ere 10 88— — 520 * 1 — Montag, 20. Dezember Bezugspreiſe: In Mannheim u. Ange e einſchl. M..70 für Bringerlohn u. Einziehungs⸗ Uhr M..—. Poſtbezug vierteljährl. M. 22. — eit widerruflich. Poſiſchen Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger Maunheim. Johne Poſtgebühren. Einz. Nummern 20 Pfg. Alle Preiſe 8 „Konto Nr. 17590 Karlsruhe i. B. u. Nr. 2917 Ludwigshafen a. Rh.— Geſchäfts⸗Nebenſtelle in Mannheim: Neckarſtadt: Waldhofſtr. 6.— Fernſprecher Nr. 7940—7946. Anzeigenpreiſe: 1ſpalt. Kolonelzeile.50 Mk., ausw..— Mk., Stellengeſ. u. Tam.⸗Anz. 200% Nachl. Rekl. 8 Mk. Anmahmeſchluß: Für d. Mittagbl. vorm. 81½, f. d. Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für igen an beſtimmten Tagen, Stellen u. u. dgl., Betriebsſtäörungen, Materialmangel uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen f. ausgefallene od beſchränkte Ausgaben o U. eeeeee An en Ausgaben wird keine Verantw. übernommen. Höhere Gewalt, Streits d. f. ve te Aufnahme v. Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewühr N e e 80 ee eeeeeee Die Brüſſeler Konferenz. Welche Ausſichlen? Die deutſchen Delegierten haben ihre Darlegungen über Deutſchlands wirtſchaftliche und finanzielle Lage beendet und Staatsſekretär Bergmann hat insbeſondere die deutſchen Forderungen präziſiert. Deutſchland fordert eine Feſtſtellung der deutſchen Schuld, Feſtſtellung ſobald wie möglich und innerhalb unſerer Zahlungsfähigkeit. Die Abtragung ſoll in Jahreszahlungen erfolgen, die ſich über einen Zeitraum von reißig Jahren erſtrecken. Geldzahlungen ſind heute nicht möglch, wohl aber Sachleiſtungen. Am Wiederaufbau der zerſtörten Gebiete wird Deutſchland mitwirken, ſoweit es ihm irgend möglich iſt. Es hat zwar kein Geld, aber es hat ſeine Arbeit und die Erzeugniſſe ſeiner Induſtrie. Deutſchland kann einen gewiſſen Markkredit eröffnen, der innerhalb der Zahlungsfähigkeit Deutſchlands liegen muß, um einen Fonds zu ſchaffen, aus dem franzöſiſche oder engliſche Be⸗ ſtellungen bei deutſchen Lieferanten gezahlt werden würden. Deutſchland kann natürlich nicht in Papiermark zahlen. Die deutſche Währung muß auf einen etwas höheren Niveau wiederhergeſtellt und ſtabeliſiert werden. Aus eigener Kraft wird Deutſchland dieſe Hebung nicht zuwege bringen können. Darum iſt eine Kreditopera⸗ ion in großem Umfange notwendig. Deutſchland hat nicht genug Geld, um die notwendigen Nahrungsmittel einzuführen. Deutſchland würde die Zahlung der Entſchädigung in Geld gerne beginnen, wenn nur erſt ſeine Währung ſtabi⸗ liſiert und ein Eleichgewicht in ſein Budget gebracht wäre. Aber dieſen erſten und unerläßlichen Vorausſetzungen ſtellen ſich große Hemmniſſe entgegen, da ſind einmal die unerhört hohen Beſatzungskoſten, ſie werden ſich im Laufe bieſes Jahres auf 15 Milliarden belaufen. Der Geſamtbetrag leſer Koſten wird den größten Teil der Summen aufzehren, ie Deutſchland zahlen kann. Die Beſatzungskoſten müſſen oweit ermäßigt werden, daß Deutſchland Entſchädigungen leiſten kann. 19 Oberſchleſien muß bei Deutſchland bleiben; die Frage des deutſchen Privateigentums in den Ländern der Alliierten muß anders geregelt werden, ſonſt können wir das Gleichgewicht um deutſchen Handel nicht wiederherſtellen. Wir fordern wirtſchaftliche Gleichberechtigung. „Das ſind die deutſchen Anerbietungen und Forderungen. Und die Ausſichten? Staatsſekretär Bergmann hat ſich nach einer Meldung, die wir folgen laſſen, anſcheinend recht zuperſichtlich geäußert, er glaubt, daß eine Atmoſphäre geſchaffen ſei, in der wohl eine vernünftige Löſung der großen * doirtſchaftlichen und finanziellen Schwierigkeiten gefunden werden könne. Die erſten Beſprechungen unter den Sachver⸗ ſtändigen haben einen durchaus günſtigen Eindruck gemacht. Wir werden ſehen, ob dieſer Optimismus ſeine innere Berechtigung behalten wird. Man darf vielleicht ſagen, daß Gegnerlager eine einheitlich unverſöhnliche Stimmung nicht vorhanden iſt, aber auch wohl nicht eine einheitlich entgegenkommende. Erſt der Weiter⸗ gang der Beſprechungen wird uns geſtatten zuverläſſigere rtelle zu fällen über die Aufnahme der deutſchen Vorſchläge. ͤ liegen marcherlei unkontrollierbare Meldungen vor. Rach Meldungen neutraler Blätter ſoll die Aufgabe der frau⸗ eöſiſchen Vertreter ausſchließlich darin liegen, feſtzuſtellen, wieviel Deutſchland wirklich bezahlen könne. Ueber Ziffern werde man nicht diskutieren, ebenſowenig über Zahlungs⸗ termine. Die franzöſiſchen Vertreter wüßten ganz genau, wie ungünſtig Deutſchlands Finanzlage ſei und beh ſi das Recht vor, den deutſchen Vertretern die peinliche allung zu machen, daß die Gläubiger Deutſchlands zu einer Intervention übergehen müßten, falls die Entwertung des deutſchen Geldes fortſchreite und Europa dadurch in eine ataſtrophe geſtürzt würde. Vielleicht iſt für die Beurteilung des franzöſiſchen Stand⸗ zunktes ein Artikel des Senators Ribot im Journal des ebats maßgebend. Ribot ſtellt feſt, daß in einem Jahre 1% Milliarden Franes in verſchiedenen Formen der Staats⸗ kaſſe als Darlehen gegeben wurden. Ohne eine bedeutende monzielle Unterſtützung wäre Frankreich nicht imſtande, die berwüſteten GEebiete mit dem Nötigſten zu verſehen. Des⸗ alb iſt ein ſofortiges Inkrafttreten deutſcher Jahlungen erforderlich. Ribot meint, daß man ſich der eutſchen Induſtrie bedienen ſollte, um das Aufbaugebiet mit katerial zu verſorgen. Wir können nur hoffen, daß die ungeſchminkten und wahr⸗ heitsgetreuen Darlegungen unſerer Vertreter die Alliierten, vor allem die Franzoſen, überzeugen werden, daß Deutſchland einfach nicht in der Lage iſt, ſofortige größere Geldzahlungen zu leiſten, und daß das erſte Erfordernis iſt, Deutſchland erhaupt einmal erſt auf dem angegebenen Wage za h⸗ ungsfähig zu machen. Es müßte doch auch einſichtige ſranzöſiſche Finanzmänner einſehen, daß es einfach ſinnlos „Zahlungen von Deutſchland zu fordern, während man ihm Augleich die Zahlungsmöglichkeit unterbindet und nötigt, alle ummen, die etwa frei werden könnten, für ein Beſatzungs⸗ Ner auszugeben, deſſen Höhe in keinem Verhältnis zu ſeiner 1 ufgabe ſteht, aber Europa in dem Argwohn gewaltiger mili⸗ ariſtiſcher Pläne Frankreichs erhält. Staatsſekretär Bergmann iſt zuverſichtlich. * Brüſſel, 19. Dez.(Havas⸗Reuter.) Staatsſekretär Ber g⸗ mann iſt vormittags mit ſeinen Mitarbeitern zuſammenge⸗ treten und hat diejenigen unter ihnen bezeichnet, die nach ührer Zuſtändigkeit die Aufgabe haben ſollen, jede Spezial⸗ dage mit den Vertretern der Alliierten zu beſprechen und die nüäheren Aufklärungen zu verſchaffen, die von ihnen verlangt werden. Es iſt ſehr wahrſcheinlich, daß von den Allüerten orſchläge gemacht werden, ſobald die Deutſchen volles Licht über ihren Standpunkt verbreitet haben werden. In Weſer Beziebung kann man gar nicht genug die Tatſgche be⸗? tonen, daß die Wolken, die am Abend des erſten Tages in die Atmoſphäre der Konferenz verdunkelten, jetzt völlig zerſtreut ſind. Wenn die techniſchen Vorſchläge, die heute vorgetragen wurden, auch kein unmittelbares Heil⸗ mittel ins Auge gefaßt haben, ſo werden ſie doch wenig⸗ ſtens den Vertretern der Alliierten weitere Informationen verſchafft haben, die, wenn es ſich daraum handeln wird, Be⸗ ſchlüſſe zu faſſen, ihren praktiſchen Nutzen haben können. Die Deutſchen haben jetzt ihre Erklärungn über die wirtſchaftliche und finanzielle Lage Deutſchlands zu Ende geführt, die umſo länger waren, als die Schwierigkeiten, die vorliegen, ſehr ver⸗ wickelt ſind. Dorüber iſt ſich jedermann einig. Das Terrain iſt heute gewiſſermaßen vollſtändig reingefegt. Der erſte per⸗ ſönliche Kontakt hat zwiſchen den beauftragten Delegierten. bereits ſtattgefunden, und es ſcheint, daß das Ergebnis dieſer Veſprechungen einen durchaus günſtigen Eindruck macht. Die Sachverſtändigen glauben, daß ſie ihre Berichte am Montag vormittag erſtattet haben werden. In der Abend⸗ ſitzung am Montag will man mit der Beſprechung der ver⸗ ſchiedenen Löſungen, die man jetzt wird ins Auge faſſen können, beginnen können. Es iſt wahrſcheinlich, daß dieſe Beratungen noch mindeſtens die beiden nächſten Tage weitergehen werden und daß zum Weihnachtsfeſt die Brüſ⸗ ſeler Konferenz auseinandergehen wird, nachdem ſie ihr Werk vollkommen erfüllt hat. Brüſſel, 19. Dez.(WB.) Wie Havas⸗Reuter über die heutige Sitzung berichtet, führten die vier Darlegungen, die heute gegeben wurden und mehr techniſcher Art waren, in der Sitzung zu keinerlei Diskuſſion. Die anſchließenden Privat⸗ beſprechungen mit den deutſchen Delegierten werden in den nächſten Tagen ſtattfinden. Die Beſprechungen können un ſo leichter vor ſich gehen, als ſämtliche Delegationen mit Aus⸗ nahme der italieniſchen in demſelben Hotel wohnen und da die nächſte Vollſitzung erſt am nächſten Montag vor ſich geht. Dieſe Art der Verhandlung muß, wie der Havas⸗Reuter⸗Be⸗ richterſtatter meint, zu fruchtbaren Ergebnſſen ſühren. Der Eindruck in Konferenzkreiſen iſt heute abend offenſichtlich gut. Der heutige Tag bedeutet den erſten Schritt auf dem Wege zu Löſungen, die zweifellos nicht ohne Schwierigkeiten erreicht werden können, deren tatſächſiche Auffindung aber nicht mal unmöglich iſt. Es iſt eine ſolide Baſis für die Diskuſſion ge⸗ ſchaffen. „ 19. Dez.(WB.) Havas⸗Reuter. Wie bereits angekündigt, hat die Brüſſeler Konferenz ihre Sitzungen bis Montag vormittag vertagt. Man darf daraus nicht den Schluß ziehen, daß ihre Arbeiten zum Still⸗ ſtand gekommen ſind. Im Gegenteil, die Beſprechungen der beſonders beauftragten Delegierten haben bereits ihren Anfang genommen und ſollen am Sonntag und Montag früh weitergehen. Die deuiſche Jinanzlage. Brüſſel, 19. Dez.(W..) Wie bereits bekannt, waren die beiden erſten Sitzungen der Brüſſeler Repara⸗ tionskommiſſion faſt ganz von den eingehenden Dar⸗ legungen des Staatsſekretärs Schröder(vom Reichs⸗ finanzminiſterium) und des Reichsbankpräſidenten Haven⸗ ſtein ausgefüllt. Ueber ihre Ausführungen iſt noch folgen⸗ des zu berichten, was geeignet iſt, einen Ueberblick über die gegenwärtige deutſche Finanzlage zu geben. 8 Staatsſekretär Schröder, der in ſeinen Ausführungen häufig auf die den alliierten Vertretern vorgelegten Druck⸗ ſachen Bezug nehmen konnte, ging bei ſeinen Ausführungen von dem Anwachſen der„Schwebenden Schulden“ des Deut⸗ ſchen Reiches aus. Dieſe hat ſich vom April 1919 bis Ende Nopember 1920 dauernd geſteigert und ſich mehr als verdoppelt und detrug Ende November bereits 147 Milliarden Mark, die ſich aber bis zum 1. April 1921 noch um weitere 25 Milliarden vermehren dürfte. Nach den Darlegungen kommt die Steigerung allein in den letzten Monaten ſeit Ende April dem Zehnſachen der Summe der deutſchen Schulden nor dem Kriege gleich. Daneben iſt der Papiergeldum⸗ lauf, der im November vorigen Jahres 76,5 Milliarden Mart betrug, im letzten Jahre um 26,5 Milliarden Mark ge⸗ ſtiegen, das heißt um fünfmal ſo viel, als der Geſamtum⸗ lauf von Metall⸗ und Pap'ergeld vor dem Kriege. Unter Anerkennung des ſich daraus ergehenden Ern⸗ ſtes der Lage gaben ſowohl Staatsſekretär Schröder, wie auch Reichsbankpräſident Havenſtein der Anſicht Ausdruck, daß nur unter beſtimmten Vorausſetzungen der Verfall Deutſchlands in völlige Aſſignatenwirtſchaft und damit der fokziſche Bankerott vermieden werden könnte's Mittel hierfür bezeichneten ſie vor allem Arbeit und Spar⸗ ſamkeit nicht nur im Staats⸗ ſondern auch im Privathaus⸗ halt, daneben Organiſationsverbeſſerungen und Rückſicht⸗ nahme auf die Lage Deutſchlands bei Bemeſſung der Kriegs⸗ entſchädigung entſprechend den Zuſicherungen des Vertrages. Staatsſekretär Schröder teilte eine große Reihe von hier Einzelheiten über die deutſche Finanzlage mit. Die Steuereingänge ſeien jedenfalls befriedigender geworden. Die Einkommenſteuer habe ſich ſeit Einführung des 10prozentigen Abzuges vom Arbeitseinkommen vervielfältigt u. betrug im Oktober 1 Milliarde gegenüber 396 Millionen im Juli. Nach einem Beiſpiel des Staatsſekretärs ſind unter Umſtänden in⸗ folge der ſtark angeſpannten Beſteuerung frühere Millionäre, ohne daß ſie ſonſt Vermögensverluſte erlitten hätten, nicht mehr in der Lage, mit ihrem durch die Abgaben bis weit unter die Hälfte geſunkenen Einkommen den früheren Stan⸗ dard aufrecht zu erhalten, ſelbſt wenn man die geſunkene Kaufkraft des Geldes außer acht läßt. Durch dieſe ſcharfe eeen iſt aber immerhin eine Hoffnung daß der ordentliche Etat trotz der infolge des Wachſens der Schulden zu erwartenden weiteren Belaſtung in dieſem Jahre wieder balanziert. Das Defizit der Eiſenbahnen und der Poſt mit 0 Milliarden erklärt Schröder por gllem mit den ungeheuren! noch zu ſchaffen macheen. Koſten der Erneuerung des im Kriege abgenutzten Materials und der erheblichen Erhöhung aller Sachkoſten, daneben auch mit der Steigerung der Löhne und der Gehälter. Für 1922 rechnet er mit einer Verminderung des Defizits, ſodaß in nicht allzu ferner Zeit die Vetriebsverwaltungen ihre Aus⸗ gaben aus den laufenden Einnahmen decken können, wäh⸗ rend Deutſchland für die Bezahlung der privaten Reflektanten für aus dem Friedensvertrage zu tragenden Leiſtungen auf die Notenpreſſe angewieſen iſt, ein Zuſtand, der ſobald wie möglich zu beſeitigen iſt, aber nur mit Hilfe der Arbeit be⸗ ſeitigt werden kann. Gerade dieſe Zahlungen beweiſen, daß für die Kriegsleiſtungen die Fähigkeit Deutſchlands durch die Möglichkeiten des Budgets begrenzl iſt. Zu einem ähnlichen Ergebnis wie Staatsſekretär Schrö⸗ der gelangte auch Reichsbankpräſident Havenſtein in ſei⸗ nen Ausführungen vor der Reparationskommiſſion, die der Vorſitzende als dunkel, düſter und intereſſant bezeichnete. Havenſtein ſchilderte die Rückwirkung des progreſſiven Wachs⸗ tums der ſchwebenden Schuld auf die Kaufkraft des Geldes, nach dem Stande der Valuta. Ein weiteres Sinken der Va⸗ luta werde diesKaufkraft unſeres Geldes im Inlande immer⸗ mehr ſeine Weltmarktkaufkraft anpaſſen. Damit ſei die Gefahr eines weiteren Sinkene herbeigeführt. Rußland, Oeſterreich und Polen ſeien der ge⸗ gebene Beweis für die abſchüſſige Bahn; denn Oeſterreich ſei Deutſchland in dieſem Sinne immer nur 6½ Jahre voraus⸗ geweſen. Die Stillegung der Notenpreſſe, ſei, wie die Inter⸗ nationale Finanzkonferenz anerkannt habe, die erſte Voraus⸗ ſetzung der Beſſerung. Vorläufig