wald⸗ unker häfts 19¹ 5 l0 0 ſe nn 1029 1 1920.— Nr. 383. Boig zzyreite? In Rannheim n. unge g ene Begcdez- Sinn. Kengternt fe d ga. e e e ee 84 t* t—4* a e 1. B. u. Nr. 1 afen a. R3.— — Hargbem alndef zvrecher 84—284 0 in Mannheim: Neckarſtadt: Waldhofſtr. 6.— Fern Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Die Enlwaffnungsnole. Die Lage bleibt geſpannk. Berfin, 30. Dezbr.(Von unſerm Berliner Büro.) Ein Gerücht hat wiſſen wollen, daß wegen der Ententenoten alle von Berlin abweſenden Reichsminiſter zurückberufen wurden und heute früh eine Sitzung des geſamten Kabinetts ſtattge⸗ funden hätte. Das trifft nicht zu, ebenſowenig wie die andere Meldung, daß der Ausſchuß für auswärtige Angelegenheiten unmittelbar nach Neujahr zuſammentreten ſoll. Die Dinge liegen vielmehr ſo: über die Polizeinote, die übrigens bereits im Laufe des heutigen Tages veröffentlicht werden ſoll, wird zurzeit verhandelt. In ein entſcheidendes Stadium werden die Verhandlungen freilich erſt rücken, wenn Herr Nollet aus Paris zurückgekehrt iſt. Die Lage bleibt, wir ſagten das geſtern ſchon, natürlich geſpannt, umſomehr als die verſchiedenen Kommiſſionen, mit denen die Entente Deutſchland geſegnet hat, pfychologiſch das begreifliche Beſtre⸗ ben haben werden, gerade jetzt bei der Jahresbilanz beſonde⸗ ren Eifer zu zeigen. Auf allerlei Schikanen kann man alſo gefaßt ſein und iſt man nun auch in den Kreiſen der Regie⸗ rung gefaßt. Das unerfreulichſte iſt dabei die völlige Un⸗ überſichtlichkeit der gegneriſchen Politit. Es gehen hier ganz unvereinbare Tendenzen durcheinander. Auf der einen Seite verſucht man es mit Gewalt, auf der an⸗ deren ſcheint man ſich, wie ja erſt jetzt wieder in Brüſſel, auf Ummegen zur Verſtändigung bereit zu finden. Eines ver⸗ trägt ſich ſchlechterdings nicht mit dem anderen und es wäre ſchon ein Vorril, wenn wir bei den jetzigen Verhandlungen Klarheit über die eigentlichen Ziele und Abſichten der Entente gewännen. Der„Vorwärts“ und die„Freiheit Deutſcher Wide:ſpruch gegen unberechligte Forderungen. Berän, 30. Dez.(WB.) Der Temps beſpricht in einem von der„Voſſ. Zeitung“ übernommenen Leitartikel die Schritte, welche die deutſche Regierung während der Weih⸗ nachtstage in der Frage der neuen Polizeinote des Generals Nollet unternommen hat. Er will den Anſchein er⸗ wecken, als ob das Auswärtige Amt bei dieſer Gelegenheit verſucht hätte, die Wiedergutmachung von einem Verzicht Frankreichs auf die Durchführung der Abrüſtung abhängig zu machen. Die Darſtellung iſt falſch. Die deutſche Regtierung denkt nicht daran, ſich der ihr im Vertrage von Verſailles und den anſchließenden Abmachungen auferlegten Abrüſtungsbedingun⸗ gen zu entziehen. Etwas ganz anderes iſt es, wenn ſie auf dem ihr in den Verträgen von Verſailles, Boulogne und Spa zugeſtandenen Rechte beſteht, Deutſchland die zur Auf⸗ rechterhaltung der Ruhe und Ordnung geeignete Polizei zu ſichern, und wenn ſie dies gegenüber den unberechtig ⸗ len Forderungen der Kontrollkommiſſion mit dem Hin⸗ weis darauf verteidigt, daß die Politik der Verſtändi⸗ gung über die Wiedergutmachungsfrage nicht im Einklang ſteht mit einer Politik, die das deutſche Volk einer neuen ſchweren Beunruhigung ausſetzen müßte. Anwälle der Enkente. efallen ſich am Mittwoch abend in Meldungen, die eine ſcharf ablehnende Antwort der Entente auf die deutſche Entwaffnungsnote be⸗ glich Bayerns und Oſtpreußens in Ausſicht ſtellen. Dieſer ſarm des„Temps“ beweiſt— was wir im übrigen auch ohnedies wiſſen— daß Frankreich in der e nach wie vor Deutſchland ee den allerſchärfſten Sta unkt vertritt. Die letzten Noten des Generals Nollet waren ja auch ganz in dieſem Sinne gehalten. Trotzdem wollen wir zunächſt noch abwarten, ob die Entente wirklich auch hier wieder nach der franzöſiſchen Pfeife tanzt und mit einem ab⸗ ſolut wehrloſen Deutſchland ſich ſelbſt der bolſchewiſtiſchen Ge⸗ fahr ausſetzt. Sollte es dazu kommen, ſo würde die ſozialdemokratiſche Preſſe und namentlich den„Vorwärts“ und die„Freiheit“ der Vorwurf treffen, daß ſie auch hier wieder der Entente in die Hand gearbeitet haben. Durch die Meldung, die die bei⸗ den Blätter am Mittwoch abend bringen, dpiſe ein unver⸗ kennbarer Ton des Triumphes. Wahrlich, dieſe ſozialdemo⸗ kratiſchen Anwälte des Entente⸗Militarismus werden doch durch keine Erfahrung klug. Entwaffnung un d Wiedergutmachung. Paris, 30. Dez.(WB.) Nach dem Petit Pariſien ver⸗ tritt man im Eliſee folgende Anſicht: Frankreich kann ſich nicht vor die Alternative„Entwaffnung oder Reparation“ ſtellen laſſen. Beide müßten erfolgen. Man könne nicht an⸗ nehmen, daß Llond anders denke; er habe ſich in Spa ſpeziell für die Enkwaffnung intereſſiert. Uebrigens habe die Botſchafterkonferenz die interalliierte Militärkom⸗ miſſion in Verſa lles aufgefordert, einen Bericht über den Stand der Entwoffnung zu unterbreiten. Dieſer Vericht ſoll noch vor dem 31. 12. fertiggeſtellt werden. Die Dauer der Beſetzung. Berlin, 30. Dez.(WB.) Die Deutſche Allge⸗ meine Zeitung ſchreibt! Nicht zum erſten Male wurde bei der letzten außerpolitiſchen Debatte in der franzöſi⸗ chen Kammer verſucht, die zeitliche Begrenzung er auf Grund des Friedensvertrages von der Entente in Anſpruch genommenen Beſatzungsſtreitträfte in Frage zu ſtellen. Bei der Beantworkung der Rheiniands⸗ Atterpellation in der Reichstagsſitzung vom 6. November gahm der Reichsminiſter Koch Veranlaſſung, ſich zu einem ähnlichen Verſuch zu äußern. Die damaligen Ausführungen der Reichsregierung gelten noch heute unner⸗ Preiſe Badiſche Neueſte Nachrichten Das Blall des Zürgerlums. Ein neues Jahr hebt an, das dritte nach der Revolution, deren ausgeſprochener Zweck es war, das Bürgertum aus ſeiner hiſto⸗ riſchen Stellung zu verdrängen. Mit dieſer Aufgabe iſt ſie geſcheitert. Demokratie und Marxiſtiſcher Sozialismus haben ſich das Vertrauen des deutſchen Volkes nicht zu erringen vermocht. Ihre Leiſtungen ſind weit hinter ihren Verſprechungen zurückgeblieben. Weil ſie die Schäden der Zeit nicht heilen konnten, aber die Leiden noch ver⸗ ſchlimmert hoben, haben ſie die alten hiſtoriſchen Mächte, die das Reich aufgebaut hatten, nicht in dem Maße entwurzelt, wie ſie gehofft hatten, vor allem nicht das deutſche Bürgerkum. Es hat am 6. Juni be⸗ wieſen, daß es noch Saft und Kraft genug beſitzt, um ſich nicht einfach bei Seite ſchieben zu laſſen. In den Preußenwahlen des kommenden Jahres wird es vollends ſeine wirtſchaftliche, kulturelle und politiſche Stellung zurückgewinnen. In Nürnberg hat der Abgeordnete Streſe⸗ mann geſagt:„Nicht die Sozialdemokratie, ſondern das Bürgertum führt in Deutſchland“. Es kann ſich dieſe Führung nur ſichern durch die ſtärkſte Waffe im heutigen geiſtigen Kampf, eine zur höchſten Leiſtungsfähigkeit gebrachte Preſſe. Wirtſchaftliche und geiſtige Jör⸗ derung der bürgerlichen Preſſe bedeutet wirtſchaftliche und geiſtige Förderung der Sache des deutſchen Bürgertums. Der Maunheimer General-Anzeiger hat in den langen Jahren ſeines Wirkens ſeine Aufgabe vorzüglich darin erblickt Hort und Berater des deuiſchen Bürgerkums in Baden und der Pfalz zu ſein. Dieſen Weg iſt er gegangen, unbeirrt durch Tagesſtrömungen, politiſche Modetorheiten und geiſtige Kriſen. Er wird auch im kommenden Jahre dieſer Aufgabe mit allen Kräften gerecht zu werden ſuchen und wird mit dem großen Kreiſe ſeiner Freunde eintret.n für die Wiedereinſetzung des deulſchen Gedankens und des deulſchen Bürgerkums in ihre Rechte. Im Verein mit Politikern von großer Sachkunde und kraft⸗ ſion des Friedens von Verſallles und die Wiederaufrichtung der europäiſchen Machlſtellung Deutſchlands mit der größten Entſchie⸗ denheit weiterführen. Für das heutige Deutſchland, das unter dem Druck des Friedens von Verſailles ſeufzt, iſt die Verfſolgung der Vorgänge in der großen Politik eine der weſentlichſten Aufgaben. Darum laſſen wir uns die Schaffung eines ausgedehnten Auslands⸗ dienſtes angelegen ſein. Durch einen gediegenen und ſchnell arbeitenden Auslandsdienſt ſind wir in der Lage, unſere Leſer über die Strö⸗ mungen, Wendungen und Wandlungen der großen Politik in den europäiſchen Brennpunkten zu unterrichten. Dieſec Auslandsdienſt, der ganz auf die Förderung der nationalen Intereſſen eingeſtellt iſt, ſoll weiter ausgebaut werden. Demnächſt wird Rom in das Netz dieſer für den wirtſchaftlichen und politiſchen Wiederaufbau ſo über⸗ aus wichtigen Berichterſlattung einbezogen werden. Dem wirkſchaftlichen Leben werden wir nach wie vor die größte Aufmerkſamkeit ſchenken und unſeren Ehrgeiz darein ſetzen, den Wirkſchaftsteil des Mannheilmer Generul⸗Anzeigers zu einer Informakionsquelle erſten Ranges für Berichterſtattung über die Wertpapierbörſen, die in⸗ und auslän⸗ diſchen Warenmärkte, durch ſachkundige, zuſammenfaſſende Berichte über die Wirtſchaftslage in den großen Zentren. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß wir auch alle übrigen vielgeſtaltigen Aufgaben der Zeitung mit gleicher Sorgſalt pflegen: Feuilleton, Roman, örtliche Nachrichten, Sport, vor allem auch das Gebiet Ver Kommunalpolitik das für da. Bürgertum um ſo wichtiger iſt, ſe mehr die Sozial⸗ demokratie die Herrſchaft auf den Rathäuſern zu gewinnen ſucht. Für die Bearbeitung der kommunalpolitiſchen Fragen haben wir einen auf dieſem Gebiete ſehr bewanderten bürgerlichen Politiker gewonnen, deſſen Aufſätze ſich bereits die Beachtung weiteſter Kreiſe errungen haben. Sobald die Zeitumſtände es erlaubten, ſind wir vor anderen Blättern daran gegangen, beſondere Beilagen wieder einzuführen und auszubauen. Es ſind dies: Spori am Sonn⸗ kag, Aus der Welt der Technik, Mannheimer Irauen-Zeitung. Mannheimer Muſik-⸗Jeitung, Bildung und Wiſſen. Zuſammen um⸗ ſpannen ſie den weiteſten Kreis menſchlicher Kulturarbeit und er⸗ heben das Blatt zu einem Kulturträger im eigentlichen Sinne des Wortes, was eine heutige Zeitung unbedingt ſein muß. Da die Herausgabe im Verein mit angeſehenſten Fachleuten geſchieht, ſo ſind die Beilagen zu erleſenſten Quellen der Belehrung und Bildung geworden. Wir werden ſie auch im kommenden Jahre nach Kräften weiter entwickeln und geiſtig vertiefen. Der große Anzeigenkeil unſeres Blattes iſt der ſchlagendſte Beweis, wie feſtgewurzelt der Mannheimer General⸗Anzeiger in Hardel, Gewerbe und Induſtrie am Oberrhein und Neckar iſt. Je umfangreicher und umfaſſender der Anzeigenteil, um ſo grö⸗ ßer iſt zweifelsohne die Ausbreitung und Beliebtheit eines Blattes. Wenn der Mannheimer General⸗Anzeiger in der Hinſicht anderen Zeitungen weit voraus iſt, ſo beweiſt dies mehr als jede Anpreiſung die Bedeutung unſeres Blattes für die Veröffentlichung von Anzeigen jeder Art. Eine moderne Zeitung ohne allſeitigen Anzeigenteil kann ihre Aufgabe nicht erfüllen. Ein umfaſſender Anzeigenteil iſt gleich un⸗ entbehrlich für die Hausfrau, wie für den Geſchäftsmann, für den Handwerker, wie für den Induſtriellen, für den Großhändler, wie für den Kleinkauſmann. Auch in dieſer Hinſicht genügt der Mann⸗ helmer General⸗Anzeiger den weitgehendſten Anforderungen. Wir werden auch im neuen Jahre die größten Anſtrengungen machen, um uns die Zufriedenheit der Leſer und Inſerenten zu er⸗ halten und zu feſtigen, werden den Mannheimer General⸗Anzeiger als eine groze moderne Tages zeitung weiter entwickeln und aus⸗ bauen und rechnen dabei auf die tatkräftige Unterſtützung unſerer Freunde. 5 Redattion und Verlag des Mannheimer General-Anzeigers. Anzeigenpreiſe: 1ſpalt. Kolonelzeile.50 Mk., ausw..— Mk., Stellengeſ. u. 7 Rekl. 8Mk. Aunahmeſchluß: Für d. Mittugbl. vorm. 8½, f. d. Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Ausgaben wird keine Verantw. übernommen. Höhere Gewalt, Streiks u.— Betriebsſtörungen, Materialmaagel uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen ſausgefallene ob. beſchrünkte Uusgaben od. f. verſpätete Aufnahme o. Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewüht vollſter nationaler Geſinnung werden wir den Kampf für die Revl⸗ h Handel und Induſtrie zu entwickeln durch ſchnelle und vollſtändige am.-Unz. 0% Nachl. 2 ändert. Reichsminiſter Koch wandte ſich gegen die franzöſt⸗ ſchen Politiker, die die Loslöſung der Rheinland auf ihr Programm geſchrieben haben. Er führte aus: Es bedarf keiner Auseinanderſetzung, daß die deutſche Regierung in ihrem feſten Beſtreben, die Rheinlande unter allen Um⸗ ſtänden Deutſchland zu erhalten, durch keine Macht der Welt wankend gemacht werden kann. Der uns auferlegte Friedensdertrag iſt hart genug, wenn man uns zu⸗ mutet, ihn zu halten. Umſomehr aber bedarf es der unverbrüchlichen Innehaltung des Friedensvertrages auf Gegenſeitigkeit und wir können nicht anerkennen, daß von der anderen Seite verſucht werden darf, an den Beſtimmungen des Friedensvertrages, die— weiß Gott — weitgehend genug ſind, zu ihren Gunſten zu rütteln, während man von uns erwartet, daß wir uns dieſen Beſtimmungen unterwerfen. In dieſen Zuſammenhang gehört auch das Wort Millerands, dahingehend, daß die Friſten für den Ablauf der Beſetzung der be⸗ ſetzten Gebiete noch nicht zu laufen begönnen, ſolange Deutſchland ſeine Verpflichtungen noch nicht erfüllt habe. Davon kann gar keine Rede ſein, und ich bin überzeugt, daß eine ſolche Auffaſſung keiner irgend wie ernſthaften juriſtiſchen Prüfung ſtandhalten kann. Ein Zeitpunkt wird gegeben zur Herbeiführung der Erfüllung einer Ver⸗ pflichtung. Da iſt es geradezu widerſinnig, wenn man erklärt, daß der Beginn der Friſt für die Hergabe des Fauſtpfandes erſt zu laufen beginnen ſoll, wenn die Verpflichtungen in dem betreffenden Augen⸗ blick erfüllt worden ſind. Nicht nach der Erfüllung unſerer Verpflich⸗ tungen, ſondern zur Erfüllung unſerer Verpflichtungen wird das Fauſtpfand von Frankreich entgegengenommen. Aus dieſem Grunde läuft die Friſt für die Beſetzung der beſetzten Gebiete ganz von ſelbſt von dem Tage an, an dem der Friedensvertrag ratifiziert worden iſt. Frankreichs militãriſche Stärke. Paris, 29. Dez.