f * 8 1 * · 1 1— 1 1 0 * f * 8 5 Rneutralen wie in den ehemals aber noch piel verhängnisvol wünſcht, dLe 135 ebüht M..— FPoſteesug erzeit widerruflich. P Draht⸗Adreſſe: Generalangeiger Waunbeim. —————— Denkſchland und der VBölkerbund. Von Glnker Thomas. In einer Reihe von Aufſätzen über die Völker⸗ bundstagung in Genf und das Verhältnis, in dem Deutſch⸗ land zum Völkerbund ſteht, und zwar in Aufſätzen, die die „Deutſche Liga für Völkerbund“ ausgeſandt hat, befindet ſich auch einer des früheren deutſchen Botſchafters in Waſhington, Graf Bernſtorff. Unſer letzter Vertreter in der ameri⸗ kaniſchen Bundeshauptſtadt führt darin ganz richtig aus, daß uns zurzeit nur geringe Möglichkeit geboten iſt, unſere Wünſche und Beſchwerden dem großen Kublikum in den eindlichen Ländern unſere Beſchwerden und Wünſche in bezug auf den Friedensvertrag von Verſailles und den Völkerbund zu Gehör zu bringen; das Studium der ausländiſchen Preſſe beweiſe zur Genüge, daß unſere Noten, Miniſterreden und ſonſtige amtliche oder offizielle Auslaſſungen entweder gar nicht oder entſtellt und verſtümmelt veröffentlicht werden, ohne das Buch von Key⸗ nes wäre auch heute die Außenwelt noch völlig im unklaren über das wahre Weſen des ſogenannten Friedensvertrages, meint Graf Bernſtorff, und deswegen wäre es zu bedauern, ß wir nicht jetzt ſchon dem Völkerbund als Mitglied an⸗ Gueten. Wenn das der Fall wäre, hätten wir eine ſtarke affe in der Hand, denn dann könnten wir Verhandlungen erzwingen, die von der neutralen oder feindlichen Preſſe nicht totg chwiegen werden könnten. ieſe Ausführungen ſind an ſich unbeſtreitbar richtig. Man muß aber doch ſeine Verwunderung darüber——5 en, daß gerade Graf Bernſtorff, der doch die amerikaniſchen erhältniſſe ſehr gut kennt, gewiſſermaßen mittelbar unſerer degierung einen Vorwurf daraus macht, ſich noch nicht um ie Aufnahme in den Völkerbund bemüht zu haben. Wir müſſen Miniſter Simons dafür dankbar ſein, daß ar von Anfang an den Standpunkt vertreten hat, die deutſche Regierung dürfe ſich nicht dem Völkerbund aufdrängen. Es wäre in der Tat verfeblt, wenn wir ſofort eifrig beſtrebt wären, um die Aufnahme 0—— wer⸗ den, wo man vorläufig nicht gewünſcht i er er wäre 1— ler Gen 8 0 ten 5 Amerika gegenüber. Es dürfte und darf von unſerer Seite nichts 5 hen, was geeignet wäre, der an Stärke unmer zunehmenden amerikaniſchen Bewegung gegen den Völkerbund im ſeiner jetzigen Geſtalt in den Arm zu fallen. lion und ſeine Anhänger hätten ſich nichts ſehnli als daß Deutſchland durch ein Geſuch um Aufnahme Wer das Argument in die Hand gegeben hätte, daß der Lölkerbund doch keine ſo verdammenswerte Einrichtung ſein Fnnte, wenn ſelbſt Deutſchland ſo eifrig beſtrebt ſei, in ſeine Reihen aufgenommen zu werden. Noch verkehrter wäre es, in dieſem Augenblick auch nur den Wunſch zu erkennen zu geben, im Völkerbund Aufnahme u finden, wo es feſtſteht, daß Harding ſofort nach ſeinem mtsantritt eine völlige Neugeſtaltung des Völkerbundes im Anvernezmen mit Argentinen, anderen ſüdamerikaniſchen Staaten, mit Skandinavien und vielleicht auch mit Spanien 155 leite völlige Neugeſtaltung des Völkerbundes in die Wege iten wird. Nur hierauf dürfen wir unſer Augenmerk richten. Eine deulſche Note über Euyen und Malmedg. Berlin, 13. Dez.(Von unſ. Berl. Büro.) Wie wir er ⸗ ſah en, hat die deutſche Regierung an den Generalſekretär des des eine Note in Sachen Eupen⸗Malmedy über⸗ elt. Die neueſie Enlentenole. Berlin, 13. Dez.(Von unſerm Berliner Büro.) In der Angelegenheit der neueſten Ententenote iſt dem halbamtlichen Volffſchen Kommentar weſeniliches kaum hinzuzufügen. Da ie Antwort ſozuſagen Zug um Zug erfolgt iſt, darf man an⸗ nedmen, daß Herr Nollet ſie einfach aus ſeinem Schubfache ſelben dugiehen brauchte. Man wird jetzt an die Regierungen ber rekurrieren. Ob der Schritt Erfolg haben wird, bleibt keilich zweifelhaft. Lon Peris, 13. Dez.(d8) Nach einer Radio⸗Meldung aus Siadon hat Llond George nicht mehr bie Abſicht, an den zungen des Völterbundes teilzunehmen, die kufſiſchen Inkernierkenlager. JBerlin, 12. Dezbr.(Von unſerem Berliner Büro.) .den die geplante Unterſtellung der ruſſiſchen Internierten⸗ eder unter das Neichswehrminiſterium wird von der unab⸗ ſchad gen und kommun'ſtiſchen Preſſe mit großer Leiden⸗ ſtlichkeit Sturm gelaufen. Es liegen ſogar An⸗ endente bemühtworden iſt. Oas Reichstabinett wird ich erſt im Laufe der Woche abermals mit der Angelegenheit mu beſchäftigen haben. Daß aber eine Aenderung erfolgen b. liegt auf der Hand. Oberſchleſten im Rahmen der Wellpolitil. Im heſt 49 der„Grenzboten“ vom 8. Dezember betrachtet ſichattensrat Freiherr von Rheinbaben die oberſchle⸗ punkt rage unter anderm auch rom weltpol tiſchen Stand⸗ ren und kommt dabei zu intereſſanten Feſtſtellungen, —8 wir folsendes entnehmen. Frankreich hat in ſeiner ſtorkechtungspolit k gegen Deutſchland großes Intereſſe an —4 Stützpuntten im öſil chen Euroap. Seine Begünſti⸗ ung der Tſchechoflowakei und Ungarns liegt in dieſer Rich⸗ Sroß. Der Gedenke vom Süden Nußlands her ein neues 5 drußland aufzubauen, iſt durch den Zufammenbruch der iſt angel'ſchen Regierung zunſchte geworden. Um ſo mehr und nunmehr beſtrebt. den polniſchen Schützling zu ſtützen Luch G ſeiner Wirtſchafts⸗ und Finau⸗miſere zu retten. ench England begt den Wunſch. Deutſchland von Rußland detrennt zu halten, verfolgt aber dabei im Intereſſe ſeiner Bezugspreiſe: In Mannheim u. Ungedung weonatl. einſchl. N..170 für Oringerlohn u. Eingietungs⸗ vierteljährl. N. 22.50 aßne Peſtgebützren. Einz. Nummern 20 8g. Age Preiſe uf oftſcheik⸗Konto Ar. 1780 Kartsruhe 1. B. u. Nr. 2017 Ludwigs haſen a. A5. eſchaftse ebenſtelle in WManndeim: Nockaradt: Walbbsſſtr. 6.— Fernfprecher Fr. 7940—7846 r ge⸗ chen vor, daß von deſer Seite nach beliebten Muſtern die d Badiſche Neueſte Nachrichten Handelsgeſchäfte das Ziel eines geſchwächten, uneinigen Rußlands. So gewinnt für Deutſchland die oberſchleſiſche Frage über ihre ſpezifſch deutſche Bedeutung hinaus unge⸗ heures Eewicht im Rahmen der großen Ideen, welche die deutſche Politik der nächſten Jahre beherrſchen ſollten. Das beſagt nichts anderes, als daß die oberſchleſiſche Frage den Kampf um die Erbaltunng des Deutſchtums im Oſten bedeutet, mithin eine der wichtigſten weltwirt⸗ ſchaftlchen und weltpelitiſchen Fragen ſberhaupt. Es iſt notwendig, daß dieſer Eedanke bei der Abſtimmung in Ober⸗ ſchleſien voll erkannt wird und zum Durchbruch kommt. Die Kleine Enkente und Balgarien. wex.— Wien, 10. Dezember. Eine Beſtätigung der Meldung, daß die Kommiſſion des Völkerbundes ſich für die Aufnahme Bulgariens entſchieden habe und die Kleine Entente deshalb mit dem Austritte drohe, liegt hier noch nicht vor, doch gilt ſie als glaubhaft. Im Zuſcmmenhange damit iſt die Meldung ſerbiſcher Blät⸗ ter von Intereſſe, wonach die Entlaſſung von 1500 bulga⸗ riſchen Offizieren, die in dieſen Tagen hätte ſtattfinden ſollen, auf einen unbeſtimmten Zeitpunkt verſchoben wurde. Allgemein herrſche die Anſicht vor, daß Bulgarien von den Großmächten die Bewilligung erhalten werde, ſeine Armee nicht zu vermindern, und zwar unter dem Vorwande, daß dies große Erſchütterungen im Lande hervorrufen könnte; wahrſcheinlich aber ſei, daß die Entente mit der bulga⸗ riſchen Armee rechnn will, wenn Griechenland Be⸗ ſchlüſſe faſſen ſollte, die die Zuſtimmung der Ententemächte nicht erhalten könnten. Der rumäniſche Geſandte in Beigrad hat übrigens der Belgrader Regierung den bevorſtehenden Beſuch des rumä ⸗ niſchen Außenminiſters Take Jonescu angekündigt, der in der zweiten Hälſte des Monates Dezember erfolgen foll. Zu leicher Zeit erwartet man in Belgrad angeblich auch den ſuch des bulgariſchen Miniſterpräſidenten Stambuliski. Paris, 2. Dez.(..) Wie das tſchecho⸗ſlowakiſche Preſſe⸗ büro meldet, traf in Prag der bulgariſche Miniſterpräſident Stabu⸗ linsky ein., Er wird ſich mit den wirtſchaftlichen und induſtriellen Verhaltniſſen bekannt machen und lr durch ſeinen Beſuch die Beziehunzen zwiſchen Bulgarien und der Tſchecho⸗Slowakei enger zu gealten. Der Krieg im Oſten. Der rele Terror in der Krim. Auf Grund der Angaben aus Sewaſtopol am fünften Tage der Herrſchaft der Roten geflüchteter Arbeiter ſowie des neuen bolſchewiſtiſchen Blattes„Sewaſtopolskij Isweſtija“ 8) veröffentlicht die Pariſer ruſſiſche Preſſe furchtbare inzelheiten über den in der Krim wütenden roten Ter⸗ ror. Die erſte Liſte der Erſchie ungen zählt laut Angaben, die angeblich dem genannten bolſchewiſtiſchen Blatte entnommen ſind, 1634 Perſonen, darunter 78 Frauen. Das Sewaſtopoler Revolutionskomitee ſoll während der erſten drei Tage 450 Ar⸗ beiter der Eiſenbahnwerkſtätten den Gerichten übergeben haben, von der Außerordentlichen Mordkommiſſion ſind allein 720 Hafenarbeiter verhaftet worden. der Krieg im Orienl. Paris, 13. Dez. Nach einer Meldung aus Nom, die das Journal wiedergibt, ſoll Muſtapha Kemal Paſcha die Mit⸗ glieder der Miſſion Izzed Paſcha, die am 5. Dezember nach Angora abgereiſt ſind, feſthalten, um ihre Rückkenr nach Konſtantinopel zu verhindern. Nach einer anderen Meldung ſoll ſich die Miſſion von der Macht der türkiſchen Natio⸗ naliſten überzeugt haben und deshalb nicht mehr nach Kon⸗ ſtantinopel zurückkehren wollen. Paris, 13. Dez.(Havas.) Havas meldet: Es fehlen noch genaue Einzelheiten über den in Syrien ſtattgefundenen Kampf. Ein türkiſches Bataillon iſt in die Gebirgsrone nördlich von Syrien eingedrungen und rückte bis ungefähr 60 Kilometer von Antakiye vor. Hier ſtieß es auf eine kleine fran⸗öſiſche Abteilung; letztere erhielt eine Schlappe. Es gab unſererſeits ungefähr 20 Tote und einige Gefangene. König Keuſtanbin. Alhen, 13. Dez. Der Panzerkreuzer„Averoff“ iſt am 10. Dezember abgefahren, um den König Konſtantin in Brin⸗ diſi oder Venedig abzuholen. IJelanss Freitzeitskampf. Paris, 13. Dez.(WB.) Zu dem Brande in Cork wird noch berichtet, daß am Samstag abend bald nach dem Ueberfall auf die Kadetten der Brand zunächſt in rei ausbrach. Er griff bald darauf auf das Rathaus, ſowie auf die Getreidebörſe und die Bbliothek, je von dem Amerikaner Carnegie geſtiftet worden iſt, über. Auch ein Lichtſpielhaus iſt niedergebrannt. Der Schaden wird auf ſieben Millionen Pfund Sterling geſchätzt. die Uuruzen in Prag. Die kommmniſtiſche Aktlon in Prag. Paris, 13. Dez.(WB.) Der Vollzugsausſchuß der tſchecho⸗ſlowakiſchen Sozialdemokratie beſchloß geſtern in einer Sitzung, alle Ank änger der Sozialdemokratie aufzufor⸗ bern, jegliche Veteiligung an der Aktion der Kommuniſten zur Hervorrufung des Ceneralſtreiks abzulehnen. Der General⸗ parole der Kommuniſten wurde bisber nur in wenigen Be⸗ trieben der böhmiſchen Induſtriedentralen Folge gegeben. Jur nel der Ausla⸗dsdeulſchen. Von Rechisanwalt Dr. Einhorn⸗Berlin. Die ſchwache Stimme der Auslandsdeutſchen kann bei der immer mehr um ſich greifenden Verachtung des Rechtes und bei der heutigen Finanzlage des Reiches im Geſamtchor der fordernden Parteien nur gehört werden, wenn das Entſchädi⸗ gungsproblem des Wiederaufbaues der deutſchen Wirt⸗ ſchaft erörtert wird. Die Frage heißt alſo: Was iſt bisher Anzeigenpreiſe: 1 ſpalt. Kolonelzeile.50 Mk., ausw..— Mk., Stellengeſ. u. Fam.⸗Anz. 20% Nachl Ketl. 8 Mt. Annahmeſchluß: Für d. Minagbt dorm. 8¼,(. d. Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Fur Anzei an beſtimmten Tagen, Stellen u. Ausgaben wird keine Verantw. übernommen. u. 75 Betriebsſtörungen, Materialmangel uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchenf ausgeſallene eb be 0 Höhere Gewalt, Stre ränkte Ausgaben od. ſ. verſpätete Uufnabme o. Anzeigen Aufträge durch Fernſprecher obne Gewühr im Intereſſe der deutſchen Volkswirtſchaft für die Entſchädi⸗ gung der Auslandsdeutſchen und für eine zweckmäßige ſteuer liche Behandlung der Auslandsdeutſchen geſchehen, und wa⸗ muß noch geſchehen oder verhindert werden, bevor es zu ſpä⸗ iſt? Die Antwort lautet zunächſt: Nichts iſt geſchehen, wa: den Auslandsdeutſchen ermöglichte, für den Wiederauf bau des deutſchen Außenhandels irgendwie tätig zu ſein Im Kriege geſchah für die Auslandsdeutſchen außer durch pri vate Mildtätigkeit nichts. Ein Rechtsanſpruch der Aus, landsdeutſchen gegen das Reich auf Erſatz ihrer Kriegsſchäden freilich nur bezüglich der Liguidationsſchäden in der faſſoziierten Staaten, wurde erſt durch den Friedensvertrag von Verſailles begründet, jedoch hat die Regierung es verab⸗ ſäumt, durch ein entſprechendes Geſetz ſofort die Konſequenzer aus den Beſtimmungen des Friedensvertrages zu ziehen. In Vorentſchädigungs verfahren, das ein ſogenenntet Billigkeitsverfahren iſt und kein Rechtsverfahren, wer den in der Regel nur Sachſchäden berückſichtigt. Die Unter⸗ ſtüzungen von 1500 Mark ſind nichts als reine Almoſen Die Liquidations⸗Richtlinien ſtehen bisher nur auf dem Pa pier, obgleich es ſich um eine durch Reichsgeſetz anerkanntt Verpflichtung und um eine ſelbſtverſtändliche Nückgewährung der Liquidationserlöſe handelt, die das Reich auf Koſten del Geſchädigten in Form der Anrechnung auf das Wiedergut⸗ machungskonto gutgeſchrieben erhält. Das Reich müßte alſt den einzelnen Auslandsdeutſchen mindeſtens in Höhe der Be⸗ träge Erſatz leiſten, durch die es auf Koſten der Auslandsdeut ſchen eine Bereicherung erfahren hat. Richtig wäre es auch ohne Zweifel, einen ſtabilen Umrechnungskurs der Durchſchnittsbaſis der höherwertigen Valuta zu finden un zum Ausgleich für Härten für die in Länder höherwertigen —. Zurückkehrenden einen beſonderen Ausgleichsfonds zu affen. Das Schlimmſte aber iſt die Beſteuerung der Aus landsdeutſchen. Durch das Ausgleichsbeſteuerungsgeſetz ſollen auch die Auslandsdeutſchen getroffen werden, die doch zun Ausbau ihrer Exiſtenz unbedingt wieder Franken, 17— und Dollars benötigen. Die Entſchädigung wird tatſächlich der ſogenannten Kriegsgewinnſteuer unterworfen und hier bei nach dem Stand der Valuta vom 30. Juli 1919 gerechnet Außerdem wird ſie dem Reichsnotopfer unterworfen wobei ſie nach dem Stand der Valuta vom 31. Dezember 11 bewertst wird. Hiezu kommen noch ganz beſondere Härten da man den Auslandsdeutſchen jene Aeleen verwes gert, die den Inlandsdeutſchen nach dem Geſetz zuſtehen. Ein etwa nach dem 31. Dezember 1919 erzielter Valutagewin ſowie die Zinſen aus der Entſchädigung, werden dann noch von der Einkommenſteuer erfaßt, nicht zu vergeſſer die Erbſchaftsſteuer, die gegebenenfalls in Abzug ge bracht wird. Die Entſchädigungsſumme wird alſo von Steuerfiskus arretiert, wenn ſie ausgezahlt werden ſoll. Mon entzieht alſo durch die giel, den r 5e den Auslandsdeut ſchen jedes Betriebskapital, das für den Wiederaufbau be nötigt wird. Das Perſonenſchadengeſetz, das zurzeit ausge arbeitet wird und der Geſetzentwurf über den Erſatz vor bcheen im Ausland, das nunmehr dem Neichstag vor liegt, beſagen: Für die eingebüßten Sachen ſoll der Friedens⸗ wert, aber nur in der Friedensvaluta, erſetzt werden. Außer⸗ dem ſoll die Entſchädigung nur nach Maßgabe der durch der Reichshaushalt jeweils bereitgeſtellten Mittel erfolgen. Damt ſteht dieſe—— nur auf dem Papier, und auch hien werden die Auslandsdeutſchen ſchlechter geſtellt, als die au⸗ dem deutſchen Reichsgebiet Vertriebenen. Es muß daher ver⸗ langt werden, daß endlich das allzu ſchwache Wiederaufbau⸗ miniſtertum, das ſchon allzulange ein Miniſterium ohn⸗ Oberhaupt iſt, einen ſtarken Wiederaufbauminiſter findet. Eine nene Inlernalionale. Eine Reihe von ſozialiſtiſchen Parteien und Gruppen iſt bekanntlich aus der 2. Internationale ausgeſchieden, ohne An⸗ ſchluß an die 3. Internationale gefunden zu haben. Dieſe Parteien, die im Dezember ds. Is. in Vern zu einer Vorkon⸗ ferenz zuſammengetreten waren, berufen nunmehr zum 22. Fe⸗ bruar des kommenden Jahres eine Konferenz in Wien, auf der über die Frage der Gründung einer neuen Internatio⸗ nale entſchieden werden ſoll. In einem diesbezüglichen Auf⸗ ruf erklären dieſe Parteien, daß die 2. Internationale unter⸗ gegangen ſei, weil ſie im Weltkriege vor dem Imperialismue und Chauotinismus der Regierungen der kämpfenden Mächte kapituliert habe. Die in der 2. Internationale zuſammenge ⸗ ſchloſſenen Parteien verkennen dem Aufruf zufolge die hiſto⸗ riſche Notwendigkeit des revolutionären Klafßenkampfes Aber auch die 3. Internationale iſt nach der Auffaſſung der Unter⸗ deichner des Aufrufes nicht imſtande, den revolutionären + 5 des internationalen Proletariats gerecht zu werden. Die „Internationale ſei beſtrebt, die beſonderen, für die 1 Verhältniſſe eigentümlichen Organiſationsformen den ſoziali⸗ ſtiſchen Parteien aller Länder gewaltſam aufzuzwin⸗ gen und trage ſomit eine Spaltung in die Front der proleta⸗ riſchen Revolution hinein. Die Formen des proletariſchen Kampfes müßten varileren, je nach den gegebenen wirtſchaftli⸗ chen, ſozialen und politiſchen e der einzelnen Län⸗ der. Hinſichtlich der DPiktatur des Proletariats wird von den Unterzeichnern des Aufrufs der Standpunkt einge⸗ nommen, daß nach der Eroberung der politiſchen Macht durch das Proletariat überall dort, wo die Vourgeoiſie die proleta⸗ riſche Staatsgewalt ſabotiere oder ſich gegen ſie auflehne, die Diktatur zur Anwendung gelangen müſſe. Die Diktatur beſtehe in der Ausnutzung aller ſtaatlichen Gewaltmittel, mit deren Hilfe das Proletariat die Widerſtände niederzwinge. Unter⸗ zeichnet iſt der Aufruf von folgenden Parteien: 1. H. S. P. D. (Criſpten, Hilfferding, Ledebour, Roſenfeld). 2. Sozialdemo⸗ kratiſche Arbeiterpartei Deutſch⸗Oeſterreichs(Fr. Adler, Otto Bauer). 3 Sozialdemokratiſche Partei Frankreichs(Faure und Longuet). 