ſei aber das ſtändige Wach⸗ ſen der ſchwebenden Schuld der Barometer für das Aus⸗ land, der als beſtändiger Druck wirke. Vor allem ſei die deut⸗ ſche Zahlungsbilanz, die infolge des Verluſtes aller Stütz⸗ punkte des Außenhandels ſowie infolge der Beſchlagnahme des deutſchen Vermögens mit der ſchon im Frieden einen Ein⸗ fuhrüberſchuß von 700 Millionen Mark aufweiſenden Han⸗ delsbilanz identiſch geworden ſei in höchſtem Maße paſſiv. Die Handelsbilanz der Monate Januar bis Juli 1920 weiſe entgegen der bisherigen ungenügenden deutſchen Handelsſtati⸗ ſtik, welche der internationalen Finanzkonferenz in Brüſſel vor einigen Wochen vorgelegt worden ſei, ein Paſſiv⸗Saldo zu La ſten Deutſchlands von nicht weniger als 37 Milliarden Mar auf, das ſich wahrſcheinlich in den nächſten ſchs Monaten um weitere je ſechs Milliarden ſteigern werde. Schon in dem erſter Halbjahr 1920 hätten wir das Geſamtſaldo der deutſcher Schuld an das Ausland auf mehr als 50 Milliarden ſchätzen müſſen. Die deutſche Mark ſei auf dem Weltmarkt äußerſ empfindlich geworden. Man habe im Mai 32 Mark für eine! Dollar bezahlt, im Juli 42 und jetzt 75, am 12. Novembe: ſogar 87 1. Dieſe Verſchlechterung ſei im weſentlichen ein Folge davon, daß ſeit Auguſt infolge der ſchlechten Ernte fü die Einfuhr von Lebensmitteln, Fleiſch uſw. und gleichzeiti⸗ für die Barabdeckung des Clearing⸗Saldos im wachſende! Maße von uns Zahlungsmittel gefordert werden. Die ſinkende Valuta regte zudem noch künſtlich zum Ex⸗ port an und bringt dadurch Deutſchland in den unberechtigten Verdacht des Dumpings. Das Traurigſte und Ernſteſte ſei aber, daß die Einfuhrder notwendigſten Lebens⸗ mittel und Rohſtoffe bereits eingeſchränkt werden mußte. Es könnte noch ſo kommen, daß die Einfuhr nach Deutſchland nur noch im Wege des Tauſchhandels möglich ſein könnte. Damit werde dann aber das wirtſchaftliche Schickſal Deutſchlands entſchieden ſein. Verſchiedene Strömungen. —HBrüſſel, 18. Dez. Obwohl der Verkehr zwiſchen den Ententedelegierten und den deutſchen Vertretern an Korrektheit nichts zu wünſchen übrig läßt, iſt es doch auffallend, daß die von der halbamtli⸗ chen belgiſchen Telegraphenagentur ausgegebenen Sitzungs⸗ berichte in kritiſcher Weiſe alle Darlegungen der deutſchen Ver⸗ treter behandeln; offenbar wird verſucht, bei dem Publikum Zweifel an der Zuverläſſigkeit der deutſchen Mitteilungen ent⸗ ſtehen zu laſſen. So wurde zum Beiſpiel der Vortrag des Herrn Havenſtein von der offiziöſen genannten Nachrichten⸗ ſtelle als„übertrieben, peſſimiſtiſch“ bezeichnet, wiewohl eng⸗ liſche Delegierte in einem Geſpräch mit belgiſchen Preſſevertre⸗ tern bemerkten, daß die Rede Havenſteins ſehr ernüchternd auf die Ententevertreter wirkte. Man hat es auf dieſer Konferenz mit zwei ſcharf voneinander getrennten Strömungen zu tun. Die eine iſt verſöhnlicher Art u. läßt ſich aus Aeußerungen ver⸗ ſchiedener engliſcher und amerikaniſcher Perſönlichkeiten erken⸗ nen. Ob es den Franzoſen um Verſöhnlichkeit ernſtlich zu tun iſt, läßt ſich zur Zeit nicht feſtſtellen. Die andere Strömung findet ihren Ausdruck in abfälliger Kritik der deutſchen Darle⸗ gungen. Mehrere franzöſiſche und belgiſche Publiziſten ſorgen für dieſe Propaganda des Mißtrauens gegenüber Deutſchland. Hierbei ſei erwähnt, daß die franzöſiſche Preſſe durch drei aus⸗ geſprochene chauviniſtiſche Journaliſten vertreten iſt. Was man an maßvollen Betrachtungen in den franzöſiſchen Blättern lieſt, ſtammt nicht aus Brüſſel. Aus Delegiertenkreiſen wird mitgeteilt, daß die ober⸗ ſchleſiſche Frage wegen der noch nicht geklärten engliſch⸗ franzöſiſchen Meinungsverſchiedenheit ausgeſchaltet wurde. Nach den Darlegungen der Finanzlage Deutſchlands ging man zur Unterſuchung der Entſchädigungsangelegenheiten über. Die franzöſiſche Vertretung wird, nach einer Juſeema⸗ tion der„Independence Belge“, von der nächſten Woche ab die Führung der Verhandlung übernehmen. Sie wird auf ver⸗ ſchiedene Undeutlichkeiten in dem deutſchen Lageberichte hin⸗ weiſen und konkrete Fälle ans Licht bringen, um die Kritik durch Beiſpiele zu erhärten. Bevor noch die Frage angeſchnitten iſt, ob Deutſchland durch Lieferungen induſtrieller Erzeugniſſe an Frankreich einen Teil der Entſchädigungen leiſten könne, erheben ſich in Paris Stimmen gegen eine ſolche Vereinbarung. In der franzöſiſchen Deputiertenkämmer tagte die Finanzkommiſſion, um zu dem Regierungsplan Stellung zu nehmen. Es macht ſich der Ein⸗ fluß franzöſiſcher Induſtriekreiſe ſtark geltend, um eine angeb⸗ liche Ueberflutung Frankreichs mit deutſchen Produkten zu ver⸗ hindern. Dieſe Bewegung dürfte der franzöſiſchen Regierung — — — 42. Seſte. Nr. 377. Maununheimer General-Anzeiger.(Mittag-Ausgabe.) Montag, den 20. Dezember 1920 — Eine neue Nole in der Enkwaffnungsfrage. MIB. Paris, 19. Dez.(Priv. Tel.) Zu dem angeblichen Verſuch der deutſchen Regierung, die Entſcheidung über die Entwaffnungsfrage auf den Beginn des nächſten Jahres zu verſchieben, ſchreibt der Korreſpondent des„Jour⸗ nal“: Die Alliierten werden nicht ſo lange warten, ſondern wahrſcheinlich noch in dieſer Woche dem Berliner Ka⸗ binett eine Note überreichen, die allen Diskuſſtonen ein Ende macht und Deutſchland nötigen wird, ſich bedingungslos und ohne Aufſchub zu unterwerfen, falls es nicht alle Be⸗ ſtimmungen von Spa in vollem Umfange über ſich ergehen laſſen will. Die Antwort auf General Nollets Nole. Berlin, 20. Dezbr.(Von unſerem Berliner Büro.) In der Note Nollet zur Einwohnerwehrfrage findet ſich die Behauptung, Miniſter Simons hätte am 9. November Nollet ſelber erklärt, die Gefahr des Kommunismus ſei für Deutſch⸗ land überwunden. Es wird feſtzuſtellen ſein, daß der Außen⸗ miniſter dieſe Aeußerung nie getan hat. Herr Simons hat, wie mitgeteilt werden kann, lediglich gemeint, im Augenblick ſei infolge der Abſplitterung der Neukom⸗ muniſten mit einer dringlichen Gefahr nicht zu rechnen. Der Ton liegt aber, wie ohne weiteres erſichtlich iſt, durchaus auf der zeitlichen Begrenzung. An der Beantwortung der Ententenote wird noch gearbeitet. Wann ſie abgehen wird, läßt ſich noch nicht ſagen. München, 20. Dez.(Priv. Tel.) Vor einer zahlreichen die in der Hauptſache aus landwirtſchaftlichen kreiſen beſtand, ſprach in einer Verſammlung im Allgäu der Bauernführer Dr. Heim. Der Hauptinhalt ſeiner Rede war eine Transaktion für den chriſtlichen Bauernverein, zu dem er ämtliche Allgäuer Bauern einlud, beizutreten, umeine ge⸗ ene Bauernarmee herzuſtellen. Zur Frage der Einwohnerwehr ſagte Dr. Heim, daß wir die Einwoh⸗ nerwehr nicht hergeben. Die Entente möge Noten ſchrei⸗ ben, ſo viel ſie wolle. General Nollet verkenne die bayeriſchen Verhältniſſe vollſtändig. Dr. Heim wandte ſich auch ſcharf gegen die Berliner Zentraliſation und betonte, daß wir nicht von einem Lineal gleichmäßig durchzogen werden ſollen. Der Redner erntete ſtarken Beifall. Irankreichs militãriſche Pläne. paris, 18. Dez. Ein ſcharfes Schlaglicht auf die mili⸗ täriſchen Pläne Frankreichs in Süddeutſchland wirft die geſtrige Senatsdebatte über die Verknüpfung der mittelfranzö⸗ ſiſchen Eiſenbahnlinie mit dem elſaß⸗lothringiſchen Verkehrs⸗ netze. In dieſer Debatte führten die Generäle Bourgeois und Hirſchauer das Wort. General Bourgeois hielt eine länger Rede, in der er ausführte, daß Kolma der künf⸗ tige Kopfpunkt einer ſtrategiſchen Eiſenbahn⸗ linie nach Süddeutſchland und weiterhin nach Wien und den Orient ſein werde. Er betonte die Wichtigkeit eines gut organiſierten Eiſenbahnnetzes im Elſaß, das er als Auf⸗ marſchgebiet im Kriegsfalle bezeichnete. General Hirſchauer ſprach die gleiche Meinung aus.— 5 „Figaro“ teilt mit, daß in franzöſiſchen Militärkreiſen große Genugtuung über die Auslieferung der franzöſiſchen Fohnen aus der Zeit der großen Revolution und Napoleon J. an die franzöſiſche Regierung herrſche. Dieſe Fahnen lieferte Deutſchland als Entſchädigung für die in Berlin verbrannten franzöſiſchen Trophäen aus. Der franzöſiſche Kriegsminiſler gegen Leygues. e. Baſel, 20. Dez.(Priv.⸗Tel.) Wie der Pariſer Vertreter der„Nationalzeitung“ hört, ſind gewiſſe politiſch informierte Kreiſe überzeugt, daß das Kabinektt Leygues nicht von langer Dauer ſein wird. Auch der neue Kriegsmini⸗ ſter Raiberti geht in ſeinen politiſchen Anſchauungen mit Ley⸗ 43 nicht einig und vertritt eine noch viel nationa⸗ B iſtiſchere Richtung als dieſer. e. Zürich, 20. Dez.(Priv. Tel.) Der Pariſer Vertreter der „Neuen Züricher Zeitung“ drahtet: In der Kammerſitzung führte Miniſterpräſident Leygues aus, er glaube, Deutſchland ſei gegenwärtig friedfertig geſinnt und jedenfalls zu einem neuen Angriff unfähig. Die Parlamentarier der Rechten, da⸗ runter General Caſtelneau, Leon Taudet und Maurice Barres erhoben gegen dieſe Erklärung Einwand und betonten, das Gegenteil ſei richtig, denn Deuſſchland ſinne auf Revanche und wolle den Friedensvertrag nicht erfüllen. * Mtb. Paris, 19. Dez.(Priv.⸗Tel.) Zu dem deutſchen Er⸗ ſuchen um Herabſetzung der Beſatzungsſtärke im Rheinland ſchreibt die„Action francaiſe“: Das alſo iſt der Sattel, der die Deutſchen drückt. Gut, daß ſie es uns ſelbſt ſagen. Die dringende Bitte, die jeder Begründung entbehrt, zeigt uns, daß ohne die Rheinarmee die Wiedergutmachungen nur Schall und Rauch ſein werden. Deutſche Arbeit und deutſcher Reich⸗ tum ſind aber keine abſtrakten Begriffe, ſondern greifbare Wirklichkeit, die uns in dem Maße zukommen wird, wie es ihnen eben möalich iſt, wenn wir nicht mit wirkſamen Mitteln unſere Macht fühlen laſſen können. Andernfalls bekommen wir gar nichts. MTRB. Paris, 20. Dez.(Priv.⸗Tel.) Wie der„Intran⸗ ſigeant“ meldet, empfing Miniſterpräſident Leygues geſtern den deutſchen Botſchafter Meier. Er habe mit ihm über die Einſtellung der Zahlungen der deutſchen Regierung bei den Ausgleichsämtern beſprochen. ‚ Unter der Jremdherrſchaft. Die amerikaniſchen Streitkräfte am Rhein. Mtb. Paris, 19. Dez.(Priv.⸗Tel.) Der Korreſpondent der „Petit Pariſien“ hatte eine Unterredung mit dem Komman⸗ dierenden der amerikaniſchen Streitkräfte am Rhein, Al len, welcher die Nachricht, die amer. Streitkräfte würden den Rhein verlaſſen, für verfrüht erklärte. Es ſei möglich, daß ſpäter einmal die Ablöſung dieſer Truppen erfolgen wird. Dem neuen Präſidenten Harding könne man zutrauen, daß er dieſe Angelegenheit im allgemeinen Intereſſe löſen wird. Allen er⸗ klärte auch, daß die Amerikaner alles vermeiden, was die Be⸗ ſetzung durch eine fremde Truppenmacht peinlich erſcheinen laſſe. Er zollte auch den Franzoſen Lob, daß auch ſie ſich in dieſem Sinne Mühe geben und daß namentlich Oberkommiſſar Tirard und Degoutte ſich Mäßigung auferlegten. * MIB Sciſersſentern, 20. Dez.(Priv. Tel.) Der vfälziſche Wucherausſchuß iſt an den Oberkomraandieren⸗ den der Pfalz, Ceneral de Metz, mit der Bitte herangetreten, die ihm unterſtellten franzöſiſchen Aemter anzuweiſen, in allen Preisfragen für Lebensmittel uſw. mit den ofälziſchen Behör⸗ den und Einrichtungen einheitlich vorzuzehen, um Preistrei⸗ bereien und Zurückhaltung von Waren zu verhindern, Ver⸗ 22——— 3 anlaſſung zu der Bitte gab die Tatſache, daß die franzöſiſche Intendantur bei ihren Kartoffeleinkäufen Preiſe bis zu 35% pro Zentner bezahlte und den allgemeinen Höchſtpreis damit bedeutend überſchritt. Die pfälziſchen Gewerkſchaften und Be⸗ triebsräte haben ſich dieſem Erſuchen angeſchloſſen. MTB. Saarbrücken, 20. Dez.(Priv.⸗Tel.) Die Re⸗ gierungskommiſſion hat bis jetzt etwa 60 Beamte, darun⸗ ter viele in hohen Stellungen, der preußiſchen Regierung zur Verfügung geſtellt. Wie die Saarbrücker Volks⸗ ſtimme dazu bemerkt, liegt in der Arbeit dieſer großen Säge unſtreitig Syſtem. Dieſe Art die Saarbrücker Bevölkerung zur Liebe zu erziehen, ſei ein Verſuch mit den allerunglaub⸗ lichſten Mitteln. die Völlerbundskagung in Genf. Abreiſe zahlreicher Delegierter. Genf, 19. Dez.(W..) Zahlreiche Delegierte haben bereits Genf verlaſſen. Geſtern abend reiſten mit⸗ tels Sonderzuges die Delegierten von England, Neuſee⸗ land, Auſtralien, Südafrika und Canada mit dem geſamten Perſonal, zuſammen etwa 80 Perſonen, ab. In demſelden Zuge begab ſich der Generalſekretär des Völkerbundes Sir Eric Drummond nach London. Die meiſten franzöſi⸗ ſch en Delegierten, ſowie die ſpaniſchen, tſchechoflowakiſchen. rumäniſchen, holländiſchen und griechiſchen, ſowie einige japa⸗ niſche und chineſiſche Delegierte haben Genf ebenfalls geſtern abend verlaſſen, ebenſo der öſterreichiſche Vertreter Graf v. Mensdorff. Vor ihrer Abreiſe ſtatteten einige Dele⸗ gationen dem Internationalen Arbeitsamte einen Beſuch ab. Die funkentelegraphiſche Station bei Genf iſt ebenfalls abge⸗ brochen und nach England zurückgeſandt worden. König Konſtantin in Alhen. c. Baſel, 20. Dez.(Priv.⸗Tel.) Die Athener Zeitung „Patris“ meldet: König Konſtantin iſt geſtern auf dem Schiffe Averoc unter unbeſchreiblichem Jubel der Bevölkerung in Athen eingetroffen. An Land hatten ſich gegen 50 000 Men⸗ ſchen eingefunden, die dem König begeiſterte Ovationen dar⸗ Stad brachten. Beim Herannahen des Schiffes, auf dem der Köni ſich befand, läuteten alle Glocken von Athen und die Schiffs⸗ geſchütze gaben Salutſchüſſe ab. Athen, 19. Dez.