen Gebieten die ſtädliſchen Arbeiter zuſammenſchlöſſen und aufs Land zögen, wo ſie den Bauern die Vorräte mit Gewalt enk⸗ riſſen. Die bolſchewiſtiſchen Leikungen machen keinen Hehl daraus, daß die Bewegung gegen die Sowjet⸗ herrſchaft ſehr ernſte Formen annehme. Man könne die Aufforderung hören, daß die Gewalthaber die ſchärfſten Maßnahmen ergreifen ſollten, ehe es zu ſpät wäre. Herlin, 29. Oktober.(Von unſerem Berliner Büro.) In der„Roten Fahne wird jetzt kleinlaut zugegeben, daß in der Tat in Rußland ſich eine ſtarke und umfaſſende Be⸗ wegung gegen die Blut⸗ und Schreckensherrſchaft der Sowjet zu regen beginne. Es wird da nämlich berichtet: In einem Referat, das vor dem Plenum der Moskauer Sowjet gehalten wurde, ſei Mittellung gemacht worden über die beſtehende große weißgardiſtiſche Verſchwörung, hinter der angeblich franzöſiſches Kapital ſtehe. Es handelt ſich um einen groß angelegten Plan gegenrevolutio⸗ aäre Propaganda in die Reihen der Roten Armee zu tragen. Außerdem ſollen die Induſtriebetriebe durch Sabo · toge des techniſchen Perſonals geſtört werden. Sämtliche „Verſchwörer“ ſeſen verhaftet und gegen ſie eine Unter⸗ ſuchung eingeleitet worden. In der Moskauer Sowjet⸗Sitzung wurde beſchloſſen, eine„rege Wachſamkeit“ eintreten zu laſſen. Zu deutſch alſo, es brennt an allen Orten und ein Terror ohne gleichen ſolle die Herrſchaft der Sowjet noch verlängern. Die Ralifikation ds Friedens mit Polen. Berlin, 28. Okt.(WB.) Einer Meldung aus Moskau zufolge wurde in der außerordentlichen Sitzung des Ruſſi⸗ chen Zentral⸗Vollzugskomitees am 23. Oktober einſt'mmig folgender Entſchluß gefaßt: Nach Durchſicht der Bedengungen für den Vorfrieden zwiſchen Nußland und der Ukraine einer⸗ ſeits und Polen andererſeits, die von den Bevollmächtigten⸗ Vertretern der ruſſiſchen Sozial ſtiſchen föderativen Räte⸗ republik um 12 Uhr mittags in Riga unterſchrieben murden, ratifiziert das Allruſſiſche Zentral⸗Vollzugskomitee dieſe Bedingungen und beauftragt den Volkskommiſſar für Aus⸗ wärtige Angelegenheiten die polniſche Regierung von der Ratifizierung in Kenntnis zu ſetzen.— In einer zweiten, ebenfalls einſtimmig gefaßten Entſchließung beſtätfgt dae Allruſſſche Zentral⸗Vollzugskomitee den zwiſchen Rußland und Finnland abgeſchloſſenen Friedensvertrag. Kopenhagen, 28. Okt.(WB.) Nach einem Warſchauer Telegramm antwortete der polniſche Mniſter des Auswär⸗ tigen auf das Telegramm Tſchitſcherins, wonach der Vertrag zwiſchen Polen und Rußland ratifiziert ſei, daß auch der pol⸗ niſche Reichstag den Vertrag rat firiert habe. Die Grenzüberſchreitungen im Oſlen. Berlin, 28. Okt.(WB.) Das Reichswehrminiſterium teilt mit: Trotz der Erklärung, daß die Reichswehr mit den deutſch⸗ litauiſchen Grenzüberſchreitunden in keinem Juſammenbang ſtehe, laufen Nachrichten um, die geeignet ſind, in weiteſten Kreiſen Beunrubigung hervorzurufen; es ſei desvalb noch⸗ mals feſtgeſtellt, daß weder geſchloſſene Reichswehrtruppen⸗ teile, noch einzelne Reichswebrangerörige die deutſch⸗litauiſche Erenze überſchritten baben. um ſich in Litauen anwerben zu laſſen. Wenn in den Berichten über Uebertritte an der Grenze E verzlg en Privateigentums in England zu ichten, hat eine feindliche Bewegung in der Offiziere und Mannſchaften der Reichswehr erwähnt werden, ſo kann es ſich nur um ehemalige Heeresangehörige handeln, nicht aber um ſolche der Reichswehr. Auch ſind aus den Waf⸗ fenlagern der Reichswehrtruppen. die lediglich etatmäßig aus⸗ geſtattet ſind, keine Waffen nach Litauen verſchoben worden * Nordoſtſibirien durch ein amerikaniſches Syndikat erworben. Berlin, 29. Okt.(WB.) Nach einer Meldung aus Pe⸗ tersburg hat das amerikaniſche Syndikat Vanderlep für die Zeit von 60 Jahren das Pachtrecht auf ganz Nordoſtſibirien öſtlich des 116. Meridians, einſchließlich der Halbinſel Kam⸗ ſchatka, ein CEebiet von einigen 400 000 Quadratmeilen, mit dem alleinigen Recht der Ausbeutung von Kohlen, Oelen u. d Fiſchen, erworben.— Das Sndikat hofft yim Frühjahr 1921 das Gebiet übernehmen und mit der Tätigkeit beginnen zu können. Irlands Freiheilskampf. Amſterdam, 28. Okt.(W..)„Telegraaf“ meldet aus London: Der Miniſter des Innern geſtattete auf das Anſuchen der Angehörigen, daß die Leiche des Bürgermeiſters Mac Swiney nach Corkübergeführt wird. Am geſtrigen Abend wurde die Leiche nach der Kathedrale von Southwark ebracht, vor der ſich eine große Menſchenmenge angeſammelt 12 Als der Sarg in die Kirche getragen wurde, küßten die feierlich aufgebahrt. Der Katafalk iſt mit Blumen bedeckt. Eine Ehrenwache junger Irländer hat zu beiden Seiten Auf⸗ ſtellung genommen. London, 28. Okt.(W..) Reuter. Der ſtellvertretende Präſident der Sinnfeiner, Griffith, erklärte den nächſten Freitag, den Tag, an dem Mac Swineys Leiche in Ir⸗ land eintrifft, zum Nationalfeiertag. London, 28. Okt.(W..) Unterhaus. Bet der Erörte⸗ rung über die Repreſſalien in Irland erwähnte Greenwood, daß zehn Mann der königlich⸗iriſchen Gendarmerie im Laufe dieſer oche wegen verſchiedener Vergehen entlaſſen worden ſeien, und fügte 55 i ir entlaſſen ſeden Mann, der gegen die Diſziplin der Polizeitruppen verſtößt. Ne große poliliſche Ausſprache. Der Vorſtoß Scheidemanns. DBerlin, 29. Oktober, (Von unſerm Berliner Bürbo.) Man könnte Herrn Scheidemann eine problemäatiſche Natur nennen, nicht im Goetheſchen Sinne, vielmehr in dem anderen, buchſtäblichen, daß ſeine zwieſpältige Weſenheit ein Problem bleibt. Er hat im Kriege krotz allem ſeine Verdienſte gehabt, auch als erſter ordnungsmäßiger Miniſterpräſident der jungen deutſchen Republik hat er in Weimar uno in der Ber⸗ liner Univerſitäts zialdemokratie war die eigentliche regierende Partei gewor⸗ den und Herr Scheidemann ſchien erkannt zu haben, daß aus ſolcher Eigenſchaft Berpflichtungen gegen Staat und Gemeinſchaft erwüchſen. Die Sozialdemokratie iſt immer die ſtärkſte Partei, aber ſeit er aus dem Kanzlerpalais ſchied, will Herr Scheidemann auch von den Pflichten der Verant⸗ wortung offenbar nichts mehr wiſſen. Er war ſchon während der Miniſterien Bauer und Hermann Müller ein unruhiger Geiſt geworden. Seit den Juniwahlen vollends, und ſeit der neuen Kabinettsbildung verzehrt ihn eine Ungeduld, die die Stunde der Wiederkehr zu Amt und Würden ſichtlich gar nicht mehr erwarten kann. Für ſeine geſtrige Rede gäbe es ſonſt keine Erklärung, eine Entſchuldigung für ſie gibt es auch dann nicht. Dabei braucht man noch nicht mit Einzelheiten ins Ge⸗ richt zu gehen. Nicht mit ſeinem brünſtigen Liebeswerben um die Reſte der U. S.., denen er als erſte Etappe für die Wie⸗ dervereinigung aller Arbeiter das Parteitor aufſperrt. Auch nicht mit der Statuierung von zweierlei Recht für die Kom⸗ muniſten und jene anderen Elementen, die er in einer an die Jakobiner und Clubiſten der franzöſiſchen Revolution erin⸗ nernden Mentalität ſchlankweg„Gegenrevolutionäre“ heißt. Für die ſogenannten Gegenrevolutionäre Feuer und Schwert, für die Kommuniſten Nachſicht und Geduld. Die Verirrten, meint Herr Scheidemann offenbar, würden früher oder ſpäter ſich ſelber zurückfinden. Selbſt über die aus ge 25 ochene Dema gogie für den betrüblichen Stand der Valuta die gegenwärtige Regierung verantwortlich zu machen, kann man zur Not in Gnaden hinwegſehen. Ungeheuerlich aber und in jedem Belang unverzeihlich waren ſeine Angriffe aufdie Reichswehr, ihre Offiziere und ihren Leiter Seeckt, dem der Oberbürgermeiſter von Kaſſel vor den argwöhniſch und hämiſch lauſchenden Ohren des Auslandes vorwarf, den „Geiſt von Potsdam“ zu züchten und heimlich und hinten⸗ herum die Nichtablieferung der Waffen zu fördern. Im Parlament wurde Herr Scheidemann geſtern freilich alsbald abgeführt. Nur ein paar Sätze verwandte Herr Dr. Geßler für dieſen Zweck. Aber aus ſeiner friſchen Menſch⸗ lichkeit wehte es nach den eiskalten Bosheiten von vorhin, einen warm und wohlig an. Der Kriegsminiſter ſprach von der tragiſchen Aufgabe, die nach dem Abkomnen von Spa Herr v. Seeckt auf ſich genommen, und die er nach dem Zeug nis ſogar der Entente korrekt und loyal erfüllt habe. Als Herr Dr. Geßler dann noch beim Abgehen Herrn Scheidemann die Pille verabreicht hatte: gewiſſe Leute griffen auf die Reichs⸗ wehr nur zurück, wenn ſie Schutz brauchten, da lag dieſer lang ausgeſtreckt am Boden. Herr Scheidemann hatte geſtern auch ſonſt noch mancherlei Unglück. Herr Peters, der Reichskom⸗ miſſar für das Entwaffnungsweſen erelärte, doß bei der Aus⸗ führung des Geſetzes nicht mit verſteckten Karten geſpielt mürde. Eine ſpätere örtliche Nachprüfung bleibe vorbeßalten. Alles in allem, ſei die Entwaffnung nach Wunſch verlaufen. Und Herr Trimborn, der dem Koalitionskabinett einen ſehr langen und ſehr eingehenden Wunſchzettel des Zentrums überreichte, hat ſich mit Witz und ſichtlich nicht ohne Behagen Herrn Scheidemanns überlegene Poſe verbeten. Der Ab⸗ ſchluß war eine heftige Oppoſitionsrede des Grafen Weſtarp. Auch in dieſer Rede fehlte es nicht an dem Geplänkel gegen die rauen das Bahrtuch. In der Kathedrale wurde die Leiche a manchen guten Tag gehabt. Die So⸗ — — — ͤ— ———— ———————— — 2. Seſte. Nr. 490. Trannheimer General- Anzeiger.(Mintag⸗Ausgabe.) Freitag, den 29. Oktober 1920. deutſche Volkspartej, an der Rekrimination wegen des Aus⸗ ſchluſſes der Deutſchnationalen aus der Regierung. Herr Scheidemann nerlangte drohend die ſogenannte Vollſozialiſie⸗ rung, Herr Trimborn lehnte jede Sozialiſierung ab, die die Produktivität ſchwäche und die Diſziplin im Betriebe ſchädige und Graf Weſtarp weiſt ſie rund und nett ab. Und langſam ſchürzt ſich der Knoten. Reichsminiſter Koch, der zu Beginn der achten Stunde das Wort nahm, hat dieſen Knoten noch nicht gelöſt. Er beſchränkt ſich auf einige Richtigſtellungen, und polemiſiert gegen den Grafen Weſtarp wegen deſſen Dar⸗ ſtellung der Oberſchleſiſchen Dinge. Das Kabinett denke nicht daran, aus der Oberſchleſiſchen Autonomie weitere Konſequen⸗ zen zu ziehen und Pleußen zu atomiſieren und wegen der Wahlen würde mit Preußen verhandelt. Die Nachwahlen in Oſtpreußen und Schleswig Holſtein würde die Reichsregie⸗ rung von ſich aus anberaumen und auf die Feſtlegung des preußiſchen hätte dieſes Haus keinen Anſpruch. Dann gab er Herrn Trimborn die Verſicherung, daß das Schulgeſetz, das die Regierung einbringen wolle, ſich jtreng an die Formen der Reichsverfaſſung halten ſoll. Nichts könnte man zu all den Sorgen und Entbehrungen heute weniger ge⸗ brauchen, als einen Kulturkampf und neue konfeſſionelle Zer⸗ klüftung. Dann ging man nach perſönlichen Bemerkungen von Links und Rechts, die zum Teil ſchon perſönliche Angriffe waren, auseinander. Berlin, 29. Oktober.(Von unſerem Berliner Büro.) Es hat faſt den Anſchein, als ob die Ausſprache im Reichstag ich erheblich in die Länge ziehen und auch noch in die nächſte oche hine nreichen werde und zwar beginnt man nun ſchon den Sitzungsanfang auf eine frühere Stunde zu verlegen. Heute wird man um 12 Uhr zuſammenkommen, morgen wohl ſchon um 10 oder 11 Uhr. ute ſtehen zunächſt kleine An⸗ fragen auf der Tagesordnung. Dann wird für die Demokraten Abg. Schiffer ſprechen, für die Deutſche Bolkspartei Dr. Streſemann, für die Unabhänsigen ſtebt Criſpien auf der Rednerliſte für die Linke Däumia, für die K. P. D. Dr. Len. Am Schluß der erſten Rednerreihe wird vorausſichtlich Mi⸗ niſter Simons das Wort nebmen, der dann wobl auch ſchon über den Erfolg unſerer Noten in Sachen der Dieſelmotoren berichten können wird. Sollte dann noch eine zweite Redner⸗ garnitur foloen, ſo wird, für die Sozialdemokraten Hermann Müller, für die Demokraten Dr. Dernburg ſprechen. Abgewieſenes Ciebeswerben. ◻Berlin, 29. Oktober.(Von unſerm Berliner Bürb.) Herr Scheidemann erntet für ſein geſtriges Liebeswerben um das Herz der äußerſten Linken von der Rechten Ul. S. P. bis zur K. P. D. in der Preſſe nur Spott und Hohn. Die„Freiheit“ witzelt vom Sturmgeſellen Scheidemann. Die„Rote Fahne“ erklärt:„Miniſterſtürzerei war ſeine demagogiſche Frage nach den billigen Lebensmitteln, Miniſterſtürzerei war ſeine Forde⸗ rung, Deutſchland ſoll mit Sowjetrußland die Beziehungen aufnehmen, Miniſterſtürzerei der Generalangriff auf Seeckt und die Reichswehr.“ Und in der Tat, diesmal hat ausnahms⸗ die wackere„Rote Fahne“ einmal die. Wahrheit ge⸗ prochen. Sitzungsbericht. (Schluß.) wb. Berlin, 28. Okt. Reichskommiſſar Peters aicde über die Ergebniſſe der Entwaffnungsaktion. Geſetz vermißt Zwangsmaßnahmen, zumal das Gebiet ſehr groß ſei und nur die Polizei zur Verfügung ſtehe, da die Reichs⸗ wehr nicht damit befaßt werden ſolle. Der Weg der freiwilligen Ablieferung habe ſich bewährt. Die Friſt ſei noch bis zum 1. Noy. ausgedehnt worden. Tie Ablieferung ſei ziemlich gleichmäßig er⸗ ſolgt. Jedenfalls ſei nirgends eine größere Lücke feſtgeſtellt worden. Auch auf dem Lande liege keine Zurückhaltung vor. Was die Or⸗ ganiſationen anbelange, ſo hoffe er, daß es bald gelingen werde, auch dieſe zu entwaffnen. Daß mit den Waffen große Schiebungen vorgenommen worden ſind, iſt bekannt. Auch iſt es richtig, daß un⸗ ſichere Elemente ſich in den Beſiß von Waffen geſetzt bahen, Das war z. B. in Potsdam der Fall. Da⸗ Ergebnis der Ablieferung war 809 Geſchütze, 1635 Maſchinengewehre, Flammenwerfer uſw., 17353 000 Gewehre und 11 Millionen Geſchoſſe. auf friedlichem Wege erreicht worden. Abg. Trimborn(Itr.) entnimmt der Rede Scheidemanns den Eindruck, daß die Mehr⸗ geitsſozialdemokraten zu gegebener Zeit die Regierung ſtürgen wollen. An uns hat ſeinerzeit die Schuld an dem Austritt der Sozialdemokraten aus der Regierung gicht gelegen. Wenn die Sozialdemokratie aber gereiſſermaßen eine drohbende Haltung gegen das Miniſterlum einnehme, ſo werde ſie uns gerüſtel finden. Der Redner fordert die Regierung auf, den Bolſchewismus ſcharf im Auge zu behalten. Gegenüber Scheidemann müſe er betonen, daß der Reichskanzler von einem Ausnahmegefſetz gegen die Kommuniſten ni chts geſagt habe. Redner geht ſodann auf die Parteitage in Kaſſel und Halle ein und ſpricht dem Kabinett gegenüber den dort erhobenen Angriffen das unerſchütterliche Vertrauen aus. Was die Angriffe auf den Reichswehrminſſter betreffen, ſo vermiſſe er in Scheidemanns Ausführungen die Forderung der Diſziplin. (Allgemeine Zuſtimmung.) Was die Beziehungen zum Auslande anbelangt, ſo warne er vor ſeder Illufionspolitik. Auch auf das Wahl⸗ ergebnis in den Vereigigten Stagten ſolle man keine großen Hoff⸗ nungen ſeen. Es bleibe