.— Mittwoch, 6. April 5 —. 8 1921.— Nr. 157. Vezugsprelſe: In Manndeim u Umgedung monatl. einſchl. M..10 für Bringertohn u. Einziehungs⸗ bir M. 70 Poſtbezug vierteljührl. M. 24.30 ohne Poſtgebühren. Einz. Nummern 25 Pfg. Alle Preiſe r. 2917 Ludwigghaſen a. Rh.— 77240—7946. derzeit widerruflich. Moſtſcheck⸗Konto Nr. 17590 Karlsruhe. B. u. N Geſchäfts⸗Rebenſtelle in Maundeim: Neckarſtadt: Waldhofſtr. 6.— Fernſprecher Nr. Drabt⸗Adreſſe: Generalanzeiger Maunheim. Badiſche Neueſte Nachrichten beſe Anzeigenpreiſe: 1ſpalt. Kolonelzeile.50 Mk., ausw..— Ulk., Stellengeſ u. am.⸗Anz. 20% Nachl. Rekl. 8 Mk. Aunahmeſchluß: Für d. Mittagbl. vorm. 8½,. d. Abenbbl. nachm. 2½ Uhr. Rür Anzeigen an beſtimmten Tagen. Stellen u. Ausgaben wird keine Verantw. übernommen. OGewalt, Streiks u. 1018 Betriebsſtörungen, Materialmangel uſw. berechti en zu keinen Erſatzanſprüchen f ausgefallene ad. ränkte Ausgaben od. f. verſpäͤtete Aufnabme v. Anzeigen Aufträge durch Rernſvrecher obne Gewäbr Amerila auf eigenen Begen. Abſage. Paris, 5. Ayril.(WB.) Wie Perlinax im Echo de Paris mifteilt, hat die amerikaniſche Regierung am 4. 4. Jrankreich, England und Italien eine Note zu⸗ gehen laſſen, in der beſtätigt wird, daß die Vereinigten s taaten durch keine Entſcheidungen gebunden ſind, die entweder durch den Bertrag von Verſailles oder durch den Oberſten Rat oder durch den Völkerbund getroffen worden ſind. Pertinax fügt hinzu, daß dieſe Note veröffenk⸗ licht wird, ſobald ſie den Regierungen zugegangen ſei und be⸗ kout, die außerordenkliche Bedeukung dieſer Note. Auch der Petit Pariſien gibt zu, daß dieſe Nole geſtern der franzöſiſchen Regierung zugegangen iſt. Sie ſtelle folgen · den Grundſatz auf: Die Vereinigten Staaten, die an dem Kriege keilgenommen hälten, hälten das Recht, bei allen internatlo⸗ nalen Abkommen, die ſich aus dem Kriege ergeben, gefragt zu werden. Sie bekrachten alſo als nicht geſchehen, nicht nur die Berträge, die nicht vom Senat ratifiziert worden ſind, ſon⸗ dern auch die Entſcheidungen des Völkerbundes ſowie auch die Eulſcheidungen des Oberſten Rates. Nicht im Intereſſe Frankreichs. London, 6. April.(WB.) Die Morningpoſt meldet aus Waſhington, es ſei Viviani klar gelegt worden, daß es im Intereſſe Frankreichs liege, wenn die Bereinigten Staaten einen Frieden mit Deutſchland ſchlöſſen, da Frankreich vor allem die deutſchen Entſchädigungen brauche und Deutſchland ſeine Reparation nicht bezallen könne, wenn man nicht zu einigermaßen normalen Bezie⸗ hungen zurückkehre. Der amerikaniſch⸗deutſche Frieden pürde zur Herſtellung dieſer Lage von größtem Nutzen ſein. Wenn der Frieden hergeſtellt ſein werde, könnte Deutſchland in den Vereinigten Staaten Kredite und Rohſtoffe erhalten, um Zdann an die Arbeit gehen und dann Frankreich bezahlen zu können, Morning Poſt ſagt, Viviani ſei nicht allzu erfreut darüber, daß Deutſchland in die Lage verſetzt werde, Kredite in den Vereinigten Staaten zu bekommen, da er der Anſicht ſei, daß dieſe Folgerungen nur zum Vorteil Deutſchlands in den Vereinigten Staaten ſeien, aber nicht zu Vorteilen für die Alliierten führen würden. Viviani könne natürlich üchts da⸗ gegen tun. Deutſchland werde zwar, ſo meldet die Morning Poſt weiter, keine Regierungsanleihe von den Vereinigten Staaten erhalten; aber die Möglichkeit beſtehe eine direlle Regierungsunterſtützung durch die War Finanz Corporation zu erhalten, die ein Leil des Schatzanſtes ſei, und Banken ſowie andere intereſſierte Gruppen, die Deutſchland auf Grund langfriſtiger Kredite Kupfer und Baumwolle und andere von Deutſchland benötizte Rohſtoffe lieferten. Dies werde auch geſchehen. 25 Die Morning Poſt meldet weiter, daß Präſident Har⸗ ding bei der am Montag ſtattfindenden Eröffnung des Kon⸗ greſſes in ſeiner Eröffnungsrede ein Requiem auf den Bölkerbund halten werde; denn der Völkerbund ſei tot, ſoweit die Vereinigten Staaten in Betracht kämen und die amerikaniſche Regierung ſei nicht abgeneigt, dieſe Tatſache aller Welt offen zur Kenntnis zu bringen. Die Reſolution Knox wird nicht, ſo wird aus Waſhington gemeldet, ſofort angenommen werden. Nach ihrer Einbringung wird ſie dem Ausſchuß für auswärtige Ange⸗ legenheiten überwieſen werden und der Kongreß wird ſich zunächſt der Columbia⸗Frage zuwenden. Das Schick⸗ ſal der Reſolution Knox im Auswärtigen Ausſchuß wird in hohem Maße durch die endgültige Entſcheidung beſtimmt wer⸗ den, die die amerikaniſche Regierung faſſen wird, in der Er⸗ wägung, welchen Einfluß die Reſolution auf die endgiltige Verwirklichung des Wunſches des Präſidenten Harding nach Bildung einer Geſellſchaft der Nationen haben wird. In Waſhington herrſchen anſcheinend über dieſe Frage zweiſich widerſprechende Anſichten. Eine geht dabin, daß die Verhandlungen über die Errichtung eines Völkerbundes bereits eingeleitet werden können, bevor die endgiltige Annahme der Reſolution Knorx beendet ſein wird. Die andere Anſicht geht dahin, daß die Annahme der Reſo⸗ lution die Bildung des Verbandes der Nationen fördern wird. Nach der Annahme der Entſcheidung wird die amerikaniſche Reg.erung unverzüglich zur Wiederher ſtellung der diplomatiſchen Beziehungen zu Deutſchland und Oeſterreich und zum Abſchluß von Handelsver⸗ trägen und ſonſtigen Verträgen mit dieſen beiden Ländern übergeben.— Daily Tele zraph meldet aus New Hork: Her⸗ vorragende Perſönlichketten Frankreichs erblicken in der augenblicklichen Lage einen neuen Sieg der deutſchen Intereſſen in Amerika. Sie ſeien der Anſicht, daß die engliſche Unterſtützung der Haltung Frankreichs gegenüber Deutſchland genügend war und daß dieſe Tatſache von großem Einfluß auf die Haltung der amerikaniſchen Regieruna ge⸗ weſen ſei. Die Engländerserklären indeſſen, wie die Ameri⸗ kaner. ſie ſeien gegen eine europäiſche Verwickelung und zögen eine Iſolierung ſo gründlich wie möglich vor. Die Geſellſchaft der Natlonen. ö Paris, 5. April.(WB.) Stefan Lauzanne teilt im Matin aus Newyork mit, daß Senator Knox die Abſicht habe, ſeine aus fünf Paragraphen beſtehende, ſchon einmal vom Senat angenommene Reſolution mit folgendem Zuſatz zu berſehen: Um unſere Pflicht gegenüber der Welt und gegen⸗ uͤber n ſelſeſt gollſtändig und gebührend zu erfüllen, erklären wir, daß die Politik der Vereinſgten Staaten olgende ſein wird: Wenn die Freiheit und der Friede Euro⸗ pas aufs neue durch eine Macht oder eine Mächtekombination bebroht werden ſollte, werden die Vereinigten Staaten dieſe age mit Ernſt und Ruhe betrachten und darin eine Be⸗ rohung ihres eigenen Friedens und ihrer eigenen Freiheit icken. Sie werden ſich alsdann alsbald mit den anderen befreundeten Ländern beraten, um eine ſolche Bedrohung zu beſeitigen, und wenn ſich die Notwendigkeit dafür herausſtellen ſollte, mit den Freunden der Ziviliſation dieſe verteidigen.— Senator Knox wird dieſer Zuſatzreſolution eine Begründung beifügen, in der er ſagt, wenn eine ähnliche Erklärung von anderen Nationen angenommen würde, würde dadurch eine viel ſtärkere GZeſellſchaftder Nationen gebildet wer⸗ den, als irgend welche andere. Durch die Reſolution Knox wird auch die Schaffung eines internationalen Gerichtshofes und internationaler Unterſuchungsausſchüſſe nicht behindert werden. Die Wirlung der Sanktionen. Wer iſt der Geſchädigte? Brüſſel, 6. April.(ONB.) Die Lifre Belgique bringt einen Brief eines Brüſſeler Großhändlers zur Veröffentlichung, in dem dieſer den Veweis führt, daß der 50%ige Aufſchlag auf deutſche Waren für Belgien ſich geradezu verhäng⸗ nisvoll geſtalten müſſe. Es ſei unverſtändlich, daß die Re⸗ gierung durch ihre Sachverſtändigen ſo ſchlecht beraten worden ſei. Tatſächlich würde durch dieſe ſogenannten Strafmaß⸗ nahmen nicht der deutſche, ſondern der belgiſche Kaufmann betroffen. Zum Beweiſe führt er drei Beiſpiele an: Ich ſtehe im Begriffe, ſagt er, auf Beſtellung eine Papierfabrik einzu⸗ richten. Ein großer Teil des Materials iſt bereits an Deutſch⸗ land bezahlt. Die deutſchen Kaufleute werden ohne Zweifel bei der Zahlung die Anwendung der Sanktionen nicht aner⸗ kennen und die weitere Lieferung einſtellen. Ich werde ge⸗ nötigt ſein, den Betrieb zu unterbrechen und zahlreiche Arbeiter zu entlaſſen. Wer iſt in dieſem Falle der Geſchädigte? Der belgiſche Kaufmann und der belgiſche Staat. Ein anderes Beiſpiel: Für eine Papierfabrik in Nord⸗ frankreich iſt mir die Lieferung einer Maſchine aus Deutſch⸗ land übertragen worden. Die Zahlung iſt zur Hälfte vor einigen Monaten erfolgt. Die Gefahr lie qt nun naße, daß der deutſche Lieferant nur ſoweit liefert, als er gedeckt iſt. Wer ſind die Eeſchädigten? Der belgiſche Kaufmann und der fran öſiſche Fabrikant. Ein drittes Beiſpiel: Ich habe mehrere Maſchinen in Deutſchland in Auftrag gegeben und einen un⸗ widerruflichen Kredit auf eine deutſche Bank ausgeſtellt. Der deutſche Lieferant iſt alſo geſichert, und wer trägt wieder m den Schaden? Ich ſelbſt als belgiſcher Kaufmann, der ver⸗ pflichtet iſt, ſeiner Regierung den 50prozentigen Aufſchlag zu entrichten. Somit ſchöpft alſo in Wirklichkeit die belaiſche Regierung die Wiedergutmachungsſumme aus der Taſche der eigenen Leute. Der Einſender des Briefes weiſt auf den Eeſetzesparagraphen 2 hin, der beſagt, daß niemand das Recht habe, ſich ſeiner Schuld unter Bezug auf dritte Per⸗ ſonen zu entledigen, ohne deren Zuſtimmung zu beſitzen. Ein Schiedsgericht zur Beurteilung der deulſchen Zahlungs⸗ fähigkeit. Newyork, 6. April.(O. N..) In Beſprechung der Ant⸗ wort der amrikaniſchen Regierung auf das deutſche Memo⸗ randum in der Reparationsfrage ſchlägt Newyork Hrald vor: Da Dr. Simons Deutſchlands Reparationspflicht anerkannt habe und Hughes über dieſes unzweideutige Zugeſtändnis er⸗ freut ſei, ſoll eine dritte Partei als Schiedsrichter fungie⸗ ren, um die deutſche Zahlungsfähigkeit zu beſtimmen. Oberſchleſten. Sonderſtrafen für Deulſche. [ Berlin, 6. April.(Von unſerm Berliner Büro.) Das geſtrige Sondergericht in Oppeln ſetzte dem partei⸗ iſchen Benehmen der interalliierten Kom⸗ miſſion die Krone auf. Vier deutſche Redakteure wurden wegen einer falſchen Nachricht zu Gefüngnis und hohen Geldſtrafen verurteilt. Dieſe Methode muß bſonders ſchmerzlich berühren angeſichts der Tatſache, daß die pol⸗ niſche Preſſe ſyſtematiſch und dauernd vor, während und nach der Abſtimmung ungeſtraft Falſchmeldungen bringten kdnnte. Die deutſche Regierung wird fſelbſtverſtändlich ernſteſte Vorſtellungen bei der interalliierten Kom⸗ miſſion erheben, wahrſcheinlich iſt die sim Laufe des heutigen Tages bereits geſchehen. Der engliſche Bergarbeilerſtreik. Truppenzurückziehung. Berlin, 6. April.(Von unſerm Berliner Büro.) Die engliſche Regierung teilte der franzöſiſchen mit, daß ſie gewiſſe militäriſche Einheiten, die ſich gegenwärtig auf fremden Schauplätzen befinden, aus innerpolitiſchen Gründen zurückziehen werde, insbeſondere die 4 Bataillone in Oberſchleſien. Hierzu meldet der„Figaro“, daß die engliſchen Bataillone durch franzöſiſche erſetzt werden. Keine Verhandlungsmöglichkeit? Condon, 6. April.(W..) Die Führer der Bergarbeiter ſind, wie Reuter berichtet, ungehalten über die Rede Lloyd Georges. Der Arbeiterführer Bartshorn ſagte, der Pre⸗ mierminiſter habe die Türe zu jeder Einigungsmöglichkeit zu⸗ geſchlagen und es gäbe jetzt keine Verhandlungen wiſchen den Bergarbeitern und Bergwerksbeſitzern auf der aſis, die Lloyd George ſtizziert habe.— Das Kohlen⸗ verſchiffungsgeſchäft wird wahrſcheinlich am 6. 4. eißgeſtellt werden. London, 6. April.