(Havas.) Die„Libre Parole“ veröffentlicht eine Unterredung mit dem General Caſtelnau, der bekanntlich bei der Debatte in der Kammer anläßlich der Erklärungen des frü⸗ heren Kriegsminiſters Lefévre durch ſein Eingreifen tiefen Ein⸗ durck gemacht hatte. Caſtelnau rörterte bei der Unterredung die Frage, ob Frankreich 1920 und 1921 ebenſo viele Truppen benötige, wie 1914, um ſeine Mobilmachung durchzuführen und kam zu dem Schluß: 1914 ſtand Deutſchland vor unſeren Toren, 1920 alten wir den Rhein und vor dieſem Strome einen 50 Kilometer breiten Streifen, der von deutſchen Truppen entblößt iſt. Denkt man, daß mit einer Armee von 100 000 Mann und jetzt von 150 000 Mann Deutſchland uns überfallen kann und daß dieſe Armee genüge, um ruhig zu mobiliſieren, ohne daß wir zuvor dazwiſchentreten? Caſtelnau berechnet die Zahl der Mannſchaften, die für Marokko, Algier, die Kolonien, die großen Städte und die Rheinarmee be⸗ nötigt würden und kommt zu dem Ergebnis, daß eine 18monatliche Dienſtzeit Frankreich genügend Mannſchaften zur Verfügung ſtellen werde. Eine Jahresklaſſe ergebe 250 000 Mann. Bei achtzehnmonatiger Dienſtzeit, d. h. 14 Jahresklaſſen, ſeien alſo 375 000 Mann unker den Fahnen. Wenn man dazu die 300 000 Mann eingeborener Truppen und die 80 000 Mann Kapitulanten(und dieſe ſei ſchließ⸗ lich nur eine Geldfrage) hinzurechnet, ſo kommt man de einem Heer von 800 000 Mann, das 8 genüge, ſowohl für den Frie⸗ den, wie für die Sicherung der Mobilmachung, das uns nicht daran hindern kann, das Ruhrgebiet zu beſetzen, wenn die Beſtim⸗ 0 des Friedensvertrages nicht pünktlich ausgeführt werden. Die Beſetzung würde uns vollkommen zu Herren Deutſchlands machen. Im Gegenſatz zu Lefevre iſt Caſtelnau der Anſicht, daß Deutſchland die Entwaffnung durchführt, wenn auch ſehr wenig gutwillig. Frankreich verfügt überdies über die wirkſamſten Mit⸗ tel, um jederzeit den Stand der 1 lge ene Der General iſt der Anſicht, daß eine achtzehnmonatige Dienſtzeit für den Augenblick das höchſte, was man den Franzoſen zumuten könne, und er ſei gerne bereit, für die einjährige Dienſtzeit einzu⸗ treten, ſobald man ihm den Beweis erbringen könne, daß eine ſolche genügen werde. Die kirchliche Verwalkung von Eupen und Malmedy. Köln a. Rh., 30. Dez.(W..) Der„Köln. Auer wird von zuſtändiger Seite mitgeteilt: In Köln iſt von einer Entſcheidung des Papſtes in der Frage der Zuteilung der Gebiete von Eupen und Malmedy zum belgiſchen Bistum Lüttich nichts ve⸗ kannt. Die anderslautende Brüſſeler Meldung ſcheint völlig un⸗ glaubwürdig. die Abflümmung in Oberſchleſien. Zwei Abſtimmungstermine. Berlin, 20. Dez.(WB. Amtlich.) Der Vorſitzende der Frie⸗ densdelegation in Paris hat folgende vom 22. 12. datierte Note erhalten: Die Bolſchafterkonferenz iſt davon verſtändigt worden, daß die deutſche Regierung es ablehnt, das von den verbün⸗ deten Regierungen angeregte Verfahren bei der Volksabſtim⸗ mung in Oberſchleſien anzunehmen. Die verbündeten Mächte hatten mit ihrem Vorſchlag kein anderes Ziel im Auge, als eine Lage zu ſchaffen, die es geſtattet, die Volksbefragung in Ruhe und Ordnung vor ſich gehen zu laſſen. Um ein ſo über⸗ aus wichtiges Ziel zu erreichen, ſchien es den Verbündeten, das Einverſtändnis der unmittelbar beteiligten Regierungen vorausgeſetzt, möglich, den Artikel 88 des Friedensvertrages in dem Sinne anzuwenden, von dem die Note vom 30. 11. ſich hatte leiten 1 Da die Löſung von den beteiligten Regierungen nicht angenommen worden iſt, ſehen ſich die verbündeten Mächt⸗ genötigt, den Art. 88 ſchlechthin zur Anwendung zu bringen. In dem Beſtreben jedoch, bei der Volksab⸗ ſtimmung die Ordnung aufrecht erhalten zu ſehen, für die ſie verantwortlich ſind, haben ſie die Pflicht, die Interalliierte Kommiſſion in Oberſchleſien zu ermächtigen, Ausfüh⸗ rungsbeſtimmungen zu erlaſſen, die geeigne⸗ die öffentliche Ruhe am wirkſamſten zu gewähr⸗ eiſten. Die Botſchafterkonferenz hat daher, nachdem ſie von den Antworten der deutſchen und der polniſchen Regierung Kenntnis genommen hat, beſchloſſen, die Abſtimmung der nicht im Abſtimmungsgebiet anſäſſigen Stimmberechtig⸗ ten ſpäter als die Abſtimmung der einhel⸗ miſchen Stimmberechtigten ſtattfinden zu laſſen. und zwar an einem Termin und unter Bedingungen, die die Intereallijerte Kommiſſion feſtſetzen wird, die alle Befuagniſſe hat, unmittelbar mit der deutſchen Regierung die Regelung der Frage der Beförderung der Stimmberechtigten zu veran⸗ laſſen. Genehmigen Sie uſw. Unterzeichnet Leygues. X Die Verträge mit Litauen. B. ie let— dem 51 25 25— 7 TTTPTV————— . Seſte. Nr. 508. Mannheimer General⸗Anzeiger.(ubend · Ausgabe.) Donnerstag, den 30. Dezember 1920. Deutſchland und Sowjetrußland abgeſchloſſenen Ver⸗ träge übermittelt. Die Verträge mit den beiden erſtgenann⸗ ten Ländern ſind Schiedsgerichtsverträge zur Feſt⸗ ſetzung der Grenze. Das mit Deutſchland abgeſchloſſene proviſoriſche Abkommen regelt die Wiederaufnahme der Be⸗ ziehungen zwiſchen den beiden Staaten und ſieht eine Ent⸗ 85 igung über die von den deutſchen Truppen in Lett⸗ land verurſachten Schäden. vor. Der Vertrag mit Sowjet⸗ rußland enthält Beſtimmungen 117 die Feſtſetzung der Gren⸗ zen, den Gefangenenaustauſch uſw. Die Verträge werden ge⸗ mäß Artikel 18 des Völkerbundspaktes durch das Sekretariat tegiſtriert und vom Völkerbunde veröffentlicht werden, Fiume. d Annunzio will nicht für Nalien ſlerben. Rom, 29. Dez.(WB.) Stefani. Das Abkommen von Fiume iſt heute abgeſchtoſſen.'Annunzio hat eine Erklärung veröffentlicht, in der er ſagt, es lohne ſich nicht, für Italien zu ſterben. Er ſoll im Begriffe ſein, Fiume im Flugzeug zu verlaſſen. Die Nacht zum geſtrigen Tage iſt ruhig verlaufen. Widerſtand bis zum äußerſten. Rom, 29. Dezbr.(Havas.) Der„Popolo dItalia“ meldet aus Abazzia, daß d Annunzio den General Ca⸗ vigla durch Funkſpruch davon in Kenntnis n habe, daß die Vorbeſprechungen mit dem Syndikus von Fiume ſich auf den Abſchluß eines Uebereinkommens beſchränken müßten, das den Frauen, Kindern und Greiſen geſtattet, Fiume zu ver⸗ laſſen. Die Stadt ſelbſt müſſe bis zum äußerſten, bis zur vollſtändigen Zerſtörung und bis zum Tode des letzten Verteidigers Widerſtand leiſten. Der„Meſſaggero“ erfährt aus Trieſt, daß das bisherige te Einvernehmen zwiſchen den leitenden Perſönlichkeiten in iume und d Annunzio zu ſchwinden beginne. Der Syndikus, bisher ein treuer Vollzieher der Anweiſungen des Komman⸗ danten, zeige ſich ſehr beſorgt über die Entbehrungen, unter denen die Zivilbevölkerung leidet. Die Lebensmittel würden für die Kämpfer vorbehalten. Der Herzog von Aoſta hat ſich über Trieſt nach Abazzia begeben. Der„Meſſaggero“ glaubt, daß er möglicherweiſe der Zuſammenkunft der dele⸗ ierten der ktalleniſchen Regierung und der Regentſchaft des arneros beiwohnen könne. das Wellrüſten zur gee. Deutſchland iſt als Seemacht vorläufig ausgeſchaltet. Aber dieſe Ausſchaltung hat England nicht die erſtrebte Alleinherr⸗ ſchaft auf dem Meere 9 Als weit gefährlicherer Wett⸗ bewerber treten die Vereinigten Staaten auf den Plan. Ein eee Wettrüſten hat angehoben und dieſes ewaltige Wettrüſten wird begleitet von Verfuchen auf beiden en die Rüſtungen einzuſchränken oder doch wenigſtens den andern zu Einſchränkungen zu bewegen, genau wie England es Deutſchland gegenüber gemacht hat. Vor allem iſt natürlich Großbritannien daran intereſſiert, daß Amerika nicht zur See den gewaltigen Vorſprung einholt, den die Engländer heute auf dem Meere beſitzen. Aus dieſem Intereſſe heraus verbreitet die Morningpoſt aus Waſhington die Meldung, führende Republikaner würden demnächſt auf Harding einzuwirken ſuchen, daß er gleich nach Antritt ſeines Amtes Verhandlungen mit England und Japan um den Kriegsſchlf bau auf fünf Jahre einzuſtellen. England beſitze heute die mächtigſte Flotte in der Welt. Deutſchland, die einzige Macht, die England fuürchtete, ſei mie⸗ dergeſchlagen und könne unmöglich ſeine Stärke in einem Zeitraum von nur fünf Jahren wieder ſei Englands Verbündeter, ſo daß nur die Vereinigten Staaten blieben deren Flotte nach der engliſchen komme. Aber an einen Krieg zwiſchen den Vereinigten Stagten und England fei nicht zu denken. Wenn man ſich alſo auf einen Marine⸗ fetiertag einige, ſo— das Stärkeverhältnis der 3 Mächte, Englands, der Vereinigten Stagten und Japans, unverän⸗ derk nach fünf Jahren das gleiche. Ohne ein ſolches Abkom⸗ men würden aber von ihnen Hunderte von Millionen Pfund — 25 werden in demgrößten Wettrüſten, das die Welt ſe geſehen habe. Denn für jedes amerikaniſche Groß⸗ kampfſchiff werde England wahrſcheinlich anderthalb auf Sta⸗ pel legen, und auch Japan werde nicht müßig bleiben. Aber die Bereinigten Staaten laſſen ſich anſcheinend nicht aufhal⸗ Nani Sſchaftlhuber. Von Anna Hilaria von Eckhel. Ein Wiener Roman. Machdruck verboten.) (Nortſetzung.) Unterdeſſen ſaß der Peter Wendelin über den Anfängen einer ewi er in Händen gehabt, nun ſtaunte er über die Fülle und Kraft dieſen Anfänge. Nur Anfänge „Mein Gott, und das hab ich ſo liegen laſſen?!“—— Peter Wendelin griff ſich an den +5 wie ein Schaßzgräber, vor dem ganz unerwartet die goldene Fülle ausgebreitet liegt. Jetzt: zufaſſen— vollenden! 7 Woche um Woche b. Peter Wendelln kam ni in den Globusknopf, und die Pepi hatte das ſtrenge Geheiß, alle, die nach ihm fragten, abzuweiſen, und wenn es ſelbſt das Fräulein von Brandlmayer wäre! Niedergeſchlagen ſtand die Nani vor ſeiner Tür und hörte die Pepi klagen:„Wenn das noch acht Tage ſo weiter geht, ſchnappt der Gnädige uns ganz über; er ißt nicht, geht nicht aus, nur alleweil am Klavier ſitzen tut er und fahrt drauf herum, als wollt er dort Grillen fangen.“ „Sagen Sie ihm, daß in drei Tagen mein Geburtstag iſt, und den will ich auf keinen Fall allein feiern“, trug die Nani der Pepi auf und ging dann traurig ihrer Wege; ſie wußte, was der Peter Wendelin einfangen wollte. In einer dunklen Stunde überbrachte die Pepi ihm dieſe Botſchaft. Peter Wendelin hatte all die alten Partituren und das, was er neu hinzugeſchrieben,— mit geiſtes⸗ abweſendem Blick ſah er die Pepi an und ſagte nur:„Mit leeren Hünden?“ Und dann ging er, die Hände auf dem Rücken, in ſeinem Zimmer auf und ab. Er lebte ſein Leben noch einmal: das mutige, hetlige Ringen ſeiner a hrt— und dann das Abwärtsgleiten durch das Weib— und dann— die Nant! Es ging ſchon ſacht dem Abend zu, die Nani hatte das Fenſter geöffnet, der Stephansturm ſah herein, weich kam die Frühlingsluft gezogen, der Elobusknopf war voll roter ſchei⸗ dender Sonne, und voll Duft war er von all den Geburts⸗ tagsſträußen. Aber Onkel Leuchterls Fayencevaſe ſtand noch leer— die wertete! Und die Nant wartete auch, und als ſie das Schellen hörte, das ſie ſeit Jahren kannte, erſchrak ſie. Zwei Roſen hatte Peter Wendelin mitgebracht, zwel 4⁰ 0 wundervolle Roſen an langen Stielen, glutrot war die eine, ungeſchriebenen Oper. Jahrelang hatte er die 1 ten. Der Marineſtaatsſekretär Daniels empfiehlt ein neues, auf drei Jahre bemeſſenes Programm von 35 Linienſchiffen, 1 Schlachtkreuzer, 30 Kreuzern, 8 Ka⸗ nenbooten, je 18 Zerſtörern und Unterſeebooten und 11 Hilfs⸗ ſchiffen. Fertiggeſtellt wurden in den letzten 12 Monaten 125 Schiffe. Im Bau ſind noch 11 Linienſchiffe, 6 Schlachtkreuzer und 120 andere Fahrzeuge. Der neue Marinehaushalt weiſt eine Erhöhung um 240 Millionen Dollars, nämlich nicht weniger als 680 Millionen auf. Daily News hofft allerdings, daß der Kongreß ſtarke Abſtriche 600 werde. Die Repu⸗ bilkaner würden wahrſcheinlich gegen die neuen Linienſchiffe ſtimmen und ſich mit den 16 begnügen, die ſich noch im Bau befinden. Auch der erſte Lord der Admiralität Walter Lon 9 in dieſen Kampf gegen die gewaltigen Rüſtungen der merikaner ein. Die Newyork World hat einen Feldzug zu⸗ gunſten der Abrüſtung eingeleitet. Der Engländer unterſtüͤtzt ihn in einem Brief, in dem er den Wunſch ausſpricht, Amerika und England möchten vernünnftige Einſchränkungen in den Naſtungen vornehmen. Die engliſche 1 habe den Beweis ihrer Aufrichtigkeit gegeben, indem ſie in ihrem Bud⸗ getvoranſchlag keine Pläne für den Bau neuer Schiffe, ſa nicht einmal für die Fertigſtellung der ſchon auf Stapel lie⸗ genden Schiffe aufgeſtellt habe. Deutſchland hat früher oft genug Beweiſe ſeiner Aufrichtigkeit gegeben— England hat ihnen keinen Glauben geſchenkt. Wir ſind geſpannt, ob die Vereinigten Staaten, die zweifelsohne England auf dem Meere überflügeln wollen, ſich durch die Beweiſe engliſcher Aufrichtigkeit hemmen laſſen werden. Wahrſcheinlich wird das Wettrüſten weitergehen, und es wird wohl ſo kommen, wie Daily Chronicle ahnungsvoll ſagt, wenn ſich die Großmächte nicht über die deee ae der Rüſtungen einigen können, wird ſich der gegenwärtig zwiſchen den Nationen entwickelnde Wettbewerb zu einer neuen Kataſtrophe auswachſen. Jozialdemokratie und Jozialiſterung. Aus dem Ruhrbezirk wird der„Köln. Volksztg.