(WB.) König Konſtantin iſt geſtern mittag 11 Uhr im Sonderzug hier eingetroffen. Er wurde mit begeiſtertem Jubel empfangen und begab ſich unächſt zur Kathedrale und ſodann in den königlichen alaſt. Slreſemann in Köln. Auf Einladung der Deutſchen Volkspartei ſprach geſtern Reichs⸗ tagsabgeordneter Dr. Streſemann in einer gut beſuchten Ver⸗ ſammlung im großen Saale der Leſegeſell chaft in Köln über die politiſche Lage. Der Redner wies zunächſt darauf hin, daß von den gez in Brüſſel begonnenen Verhandlungen die ganze finanzielle Lage Deutſchlands, ja die ganze Entwicklung des Reiches abhängig ſei. Aus der Tatſache, der Ernennung eines franzöſiſchen Ge⸗ ſandten in München, der Unterſtützung aller ſeparatiſtiſchen Beſtre⸗ bungen im Süden und Weſten, ſucht der Redner zu beweiſen, daß die franzöſiſche Politik darauf hinausgehe, Preußen und Deutſch⸗ land beltha wirtſchaftlich und finanziell zu ſchwächen. Ebenſo liege es klar zu Tage, daß Frankreich Polen zu ſtärken ſuche. Daher erſcheine es als ein Fehler, wenn die Vertreter der Kontinentalpolitik von Verſtändigung reden. Enaland ſei voll⸗ kommen ſaturiert aus dem Kriege hervorgegangen, ebenſo Amerika. An der Frage, ob die deutſche Wirtſchaft wieder zu Kräften komme, habe die ganze Welt Intereſſe. Die Befürwortung des Anſchluſſes Oeſterreichs an Deutſchland durch die italieniſche Regierung, der Wunſch Italiens auf Wiederherſtellung einer Grenze mit Deutſch⸗ land, biete die einzigen Lichtblicke für die Zukunft. Eine natürliche wirtſchaftliche Geſundung Deutſchlands ſei zu erwarten von einem Austauſch der Produkte zwiſchen Deutſchland und Rußland. Dr. Streſemann wandte ſich dann den Fragen der inneren Politik zu. Hinſichtlich der Beſoldungsordnung bat der Redner die Geſamtlage des Reiches zu berückſichtigen, dann auch die Sonderſtellung, die ayern, wo die Notlage nicht ſo groß iſt, in dieſer Frage eingenom⸗ men hat. Bei der Beſprechung des Reichsnotopfers betonte Dr. Streſemann, daß das Beſtreben der Deutſchen Volkspartei geweſen ſei, eine vernünftige Regelung der Abgaben zu erreichen. Dr. Streſemann beleuchtete dann die Sozialiſierungsfrage und erklärte ſich mit der Gemeinſchaftsarbeit und der Beteiligung der Arbeiter an dem Betriebe einverſtanden, forderte aber freie Führung der Wirtſchaft durch die dazu Berufenen, praktiſche Sozialiſierung durch gemeinſame Teilnahme an Freud und Leid der Werke, nicht aber Verſtaatlichung. Unter allgemeiner freudiger Zuſtimmung der Ver⸗ ſammlung hob Dr. Streſemann hervor, daß durch die weiteſten Schichten unſeres Volkes ein tiefes Sehnen nach Ordnung und Ar⸗ beit gehe, daß ſich überall eine wachſende Arbeitsfreudigkeit gel⸗ tend mache. Jetzt ſei keine Zeit zu demagogiſchen Aktionen. Zu Anfang und während der Rede verſuchten anweſende radikale Ele⸗ mente den Vortrag durch Rufen und Beſchimpfen des Redners zu ſtören. Die letzle Litzung. dpd. Berlin, 18. Dez. Die letzte Sitzung vor Weihnachten wird bei 15 beſetztem Haus um 9 Uhr morgens eröffnet. 2 Punkte von Bedeutung ſtehen auf der reichen Tagesordnung: das Penſionsergänzungsgeſetz und die Reichsnotopfer⸗Novelle. Eine kleine Ueberraſchung ergibt die Annahme des Geſetzes über Verlängerung der Friſt eines Para⸗ graphen des Betriebsräte⸗Geſetzes, durch die erfreulicherweiſe ver⸗ hindert wird, daß der Betriebsrat Einzelunternehmer eines Be⸗ triebes veranlaſſen kann, eine Bilanz ihres Privatunternehmens vor⸗ zulegen; bei der Annahme des Geſetzes einer außerordentlichen Bei⸗ hilfe für Em ance von Renten wird zu gleicher Zeit angenommen ein Antrag der Deutſchen Volkspartei auf Erhöhung der Witwen⸗ und Waiſenrenten um je 20 Mark. Zu dem Penſionsergänzungs⸗ Geſetz werden von den einzelnen Rednern neue Momente nicht mehr Das Weſentliche iſt, worauf Dr. Moſt(Deutſche olkspartei) mit Genugtuung hinweiſen kann, daß der Grundſatz, die Alt⸗ und Neupenſionäre einander gleichzuſtellen, allgemein an⸗ erkannt worden iſt, eine Forderung, die die Deutſche Volkspartei ſeinerzeit ſchon ib Weimar geſtellt hat. Den Kernpunkt der Tagung bildet die Rei⸗ ygsnotopfer⸗Novelle. Der Kompromiß⸗ antrag de Koalitionsparteien gibt den Ausgangspunkt 17 die Erörerungen der einzelnen Fraktionsredner. Dr. Helf⸗ erich ſpeſcht für die Deutſchnationalen, kampfbereit von der Linken empfangen und kommt dabei auf die Zwangsanleihe zu ſprecher Die traditionelle Gereiztheit der Linken Herrn Helfferich gegenürer fördert die in ſolchen, Fällen üblichen Lärmſzenen zu Tage, auf dze Herr Helfferich in det ihm eigenen ironiſchen Weiſe ant⸗ worzet. Gegen ihn ſpricht auch Herr Dr. Wirth, ohne indeſſen befonders wirkungsvoll zu ſein. Am meiſten intereſſiert die Stellung der Deutſchen Volkspartei, zir die Dr. Becker mit ſchlichter Obſektivität das Wort nimmt. Tanach hat ſich die Deutſche Volkspartei auf den Boden des Reichs⸗ notopfers geſtellt, obwohl ſie dies ſeinerzei bekämpft hat Die Faſſung des§ 1 in der Form 4 des mußte ſie ab⸗ lehnen, in dem Kompromißantrag ſind auf ihre Veranlaſſung hin Verbeſſerungen erreicht, wenn nicht weſentlicher Art. Deshalb hat die 14 noch zwei Zuſatzanträge geſtellt, wonach die Vergün⸗ tigung der Hinausſchiebung des Zahlungstermins bereits in das eranlagungsverfahren aufzunehmen iſt. Eine rein techniſche An⸗ eder Lnt die kaum Widerſpruch erwecken dürfte. Weit wichtiger ſt der Antrag, der die Rückſicht auf die Abgabepflichtigen nicht auf die Fortführung, ſondern auch auf die notwendige Erweite⸗ rung der Betriebe ausdehnen will. Hier ſpielen ſſfort ins Auge ſpringende Geſichtspunkte mit, die allgemeine wirtſchaftliche Fragen betreffen, und darum wohnt dem Antrag hohe Bedeutung bei. Nachdem Dr. Wirth in ſeiner erſten Rede um Ablehnung des 2. Antrages der Deutſchen Volkspartei gebeten hatte, ſtellte er nach den en Dr. Beckers feſt, daß der Gedanke dieſes An⸗ trages bereits in dem Geſetz enthalten ſei und ſomit der Antrag ſelbſt überflüſſig werde. Darauf erklärte ſich Dr. Becker bereit, ſeinerſeits den Antrag zurückzuziehen. Das Geſetz wird dann ent⸗ gültig gegen die Stimmen der Deutſchnationalen und der Kommu⸗ niſten angenommen. Alsdann geht das Haus in die Weihnachts⸗ ferten, nachdem auf Grund ſeiner Geſchäftsordnungsdebatte feſtge⸗ ſtellt worden iſt, daß es nicht mehr die Beſchlußfähigkeit beſitzt. Höchſte Zeit für die Ferien!„ Deulſches Ueich. Proteſt der Auslanddeulſchen. Berlin, 20. Dez.(Von unſ. Berl. Büro.) Viele Tauſende von Auslandsdeutſchen hatten ſich geſtern im Zirkus Buſch verſammelt, um gegen die Vernachläſſigung ihrer Intereſſen durch das neue Entſchädigungsgeſetz Stellung zu nehmen. Selbſt dieſer Kundgebung fehlte nicht der kommuniſtiſche Ra⸗ dau. Die Kommuniſten lärmten aber nur bei der Rede Eduard Bernſteins, während ſie die anderen Redner nicht unter⸗ brachen. Bernſtein und nach ihm Richard Fleiſcher, Dauch von der Deutſchen Volkspartei und Wulle von den Deutſchnatio⸗ nalen proteſtierten dagegen, daß die heimatloſen Deutſchen in Verdrängte und Kolonialdeutſche gegliedert werden ſollten und verſprachen, im Reichstage für die Intereſſen der Aus⸗ landsdeutſchen einzutreten. An die Verſammlung ſchloß ſich ein eindrucksvoller Demonſtrationszug. Ein Hafenverband des Rheinſtromgebiels. Mainz, 19. Dez(Priv.⸗Tel.) Geſtern erfolgte hier die Grün⸗ dung eines Hafenverbandes des Rheinſtromgebiets, welcher ſich über das ganze Gebiet des Rheins, ſeinen Nebenflüſſen und ſonſtigen Anſchlußwaſſerſtraßen erſtreckt. Anweſend waren Vertreter aller wichtigen Hafenſtädte aus dem Gebiete das von den Städten Karlsruhe, Hannover und Bamperg umgrenzt wird. Der Verband bezweckt den Zuſammenſchluß ſämtlicher Hafen⸗ gemeinden des Rheinſtromgebietes zur Verfolgung aller gemein⸗ ſamen Verkehrs⸗ und Waſſerwirtſchaftlichen Intereſſen Der vor⸗ läufige geſchäftsführende Ausſchuß beſteht aus den Vertretern der ädte Dortmund, Köln, Mannheim und Mainz. Letz⸗ 9teres führt den Vorſitz. Baden. Aenderung der Teuerungszuſchläge uſw. für die badiſchen Beamten. )( Karlsruhe, 18. Dez. Der Haushaltausſchuß des Badiſchen Landtags befaßte ſich mit einer Vorlage des Hinanzminiſteriums, die dahin ging, die badiſchen Beamten ebenfalls in den Genuß der Vorteile zu ſetzen, die den Reichsbeamten in den letzten Tagen durch die Erhöhung der Kinderzuſchläge uſw. bewilligt worden ſind. Der Haushaltausſchuß ſtimmte einmütig der Vorlage des Finanzmini⸗ ſteriums zu. Danach ſind die Teuerungszuſchläge mit Wirkung vom 1. Oktober 1920 bis auf weiteres in folgender Höhe feſtgeſetzt: 1. Für den Grundgehalt und Ortszuſchlag der planmäßigen Be⸗ amten, ſowie für den Grundgehalt der außerplanmäßigen Beamten 50 Proz. 2. Für die Kinderzuſchläge der planmäßigen und außer⸗ planmäßigen Beamten in den Orten der Ortsklaſſe&(Mannheim) auf 150 Proz., der Ortsklaſſe B auf 125 Proz., der Ortsklaſſe auf 100 Proz., der Ortsklaſſe D und E auf 75 Proz. Die außer⸗ planmäßigen Beamten, die nur 80 Proz. des vollen Ortszuſchlag⸗ beziehen, 1 als weiteren Teuerungszuſchlag die übrigen 20 Proz. des Ortszuſchlags und auch hierzu den allgemeinen Teue⸗ rungszuſchlag von 50 Prog.— Zur teilweiſen Abdeckung des für ein halbes Jahr auf 4 Millionen berechneten Mehraufwandes wurde nach dem Vorſchlag des Finanzminiſteriums die Beförſterungsſteuer mit Wirkung vom 1. April 1920 ab auf 50 Pfg. von 100 M. Wald⸗ ſteuerkapital feſtgeſetzt gegenüber bisher 10 Pfg. und weiterhin der Steuerſatz für die Beſteuerung der Wandergewerbebetriebe weſent⸗ lich erhöht. Wertheimer Bodenfrage. Der Bauernverband Unterbadens hat auf ſein Geſuch in Sache der Wertheimer Bodenfrage vom Miniſterium des Innern, dem Arbeitsminiſterium der Landwirtſchaftskammer, der Deutſchen libe⸗ ralen Volkspartei, der Deutſchnationglen Volkspartei und der demo⸗ kratiſchen Partei Antwort erhalten. Das Zentrum hat als einzige bürgerliche Partei das Geſuch bis auf den heutigen Tag nicht be⸗ antwortet, obwohl gerade in der Wertheimer Jentrumsgegend die Landhungerfrage ſich am meiſten geltend macht. Die kürzlich durch die Preſſe gegangene Notiz über den Fall Menzingen bringt in das eigenartige Verhalten des Zentrums nun etwas Klarheit. Es ſchei⸗ nen auch in der Zentrumspartei die Standesintereſſen der Herren Menzingen und Konſorten immer noch über die Intereſſen“ Wertheimer Zwergbauern zu gehen. Letzte Meloͤungen. Truppenſchau General Wrangels. Paris, 19. Dez.(WB.) Nach einer Meldung aus ſtantinopel hat ſich General Wrangel nach Gallip 0l und Tenedos begeben, um die dort lagernden Truppen ſeines Heeres zu beſichtigen. Veröffentlichung des deutſchen Skagerrak-Berichts in England. London, 19. Dez.(WB.) Die Zeitungen veröffent, lichen den deutſchen Bericht über die Seeſchlach bei Skagerrak. Sämtliche Blätter ſchreiben hierzu 7 artikel. In den meiſten Artikeln wird zwar der für Englan ſiegreiche Ausgang der Seeſchlacht unterſtrichen; doch wir zugleich die aus dem Bericht zu ziehende Lehre hervonke hoben. Es wird u. a. betont, daß die deutſche 0 der engliſchen inbezug auf Organiſation bei Nachtgefe ſowie an Schnelligkelt der Schlachtkreuzer überlegen gewe iſt. Ferner ſei das deutſche Geſchützfeuer ausgezeichn geweſen. Die meiſten Blätter verlangen, daß man eingehend mit den Lehren aus dieſer Seeſchlacht beſchäftige“ Die Haltung der italieniſchen Marine. Paris, 19. Dez.(..) Die italieniſche ſchaft in Paris verbreitet eine Depeſche der Agentur, 50 fani, welche beſagt, die aus deutſcher Quelle ſtammende 120 richt(gemeint iſt wohl aus Wiener Quellen) einer englisch, Zeitung über die Haltung der italieniſchen Marine, die Blokade von Fiume durchzuführen habe, ſei völlig erfunden. 0 frei Die Hungersnot in China. ber J Berlin, 20. Dez.(Von unſerm Berliner Büro.) London wird über die Hungersnot in China gemeldet, dieſe 0 aft einen furchtbaren Umfang angenommen. Die chineſiſche Botſ en in London veröffentlicht eine Darſtellung der Lage. Fünf Provinze mit einer Ausdehnung von 35 000 Quadratkilometer und einer llr⸗ völkerung von 16 Millionen ſind ohne Nahrungsmittel. Die den ſachen ſind in einer fehlgeſchlagenen Ernte und in der andauerreein Trockenheit zu ſuchen. An einigen Orten iſt ſeit Herbſt 1919 Eng⸗ Regen mehr gefallen. Außer in China ſelbſt, werden auch in land, Amerika und Japan Hilfsaktionen eingeleitet. * IBerlin, 20. Dezbr.(Von unſerem Berliner An Aus Budapeſt wird gemeldet: Der Aktion der Kom 25 Norgrad auf Spendung eines Ehrenſäbels für Gener 05 feldmarſchall Mackenſen haben ſich alle Komitate ange ſchloſſen. Der Säbel wird die Inſchrift tragen: Dem teidiger Groß⸗Ungarns, die Komitate Rumpfungarns. Leit⸗ 3 „ —.2 Ku 10 01 al 2 — gu finden, ohne daß wir tief zu„ſchürfen“ nötig haben. re öntah, beir 20. Dehenber 19209:G. Manubeimer General-Anzeigher-(mitkug⸗ Musdabe: 3. Seite. Nr. 577. Richllinien für Auswanderer. Im Hinblick auf das in allen Teilen unſeres Vaterlandes erwachende Streben nach Auswanderung veröffentlicht die Zweigſtelle des Reichswanderungsamtes in Mannheim, Schloß, rechter Flügel, Zimmer 30, einige beachtenswerte Richtlinien. 1. Es ſollten nur ſolche Landsleute an Auswanderung denken, deren Geſundheit in beſter Verfaſſung iſt. Das Ein⸗ gewöhnen in fremdem Klima, vor allem in den Tropen, ſtellt ſchwerere Anforderungen an den Körper als der Auswande⸗ rungsluſtige denkt. Perſonen mit chroniſchen Leiden wird die Einreiſeerlaubnis in den meiſten Ländern von vornherein unterſagt. Auch der geſundeſte Auswanderer darf nicht ver⸗ ſäumen vor ſeiner Abreiſe die Probe zu machen, ob er Chi⸗ nin, dieſes einzige Heilmittel gegen Fieber verträgt, nur wenn dies der Fall iſt, kann er die Auswanderung wagen. 2. Auswanderungswillige ſollen ſich genau nach dem Stand der Valuta in dem ins Auge gefaßten Lande erkun⸗ digen, ebenſo immer möglichſt ins einzelne den Koſtenvor⸗ anſchlag über Reiſe, Aufenthaltsunkoſten in den Hafen⸗ ſtädten, uſw. aufſtellen, um ſicher zu ſein, daß ihre Geldmittel ausreichend ſind. Sie müſſen auch einen nicht unbedeutenden Poſten für unvorhergeſehene Ausgaben in Betracht ziehen und ſollen keinesfalls den folgenſchweren Schritt der Ueber⸗ ſiedelung unternehmen, wenn Gefahr vorhanden iſt, daß ihnen unterwegs das Geld ausgeht. 3. Von großer Wichtigkeit iſt es für den Auswanderer, über Beziehungen im neuen Heimatland zu verfügen. Be⸗ ziehungen zu Verwandten draußen bieten, wenn z. B. Nord⸗ gmerika in Frage kommt, in gegenwärtiger Zeit die einzige Möglichkeit, Einreiſeerlaubnis zu erlangen, auch die Bezieh⸗ ungen zu früher ausgewanderten engeren Landsleuten, zu Mitglieder derſelben Vereine uſw. ſollte man nutzbar machen, um bei der Ankunft im fremden Land nicht ganz einſam da⸗ zuſtehen. Eine Empfehlung an ein Pfarramt drüben kann für die Anſied. ng von großer Bedeutung ſein und vor allem den Familien das Heimiſchwerden erleichtern. 