4. Unabhängige Arbeiterpartei Großbritan⸗ niens(Johnſon, Shinwell, Wallhacd). 5. Sozialdemokratiſche Arhbeiterpartef Rußlands(Der ſogenannte internationaliſtiſche Flügel der Menſchewiſten, für den Martow zeichnet). 6. Sozial⸗ demokratiſche Partei der Schweiz(Oraber, Grimm, 20 gler). 7. Deutſche Sozieſdemokratiſche Arbeiterpartei in der Tſchecho⸗ Slowakei(Karl Cermak). 2. Soite. 506. Mannheimer General-Auzeiger.(Ubend⸗Ausgabe.) Montag, den 13. Dezember 1920. ie Abflümmung in Oberſchleſlen. Die deulſche Antworl auf die Entenleuote. Verlin, 13. Dez.(WB. Amtlich.) Der deutſche Bot⸗ ſchafter hat am 11. Dezember nachſtehende Note dem eng⸗ liſchen Premierminiſter übergeben: Die deutſche Regierung hat den Vorſchlag, den der bri⸗ tiſche Premierminiſter namens der britiſchen, der franzöſt⸗ ſchen und der italieniſchen Regierung wegen der Abſtimmung in Oberſchleſien gemacht hat, einer eingehenden Prüfung un⸗ terzogen und beehrt ſich darauf folgendes zu erwidern: Der Friedesvertrag gibt Deutſchland den Anſpruch auf eine Cewähr dafür, daß bei der Volksabſtimmung in Ober⸗ ſchleſien der Wahlakt ſich frei, unbeeinflußt und geheim voll⸗ Rieht und jede unterſchiedliche Behandlung der Eingeſeſſenen und außerhalb Schleſtens wohnenden Wahlberechtigten von vornherein ausgeſchloſſen iſt. Dieſem Anſpruch kann nur durch volle Einheitlichkeit des Wahlaktes genügt werden. Der Hrundſatz der Einheitlichkeit des Wahlaktes iſt dann auch dem Otte wie der Zeit nach bei den Abſtimmungen in Schles⸗ wig, ſowie in Oſt⸗ und Weſtpreußen auf Grund der Art. 95 und 109 des Friedensvertrages ſtreng durchgeführt worden. Dieſe Artikel decken ſich inſoweit völlig mit den Beſtim⸗ mungen des g 4 der Anlage zu Art. 88. Der Botſchafterrat het inzwiſchen den Grundſatz der Einheltlichkeit des Wahl⸗ aktes anläßlich der Ablehnung des Antrages, in Oſtpreußen zwei getrennte Urnen einzuführen ausdrücklich als maßz⸗ gebend anerkannt. Ebenſo geht aus der Note vom 30. 11. hervor, daß ſich die britiſche, die franzöſiſche und die italleniſche Regierung gleichfalls zu dieſem burch den Friedensvertrag und ſeine bis⸗ herige Anwendung feſtgelegten grundſätzlichen Standpunkt bekennen. Die deutſche Regierung erkennt gerne an, daß der ihr gemachte Vorſchlag ron der wohlmeinenden Abſicht ausgeht, Unruhen zu verhüten, die bel Gelegenheit der Abſtimmung in Oberſchleſien eintreten könnten. Sie kann dieſe Abſicht nur mit Cenugtuung begrüßen. Ste weiß auch die Verantwor⸗ tung zu würdigen, die die drei Regierungen mit der Aufgabe Übernommen haben, die flele, unbeeinſlußte Stimmabgabe zu ſichern und das ihrem Schutze anvertraute Oberſchleſien am Tage der Abſtimmung vor Gefahren zu ſchützen. Geleitet von dem Beſtreben, den Mächten ihre Aufgabe zu erleichtern, iſt die deutſche Re zierung bereit, das in der Note vom 30. 11. aufgeworfene Problem e ner erneuten ſachlichen Prüfung zu unterziehen. Die deutſche Regierung geſtattet ſich hierbei, darauf hinzuweiſen, daß der Vorſchlag der Mächte großen techniſchen Schwierigkeiten in Bezug auf Transport, Unter⸗ bringung, Verpflegung uſw. begegnen müßte. Sie macht ferner darauf aufmerkſam, daß nach Ziffer 6 der Rote die Ergebniſſe der Volksabſtimmung nicht bekannt wer⸗ den dürfen, bevor nicht alle von den eingeſeſſenen und aus⸗ wörtigen Wahlberechtigten abgegebenen Stimmen vereinigt worden ſind. Es iſt höchft zweifelhaft, ob dabei eine Differen⸗ zierung der Stimmen beachtet und eine Verletzung des Grund⸗ ſatzes der Geheimhaltung völlig ausgeſchloſſen werden kann. die deutſche Reglerung glaubt, daß ſte durch eine mülnd⸗ liche Ausſprache am ſchnellſten die Möglichkeit erlangen würde, zu den in der Note aufgeworfenen Fragen Stellung zu neh⸗ men. Sie beehrt ſich demgemäß anzuregen, baldmöglichſt eine Beſprechung von Vertretern derſenigen Regierungen ſtattfin⸗ den zu laſſen, von denen der Vorſchlag ausgegangen iſt, und an die er gerichtet iſt. Die deutſche Regierung bittet, den britiſchen Herrn Pre⸗ mierminiſter dieſe Anregung auch an die franzöſiſche und ita⸗ lieniſche Regierung gelangen zu laſſen. ERrane Aur 4 „Tretef ein, denn bei uns ſind die Götter!“ Reichslagung der Deulſchen demolraliſchen Parlel. 13. Dez.(Eig. Drahlb.) Heute früh nahm die ein Referat des Abg. Böhme über die Bedeutung des Sled ſens für die deut che Wiriſchaft entgegen. Man be den Demokraten verdacht, daß ſie bei der Enteignung der utstefle nicht weiter gegangen ſeien. Es wäre aber nicht ſo ſehr darauf angekommen, in Gebieten, in denen die Parzellierung und Zerſplitterung des Vodens vielfach ſchon einen bedenklichen Umfang angenommen hatte, die mittleren Betriebe auch noch zu zerſtören, ſondern vielmehr darguf, den überwiegend ſtarken Großgrundbeſitz 2. Siedlungen nuhbar zu machen. Die Demokraten woollen die andbevölkerung auf ihrem Boden feſthalten. Dann wird die wirtſchaftliche Ausſprache fortgeſetzt nachdem der Vorſitzende verkundet hatte, daß bis 5 Uhr ohne Mittagspauſe melſder n werden ſoll. Es ſtehen 50 Redner auf der Liſte. Ober⸗ meiſter Kniſt⸗Kaſſel vermizt in den Ausführungen Nathenaus eine Erwäßnung des Handwerks und gewerblichen Mittelſtandes. Die Richtlinien Rathenaus müßten in gewerblichen Kreiſen mit großer Vorſicht aufgenommen werden.(Sehr richtig.) Für den deutſchen Mittelſtand müßte etwas geſchehen, ſonſt kommt er unter die Räder. Ein alter Wunſch des gewerblſchen Standes ſei eine beſondere Ver⸗ lrstung beim Reichswirtſchaftominiſterium. Reichstagsabgeordneler + ſieht in der Durchführung des Fathenauſchen Programms neus Zwangsorganiſattonen, gegen dle man in weiten Kreiſen des Volkes eine inſtinktive Abneigung habe. Dauernvereine und Brolgekxeidebeſchaſſung. (Ein ernſter Mahnruf der Vereinigung der deulſchen Bauern⸗ vereine an die Landwirke.) Derlin, 11. Dez. In der Sttzung der Vereinigung der deutſchen Vauernvereine vom 10. Dezember wurde nach⸗ ſtehende Entſchließung gefaßt: „Die Brotgetreideernte iſt in dieſem Jahre weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Wenn die im Inland vor⸗ handene Getreidemenge n abgeliefert werd, müſſen außerdem noch über 2 Millionen Tonnen eingeführt werden. Die Ablieferung ſtockt jedoch faſt völlig. Bei einem Tages bedarf von 7's 8000 Tonnen gingen in letzter Zeit nur etwa 1000 Tonnen ein. Der Zuſfammenbruch der Cekreideverſorgung ſteht vor der Tür. Die Gefahr iſt ſehr ernſt, wir haben uns davon üUberzeugt. Große Telle der ſtädtiſchen k. Nürnber Tagun „Soviel iſt ſicher: dieſer Parteitag war keine Verſammlung von Göttern, auch kein Kongreß von Revolutißnären, denen das Jeuer der Begeiſterung auch den Gedanken zu höherern Ilug emporträgt. Es iſt ein deutſcher Parteitag, auf dem vlel über Repolution diskutlert wird— aber in einem Tonfall, deſſen zeit⸗ weilig erregtere Klangfarbe im allgemeinen mehr eines Börſen⸗ ſaales gleichkommt, wenn die Inſtinkte der Spekulation lebendig werden, als der Leidenſchaft revolutionären Wollens.“ Den Kommuniſten ſehlt es nach der Anſicht des Blattes an repolutionärem Kampfeswillen. Die proletariſche Revolution werde aalt in Schwung kommen, wenn ſie nach Entthronung der kommu⸗ hiſtiſchen Führer aus einer„Geſchäftsangelegenheit des Berufs⸗ führertums“ zu einer wirklichen Maſſenbewegung ge⸗ worden ſein werde Lepl habe die K. A. P. durch demagogiſche Künſte für ſeine„Firma“ gewinnen wollen, dabei hätten die Kom⸗ muniſten aber vor der K. A. P Furcht. Die K. A. P. ſei das Gewiſſen der Revolution. Aus Furcht vor ihm habe man den Preſſevertreter der K A.., der die Ablehnung der Betei⸗ ligung der K. A. P. an der kommuniſtiſchen Maſſenpartei auf dem Parteitage begründen ſollte, nicht zu Worte kommen laſſen. Das Blatt meint, daß man von den Kommuniſten nichts Ernſtliches für die Revolution erwarten könne, da ſie auf dem Parteitage den Deleglerten ein Organiſationsrecht durch„ſchlimmſten Führer⸗ terrorismus“ aufnötigten, ohne daß die Möglichkeit einer Diskuf⸗ ſion geboten worden wäre. Der Bergarbeiterverband gegen den Einlritt der Kommuniſien in die Gewerkſchaften. Der Bergarbeiterverband hat an die Zahlſtellenvor⸗ ſtände ein Rundſchreiben gerichtet. In dieſem Schreiben heißt es, die Kommuntſten hätten beſchioſſen, daß ihre Mitglieder aus der „Union“ und der ſyndikaliſtiſchen Organiſation austreten und zu den ſreien Gewerkſchaften übertreten ſollen, um entſprechend den Wei⸗ ſungen aus Moskau burch die Bildung kommuniſtiſcher Zellen in den Gewerkſchaften auf die Zerſtörung derſelben hinzuarbeiten. Solche Uebertritte der Kommuniſten dürften nicht geduldet werden. Des weiteren heißt es im Schreiben: „Wir brauchen in der nächſten Zeit bei der Durchführung der Bergſoßlallflerung und ſonſtiger wichriger Aufgaben völlige Geſchloſſenheik innerhalb un eres Verbandes und können Zerſtörer der Bergarbeitereinigkeit nicht gebrauchen. Nach zuſſiſchem Muſter kann die Gewerkſchaftsarbelt in Deutſchland nicht bettrieben werden. Wer auf ruſſiſche Weiſe unſeren Verband zerſtören will iſt ein Verbrecher an den Bergarbeltern, und wo ſich ſolche Elemente in un erem Verbande bemerkbar machen, iſt mit den ſtatutariſchen Mitteln gegen ſie vor⸗ Bevölkerung, Beamte, kleine Rentner, Penſionäre ufw. ge⸗ raten in die äußerſte Not. Es droht der wirtſchaftliche Ju⸗ ſammenbruch, es droht dann die verſchärfte Zwangswirt⸗ ſchaft. Die Rückſicht auf ſich ſelbſt, die Rückſicht auf ſeinen Nachbarn und den ganzen Stand macht es einem jeden Land⸗ wirt zur Pflicht, die Abl eferung von Nahrungemſtteln zu an⸗ eemeſſenen Preiſen 85 fördern, ſeden Schleichhandel und die Verfütterung ron Brotgetreide zu verhindern. Sorge ein jeder, daß er vor ſeinem Gewifſen und der Mitwelt rein daſteßt und ihn kelne Schuld an der drohenden Kotaſtrophe trifft. Zur Vermeidung läſtiger ſtaatl cker Maßnahmen und zur Abwehr gezen Eingriffe durch ſtädtiſche Arbeiter empfeblen wir einen Selbſtſchutz. durch den der Oeffentlichkeit die a⸗ rant'e gegeben wird, daß ſeder Landwirt ſeine Pflicht erfüllt. Donn können wir auch mit ſo größerem Recht fordern, daß auch ſeder andere ſeine Pflicht tut und mehr als bisber ge⸗ arbeitet wird. Mir bitten daber die Vertrauensteute in ſeder Gemeinde, ſofort eine Kommiſſſon von Nereinsmtbedern zu biſden zur dauernden ſcharfen Kontrolſe der Getreideablieferung. Dieſe Kommiſſion kann auch bei dem im rüäſ ſten Jabr zu erwartenden Umlageverfahren ihre Tätigkeit fortſetzen. Deuſſches Reic. Dor Vereinigungsparteiſag der lommumiſten vor dem Nichlerſtuhl der Kommuniſtiſchen Arbeiterpartel Deulſchlands. Die Berliner Kommuniſtiſche Arbeiterzeltung“ gleßt die volle Schale ihres Spoltes über den Vereinigungspartei. ag der Kommuniſten aus. 1 an das vom kommuniſti⸗ ührer Paul Leoi an die A. P. D. gerichtete Wort: ſchreibt das Blatt: zugehen. Dadurch ſoll nicht die Kritik unterbunden werden, ſondern wir wollen nur verhüten, daß der Verband zum Tummelplaß poll⸗ tiſcher Phraſendreſcher und Hochſtapler wird, die darauf ausgehen, die Aktionsfühigkeit unſeres Verbandes zu unterbinden.“ Baden. Die Ausgeſtaltung der Ertragsſleuer. Aarlstuhe, 13. Dez.(Priv.⸗Tel.) Am Samstag vormittag fand im großen Sizungsſaal des Landtages eine Beſprechung über die Grundzüge des künftigen badiſchen Ertragsſteuergeſetzes, zu das Finanzminiſterium Vertreter von Gemeinden und Städten, von Lanbwiriſchaft, Handel. Induſtrie und Gewerbe eingeladen h ſtatt. Finanzminiſter Köhler leitete die Beſprechung Der Referem im Finanzrat Dr. Bund, gab einen eingehen“ den Bericht über die von der Regierung genlanten Ertragsſteuer beſtimmungen. An das Reſerat ſchloß ſich eine lebhafte Ausſprache an, in der die Vertreter der verſchiedenen Intereſſentengruppen Morte kamen und dem Finanzminiſterium wertvolles Material die endgültige Geſtalktung des Entwurfes an die Hand gaben. Entwurf wird nunmehr mit Beſchleunigung welter bearbeitet werden Letzte Meldungen. Berlin, 13. Dez.(Lon unſerm Berliner Bürd) Bom Reichsfenanzminiſterium wird uns erklärt, daß dort von Rücktritts abſichten des Reichskommiſſars für die Vereinfachung und billigung der Reichsverwaltung nichts bekannt ſei. Berlin, 13. Dez.(Von unſerm Berliner Bürd.) Im Haurt, ausſchuß des Neichstages wurde heute die zweite Leſung des Sy 1545 geſetzes erledigt und der Hauptauſchuß tritt in die Zeſpre, ung der Abänderungsvorſchläge zum Beſoldung geſetz ein. Paris, 13. Dez. Nach einer Meldung des Matin aus Londe, iſt im Hauſe des„Times“ ein Brand ausgebrochen. Pier giand Rotationsmaſchinen ſind unbrauchbar geworden. Außerdem große Vorräte an Papier verbrannt. Nani Gſchaftlhuber. Von Anna Hilaria von Eckhel. Ein Wiener Roman. 2⁰ Machdruck verboten.) ortſetzung.) „Nani legte die Hände uber bie Ohren— taub ſein, nicht renl Was nur tan? Onkerl Leuchterl rufſen?„Du biſt die Einzige, bie ihm helfen kann“, wuͤrde er antworten. Helfen! Alle Krafte in ihr vereinigten ſich und ſpannten ſich in bem einen Willen:„Arnold, ſo glaub' mir doch, das Wunber muß geſchehen!l“ ref ſie, die Lippen dicht an ſejn Oßhr, den Kopf auf die Kiſſen gelegt. Er hörte zu lachen auf.„Nein, Nani, es gibt kein Wun⸗ der im Rahmen des Geſetzes,“ ſagte er mit der klaren, ruhigen Stimme ſeiner geſunden Taze,„und ich beuge mich ja auch bem Ceſetz— nur, Nani, kannſt Du das begreifen:— ich und keine A beit mihr— keine Liebe— keine Muſik— keine Sonne“— ſeine Stimme beach.„Leben, Lebenl!“ ſchrie er auf in Sehnſucht und Verzweilunz! „Arnald!“ Sſe glitt an ſeinem Bett in die Knie,„Vater unſer, der du biſt im Himmel“, begann ſie laut zu beten. Und ſie betete we ter, alle Anhängebitten, mit den:m ſie als FEind ior Vaterunſer ins Endloſe verlängerte, ſtiegen in ihrer Erinnerung auf.„Lieber Gott, laß morgen die Sonne cheinen, wir möchten alle ſo gern nach Schönbrunn.“„Lieber ott, ſag' dech bdem Oſterbaſen, er ſoll nur rote Eier bringen, ie ſind die ſchönſten!“ Lieber Gott, der Noldſchi möcht vom hreſtkind eine Bolaniſiertrommel, ſag's ihm!“ „Taufropfen!“ hörte ſie Arnold ſagen. Er lauſchte dem Wiegenſled. „Lieber Gott. hilf mir morgen in der Schule, ich hab' uchts gelernt!“„Lieber Cott, halte das Warme, das Du von Abraham Levi haſt, recht feſt an Deinem Herzen, verlier' es nicht, b tte, licber Cott, denn er ſall es gut haben bei Dir!“ -Lieber Gott. Ihre ganze Kindheit beſchwor ſie herauf im Gebet. unbewußt in ihrer Todesangſt, auch auf ſbrer Stien ſtand kaſter Schweiß ſie wußte kaum mehr, was ſie ſagte— ſie wußte nur: er dürfte nicht verzweifeln— „Lomm berunter zu A nold, Gott— Leben“— hauchte ſie mit nergebendem Bewußtſein. Ein Luftzug ſtrich durchs Zimmer, ſie ſchauerte empor. Da lag Arnold lang ausgeſt eckt. den Lonf auf die Se'te ge⸗ neigt, mit einem ſtillen. glücklichen Lächeln auf den Lippen. bie ein Find, das eingeſchlafen, während die Mutter von Weinachten erzählte. Eine Lampe nach der anderen erloſch. über die Stirne Doktor Leuchterl hob die Nani ſanft von ihren Knien auf.„Eetreuer Ekkehard, komm, Du brauchſt Luft!“ Er trug die Taumelnde ans Fenſter, das junge Licht des Sommermorgens breitete ſeinen Goldglanz über den Hof, im Frühhauch atmeten die Roſen herauf, ein Schwarm wei ßer Tauben flog gurrend gen Himmel. „Er kann nicht tot ſein, lieber Tott, halte das Warme, das Du von Arnold haſt, recht ſeſt an Deinem Herzen,“ betete die Nani wie im Traum. „Amen!“ ſagte Doktor Leuchterl und faltete die Hände über ihrem Haupt. Es war wie nach einem Erdbeben in dem alten Hauſe in der Piariſtengaſſe, nachdem ſie ihren Arnold begraben hatten; dumpf ſtaunend ſtanden ſie vor ihren verſchütteten Hoffnungen und konnten nicht begre ſen, daß ſie weiter lebten. ie arme Mama Brandlmayer faßte ſich an den Konf und klagte:„Ich werde noch verrückt!“ Ceſund und kräftig war er geweſen, wie für die Ewigkeit geboren, und mitten aus ſeinem vollſten Leben heraus— um eines dummen Zu⸗ falls willen! Wie konnte Gott es geſchehen laſſen? In aufopfernder Liebe mühlen ſich die Kinder um ſie, 15 Amely tat, was ſie konnte, aber es war, als hätte die ama Brandlmayer vergeſſen, daß ſie außer Arnold auch noch andere Kinder hatte, ſie entließ ſogar Lixl, der nach Bosnien einberufen war— man ſchrieb das Jahr 1878—, ſo gleichgültig, als handle es ſich um einen Sonntagſpazier⸗ gang. Vier Wochen nach Arnolds Tod bekam der Herr Hofrat in Anerkennung ſeiner langjährigen, treuen Arbeit für den Staat den Adel. Er hatte ſeine ſtille, beſcheidene Freude daran. Der gute Philippf„Es ſt auch für Poldl von Wert. Weißt Du, Mariandl, dieſes von' iſt für einen Beamten das, was für einen Herrſchaftsfb und das Halsband mit dem „fübernen Scheld“ iſt— es unterſcheidet ihn!