(ONB.) Obwohl die Lage in den Kohlenbezirken noch ſehr ernſt und die Stimmung unter den Bergleuten äußerſt erbittert iſt, ſieht man ſchon einen ge⸗ ringen Schimmer der Hoffnung, daß der Streik ducch die Haltung der Regierung in kürzeſter Zeit, wenn auch nur vorübergehend, zum Stillſtand gebracht werden wird. Lloyd George ſoll ſich damit einverſtanden erklärt haben, den Vor⸗ ſchlag des Abgeordneten Keynes gutzuheißen, der die Fort⸗ dauer der Kohlenkontrolle durch die Regierung 85 einen Monat beantragt hatte. Die Unruhe in eingen ergwerksdiſtrikten dauert an. In Benbar marſchierten 500 Bergleute mit einer Muſikkapelle an die Schächte heran, über⸗ wältigten die Polizet und griffen duie mit den Notſtandsarbei⸗ ten beſchäftigten Angeſtellten an. Ein gleicher Vo fall ereig⸗ nete ſich in Leven in der Grafſchaft Fe. Es wa en jedoch bisher noch keine Menſchenverluſte zu beklagen. E murden Truppen aus Irland in die verſchiedenen Be Meerks⸗ diſtrikte geſandt. Auch nach London ſind Verſtärkungen ge⸗ legt worden. Zwei Batalllone Gold⸗Streame Quarde und eine Kompagnie iriſcher Garde mit voller Bewaffnung und Stahlhelmen kamen aus Alderſhot in London an und mar⸗ ſchierten nach Whitehall. Gefährdung von Gruben. c. Baſel, 6. April.(Priv.⸗Tel.) Daily Chronicle meldet, daß in 4 Grubenbetrieben von Norkſhire und Nord⸗ wales die Streikenden die Pumpmannſchaften gewaltſam verhinderten, in die Bergwerke einzufahren. Infolgedeſſen ſind bereits die gefürchteten Ueberſchwemmungen einge⸗ creten. Man bezeichnet den Schaden hierdurch bis jetzt auf 5 bis 6 Mill. Pfund Sterling. Die Regierung verfüt die Pumpmannſchaften der Marine in die Bergwerke zu beordern. ZJuſammenſtöße. London, 5. April.(WB.) Der Star meldet, daß in den ſchottiſchen Grubenbezirken neue Zuſammenſtöße zwiſchen den ſtreikenden VBergarbeitern und den Arbeits⸗ willigen vorkamen, wobei Betriebseinrichtungen zerſtört und Poliziſten und andere Perſonen verwundet worden ſind. Demſelben Blatt zufolge iſt für Heer und Flotte die Ur⸗ laubsſperre verhängt worden. Abweſende Heeresange⸗ hörige wurden zu ihren Einheiten zurückberufen.— Evening News meldet, daß Lloyd Georges von allen Arbeiterfreunden gedrängt werde, Neuwahlen zu veranſtalten unter der Begründung, daß die Bergarbeiter das Schickſal des Landes in ſeine Hand gelegt hätten.— Am 24. 3. waren 1 413 751 Ar⸗ beitsloſe bei den Arbeitsbörſen eingeſchrieben. London, 5. April.(WB.) Vom 6. 4. ab wird der Ken⸗ ſingtonpark für das Publikum geſchloſſen werden, da die Regierung dort eine Lebensmittelzentrale einrichten wirb, wie im Hydepark während des großen Eiſen⸗ bahnerſtreikes. Aus dem Ankerhaus. London, 5. April.(W..) Im Unterhauſe erklärte Sir Robert Horne in einer Rede über die Einſtellung der Arbeit in den Kohlenbergwerken, die Lage ſei deshalb beſonders ſo ernſt, weil England einen Winter hinter ſich habe, der einen außerordentlichen Niedergang des Handels brachte. der vorjährige Streik koſteke Großbritannien alle Kohlenmärkte, die es einſt beſaß. Zum erſten Male in der Geſchichte ſei ameri⸗ kaniſche Kohle in größeren Mengen nach Europa gekommen. Auch der jetzige Streik führe dazu, daß Amerika Aufträge auf Kohlenlieſerungen erhalte. Nichts würde für die Induſtrie im ganzen verhängn'svoller ſein, als die Gewährung von Unter⸗ ſtützungen. Dieſe könnten nur durch Steuern aufgebracht werden un ein großer Teil der Vevälkerung ſei bereits mit Steuern über⸗ buͤrdet. Die vorgeſchlagene Verlängerung der Regierungskontrolle um einen Monat bedeute keine Löſung. Auf eine Anſrage wurde erklärt, im März ſeien 7 frühere deutſche Schiffe mit einem Bruttoinhalt von 75 040 Tönnen für insgeſamt 548 100 Pfund Sterling verkauft worden. Auf eine Anfrage Kennworthys, ob irgend welche Verhand⸗ lungen zur Herbeiführung eines Friedens mit Rußland eingeleitet ſeien und wenn nicht, ob eine Aktlon unternommen wer⸗ den könne, um diesbezügliche Vorſchläge zu machen, erwidert Cham⸗ Wan die Antwort auf beide Fälle der Frage laute vernei⸗ nend. Auf eine Frage Bottomleys erklärte Chamberlain, es ſei kein Anſuchen an den Völkerbund gerichtet worden, einen Druck auf Holland bezüglich der Auslieferung des früheren deut⸗ ſchen Kalſers auszuüben Die Regierung werde auch den Vor⸗ ſchlag Bottomleys, dem Völkerbunde anzudeuten, daß, wenn kein Druck auf Holland in dieſer Richtung ausgeübt werde, die Beihilfe Englands an dem Völkerbund eingeſtellt würde, nicht in Erwägung zu ziehen gedenke. Ferner wurde dem Unterhaus mitgeteilt, daß in Meſopotamien etwa 12 490 britiſche und 72 600 indiſche, in Perſien 2300 britiſche und 9300 indiſche und in Irland 56000 Mann Militär ſtänden. U g 9* Karls Rücktehr von Ungarn. Geſtörke Heimreiſe. Graz, 6. April.(OfB.) Aus Bruck an der Mur kommt die Nachricht: Als der Sonderzug des Exkaiſers in Frohnleiten ein⸗ getroffen war, kam aus Graz die Nachricht, daß aus Bruck an der Mur Meldungen eingelaufen ſeien, daß auf dem Bahnhof Bruck ſich über 1000 Arbeiter angeſammelt hätten, um bei der Ankunft des Juges gegen den Exkaiſer zude monſtrie⸗ ren. Auf dieſe Nachricht hin wurde der Zug in Frohnleiten angehalten. Die Inſaſſen des Zuges, der ſozialdemokratiſche Nationalrat und frühere Landeshauptmann von Niederöſter⸗ reich Lever, ſowie die Ententeoffiziere verhandelten mit den Arbeitern und deren Führer, dem Bürgermeiſter von Bruck. Pickler, um die ungeſtörte Durchfahrt des Zuges durch dit Station Bruck zu erreichen. Die Arbeiter erklärten ſedoch, daß ſie darauf beſtänden, durch eine Abordnung dem Exkaiſer ihre Meinung über ihn und die übrigen Habsburger zum Ausdruck zubringen. Nach 10 Uhr abends hat ſich eine Abordnung der Arbeiter mit dem Bürgermeiſter Pikler in einem Perſonenzug nach Frohmleiten begeben, um die Verhandlungen weiter zu führen. Wien, 6. April.(WB.) Nach Abſchluß der Beſprechungen mit der Brucker Arbeiterſchaft konnte der Sonderzug mit dem Exkaiſer Karl heute früh in der erſten Morgenſtunde ſeine Fahrt von Frohnleiten aus weiter fortfetzen. Wien, 6. April.(WB.) Wie die Neue Freie Preſſe aus Budapeſt meldet, wird in den Kreiſen der kleinen Landwirte die Idee erörtert, die Königsfrage praktiſch dadurch auszuſchalten, daß das Amt des Reichsverweſers, das gegenwärtig auf unbeſtimmte eit perliehen wird, auf eine beſtimmte engere Friſt begrenzt wird. Nach den geſtrigen Parteikonferenzen muß die Lage in Ungarn immer noch als ernſt bezeichnet werden. Der Führer der landwirtſchaftlichen Partei bemüßte ſich, die Gegen⸗ ſätze zu überbrücken. Er drückte Journaliſten gegenüber die offnung aus, daß es möglich ſein werde, den Ausbruch einer Kabinettskriſe zu verhindern —— — — F Sele Nr. 177. „ ſteht. Der nehmen gegen d lichen Verkehr mit der Jungmannſchaft des Städtchens beliebt verlor 7 76—1 ſtellten ſich mit ihm ohne weiteres auf das vertrau⸗ ter hinter die Fleiſcherbank ſeines treten würde. Mannheimer General-Anzeiger. gmdend- zlusgabe.) der Rönigsgedanke in Ungarn. Karl von Habsburg hat Ungarn verlaſſen Er hat die Stephanskrone nicht behaupten können. Aber es würde ein Jrrkum ſein, wenn werden ſollte, der e Zu⸗ den der Habsburger verdientermaßen erlitten, ei auch ein Zuſammenbruch des Königsgedankens in Ungarn. Der lebt weiter. Es liegen da bemerkenswerte Aeußerungen vor, die er in einer Unterredung mit dem Vertreter des„International News Service“ getan hat. Er ſagte: „Es iſt zweiſellos, daß der König im guten Glauben ge⸗ handelt hat. Er 0 jedoch von gewiſſen Perſonen in unver⸗ antwortlicher Weiſe getäuſcht worden, man hat ſein Heimweh nach Ungarn dazu benutzt, um ihn in dieſen Streich hinein⸗ zutreiben. Man hat ihn glauben laſſen, daß ſein Volk ihn mit offenen Armen empfangen würde. Es war nun meine Pflicht, dem König auseinanderzuſetzen, daß die Situation änzlich anders ſei, als man ihm auseinandergeſetzt 15 Seine Ankunft hätte Ungarn und die Regierung im ngeſicht des feindlichen Ringes, der das ganze Land um⸗ gibt, das ohnehin noch in einem verteidigungsloſen Zuſtand iſt. in eine ſchreckliche Lage verſetzt. Ich erklärte'm, daß es nicht im Intereſſe Ungarns und noch weniger in ſeinem eige⸗ nen Intereſſe liege, wenn 1 in der gegenwärtigen Zeit in Ungarn bleiben würde. Es war keine leichte Aufgabe für mich, unſeren gekrönten König mit der Krone des Heiligen Stephan darum zu erſuchen, den Boden ſeines eige⸗ nen Landes zu verlaſſen, aber es war meine Pflicht. Nach Horthys Anſicht iſt Ungarn jetzt noch nicht in der Lage, ſich um die Königsfrage in innere und äußere Kriege zu en Gleichwohl iſt er der Anſicht, daß Ungarn für eine Republif durchaus ungeeignet ſei, da die Bevpölkerung durch Agitatoren bei jeder Wahl in überaus hef⸗ tiger Weiſe aufgereizt werden könnte, ſo daß faſt jede Wahl 7 5 Parlament die Gefahren eines Bürgerkrieges mit ſich rächte. Das ungariſche Volk müſſe eine ſtarke Perſönlichteit an der Spitze haben, die über allen ſonſtigen Einrichtungen teichsverweſer bedauerte es, daß durch die Be⸗ chte über den weißen Schrecken, die von öſterreichiſchen Bolſchewiſten und ſolchen Ungarn verbreitet wären, die ſich verſchiedene Verbrechen zuſchulden hatten kommen laſſen, ein falſches Bild über die Zuſtände in Ungarn in der Welt ver⸗ breitet worden ſei.“ deulſche Vollsvariei und Reglerungsbildung in Preußen. Am heutigen Mittwoch werden wohl alle Fraktionen des preußiſchen Landtags beiſammen ſein, um entweder mit⸗ zubelfen, daß die preußiſche Regierung endlich auf die Beine ebracht wird oder aber zu den Verſuchen der Regierungs⸗ ildung Stellung zu nehmen. Dabei werden 95 eſtſtellen kännen, daß die bisherige Entwicklung dieſer ngelegenheit it dem vorigen Sonntag eine neue Wendung genommen at. Waren bis dahin die Sozialdemokraten feſt entſchloſſen, eine Regierungserweiterung nach rechts unter allen Umſtän⸗ den abzulehnen, ſo haben ſie ſeit der Koalitionsbeſprechung bei dem Reichspräſidenten wenigſtens äußerlich die Bereit⸗ willigkeit gezeigt, ſich an den Verhandlungen zu beteiligen. Es braucht darin noch keineswegs eine entſcheidende Wen⸗ dung zu liegen, aber es iſt immerhin ein neues Moment, das bisher ernſthaft nicht in Rechnung 8 werden konnte. Die Bereitſchaft der ſich an den Verhandlungen mit der Deutſchen Volkspartei zunächſt wenigſtens einmal zu beteiligen, iſt offenbar auf die Initiative des Zentrums zu⸗ rückzuführen, das ein Weiterregieren auf der bisherigen Baſis für unmöglich hält nd deshalb die Regierungsgrund⸗ lage nach rechts erweitert ſehen will. Das Zentrum hat der Sozialdemokratie gegenüber keinen Zweifel daran gelaſſen, daß es nicht mehr in der bisherigen Weiſe mit der Sozial⸗ demokratie gemeinſchaftliche Sa ſozialdemokratiſche Fraktion hat infolgedeſſen befürchten müſſen, ſchließlich allein zu ſtehen, wenn ſie hartnäckig bei ihrer bisherigen Haltung blieb. Wir haben ſchon früher ge⸗ ſagt, daß das Zentrum nur einmal Ernſt zu machen brauche, um der Sozialdemokratie die Unmöglichkeit des bisherigen Weiterregierens klarzumachen. Als die Sozialdemokratie ein⸗ che machen werde und die ſah, daß ſie durch ihr Nein und abermals Nein nicht mehr zu imponieren vermochte, ließ ſie ſich bereitfinden, auch ein⸗ mal eine andere Löſung der Regierungsfrage in Betracht zu ziehen. Soweit ſich bei der ſtrengen Vertraulichkeit der Verhandlungen überhaupt ein Einblick gewinnen läßt, ſchei⸗ nen die Verhandlungen ſeit Sonntag tatſächlich dieſen Weg gegangen zu ſein. Ob die Beteiligung der ſozialdemokratiſchen Partei an den Verhandlungen an ſich ſchon eine entſcheidende Wendung iſt, läßt ſich, wie geſagt, noch nicht überſehen. Jedenfalls aber muß die Entſcheidung jetzt in den Verhandlungen fallen, dle ſeit Montag nachmittag im wonkee ſind. Es muß ſich nun ent⸗ ſcheiden, ob es der Sozialdemoktatie mit der Erweiterung der Regierungsgrundlage ernſt iſt oder nicht. Iſt es ihr damit —— ſo wird ſie ſelbſtverſtändlich auch den neuen edingun⸗ en der Regierungsbildung Rechnung tragen müſſen. Die ſozialdemokratiſche und die ihr geſinnungsverwandte Preſſe verſucht wieder einmal das alte Spiel, ols ob die Deu tſche Volkspartei durch das Joch gewiſſer Regierun⸗ gen ſchreiten müſſe, wenn ſie überhaupt zur Mitregie⸗ rung zugelaſſen werden wolle. Dabei wird vor allem ein Be⸗ kenntnis zur republikaniſchen Staatsform und eine Garantie der„Demokratiſierung der Verwaltung“ genannt. Derartige Spiegelfechtereien hält die ſo⸗ zialdemokratiſche Preſſe vielleicht für nötig, um ihre taktiſche Schwenkung dem eigenen Parteivolke gegenüber zu erklären und zu beſchönigen. In Wirklichkeit liegt die Sache natürlich genau umgekehrt. Die Deutſche Volkspartei wird nach unſerer feſten Ueberzeugung die in die Brüche gegangene Negierung nur dann flott machen helfen,— denn darum handelt es ſich— wenn ſie unbedingte Sicherheit hat, daß der bis⸗ herige Kurs gründlich gewechſelt wird. Die Sicherungen, die ſe nach dieſer Richtung hin verlangt, ſind teils perſönlicher Art— Miniſterpräſident Braun und Miniſter Severing ſind ja ſchon heute gefallene Größen— teils muß natürlich auch rein ſachlich der Kurs in Regierung und Verwaltung zukünftig anders eingeſtellt werden. Daß ausgerechnet die ſozialdemokratiſche Fraktion, die nicht mehr ein und aus weiß, der Deutſchen Volkspartei„Bedingungen“ ſtellen möchte, iſt der Gipfel. Es wird ſich deshalb in den nächſten Tagen zu entſcheiden haben, ob die Sozialdemokratie wirklich gewillt iſt, der Neubildung der Regierung auf breiterer Grundlage ihre bisherige 5 in Preußen zum Opfer zu bringen. Tut ſie das nicht, ſo wird die entſcheidende Wendung eben nach einer anderen Richtung eintreten müſſen. elche das ſein wird, kann nach der bisherigen Entwickelung nicht mehr zweifelhaft ſein. Deulſches Reich. Noch immer Gefahr in Mitteldeulſchland? UEiBerlin, 6. April.