4. Außerordentlich wichtig iſt, daß der Auswanderungs⸗ luſtige die Sprache der neuen Heimat kennt. Kommt er ohne jede Sprachkenntniſſe an, ſo wird es ihm zunächſt faſt unmöglich eine entſprechende Arbeit zu finden und lange Zeit wird vergehen, ehe er ohne jede Vorkenntnis die fremde Sprache beherrſchen lernt. Verſchiedene Zweigſtellen des Reichswanderungsamtes, bezw. die Arbeitsgemeinſchaften, ſo auch die Mannheimer, haben deshalb Sprachkurſe ein⸗ gerichtet, welche nach den Bedürfniſſen der Auswanderer zu⸗ geſchritten, denſelben in möglichſt kurzer Zeit zur notwen⸗ igſten Kenntnis der fremden Sprachen verhelfen ſollen. Es wurde ihr dies ermöglicht, durch weitgehendſtes Entgegen⸗ kommen ſeitens der Handelshochſchule, welche Lehrkräfte und Räume dafür zur Verfügung ſtellt. Weitere Kurſe ſind damit verknüpft, in denn über die wirtſchaftl. Verhältniſſe der betr. Länder Belehrung erteilt wird, außerdem über manches für Auswanderer Wiſſenswerte. Die Kurſe beginnen im Ja⸗ zuar. Teilnehmer können ſich melden im Schloß, rechter lügel, Zimmer 30, auf der amtlichen Zweigſtelle des Reichs⸗ wanderungsamtes. Dieſe Kurſe, die nach Bedürfnis auch erweitert werden können, ſollen dazu beitragen, daß unſere auswanderungsluſtigen Landsleute beſſer ausgerüſtet den fremden Boden betreten, als dies bisher oft der Fall war. Wirtſchaftliche Fragen. Zum Müllerſtreik. Müi)( Schuttern b. Lahr, 19. Dez. Der Vorſtand der Mittelbad. üllervereinigung, Mühlenbeſitzer Hechinger in Schuttern, iſt wegen nregelmäßigkeiten in ſeinem Mühlenbetrieb verhaftet worden. Karlsruhe, 19. Dez. Die Preſſeabteilung der Badiſchen egierung teilt mit: Die Mitteilung, daß die Unterbadiſche Müller⸗ vereinigung, nachdem die Regierung weitgehende Zugeſtändniſſe ge⸗ macht habe, beſchloſſen haben, den Mühlenbetrieb wieder aufzu⸗ ſeihen. entſpricht inſofern nicht den Tatſachen, als die Regierung eit Streikausbruch weder Verhandlungen gepflogen noch Zuge⸗ lendniſſe irgend welcher Art gemacht hat. Das Miniſterium hat tediglich eine Reſolution der ſtreikenden Müller entgegengenommen, 1 och die Erteilung der Antwort bis zum völligen Abbruch des eiks aufgeſchoben. Dagegen wurde von der Regierung lange Ausbruch des Streiks bei der Reichsgetreideſtelle auf Gewäh⸗ von Erleichterungen im Mahlſcheinverfahren hingewirkt. * 5„ Bühl, 19. Dez. Hier fand eine von gegen 1500 Klein⸗ ihr nern beſuchte Verſammlung ſtatt, die in einer Entſchließung r Bedauern ausſprach, daß eine größere Anzahl Kleinbrenner ſieh 15 Geſetzesüberſchreitungen und ſo zur Entziehung der Steuer ver⸗ Alen laſſen, vor rung zugleich aber auch eine Verallgemeinerung dieſer Vor⸗ kommniſſe ablehnte und ſich gegen eine Einſchränkung des Rechts der Kleinbrenner ausſprach. Die Kleinbrenner erklären ſich mit den Schritten der Regierung zur Erfaſſung des Mißbrauchs durch Nacht⸗ kontrollen einverſtanden, erſuchen aber gleichzeitig das Finanzmini⸗ ſterium, beim Monopolamt in Berlin Schritte zu tun, um die Rechte der Kleinbrenner zu wahren. Stäoͤtiſche Nachrichten. Weihnachten in den Knabenhorken. „Wie allzährlich am 4. Adventsſonntag, ſo kehrte auch geſtern wieder das Chriſtkind in den Knabenhorten der Volksſchule ein und erfreute die Zöglinge mit Gaben der Liebe. Die Feiern verliefen in dem üblichen Rahmen. Neben mehrſtimmigen Liedern gelangten Gedichte zum Vortrage, während im Mittelpunkte jeweils die An⸗ ſprachen der Vertreter des Zentralvorſtandes ſtanden. Turneriſche Vorführungen der Zöglinge wechſelten mit hübſchen Reigen und Marſchübungen ab. Die Lindenhof⸗, Moll⸗ und die Schillerſchule hielten ihre Chriſtbeſcherung bereits am Samstag ab. Am geſtrigen Sonntag verſammelten ſich die Horte der L 1⸗Schule wie der Luiſen⸗ und der Sandhofenerſchule in ihren Hortlokalen zur Chriſt⸗ feier. Die Weihnachtsfeier in der L 1⸗Schule war ſowohl vom Lokalvorſtand wie den Eltern der Zöglinge recht gut beſucht. Mehrſtimmige Weihnachtslieder eröffneten die ſchlichte Feier. Dann trugen eine Reihe von Hortzöglingen Gedichte vor, worunter ſich auch eine Dichtung unſeres bewährten Mitarbeiters A. Göller befand. In Vertretung von Rektor Herkel hielt Ober⸗ lehrer Reinhard Schmitt die Anſprache, in der er zunächſt den im Laufe des Jahres verſtorbenen Vorſtandsmitgliedern Rektor Gaa und Hofrat Dr. Behaghel Worte herzlichſten Gedenkens widmete. Weiter dankte er dem Hortleiter Hauptlehrer Burck⸗ hard, der aus Geſundheitsrückſichten von ſeinem Amt zurücktrat und Schuldiener Herrma'n, der kürzlich ſein 50jähriges Sänger⸗ jubiläum feierte und ſeit Gründung des Horts ein treuer Mitarbeiter desſelben iſt. Redner ermahnte ſodann die Buben, ihren Lehrern und Eltern zu gehorchen, arbeitsſam und fleißig zu ſein, um tüchtige brauchbare Menſchen zu werden. Nach dem Vortrag weiterer Ge⸗ dichte und mehrſtimmigen Liedern unter Leitung des Hauptlehrer Pfenning, folgten Turnübungen,(die Hauptlehrer Back leitete. Die Leiſtungen der Zöglinge ſowohl auf geſanglichem wie auf tur⸗ neriſchem Gebiet verdienen durchweg Note I. Sie bewieſen, daß ſowohl die Hortleiter wie die Zöglinge ihre Aufgabe erfüllen. Den Eltern aber dürfte die Feier gezeigt haben, daß ihre Kinder in den Horten gut aufgehoben ſind. Die einſtündige Feier klang mit dem ſchönen Lied aus:„Danket dem Herrn!“ Dann bekamen die Zög⸗ linge ihre wohlverdienten Geſchenke, die in notwendigen Gebrauchs⸗ artikeln beſtanden. Weitere Hortfeiern finden ſtatt am heutigen Montag nachmittag in der Peſtalozziſchule, am 21. Dezember in der Kirchgartenſchule, am 22. Dezember in der Friedrich⸗, K 5⸗, Neckar⸗. Humboldt⸗ und Rheinauſchule und am 23. Dezember in der Wohlgelegenſchule. Wir richten auch von dieſer Stelle aus an die Einwohnerſchaft die Bitte, für die humanitären Zwecke der Knabenhorte jederzeit willig⸗ Herzen zu haben. ch. 8 Einſchränkung des Expreßgulverkehrs. Auf die Vorſtellungen der Handelskammer und des Badiſchen Induſtrie⸗ und Handelstags wegen der in Ausſicht genommenen Einſchränkung des Expreßgut⸗ verkehrs hat die Eiſenbahn⸗Generaldirektion mitgeteilt, daß ſie be⸗ reits in eine Prüfung eingetreten ſei, ob und wieweit eine Milde⸗ rung der Einſchränkung des Expreßgutverkehrs eintreten kann. Dem Eiſenbahn⸗Verkehrsrerband werden entſprechende Vorſchläge eingereicht. *Der„goldene Sonnkag“ brachte wieder ungezählte Talffende auf die Beine. Trotz der ungünſtigeren Witterung— die Straßen waren infolge des am Samstag eingetretenen Tauwetters recht ſchmutzig— ſcheint auch der Beſuch von auswärts nicht ſchlecht ge⸗ weſen zu ſein. Die Wanderung durch die Hauptgeſchäftsſtraßen er⸗ reichte zwiſchen 3 und 4 Uhr ihren Höhepunkt. In dieſer Stunde mußte man ſchon den Fahrdamm benutzen, wenn man„gegen den Strom ſchwimmen“ wollte. Infolge des dunſtigen Wetters brach außergewöhnlich früh die Dämmerung herein, ſodaß das Betrachten der Auslagen bereits nach 5 Uhr mit Schwierigkeiten verknüpft war, weil die Schaufenfter nach behördlicher Vorſchrift nicht beleuchtet werden dürfen. Findige Geſchäftsinhaber haben ſich einigermaßen dadurch beholfen, daß ſie die Innenbeleuchtung in unmittelbarer Nähe der Auslagen anbringen ließen, andere wieder haben außen Beleuchtungskörper anbringen laſſen, die auf die Verſorgung durch Gas oder Elektripität nicht angewieſen ſind. Am hellſten ſtrahlt ſeit kurzer Zeit ein Licht, das durch Benzin erzeugt wird und an Inten⸗ ſität der Leuchtkraft dem elektriſchen Licht nicht nachſteht. Wer ſich dieſe oder eine andere Notbeleuchtung zugelegt hat, kam in der letzten Geſchäftsſtunde des„goldenen Sonntags“ nicht in Verlegenheit. Kurz nach 5 Uhr verſagte plötzlich teilweiſe die Stromzuführung, ſo⸗ daß in einer Anzahl Kaufhäuſer und Läden völlige Dunkelheit herrſchte. Die Störung war glücklicherweiſe nicht einheitlich. Auf den Planken brannte die eine Bogenlampe, während die nächſte nur noch durch einen ganz ſchwachen rötlichen Schimmer Kunde von ihrer Exiſtenz gab. Selbſt in den Läden war dieſe Wahrnehmung zu machen. Während der eine in tiefſtem Dunkel dalag, präſentierte ſich der benachbarte in ſtrahlender Helle. Hoffentlich ſind die Geſchäfte,, die ſich nicht mit Notbeleuchtung vorgeſehen hatten, nicht durch Lang⸗ finger heimgeſucht worden, denen ſelbſt bei normalen Lichtverhält⸗ niſſen ſcharf aufgepaßt werden muß. So gab es am Samstag abend eine aufregende Jagd in der Nähe der Planken. Ein junger Menſch, der in einem Warenhauſe geſtohlen hatte, blieb erſt ſtehen, als der ihn verfolgende Fahnder drei Schreckſchüſſe abgegeben hatte. Im Allgemeinen ſcheint ſich das Weihnachtsgeſchäft bis jetzt nicht allzu günſtig angelaſſen zu haben. Man hat ſich mehr verſprochen. Man darf die Hoffnung hegen, daß die letzten Tage vor dem Feſt eine nicht unbeträchtliche Steigerung der Geſamteinnahmen bringen werden, weil es einer Kategorie von Käufern nicht beizubringen iſt, die Ein⸗ käufe früher zu beſorgen, aber ſoviel ſteht wohl heute ſchon feſt, daß von glänzenden Geſchäften nicht geſprochen werden kann, was durch⸗ aus wieder der verringerten Kaufkraft der breiten Maſſen entſpricht. Umſo eindringlicher müſſen diejenigen ermahnt werden, mit dem Kaufen nicht zurückzuhalten, die es ſich leiſten können, recht viele Papierſcheine in Ware umzuſetzen. G Der Luftpoſtverkehr Lörrach Karlsruhe ⸗Mannheim⸗Frank⸗ furt ſollte, ſo wird uns von einem flugſportlichen Mitarbeiter ge⸗ ſchrieben, nach Preſſemeldungen bereits eingeſchlafen ſein. Die Luftverkehrsgeſellſchaft unternahm deshalb, um zu zeigen, daß ſie immer noch da iſ, geſtern mittag Rundflüge über der Stadt. Paſſagiere meldeten ſich ſofort, denn wer einmal dieſes neugzeitliche Verkehrsmittel benützt hat, läßt keine ſich bietende Gelegenheit vorübergehen, ohne dieſem Sport zu huldigen. Zu den Paſſagieren gehörten die einheimiſche Tänzerin Margarete Rößler und Herr Sanders, der Reklamezettel abwarf. Geführt hatte Pilot Frei⸗ herr von Althaus, der nach Beendigung der Stadtrundflüge die Maſchine nach dem heimatlichen Hafen führte, um dort die laufende Flugpoſt abzugeben Die Maſchine wird dann nach drei⸗ tägiger Abweſenheit wieder, wie gewöhnlich, in allen ihren Teilen nachgeſehen werden. Bis jetzt wurde ſo geflogen, daß die Maſchinen eweils morgens in Karlsruhe ſtarteten und zwar die eine in der Richtung nach Lörrach, die andere nach Frankfurt. Von heute ab ſoll ſo eflegen werden, daß morgens jeweils in Frankfurt und Lörrach um 11 Uhr geſtartet wird und jede Maſchine jeweils einen durchgehenden Flug entweder landaufwärts oder landabwärts durchführt Es wird dann die Maſchine nach Karlsruhe⸗Lörrach hier um 11.30 Uhr ſtarten und die Maſchine nach Frankfurt um 2 Uhr. Dadurch wird erreicht, derß ſämtliche Maſchinen in der Nacht in feſten Hallen untergeſtellt werden können, da die Halle in Lörrach inzwiſchen—. geſtellt und der Benützung übergeben iſt. Ein Flugzeug, das die letzten Tage hier ſtand, zeigte wieder deutlich, wie rückſtändig Mannheim dieſem Gebiete iſt. Man war nicht in der Lage, ihm eine Halle anzuweiſen und ſo mußte es unter reiem Himmel, allen Witterungseinflüſſen ausgeſetzt, auf dem ennplatze übernachten. Trotz aller Schwierigkeiten wird aber die Flugleitung nichts unterlaſſen, die regelmäßigen Flüge zu garan⸗ tieren. HVereinsnachrichten. Der„Rat der Auslandsdeutſchen E..“, der bei der Gründung des Landesverbandes Baden vom Bund der Auslandsdeutſchen mitgewirkt hat und als Körperſchaft ſelbſt zum Bund gehört, hat in letzter Zeit einen nicht unbedeutenden Zuwachs an Mitgliedern erfahren durch ſolche Auslands⸗ deutſche, welche neben den für ſie wichtigen wirtſchaftlichen Fragen auch den kulturellen und ideellen Aufgaben des Auslandsdeutſchtums lebhaftes Intereſſe entgegenbringen. Es ſind darunter deutſchgeſinnte Rückwande⸗ rer aus Amerika, ſowie eine Anzahl Studierender der hieſigen Handels⸗ hochſchule, welche ſich zu einer Gruppe von Deutſchausländern zuſammen⸗ geſchloſſen, dem Rat der Auslandsdeutſchen unterſtellt haben und friſches Leben und Begeiſterung für ihre Beſtrebungen ihm zuführen. Der Auf⸗ ſchwung iſt umſomehr zu begrüßen, als die hauptſächlichſten Arbeitsgebiete des Rates im Lauf dex letzten Jahre teils von halbſtaatlichen(was die Fürſorge anbetrifft) und teils von Reichs⸗Dienſtſtellen(Reichswanderungs⸗ amt) übernommen worden ſind. 5 Die Mietervereinigung Mannheim hat in ihrer Vorſtandsſitzung folgenden Beſchluß gefaßt:„Die Mietervereinigung Mannheim lehnt die in der Tagespreſſe vertretene Auffaſſung, daß nur die private Bautätigkeit uns aus der Wohnungsnot herausführen könne, mit aller Entſchiedenheit ab, weil die damit aufgeſtellte Forderung der Beſeitigung des Mieterſchutzes und Sperrgeſetzes zur Sicherung der Rentabilität und damit der An⸗ gleichung der alten Bauwerte an die neuen die Mieter der Spekulation und Ausbeutung ſchutzlos preisgeben würde. Sie vertritt die Auffaſſung, daß nur die genoſſenſchaftliche Bautätigkeit in enger Verbindung mit der Gemeinde als der Trägerin der Verpflichtung, allen Menſchen eine Nande⸗ Wohnung zu verſchaffen, gemäß des Artikels 155 der Deutſchen Reichs⸗ Verfaſſung, die Löſung der Wohnungsfrage bringen kann, weil nur ſie im⸗ ſtande iſt, geſunde Wohnungs⸗ und Wohnverhältniſſe zu ſchaffen.“ Es be⸗ darf keiner beſonderen Betonung, daß dieſer durchaus einſeitige Standpunkt des Vorſtandes der Mietervereinigung unſere Zuſtimmung nicht finden kann. Wir ſtehen vielmehr nach wie vor auf dem Standpunkt, daß die private Bautätigkeit neben der genoſſenſchaftlichen in jeder Weiſe gefördert werden muß, wenn wir aus der Wohnungsnot herauskommen wollen. Gegen Spekulation und Ausbeutung wird der Mieter auch fernerhin ohne allzugroße Mühe auf geſetzlichem Wege geſchützt werden können. )(Ein Vertretertag der badiſchen Mietervereine, der zur Gründung eines Landesverbandes mit Sitz in Mannheim und Anſchluß an den Reichsverband führte, fand dieſer Tage in Durlach ſtatt. Vorſitzender iſt Hauptlehrer Kamm in Mannheim, Lange Rötterſtraße 84. veranſtaltungen. Theaternachricht. Morgen geht im Nationaltheater Goethes „Egmont“ mit der Muſik von Beethoven in Szene. 