weiter der Oſten! Aber zum Teil ſeien auch hier die Verhältniſſe ausſichtslos. Beſſer ſtehe es mit Italien. Polen dagegen hat ſich die ſtärkſte Erbitterung bei uns zugezogen. Der Name„Oberſchleſſen“ ſei dafür der Be⸗ weig. Da müſſe unſer Verhältnis zu Polen ſehr nüchtern behandelt werden. Das Hauptzlel der Diplomatle müſſe die Wiederher⸗ ſtellung der Beziehungen unter den Staaten Europas ſein. Dann werden die Amerikaner berelt ſein, dem gezinigten Europa weiterzuhelfen. An dieſem Kiele muß die Diplo⸗ matie mitkelfen. Lelder komme bei der Beiezung der Poſten im Auslande das tacholiſche Clement nicht entſpechend zur Geltung. Er vermiſſe im Auswärtigen Amte einen Kulturreferenten, der mit dem Miſſ onsweſen betraut werden müſſe. Der Redner kommt ſodann 1 die Notlage einer großen Anzahl von Auslanbsdeutſchen zu ſprechen und verlangt eine aenque Feſtſtellung üder dieſe Notlaze und die Milkel, um dieſe dem Vater ande urückzu dewinnen. Den Süd⸗ tiroleen ſſchere er die deulſche Treue zu. den Kärntnern danke er für das Fpeſthalten am deulſchen Vaterlande. Der Redner geht ſodann auf die einzelnen Poſitionen des Etats ein. Der Fehlbetrag von 48 Milliarden könnte den Staaks⸗ bankerokt empfehlen. Das würde aber den Verluſt der Selb⸗ ſtändigkeit bedeuten. Eine Erhöhung der direkten Steuern ſei nicht mehr möglich. Sparſamkeit und Erhöhung der Ar⸗ beitsleiſtungen ſei die Hauptſache. Die Zahl der Beam⸗ ten müſſe überall herabgeſetzt werden. Wir brauchen ein feſte⸗ Programm, das allerdings weder den reinen Sazialismus, noch auch den bisherigen Hiberallsmus bedenten fönne Eine Schwächung der Pradukion düörſte die gerſanſe Solalſſſerung des Hohlenber⸗baus rie mit ſic) rtigen birde ein? E rung der Proßueiſe Eſde des deihes bedzuten. Die Ernährungsfrage itt für uns gustchla⸗gebend. Pie Swang⸗wirtſchat mufte follen. Ein groser Neil der Landwirte ſei loyal geweſen. Viele aber hätten ſich die Verbältniſſe zunußze gemacht. Bedauerlich ſej es, daß dies auch auf die Induſtrie übergreife und ur Ausbeutung der Notlage führe. In der Schulfrage ſtehe ſeine Partel entſchieden auf der Innehaltung des Weimarer Schulkompro⸗ Alles dies iſt nut zur Nolgs boben und dawit daz Die Beſeßung dez Ruhrbezirkes N miſſes. Jedem Wunſche, ein anderes Schulgeſetz vorzulegen, werde ſeine Partei in ſchroffer Oppoſition entgegentreten. Was die Neugliederung Deutſchlands anbelange, ſo erinnere er daran, daß in Preußen demnächſt die Friſt ablaufe, die durch Artikel 167 der Verfaſſung geſtellt ſei. Demzufolge ſeien zahl⸗ reiche Gebiete berechtigt, durch Volksabſtimmung über ihr weiteres Verbleiben bei Preußen ſich ſchlüſſig zu machen. die R heinlande werden z. B. von dieſem Recht Gebrauch machen. Hier müßte dle Reichsregierung die Führung in die Hand nehmen. Wir wollen keinen Einheitsſtaat nach franzöſiſchem Muſter, aber ein krü ftiges Reich. Der Redner ſchließt mit dem Spruch: Haltet feſt am Reich! Abg. Graf Weſlarp(deutſchnall.) erinnert an den lebhaften Widerſpruch aller Parteien gegen die Schaffung des polniſchen Staates 1916. Heute werde wohl jeder⸗ mann dieſen Beſchluß bedauern. Jetzt wollen bie Golen ſich ohne Volksabſtimmung und mit Gewalt in den Beſitz Oberſchleſiens ſetzen. Das wiſſe die Regierung bereits ſeit dem Frühſahr. Die Denkſchrift, 777 7 die Regierung zu der Frage verfaßt habe, ver⸗ ſage aber in pielen Punkten. Die Antwork der Gegner auf unſere Noten ſel in ihr nicht enthalten. Die Reglerung habe auf ihren Proteſt gegen die Waffenlager in der Note vom J Mai überhaupt keine Antwort erhalten. Weiter aber habe ſte nichts unternommen. Warum habe die Regierung im Auguſt den polniſchen Aufſtand nicht niedergeſchlagen mit Gewalt;. Der Fe 808 in Breslau ſei verſtändlich ange⸗ ſichts der Zuſtände in Oberſchleſten. Von der Exklärung, die Mi⸗ niſter Simons damals abgeben mußte, müſſe er ſagen, daß ſie die unge Sühne fei, die die Geſchichte kenne. Ueber die Ausſichten der Abſtimmung in Hberſchle⸗ ſie n ſei zu ſagen, daß die Regierung mit mehr Energie für die Freiheit der Abſtimmung eintreten und daß der Reichs⸗ tag dies durch einen Beſchluß bekunden müſſe. Wenn ferner aus Oberſchleſien durch die Verteilungskommiſſion uns nicht mehr Kohlen zugewieſe, werden, können wir das Spaabkommen nicht einhalten. Die Regierung gehe gegen die Bedrückungen der leen Bevölkerung in Polen nicht ſcharf genug vor. Ober⸗ ſchleſien ſei keine innere Frage Polens, ſondern eine Angelegen⸗ hit, der deutſchen Allgemeinheit, deren Schuß im Friedensvertrag feſtgelegt und für die auch wir einzutreten härten. Die Regierung 5 ihren feſten beſtimmenden Willen bekunden und eine feſte Hand zeigen, um das Abſtimmungsverhältnis günſtig zu beeinfluſſen. Dder Autonomieentwurf 15 nicht ſehr glücklich. Die Leute, welche eine Zerſplitterung Preußene wollen, ſitzen meiſtens im Zentrum. Gegen den Plan des Abg. Trimborn lege er en ein. Eine Wiederaufrichrung ſei nicht möglich, ohne ein ſtarkes einiges Preußen. Die Vaterlandsliebe ſteht bis weit in die Reihen der Arbeiter. Preußiſche und deutſche Intereſſen ſind identiſch. 8 Redner wendete ſich dann der auswärtigen Politik Die Genfer Konferenz ſchwebe noch immer in der Luft. Maß⸗ gebend für die Frage, was wir leiſten und abgeben können, kann nur unſere Auslandsſtatiſtit ſein. In Bruſſel habe die Regierung eine Denkſchrift überreichen laſſen, in der viele Fehler enthalten ſind und die kein richtiges Bild unſerer Ausfuhrziffern bietet. Der Verſailler Vertrag kann keine Grundlage für die Herſtellung guter Beziehungen zwiſchen Frankreich und uns ſein, wie unſer Vertreter in Paris geſagt habe. Er müſſe gegen dieſe Auße⸗ rungen entſchieden proteſtieren. Die Notwendigkeit einer Aen⸗ derung dieſes Vertrages müſſe daher das Ceterum Cenſee des ge⸗ ſamten deutſchen Volkes ſein.“ Redner proteſtiert gegen die geforderte Auslteferung von Milchkühen und fordert eine energiſche Stellungnahme der edne Hesert dieſe Forderung. Außerdem müſſe ſie gegen de vielfachen Vertragsverletzungen energiſch einſchreiten, für das Feſthalten unſerer Kolonien eintreten und gegen die Drohung mit dem Einmarſch ins Ruhrgebiet Front machen. Gegenüber dem Abg. Trimborn nimmt Redner die Landwirke in Schutz. In der Soztaliſierungsfrage ſei ihm das Ver⸗ halten der Deutſchen Volkgpartei nicht klar. Die Sozialdemokratie wolle aus der Angelegenheit eine Machtfrage machen. Die Zulaſſung von Sinowjew hätte die Regierung nicht genehmigen dürfen und gegen die bon den Gewerkſchaften verſuchte Neben⸗ regierung energiſch einſchreiten müſſen. Der ſchlimmſte Schlag ſei die Abrüſtung geweſen. Redner entwickelt dann das deutſch⸗ nationale Programm. Die Partei müſſe mit der Oppoſitions⸗ rechnen. Die Beſchimpfungen des Offigierskorps durch Sche demann fordere den allerſchärfſten Proteſt heraus. Mit der marxiſtiſchen Pariei Scheidemanns und Mullers gebe es 8 ſeine Partei teine Zuſammenarbeit.(Zuſtimmung und Heiter⸗ eit.) Will die Sozialdemokratie im Februar oder März, wie ver⸗ lautet, die Regierung ſtürzen und ſollten Neuwahlen tommen, ſo ſehen wir dem gerne entgegen. Reichsminiſter Koch polemiſtert gegen den Vorredner. Die Errichtung des polniſchen Staates ſei aus militäriſchen Gründen erfolgt. Die Autonomie Oberſchleſiens ſei eine zwingende Not⸗ wendkgkeit. Die Hauptſache ſei, daß Oberſchleſien bei Deutſchland bleibe. Die Regierung ſei aber nicht gewillt, dieſes Beiſpiel Ober⸗ ſchleſtens gaf andere Landesteile auszudehnen. Auf die übrigen Angriffe Weſtarps wird Miniſter Simons, morgen antworten. Die Regierung werde ſich genau an das Schulkompromiß halten. Nach perſonlichen Bemerkungen des Abg. Ledebour, Trim⸗ born und Graf Weſtarp vertagt das Haus die Weiterberatung bis Freitag mittag 12 Uhr, Vorher: Anfragen, Interpellationen und Heinere Vorlagen. Schluß gegen 8 Uhr. 1* Die polikiſche Ausſprache im baperiſchen Oandtag. c München, 29. Okt.(Pr.⸗Tel.) Wie Präſident König⸗ bauer in der cbigen Landtagsſitzung mitteilte, ſoll nach den Dispoſitionen des Aelteſtenrates in der nächſten Woche keine Vollſitzung ſtattfinden. Es wird nur der Finan ausſchuß und Wirtſchaftsausſchuß tagen. Die erſte Vollſitzung ſoll am 9. No⸗ vember abgehalten werden. un die Tagesordnung dieſer Sitzung wird der Etat des Miniſteriums es Aeußern, mit deſſen Beratung die große politiſche Ausſprache verbunden wird, geſetzt werden. Die ſollen künftighin eine längere Dauer erhalten. Der Präſident knüpfte daran die Mahnung an die Redner, ſich eine weiſe Selbſtbeſchränkung aufzuerlegen, da nicht nur der Haushalt für 1920, ſondern auch jener für 1921 zu erledigen iſt. München, 28. Okt.(WB.) Die ſozialdemokra⸗ tiſche Fraktion des bayeriſchen Landtages brachte heute folgenden Drinolichkeitsantrag ein. Die Unter⸗ zeichneten verlanſen de Ein etzung eines Unterſuchungs⸗ ausſchuſſes. Gegen die Organe der Polizeidirektion München wird der Vorwurf erhoben, daß ſie eine Organſſation gebildet, die ſich zur Aufgabe geſtellt hät, Menſchen gewaltſam zu be⸗ ſeitigen: Beweismaterlal und Zeugen ſtehen zur Verfügung. Da Gefahr in Verzug iſt, beantragen wir, der Landta wolle beſchließen, daß der Habs altausſchuß beauftragt werde, die Angelegenheit in ſeiner heutigen Sitzung zu unterſuchen. Am Schluß der heut gen Plenarſitzung wurde vom Vizepräſiden⸗ ten Auer dieſer Antrag zur Verleſung gebracht. Das ganze Haus erklärte ſich mit der ſofortigen Behandlung im Aus⸗ ſchuß einverſtanden. 8 Die heße gegen die orgeſch. Dresden, 28. Okt.(WB.) In der'tzung der Vol'skammer cab der Miniſter des Innern ror Eintritt 1 die Taego.) nun? zu den durch die Preſſe gegen enen Mit ⸗ tellungen üder die'emniter Vorgänge unid angeblichen Beſtrebunben der Orbeſch, Beamt“ und Offiziere der Reichs⸗ wehr und Landesvoli“e für ibre reaktionären Beſtrebungen zu gewinnen, eine längere Elklärung ab, in der er u. a. ſagte, die Regierung verurteile die fortaeſeßte Unruheſtiftung im ſtaatlichen Leben und die Verleitung von öffentlichen Or⸗ nitzer Vorfälle in Betracht kämen, habe das Miniſterium des Innern die Offiziere der Landespolizei, Hauptmann Konradi und Leutnant Scholle ſofort ihres Dienſtes enthoben und eine ſchnelle unparteiiſche Unterſuchung angeordnet, mit deren Führung ein Beamter aus dem Miniſterium des Innern ſo⸗ wie ein Kommiſſar der Landespolizei beauftragt worden ſei. Die Regierung laſſe im übrigen das Gebahren der Orgeſch und ihrer Anhänger in Sachſen ſtändig ſcharf überwachen. Nachdem dieſe Erörterung in Oſtſachſen gleichfalls der Ver⸗ mutung Raum gegeben hatten, daß auch hier die Orgeſch eine Verbindung mit der Reichswehr anſtrebe, ſei das Wehrkreis⸗ kommando 4 zur Berichterſtattung an das Reichswehrminiſte⸗ rium aufgefordert worden. An das ſächſiſche Volk aber richte die Regierung das dringende Erſuchen, die Ruhe zu wahren und ſich nicht provozieren zu laſſen. In der folgenden Aus⸗ ſprache erhoben die Redner der Rechten entſchieden Ein⸗ ſpruch gegen dieſe einſeitige Darſtellung der Chemnitzer Vorgänge durch den Miniſter, während im übrigen die Meinungen des Hauſes weit auseinander⸗ gingen. Nach Erledigung der Tagesordnung wurde die vor⸗ ausſichtlich letzte Sitzung der ſächſiſchen Volkskammer durch den Präſidenten geſchloſſen. Am 14. November finden die Neuwahlen ſtatt. Am 7. Dezember wird wahrſcheinlich der neue Landtag zuſammentreten. Bis dahin gilt die Volks⸗ kammer als verfaſſungsmäßiger Landtag. Dresden, 28. Okt.(WB.) Die Chemnitzer Volksſti mme hatte ſächſiſche Reichswehrformationen beſchuldigt, die Aus⸗ rüſtung von Orgeſch⸗Bataillonen übernommen zu haben, und in Verbindung damit auch mehrere Namen von Offizieren genannt. Dazu erklärt das Wehrkreiskommando 4: Weder in Zeithain, noch in Frankenberg, noch an irgendeinem an⸗ deren Orte des Wehrkreiſes iſt von Reichswehrformationen die Bewaffnung oder Ausrüſtung eines Chemnitzer oder irgendeines anderen Orgeſch⸗Bataillons übernommen wor⸗ den. Weder der General a. D. Senfft von Pilſach noch ein onderer der in der genannten Veröffentlichung angeführten Offiziere gehören der Reichswehr an. Zwiſchen der Orgeſch und der Reichswehr beſtehen keine Abmachungen. Deulſches Reic. Die Lage des deutſchen Eiſenbahnweſens. 82 München, 29. Okt.(Priv.⸗Tel.) Unterſtaatsſekretär von Frauendorfer iſt nun von der Goslarer Eiſenbahnkon⸗ ferenz wieder in München eingetroffen. Die Konferenz kam zu dem Ergebnis, daß unter keinen Umſtänden die Defizitwirtſchaft im deutſchen Eiſenbahnweſen weiter gehen darf, werden ſoll. gen der Eiſenbahner allenthalben zunehmen. In politiſcher Beziehung ließen die Verbältniſſe allerdings noch zu wünſchen übrig, da namentlich in Mitteideutſchland die rad kale Strö⸗ mung immer noch vorherrſcht. Sie bezweckt das deutſche Eiſenbahnweſen als Waffe im politiſchen Kampf zu benützen. Der FJall Hermes. Berlin, 29. Okt.(WB.) Laut Freiheit hat die USP.⸗ Fraktion des Reichstages im Reichstage einen Antrag ein⸗ ebracht, der wie folgt lautet: Auf Grund des Arktikels 34 der eichsverfaſſung wird eion Unterſuchungsausſchuß eingeſetzt, hobenen Vorwürfe zu prüfen hat. Die Waffenablieferung. Berlin, 29. Okt.(WB.) Entwaffnung geſtern im Reichstag mitgeteilt hat, wurden rund 1 753 600 Gewehre, 800 Geſchütze, Flammenwerfer, Minenwerfer und ähnliche Wurſvorrichttngen, 11 000 Ma⸗ We ſowie 11 000 000 Schuß Handwaffenmunition fl cht entſprechend angezeigt. Die Friſt der freiwilligen Waf⸗ enablieferung läuft am Montag, den 1. November ab. Es iſt nochmals dringend allen Waffenbeſi ern anzuraten, die ab⸗ leae ehneen Waffen ſchleunigſt abzugeben. Nach wei⸗ teren Erklärungen des Reichskommiſſars in der heutigen Laufe des Novembers überall dort erfolgen, wo der Verdacht beſteht, daß Waffen verborgen gehalten werden. Jeder, bei dem alsdann Waffen gefunden werden, hat ſchwere Frei⸗ heitsſtrafen zu erwarten. Baden. Kanaliſierung. Von gang beſonderer Seite wird uns geſchrieben: kanaliſierung Ladenburg—Mannheim ſind kurzfriſtig ausgeſchrieben. beiten alsbald erfolgen. So erfreulich die Tatſache des unmittelbaren Beginns der Bau⸗ arbeiten iſt, ſo befremdlich muß es ſein, daß die Arbeiten nach einem Entwurf aufgenommen werden, zu dem der vom Reichsverkehre⸗ miniſter eingeſetzte Waſſerſtra 85 nbeirat noch gar keine Stel⸗ lung genommen hat, über den die fahren noch gar nicht durchgeführt wurde. Dieſes Vorgehen muß bei einem demokratiſch ſein wollenden Staate ſtark befremden. Soll der Waſſerſtraßenbaubeirat nur ein Dekorat onsſtück ſein, dann hätte man ihn überhaupt weglaſſen ſollen. Nachdem er äber einmal da iſt, muß er vor Inangriffnahme Stellung zu dem zur Ausführung vorgeſehenen Entwurf nehmen, damit ſeine Vor⸗ ſchiäe rechtzeitige Beachtung finden können. on jedem privaten Unternehmen wird verlangt, daß das ge⸗ Baues durchgeführt iſt, der Staat ſetzt ſich ſcheinbar einfach über 5 geſetzliche Beſtmmung hinweg und beginnt mit den Arbeiten ſelbſt auf die Gefahr hin, daß em Teil derſelben wieder beſeitigt werden muß und die dafür aufgewendeten Gelder umſonſt ausge⸗ geben werden.: Wann und wie ſoll hier Wandel geſchaffen werden? und die Schiffahrtstreibenden gehört! Wann endlich wird das waſſerpoligeiliche Verfahren eingeleitet! Letzte Meloungen. Das Ende des engliſchen Bergarbeiterſtreiks. m. Köln, 29. Okt.