(Von unſerm Berliner Büro.) Nach Meldungen, die uns von unterrichteter Seite zugehen, iſt Mitteldeutſchland trotz des äußerlichen Abflauens der Kämpfe noch keineswegs beruhigt. Doch befürchtet man, daß die Verbandsmächte, in erſter Reihe Frankreich, aus dem Niederſchlagen der Bewegung die eigenartige Lehre ziehen könnten, nunmehr der Sicherheitspolizei an den Kragen zu gehen. Verſtändnis für unfere Lage iſt in der Beziehung nur bei den Engländern zu erwarten, aber die ſind durch eigene Sorgen, vor allem den Bergarbei⸗ terſtreik, behindert und könnten uns, wenn es den Franzoſen nach neuen Sanktionen gelüſtet, kaum helfen. Das erſte Sondergerichtsurkeil. Berlin, 6. April.(Von unſ. Berl. Büro.) Das Schwur⸗ 5 des Kriminalgerichts in Moabit trat heute zum erſten Male u einem außerordentlichen Gericht zuſammen, das aus nlaß der letzten kommuniſtiſchen Unruhen für den Bezirk Berlin eingeſetzt worden 55 Das Gericht war nur von drei Richtern be⸗ er Perteidiger Rechtsanwalt Friedländer erhob Pro⸗ 0 egen die Zuſtändigkeit des Gerichtes, das er als verfaſſungs⸗ widrig bezeichnete. Gegen den erſten Angeklagten, einen 17jähri⸗ en Hrechslerlehrliing beantragte der Staatsanwalt eine Gefängnis⸗ trafe von 4 Monaten. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu 1. Woche Gefängnis, die durch die Unterſuchungshaft als ver⸗ büßt gilt. Das Gericht konnte 1 der Anſicht des Verteidigers inhezug auf die Zuſtändigkeit des Gerichtes nicht anſchließen. Nick Tappolſ. Roman von Jakob Chriſtoph Heer. (Copyright, 1920, by J. G. Cotta'ſche Buchhandlung Nachfolger. Stuttgart und Berlin.) Nachbruck verboten.) (Fortſetzung.) Ferdinand Bürſteler war ein ſonderbarer und unfertiger ſeine fleiſchige Geſtalt erinnerte jedermann daran, daß er der Sohn eines reichen Meßgermeiſters vom Lande war, und wie ſehr er ſich beſtrebte, geiſtliche Würde n zeigen, blieb etwas e in ſeiner Kleidung und ſeinem Be⸗ e Lenſchen. Er ſuchte ſich durch einen freund⸗ zu machen und gab ſich ſo volkstümlich wie ſie. Sie aber adurch den wünſchbaren Abſtand gegen ihn, ja die che Du. Er fa zwar das Ungehörige darin, war aber in ſeiner bodenlofen Gutmütigkeit nicht wehrhaft genug, ſie von igen Namen ſich abzuſchütteln. Beſſer als unter dem ri kannte man ihn im Städtchen unter dem Spottwort„Ferdi Wiederum“, denn er pfiegte in ſeinen Predigten die Paufen des Gedächtniſſes mit der Wendung„Wiederum ſage ich euch“ auszufüllen, im nämlichen Gottesdienſt ein dutzendmal. Ueber⸗ haupt die Predigten! Mit einförmiger, dröhnender Stimme trug er ſie vor, legte das Pathos dahin, wo es nicht hingehörte, und ſchlug mit der Fauſt dann und wann auf das Kanzelbrett. Jedermann im Städtchen lachte über den derben„Ferdi“. Aus dem Gelächter wurde aber eine ſchlecht verſteckte und würdige Männer ſagten es ihm 50 Geſicht, daß er geſchei⸗ Aters als auf die Kanzel Die Not wegen des Vikars war im Pfarrhauſe groß, plößlich wuchs ſie zur Verzweiflung an. Die Pfarrerin trat an das Lager ihres Mannes und mel⸗ dete ihm unſicher:„Draußen ſteht ein junges Paar und will Deinen Segen erbitten— der Vikar und Julial“ „Was ſagſt Du?“ fuhr der Abgezehrte empor, und ſeine Augen loderten mit letzter Kraft. Sie erbleichte über ſelnen Zorn, narm ſeine Hand und ſtüſterte:„Leider Gott, Du Lieber, es muß ſein. Sie lieben ſich, irchte, ein käme ſchon 25 ſpät.“ „Das iſt ja ein Nagel zu meinem Sarg!“ ächzte er und ſank troſtlos auf das Lager zurück.„Zu ſpät!“ ver Ehe er das Paar zu— herantreten ließ, die Bürſtel ſelnen Vater zu Hülfe rufen. Der dice, gul⸗ — mütige Metzgermeiſter kam mit reichen Geſchenken für die Braut und die Schwiegermutter. Indem er die N des Geldzählens machte, ſagte er, wenn Ferdinand ſich nicht fur das geiſtliche Amt eigne, ſo ſtänden ihm, dem einzigen Sohne, noch genug andere Wege offen, durch die Welt zu kommen. Er brachte zuerſt die Pfarrelin auf ſeine Seite, und in einem Gefühl grenzenloſer Demütigung gab der durch die Krankheit widerſtandsunfähig gewordene Tappoli die öffentliche Ver⸗ lobung zu. un aber war er ein völlig gebrochener Mann. Umſonſt ſuchte ihm die Gattin die Vorteile der Verbindung auseinander⸗ zuſetzen.„Nicht einmal eine Ausſteuer beanſprucht Vater Bür⸗ ſteler, er ſchafft ſie der Julia ſelber an. Das iſt in unſern Ver⸗ hältniſſen eine große Wohltat.“ Es war ein Weſenszug der ſtillen Frau, um deren Geſundheit es ſelber nicht am beſten ſtand, daß ſie nichts ſo ſehr wie den Frieden des Hauſes ſchätzte. Seineiwillen wollte ſie manchmal Dinge unter einen Hut brin⸗ gen, die ſig ſtets ſo fremd blieben wie der feine Pfarrer und der derbe Vikar. Sie ſuchte ibch Nick mit der Verlobung zu verſöhnen, aber das heftige Mädchen bebte vor Empörung. Die Geſchenke des künfligen Schwagers wies ſie mit verletzendem Stolz zurück und lebte nur noch ihrem ſterbenden Vater. „Jetzt halte Du, Monika, den Namen der Tappoli höher in Ehren als Deine Schweſter, ſonſt wüßte ich ſelbſt im Jen⸗ ſeits meines Lebens kein Ende,“ flüſterte er in einem ſeiner lichten Augenblicke. „Ja., Vater— ja— ja— jal“ ſtammelte ſie inbrünſtig und umklammerte ſeine hager gewordenen Hände mit leiden⸗ ſchaftlicher Kraft. Nach ein paar Tagen kam der Todeskampf über hn. Es war ein Sturm⸗ und Schneetag, als man Pfarꝛer Tappoli beerdigte. Der unwillkommene Schwiegerſohn hielt eine leidliche Rede auf ihn, dann ſtieg ein alter weißbärtiger Dekan auf die Kanzel und ſprach beſſer. die im Schneegeſtöber auf dem Kirchhof ſtand, befand ſich auch Ulrich, der tief um ſeinen Religionslehrer trauerte. Seine Augen waren auf Monika gerichtet. Im langen, ſchwarzen Trauergewand erſchlen ſie ihm noch ſchlanker als ſonſt, in ihrem Geſicht, das keine Farbe mehr hatte, ſtand ein tränenloſer, wie zu Marmor erſtarrter Schmerz, der neben dem heftigen Weinen und Schluchzen der übrigen Famillenangehörigen er⸗ ſchütternd wirkte. Ulrich durfte in dieſer leidvollen tunde nicht daran denken, daß er ſie liebe, nur weinen hatte er mögen vor Mitleid mit ihr. erdinand Bürſteler, der durch den Tod des Pfarrers vom um Verweſer vorgerückt war, namentlich erfolgt. Unter der Menge Leidtragender, der geſamten Oemeinde, Landesjugendiag der Deutſchen Volkspartei. Darmiadt, 4. April. Ueber hundert Vertreter der Jugendgrup⸗ pen der Deutſchen Volkspartei Heſſens waren am Sonntag vormit⸗ tag hier zum erſten Landesjugendtag verſammelt. Der Vorſitzende, Kaufmann Rudeolf Schaaf, begrüßte die ſtattliche Verſammlung, insbeſondere Frl. Dr. Bernah 8⸗Mannheim, dann die Vertre⸗ terin des Reſchsjugendausſchuſſes Frl. A. Hoffmann⸗ Steglitz ſowie die Vertreter der Landespartel Abg. Dingeldey, Wün⸗ zer und Freiherrn L. v. Heyl. Abg. Dingeldey erwiderte die Grüße im Namen der Parteileitung. Die Jugend in Reihen der Deutſchen Volkspartei ſoll die reine Luft der Vaterlandsliebe atmen und nicht in dem kleinlichen ee der Parteien erzogen wer⸗ den. Ihre Aufgabe iſt die Pflege des deutſchen Gedankens, der Glaube an die Zukunft und die innere Einigung unſeres Volkes. Unter dieſen Zielen wird der Jugendbewegung der Deutſchen Volks⸗ partei ein glänzender Aufſtieg beſchieden ſein.(Stürm. Beifall.) Frl. Hoffmann-⸗Steglitz regt einen Gedankenaustauſch über die Ar⸗ beit der einzelnen Vereine an. Sie entwickelt den Aufbau der Ju⸗ gendbewegung innerhalb der Partei und ſchildert die vielfachen Ge⸗ biete, auf denen ſie tätig ſein kann. Die Bekämpfung des Schmutzes in Wort und Bild, die Pflege ſtaatsbürgerlicher Erziehung, die Un⸗ terſtützung der Partei durch Hilfe bei den Wahlen gehören dazu. Unter lebhaftem Beifall ſchließt die Rednerin, indem ſie der Jugend Heſſens die beſten Wünſche der Parteileitung in Berlin übermittelt. Der Vorſitzende berichtete ſodann über die bisherige Tätigkeit des Landesjugendausſchuſſes ſeit ſeiner Gründung. Unter lebhaftem Beifall wurde beſchloſſen, an General⸗Feldmarſchall von Hin⸗ denburg ein Begrüßungstel⸗gramm zu überſenden, in dem die Jugend verſpricht, in Treue zu den alten Ad“alen des deutſchen Vol⸗ kes zu ſtehen. Ein weiterer Drahtgruß wird an Herrn Dr. Streſe⸗ mann gerichtet.— Die Nusſprache geſtaltete ſich anregend und leb⸗ baft. Mit einem brauſenden Hoch auf das Vaterland und dem Ge⸗ ſang„Deutſchland über alles“ wurde der geſchäftliche Teil des Ta⸗ ges geſchloſſen. Am Nachmittage fand eine aroße Bismarckfeier am Bis⸗ roten Fahnen beweate ſich zur Höhe des Borges. Nach dem Geſang des Viedes„Ich habe mich erg⸗ben“, hielt Abg. Dingeldey die Gedächinisrede. In ein begeiſtert aufgenommenes Hoch auf das deutſche Naterland klangen ſeine Worte aus. Gemeinſam wurde das died der Deutſchen geſungen. Wie ein Zukunktegelöhyf⸗ orſchien die klgende Aufführung der Rütli⸗S=one aus„Wilhelm Tell“, die von Hingabe doraeſtellt wurde und in dem ſtimmungsvollen Naumen eine tiefe Wirkung ereielte. Mit dem Geſang der„Wacht am Rhein“ ſchloß die erhebende Feler. Paper und Preſſe. Baden-Baden, 4. April. Am 7. und 8. April tritt in Baden⸗ Baden der Ausſchuß der Verkehrsintereſſenten der ſtändigen Tarif⸗ kommiſſien der deutſchen Etſenbahnen zuſammen. Auf der Tagesordnung ſteht u. a. die Erledigung der von den Ver⸗ legerverbän en wiederholt geſtellten Anträge, das Zeitungs⸗ bruckpapier bei der Farifterung in dem Eiſenbahngütertarif in die niedrigſte Klaſſe einzureihen, wohin es ſelner ſtofflichen Zu⸗ ſammenſetzung nach gehöre. Man hofft, daß bei dieſer Gelegenheit vonſeiten der Reichs⸗ behörden endlich einmal das bisber ſchmerzlich vermißte Verſtändnis für die Notlage wie für die Bedeutung der Preſſe bewieſen wird. Die geſtern gebrachte Meldung aus München betr. Aufhebung der Papierbewirtſchaftung und Paz terpreiſe gibt Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß dei uns in Baden die Dinge gänz ähnlich liegen. Baden beſitzt im Verhältnis keinen geringeren Waldbeſtand als Bayern und damit auch die Möglichkeit einer verbilligten Papier⸗ vroduktion. Außerdem befinden ſich im Murgtal die Holzſtoff⸗ und Papierfabriken Breitwies und Wolfsbeck, Fabriken, die vornehmlich mit Waſſerkraft arbeitend, zu den bedeutendſten und leiſtungsfähigſten gehören. Die badiſchen Verleger werden ſich daher in erſter Linie dieſer heimiſchen Fabriken bedienen müſſen, um der ſchweren Be⸗ laſtung ihrer Betriebsunkoſten durch die hohen Frachtſätze der Reichs⸗ eiſenbahnen zu entgehen. s, Letzte Meldungen. Eigentumdelikt. Jrankfurt a.., 6. April.