5 Mannheimer Quartett! Einem ſeit langem in Mannheim be⸗ ſtehendes Bedürfnis aller Freunde guter Kammermuſik ſind die 4 Herren unſeres Nationaltheater⸗Orcheſters Konzertmeiſter Licco Amar, Walter Kaſpar, Franz Neumaier, Konzertmeiſter Carl Müller entgegengekommen, als ſie ſich entſchloſſen, ſich zu einem Quartett zuſammenzuſchließen. Sie werden als Mannheimer Quartett im Monat Januar bis April an 3 — National⸗Theater Mannheim. Beethoven⸗Gedächtnisfeier. A Eine Vormittagsaufführung vor bedenklich kleinem Hörerkreiſe. ber das war von akuſtiſchem Vorteil, denn nun klang in dem leeren teßeater die Kammermuſik recht voll und rund, namentlich das Sep⸗ Aber auch der Trio⸗Serenade kam dieſer finanzielle Mißerfolg Agute. Wie ſchön und edel klang das Flötenſpiel des Herrn Mar 5 ühler, wie weiß er dem Tone perſönliches Gepräge zu geben, wie liatürlich, geſund und friſch gaben auch die Herren Licco Amar(Vio⸗ me) und Franz Neumeier(Bratſche) ihre Partien! Und man Fbörte einmal die Bratſche als Unterſtimme und unſern Bratſchen⸗ ſtioiſter als feinempfindenden Soliſten. Dazu die ſeltene Ueberein⸗ alan mung der Geſamtauffaſſung, endlich der ſeltene Genuß eines der Hie„ſchwach“ verleumdeten Jugendwerke des Meiſters zu hören. ler, unter den Schätzen unſerer Meiſter, iſt noch manch 85 te Trio⸗ (urenade, als 25. Werk erſchienen, gehört wohl noch der Bonner Zeit um 1792) an, zeigt aber ſchon die Bahn, die zu der ſpäteren, indeſſen hüher gedruckten Trio⸗Serenade für Violine, Bratſche und noloncello geraden Weges hinführt... In eine andere Zeit ver⸗ lalten uns die„Schottiſchen Lieder“, die Beethoven 1814 für einen ugliſchen Verleger ſetzte. Beſtellte Arbeit? Vielleicht. Aber mit Mu Herzen angenommen und mit Geiſt ausgeführt. Fräulein Verta 0 alkin zeigte ſich als durchgebildete Konzertſängerin; ihre muſter⸗ afte Tonbildung und ihre ſeeliſche Kraft des muſfkaliſchen Ausdrucks dewährten ſich namentlich beim„Treuen Johnie. Es verſteht ſich, i die Triobegleitung der Herren Zweig, Amar und Müller N der beſten Harmonie war. Und nun vereinigten ſich die Herren (grar, Neumeier, Müller und Flechſig mit den Bläſern Ernſt Schmidt Klarinette), Lenzer(Fagott) und Schellenberger GHorn) zu dem be⸗ kännten Septett, das dem ſchönen Anfang ein ebenſo gutes Ende inzufügte. Bei ſo viel Gutem und Schönem wird jeder gerne auf ritiſche Betrachtungen verzichten. Aber einen Gedanken darf ich als höchſtperſönlichen— dennoch äußern: unſere Sieben trafen dempo und Ausdruck, Stimmung und Schattierung aus der Empfin⸗ zung muſikaliſcher Seele ſo ſchön und wahr, daß es eine beſondere Freude war, einmal wieder den„alten“ Beethoven ohne alle neuen Rätzchen zu hören. A. Bl. Kunſt und Wiſſen. Beethovenſeier bei Hans und L. Weiller⸗Bruch. Auch das Künſtlerpaar Hans und Lene Weiller⸗Bruch wollte den ſe Geburtstag Veethovens nicht vorübergehen laſſen, ohne mit hren Schülern und einigen Gäſten eine ſchlichte, aber würdig ver⸗ aufene Beethoven⸗Gedenkſtunde zu veranſtalten. Wa eeeeeeee eeet:80h v5lt e ed Sie ſollte, wie Herr Bruch in ſeiner Anſprache hervorhob, der Jugend aufs neue beweiſen, was unſer Meiſter dem deutſchen Volke, der deutſchen Ju⸗ 11 5 gerade in der jetzigen Zeit der Erniedrigung unſeres Vaterlan⸗ es bedeutet. Nach dem Grundſatz: Aus der Jugend für die Jugend, der über der gewiſſermaßen als Motto geſchrieben war, kamen ausſchließlich Werke aus der Jugendperiode Beethovens zu Gehör und zwar zunächſt der erſte Satz der„Frühlingsſonate“ op. 24, für Violine und Klavier, welchen Heinz Scheringer und der jugendliche Walter Bohle, zwei ausgeſprochene Begabungen, ſehr beifallswürdig zu Gehör brachten. Frln. 5 Gudehus bewies in der„Mondſcheinſonate“ eine 0 Technik, Muſikalität und poeſievolles Nachempfinden. Drei Geſänge für Sopran,„Wonne der Wehmut“,„Ich liebe dich“ und„Die Trommel gerührt“ gaben dem Programm eine vollkommene Abwechslung. Frln. Brechter ſang dieſelben, von Herrn Bruch verſtändnisvoll begleitet, mit wohlgebil⸗ deter Stimme und hervorragender Geſtaltungskunſt. In dem Kla⸗ vier⸗Juartett op. 16 aus der Bonner Jugendperiode hatten ſich Frln. Lore Haas, Frln. Gertrud Grshauſen, Hans Mohr mit der hochbegabten Bruchſchülerin Giſela Mohr vereint. Alle waren mit rühmlichem Eifer bei der Sache. Das Zuſammenſpiel war ein ge⸗ ſchloſſenes und die thementragende Stimme trat ſtet⸗ plaſtiſch hervor. Ein beſonderes Lob gebührt der jugendlichen Pianiſtin, die wirklich mit der Reife und dem Feingefühl einer gereiften Spielerin muſi⸗ zierte, namentlich in dem poeſievollen zweiten Satz. F. M. zer 3. Mannheimer Jugendkonzerk. Weihnachtsfreude in den Geſichtern, Weihnachtsfreude im Herzen! Das war der äußere Ein⸗ druck, den man beim Betreten des Harmonieſaales erhielt. Und es war ein beſonderer Vorzug der gutgewählten Vortragsfolge, daß ſie alles Fade, Flache, muſikaliſch Minderwertige fernhielt und nur unſere beſten Meiſter zu Worte kommen ließ. An die Auf⸗ nahmefähigkeit unſerer Kleinen wurden allerdings recht erhebliche Aufgaben geſtellt. Man hätte die fünf Weihnachtslieder von Cor⸗ nelius und die zwei Märchen, die übrigens L. Blankenfeld (anſtelle von Lore Buſch) ſehr anſchaulich und bildhaft klar dem Kindergemüt zu vermitteln wußte, auf das Programm verteilen ſollen, denn das Kind will Abwechslung und kein Einerlei. Lene Heſſe und Lene Weiller⸗Bruch eröffneten das Morgenkonzert mit einer imitatoriſch reizvollen Z3ſätzigen Es⸗dur⸗ Sonate Mozarts und wußten namentlich die Schönheiten des hüb⸗ ſchen Mittelſatzes in klarem, geſchloſſenem, feinausgeglichenen Spiel zu erſchöpfen. Später boten ſie ebenſo erfolgreich eine Melodie von Gluck und ein„Allegretto“ Bocherinis. Gretel Goll ſang von nelius, ſowie die altberühmten Weihnachtsweiſen„Es iſt/ ein Ros' entſprungen“ mit ſchlichtem Empfinden und lebendigem Ausdruck. Käte Fell am Flügel aſſiſtiert, fünf Weihnachtsgeſänge von Cor⸗ In„Variationen“ von F. Chopin bekundete Carola Werner, die begabte Rehbergſchülerin, * e l aee buet a0t Ben. W5 unverkennbare techniſche und muſiealiſche Fortſchritte, ſo daß wir von ihr noch recht Gutes zu erwarten haben. Sämtli Varbtelun en fanden den lebhaften Beifall der reichen jugendlichen Zuhörer. F. M. Im Polsdamer Schauſpielhaus gab es, wie man uns aus Berlin ſchreibt, die Uraufführung eines Spätlings des Bühnen⸗ realismus: des auf eine ſchwankende pfychologiſche Grundlage ge⸗ einaktigen rumäniſchen Volksdramas„Aug um Auge“ von . C. Caragiale, für die deutſche Bühne überſetzt und bearbeitet von Mite Kremnitz. Es handelt ſich um eine Dichtung, die Effekt auf Effekt ſetzt und die neun Jahre lang genährte Rachbegier einer Frau gegen ihren Gatten, den Mörder ihres erſten Mannes, zur Exploſion bringt. Das Werkchen hat beſtenfalls noch Intereſſe als Beitrag zur Kenntnis der rumäniſchen Volksſeele.— Den Be⸗ ſchluß des Abends machte Hermann Kienzls zweiaktiger„harmloſer ſatiriſcher Schwank“„Tante Eulalias Bildnis“, der recht vergnüg⸗ lich gegen Auswüchſe der jüngſten Kunft und Kunſtkritik polemiſiert und, indem er dieſe ad abſurdum führt, zwei Liebende glücklich werden läßt. Das flott dargeſtellte Stück wurde ſehr beifällig auf⸗ genommen und trug dem Verfaſſer eine Anzahl ee 52 4% Das Württ. Inſanterie⸗Regiment Nr. 180 im Weltkrieg. Das Regiment hat ſeinen berufenen Geſchichtſchreiber ge⸗ funden in Oberſt z. D. Viſcher, der vom Herbſt 1915 bis Herbſt 1918 die Geſchicke des Regiments an verantwortlicher Stelle als Regimentskommandeur, miterlebt und mitgeleitet hat, der den Stoff aus den beſten Quellen und aus perſönlicher Erinnerung mühelos beherrſcht und geſtaltet und der mit ganzer Seele an ſeinem alten Regiment hängt. Die Erzählung, erſchienen in der Chr. Belſerſchen Verlagsbuchhandlung in Stuttgart, iſt ſoldatiſch ſchlicht, ohne viel ſchriftſteler ſche Aufmachung u. hebt in großen Zügen das Weſent⸗ liche hervor. Der Leſer begleitet das Regiment von der Mobil⸗ machung an durch die Vogeſenkämpfe nach Nordfrankreich, wo es, abgeſehen von ſeiner zweimaligen Teilnahme an der großen Flan⸗ dernſchlacht im Herbſt 1917, ſein Standquartier bis 1918 hatte. Wer von den alten 180er— und an die wendet ſich der Verfaſſer vor allem— zwiſchen den Zeilen die Bilder ſeiner eigenen Erinnerung leſen kann, der wird den Stolz des Führers über die Leiſtungen ſeines Regiments teilen, wird— trotz allem froh ber⸗ daß er auch mit dabei geweſen iſt, freilich auch den Schmerz es alten Soldaten mitfühlen, darüber, daß es ſchließlich anders kam, als jeder Soldat erwartet hatte. Und in zieſer Erinnerung an gemeinſame Leiden und Freaden des Krieges werden viele, die der Peisdel polttiſch getrennt hat, ſich wieder zuſammenfinden. Be⸗ onders unſerer Jugend aber möge durch ſolche Erzählungen der Eindruck ſich tief einprägen von dem, was deutſche und ſchwäbiſche Männer leiſten konnten und leiſten können, wenn ſie einig ſind und die Schlußmahnung des Verfaſſers nicht vergeſſen: Das Vaterland über alless 4. Seite. Nr. 577. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Miltag ⸗Ausgabe.) Montag, den 20. Dezember 1920 Abenden, an den letzten 2 Abenden unterſtützt von Kapellmeiſter Fritz Zweig und Profeſſor Willy Rehberg, Werke von Beethoven, Mozart, Schubert, Schumann und das Klavierquintett von Dvorak A⸗Dur zu Gehör bringen. Handel und Industrie. Spielplan des National-Theaters Neues Theater 2 2 2 Dez. 5 Vorstellung 8 Vorstellung 3 20..22 B Sieger 7 21. D. 21 D Neu einstudiert: Egmontf6 22..25 AM. Nachm.: Der kleine Muckſ 2 10 J. Abends: Die Entiührung Im Nibelungensaal aus dem Serail 7 Julius Cdesar 7 23..22 C] Foftmanns Erzählungen 6½ 24..24AM. Nachm.: Der kleine Muckſ3 25..25 l. M. Lohengrin 6 Nachm.: Im weiß. Rögl 2½ Abends: Neu einstud.: Der Biberpelz 7 26..26A. Die Zauberſlöte 6 Zwangs einquaitierung 7 27..22 D Der kleine Muck 6 Aus dem Lande. Deulſche Kinderhilfe. Für die deutſche Kinderhilfſe haben größere Veiträge gezeich⸗ net: je 3000 M. der ehemalige Großherzog und Großherzogin Hilda, Prinz Max von Baden und Fürſt zu Leinigen. 1000 M. die ehemalige Großherzogin Luiſe. Ferner haben aufgebracht die Gemeinden Weingarten 3353., Schiltach 3144., Liefelsheim 3000., Durmersheim 2783., Walldürn 2500 M. uſw. Die Sammlungen dauern nur noch bis 25. Dezember. * Adelsheim, 19. Dez. Die gegen den Domänenpächter Karl Güttich auf dem Dörrhof eingeleiteten Strafverfahren wegen Vergehen gegen die wirtſchaftlichen Verordnungen wurden von der Staatsanwaltſchaft Mosbach eingeſtellt. ep. Karlsruhe, 18. Dez. Vor kurzem wurde von einer Re⸗ volte in der evangeliſchen Erziehungsanſtalt„Schwarzacher Hof“ bei Aglaſterhauſen berichtet. Eine amtliche Unterſuchung des Vor⸗ falls ergab Folgendes: An der Auflehnung haben ſich von 121 Zög⸗ lingen 18 beteiligt. Dieſe hatten ihren Plan ſchon ſeit 14 Tagen vorbereitet, als Vorwand diente ihnen die Klage über ſchlechtes Eſſen; eine Dienſtreiſe des Inſpektors gab die günſtige Gelegengeit zur Durchführung des Vorhabens. Der Vorgang ſpielte ſich vor dem Abendeſſen ab und dauerte nur wenige Minuten, nur geringer Sachſchaden wurde angerichtet. Von den 18 entwichenen Zöglingen ſind jetzt die meiſten wieder zurückgebracht. Es ſind größtenteils vorbeſtrafte Burſchen. Einer der Haupträdelsführer war einige Wochen vorher aus dem Gefängnis entlaſſen, wo er wegen Ge⸗ fangenenbefreiung eine Strafe von 6 Monaten verbüßte. Offen gab einer der Beteiligten zu, daß ſie„die Freude am Krach“ zu ihrem Vorgehen beſtimmt habe.— Die Erziehungsanſtalt Schwarzacher Hof iſt ſeit dem Jahre 1915 für Erziehungszwecke ſo aut wie möglich ausgebaut. Durch die Anſtaltsleitung geſchieht auch alles, um den verwahrloſten Burſchen vom 14. bis 20. Lebensſahr eine gute Er⸗ 5 5 und tüchtige berufliche Ausbildung zu gewähren. Aber ein eil unſerer Jugend iſt an zügelloſe Freiheit gewöhnt und derart verwahrloſt, daß die Anſtaltserziehung außerordentlich erſchwert iſt. Anſer Land bedarf dringend einer Anſtalt für ſchwer erziehbare und geiſtig minderwertige Burſchen, da dieſe in den beſtehenden Anſtalten die Erziehungsarbeit ſehr erſchweren. 1 70 Pforzheim, 16. Dez. Vor dem hieſigen Standesamte wurde heute das 1000. Brautpaar getraut. Es erhielt eine Plakette und ein Glückwunſchſchreiben des Stadtrates. In den letzten Jahren vor dem Kriege betrug die Höchſtzahl der Trauungen 700. Immendingen, 16. Dez. Ueber einen angeblichen Mord wird dem„Schwarzwälder“ berichtet, daß man in der Nähe von Fridingen(Oberamt Tuttlingen) an einer tiefen Stelle die 8jährige Marie Schilling von Kolbingen tot aufgefunden hat. Ihre 17⸗ jährige Schweſter Franziska ſteht in Verdacht, das Mädchen vor⸗ ſätzlich an das ſteile und hohe Ufer geführt und hinabgeſtoßen zu haben. Eine endgültige Aufklärung bleibt abzuwarten. * Konſtanz, 16. Dez. Durch Erſchießen hat in Kreuz⸗ lingen der Direktor der Filiale der Schweizeriſchen Kreditanſtalt, Aus der Au, ſeinem Leben ein Ende gemacht. Das Motiv der Tat dürfte Schwermut ſein, denn Direktor Au lebte ſeit dem vor zwei Jahren erfolgten Tode ſeiner Frau ſehr zurückgezogen. Au, durch ſeine Leutſeligkeit bei Angeſtellten und im Geſchäftsverkehr Ean beliebt, war ein ſtrebſamer Beamter, der in der Zeit ſeiner ätigkeit als Direktor der Kreditanſtalt in Kreuzlingen gute Erfolge zu verzeichnen hatte. Er war früher Direktor der Hypothekenbank und der Bodenkreditbank.— Der niedere Waſſerſtand des Rheins hat ein Opfer gefordert. Die Schaffhauſer Seite des Falls, die faſt ganz trocken gelegt iſt, lockt viele Neugierige an. Ein 24lähriger Mann namens Nußbaumer, ging in ſeiner Unvorſichtigkeit zu weit an die Waſſerſtrudel heran, glitſchte auf den mit Algen bewachſenen elsrändern aus und verſchwand in den hinabſchießenden Fluten. er Körper, der im Rheinfallbecken noch einmal auftauchte, konnte noch nicht geborgen werden. Aus der Pfalz. OLudwigshafen, 18. Dez. In der geſtrigen Stadtrats⸗ ſitzung wurde eine Neuregelung der Gehaltsver⸗ hältniſſe der ſtädtiſchen Aushilfsbeamten vorge⸗ nommen. Ebenſo wurde beſchloſſen, die den ſtädtiſchen Beamten und Arbeitern bisher gewährte Beſatzungszulage auch weiterhin aus⸗ zuzahlen. Die Höhe der Beſatzungszulage bewegt ſich in den Gren⸗ zen der ſtaatlichen Beiträge. Da die franzöſiſchen Behörden bei den Schußleuten das Tragen der feldgrauen Uniformen ab 20. Januar 1921 unterſagt haben, iſt die Frage der Erſatzbeſchaffung brennend geworden. Die Schutzmannſchaft hat nun folgenden Vorſchlag ein⸗ gebracht: Die Stadt erhöht für die Zeit vom 1. April 1920 bis April 1921 das bisherige Kleidungsgeld von 300 und 250 Mark auf 1050 Mark, wogegen ſich die Schutzmannſchaft verpflichtet, die neuen Uniformſtücke bis ſpäteſtens 20. Januar 1921 ſelbſt zu beſchaffen. Das Plenum war mit der Regelung einverſtanden. Die Koſten der Neuuniformierung werden ſich auf rund 120 000 Mark belaufen, wofür ein entſprechender Kredit vorgeſehen wurde. Gerichtszeitung. Mannheimer Strafkammer. Schieber nehmen mitunter gewohnheitsmäßig Geſchäfte an, ohne auch nur zu prüfen, wus für eine Ware geſchoben wird. So brachte der Kaufmann Chriſttan Wagner aus Feuerbach, der für die Firma Benz im Wüͤrttembergiſchen Obſt aufkaufte, aber auch ein Nebengeſchäftchen nicht verſchmähte, drei Zentner Lupinen als Perl⸗ kaffee in Verkehr und im Huſch wanderte die Ware durch die Hände einer Reihe von Schiebern, ſodaß der Preis von 12 M. auf 21 M. 50 getrieben wurde. Der wirkliche Wert betrug 150 Mark. Durch den Kettenhandel war der Preis der drei Zentner auf 6450 Mark emporgeklettert. Keiner der Schieber hatte die Ware geſehen. Wie leicht bei ſolchen Geſchäften Geld verdient wird, dafür wurde als Bei⸗ ſpiel erwähnt, daß einer der Beteiligten nur die Botſchaft ausrichtete: Der Kaffee iſt angekommen! Dafür erhielt er 250 Mark: Der Kaffee⸗ exſatz war öbrigens unter der falſchen Flagge„Eiſenteile“ von Mannheim nach Stuttgart geganger. Es wurden verurteilt: Wag⸗ ner zu 3 Mongten und 3000 M. Geldſtrafe, Geſchäftsführer Georg Nuf ak aus Eppingen zu 2 Monoten Gefängnis und 2000 M. Geldſtrafe, Agent Ludwig Buder aus Mainz, Kaufmann Karl Hütten aus Straßburg,'rt Joh. Wollenſchläger aus Mannheim, Kaufmann Sally Hirſch aus Binow und Kaufmann Adolf Fuchs aus Zweibrücken zu je 1000 M. Geldſtrafe. Verteidi⸗ ger: Pfeiffenberger, Pfälzer, Eder. Ein Schieber ganz eigener Art iſt der 19jäh-ige Taglöhner Gg. Debatine alis Reilfngen. Er kaufte, orne Handelserlaub⸗ 1s zu beſiten, im letzten Früt ahr in Hockendeim und Umgegend Tabak und Zigarren auf, bezahlte aber keinen ſeiner Lieferanten. ſondern verlebte das Geld. Seiner„Bekanntſchaft“ ſchaffte er für 3000 M. Kleider an. Das Schöffengericht Schwetzingen verurkeilte ihn zu 1 Jahr Gefängnis Mit ſeiner Berufung gegen dieſes Urteil hatte er den Erfolg, daß die Strafe auf 8 Monate ermäßigt wurde. Friedrich Krupp.