“ unter dem 28. Dezember geſchrieben: Das Programm der Sozlaldemokratie verlangt die Vergeſellſchaftung der Produktionsmittel. Dieſem Programmſatz ge⸗ treu, fordert die ſozialdemokratiſche Partei ſeit Jahrzehnten die Ver⸗ geſellſchaftung oder Verſtaatlichung der Produktionsmittel, In der letzten Zeit ſtellte die Sozialdemokratie dieſe Forderung unter dem Schlagwort„Sozialiſierung“. Andere Kreiſe verſtanden ſedoch unter Sozialiſierung etwas anderes. Die Taten der Sozialdemokratie zur Frage wegen der Sozlallſie⸗ rung weichen jedoch weſentlich ab von jenem Programm und ihrem Geſchrei. Die leitenden Köpfe in der Partei ſahen nämlich längſt ein, daß ihre programmatiſche Forderung undur chführ⸗ bar iſt, und daß ſchon der Verſuch der Durchführung den Zuſammen⸗ bruch unſerer Wirtſchaft und damit auch den der Sozialdemokratie herbeiführen würde. Deshalb erklärten im vergangenen Jahre füh⸗ rende Leute der als dieſe ausſchlaggebende Regie⸗ rungspartel war, die Sozialiſierung ſei im Augenblick nicht —7 gli 94 Das Rufen nach Sozialiſterung wurde dann ſtark ein⸗ geſchränkt. Nach der Neuwahl des Reichstages drückte ſich aber die Sozial⸗ demokratie von der Regierung. Sie war zum Eintritt in dieſe nicht zu bewegen. Das Regieren war ihr ſchlecht bekommen. Ihre Maſſen waren an die Kritik und an das Herunterreißen nicht an praktiſche Arbett und Verantwortung. Seitdem die ſogla emokratiſche Fraktion nicht mehr der Regierung angehört, gerät die ſozialdemokra⸗ tiſche Partei immer mehr in das alte Fahrwafſer Sie ſchreit wieder kräftig nach der Sozialiſierung: energiſch wird insbeſondere die „Vo ll ſozialiſierung“ des Bergbaus verlangt. Die ſehhae Regie⸗ rung ſoll dieſe Forderung erfüllen; zu deren Dürchſetzung in die Re⸗ gierung eintreten will jedoch die Sozlaldemokratie keineswegs. Viel⸗ mehr ſollen die nichtſozialdemokratiſchen Parteien das Programm der Sozialdemokratie durchführen und ſomit das tun, wozu dieſe ſelbſt nicht den Mut hat. Iſt demnach ſchon die Haltung der geſamten ſozialbemokratiſchen Parteien nicht erhebend, ſo noch weniger das Verhalten einzelner Führer. Wer etwas will, muß beweſſen, daß ſeine Forderung durch⸗ führbar iſt. Er muß ſodann auch den Mut haben, die Verantwor⸗ tung für die Durchführung zu übernehmen. Einer der erſten Rufer nach Sozialiſterung iſt der Abgeordnete Hué. Im vorigen Jahre, als ſeine Partei noch Regierungspartel war, hatte er allerhand Be⸗ denken gegen die Sozialiſierung. Nach dem Austritt der Sozial⸗ demokratie aus der Regierung aber 10 er am lauteſten nach Sozialiſterung. Er hat ſich auch auf eine beſtimmte Form feſtgelegt, die mit ſeinem Parteiprogramm Übereinſtimmt. Schon ſeit Jahr⸗ zehnten iſt Hus als einer 2 45 bekannt, die nicht gern eine Veraptwortung übernehmen. Auch ſetzt zeigte er dieſe ſeine Eigen⸗ die andere ſchneeweiß! Die Nani ſtellte ſie in Fayencevaſe. „Und dann habe ich noch etwas,“ ſagte er verlegen: zAber die Oper iſt es nicht, es iſt nur eine Sonate geworden. Ich habe auch bloß Ihren Namen darüber geſchrieben: —— nn Sie es anders nennen wollen, muß es mir auch re f meſtich ſah er ihr nach den Augen— ob ſie enttäuſcht ar Aber die Nani ſaß in der Sofaecke, ihre Sonate auf den Knien, roſig N vom Wiederſchein der Abendſonne. Sie konnte meiſterhaft vom Blatt ſpielen, prüfend durchflogen ihre Augen die Noten, in ihr war wieder einmal das Flügel⸗ dehnen und Säftequellen, Frühlingserwartung war in ihr. „Kommen Sie, Peter Wendelin.“ Sie ſetzten ſich ans Klavier. Rote Flammen zuckten auf unter Nanis Fingern, das iſt der Leldenſchaft unbändige Glut, atemraubend rauſcht ſie daher, ein Lavabrand, der blühende Fluren vernichtet. Ein lähes Erſchrecken bebte durch Nani hin, aber die Flammen, die düſteren, verlohten, andere kommen, die ſteigen leuchtend und rein gen Himmel empor, und plötzlich ſind es keine Flammen mehr, weiße Lilien ſäumen elnen Pfad, der im Mondlicht liegt. Auf goldenen Schuhen geht ein Engel darüber hin, ſtreift mit ſegnenden Händen die weißen Häup⸗ ter der Blumen und ſieht mit verheißenden Augen zu den ewigen Sternen auf. Die Nani wußte nicht mehr, daß ihre Finger und die Peter Wendelins die Mufik machten. Mit halbgeöffneten Lippen trank ſie die Töne, die ſtark den Roſenduft, der das Zimmer füllte, und die Frühlingsluft, die weiche, abendrote— ſie wartete auf die Erfüllung einer Sehnſucht, die ſie ſeit Jahren in ſich getragen und der ſie nie einen Namen gegeben Peter Wendelin neigte ſich ihr zu, er ließ die Hände vom Klavier, es war für eines Herzſchlags Dauer, als wollte er die Arme um Nani legen; dann ſagte er bloß mit ſchwerer Zunge:„Das Adagio noch einmal“ Und noch einmal ging der Engel zwiſchen den Lilien hin, dann kam ein Aufklingen aller Saſten, als hätten die weißen Blumen alle eine jubelnde Sprache bekommen und ſängen mit den Engeln und den Sternen um die Wette der Ewigkeit Preis und Dank. Leelſe ſtand Peter Wendelin auf, als die letzten Töne ver⸗ klungen waren und ging, ohne die Nani zu grüßen, ganz ſtil ſort Onkel Leuchterls trat er dem vom 1 und Sozialiſierungs⸗Ausſchuß n draußen na geebnet werden müſſen dafür, wie die Sa n R ſcharß ſich an den Beratungen zu beteiligen, Ausſchu Verbandes gezwungen, Aus jetzige Vertreter der Afa, Werner. führbaren Vorſchlag 1 der Sozialiſterungs⸗Kommi davon kann er nicht weg. Nachdem er eingeſehen ſolche Experimente der vom Reichswirtſchafts⸗ und Reichskohlenrat gebildete Verſtändigungs⸗Ausſchuß nicht zu haben iſt, trat er aus dieſem aus. Artikel und Reden von draußen zu fördern. Darauf fallen vernünf⸗ tige Menſchen natürlich nicht mehr herein. die Nachricht, da ſchulen über 31000 Kinder vom Religionsunterricht äbgemeldet worden ſeien, während für den Religionsunterricht nur noch etwa 27 000 Kinder, blieben. Dieſe Nachricht in ihrer 000 ein falſches Bild von der wirklichen Sachlage. E chon darin eine Ungenauigkeit, daß hlerin die Zahlen der beiden Hilfsſchulen, die natürlich für den Religionsunterricht günſtig ſind, noch nicht einbegriffen ſind ebenſo wenig die katholiſchen Schulen. Vor allem aber muß neben dieſe Zahlen die werden, daß viele tauſend Meldungen von Eltern vorliegen, die teilweiſe ihre Kinder vom Religionsunterricht abgemeldet hatten, dieſe Abmeldungen aber inzwiſchen zurückgezogen haben. ſchaft recht deutlich. Obwohl ihm die Gelegenheit dazu geboten war, eichskohlenrat eingeſetzten Statt deſſen ſchreit er die Wege geſucht und e zu machen iſt, da iſt er 17 zu finden. Aber nicht nur das. Sein Freund Wagner, der akteur der ſozialdemokratiſchen Ber arbeiterzeitung, der den Mut tt wurde von ihm in der chärfſten Weiſe kritiſtiert und dann vom Vorſtand des ſozialdemo⸗ cht bei. Sozialiſierung Wo—1 chuſſes fernzuhalten. Eine ähnliche Rolle wie Hus ſpielt der frühere Steiger und Er hat ſich auf den undurch⸗ ion feſtgelegt; hatte, Nunmehr ſucht er ſeine Wünſche durch entſprechende Die Rückſprache der Ruhrbergleute bei der Reglerung. DiBerlin, 30. Dezbr.(Von unſerem Berliner Bürb.) Von zuſtändiger Seite wird uns, wie der„Vorwärts“ nach dem„Hamburger Fremdenblatt“ berichtete, die Meldung von einer Rückſprache der Ruhrbergleute bei der Regierung be⸗ ſtätigt. Die Verhandlungen wurden von Vertretern der Berg⸗ leute geführt, die auch aus verſchiedenen anderen Gründen, o z. B. wegen des Reichskohlenrates, in Berlin weilten, und drehten ſich um die für die Verpflegung der Ruhrbergleute beſtimmte Goldmark. Dabei wurden auch andere Fragen be⸗ rührt, gegenſeitig eingehende Informationen ausgetauſcht und wie uns verſichert wird, ein gutes Einvernehmen erzielt. Es wurden weder Forderungen geſtellt, noch Zu⸗ ſagen gegeben. Am Mittwoch wird an Hand konkreter Un⸗ terlagen die Frage der Goldmark noch einmal beſprochen werden. Deeuſſches Reich. Der Religionskrieg an den Felpziger Schulen. Seit Wochen tobt bekanntlich ein erbitterter Kampf um epd. der, intensaee in Leipzig, der mit allen Mitteln geführt wird. So ging kurz vor dem Weihnachtsfeſte durch die Leipziger Preſſe icht bis zum 100 Hezenther an den Volks⸗ ibt nmal legt 5 gehalten s zm 16. Dezember waren beim Verband chriſtlicher Eltern⸗ vereine bereits 9450 ſchriftliche Erklärungen von Eltern 171 Wei⸗ terleitung an die e eingegangen, in welchen die erfolg⸗ ten Abmeldungen vom Religionsunterricht teils zurückgenommen werden(4600), teils vorſorglich die Teilnahme der Kinder an Neſl, licher Art Erſatz⸗Religionsunterricht abgelehnt und chriſtlicher gefordert wird(4850,. Fortgeſetzt 5 rklärungen noch weiterhin ein. Ihre endgültige Jahl wird in den nächflen Tagen bekannt gegeben werden können. Mit welchen Mitteln bei oer Agttation 5 die weltliche Schute im Leipzig gearbeitet wird, zeigt die Tatſache, daß bei der Haus⸗ agitation den Eltern weisgemäacht worden iſt, wenn ihre Kinder am Religionsunterricht teilnehmen ſollten, müßten ſie en zur Schule gehen, auch müßte für jedes Kind, das am Religions⸗ unterricht teilnehme, jährlich 100 Mark Schulgeld 1. werden, wovon kein Wort— 5 iſt. Der Religionsunterricht wird an den Volksſchulen unentgeltlich erteilt, Sämtliche Leipziger Volksſchulen ſind auch heute noch konfeſſionelle Schulen. Eine icet ſch die ſich genötigt ſieht, mit ſolchen Mitteln zu arbeiten, richtet ſich ſelbſt. Letzte Meloͤungen. Klara Jeikin ſoll verhaftet werden. Paris, 30. Dez.(W..) Wie der„Matin“ berichtet, wird Klara Zetkin, wenn man ihrer habhaft wird, verhaftet wer⸗ den. Man wird vor allen Dingen die Papiere, die ſie ſich ver⸗ ſchafft hat, prüfen und wenn ſich keine belaſtenden Schriftſtücke da⸗ hei finden, wird ſie über die Grenze abgeſchoben werden. Sie blieb lange in ſich verſunken am Klavier ſiten. Der Hanſi, der auf ihren Schoß ſprang, weckte ſie, da brute ſie um ſich mit Augen, die voll Tränen waren. Mit müden Schritten ging ſie hinüber zu den Roſen, liebkoſend ſtrich ihre Hand über die dunkelrole hin, und ihre Tränen floſſen reicher.„Ein eigenes Glück,“ ſagte ſie vor ſich hin und ſich tiefer über die Blumen, ſo tief, daß ihre Lippen ſte be⸗ rührten. Dann richtete ſie ſich energiſch auf, das Lächeln iegte über ihre Tränen.„Wenn meine Her o gſpritzt wür'!“ ſace ſie, und mit der Hand über die weiße 15 ſtreichelnd:„Nur ſein Sonnengarterl will ich ſein, Onkel Leuchterl.“ ̃ Und da fühlte ſie mit einem Male, was ſie ſeit Jahren nicht gefühlt: Onkel Leuchterls treue Freundeshand in der ihren.„Arnold, ſchüttle mich,“ ſagte ſie verträumt vor ſich hin,„ich hab' mein Leben doch nicht verpufft! Seit dieſem Tage unternahmen ſie alles gemeinſam: ihre Spagiergünge, ihre Theater⸗ und Konzertbeſuche; ſie waren in nicht immer einer Meinung— bewahre! Sie ſtritten manchmal über den Wert eines Stückes ſo laut miteinander, daß die Goldgelben erſchrocken aufflogen in ihrem Käfig und dem Hanſi in ſeiner Arche ganz ungemütlich wurde. Aber dann verſöhnten ſie ſich wieder und warteten an den Straßen⸗ ecken aufeinander, menn ſie in derſelben Gegend Stunden zu geben hatten. Jeder Wiener fand es ſelbſtverſtändlich, daß die belden Originale zuſammengehörten; die Zitz, der Jipes und der Murxl hatten gar nichts dagegen einzuwenden, 0 es neben der Tante Nani jetzt auch einen Onkel Peter chl denn er verzog ſie bloß, während die Tante Nani oft 5 75 unangenehme erzieheriſche Anwandlungen hatte. Nur 150 Poldl ſagte, mit einer ſchweren Sorgenfalte auf de Stirn, zu ſeiner Frau:„Dieſe Bandelei iſt doch recht kome promittierend!“ ja „Ach woher“, heruhigte die Lali,„ganz Wien kennt die beiden und weiß, es iſt halt ſo eine Greundſcheft un Stich! Aber ſie würden ſich vielleicht ganz gerne heir—5 wenn nur eines von ihnen den Mut hätte, davon anzufang Soll ich ihnen auf die Sprünge helfen?“ 1 Aber wenn ſie dann mit der Nani oder mit Peter delin davon reden wollte, war es ihr, als wollte ſie— plumpen Händen nach einem wunderbar feinen Goldgew greifen. Aehnlich dem zarten Gebilde, von einem Roſenzweig zum andern zieht; es iſt ſo kunſtreich geſponnen, es glänzt und oleiſt im Sonnenſtrahl— ein Griſf — ein Hauch— es iſt zerſtörtt (Fortſetzung folgt.) ſich von den Beratungen jenes daß für undenweit chaft nur nicht 4 das ein Spinnlein Ee SDSnMesgeene ireu letzte 2 2. E 155 err freut Liede zige 0 Mannheimer General⸗Anzelger.(Abend⸗Ausgabe.) A Hennerelag, den 30. Dezember 1920. Ab 1. Januar 1921 koſtet der„Mannheimer General⸗ Auzeiger“ durch Erhöhung der Traglöhne um 40 Pfg.&.40 für den Monal. Der Einzelverkaufspreis wird auf 25 Pfg. erhöht. Anzeigen für die Ausgabe vom 31. dezember 1920. Am Freitag, 31. Dezember erſcheink nur eine Ausgabe um 12 Ahr. Wir bitten, Anzeigen für dieſe Ausgabe bis ppäteſtens 10 Uhr vormittags aufgeben zu wollen. Die Schalter für Anzeigen, Bezug und Offerten bleiben bis 3 Uhr, die Jeitungsausgabeſchaller beim Pförtner bis 4 Uhr geöffnet. —455 Die Geſchäftsſtelle. PDirrtſchaftliche Fragen. Verlängerung der Polizeiſlunde. Karlsruhe, 30. Dez.(Priv.⸗Tel.) Amtlich wird der„Karlsr. Zeitung mitgeteilt: Durch eine in der neueſten Nummer des Geſetzes⸗ und Verordnungsblattes erſchienene Verordnung wird die Verord⸗ nung vom 12. Nopember 1920 über die Erſparnis von Brennſtoffe und Beleuchtungsmitteln aufgehoben und die Verordnung vom 31. März 1920 in ihrer urſprünglichen Faſſung wiederhergeſtellt. Damit wird das Offenhalten der Wirtſchaften uſw. bis 11 Uhr wieder allgemein zugelaſſen. Die Bezirksämter ſind angewieſen, die Einhaltung der ſpäter gelegten Polizeiſtunde ſtrengſtens zu über⸗ wachen. Es iſt darüber geklagt worden, daß in verſchiedenen Lokalen ohne Rückſicht auf die Polizeiſtunde gewirtſchaftet wird. Dieſe Be⸗ triebe werden mit beſonderer Aufmerkſamkeit überwacht. Gegen Zuwiderhandelnde wird mit aller Schärfe vorgegangen. Der Verkehr mit Wurzel⸗ und Schnilkreben. In der letzten 39. mehren ſich, nach einer amtlichen Mittei⸗ lung der„Karlsr.„die Fälle, wo in den Zeitungen Wurz⸗ ünger oder Schnitthölzer von Amerkkanerreben zum Ver⸗ kauf angeboten werden, in außerordentlicher Weiſe. Auch ein um⸗ kauban er Verſand findet ſtatt. Abgeſehen von dem Verbot des aues von Amerikanerreben liegt in den meiſten Fällen auch eine Uebertretung des§ 3 Abſ. 3 des Reblausgeſetzes vom 6. Juli 1904 vox; ein Vergehen gegen dieſe Beſtimmung iſt ſtrafbar, einerlei ob es ſich um Amerikanerreben oder Europareben handelt. In dieſem unerlaubten Verkehr mit Wurzel⸗ und Schnittreben liegt eine ganz beſondere Gefahr für die weitere Ausbreitung der Reb⸗ Laus, die jetzt ſchon in Baden einen bedenk'ichen Umfang ange⸗ zmmen hat. Es iſt deshalb notwendig, daß dieſem verbotswidrigen erkehr mit Reben mit allen Mitteln entgegengetreten wird. Die 15 sämter ſind veranlaßt, alle zu ihrer Kenntnis gelangten „welche eine Uebertretung des Reblausgeſetzes vermuten 1 der Staatsanwaltſchaft zur weiteren Verfolgung zu über⸗ geben. Städtiſche Nachrichten. 