(W..) Die franzöſiſche Regie⸗ rung hat die Zurückgabe der von deut chen Städten, wiſſenſchaftlichen und techniſchen Inſtituten zu der S tebauausſtellung in Lyon im Jahre 1914 geſandten wertvollen usſtellungsgegenſtände ver⸗ weigert. Von dieſer Maßnahme werden u. d. das Frankfurter Goethe⸗Muſeum, das Reichsverſicherungsamt in Berlin und die bayriſche Landesgewerbeanſtalt in Nürnberg empfindlich betroffen Die Beteiligung der Städte und Inſtitute an der Lyoner Ausſtellung war auf beſondere Einladung der Stadt Lyon digen Geiſtlichen des Städtchens ernannt werde und ſie un⸗ eſtoört im lieben Haus bleiben dürften, durch das noch der feine eiſt des Verſtorbenen ging. Damit ſich der Ruf Ferdinande im Städkchen beſſere und die Bürger etwas Achtung vor ihm bekämen, nahmen ihn Braut und Mutter in eine ſtrenge Er⸗ ziehung. ie kamen aber mit ihren wohlmeinenden eſtre⸗ bungen zu ſpät. Die Kirchenpflege richtete eine Zuſchrift an ihn, ſein Entlaſſungsgeſuch, das er in Wahrheit gar nicht ein⸗ ereicht hatte, ſei genebmigt, und legte dazu ein eugnis ũber ſeine ätigkeit im Städtchen, das nach dem Grundſaßz gehalten war, man ſolle dem fliehenden goldene Brücken bauen. eine andere Gemeinde ſehen, wie ſie mit ihm fertig würde. nahm er es nicht mehr ſchwer und begriff nicht, daß Julia u. die Mutter heiße Tränen über das höhniſche Benehmen der Pflege vergoſſen, merkte aber, daß die blaſſe Nick über dieſe Wendung ho Am liebſten hätte er die junge, feine Schwäge⸗ rin auf den Händen getragen, aber da gab es nichts zu drehen uh 15 2 740 ſie war, wenn auch verhalten, ſeine unverſöhn⸗ e Feindin. Ein Kaleſche führte Büſteler mit ſeiner Braut aus dem Städtchen ins liebliche Oberland, wo ſein Vater wohnte, und Vorfrühlingswinde durch die Räume ſtrömen zu laſſen. „Du boshaft,“ ſchalt die Mutter.„Alle Achtung vor Ferdil Er hat ganz im ſtillen die vielen alten Bücherrechnun⸗ gen des Vaters bezahlt. Woher hätten wir das Geld genommen 7“ Die betroffene Nick ſpürte, wie die Armut ins Haus zog und ſie dur auf dem Aft war. Die Unbeſorgtheit des Vaters in Gelddingen, lags! Ausgeträumt war der Plan eines Bildungsſahres im Welſchland; die kleine Vermögenshinterlaſſenſchaft reichte nur, um Dietrich durch die begonnenen Studien zu bringen. Sie und die Mutter aber mußten 9 ſein, wenn ſie als Koſtgebe⸗ rinnen eines künftigen Verweſers im alten Heim bleiben durften. Nur dieſes nicht räumen müſſen. 4 Im Städtchen wußte man, wie es um die verwalſten Pfarrersleute ſtand. Die Kirchenpflege kam, zu Ehren des ver⸗ ſtorbenen Tappoll, den ſtillen Wünſchen der Witwe entgegen und richtete wieder eine Verweſerei ein. Dabei dachte ſie⸗ auch rückſichtspoll on Nick. Obwohl ſie noch etwas zu jung war, hätte man ſie im Städtchen gern als Pfarrersfrau geſehen; ſalbel zeinem kommenden Verweſer werde es von ſelber 0 ikar er ſine Brau und dis verwülmete Pfarrerin hofften, dah er zum ſtän-“ einfall ortſetzung folgt.) 1. Mittwoch, den 6. April 1021. — 4—— marckturm ſtatt. Ein langer Teſtzug mit Muſik und ſchwar⸗⸗weiß⸗ Mital'⸗dern der Augerdorupne„Pih⸗lungen“⸗Worms mit Erter und Als er ſich vom erſten Staunen darüber erholt hatte, hinter ihnen öffnete Monika die Fenſter des Hauſes, um dle den vorzeitigen Tod des Vaters ſelber ein Vöglein ie kleine Beſoldung, der viele Beſuch! Daran . dem ſchönen, geſcheiten Mädchen die Hand zu reichen. ———— U —2— —. 70 nwoch, den 8. Aprlf 1021. vVliadiſches Ausührungsgeſez zum Landes⸗ Fr⸗ der einzelnen Gemeinden ausgeglichen werden ſoll, Mannheimer General · Anzeiger.(tbend- Ausgabe.) — ſteuergeſetz. 11 Verteilungsſchlüſſel des Anteils an der Ein⸗ kommen⸗ und Körperſchaftsſteuer. Bei der Verteilung des Geſamtanteils dieſer Steuern zwiſchen Land und Gemeinden muß billigerweiſe die Verſchiedenheit der örtlichen Verhältniſſe far B irgeno moglich beruckſichtigt werden. Dies trifft beſonders für Baden zu, wo die örtlichen Unterſchiede ſehr erhebliche ſind. Aus dieſen Erwägungen heraus teilt der Staat den örllich auftommenden Anteil mit jeder einzelnen Gemeinde nach einem den örtlichen Verhältniſſen angepaßten individuellen Ver⸗ teilungsſchlüſſel. Es läßt ſich nicht verkennen, daß dieſer Vertei⸗ lungsſchluſſel erhebliche Schwierigkeiten mit ſich bringt. So wird B. in Mannheim, als Sitz zahlreicher großer gewerblicher Be⸗ riebe, der örtliche Anteil des Landes zum Nachteil der Gemeinde tin ſehr hoher; dem ſoll allerdings durch einen Ausgleich Rechnung getragen werden, indem.e Vollzugsordnung dafür nähere Beſtim⸗ mungen trifft. urch die Einführung der Reichseinkommen⸗ und Körper⸗ ſchaftsſteuer gehen dem Lande und den Gemeinden erhebliche Steuer⸗ ertrage verloren. Deshalb ſoll die Verteilung ſo geregelt werden, daß man aus dem Geſamtanteil des Landes und der Gemeinden an dieſen Steuern jedem Teil, dem Land und der einzelnen Ge⸗ meinde, das erſetzt, was er durch die Einführung dieſer Steuern verloren hat. Nach engehender Prüfung hat das Reichsfinanz⸗ miniſterium beſtimmt, daß für Baden die geſamte Einkommenſteuer und Vermögensſteuer des Landes mit Einſchluß aller Zuſchläge als durch die Einkommen⸗, Körperſchafts⸗ und Kapitalertragsſteuer des Reiches erſetzt zu gelten hat Das Reich gewährleiſtet dem Lande das im Jahre 1919 erzielte Steueraufkommen des Landes und der Gemeinden in einer Geſamtſumme. In Baden iſt die Lage des Landes deshalb ſo ernſt, weil in der Gewährleiſtungsſumme nicht etwa wie in den Nachbarländern Württemberg und Heſſen eine ſtille Reſerve liegt. Das Land muß deshalb darauf beſtehen, daß an dem Verteilungsmaßſtab des beiderſeitigen Solls des Jahres 1919 feſtgehalten wird. Verteilung des erzielten Mehraufkommens. Wichtig iſt nun die Frage, wie das über die gewährleiſteten Mindeſtbeträge hinaus in der einzelnen Gemeinde erzielte Mehr⸗ aufkommen verteilt werden ſoll. Es iſt damit zu rechnen, daß in einer Reihe von Gemeinden der örtlich aufkommende Geſamtanteil an der Einkommen⸗ und Körperſchaftsſteuer des Reiches die für Land und Gemeinden gewährleiſteten Mindeſtbeträge nicht über⸗ ſteigen werden. Dieſe Fehlbeträge der Zuſchußgemeinden müſſen derart gedeckt werden, daß der Mehrbetrag einer Gemeinde ſolange gekürzt wird, bis in den Zuſchußgemeinden Land und Gemeinde ihren Mindeſtbetrag erhalten haben. Bel der Verteilung des ver⸗ bleibenden Reſtbetrags legt der Entwurf einen individuellen Ver⸗ teilungsſchlüſſel zu Grunde, um die ſteuerlich gut geſtellten Ge⸗ meinden nicht zu Gunſten der ſteuerbedürftigen Gemeinden zu be⸗ nachteiligen. Es iſt nur billig, daß die Gemeinde, in der ein ünſtiges Aufkommen an der Reichseinkommen⸗ und Körperſchafts⸗ lert erzielt wird, auch an dieſem Mehrertrag beteiligt wird, wo⸗ urch das Intereſſe der Gemeinde an dem Ergebnis der Steuer⸗ veranlagung geſteigert wird. Auch der Verteilung des reſtlichen Mehraufkommens wird der Bedarf des Jahres 1919 zu Grunde ge⸗ legt, wobei jede Gemeinde einen Mindeſtanteil von 10 v. H. des reſtlichen Mehraufkommens erhalten ſoll. Das Land bringt aller⸗ dings bei der Verteilung des Mehraufkommens den Gemeinden ein erhebliches Opfer. Es gibt von ſeinem Anteil 30 v. H. an den vom Miniſterium des Innern zu verwaltenden Laſtenaus⸗ gleichsſtock. 2 Nach dem im Entwurf vorgeſchlagenen Verteilungsſchlüſſel be⸗ trägt der vom Reich gewährleiſtete Mindeſtbetrag für Land und Gemeinden zuſammen 445 126 189., wovon auf das Land en Anteil von 59,56 v. H. und für die Geſamtheit der Gemeinden ein Anteil von 40,44 v. H. entfallen. Für Mannheim betragen die Verteilungszahlen unter Zugrundelegung des um 25 v. H. erhehten Steuerſolls des Steuerſahres 1919 43,9. Am niedrigſten iſt der Hundertſatz für Korlsruhe mit 42,8 und ant höchſten für Freiburg mit 52,5 v. H. Die Durchſchnittszahl für die Städte der Städte⸗ ordnung beträgt ſomit 45,2 v. H. und für das ganze Land 40,44 v. H. Da die Unterſchiede in den Verhältniszahlen des Landes und ſo würden die auffallend ungünſtigen Verteilungszahlen der beiden größten Städte Mannheim und Karlsruhe ſich weſentlich erhöhen. Hinſichtlich der Beteiligung der Kreiſe an der Einkommen⸗ und Körperſchaftaſteuer des Reiches gibt der badſſche Entwurf den Kreiſen nur das Recht, von ihren Gemeinden Umlagen in Höhe der für das Gemeindeſteuerjohr 1919 auf die umlagepflichtigen Ein⸗ kommen und Kapitalvermögen ausgeſchlagenen Umlogen zlizüglich einer Steigerung von 25 v. H. zu erbeben. Außerdem ſind die Kreile erwöchtigt, ſelbſtändige Ertragsſteuern bis zu einer Höhe von 20 Pfa. für je 100 M. Steuerwert zu erheben. Für das Reichs⸗ Die Deutſche Runſtaus ſtellung in baden⸗Baden. Im Herbſt des letzten Jahres ſind Klagen laut geworden über die Engherzigkeit, mit der der Prüfungsausſchuß der Kunſtausſtellung an der Lichtentaler Allee ſeine Auswahl getroffen habe. Die Klage war leider nur zu berechtigt: in Baden⸗Baden herrſcht die Karls⸗ ruher Akademie konſervativſter Richtung, und was von unſerer Stadt aus eingeſchickt wird, iſt erſt recht altmodiſch. Daran hat ſich dieſes Jahr kaum etwas geändert. Wir haben zwar moderne Bildhauer, Gerſtel und Schreyögg, im Prüfungsausſchuß, dafür aber die modernen Maler, die 1920 noch drin waren, Haueiſen und Hildenbrand, verloren. Und konnte auch das Eindringen der neueren und neueſten Richtung nicht verhindert werden, ſo prangen doch wie in früheren Jahren verſtaubte Belangloſigkeiten in dem großen Saal, der den Beſucher zunächſt empfängt, wenn er die Treppe heraufkommt. Es müßte endlich einmal damit gebrochen werden, daß die Herren Juroren ſich ſelbſt in die Ausſtellung, und dazu noch an die beſten Plätze, hineinwählen! Ganz deutlich iſt ja auch ein Abflauen in der Aufmachung von den vorderen nach den hin⸗ teren Räumen hin erkennhar. Da gibt es einen Saal mit ſchwar zer Wandbeſpannung, die ſich natürlich nur für Bilder von leuchtendem, ausgeſprochen kräftigem Kolorit eignet: darauf Figuren mit ſchwar⸗ zem Hintergrund in matten Farben zu hängen oder ſo zarte, duſtige Landſchaften wie die von Rudolf Lieck iſt geradezu barbariſch. Eine vorzügliche Alpenlandſchaft von Erwin Pfefferle wird um ihre ganze Wirkung gebracht, weil ſie hoch über einer Tür ſchwebt, trotz kleinen Formats! Die„Legende von Georg Poppe wiederum, eine kleine Heiligenfigur in Landſchaft, eine entſchieden demerkenswerte Arbeit, iſt tief unrer eine gleichgültige Landſchaft gehängt, ſo daß ſie höchſtens in der Kniebeuge betrachtet werden 5 Schließlich iſt doch eine Kunſtausſtellung kein gymnaſtiſches Inſtitut! Die Bergmänner und Volkmänner dagegen, der Kirchenräuber“ von Kaſpar Ritter, der ſogar den ſeligen Ben⸗ jamin Vautier beſchämen würde, das„Himmliſche Jeruſalem“ von aumeiſter, das wie das Schlaraffenland aus lauter Schoko⸗ ladenfelſen aufgebaut iſt, oder ein„Feindlicher Ueberfall“ von rtur Kampf, deſſen Fiquren in geradezu ſchamloſer Weiſe aus Michelangelos Schlacht von Cascina, den berühmten„badenden Sol⸗ aten“, herübergenommen ſind, oder die„corinthiſchen“ Bilder von Paul Kapell in Stuttgart: ein geblendeter Simſon zwiſchen Phili⸗ 85 z.., all dieſe Minuswerte haben ausgezeichnete Plätze be⸗ en. 11 Es iſt wohl kaum ein Zufall, daß es bei der Eröffnung der lusſtellung am 19. März gar ſo froſtig zuging: daß auf die kurze uſprache des Vertreters des Kultusminiſteriums niemand von der Bdt Baden antwortete, auch keiner von den amtierenden Künſtlern. 