(Pr.⸗Tel.) Der Sonderberichterſtatter der„Köln. Itg.“ drahtet aus London: Der Ausſtand der Bergarbeiter iſt beigele gt worden. Drohender Ausſtand in der Frankfurter Mekallinduſtrie. Frankfurt a.., 28. Okt.(Priv.⸗Tel.) Die Organiſation über die Zab lung des 10orozentigen Steuerabzuges und die Fraedgeeg der Kurzarbelter zum 1. Norember gekün⸗ gt. ganen zum Treubruch auf das ſchärfſte. Soweit die Chem⸗ hierin eine Machtfrage und iſt willens, evtl. zum Streik zu ſchreiten. wenn nicht der Zuſammenbruch unvermeidlich Erfreulich war die Feſtſtellung, daß die Leiſtun⸗ der die gegen den Reichsernährungsminiſter Hermes er⸗ Wie der Reichskommiſſar für eliefert und beſchlagnahmt oder der geſetzlichen Melde⸗ Saed des Reichstages werden örtliche Durchſuchungen im e Die Inangriffnahme der Bauarbeiten für die Necka⸗- Kleinere Loſe von Ecdarbeiten für die unterſte Strecke der Neckar⸗ Allem Anſchein nach ſoll die Vergebung und Inangriffnahme der Ar⸗ 05 1 chiffahrttreibenden noch nicht ge⸗ hört wurden und für den das waſſerpoltzeiliche Genehmigungsver⸗ ſetzlich vorgeſchriebene Verfahren von der eines Wann endlch wird der Waſſerſtraßenbaubeirat einberuſen der Arbeitgeber in der Metallinduſtrie hat das Abkommen — Wie der Vorſizende des Gewerkſchaftskartells heute Abend in einer Verſammlung mitteilte, ſteht die Arbeiterſchaſft ⁵⁶ S829g289 N 3. Seite. Nr. 490. — MWannßheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) müſſen, all das iſt keine Hexerei. Und ſeitdem daraus kein Geheimnis mehr— emacht wird, iſt aus dem„Zauberer“, der mit Teufel und Hexe einen lutunterzeichneten Pakt geſchloſſen, ein liebenswürdiger, witziger Unter⸗ halter geworden, und das ängſtliche Staunen der Zuſchauer hat ſich in frohe Aufmerkſamkeit verwandelt. Dieſen Eindruck vermittelt aufs beſte das Freitag, den 29. Oktober 1920 Am Montag. den 1. November(Allerheiligen), fällt die Abendausgabe aus. Die Mittagausgabe erſcheint um 312 Uhr. Vir bitten deshalb, uns Anzeigen läugſtens bis Montag vor⸗ ———— Hodetne Damen- 9˙ uinder-Hleſdung mittag 9 uhr zu übermileln. Die Geſchäftsſtelle. Nus Staodt und Land. Die Manngeimer Karioffelverſo.gung ſtockt immer noch. Es beſteht leider auch keine Ausſicht, daß in den tuſſeſten, Tagen hierin eine fühlbare Aenderung eintritt. Der Kar⸗ ſfeltleinhandel in der Innenſtadt ſcheint völlig ausverkauft zu haben. 5 in den Vorſtädten, die offenbar vorzugsweiſe beliefert werden, duumnte man geſtern noch einige Pfund ergattern, wenn man von Ge⸗ beld und Beharrlichkeit im Suchen nach den noch nicht völlig verſieg⸗ ln Kartoffelquellen beſeelt war. Der Großhandel beſtreitet, daß er fü inde geweſen ſei, die nunmehr eingeriſſenen unhaltbaren Zu⸗ bünde zu verhindern. Die Großhändler haben ſich unterſchriftlich erpflichten müſſen, nicht mehr als 25 Mark für den Zentner zu be⸗ 0 len. Die Bauern gehen zu dieſem Preiſe aber kein Pfund mehr deraus, Sie behalten in der Erwartung, daß ſie in einigen Wochen doppelten Preis bekommen werden, die Kartoffeln im Keller wohl heiwabrt odec liefern ſie an ihre Genoſſenſchaften ab. Ein Mann⸗ eimer Großhändier, der acht Tage lang das Bauland bereiſt hat, ußte unverrichteter Sache wieder hierher zurückkehren. Er hat nicht mur keine Kartoffeln aufkaufen können, ſondern auch noch beträchtliche koſten auf Verluſtkonto zu buchen. Der betreffende Großhändler hat feſtſtellen können, daß den Landwirten von ihren Genoſſenſchaften u dem regierun ſeitig feſtgelegten Höchſtpreis von 25 Mark eine * ve 4 von.50 bis 2 N. ſir den Zentner verſprochen ird. Es iſt klar, daß der Großhändler dieſe Sondervergütung nicht udlen kann, wenn er ſich nicht ſtrafbar machen will! Vom Lagerver⸗ galler in Königshofen wurde erklört, daß die bei ihm eingehenden ffeln nach Mannheim weitergeliefert würden. Man muß fragen: dis weiche Hände gelangen denn dieſe Kartoffeln? Jedenfalls nicht ö zum Kleinhandel, denn ſonſt würde nicht die geradezu beäng⸗ ligende Ebbe herrſchen. ½ Wir meinen, die Regierung muß ſich unverzüglich zu ganz ener⸗ ſiſchen Maßnahmen aufraffen, damit Schlimmes rerhütet wird. So 52 jetzt, kann es in der Kartoffelverſorgung nicht mehr lange weiter⸗ mhen. Die Geduld der Verbraucher iſt erſchöpft. Den Landwirten 120 mit aller Deutlichkeit zu verſtehen gegeben werden, welche helluren Gefahren ſie heraufbeſchwören, wenn ſie die jetzige Zurück⸗ Maegeben werden muß, daß der Worte genug gewechſelt worden ſind. an will Taten ſehen. Mit den ſchärfſten Zwangsmaßnahmen muß diden dieſenigen vorgegangen werden, die nicht einſehen wollen, daß — Kartoffeln zu den Lebensmitteln gehören, die keine Bewucherung peottagen. Die freie Bewirtſchaftung hat ſetzt eine ſtarke Belaſtungs⸗ ⸗ auszuhalten. Verſagt diesmal der Landwirt, dann wird es wer ſein, gegen die Beſtrebungen auf Wiedereinführung der dwangswiriſchaft anzukämpfen. Aitſtadtrat Franz Freyltag f. zu Kurz vor Redaktionsſchluß ging uns die ſchmerzliche Mitteilung 0 daß in der verfloſſenen Nacht Herr Altſtadtrat Franz Freytag 15 kurzem Krankenlager im vollendeten 75. Lebensſahr ſanft ent⸗ bürafen iſt. Wir werden auf den Lebensgang des verdienten Mit⸗ gers im Abendblatt zurückkommen. Fucd Ein Erdbeerenſträußſchen aus nahezu reifen Früchten, grünen 92 chtanſätzen und Blüten beſtehend, wurde uns geſtern von einem eſer un eres Blattes überreicht, der es in ſeinem Garten in D 7 bepflͤckt hat. Achtzigſter Geburtskag. Ein hochgeachteter Mitbürger, Herr daref Jaufmann, früher Teilhaber der Firma Rub u. Jauf⸗ Jubn, begeht am 30. Oktober ſeinen 80. Geburtstag. Der durctar blickt guf ein geben reich an Arbeit und Erfolg, geſeanet Mich wahre Menſchenfreundlichteit und ſtiles Wohltun, Zurüc eſtleiwen zahlreichen Freunden und den Vereinen und Körper⸗ chälen, die Herrn Jaufmann als wortvollen Mitardeſter hoch⸗ berben, bringen wir dem Jubilar unſere aufrichtigen Glückwünſche Das Jeſt der goldenen Hochzeit feiert am morgigen Sams⸗ gorrerr Frn e fner alt ſeiner Eheſtan Emilte ged. umann von hier. Vereinsnachrichten. es Stiſtungsfeſt des Stenographen⸗Vereins Stolze⸗Schrey findet Pahftag⸗ den 31. Oktober im Saale des Friedrichparkes ſtatt. Das reich⸗ de Programm verbürgt einen genußreichen Abend.(Siehe Anzeige.) bveronfgungeg. Mäelt Sallacag-Thecter. Geſchwindigeit und außerordentliche Geſchick meiſten Verſuche gelingen auch überraſchend gut; Spieiplan des Vationni-Theater- Bellachini⸗Theater, das wieder einmal im Kaſinoſaale gaſtiert und 172 bekannten Anziehungskraft nichts eingebüßt hat. Waldemar Hofero iſt ein graziöſer und gewandter Künſtler. anmutig, ſeine Scherze bei ine Experimente ſind aller Volkstümlichkeit Und das muß beſonders heute wo wirkliche Kunſtſtätten der Verrohung anheim⸗ zufallen drohen, nachdrücklich anerkannt werden. Auch bei den wiſſenſchaft⸗ lichen Experimenten auf dem Gebiete der natürlichen Gedankenübertragung iſt das Publikum, von Waldemar Hofero geleitet, ganz bei der Sache. Die ngen appt es nicht ſofort ent⸗ ſteht meiſt große Heiterkeit, und das Publikum fühlt ſich in allen Fällen gut unterhalten. Und tritt erſt das„Geiſterhaus“ in Aktion, in das ein ge⸗ feſſeltes Medium eingeſchloſſen wird, das darin aber dennoch wie der Teufel ſelbſt hauſt und ſein Opfer geliefert bekommt, das es bis aufs Hemd ent⸗ kleidet— wie die Rufe des Verhexten aus dem Hauſe beſagen— dann will das ſchallende Gelächter überhaupt kein Ende mehr nehmen. m. Künſtlertheater„Apollo“. Heute abend findet die Erſtaufführun der überall mit großem Erfolg angeführten Komödie„Am Dirndlhof ſtatt. Das gleiche Werk geht morgen zum Ehrenabend des Direktors Kaver Terofal in Szene und wird Sonntag nachmittag und abends als Abſchiedsvorſtellung gegeben. Am Montag, den 1. Nopember beginnt mit dem neuen Varieteprogramm ein perſönliches Gaſtſpiel des ühmten Meiſterdetektiv Erik Jan Hanuſſen. Der Entdecker des Banknoten⸗ diebſtahls der Oeſterreich⸗Ungariſchen Bank, der längere Zeit als Detektiv und Wünſchelrutengänger im Dienſte der öſterreichiſchen Kriminalpolizei ſtand und Abteilungsleiter an der Klinik des Profeſſor Dr. Max Oſter⸗ mann, Wien, iſt, wird, wie überall, ſo auch hier mit ſeinen Experimentier⸗ „Darbietungen größtes Staunen hervorrufen. Außerdem iſt in dem unge⸗ mein reichhaltigen Programm Hans Hauſer, Deutſchlands beſter Cha⸗ rakterkomiker, nach langjähriger Abweſenheit verpflichtet. 3 Kabarett Rumpelmayer. Wie nunmehr feſtſteht, wirkt bei dem beutigen Ehren⸗ und Benefizabend des Mäünchner Humoriſten und Schriftſtellers Kurt Graf außer Herrn Taver Terofal, das aus⸗ gezeichnete Schlierſeer Trio unter Leitung des Herrn Schwarz mit. — Neues Theater Ontod.] Vorstellune[3 Vorstenluns 3 29. F. Verpil der Miete Abteil. D. Zum Best. d. Chorperson.: Carmen 6 30. S. 13 CDie Braut von Messina 7 31. S. 12 BDer ſliegende Holländer[s Zwangseinquartierung 7 ng in der Kartoffelablieferung nicht aufgeben. Wobei allerdings Aus dem Lande. Inthroniſalion des neuen Freiburger Erzbiſchofs. WITB. Freiburg 1. Br., 28. Okt. Feierlich hallten die Glocken der katholiſchen Kirchen Freiburgs in den nebligen Morgen binein, während ſich um 8 Uhr die auswärtige Geiſtlichkeit in der Convikts⸗ kirche verſammelte, um alsdann im feierlichen Zuge ſich nach dem Münſter zu begeben, wo heute vormittag die Konſekration und Inthroniſation des neuen Erzbiſchofs Dr. Karl Fritz ſtattfand. Ungefähr 300 Geiſtliche der Erzdiözeſe hatten ſich verſammelt, um ihren neuen Oberhirten beim Eintritt in ſein neues hohes Amt zu begrüßen. Einen beſonderen Schmuck hatte das Innere des Münſters nicht angelegt, nur der Hochaltar wies einen beſcheidenen Schmuck an Tannengrün auf. Zur heutigen Feier hatten ſich u. g. eingefunden: Biſchof Paul Wilhelm v. Keppler⸗Rottenburg, Biſchof Dr. Damian Schmitt⸗ Fulda, Miſſionsbi chof Walleſer⸗Säckingen, Erzabt Walzer von Beuron, Abt Wacker von Oelenberg, Domdekan Benedix⸗ Mainz, Domkapitular Laun⸗Rotlenburg. Als Vertreter der badiſchen Regierung waren erſchienen Staatspräſident Trunk, Finanzminiſter Köhler, Miniſterialdirektor Geh. Regierungsrat Schmidt, als Vertreter des Kultusminiſteriums. Für die Stadt Freiburg waren erſchienen Oberbürgermeiſter Dr. Thoma, für den badiſchen Landtag neben zahlreichen Abgeordneten Präſident Dr. Kopf. Ferner ſah man Vertreter der Univerſität, der katho⸗ liſchen Jugendvereine, des katholiſchen Geſellenvereins, des katho⸗ liſch⸗kanfmänniſchen Ve eins Läticig. der höhe en& hronſta ten, der katholiſchen Studentenſchaft, des katholiſchen Oberſtiftungsrates, des exzbiſchöflichen Bauamtes, der erzbiſchöflichen Stiftungsverwaltung. Weitere katholiſche Vereine waren durch Abordnungen mit ihren Fahnen vertreten. Um halb 9 Uhr wurde Erzbiſchof Dr. Karl Fritz durch das Domkapitel, die ſtädtiſche Geiſtlichkeit und die Dekane der Erz⸗ diözeſe aus dem erzbiſchöflichen Palais abgeholt und durch das Hauptportal in das Münſter geleitet. Beim Verlaſſen des erz⸗ biſchöflichen Palais wurde der Erzoiſchof durch den Domkapitular Mutz namens der Geiſtlichkeit begrüßt. Das Innere des Münſters war dicht beſetzt. Stadtdekan Dr. Brettle verlas von der Kanzel das päpſtliche Beſtätigungsſchrei en. Die Weihe ſelbſt er⸗ folgte nach den Vorſchriften des Pontificale Romanum, während der die vom Domkapellmeiſter Schweitzer komponierte Feſtmeſſe ertönte. Sie wurde vollzogen vom Biſchof Dr. v. Keppler⸗ Rottenburg, der aſſiſtiert war vom Weihbiſchof Dr. Knecht⸗ * — FSCHER-RIFOH., FE J. Ij-. Fernspr. 7631 u. 6525 Hlegante Heſzꝛmànte/ Helzhaus Hunze 2 6. Tel. 6834.35 Flegantèe amenhiite Hugo Zimmern Hunststrabe— 2. 9 Spegiaſhaus füs Herren: und ſmabenbellelbung FEIVCFELHORN& STOGRN Feine Nabschneidete/ fùr Herren und Damen Denhen Sie an Stoffe, 50 qdenlen Sie an S KMRNAHNN O 3. 