“ Sie ſah ihn mit verſtändnisloſen Augen an, ſie begriff wie er ſich über drei wertloſe Buchſtaben freuen konnte— jetzt Und der Herr von Brandlmayer ſchlicht beſchämt in ſein Amt! Er wülhlte ſich in ſeine Akten ein, er fühlte ſich ver⸗ pflichtet, jetzt doppelt fleißig zu ſein, aus Dankbarkett für die ihm widerfahrene Auszeichnung. Aber das Arbeiten wurde ihm ſauer, ſeit den ſchweren Tagen ſuchte ihn öfters ein Schwindel beim, wenn er ſeine Gedanken auf etwas richten mollte, aber er redete mit nemandem darſber, auch nicht mit Daktor Leuchterl, am Ende bätte da ſein Mariandl etwas des Toten huſchte ein erſter früher Sonnenſtrahl, ſie leuchtete Aerklärt. erfahren, und das durfte nicht ſein, ſie brauchte Schonung! Die Nani war ſehr viel mit Onkel Leuchterl zuſammen ſie ordnete Arnolds ſchriſtiichen Nachlaß. Ihre Trauer uch ſtill und von ſeltſamer Urt, ſie konnte es immer noch 1 5 faſſen, daß er tor war. Es war ein Lauſchen in ihr, 2 Warten, als mußte ſie irgend wann noch ſeine Stimme bnteſ ihin irgendwo noch begeznen, ſie mühte ſich, all ihr Tun einzurichten, wie es chr von ihm das höchfte Lob eingetragn⸗ hätte, jenes ſtolſe Wort:„Eſchaftlhuber, Du Leber 1 Wenn ſie in ſeinem Zimmer mit ſeinen Büchern beſchaſein war oder mit Onkel Leuchterl ſeine Papiere und Schrihn durchging, fühlte ſie das Unt. ennbare ihrer Cemeinſchaft te ihm ſo tief, daß ſie manchmal halblaut etwas zu ihm ſag und dann nach innen lauſchte, wo ihr Herz ihr Antwort 9 m Aber dann kamen auch andere Stunden, wo es ſie mit luchen Schrecken packte: nie wedec! Nie wieder mit dieſem Menſch voll Leben und Kraft durch die He mat wandern, nie 10 beim Anblick ſeiner breſten Schultern denken können: nile trägt der Zukunft eine Welt entgedenl Nie wieder Tente wieder! Dann verkroch ſie ſich in einen Winkel und we ſhr ſich aus Auch das Lachen hatte ſie rerlernt, und es waraz unmö lich, auch nur einen Ton ihres Klaviers zu kören. um war Peter Wendelins größter Kummer. Täglich kam ezeule ihr hoffnungsvoll und überzeu⸗end zuzureden:„Celt, pie mird geſpielt, Sie wiſſen ja gar nicht, wie gut Ihnen Muſik täte, Freiln Nanj.“ bitte., Sie hatte immer dieſelbe Antwort:„Ich kann nicht e er⸗ laſſen Ste mich in Ruhe, Herr Wendelin!“ und mach ſchrockene und gequälte Augen dazu. Und er zog ab wie ein Ngeſen Pudel. Dann aber kam ein Sonntag, an dem Onkel 2 ſeinen Kurs änderte:„Wir geben heute nicht in den wir gehen zu Arnold, ſein Grab iſt fertig.“ „Habe ich es Euch recht gem⸗cht, Euch beiden? fra zärtlich und leiſe, als ſie davor ſtanden. votky Sie nickte ſtumm. Jetzt wußte ſie, warum der Murnold ſein Beet um die ſchönſten Stöcke geplündert hatte ten 0 ſollte unter den heimiſchen Roſen ſchlafen] Noch blül paar in rührendem Fleiß in die klare, ſaudurchſonnte luft hinein. Am Koyſende des Hügels ſchlang ſich grobbevauene Felsplotte der Efeu, er ſchlang ſich, einen natürlichen Rahmen bildend. um das Relief, das, 9 5 por lerhand nach neſchaffen, A nolds Züne trug. Jeden. 1 mußte überging und einen Biſck in dies Menſchenantlitz t 10 d eſe es zum Stebenbleiben zwingen. Selbſt in Stein wargehns? Züge noch erfüllt von einem ſo ſtarken, ſonnenfroben 10 auf- willen, daß er dem Beſchauer ſich wie eine Offenbaen Nen drängte. Schan verloren ſich Nam⸗ und Datum un 80—* und Efeu, frei lag die Inſchrift:„Das Leben bat fang, aber kein Ende.“ erl eaer gte er (Fortſetzung loigt). 4 4 rrrreeee ererrrrrrre 51„ ³˙·˙ SSsoSe 2 25 4 ng vo Monkag, 13. Dezember 1920. Maunßeimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Anusgabe.) 8. Seite. Nr. 568. Wirtſchaftliche Fragen. Geſetzentwurf über die Grund⸗, Gebäude⸗ und Gewerbe⸗ ſteuer. Ueber die Grund⸗, Gebäude⸗ und Gewerbeſteuer, welche an die Stelle der bisherizen badiſchen Vermögens⸗ ſteuer treten ſoll, legt ein Reglerungsentwur vor, der für die Landwirte eine röllige Beſeitigung der ihnen in dem Vermögensſteuergeſetz vom Jahre 1906 zugeſtandenen Vergünſtigungen bedeutet. Das alte vadiſche Vermöoͤgens⸗ ſteuergeſetz hat allgemein einen Abzug der Schulden bis zur Hälfte des feſtgeſtellten— eee e (C2). Eine beſondere Vergünſtigung hatte das landwert⸗ ſchaftliche Grundvermögen, von welchem bei ſe nem Schätzungswert bis 20000 Mark 25 Proz. und bei einem höheren Schätzungswert 20 Prozent in Abzug gebracht wur⸗ den(§ 31); das landw. Vetriebsvermögen war bis zu 25 000 Mark ſteuerfrei, bei einem Geſamtwerte von 25 600—50 009 ark wurden 40 Proz. und bei 50 000—100 000 Mk. 20 Proz. in Abzug gebracht(§ 38). Die beſondere Behandlung des in der Landwirtſchaft angelegten Vermögens war durchaus 92 rechtfertigt; bei den Grundſtücken, weil die Einſchätzung nach n Ertragswerten ſtanden, und beim Betriebsvermögen, weil das landwirtſchaftliche Betriebskapital ſich im Gegenſatz zum gewerblichen nur ſehr langſam und nur mit ſehr ge⸗ ringer Verzinſung umſetzt. Der Ausſchuß 1 und der Vorſtand der Badiſchen Tandwirtſchaftskammer haben nun zu dem jetzigen ntwurf der Grund⸗, Cebäude⸗ und Gewerbeſteuer Stellung genommen und einſtimmig beſchloſſen: 1.§ 2 des Vermögensſteuergeſetzes vom Jahre 1906 ſfoll duch bei der Neuregelung der bad. Grund⸗, Cebäude⸗ und Sewerbeſteuer aufrecht erhalten bleiben. 1 2. Die in 8 58 des Vermögensſteuergeſetzes vom Jahre der Landwirtſchaft zugebilligten Vergünſtigungen bei er Berechnung des Betriebsvermögens ſollen grundſätzlich ribehalten werden, insbeſondere mit Rückſicht darauf, daß Gerätſchaften des Landwirtes, vor allem die heute be⸗ onders wertrollen Maſchinen nur während eines kleinen ſerles des Jahres benützt werden und daß der Landwirt bei wmem beutigen außerordentlich wertvoll lebenden Inventar Pferde und Rindvieh zum Unterſchied von den Ge⸗ erbetreibenden und den Hausbeſitzern einer großen Verluſt⸗ alehr ausgeſetzt iſt. Vei der vollen Heranziehung des Be⸗ 8 vermögens müßte notwendig und zweifellos die Steige⸗ wirß der Produktion hintangehalten werden, da viele Land⸗ ſich dann nur auf das allernotwendigſte lebende und e Inventar beſchränken würden. Bel 3. Die beabſichtigte Differenzlerung des Waldes(ſtärkere ſte aſtung des Nadelwaldes) bei der Heranziehung zur Be⸗ uie dug hat zu unterbleiben; ſämtliche Waldarten, Laub⸗ müßgee elwald, ſollen auch in Zukunft wie bisher gleich⸗ g zur Steuer herangezogen werden. dem Die Landwirtſchaftskammer ſoll mit ihrem ganzen von dgen als gemeinnützige, öffentlich⸗rechtliche Korporation * dieſen Steuern befreit bleiben. loſſun⸗ n ein Grundeigentümer ein Grundſtück vor Er⸗ mi ng dieſes Geſetzes zu einem Pachtzins verpachtet hat, der * als 25 5 hinter dem inzwiſchen geſtiegenen Pacht ⸗ Nne ben dac 950 euerbetrag en nden Pachtzins⸗ —.— bn erhe g entſpreche chtz Tathung der ͤrzelichen Landes zentrale. 90 oſfendurn 10. Dez. Vor kurzem hat hier die Aerztliche Adeszentrale Aeseet⸗ Anweſend waren 37 Vertreter der n Kreis⸗ und Bezirksvereine aus dem ganzen Lande. Den 8 führte Medizinalrat Dr. Wegerle⸗Mannheim. Die Ver⸗ m eine Entſchließung an, in der en die Abliefe⸗ dag den 505800 211 Pühen an die Emenle Pfeſpeuch erzedle 2 Städtiſche Nachrichten. 0 deenteebretmarken. Seit Ende Mai dieſes Jahres ſind die Neiſe⸗ deden en alten Muſters(großes Format) und die Reiſebrotmarken ger Jei aen Heines Format) nebeneinander gültig. Da ſeit eini⸗ eit die Beſtände der Kommunalverbände an alten Marken auf⸗ Fwuct worden ſind, hat die Reichsgetreideſtelle die Gültigkeit die⸗ 82152 Marken mit Ablauf des 31. Dezember 1920 aufgehoben. ken Januar 1921 ab ſind demgemäß nur noch diekleinen Mar⸗ — Format) ausſchließlich gültig. Ein Umtauſch der alten Polizeibericht vom 13. Dezember. Unfall mit Todesfolge. Am letzten Samstag, gegen 9 Uhr vormittags, wurde am Bahnhofsplatz zwiſchen Halteſtelle der elektriſchen Straßenbahn und Vahnpoſtgebäude ein im Hauſe Parkring Nr, 7 wohnender, 58 Jahre alter, verh. Zollamtsdiener von dem Perſonenautomobil II D 5211 überfahren und ſo ſchwer am JKopfe verletzt, daß er kurz nach Einlieferung in das Allgem. Kranken⸗ haus daſelbſt verſtorben iſt. Unterſuchung über den Vorfall iſt ein⸗ geleitet. Unfall. Am 9. 12., nachmittags gegen 2 Uhr, fuhr ein von der Friedrichsbrücke herkommendes, mit 2 Herren, welche anſcheinend von einer Beerdigung kamen, beſetztes kleines Automobil bei] 1, 8 auf den Sehweg, wobei 2 Perſonen verletzt wurden. Der Führer des Kraftwazens iſt noch nicht ermittelt. Augenzeugen des Vorfalles werden gebeten, die Nummer des Autos, falls ihnen bekannt, der Kriminalpolizei mitzuteilen. Entwendet wurden: Am 6. 12. aus einer Wohnung in L. 15, 5 3000 Mark Vargeld, beſtehend aus 3 Eintauſendmarkſcheinen, Kleider⸗ ſtoff und Wäſcheſtücke; am 9. 12. aus der Expreßguthalle beim Hauptbahnhof 1 Wertpaket(enthaltend 4 Verbindungsſtücke Perſer⸗ teppiche, Wertangabe 20 000 Mark), ferner aus 4 Schubladen, welche mit einem 1% Ztm. breiten Stemmeiſen erbrochen wurden, 2075 Mark, darunter auffallend viele gebändelte 1 und 2.⸗Scheine, 1 Vaket mit einem Vallen Herrenſtoff von rötlich melierter Farbe, Stoffbreite 1,46—1,48 Meter, Stofflänge 40—50 Meter mit je einem ſchmalen roten Streifen an beiden Stoffrändern. Der Stoff iſt in Leinen genäht und hat einen Wert von 3000 Mark.— In der Nacht vom 10./11 12. aus einem Büro in§ 4, 23/4 u. a. 1 ſchwarze lederne Brieftaſche mit 1000 Mark Inhalt, beſtehend aus Fünfzig⸗ markſcheinen(braune), 254 holländiſche Gulden, Geſamtwert 5842 Mk. (Papiergeld), 1 Futteral enthaltend eine goldene Broſche in Halb⸗ mondform mit Brillanten beſetzt, Wert 8000 Mark, 1 Halskette mit kleinen echten Perlen und einem Ring, Wert 4000 Mark, 1 goldene Haarnadel in Halbmondform zum Abſchrauben, Wert 500 Mark, 864,57 Nark Bargeld, beſtehend aus draunen 50 Mark⸗Scheinen, ſowie aus 5 und 2 Nark⸗Scheinen, 1 Nagelſchere(vernickelt)., Warnung vor einem Schwindler. Am 7. Dezember hat ein bis jetzt noch Unbekannter in einem hieſigen Weißwaren⸗ Zeſchäft per Telephon eine Auswahlſendung beſſerer Herrenwäſche für einen Kunden dieſes Geſchäftes beſtellt und angegeben, er werde ſie durch ſeinen Burſchen abholen laſſen. Tatſächlich ließ er ſie auch gleich nach dem Anruf durch einen Vurſchen im Alter von 15—16 Jahren abholen. Täter und Wäſche ſind ſeitdem verſchwunden. Die einſchlägigen Geſchäfte werden gebeten, bei Wiederholung einer der⸗ artieen Veſtellung die Kriminalpolizei, Schloß, Teleph. Nr. 1202/1208, zu benachrichtigen. Parteinachrichten. Deulſehe(liberale) Volkspartkei. In der heute Abend pünktlich 8 Uhr im kleinen unteren Saale der„Liedertafel“ ſtattfindenden Mitgliederverſammlung der deut⸗ ſchen(iberaleſh Volkspartei“ werden der erſte Vor⸗ ſißende, Herr Architekt Aug. Ludwig jun. über den 3. Reichs⸗ parteitag und Fräulein Dr. Maria Bernays über die Reichsfrauentagung berichten. Die Mitglieder werden ge⸗ beten, recht zahlreich zu erſcheinen. veranſtaltungen. ab0 Heiterer Abend. Es liegt ſchon im Titel, daß man hier keine allzu deſchliſſene Sonde aulegen möge. Aber auch wenn man die geſtrige Ver⸗ anſtaltung nicht auf die Seite der Konzerte ſtellt, ſondern der Unter⸗ ltungen, kann es ohne einige kritiſche Bemerkungen nicht abgehen. Die ängerm des geſtrigen Nibelungenſaalabends hatle ſich entſchieden ver⸗ geiſſen in der Einſtellung auf das Publikum. Was bei einer wirklichen Künſtlerin als äſthetiſch wirken kunn, das kann bei einer Pſeudo⸗Kunſt die enteilige Empfindung wachrufen. Eine Augenweide waren die Dar⸗ ietungen von Marianne Heger nicht, obwohl ſie technſch gut geſchult iſt und auch„mit Erfol von Künſtlerinnen anPleten hat. Aber ſie ſand doch ihr Publikum. Alfred Landory ſang Breitllieder, darunter das gerngehörte FJortrottlied von der kleinen Grete und drei Altwiener⸗ lisder, von denen dem letzten allerdings das Altwiener Kleid garnicht ſe wollte. Das Orcheſter ſchwelgte in gezogenen Operettenmelodien und das Publikum ſchwelgte mit. Viele fanden es recht gemütlich. Aus dem Lande. Der Direktor des Badiſchen Slaliſtiſchen Landesamkes, Geheimer Oberregierungsrat Dr. Guſtav Lange, iſt in den Ruhe⸗ ndgetreten. Geh. Oberregierungsrat Dr. Lange iſt 1855 in erlin geboren; er begann nach ſeinen Univerſitätsſtudien ſeine Be⸗ amtenlaufbahn als wiſſenſchaftlicher Hilfsarbeiter am Statiſtiſchen Amte der Stadt Breslau, dann wurde er Mitglied des Preußiſchen katiſtiſchen Büros in Berlin. Am 1. September 1892 erhielt er einen uf nach Karlsruhe als ſtellvertretender Vorſtand des ſtatiſtiſchen Landesamtes für Baden, deſſen Vorſtand Dr. Lange im Jahre 1894 wurde. Geh. Rat Dr. Lange hat das Badiſche Statlſtiſche Landesamt ſemit mehr als 25 Jahre Nudurch geleitet und in dieſer Zeit eine deſe bedeutende Arbeit bewältigt, namentlich im Kriege, während eſſen zum Statiſtiſchen Landesamt die Landesvermittlungsſtelle zur Verſorgungsregelung für Lebens⸗ und Futtermittel im Verkehr mit den einzelnen Kommunalverbänden gehörte. Geh. Rat Lange genießt in der wiſſenſchaftlichen Welt den Ruf eines der bedeutendſten Sta⸗ in neue findet nicht ſtatt. National⸗Theater Mannheim. „Jidelio“. derere er Schwung und würdige Haltung ſind Schillers wie Beei⸗ wartelt Weſenheit. Die neue Leidenſchaft„blutvolle“ Nervenreiz⸗ De deund„ſüdliche“ Crotik liegen beiden deutſchen Meiſtern fern erlangen das deutſche Her z: von dieſem war aber in Herrn A Cleie Hößlins Fldello-Leitung nicht viel zu ſpüren. Aleer⸗ eichgewichts⸗Störungen verrieten zudem bereits wätzrend der Fucend e daß der Dirigent an Beethovens ödelio noch als sigen herumtaſtet:—„Aahſerelen, Traditionen und Wfang Uebertreibungen! Als ein Beiſpiel fur viele nehme ich den eilte 92 des zweiten Aktes, das verſchleppte Grave und das über⸗ Inge, inabe Tanzrhylhmus tragende Pocs allegro, das Herrn Part. logeg unſe rem neuen Floreſtan, den Abſchluß ſeines großhen Nono⸗ deng derdarb Der nleue Floreſtan ſang Reeitativ und Arie übri⸗ Närmet blähendem Ton und ſicherer Technik, außerdem mit edle Irüe, ir hatten eine Gaſt⸗Leonore, Frau Ixacema⸗ Lehnellmaan uz in Erſcheinung, Varſtellung und Erinicde manche Wma-G mit Frau Anna Wolf⸗Ortner aufweiſend. Frau Ora⸗ darum imanm färbt heute dunkler ols fruher, ſie weißh wohl, enſem ine Leonore von Erfahrung und Neiz, aber in ünſerem le— dem gewohnten— dennoch eine Hremde. A. Bl. Runſt und Wiſſen. werte Das deulſche Märchen im deulſchen Mald.“ In unſerer deuſcheben realen Zeit iſt es doppelt nöͤtig, an die Quelle des Autere n Volkstums, das deutſche Märchen, zu erinnern. Im eale der Volkserzlehung iſt darum die glückliche Idee des Ehe⸗ Auſit Schattſchneider, das deutſche Märchen, durch Bild und be ipebelebs Kindern wie Erwachſenen vorzuführen, doppelt zu wiez. Die ſonntägige Veranſtaltung der Volks⸗Singakademie le denn auch(im Nibelungenſaale) einen feſtlich erregten Hörer⸗ leumt ff. Die Erwartung der Kinder, ihre Freude und ihr Dant facht ſteta voy Herzen und geht auch zu Herzen.— Etwas Weih⸗ Aunnecher lag über dem Ganzen. Das Podiu über und über mit keten nbäumen geſchmückt, durch die nur einzelne Zirkenſtämme leuch⸗ 0 dahinter die Lichtlein der Muſikanten, in der Ferne zarter kine n Frauenſtimmen und nitten im Grünen, hell beleuchtet, daſte dide Jrauengeſtalt, die Erzählerin. War ſo im rein Vild⸗ dur w. de rechte Stimmung gegeben, ſe ließ die Ausführung auch duzte nige Wünſch, unerfüllt. Frau Johanna eider Suerweie Närchen von Hänſel und Gretel, von Rotkäppchen und uud dittchen mit voller Beherrſchung alles Sprachlichen in feiner dene en eindringlicher Weiſe zu erzählen. Auf gegebene Stich⸗ lang ſeines Saitenſpiel, von den Mitgliedern des National⸗ Orcheſters Map Hohberg, Karl Heimig und Johannes Stegmann trefflich ausgeführt, dann wieder zarter Sang von Frauenſtimmen. Ein Doppelquartett von weiblichen Mitgliedern der Volksſing⸗ akademie war es, das ſchlichte Volkslieder in zweiſtimmigem unbe⸗ gleiteten Geſang unter Leitung des Herrn Profeſſor Schattſchneider u ſtimmungsvollem Vortrag brachte. Beſonders wohlig klang der lt, während die Höhe der Soprane noch einiger Schulung bedarf. Ausſprache und Nuancierung waren trefflich.— Projektionsbilder ſollten die Eindrücke vertiefen. Leider gelang dies, obwohl die Bilder an ſich ſchön waren, nur zum Teil, weil der Saal bei unver⸗ hängten Fenſtern zu hell war. Auch die Anbringung der Leinwand auf der rechten Seite des Podiums erwies ſich nicht als praktiſch, weil die vielen kleinen Zuſchauer auf der rechten Galerie wenig ſtarte und durch Veſteigen der Sitze die Ruhe im Saale empfindlich tärten. Doch ſind dies nur kleinere techniſche Mängel, die ſicher bei einer nüchſten Veranſtaltung werden behoben werden, wie denn auch dafür geſorgt werden möge, daß durch eine Klaßere Zahl von Bildern der ſehr entwickelten Schauluſt leinen Rechnung getregen wird. Alles in allem erweckte die Veranſtaltung nur günſtige Eindrücke und der Dank der Hörer klang aufrichtig und war wohlverdient. Robert Hernried. DDMannzeimer Künftler auswärts. Ueber einen Liederabend, den Frau Wolf-Oengel in Landſtuhl veranſtaltete, ſchreibt die„Landſtuhler Zeitung“: Ein reicher künſtleriſcher Konzertabend wurde uns im Saclbau geboten. Frau Emma Wolf⸗Dengel ver⸗ 1 über eine der iieſenner wunderbar modulationsſähige Alt⸗ timme. Ein warmer kiefinnerlicher Ton iſt ihr eigen, weſcher ſogar in den höchſten Lagen einen ſo weichen, biegſamen Wohlklang be⸗ 9 7 wie er ſelten bei Altiſtinnen zu bemerken iſt. Die perlenden ne quollen wie flüſſiges Gold aus der Kehle, und die Künſt⸗ lerin verſtand es durch Vortrag und geſteigerte Klangfülle ihres prächtigen Organes die Zuhörer in ihren Bann zu zwingen. Dresdner Theater. „Das gewandelte Teufeſchen“, Märchenſpiel von Paul Hermann Hartwig, batte bei der Urauffüzrung im Staatstheater einen außergewößhnlich ſtarken Erfolg. Ein Dichter und berufener Regiſ⸗ ſeur(Bertbald Viertel) ſchufen mit ſchönheitstrunkenen Augen und kindlichem Semüt ein Märchenſpiel, friſch und köſtlich, ein duſtige⸗ Derank von Jugenderleben und»träumen. Der Hauptgedanke: Das Himwelskind, ein Engel, ſteig zur Heiligen Nacht mit einem un⸗ gleichen Meageneſſen, einem Neufelchen, zur Erde nieder und bringt den gebrückten Menſchen Elück und Frieden. Ein Poet mit einem grundzütigen Herzen ſchrieb das Märchen der Liebe für die Kinder. Ein sütiger, naiver Humor iſt über das Stück gebreitet, der auch die Seelen der Erwachſenen wärmt und Kinderſauchzen und— Heimwehtränen der Alten löſt. Die Darſtellung, Reagie, ſzeniſche Ge⸗ ſtaltung, die ätheriſche Muſik von Ernſt Schicketanz und Heinrich Kunz gingen ganz in dem Geiſte des Märchens auf. Johannes Reichelt. tiftiker und hat zahlreiche allenthalben herausgegeben. Perſönlich beſitzt Geh. Nat Lange durch ſeine Lie⸗ benswürdigkeit zahlreiche Freunde und Verehrer. Er iſt ein Mann von entſchieden nationaler Gefinnung und hat dies nementlich als ene e der Ortsgruppe des Deutſchen Sprachvereins vielſach bewieſen. Sein Nachfolger, Oberregierungsrat Dr. Hecht, ſteht im 51. Le⸗ bensjahre und ſtammt aus Gauangeloch. Dem Statiſtiſchen Landes⸗ amt gehört er ſeit 1898 als Hilfsarbeiter an, 1904 wurde er zum Ke⸗ gierungsrate, 1918 zum Oberregierungsrate ernannt. Von ſeinen Schriften iſt namentlich die Preisſchrift„Die Badiſche Landwirtſchaft am Ende den 19. Jahrhunderts“ bekannt geworden. Perſonalveränderungen im badiſchen Staatsdienſt. Ernannt wurde Oberbetriebsinſpektor Ludwig Kirſch in Karlsruhe unter Verleihung der Amtsbezeichnung Regierungsrat zum Vorſtand der Betriebsinſpektion Mannheim. Verſetzt wurden die Oberverwaltungsſekretäre Friedrich MAl⸗ ler beim Vezirksamt Mannheim zum Bezirksamt Waldshut, Her⸗ mann Dolland beim Bezirksamt Waldshut zum Vezirksamt Mannheim und Richard Kepner beim Bezirksamt Mannheim zum Bezirksamt Raſtatt. Uebertragen wurde dem Reglerungsrat Johann Stahl in Karlsruhe die Vorſtandsſtelle der Betriebsinſpektion Vaſel. ** & Heldelberg, 12. Dez. Der Stadtrat hat beſchloſſen, daß auch hier ſolche Erbauer von Eigenhäuſern, die keinen Bau⸗ koſtenzuſchuß beanſpruchen, über die Räume ihres Hauſes frei verfügen können. Heidelberg beſchreitet damit den Weg, den vor ihr ſchon andere Städte gegangen ſind, um die private Bau⸗ tätigkeit zu beleben.