0 hl. Bürokrafius! Die„Karlsr. 309 veröffentlicht in ihrer 2 7555 abend erſchienenen Nummer eine Anzahl Verſetzungen im Eiſenbahndienſt, von denen eine unterm— 20. April, zwei im Juli und eine im Auguſt ds. Is. ausgeſprochen wurden. Iſt eine der⸗ artige Fixigkeit bei einer Eiſenbahnverwaltung, die, ſoviel wir wiſſen, auch Schnell züge fahren läßt, nicht bewunderungswürdig? Ob die Verſetzten alle noch am Leben ſind? Von April und Juli bis Dezember iſt doch immerhin eine recht beträchtliche Spanne Zeit, in der allerlei paſſieren kann. Vielleicht iſt auch der eine oder der andere Beamte inzwiſchen ſchon wieder an einen andern Ort verſetzt oder befördert worden. Wir bitten in dieſem Falle um Entſchuldi⸗ guns wenn wir falſch berichten, denn wir ſind nicht ſchuld daran, Aben Amtsſchimmel in der Karlsruher Generaldirektion nicht ziehen will. Pb. Unaufgeklärte Diebſtähle. In der Nacht vom 23. zum 24. ds. Nonats wurden aus einem Kolonialwarengeſchäft in Q 1 mittels Einbruchs bedeutende Warenmengen und 3000 M. Vargeld entwen⸗ det. Die Diebe verproviantierten ſich für die Feiertage u. a. mit 1 Kiſte Schmalz, 1 Kiſte Oelſardinen, 2 Kiſten Adlermilch, 5 Kiſten Margarine à 20 Pfund, 2 Kiſten Margarine à 30 Pfund, 3 Schinken, 60 Pfund Blut⸗ und Leberwurſt, 19 Pfund Cervelatwurſt, 12 Stück Lachsſchinken, 17 Pfund Zungenwurſt, 5 Gänſebrüſten. 2 Gänſen, 12 Pfund Göttingerwurſt, 10 Poſtkolli Kaffee, Obſtkonſerven in Büch⸗ ſen, Gemüſekonſerven in Büchſen, 12 Glas Honig, 2 Kiſten unge⸗ Zuckerter Milch, 3 Kiſten Eſtol à 50 Stück, etwa 20 Flaſchen Del und 2 Kiſten Maccaroni.— In der Nacht vom 28./29. Dezember wurde 5 aus dem Büro der Firma Süddeutſche Holzhandelsgeſellſchaft, Frie⸗ ſenheimerſtraße Nr. 7 b, eine Schreibmaſchine Marke„Continental“ Nr. 130240 im Werte von 4500 M. entwendet. das Feſt der ſübernen Hochzeit feiert am 31. Dezember Herr Wichelm Harkmann, Keſſelſchmied, mit ſeiner Ehefrau Martha geb. Timm, F 4. 13. —2 vereinsnachrichten. Weihnachtsfeier der Freiwilligen Sanitätskolonne Mannheim. Zu einer Weihnachtsfeier verſammelte die Freiwillige Sanitätskolonne Mann⸗ heim ißhre vollzählig erſchienenen Milglieder mit ihren Familienange⸗ Re Saale der Bäckerinnung. Nach dem ſchneidig vorge⸗ tragenen Kriegsmarſch der Prieſter aus„Athalia“ durch die eigene Kapelle, die unter der rührigen Leitung des Herrn Walter ſtand, ergriff Herr Oberamtmann Eckhard das Wort zur Begrüßung und warf einen kurzen Rückblick auf die letzten Kriegsjahre. Er ſtreifte in kurzen Zügen die Be⸗ deutung der Sanitatskolonne und erſtattete Bericht über ihre Leiſtungen. Unermüdlich war die Kolonne tätig und hat auf dem Gebiet der Nächſten⸗ liebe vieles geleiſtet. In bunter Reihenfolge wechſelten Geſänge, Muſie⸗ ftücke und humoriſtiſche Vorträge. In dankenswerter Weiſe hatten die Damen Frl. Thea Gottwald, Konzertſängerin, Heidelberg ſowie Frau Bucᷣ ihre Kräfte zur Verfügung geſtellt. Erſtere erntete mit ihren Liedern, letztere mit ihren Rezitationen ſtürmiſchen Applaus. Weiter verdienen Anerkennung die Kindertaänze der kleinen Paula Rulofs und Eliſabeth Zut, Schüſerinnen am hieſigen Nationaltheater. Tanzreigen und humo⸗ riſtiſche Freiübungen von Damen hieſiger Turnvereine verdienen ebenfalls lobend erwähnt zu werden. Für heitere Stimmung ſorgten die Herren Carl Buck und Fritz Fegbeutel; beide leiſteten vorzügliches und ern⸗ teten immer wieder reichen Beifall. Die Leitung des Abends lag in den Händen des Führerſtellvertreters Carl Ohl. . Der Lehrergeſangverein Mannheim—Ludwigshaſen hielt am 18. Dezember ſeine Weihnachtsfeier im des Roſen⸗ rtens ab. Ein Orgelvortrag(Herr Dapper) eethovens„Heil' ge acht“, vom Chor geſungen, und Wildenbruchs Weihnachtsprolog, von —.5 De Lank vorgetragen, leiteten den Abend ſtimmungsvoll ein. Dann m die Kinderwelt zu Wort, die ihrem Nikolaus(§5. Bertramz aller⸗ kiebſte Gedichte und Lieder— Das Abendgebet aus des Knaben Wunder⸗ horn ſei beſonders erwähnt— um dafür ſein Lob und noch mehr eine Süßigkeiten einzuernten. Mit dem lebenden Bild:„Die Hirten an der Krippe und dem gemeinſamen Lied:„Stille Nacht“ ſchloß dieſes Weih⸗ nachtsbild ab. Fräulein Minna Karl⸗Hubers Singſchule er⸗ ſreute durch Singſpiele und Ringelreihen. Frl. Karl⸗Huber eleft ſung kei zweimaligem Auftreten Klara Faißt:„Am hl. Abend“,„Die Palmen von Bethlehem von Gortſch und„Ave Maria“ von Bach⸗Gounod, beim letzten Lied von Herrn Althardti mit Violine begleitet. Herr L. Ga⸗ ber, der in gewohnter Meiſterſchaft die Klavierbegleitung übernommen hatte, ſpendete von 155 eigenen Kompoſitionen drei Lieder, die Frl. .H. ſang:„Selig ſind, die reinen Herzens ſind“ mit Orgelbegleitung, „Drücke mir die beiden Augen zu“ und Fönübungs Erwachen“ mit Kla⸗ bier. Die Lieder verraten tiefe Empfindung und ſprechen e Herzen. Anſer gemiſchter Chor ſang einige Choräle aus Bachs Weihnachtsoratorium LLeitung 8 Gaber, an der Orgel H. Dapper). Ein Männerquartett (Ferren Diehl, Winkler, Straub und Schweighardt) er⸗ freute durch Wohlklang und Wahl ſeiner Lieder; hervorgehoben ſei S. Breu: Zonntag iſt3“. Eine kleine Sängerin Anna Mundinger, trug einige Kieder vor und überraſchte durch Wohllaut und Kraft der Stimme. Präch⸗ tige Gaben bot Frau De Lankt: ſie verſtand es, der Veranſtaltung eine .——— zu geben, wofür ihr herzlicher Dank geſagt ſei. Mit Wei tslied: 8 du fröhliche“, Hane die ſchön verlaufene Weih⸗ ehier and Odenwaldklub. Die erſte Wanderung des neuen Jahres am Neujahrstag hat ſtets als Ziel den hochragenden Eichelberg. Dort oben be⸗ reitet der umſichtige Hüttenwart den Wanderern den heißen Neujahrs⸗Tee. Am Fuß der Hütte ſoll ein mächtiger Felsblock errichtet werden zur Erinne⸗ rung an den großen Krieg und alle die Odenwaldtlubmitglieder, die ihr Leben ließen zum Schutz der Heimat, die hier ſo herrlich ausgebreitet zu 1* liegt. Freiwillige Gaben werden das Ehrendenkmal errichten;: alle ind eine Gabe ſchuldig als Dank für die Todestreue der einſt froh mit⸗ wandernden Klubkomeraden. Der Eichelberg wird erreicht von Weinheim über Oberflockenbach(Einkehr in der Roſe) in etwa 3 Stunden Marſchzeit. Abſtieg nach Belieben nach Hohenſachſen, wo in der Krone“ gemeinſames Neujahrseſſen vorgeſehen iſt.(Weiteres Anzeige im Mittagsblatt.) veranſtaltungen. Weihnachten bei der Sunlicht⸗Geſellſchaft. Eine erhebende Weih⸗ nachtsfeier veranſtaltete am 24. Dezember die Arbeiterſchaft der Sunlicht⸗ Geſellſchaft.⸗G. in Rheinau⸗Manuheim. Unter brennendem Weihnachts⸗ baum verſammelten ſich im weihnachtlich geſchmückten Frauenſpeiſeſaal des Werkes um 11 Uhr die geſamten Arbeiter und Arbeiterinnen mit ihren Meiſtern. Der Betriebsvorſitzende Kerrmann eröffnete die Feier mit einem Hinweis auf die Symbolik des Tages und begrüßte die als Gäſte mit ihren Damen erſchienenen Herren der Geſchäfts⸗ und Betriebsleitung. Er betonte, daß die Feier dazu beitragen ſolle, die Gedanken des Miß⸗ trauens zu überwinden und gegenſeitiges Vertrauen an deren Stelle zu ſetzen; dies ſei ſehr wohl möglich, da die Geſchäftsleitung immer, zulezt wieder bei den jüngſten Lohnverhandlungen, deren Ergebnis er bekannt gab, volles Verſtändnis für die Lage der Arbeiter gezeigt habe, er gebe deshalb dem Wunſche Ausdruck, daß in dieſem Jahre und in aller Zukuünft Harmonie und Idealismus die Beziehungen beherrſche. Herr General⸗ direktor Beck dankte für die Einladung und gab ſeiner den Ausführungen des Vorredners Ausdruck mit dem beſonderen Hinweis, daß nur vermehrte Produktion das deutſche Wirtſchaftslehen vom Unter⸗ gange retten könne. Herr Direktor Höffler knüßpfte gleichfalls an die Eingangsrede an und führte aus, daß gerade in der heutigen ſchweren Zeit beide Teile zuſammenſtehen und an der gemeinſamen Aufgabe mitarbeiten müßten. Es folgten eine Reihe humoriſtiſcher Aufführungen, bei denen ſich beſonders Echloſſer Arz ſtürmiſchen Beifall erwarb, und eine Gaben⸗ verloſung der Arbeiterſchaft. Im Anſchluß daran gab Herr General⸗ direktor Beck bekannt, daß ein in Holland lebender Deutſcher, der in geſchäſtlichen Beziehungen zur Firma ſtehe, der Geſchäftsleitung in edler Hilfsbereitſchaft eine bedeukende Summe zur Verfügung geſtellt habe, um jeder hilfsbedürftigen Kriegerwitwe des Werkes 1000 Mk. und jedem unter⸗ haltungspflichtigen Kinde einer ſolchen 500 Mk. auszubezahlen. Auch dieſe Stiftung fand begeiſterte und dankbare Aufnahme und dem Stifter wurde in einem Telegramme der Dank ausgeſprochen. Nachdem noch von⸗ ſeiten der Geſchäftsleitung, der Betriebsleitung und der Meiſter der Freude über die wohlgelungene gemeinſame Feier als Zeichen des im Werke herr⸗ ſchenden Geiſtes der Einigkeit Ausdruck gegeben worden war und auch noch vonſeiten der Geſchäftsleitung kleine Geſchenke an alle Arbeiter verteilt waren, ſchloß die Feier gegen 38 Uhr mit dem Weihnachtsliede„Stille Nacht, heilige Nacht.“ 0 Ausſchuß für Volksmuſikpflege. Wir werden gebeten, auf das Aus⸗ ſchreiben betr. die Aufführung von J. Haydns„Die Jahreszeiten“ beſonders hinweiſen und ma auf die Anzeige in letzter Nummer auf⸗ merkſam. Aus dem Lande. Beſuch der hoͤheren Schulen. Im Schulſahre 1919/0 wurden die Gymnaſien von 5070 Schül⸗ lern und 278 Schülerinnen beſucht; die Realgymnaſien von 5090 Schülern und 278 Schülerinnen; die Realprogymnaſien von 722 Schülern und 412 Schülerinnen; die Oberrealſchulen von 6400 Schülern und 230 Schülerinnen; die Realſchulen von 4580 Schülern und 2110 Schülerinnen; die höhere Bürgerſchule in Hornberg von 38 Schülern und 40 Schülerinnen. Die höheren Schulen für die weibliche Jugend wurden von 7255 Schülerinnen beſucht. Am Schluß des Schuljahres wurden von den Gymnaſien 372, von den 286, von den Oberrealſchulen 398 Reife⸗Zeugniſſe erteilt. K J Sulzfeſd, 29. Dez. Das„Brettener Tagblatt“ bringt in ſeiner heutigen Ausgabe folgende Meidung ſeines Korreſpondenten von hier: Der hieſigen Gendarmerie iſt es nach mehrtägigen großen Anſtrengungen gelungen, einen ſeit einigen Tagen ſich in der hie⸗ ſigen Gegend herumtreibenden Mann zu verhaſten, der mit dem Mörder des Schwanenwirts Holzmüller aus Oberöwisheim identiſch ſein ſoll. Der Verhaftete iſt der im Jahre 1893 in Lud⸗ wigshaſen a. Rh. geborene Dienſtknecht Auguſt Oehle r. Er be⸗ fand ſich im Augenblick ſeiner Verhaftung, de in Kürnbach erfolgte, in ſehr verwahrloſtem Zuſtand. Oehler leugnete bis ſetzt hart⸗ näckig, die Tat begangen zu haben; ſein Signalement ſtimmt jedoch ſehr auffallend mit demſenigen des von der Staatsanwaltſchaft ausgeſchriebenen Mörders überein. Der Verhaftete wurde zunächſt nach dem Amtsgefängnis in Eppingen verbracht, von wo aus ſein Weitertransport nach Karlsruhe erfolgen wird.* Katlsruhe, 29. Dez. Der ürgerausſchuß führte geſtern die Einzelberatung des ſtädt. Hausha tsplanes zu Ende. Der Voranſchlag wurde mit allen gegen 5 Stimmen angenommen. Ferner wurde eine Vorlage des Stadtrates über die Aufnahme von Stadtanleihen bis zu einem Be⸗ trage von 40 Millionen Mark und eine Vorlage über die Heran⸗ ziehung des reichsſteuerfreien Eintommensteils ur Gemeindeſteuer mit einigen Abänderungen angenom⸗ men. Durch dieſe Aenderungen entſteht ein Einnahmeausfall von 791 000 Mack. Dieſer ſoll aufgebracht werden durch die Erhohung der Einnahmen des Gaswerkes um 500 000 Mark, des elektriſchen Strompreiſes um 200 000 Weark. Der Zuſchuß für den Schlacht⸗ und Viehhof von 117 000 Mark ſoll in einen uUeberſchuß von d8 600 Mark uingewandelt werden. Freiburg. 26. Dez.(WB.) Der Stadtrat hat der Ein⸗ ſetzung einer Kommiſſion zugeſtimmt, die prüfen ſoll, wie ſich beim Betriebe der ſtädtiſchen Straßenbahn Erſparniſſe er⸗ zielen laſſen. Gleichzeitig nahm der Sadtrat von einem Berichte Kenntnis, der vorſchiägt, die Frage der Verlegung des Meßplatzes vom Stühlinger Kirchplaß auf einen anderen Platz vorläufig Ab⸗ ſtand zu nehmen. Die Anwohner des Stuhlinger Kirchplatzes hatten eine Proteſtbewegung gegen die Abhaltung von Meſſen auf dieſem Platze eingeleitet. Ver Stadtrat nahm ferner Keuntnis von einem Schreiben der Oberpoſtdirektion Konſtanz, aus dem hervorgeht, daß eine Verlegung der Vberpoſtdirektion nach Freiburg vorlauftg nicht in Frage komme. Dieſer Anſicht habe ſich auch das RNeichspoſt ⸗ miniſterium angeſchloſſen. ( Freiburg, 29. Dez. Der Kaufmann Otto Bräuchle aus Mannheim, der Agent Georg Faltermann aus Viernheim und deſſen Bruder, der Kaufmann Jakob Faltermann aus Viernheim⸗ würden unter dem Verdachte, der Schweſter eines auswärtigen Holzhändlers auf offener Straße 25 000 Mark entwendet zu haben, 1 e des Bräuchle wurde unter dem Ver⸗ te der Hehlerei in Haft genommen. Schopſßeim. 29. Dez.(.8. lleber die Erſchießhung des Jagdauſſehers Schaubhut von Wiechs wird noch berichtet, daß Schaubhut von den Wilberern nicht eiwa in Abwehr eines An⸗ griffes erſchoſſen wurde. Er war zwiſchen Maulburg und Minſeln auf der Fuchsjagd. Auf einer Lichtung ſchoß er einen Rohbock ab und hatte das Gewehr kaum umgehängt, als er aus dem Wald heraus einen Schuß in die rechte Seite erhielt, der die Lunge durchbohrte. Wie das„Markgräfler Tageblatt“ weiter berichtet, ſah Schaubhut noch, daß es ſich um zwei Wilderer handelte. Im Krankenhauſe iſt er ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen Der Un glückliche hat den Feldzug mitgemacht, war mehrere Male ver⸗ wundet worden und hatte zuletzt noch eine ſchwere Gasvergiftung erlitten. Erſt ein Jahr lang war er verheiratet. Vor kurzem wurde ihm ein Kindlein geboren. 