7, J. und ſl. Stoot. Planhen Vottehafte Kaufgeſlegenpheſten/ Aparte Oa men-und HinderHonfehtion 8. KHFAN& C Hatacdeplatz O. J Teppiehe. läufer COLVN& HAHN- N. ię Jsch- und Dxandecken Varenhaus iERN SchHnoll En& cę Planien G- B/usen Stichjacken- Hodewaren A. Mlrzweiſer yach, 6 D J. S- He radeplatz Hilfe ſodenen beſonders konſtruierte Hilfsapparate und etwas Muſik zu — en, da verſchiedene verräteriſche Geräuſche übertönt werden Freiburg und dem Biſchof Schmitt⸗Fulda. Nach der Weihe, .. ð ð? ð dieſes wütende und hinterliſtige Tier mit ſeinem Biß einflößt, tötet ſelbſt ſo große Tiere wie eine Kuh und ein Pferd. Theater, Kunſt und Literatur. Die neuen Frankfurter Kammerſpiele werden am 1. De⸗ zember mit dem„Köntg“ von Hans Johſt offuet. Das Deutſche Operuhaus in Charlotteuburg bereitet die Uraufführung der Oper„Der Kammerſänger“ von Paul Schein⸗ pflug vor. Der Oper liegt das Luſtſpiel„Kammermuſik“ von Heinrich Ilgenſtein zugrunde. oie Etage tur Stofte SA¹e⁵O& C O. J am Patadepſate laumans oureb cen fsuαO J. Berliner Theater. dhe Flicht wärs, ner von einer Uraufführung im Komsdienhaus, Fachr uen Luſtbarkeit von Bernauer und Schanzer„Die⸗ führun mit Lala“ zu erzählen. Doch wie das! Dieſe Urauf⸗ ſpielers“ dieſe Urluſtigkeit iſt Max Pallenberg, der Schau⸗ WMan macht ſich lächerlich, wenn man daneben noch von del f ſpricht. Denn das Stück.. Aber Pallenberg hat ſchon 00 clechtere Mähren dreſſrert. Ein Verdienſt der Bernauer und 0 enzer iſtg, de ſerd und ein Sattel ger chtet zu en, d er; aarreig 5 Das alte, mit neuem Die Münchner Oper bringt in der nächſten Woche„Das beapbzaund te bzaum 9 iſt? S renöter, der ſeiner bit⸗ Spieslwerk! von Franz Schrecker in der ſogenannten„Mün⸗ ſcn Neiiaſſaht Jar⸗ ein N entläuft,— 5 Bearbeitung! zur Urauffuhrung. In der urſprünglichen let ber auf allen Stationen ſeines Sündenpfades in die Neſſeln Faſſung hieß das Wert Das Spielwerk und die Pringeſſin Der erf Bekannt? Nen! Denn Pallenberg, obwobl in jedem Augen⸗ Komponiſt hat das Werk nach den Erfahrungen der Wiener Ur⸗ fal und feſtgebunden an die Methode ſeiner Extempores wech⸗ aufführung im Jahre 1912 grundlich umgearbeitet. der 5 quellendes Waſſer. Immer neu! Immer friſch! Immer Goethes Erben abgewieſen. Der Verſuch der ſogenannten Funenmenſch als Komiker. Seht genauer hin: Hinter dem Erben Goethee, auf die neuentdeckte, Goethe zugeſchriebene Joſeph⸗ Geſtaltebator des Unſinns, ſeht ihr den Schattenriß eines großen Handſchrift Urheberrechte geltend zu machen, iſt von der Ham⸗ 5 Hermann Kiengl. ſburger Staatsanwaltſchaft, bei der Strafverfolgung beantragt war, 225 abgewieſen worden. Die Staatsanwaltſchaft nimmt an, daß der Kleines Feuilleton. Beweis für Goethes Urheberſchaft nicht erbracht ſei und ſelbſt wenn Tödliche Tierbiſſe. er erbracht wäre, würde dies Jugendwerk nicht zu ſeinen privile⸗ bruder Affenb eß, durch den die ſchwere Krankheit des Königs von gierten Werren ehören. Das Werk iſt ſoeben in Hamburg er⸗ 1 entand verurſacht wurde, iſt eine ſo ſeltene Erſchemung, daß Nan ſchienen. g don Ufene ein Attentat vermutete. Gewöhnlich haben die Biſſe Spezial-Hontektiohs-Habs SOHHIFLIN&Æ gegrundet 1881 Beceutend ve grogefte Abtehlung fi- e/egante Damen- udHHindeHLHoden 20 besonde/s vorteſihatten Preſsen Kunſt und Wiſſen in Mannheim. den alen nicht ſo verhängni Es iſt aber falſch, wenn knd a 85 gnisvolle Folgen. Es iſt Theaternachricht. Wegen mehrfacher Erkrankungen im 3 bner aus de⸗ Aapeuag der Tiere auf die Geſähtluchtert der von Perſcnal wird am Songtag, den 31. Ollaber im Nationaltheater Höbe/ und Del,oratlonen n 5 5 105 oderrurlachten Bißwunden ſchl eßen will. Der Biß eines Pfer⸗ aämen eines Eſels, die doch beide nur reinliche Speiſe zu ſich dſes Funuft bäufig Vergiftungserſcheinungen hervor Der Biß Niegendundes dagegen, der ahnliche Nahrung hat, iſt in der über⸗ dan etlben Anzahl— Falle harmlos. Die Ratte nährt ſich von u Malten Dingen, und dech wird jeder Ratrenfänger Dutzende anſtelle des„Oberon“ Richard Wagners„Der fliogende Hol⸗ län der“ gegeben. Lniſe Schalt. Zu dem heute abend in der Harmonie ſtatt⸗ findenden Klavierabend der hieſigen Pianiſtin Luiſe Schatt hat der Komponiſt Waldemar von Baußnern, von dem die Künſtlerin erſt⸗ HEINHEICH SCHUJENEr Hannheim- 02.11 zatte nlen gebiſſen, ohne daß es ihm viel ſchadet. Die meiſten malig in Mannheim die Eroica⸗Sonate zum Vortrag bringen wird————————— gaer fiager fürchten— 815 23 Frettchens viel mehr als den) ſein Erſcheinen zugeſagt Der Abend beginnt um 8 Uhr. de Vanutafturwæren Soweit Säugetiere in Betracht kommen, ſind die Jugendkonzert. Das nächſte Mannheimer Jugendkonzert findet am 7. November in der Harmonie ſtatt. Als Mitwirkende wurden Berta Malkin und Lotte Dörner vom Nationaltheater ge⸗ wonnen. Emmi Lcisner, die mit einem Liederabend am 3. November im Muſenſaal die Zykluskonzerte des Mannheimer Muſikhauſes ſortſetzen wird, ſingt an ihrem Abend Lieder von Schubert, Brahimz und Beethoven. Es ſollle niewand verſäumen, dieſen bend zu be⸗ ſuchen, der ſicher zu den beſten zu rechnen ſein wird. den uns die dieskährice Konzertſaiſon beſcheren wird. Reine Kunſt in lacken⸗ loſer Vollkommenheit iſt ihr Geſang, der uns Boktos Unverlier⸗ bares bringen wird. % Vorkragsabend Wilhelm Bölſche. Wilhelm Bölſche, der berühmte Forſcher und Gelehrte, wird am 6. November im Muſenſaal über Alter, Tod und Verjüngung mit Rückſicht auf die Lehre von Profeſſor Steinach einen Vortrag halten.. 5 9755 eden Fleif N Inen Aleiſchfreſſer faſt alle gefährlich. Wer jemals mit den 10 Fohenes Löwen Felanentſchaff gemacht hat, weiß, welch furcht⸗ 10 nicht den ſolch en Biß hat, auch wenn die Wunde an und für ſae ek gefährlich iſt. Im Leben des Afrikareiſenden Living⸗ kwenbiß e ſich ein ſolch an und für ſich nicht ſehr bedeutender 0 8 Abee verbängnisvolle Rolle, denn Livingſtone hat jahre⸗ Um ter ſchwer gelitten. Ver Biß des Ticers ſt ahnlich Ven ſie nene Wunden führen immer zu einer Blutvergiftung, gben br cht ſofort ſorgfältig behandelt werden. Im Süden und Stinkti, Vereinigten Staaten fürchtet man beſonders den Biß Wenme ſten dee der Tollwut hervorrufen ſoll. Während die Zähne ftunn Tiere— übrigens auch die des Menſchen— fähig ſind. Mül ei Rerſcheinungen hervorzurufen, ſo iſt doch nur der Biß che Eiden vierfüßigen Geſchoöpfes wirklich giftig, das iſt eine d LOS LAMVDONUFHR-. Ol. Damen- und HinderHontehtion 0 —— * Spezlaſijas in uchen und Futterstotten TCCHHNUS& SNON OS. IL.u Seh⁰ν, Nacht Heffh. ouν O5. J4 wechſenart mit ſtumpfem Schwanz, die ſogen. Gila, die * rizona(Ver. Staaten) gefunden wird. Das Gift, das —— ———— —— — ͤ 4. Seite. Nr. 490. Mannheimer Generul-Anzeiger. ¶Mifing⸗Ausgabe.) Freitag, den 29. Oktober 1920. die kurz vor 12 Uhr ihr Ende erreichte, richtete Erzbiſchof Dr. Karl Fritz im Oberchor an die verſammelte Geiſtlichkeit eine An⸗ ſprache. Er bat die Geiſtlichen, ihn in ſeinem verantwortungsvollen Amte zu unterſtützen. Nicht Gewaltherrſcher, ſondern Diener Gattes 5 die Geiſtlichen ſein, damit ſie die Krone des ewigen bens empfangen. 8 Von der Kangel hielt dann Erzbiſchof Dr. Karf Fritz an die An⸗ bächtigen eine Anſprache, wobei er u. a. ausführte: Er habe es ſich niemals beifallen laſſen, zu vermuten, daß er einmal Biſchof werden und eine ſolche Verantwortung vor Gott und der Welt auf ſich zu nehmen haben würde. Manches, was man bisher am deut⸗ chen Volke ſo hoch geſchätzt habe, ſei dah en An Stelle erenter, chriſtlicher 25 end, ſei bei vielen Sittenloſigkert, Genuß⸗ ſucht, Oberflächlichkeit uſw. getreten. Im vollen Bewußtſein der roßen Aufgabe, die die Zukunft bringen werde, habe er ſein bohes Amt übernommen im Vertrauen auf Gott, der bisher ſicht⸗ lich ſein Leben geleitet habe und der ihn in ſeiner Gnade vorbe⸗ reitet habe auf dieſen hohen Beruf, vertrauend auf den Oberhirten Chriſtus, dem er einſt Rechenſchaft ablegen müſſe, wie er ſeine Diözeſe geleitet habe. Er vertraue auf die Fürbitte der Patronin des Münſters, der Mutter Gottes Maria, und auf die Fürſprache des Heiligen Konrad, des Schutzpatrons der Nant fel und auf das Gebet der Diözeſanen. Erzbiſchof Dr. Karl Fritz gedackte ſeines Vorgängers mit warmen Worten, dem die Gläubigen durch viele Jahre hindurch ein dankbares Erinnern bewahren würden. Ich begrüße Euch, ſo ſagte der Erzbiſchof weiter, mit den Wor⸗ ten: Der Friede ſei mit Euch, aber nicht der Friede, an den die Welt glaubt, ſondern jener wahre Friede der eine Frucht der Gottesfurcht und der treuen Pflichterfüllung iſt. Die ewige Weisheit des Glaubens will ich Euch künden. Unterſtützt durch einen vorzüglichen Klerus will ich Euch zur Nächſtenliebe und zur Liebe Goktes anhalten. Stehet treu zu Euerem Biſchof. die Wahrheiten an, die er Euch übermittelt. Macht von den Gnadenmitteln eifrigen Gebrauch. Worte der Mahnung ſagte der neue Erzbiſchof den Erzjehern der Jugend. Sie ſollten ihren Kindern nicht nur Wiſſen und Fertigkeit betbringen, ſondern khren Erzieherberuf nach Gottes Willen und nach den Mahnungen des eigenen Gewiſſens ausüben. Als eine ſeiner Aufgaben bezeich⸗ nete es der Erzbiſchof, unter Mithilfe der Geiſtlichkeit das Anſehen der Obrigkeit neu zu feſtigen und wieder neu zu begründen, nach⸗ dem durch die Ereigniſſe der letzten Zeiten die Autorttät des Staa⸗ tes ſo ſehr ge be ch worden ſei. r Erzbiſchof ſchloß mit den Worten, zu Gottes Ehre habe er das Amt übernommen, zum Wohle des Volkes wolle er es ausüben und verwalten. FJeierliches Te Deum ſchloß den Akt im Münſter ab. Durch das Hauptportal bewegte ſich unter dem Geläute der Münſter⸗ glocken um die Nordſeite des Münſters herum eine Prozeſſion, an der ſich alle Teilnehmer des Weiheaktes beteiligten, um den Erz⸗ biſchof, der den biſchöflichen Segen ſpendete, in das erzbiſchöfliche Palais zurückzugeleiten. Erwähnt werden mag noch, daß die Ge⸗ einde Bernau, wo der Erzbiſchof früher Pfarrer war, ihm das aire von Bernau verliehen hat. cgheidelberg, 27. Okt. Am letzten Sonntag fand in der Hl. Geiſtkirche die feierliche Einführung des neuen alt⸗katho⸗ liſchen Stadtpfarrers Dr. Eugen Rugel 15 Die Einführung nahm in biſchöflichem Auftrag Stadpfarrer Dr. Steinwachs, Mann⸗ im, vor. Nachmittags vereinigte die Gemeinde und zahlreiche äſte von hier und auswärts eine weltliche Feier, auf der die alt⸗ katholiſchen Pfarrer von Mannteim, Karlstuhe u. Heßloch und der evangeltſche Dekan von Heidelberg die Glückwünſche ihrer Gemein⸗ den überbrachten. 8 Gerichtszeitung. neberkingen, 28. Ott. Eine aupkend Strele ſr dun⸗ wucher erhielt der Obſthändler Guſtav Mörſu er in Waſſerburg. Er hatte Obſt nach München geſchickt und dabei einen Aufſchlag von mindeſtens 40 Mark auf den Zentner gemacht. Wegen fort⸗ geſetzter Preistreiberei wurde er zu einem Monat Gefängnis und 30 000 Mark Geldſtrafe verurteilt. Der übermäßige Gewinn von 18 357 Mark wird eingezogen. Sportliche Kundͤſchau. Pferderennen. er. Kehraus im Grunewald. Am heutigen Freltag ſchließt die Grune⸗ woldbahn ihre Pforten. Der mit ſeinem gemiſchten Programm bringt noch mehrere beſſere Rennen. Von den Flachrennen iſt das Saint Maclou⸗Rennen über 2800 Meter das wertpollſte, das nach einem Zwei⸗ kampf zwiſchen Heuchelei und Der Mohr ausſieht. In zweiter Linie kommt das Graditzer Paar Abſchluß und Verglei in Betracht. Im Sluſohr⸗ Rennen könnte Zarin einen neuen Erfo g. erringen. 1 ſchlagen hat die Stute 24b Aichie den Vertreter des Geſtüt Weil, Heilkünſtler oder Land⸗ ratte, und Leichtſinn. Einen ſehr offenen Eindruck macht das Herhſt⸗Jagd⸗ rennen. Elſchen, Oceana, Slota Lipa und Roderich ſollten beim Ende mit dabei ſein. In den übrigen Rennen ſind Seigneur, Galeere, Wirbel und Sinnfein zu beachten.— Unſere Vorausſagen 1. R. Seigneur— Bannwart: 2. R. Heuchelei— Der Mohr; 3. R. Oeeana— Slota Lipa; 4. R. Galeere— Glatteis; 5. R. Zarin— Geſtüt Weil; 6. R. Wirbel— Corinne; 7. R. Sinnfein— Ordensritter. er. Noſendaal, der gute Steepler des Herrn H. Sello, brach ſich am Mittwoch im Waſſerturm⸗Jagdrennen in Karlshorſt ein Bein und mußte erſchoſſen werden. gußball. (n) Nüruberger Spielergebniſſe. Die neberraſchungen des Sonntagz waren der 8: 0⸗Sieg des deutſchen Altmeiſters gegen Würzburger Kickers und das unentſchiedene, allerdings unter Proteſt ſtattgehabte Treffen J..⸗C. N. gegen N..⸗B. Die übrigen Spiele nahmen im allgemeinen erwarteten Ausgang. Pfeil holte ſich in Bamberg mit einem Siege von 31 weitere zwei Punkte, die 46er gewannen wie erwartet gegen Kitzingen 50 und das Trefſen der beiden Lokalrivalen.⸗V. 1860—.⸗T.⸗V. Fürth endete nach hartem Kampfe mit einem knappen Siege der erſteren von:2. 4 nmͥ K rn Die Mannheimer Muſik⸗Jeikung, die heute zum erſtenmale als Beilage unſeres Blattes erſcheint, ſoll den verinnerlichten Aus⸗ druck des reichen Muſiklebens unſerer Stadt in ſeinen Wechſel⸗ beziehungen zur Tonkunſt als Kulturfaktor bilden. Wir geben uns der Ueberzeugung hin, unſeren Leſern mit dieſer Beilaſe eine be⸗ ſondere Freude zu machen und dem Mannheimer Muſikleben den ſeiner Bedeutung entſprechenden Rahmen zu geben. Kleine Mitteilungen. Jur Verhaſtung Georg Kaiſers. Zu der auf Veranlaſſung der Münchner Staatsanwaltſchaft in Berlin erfolgten Verhaftung des bekannten Dramgtikers Georg Kaiſer, der am Starn⸗ bergerſee in dieſem Sommer eine der ſchönſten Villen für ſich und ſeine Familie gemietet hatte, erfährt man noch folgende Einzel⸗ heiten; Kaiſer lebte mit ſeiner Famille ſehr zurückgezogen und ohne ſich irgendwie durch großen Aufwand hervorzutun. Seine finan⸗ ziellen Verhältniſſe ſcheinen aber in größter Unordnung zu ſein, und eine ganze Reihe von Gläubigern drängte auf Bezahlung. Dieſe finanztellen Nöte, die bei den großen Tantiemen, die Kaiſer aus ſeinen Bühnenwerken b allerdings ſehr verwunerlich ſind, ſcheinen ihn veranlaßt zu 12 en, ſich an Dingen zu vergreifen, die ihm zur Aufbewahrung übergeben worden waren. Ein Kom⸗ merzienrat hatte ihm mehrere Delgemälde im Werte von 200 000 Mark und einen auf 120 000 Mark bewerteten Schmuck zur Auf⸗ bewahrung übergeben. Dieſe Dinge hat Kaiſer anſcheinend ver⸗ kauft, da ſie nicht mehr in ſeinem Beſitz ſind. Kaiſer verließ bor kurzem plötzlich ſeine Wohnung und begab ſich nach Berlin, wo eine Perhaftung erfolgte. Seine Frau ſolgte ihm mit den Kin⸗ dern angeblich. um ſich in ein Bad zu begeben. Bei ihrer Ankunft in München wurde auch ſie verhaftet. Sie ſteht im Verdacht, einer bekannten Münchner Dame aus einem Kofſer ein Schmuckſtück im Werte von 20 000 Mark enzwendet zu haben. Auch aus der Villa, die Kaiſer—— lind verſchiedene wer volle Gemälde ver⸗ ſchwanden Der brel Kinder hat ſich nach der Verhaftung der Frau die Gemeinde angenommen. Frau Kalſer befindet ſich ſchon ſeit 4 en gal Baer eehn des Pen 5 000 um Fa iſer* iner Tageblatt, daß n dem ärztlichen Gutachten Kaiſer fur die ihm* Ae gedegten e nicht verantwortlich zu machen ſei. Es ſei alſo zu er⸗ warten, daß die Müngmer Staatsanwaltſchaft den Dichter, deſſen Ueberfuhrung nach München ſie jetzt veranlaßt habe, bald wieder euf freien Juß ſetzen und ihn in eine Henlſtätle bringen laſſen ——— Nehmt d Handel und Industrie. Die Lage am Ruhrfrachtenmarkt. Unser Fachmitarbeiter schreibt uns:„Die erfahrungsgemagz allibhrlich im Herbst wiedeckehrende Kleipwasserperiode ist auch in diesem Jahre im Laufe des Monats Oktober eingetreten. Am 1. Oktober stand das Wasser am Kauber Pegel noch aul .50 m. ist aber in der Folge erheblich zutückgegangen. Am 15. Oktober wurde der Wasserstand mit 1,70 m, am 23. Okthr. mit 1a4 m Kauber Pegel verzeichnet. Bei diesem Wasserstand ist die Ausniitzungspie glichkeit des Kahnraumes sehr be⸗ schränkt. Im übrigen tst bis vor wenigen Tagen der Umlauf des Schiffsmaterrials durch die Sperrung des Binger Loches wesentlich behindert worden. Der Schiffsraum wurde infol zedessen sehr kuapp, sodaß die Nachfrage nicht immer gedeckt werden kann. Auf den westduutschen Kanzlen ist ebenfalls cine regere Beschäftigung, die mit dem erhohten Gütorangebot der Herbstzeit zusuammenhängt, eingetreten. Die Vetrladungen an den Kirpern haben sich im Oktober durchschnittlich in der gleichen Höhe gehalten, wie im Vor- monat. Arbeitstäglich wurden ca. 32—33 o00 Tonnen gekippt. Dicce Durchschnittsleistungen sind an einigen Tagen teils unter-, teils nicht unerheblich überschritten worden. Am 11. Oktober wurde die gute Leistung von ca. 38 900 Tonnen erzielt. Die Wagengestellung ist im wesentlichen die gleiche geblieben. Es wurden täglich 19—20 boo Wagen gestellt. Aller- ings waren ehlziffern an verschiedenen Tagen bis zu 1200 zu verzeichnen. Darin kommt zum Ausdruche, daß auch an die Eisenbahren im Augenblick höhere Auforderungen gestellt worden. Die Schiffsfracht ist für die Strecke Ruhthäten⸗ Mannheim von 18 ½ auf 20% wgestiegen. An Tagesmiete wurden 30 A bro TLag und Tonne bezahlit. Der Schlepplohn wird mit 28——⁴ Nuhrhäfen-Mannheim notiett.