— Das Kultusminiſterium hat weitere größere Zuſchüſſe für den Neubau der Mediziniſchen Klinik und für den Betrieb der kliniſchen Anſtalten von der Stadt Hei⸗ delberg gefordert. Die Verhandlungen darüber ſind noch im Gang. Der Zuſchuß war übrigens erſt im Lauf des Sommers beträchtlich erhöht worden.— Ddie ſtädtiſchen Cpidemiebaracken ſollen auch den Landgemeinden zur Verfügung ſtehen, wenn dieſe die Koſten tragen.— Die Sammlung für die Deutſche Kinderhilfe hat hier ein außerordentlich gutes Ergebnis gehabt. Die Hausſamm⸗ lung brachte 58 000., dazu kommen als bisheriges Ergebnis der Zeichnungen bei den Banken uſw. 41 500 M. Da 7 weitere Ein nahmen aus den Veranſtaltungen eingehen und die Zeichnungs bis zum 18. Dezember verlängert worden iſt, ſo ſteht ſchon ſetzt daß der Ertrag der Sammlung hier 100 000 M. erheblich überſteigen wird. Damit dürfte Heidelberg— mindeſtens bei der Hausſammlung — im Verhältnis zur Einwohnerzahl kaum noch übertroffen werden können. ( Karlsruhe, 10. Dez. Geſtern vormittag 11 Ubr entſtan in der Kantine des früheren Art.⸗Regts. 50 durch Entzündung von Wäſche, die auf einem am Ofen ſtehenden Stuhl bing, ein Brand. der auf ein in der Nähe ſtehendes Vett überſprang. Das in dem Bett liegende 5jährige Mädchen des Kaſernenwärters Kluge erſitt 792 8 ſo ſchwere Brandwunden, daß es, ins Krankenbaus gebracht. a r b. Pforzheim, 10. Dez. Der Bürgerausſchuß nahm eine Vorlage des Stadtrats auf Beſteuerung des reichsſteuerfreien Ein⸗ kommens und die Feſtſetzung des Umlagefußes für das Liegen⸗ ſchafts⸗ und Betriebsvermögens im Rechnungsſahr 1920 auf.48 N. von je 100 M. Steuerwert an. Man hofft, daß die bierdurch er⸗ zielten Einnahmen mit zur Deckung des ungedeckten Fe eee 27 Millionen Mark des ſtädtiſchen Voranſchlages beitragen werden. Jreſburg, 10. Dez.(..) Der Blirgerausſchuß nabm nach dreitägiger Verhandktung den Gemeindevoranſchlag an. der Frage der Heranziehung des ſteuerfrelen Einkom⸗ mens zu den Gemeindeſtenern wurde gegen die der Sozialdemokraten der vom Stadtrat gutgeheißene Antrag des Zen⸗ trums angenommen, indem auch der demokratiſche Antrag und der folgendes vorſteht: Alleinſtehende Perſonen W. Einkommen bis zu 10 000 Mark, die nicht allein ſtehenden pflichtigen ohne Kinder mit einem ſteuerbaren Einkomwmen u 15 600 Mark werden zur Gemeindeſteuer ni derangepee, ind Kinder vorhanden, ſo erhöht ſich die Freila ene 3 u 30 000 Mark ſteuerpflichtigem Einkommen. e Anträge des tadtrats zum würden im übrigen angenommen, da⸗ mit auch die Errichtung der Stelle eines weiteren rechtskundigen Hilfsarbeiters. Sportliche Kunoſchau. 5 Eröffnung der Winlerſporiſaiſon. (Von unſerem en.⸗Sonderberichterſtatter.) Volle vier Wochen ſpäter als im Vorjahre iſt die diesjährige Minzer⸗ ſportſaiſon im Schwarzwald am geſtrigen Sonntag eröffnet worden. den Schwarzwaldhöhen meldete der Draht bereits ſeit Tagen die zaghaften Anſäͤtze zu einem Winterſchneefall, der Berge und Hochtä Wonate wieder in eine weiße Decke hüllt. Die Ausſichten für den Sport hatten ſich am Samstag weſentlich gebeſſert, nachdem auf einen 4 ſchloſſenen Pulverſchneebelag ſich eine dünne Schicht Rauhreif anſetzte. Bergſtationen des nördlichen Hochſchwarzwaldes Sand, Hundsetk, Unterſtmatt, Breitenbronn, Hornisgrinde, Mummelſee, Ruheſtein, Zuflu und Kniebis— meldeten zwar übereinſtimmend nur eine Durchſchnites⸗ decke von 15—20 Zentimeter, aber wer ungeachtet der allerdings geringen Schneehöhe am Sonntag erſtmals mit den Brettern bergwärts zog, mochte es wahrlich nicht bereut haben; denn es bot ſich allerorten, mindeſſens über 700 Meter Seehöhe, ein ganz ausgezeichneter Sport. Wenig oder⸗ halb 500 Meter vermochte der Schneeſchuh ſeine Spuren zu ziehen, weiter aufwärts war die Skiföre weniger für den Anfänger, aber wohl für den lortgeſchrittenen Läufer teilweiſe ideal. Trockener Froſt, wogende, lichte Nebelſchwaden, Duft und Rauhreif ſchufen im übrigen die allen Freun⸗ den des Berg⸗ und Winterſports liebgewordenen Bilder mit ihren ent⸗ zückenden Reizen. Stolz, in ihrem erſten unberührten Weiß lagen die Hoch⸗ wälder, flimmernd und ſchillernd grüßten ringsum Hänge und Kuppen und Halden, auf denen ſich, vielleicht ſeit vielen Jahren am geſtrigen Sonn⸗ tag zum erſtenmale wieder, eine goe Sportgemeinde tummelte. DWie Sonntagmorgenzüge nach dem Oberland brachten die erſten Scharen von Skiläufern aus NMannheim, Karlsruhe, Naſtatt, Baden, Bühl nach den Sportzentren. Freudig begrüßte man nicht nur den„Sonntagfrüh⸗Ber⸗ kehr“ und das Entgegenkommen der Eiſenbahnverwaltung, bezw. der Ne⸗ gierung, die langen Hölzer wieder in die Abteile nehmen zu dürſen, ſon⸗ dern vor allem das überaus präziſe An⸗ und Abfahren der Züge, das durch den ſehr regen Sportverkehr nicht im mindeſten breinträchtigt wurde. Das entwickelte ſich im Gebiete der Hundseck, Unterſtmatt, der ornisgrinde und des Ruheſteins, wo zeitweilig mehrere hundert Schmee⸗ Einen lebhaften Betrieb, namentlich auch von Rodlern, hatte der württemberg. Schwarzwald, be⸗ ſonderz die Gegend des Dobel, zu verzeichnen. Während im Südſchwarz⸗ wald beim Feldberg, Velchen, Schauinsland uſw. ſchon ein Maſſenver⸗ kehr eingeſetk hatte. MWelterdienſtnachrichten der badiſchen Landes wekkerwarke in Karisruhe. Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(ru mergens eſchätzte Veröfſentlichungen 11 ſchuhläufer ihre erſten Verſuche unternahmen. Füſt⸗ Tentrſer— eri 8 85: Wertheim 151764 7—1—1 2—fſtin 0 Königſtuhl 5637638—3—-4 0 ſſchw 0 Karlsruhe. 127763.9—1[—[—1NO ſſchw 0 Baden⸗Baden 213763.8—0]—0]—4] 0 ſchw. 0 Billingen7137648—5——58 chw. 3 Hof 1281648.9—]—]—98 ſſchu lad 2 t. Blaſlen 780——31—2 2NW ſchw. f. N Allgemeine Witterungsüberſichl. 755 Während die ſüdlichen Tiefdruckwirbel noch Einfluß die in den nördlichen Alpen gelegenen Gebiete, bereiten ſich—— dings von Weſtfrankreich her Strömungen aus und das Wetter iſt meiſtens trübe geblieben. nur auf den großen Schwarzwaldhözen iſt F Aufheiterung eingetreten. Der Froſt, der geſtern zum Teil ſehr— aufgetreten war, hat heute eine geringe Abnahme er⸗ Rhen s kräftige Hoch bleibt im Nordweſten noch weiter be⸗ ehen. Wettervorausſage bis Dienskag, 14. Dezember, 12 Uhr nachts. Meiſt trübe, erneut Schneefall, leichter Froſt. Maunheimer General-UAnzeiger. Abend⸗Ausgabe) ———— delsb ———— ̃—— ꝙp—p——pß,,ß,ß Freie Bewirtschaftung der Oeie und Fette. Dieser Forderung Zalt die am Samstag Nachmittag im Hotel National in Mannheim stattgehabte Versammlung der Inte⸗ tessengemeinschaft der Leinéölhändler Deutsch- lands(Sitz Ludwigshafen). Als Vertreter der Mannheimer Handelskammer war anwesend Herr Syndikus Dr. Ulm, von der Ludwigshafener Kammer war Herr Dr. Rott erschienen. Hauptreferent war der Vorsitzende des Zentralverbands der deutschen Großhändler, Dr. Fröchtling, der nach kurzen begrülenden Worten des Vorsitzenden, Herrn E. Schmitt-⸗ Ludwigshafen, in eingehender Weise„Alte und neue Zwangswirtschaft für Oele und Fette“ behandelte. Er erörterte zunächst die Ursachen des raschen Abbaues der EKriegsgesellschaft für Oele und Fette. Reichsminister Dr. Schmidt, unter dessen vorwiegendem Einfluß der nunmehr auf- gelöste Reichsausschuß stand. erklärte sich als Gegner der freien Einſuhr. Man verfuhr dann wie bei dem Einkauf der Heringe, von denen heute noch eine Millioa Tonnen über- jährig sind aud nicht abgesetzt wurden, rechnete vinſach den Bedarf auf dn Kopf der Bevölkerungs und kaufte die sich bieraus eigt bende Menge. Das führte dazu, daill sehr teuer, dann aber auch zuviel eingekauft Wurde, dazu kam von An- fang dieses Jahres eine große Zurückhaltung infolge des Schwankens der Valuta. Der Reichsausschuß vermochte in- tolgedessen die Preise nicht zu halten, und 200 000 Tonnen konnten zu dem berechneten Preise nicht abgesetzt werden. Es handelte sich um einen Wert von 4,5 Milliarden, den die sinkende Valuta auf die Hälfte reduzierte. Darob großer Schreck. Der Reichswirtschaftsminister erklärte hierauf, daß kein Körnchen Oelsaat mehr gekauft werden dürfe, der Reichs- ausschuß für Oele und Fette müsse verschwinden. Der Redner beschäftigte sich dann weiter mit den unablässigen vergeb⸗ lichen Bemühungen um die Zulassung des freien Handels für diesen Artikel. Staatssekretär Hirsch erklärte demgegenüber, der Handel habe lediglich Hilfsleistungen auszuſühren. Er technete nur mit der Industrie, der Handel sollte nur als Kom- missionät dienen. Zunächst mußte die Tätigkeit des Handels daraui gerichtet sein, irgendwo einzusetzen, um den Reichs- ausschuß auseinanderzureißen. Aus den ganzen seitherigen Un- zuträglichkeiten und dem enorm hohen Aufwande komnie man nur durch die Freigabe der Oele und Fette für die Industrie wle für den Handel heraus: er verlangt, daß der Verbraucher auch durch ihn einkaufen kann. Diesen Bestrebungen stellte sich jedoch trotz der gegenteiligenAnsicht der Reichsregierung der Staatssekretär Hirsch entgegen. Die Reaetand ist nun derart eriolgt, dal trotz allen Protesten eine Außenhan-⸗ delsstelle geschaffen wird und„Unterausschüsse“, teil- weise mit einer ungeheuren Kopfstärke, gebildet werden, denen gewisse Richtlinien gegeben wurden, die aber einer praktischen Durchführbarkeit ermangelten. Der Redner hofft, daß es ge- lingen werde, in einigen Wochen endlich eine organisatorische Regeluns der Frage herbeizuführen. daß man endlich klar sehe. Herr Dr. UIm, der zugleich Leiter der Bezirksgruppe Baden des Zentralverbandes des deutschenGroßhandels ist, bezeichnet es als tieftraurig, wenn man sehe, welche Einflüsse in Berlin maßgebend sind, einen Beschluß zustandezubringen, der der Allsemeinheit von Nutzen ist. Der Einzelne sei gegenüber diesen egoistischen Einflüssen machtlos und man könne dem entralverband nut Dank wissen, daß er sich der Sache an- genommen habe. Er verdiene die tatkräftigste Unterstützung. Verband müsse danach trachten., in die Unterausschüsse zu kommen, wenn man verhüten wollte, daß auch noch unsere Regionalinteressen geschädigt würden. Die Ausführungen des Byudikus von der Ludwigshafener Handelskammer bewegten sich im gleichen Rahmen, die Ludwigshafener Kammer werde die Bestrebungen des Handels voll und ganz unterstützen. Auch dle Ausführungen des Vorsitzenden des Bundes deutscher Oelmüller, Herrn Eugen Mäller. zeichnen kein erfreuliches Bilid. Herr Moschel führte ebenfalls Klage über die Be- drängung des deutschen Handels und verlangt ein Handinhand- gehen mit den übrigen interessierten Verbänden. Der Refe- rent redete in der weiteren Aussprache der Erhaltung der Kleinmühlen das Wort, sie hätten weit weniger Schwierig⸗ keiten mit den Arbeitern und man finde bei innen mehr Ver- ständnis als bei den großen Betrieben. Vor dem genossen- schaftlichen Betrieb glaubt er in anbetracht der großen Risiken wärnen zu müssen. Sodann sprach der zweite Referent. Herr Rechtsanwalt Dr. Weill von Ludwigshafen, über die Frage: Wie können die Häindler zu ihrem Rechte kommen? Er steht auf dem Standpunkte der uneingeschränkten kreien Bewirt⸗ schaftung. Hier könnte es sich um kein Parteidogma handeln, es komme das Interesse der Verbraucher in Betracht. Man suche regierungsseitig immer die Verbraucher zu identifizieren mit der verbrauchenden Industrie, um dleser immer größere Gewinne zuzuführen, ohne daß dem eigentlichen Verbraucher ein Vorteil daraus erwächst. Es liege im Interesse der Ver- braucher, daßg die Produktionswirtschaft gegenüber der Groß- industrie zum Schaden der Allgemeinheit nicht noch weiter ge⸗ fördert wird. Die Bereitwilligkeit unserer Regierung gegen- über dem Großkapital gehe sogar so weit, aus unseren ärm- lichen Mittelin die ausländischen Konzerne zu unterstäützen. Ein solcher Artikel wie Oele und Fette könne nur vom Handel vertrleben werden in anbetracht des zu grollen Rieikos. Mit elner Aufforderung rum engsten Zusammenschlusse zur ertolgteichen Vertretung der Interessen der Händler wie der Verbraucher und zum Kampfe gegen die zusländischen Monopolkonzerne schlaf Redner seine Ausführungen. Vor- sitrender Schmitt gibt die Antegung. man solle mit den drei Verbänden in Norddeutschland Fühlung nehmen. um end- Uick einmal zum Ziele zu kommen. Innerheſh des Verbandes für Oele und Fette könne eventuell eine güddeuteche Gruppe geblldet werden. Die allgemeine Ansicht der Diskussions- redner giug dahin. die bereits bestehende Kommission zu be- auftragen. einen Verband der Händler mit Oelen und Fetten für Süddeutschland zu konstitnieren und mit den Verbänden mit den gleichen Interessen Fühſung zu nehwen, dadurch würde zugleich die süddeutsche Eigenart am besten gewahrt. Es wurde beschlossen, die Kommisston zu bezuftregen. die notwendigen Maßnahmen zur Konstitulerung des Vereins in die Wege zu leiten, der cde Bezelchnung„Vereinfjgung des Groflbandels mit Oelen und Fetten(Sitz Maanbeim)“ führen soll. 24˙ Mannheimer Aktienbrauerei Lhwenkeller. Dle ordentliche Generalversammlung findet. wie aus dem Anzeigenteil zu er- sehen ist, am Mittwoch, den 29. Dezember d. J. statt. Gasthaus Kchlhof.-., Heidelberg. Die Gesellschaft legt für das abgelaufene Geschäftsjahr 1919%0(31. Oktbr.) einen günstigen Bericht vor. Bei gutem Besuche des Hauses wurden Defriedigende Einnahmen erzielt. Jedoch sind auf Eflekten- konto Kurseinbußen eingetreten. Nach 9360(i. V. 94 Abschreibungen und nach Abzug von 16 785&(17 24% ½] Un- kosten verbleiben einschl. 3 105 4(5 331) Vortrag 39 205. G. V. 23001( Reinsewinn. woraus 6%(5½%) Dividende verteilt und 6 577 vorgetragen werden sollen. Die Bilaus verzeichnet bei 230 00 4 Aktienkapital und 228 00(unver.) Hypothekenschuld für 37 0⁰(33 0 Amortisationsrech- nunt für Elektrizität und Heizung. Unter den Aktlven stchen Immobilien A mit 321 o„(324 300), Immobilien B mit 28 000(18 960). Eifekten mit 43 284(48 318 0, Bankkonto Nheinische Kreditbank Heidelberg mit 87 972&(57 714 4) zu Buch. Genernlversammlung 18. Dezember. laft des! eeeeeeeeeeee. 85 K) 1 te: — Zusammenschlußpläne der süddeutschen Malzindustrie. Wie wir hören, haben unter einigen führenden Firmen der süddeutschen Malzindustrie Besprechungen statt- gelunden, um einen Zusammensch! uß des größten Teils der Betriebe Süddeutschlands herbeizuführen. Tafel-, Salin- und Splegelglasfabriken.-G. in Fürth i. B. Die.-o.-V. genehmigte die Erhöhung des Crundkapitals von.4 àuf.3 Mill. M. Die Stammaktien werden von der Dresduer Bank, Filiale Nürnberg. zu 107% übernommen und davon.4 Mill. M. den Aktionären im Verhältnis von 111 zu 115% angeboten. Der Rest verbleidt der Bank zur kreihän- digen Verfügung. Die 300 Vorzussaktien, denen eine Mindestdividende von 67 garantiert wird. sind mit zehn- fachem Stimmrecht ausgestattet und von 1923 ab auf halhjährige Kündigung mit 120% rückzahlbar. Sie werden zum Kurse von 106% begeben. Begründet wurde die Kapitalserhöh- ung mit der allgemeinen Geldentwertung, erhöhten Löhnen und Rohstoffen und besonders mit der Beteiligung an anderen Unternehmungen. Börsenherichie. Frankfurter Wertpapierbörse. Frankfurt, 13. Dez. ODrahtb.) Die Börse verkehrte bei stillem Geschäft in überwiegend schwacher Haltung. da das Publikum Zurüeckhaltung bekundete und eher auf Erxleichte- rung bedacht ist; wenn auch ein größeres Angebot nicht zu beobachten ist, so zeigte derIndustriemarkt ein unregelmäbiges Ausschen. Valutawerte waren heute nur wenig verändert und vorwiegend leicht abgeschwächt. Mexikaner bei kleinem Ge- schäft ziemlich gut behauptet. Die von Wien abhängigen Werte lagen matt, Oesterreichische Staatsbahn verloren 11/ auf 139, Oesterreich. Kreditanstalt anfänglich 687/6. Deutsche Petroleum schwankten zwischen 19oo und 1920. Am Markte der Industriewerte herrschte vorwiegend Abgabeneigung. Buderus 618. 63% niedriger, Deutsch-Luxemburger. Gelsen- kirchener, Oberbedarf lagen im Angebot. Phönix 600, gaben 30% nach, dagegen bestand Kaufinteresse für Harpener und Mannesmann, welche anzogen. Daimler traten mit 244%½ in den Verkehr, Benz-Mototen 279. Kassastücke 281. dessen Bezugsrecht 64%½ genannt. Unter den chemischen Aktien traten erhehliche Rückgänge ein, Ba d. Anilin 830, Elektron Gries- heim verloren je 209%. Farbwerke Höchst, Scheideanstalt und Th. Goldschmidt ebenfalls rückgängig: letztere gaben mit 633 5% nach. Von sonstigen Industriepapieren Zellstoff Waldhof nachgebend. minus 13%, Kleyer fest,. 