1 Waldshut, 29. Dez.(WB.) Dem Telegraphenſekretär Manfred Ottnau, der während des Krieges als Reſerveoffizier in der bayeriſchen Armee Dienſt tat, iſt der Militär⸗Max⸗Joſeph⸗ Orden, die höchſte bayeriſche Kriegsauszeichnung, verliehen wor⸗ den. Mit dieſem Orden, der nur für hervorragende Tapferkeit vor dem Feinde in entſcheidenden Lagen verliehen wurde, iſt der per⸗ fönliche Adel und je nach der Zahl der Ordensritter eine lebens⸗ längliche Rene verbunden. 9om Bodenſee, 28. Dez. Wie die„Freie Stimme“ ſchreibt, hat der Unterſee gegenwärtig einen Tiefſtand wie ſeit vielen Jahren nicht mehr. Am 23. Dezember zeigte der Unterſeepegel in Nadolfzell 2,65 Meter, gegen den Vormonat eine Abnahme um 80 Zentimeter. Der letzte höchſte Stand war 1914 mit über 5,10 Meter. Auch im Jahre 1910 war ein ſolcher Waſſerſtand zu ue. ö8tß wodurch eine längere Ueberſchwemmung veruürſacht wurde, ſodaß der Schiffsverkehr über einen Monat eingeſtellt werden mußte. 8. Seite. Nr. 593. Aus der pfalz. O Ludwigshafen, 29. Dez. Oberbürgermeiſter Dr. Weiß teilte in der lezten Stadtratsſitzung mit, daß die Frage der Unterbringung der Unteroffiziersfamilien der Beſatzungsarmee in eigenen Wohnungen und die Beſchaffung der Einrichtungsgegenſtände hiefür in ein kritiſches Stadium getreten ſei. Schon am 29. Oktober hatte der hieſige Waffenkommandant die Einrichtung einer größeren Anzahl von Unteroffizierswohnungen ge⸗ fordert und ſich hierbei auf die Wohnungsverordnung des Herrn Generals Degoutte vom 1. Juli 1920 berüfen. Da die Reichsver⸗ mögensverwaltung Weiſung hatte ergehen laſſen, daß ein derartiges Verlangen, da unbegründet, nicht befriedigt werden dürfe, lehnte das Bürgermeiſteramt dieſe Forderung ab und wandte ſich ſowohl an die Reichsvermögensverwaltung als auch an die Kreisregierung in Speyer. Da die Reichsſtellen r vör⸗ bezeichnete Zwecke nicht machen zu können, hielt ſich das Bürger⸗ meiſteramt angeſichts der troſtloſen finanziellen Lage der Stadt nicht r befugt, die hier in Frage kommenden ſehr erheblichen Aufwel⸗ ungen ohne vorhergehende Sichtrung der Deckung zu machen Die Beſatzungsbehörde 75 jedoch unterm 13. und dann unterm 16. ds. Mts. an den 1. Bürgermeiſter die Forderung geſtellt, innerhalb eines Zeitraumes von 5 bezw. 4 Tagen eine Anzahl von Wohnungen für Unteroffiziersfamilien zur Verfügung zu ſtellen und einzürichten, widrigenfalls ſie veranlaſſen würde, daß der 1. Bürgermeiſter vor das Polizeigericht geſtellt würde. Angeſichts dieſer Drohung hat das Bürgermeiſteramt Auftrag zur Einrichtung einer gewiſſen An⸗ zahl requirierter Wohnungen erteilt, gleichzeitig aber den vorge⸗ ſetzten Stellen Bericht erſtattet und bei der Beſatzungsbehörde Proteſt gegen dieſes Vorgehen erhoben Das Bürgermeiſteramt bittet den Stadtrat, von dieſer Sachlage Kenntnis zu nehmen und das Vor⸗ gehen des Bürgermeiſteramtes zu billigen, bezw. die Stadtkaſſe mit der vorläufigen Bezahlung der anfallenden Rechnungen zu beauf⸗ tragen. Der Stadtrat war damit einverſtanden. 4+ Zweibrücken, 30. Dez. Einen ſchaurigen Fund machte am 1. Weihnachtstag ein hieſiger, mit ſeiner Frau in Eheſcheidung lebender Fabrikarbeiter. Er fand bei der Durchſicht eines Schließ⸗ korbes in einer Pappſchachtel das in Lumpen gehüllte Skelert eines kleinen Kindes. Auf erfolgte Anzeige hin wurde die Ehefrau feſtgenommen, die angab, daß das Skelstt bereits 9 Jahre alt ſei und von einer Totgeburt herrühre, die in Saarbrücken erfolgte, wo die Frau Beziehungen zu ihrem damaligen Dienſt⸗ herrn, einem Offizier, gehabt habe. Sportliche Rundſchaun. Allgemeines. 55 sr. Reichspräſident Ebert für den Sport. Reichspräſident Ebert hat dem Deutſchen Reichsausſchuß für Leibesübungen für das kommende Sportjahr folgendes Schreiben geſandt:„Wenn wir uns wieder neuer Volkskraft emporarbeiten wollen, dann müſſen wir auch körperlich geſund und ſtark werden. Das gilt insbeſondere für unſere arbeitende Jugend, deren ungünſtige Lebensbedingungen eine körperliche Erftiſchung am meiſten erſorderlich machen. Ich wünſche daher allen VBereinen und Ver⸗ bänden für Turnen, Spiel und Sport im kommenden Jahre gute Eut⸗ wicklung. Möge auch die Arbeit des Reichsausſchuſſes und der Hochſchule für Leibesübungen wertvolle Früchte tragen. Ebert, Reichspräſtdent.“ Pferdeſport. sr. Ein neuer Trainer für Geſtüt Weil. Das Geſtüt Weil, unter wel⸗ chem Namen die Pferde des früheren Königs von Württemberg laufen, hat ſich pon ſeinem bisherigen Trainer Richard Waugh getrennt und an ſeiner Stelle Trainer Julius Lippold verpflichtet. J. Lippold iſt aus der Schule des bereits verſtorbenen Trainers Fritz Althof hervorgegangen, war lange Zeit hindurch ein ausgezeichneter Hindernisreiter u. Hleg ſic daun in Hoppegarten als öffentlicher Trainer nieder. Später wurde er Privat⸗ trainer des Königs von Bavern(Königl. Bayriſches Privatgeſtüt Leut⸗ aun di2 Bebe des Geſeute Eekpck zu Ebernehmen, uit dener er in Pige Pfer e ar u übern n, mit denen er in dieſem Jahre über 600 000 Mark konnte. Radſport. sr. Auerkannter deutſcher Radfahrerrekord. Der Sportausſchuß des Bundes Deutſcher 1 hat die Zeit von 2 St. 54 Min. 04 Sek., die die ber⸗Mannſchaft des.⸗V. Preſto Chemnitz am 22. Auguſt 1920 auf der Strede Chemnitz—Leisnig für 100 Kilometer erreichte, 8 ˖ i anerkannt. 15 e Schwimmen. Ara. Ein nachahmenswertes Beiſpiel zur Förderung des Badens wurde in Deſſau geliefert. Wie in vielen anderen Städten, war auch das Deſſauer Stadtbad geſchloſſen. Der Bürgermeiſter lud, um die Wieder⸗ eröffnung zu erreichen, alle Intereſſenten zu einer Sitzunß ein. Wedn haben die Sportpereine und die Preſſe es übernommen, durch Werbung und aus ſich ſelbſt heraus ſoviel Dauerkarten r enc daß die Koſten der Wiedererö i iſt de 777T Turnen. e Vper 2. Gauturnkag des Pfalztu im Sdargebiet wird engaues am 23. Januar 1921 zu Rohrbach bei St. Ingbert zuſammentreten. Auf der Tagesordnung ſtehen neben Jahres⸗ und Turnberichten auch Beſchlußfaſſungen über Feſtſetzung der der Gauturnfahrt, des Turn⸗ und Spielfeſtes, wovon die erſtere in den Bezirk St. Ingbert, das Gauturnfeſt in den 2— Homburg fallen wird. Vor Beginn der Beratungen tritt der Gauturnrat zuſammen. Winterſport. 5 Das Triberger Rodelwettrennen kann infol, außergewö werzen Wüzrgg un 1. Jangr nßt fefsten. Wetterdienſinachrichten der badiſchen Landeswefterwarte in Karlsrühe. „ Beobachtungen vom Donnerstag. den 30 Dezbr 1920.8 Uht mocgeus(MEE Auf Grund land⸗ und funfentelegraphiſcher Meldungen. Lurt rnaſ. Wind chlag der Temp. ſtag ber 15 e eeeeee Hamburg 7528 10 SSW mäßig wolkig 4 Königsbergg—————— Berliiunmn 78.0 7 5 ſichwoch vedeckt 1 — 1 a. M 760.7 9 SwW§ mäßig bedeckt 7 nchen—————— Kopenhagen. 755 2 4080 ſſchwach Nebel 1 Stockholm.. 161.5—2 880 ſſchwach vedeckt 71 764.—21 N. ſicchwach bedeckt 0 0dos.——4 ds 2 Pan? 08 10 i dedeckl 0 Marſeille— 2 107— ürichh————— ien 7830 7— ſtiſl] Nebel 8¹ Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) See⸗ 8 E De⸗ 5 5 8 5 Ss( rrde Wertheim. 151 74. Königſtuhl 563 8 Karlsruhe. 127 0 Baden⸗Baden 213 05 Villingen715 1 Hof 1281 1247 t. Blaſien. 780 11 Allgemeine Witterungsüberſicht. 2 Ueber der Nord⸗ und Oſtſee liegt noch immer eine Tiefdruckrinne, die bei uns weitere Zufuhr warmer Luftmaſſen aus dem über Süd⸗ europa lagernden Hoch bedingt. Der milde Witterungscharakter und die niedergegangenen Regenfälle haben weitere Schneeſchmelze ver⸗ ſeem r einigen Zufluß erhielten. Das urſacht, wodurch die Flüf Froſtgebiet über Nordeuropa beſteht weiter(Haparanda 21? Kälte). Da wieder ein neuer Luftwirbel nach der Nordſeite gezogen iſt, bleibt unſer Gebiet auf der Südſeite der Tlefdruckrinne, ſodaß eine Aende⸗ rung des Witterungschacakters bis morgen nicht bevorſteht. Wettervorausſage bis Jreliag. 31. Dezember, 12 Uhr nachts: Noch keine weſentliche Aenderryg. 5 Schneebericht. Jnfolge ondauernd milden Wetters mit Negenfällen it die Schneeſchmelze ſoweit ſnort gegenmãrtig u t i daß die Ausſbung des Winten —— ——— —————— 4 10 ——— Seite. Nr. 8939. —— ——————— ———r 1 Hand — Rückschau auf das Wirtschaftsfsahr 1920. 2 Das hinter uns liegende Wirtschaftsjahr 1920 glich einem wilden Meer. Wir blicken zurück auf ein Krisenjahr, feich an trüben Exeignissen; die wirtschaftlichen Folgen des Krieges und des Friedensvertrages sind mit voller Schärfe zur Aus- wirkung gekommen. Unsicherheit und Unberechenbarkeit wirtschaftlicher Dinge beherrschte unsere gesamte Wirtschaft. Jedes Geschäft ist mehr oder weniger zur Spekulation ge- worden, weil eine sichere Kalkulation im althergebrachten kaufmännischen Sinne infolge der fieberhaften Zuckungen un- serer Valuta fast zur Unmöglichkeit wurde. Wir sind ein Valutaland geworden. Was es heißt, diesen Leidensweg degehen zu müssen, hat uns die schon zurückgelegte Strecke gesagt. Hoffnungen und Ansätze auf eine Besserung der Ver“ hältnisse erwiesen sich als trügerisch. Als im Frühjahr d. J. unsere Valuta nach einem katastrophalen Niedergang eine rasche Aufwärtsbewegung erfuhr, ging ein Aufatmen durch Deutschland. Denn deutlich erkannte man neben ungünstigen Momenten auch Fortschritte. Innerpolitisch war eine gewisse Beruhigung eingetreten; die Arbeitslust hatte zweifellos eine Steigerung erfahren; der Außenhandel schien eine Entwicklung zu unseren Gunsten anzunehmen. Man war mit gutem Ge- wissen berechtigt, Hoffnungen auf eine allmähliche Genesung hegen zu dürfen. Doch auch damals schon fehlte es nicht an Warnern vor übertriebenem Optimismus. Denn was die Er- holung unserer Valuta und unseres Wirtschaftslebens am meisten hindert, bleibt die trostlose Lage unserer Staats· kinanzen. Die haben sich aber im abgelaufenen Jahre unauf- haltsam verschlechtert. Einnahmen ünd Ausgaben unseres Budgets sind noch weit von einem Ausgleich entfernt. Die klaffende Defizitlücke konnte bis zum heutigen Tage nur durch eine automatische Vermehrung von papiernen Zahlungsmitteln mit Hilfe der Banknotenpresse verstopft werden: eine Methode, die nicht auf die Dauer fortgesetzt werden kann. Doch von entscheidender Bedeutung für das Wirtschafts- jahr 1920 und für die Zukunft ist der Versalller Ver- trag. Dieses brutalste Schriftstück, das je die Weltgeschichte gesehen hat, ist in diesem Jahre in Kraft getreten und hat seine Erdrosselungstätigkeit am deutschen Wirtschaftskörper begonnen. Wir haben begonnen, unserer Tributpflichtigkeit dewußt zu werden. Das Spaer Kohlenabkommen stellt. ob- wohl wir es bis jetzt erfüllen konnten, eine unerträgliche Be- lastung für unsere Produktion dar. Der Vertrag erweist sich schon im Anfang seiner Durchführung als ein Wider⸗ spruch in sich selbst, als ein dilettantisches Pfusch- werk. Die unerhörten Forderungen, die an unseren Seschwäch- ten. zum Torso geschlagenen Wirtschaftskörper gestellt wer⸗ den, machen uns auf die Dauer zu jeglicher Entschädigungs· leistung unfähig. Die schwersten Sorgen hat uns im verflossenen Jahr die Entwicklung unserer Valuta bereitet; sie befindet sich in einem chronischen Fieberzustand. Die Entwertung der deut- schen Reichsmark hat im Februar d. J. den tiefsten Stand erreicht. Die folgende Zusammenstellung gibt eine Vebersicht über die Bewegung fremder Devisen seit Jahres- beginn: am 2. Jan. 9. Febr. 23. Mai 14. Sept. 18. Okt. 12. Nov. 29. Dez 1 Dollar 49.— 103.75 39.75 60.885 68.30 587.785 74.— Ischw. Frank.85 17.—.50.50 10.90 1330 1115 1 Qulden 18.80 39.75 13.35 1845 21.— 26.— 2305 Die Abweichungen zwischen den niedrigsten und höchsten Kursen sind ganz gewaltig; sie sind bekanntlich die Ursache für die Unsicherheit und Unstetigkeit in unserem Wirtschafts⸗ leben. Man hat erkannt— zunächst leider nur theoretisch—. daß es weniger auf die absolute Höhe des Markkurses für die Erholung unserer Wirtschaft ankommt, als auf eine Stabi- Iisjerung der Wechselkurse, die uns allein wieder die uns dringend notwendige ruhige Entwicklung bringen kann. Hand in Hand mit 1 unaufhaltsamen Sturz der Mark im Frühjahr verschärfte sich in beäangstigender Weise die Inf1a tion, die nicht nur in der künstlichen Schaffung von Kaufkraft durch Vermehrung des Notenumlaufes, sondern auch im Anschwellen des Giralgeldes, d. h. von Bankguthaben zum Ausdruck kommt. Die natürtiche Folge dieser Entwicklung war das Empor- schnellen der Warenpreise auf eine unerhörte Höhe, führte aber auch gleichzeitig eine wesentliche Abschwächung der Kaufkraft der Verbraucherkreise herbei, die nicht in der Lage waren, im gleichen Tempo ihre Einkommen zu erhöhen. Der Valutasturz hat wiederum jene katastrophale Haussebewegung an den deutschen Wertpapier⸗ börsen ausgelöst, die zunächst die Kurse von Valuta- und Halbvalutapapieren, dann auch inländischer Dividendenwerte jeglicher Art in die Höhe trieb und zuletzt auch festverzins- liche Werte mit in diese Bewegung hineinzog. Die Aussicht auf mühelos verdiente Gewinne und das Bestreben, dadurch den durch die Teuerung ins Wanken geratenen Haushaltsetat zum Ausgleich zu bringen, lockte alle Kreise zum Börsenspiel. Eine Spekulationswut ergriff das Publikum, das sich ohne Rücksicht auf die Rentabilität und die innere Qualität wahllos zuf Effekten stürzte, um sich in der„Flucht vor der Mark“ verbriefte Anrechte auf Sachwerte zu verschaffen. Der ursprünsliche Sinn der Börse als feinfühliger Konjunktur- barometer hat sich völlig umgekehrt. Es scheint eine Ano- malie zu sein, daß eine Verschlechterung unserer Lage die Börse zuversichtlich stimmt und die Kurse in die Höhe treibt, Wwährend umgekehrt günstige Momente, wie Valutaerholung, Aussicht auf internationale Kredite, verstimmend und kurs- drückend wirken. Und doch ist diese Tendenz nur eine logische Folgeerscheinung