-., Essen. Die.-V. genehmigte den Abschluß für das Geschäftsjahz 1919/0. Der der Bilanz beigegebene Bericht des Direk- toriums hebt hervor, daß seit zwei Menschenaltern zum ersten Male in den Kruppschen Werken infolge der Versailler Fest- setzung kein Kriegsgerät hergestellt wurde. Die Umstellung der technischen Werkstätten auf altgewohnte Friedensarbeit und ihre Einstellung auf neue Betriebszweige sei weitergeführt worden. Zechen, Erzgruben und Hütten hätte diese Aenderung Wweniger betroffen. Das Grusonwerk in Magdeburg habe seine alte Tätigkeit wieder aufgenommen und erweitert. Die Germaniawerft baue und überhole Handelsschiffe. Die seiner- zeit aus Kriegsnotwendigkeiten errichteten Bayerischen Geschützwerke Friedr. Krupp, Kommanditgesellschaft in München seien im Laufe des Jahres an die Firma Fritz Neumeyer.-G. in Nürnberg mit Verlust abgestobhen wor- den. In Essen und in seringerem Ausmaß auf den anderegn Werken habe man große Anlagen umbauen und Maschinen- parks umändern oder erneuern müssen, obwohl dies in den Zeiten aufgeblähter Preise übermäßige Aufwendungen er- fordere. Im laufenden Geschäftsjahr seien an neuen Er- zeugungszweigen weiter hinzugekommen: die Herstellung von Papierkalandern, Zahnradgetrieben und ZSpinnmaschinen Auberdem sei der Baggerbau in Vereinbarung mit der Ma- schinenfabrik Buckau.-G. in Magdeburg aufge- nommen worden. Wirtschaftlich befanden sich die neuen Ge- schäftszweige noch im Beginn ihrer Entwicklung. Zur Förde- rung des Absatzes seien in Verbindung mit Freunden errichtet worden: die Krupp- und Fahr-Erntemaschinenvertriebs G. m. b.., Berlin, Krupp- Ernemann- Kinoapparate G. m. b.., Dresden, Kruppsches Verkaufskontor für Motor- Fahrzeuge G. m. b.., Berlin, van Eupen Kraftfahrzeug-Vertriebs-G. m. b. H. u. Co., Essen, und die Vertrieb Kruppscher Kleinmaschi- nen G. m. b. H. in Berlin. Weiterhin hat sich die Firma an der Gründung der Gesellschaft„Devon“ in Rotterdam maß- gebend beteiligt, um die Beschaffung und den Umschlag aus- ländischer Erze zu erleichtern. Durch Vertrag mit dem preußi- schen Staate und dem Herzog von Croy habe die Firma gegen eine beträchtliche Zahlung wenigstens auf einen Teil ihrer Mutungsgerechtsame sich Felderverleihungen sichern können. Die Passauer Graphitwerke.-G. sei mit der Kropfmühl-., an der Krupp stark beteiligt sei, aus betriebstechnischen Grün- den vereinigt worden. Die Zahl der Werksangehörigen hat bei Abschluß des Geschäftsjahres 92 260, davon in Essen allein 49 837, betragen. In der Bilanz stehen auf der Aktivseite Grundeigentum und Werksanlagen nach Abschreibung von 10,4 Mill. A mit 257,2(i. V. 233.1 Mill. 4) zu Buch. Die Vorräte stiegen von 234,6 auf 804.2 Mill.&, die Guthaben für Lieferungen von 87, auf 452,7 Mill. A ͤund die Abschlagszahlungen an Liefetranten von 22,2 auf 36,5 Mill. A. Hingegen sanken Kasse und Reichs- bankguthaben von 15,1 auf 7,6 Mill. 4. Wechsel von 3,3 auf 0,8 Mill.& und Bankguthaben von),1 auf 74.8 Mill. A. Die festverzinslichen Wertpapiere stiegen von 32,1 auf 36,1 Mill.&, andere Wertpapiere und Beteiligungen infolge neuer Erwer- bungen von 27,5 auf 37,7 Mill. A. Auf der Passivseite stehen unverändert Gründ- kapital mit 280 Mill.&. gesetzliche Rücklage mit 25 Mill.&4 und Sonderrücklage mit 10 Mill. A. Der Posten Kriegsschäden und Verluste in Höhe von 25 Mill. A ist weggefallen. Dafür ist nunmehr ein Betrag von 78 Mill. 1 als Gegenposten zur Richtigstellung der Aktivwerte eingesetzt, weil durch die Um- stellung vieler Werkstätten auf die Herstellung von Friedens- material eine große Wertminderung des Gesamtvermögens ein- getreten ist. Die Deckungsbeträge für Schäden und Verpflich- tungen stiegen von 169 auf 23,7 Mill. 4. Das Vermögen der Stiktungen für Wohlfahrtszwecke, das gesondert verwaltet wird, belief sich auf 102 Mill. A, die zeitweiligen Guthaben bei der Firma erhöhten sich von 23,7 auf 62.0 Mill. 1, da in- zwischen mehrere Stiftungen verselbständigt, sind und am 30. Juni manche Mittel zeitweilig nicht anderweit angelegt waren. Die Anleihen stehen(.1 Mill. weniger) noch mit 30,4 Mill. aus, die Guthaben der Werksangehörigen bei der Firma stiegen von 27, auf 34.3 Mill. A, bei der Spareinrichtung blieben sie mit 19.6 Mill. A ungefähr auf der Höhe des Vorzahres. Die Anzahlungen stiegen von 56 Mill. auf 364 Mill. A, weil gegen- wärtig größere Anzahlungen geschäftsüblich sind und weil mäanche Vorkriegsverpflichtungen noch nicht haben abgewickelt werden können. Die„sonstigen Gläubiger“ erhöhten sich von 629 Mill. auf 873 Mill. A. In der Gewinn- und Verlustrechnung beträgt der Betriebsũberschuß 139.0 Mili.& gegenüber 11,7 Mill. 1 im Vorjahr. Die Einnahmen aus Zinsen erhöhten sich von .0 auf 10, Mill. A. die verschiedenen Einnahmen von.3 auf 4. Mill. K. Andererseits stiegen die Ausgaben für Steuern (ohne Umsatzsteuer) von 17.4 auf 36.5 Mill.A, für Angestellten- und Arbeiterversicherung von 125 auf 13.9 Mill.& und für Wohlfahrtsausgaben von 24.3 auf 43,0 Mill. A. Nach Abzug der Ausgaben und des Verlustvortrages, von 92 440„ des Vor- jahres verbleibt somit ein Reingewinn von 79.5 Mill. A. von denen 35 Mill. A für die Sonderrücklage. 20 Mill. A für den Bau von Werkswohnungen, 20 Mill.&A für Wohlfahrts- einrichtungen bestimmt sind. während der Rest auf neue Rech- nung vorgetragen wird. Eine Dividende kommt wiederum nicht zur Verteilung.(Vorige Dividenden: o, o, 10, 12, 12.) * Brauerei- Gesellschaft Eichbaum vorm. Hofmann, Mann- heim. Das Unternehmen schloß im abgelaufenen Geschäfts- jahr mit einem Bruttogewinn von 1 897 631&(536 111) ab. Nach 100 00(75 oο⁰ Abschreibungen und nach Abzug von 2 147 129(272 340) Unkosten und Steuern verbleiben 356 614 Verlust. Die ordentliche Generalver- sammlung genehmigte den Abschluß und beschloß, zur Tilgung des Verlustes den Vortrag in Höhe von 33 205 und 200 000 von dem 300 000 betragenden Spezialreserve- fonds heranzuziehen und 23 408 als Verlust vorzutragen. Nach dem Bericht sind die Gründe für den verlustreichen Ab- schluß in einem völlig ungenügenden Absatz zu suchen. Es werde von außen nach Mannheim gegenwärtig weit mehr Bier eingeführt, als alle Brauereien am Ort überhaupt Bier in Mann- heim absetzen. Die Aussichten für das laufende Jahr seien recht trübe. Baden sei künftig noch mehr auf den Bezug von teuerem ausländischen Malz angewiesen, das ungefähr den drei- fachen Preis als das Inlandsmalz habe. Es sei sogar, wenn nicht gänzlich veränderte Verhältnisse eintreten würden, im laufenden Jahr noch mit einem größeren Verlust zu rechnen. In den Aufsichtsrat wurden Herr Kommerzienrat Frank von der Süddeutschen Disconto-Gesellschaft und Herr Arno Kuhn von der Süddeutschen Bank gewählt. Tuchfabrik Lörrach. Die Gesellschaft erhöht ihr Aktien- kapital von 800 0o00& auf 2 Mill.& und fordert die Aktionäre auf, ihr Bezugsrecht bis spätestens 31. Dezember auszuüben. Von den neuen, für 1920%/1 dividendenberechtigten Aktien wer⸗ den den alten Aktionären 600 o00 im Verhältnis von 4 zu 3 zu 100% angeboten. Die restlichen 600 o00 A sind fest über- nommen. 0 Hasper Eisen- und Stahlwerk, Haspe. Die.-o..-V. ge- nehmigte den Interessengemeinschaftsvertras mit dem Lothringet Hütten, und Bergwerks⸗ verein. Der zweite Gegenstand der Tagesordnung:„An⸗ gebot auf Debernahme des Vermögens der Gesell- schaft im ganzen durch den Lothringer Hütten- und Bers- werlesverein“, wurde von der. Verwaltung zurückgezogen. Der Vorsitzende, Geheimrat Klöckner, begründete die Interessen- gemeinschaft in der Hauptsache mit dem Hinweis, daf durch sie die erheblichen, bei der Kohlenversorgung sich ergebenden nehmigte einstimmig die Dividende von 6%(. V. 40 Schwierigkeiten behoben würden, unter denen Haspe seit Jah- ren zu leiden gehabt habe. Aus der Eisenwirtschaft, Berlin. Im Reichswirtschafts- ministerium ist ein Entwurf für eine Aenderung in der Ver- fassung des Eisenwirtschaftsbundes ausgearbeitet worden. Wie bekannt, hat die Vollversammlung des Eisen- wirtschaftsbundes einstimmig beschlossen, bei den gesetz- gebenden Instanzen eine Umgestaltung seiner Grundlagen zu erwirken. Diese soll dahingehen, daß diese Organisation det Eisenindustrie ein wirklicher Selbstverwaltungskörper und nicht in Abhängigkeit vom Reichswirtschaftsministeriun bleibt, wie dies bis jetzt der Fall ist. Der Entwurf sucht dieser Forderung soweit Rechnung zu tragen, daß auf das Vetorecht des Reichswirtschaftsministers zum Teil Verzicht geleistet wird, dafür allerdings den Verbrauchern und den Endver- brauchern ein stärkerer Einfluß eingeräumt wird. In des Kreisen der Eisenindustrie steht man diesem Entwurf schat! ablehnend gegenüber. Kapitalserhöhung der Schuckert- Gesellschaft und das Recht der Aktionäre. Aus Interessentenkreisen wird ge—⸗ schrieben: Auf der Tagesordnung der.-Oo..-V. am 28. Dez. steht als Punkt 2 die Erhöhung des Grundkapitals um 70 000 Inhaberaktien à 1000 A, mithin um 70 Mill. A, unter Ausschlub des gesetzlichen Bezugsrechts für die jetzigen Aktionäre, wWo- gegen jedoch die neuen Aktien mit 69% Vorzugsdividende aus- gestattet sind und denselben das Recht eingeräumt werden soll, daß sie bei einer Liquidation der Gesellschaft oder bei Kündi⸗ gung mit 113% zurückbezahlt werden. Wenn dieser Vorschlag des Aufsichtsrats angenommen werden würde, dann würden die Rechte der Alt-Aktionäre außerordentlich benachteiligt, Unter Führung des Vermögensschutzvereins, Zentrale Nürn⸗ berg. hat sich eine Oppositionsgruppe gebildet, welche für die Rechte der jetzigen Aktionäre eintritt und vor al)em fordert, daß die Vorzugsaktien den jetzigen Aktionären zum Bezuge angeboten werden und den Vorzugsaktien nur die gleiche Sicherheit sowie die gleiche Dividende gewährt wir wie den Stammanktien. Aktiengesellschaft für Elektrizitäts-Anlagen, Berlin. Der Aufsichtsrat beschloß, der am 30. Dezember stattfindenden Generalversammlung die Verteilung einer Dividende von 69%(%) für das am 30. Juni 1920 abgelaufene Geschäftsjahf vorzuschlagen. Zweifelhaftes Bankinstitut. Vom Zentralverband des Deut- schen Bank- u. Bankiergewerbes wird uns geschrieben: Nach- dem in letzter Zeit schriftliche und telegraphische Börsen tendenzberichte der Berliner Bankfirma Mosse u. Sachs sowohl durch ihren Inhalt als auch durch die Art ihrer Vei- sendung berechtigten Unwillen hervorgerufen haben, glauben wir öffentlich feststellen zu müssen, daß die genannte Firme weder an der Berliner Börse vertreten ist, noch zu del Mitgliedern der Berliner Bedingungsgemein? schaft für den Wertpapierverkehr sowie unseres Verbandes gehört. Neueste Drahtherichte. , München, 20. Dez.(Eig. Drahtb.) L. A. Riedingef Maschinen- und Bronzewarenfabrik, Augsburg. Die.-V. 55 Der Vorsitzende, Generaldirektor Rumpler, teilte mit, durch die gewaltig gesteigerten Ausgaben für Löhne und Ge⸗ hälter, Rohstoffe und Betriebsmittel die finanzielle Lage del Gesellschaft zeitweilig sehr angespannt sei. c. Mülhausen i.., 20. Dez.(Eig. Drahtb.) Der Krach in der Mülhausener Textilindustrie. Der Millionenkrach in del Mülhausener Textilindustrie zieht immer weitele Kreise. Es ist festgestellt worden, daß die in Kꝗnkurs 75 ratene Großfirma Blatt u. Co. den Gläubigern rund 70 Mil. Francs schuldet, von denen zwei Drittel verloren sind. Di Aktien der bei Blatt engagierten Mülhausener Bank sind letzte Woche um 23 7 gefallen. Waren und Märkie. Wormser Warenbörse. In Hülsenfrüchten und Leben mitteln wenig Begehr, Rotklee je nach Qualität 800— 1100, Luzerner Samen 1500—1800 1, Esparsette, geringe Qualität 250„, prima Ware 300 für soo kg. In Heu und Stro wenig Angebot. Erhöhung der sächsischen Kohlenpreise. Zur Beilegung 10 Bergarbeiterstreiks willigte die Reichsregierung ein, vom 1. ab die Preise für die Tonne sächsische Kohle um 15 M. zu er höhen. London, 20. Dez.(Priv.-Tel.) Silber 41 d. Schiffsverkehr. Laut Drahtbericht des Kgl. Holl. Llosd Amsterdam ist der Dampfer„Frisia“ am 18. November New-Orleans abgefahren und am 17. Dezember nachmittags 1 Amsterdam angekommen. — — Wasserstandsbeobachtungen im Monat Dezember — Pegelstatſon vom Datum emerkungen Rbeinf 16 1 16. 17, 18% ee. Sobusterinsei.. 0470.18.18 0½8(13J 0% Abends 2075 Lenl.... 1 ½„ ſie Laehm. 2 Uhe Maxaupu 2792.76 271.72.68 268 Lachm. 7 Uhr Hannheim i 14 ſe ſ Forden e Naing 404%08.36.48 778, 12 Ube ECGÜVFVFVE Lorm. 22 Uhe Köln„„„ ˙.4¹ RMachm. 2 vom Neckar: Unr Hannheim.59.60.57.52.51.46 Vorm 4— Hellbronnge.27].25.22.20.18.19] Vorm- 7 Ostwind, Bedeokt— 110. Wetterausſichten für mehrere Tage im voraus. Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. Bedeckt, Niederſchläge, naßkalt. 