317½, plus 826. Schiffahrtswerte gaben unter dem Druck der allgemein vorhandenen Abgabeneigung ebenfalls nach. Nordd. Lloyd büßten 4% ein. Am Einheitsmarkte herrschte ungleichmäßige Tendenz. Angeboten waren u. a. Schuhfabrik Wessel. Eisen- werle Meyer: höher standen Vereinigte Oelfabriken, Emaillier Ullrieh. Elektrowerte bülten ca.—4 ein. Die Gesemthaltung blieb bis zum Schluß gchwach bei ruhigem Ge- dchüft. Anatolier nachgebend. Privatdiskogt 3½58. Featvorzingliche Werbe. a) Iulindische. 11. 18. N. 13. 4% Hannh. v. 199%0g% s 90f 0 88.%%% gedlsehe Anlelne.——.— 3% Raanhelmer von 1812—.—.% 40. van 1838—. g. 40 deutsobe ffelchsanl..8 27.30 ee 92—7. 4˙%..U 80. 7 4 5 88 3'7ßÿs̃ 0 0. 08.40 88.10 1 J0 8 Fee e e 715 l. Relchs-Sohatzanl..—.— I AnslAndlsehe. 4/5/% Iu. u. V. do..75.73 4½% Cest. St.-H. v. 1918——.— 4/% d. Holcaesohatzanl. 72.—72.—4½%% do. Sehatraawols.—.— 31.80 38% Preub. Schatzanwels. 88.809—. 95 do. Goldrente 46.30 43.50 4⸗⁰— 0 81.23 29.%% d0. einhelti. Rente 26.380 27. 54. 50.40 4% Ungacisone Koldronto 34.80 83.— 4% do. St.-Rte. v. 1910 19.—:— 3½4% do..-Rie. v. 18971———. MNMvidenden-Werte. Dank-Aktlen. ur.] 11.[18. Du. 11. 13. Bans 9%%ο ⸗Sem. Rutzerswerke 12½ 400.—899 zandglsges. 19.——Sad. Hraßtindustele 7 zer Uaak 45—505—— r 15—— % Bank 2 23.—.— orgmann W..—.— 2 gHesglleah. 7 18 7 75—— Hulloaume 15— 0— 7 75 Dre Gank.— uhmeyer.—.—— Antlenalbk. f. Deutsctl. 3.— 19.— k. Elektr. ges. Mannh.7 213.—218.— Fralzeeke Rank 7 n.s ennokert Murnderg 8.0.0 fAisissne Hyg.-Zanz.0—. Sie a%& Malskes 12 223.— 99.— Rdelntsaenhe Cragltdank 7 1K.— 182.— n lw, Peter 18 433.— 475.— helnlsehe Ryp.-Bunk 9 153.——.— fHesdernh. Kupferwerk 340.— 828.— Sudd. Oiecento-Oes. 8 132.— 193.— e gesrader 12 203.—290.— Bergwerhe-Antien. e Soeh gergb. u. Eubet. 1 45.— c Ledererke Roths 7½—.1.— Bouneletüx. Bergw. 19.— Ar.0 4. 34d. ſagbert 10—.— 907.— Seisenkfcoh. gergwerkd f..— 4. Agiogarz 10 250. 240.— — 2 2 aIzWdie logeigah.—2— Aee 522—. Masbsenfabr. Klevor? 8f0.— 878.— ddergzehl. Flsegd.- 30d. f..— 45. Baatano durseb 485.— 480.— 45. Lisenlaf.[Care 14.—.8 on 5 3 243.— 232. Phenix Bernbau eeee 917.— 322.— V. Küg,- v. Eeurghünte 10 388.— 381.— Aaleen 14 5 ppp bantüa—.—— Amason. 18 ae bakatftahri— 10.— 167/. Karlorubef Maseg, 1 473.— 48.— nerscautscher Lioyd— 18.— 18.0 Aaeek. g. Arm. Kloln. 380.— 330.— Hogt.-UAagat. Staafsh. 7% 70.40 188.—Pftlz. AAan, Kayder 13—.—.— Oset. Sadbabn(Lomd.).— Senepr. Feaskentd. 7.— 120.— e 824.— 32 are-Altlon. orzetlan Wesse———— Arka& Biiinger.0—.—Pf. Fatverfabr. Iagbert 39——.— Lementw. Relselberg 10.— 276.— goilin ustris Walkf 1—.—— Badlsche Anilla 12 4½.—. Selsserel Attiingess 7 275 08. Ohem. Jossldeanstalt 20 84;.—. 50 Ka um arsselnn, Kals. 12801.— GRom. Grfoak.-Ftktr. 7 283. 30.—Vöresfer. Furtwan jen 10—— 1290.— Farbrarke Meha: 12 48.-40.. Waggentabrik Fuoss 37.— 380.— —15—.——.— n 1 5—* . Fahr. Nuatzelm.—oekerfahrik, 3a 00. 229. de. Molverkenlang 5 09.— 850.— 80. Frankegtval— 1—.—883.— Dewvisanmarkl. Frankfurt, 13. Dezbr.(Drahtb.) Im Vormittagsverkehr lagen Devisen eine Kleinigkeit fester. Newyork schwankte zwischen 73—77½H. Die amtlichen Notierungen erfuhren bei mülligen Umsatzen nur geringe Veränderungen. Es notierten: Belgien 433(amtlich 4337), Holland 2245(2260), London 234 (256740, Paris 431(4005), Schweiz 1135(11375), Italien 287 (287), Newyork 73½(7306). 8 Frankturter Devlsen. , VDerember 13. Pezember 11. Veremdor 18. Dotember eld Arlef aels Arlet geld! Brief geld l Eriet Bellaand f2ggg. 20aee ag. 30 48f. 70 Terwegan J1648.0 107. 1el08s 6 108t.0 Belgloa 484. 50 48.50.— 483. Sehwsden 421.— 1424.—418 50 Tt. 50 Landesn 258.4 281.05 28 80 25. 70 Pelsiagfers—..2 2 Larts 1..—.—.—%,e Vork 73.0 73.55 72.88 73.70 gohweir 118.3011. 747. 11“.78 lea, ag—— 9 8 c..-Gest. abg.],—.— 18.9 20.02 f. 70%. T. eeeete * Mess. 0 f07 T. ss e 10%HFrag. e e 4½ 1½½% Frankfurter Motenmarkt vom 13. dogenger. geis f beief gold Selef Amerikanissza Ratea 73.—n estorr.-Ungab,, alts Keitsenss—τ eer ereeeenee. 197 HAaitone 23—.—.eenteenee i. 088. Deehbs... Ne iis e rängitlaans e ee e eee 1098.— 11 Nolgeagde„„„ te ee ee e eeeee altenseh!s 1 259 80 259.0 Teebeobe-evsk. 2 Oesterrelok. abest 22 5—.— I Uareehe Tendenz: befestigt. mmheimer Generel-Anzeiger industrie ist bis jetzt überhaupt noch nicht merklich als ———— Reueste Drahtherichte. = Frankfurt. 13. Dez.(Eig. Drahtb.) Kollmar u. Jourdan .-., Uhrkettenfabrik, Pforzheim. Die Gesellschait beab- sichtigt, die Erhohung des Aktlenkapitals von.5 auf 12 Xil- ionlen& der demnächst stattlindenden.-V. vorzuschlagen. Die neuen Aktien werden den alten Aktionären im Verhältnis von 4 zu 3 zu 110% angeboten. Gleichzeitig soll die Ausgabe von 600 oοο Vorzugsaktien mit ze hn fachem Stimmrecht beschlossen werden. Die neuen Mittel sind zur Bereitstellung von Mitteln für die verteuerten Rohmaterialien notwendig. = Frankfurt, 13. Dez.(Eig. Drahtb.) Frankfurter Getreide- dörse. Bei regem Angebot blieb das Geschäit lustlos und selbst bei reduzierten Preisen fand kein Absatz statt. Abge⸗ schlossen wurden lediglich kleine Verkäufe in Futterartikeln xu seht herabgesetzten Preisen. = Türich, 13. Dez.(Priv-Tel.) Aufhebung des argentini- schen Getreideausfuhrverbots. Wie die Agencia Amerikans meldet. hat die argentinische Regierung beschlossen auf Grun der günstigen Ernteaussichten das Getreideausfuhrverbet zu widertrufen. Waren und Markte. Mannheimer Produktenmarkt. m. Mannbeim, 13. Dez. Der Verkehr an dem heutigen Pro- dulctenmarkete zeigtie sich aul der ganzen Linie äußerst zurück⸗ haltend. Von den überseeischen Getreidemärkten liegen umlang- reichere Angebote vor. Die hierlür gestellten Forderungen sind im Vergleich zu den am Wochenende vorliegenden Oferien ziem- lich uuverändert. Für Hard- und Nedw,inter II bewegen sich die Preislorderungen zwischen 27.25—27.50 hollündische Qulden und für Western Roggen II zwischen 20½—20.25 holl. Gulden pet 100 kg eil FHandburg. Auch Mais wurde zu ziemlich unveränder- ten Preisen oſſeriert. Laplatamais seeschwimmend oder per Dez- Januar-Abladung wurde zu 14.75—14% holl. Qulden per 100 cil Rotterdam oder Hamburg angeboten. In Antwerpen greiibafe Ware kostete 09—08 6 beig. Franken waggon- oder bordfrei Ant- werpen. Auf dem Rheine schwinnnend war zu 70 belg. Fr. per 100 leg cil Mannbheim am Markle. Laplatamais in der zweiten Hulfte Dezember in Maunheim erwartend, wurde mit 37/0 M. die 100 kg brutto für netto, mit Sack, bahnfrei Mannheim ge“ nannt.— Die vom Inlande vorliegenden Ofierten hielten sich auf der bisherigen Preislinie. Rapskuchen wurden mit 1 bis 195., inctische Kokokskuchen mit 190—203 M. und Mohz⸗ kuchen mit 200—265 M. die 100 kg ab süddeutschen Verlade. stationen bewertet. Biertreber waren je nach Qualität zu bis 240 M. die 100 kg am Markte. Für Trockenschnitzel lo man 159—161 M. für die 100 kg ab südd. Stationen. Für Rau⸗ kutter war die Tendenz gleichtalls ruhig. Oesundes, trochenes Wiesenheu stellte sich im Preise auf 53—35 Il. und Kleeheu aut 55—655 M. per 2Ztr. ab südd. Verladestationen. Drahtgepreſes Roggen- oder Weizenstroh wurde zu 31—32 M. per Zir. ab Welr sischen Stationen oſſeriert. In Mannheim greifbares drahtgept Stroh wWurde zu 33—35 M. und gebündelt zu 28—31 M. per Z bahnfrei Mannheim angeboten. Hlülsenfrüchte lagen weiter ver nachlässigt; doch halten die Verkäufer ziemlich ſest an letzten Forderungen. Umsätze werden nur wenig darin getäligt weil aich die Käuler abwartend verhahen. Die Preise für klih senlrüchte sind vollständig unverändert. Dasselbe ist in bezug 1 Saaten zu berichten. Amtllche Prelse der Mannhelimer Produktenbörse ber 1o0 kg waggonftei Mannheim einschl. Sack. Mais, nahes, gelb. La Plata-Mais 400 l. Kleesamen. n inländischer Rotklee 1900—2100, ital. Luserne 3000-32⁰ Wicken 300 4, Erbsen inl. 423— 500., ausl. 400—800 4 Futtererbsen 300—350 l, Bohnen Rangoon 273—200 4, Bras 265— 205, Linsen inl. 600— 800 4, ausl. 350—623., Achef, bohnen 320—330 K. Wiesenheu nom. 110— 120, Kleeheu 150 bis 130 K. Preßstroh 60—63 A, geb. Stroh 558—62 K. Biertre 0 200—230. Rapskuchen ohne Sack 183—193. Kokoskuehe, ind. 190—200, Reis 673—8786 H. Raps 880—900, Leinsas 730—800. Tendenz ruhig. Verteilungspreis für Mais“ 13. Dezembet 1920: 3900 l. Nürnberger Hopfenmarkt. Nürnberg, 11. Dez.(Originalber.) Die Verstimmuns— Marktes der letzten Woche hat sich in der soeben zu Ende 401 angenen Woche noch mehr verstärkt. Export und Crobha* verhalten sich fortgesetzt passiv und die heimische Bis Köulet aufgetreten. Diese andauernde Geschäftslosigkeit übte Wirkung auf die Zufuhrtätigkeit aus: ungefäht 230 Ballen in der ganzen Woche dem Markte zugefahren worden, in Det Hauptsache Hallertauer Siegel und fränkische Landhopfen. 5 ganze Wochenumsatz dürfte sich einschlieblich der wenigs Abschlüsse außerhalb des Marktes auf 50 Ballen beziffern. it Preise gaben nach. Einige Posten Landhopfen wurden mer 200—2300 M. bezahlt und in den letzten Tagen Hallertag Siegel gar nut noch mit 2800& bewertet. Die letzten rungen sind nominell und gehen für Markt- und Gebirgshop Hallertauer, Württemberger und Spalter bis zur Höchstgte n von 3000., für Hallertauer Siegel bis 3200 M. Die Stimmu ist gedrückt. en⸗ Der französische Markt hat ebenfalls einen bedeufer. den Preisrückgang zu verzeichnen. In Nordfrankreich we tierten beste Hopfen noch mit 250 Frs, In Straßburz ngrs. ren beste Hopfen mit 600 Frs.,. Mittelware mit 300—3530 58te Auf dem Saazer Markte herrschte zuletzt ebenſalls 85 Ruhe; die wenigen Abschlüsse erfolgten im Preisrahmen“ 4500—4700 Kr. 0 Geſchäftliches. Rote, ſpröde und riſſige Haut teichlich ſrüb ſind die Begleuerſcheinungen des in dieſem Jabre eiwas ſetenden Winters. Einen wirkſamen Schuz tönnen wir unferet Pieſe verleihen, wenn wir ſie regelmaßig mit Nideg⸗Creme behandeln. große enthält nämlich Eucerin, das in der mediziniſchen Wiſſenſchaft ein und Rolle ſpielt, und die Eigenſchaft hat, leicht in die Haut einzudrinetze ihr das zur Erhaltung der Geſchmeidigkeil nötige Fett nuufügree man Hände und Ge 0 abends vor dem Schlalendeben. vieleic morgens nach dem Waſchen, mit Nivea⸗Creme einreibt.. Gind den ſchon nach kurzer Zeit Sprödigkeit und Röte ſchwinden, achhei 6 55 Wetter werden vergeblich verſuchen, der Haul ihre Be 1 nehmen. 70 Dauptſchrifttenung. Dr. Fritz Woldenbaum 155 Verantwortlich kur Politik. Dr Fritz Woldendaum, ü! Jeuntbegichend A Maderno: für Lokaules und den übrigen redaktionellen Anaa gee. Schönſelder; für Handel Dr à Nepple, für Anzeimnen Korl Druck und Verlag Trucerer Tr Haas. Mannbeimer Wenerol⸗ A m d., Mannbeim F 6. 2 depelt den Stuhlgang del EFrWechsenen and Kindern. ALZTllen Sefoblen,* 0 K—— N — 8 aleh erberen Thraterſtädten Manußeimer General-Anzelger.(Abend⸗Ausgade.) 5. Seite. Nr. 506. Taufſchein. Regierungsbezirk Köln, Kreis Bonn. Oberbürgermeisterey Bonn. Stempel) Stempel) Auno millesimo septuagintesimo septuagesimo(1770) die decimo eptimo Decembris baptizatus cst Ludovicus doin Pannis van Beethoven et Helenae Keverichs obulungum Aus legitimus. Patrini: Dominus Ludovicus van HNeethoveu et Oertrudis Muller, dicta Baums. Flir gleichfbrmigen Auszug Bont, den 2. July 1827. Der Oberbürgermeister (..) Windeck. nus dem Teben des feiſters. ſud Die ſolgenden„Biographiſchen Notizen“ und„Charakterzüge“ Saadiden wenig bekannten Buche:„Ludwig van Beethovens rie von Janaz von Seyfried(Wien, 1882) entgommen. N9 led, nur ſechs Jahre Bugnt als Beethoven, Schüler von Hiricdart, war 1797—1527 Operndirektor. Der erſte Fidelro. Fpennt ein bedeutender Muſiker jener Zeiten, Komponiſt von 60 Wandt und von Kirchenmuſik aller Gattungen. DObendrein ein ge⸗ ter Muſikſchriftſteller(1827—1840.) Vlograptziſche Notizen. Bamdwig van Beethoven erblickte am 17. Dezember 1770 der das Licht der Welt, woſelbſt ſein Vater als Tenorſänger in Kabe urfürſtlichen. Kapelle angeſtellt war. Schon im zacteſten Auſt nalter verriet ſich in Ludwig eine entſchiedene Vorliebe für daß A ſo beſtimmt und deutlich ſich ausſprechende Hinneigung, 10 K aufmerkſam gewordene Vater ſich berufen fühlte, bereits intritt ins fünfte Lebensjahr des Sohnes den Elementar⸗ cht in der Muſik zu beginnen. Nur zu bald gelangte er aber Limenderkenninis. daß ſein eigenes Wiſſen bei einem ſo raſch auf⸗ Hoſor en Talente nicht ausreiche. Er trat alſo ſein Lehramt dem Haanſfteniſten van der Eden ab, der damals für den geleh geſen Ng— in Bonn galt. Nach Edens Tode wurde Ludwig ſeines reich Agers Neefe Zügling. Der Erzherzog Maximilian von Oeſter⸗ Honbrauf den mzwiſchen der Kurhut übergegangen war beſtritt das epfüne; Neefe machte ſeinen für das Große und Echabene beiglanslichen Eleven alsbald mit Joh. Seb. Bachs Meiſterwerken helllebe Dieſe und Händels unſterbliche Tonſchöpfungen blieben 205—— die Vorblilder ſeines raſtloſen Strebens ſo wie einer an Abene grenzenden Verehrung... Während nur der kaum Leſtanne⸗ vu ge das Wohltemperierte Klapier mit einer den Kunftfertt ewunderung erregenden, allen Glauben überſteigen⸗ dum Selbſtſcheen ausführte, regte ſich allmählig auch der Trleh d drei Sogſſen, wofür die e über ein lonaten zeugen, die in eyer und i* geſtochen Ache war das eigentliche Feld der Ehre für den genialen Kunſtjünger 4. 0 ſſen die freie Fantaſie, 8 die Fabtete. 2in der ſebenes Motiv zu bearbeiten und durchzuführen. Da war!l nge Beethoven nicht minder die Orgel zu 1 n müchtig Ardele ernannte ihn der kunſtliebende Kurfürſt(ein jüngerer 0 5 Joſefs II.) zu Neefes Nachſolger und are ihm den qu eines Hoforganiſten. Nebſt einem mehrjährigen Urlau' Vagber, koſtenfreien Reiſe nach Wien, um dort unter Joſef dollender inleitung ſeine theoretiſch⸗praktiſchen Studien zu lche— Weil Haydn jedoch, wie bekannt, jenem ebenſo rühm⸗ betten 1e vorteilhaften Rufe nach England folgte, vertraute er den Nieer ſeinem teuren Kunſtbruder, dem würdigen Dom⸗ br ſoſtelter Albrechtsbergetr, der den jungen Veethoven nun matiſch in die Myſterien des Kontrapunktes einweihte. Schon ha tte Beethoven durch mehrere Kompoſitionen Auſſehen 9 0 1225 galt auch in Wien für einen Klavlerſpleler erſten Ranges. fele uuchs ihm— um 1800— in. WöIfI ein ebenbürifger 90 aan es erneuerte ſich gewiſſermaßen die alte Pariſer Fehde Fadeed en und Piecinniſten. Die zahlreichen Kunſtfreunde der Ciethor t zerfielen nämlich in zwei Pakteſen; an der Spitze von Aichnens Berehrern ſtand der lierenswürdige Fürſt Karl von Ihleeichen dep der Wettſtreit der beiden Pianſſten verſchaffte einer 1 durchaus gewählten Verſammlung einen unbeſchreiblichen In der freien Fantaſie verleugnete Beethoven nicht ſeinen zum Unheimlich⸗Düſtern neigenden Wöifl hingegen, in Mozarts Schule gebildet: nie 5 Denkwürdige dethdpen⸗Nufführungen in Baden. Da Von Wilhelm Widmann. 05 luſedwello bei der Wiener Uraufführung am 20. November laade ulge bes Huſammenwirkens verſchiebener ungunſtiger Um⸗ Waaſchla en vollſtändigen Weizerſoig halte, blieb die neue Oper in duderhoe unachſt ganz unbeachtet. Erſt als das Werk nach ſchcun marbeitung im Mai 1814 in Wien ſiegreich durch⸗ Witeigen wär, fand es ben Weg auf andere Bühnen. Im Winter daen 8 nahmen zunächſt Frankfurt, Leipzig, Dresden„Fibelio“ in i wilelstan au, un Heroſt 1615 folgte Berlin und im Frühſahr al umſete ſich Karlsröhe, Prag, Graz und Hemburg an die ann entttene Neuhelt deran. Es gereicht der demals von Frei⸗ 05 ſde ſice geleitete Karlstuher Hofbühne zur Ehre, ſeitem 1 ſo raſch der 3 Vper annahm, erſt in elg 15 delad ſolgten München 1821, Hannover 1824. Braun⸗ edig, 120, Manäheim 1828, Darmſtadt 1850 uſc. Dene denk. acer Erſtaufführung in dein alten, 1847 abgebrannten Ka ls⸗ vom 80 Haftheater, wurde von dem vortrefflichen Kapellmeiſter und 10 b 5 enßranz Dan z! geleitet, der aus Mannheim gebürtig war e, Herd lubiert hatte, dann in Wünchen und Stuttgart wirkte und edawedſt 1812 an der Spitze der Karlsruher Hoſoper ſtand. 