unseres Valutaelends. Der Hexensabbath an der Börse brachte den Banken eine Hochflut von Arbeit. Trotz Vermehrung des Personals und Einlegung von Veberstunden konnten die auf sie herein- stürmenden Aufträge kaum bewältigt werden. Neben dem außerordentlich lukrativen Devisengeschäft und einem Slänzenden Zinsengeschäft hat das Emissionsgeschäft infolge der gewaltigen Kapitalansprüche der gesamten Industrie starke Beschäftigung gebracht. Aus den im Juni für das Jahr 1019 veröffentlichten Großbankbilanzen ist schon die be- ängstigende Hochkonjunktur zu erkennen. Die Haupt- posten der Bilanzen haben sich gegen das Jahr 1918 ungefähr verdoppelt. Bezeichnend ist, daß die Wechselbestände die weitaus stärksten Aktivposten bilden; sie betrugen bei den acht Berliner Banken insgesamt 21½ Milliarden. Das sind aber zum großen Teil Schatzwechsel des Reiches und damit ein recht erheblicher Teil der schwebenden Schulden. Natür- lich sind die fremden Gelder gewaltig angeschwollen und stiegen inzwischen sicherlich noch bedeutend höher. Bemer- kenswert dabei ist, daß sich hauptsächlich die kurzfristigen Einlagen vermehrt haben. Der glänzende Geschäftsgang hat die Ausdehnungsbestrebungen der Bankinstitute gewaltig ge- fördert. Es sei nur an die Verschmelzung der Commerz-⸗ bank mit der Mitteldeutschen Privatbank und die ständige Vermehrung ihrer Filialen erinnert, ferner an die Neuausdehnung der Deutschen Bank durch Ankauf der Hannoverschen Bank, der Braunschweigischen und Gothaer Privatbank und den Aktieneintausch mit der Württembergi⸗ schen Vereinsbank und der Hildesheimer Bank unter einer Sleichzeitigen Kapitalserweiterung auf 400 Millionen 4. Die Nationalbank Berlin hat mit der Nationalbank Bremen einen neuen Großbankkonzern geschlossen. Die Halbiahresabschlüsse der meisten Berliner Großbanken liegen noch nicht vor. Man wird aber kaum fehl gehen, wenn man annimmt, daß die Ziffern in diesem Zeitraum ins Gigantische gewachsen sind, daß die fremden Gelder weiter gewaltig an- eschwollen sind, A. N. Mannheimer General⸗Anzeiger. ¶Abend⸗Ausgabe.) elsblaff des Mannheimer General Frankfurter Wertpapierbörse. Festverzinsliche Werte. a) Inliindische. 20. 30. 29. 30. 4% Hannh. v. 1901/908/% 92.40 91.50 3,%% Badlsche Anelne 382.— 82.28 4% Nannhelmer von 1912 82.40 34.—3% go. Non 138. T 4% beutsche flelchsanl. 77.50 77.50 ner. 2 4 5— 95—1 do.— 470 5.—— 3½% do.—*—* 4% Bay.-Pfälz. Els.- Prior.-.. 3ü% do. 84.5 584.253½ ½ do. 5% l. Relohs-Schatzanl. DT.—.- b) Auslündische. 4½% V. u. V. do. 80.50 80.12 4½ Oest. St.-R. V. 1918s 23.25 22.758 4½% l. Belonsschatzanl. 72.— 72.— 4½% do. Sohatzanweſs. 34.10 34.75 5% Preub. Schatzanwels. 99.40 99.40 4% ddio. Goldrente 48.50 48.75 9% do. 90.50 81.504% do. einheltl. Rente 27.50 27.25 3¼%8% Preublsohe Konsole 53.— 33.25 4% Ungarisohe Goldrente 36.50 38.— 30% do. 52.—51.50 4% do. St.-Rte. v. 1810 28.— 28.25 4% Bad. Anleihe von 191972.80 72.25 3½ ½ lo. St.-Rte. V 1897 22.— 20.50 Dividenden-Werte. Bank-Aktien. Div.] 29. 30. Div.] 29. 30. Badlische Bank 5¼&½ 256.— 259.—Ohem. Rütgerswerke 12½ 470.—490.— Berliner Hlandelsges. 10 240.— 243.25 Sddd. Orantindustris 7—.——.— Darmatädter Bank 8 189.—. 180.75 Aligem. Elektr.-Ges. 10312.— 322.0 Deutsohe Bank 12 328.50 329. 80 Sergmann W. 12 315.— 338. Disoonto-desellsch. 10 243.— 244.75 Feften& Gullleaume 10 503.50 503.— Dresdner Bank 9 A8.80 219.80 kahmeyer 8 257.— 269.50 Matlonalbk. f. Deutschl. 5 189.— 188.— Fh, Elektr.-des. Mannh.7—.— 289.50 Pfälzlsohe Bank 2 151.— 152.80] Schuokert Hürnberg 6 282.50 283.— Pfälzisohe Hyp.-Bank 9 198. 195.— Slemens à Halske 12 349.— 360.— Abelnlsche Creditbank? 164.80 165.— Gummiw, Peter 16 530.— 559.— nheinlsche Hyp.-Bank 9 193.—195.— fedderaf. Kupferwerk— 430.— 430.— Sudd. Disgonto-des. 8 183.50 193.50 Junphans debruder 12 314.— 320.— Sernwerkks-Antien. etertgerft guer 18 400— 48— Dentechelu. Suntg. 8.. Cederwerte fothbo 7½ 368.— 386.— geutsch-Lüx, Bergw. 10 409.50 408.50 do, Südd. ingdert 10 470.—— gelsenkiroh. Bergwerk 6 405. 404.— d0. 8 loer 10 233.— 259.— baſhe Neitece eedde Lichelhen, 1— Keungee-er Nene 88.. 01.— Hasoninentabr.lisysv18 34f.— 344.18 Hannesm.-Hhr.-Werke 6 633.73 616.— do. Badenla* 10—.— 310.— Overgohl. Flsenb.-Bed. 5 344.50 345.— 40. Sadlg— 24.— do. Badisohe Durlach 14 3385. 364. de. EIsenind.(Caro) 14 319.— 319.50 dalmlermotoren 203.— 257.— Ulen A e 8—.— Aaschlnenfhr. Eüungen 9 348.— 357.50 Kön.— u. Taurabütte 10 389.— 367.— d0. Eisenaoh 10 230.— 240.— Transport-Aktien. Grltzner, Ourlaoh 15 40.— 421.— Sohantun— 899.50 600.— Hald& Neu, Häbmasch.185—.— 449.— tlamb.-Am. Paketfahrt— 157.— 199.— Karlsruher Masch. 10 305.— 535.— Norddeutsoher LIoyd— 194.— 195.— Hasoh. u. Arm. Kleln— 379.50 378. Qest.-Ungar. Staatab.%½—.— 149.70 Pfdlz. Mühm. Kayser 12 399.25 309.28 Oest. Südbahn(Lomb.)-.——.— Sohnelipr. Frankenth. 7 333.— 3ʃ0.— Vor. Deutsohe Oelfabr.12 320.— 311.— Industrle-Aktien. Porzeſlan Wessel— 112.— 409.50 9 289.50 285.50 Pf. Bulverfabr. ingbert 30—.——.— gementas. Nleſdelderg 10 229.— 228.— Seſlin iustrle Wolft 7 223.— 209.— Badlisohe Anllin 12 500.— 574.— Soinnerel Ettlingen 7 300.— 310.— Shem. Soheldeanstalt 20 915.— 917.—] Kammgarnspinn. Kals. 12—.——.— Shem. Arlesh.-Elektr. 2427.0 4890.— Uhrenfbr. Furtwangen 10 325.— 330.— karbwerke Höchst 12 433.— 457.— Wa gonfabrik Fuchs 22 490.— 450.—. Vohem. Fabr. Mannl.7—.— 490.— Zellstoffabr. Waldhof 10 464.75 460.— Ohem. Fabr. Muhlheim 4 330.— 350.—Zuokerfabrik, Sad. 14 449.— 430.— do. Holxverkohlung 8 670.— 670.— 40. Frankenthal——.—10— 4 Berliner Wertpapierbörse. Festverzinsliche Werte. ) Relchs- und 29. 30. Dlv. 28. 0. Staatspaplere. 4½% Oesterr.Sohatzanw. 55 b. 22 gſe 17. 30.—.75 o. Serle 0 1 99—. e eee 40% do. Serle 8—727 4% FTürk. Adminlst.-Anl. 92.50 88.— 4½% d0. Serie—ix 72..—% do. Sagdad. %½% do., 1924 er 50.80 30.50 Elsendahn 1158.— 161.78 5% Beutsone felchganl. 27.500 77.50% do. Bagdad. 40% do. 85.30 66.10 Elsennahn 11 123.25 130.— 3½% d0. 59.— 59.80 4% do. unlflz. Anlellss—.——.— 30% do. 65.— 65.90 4% d0. 20llobl. v. 1911 87.—.— 4% Freubische Ronsols 62.50 62.75 do. 400Fos.-1ose 484.— 509.— 3½% d0. 83.50 53.70%½% Ung. St.-t. v. 1913 289.78 28.— 3500 0. 51.10 51.10 4½% do. do. v. 1914 28.60 27.— %% Badlsche Anlelhe 72.50 70.80 4% 40. golarente 88.— 84.25 2½% Baperische Anleihe 63.— 66. 4% do. Kronenrente 25.50 24.25 25 flessfsone Anleine 82.75.50 4% Mlener invest.-Anl. 27.—.28 4% Frankfurter Stadtanl. 105.40 105.— 3% Oesterrelob.-Ungar. 4% Munchener Stadtani. 94.50 95.75 Staatsbanc) alte 29. 88. 4% Frankf. kypotheken- 2% 40. 805 800 45. 80.—0 2—13ů⁵⁵ o. Erg.-Nuten.—— dank-Ffandbriefe—2— 20 7 et 925 75— 0% 8„5— Mg Ameladische 250e Jo, dene aritt— entenwerte.%, do., Obllgatſonen—J 4½% Oesterrelchisohe 4½% Anatoller, Ser, I, 1 134.50 143.— Sohatzanwsleung 34.75 33.50 4½% d0., Sorle li 116.— 111.— 4% do. Goldrente.+6.254½% AEG, Oblig. v. 18033—.—J 4% d0. bomv. Rente] 27.75 27.78 5% b. Ueberses- Ei.-Onl.—.——.—. Dividenden-Werte. Transp.-Aktien. Dly. 28. 30. Dlv. 28. 30. Sobantüngbahn 330. 505.— Feldmunle Faplor——.—143.— Allg, tok.-u. Stragenb. 6 f18.—118.— Feſten& Gullleaume 10 300.— 301.— Ar. Berl. Stragend. 7½—.——.— Frledriohshütte 25—.——.— Sudd. Elsenbahn 5½ 103.50 105.50 Gdasmotoren Deutz 7 274.78—.— Lest. Staatselseng..% 180.2 151.865 delsenkiroher Bergw. 6 398.75 400.— Zaltimore and Oho— 495.— 488.— do. Qubstahl 10—.—533.— Prigz-Helnrlohbabn 8—.— 405.— georgs-Marienh. 9 41.— 425.— .-Austr. Dampfach.—316.78 325.— Gerreshelmer dias 19 733.50 618.— Hamb.-Amerlk. Faketf.— 195.— 195,80 goldschmidt, Th. 12 228.25J.— Hamb.-Sudam.'sohb.— 385.— 330.— farpener Bergbau 5 577.50574.75 Hansa Dampfsoh.—32.— 339.785 Hlipert Maschfnen 8 211.—239.— Norddeutsohe LIOyd— 194.— 154.50— Ku 0— e 454.— Bank-Aktien. ohster Farbwe P Secime eaees. 10 249.. 218.— fasenone-erte 0 327·50 236.— dermzen, nieß han 78.0.— Calbw. Ascherelsben 30 409.— 440.— bergelt e at e, Lattewise Nernbeg 344— 389 Deutsone Bank ieeeer— Dlercato-Cemmanüt 19 218.. 244. Cebr. Kürtien 18 200—.— Dresdner Baak 3 f. 29.25 Kostbeimer Jenulose 6 322.— 377.— Aundengnt bent, Lanmerer a 0f. 320—. Jeseraint.entsbl. 7 289..200 Taucantts.— 388.— Oesterrelch. Krodit 5 72.50 71.60 Tinde's Elsmasohlnon 1 e Relchsbank.79 180.80 151.12 Cinke& Hofmann 23,3 402.— 47. Industrie-Alxtien. Tudwig Loewe 4 00. 18 404.80 809.50 Jooumulat.-Fabrik 29 427.— 425.— Tothringer Hütte 12 474.— 475.— Adler& Oppenheim 20 772.—-—.— Hannesmannröhres 8 603.——.— Adlerwerke 10—.— Obersohl. Elsenb.-Bed. 6 340.— 344.— .. Anli. Treptiow 12 459.75 459.80 do. Elsenladustrle 14 313.80 8. Aligem. Elektr.-des. 10 311.-319.— do. Kokswerke 17333.— 629.— Anglo-Continental 6„383.28 Orensteln& Koppel 16 518.30—.— Zuded.-Müran. Aasoh. 10 445.50 450.— Fhönix Zergbau 671.50 668.— Sadlesche Anilin 12 370.— 574.75 Rhein. Araunkchie 12½—. 650.— Bergmann flektr. 12 291.— 343.— Rhn. Metalſw. Vorz.— 25 409.— Berſiner Elektr. 8.—223.— fheln. Stanlwerke 6 543.— 540.25 Blng Nürnberg 18 230.— 300.— Rlebeok Montan 9 450.— 465.— Slsmarokhütte 5 703.—24.— fombaoher Hütten 15 344.78 388.— ochumer dubstahl 5—.— 649.— Rütgerswerke 12½ 435.— 485.— ebr. Söhler& 00. 12—.—840.— Sachsenwerk 20—.—339.— Srown, Averi&4 Co. 9—.——.—Sohuokert& 00. 8 279.— 284.80 Buderus EIsenw. 2½ 729.——.— Slemens& Haleke 12 349.50 Ohemlsohe Grieshelm 12 415.— 435.— Telephon Berllner— 403.— 430.— Shemisohe Weller 12 200,50 330.— Türkische Tabakregle— 831.— 818.— Onemisone Aldert 40 1115.0—.— Unionwerke Berlin-Mam. 260.— 287.— Conoordla Bergbau 22 409.—.Verein. Fränk. Sohuhf. 13 290.— 288.— Dalmler Motoren 5 2899.25 295.— Vor. dlanzstoffe 20 720.— 778.— Deutsoh-Luxemburg. 10 404.50 407.— V. Stw. Zypen& WIA ſo 830.——. .-Uebersee Elektrt. 0 958.— 950.— Vogtiänd. Masohinen— 339.80 329.50 Deutsohe Erdöl 20 2800.0 2190.0 Westersgeln Alkall 68 313.——.— Deutsohe Kallwerke 7 423.— 441.— Zellstoff Waldhof 10 452.——— Deutsghe Stelnzeug— 272.—275.— Deutsoh-Ostafrka— 230.— 230.— D. Waffen u. Munltion 30 577.50 570.— Heu-Gulnea— 575.— 583.— Durkoppwerke 35 560.— 699.—Otavl Mlnon u. Elsenbd.— 734.80 723.— Elberfelder Farben 18 470.——.— do. Genubscheln— 028.— 623.— Elektr. Lloht u. Kraft 0 215.— 219.— Deutsche Petroleum— 1865.0 1580.0 Bk. f. e. Unt.(Zurlon) 0—.—..— Fomona— 8900.0 8800.0 Esohweller Bergwerk 12348.— 380.—iteldburg— 3086. 317.— — ͤ ͤÄ—:.:.:.:.:.:..;;̃] Ü ̃ ˖ ‚,...,˖c..— Hirsch, Kupfer- und Messingwerke.-., Berlin. Der Aufsichtsrat beschloß, wie schon kurz mitgeteilt, eine Erhöhung des Aktienkapitals um 30 Mill.& auf 80 Mill. A sowie die Ausgabe von 50 Mill. 4 Hypothekar- schuldverschreibungen. Von den neuen Aktien dienen 6 Mill.& zur Verschmelzung mit dem Hüttenwerk Kayser: 11, Mill. A4 werden im Verhältnis von 3 zu 1 zu 150% zum Bezuge angeboten und 12.8 Mill.&4 mit Ausschluß des Bezugsrechts der Firma Aron Hirsch u. Sohn in Halberstadt als Großaktionärin zu 300% überlassen. Börsenberichte. Frankfurter Wertpapierbörse. Frankfurt, 3zo. Dez. Orahtb.) Auf die starke Aufwärts⸗ bewegung trat eine Ernüchterung ein; zwar blieb die Tendenz vorwiegend fest, aber das Geschäft war bei Beginn nicht mehr so lebhaft; auch führten Realisierungen in hoch im Kurse stehenden Papieren zu Kursermäßigungen. Unter Schwan⸗ kungen verkehrten Montanpapiere, deren Kurse etwas nach- gaben;: Phönix- Bergbau verloren bei Beginn%, Daimler- Donnerstag, den 30. Dezember 1920. — Anzeiger Motoren. Adlerwerke Kleyer blieben gut behauptet. Maschi- nenfabrik Eblingen, Badenia blieben zu höheren Kursen ge- sucht. während Moenus im Angebot lagen. Auch in Loko- motiv- und Metallaktien war Neigung zu Abgaben vorhanden. Bevorzugt waren vereinzelt Elektrizitätspapiere, wo A. E. G. die Führung übernahmen; ferner Lahmeyer, Bergmann ge- fragter. Chemische Ba d. Anilin unterlagen stärkerem An- gebot, minus 13%: auch sonst waren chemische Aktien wenig belebt, vorwiegend preishaltend, Lackfabrik Schramm sogar kest. Schiffahrtsaktien waren bei regeren Umsdtzen anziehend. Hapag bevorzugter. Auslandspapiere kaum verändert. 5% ige Goldmexikaner 705-70, österreichische Werte befestigt. Deutsche Petroleum 2120 zu 2110. Im freien Verkehr Holz- mann-Aktien unregelmäßig, 365—370—364. Benz-Motoren 264. Mansfelder Kuxe 4730. Gebr. Fahr 338., Neckarsulmer fest, 357. Ruhiger gestaltete sich das Geschäft am Kassa- markt. Schriftgießerei Stempel, Seilindustrie Wolff. Emaillier Ullrich sind zu höheren Kursen gesucht; Zell- stoff Waldhof abgeschwächt, Zellstoff Aschaffenburg fest. Th. Goldschmidt lebhaft. auch Buderus steigend, plus 407. Tellus stark gesucht. Die Börse schloß fest. Privatdiskont 37196. Frankfurt, 30. Dez. Drahtb.) Die Wertpapierbörse bleibt am Montag, den 3. Januar 1921 geschlossen; nur die Devisen werden notiert. Die Bankfirmen werden ange- wiesen, ihre Limitezettel nachmittags zwischen 4 und 5 Uhr im Zimmer der Maklerkammer abzugeben. Berliner Wertpapierbörse. X. Berlin, 30. Dez.(Eig. Prahtb.) Die Fortsetzung der Kombinationsbewegung durch die Ausdehnung der Hirsch- Kupferwerke regte die Phantasie von neuem an. Man erwartet weitere Kombinationen, besonders in der Elektro- industrie. Lebhaft schnellten in diesem Zusammenhang Berg- mann um 40h% in die Höhe. Das Publikum nahm größere Käufe vor. Die Devisenkurse gaben auf die Meldungen über amerikanische Kredite etwas nach, ohne daß die Tendenz da- durch ungünstig beeinflußt wurde. Am Montanaktienmarkt gingen Bismarckhütte um 47% nach oben, Buderus um 3026, die übrigen um—10%. Mannesmann wurden um 18% ge· steigert. Auch hier spielten Kombinationsgerüchte mit. Etwas schwächer lagen Phönix. Schiffahrtswerte nicht einheitlich. Autowerte etwas gebessert. Alte Benz 260, junge Benz 240. Daimler. 