920 war ausdrücklich von einer feierlichen Eröffnung abgeſehen Worden, trotzdem ſprach Hans v. Volkmann, erwiderte der Ober⸗ rgermeiſter mit herzlichen Worten. Heuer aber war von den bis⸗ Iſteuerſahr 1919 erhielt der Kreis Mannheim aus Liegenſchaftsver⸗ mögen, Betriebsvermögen, Kapitalvermögen und aus Einkommen⸗ umlagen in Höhe von 2184 540 M. Laſtenausgleich. Nach dem Landesſteuergeſetz ſind die Länder gehalten, bis zum 1. April 1921 für den Laſtenausgleich unter ihren Gemeinden und Gemeindeverbänden zu ſorgen. Fur Baden fehlt es tatſächlich an der wichligſten Vorausſetzung für einen durchgreifenden Laſtenausgleich, an den nötigen Mitteln. Im Rahmen der durch die ſchwierige Finanz⸗ lage gezogenen Grenzen ſucht der Entwurf einen Laſtenausgleich in dreifacher Richtung, durch eine Neuverteilung der Ertragsſieuerquelle, durch einen Schullaſtenausgleich und durch die Bildung eines Laſten⸗ ausgleichſtocks. Ein gewiſſer Laſtenausgleich aus dem Bereiche der Ertragsſteuer iſt ſchon dadurch geſchaffen, daß das Land die Steuer⸗ quelle der Ertragsſteuer vom Gebäudevermögen und vom gewerb⸗ lichen Betriebspvermögen nahezu ganz den Gemeinden überläßt und ſich im weſentlichen nur an der Steuerquelle des landwirtſchaftlich genutzten Grundvermögens und des Waldes beteiligt. Auch die Bei⸗ behaltung der Progreſſion für die Steuerwerte des gewerblichen Betriebsvermögens, die beſonders den Induſtrieſtä-ten, welche von den Schullaſten beſonders hart getroffen werden, zu gute kommt, bildet einen gewiſſen Laſtenausgleich. Darüber hinaus wurde den Gemeinden die Erhebung einer beſonderen Betriebsſteuer geſtattet. Dieſe Betriebsſteuer ſoll dem Umfang des Betriebs, der Zahl der beſchäftigten Arbeiter u. a. Rechnung tragen. Sie geht von de Gedanken aus, daß einzelne induſtrielle Unternehmungen den Ge⸗ meinden insbeſondere auf dem Gebiete des Schulweſens, der Ge⸗ ſundheitspflege und des Siedelungsweſens Laſten verurſachen, die außer ſedem Verhältnis zu dem Betrag der von ihnen entrichteten Ertragsſteuer ſtehen. Die Betriebsſteuerordnungen bedürfen der ſtaatlichen Genehmigung, inſonderheit um einer Ueberſpannung der Steuern vorzubeugen, die ſa auch nicht im Intereſſe der beteiligten Gemeinde liegen würde. Ebenfalls der ſtaatlichen Genehmigung be⸗ darf die Ueberſchreitung der Höchſtgrenze durch Gemeinden, die ſonſt ihre notwendigſten Ausgaben nicht decken könnten. Während auf dem Gebiete des Armen⸗ und Polizeiweſens neue geſetzliche Regelungen in Vorbereitung ſind, kommt das Schul⸗ wefen ſetzt ſchon für den Laſtenausgleich in Frage, der aber auf das Gebiet der perſönlichen Schullaſten beſchränkt bleiben ſoll. Der Laſtenausgleich unter den Gemeinden wird insbeſondere auf dem Gediete des Volksſchulweſens einſetzen müſſen, während die Städte der Städteordnung eine gewiſſe Entlaſtung durch die Möglichkeit haben, die gewerblichen Betriebsvermögen ſtärker zur Laſtentragung heranzuziehen. Abgeſehen von den Volksſchulen der Städteordnungs⸗ ſtädte, von den Oymnaſien, Seminaren und Anſtalten für nicht voll⸗ ſinnige Kinder, teilen ſich Staat und Gemeinden in den Unterhalt aller Schulgattungen. Der Entwurf ſieht eine Neuverteilung der perſönlichen Schullaſten nur für die Realanſtalten, höheren Mä chen⸗ ſchulen, Handels⸗ und Gewerbeſchulen und die nicht den Städten der Städteordnung angehörenden Volksſchulen vor. Bei den Lehr⸗ anſtalten der erſten Gattung bringt die hälftige Laſtenteilung den Gemeinden eine Mehrbelaſtung von 4000 000., zu deren Aus⸗ gleich ihnen der Gewährleiſtungsanſpruch um rund 3 200 000 M. erhöht wird, ſodaß ihnen nur eine endgültige Mehrbelaſtung von 800 000 M. verbleibt. Für die Volksſchulen der nicht der Städteord⸗ nung unterſtehenden Gemeinden ſoll dos Land 75 v.., die Gemein⸗ den 25 v. H. der perſönlichen Schullaſten zu tragen haben. Es würde alſo daburch den Gemeinden eine Mehrbelaſtuna von 13 000 000 M. erſtehen, die aber durch die Erhöhung de⸗ Gewährleiſtungsanſpruchs ſich auf rund 8 500 000 M erniedrigt. Dieſe Mehrbelaſtung iſt durch die Erhöhung der Ertragsſteuer unſchwer auszugleichen. Der zu bildende Laſtenausgleichsſtock ſoll dem Laſten⸗ ausgleich im beſonderen Einzelfolle dienen. Es ſollen daraus ins⸗ beſondere ſolche Gemeinden unterſtüßzt werden, denen auch bei größter Sparſamkeit und bei Ausſchövfung aller verfügbaren Steuerquellen ein Auskommen nicht möglich iſt. Der Laſtenausgleichsſtock wird aug dem Landesanteil von 30 v. H. am Mehraufkommen geſpeiſt. Ferner ſoll der auf die Gemeinden entfallende Anteil aus der Um⸗ ſatzſteuer der Monovolverwaltungen des Reiches und der zwangs⸗ mirtſchaftlichen Unternehmungen in den Laſtenaussoleichsſtock flie ßen. Damit der Laſtenausgleichsſtock von vornherein leiſtungsfähia wird, iſt ein feſter Zuſchuß von 2 Millionen Mark ſür das Jahr 1920 var⸗ geſehen. Seine Leiſtungsfäpiakeit wird allerdings nur gering ſein und er wird nur in beſonderen Notfällen und nur mit kleineren Beträgen bolſen können. Die Gewährleiſtunasanſvrſiche der Gemeinden und Kreiſe an das Kand merden bei erſteren umächſt aus dem Mebraufkommen in den Ueberſchußaemeinden bofriedigt. die vom Land zunächſt zurſck⸗ hehalten werden. Die Kreiſe erhalten die ſhnen oemährleiſteten Min⸗ deſtbeträge aus den von ibren Kreiſen erhobenen Umlagen aus dem gemeindeſteueryfſichtigen Einkommen und dem Kapitalvermögen zu⸗ züglich einer Steigernna von—5 v. H. Das Geſetz trin rücfwirtend auf den 1. Aarfl 1920 in Kraft und kall für die Stenerſah“e 1020, 1921 und 1922 Geſtine haben. Kommt eine neue geſehlich⸗ Regelung vor dem 1. Ayril 1924 vicht zuſtande. ſo bleiben die Vorſchriften dieſes Geſetzes bis zur geſetzlichen Aende⸗ vung in Kroft. Oberbürgermeiſter Fieſer, noch von Profeſſor Engelhorn, noch von Volkmann. Es wehte ein Hauch von Verſtimmtheit durch ie Säle Disharmonie iſt unverkennbar das Merkmal der neuen Ausſtellung. Die Expreſſioniſten neuſter Richtung haben ſich mit Gewalt Eingang verſchafft, wohl mit Hilfe des Kultusminiſteriums ſogar erzwungen; die Alten haben ſich auf paſſiven Wioerſtand be⸗ ſchränken müſſen und ihre traditionelle Stellung zu halten verſucht; von der Eröffnung haben ſie ſich verärgert ferngehalten. War im vorigen Jahre noch eine Art von Kompromiß möglich geweſen, dank Hildenbrand und Haueiſen, ſo platzen jetzt die Gegenſätze ſchneidend hart aufeinander. Mit der Ablehnung der Akademiker will ich durch ⸗ aus nicht ins futuriſtiſche Fahrwaſſer ſteuern. Die Jüngſten präſentieren ſich in ihrer ganzen erſchreckenden Stilverirrung. Ich meine Leute wie Schmidt⸗Rotluff oder Felizß Müller, Partikel oder Katz. Wem iſt mit dieſen grellen Farbenorgien gedient, we die knalligſten Gegenſätze nur durch ein ſchmieriges Schwarz mühſam zuſammengehalten werden? Wem durch eine Zeichnung, die or⸗ ganiſche Körper willkürlich in Fetzen reißt? Die bildende Kunſt verirrt ſich im Futurismus auf das muſikaliſche Gebiet, wie ich vor einer Generation noch, unter der Aegide Franz Liſzts, die rogrammuſik auf maleriſchem Boden verſucht hatte. Da verfährt 15 Babberger mit Körpern, als wären es muſikaliſche hemen: er zerlegt ſie und treibt damit auf ſeinen Holzſchnitten ein unterhaltendes Spiel. Die Teile werden nach einem beſtimmten Rhythmus geordnet, neu zuſammengeſetzt, und es entſteht eine Art von maleriſchem Kontrapunkt. Mehr als dekorative Spielerei kann ich mit dem beſten Willen aus dieſen Gebilden nicht herausleſen. Wie ſpringen Schmidt⸗Rotluff oder Jäckel mit Menſchenleibern um! Ohne daß man ſich von der Notwendig⸗ keit die lineare Kompoſition überzeugen könnte, werden den Arbeitergeſtalten die Füße glatt abgehackt, was umſo peinlicher wirkt, als man gerade bei ihnen, den angeſtrengt Tätigen, auf eine enügende Stütze für den bewegten Körper achtet. Willy Jäckel etzt ſeinen Menſchen die Gelenke ganz willkürlich an: da gibt es verſchobene Knie, verrenkte Füße und Arme. Aehnlich verfährt Kokoſchka, der von Wien nach Berlin übergeſiedelt iſt, offen⸗ bar weil er ſich bei uns mehr Reſonanz verſpricht als in ſeiner Heimat, mit Geſichtern. Max Reinhard hat er in einen ſchielenden Jdioten, Tilla Durieux in eine ſtierende Megäre verwandelt. Daß es ſich um ſtiliſtiſche Verirrungen handelt, er⸗ kennt man angeſichts von Werken anderen Inhalts: von Jäckel iſt ein mit der Feder gezeichnetes Bildnis Richard Dehmels ausgeſtellt, das zur höchſten Bewunderung nötigt: umgekehrt iſt Kokoſchka da bedeutend, wo Jäckel abſtößt: im rein Figürlichen. Manch einem, wie dem Dresdner Graphiker Otto Schubert, der noch 1920 zu den erſten Kräften unſerer Ausſtellung zu zählen war, hat der Uebergang zum radikalſten Futurismus geſchadet. Bedingt aner⸗ kennenswert iſt Wolf Röhricht, ein Berliner, deſſen Selbſt⸗ bildnis das beſte gemalte Bildnis der Ausſtellung überhaupt, deſſen er maßgebenden Herren überhaupt nichts zu ſehen, weder vom da iſt Stilleben hohe Achtung verdient, nicht aber in der Landſchaft, denn er ein Fornzerſtörer. Städͤtiſche Nachrichten. Soziale Fürſorge für Handwerker und Gewerbe⸗ treibende. In ähnlicher Weiſe wie durch die Verſicherungsgeſetz · gebung für den Arbeiterſtand zur Abwendung der durch Arbeitsunfähigkeit und Tod hervorgerufenen Not Vorſorge getroffen iſt, hat der Landesverband der Badiſchen Gewerbe⸗ und Handwerker⸗ vereinigungen in Raſtatt für den ſelbſtändigen Handwerker und Ge⸗ werbetreibenden Einkichtungen mit demſelben Zwecke geſchaffen. In erſter Linie iſt deſſen Krankenkaſſe zu erwähnen, welche auf einen Mitgliederſtand von gegen 12 000 blicken kann. Seit ihrem Be⸗ ſtehen hat ſie nahezu 2½ Millionen an Krankengeld ausbezahlt. Sie gewährt im Erkrankungsfalle außer teilweiſem Erſatz der Arzt⸗ koſten volle Begleichung der Arzneimittel und ein nach der Höhe der Beiträge bemeſſenes Krankengeld und ſonſtige Nebenleiſtungen. Die Kaſſe erfreut ſich wegen ihrer guten Leiſtungen wachſender Beliebt⸗ heit. In ähnlicher Weiſe hat ſich deren Schweſterkaſſe, die Ster be⸗ und Verſicherungskafſe, entwickelt. Innerhalb zweier Jahre hat ſich ihr Verſicherungsbeſtand verdreifacht. Sie gewährt Lebens⸗ verſicherungen auf den Todes⸗ und Erlebensfall, Ausſteuer⸗ und Sparverſorgungsverſicherung. Das in anſehnlicher Höhe vorhandene Reſervekapftal ſetzt die Kaſſe in den Stand, den Anforderungen der Verſicherten ſtets in voller Höhe entſprechen zu können. Noch nicht in gleicher Weiſe wie die beiden vorgenannten Kaſſen iſt die Pen⸗ ſionskaſſe für Invaliden⸗ und Altersrenten eingebürgert. Frei⸗ lich blickt dieſe auch erſt auf ein Geſchäftsjahr zurück. Ihr Zweck iſt derſelbe wie der der ſtaatlichen Invaliden⸗ und Altersverſicherung, nur für ſelbſtändige Handwerker und Gewerbetreibende. Für den Foll eintretender Arbeitsunfähigkeit und von einem beſtimmten Alter ab ſoll alſo dem Verſicherten eine Rente N werden. welche die ſchlimmſte Not von ihm fernhält. Angeſichts dieſes Zweckes verdient dieſe Einrichtung noch eine weit dleſen Eiugch⸗ Inanſpruchnahme, als dies bisher geſchehen iſt. Mit dieſen Einrich⸗ tungen hat der Landesverband der Badiſchen Gewerbe⸗ und Hand⸗ werkervereinigungen eine Aufgabe erfüllt, für welche ihm das ganze Handwerk und Gewerbe zu Dank verpflichtet iſt.