0 ervals, eine ſehr bellebte Sängerin, der bedeutende 90 erſte el und darſtelleriſche Faee nachgerühmt werden, war den dlor⸗Leonore auf den Karksruher weltbedeutenden Brettern. ſen lereſtan ſang der tüchtige Tenoriſt Miller. Sehrlng gab geld berd, der ſeſſliche Meyerhofer den Rocco Harten⸗ en Fernande. Walter den Jaquino und die anmutige Ualretz Geahring, die Eduged Devrtent als das„vallkommenſie Fade, dentolent“ begrlchnet die Marzel ne. Auch in Karlaruhe bannt ſwie faſt überall, dle Bedenung des Werkes nicht gleich er⸗ erhin war die Aufnahme Dort freundlicher alg i den Die Oper wurde vor Schluß des Ahedenee am 28 März wiederholt, erſchien dann im März des Wepte Jabres wieder und behauptete Fauernd ihren Plaß im paſe Ueber die erſten Konzertaufführungen Beetbovenſcher eiggenen in Korlerhe und Mannheim leblen Nachwelſe; auz . Wersheg, wird berſcoe, poh vort in den Jatren 181770 daach 1 ſentaurg von Muſieliebhabhern mehrere Beethopenſche Sin⸗ 3 dwie ſehen ſein Oratorium„Chriſtus am Oelberge“ aufgeführt flach, ſtets klar, war der Mehrheit faßlicher. Wer Hummel ge⸗ hört hat, wird mich verſtehen. Die Protegierten kümmerten ſich übrigens nicht um die Kämpfe ihrer Mäzenaten; ſie achteten ſich, weil ſie ſich ſelbſt am beſten zu taſtieren wußten, und als gerade, ehrliche Deutſche von dem Grundſatze ausgingen: daß die Kunſt⸗ ſtraße für viele breit genug ſei, ohne ſich auf der Wandelbahn zum Ziele des Ruhms wechſelſeitig zu beneiden und zu beirren. Unterdeſſen hatten die Kriegsunruhen im Deutſchen Reiche und der Tod Maximilians Beethovens Hoffnung, einſt in der geliebten Vaterſtadt angeſtellt zu werden, für immer zerſtört. Da jedoch der Ertrag ſeiner künſtleriſchen Tätigkeit ihm bereits ein ſehr anſtän⸗ diges Einkommen ſicherte, ſo wählte er um ſo lieber das heitere Wien, als ihm auch zwei Brüder voch Wien gefolgt waren. Durch Salieris Umgang mit der dramatiſchen Kompoſition nunmehr N befreurdet, vermochte Beethoven dem allgemeinen unſche, eine Dper zu ſchreiben nicht länger zu widerſtehen. Hert Regierungsrat Sonvleithner unter⸗og ſich der. Arbeit, nach dem franzöſiſchen Original⸗, der Oper'amaur conjugal von Gaveau (1798) das Singſviel Leonore(Fidelio) für die Operngeſellſchaft des Theaters an der Wien zu bearbeiten. Beethoven erhielt daſelbſt“) freie Wohnung, und machte ſich mit Luſt und Liebe ans Werk. Von dieſem Zeitabſchnitt an datiert der innige Freundſchafts⸗ bund mit dem Herausgeber dieſer Blätter. Wir herbergten unter einem und demſelben Dache, waren tägliche Tiſchgenoſſen. und wenn ich den Meiſter der Töne als Stern erſter Größe am muſika⸗ liſchen Horizonte kange ſchon verehrte, ſo müßte ich das engel⸗ reine Gemüt, den ſeelenguten, kindlich offenen, mit Teilnahme und Wohlwollen alles umfaſſenden Menſchen nur noch lieber ge⸗ winnen. Alles, was ſein nie ruhender Genius in dem beſchränkten Naume Reec Jahre ſchuf, die wundervolle Leonore, das Violln⸗ konzert, die croica und die paſtorale ſo wie jene in C⸗moll, die Pianoforte⸗Konzerte in C⸗moll und G⸗dur— welche Beet⸗ hoven für mehrere zu ſeinem Vorteile 5 Akademſlen ſetzte und mit dem unter meiner Leitung ſtehenden ſehr tüchtigen Orcheßter produzierte— alle dieſe Bürgen der Unſterblichkeit war ich ſo glücklich zuerſt bewundern zu können. —— daß eine feſte, mit der wahrſcheinlichen Ausſicht auf lebenslängliche Verſorgung verbundene Exiſtenz einer ungewiſſen, durch ungünſtige Umſtände nur allzu leicht geſtörten jederzeit vorzu⸗ ziehen ſei, entſchloß ſich Beethoven, die ihm im Jahre 1809 unter ehr eee Bedingungen angebotene Kapellmeiſterſtelle am Kgl. Weſtfäliſchen Hofe zu Kaſſel anzunehmen. Da legten ſich drei er⸗ lauchte Kunſtfreunde ins Mittel: Erzherzog Rudolf und die Fürſtin Kinsky und Lobkowitz. Sie ließen dem verehrten Tonmeiſter ein legales Dokument ausfertigen, worin ihm eine jährliche Rente von 4000 Gulden auf ſo lange zugeſichert wurde, bis er zu einem Poſten von gleichem Extrage gelangt würe. Und er blieb in Wien bis an ſein Ende, gerührt von ſolchen Beweiſen der Anerkennung. 15 Charakterzuͤge. Im Dirigleren durſte unſer Meiſter keineswegs als Muſter⸗ bild aufgeſtelt werden. Das Orcheſter mußte wohl Acht haben, um ſich nicht von ſeinem Führer irre leiten zu laſſen. Denn er hatte nur Sinn für ſeine Tondichtung und war unabläſſig bemüht, durch die mannigfachſten Geſtikulationen den intentiſierten Ausdruck zu bezeichnen. So ſchlug er oft bei einer ſtarken Stelle nieder, ſollte es auch im ſchlechten Taktteile ſeinl Das Diminuendo pflegte Beethoven dadurch zu warkieren, daß er immer kleiner wurde und pianiſſimo ſozuſagen unter das Taktpult chlüpfte. So wie nun die Tonmaſſen anſchwellten, wuchs der Meiſter wieder wie aus einer Verſenkung hervor, und mit dem Eintritt der Inſtrumental⸗ kraft wurde er, auf die Zehenſpitzen ſich erhebend, faſt rieſengroß. Er ſchien, mit den beiden Armen wellenförmig rudernd, zu den Wolken emporſchweben zu wollen. Bei zunehmender Harthörigkeit ent⸗ ſtand oft ein derber Zwieſpalt, weil der Meiſter Arſin battierte (hinaufſchlug) und die Muſik in Theſi akkompagnierten. Dann erlentierte ſich dei non der Heerſtraße Abgekommene, indem er den Strich der Bogeninſtrumente beobachtete; er erriet die eben vor ⸗ getragene Figur(der Violinen) und fand ſich wieder zurecht. Beethoven gehörte micht zu den eigenſinnigen Komponiſten, denen kein Srcheſter der Welt etwas zu Dank machen kann. Ja, zu⸗ weilen war er Jen zu nachſichtsvoll: er ließ nicht einmal Stellen wiederholen, die bei den Vorproben verunglückten.„Das nächſte Mal wird es ſchon gehen“, meinte er. Bezüglich des Aus⸗ drucks, der kleinen Niiancen Seat eines wirkſamen Tempo rubato hielt er aber auf greße Genauigkeit und beſyrach ſich, ohne Unwillen zu verraten, gerne einzeln mit Jedem darüber. Wenn er dann gewahrte, wie die Muſtker auf ſeine Ideen eingingen, mit wachſendem Feuer zuſammenſpielten, hingeriſſen und begeiſtert wur · den von dem magiſchen Jauber dieſer neuen Tonſchöpfungen, dann verklärte ſich ſein Antlitz und ſein donnerndetz„Bravitutti“ be⸗ lohnte die gelungene Kunſtleiſtung. 5) Alſo nach der Sitte jener Zeiten während ſeiner Arbeit im Ho f⸗ theatet.(A. Bt.) ergreifenden Muſtk zu„Egmont“ zu Gehör und zwar am 1. März 1824, vierzehn Jahre nach der Wiener Uraufführung. Die Premiere des„Fidelio“ in Mannheim mag ſich dadurch verzögert haben, daß die den gleichen Stoff behandelnde Oper„Leonora oſſia'amore des italieniſchen Komponiſten Fernando Paer unter dem Titel„Leonore oder das Staatsgefängnis in Sevilla“ im Jahre 1814 im Nationaltheater aufgeführt worden war und nur wenig Beifall gefunden hatte. Die erſte Aufführung des Beethovenſchen Werkes fand hier unter Leitung des Kapellmeiſters Frey am 28. 1828 ſlatt;„Fidello“ wurde den Mannheimer Eheater⸗ und Muſikfreunden als Weihnachtsgabe beſchert und von dieſen, wenn auch nicht gleich mit Begeiſterung, ſo doch mit Aner⸗ kennung und Dank angenommen. Als Heldin der Liebe und Treue erntete hier zuerſt Madame Voch, die„eine volle, angenehme Stimme, Leben und Gefühl beſaß“, ehrenden Belfall: ſie war als Babette Ringelmann 1819 an's Mann⸗ heimer Nationaltheater gekommen, war raſch bellebt geworden und hatte ſich 1824 mit dem badiſchen Stabsarzt Dr. Boch verhelratet; bis zu ihrer Penſionierung 1836 war ſie eine Hauptſtütze der Mann⸗ heimer Oper. Der erſte Floreſtan in Mannheim war der 1825 an⸗ geſtellte Tenoriſt Anſon Werth, ein angenehmer, gut geſchulter Sönger, der bis 1841 in Mannbeim wirkte. Die Baritoniſten Kühn und Grua gaben den Pizarro und Fernando und der allbeliebte Baßbuffo Freund, der nach ſeinem Angang 1848 die Wirtſchaft „Zur Jauberſlöte“ übernahm, war ein trefflicher Roceo. Der viel ⸗ ſeiige Tenorbuffo Weygandt, der ſpäter im Rhein ein kragiſches Ende fand, war ein friſcher Jaquino und Madame Eſchborn eine in Erſcheinung und Geſang höchſt anmutige, im Spiel allerdings noch unfertige Marzelllne. Zu einem großen Theaterereignis wurde zwei Jabre fröter eine„Fidello“⸗Miederholung durch das Gaſtſyiel der berühmten Wilhelmine Schröder Deoeient, die bis heute als die vollendetſte oller Leonoren gilt. Beethoven ſelbſt hat ihr ge⸗ kndiet und Richard Waagner, der ſie ſröter in Dresden kennen lernte, verfichert, kein anderes Ereianis baße ſo ſtark auf ſein gonzes Leben eingewirkt wie dieſer Fidello, all ſeine Kenntnis von der Natur des mimiſchen Weſens verdanke er dieſer großen Frau Unbeſchreihlich iſt nach Wagners Bericht die Wirkung geweſen, zu der die Schröder⸗ Fevrient die dramatiſche Gewali der Rerkerſzene ſteigerte, mo ſie, den Tyronnen die Piſtole vorhaltend, das Wort„tot“ in der Stelle: Noch einen Schriſt weiter und du biſt— tot!“ mit einem grauen⸗ vollen Akzent der Verzwelflung wirklich ſprach. Wie fberell wurde die phänomenale Künſtlerin auch in Manntelm enthuſtaſtiſch Im Mannheimer Nationaltheater kam Veethoven zuerſt mit eburtstage des Meiſters. Ohne ein kleines Notenbuch, worin er ſeine momentanen Ideen bemerkte, war Beethoven nie auf der Straße zu finden. Kam darauf zufällig die Rede, ſo parodierte er Johannas Worte und Schiller:„Nicht ohne meine Fahne darf ich kommen“, und mit einer Stetigkeit ſondergleichen hielt er das ſich ſelbſt gegebene Ver⸗ ſprechen. In ſeinem Haushalt war eine wahrhaft admirable Konfuſion. Bücher und Muſikalien in allen Ecken zerſtreut— dort der*5 eines kalten Imbiſſes— hier verſiegelte oder halbge⸗ leerte Bouteillen— guf dem Stehpulte Stizzen zu einem neuen⸗ Auatuor(Streichquartett)— auf dem Pianoforte das Material zu einer neuen, noch als Embryo ſchlummernden S— Kor⸗ rekturen, Geſchäftsbriefe— ein Laib Strachino, Trümmer echter Salamis.. Troß dieſes Bunterlei hatte unſer Meiſter die Manier, ſeine Ordnungsliebe herauszuſtreichen. Nur wenn lange etwas Benötigtes geſucht werden mußte und alles Bemühen fruchtlos blieb, dann gings aus einem anderen Tone.„Ja, ja! das iſt ein Ungllück... Nichts kann an Ort und Stelle bleiben, wo ich es hingelegt, alles wird mir berräumt. Die Dienerſchaft kannte den gutmütlgen Murrkopf und ließ ihn nach Herzensluſt fortbrummen. Wenige Minuten darauf war alles vergeſſen. Ueber ſeine höchſt unleſerliche machte Beet⸗ hoven ſich ſelbſt oftmals luſtig. Zu ſeiner Entſchuldigung ſügte er — hinzu:„Das Leben iſt zu kurz, um Buchſtaben und Noten zu malen, und ſchönere Noten bröächten mich auch nicht aus den Nien“ Beethoven brachte die Sommermonate allzährlich auf dem Lande zu Einmal mietete er ſich in dem romantiſchen ein, um die unteröſterreichiſche Schweiz, den pittoresken Briel rech rach Herzensluſt genießen zu können. Es wurde alſo ein vier⸗ Pen Laſtwagen mit Mobilien und Muſikalien befrachtet, eethoven ſelbſt aber marſchierte ſeelenvergnügt per petes Apo⸗ ſtt lorum voran. Kaum der Linien, fraicen den blühen⸗ den Kornfeldern erwachte ſchon der Geiſt. Mufikaliſche Ideen wur⸗ den ausgeſponnen, geordnet, mit der Bleifeder notiert. Vergeſſen war der und Ziel. Mit einbrechender Dämme⸗ rung gelangte der Meiſter in Mödling un: ſtaubedeckt, hungrig, burſtig, totmüde. Welch ein Schauſpiel wartete ſeiner? Der Fuhr⸗ mann hatte ſeine Schneckenfahrt ſonder Gefahr vollendet. Den Patron, der ihn vorausbezahlt hatte, mag er zwei Stunden lang vergebens erwartet hahen. Unbekannt mit deſſen Namen konnte auch keine Nachfrage ſtatthaben; der Roſſelenker wollte aber zu Hauſe ſchlafen, machte kurzen Prozeß, lud den geſamten Transport auf dem Mödlinger Marktplatz ab und fuhr ungeſäumt zurück nach Wien. Beethoven ärgerte ſich zunächſt tüchtig, dann brach er in ſchallendes Gelächter aus“), holte ſich ein halbes Dutzend gafſender Straßenjungen ünd hatte vollauf zu tun. Als der Nachtwächter die mitternächtliche Stunde verkündete, bei Lunas Silberſchein wor der— in die Sommerwohnung— freilich péle⸗mele genug— beendet. In der Stadt hatte Beethoven eine andere Eintellung. Der ganze Vormittag vom erſten Lichtſtrahl bis f. Tafelzeit gehörte der Arbeit: der mechaniſchen Arbeit, dem Niederſchreiben näm⸗ lich. Der 45 des Tages gehörte dem Denken und dem Ordnen der(neuen) Ideen. Kaum hatte Beethoven das Mittagsmahl be⸗ endet, ſo trat er, wenn er nicht gerade einen Ausflug in petto hatte, die gewohnliche Promenade an. Das heißt: er lief im Duplier⸗ ſchritt ein paarmal um die Stadt. Ob es aun regnete oder ſchneite, ob das Thermometer 10 Grad Kälte zeigte, ob der Nordwind aus Böhmen und der Sturmwind heutte oder ob der Sonne Glutſtrahlen ihm ſenkrecht auf ben Scheitel fielen, was kümmerte alles dies den Gottgeweihten, dem vielleicht gerade eben unter dem Aufruhr der Elemente im Geiſte ein paradieſiſcher Fruh⸗ ling erblühte? Beethoven erlaubte ſich nur ſelten ſelbſt gegen iatime Freunde— ein Urteil über Kunſtgenoſſen zu fällen. Was er gedach von den nachſtehenden drei Meiſtern dachte, mögen eigenen Worte bekräftigen.„Händel 0 der unerreichte Meiſter. Geht in und lerm von ihm, mit wenigen Mitteln ſo große Wirkunzen ervorzubringen. Mozarts größtes Werk bleibt die Zauber⸗ flöte, denn hier zeigt er ſch als deütſcher Meiſter. C. M. v. Weber hat zu ſpüt angefangen zu lernen; die Kunſt konnte ſich(in ſeinen Klavierſonaten) nicht mehr ganz natürlich entfalten“. Das heiligenſtädter Teſtament. „Für meine Brüder Carl und Beethoven!). O ihr Menſchen die ihr mich für feindſelig ſtöriſch oder Miſon⸗ tropiſch haltet oder erkläret, wie unrecht thut 15 mir, ihr wißt nicht die geheime urſache von dem, was euch ſo ſcheinet, mein Herz und mein Sinn waren von Kindheit an Iu das Zarte Gefühl des wohlwollens, ſeilbſt große Handlungen Zu verr ſchien dazu war ich ich immer aufgelegt, aber bedenket nur daß ſeit 6 Jahren ein heil⸗ loſer Zuſtand mich befallen, durch unvernünftige ärzte verſchlimmert, von jahr Zu jahr in der Hoffnung gebeſſert Zu werden, betrogen, 2) Wer denkt hier nicht an gewiſſe Stellen in Beethovens achter Symphonie, nament ich an gewiſſe Fortiſſimo⸗Ausbrüche im Schlußteil 71 ) Zwiſchen„und“ und„Beethoven“ iſt ein Raum freigelaſſen für den Namen des zweiten Brud ers(Johann). gefelert. In einer„Fidello“⸗Wiederholung im Herbſt 1834 hatte die für Mannheim neuverpflichtete Madame Pirſcher die Titelrolle übernommen, in der die mit einer ſtarken, klangvollen Stimme be⸗ gabte Sängerin, wie ein damaliger Bericht hervorhebt,„aufs neue ihre Virtuoſität bewährte“. Die Partie des Floreſtan war inzwiſchen auf den neugewonnenen Tenoriſten Diez übergegangen der ſich durch ſeine metallreine, überaus weiche und biegſame Stimme und auch durch ſein angenehmes Spiel die Gunſt des Publikums erworben — Am Dirigentenpult ſtand jetzt der geniale Kapellmeiſter und omponiſt Franz Lachner, der noch perſönlich mit Beethoven in Wien befreundet war und mit beſonderer Begeiſterung und Sorg⸗ falt die neue Einſtudierung betrieben hatte. Am 1. September 1834 in ſein Mannheimer Amt eingetrelen, diriglerte er als erſte Oper den „Fidelio“ am 8. und führte ſich damit glänzend ein— ein neuer Geiſt beherrſchte das geſamte Opernperſonal“. Am 9. November wurde die neueingeübte Oper unter großem Beifall wiederholt. 1837 ſtell e ſich als Floreſtan der Tenoriſt Schrader vom Kölner Stadt⸗ thegter vor, und im folgenden Jahre gaſtierte als Leonore⸗Fidello die Dresdener Hofopernſängerin Madame Henriette Müſt. Ueber die lektere wird berichtet:„Sie iſt mit einer hohen, ſchlanken Ge⸗ ſtalt, einem ſchönen Antlitz und einem feurigen Auge begabt; ihre Stimme iſt voll, kräftig, umfangreich und wohlklingend, Bildung und Vortrag ſind vortrefflich und ihre Dorſtellung iſt ſebendig, warm und wahr. Mit dieſen Mitteln war es ihr möglich, ſelbſt nach der genialen Schr'der⸗Pevrſent ſich Welfoll und Anerkennung zu erringen.“ Im ſelben Johre führte der treffliche Baſſiſt Dr. Meyer, der ſpäter noch öfters wlederkehrte, gaſtweiſe ſeinen Roceo vor. Im erſten Jahrzehnt(1828/38) wurde„Fidelio“ 20 mal aufgeführt, für die damaligen Verhältniſſe eine recht ſtattliche Jahl: im zweiten Jahrzehnt folgten 16, im dritten 18 Wiederholungen Das Spiel⸗ ſahr 1890/0 brachte Gaſtſpiele der inzwiſchen nach Dormſtad! aß⸗ gegangenen Madame Pirſcher, die wieder dreimal als Pidelto auftral. und der Tenoriſten Diez von München und Kreuzet don Köln als Floreſtan: Kreuzer wurde angeſtellt und blieh bis 148. In Frühſahr 1842 ſand ſich die ſtimmgewaltige Wiener Hofopernſängerin Klara Stöckel⸗Helneſetter zur längeren Gaftfelel ein und führte dabel auch ihren plelbewunderſen Fidelio por. Dieſe glänzend begabte ue minent geſchulte Künſtlerin wurde edter von einet ſchweren Nerpenkrankheſt befallem und endete im Irrenbaufe wo ſie oſt im Wahne Stellen aus ſeidelio“ vor ſich hiz⸗ geträllert daben ſoll Muſikaliſcher Leuer der„Fidelio“⸗Auffüh⸗ ktungen in Mannheim war nunmehr Vinzenz Lachner, der ſeinen nach München abgegangenen Bruder Franz 1883 abgelöſt hatte, 1844 gewann Mannheim in Demoiſelle Neureuther, die ſich del . Seite. Nr. 566. Naunzeimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Montag, den 13. Dezember 19020. endlich Zu dem überblick eines dauernden Uebels(deſſen Heilung vieleicht johre bauern oder gar unmöglich iſt) gezwungen, mit einem feurigen Leohaften Temperamente gebohren ſelbſt empfänglich fur die Zerſtreuungen der Geſellſchaft, muſte ich fruh mich abſonbern, einſam mein Leben Zubringen, wollte ich auch Zu⸗ weilen mich einmal über alles bas hiuausſetzen, o wie hart wurde ich durſch! die verboppelte traurig⸗ Erfahrung meines ſchiechten Hehörs dann Zuruckgeſtogen, und doch war mir noch nicht moͤglich den Wienſchen zu ſagen. ſprecht lauter, ſchrejt, denn ich bin iaub, ach wie waͤr es möglich daß ich daun die Schwache eines Sinnes angeben follt der bey nar in einem volltommern Grade als bej andern ſein ſollte. einen Sinn de ia ich einſt in der größten Voll⸗ kosamenheit beſaß, in einer Volltommenheit, wie ihn wenige von meinem Jache gewiß haben noch gehabt haben— o ich kann es nicht, drum ver Zeiht wenn ihr.ich da zuruckweichen ſehen werdet, wo ich mich gerne unter euch miſchte, doppelt wehe thut mir mein ungluck, indem ich dabej verkannt werden muß, für mich darf Er⸗ ——— in Menſchlicher Geſellſchaſt, femere unterredungen, wechpel⸗ eitige Ergießungen nicht ſtatt haben, ganz allein faſt nur 1 viel als es die hochſte Notl wendigkeit fodert, darf ich in ch in geſe Gejeuſchaft, ſo überfällt mich eine heiße ängſtlichteit, indem ich be⸗ fürchte in Gefahr geſetzt Zu werden, meinen Zuſtand merken zu laſſen— ſo war es denn auch dieſes halbe jahr, was ich auf dem Lande Zubrachte, von meinem vernünftigen Arzte aufgefordert, ſo viel als möglich mein Gehör Zu ſchonen, kamm er faſt meiner jezigen naturlchen Dispoſizion entgegen, obſchon, vom Triebe Zur Geſellſchaft manchmal hingeriſſen, ich mich dazu verleiten ließ, aber welche Demüthigung wenn jemand neben mir ſtund und von weitem eine flöte horte und ſchenichts hörte oder jemand den Hirten Singen hörte, uad ich auch nichts hörte, ſolche Ereigniſſe brachten mich nahe an VerZweiflung, es fehlte wenig, und ich endigte ſelbſt mein Leben— nur ſie die Kunſt, ſie hielt mich Zurück, ach es dünkte mir unmöglich, die welt eher Zu verlaſſen, bis ich das alles hevorgebracht, wozu ich mich aufgelegt fühlte, und ſo friſtete ich dieſes elende Leben— wahrhaft iend, einen ſo reizbaren Körper, daß eine etwas ſchnelle Berändrung mich aus dem Beſten Zuſtande in den ſchlechteſten Verſezgen kann— Seduld— ſs heißt es, Sie muß ich nun Zur führerin wählen, ich habe es— dauernd hoffe ich, ſoll mein Entſchluß ſeyn, aus Zuharren, bis es den unerbittlichen parzen gefällt, den Faden Zu brechen, vieleicht geht's beſſer, viell! nicht, ich bin gefaßt— ſchon in neinem 28 jahre gezwungen Philo⸗ oph Zu werden es iſ: nicht leicht, für den Künftler ſchwerer als Ur irgend jemand— gottheit du ſiehſt herab auf mein inneres, du kennſt es du weiſt dah menſchenliebe und neigung Zum wohlthun drin hauſen o Menſchen, wenn ihr einſt dieſes leſet, ſo denkt, daß ihr mir unrecht gethun, und der unglückliche, er tröſte ſich, einen 375 gleichen Zu finden, der trotz allen Hinderniſſen der Natur, och noch alles gethan, was in ſeinem Vermögen ſtand, um in die Reihe würdiger Künſtler und Menſchen aufgenommen Zu werden — ihr meine Brüder Carl und„ſobald ich tod bin und pro⸗ feſſor ſchmid lebt noch ſo bittet ihn in meinem Namen, daß er meine Krankheit beſchreibe, und dieſes hier geſchriebene Blatt füget ihr dieſer meiner bej, damit wenigſtens ſo viel als möglich die welt nach meinem Tode mit mir verſöhnt werde— Zu⸗ gleich erkläre ich euch bejde hier für die Erben des kleinen Ver⸗ mögens,(wenn man es ſo nennen kann) von mir, theilt es redlich, und vertragt und helft euch einander, was ihr mir Zuwider gethan, das wiſt ihr, war euch ſchon längſt verZiehen, dir Bruder Carl danke ich noch insbeſondere für deine in dieſer letztern 11 5 Zeit mir bewieſene Anhänglichkeit Mein wunſch iſt, daß euch ein beſſeres ſorgenloſeres Leben, als mir, werde, empfelt euren Kindern Tugend, ſie nur allein kann glücklich machen, nicht Geld, i⸗ ſpreche aus Erfahrung, ſie war es die mich ſelbſt im Elende ge⸗ hoben, ihr danke ich nebſt meiner Kunft, daß ich durch keinen ſelbſt⸗ mord mein Leben endigte— lebt wohl und liebt euch,— allen Freunden danke ich, beſonders Fürſt Lichnomski und Pro⸗ f 7 or Schmidt.