“ Mannheimer Börse. Infolge Feiertags(Allerheilisen) wird die Börse am Montag, den 1. November 1920, um 1 Uhr geschlossen. Badische Anilin-& Sodafabrik, Ludwigshafen. Bei der Berlinef Börse ist der Autrag auf Zulassung ron do Mill. π neuer Aktie n dieser Gesellschaft zum Handef und zur Notiz gestellt worden. Haftung der Banken bei Einlösung gefülschter Schecks. VLadurch, daß der Aussteller eines Schecks den den Scheck- betras übersteigenden Tell der Zahlenteihe nicht abtrennt oder durchstreicht, wird die Verfalschung eines solchen Sqchecles unzweifelhaft wesentlich erleichtert. Mit der Frage der Tragung des ans der Einlösung eines derartig verfälschten Schecks entstandenen Schadeus beschäftigte sich eine Ent⸗ scheidung des Reichsgerichts, welche die vom Kammergericht ausgesprochene Verurteilung der beklagten Bank bestätigt In den Eutscheidungsgründen heißt es: Der Ein wand der Bank, daß sie keine Verunlassung gehabt habe, auf die Abtrennung des den Scheckhetrag uber⸗ steigenden Teils der Zahlenreihe zu achten, da nach den Scheck- bechngungen die aus den Zuwiderhandlungen gegen diese Be- dingungen entstelienden Nachteile dem Scheckkunden zur Last ficlen, ist unbegründet. Denn die fragliche, in den Scheck-⸗ bedingungen getroffene Vereinbarung, daß Nachteile aus der Zuwiderhandlung gegen die Bedingungen allein den Scheck-⸗ kunden zur Last fallen, entband die Beklagte nicht von ihrer, sich àus dem Schackverkehr ergebenden Verpfilichtung, die Einpfangsbefugnis des Vorzeigers des Schecks mlit Sorgtalt zu prüfen und dabei auch die Interussen des Klägers wahrzuneh⸗ men. Dieser Verpflichtung aber hat sie nicht genügt. Denn sie hat sich an die Vorschrift über die Abtrennung der Zahlenreihe nicht gekehrt und dadurch den Glauben erweckt, dab uuf die Beobachtung dieser Vorschtift kein Wert zu legen sci. Hierin ist ein mitwirkendes, für die Entstehung des Scha- dens ursächliches Verschulden der Beklagten zu erblicken. (Aktenzeichen: V 37/70. bis 16. Juni 20.) Die Kohlenlager m Hunsrück. Angesichts der Kohlennot in Deutschland, wo die schweren Lieferauflagen durch den Friedensvertrag auf Ausnützung aller Möglichkeiten drängen, war man vor Monaten wieder auf dis alten Kohlenabbaustellen im Hunsrück zurück⸗ gekommen, die seinerzeit wegen ungenügender Abbauwürdig · keit stillgelegt worden Waren. Die damals an die Ergiebigkeit neuet Ausbeute geknüpften Haffnungen waren von Fachseite alsbald etwas zutrnckgeschraubt worden. Jedenfalls sind die Kohlenmengen des Hunsrück weder der Menge noch der Güte nach derart, daß sie eine wesentliche Entlastung bedeuten wür⸗ den. Aber für die Deckung des Bedarfs der Gegend selber scheinen sie allmählich doch eine gewisse Bedeutung zu ge winnen und damit für die gesamte Kohlenwirtschaft ein Faktor zu werden. Nach den ncucren Nachtichten entwiekelt sich das- alte Koblenbergwerk dei Kirn an der Nahs, das von 1720 bis 1867 in Betrieb gewesen und in dicsem, Jahre durch eine K reug- nacher Firms wieder aufgenommen worden ist, langssam in an- steſgender.inie. Es werden im ganzen jetzt 180 Mann dort beschäftigt. Der tägliche Versaud kann als zufriedenstellend bezeichnet werden. Die dortigen Kohlen werden zur Maschinen- heizung viel vetlangt. In grögerar Tiefe lagern stärkere Flöze, deren Eignung auch ſur clen Hausbrand angtnommen cwird. Der Abhau erfolgt dureh drei Wagerechte Stollen von je 800 Meter unter Borutzung der altun Günge. 0 Sächsische Gußstahlfabrik, Döhlen. Die Gesellschaft ver- tellt eine Géesamtdiridende von 4090 gegen 12% im Vor- jahr und verlegt ihren Sitz nach Presde n unter Abänderung ihrer Firma in Sächsische Guhstahlwerke Döhlen .-., Dresden., Um die Kaffee- Einfuhr, In der gestrigen Mitgliedez- versammlung des Nereins der Kaffeesrobröster und Händler(Sitz Hamburg) wurde einstimmig beschlos- sen, das Ministerium zur Freigabe von 200 000 Sack bereitg an das Ausland berahlten und hier eingetroffenen Kaffees zu ersuchen. Um die. Verbraucher vor Uebervofteilung zu Schützen. hält dar Verein es für unbedingt erforderlich, daß lür die Lolge der Imparteur oder der Seeplatz-Grebhändler den Nachwels zu erhringen hat, dub er dun zur Einführ freigegebe- ven Naffee dem Konsumentenvermittler, also dem Groflröster oder inländischen Großhändler, zuführt. Büörsenherichte. eimer Eifektenbörse. Mannheim. 28. Okt. Die heutige Borse zeigte wieder leb- hafte Haltung. Zur Notierung gefangten Umsätze in Rhein. Creditbank-Aktlen zu 18496, Binglersche Maschinenfabrik zu 228¼5, Benz zu 227½% und in Aktien der Unionwerke zu 2325 (nachbörslich notierten diece Aktien 234 bez, und 60. Sehr test lagen Anilin. Kurs 320., Waggonfabrik Fuchs-Aktien 825.,., Karlsruher Nühmaschiuenf. Haid u. Neu 350 G. und Zellstofftabrik Waldhof 470 G. Frankfurter Abendbörse. Frankfurt. 25. Okt.(Drahtb,) Wesentlich ruhiger gestal. tete sich das Geschäft in Montanpapleren, wobei sich die Ten⸗ denz unregelmägis sestaftete. Harpener verlorn 2. Laura- hütte 3/; sonst blieb die Rursbewegung mäß g nach ohen ge· richtet. Buderus mit 621 gewannen 10%. Festet tendlerten Elektro Schuckert. 280—281, plus 10%; höher stellten sich ferner Aucumulatoren Berlin 440. Sehr keste Haltung wiesen ferner chemische Kketien auf, welche zu wesentlich er; höhten Kucsen umgingen. Der Kassaindustriemarkt lag aus⸗ gesprochen fest. wodel Masc hinenfabrikalctien. Zellstoffwer bevorzugt blieben. Valutapabiere hatten lebhaftes Geschäft zu verzeichnen. Mexikanische Anleihen wurden weiter gesteigert. Bagdad fanden ebenfalls Beachtung. Bell Ohio s00, gewannen 5, Misscuri-Zertifikate 486—00 Schantungbahn gingen mit 644 um, 19% Deutsch-Ueberber Zertifikate 1160, zogen 10% an, Luxenib. Int. Bank 297. 1 Wannen ½..ebhatt waren auch die Umisätze in Koloni erten. Nachſrage bestand für Südsee-Fhosphat. 1780. Nel, Guinea 797, Otavi-Minen 890, Genubscheine 740, Deutsche Pe troleum 1498. more .-G. Natlonale Automobil-Gesellschaft.-., Berlin. In der außerordentlichen Generalversammlung, die sich, dem Antrag der Verwaltung auf Erhöhung des Grundteauite“ um 10 auf 30 NMill.„ zu beschäftigen hatte, führte der Vot sitzende aus, daß sich das Gesgnäft im laufenden Jahre in be. kriedigender Weise entwickelt hat auf die Beschaftigung, die gerade in der letzten Zeit noch ein Belebung erfahren hat. als auch in Bezug auf die erzieltef Ueberschüsse. iet auch für 1920 ein befriedigendes Ergebnis in Aussicht nehmen(für 1919 1296 Dividende verteilt). gen Expansionen hat sich die Cesellschaft ferngehalten u sick nur auf die Herstelluug guter und bekannter Tspen he. schrönkt. was sich ebenso gut bewährt hat, wie dic Vereinbel lichung des Verkaufsgeschäftes. schloß die vorgeschlagene Kapitalserhöhung. In die Lage der deutschen Schiftswerften gewährt 40 Jahresboricht der Hamburger Großwerft von Blom u. einen Finblick. Die Verwaltung bemerket: Erst mit Aufhebunt der Blockade hut eine Belebung der Schiffahrt im Hamburze afen und danzit auch des Dockgeschäftes eingesetzt, Hiel qurch war die Werſft in der Lage, die dafür vorhandenen El richtungen zum Teil wieder nutabar zu machen, nachdem d Unklarheiten bescitigt worden eind, die aus dem Friedensvef trage von haben. Auch der und würde an sich zu der verstätkten Beschäftigurg wvesenſ lich beigetragen haben, wenn nicht der andauernde Materie“ undd Kohlenmangel hirderlich gewirkt hätte. der Beschäftisung sind nicht ungünstig, jedoch nur wenn Belieferung mit fang stattfindet. München. 29. Okt.(Eis. Prahtb.) Die gestrige aubel, ordentliche eneralvers munlung, in der 20 Aktionäre mit 11 Stimmen vertreten waren, orhöhung um 48 auf 9 Mifl. K. Es sollen 2100 Stück 2 den Inhaber lautende, voll 2000 K zum Kurse von 110% ausgegeben werden. Ferner wes 0 der Ueberfremdungsgefahr 300 Stück auf den Namen lautend Vorzugsaktien mit 6proz. Vorzugsdividende und zehl fachem Stimmrecht, deren Uebertragung der Zustimmung de⸗ Aufsichtsrats bedarf. Den Ausführungen des Vorsitzende“ war zu entnehmen, daß man den Ausgabekurs deshalb 80 755 rig setzte. um den alten Aktionären die Beteiligung moslich zahlreich zu gestatten. raltteilt. in den Baumwollbeständen 35—50 Mill. testgeſecl Dauzu kämen die gesteigerten Löhne, die gegenwärtig 11—12 111 lionen& ausmachen. 1921 sichergestellt. gehen, sei bei den gegenwärtigen ungicheren Verhaltnisse“ nicht ratsam. Wenn auch der Bedarf an Heizkohle sicherge, stellt sei. würden diese Vorräte doch nicht ausreichen, um. rinet längeren Frostperiode im Winter den Betrieb voll 20 roeht àu erhalten. ˖ München, 29. Okt.(Eig. Prahtb.) Das Unternehme schließt mit einem Verlust von 3184 K, wonach der Verlu⸗ betrag 1 338 267 hetragt. Oeschäftsaufsicht wurden, wie dle Verwaltung mitteilt. aufg hohen und alle Schulden bezahlt, sodaß clie Kontinental-Hole die Nürnberg zurzeit besteht. mit Ryhe in die Zukunft kcönne. Auf Grund der günetigen Ergebnisse im laufenden 65 schäftsjahr könne jetzt schon gesagt werden, daß die 0 sich wohl um mehrere hunderttausend Mark verringel werde. — Herabsetzung des Ausfuhrzolis für holländieche Buſtec. Amsterdam, 28. Okt. Orahtb.) Wie der Telegraat n. soll der Ausfuhrzoll für holländische Butter von 50 C pro Kilo auf 15 Cents pro Kilo herabgesetzt werden. Das Statistische Bureau von F. O. Licht erhöht seine herige Schätzung der diesmaligen deutschen Zuckererzeusu von 22 auf 23—24 Mill. Zentner. 4 Herabsetzung der Röhrenpreise. Die Pieise für G5 80l Sijederäkren sind ebenso wie die übrigen Eisen- und preise um durchschnittlich 14% ermäßigt Worden. im Kuft Lechwerke lebhaft, 1807—187. Heueste Drahtherirhte. Berlin, 29. Okt.(Eis. Drahtb) Dies gilt sowohl in Bea Wenn sich nichts Unvorhergesehenes ereigne Von unzwechmdt Die Seneralversammluns Die Lage der deutschen Schiffswerften. Versailles sich in Bezug auf Neubauten erzebe Neubau von Schifſen hat eingeset Die Ausslebche Maturial und Kohlen im notwendigen Um Bauinwollepinnerei Stadtbach, Augsburg. ö dividendenberechtigte Aktien? genehmigte die Kapital! Gegenwärtig seien, wie der Vorstal Der Absatz sei bis zum ersten Quattt Abschlüsse auf längere Termine einze b⸗ Kontinental-Hotel,.-G. in Nürnberg. · Die Zwangsverwaltung und tel nur noch aus dem Hlotel Wärttemberger Hof!“ blicken Unter erlahſ Waren und Härkte. Deutschlands Zuckererzeugung. Wasserstandsbeobachtungen im Monat Ottober Fegelstatſon vom Datum Bemerbunle, Adeln A 2.. ree Len ernsel.. 05 e e Bn„ ee e e ee e eee Laran„„„„„„„„ 4% Laeder 0 Dannbelm 24 26 2 221 221 212 Pecgecdgne H 4% dſ½7 ben 4 Au 2„ 2*„„„6„ lache U. 2 2% 224 22 27J vern 1. annhem 0 1 orm ſielibrom 92³ 032 d35 d Vorm. 7 Windstill. Helter— 88. Welterausſichten für mehrere Tage im voraus⸗ 30, Oktober: Wolken, Sonne, milde, windig. 31. Oktober: Schön, tagsüber milde. 1. November: Wolken, feuchtkühl. 2. November: Teils Sonne, milde, windig. Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. . Oetober ——— Witterungsbeslent. 12 d5gee, F +— peratur N— 8f Tenp. semerk“ batun Staad morzeng] in der J des vöc N1 1 7 Uat Maon tter auf 1 ne 15 mm Grad 0. Arad 8, den am a730 9. 29. Cktobor 17598 14 90— 11 12 10 2. Ortober 788.2 1— 13⁰0 AE? belte 28. Okiober 289.5 2 90— 140 ee 2 Aktader 221214 95— 150 ne deie 2. Stoder 7830 1 9⁰0— 128 fin, bee 2a. Oatadee 84 11—4— A geſte Berantworilich für Potttik: Dr Fritz Goldenbaum; ür Seuie gi, A Waderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Ana, Schönfelder: für Handel: Dr. A Nepple: für Anzeigen Karl 100 Druck und Verlag: Truckeret Dr. Hags, Mannbeimer General Saupiſchriſtleuung: Dr. Briz Goldenbaum G. m. d., Mannbeim f 6, 2 80 1 95 e· il⸗ b lit l 15 18 he en al. + 11 J2 * 90 85 Liebesgenius, der holde Seren Sdlach iab über ihre Woſſerarme.—, Dort druiden murden die Freltog, den 29. Orkober 1920. Maunheimer General-Auzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 490. Mannheimer Muſik⸗Zeitung Der tiefere Sinn boon Mozarts Zäuberflöte. Von Georg Hartmann.“) Eine gewiſſe Art und Weiſe über alles„abzuſprechen“ wird ſchon in Moritz Hauptmanns Driefſen an Spohr erwähnt. Da dieſe 1876 veröffennichten Brieſe eines in ſeiner Art vartrefflichen Deu⸗ s und ho⸗hgebildeten Menſchen über ſechzig Jahre zurückreichen, ſo handelt es ſich wohl um einen Erbfehler. Denn Karl Jelter, Soe. hes Freund, berichtet ähnliche Wahrnehmungen; Mendelsſohns Privpatbriefe an Ferdinand David ſprechen über das namentlich in erliner Muſtkerkreiſen um 1840 herrſchende Allesbeſſerwiſſen⸗ wollen, und Heinrich von Freitſchkes deulſche Geschichte im 19. Jahrhundert— der erſte Band erſchien 1879— hebt die deutſche „Tadelſucht“ hervor. Im Grunde die liebe Eitelkeit. Mozarts Zauberflöte hat unter dieſen vornehmtuenden Nörgeleien manches zu leiden Aanene und dieſenigen, welche den„ganzen Text“ kurz⸗ weg für„Blödſinn“ erklären, hielten ſich für helle Köpfe. Als ob es beſonderer Erhellung bedürfte, die Mängel Schikaneders zu finden! Tiefer ſah Goethe in Mozarts bedeutendes Werk hinein. Haite edoch einen zweiten Teil zur Zauberflöte geſchrieben und wußte die Vorzüge Schikaneders ſehr wohl zu würdigen. Daß Schikaneders Vibretto manche Unwahrſcheinlichkeiten enthalte und Späße, die ſich nicht jeder zurechtlegen könne, entging Goethe nicht. Wie er aber „Zurechtlegen meinte, vertraute er ſeinem getreuen Eckermann im einer mittellſamen Abendſtunde des Januar 1827.„Wenn 2 nur ſo iſt, daß die Menge der Zuſchauer ihre Freude an der Erſcheinung hat, den Eingeweih⸗ ten wird der höhere Sinn nicht entgehen.