—*0 orſicht bei der Beobachtung der Sonnenfinſternis. Untet Hinweis auf die am kommenden Freitag ſtattfindende Sonnen⸗ finſternis werden wir von ärztlicher Seite darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß nach der letzten Sonnenfinſternis ſehr ernſthafte Augen⸗ ſchädigungen feſtgeſtellt wurden bei Perſonen, 1 mit unge⸗ ſchützten Augen die Erſcheinung beobachtet hatten. an hüte ſich, auch nur wenige Augenblicke frei in das verfinſterte Tagesgeſtirn zu ſchauen, ſondern ſchütze die Augen durch eine mehrfache Lage der dunkelſten Gläſer, welche beim Optiker erhältlich ſind, oder durch Glasſcheiben, die man ſelbſt über der Flamme auf beiden Seiten ſtark berußt hat. (verbot des Spielapparates„Bajazzo“. Nachdem durch mehrere Strafkammerurteile der Spielautomat„Bajazzo“ als Glücks⸗ piel erklärt und verboten worden iſt, hat das Miniſterium des Automaten aus den Wirtſchaften angeordnet. ) Beleuchtet die Jahrzeuge. Die Weeee des Mini⸗ ſteriums des Innern ſchreibt uns: Ein Mißſtand, der zu den ernſteſten Folgen führen kann, iſt die fehlende Beleuchtung vieler Fahrzeuge 879 Handkarren und vor allem Fahrräder) zur Nachtzeit auf den Landſtraßen! Er macht ſich nicht nur an Werk⸗ tagen, ſondern auch an Sonntagen, an denen ſich jetzt ein ganzer Strom von Fahrrädern aus der Stadt aufs Land ergießt, in fehr ſtörender Weiſe fühlbar. Es iſt ein wahres Wunder, daß ſich nicht mehr Unglücksfälle durch den Zuſammenſtoß unbeleuchteter Fahr⸗ zeuge ereign⸗n. Da es jetzt wieder jedermann möglich iſt, ſich die nötigen Beleuchtungsmittel zu verſchaffen, müſſen die in Betrocht kommenden Vorſchriften wieder aufs genaueſte eingehalten werde G Monatsbericht der Mannheimer Volksbücherei(U 3, herſchel⸗ bad). Die im Monat März geführte Statiſtik ergibt folgende Ueberſicht: Neu eingetretene Leſer 68.(Leſer 43, Leſerinnen 25.) Es wurden ausgeliehen insgeſamt 10 830 Bände, davon entfielen . 85 Schöne Schrifttum 9855, auf die belehrenden Gebiete 975 ande. Beſucher gezählt. Deutſche Volkspartel Cudwigshafen. Die Deutſche Volkspartei Ludwigshafen veranſtaltel morgen Donnerstag, abends 8 Uhr eine Verſammlung im dortigen Geſell⸗ ſchaftshaus in der Bismarckſtraße, in der Reichstagsabgeordnete Juſtizrat Dr. Zapf⸗Zweibrücken über„Die Pfalz und die Sank⸗ tionen“ ſprechen wird. Es iſt auch für hieſige Parteifreunde zwel⸗ fellos von größtem Intereſſe, die Auffaſſung im beſetzten Gebiet über Ver Reſpekt vor der Form— das iſt das große Ge⸗ heimnis. Das macht die Größe eines Ernſt Barlach aus, den es bezeichnenderweiſe von der Graphit zur Holzplaſtik hingedrängt hat. Seine Holzſchnitte über das Thema„Not“ ſind von gotiſcher Formenſtrenge und Formenwucht. Walter Klein(Weimar) iſt der beſte Illuſtrator: Hatte er voriges Jahr mit Radierungen zu den„Contes drölatiques“ von Balzac entzückt, ſo wartet er heuer mit außerordentlich ſchlichten und eindrucksvollen Holzſchnitten zum „Münchhauſen“ auf. Dem Münchner Großmann ſind beſonders feine, graziöſe Lithographien kleinſten Formats zu Goethes Tage⸗ büchern gelungen, Leckerbiſſen erotiſcher Kunſt. Von ünchner Malern ſteht Maria Caſpar⸗Filſer obenan, in der Graphik wie in Landſchaften und Blumenſtücken überragt ſie ſelbſt ihren an ſich tüchtigen Gatten Karl Caſpar. Dann iſt Reinhardt mit einem Chriſtus im Sturm vorzüglich vertreten. Von Mannheimern werden Landſchaften H. Schindlers gezeigt, eindrucksvoll, wenn auch etwas zu unruhig. Karlsruhe iſt mit Goebels prächtig leuchtenden en ece und mit Erwin Pfefferles bereits erwähnten Alpenlandſchaften am beſten vertreten. Frei⸗ burg behauptet ſich ehrenvoll wie in der Muſik ſo auch in der Malerei: Biſſiers Chriſti“ zeugt von ſtarkem Farbenempfinden, wenn auch die Kompoſition etwas einſeitig geraten iſt, Wilhelm Hallers Mutter und Kind iſt außer⸗ ordentlich originell und eindrucksvoll trotz ſchlichteſter Mittel, Ju tz iſt ein ſehr beachtenswerter Griffelkünſtler. Pon auswärts lebenden badiſchen Künſtlern erwähne ich den Hodlerſitz beeinflußten Hans Braſch und eine führende Perſönlichkeit in der Berliner Kunſt⸗ welt, Karl Hofer, der ſtets eine eigene Note findet. Der früher in Ettlingen, jſetzt in Dresden lebende Karl Albiker hat zweiſellos die beſt laſtiken ausgeſtellt, daneben Aktzeichnungen, die leicht, faſt flüchlig andeutend, doch alles pübſchen liche der Form wiedergeben. Engelmann lehnt ſich mit hübſchen Terrakotten an die Tanagrafigürchen an. Hermann Geibel und Edwin Scharff vervollſtändigen das Bild der modernen Plaſtik— die alte iſt diesmal ausgeſchaltet(ein großes Glückh) Otte Feiſts weibliche Holzſtatuette muß noch beſonders heraus⸗ gehoben werden. Ein guter Bekannter von mir urteilte am Eröffnungstage treffend über die Ausſtellung: ſie ſei viel beſſer, als ſie ſich den Anſchein gebe. Hätte man etwas mehr Sorgfalt auf die Auf⸗ ſo könnte ſie mit Ehren beſtehen 5 Dr. Hermann Hiebes(Baden⸗Baden). Rarlsruber Theater. Jrau Lydia von Ludwig Kühn)y. Iſt die Dichtung denn auch zur Sklavin des Zeitgeiſtes degradiert? Sind Kunſtformen denn nichts weiter als Ge⸗ ſellſchaftsformen, die man beherrſcht oder nicht beherrſcht? — Sollte man der Kunſt gegenüber nicht die hohe Einſtellung gewinnen können auch die Werte einer ungewohnten Kunſt⸗ 3. Seite. Nr. 157. nnern durch Erlaß an die Bezirksämter die Entfernung dieſer In der Buchausgabe wurden 5475, in den Leſeſälen 3410 patteinachrichten. machung verwendet und ein bißchen mehr Kritik auf die Auswahl. richtung anzuerkennen, wenn Werte vorhanden ſind? Es gaßd eine Zeit, da jubelte man Dumas, Ohnet und Sudermanm zß ee ee PPP ——— J. Seſte. Nr. 157. Mannheimer General-Anzeiger.(ubend· Ausgabe.) 2 Mittwoch, den 6. April 1921. dieſe Fragen zu hören, deren ſchwerwiegende wirtſchaftliche und po⸗ litiſche Tragweite vielfach noch nicht richtig erkannt iſt. Wir erfahren, daß der Redner aufgrund genauer Juformationen von waßgebenden Kreiſen Ausführungen von beſonderer Bedeutung machen wird, die weit über die Grenzen der Pfalz Beachtung finden werden und empfehlen daher einen Beſuch der Verſammlung angelegentlichſt. Die Geſchäftsſtelle C 3, 21 kann noch eine beſchränkte Zahl Einlaß⸗ darten koſtenfrei abgeben. * Der politiſche Einführungskurs, der vom Frauen⸗ ausſchuß der Deulſchen Volkspartei in Baden veranſtaltet wird und in Heidelberg im Laufe dieſer Woche ſtattfindet, nahm am Montag, den 4. April abends ſeinen Anſang mit einem Begrü⸗ Fungsabend. Frau Dr. Sofie Eckardt, die Vorſitzende der Frauengruppe in Heidelberg der Deutſchen Volkspartei, zeigte in ihren Begrüßungs⸗ worten, wie gerade Heidelberg, das durch Sage, Lied und Geſchichte unlöslich mit deutſchem Denken und Fühlen verknüpft iſt, ſo recht geeignet iſt, für eine Tagung.— Alsdann ſprach Herr Geheime Re⸗ gierungsrat Paaſche⸗Neckargemünd, der ſich als alter politiſcher Kämpe der Deutſchen Volkspartei zur Verfüͤgung geſtellt hat, über Weſen und Bedeurung der Politik. Der bekannte Red⸗ ner gab nach einer philoſophiſch⸗theoretiſchen Einleitung, begründet auf ſeine 40jährige parlamentariſche Tätigkeit einen Ueberblick über die innere Politik von den 8oiger Jahren ab, ſtreifte dann auch die äußere Politik und gab vorzügliche Hinweiſe für praktiſche politiſche Tätigkeit.— Der Abg. Dr. Curtius dankte dem alten parlamen⸗ tariſchen Veteranen und erzählte humorvoll von dem heutigen par⸗ lamentariſchen Leben.— Den deei Rednern wurde überaus lebhafter Beifall von den zahlreich erſchienenen Zuhörern zuteil.— Heute (Mittwoch), abends 8 Uhr, ſpricht halle“ in Heidelberg Frl. Dr. Marie Bernays über den Kultur⸗ wert der politiſchen Frauenarbelt. Der Vortrag iſt öffentlich. Aus dem Landg. Perſonalveränderungen im badiſchen Skaatsdienſt. Ernannt wurden Hilfsſtaatsanwatt Dr. Kurt Joſef in Freiburg zum Amtsrichter in Durlach, Amtmann Ludwig Veſen⸗ beckh in Konſtanz zum Oberamtmann, in Tauberbiſchofsheim und Rektor Kart Merk an der Volksſchule in Waldkirch— unter Zu⸗ rücknahme ſeiner mit Staatsminiſlerialentſchließung vom 20. Auguſt v. J. erfolgten Ernennung zum Schulinſpeklar am Kreisſchulamt in Lahr— zum Schulinſpektor am Kreisſchulamt Offenburg. Verſetgt wurden Staatsanwalt Adolf von Hofer in Offen⸗ burg in gleicher Eigenſchaft nach Freiburg, Obereiſenbahnſekretär Eugen Bender in Mannheim nach Karlsruhe und Eiſenbahn⸗ ſekretär Georg Klare in Rot⸗Malſch nach Wiesloch⸗Walldorf. Ar H. Schriesheim, 5. April. Schriesheim ſtand am Sonntag im Zeichen eines gewaltigen Maſſenverkehrs. Von Nah und Fern ſtrömte man herbei, um die herrliche DOlüten⸗ pracht zu bewundern. Die Nebenbahn war kaum in der Lage. den Verkehr zu bewältigen und es wäre ratſamer geweſen, mehr Sonderzüge fahren zu laſſen. Die Straßen an den Berg⸗ abhängen waren bevölkert, wie in Berlin um die Mittagszeit. Es iſt auch ein wunderbarer Anblick, wenn man von der Bergeshöhe über die in voller Blüte ſtehende Bergſtraße hin⸗ wegſtehl Wenn das warme Wetter weiter anhält, wird es mit der Blüte bis Sonntag vorbei ſein.— Auch der hieſige ODdenwaldklub führte ſeine Mitglieder durch die Blüten. Zuerſt wurde jedoch dem Odenwald ein Beſuch abgeſtattet, dann ging es herunter nach Neuenheim. Von hier zus wurde dann Nückmarſch angetreten. Heidelberg, 5. April. Oberamtmann Specht, von deſſen ſetzt auch amtlich bekannt gegebener Beförderung und Verſetzung ins badiſche Arbeitsminiſterium(als Nachſolger Kampffmeyers) wir ſchon vor längerer Zeit berichteten, hat am hieſigen Bezirksamt ſeit 1908 gewirkt. Er iſt Hauptgrün⸗ der und Förderer der Siedlungsgeſellſchaft Badiſche Pfalz. Jedenfalls hat er ſich mit dem Bau⸗ und Sledlungs⸗ weſen, dem er bei der Regierung ſeine Kraft widmen ſoll, hier ſchon mit Erfolg befaßt. Weinheim. 5. April. Der hieſige Gemeinde⸗ bürgerverein nahm in einer ſtark beſuchten Verſamm⸗ lung zum Kommunalkonflikt Stellung. In ſeinem Referat über den bisherigen Verlauf der Angelegenheit teilte —— 0 heute geht man über ſie zur Tagesordnung über und die Sterne an unſerem Kunſthimmel heißen Kaiſer und Stern⸗ heim— und morgen?? Der Dichter der„Frau Lydia“ iſt altmodiſch, doch gewollt 17 daltmodiſch. Er, ein Fanatiker der Wahrheit, wird in dieſem Urteil nichts Kräntendes empfinden, es ſoll auch keine Kritit ſein, nur eine Feſtſtellung. Das Drama iſt von hohem ſitt⸗ lichen Ernſt durchgüht— der Dialog— beſonders im erſten Alt ſprühend, oft an Oscar Wildeſche Geiſtesſchärfe erinnernd E der Aufbau iſt abſolut unmodern. Konflikte entſtehen durch Lauſchen. Es wird mit den primitipſten Mitteln gearbeitet, znaicht mit pfychologiſchen Donnergeſchützen aufgefahren. Eine „Komplizierte Frau“, die nach bewegtem Leben einen zwar geachteten doch ungeliebten Mann heiratet, erlebt ihre erſte wahre Liebe und wird aus der Mondainen die büßende Mag⸗ dalena. Sie geſteht ihrem Ideal ihre Leidenſchaft und begeht damit geiſtigen Ehebruch. Sehr fein vom Dichter erfaßt: eiſtiger Ehebruch hat ſeeliſch dieſelbe Bedeutung wie der vor 5—55 bürgerlichen Geſetzbuch ſtrafbare Ehebruch!—„Das Ideal“ iſk aber ſtärker als die Frau, ein echter„Ehrenmann im bürgerlichen Sinn“.— Er ſtößt das Weib zurück und hält dem Freund die Treue. Trotzdem kann der geiſtig betrogene Ehegatte nicht verzeihen— die Verbrecherin muß— geiſtig gebrochen ſein Haus verlaſſen, auch wenn er ihr verzeiht. »„Das Ideal“ vertritt das Prinzip des Guten, während ein anderer Mann, der die gleiche Frau begehrt, von ihr aber Fzurückgeſtoßen wird, das Prinzip des Böſen verkörpert in Geſtalt eines geſchmeidigen, ſchlangenglatten, geiſtvollen In⸗ triganten. Der Gatte ſelbſt iſt Typ Hüttenbeſitzer. In dieſe perſönlichen Verwicklungen ſpielt das ſoziale Problem hinein. rfaſſer wandelt auf goldener Milkelſtraße, wird beiden Par⸗ teien, Arbeitern und Arbeitgebern gerecht. Damit erwirht man ſich keine begeiſterten Hurraſchreler, zeigt aber ſeine reife politiſche Ueberlegenheit. Es iſt ſchwer, perſönlich zu dieſem Stück Stellung zu nehmen. In die heutige Richtung paßt es nicht, aber vielleicht kommt auch ſeine Zeit, denn Zeiten und Richtungen wechſeln. Sieht man ehrliches, ethiſches Ringen, auch in fremder Rich⸗ tung, ſo ſollte man nicht vorſchnell urteilen, denn wer weiß, wann die Ubr der eigenen Richtung abgelaufen iſt? Die Aufführung war nicht glücklich. Es war auch für modiſche Richtung bineinzufinden(und für das Publifum). Eas iſt ſa nur ein Schritt vom Erhabenen zum Lächerlichen. Auch hier iſt es wohl angebrachter, nicht an Einzelleiſtungen hätten die Schauſpieler der Dumas und Ohnet in Aktion tre⸗ ten müſſen, doch die würden dafür bei Sternheim und Kaiſer verſagen.