— Die Inſtrumente von Fürſt L. wünſche ich daß ſie doch mögen aufbewahrt werden bej einem von euch, doch entſtehe des wegen kein Streit unter euch, ſobald ſie euch aber Zu was nützlicherm dienen können, ſo verkauft ſie nur, wie froh bin ich, wenn ich auch noch unter meinem Grabe euch nüzen kann— ſo wär's geſchehen— mit freuden eil ich dem Tode entgegen— kömt er früher als ich Gelegenheit gehabt habe, noch alle meine Kunſt⸗Fähigkeiten Zu entfalten ſ“ wird er mir trotz meinem Harten Schickſal doch noch Zu 7—5 komen, und ich würde ihn wohl ſpäter wünſchen— doch auch dann bin ich Zufrieden, befreſt er mich nicht von einem endloſen Leidenden zuſtande?— komm wann du willſt, ich gehe dir muthig entgegen— lebt wohl und vergeßt mich nicht ganz im Tode, ich habe es um euch verdient, indem ich in meinem Leben oft an euch gedacht, euch glücklich zu machen, ſeſd es— Ludwig van VBeethoven. Heiginſtadt am öten October 1802. (Siegel) Für meine Brüder Carl und nach meinem Tode zu leſen und zu vollziehen. Nachtrag). Heigluſtadt, am 10ten Oktober 1802— ſo nehme ich den Ab⸗ ſchied von dir— und Zwar traurig— ja die geliebte Hofnung— die ich mit hieher nahm, wenigſtens bis Zu einem gewiſſen Punkt geheilet zu ſein— ſie muß mich nun gänzlich verlaſſen, wie die Blätter des Herbſtes herabfallen, gewelkt ſind, ſo iſt— auch ſte für mich dürr geworden, faſt wie ich hieher kam— gehe ich fort— ſelbſt der Hohe Muth— der mich oft in den Schönen Somertägen beſeelte— er iſt verſchwunden— o— laß einmal einen reinen Tag der Freude mir erſcheinen— 95 lange ſchon iſt der o Gottheit— kann ich im Tempel der Natur und der Menſchen ſchaft, N einlaſſen, wie ein Vervannter muß ich leben, nahe ich mich einer wahrſcheinlich die Gräfin Thereſe Brunsvik geweſen iſt. Wer La Maras Lebenserinnerungen(Durch Muſik und Leben, Leipzig reich, aber phyſiſch nicht zum Ideal geſchaffen geweſen kann es uns gewiß gleichgültig ſein, wie der Sachverhalt von 1803 geweſen iſt. da tut ſich uns eine reine Quelle auf: die„Konverſations⸗ taub, man ſchrieb ihm alles auf; er antwortete zumeiſt mündlich, Gräfin Gallenberg, deren u..:„Jétois bien aimé delle et plus que jamais son èpoux, il ètoit plutöt son amant due moi Sräfin Gallenberg lebten einige Jahre in Italien. Hören wir Beethoven weiter:„Arrivec à mais je la mèprisois“. wir den Sachverhalt leicht... Schwieriger ſind ſchon die Briefe, ge⸗ ſchrieben an einem nicht genannten Badeort, im Juli eines nicht ge⸗ nannten Jahres, an einen nicht genannten„Engel“. Die Datierung von Frimmel, das Briefpapier dieſer der neunziger Jahre des 18. mutung, denn an das Briefpapier hatten die gedacht.. Die ganze Sache hat indeſſen einen anderen Unt unſer Mitgefühl mit dem Künſtler und ſeiner einzigen großen Herzensneigung, der er entſagen mußte. Dies Beethoven⸗Ideal, das wir uns ſelbſt gezimmert hatten, iſt uns neuerdings Mußten uns ſchon die Mitteilungen von F. Ries, daß Neigungen„überwiegend“ geiſtigen Oehalts gewe dächtig. Ihr Uebereifer wollte zu viel beweiſen und konnte gegen Ries Meiſter hobe mitunter„ECroberungen ge⸗ macht, die ma wären“, keine glaubhaften Zeugniſſe vorbringen. Theodor von Frimmels Beethoven⸗Buch(Harmonie⸗Berlag 1903) nun des Joſefiniſchen Zeitalters näherte Beethoven den des jungen Wert gehalten. zunächft dem uns erhaltenen Sektionsbericht entnommen, zuſam⸗ mengehalten mit dem bereits von Alexander Thayer Materjal aus dem 50005 1796(über eine ſeltſame uns keine andere Wa fällt auch auf die Symphonie in wahren Freude inniger Widerhall mir fremd— o wann— o wann ihn wider fühlen— Nie? nein— o es wäre zu hart.“ Adagio dolente. (Beethoven, Op. 110.) Aus meiner Seele Wehevollen Schlünden ſtieg Mit brauſenden Flügelſchlägen Die Sehnſucht empor Nun weint in mir das Leben Und jauchzt die Qual— Und über beiden ſchwebt die Sehnſucht Heimatlos und ſuchend— ſuchend— (F. Dörmann: Tuberoſen, Wien, Wila.) Beethoben und die Ciebe. (Neue Beethoven⸗Forſchungen.) „Beethoven wollte Großmama heiraten, aber ſie liebte Gallen⸗ berg. So hat eine Enkelin der Gräfin Gallenberg der Mufikſchrift⸗ ſtellerin„La Mara“ erzählt. Marie Lipſius⸗La Mara war damals auf den Spuren der„Unſierblichen Geliebien“, ſie forſchte dem„Ro⸗ man in Beethovens Leben“ nach und brachte heraus, daß die Adreſ⸗ ſatin der vielbeſprochenen Briefe— die ſich in einem Geheimfache. nach Beethovens Tode, in der Wohnung des Meiſters vorſanden— 1917) daraufhin nachleſen will, wird im zweiten Bande Seite 319 und 320 die näheren Indizien finden. Die überlebenden Nach⸗ kommen beſtreiten Liebe wie Verlobung:„Tante“ ſei 7— ſehr geiſt · Run a aber Muſtkgelehrte ſich ſo naiv zeigen, ſo dürfen wir uns doch die Frage vorlegen, ob„Großmama' alles erzählt hat. Und hefte“ aus denen Beethoven ſelbſt zu uns redet. Er war beinahe elten Jaludge Nun iſt uns eine„hſchriftliche Unterredung mit nton Schindler erhalten geblieben, in den Konverſationsheften von 1823. Beethoven ſchreibt, eeeee auf alte Zeiten, von der ädchenname Julia von Guicciardi war, . Graf und lenne elle cherrhoit moi pleurant Das ſonderbare Franzöſiſch des Meiſters beiſeite laſſend, erraten „Monta emacht. malie(Sebald)?, das war lange die abends am 6. Juli“ hat den Gelehrten viele Mühen b 1801, 1807 oder 1812, ob Julia oder Thereſe oder — Nun ſagt Theodor rgüſſe weiſe auf die Mode Eine ſcharſſinnige Ver⸗ garnicht ergrund: hrhunderts. erronnen. eethoven „immer“ in Liebesverhältniſſen gelsbt habe, bebenklich ſtimmen, ſo murden uns die Apologeten, die verſicherten, dies. eben flüchtige en und Beethoven ſei aus all dieſen Verhältniſſen rein hervorgegangen, allmählich ver⸗ m Adonis ſchmer, wo nicht unmöglich geweſen Um nicht enmer wieder mit Adam anzufangen, iſt es ratſam, aufzuſchlagen. Dort leſen wir. daß Beethoven nach der Mei⸗ ei ner n Liebesangelegenheiten durch⸗ weder poetiſch noch ſentimental geweſen ſei.„Als Kind ſich auch in der Auf⸗ faſſung der Liebe einer gewiſſen Aeußerlichkeit.“(S. 28). Die Lei⸗ 75 haben den 85 Meiſter alſo nicht Im Gegenteil: die neu⸗ſten Forſchungen rück⸗ edigziner haben ergeben, daß die Wurzel des Ohren⸗ Die ſcharfſinnigen Beweiſe, ſchnitili uender ens luetiſcher Natur geweſen iſt. efundenen adekur) Ihen 05 als auch hier— wie bei Wagner— den Jenius von der Perſon zu trennen.. Aber dieſe neueſten For⸗ ſchungen ſind am 150. Geburstage des großen Meiſters unerfreu⸗ liche Kunde. Halten wir lieber ein anderes Ergebnis feſt: die be⸗ rühmten Briefe ſind in das Jahr 1795 zu verlegen; die Braut Beethovens iſt die Gräfin Thereſe Brunsvik„eweſen. Und nun ⸗Dur, auf die mißachtete vierte Symphonie ein neues Licht! Die ſonnige Heiterkelt der beiden Schlußſätze, die kecke Lebensluſt des erſten Satzes und die Selig⸗ keit des Adagioteiles ſind Beethovene des Ueberglüc⸗ lichen Bekenntniſſe. Auffallend iſt auch, daß das Grundthema 15 Es⸗Dur⸗Satzes bei Wagner wiederkehrt, wenn Wolfram die hohe Liebe preiſt, die uns als göttliches Erbteil wird, die uns als Gottgeſandte(⸗Eliſabeth) naht. Wenn wir alſo, msgehend von dieſem Thema, Beethoven als den Sänger der hohen Liebe er⸗ kennen, wenn wir ſeine vierte Symphonie, ſein großes B⸗Dur⸗ Trio, das den Helden auf der Höhe des Glückes zeigt, wenn wir die erſten Sätze der Klavierkonzerte in G und Es von dieſetr Hühe aus betrachten, ſo werden wir auch die rechten Zeitmaße finden für die Stimmungen der Klavierſonaten Es(Werk 7 und 31), 11 werden wir die Fis⸗Dur⸗Soriate verſtehen, die Beethogen ſo ſehr geliebt hat. Sie iſt der Gräfin Thereſe Brunsvik ge⸗ widmet, ſchon das Adagiovorſpiel mag auch unſere Pianiſten zu einem höheren Beethovenſpiel hinleiten, zu neuen und ſchöneren „Beethaven⸗Forſchungen!“ A. Bl. Beethobens Leonoren. Die Perſönlichkeit des iſt die Farbengeberin ſeiner Rollen, ſagte Karl Maria von Weber einſt mit Beziehung auf Hen⸗ riette Sonntag, ſeine Ur⸗Euryanthe. Auch Beethoven war dieſer duldſam dem Künſtler gegenüber, wenn er nur dem Meiſter die rechte Ehre gibt, wenn er nur den Meiſter und ſein Werk vertreten will. Wie man Hamlet verſchieden auffaſſen und ſpielen könne, ſo ſei auch ſolche Verſchiedenheit möglich, wenn ein Meiſter die Klavierkonzerte ſpielen wolle: darauf lie Beethovens Hamletver⸗ leichung hinaus. Freilich, ein muß es ſein; ein Konzert⸗ pieler dazul Seine Symphonien, ſeine Kammermuſik, ſeine So⸗ naten insbeſondere ſind nicht einbegriffen; hier verlangte Bee 97 7„haarſcharfen“ Gehorſam, er war ſehr empfindlich gegen alſches Tempo, falſchen Akzent, falſchen Ausdruck. Wiederum tand er ſeinen Leonoren als weitblickender Künſtler gegenüber. ieſe waren Anna Milder und Wilhelmine Schröder; die Ur⸗Leonore von 1805 war die große Sängerin, der Fidelio von 1822 die große Tragödin. Die wansteünbrige Milder, die mit Handns Eva im Paradies das Wiener Konzertpodium betrat, hatte ſchon damals ein mä tiges Organ. dieſe Stimme ſchrieb Haydn ſeine Eva, wãhrend er ſeinen Engel Gabriel einem hohen leichten Sopran anvertraute⸗ Und nach der Uraufführung der„Schöpfung“ war der alte Meiſter nz ſelig und ſagte zu Anna Milder:„Liebes Kind, du haft ja ein SRarae wie ein Haus!“ Sie wurde eine hochdramatiſche Sängerin, ſang mit Pere en Jahren Beethovens Leonork und ſiedelte ſpäter nach Berlin über. Dort heiratete ſie den reicgen Juwelier Hauptmann und war 1816—1829 eine Weltgröße 15 Oper.—— r in ſeinem Briefwechſel mit Goethe(1796—1832) be⸗ ſchreibt die Sängerin ſehr anſchaulich:„Stelle dir eine ruhige, tit 5 tige weibliche Geſtalt, völlig ausgewachſen, im 35. Jahre vor, ſchön armig, weiß, weich, deutſch, ſicher, unverdorben, welche die Aippg ſoweit voneinander tut, daß eine leicht anſprechende, breite, vo Stimme bequem hindurch kann, ſo ſiehſt Du Madame Milder, geſtern in Glucks Armida aufgetreten iſt. Denkſt Du Dir zu einer Figur ein Inneres, das aus reiner Natürlichkeit beſteht u mit dieſer Unſchuld an die Pallas von Velletri erinnern kann, ſo ner Du auch ihre Armida“. Zelter weiſt im weiteren gewiſſe Verkin Nörgeleien zurück, als ob die Milder⸗Hauptmann eine kalte Schü 4. heit und zu wenig kunſtgebildete Sängerin ſei, indem er ausdrü lich den„eklatanten“ Beifall hervorhebt und ſeine eigene Ergriſſe, eit. Und Zelter war weder Gluck⸗Enthuſiaſt, noch leicht zu riedigen. Ueber die Stimmlage gibt Beethovens Leonoren würdige Auskunft, wenn wir nur die damalige Orcheſterſtimmun in Rechnung ziehen: ſie war beinahe einen halben Ton tiefet unſere Normal-A⸗Stimmgabel anzeigt. Demnach wahrte Beether im Kerker⸗Quartett die As⸗Grenzen des Mezzoſoprans und—7 ſchreitet nur ſelten dies Gebiet. In der großen Arie waren u chrl lich übrigens ganze Koloraturſtrecken, die Beethoven auf Be angg der Süngerin entfernen mußte. Sie war Selbſtherrſcherin; wer uns ertzaltenen Bilder in Theodor von Frimmels Beethovendg, (Seite 38) betrachten und ſie in Lebensgröße und in Lebensftriſ nachempfinden kann, wird ſich der jungen, ſchönen, in ihrer A 8 deutenden Ur⸗Leonore auch heute noch erinnern. Näher ſteht—2 Wilhelmine Schröder, weil Richard Wagner ihr ein ehernes d der mal geſetzt hat. Sie hatte„eigentlich gar keine Stimme“, ſagte 21. Meiſter einwal, mit feiner Jronie die Stimmprotzen und ihren din Ban abweiſend. Aber ſie war die Tochter der großen Taheen ophie Schröder und wurde ſelbſt eine ſolche. Mit ſiebzehn 25 trat ſie als Fidelio auf, gegen Beethovens Willen.„Wie kann m, eine erhabene Geſtalt wie meine Leonore einem Kinde anbt trauen?“ grollte der Meiſter. Wilhelmine Schröder hatte ſich de⸗ Pamina eingeführt, hatte als Agathe mit Weber die Triumpfie in e, geteilt, hatte reinlyriſche Aufgaben wie Emmelln eigls damals beliebter„Schweizerfamilie“ ausgeführt und 155 nun, nachdem ſie kaum ein halbes Jahr der lyriſchen Opernb ſbe⸗ angehört hatte, im November 1822 Leonore 5 Es war ihr ge· ſchreiblich bang zu Mute; aber kaum hatte ſie die erſten Worte ſprochen, als ſie ſich— ſo erzählte ſie ſpäter Claire von Glüm': er ven wunderbarer Kroft durchſtrömt füblte. In der Kerkerſzene eb⸗ lahmte ihre Kraft allerdings, mit der letzten Energie ſtieß Die vor. zehnjährige Leonore das herzzerreißende„Töt erſt ſein Weib“ he Ihre e iſt Vorbild geworden und geblieben! rbid⸗ Schröder⸗ Devrfent wöde Richard Wagners grohes Breinen, Senta und Venus ſind für ihre Stimme, alſo für einen ge⸗ nicht ſehr ſtarken, aber in der Höhe leicht anſprechenden Sopran 1c ſchrieben. Die dramatiſche Gewalt e Vortrags, die edaß Goethes Seele noch durchſchauerte, nicht die Stimme, Pewaren große Seheimnis. Denn weder ihr Geſang noch ihr Spiel nach den„Regeln der Kunſt“— der damaligen 0 f ige ur Blaß. nad 128* ihrem Prodegaſtſpiel in der Beethovenſchen Oper vorteilhaft ein⸗ führte, wieder eine eigene Vertreterin der Fidelio⸗Rollg, die aber tur wenige Jahre blieb. Sie war die letzte Demoiſelle“, die ſich rorſteilte, denn kurz darauf wichen auf dem Mannheimer Theater⸗ zettel die„Madame und„Demoiſelle“ den deutſchen Bezeichnungen „Frau“ und„Fräulein“. In Karlsruhe wöurde nach dem großen Theaterbrande (1847) bis zur Eröffnung des neuen Hauſes auf einer Interims⸗ kühne im Orangeriegebäude geſpielt. Dort ließ ſich Fräuleie Schütz, eine geborene Karlsruherin, unter vielem Belfall als Leo⸗ nore hören. Im neuen Hoftheater erſchien ſchon kurz nach ſeine: Eröffnung(17. Mai 1853) der von Direktor Eduard Devrient veueinſtudierte„Egmont“(mit Schneider in der Titelrolle und Frau Thöne als Klärchen), wobei Kapellmeiſter Joſef Strauß den muſikaliſchen Teil mit beſonders weibenoller Wirkung leitet⸗. Am 8. Juni des folgenden Jahres 10„Fidelio“, von Strauß ſo.g⸗ ſom neueinſtudiert, in gediegener Ausſtattung in das neue Haus. ein Am 17. April 1859 fand im neuen Hoflhealer ein von Joſef Strauß dirigiertes„Großes Konzert“ ſtatt, das in ſeinem erſten Teile Stücke aus„Fidello bot; den zweiten Teil des Programms bildete die neunte Sinfenie mit dem Schlußchor„An die Freude“, wobel Eberlus Oberhofer und die Damen Hülperth und hauſer die Soli ſangen. Die Feier zu Schillers dundertſtem Ge⸗ burtstag am 10. Nopember 1 wurde mit Beethovens Feſt ⸗ ouvertüre eingeleitet. Im ſelben Winter wurde„Fidelis“ mit dem ſehr beliebten Fräulein Schenk als Leonore biermal gegeden, ein in damaliger Zeit außergewöhnliches Ereignis. Am 10. Mai 1860 murde bei der Feier des Geburtstages Johann Peter Hebels Beethovens Paſtoralſinfonie im Karlsruher Hoftheater zu Gehör gebracht Im Mannheimer Theater erklang bei der Schillerfeier am 10 Nonember 1859 zum erſtenmale der Chor aus Beethovens Feſt⸗ ſpiel„Die Ruinen von Athen“. Im folgenden Jahre gaſtierte Fräulein Güntder von Breslau in Mannheim als Leonore, und 1881 gewann die Mannheimer Bühne in Frau Cugeni e Ni⸗ chaelis⸗Nimbs, die von Hannover kam, eine neue Tidelid⸗Da⸗⸗ ſtellerin von dedeutenden Fähigkeiten. Am 16. Dezemder 1800 wurde zur Vorfeler von Beethovens Geburtstag das Feſtſpiel„Die Ton⸗ tunſt und vier deutſche Meiſter“ von Dr. Julius Pabſt——1 erſten⸗ male aufgeführt, eine Dichtung mit lebenden Bildern, die eine— meinſame Huldigung für Gluck, Mozort, Beethoven und Weber Fildele. Am 20. Auguſt 1883 diente„Fibeſies“ als Feſtvorſtellung zur Gedächtnisfeier von Theodor Körners 50. Todestag. Im Jahre Mannheims Bühne und zwar in dem einaktigen Genrebild:„Ade⸗ laide“ von Hugo Müller, das ein flüchtiges Wiederſehen des ge⸗ alterten, ſchwerhörigen Beethoven mit ſeiner Jugendgeliebten und nebenbei die Verlobung ſeines Schülers Franz Lachner mit ſeiner Pflegerin Klärchen teils rührſelig, teils humoriſtiſch ildert. liebte Karl Müller als Beethoven eine ergreifende Leiſtung in lebenstreuer Maske bot. funf Jahre ſpäter von Müller zur Feſtaufführung bei ſeinem 25jährigen Dienſtjubiläum gewählt, bildete 1 die in allen größeren Städten Badens mit Feſtkonzerten oder feſt⸗ lichen uaenn en von wüuͤrde. Im tag(17. außer„Fidelio“ noch Abben“ vorgeführt, und zwar in der 25. März 1877, dem Vorabend von Beet das Feſtſpiel, in dem Frau Herzfeld⸗Link die Athene, Herzſeld den Hermes, Plank den Griechen und Ottilie Ottiker die Griechin dar ⸗ Starke, Roco— Ditt Jaquino— Jrahl und Marzelline— Wilhel 1809 zeigte ſich Beethoven zum erſtenmale dramatiſiert auf Das Stückchen fand freundliche Aufnahme, zumal der be⸗ „Adelaide“, oft wiederholt und noch 9 gewiſſermaßen den Auftakt zur Feier des hundertſten Geburtstags Beethovens im folgenden 27 05 „Fidelio“ oder„Egmont“ abgehalten annheimer Hof. u. Nationaltheater brachte der Haupt⸗ — 05 aus„Die Ruinen von ollſtändig wurde—5 Feſtſpiel 1878 zum erſtenmale inrichtung von Otto Devprient. Am ens 50. Todestag wurde ſtellte, wiederholt, darauf folgte die hundertſte Aufführung des den in folgender Beſetzung: Leonore— Sabriele Szegal, Floreſtan— Martens, Fernando— Knapp, Pizarro— Ida Herbeck In Konzerten kamen in dieſem Monat zu Beet⸗ Gedächtnis die Ouvertüre zu„Coriolan“, die Paſtoral⸗Sin⸗ onle, das große Trio in D⸗dur und etliche Lieder zur—— Am 11. Juni 1879 zeigte ſich„Fidelio“ bei feſtlich beleuchtetem Hauſe als dah. zur Ffeier der goldenen Hochzeit des Kaiſerpaares m l. und Auguſta. Als Leonor⸗ far an dieſem Abend Mathilde Wilde von London, die alsdann für Mannheim verpflich⸗ tet wurde. Den Floreſtan gab nun Heſſelbach, den Pizarro Plank und die Marzelline Frau Auer. Knapp, Dirt und Grahl waren im Auf ihrer Rollen geblieben. Franz Ffiſcher leitete die weihevolle Aufführung. Beethovens Feſtouverture diente zur Einleitung der Feſtvor⸗ die am 10. November 1884 zur Feier von Schillers 123. Adrigem Geburtstag veranſtaltet wurde. 