“ In em Sinne nannte Veethoven die Zauberflöte zarts größtes Werk, feierte Wagner Mozart als den zarten Licht⸗ leitere Liſzt die Mozärtfeiern zu Wien und tmar— die-moll⸗Sinfonie(von der zwei Sätze wiederholt werden mußten), das Dies irge(die Sätze—7) aus dem Requiem, die Hans von Bülow und Richard Strauß(Weimar 1891) wurden ſeine würdigen Nachfolger.. Allmählich ver⸗ ſtumumte der Spott der Siteraten und man gelangte zu der Einſicht, 8. dig Genius, als er die Jſischöre ſchuf, überirdiſche n duͤr Doch wirken im Publikum noch ſo manche Spott⸗ reden der Zeit nach, weshalb es nützlich ſein mag, auf den höheren Sinn des Librettos mit einigen Deutungsverſuchen hinzaweiſen. Die Königin der Nacht und der Fürſt des Lichtreiches, Saraſtro uſtra?), die Menſchen des Tieflandes(die Papagenos) und nach höherer Erkenntnis ſtrebenden, die Macht der Finſternis 20 der A Magie, die Bosheit des Mohren(der niederen die Macht der inneren Stärke(des ſittlichen Mutes), der die Ent⸗ nheit und der Weisheit, der Schleier der Maſa und ierung der Iſis, dan ii e und Zauberglöckchen als Mittel zu heren Selen: das ſind die Grundlagen unſerer Oper! Wer etwas nachdenkt, kann ſich die„Spüße zurechtlegen. Nur müſſen wir unz von äußeren Unwahrſcheinlichkeiten nicht irre machen laſſen und die Muſik von Myzart(die gar nicht ſo„naiv“ iſt, wie das äufige Urteil beſagt) 11 Rate ziehen. Wir werden dann auch mino und Pomina verſtehen. Unſere Künſtler wiſſen mit dieſen nichts Rechtes anzufangen;: ſobald ſie jedoch einſehen, daß elde Geſtalten Idsalbilder ſind(Abbilder hoher Gedanken), wer⸗ n dieſe„Königskinder“ auch neue geſangliche Werte offenbaren. inas Vater gehörte zu den Eingeweihten, er ſchnitt in mitter⸗ nächtiger Stunde die(magiſche) Flöte aus demtamme der tauſend⸗ jährigen Eiche; ſeine Gattin ſagte ſich los von dem Reiche des Lich. tes und begründete das mächtige Reich der Nacht. Durch„Blend. werk“(durch„böſen Jaubers Liſt und Trug“) will ſie die Welt beherrſchen und das Reich des Lichtes vernichten. Aber 15 geht mit ihren teuflich⸗holden Frauen zugrunde, ihr Land verſinkt in wige Nacht. Pamina iſt die Tochter ihres edlen Vaters, zu ihrem Helle wird ſie der dämoniſchen Mutter entriſſen. Saraſtro, der Göttliche Weiſe“, führt ſie den Weg der Prüfungen: nach dielen Leiden erringt Pamina den edlen Königsſohn Tamino. rſtenſproß— nach dem erſten Entwurf ein„apo⸗ Der junge gicher Prin 12 nach Aegypten wandert— bereiſt die Welt, um Veſsheit zu ſuchen. Aber er findet ſich alsbald vom eler der Maſa(dem Netze der Täuſchungen) umſtrickt. Der„liſtigenSchlange“ entreißen 15 die drei Damen der nächtlichen Königin. Mährend füngling„ſanft und ſchön“, ſich ihren Verſuchungen 9 ieht, wird er von der Königein geblendet. Voll Jorn und ache betritt er Saraſtras Reich, aber die drei Genien zeigen ihm e rechte Bahn: mutig(ſtandhaft), ſelig in Luſt und Leid(duldſant) ſich den Weiſungen der Vorſehung ohne zu widerſtreben(per⸗ iegen) fügend, ſo führt ihn ſeine beſſere Erkenntnis zum Ziele. un wird er der hohen Liebe gewiß, Freundſchaft und Liebe öffnen 8 den Weg. Aus dem Prüfunastempel, gereinigt durch heilſames Salſchweigen(und durch tieſe Meditation) tritt er die Straße der Bigdren an. Die höhere Macht des Tones“ ſänt die Niebenden daſter und Feuer überwinden, nachdem ſich auch Pamina fäuterte, e der Verzweiflung und dem Selbſtmorde nahe war. Die guten — ſie zurück, ſie findet den rechten Meg, ob auch Not Vorwort zu der Neuausgabe des Opernbuches. Berlin, Ahn u. ein. dod, 1916. ſozart. Stizze von Fritz Wallik Henrich. war einer von vielen ſonnigen Sonntagen. Am Morgen chaften und auch vor luſtigem, lebensfrohem Volk.— Der war heiß. Die Wiener pilgerlen durch die Wieſen der aeen im Augarten ſein Konzert gegeben. Vor vornehmen Ju fuß, nach dem taktfeſten ttag Ceopoſdſtadt hinaus bis zur Donau. eel der Jiehharmonika, und auf vollbeſetzten Zeiſerlwagen. die 0 rgerliche Nobleß im Remiſewagen und in Fiakern, der Adel in Menen Pirutſchen. Die Auen blüh'en und duſketen in beller Bianpracht: die girrenden Holztauben, die brütenden Möven und denten und das ſchaue Wild batten ſchon bald nach Sonnen⸗ Fiigung vor dem gärm der fetertüalichen Saht ſlieten maſſen. Aafgende Würſtelmänner rieren ihre„Brennbelden“ aus. Apfel⸗ Raultandler und Bierwirte ſorgten für Erfr ſchung. Es war ein —7 und buntes Leben wie beſ einem Volksſeſt. War doch ein npiger Tagl— Aber es fehlten die Ninoellviele und der Zauberer. ba Die Mädel flochten ſich Kränze aus Weſenblumen. Am Mittag — man aus fürſoralich mitgebrachten Körben und Markttaſchen Mudepacktt es gab Backhendel und füße Meß ſoeſen. Nam lorach Erdz in aller Ruhe unter einem ſchaltigen Baum vom danriſchen Wrdolgekrieg, in dem es zu keiner ernſthaften Bataille kommen Batte und ſpottete über den alten Fritz, der ſeit einiger Zeit aufz 5 id gehoben werden mußte und nach ſedem anſtrengenden Ritt Auag bn ach der aber ein ſchönes Poem auf Voltafres Tod S0 Raſch flogen die Stunden vorüher. Der Abend kam. Die Di une wirft ſchon ſchräge. goldrote Strahlen üder die Walpherge. * Straße, die von Nußdorf durch die MWeinberge emporfſihrt, chtet nur noch matt im ſchwilen Abendunſt. In fonften Wellen⸗ Ne fl'eßt die hügelige Landſchaft cenen die Stadt ab. hinter der'n Zaen Türmen ⸗ wie fanenrareende Ebene ſich in wide b= Aumerun⸗ einbell, In wel'e. Hub ddden umſlizzen de Wald⸗ me das Landfchefisbild pon Wen zur Re len: ſines glänzt die wie der ſilserne Siienrelf ener. Aö ngen. Eine einzige en um DOeſterreich geſchlaren Dort piſig en die Marko⸗ Mard., einſt ihre Nelder. Diestelts herrlchte Rom. Hier ſchrſeb Veng uurel ſeine ppiloſqoßiſchen Ta cbücher, im Grner von Jndo. und Carnuntum. Erſt ols die blonden, kriegstüchtigen Marko⸗ Vangen gelernt hatten den Strom zu bändigen, ſchlugen ſie auch römiſchen Legionen. und Tod drohen. tempel der Iſis ein Dieſen tieferen Sinn offenbart uns Mozarts Muſtk zur Zauber⸗ flöte, dieſen haben unſere Muſiker ausgzudeuten, unſere Spiel⸗ leiter zu inſzenieren. Die muſikaliſche Schwierigkeit war zu allen Zeiten dieſelbe, denn Mozart iſt eine Idealgeſtalt, ſeiner Muſik können unſere Aufführungen daher nur Räherungswerte geben. Bekanntlich ſind auch die Mozartpianiſten und die Mozartdirigenten ſeltene Erſcheinungen. Man ſalle daher den großen Mozartſänger nicht immer wieder„verlangen“!! Ob die Klagen, man könne Mozart„nicht mehr“ ſingen, begründet ſind? Nun, ich finde ſie ſchon in Spohrs Brieſen: Spohr ſagt, wahrhaft ſchönen Geſar.g habe er nur in ſeiner Jugend gehört, alſo etwa um 1800 Moritz Hauptmanns Briefe von 18221865 gehen der Sache weiter nach. Aus ihnen iſt herauszuleſen, daß man leichter zu Beethoden als zu Mozart den Zugang finde, und, an das romantiſche Zuviel gewöhnt, bei Mozart leicht etwas vermiſſe; daß ſo manche Künſtler Mozart ſpielen, wie man eine fremde Sprache ſpricht, endlich aber, daß unſere Unbefriedigung einen tieferen Grund hat: wir tragen von Goethes Frauen eſtalten und von Mozarts Operngeſtalten „Ideale in uns“, denen die Wirklichkeit nicht entſpricht. Unſere Mozartaufführungen werden alſo immer gewiſſe Mängel haben. „Zum Nichtgutfinden des Mangelhaften gehört ſehr wenia“, ſchreibt der berühmte altkonſervative Herr am 27. Dezember 1864. Ein Publikum, das nicht„unvernünftig Unbedingtes“ verlangt, wird aber noch heute an jeder Aufführung der Nauberflöte ſeine Freude haben, wenn dieſe nur den tieferen Sinn trifft, den Goethe meinte. 6. F. Händel. (Zu der Araufführung von Händels Samſon(1741) durch den 3 Mfufttverein am 1. November 1920.) Zwei Künſtlerpaare ſind es beſonders, die Beethoven ſeine Bahn gewieſen haben: von ſern her Bach und Händel, in der unmittel⸗ baren Nähe der Zeitgenoſſenſchaft Haydn und Mozart. Händel und Bach, die eigentlichen Begründer der freien deutſchen Tonkunſt, die zux vollen Blütenpracht in Haydn und Mozart ge⸗ kommen war. Das vielgeſtaltige Leben des 18. Jahrhunderks brach 2 15n nach allen Seiten neue Bahnen; die Kunſt konnte ſich nicht exrn en ändel hatte bekanntlich unter Zachaus tüchtiger L die Schule eines norddeutſchen proteſtantiſchen Kirchenmuſikers(in e, um 1700) muſterhaft ee darauf in Deutſchland, Italten und England den glänzendſten Schauplatz für Kompoſition betreten und ſich in der Oper(in den damals herrſchenden Formen und Zielen der italieniſchen Oper) den weiteſten Wirkungskreis und den höchſten Ruhm erworben. Allein, obgleich der wahre Fortſchritt auf dieſem Gebiete nicht ihm, ſondern dem jüngeren Zeitgenoſſen Gluck beſchieden war: es lebte in dem von Italien bewunderten Deutſchen ein Etwas, das ihn mit der Oper wie mit der ganzen Kunſt Italiens nicht in Frieden laſſen konnte. Das war ſein deutſcher Sinn, voll Wahrhaftigkeit und Aufrichtigkeit, voll unerſchreckbaren, ja unbändigen Triebes nach Unabhängigkeit, voll Freudigkeit und Rüſtigkeit, das für wahr Erkannte und Empfundene katſächlich hinzuſtellen. Dies ver⸗ riet ſich in ſeinen Opern, und gerade in den bedeutenden Sätzen, die mitten im welſchen Spiele plößzlich und unvermutet Ernſt machten. Dies war der eigentliche Grund aller Zerwürfniſſe mit den Opern⸗ ſängerinnen, mit den Kaſtraten, mit ihrem Anhang unter dem Adel Englands. Auf der Bühne geſtürzt, auf die heimatliche Jugendbahn zurückgeführt, ſchrieb er nun jene Oratorien, die ihn unſterblich gemacht haben. Erſt außerhalb der Schranken, die ihn in der damaligen Oper beengt und verſlrickt hatten, konnte ſich die volle Kraft dieſes gewal ⸗ tigen Deutſchen entfalten. Händel war kein Mann der Kirche, ſon⸗ dern der Mann des Volkes. Mit dem Volke ſeiner Zeit hatte er Glaubensſinn und Glaubensfreudigkeit gemeinſam; aber ebenſo hoch ſchlug ſein Herz für Freiheit, für Sieg und Trauer des Volkes, für alles Große, das im Volksleben, für alles Edle und Tiefſinnige, daz in der Bruſt des Menſchen verborgen liegt. Man muß, will man ihn kennzeichnen, nicht nur die Preischöre des Meſſias vernehmen, man muß auch das taniſche Bild des verſchmachtenden Israel in Aegypien daneben ſtellen: des Volkes, das„nicht trinken konnte des Waſſers, denn der Strom war Blut“. Man muß den verzweiflungs⸗ tarken Ruf der Maccabäer um„Freiheit oder Tod“, den ſüßen Lie⸗ estraum, den Angſtruf Semeles vernommen haben und den Bacchus⸗ chor, den Weckruf zur Rache, der den König Alexander vom luſtum⸗ kränzten Lager emporreißt, Wer zählt die Bilder, altteſtamentlicher Großheit und vaterländſſcher Innigkeit und Treue voll, die der Deuiſche geſchaffen im Anſchauen und unter dem friſchen Luftzuge britiſcher Freiheit und Selbſtgewißheit? Händel fand ſeinen Beruf in Oper, Oratorium und Kirchenmuſtk; ſeine Inſtrumentalmuſik kommt daneben nicht in Vetrachtung. Er iſt faſt ausſchließlich Geſangskomponiſt, das Wort ſein beſtändiger Kamerad. Dieſes Wort in voller Macht und der ganzen Bedeutung durch den Ton zu beſeelen, die der Charakter des Redenden und die Verhältniſſe hineinleoen, das war ſeine Kraft und Luſt. Daher und nach ſeinem Weſen iſt Händel durchaus poſttiv, gibt er ganz klar und vollſtändig aus, was er klar und beſtimmt gefaßt hat. Dann iſt er fertig: es iſt nichts in ihm und kein Rätſel in der Bruſt des Hörers zurückoeblieben. Er hat alles hingeſtellt wie der Bildhauer ſein Mor⸗ worbild. Hier findet er auch die einzige, ganz unveraleichliche Kraft, Die goldene Spitze des Stephansturms funkelt im letzten Abend⸗ licht, die Stadt hoch überragend und beherrſchend. Einſt wohnten die Herrſcher hier oben auf den luftigen Waldbergen: ihre Erhen hätten nie hinabſteigen und ihre Burgen zum Mittelpunkt der Städte machen ſollen. Hinter ihnen nahm Rom Beſitz von den Höhen. Ueberall ragen ſeine Klöſter empor. Der Kahlenberg gehört den Auguſtinern, ein anderer den Camaldulſern und ein dritten den Jeſuiten. Hier hat ſich Graf Cobenzl angeſiedelt. Sein Schloß blickt gus hellen Augen zu Tal. Ein einſamer Wanderer iſt emterwegs, ein kleiner Mann in ſtüdtiſcher Kleidung. Zwei funge Mädels, eine blonde ünpioe und eine braune blaſſe, ſchauen ihm nach. Da ſagt die elne:„Sö Stadt⸗ frack werd'en do net in'n Höll'ngraben wollen?“ Mosrart ſchüttelt den Koyf, daß die Perücke ſtäubt, und meint, ndem er ſich umdreht. ſcharzend:„da wohnen wohl böſe Geiſter?“„Ra, balt a böſi Hex“ meint die blonde und ſieht ihm gerade in ſein feines, faltiges Ge⸗ ſicht und in die verträumten Augen, die freundlich läche'n. braune ſteht daneben, ſenkt den Blick und wird rot.„Alle Achtung vor den ſchönen Heren im Höllaraben!“ ſagt er dann laut fachend, grüßt die beiden fein und geht beluſtſgt weiter. In keichtſinnig länzelndem Schritt.„Vergaff di nur net, Nannerl! Dös is wer; i woaß nur net wer.“— Der Graf Cobenzl teitt mit ſeiner verwitweten Schweſter, die ihm den Haughalt führt, und mit der Gemahlin ſeines Vettergz Ludwig, des Geſandten in Petersburg, ſoeben aus der Grotte, wo die Damen den Nachmitiag verbrocht haben, und geleitet ſie nach der neuen Eremitage, die er im Stil des Trianon hat bauen laſſen. Da nähert ſich Bantiſt, der Kammerdiener und meldet die erwartete Ankunft des Kapellmeiſters Mozart. Die Damen prüſen raſch ihre Tolletten und betaſten mit den ſchlanken weißen Finaern ihre hoben Frifuren. Fonn ſteht der Künſtter vor ihnen, mit viszſen Vernei⸗ gungen und Verbeuguncen herzlich bog-üßt wie ein alter Bekanner. . mit pie⸗ 111 8— Pasecge Gartenſbäuschen, wo zu ihrer Ueberraſcha eine agſante 8 krav-aſſichen Werten ph-finden, die Graf Colengz hier Pat ctfſtewen taſſen. Eins lebtaſte Unterbaltung entſtenn Auch mer den Kaiſer Joſenb, den man den Deulichen nennt. Auch über teine Freundin. die Fürſtin Lort von Lichtenſtein: über Maria Thereſta, 0 die eigentliche Regentin des Sſaates iſt, und endſich über Muſik. ö Kühle Nachtluft weht vom Tal herauf. Dichte Schleier weben So gehen die Höherbegabten in den Sonnen⸗ über das Vand, aus dem einzelne Lichter aufleuchten. Wie auf einem rubigen Meer Jchwimemenb. doch woch delſe auf den Wellen bantend; „* jedes Bild mit wenigen Zügen fertig hinzuſtellen. Wer ihn da ſchal⸗ ten ſehen will im Vollbehagen des Meiſters, der muß in„Allegro e Penſiereſo“(Frohſinn und Schwermut) hinein: wo die man⸗ nigfaltigſten Stimmungen, Charaktere, Lebensbilder au' den ſchnellen Wink des Tonmeiſters in vollſaftiger Natürlichkeit und warmer Be⸗ ſeelung hervortreten und einander ablöſen, daß man dem Entſchwun⸗ denen nachlauſcht und ſchon, wie in phantaſtiſch⸗gaukelndem Traum⸗ geſicht, von der nächſten Erſcheinung in die fernſten Zonen entführt wird. Niemals hat ein Volk zwei ſolche Tonmeiſter neben ein⸗ ander beſeſſen, wie unſer Volk den Bach und den Händel! Und niemals einen wie den Bach. Es ſoll damit aber nicht äußerlich ſeine Größe gegen andere Größen gemeſſen werden, ſondern Bach nur als Einziger in ſeiner Art bezeichnet werden, wie es ſpäter Beethoven in der ſeinigen wurde und war. Nach Adolf Bernhard Marx:„Ludwig van Beethoven. Leben und Schaffen.