— Man kann von einem Menſchen nicht alles ver⸗ kangen. Das Drama wird die Gemüter erregen— Unintereſ⸗ ſontes erregt die Gemüter nie. L E. N. im Ballſaal der„Stadt⸗ + unſere Künſtler recht ſchwer, ſich in dieſe ungewahnte, alt⸗ herumzudoktern. Es blieb das Ungewohnte unlebendig. Hier der Vorſitzende mit, daß die Regierung einen Staatskommiſſar nach Weinheim geſandt habe, um den Konflikt beizulegen. Regierungsrat Schwarz habe unter Hinweis auf die Folgen des Konfliktes auf die drei Gemeinderäte Böhler, Eſchwey und Müller dahin eingewirkt, ihr Amt freiwillig niederzu⸗ legen. Auch auf den Vorſtand des Gemeindebürgervereins habe Herr Reg.⸗Rat Schwarz in gleichem Sinne eingewirkt. Aus dieſem Grund ſei der Gemeindebürgerverein nunmehr zuſammenberufen, um über das Verbleiben der drei Gemeinde⸗ räte Beſchluß zu faſſen. Die Verſammlung beſchloß, dieſen ans Herz zu legen, ihre Aemter nicht niederzulegen, ſondern auf ihrem Poſten auszuharren und ſtellte ihnen einſtimmig ein Vertrauensvotum aus. Namens der drei Ge⸗ meinderäte erklärte Herr Böhler, daß ſie treu zur Sache der Gemeindebürger halten wollen. Unter dieſen Umſtänden iſt an eine Löſung des Kommunalkonfliktes vorerſt nicht zu denken, ſodaß ein⸗ ganze Reihe wichtiger kommunalpolitiſcher Vorlagen unerledigt bleiben muß.— Der 22jährige Fabrit⸗ arbeiter Friedrih Kaiſer, Sohn eines Werkmeiſters, geriet im Fabrikbetrieb mit der rechten Hand in die Maſchine. Im ſtädtiſchen Krankenhaus mußte ihm die Hand amputiert werden. Am ſelben Tage, wo er zum Krüppel wurde, ſtarb ſein 17 Jahre alter Bruder. A Baden-Baden, 3. April. In Uebereinſtimmung mit den übrigen Städten und Gemeinden des Landes hat der hieſige Stadtrat mit Entſchiedenheit Stellung gegen die Abſicht der Regierung bezüglich der Vertel ung der leberweiſungen aus der Reſchseinkommen⸗ ſteuer, wie ſie dem Landtag als Geſetzentwurf zugegangen iſt, genommen. Als Grund für dieſe Stellungnahme wird angegeben, daß die Vorſchläge der Regierung nicht den un⸗ abweisbaren Forderungen der Gemeinden Rechnung tragen und ihre Leiſlungsfähigkeit zur Erfüllung ihrer Kulturauf⸗ gaben gefährden.— Zwiſchen den Gemeinden Baden⸗Baden und Oos iſt nunmehr ein Vertrag zuſtande gekommen, laut welchem Dos pon Vaden⸗Baden mit elektriſchem Strom verſorgt wird. Die Gemeinde Oos hat eine aus⸗ reichende Einnahmegarantie und einen Baukoſtenzuſchuß von 400 000 Mark geleiſtet. pforzheim, 5. 2— In der unteren Iſpringer Straße wurde geſtern der 60 Jahre alte Ausläufer Joſeph Vögele aus Erſingen von einem Kraftwagen der Firma Emmerich⸗ Mühlacker überfahren und ſo ſchwer verletzt, daß er inzwiſchen im Krankenhauſe, wohin der Autolenker Staubmüller ihn ſo⸗ fort gebracht hatte, geſtorben iſt. Vögele verſchuldete den Unfall ſelbſt dadurch, daß er zuerſt dem Kraftwagen auswich, dann aber doch noch vor dieſem die Straße zu überqueren verſuchte. (Leutesheim, Amt Kehl, 4. April. Wie die„Kehler Zel⸗ tung“ berichtet, iſt man einem umfangreichen Schmuggel von Konſerven, Schnaps und andern Dingen auf die Spur gekommen. Die Waren wurden von Straßburg aus nach Kehl gebracht und dort verkauft. Aus der pfalz. O Ludwigshafen, 6. April. Die Wanderungsbewe⸗ gung im Monat Februgr war etwas ſtärker als im Vor⸗ monat, in Zagug kamen 847 Perſonen(darunter 37 Familien mit 99 Perſonen), in Wegzug 628 Perſonen(darunter 36 Damilien mit 90 Perſonen). Wohnungswechſel innerhalb der Stadt betäligten insgeſamt 608 Perſonen. Die Ein wohn e rzahl Ludwigshaſens betrug nach der Fortſchreibung am Ende des Berichtsmonats 97084 Perſonen(eine Zunahme von 349 gegenüber dem Vormonat) und zwar beträgt der Geburtenüberſchuß 130, der 219. Im Schiffs- und Hafenbderkehr auf dem Rhein iſt infolge des niedrigen Waſſerſtandes eine nennenswerte Aenderung gegen den Vormonat nicht eingetreten. Die Zufuhr betrug 204 337 Tonnen, die Abfuhr 28 160 Tonnen. Im Vergleiche zum gleichen Monat im Vorjahre erhöhte ſich der Geſamtverkehr um zirka 66 000 „Tonnen. die Geſamteinnahmen der Straßenbahn haben ſich im Verhältnis zum Vergleichsmonat im letzten Jahre nahezu verdreiſacht. Die Zahl der beförderten Perſonen betrug 1301154. Der Fremdenverkehr ging auch in dieſem Monat zurück. Es fanden 1332 Perſonen in Gaſthäuſern und 161 in Her⸗ bergen Unterkunft. die Lage des Arbeitsmarktes geſtal⸗ tete ſich gegenüber dem Januar merklſch ungünſtiger;: jedoch beſſer als im Vorjahre. Insgeſamt ſtanden 1669 Stellenangeboten 2351 Stellengeſuche gegenüber, von denen 1165 mit Erfolg erledigt wurden. Die chemiſche Induſtrie hatte Bedarf an geübten älteren Fachhandwerkern, wie Schloſſern, Drehern, Keſſelſchmieden, Heizern und Maſchiniſten. Nachfrage nach Fabrikarbeitern erſolgten nicht. Das Stellenangebot im Bereich der Metall⸗ und Maſchineninduſtrie war mäßig, bei der Holzinduſtrie ſehr gering. Gut beſchäftigt war das Baugewerbe. Stellen für Maurer, Steinhauer, Zimmerer und Zementierer konnten vermittelt werden; Erdarbeiter waren in der zweiten Hälfte des Berichtsmonats ebenfalls geſucht. Die übrigen Induſtrlezweige, ſowie das Kleinhandwerk hatten nur wenig Be⸗ darf an Arbeitskräften. Der weibliche Arbeitsmarkt blieb unver⸗ ändert. Die Nachfrage nach gewerblichen Arbeiterinnen war gering, Stellenangebote für häusliche Dienſtboten ſehr groß. Der Mangel an gutem Dienſtperſonal beſtehl fort. Die Zahl der Erwerbsloſen erfuhr eine Zunahme, insgeſamt wur⸗ den Ende des Monats 167 männliche und 21 weibliche Perſonen unterſtützt. Gerichtszeitung. E. Karlsruhe, 30. März. Eine für Offiziere und Militärbeamte wichtige Entſcheidung hat das Amtsgericht Karlsruhe gefällt. Der Kläger hatte bei der 1 Ausrüſtungsſtücke von der Hee⸗ resverwaltung zu den damals feſtgeſetzten Preiſen ohne irgend wel⸗ chen Vorbehalt wegen einer ſpäteren Preiserhöhung bezogen. Der Reichs⸗ und Militärfiskus hatte im Jahre 1915 den ſtreitigen Betrag dem Kläger an ſeiner Löhnung abgezogen, weil auſgrund einer VPer⸗ fügung der Heeresverwaltung vom 28. 2. 1915 die 19 für die be⸗ zogenen Ausrüſtungsſtücke nachträglich höher angeſetzt worden waren, und zwar mit rückwirkender Kräft. Hieſer Abzug war nicht gerechtfertigt. Nachdem ſ. Zt. zwiſchen dem Kläger und der Heeres⸗ verwaltung vorbehaltslos ein Bertrag über die Lieferung der Aus⸗ rüſtungsſtücke zu beſtimmten Preiſen vereinbart wurde, konnte die Heeresverwaltung nicht 10 von ſich aus allein die Preiſe nachträg⸗ lich erhöhen, ſondern eine ſolche Erhöhung nur für die Zukunft ein⸗ treten laſſen. Auch die Heeresverwaltung war wie jede andere Ver⸗ tragsſchließende an die Grundſätze von Treu und Glauben gebunden und durfte ſich nicht darüber hinwegſetzen. Sie vermochte auch nicht darzutun, auf welcher Beſtimmung die Verfügung vom 28. 2. 1915 5 und daß ſolche bei der 0 5 an Kläger ſchon beſtand, ſo daß dieſer mit der Möglichkeit einer nachträglichen Preiserhöhung rechnen mußte. Da ſomit der Veklagte zu Unrecht dem Kläger die zuſtehende Löhnung kürzte, war der Reichsmilitärfiskus koſtenpflich⸗ tig zu verurteilen. Der Anſpruch verjährt erſt in 30 Jahren. Das Urteil iſt rechtskräftig. Vertreter des Klägers iſt Rechtsanwalt Dr. Oelenheinz in Mannheim. Wiesbaden, 30. März. Der Hellmund Fredes king aus Mainz, welcher zuletzt in Wiesbaden ſeinen Wohnſitz hatte und in den Bars und Weindielen täglicher Gaſt war, machte eines Tages um die Mitte des Monats Dezember o. Js, eine Kunſt⸗ reiſe nach Koblenz. Er ſtattete dort einer Offizierswitwe einen Be⸗ ſuch ab, präſentierte ſich als Sohn des Kommerzienrats Opel aus Rliſſelsheim, welcher mit dem gefallenen Gatten zuſammen im Felde eſtanden habe, gab an, einen Vertreter für die Bezirke Koblenz und Küln ausfindig machen zu wollen und ſtahl dann der Dame ein Paar Brillantohrringe im Werte von 100 000, weſche ſich ſpäter im elterlichen Hauſe in einer Zahneremetube vorfanden. Die Straf⸗ ˖ kammer in Koblenz verurteilte dieſer Tage den jungen Mann, den entarteten Sprößling einer geſellſchaftlich recht hochſtehenden Fa⸗ milie, zu einem Jahr Gefängnis. Sportliche Runoſchau. Die Turner des X. freiſes beim Meiſterſchaſtsturnen in Leipzig. Einen ſehr erfreulichen Erfolg hatten die Turner des X. Kreiſe die Pfälzer Turner, die bisher zum X. Kreis zählten, zu Vein Zehntampf(e 3 Uebungen an Reck, Barren, Pferd und eine Frei⸗ übung) erhielten außer den bereits Genannten den 13. Preis Alfred Töring, Tv. Pirmaſens und Auguſt Grun d, Miv. Ludwigshafen mit 162 Punkten, den 16. Preis Robert Nikolaus, Miw. Pirmaſens und Otto Rheinheimer, Tv. Pirmaſens mit 159 Punkien, den 19. Preit Johaun Gottſfried, Tb. Jahn Oftersheim mit 156 Punkten, den 2. Preis Julius Endreß, Tv. Maunheim v. 1846 mit 152 Punkten, den 92. Preis Otto Matthes, Tv. Heidelberg mit 142 Punkten, den 33. Preis Max Schmidt, Tv. Karlsruhe mit 141 Punkten, den 41. Preis Emil ucker, Tv. Lahr, mit 133 Punkten. Beim Zehnkampfder Turner über 40 den 16. Preis Philipp A da m, Mtv. Pirmaſens, mit 152 Punkten. eim Vi erkampf am Barren(je 4 Uebungen) wur⸗ den Meiſter bezw. 1. Preisträger Fritz Ku r z. Tg. Oftersheim und Her⸗ mann Rauſcher. Mip. Stutigart(geborener Mannheimer) mit 74 Punk⸗ zen, 7. Preis Ludwig Vollmer,.⸗ u. Fechtklub Ludwigshafen mit 62 Punkten, 8 Preis Willi Stenzel, Tv. Pforzheim mit 61 Punkten, 15. Preis Ludwig Voges, Tv. Jahn Pirmaſens mit 54 Punkzen. Vierkampf am Pferd 5. Preis Auguſt Türk, Tg. Frieſenheim, mit 10 Punkten, 7. Preis Heinrich Eller, To. Kirchheim, mit 57 Punkten, 10. Preis Karl Burg⸗Freiburg mit 53 Punkten. Beim Dreikampf (1 Keulenübung. 1 7 8 und 1 Stabübung) 2. Preis Herbert Schwander,., u. Fechiklu Ludwigshafen, mit 49 Punkten, 4. Preis Karl Balthaſa, Tu. Kirchheimbolanden, mit 47 Punkten. Beim Dreikampf für Damen(1 1 Keulenübung und 1 Stab⸗ übung), 5. Preis Liſa Arnold, T. und Ffechtklub Ludwigshafen, mit 46 Punkken. Beim Geräteturnen für Turnerinnen war vom X. Kreis nie. mand beteiligt, da bisher dieſe Uebungen nicht gepflegt wurden. Es waren aber viele Turnerinnen aus allen Teilen eutſchlands anweſend, dit namentlich dieſe Uebungen mit Intereſſe verfolgten und jedenfalls in ihren Vereinen empfohlen werden. Man ſah Uebungen, die von vielen Turnern nicht beſſer ausgeführt werden können, namentlich waren es norddeutſche Damen, die an den Schaukelringen und am Reck Glanzleiſtungen zeigten. H. Schwimmen. 8 Nallonales Meſſe⸗Wettſchwimmen und Springen in Frank- furt d. M. Die Sportvereinigung Sachſenhauſen 03 veranſtaltet anläßlich der Frankſurter Internationalen Feee de ein Meſſeweltſchwimmen und Springen erſtmalig am 16./17..) Die Ausſchreibung, die vor einiger Jeit erſchienen iſt, enthält eine Fülle von Wettkämpfen für Damen,—5 gend, Junioren, Ermunterungskämpfer und Senioren. Ferner ſind 7 Staffelwettkämpfe für die eine Anzahl Ehren⸗Wander⸗ preiſe von Gönnern der Vereinigung zur Verfügung geſtellt ſind. Sämtliche Wanderpreiſe ſind dreimal ohne Reihenfolge zu gewinnen. Es iſt vielleicht Hoffnung, daß bei den Waſſerballſpielen auch der deutſche Meiſter„Nikar“, Heidelberg, antritt. Fußball. 0 Rheluſchiffahrts⸗A.-G. vorm. Fendel Geſellichaft 9: 2. Die Fußballmannſchaften dieſer beiden grötzten Schiff⸗ fahrtsgeſellſchaften hier am Platze ſtanden ſich vergangenen Samstag gegenüber. Beide Mannſchaften maten mit Erſatz für ihre deſten Kräfte an, was beſonders der Lagerhaus⸗Mannſchaft infolge Verſagens ihres Tor⸗ wächters zum Nachteil wurde. Das Spiel wurde raſch durchgeführt und trug im allgemeinen ſairen Charakter. Trotzdem die Fendel⸗Mannſchaft ſchon verſchiedene Spiele hinter ſich hatte und in ihren Reihen einige aktive Spieler beſitzt, zeigte dieſenige der M. L. G. bei ihrem 1. Spiel eben⸗ bürtige Leiſtungen. er. Zum Fußball⸗Städtekampf Süddeutſchland— Norddeutſchland hat der ſüddeuiſche Spielausſchuß folgende Elf ausgeſtellt: Tor: Lohrmann Fürth), Verieidiger: Kutterer(.