5 Meiſt trübe, ziemlich milde, neblig, Niederſchläge. Meiſt trübe, ziemlich milde, Niederſchläge. Wolkig, milde, ſtrichweiſe Nieder“chlag. 21. Dezember: 22. Dezember: 23. Dezember: 24. Dezember: 25. Dezember: Wolkig, milde, ſtrichweiſe Niederſchlag.— — Witterungsbericht. I Saro- frem- Hefste Höohste 19n 1— 1 peratur] Temp. Temp. gemer K 1 batum atan* der den wör⸗ gewöl⸗ 7 Uar facht IUter auf— ina kung mm Grad 6. Grad C. den qm Seduf. ö1K 14. dezember 7578 20 00 25 13 fun bder 15. derember] 759.5—42—46— 20 s Foßnes 18. Dezember 157.—.—84—23 15%, dbegect! 17. Dezember] 572—106—112——.5 1 nebeſſ 18. Dezemher 757.5—.0—56.0 0,2—442 Still nobel 18. derember] 754—98—05 0⁴ 10 u bewölkt 20. Dezember754½½—08—142— 12 1ll 5 Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; ür Feuill ſchald A. Maderno: für Lokales und den übrigen redaktionellen Indalt: 1 1 Schönfelder: für Handel: Dr. A. Nepple; für Anzeigen Karl Aneee Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗A eton· G. m. b.., Mannbeim. E 6. 2 ———— Arztlieh empfoblen bei Dermträgheit. Hamorrhoiden. USerell erhöltlich. A SSZasSSgarssSarrerood 4 Montag, den 20. Dezember 1920. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 577. Das Soziale im Turnen, Spiel und Sport.“) Annemarie Friedheim. Höchſte Leiſtungsfähigkeit des menſchlichen Körpers und Geiſtes, vollendete Harmonie, iſt das Ideal, an deſſen Verwirklichung Tur⸗ nen, Sport und Spiel arbeiten. Leibesübung treiben, ganz gleich welcher Art, heißt daher ein allen Ausübenden gemeinſames Ideal im Herzen tragen, nach körperlicher Vervollkommnung ſtreben, heißt gemeinſame Arbeit leiſten, heißt gleiche Liebe für die Schönhei⸗ ten und Segnungen des Sports und Freude an den Erfolgen empfin⸗ den. In heißem Wettkampf um die Siegeslorbeeren ringen, heißt Kraft an Kraft, Willen an Willen, Können an Können, meſſen, iſt gleiches Denken, Fühlen und Wollen, iſt edelſtes gemeinſames Er⸗ leben! Gemeinſam empfundenes Erlebnis zwingt die fremdeſten Seelen zuſammen, gleiches Streben läßt nach dem Wettkampf Gegner Freunde ſein, läßt die Herzen in treuer Kameradſchaft und Begeiſte⸗ rung glühen und ſprühen und ſchmiedet und ſchweißt ſie zuſammen zu gleichem Geiſt, gleicher Geſinnung, zu ſtahlhartem Trotz gegen feindliche Mächte. Turner⸗ und Sportgeiſt ſchlingt ein feſtes Band um alle Gleich⸗ en, ſie umſchließend zu einer eigenen Gemeinde. Gefeſtigt urch ungeſchriebene, nur unauslöſchlich in ihre Herzen eingegrabene moraliſche und ethiſche Geſetze, zieht wie ein roter Faden durch ihr ganzes Tun der Wahlſpruch: Stähle Deine Kraft und meiſtere Dei⸗ nen Willen verlaß Dich nur auf Dein Können, ſo öffnet ſich Dir jedes Tor zu Freiheit und Glück im Leben. Freiheit und Glück! Sind das nicht Hinge, die jeder ſich wünſcht, und die doch nur einigen Auserwühlten beſchieden zu ſein ſcheinen? Nein, nicht nur Bevorzugten, ſind dieſe höchſten Güter in Wirklichkeit zu⸗ gänglich, ſie ſind weder mit Gold käuflich, noch durch Beſtechung zu Weſen⸗ ſie ſind für alle erreichbar, auf einem für alle gangbaren ege: Denn Leibesübung ſtählt Kraft und Energie, Leibes⸗ übung bringt das kernhafte Bewußtſein, daß Entſchloſſenheit und Ausdauer, wurzelnd in körperlicher Tüchtigkeit, ur⸗ eigenſtes Können, baſierend auf Arbeit und harter, ſelbſt⸗ erzogener Wille keine Hemmungen, noch Hinderniſſe kennen. Leibes⸗ übung ſchafft das Frohgefühl, durch eigene Tatkraft im Leben ſei⸗ zen Mann zu ſtehen, biegt den Rücken nicht krumm vor Reichtum, Titeln und Würden, ſchafft ſtolze, innerſte Unabhängigkeit, Glück und Freiheit, ſchafft höchſte Achtung allein vor höchſter Leiſtung, vor Arbeit! Gilt doch beim Schwung ums Reck nicht ein ge⸗ er Geldbeutel, nur Kraft und Energie, nur ureigenſtes Können. Am Start haben einflußreiche Verwandte keine Stimme, keine„Be⸗ Pibung“ nützt, nur eiſerner Wille entſcheidet den Sieg. Lächerliche hraſen ſind blaues Blut und vornehme Allüren bei e Skifahrt, beim Sprung vom Turm in die naſſe Tiefe, ureigenſter ut allein ſchafft es. Kein auf Macht und 1 pochendes Recht auf evorzugung gilt im Rennachter oder beim fröhlichen Spiel, nur nterordnung unter die Mitruderer und Gleichſtellung mit den Mit⸗ lpielern ermöglicht ein harmoniſches Gelingen.— Ob Mann, ob Weib, ob Arbeiter oder Adliger, oß Straßenfeger, auf ünem Raſen, an ſteilem Felſenhang, auf blitzendem Schnee, in den Krannenden Wellen gilt nur der nackte Menſch, ſind alle eich. Durchwirkt von Leibesübung, erfüllt von Sport⸗ und Turner⸗ geiſt, vermag das Leben, nicht nür jedes einzelnen, nein, eines gan⸗ en Volkes ſich zu wandeln, zu beſſern, zu geſunden. Hinaus aus zaſtengeiſt und Parteigezänk, aus Glaubenshader und Beſitzesneid, hinaus aus dem tiefen Tal allzuwichtig genommener Alltäglichkeit, aus Werkſtattdunſt und Aktenſtaub, aus künſtleriſcher Luſt und hoh⸗ lem Schein, aufwärts zu ſonniger Höhe, zu Licht, Luft, Jugend⸗ ſche, Spannkraft und Frohſinn, zu ſchlichtem, edelſtem Menſchen⸗ m, empor zu des Sozialismus höchſtem Ziel, ſozialem Aus⸗ RMeich führen Turnen, Sport und Spiel! Die ſonnkägigen Fußballweltklämpfe. Odenwaldkreis. Ligaklaſſe. Dem bedeutungsvollſten Sriel des geſtrigen Sonntags, V. f. R.— Waldhof, wohnten wohl 9000 Zuſchauer bei. Mit:1 konnte ſich der Kreismeiſter die Führung in der Tabelle wieder erobern. Wider Erwarten orlos trennten ſich Phönir und Neckarau, während die Feuden⸗ eimer mit:1 gegen Käfertal gewinnen konnten. Einen be⸗ uchtenswerten Sieg errang Spielvereinigung 07 gegen Schwet⸗ ingen mit 21. B. f. R.— Waldhof 123(1: h. Mit rieſiger Spannung ſah die Mannheimer Sportgemeinde dem fuß⸗ daufportniche Ne, 0 Alle übrigen Ligaſpiele fanden bereits lastittags ſtatt, da ſich auch die Spieler die Gelegenheit nicht nehmen ſen wollten, dem Spiele der beiden führenden Mannſchaften beizu⸗ nen. In nicht endenwollenden Scharen ſtrömten die Menſchen zum elt nereiſportplas, bereits um 2 Uhr waren es Tauſende, die das Spiel⸗ d umſäumten. Ueberall wurden die Siegesausſichten erörtert und wohl glatdeunzig Prozent waren die Tips für V. f. Mehr oder weniger wattes Ergebnis für den Platzverein wurde vorausgeſagt,.1 und 32 ren wohl die häufigſten Vorausſagungen. Als aurz vor balb drei Uhr petrat Waldhof das Feld⸗ bald darauf. f. R. ſch Schiedsrichter amtete Herr Niederberger aus Stuttgart, dem La die Gegner wig folgt ſtellten: V. f. R. Benkard; Bürkle, Durler; Wuß, Fe en Auz Breitenbacher, Schmidt, Hool, Gempe, Ulaich. bald of Walter; Lidb, Engelhard: VBauſch., Bauſch Ph., Heit Luſſe Herberger, Schwärzel, Hutter, Skudlarek. Beiderſeits alſo ſtärkſte K0 ſtellung. Nach Anſtoß Waldhof übernehmen dieſe für kurze Zeit das umando, um es dann an VB. f. R. abzutreten. Beiderſeits gehen ſchöne Schniſe knapp darüber, einmal von Hutter, auf der andern Seite von dertertdt. Die Leiſtungen werden ausgeglichener, das Spiel gleichmäßig gteilt. Höger, unſer neuer einheimiſcher Repräſentative, wird von dem komant ſpielenden Aun ſicher gehalten, ſodaß erſterer kaum zur Geltung wehrtt Endlich wird die Spannung gelöſt, einen ſhree von Benkard ge⸗ erſtelen Ball erwiſcht Hutter und erzielt auf prachtvolle Weiſe den wienn Treſſen. V. f. R. legt nun erhöhtes Tempo vor und übernimmt nher die Oberhand, die er bis zum Schluſſe der erſten Spielhälfte nicht faß r abgibt. Der Ausgleich läßt nicht lange auf ſich warten. Hook er⸗ teit einen ihm zugeſpielten Ball, überläuft in raſendem Tempo die Ver⸗ weitaung und von halblinks ſcharf geſchoſſen erzielt er:1. V. f. R. hat idt rbin mehr vom Spiel, vergißt aber das Schießen. Herberger 85 verſchedentlich Glanzleiſtungen in Ballbehandlung und Täuſchen zum Duten, die Zuſammenarbeit des Waldhofſturmes iſt vortrefflich. Viele ſicörüche werden durch Abſeits unterbunden, im übrigen iſt Bürkle ſehr dem Poſten. Waldhof's Hintermannſchaft iſt gagen die früheren Spiele im ſicher, die beiden Vertkeidiger ſäubern die Umgebung ihres Tores amer wieder durch weite befreiende Schläge. Halbzeit. er 15. K. hatte alle Ausſichten, ſchließlich doch noch zu gewinnen, wenn der te Schwäche in ſeiner Mannſchaft erkannt hätte, zumal er während * erſten Halbzeit erfahren hatte, wie gut ſein Gegner in Form iſt. Rulander mußte ſofort in die Verteidigung zurück und Durler als Mittel⸗ ſchler gehen. Inm übrigen mußte die Taktik, die Waſdhof etwas ſpäter be durch Zurücknahme Schwärzels zur Verſtärkung der Läufer⸗ Irle anwandte, ſogleich nach Halbzeit befolgt werden. Daß man zu dieſer N eunntnis nicht gekommen iſt, bleibt unverſtändlich. Die Folge von dieſer nerftie oe war Ueberlaſtung der Läuferreihe durch das brillante Stür⸗ karrlpiel Waldhofs, wozu dann noch grobe Schnitzer der Verteidigung men, von denen einer zum zweiten Tore durch Schwärzel führte. belhnes Erachtens erhielt hier übrigens Schwärzel den Ball in Abſeits⸗ 10—2 Mit dieſem Erfolg Waldhofs war das Spiel entſchieden. Kurz doa ſchießt Hutter durch Fehler der B. f..⸗Verteidigung ein drittes dald Erſt jetzt ſtellt V. f. R. um, Freiländer tauſcht mit Durler, was ſich ld vorteilhaft hemerkbar machte— aber zu ſpät. Waldhof zieht zeitweiſe len⸗ ganze Mannſchaft zurück. Zwei glänzende Chancen werden noch von der Iſchlecht ſpielenden Schmidt ausgelaſſen, an dem Sieg der Waldhöfer, wer urch äußerſten Willen und unfeugſame Energie errungen iſt, iſt nicht Be rale ah in deen Jte Wae fiet icre wird auch in dieſem Jahre Waldhof nicht mehr Aahmen f elſchaft 0 Ein. Wur) Preisauffatz 190 des deutſchen Reichsausſchuſſes für Leibes⸗ den wen. Erhielt im Wettbewerb 1920 um den beſten Werbeaufſatz erſten Preis von 400 Mart. 1 Der dd em Sd ün M. F. C. Phönix— Jußball-VBereinigung Neckarau:0. Aus Anlaß des Treffens V. f. R.— Waldhof trafen ſich obige Mannſchaften ſchon vormittags auf dem Platze an der ÜUhlandſchule vor einer anſehnlichen Beſucherzahl. Unter der glänzenden Leitung des Herrn Knab aus Stuttgart wurde ein bis zum Schlußpfiff in⸗ tereſſanter und ſpannender Kampf geboten. Neckarau hat Anſtoß und hat 928 in den erſten Minuten mehr vom Spiel, doch wuchtige Schläge der Phönix⸗Verteidigung befördern das Leder immer wieder 9 25 Flanke Gärtners von rechts außen ſchießt Zeilfelder haar⸗ charf daneben, der Beifallsſturm der Vereinigungs⸗Anhänger ſieht das heißerſehnte Tor ſchon zu früh fertig! Die Ueberlegenheit der Gäſte hält noch einige Zeit an, wodurch die Phönix⸗Verteidigung reichlich Arbeit bekommt und ſogar zeitweiſe durch Zurücknahme Roths eine Verſtärkung erfahren muß, dann enden mehrere Durch⸗ brüche des Phönixſturmes im Abſeits. Nach ſchönem Durchbruch O. Schönigs auf linksaußen ſchießt Gleiter eine ſichere Sache drüber weg, auch Voit kann auf Vorlage NRoths dem Leder die Richtung nicht geben. Der nochmalige Verſuch führt den Ball hart vors Tor, doch Brucker wehrt trotz großer Bedrängnis mit gewohnter Ruhe ab. Der Platzinhaber drängt auch weiterhin, läßt jedoch die ſchönſten Gelegen⸗ heiten aus. Auf der andern Seite kurzes Paßſpiel des Innentrios, wobei Zeilfelder mit dem Schuß zulange zögert und nur Neckaraus I. ergebnisloſe Ecke erzielen kann. Für die Folge wird der Kampf etwas ausgeglichener aber auch immer lauter und aufgeregter. Neckarau will mit aller Macht zu einem Erfolg gelangen. Was nicht gelingt, wird durch ſcharfes An⸗den⸗Mann gehen erſetzt. Hierin iſt es vor allem wieder Gärtner, der ſich denn auch eine exemplariſche Zurecht⸗ weiſung ſeitens des Schiedsrichters nicht erſparen kann. Phönix verſucht nun mit ſeinem rechten Flügel ſich durchzuſetzen, kann aber auch nichts Zählbares erreichen. Mehrere Schüſſe Voits bleiben an der aufmerkſamen Neckarau⸗Berteidigung hängen, eine prachtvolle Flanke desſelben Spielers fängt Brucker ſicher. Gleich darauf eine brenzliche Sache vor dem Phönix⸗Tor. Der Neckarauer Mittelſtürmer Egner hat ſich durchgeſpielt und gibt nochmal auf den rechten der jetzt in E. Schönig ein unüberwindliches Hindernis findet. Ein Renkontre zwiſchen Gärtner und E. Schönig führt zur Verwarnung beider Spieler, dann Halbzeit. Torlos werden die Seiten gewechſelt. Gleich nach Wiederbeginn iſt Phönix etwas im Vorteil, doch im Großen und Ganzen bietet ſich das gleiche Bild wie in der erſten Halbzeit. Wiederum läßt der Phönix⸗Sturm eine Reihe ſchöner Gelegenheiten unausgenützt und kann nur eine von Wahl verſchuldete Ecke entgegenſtellen, die Brucker mühelos ins Feld zu⸗ rückbefördert. Ueber eine volle Viertelſtunde ſetzt ſich nun Phönix in Neckarau's Spielfeldhälfte feſt, ohne etwas daraus zu profi⸗ tieren. Eine ſchöne Flanke O. Schönig's köpft Gleiter zur 2. Ecke für Phönix, die wieder nichts einbringt. Neckarau macht ſich auch wieder frei, um mit äußerſter Anſpannung aller Kräfte das Ringen für ſich zu entſcheiden. Flanke Gärtners ſtreicht eben übers Netz, als Hügel zu verſchiedenen Malen Gelegenheit bekommt, rettend einzugreifen. Die zahlreichen meiſt mit einem aufgeregten Geſchrei vorgetragenen Angriffe der Neckarauer zerſchellen an der guten Phönix⸗Verteidigung, Gärtner des öfteren darob nahezu verzwei⸗ felt und ſchier untröſtlich! Einen Prachtſchuß Zeilfelders hält Hüge! im Knieen. Noch einige Male werden hüben wie drüben ſogenannte totſichere Chancen verſiebt. bei Phönix Gleiter eine Flanke Voits zu ſanft Brucker in die Hände ſchiebt und Voit eine ſteben Flanke Schweitzers nicht verwerten kann, verpaßt Egner freiſtehend vorm Tor eine Flanke von Linksaußen. Jede Partei erzielt noch eine Ecke, aus denen ſich aber auch nichts ergibt. Beiderſeits will abſolut nichts glücken, das tückiſche Leder iſt heute beim beſten Willen nicht zu bewegen, ſeinen Weg ins Tor zu finden. Endlich gegen Schluß aber ſcheint Fortuna etwas mit den Neckarauern zu lächeln: ein ſchön vorgebrachter Angriff des rechten Flügels, Schuß Gärtners, doch— die Latte erweiſt ſich als Retter in der Not! In der letzten Minute leiſtet ſich E. Schönig noch ſchnell eine Kiſte, Gärtners Schuß landet— hinter dem Netz!