“(1859.) Dom Görlitzer Dolkschor. Eine lange Reihe von Jahren war Arnold Schattſchneider Leiter von Muſikvereinen. Ddie Zahl der wirklichen tätigen aktiven) Mitglieder war gering, der Beſuch der Proben»„nicht er⸗ ebend“, wie man in der Diplomatenſprache ſagen würde. Nur elten iſt es möglich, einen in allen vier Stimmgattungen aleich⸗ Daßs 5 beſetzten und durchgebildeten Chor zurecht zu bringen. Daß die Männerſtimmen ſich dem vierſtimmigen Geſange der „Oiedertafeln“(der Tafellieder) lieber zuwenden als dem Oratorien⸗ chor, iſt ſa bekannt und läßt ſich außerdem auf ſtatiſtiſchem Wege klarlegen. Da kam eines Tages dem ſtädtiſchen Muſiksirektor zu Görlitz, dem Kgl. preußiſchen Profeſſor Schautſchneider der Gedanke, einen ganz andern Chor zu gründen. Iu dieſer Gründung ollte ſeder nur eins mitbringen:„Luſt und Liebe zum Geſang“. der, der aufgenommen zu werden wünſchte, ſollte dem Dirigenten ein Volkslied vorſingen. Alſo geſchah es zu Görlitz um Neujahr 1915, inmitten des Weltkrieges. Görlitz, etwa das ſchleſiſche Koblenz der Kunſt zu nennen, die Stadt der ſchleſiichen Muſikfeſte, das öſtliche„Penſionopolis“ der Friedensſahre, entſandte(ſogleich auf den erſten Aufruf) über dreihundert Mitalteder. Und nun ging es los mit Notenlernen, mit Tonſtudien(diee unſern Oratorien⸗ verelnen fehlen) und mit dem Einſtudieren kleiner Volkslieder im vierſtimmigen unbegleiteten Chorſaß. Das Volkslied muß nämlich das A und O ſolcher Chöre bleiben, wovon ſeder„Nichtprofeſſorale“ die Gründe leicht finden mird. Aber man darf nicht beim Volks⸗ liede ſtehen bleiben, denn ohne große, weite, hohe Ziele ſind ſolche Chöre nicht zuſammenzuhalten. Freilich, die großen Werke, zu denen bedeutende Sänger und große Orcheſter Grundbedingungen ſind, bedürfen auch der bedeutenden Geldmit'el. Es iſt bekanat, daß die Oratorienvereine, wenn ſie den Fehlbetrag ihrer großen Konzerte nicht durch Soliſtenkonzerte decken können, aus den Finanzſorgen niemals herauskommen. Arnold Schattſchneider half ſich aus der Not mit einem Mittelding: er fügte die große Literatur der Acapella⸗Chöre hinzu. Ta die Konzerte oct raſch auf⸗ einander folgten, ſo mußte der Volkschor tüchtig ſtudieren. Man hatte zeitweiſe vier Proben wöchentlich: wohlverſtanden: gleich⸗ mäßig aut beſuchte Probhen!l Und Sonntags gab es noch eine be⸗ ſondere Probe für den kleinen Chor, den Solochor. Außerdem brachte man Bach. Händel, Haydn, Cheru⸗ binis Totenmeſſe in C⸗moll, Schumanns Peri und Max Bruchs Lied von der Glocke heraus. Für einen jungen, drei⸗ jährigen Volkschor allerlei: aber die Begeiſterung des Füßrers, der ſein ſingendes Volk„lieb gewann“, die halb⸗öſterreichiſche Lebensfeſſche Schleſſens und flammende Sangesluſt— die ich auf einem Görlitzer Muſikfeſte miterlebt habe— ſtiegten über ſede Schwierigkeit. Dann kam der große Tag, der 12. Oktober 1918: der Görlitzer Volkschor reiſte nach Berlin! Dreiſährige treue Arbeit hatten zuwege gebrocht, daß ein Provinschor in Berlin, der Sladt der drei beſten Chöre, in der Philharmonie ſingen konnte. „Ein Jubel ohne Gieichen“ krönte das kühne Wagnis: die Dichler⸗ worte Schillers in Max Bruchs Tönen, des greiſen Meiſters Schluß⸗ worte zu ſeinem Liede von der Glocke, die doppelte Huldigung der Berliner an Mar Bruch und Arnold Schattſchneider, gaben dem 14. Oktober 1918 ſeine Bedeutung. Darüber hinaus: man ſollte überall ſolche Chöre gründen und 5 dann zu einer„Deutſchen Geſellſchaft für Volkschöre“ vereinen. in beſonderes Problem des Wiederaufbaues! Arthur Blaß. Nphorismen. Muſik iſt höhere Offenbarung als alle Weisheit und Philoſophie. 1 Beethoven. Muſik iſt die Vermittelung des geiſtigen Lebens zum ſinnlichen. Bettina v. Arnim. Offenbarung nenn ich Muſik. In keiner der Künſte Strömt der verſchloſſene Menſch alſo kriſtallklar heraus. Gottfried Kinkel. Wer die M Hat ein Seen 2 Eduard Mörike. wie Elfen, die ſich in den Schlaf wiegen. Nach einer eigenartigen, 1 1 dringenden Weiſe. Die Nachticallen ſchlagen im Park. ie erſten Sterne bliſſen auf am ſtahlblauen hohen Himmel. Mozart träumt in dieſer ſeltſam ſchönen Welt mit ihren leichten, kebenlockenden Liedern. Man hat ihm ſeden exotiſchen Strauch, eden ſeltenen Baum, die modiſchen kleinen Bauwerke und ffiguren m Garten, den chineſtſchen Pap llon, den griechiſchen Tempel und die Anpflanzung der Kaſtanien gezeigt. Um das Schloß ſchweben tlefe tten. Man kehrt zurück. Plaudernd, lachend, ſelbſtzufrie⸗ den; und betritt den hohen, prächtigen Speiſe ogſ: ißt etwas und teinkt Tee.— Er aber ſucht in der Seele ſich ſelbſt, ſein eigenes Lied von kindhaftem, herzreinem Klang. Als er gebeten wird, vor zuſpielen, klingt es lieblich und zart. Selbſt die Nachtigallen ſchweigen und lauſchen der wunderſamen Muſik, die ſich auf Engels⸗ ftügeln emporſchwingt.— Eine ahler⸗Erinnerung erzähln uns Klaus Wringsheim im neueſteen Hefte der„Muſtk⸗ N des(II. 14½r Es war, als Mahler den letzten Satz ſeiner ſechſten Sumphonie problerte. Em Drohnen don Trom⸗ deten und goſaunen; die Holzbläſer in ibren höchſten Lagen weit⸗ eiferten mit den Blechbläſern, iht Letztes herzugeben. Pauten⸗ kanonaden, Becken⸗ u. Trommelſchläge.. tönendes Chaos, ohren⸗ betäubend. Mahler trieb das Orcheſter zu immer größerer Kraft⸗ entfaltung an, mit jener unbeſchreiblichen Geſte, deren befehlende Gewalt grenzenlos mar. Endlich klopft Mahler ab. Nun alſo, jetzt wird er abdämpfen. So dachten alle, die die kleine Paxtitur vor ſich hatten. Aber nein, er ſagt:„Konnen Ste das nicht ſtarker blaſen!“— Die Betrachtungen, die Klaus Pringsheim an dieſe Erinnerungen reiht, mag Jeder ſelbſt nachleſen. Aber naoch eins wollen wir uns merken:„Die Mahler Naheſtehenden wußten um ſeine Unſicherzeit. Noch nach der Generalprobe wir er le nicht klar darüber, ob er im Scherzo das rechte Tempo genommen dabe.“ Aus ſolchen Ueberl eferungen ergeben ſich zwet Folce⸗ rungen, die erſte für unſere Zeit der Irrungen und Wirrungen. die andere für Maßler und ſeine Nachfolger Wie ſagt Hölderlins yperion?„Wie 1 5 von Klippe zu Klippe geworfen“ fallen die Menſchen die von ihren Leidenſchaften beherrſcht werden, jahre⸗ lang„ins Ungewiſſe hinab“, Und was— aus unſerer großen Kunſt werden, wenn jeder deſer neueſten Künſtler in ſolcher Weiſe ß. B. unt Mogart verfährt? A. Bl. Mannheimer General⸗ Freitag, den 29. Oktober 1920. Die grosse Senszüon Ein Auszug aus den Londoner Polizei-Akten 6 Akter-Kriminal- Roman SpProſcsso ernebt sidn 5 Ein Lustspiel zum Totlachen Auoes renhert ö 1 Muft seit 3 Wochen mit kolossalem Erfolg in Berliu! In den Hauptrollen: 4 eaent negcsas unans merenderm% ö 55 Meesterwoche. Von allen SKadttellen 7 lohnt ſich der Weg nach der e Schuhfabrik Jos. Neudeck, 8 5, 3 Maßanſertigung aller Art Schuhwaren in—5Tagen 0 zu Fabrikpreisen. 11980 Zu kaufen geſucht Benzlandaufst 10/30 oder 14/30 tadellos erhalten. B181⁴ Angebote mit Preis an chnelcer. LAuswIeplafen Heinigſtr. 19. Tel. 1142 hdachge frisch eingetroffen Vespermann D 3, 1. 8151 Wer befreit Herrn von jahrelangem. nächtlichen, qualvollen Husten bei welchem Aerztekunſt, allopath. u. hombopath. Mittel ohne jeden Erfolg waren. Angabe eines wirklich erpropten Mit⸗ an die Geſchäftsſt 9127 gelddartehen o. 100 NM. Jan Natenruckz distr d. Borger. H 7,34. pt. Nurꝰ·7 C. 184 Ein Damennut ſchwarz Sammet mit ſchwarzem Reiher Von Geichw. Wolf, Modes P 7.. bis zur Neckar⸗ brücke, verloren. Abzugeben bei Geſchw. Wolf. gegen ſehr gute Belohnung. 9176 Goldenes Kettenarmband verloren (Andenken) gegen gute tels erbeten unt A. B. 2 2 Delikatess. Worst-U. Fleischwaren 2 beruch. pom. Cänsebrust J Pfd.. J Hausm. Leberwurst ¼ J. J5. ner. Leck.95 Ffkf. Würste 2 St. 5. 90. Pierwusf J.20 fl. Powade, Tungen-, Tecwurst vonsifin. prima Peffwursk n. Partyurst Pfd. H. 95 bezic. Teber- od. Schinkenpyurs: Pfd 5. ff erauck. Püänsekewen. Pfund 3.0 chinbensneck, Rollgckinken, feft hillingt. ſhür. Patpurst 1.Fſt. Trffelehervmgt Pönseleberxursf, Ml. Würste/ Pfd.9 nemhert I nn an, Nanzkäso 7 pf. ſer Fmmerke orrsge, Ponpneforfräze bining Pornguͤnr 99. fäpigchprsgse ½ Pfd. A. f Ferpaisbßes A. A. Fgezent Glas.10 önfscher Schwppfrerksse ½ Pfund G. g kckler dienenhanin 1 Pfd-Glas 21.00 garantiert rein Weisswein. ½ Flasche 12.5 Rotwein./ Flasche 18.00 echlichte Skeinhager, irsch-u. Wefsckenwaze. Malagaa. 2 Flasche 19.15 ½1. Flasche 2.0 Cherr7 Belohnung abzug. 9175 Rum, Branntwein Lognak, Weinbrand 1 Odemald-Hasen: Hasenbraten swc 28˙„ Haseorücken 152e Ksu'e stuck 725 Nagont vom ganzen Haas pfd 10% an Aus grosser fehjagd: Hohrücken, Keulen ga: ma gelelt pf. 16% Lebendfrische ftheinbärsche u 6 Lebendfrische fheinhechte puad 9 Mastgänse pu. 135 ERHei·st 40% I. Hannen s. 15 2r Füpp mbihnz st 25275 Neue Feigen Frische Wein ½ Pfd. 2. 50 trapben Pid..75 Neue Walnüsse, Mandeln i. Schale Marrzrine Pid JA. un an. rffol Pfd IS.U0 e 157— 7 pfl. 40 nanische. J5, Lahne imr. sch. Spinat Pid. 40 J Gelbe Rüben Pfd. 30 Tade, gese 5 4 Seer, Sg auch, grosse St 20 Sellery. Stück 30 Bemmmotte. Vanilte—. V, Schwarzwurzel 5i..40 Füldeflrant. Pid. 28 Tbe Nrenav. Pfeiterim J 46.0 Freiſßelbeeren 2 Pfund-Dose 12.00 Neue Obst- und Gemüsekouserven Frische Mucterrale- Hatzentrückte Geränch. Süesbücklinge ½ Pf..90 Lachsheringe ½ Pf. 1. 80 Rauchschellfisen. ½ Pl..25 Zander in Dosen.— Krebsextrakt Topf 80 Pi. Filetheringei. Mayonnaise D 11.75 Sardelleniilet.50, Sardell. Gl..80 Oelsardinen.75 Nordsee-Krabben.. Dose.40 Gr. Salzheringe St 90 Pf. Rollmops Stück.50 Vollheringe 20 . Stück Mxk —— Lachspaste.90, Sardellenp..70 Saure Sardinen. ½ Pf.40 Makrel..25, Mayonnaise Gl. 10.50 Bratschellfische Boulll.-Würfel 10 St. 40 Pl. Rosinen, Korinthen, Sultaninen MaisgriegPl. 3. 70, Reismehl Pf..75 Tafelreis. Pfuud.80 Manj. weisser Grieß Piund.50 Qetker, Sinner-Backpuddingpulv. Gesch. Linsen o ff. Tapioka Pl. 4. 50 Weisse Bohnen. Piund.20 Grüne Erbsen Piund.90 Zitronat, Orangeat, Zimmt, Anis Nelken, Muskatnus u. a Gewüfze Malzkaffes. Pfund 430 Zichorle... Paket.10 Kornfrank, Ouleta 1Pf-Pak. 4 20 Perl-Sagoſ Piund.75 Weisse Gelatine billigst! Feinste Delikat.: Obst-Konfitüre 4% Plund.90 WrrrrtrrecvrrprerwrererteNH * in-Gläser Grün, P 5, 13a, 3. Stock. .4% Pl. 21.00 Warenhaus Mannheim Buuge Lcbensmittel! Suppeneinlagen aus Blerteig Pid. 13.00, Voll- reis Pfund.78 Mk. Valencla-Reis feinste OQualität Piund.00 Mik., Cerstenkaffee Plund .30 Mk., Suppemwürfel sort., Stück 55 Pig., Haferkakao ½ Pid.- Pak..80 Mk., Bohnen weißze, Pid..50 Mk., Erbsen grüne, Pid..90 Mk., Linsen Pfd..73 Mk., Süßgrahm-Marga· rine 1 Pid-Paket 14 75 Mk., Speisefett Pid. 17.30 Mk., Kokosfett Pid. 17.28, Corned-Beet 1 Pfd.-Dose 13.75, im Ausschnitt Pfd. 16.00 Mk., Tilsiter Käse Pfid. von.00 Mk. an, Johannisbrot Pfd. 6 00 Mk., neue Feigen Pid. von.00 Mk. an, Spinat 2 Pfd. Dose.75., 1 Pfid.-Dose.05 Mk., Tomaten-Mark 1 Pid. Dose.25 Mk., ½ Pid.-Dose.95 Mk., junge Karotten 2 Pid.-Dose.95, 1 Pid.-Dose.95 M. 8209 Kondens. gezuck. Neue Haferf ocken 1Pid. Paket. Il 2Volmiich 5. 12.00 Dän.Sahne Fl. 6. 70 Künstler aus aller Herren Länder und beste Tanzunterhaltung durch Wilkommenstes Weihnachtsgeschenk 11 DDDDrrrrree Sehmollel, IIII Ab Heufe: Das größte Ereignis der Gegenwart! brieial.Stierkünple in Spanien 2 spannende Akte!— Vor zirka 30 000 Zuschauern ausgeführt mit den borühmiesten Stierkämpfern Spaniens! Eine. Arakileg,-TIa.-Sl2.-K2U.-MI20g. 222218l. Larden. Icd! Mit besonderem Geschick ist das Leben vor und in der Arena festgehalten; dann wird der Stierkampf in allen seinen spannenden und aufregenden Einzelheiten vorgeführt, sodass es auch einem ruhiger empfindenden Dutschen verständlich wird, warum die Spanier diese Kämpfe als Volksfeste, den Hlelden der Arena als ihren Abgott feiern. 82⁴9 nuslk der ganzen well Gramola Offiz. Verkaulsstelle d. D. Grammoph.-G. L. Spiegel& Sohn, O 7,9,, Heſdeſbermmfresst ul. H 1, 14 ——— — — ——— MAEHALLA-Lichts aei große Sensalions-Schlager! In beiden Theatern! Erst- Aufführung![ Der Kurier venlissabon oder: Der Miflionenraub im Bankhaus Rütselhaftes Abenteuer u. dessen Lösung durch den Detekiiv Tom Perry. Atemraubende Spannung 82³³ Spannendes Drama aus ö SeARKter 14 amerikan. mii todesverachtenden Veriolgung — ————ů— Samstag. 5 können bei werden. Städtiſches empfehlen wir. tieites Lager in bem ſiſſär fudlenghamngen an Jaftarnende „ Für die Verbraucher Brot: Für ſe 750 Gramm die Brotmarken—7. Mehl: 15 200 Gramm die Mehlmarke 4. ie geſtrige Verfügun marke 4 Mehl nicht vera wird hiermit aufgehoben Haushaltungsmehl: den 3. November abends: Für 500 Mk..— die Fettmarke 30 in den Bäckereien und Mehlſpezialgeſchäften. wird auf die Feitmarke 31 erfolgen. die vom Geſchäftsinhaber auf der Rückſeite abzuſtem⸗ peln und dem Beſteller zurückzugeben iſt. Die eingenommenen Beſtellmarken am Donneistag, den 4. November und Freitag, den 5. November während der üblichen Ge⸗ ſchäftszeit auf Zimmer 28. l. Stock ee werden. Nicht rechtzeltig abgelieferte“ II. Für ur Abgabe ſind bereit Sunk: us Pfund zu Mk..25 für die Verkaufs⸗ ſtellen 548—600 am —½ 12 Uh dse500 Iu Allerheiligen Staalsanwalt Briand's 2. Teil Oktober gelten folgende Marken 9 wonach auf Mehl⸗ reicht werden darf, ur Beſtellung bis Mittwoch, Gramm zu Die Lieferung r 30 müſſen arken der Verteilung nicht berückſichtigt die Vertaufsſtellen Samstag, den 30. ds, 2* 1. Lebensmittelamt. C 2. 16/18. 982 wie alllährlich, unser reichsor- 11874 Wellengrab entronnen Dramatisches Filmwerk in 5 Akten LA Abenteuer eingetroffen. M. Neu eingetromen: 60.—5 Tel. 2024 122.— ontschansheleleereeef 0. u. Rosschevreaux m. Lackk. nur M. prima Knaben- u. Herrenstiefel Lederkappe, Lederbrandsohle mit und ohne Lackkappe von M. 138.— bezw. M. Verbrecherleben en zu Wassser u. zu Lande. Sensation auf Sensation! Der Flüchtling voen Sing-Sing dem [DDer!; Tel. 3587 Sonntag, den Kränzen lebend prüpariett und künstlicher Ausführung, in jedet Pieislage. Versand nach auswärts, Geschw. KNarcher Bernhardushof K 1, 5 31. Okt. geöffnet von 11—6 Uhr. Damen-Lackschube 952 in schöner Auswanl von NM..— 6 Bin besorgt meine Kunden nur mit 2181 Ware zu bedienen. 91 Mlired Hudier 67. Wallstadtst. 52. pestalorisdldll. achste kallerlele S50 M. Schüreck, F 2, 9 Nühe des Marktes. Biliger Schubverkauf Kinderstiefel von. M. 42.— an Damenstiefel jür Altere Damen mit niederem 7 m, eeeeee eete. eeene 2 er, e. 2 rrrrrrrrrrnrrar S Nr. 490. Breltag, den 29. Ottober 1920. Wöbnn Manndeimer General-Anzeiger.(Miitag⸗Auggabe.) 