59. Unter den Nebenwerten gewannen Gold- schmidt bei lebhaften Umsätzen 3096, Westeregeln 40%, Oren- stein u. Koppel, Adlerwerke und Rheinische Metallwaren + 10%. Hirsch Kupfer unverändert. Auch Nürnberger Ma- schinen etwas schwächer Das Hauptinteresse konzentrierte sich am Markte der Petroleumwerte. Deutsche Petroleum gingen um über 100% auf 2108, Deutsehe Erdöl um ũber 200% auf 2700. Man erwartet neue große Transaktionen im Petro- leumkonzern. Valutapapiere lagen schwächer. Canada—10%. Kolonialwerte wenig verändert, Kriegsanleihe 775. Auslàn- dische Renten abgeschwächt. Im Verlaufe gaben die Kurse fast durchweg etwas nach, weil ungünstige Mitteilungen in der Generalversammlung des Phönix, sowie die Gefahr eines Eisenbahnerstreiks verstimmten. Der Kassaindustriemarkt bei stürmischen Umsätzen fest. Die Mark kam aus dem Auslande etwas fester. Devisenmarkt. Frankfurt, 30. Dez.(Drahtb.) Die Spekulation am De- visenmarkt bleibt weiter unsicher. Das Geschäft stockt zurzeit. wenngleich sich die Preisbildung bei mäßiger Er- höhung behauptet. Newyork schwankte im Vormittagsver- kehr zwischen 73 und 74. Im offiziellen Verkehr blieben die Kurse vorwiegend gut behauptet, vereinzelt stellten sich Be⸗ kestigungen ein. Newyork schwächer. Es notierten; Belgien 451(amtlich 48572), Holland 2295(2295), London 258(258½. Faris 429(43171)0, Schweiz 1118(1110), Italien 2464(282) Newyork 73%(73). Frankfurter Devisen. Amtlloh 29. Dezemder 30. deremder 28. Derember 0 Dezember geld Brlet geld Brlet deld I rlef geld Srtet Holland. 2299.20.2299.80 2207. 30 Morwoegen. 1188.30 1188. Seigson„450.— 481. 455.— Lobweden London— 253.50 Helelngfors239.70 8 8 83 2 8 Farls. 428.50 427. 481.75.eW Vork Sohwelz. 1118.301118.701108.801111.20 Wen, aftes.— 5 Spanlen. 859. 961.— 979.— 981.—.-Oest. a 10. 10. ltallen.. 247.25 247.75 251.700 252.30 Budapest.——.— Dänemark I1143.80 1148. 2017 143.5011148.20[Prag 81.18 81 „˖ Frankfurter Notenmarkt deld Brlef 0 Seld Urtetf Amerikanische Noten. 71.60 71. Oesterr.-Ungar., alts“—4 Belgiscge 44.50.30 Forweglecbs 4 ——5„———+ 544„46 83.50 E. oh 8 panlschos—.——.— Teinsteleete: 0 2 deete 088 5 Holländisohbo. 2292. 2287 ohwedlschesss 4. 2. Kallenisehe.... 248.0 291 0 Tecbeghe-Slök..— Oesterreloh. abgest...70 11.80 J Ungarisch'e4 Tendenz: schwächer. Bioerllner Devisen. Amtllohn 29. Dezember 30. Deremder. Dezamber. Dezamber geld Brlef L Seld J Brief Seld I Arlef L Leld 1 Arlef Holland 2302.70 2807.302207. 70 2282. 20 ue Vork 78 arbesei,.489.2 481.25.452.— 48.—Parle. 427 Ohristlanla. 1168.30,1188. 7001148.881151.18[Shwelz. 1113.881116. Kopenhagen 1153.80 1188.201141.38143.88[Spanlen.861.80 Stookholm. 1481..-1484. 1443.58,1448.[Oe8t.-Ung.“— 224.75 22 2 24.25 32 15 tallen4———.— 20J 282.20 Prag London„. 27.48 258.581 287.20 237.00 audapest 12.8 18. Waren und Härkie. Mannheimer Produktenmarkt. m. Mannheim, 30. Dez. Der Markt verkehrte heute wieder in ruhiger Haltung. Die Preise für alle Artikel sind schWächer, nur Mais konnte infolge der von den amerika- nischen Märkten sekabelten höheren Kurse anziehen; die Käufer hielten sich den erhöhten Forderungen gegenüber je- doch ablehnend. Das Geschäft war, wie immer um die Jahres- wende, sehr klein. Amtliche Preise der Mannhelmer Froduktenbörse per 100 kg waggonfrei Mannheim einschl. Sack. Mais, nahes, gelb. La Plata-Mais 300, Kleesamen, neuer inländischer Rotklee 1900-2100, ital. Luzerne 3000—3200„. Wicken 280—300, Erbsen inl. 375—460, ausl. 330—430 de. Futtererbsen 300—330, Bohnen Rangoon 280, Brasi 230 K. Linsen inl. 600— 800, ausl. 340—600. Ackerbohnen 310—3z20 M, Wiesenheu nominell 110—120., Klechen 120 130 A. Preßstroh 60—65 A, geb. Stroh 53—62, Biertreber 210—220, Rapskuchen ohne Sack 178—185, Kokoskuchen ind. 190&, Reis 600— 800, Leinsaat 725—775. Raps bis 850. Tendenz ruhig, Preise unverändert. Berliner Produktenmarkt. 8 Berlin, 30. Dez.(Drahtb.) Die Geschäftsstille am 9 5 duktenmarkt hat zu einer Ermäßigung der Forderungen 50 Futter-Hülsenfrüchte Veranlassung gegeben: soust F einer Aenderung der Geschäfts- und Preislage in den an Artikeln nichts zu berichten. Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldendaum. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldendaum; kür A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt:— Schönfelder: für Handel: Dr. A. Nepple: für Anzeigen Karl Hu Druck und Verlag: Druckeret Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzelg G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. 1 — Donnerskag, den 30. Dezember 1920. Maunheimer General-Anzeiger.(Abend ⸗Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 593. [Mannhe iImer Frauen⸗Zeitung Deutſchlands jahreswende. Du blickſt ſo ernſt, du neues Jahr, Wie ein umflortes Augenpaar Empor zu dunklem Himmel ſchweifet. Dein ſchlichtes Kleid iſt arm an Schmuck, Faſt ſchmerzhaft deiner Hände Druck, Die unſer Hoffen ſtill ergreifet. Du ſtrenges Jahr, du forderſt viel. Du läſſeſt ſchwer erreichbar Ziel An harten Weges Ende ſchauen. * Und doch!— wir wollen feſt ihn gehn. Denn Wunder läſſet Gott geſchehn Noch heut dem gläubigen Vertrauen. Heujahr 1921. Von Klara Mende, M. d. R. 1014—1921! Sieben Jahre! Und ſieben Jahre Krieg; denn wer wagte zu ſagen, daß wir im Frieden Neujahr feiern könnten? Wenn wir als Kinder in der Geſchichtsſtunde vom Siebenjährigen und vom Dreißiglährigen Krieg lernten, dann war uns ganz un⸗ heimlich zu Mute, aber ſo ein kleiner Troſt ſchlummerte im Hinter⸗ grund: Das war einmal, ſo etwas erleben wir nicht wieder. Und nun haben wir's erlebt und erleben's noch immer. Wie einſt das kleine Preußen Friedrichs II. gegen drei Viertel von Eu⸗ ropa im Kampf ſtand, ſo iſt ſetzt unſer großes und ſchönes Deutſch⸗ land gegen drei Viertel der Welt, und wir haben uns ebenſo tapfer gehalten wie die Grenadiere des großen Preußenkönigs, bis wir einen neuen Feind dazu bekamen, den inneren Feind, der viel ſchlim⸗ mer und ſchwerer zu beſiegen iſt, als alle üußeren Gegner zuſammen. Und ſo leben wir in einem ſiebenjährigen, ſchrecklichen Krieg weiter und immer weiter u. keine Hoffnung auf ein Beſſerwerden. Außerhalb unſerer Grenzen iſt nirgends Ruhe, überall glimmt der Funke unter der Aſche und unſere Gegner ſehen es nicht, oder wollen es nicht ſehen, daß ſie im blinden Haß gegen uns ſich ſelbſt ruinieren, und der eine Teil unſeres Volkes wütet im blinden Haß gegen den an⸗ deren, neidet ihm Beſitz und Wiſſen und merkt nicht, wie er ſich ſelbſt damit vernichtet. Sie haben ja nichts, gar nichts, was ſie an die Stelle deſſen ſetzen könnten, was ſie zerſtören. Gerade in dieſen Weihnachtstagen war ſo recht deutlich der blinde zerſtörende Haß zu erkennen, der in unſeren linken Parteien wirkt, war ſo deutlich zu erkennen, wie ſie mit Abſicht das deutſche Weſen vernichten möchten. Weihnachten, das liebe alte Familien⸗ feſt, die Woche des Ausrühens im engſten Verwandten⸗ und Anna Dix. Freundeskreiſe mußte benutzt werden, um Haß, Spott und Ver⸗ achtung den Weihnachtsgebräuchen, dem Weihnachtsglauben zu zeigen, Sitzungen müſſen in dieſen Tagen gehalten werden in der Stadtperordnetenverſammlung der deutſchen Reichshauptſtadt mit ſo ſchamlofer Verhöhnung des Glaubens und der Anſichten Anders⸗ denkender, mit ſo ausgeſucht heteriſchem Programm der Sitzung, daß auch der unpolitiſchſte und harmloſeſte Volksgenoſſe die Abſicht erkennen muß, zu welchem Zwecke dies Spiel getrieben wird. Wenn K jene Leute keinen Reſpekt vor alter deutſcher Ueberlieferung haben, ſo kann man das ſa begreifen; denn ſie ſind zumeiſt keine Deutſchen, wenn ſie die guten chriſtlichen Gebräuche nicht ehren, ſo liegt das wohl daran, daß ſie keine CThriſten ſind, und beides kann man nicht übelnehmen, niemand kann für ſeine Raſſe und ſeine Religion ver⸗ antwortlich gemacht werden, aber daß ſie keinen Funken von Achtung vor anderer Menſchen Gefühle, keine Spur eines Verſtänd ⸗ niſſes für des Landes Anſehen und Würde nach außen beſitzen, das macht ſie ſo verachtenswert, ſo unmöglich als gleichberechtigte Staatsbürger gewertet zu werden. Sind das die geiſtigen Waffen, mit denen ſie ſiegen wollen? Iſt das Preßfreiheit, Gedankenfreiheit, Freiheit des Bekenntniſſes? Mögen ſie doch die Sinowiew und Genoſſen zu ihren Götzen machen, wir wollen ſie nicht hindern, ſeder verehrt das, was ſeinem geiſtigen Niveau entſpricht, aber wir wollen uns keine falſchen Götzen binſtellen laſſen, wir wollen frei en Luſt erfüllten„Siegers“ auf das un le ſein und frei bleiben, und wir wollen vor allem deutſch bleiben. „O Deutſchland hoch in Ehren“ ſang unſere heldenmütige Jugend, als ſie in den ſchweren Kampf zog. für ſeine Ehre ſind ſie dahin geſunken, und was machen wir mit dem letzten Reſt der deutſchen Ehre? Wollen wir den köſtlichen Schatz nicht hüten und wahren und helſen, daß er gemehrt werde? Neujahr! Ein neues Jahr, eine neue Zeit, eine neue Arbeit. Neues Streben nach neuem Ziel. Dies ſoll unſer Vorſatz ſein: ein neues Jahr ſoll für Deutſchland beginnen, wir alle wollen Helfer ſein an dem großen Werk der Wiedererſtarkung Deutſchlands. Die Sonne durchbricht einmal wieder das winterliche Nebelgewölk, wenn ſie aber Segen ſpenden ſoll, muß der Boden vorbereitet ſein, muß der Ackerbauer ſchon am Werk geweſen ſein, muß der Samen ſchon im Boden ruhen, damit die warmen Sonnenſtrahlen die zar⸗ ten Kelmchen hervorrufen können. Bereiten wir den Boden, halten wir feſt an unſeren Idealen, kümpfen für ſie, aber ohne den Gegner zu verhöhnen, lehren wir die Leute, an die Kraft unſerer Ideale zu glauben, weil wir daran glauben. Man verbreitet am beſten die Lehren des Chriſtentums, wenn man ſein Leben darnach lebt: man wirkt am beſten für ſein Volkstum und ſeine völkiſche Kultur, wenn man ſeine guten Eigenſchaften pflegt und ihre guten Werke zur Kenntnis aller bringt. Wahrlich, wenn wir das tun, haben wir eine ſchöne Aufgabe für 1921: wir wollen dieſes Jahr be · ginnen und verbringen als gute werktätige Chriſten, als treue arbeitsſame, pflichtelfrige Deutſche und wir werden es ſicherlich be⸗ enden in einer beſſeren und hoffnungsfroheren Stimmung und Ge⸗ ſinnung, als ſeine Vorgänger mit einem beſſeren Ausblick in die Zukunft, die nach ihm kommt. Die Frauen und oberſchieſien. Von Emma Strepp. Es iſt beſchämend, aber kennzeichnend für die Gedankenloſig⸗ keit weiter Kreiſe, daß die oberſchleſſſche Frage, ſo oft ſie auch bereits in der Preſſe beleuchtet wurde, noch immer nicht die innere, ſeeliſche Teilnahme findet, die ihre vaterländiſche Bedeutung auslöſen ſollte. Gewiß— viele Gemuter ſind ſtump unter dem furcht⸗ baren Druck, der auf Deutſchland laſtet, der 5 in endloſer Kette wiederholenden Demütigungen, die wie Pei 1 eines von erlegene Volk praſ⸗ in.„Ich leſe keine Zeitungen mehr“, ſagte mir kürzlich eine hoch⸗ Frau,„ſie regen mich zu ſehr auf. Ich widme mich jetzt er ſchöngeiſtigen Literatur.“ Die Dame wird mit der Neigung, jetzt keine Zeitungen zu leſen, um ſich die ungeſtörte Ruhe eines behaglichen Lebens zu erhalten, nicht allein ſtehen. Es gibt viele, die„von der Politik genug haben“, in verachtenswerter Eigenſucht den Kopf wie der Vogel Strauß, bildlich geſprochen, in den Sand ſtecken, um ihre gute Stimmung nicht zu verlieren, die vielleicht doch getrübt werden könnte, wenn ſie ſich die Gefahren klar machen, die nach ſo vielen anderen immer aufs neue Deutſchlands Beſtand und wirtſchaftliche Kraft bedrohen. 105 ihnen gehören die polniſch⸗franzöſiſchen Machenſchaften, Oberſchleſien durch eine mit allen Aeufillcen und mit noch mehr unzuläſſigen Mitteln betriebene Abſtimmungspropaganda vom Mutterlande zu löſen und ſeine Bodenſchätze, ſowie ſeine kulturellen Werte dem gierigen Gernegroß Polen in die Hände zu ſpielen, um ihn von gicher wirtſchaftlichen Unzulänglichkeiten zu Netelen und als tatſã W⸗ Machtfaktor und in der Zukunft ſehr ernſt zu nehmenden Gegner Deutſchlands auf die Beine zu ſtellen. Der Kampf um Oberſchleſien iſt ein Ringen um die Erhaltung des Deutſchtums im Oſten. Wie zielbewußt die Gegner ihre Ein⸗ flußſphären immer weiter in das Herz Deutſchlands vorzuͤſchieben wiſſen, beweiſt zur Genüge das Schickſal Danzigs, der Raub Memels, Weſtpreußens und Poſens, beweiſt die polniſche Propa⸗ ganda innerhalb Deutſchlands, von der das polniſche Organ „Wiarus Polski“ in Dortmund hochbefriedigt ſchreiben kann:„Es beſteht bereits ein Polenſtaat im polniſch durchſetzten Deutſchland.