1885 gewann die Mann⸗ deimer Oper in Frau Marie Groß eine neue Fidelio⸗Darſt⸗flerin, die berelts nach drei Jahren von Cäziſte Mohor abgelöſt wurde. Mit lexterer erſchien„Fidelio“ am 29. Januar 1889 unter Emit Paur völlig neueinſtudiert. Sötjes ſang nun den Floreſtan, Kraze V Arth den Pizarro, Mödlinger den Rocco, Erl den Jaauino und dober Sorger die Marzelline. Bei einer Wiederholung am 9. nten⸗ 1889 ſtand der neuverpflichtete Felir Weingartner am Dirig⸗ eder pult. Floreſtan war an Erl übergegangen, an deſſen Stelle mmen. Grahl als Jaquino eintrat; den Pizarro hatte Neidl überngnn Das Karlsruher Hoftheater beſaß in den 1880er Jahren in derin Maichac eige vortreffliche, Uberaus bellebte Fidelio⸗Darſtzirn neben der Oberländer als Floreſtan, Plank als Pizarre, wirk⸗ als Jaguino und Frau Harlacher als verhlenug uffüh⸗ ten. Aus Freiburg werden beſonders geglückte Fidelio r, mit rungen aus den Jagren 1887(unter Fapellmeiſter Sieſekegruch⸗ Marta Wantrop als Leonore) und 1888(unter Kapellmeiſter mit Emma Notta) gemeldet. den Mannheimern ſtellte iel alz 12. Februar 1890 Bafſiſt Liebermann bei ſeinem Broperalt. 1802 Pizarro vor: er gefiel und wurde angeſtellt. Am 5. Febru Manr ließ ſich die eemperamentvolle Georgine v. Januſchowakn in am 29. beim erſtmals als Leonore hören Mit ihr wurde„Fide i ums April als Feſtoper zur Feſer des 40 ähr. ia Negierungsfubiſaf en noch Sroßherzoas Friedrich wiederholt Aus der neueren Zeit leiſteroper die Mannheimer Aufführungen der Beethovenſchen 15 75 vom vom 13. April 1909, in der Stefanie Preißmonn agaſtierte, geb⸗ 2. September 1910, in der unter Bodanzky's muſtkaliſcher le Vogel⸗ raths ſzeniſcher Leitung mit Berty Schudert in der Titelron ſno und m als Floreſtan, Fenten als Nocco, Felmy als 8 erzielt rau Kleinert als Marzelline eine beſonders ſchöne Dirtun alm⸗ wurde, vom 28. September 1911 mit Annie Krull und 1 Frad ſonntag 1917, die von Furtwänaler neueinſtudiert war. eſtor und Windheufer als neuer Leonore, Sünther⸗Braun als Flor Frau Tuſchkau als neuer Morzelline. der Lauff, urch Zu den erwähnten Aufführungen geſellten ſich im Jahrzehnte noch zahlreiche bedeutſame Feenbopen-Parbie ierſcge Orcheſter, Duartette, Klavier⸗ und Violinvirtuoſen. cnt auf 0 muſikalſche Pereine uſw. Kann meine Cheonit auc, naten aul ſtändigteit Anſpruch machen, weiſt ſie auch mancherlei Luct angender dürf!e ſie immerhin als erſter Verſuch einer zulammech en Nu 75 Rückſchau mit ihren Erinnerungen u. Nachweiſen zablre en, der, 15 und Theaterfreunden willkommen ſein. Möge Be—25 au geiſtert gefeierte Jubilar dieſes Muflkrinters, wie biebtn, alle Zukunft im Vadnerland eifrige Pflege finden! ſind Heiligtümer der Kunſt und Kultur Weit ihrer e Tonſprache, ihrem ſittlichen Ernſt, ihrer kinreidenden es Empfindungstieſe heben ſie uns aus den Niederungen zu geiſtigen und ſittlichen Höhen empor. rr QR ů WW 1ES da. 8 Lo grg —— Maunheimer General⸗Anzeiger. eeeeee 7. Selte. Nr. 366. Wir suchen rden dortigen Beziik für den Verkauf unserer .Bools- und Nutzmotore sowie Wendegetriebe einen in Verbraucherkreisen bestens olngeiührlen. Volvemten, ſachkundigen 142⁵2 Veneral-Vertreter Verkautsbüro der Motorentabrik Frita Keldel. Um d. u. Oldenbu r·I... Würzburgesstr. 48 4 2 Iu Sofortigem Elntrittssucht Süddentsche Maschinenfabrik elnen imverkauf u. Neltlame Wesen. Brieiwechsel und allen einſchlägigen Urbeiten er⸗ fahrenen Herrn als Abieilunss- Leter. 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Herr Fabrikant Johann Stagl beabſichtigt auf ſeinem Grundſtück in Neckarau, Altriper⸗ ſtraße 25, Igb.⸗Nr. 13 013, eine Keſſelſchmiede 4 arbauen. en dies zur öffentlichen Ann mit ifforderung, etwaige Einwendungen bei dem Bezi irksamte oder dem Stadtrat binnen 14 Tagen vom Ablauf des Tages an vorzu⸗ drinzen, an welchem das dieſe eee enthaltende Verkündigungsblatt ausgegeben wyrde, widrigenfalls alle nicht auf privatreszt⸗ lichen Titeln beruhenden Einwendungen als ver⸗ ſäumt gelten. Die Beſchreibungen und Pläne liegen während der ei prachsfriſt auf den Kanzleien des Be⸗ zirksamts, Zimmer 29 und des Stadtrats, Nat⸗ deus, N 1, Zimmer Nr. 101, zur Einſicht oſſen. Rannheim, den 6. Dezember 1920. 2 Bad. Be zirksamt— Abt. V. Urtail. In der Strafſache gegen den Kauf⸗ mann Fritz Müller von Vilbel, wohn⸗ haft in Mannheim. Parkring 4a, hat die I. Strafkammer des Land zerichts zu Mannheim in der Sitzung vom 18. De⸗ zember 1919 für Recht erkannt: Der Angeklagte Kaufmann Fritz Müller aus Vilbel wird verurteilt wegen unerlaubten Handels mit Tabakwaren in Tateinheit mit Kettenhandel und mit Preiswucher im Sinne des§ 5 Ziffer 1 der Bundesrats⸗ Verordnung vom 28. März 19186 über die Aenderung des Ge ezes betreffend Höchſtpreiſe ſowie wegen in weiterer ſelbſt⸗ ſtändiger Handlung begangenen uner⸗ laubten Handels mit Tabakwaren in Tateinheit mit Preiswucher im Sinne des§ 1 Ziſfer 1 der Verordnung vom 3. Mai 1918 gezen Pretstreiberei zu einer Seſamtſtraſe von neun Monsten Gefänugnis und zu einer Geldſtrafe von 25 000 M.— fünfundzwanzig⸗ tanſend Mark—, im Falle der Un⸗ beibringlichkeit dieſer Geldſtrafe zu einer weiteren Gefängnisſt afe von zwei Jahren. Auf die Gefängnisſtrafe des Müller wWerden 12 Wochen der erlittenen Unter⸗ ſuchungzhaft angerechnet. Der von dem An⸗ geklagten Müller erzielte übermäßige Ge⸗ winn von 6502 M. 47 Pfg. wird eingezogen. Des Urteil iſt auf Koſten des Angeklagten durch einmalige Veröffentlichung in dem Ad. in der Badiſchen Landes⸗ Nitung, der Volksſtimme und in der üddeutſchen Tabakzeitung öffentlich be⸗ kaunt zu machen. Der Angetlagte hat die Koſten des Verfahrens zu tragen. mit der Ur⸗ Die Uebereinſtimmun ſchrift beurkundet und die Vollſtreckbarkeit 8 Urteils beſcheinigt. 30 Mannheim, den 4. Dezember 1920. Der Gerichtsſchreiber des Landgericht⸗ Bum Haändelsregiſter B Band XVII.Z. 00 wurde heute die Firma„M. Maſius Geſellchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim, A 7 Nr. 1, eingetragen. Gegenſtand des Unter⸗ nehmens iſt: Fortführung des von der Firma M. Maſtus betriebenen Geſchäftes, nämlich die Fabriation von Jute⸗ und Leinenfabrikaten und ühnlichen Artikeln ſowie der Großhandel hier⸗ Mit. Die Geſellſchaft iſt berechtigt alle ähnlichen Artikel in den Bereich ihrer Tätigkeit aufzu⸗ Rehmen und ſich an Unternehmen gleicher ader —— Art zu beteiligen, insbeſondere Inte⸗ einzugehen. Das Stamm⸗ 855 beträct 500 000 Wark. Moritz Lebach, Aheim und Robert Maſius, Mannheim ſind — sührer. Heinrich Langenbein, Mannheim und Robert Schellmann, Mannheim find als Osſamtprokuriſten, Ernſt Fleck, Maunheim iſt als Anzelprvokuriſt beſtellt. Ver Gelellſcha fisvertrag der Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung iſt aem 27. November 1980 feſtgeſtellt. Die Geſellſchaft iſt auf die Dauer von 6 Jahren vereinbart. Des Goſellſchaftsverhältnis verlängert ſich je⸗ weils um 3 Jahre, wenn nicht ein halbes Jahr vor Ablauf der eine Kündigung durch eingeſchriebenen rief erfolgt. 2 7 Kün⸗ digung find xur Geſe lchaſter berechtigt, die Penigſtens 50 7 des Stammkapitals beſitzen. Wenn ſich auß elner auf Schluß des Geſchäfts⸗ hres oder im Laufſe desſelben aufgeſtellten Bi⸗ — ergibt, daß außer den Reſerven 40 des apitals verloren ſind, ſo iſt jeder Geſell⸗ berechtigt, die Auflöſung der Geſellſchaft u verlangen. Die Geſellſchaft wird, wenn wmehrere Geſchäftsführer beſtellt ſind, durch wei Geſchaftsführer gemeinſam oder durch einen Ge⸗ ſchäftsführer in Gemeinſchaft mit einem Proku⸗ iſten vertreten. Morit Lebach, Mannbeim und September 1920 iſt das Geſchäſt mit der Firma von Louis Kaufmann auf Kurt Kaufmann, abiie Ladenburg übergegangen, der es als weſteſt Inhaber unter der bisherigen Firma weiterführt. Geſchäftszweig: Herſtellung und Vertrieb von Eigarren. 3. Band VIII.⸗3. 11, Firma„Au Feldermann“ in Mannheim. Die Firma 15 erloſchen. 4. Bard IIX.⸗Z. 30, Firma„Nuber, Eichhorn& Co. Kommanditgeſellſchaft“ in Mannheim. Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt und in Liquidation gerreten. Georg Löffler. Mannheim iſt als Liquidator beſtellt. Die Prokura des Georg Löffler iſt erloſchen. d. Band XX.⸗Z. 100, Itrma„Emma Huether“ in Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 6. Band XX.Z. 175, Firma„Süddentſche Seidenlo mpeaſchirn Jabrit hles& Co.“ in Mannheim. Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt. Die Firma iſt erloſchen. 7. Band XX.⸗Z. 185, Firma„Dienre fabrik Stambul Guſtav Krahn“ in annheim. Das Geſchäft iſt ſamt der Firma von Guſtav Krahn auf Kaufmann Peter Rumpf, Heidelberg übergegangen, der es als alleiniger Inhaber unter der bisherigen Firma weiterführt. Der Uebergang der in dem Betriebe des Geſchäftes begründeten Forderungen und Verbindlichkeiten iſt bei dem Erwerbe des Geſchäfts durch Kauf⸗ mann Peter RNumpf, Heidelberg ausgeſchloſſen. Die Prokura der Sophie Krahn geb. Gehrig iſt exloſchen. 8. Band XXII.⸗Z. 31, Firma„Wilhelm Stotz“ in Mannheim. Inhaber iſt Wilhelm Stotz, Kaufmann, Mannheim. 9. Band XXII.⸗Z. 82, Firma„Manfred Weinberg“ in Mannheim, yhwetzingerſtraße 157. l iſt Manfred Weinerg Kauf⸗ manxn, Mannheim. Geſchäftszweig: Großbandel mit klektrotechn. Maſchinen und Materiadten. 10. Band XIl O⸗3. 58, Firma„Johann Ar es“ in Manuheim. Inhaber iſt Jobann Gries, Kaufmann in Wieblingen. 11. Band XXII.⸗Z. 84, Firma„Tigges& Comp. Filiale Mannbeim“ in Mannheim als 3 ſederlaſſung der Firma Tiages& Comp. in lüchtern. Die eſſene Han zgeſellſcheft hat am 15. Auguſt 1920 begonnen. Perſönlich haftende ſind Ebes e An⸗ r, Schlu Huge Wenig, ——— furt a. N. und Franz Beck, Marinheim. Dezember 1920. Mannheim, den 11. Bad. Untsgericht B. G. 4 e tsnnn be SMensste Die ſtädtiſche Preisprüfungsſtelle hat heuee— im Benehmen mit den benachbarten badiſchen und pfälziſchen Kommunalverbänden für einſchl. Vororte folgende Preiſe ſeſt⸗ Kaa⸗ die am Montag, den 13. Dezember in t treten: Lartoffeln 55 bis 45 Pfg.; Erdkohlraben das Pfd. Futtermöhren das Pfd. 15 Peg.; 4 des das Pie. 80 Pfg.; Karotten das Pſb. 40 Pfg.; Rot das Pfd. 85 Pfg.; Weiße Rüben d 20 Pfa.; 55 das Pfd. 40 Pfg.; Rofenkohl das Pfb. 900 Ffg.; Winterkohl das Pfd. 35 Pfg.; 1 das Pfd. 40 Pfg.; Weiß⸗ braut das 5 Pig.; Weißkraut der Zenener Netkrant das Pfdb. 50 Pfg.; 1 das Pſd. 0 N wiebeln das Pfb. 90 Pfg.; Endivienſalat das Stück bis 50 Pfg.; Feldfalat das Pfb. 250 Pfg.; Moerrettich, 1 Stange, bis? Pfg.; an peß binde 0 ſd 280 Pfs.; Sap⸗ —— das Bündel S14 Sellerie 95 Stüct bis 100 Pfg.; Lauch das c bis 25 Pfg. Knob⸗ lauch das Stück bis 50 Pfg.; Sauerkraut das Pfd. 60 Pfg.; 1* Obſt das 1 d. bis 180 Pfo.; Boh⸗ — dürre, das Pfb. 300 Pfg.; l. Pſd. 300 fg.; das Pfd. 500 12 den 9. Dezember 1920. Städtiſches i 0 22 16/18. Anſegebot. Gußputzer Johann Winkter, her 5 Fried⸗ richsfelderſtr. 69 wohnhaft, hat den Verluſt des von der Städt. Sparkaſſe Mannheim auf ſeinen einem Finlag 740.70 Mk. anhe erktärung——— ir bringen bieſen Nnrra mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenurnts da n§ 14 des Geſetzes vom 18. Juni 1895 die Kraftloserklärung des genannten folgen würde, wenn desſelbe nicht innerßalb machung an gerechnet von ſeinem derzeitigen In⸗ haber unter Geltendmachung ſeiner Rechte vorgelegt wird. den 8 Dezemder 1920. Städt. Sparkaſſe Maunheim. Araßenbazn! VBom 15. Dezember ab werden Fahrſchein⸗ ſte enthaltend 12 1N zu 10 bezw. 15 kark, die zur Jahrt links und rechts des Rheines berechtigen, außer an den eee Verkaufs⸗ ſtellen auch von den Schaffnern verkauſt. Schülerhefte und Hefte zu ermäßigtem Preis für am Gehen behinderte Perſonen geben nur die Berkaufsſtellen ab. Bei Fahrten zwiſchen Mannheim und Ludwigshafen wird von obigem Ragge ab die- Vorſchrift über Einhaltung der — Lochun vorgeg gehoben. ebert Maſius, Mannheim ſind als Geſchäfts⸗ hrer berechtigt, jeder für ſich allein die Geſell⸗ aft zu nertreten. RN. Naſius in offener Handelsgeſellſchaſt rma — Seſchäft mit der Firma in die Geſell. an⸗ ſchaft ein nach Maßgabe der dem Vertra 55 auf 31. Dezember 1919 errichteten ila Die 1 553 055 Markf 56 Pfg. Reaer Geſellſchafter ſind damit gedeckt. Bekannt⸗ machungen der Geſellſchaft, 2555 geſetlich in öffentlichen Blättern zu erlaſſen ſind, erfolgen + Deutſchen Reichsanzeiger. annheim, den 6. 1920. Bad. Amtsgericht B. des Haud⸗ rril* Fcd Die Stammeinlagen 5 Berichtigung zu der Veröffentlichung in Nr 775 Mußts * Co.“ in Mannheim heißt nicht Franz Nonke dieſes Blattes. Der Geſellchafter der Firma Fr. Franz Wonke, Kaufmann, Mannheim. Nann he i m, den 10. Dezember 1920. 58 Bad. Amtsgericht B. G. 4. IJum Handelsregiſter wurbe heute eln⸗ getragen: 6⁴ 1. Band IV..⸗3. 55, Welff' in Mannheim. Die Geſellſchaft iſt auf⸗ eſellſchafter Kaufmann Theodor Levi, Mann⸗ heim als— Inhaker übergegan der es unter der bisherigen Firma weſte brt. 2. Band IV.⸗Z. 137, Firma„Louis Kauf⸗ wanmn“ in Ladenburg. it Wirkung vom 1. Die Geſellſchafter Moritz tbach und RNobert Maſius, beide Kaufleute in Mannheim bringen das von ihnen unter der N das Geſchäft 185 Nirmo„Stern& 25 2070 und das Geſchäft ſamt der Firma auf den bezw. zu 1. Votlage des Rechnungsabschlusses mit 95 6. Wahl der Rechnungsprüfer. Namen ausgeſtellten Sarbuch Rr. 107 818 mit 190 am 8. März 1920 von naee und deſſen Krafllos⸗ 5 parbuchs er⸗ einss Monats vom Erſcheinen dieſer Bekannt⸗ becllcs Angeb0l Hiolz- zum Preise von Mk. 23.— pro zentner ab unserem Lager frei Keller. Auf vorherige Benachrichtigung übernimmt die ſtädt.(Luiſenring Nr. Telephon über Rathaus! das Tierkadaver im Gebiete der Altſtadt(ausſchrieß⸗ lich Vororte) gegen eine Gebühr von 5 Mark. Manuheim, den 9. Dezember 1920. 12 Bürzgermeiſteramt. Städtiſches Leihamt. Für zuverläſſige Perſonen— auch Kriegsinva⸗ liden— bieiet ſich 3. Zt. Gelegenhei: zur Ueber⸗ nahme einer amtlichen Pfändervermittlungsſtelle für das ſtäd:. Nähere Auskunft über die gungen Einkommensverhältniſſe ze. kann unſerem Büro in C 5(Zeughausgebäude) holt werden. einge⸗ — Bekanntmachung. In der Gebührenordnung für die An⸗ und Abfuhr der Exprehz⸗Gäter durch den bahnamtlichen 0 Rolfuhrunternehmer Herrn J. Nelchert Sehne in Maunhelm⸗Neckarſtadt, ſind die naheſtehenden Uen⸗ derungen eingetreten. Es werden fortab erhoben: I. Zone: „Für Expreßgüter im Gewicht don 1 kg dis 3 kg.80 Mk. üder 3 kg bis 10 kg 1,80„ „ 10 leg bis 50 kg 2,10„ „ 30 kg bis Bo kg 3,80„ „ 30 kg für jede auch nur angefangene 50 kg 2,00„ IL Tene: Für Expreßgüter im Sewicht von 1 kg bis 5 kg.10 Mk. über 5 leg bis 10 kg 2,10„ „ 10 kg bis 30 kg 2,80„ „ 80 kg bis 30 kg.50„ „ 30 kg für jede auch nur angefangene 90 kg 3,00„ Darmſtadt, den 9. Degember 1920. lsenbahn-Verkehrsamt. Mannheimer Aktienbrauerei Löwenkeller. Die diesjährige örtentliehe Hauppersammlang 14220 indet hilewech, 2. Derember 1920, vormiags 11 Unhr in unserem Oeschäfts- zimmer, 8 8, 13 nier, stait. Die Eintrittskarten werden gegen Nach- weis des Aktienbesitzes bis zum 24. Dezem- ber 1920 einschliesslich in unserem Ge- schäftszimmer hier und bei dem Bankhause E. Ladenburg in Frankfurt a. M. ausgegeben. Tagesordnung: Berichten des Votstandes und des Auf- sichtsrates. 2. Beschlusef 3. Entlastung F über Gewinnverteilung. Vorstandes und des Auf- sichtsrates, 4. Satzungsateungen: Streichung von 8 12 2 80(Ajellun 11g ez Aenderung Amtsdauer, Ver- schlusetn8U der 88 winnver· 14210 5 13,14— 1 uu Einbetufung u des Aufaichtsrates), Aenderun und 21(Abschreibungen und teilung). 5. Autsichtsratswahl. MANNHEIM, 2. Dezember 1920. Der Aufsfetstgvat. 5tten 14228 M. Brumlik, Tpid-, Lineleum · isclonduc mtt u. s sehr billig. Er ——f— 7734 Saarländisehe— sümtliche Lyra-Marken sowie Bafazzo, Damaskus, Protus, schöne volle Façons, gelber. orientallscher Tabak zu Fabrik. preisen. Spezlalgeschäne erhalten Rabatt. 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