— Torlos trennen ſich die beiden Gegner nach einem mit größter Erbitterung geführten Ringen und teilen ſich damit redlich in die Punkte. Dem Spiel⸗ 5 und der Mehrchancen nach hätte Phönix Sieger bleiben müſſen. Bei Phönix will es im Sturm noch gar nicht klappen. O. Schönig auf Linksaußen verdarb nichts, doch wären bei ihm als Mittelſtürmer ſicher Tore erzielt worden, dafür bürgt uns ſein Schießtalent. Gleiter ließ dies als Mittelſtürmer nur zu ſehr ver⸗ miſſen, während Roth als rechter Verbindungsſtürmer ganz ver⸗ ſagte und dem Tempo gegen Schluß nicht mehr gewachſen ſchien. Von Gutfleiſch auf halblinks ſah man gleichfalls nichts Erwähnens⸗ wertes, Voit dagegen gab ſich redlich Mühe. Obgleich ſich hönix wacker hielt, wurde dabei ganz außer Acht gelaſſen, daß Erfolge doch immer nur bei geſundem Schußvermögen eines jeden einzelnen Stür⸗ mers und aus allen Lagen erzielt werden können, aber daran man⸗ gelt es eben am meiſten. Aus der Läuferreihe ſind wieder Deſch⸗ ner und ganz beſonders Schweitzer lobend zu erwähnen. Schweitzer übertrifft ſich mit jedem Spiel ſelbſt und erwies ſich oft als Retter in bedrängter Lage. Scherer mäßig. Die Verteidi⸗ gung mit E. Schönig und Luüdwig und Hügel im Tor wieder ausgezeichnet. Auch Neckarau's Sturm krankte an dem gleichen Uebel, ſich nicht die nötige Durchſchlagskraft verſchaffen zu können. Es fehlt eben hier immer noch der richtige Sturmführer, Egner vermag dieſen Poſten nicht lückenlos auszufüllen. Sein halbrechter Neben⸗ mann Zeilfelder, der gefürchtete Torſchütze der Mannſchaft, kam nicht recht zur Geltung, man hatte ſtets für die nötige Abdeckung geſorgt!(ärtner auf Rechtsaußen war in ſeinen Leiſtungen gut, doch ſucht er dieſen durch ſein körperlich oft maſſives Spiel immer noch einen beſonderen Nachdruck zu verleihen, was ihm ſchon manche Rüge— leider bis jetzt ohne Erfolg— eingebracht hat. Arnold hafblinks und der Linksaußen ſowie die Läuferreihe konnten gefallen, in 5 Gaſt wieder in gewohnter Form. Die Verteidigung Wahl⸗Broſe und der Torwächter Brucker ſtan⸗ den der Phönix⸗Verteidigung in nichts nach; bei Wahl ſcheint das ſtändige eintönige Zurufen nicht nur überflüſſig zu ſein, ſondern wirkt auf die Dauer auch auf die Nerven nicht nur ſeiner Mit⸗ ſpieler, ſondern auch der Zuſchaue. B. Sportkluh 1910 Je[— Verein für Turn- und RNaſen⸗ ſpork Jeudenheim:3.(Halbzeit:). Feudenheim, das zwei neue Leute ausprobierte, gab nom Be⸗ ginn des Spieles bis zum das Tempo an. Techniſche Fein⸗ heiten wurden herzlich wenig geboten, da das Spiel ziemlich maſſir war und der Schledsrichter ſich nicht die richtige Autorität ver⸗ ſchaffen konnte. um diez 5 unterbinden. Gleich in den erſten Minuten jagte der Mittel türmer Feudenheims einen ſcharfen Schuß dem gegneriſchen Torwächter, zwiſchen den Armen am Kopfe vorbei ins Netz. Die eigenartige Konſtruktion der Käferthaler Tore ließ den Ball jedoch wie eine Sprungfeder herausſchnellen, ſodaß es dem Schiedsrichter batenngz daß ein einwandfreies Tor erzielt war. Die gat Käferthaler Verteidigung konnte jedoch nicht ver⸗ bindern, daß der Rechtsaußen Feudenheims nach ſchöner Vorlage den Ball in die rechte Torecke plazierte. Bei dieſem Stande ging es in die Pauſe. Eine Viertelſtunde nach Wiederbeginn erhöhte der Mittelſtürmer FJeudenheims durch plötzlichen Schuß die Torzahl auf zwei. Damit ſchien ſich Feudenheim zufrieden zu geben, bis es Käferthal gelang, bei einem vereinzelten Durchbruch aus einem Ge⸗ ae das Reſultat auf.1 zu ſtellen. Nun ſetzte Feuden⸗ eim Voll Zanzen iit zu verteidigen Troßden erzielte der Mittel⸗ ſtürmer Fud! heims nach viermaliger Abwehr ein weiteres Tor, denien ſeiner Mepnſchaft wint webr in Froco ſtellond. Dos Reſultat entſpricht nicht 207 6 Neben ie Torſtangen verſchiendenemale Hinderniſſe erfolgreicher Torſchüſſe. 0 6 0 1 7 3. Mannſchaft von Käferihall trat nicht an. 4. Mann⸗ aft:8. fauf, ſo daß ſich Käferthal gezwungen ſah, mit der Weitere Ergebniſſe: Rheinkreis: Pfalzbezirk: Phönix Ludwigshafen—.⸗V. Frankenthal:1(:), Sportelub Pirmaſens— Fußballelub Pirmaſens J: 3, V. f. R. Kaiſerslautern— L..⸗G. 1903 Ludwigshafen 23 2, Sport⸗ klub 1904 Ludwigshafen—.⸗V. Kaiſerslautern 4: 1, Speyer— Pfalz Ludwigshafen:0. Saarbeziek: Saar Saarbrücken—.⸗V. Bur⸗ bach 1: 1, Boruſſia Neukirchen— Kreuznach 1902 6: 0,.⸗V. Saarbrücken — Sp.⸗V. Sulzbach:0, Trier— Völklingen:0, Oberſtein— Kreuznach 1907:1. 5 Bezirk Heſſen: Sp.V. Wiesbaden— Germania Wiesbaden:0, Wormatia Worms— Sp.⸗V. Mainz 2: 2, Alemannia Griesheim— Kaſtel :1, T. u. Sp.⸗Gemeinde Höchſt— Alemannia Worms 2: 2, Union Witz⸗ hauſen—.⸗V. Biebrich:1. Südweſtkreis: Sportklub Freiburg—.⸗C. Mühlburg:1, Phönix— V. f. R. Pforzheim 6: 2, Karlsruher.⸗V.—.⸗V. Kehl:1. Nordmainkreis: V. f. R. Ffm.— Seckbach:1, Hanau 94— F..⸗V. Ffm.:3, Germania Ffm.— Germania Rückingen:1, 7 Eintracht Ffm. 2: 0, Viktoria Aſchaffenburg— Sportfreunde m. 1 Württemderg: Sportfr. Stgt.— Kickers Stuttgart:0, V. f. B. Stgt.—.⸗V. Zuffenhauſen 6: 1, V. f. R. Heilbronn— Sp. Cannſtatt 5: 0, Sportklub Stgt.— Vereinigung Feuerbach:1. Südbayern: T. u. Sp. 1860 München— Bayern München:1, Arnim München— Teutonia München 2— 1, Wacker München— Sportfr. München:0, Turnverein Augsburg— B. C. Augsburg:1. Nordbayern: Kickers Würzburg— Kitzingen:1, 1..⸗C. Nürnberg—.⸗V. 1860 Fürth:2, Spielv. Fürth—.⸗C. Bamberg :0,.⸗V. 1846—.⸗T.⸗V. Fürth:0. Südmainkreis: Kickers Offenbach— Sportklub Bürgel 0: 0, Germania Bieber— Viktoria Iſenburg:1, Union Niederrad—.⸗V. Henſenſtamm:0, V. f. R. Offenbach— Sprendlingen 3: 1,.⸗V. Iſenburg—.⸗V. Offenbach:0. 5 Allgemeines. dra. Jorlbildungslehrgänge im Reich. Die Hochſchule für Leibesübungen beabſichtigt im Jahre 1921 im Verein mit dem Reichsausſchuß für Leibesübungen und den Vervänden die Veran⸗ ſtaltung von 50 Fortbildungslehrgängen im Reiche. Der ſoeben erſchienene Plan, der noch ergänzt und al geändert wer⸗ den kann, ſieht fa 12 Gruppen vor: Gruppe 1 vom 18. bis 30. April: Bielefeld, e Rudern), Magdeburg, Gruppe 2 vom 2. bis 14. Mai: Bochum, Wetzlar, Oppeln, Braunſchweig. Gruppe 3 vom 23. Mai bis 4. Juni: Aachen, Danzi reslau, Hanndver. Gruppe 4 vom 6. bis 18. Juni: Köln, Lübeck, Beuthen, Kaſſel. Gruppe 5 vom 20. Juni bis 2. Juli: Bonn, Lübeck, Gör⸗ litz, Frankfurt. Gruppe 6 vom 4. bis 16. Juli- Coblenz, Roſtock, Leipzig, Mannheim. Gruppe 7 vom 18. bis 30. Juli: Trier, Stettin, Chemnitz, Ulm. Gruppe 8 vom 1. bis 13. Auguſt: Saar⸗ brücken, Kiel, Eisleben, Konſtanz. Gruppe 9 vom 15. bis 27. Aug.: Kaiſerslautern, Bremen, Halle, Tübingen, Gelſenkirchen. Gruppe 10 vom 29 bis 10. September: Ludwigshafen, Oldenburg, Erfurt, Augsburg, Düſſeldorf Gruppe 11 vom 12. bis 24. September: Neuſtadt, Wilhelmshaven, Hildburghauſen, Regens⸗ burg, Duisburg. Gruppe 12 Mainz, Königsberg, Eiſenach, Wien, Witken. Für die Lehrgänge im Reich ſtellt der D. R. A. den Leiter zugleich Hauptlehrer(Bildendes Turnen, Leichtathletik, Spiele). Die übrigen Lehrkräfte ſtellt der Ortsverband bezw. der mit der Durch⸗ führung betraute Verein. Koſten der Entſendung uſw. des Haupt⸗ lehrers trägt vorausſichtlich der D. R. A. Dieſer iſt auf Rechnung des Veranſtalters unterzubringen und zu verpflegen, ebenſo gehen die etwaigen Koſten für weitere Lehrer auf Rechnung des Veran⸗ ſtalters am Ort. Höchſtzahl der Teilnehmer 30. Pferdeſport. sr. Jaſt 10 Millionen Mark und 642 Ehrenpreiſe ſind in dieſem Jahre auf den deutſchen Trabrenntagen zur Verteilung gekommen. Insgeſamt waren es 32 Vereine, die 9 876 000 M. an Preiſen gaben, durch welche Summe der große Aufſchwung des Trabrennſports in Deutſchland aufs beſte beleuchtet wird. An der Spitze ſtehen die beiden Berliner Vereine Mariendorf und Ruhleben mit 2 367 000., bezw. 2 187 000 Mark. Dann folgen der Altonaer Rennklub mit 1758 000., Trabrenngeſellſchaft Hamburg⸗Farmſen mit 1 456 000 Mark und München⸗Daglfing mit 822 000 M. sr. Verkäufe von Rennpferden. Deficit, der ſehr nützliche Hengſt der Frau G. Woltmann, wurde von dieſer an Herrn A. Weber verkauft, der den Sunſtar⸗Sohn in ſeinem Geſtüt Nonnenhof als Deckhengſt aufſtellen wird.— Herr F. v. Zobeltitz gab Peredur an Herrn v. Kalkſtein ab. Steinberger wurde von Herrn Stahl an Prinz Pleß verkauft. Herr E. Suckow erwarb von Herrn Orberg Kommando, Draufgänger und Pionierſie'g. Wotan ging aus dem Beſitz des Herrn Gies in den Beſitz des Herrn M. Schneider über. Graf Pethuſy⸗Huc kaufte von Herrn Linſert Denk⸗ münze und Herr Schlutius von Herrn M. Burg den alten Sorapis Audern. „ dra. Ruder ⸗Lehrgänge 1921. Ddie Deutſche Hochſchule für Leibesübungen wird gemeinſam mit dem Deutſchen Ruder⸗Verband im nächſten Jahre wenigſtens drei Lehrgänge veranſtalten. Der erſte findet in der zweiten Hälfte des März in dem ſüdweſtdeutſchen Ruder⸗Zentrum Heidelberg⸗Mannheigm⸗ Ludwigshafen ſtatt Als Lehrer ſind eine Reihe bekannter Ruderfachleute gewonnen. Der zweite Lehrgang wird im April und der dritte im Auguſt in Berlin abgehalten werden. Dem Pfalzgau der 8 Dauerrudervereine trat au der Ruderverein„Rhenania“ in Germersheim bei, ſoda der Verband jetzt Ruderklubs aus Ludwigshafen, Frankentha Speyer und Germersheim umfaßt. Im Auguſt 1921 ſoll das nächſte pfälziſche Dauerrudern ſtattfinden. Auch ein Altherren⸗Vierer für Ruderer über 30 Jahre wird ausgeſchrieben. Schach. sr. Berliner Schachturnier. Am Mittwoch abend wurde im Berliner Kerkaupalaſt die Schlußrunde des internatlonalen Schach⸗ turniers geſpieit, die die endgültige Plazierung der Teilnehmer brachte. Das Endergebnis iſt: 1. Breyer 6˙½ Punkte, 2. Bogol⸗ juboff 5½ Punkte, 2. Tartakower 5/½ Punkte, 4. Reti 5 Punkte, 5. Mieſes%½ Punkte, 5. Parraſch 4½ Punkte, 6. Sämiſch 3½ Punkte, 7. Leonhardt 3 Punkte, 8. Spielmann 2½ Punkte. Fußball. sr. Oxford—Cambridge. Nachdem die Univerſität Oxford be⸗ reits kürzlich im Rugbyſpiel geſiegt hatte, war ſie nunmehr auch mit 2: 1 im Fußballſpiel Sieger 8 en ihren alten Gegner. Das Treffen fand auf dem Platze der der ſtatt. Naſenſpiele. sr. Die Spiele um die Kreismeiſterſchaften der Deutſchen Kreſſen ft im Schlagball ſind jetzt mit Ausnahme in den drei Kreiſen Oſtpreußen, Pommern und Thüringen, in denen dieſe Spielmeiſterſcha ten überhaupt noch nicht ausgetragen worden ſind, beendet. Die Kreismeiſterſchaften errangen in Schleſien: Männer⸗ Turnperein Friedenshütte, e Charlottenburger Turn⸗ gemeinde, Provinz Sachſen: Seminar. Turnverein Oſterburg, Kreis Norden: Hanſa⸗Hamburg, Kreis Niederſachſen und Frieſen: Ar⸗ berger Turnverein„Gut Heil“. Propinz Hannover: Ricklinger Turnverein, Oberweſerkreis: Turn⸗ und Sportverein Einbeck, Pro⸗ vinz Weſtfalen: Turngemeinde Bielefeld, Rheinland: Mülheimer Turnverein Mittelrheinkreis- Wartburgverein Frankfurt a.., Baden: Männerturnverein Karlsruhe, Schwaben: Turnverein Ulm, Bayern: Männerturnverein München, Freiſtaat Sachſen: Turnluſt Dresden, Pfalz. Fußballklub Frankenthal. Winkerſport. Der Winterſportverein Triberg hat ſoeben ſein Winterprograrem herausgegeben, Schiwettlauf, Rodel⸗ und eee wechſeln 5 Reihenfo e ab. Vom 26. bis 31. Dezember und 1. bis 6. Jannar finden Skikurſe unter Leitung bewährter Lehrkräfte ſtatt. Für den Neufahrs⸗ tag iſt das Rodel wettrennen um die Meiſterſchaft von Baden auf der berühmten Hofwaldrodelbahn vorgeſeben. Der 18. Jannar gehört dem Bobrennen auf der Sterenbergbobbahn, der ei igen Kunſtbobſleigg⸗ bahn Südweſtdeutſchlands. Programme zu allen Veronfiaffungen ſird koſtenfrei vom Winterſportverein Triberg erhältlich. — K56 eeee Montag, den 20. Dezember 1920 —— Nachruf. Am 18. ds. Mts. verschied unerwartet nach langem, schweren Leiden Herr Otto Oramlich Reg.-Assistent beim Versorgungsamt Mannheim, Statt besonderer Anzeige. Todes-Anzeige. Freupden und Bekannten die schmerzliche geliebter Mann, unser treubesorgter Vater, Bruder, und Onkel Michae nach schwerem Leiden im 61. Lebensjahre sanft verscliieden ist. MANNHEIM, Frankfurt a.., Pforzheim. O 7, 25 Nachricht, daß mein Großvater, Schwager Wir verlieren in dem Verblichenen einen liebens- würdigen Kollegen von vorbildlicher Pilichttreue und vor- nehmen Charaktereigenschaften, dem wir stets ein ehren- des Andenken bewahren werden. 14660 le Leitung. lie Beamtenschafr und die Aagestelltenschaft des hersorgungsamtz Mannbeim. 8 10 3, 4..3, 4. Sroſle Verstelgerung! Am Dienstag, den 21. Dezember und Mitt⸗ woch, den 22. Dezember jeweils vormittags von 10—12 und nachmittags —2 2 Uhr anſangern verſteigere in me Lokal 9963 In tiefer Trauer: Auguste Wertheimer geb. Wolff Richard Wertheimer Walter N. Schmidt und Frau Lilly geb. Wertheimer Jos. Alfred Bloch und Frau Else geb. Wertheimer Ludwig Hirschmann und Frau Mary geb. Wertheimer. Beerdigung in Mannheim, vom israelitischen Friedhofe, Dienstag, 21. Dezbr., vormittags 11 Uhr.— Beileidsbesuche dankend verbeten. 14674 Todes-Anzeige. Nach einem arbeitsreichen Leben ist im Alter von 74 Jahren unser lieber Vater, Schwiegervater und Großvater, Herr Karl Grissmann Bildhauermeister am Sonntag verschieden In tiefer Trauer: Die Kinder und Enkel. Die Beerdigung findet in Munden- 0 1 heim am Diensſag, den 21. Dezbr. 1920, nachmittag: Möbel 45 nachmittags 3 Uhr(deutsche Zeit) von Art, darunter 1 Schlaf zimmer, 1 ſchöne Goe. nitur, Spiegel,——— Nippfachen, Oelgemäl 1 Flügel, 1 Klavier, Fahrrad, 1 Partie 5 ſchicklichkeits ⸗ Automale kl. Drehorgeln mit Noten und ſonſtige Muſikappa⸗ rate, Haus⸗ und Küchen⸗ geräte, Kleider und an deres mehr. 1 M. Arnold. Auktionaggig Taxator, O3, 4. Saee 1 Paar gutfe vernickell⸗ Schlittschuhe! Nr. 27 gegen kleinere tauſchen geſucht verkaufen. G 7. 20. Jagd. Her,, verträglich. frakter, ſucht Betenne gung od. Uebernah einer günſtig gelegen 3. 4 eine Poclte Herrenſtoffe, Weihnachtskerzen, Ziga⸗ retten. Ferner am Dienstag 14676 der Friedhofkapelle statt. Aufwendungen für Blumenspenden bittet man nicht zu machen und die hierfür ge- dachten Beträge im Sinne des Verstorbenen der Kinderhilfsspende zuzuweisen MannzeimerLiedertafel Todes-Anzeige. Unser lieber Sangesbruder, Herr Tubalt dehmedgrer ist am 18. ds. Mits. nach längerem Leiden verstorben. Der Entschlafene war ein treuer An- hänger unserer Liedertafel und in seinen Freunden und Bekannten die traurige Mitteilung, dass der Gründer 14670 und Seniorchef unseres Hauses Herr Michael Wert nach längerem Leiden im 61. Lebensjahre in Frankfurt a. M. am 17. ds. Mts. verschieden ist. Mit rastloser Arbeitsfreudigkeit verband er weitschauenden Blick für die Entwicklung unserer Firma, die in erster Linie ihm ihr Aufblühen verdankt. Sein Andenken bleibt unvergessen. Leopold Wertheimer& Söhne Zigarren-Fabriken esunden Jagen ein pflichteifriger bote Sänger. 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