“ Der deutſche Durchſchnittsbürger trägt aber noch immer ſeine Zipfelmütze weit über Ohren und Augen gezogen und läßt Ober⸗ ſchleſien— Oberſchleſien ſein Und doch kämpfen und leiden dort Hunderttauſende unſerer Landsleute für ihr Beutſchtum, wie es hingebender, opfermutiger und— erbitterter kaum gedacht werden kann. Mit Leib und Leben, Gut und Blut treten ſie dafür ein, daß ihnen ihre Heimat nicht geraubt wird, deutſches Land deutſch bleiben ſoll. Denn Oberſchleſien iſt wenn es auch eine Miſchbevölkerung beſitzt, die eine geringe Major tät— 54,37 v. H — polniſchſprechender Einwohner zeigt. Polniſcher Name und pol⸗ niſche Sprache ſind aber nicht gleichbedeutend mit polniſcher Geſin⸗ nung. Kenner der Verhältniſſe bezeugen, daß nur ein Fünftel dieſer polniſch Sprechenden auch in ihrem Fühlen zu Polen neigen. Das iſt geſchichtlich durchaus erklärlich. Oberſchleſien gehörte nur 156 Jahre, von 999—1163, zu Polen, deſſen erloſchene Tradition allein durch die Hetzpropaganda der letzten Jahrzehnte künſtiſch wieder be⸗ lebt wurde. Nur die polniſche 1 blieb in den unteren Volks⸗ ſchichten teilweiſe erhalten. Die ſich ihrer bedienten, wurden jedoch mit deutſcher Geiſtesbildung durchſetzt, verſchmolzen durch Fami⸗ lienbeziehungen mit den Deutſchen, arbeiteten mit ihnen gemeinſam an der wirtſchaftlichen und kulturellen Hebung des Landes. Das 7821 auch daraus hervor, daß auf dem Vereinigten Landtage von 847 der oberſchleſiſche Abgeordnete Wodiczka jede Gemeinſchaft mit den auf ihre Nationalität pochenden Poſener Polen mit den Worten zurückwies:„Wir Oberſchleſier wollen nur als deutſche Brüder, als Preußen angeſehen und behandelt werden“, und weiter, daß noch es in ſeiner Propinz keine polniſche Frage gäbe. Heute iſt ſie leider eine brennende geworden, dank der großpolniſchen Agltation, die Mißgriffe unſeres früheren Neſn unun dern zu geſchickter Verhetzung benutzte. Daß letztere in Zukunft vermieden werden müſſen, liegt auf der Hand. Vor allem aber gilt es jetzt, die heimattreuen Oberſchleſier in ihrem Kampf gegen die von dem Feindbund geplante Abtrennung von Deutſchland zu unterſtützen durch tatkräftige Mitarbeit, aber auch dadurch, daß wir ſie wiſſen und fühlen laſſen, daß wir in ſelbſtverſtändlicher Treue, die E keiner Verſicherung mehr be⸗ darf, zu ihnen ſtehen, daß wir ſie nicht laſſen wollen, daß wir eins mit ihnen ſind. Dahin mitzuwirken, iſt auch Aufgabe der Frauen, die durch zahlreiche Organiſationen mit den oberſchleſiſchen Schweſtern eng verbunden ſind. Neben den vaterländiſch⸗ideellen Gründen, die uns dazu aus vollem Herzen drängen, ſteht aber auch die Notwendigkeit, Deutſchland das oberſchleſiſche orn und die oberſchleſiſche Kohle nicht verloren gehen zu laſſen. Eigenſüchtigen Menſchen gegenüber muß dieſe Tatſache beſonders her⸗ vorgehoben werden, um ſie aus ihrer verhängnisvollen Stumpfheit zu rütteln und ihnen klar zu machen, was es für ihren perſön⸗ lichen Lebenskreis bedeuten würde, wenn aus Kohlenmangel die Arbeitsloſigkeit in Deutſchland noch weiter um ſich greift, die Pro⸗ duktion lebenswichtiger Erzeugniſſe ſtockt, wenn durch kalte Wohnun⸗ gen Krankheiten und Sterblichkeit zunehmen. Im Jahre 1913 ge⸗ langten über 32 Millionen Tonnen oöberſchleſiſcher Kohlen durch die Hauptbahnen zum VPerſand, die zum Teil ins Ausland gingen, während bei uns vielfach engliſche Kohle gefeuert wurde. Auf letztere können wir nicht rechnen, da ſelbſt, wenn ihre Einfuhr uns in ge⸗ nügendem Maße geſtattet werden ſollte, ſie zu teuer wäre, auch unſere Valuta weiter verſchlechtern würde. Die oberſchleſiſche Kohle iſt alſo das Blut, das den Körper unſeres Volkshaushaltes zu durchpulſen hat, das wir ihm nicht entziehen laſſen dürfen, ſoll nicht jedes ein⸗ zelne ſeiner Glieder dadurch entkräftet werden. Dieſe Tatſache muß den abſeits eines ſtarken vaterländiſchen Stehenden— Mänmnern und Frauen— eingohämmert merden, auf 11 ſie die Bedeutung und die Folgen erfaſſen lernen, die ein ungünf 1 7 auch für 0 Eigenleben in ſich ae 96 nd weiter: wenn Oberſchleſien polniſch wird, ver⸗ lieren alle dort angelegten Gelder, Hypotheken uſw. nach dem Stande der heutigen Valuta 89 v. H. ihres Wertes! Wem der 1 um das Deutſchtum te ialig ſein ſollte, wird doch wohl den Kampf um ſeine Geldwerte, die, wenn ſie auch nicht direkt in Oberſchleſien angelegt ſein ſollten, 100 mittelbar ſchwer gefährdet ſind, aufzunehmen bereit ſein. Oberſchleſten muß alſo deutſch bleiben, und die Arbeit der„Vereinigten Verbände eeee Oberſchleſier“ und des„Schutzbundes für Grenz⸗ und bedarf der hingebendſten Unterſtützung jedes Mannes und jeder 1 15 Auch die perſönlichen Beziehungen zu Oberſchleſien ſollten in den Dienſt dieſer Vaterlandsarbeit geſtellt, um jenen Oberſchleſiern, die als Opfer ihres Heimatskampfes polniſche Machenſchaften genötigt wurden, ſchon ſetzt ihre Heimg zu verlaſſen, ein Feüunien illkommen und Hilfsbereitſchaft in ungewohnten Verhältniſſen zu bieten. In dieſem Sinne ſollten die Frauen jetzt tätig ſein, deren Nerven ſtark genug, um„Zeitungen zu leſen“, deren Blick die in der oberſchleſiſchen Abſtimmung umſchloſſenen Gefahren erkennt und deren Herzen warm und heiß genu ſchlagen für dieſes deutſche Land, um ſeinen 858 gegen das Vordringen des Oſtens in unſer ſchwerbedrängtes Vaterland nicht nur mit guten Wünſchen zu be⸗ gleiten, ſondern auch mit zielſicherer Tat zu fördern. Die Einmieterin. Von Anna Blum⸗Erhard. In einem Punkt hat die wechſelvolle Zeit nichts geändert: Möblierteimmer werden noch eben ſo ungern wie früher anffrauen und Mädchen abgegeben. Die Einmieterin iſt noch immer im Nach⸗ teil gegen ihren männlichen Mitbewerber. Hier will ſich kein Gleichmachen einſtellen. Und gerade die fFrau iſt's, die der Ge⸗ ſchlechtsgenoſſin hemmend und feindlich entgegentritt. Wir brauchen nicht lange nach den Gründen zu forſchen, den Mieter hält erſtens Berufspflicht faſt den ganzen— er ſtört darum weniger. Zweitens macht er keinen Anſpruch auf Küchenmitbenutzung. Der erſte Grund iſt neuerdings nichr mehr ſtichhaltin, weil ſehr viele ſtudierende und berufstätige Frauen möbliert zu wohnen gezwungen ſind. Auch ſie ſind tagsüber wenig zu Haus. Aber ſie kommen am Abend, und dann möchten ſie der Billigkeit halber ihre Mahlzeit ſelber bereiten. Vorurteilslos be⸗ trachtet— das Natürlichſte von der Welt. Zu keiner Zeit ließ ſich mit Selbſtbeköſtigung ſo viel einſparen wie ſetzt. Die Vermieterin aber verſchließt ſich dieſer Erkenntnis. Sie hat einen Widerwillen gegen das Hantieren anderer Perſonen in ihrer Küche. Mein Gott, man gehört ſich ſchon ſo bloß zur Hälfte, wenn man zwangsweiſe Räume abgeben muß. Nun ſoll man dieſe aufgedrängten Perſonen auch noch im„Allerheiligſten“ dulden? Nein, darauf will man ſich nicht einlaſſen. Darum wird die junge Leute im Jahre 1903 der Oberpräſident von Schleſten erklären konnte, daß Dame, die Frau, das alleinſtehende Mädchen, gleichviel welchen Berufes, ſo häufig glatt abgewieſen. Männer werden bevorzugt. Sie wollen nicht„köcheln“, Ob⸗ zwar— auch das trifft heutzutage nicht mehr zu. Die Einmieterin dagegen läuft ſich faſt die Füße ab, bis ſie weiß, wo ſie ihr Haupt niederlegen kann. Wenn ſie reich genn iſt, in Penſion zu leben, wenn ſie genug verdient, um in Gaſk⸗ häuſern zu ſpeiſen,—5 5 es leichter. Doch wer ſparen muß, mit möglichſt knappem Wechſel auskommen ſoll, iſt nicht zu beneiden. Nicht die/kleinſte Schuld an dieſer Schwierigkeit tragen die Frauen unſerer beſſeren Kreiſe, die nie darauf angewieſen waren, Zimmer zu vermieten, und die es nur tun. jetzt, weil ſie müſſen. Sie haben zwar offiziell an manchem n en mitgewirkt, für ihr ge⸗ meinnütziges Wollen Orden und Ehren erhalten, ihr Name ſtand vornedran, wenn in der Zeitung die Rede davon war,— aber— ja, Bauer, das iſt etwas anderes!! Im eigenen Haus, innerhalb der vier Wände verſagen ſie. Hier ſind ſie hart und ohne Ein⸗ ſicht. Der Wunſch nach Bequemllichkeit überwuchert die Spur der Menſchlichkeit und Güte. ie wenigſten von ihnen bringen der Mieterin ſoviel Wohl⸗ wollen entgegen, daß ſie ihr helfen, mit dem, was ſte aufbringen kann, auszukommen. Zwar wiſſen ſie recht gut, was für ein Gaſthaus verſchlingt. Aber die Nutzanwendung machen ſie nicht in Bezug auf ihre Mieterin. Was geht es ſie an? Sehe jeder, wie er es treibe, ſehe jeder, wo er bleibe?—„Ja, wenn ich bei einfachen Leuten wohnte, erzählte eine Studentin, dann wäre ich beſſer daran. Aber die Dame, bei der ich wohnen muß, geſtattet mir nicht einmal Tee zu kochen!“ Begreift man dieſe Unduldſamkeit? Sie entſpricht weder dem Geiſt der Zeit, noch dem der Fraulichkeit überhaupt. Als ob der, der„möbliert“ wohnen muß, zu beneiden wärel ie ee an⸗ deren ins Haus gepflanzt zu ſein! Anderer Leute Möbel benutzen zu müſſen! Geduldet zu ſein! Möchten ſich dech die Vermieterinnen ein wenig in die Seele derer verſetzen, Boden des Verſtehens. Wie wohl täte uns in gleicher Lage freund⸗ liches Entgegenkommen! Und wie würden wir uns freuen, wenn unſere Tochter einmal liebenswürdigere Leute fände, als wir bisher der Einmieterin geweſen ſind? Das Dolksſchulmädchen unter Glück verſtehen? Von Dr. Albert May⸗Mannheim. Es regnet in Strömen. Das Spiel im Freien, das für dieſen Montagnachmittag feſtgeſetzt iſt, muß alſo ausfallen. Da ſitzen meine vierzehnjährigen Volksſchulmädchen und warten, was als Erſatz vor⸗ genommen wird. Ich denke an die oft fehlende Sonne im Kinder⸗ land, an das Glück, und nehme meinen ſchon lange vorhereiteten Fragebogen heraus, den die Mädchen— einige klein wie delden jährige, andere ſtark, faſt erwachſen— heute in Ruhe bearbeiten ſollen. Jede hat ihr leeres Blatt vor ſich und beantwortet nach der Reihe die an die Tafel geſchriebenen Fragen: 1. Wann biſt du glück⸗ lich? 2. Wie willſt du einmal glücklich werden, wenn du erwachſen biſt? 3. Was fehlt dir, um glücklich zu ſein? 4. Wann würdeſt du 8 ſein? 5. Kennſt du jemand, der glücklich iſt? Wer iſt es? Warum iſt dieſe Perſon glücklich? Die Mehrzahl der Mädchen denkt lange nach— wie ſich beim Durchleſen der Antworten ergibt, hauptſächlich deshalb, weil ſie doch nicht völlig frei ihre eigenſten Gedanken kundgeben wollen, obwohl ſie ausdrücklich dazu aufgefordert wurden und ihnen das Verſprechen gegeben war(an deſſen ee Erfüllung ſie, wie ſich nach⸗ träglich erwies, auch nicht zweifelten), daß keinerlei Mißbrauch mit ihren einzelnen Antworten getrieben werden würde. Viele Mädchen denken bei„Glück“ ſofort an die CEhe. Dies ergab ſchon eine Bemerkung zu Begenn der Niederſchrift. Ein geiſtig ge⸗ wecktes Mädchen ſagte laut beim Leſen der erſten Frage:„Soweit ſind wir noch nicht,“ nachdem ich vorher geſagt hatte, daß jedes Mädchen ſicherlich ſchon über eine ſolche Frage nachgedacht hätte. Eine andere intelligente Schülerin ſagte plötzlich laut:„Ich weiß nichts.“ Als ich darauf hinwies, daß ſie doch mindeſtens einen Saßz ſchrei⸗ ben könnte, ſagte ſie:„Ich weiß etwas, aber ich kann es nicht ſchrei⸗ ben.“ Eine andere rief darauf:„Sie geniert ſich.“ Was wünſchten ſich nun die Mädchen als Glück? Die einen wollten den Schulzwang ſo ſchnell wie möglich abwerfen. Faſt die Hälfte findet ihr Glück im Erwachſenſein, in der Schulentlaſſung, im ſpäteren„Gutgehen“, in einer glücklichen Jugendzeit. Nur drei meinen, ihr Glück in der Schulzeit gefunden zu haben, weil ſie ſpäter doch nur Arbeit hätten. Ebenſo viele wollen unter dem Schutze ihrer Eltern bleiben und ſehen in deren Erhaltung die Erfüllung ihrer Glückswünſche. Ausreichenden Verdienſt und einen ſchönen Beruf, eine ſpätere gute Behandlung mit gutem Eſſen, dauerndes Geſund⸗ ſein und ſchließlich die„Erfüllung aller Wünſche“ erwarten die an⸗ deren von der Glücksfee. Das Glücklichwerden ſo bel etwa einem Drittel die — 77 Heirat bringen. Drei erwgrten dies von ihrem ſpäteren eruf, vier wollen durch Fleiß und Arbeit und durch ihren einſti⸗ gen Verdienſt das Glück erringen, fünf durch gewiſſenhafte Betreu⸗ ung der Eltern. Nur eine glaubt durch„Tanzen und Heirat“ glüc⸗ lich werden zu können. Die gleichen Angaben werden bei den Mit⸗ teilungen über das, was zum Glücke fehlt, gemacht. Je eine wünſcht ſich als Beſonderes: Lob in der Schule u. die Achtung der anderen. Auch die Antworten auf die Frage nach dein Unglückgge⸗ 11 bringen nicht viel Neues. Wieder hängt die eine am genügen⸗ en Eſſen, die Mehrzahl zittert vor dem Tode der Eltern und vor eigener oder Krankheit in der Familie, vor unglücklicher oder raſch Tod aufgelöſter Ehe, vor dem Haß oder der Verachtung der Zwei ſehen den fehlenden Lebensgenuß als das 1557 Unglück an, während je eine durch das Geraken in ſchlechte eſellſchaft und die Ausübung eines ungeliebten Lebensberufes un⸗ glückſich werden würde. Nur eine kannte keinen Glücklichen. Die anderen gaben Jaſ die Hälfte) und Galer meiſt Tante und nkel, als ihr Glücksideal an. In zwei Fällen wurde eine Mit⸗ ſchülerin als glücklich + die eine, weil ſie Klavierſpielen kann, die andere, weil ſle von ihren Eltern verwöhnt wirb, ein „gutes Lebhen und keinen Aerger“ hat. Geſundheit, Arbeitsſöhi b keit, ausreichender Verdlenſt, der 200 der Eltern und eine gl liche Ehe(eine betont„ohne Kinder“) ſichern dieſen Perſonen da⸗ ſo heiß erſehnte Glück. Frauenrundſchau. Ausſichten für deulſche ſunge Mädchen in N früher in Norwegen deütſche Mädchen, insbeſondere Dienſt⸗ mädchen und Kindermädchen, leicht eine Stellung fanden und ohne Schwierigkeit die Einreiſeerlaubnis erhielten, 55 die Verhältniſſe ſich inzwiſchen, wie dem Deutſchen Ausland⸗Inſtitut Stuttgart mitge⸗ teilt wird, gänzlich geündert. Mit Rückſicht der ſchon ſetzt fühlbaren und langſam ſtärker werdenden Depreſſion und die damit verbundene. ſicher eintretende Arbeitsloſigkeit wird neuerdings konſequent von den norwegiſchen Behörden allen Deutſchen, nicht gllein ſungen Mäd⸗ chen, die Einreiſeerlaubnis verweigert, wenn ſie nicht für eine Stel⸗ lung gebraucht werden, die kein anderer als eben ein Deutſcher inne⸗ haben kann. Es iſt zurzeit alſo völlig zwecklos, ſich um Stellung in Norwegen zu bemühen. Sprüche. Jeder Morgen trägt dir goldene Harfen entgegen. Es iſt an dir, darauf ſpielen zu lernen. Eure Ideale ſeien hehre Güter. Ihr ſollt ſie durch Schau⸗ ſtellungen nicht zu Jahrmarktspuppen herabwürdigen. 5 * Es gibt eine falſche Beſcheidenheit: Menſchen, die von ihren Fähigkeiten zu gering denken, binden ihrem Willen die Schwingen. denen ſie Raum unter ihrem Dach gebenl Damit ſchüfen ſie einen eeeeeeeee 2 — e 26 eisle, Nr. 568. Mannheimer Aktienbrauerei Löwenkeller. In der heuligen Hauptvei sammlung wurde der Gewinnanteil für das Geschättsjahr 1919/0 auf neht vom Hundert jesigeselzi, der Eruägnis- schein für 1919%%0 gelangt daher mit 2 Mark 8 hei der Nhelnischen Creditbank und deren Nieder- Lssungen, bel der Bank für Handel und Industrie, ee— 55 2 55 Bankhause E. Saburg In Frankfurt a. M. sofort zur Einlösung. ee 29. Dezember 1020. 1 17072 Der Vorstand. Freſtag, 31. Dezember 1920 SilvesterFeier Im Weinhaus „Serenissimus“ 5 6. 20 fel 1944 unter Mitwirkung erster Tang- U, KabarettKifte. 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