28 ausmädchen nur mit guten Zeugniſſen Wohnüngs-f e——— — kisengroßhandlung in Mannhelm ſpez. für Baden, Heſſen und Pfalz, ſowie 4 Expedienten. Arde welche in unſerer Branche(Defen, rde, Haus⸗ u. Küchengeräte ꝛc.) durch⸗ —— aus bewandert ſind und über prima Refe⸗ zenzen verfügen. bitten wir um ausführl. gebote mit Bild u. Angabe des en. Ein⸗ termins unter Z. G. 157 an* 12 ſchäſtsſtelle ds. Bl. —— Geſchäſtsſtelle dieſes Blattes erbeten. eeneeeeeneeeeeeeee zum sofortigen Eintritt gesucht. Kahn& Eschellmann Ness F 6. 1. 11978— enenen Waner Aigler Teinischer Laakfabr uspaäterin do Sfütze ſich melden bei Parfümerie 1. 8/ 6. chiges 8 geſucht. Vorſtellung —5 Uhr oder abends. Fers e Behrend erfahren, zu kl. Familie bei höchſt. Lohn geſucht. Näh. K 2, 18, 3 St. deisz Schulentlaſſenes Madehen oder Frau zum Ladenreinigen geſ. Crefelder Seidenhaus 1, 4. 9165 Jur Aushilfe in größ. Haushalt für wenige Stunden, einige Zade in der Woche wird ein enmacen Sleht weniger auf fütae Dieſelbe nimmt eutl. auch Poſten als an, gleich welcher Branche. ngebote erbeten unter der— 9196 gebote unt. A. D. 4 d9e Hecats ele erb. Alleigſtehender Herk in preiswert zu verkaufen. 1* Wee 95 4 Tr. e —— 05 1Tr, von grösster Bedeutung, . 1 83 ee, 8 darum genau lesen und ist das weil und breit bekannte Kaufhaus kür Herrenbekleidung, inh Jakob Ringel. Dort sthalten Sie elegante, preiswerte Anzüge, Ulsten, Paletots, sowie Hosef, Westen und Saccos — beselischalts-anmuge werden zeritenen. kaum getragen, preiswert 1 77 7 9087 4. 4. 2 Tr. r. ab 5 Uhr nachm zu ſprechen Skunks-Muffe preis⸗ wert zu verkaufen“ 9117 Gegenstünde ſowie echt Rindleder f. 1000 Mk. zu verkaufen. 9109 Ouggenheim, F 4, J, IV. Alallungsgand für Büro aus Holz und Keß derſtraße 43, parttrre. Nander Tiſch Stühle Sofa's. 9194 Schränke billigſt abzug. Donecker, L. 1. 2. Zweibrücken. Fleg. Damepmantef Tfal-Daberaane Ait SehGagolen ſehr gut erhalten, 9 65 — Mheinvillenſtraße 5, pt. kaufen geſucht. 9155 Preisangebote an Adolfsauter&Co. Fillale Mannheim. B5. 14. Miet-Gesüchie. Mat Wangrelnmiamung. HAmmer möglichſt mit ſep. Eing., von Herrn. welcher ſelten Iausdi. Schöne Wohnung, ein Zimmer u. Küche, 2 Bal⸗ aſtrage 2. 31830*. sucht Guütempfohlenes an. in ruhig. Lage, Nähe—— zum möglichſt ſofortigen Eintritt Maäd d·— a u ſl Aache 2 U I Taner d ſein Ian wenn miäglich mit Bad, 70 D Srrn fü die Reise in uche und Hauahe noben der— Apotheke 10050 ee Angebote u. X. Z. 76 an die Geſchäftsſtelle dis. Blattes erbeten. 9138 Anſt. Fräulein ſucht gut ſöbl. Zimmer Angebote unt. A. K. 10 an die Geſchäftsſtelle. 9145 Beſſerer Herr ſucht gut föbl. Zimmer in zuhigem Hauſe. Nähe Schloß, Planken bevor⸗ —— DD˖r———— Aaunr 10 eben An 5 e Aene eeeeene eeeee 15 zuſeh. zrol ugt. Ang. u. Z. K. 1 an 8 1 5 Aunberldeee. 992 Aandelees 1 158 e eee, wert 1 ich 85 orzuſtellen 5 55 3. Stock links. Angcnicur oder ee e e e ae eeeeeeee ert Iedmiker Poerfekſe baand. Hölggand. ll N. ec ee 22. Auf zweckentsprechenden Schlitr der Claser 5 25. Hngemthabe ör. 22)J.— Wertgreenr 8 U0 oder leere 3. 15 8 der Kneifer und Brillen durch eeen e 7n Tirger 1 I Ii an%0 Sadegamne, aumne, 1 eeigne Statiſtik⸗Vorkalkulation vernaut, für 8 die etwas leichte Haus⸗ lltdl. ſieztd. e mit Gaswandofen(Vall⸗ ſoſort 58 ſbater Twanziglährige Prakls in: dastechnische Büro einer Aktien-. abel Aeernime in gein. preisw. zu derk. 75118 dan) bil. zu ei. B767 mieten gelucht„ 900. J gesellschatt zum sotortigen Ein- Leen und Vehe n Ich. Laittasse 9 Näl. Stamſtſtr. 2. Geſcee—5 10%% Rathenow, der optischen Zentrale Deutschlands und trltt gesucht. 11938 Fen 1 Treppe rechts. 45 an vielen Weltstadten Europas und Amerikas. meber am der Ernentunubkanrc 25s ſagt die Heſchafts. AeH. Aöbroc u. Woste! r.—— Lagerraum In Ermangelung einer deutschen Lehranstalt erwarb N den 5 Telle dieſes Blattes. Sreh ar uſt nen kauf esucht ich mir auf einer amerik. Fachschule den Grad als ahan 8— dae kers riete rne denen beriſſ— ber Mittel. ſtraße. Meßplatz bevor ⸗ zugk. Augebote unter 8 Aatttudtttt ittdtttuttdttnbedttti Baeſei, Luiſenrg. ne.St.. 7 e e 21 Ich verfuge uber mehrere Untersuehungsrũume F billig n Stadt oder Lan ausgestattet mit den neuesten Apparaten und Instru- deOoSeοοοe gesucht. Anzug eaten.— Ebenialls steht mir ein Stab persönlich 8 fleslge Grolbankülllale Schmi dt, 5 4, 4. Mannhelim. El05 Heiabares 5 Verlugung. veht ben behbnsgüchen enren c Egchen Seſcte 1 Uhabent feer fkennee möhl. Aen daemte bddennte 8 ee ee e Ac latr fal fnder naur drnade Adnetantet. 8 Stellen Gesuche e ſ, feigehne Naanieen. 18 enaltat.„Hunktal-Gläser“ anke 8 Me ßß.,. Suche für Samstag u. u kaufen geſucht 9121 Slasnes Lr et, h Betzelir 2 6l.„bers Bel Neuanschafung von fläsern untersuche 8 dl Aunppnne SWte a 2 12 Motorrad 175 70 a Wirtschalt Ich Ihre Augen ohne Extraberech 8. wie Alge Auroburschen. S an die Geſchäftsſtelle. und Motordreirad mittlerer Größe u kau⸗ Hung. 8 Prau 11 1 b. Gummt räumungs⸗fen geſucht⸗ 120 auf dem Lindenhof 8095 wan vi, mpen Se, räule 5 e 8 e—e 1 Paar gute sphärische Gläser erhalten Sie 1 15 uber e 055 ahnn abzag den, 21889 ee Ner 36, 2. 955 2. B. schon von 17.—. Mk. an. telle dieſes Blattes. 110992 Hindergärtnerin Käſettal. Wormſerſtr. 26. ut erhaltener(ernisentes IXI 5 77 Piergiser. 5 f. Hinderkorbwagen— — ßßßß.— 1 5 150 Hehalt 57 gute Vehand⸗ Weinkfässer, ca. 100 0 geb. u. Z. H. 9 Tüchtige 2. dr Ee Sbeee 2587 75 80 10 0 20 ſehne daee 755 uche f. meine Tochter.] Telep B. B. 20 an die Geſchäftsſt. welche längere 87 3 Prachwolle 8 Sſenotypistin Meßgerei war Ninds⸗ Schwelne. u. ſonſt. Derjenige Herr Reisetasche(teine Pferdeknochen) zu der mich am Sonntag abend vom Kaffee Corſo aus verfolgte und mich] am Dienstag abend ſprech. wollte, wird um ein Lebenszeichen gebeten. Ang. u. A. I. 11 an die Geſchäftsſt. d. Bl. 9147 ..25 an die Geſchäfts. Glas,.45 m 18, 2 m Junges beſſ Ehe Gut ar 0 paar, 2 ucht per bald für hieſiges Büro 31837 p, 8 5001 eet 13(lavierspieler Ferner empfehle ich: Ju Laa Lacenen aeg ee e. J- lpfg Inger e ne e Lorgnetten. Opernülüser. Telastecher un 2 Ame aucht Dann Angebote unk. A. J. 9 an dle 0 8* ae 5 böbgls bisunbeuer gegendes. benh Gesgcklele b Drismen-Binocles. Ternrohre. Mikro- mit all bo d 5 b t. A. G. Fun emem güt bürgerl. a e. Soſge au ber 5 Begae 8l adh 0 I07 dh w Attag-u. Abendisch ur Meuunee een a8 e kreeein eren— aoz ecſeſee bs. Slattes erbelen. 22 J, weich berets auf 7. L eene e ee en d. Büir tüti t N gete preiewer. e Su duche Legageben. 29122 Sohan mödſlertes] Tudaaſtraze 19, 2 Te. Iri 8 e 2 0 b en fout. Raufſmann wünſcht ſich ſtill od. tätig mit größerem Kapital an einem geſunden Unter⸗ 9152 e zwiſchen—4 Uhr. 9133 feſter Slellung ſucht ehr⸗ 0 6, 21, Hof lüints. anweſend, ſofort oder per nehmen llei d A2zageetz F en Jeee 10 in beleligen, Metzger 8 Oppenbeimer E 25 5 8 1 slrer— Alleinmägoten als.Ll Sebreſbmasehine 22. Gdg. le, egeee—. e M1 it ſicht⸗ JrDrrbeeereeeeeeee el, Nr. 1280 u. 6343 AnnReim Aager: Recknrbaten. aecer 5 Jeeee baer Schent ſur A 1980 eneeneeeeeeeeeeeeeee—————— anleflen 50 0 zngs. bel hohem Lhn⁰ Hantunen Ver Von 1 N e nge gesucht. 0 Verkäute. Geelf eir Mt butd. i f85 05 75 13 N e bi wene e e e 22— m 1 5 1U Sdenecs Nahe g GeschäftshäuseJe 2. Ulen Mädchen bertanſen di65 f Neben⸗ netert sofort an jedermann, gute Ware, sowie gesu in bürgerliche Familie g. W̃ 155 xt· 1—— daden ee 8 bei guter Bezahlung und Tel. 300, Schlafzimm ar eeeee unrationiertes Molz——— wer em Betrieb. Berpſtegung s Oofort 4 in jeder Menge. Ni gen unt. A. P. 1 gesucht. 8157 Splege—— echtem für sofort zu mieten gesucht. T. eene 0 5½ 14. 1 Unks, mit Vaden und evtl. frel⸗ kompl. Angebote unter Z. O. 164 an die Selbſtänß. und englge n Wo Hermann Schmidt e sstelle dieses Blattes. Amätch lbſtänd bhä. 7—1 8 Geschäft B 1EI T. t, ſ 11 A. N. F 1, 9. 9146 S b Wa be Telephon 6214. e bf Frau Galhele b. 1 146 Tregantes demarroriandstr. 20. Nane neuer Nedtarbrudie. zur Führung eines klein. Ersikl. Pland Diano Haushaltes ſur ſofort ge⸗ 18 ano Wohn⸗ U 8 Hlalzi 6 bi 2 5 ſucht. Nur ältere Perſonen] mit wunderbarem Klang. billigſt 7939 5 1 72 mer Aus besefztem Gebfe neu eingetroffenf Fräulein, kaufm. gebüldet e fir Maunbein deu! ist mein morgen eröffnetes Augenglas-Spezlal-Beschätt D1 4 brelesn. DI. 4 Dokter der Optik. 78— Nannheim pll Breifestr Houpfnieclerteffurg frenkfurt 5 „in allen Ausführungen. ſeinwoſlene Friedens-Anzug-Reste] I aenzfnzen be. 1835 nlen-brtlter Drude ſt Klotz, Kleinfeld⸗ Angeb. unt. 2. M lbſtänd Großt. ird in le Aum Maäacheg uabel W. B. 4 desachafts. 31851 ee 4455 Heee Fen. e in blau. masengo und schwarz 11086 Heimarbeii pe wWir t 0 0 od. U. Braves Mädchen 10 Tenster I f0 fel Suchender iſt nel aiſ Neſen. Aagebete—— Friedens · Ulster-Reste doppelsellig de. r N. gaeb in beſſeren Haushalt von 1,729,,22, verglaſt und A. M. 12 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 99148 lottgestt. Mosen-Reste N. 125. 150. 175.— eſchäftsſtelle d. Bi. Eua uden Sdenne gelee geſtrichen, ſpofibillig zu en. 10 Fſtm. A Taui nneeeneeeeeeeee en i0 anc ſeen eeh Ebee, ien A Easen Stengetelge uagt ſdbin ſur gecge 2 Taeager Keler.Leckenhelmersr. A8. 4 f Aüch die 57 1255 8 8 Seesbe Nane 110% stammholz. Jwelgalederlaſſung i818 Brennh O012 eee e Geſchäftsſtelle ds a ee e, in M im 1 d, 29 0— ennnn Glas b 2 2 1 1 doenber zei Mädchen Bett 5 Ludwiz Schartt nbgllehst gentral gelegen. ab Lager und frei Haus diulgſt wn aus— 2 b für nachmittags geſucht. mit Roſt preſsw zu verk. Holzhandtung 8093 Angebote unter X. f. 59 an d. Geſchäſts ſt. E. Grohe, dedee Be P 3, 12, Planken. eeeeeeeeeeeeeeeee Alphornſtraße 40.— Telephon 5069.-— Anfang 6½ Uhr. Hohe Preiſe Ende 10 Uhr. 8. Seite. Nr. 490. Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag ⸗Ausgabe.) Freitag, den 29. Oktober 1920. * National-Theater Mannheim.] NWunu Freitag, den 29 Oktober 1920. 0 Verpflichtung der Mietsabteilung D Zum Besten des Chorpersouals Carmen Oper in vier Akten von Georges Bizet. Text von Henry Meilhac und Ludwig Halevy. Spielleitung: Karl Marx.— Muſikaliſche Leitung: Felix Lederer. In den Hauptrolleu: TCarmen— Frl Lippe; Bon Joſée— Färbach: Escamillo— Schoettl; Micasla— Frl. Malkin; Frasquita— Fr. Flohr; Mercedes— Fr. Brewer. ete 2 8 Nitde Wegen Umzug! Grosser Rdumungs- herkau zu bedeulend herabgesetzten Preisen. verkauf nur gegen Bar — Hunsflerihealer. Apollo“ Heute FEreitag abend 7½ Uhr: Letztes Gastspiel d. Orig. Schlierseer Bauerntheater „Am⸗Dirndihor Samstag, Sonntag nachm 3½ u. abends 7½ Uhr: Die letzton drei Vorstellungen:„Am Dirndlhof“. bltehndeeeeehmbe Aüntunttenmithg 11976 Gebrüder Mirtn, 06, 3. . Kabarett Rumpelmayer! Heute e 5 Fyyr Dem N 5 er Ilt Hann Men Sur den bellebten Hundiner numoristen Rurt Graf fasdeheagn da b J. Morander abendllch 72/ Uht im noven Varietö-Splalpl undd Idl ſcdes Aſter Hersönliehes Gastspiel Anzüge, Paletots, Ulster, Pelerinen, des Meistercdetektivs d einzelne Hosen 2 E. ik J 95 in 8 dilligen eLen. I An Snusse 585 eeee—5 ere als Wünsckelrutengänger. 8100 N 1 Ein modlerner Sherlok Holm Wrns N NWUn 0F FUR EaNHN-U Ha 8 ein Spezial-Artikel unserer Firma. In eigenet Abteilune brinsen wit in grosset Auswahl .—— Aunemerei flltgvnfllütttiwertiiütHineuiftgtntenunfrenillmentlmmeniftlumnenitl n8 Das lachende Gesicht! 2 Ammenilſmuurenmnmmeninn nreniunmenmlmnennmnl 1 Aeeeeentes aiegtukssomgeünteltdsae wacterbünte 5 4 e./6.— 5. Kahareit gumpelmaper ln 8—— Heute Heute— Stets Eingang Täglich (Ih 5 Ibliothel Neuautnahmen. Ehren- und Benefiz-Aben KURT GRAE Mitwirkende u..: Xaver Terofal Schllerseertrio Schwarz Schuhplattler ete. 8141 Anfaug präzis 8 Uhr. von Neuheiten. 1 Deutschh Englisch Franzüsisch Monstlic 5§. Wonker 4 00. Han — 1 Hallee fellacht Ehren u. Benefizabend Dr Künstler HugoFialau. JosetfHomala 5 5— 5 5 Mitwirkende: Jrene Leissner, Marie Wohlrab 85 Herr NaN, Nlatierhumorist 9 Anfang 7⁰ 9. Volksstück in sechs riesigen Abteilungen nach der bellebtesten aller Eintritt 2 Rk., Steuer 60 Pit. Operetten von August Neithardt.— Für den Film bearbeitet RSSr— von Robert Heymann.— in den Hauptrollen als: Bürbele: Uschl Elleot— Malvine Ria Jende. 8 Mann beim. Casinosaa kggens für den Fm zusammengestellte Schwarwaldmädel-Muslt ae eeee hoer veräqter des Iodes! 5 eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee 825 Vorverkauf: Konzertkasse Heclcel, O 3, 10. Tel. 1103. Hbenteger elnes Vieipesnchten in S Mezen-Aten ſuitenpuenDie Tänzerinf r von Herrn Rektor Trappmann aus Barmen Eine Film-Tragòdie nach dem gleichnamigen Roman —5 5 Akte von Menyhert Lengeel In der paa 5 Akte im Saale von K 2, 10. 5 79 85 7 Samstag, 30. Okt. und Sonutag, 2 78 eopeldine Konstantin die vielgefeierte preisgekrönte Tänzerin. 8²⁴⁸⁵ 31. Okt., abends 8 Uhr: ———— Irannende Fragen geschlechilcher Sttllchkelt. Anfang 5 Uhr!— Letrte Vorstellung halb 8 Uhr!— Anfang 3 Uhr! Nur für Männer und lunge Männer! 5 An 1255 Fur sämtliche, Harry piel-Films“ der Serie 1920/21 ymnasfik Kurs 5 haben nur wir das Erstauffürungsrecht;„Harr) Können noch zwei 12—15 lünr. 74 Heute Freitag Harry Piel Riesen-Sensstions-Flim „ Traumhaft schöne Motive von ita iens und Oal- mat ens Küsten ziehen an unserm Auge vorüber, vormischt mit elner alles In den Schatten stellen· den spannenden und sensatlonellen Handlung. Montag. 1. Nov.(nicht heute, wie ander⸗ weitig bekanntgegeben), abends 8 Uhr: Maum gigt os 30 vlele unglüdrädhe Fraup? Nur für Frauen und junge Mädchen! Elutritt frei: 913⁴ Kinder unter 16 Jahren haben keinen Zutritt. ——— dein kandepom.J. Mamabein Elnladung zur Haupt-Versammlung am Mittwoch; den 3. November d. Js.. 1 anee du Sonntag, 31I. Oktober, abends 7 Uhr Laeene. 13 1271070 im Saale des Friedrichsparks Hüdchen tellnenmen. 9151 piel“ sehen Sie daher zuerst nur in unserem 9 0 8 Tages-Ordnung: Sliitungstest mit Ball erg: MInther. iü Egan NI2t Z0u0 Thoater. 8247 A Nur nom Nurze Teiti 15. 2. Berſchmelzung der J Mannheimer Hundeſport⸗ Eintrittskarten sind am Sasleingang erhältlic“ Wir laufen noch gebrauchte(81721 Aniang 3 Uhr. Letzie vorstenlung s 3——— Parkkarten brauchen nicht gelöst zu werden 11990 Anſchließend: Secssnegener angpg de e, Aldbef ,Lgbensweigcbermngspobden Schreibmaschinen, Dereine abends 8 Ugr im„Wilden Maun' Kriegsanteihen tönnen ſich auf reelle Art Neben(Remiogton bevorzugt) u erbitt. Angeb“ Druchsachen für die gerümte lucb- Hausierel, Haunkeim, N 2. einnähmen verſchaffen. Intereſſenten belieben An. ſtemington-Schrelbmaschinen-Ges. m. b. H...— aine ſelen zahelt für gute Artikel 60 Der Vorstand. fragen unt. A. J. 18 zu dichten an die Geſch. 9156 Mannhelm, E d,—6.— Telephon 464. Frücheref Br. ſaas, G. m. b.., E 6, 2. i Hile, Murziss