⸗V. Karlsruhe), Nieder⸗ bacher(S. C. Stuttgart), Länfer: Hagen GEpielvereinigung 32 Schnürle(Germ. Frankfurt), Au(V. f. R Mannheim), Stürmer: 10 (Bhönir Karlsruhe), Herberger(.⸗B. Waldhof). Seiderer(Splel⸗ vereinigung Fürth, Feſer und Koch(Fußball⸗Geſellſchaft 03 Ludwigshafen). — Das Spiel findet am 10. April in Karlsruhe ſtatt. er. Der Deutſche Fußball⸗Zund gegen Ungarn. Wie wir erfahren, dat der Deutſche Fußball⸗Bund in einer des Hanauer Fauſtball⸗Elub Viktoria gegen den Budapeſter Verein B..⸗C. gegen alle Spiele ſeiner Vereins., Städte⸗ und Ländermannſchaften Veutſchland — Ungarn ein Sperrperbot verhängt. Der Ungariſche Fußball⸗ Verband hat auf die wiederholten Brieſe und des Deutſchen Fußball⸗Bundes keinerlei Erklärungen abgegeben. Ein Brief des ſüddeut⸗ ſchen Verbandsvorſitzenden pom 6. September iſt bis beute ohne Nückant⸗ wort geblieben, ſodaß dem Deutſchen Fußball⸗Bunde dieſer Schritt als der einzig möglicht und zur 7 führende erſchien.— Es nut zu hoffen, daß ſeitens der beteiligten Verbände der Zwiſchenfall im dagg des Fußballſports uno ſeines Anſehens ſchnellſtens aus der Welt geſchafft wird. sr. Deutſchland— Oeſterreich. Wie das„Sportblatt“⸗Berlin meldet iſt von deutſcher Seite folgende Mannſchaft für den Fußball⸗Länderkampf Deutſchland— Oeſterreich am 5. Mal in Dresden in Ausſicht genommen: Stuhlfaut(Nürnbergn Mohns(Berlin) und Fritzſche(Berlin): Ri Nürnberg), Tewes(Berlin) und Schümmelfeder(Bonn); Popp(Nürnberg Harder(Hamburg), Jäger(Altona), Träg(Mürnberg), Sutor Gürnberg. Wetterdienſinachrichten der badiſchen Landeswelterwarte in Karisruhe. VBeobachtungen vom Mittwoch, oen 6 April 1921. s Uhr morgens(MEZ) Auf Grund land⸗ und funkentelegraphiſcher Meldungen. —— Niederſchlag der — Mannheimer Lagerhaus⸗ Luſidruck Te Wind Art Sdürte Wettet bezien 2n Stund. Hamburg 7064.9 G NNWImäßig bedeckt 0 Königsbergg.——————— Sn—————— Frankfurt a. M 766.5 IS PWNWIſeicht Nebel.8 München 1766.7 3 Wmäßig bedeckt 1 Kopenhagen. 762.9 7 Nuleſcht Nebel.5 Stockholm 1762.8 3 N mäßig bedeckt 0 aparandda761.6—1 NNW/ eicht wolklos 0 odo.[ 1366.4 2 NNOleicht heiter Paris 768.8 10 NNO] leicht bedeckt.5 Marſellle————— ürcßd—————— ienmn 765.3 5 NWWYmäßig bedeckt 1 Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) ————— . Muc Wind 5 12 Ve⸗ e— N Micht. Stärte E5 8 8 Wertheim. 151 766.6 O ſſchw ezen.5 Königſtuhl. 563766 4 Iwleicht bebe 0 Karlsruhe...127766.4 Wleicht leren 1 Baden⸗Baben 219766.6.ſſchw. wecace 0 Villingen. 715 767 6 8leicht etes 0 8 Hof1281/353.4 Wleicht wollig 0 t. Blaſien 780————— Allgemeine Wilterungsüberſſcht. Die Luftverteilung iſt charakteriſtiſch für kaltes Frühlingswetter. Bei hohem Druck über Weſt⸗ und wehen in ganz Deutſch⸗ land kühle Nordweſtwinde. Das Wetter iſt meiſt bedeckt, bei zell⸗ weiſe ganz ſchwachen Regen. Im Hochſchwarzwald herrſcht leichter Froſt. Weſentliche Aenderungen ſtehen noch nicht in Ausſicht. Vorausſichkliche Witterung bis Donnerskag, 7. April, nachts 12 Uhr. —Zeitweiſe leicht kühl, keine oder nur ganz geringe Niederſchläge, weſiliche Winde. Ermüden ihre Augen beim Lesen oder sehen Sis undeutlich in der Ferne, 80 benötigen Sie richtige Augengläser. Ohne Mehrkosten untersuchen wir mre Augen und fertigen korrekte Oläser. Se. F. Ripernlek diplom. Augenglas-Sperlallst Maunhelm, FE 2, 4 Grelesras — U 1 ——— Von Interesse ist, Vorgetragen. ————TTTTTTTC 5. Seite. Nr. 157. Handelsblaft Wirtschaftliche Betrachtungen. „ Das Haushaltsjahr 1920/1— Kohlenpreisernonung kk Der Stand des Preisabbaus. Am 31. März lief das Etatsjahr 1920/21 ab. In wenigen Tagen wird die Bllanz über die Reichs-Einnahmen unud-Ausgaben tür das verflossene Haushaltsjahr bekannt werden. Veverraschungen sind keine zu erwarten. Das Ge- samtbild, das Wir erhalten werden, wird uns nur die lansst bekannte, wenig glückliche Finanzgebarung des Reiches ent- hüllen. Dank der regelmäßig zur Veroflentlichung Selangen- den Dekadenubersichten war es jedermann moslich, sich fort- laufend über die Entwicklung dieser Ziffern zu unterrichten. Diese Publizitätsgewohnheit hat zweifellos das eine Gute, dab sie uns stets von neuem die Schwere unserer Finanzsorgen vor Augen kührt und uns dadurch gegen illusionistische Vorstel- lungen, die Unkenntnis zu leicht mit sich bringt, über den wahren Stand der Dinge schützt. Die Uebersichten zeigen in erster Linie die krankhafteste Seite unserer Finanzen; das krasse Mibverhältnis von tatsächlichen Ausgaben und Ein- nahmen. Ein beträchtlicher Teil der Ausgaben wird auf der Einnahmeseite dureh den Posten„neue schwebende Schulden“ ausbalanziert, d. h. ein Teil der laufenden Ausgaben wird ständig durch Aufnahme neuer Schulden gedeckt. Die letzte Dekadenübersicht, die sich bis zum 20. März erstreckt— das Jahresergebnis wird sich im wesentlichen nicht weit von diesen Ziifern entfernen— wies vom 1. April bis zum 20. März ins- gesamt 100,6 Milliarden A Reichsausgaben aus, wovon 73.6 Milliarden 1 auf allgemeine Verwaltungsausgaben und 10 Milliarden& auf den Schuldendienst entfielen. Eisenbahn, Post und Telegraph erforderten 17 Milliarden A1 Zuschüsse. Diesen Posten stehen nur 27,08 Milliarden(davon.68 Mil- liarden an Reichsnotopfer) Einnahmen gegenüber, sodaß über 70 Milliarden& neue schwebende Schulden aufgenommen wurden. Das abgelaufene Haushaltsjahr wird mit einem Riesen- deflzit von weit über 70 Milliarden A abschließen. Wie uns 5 kurz vor Redaktionsschluf gedrahtet wird. betragen nach der soeben bekannt gewordenen amtlichen Uebersicht die gesamten Reichsaus ga ben im Etatsjahr 1020/½1 102.57 Milliarden A. die Reichse innahmen 27. Milklarden(davon 7 68 Milliarden Reichsnotopfer). Neue schwebende Schulden wurden für 74.83 Milliarden A aufge- nommen. Die Bedenken, die die Reichsregierung Segen eine Kohle n- preiserhöhung erhob, als sie Eude Januar den Antrag des Reichskohlenverbandes um Erhöhung der Kohlenpreise um 25 AM pro Tonne mit der Begründung. die Gütererzeugung nicht neu zu belasten und den im Pluß befindlichen Preisabbau auf⸗ zuhalten, ablehnte, mußten von ihr überwunden werden. Die Regierung hat nun einer Preiserhöhung von 23 pro Tonne kür Ruhrkohlen ab 1. April zugestimmt, weil sie sich der Ein- sicht von der Notwendigkeit schließlich nicht länger hat ver⸗ schlieben können. Sie hat sich auf Grund von Sachverstän- digen-Untersuchungen überzeugen müssen, daß die Rentabilität des Bergbaus im rheinisch-westfälischen Gebiet nicht nur stark gesunken ist, sondern daſß die Zechen selbst mit einem Defizit von durchschnittlich 12.50 pro Tonne arbeiten. In der Steigerung von 23 für die Tonne Steinkohle sind 3&4 für die Verbilligung der Lebensmittel für die Bergleute enthalten. die notwendig wurden, nachdem Frankreich die Zahlung von 5 Goldmark für die deutschen Pilichtlieferungen eingestellt hat. Diese neue Verteuerung des wichtigsten industriellen Rohstoffs ist. obwohl sie nach Lage der Dinge nicht mehr zu vermeiden war, recht bedauerlich. Wenn auch die Steigerung des Kohlenpreises nicht sehr bedeutend ist, so kommt sie in einem Augenblick. wo durch die wirtschaftlichen Sanktionen cie Konkurrenzfähiskeit der deutschen Industrie gewaltig er- schwert ist, recht ungelegen. Dazu kommt noch, daß die Ver- teuerung die Tendenz zum Preisabbau in ihrer Entwicklung kindern muß. * Welche Fortschritte der Preis a h Senommen kat, ist schwer einwandfrei kestzustellen. Stati- stische Anhaltspunkte geben jedoch die von verschiedenen Seiten aufgestellten Indexzahlen. Die von der„Frankf. Ztg.“ geschaffenen Iudexziifern für die Bewegung der Groß- handelspreise zeigen für die der Berechnung zusrunde Selegten 77 Waren für den Monat März eine nur geringe Er- mälligung des Preisniveaus. nämlich um einen Punkt: von der Indexzahl 131 auf 130. Hierbei entfällt die Steigerung ledig· lieh auf die Gruppe Mineralien(Erhöhung der Kohlenpreise): die Preiserhöhuns für Zeitungsdruckpapier wurde indessen noch nicht berücksichtigt. Den stärksten Preisrückgang haben Textillen. Leder usw. zu verzeichnen. Bemerkenswert ist also, daß der Abbau der Großhandelspreise im verflossenen Monat Weit geringer und zögerndet geworden ist als in den Monaten vorher. Vergleichsweise sei angeführt, daß die Preise anfangs April ungefähr das Niveau vom Februar 1920 halten. daß auch bei den Kleinhandels⸗ preisen in der seit Jahresbesinn eingesetzten rücklaufigen Bewegung eine Verſangsamung eingetreten ist. Wie die ver⸗ öfkentlichten Mannheimer Indexxiffern zeigten. betrug der prozentuale Rückgang der Kleinhendelspreise im Monat März 3,4% gegen 5 7% im Februar. Immerhin betragen die Preise noch ungefähr das Vierzehnfache wie vor dem Kriege. Das zeigt, wie verhältnismäßig gering der allgemeine Preis- abbau. der sich seit Jahresbeginn geltend gemacht hat. bei uns geblieben ist. weit geringer vor allem wie auf dem Weltmarkt. Wie sich in nöchster Zukunft die Preise gestalten werden. ist bei den zablreichen, die Preisbildung beeinflussenden Faktoren schwer zu beurteſſen. wenn auch nicht von der Hand zu weisen ist, daß die verteuerte Kohle und die neuerdings eingetretene stärke Erhöhung der Güterterſfe eine die Produktion ver- teuernde Wirkung ausüben müssen. A, N. bau in Deutschland Maschinenfabrik Badenia vorm. Wm. Platz Söhne.-., Weinhem. Dem Bericht von 1920 zufolge hat sich die im Frühjahr v. J. eingesetzte Absatzstockung weiter verschärft. Auch der 28% ige Preisabschlag konnte die inländische Kauf- lust nur wenig anregen. Trotzdem wurde weder die Arbeitszeit noch die Belegschaft eingeschränkt. was ein starkes An- schwellen der Lagerbestände zur Folge hatte. Neu erscheint in der Bilanz eine 3/ ige Obligationenanleihe von 4 Mill. A. Der Reingewinn einschl. 117 0(i. V. 93 822 K) Vore trag beträgt nach 19 718(20 115%) Abschreibungen auf Gebäude 1 746 592(1 608 309&), Woraus wWieder 15% Divi: dende auf das von.50 auf 4 Mill. erhöhte Aktienkapital verteilt. 200 000(125 000) für Wohlfahrtszwecke verwendet und 200 000 A1 an das Personal verteilt werden, 547 187 werden zu Sonderabschreibungen verwendet und 117 079 1 In der Bilanz erscheinen Kreditoren einschl. Bankschuld mit 14.42(5 41) Mill. gegenüber.10(1,86) Mill. A Debitoren. Die Vorräte an Rohstoffen stehen mit 598 Mill.&. nalbfertige und fertige Erzeugnisse mit 15.73 Mill.&(i. V. alle orräte 737 Mill. zu Buch. Wertpapiere verringerten sich auf.18(0. 30) Mill.„H.(.-V. 16. April.) Personalien. Unter der Firma Josef Pfeiff er G. m. b.., Verkaufsstelle der Firma Gebr, Wenner in Schwelm Westfalen) wurde in Mannbheim ein Engros-Geschäft in Fisen- und Stahlwaren aller Art errichtet. Geschäftsführer ist Herr losef Pleiiter, bier. Mannheimer General-UAnzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) desN — Frankfurter Wertpaplerbörse. Elberfelder Farben, 47006, setaten 37/ niedriser ein. Scheide- N Festverzinsliche Werte. e) Inlindische. 8. 8. 8. 8. 4% Mannb. v. 1901/80%%—.——3,½%% Badiegne dunelſg, 81.75 8ʃ75 4% Rannheimer von 1812—.. 3• da. von 1899.5 % Deutsohe Reſobsanl. 77.80 70 3% Per. kisendabnanl. 29.8 f9.28 45% d0. 68.—. 3½% 4o. 84.% 88.85 31½% d0. 88.— 33.60 4% Bay.-Ffülz. Els.-Prior 73.90—.— 10 d0. 67.23 57.— 3½%0 d0. %/% l. Hetons-Söhatzanl. 29.20.20) Auslandische. 4½ĩ% IV. u. V. do. 89.30 80.50%% Oest. St.-R. v. 1913 100 18.50 4¼% l. Rolohsschatzanl. 72.— 72.—4½/% do. Sohatzanwels. 24.— 22.— 5% Freub. Schstzanwels, 95.——.—4% 40. Golurente 31.890 31.78 4ů¹ d0. 67 8T00% 40, eiaheſt, Zente 48.0 3½% Preubisohe Konsole 30.808.4 4% Unzarlache eldrends—. 9% 0. 384.— 5150 4% do. 8t.-Hlte. v. 1010 2. 275 4e% Bad. Anlelho von 1819—. 1 50 3½ 60..-Nie. v. 1887 ſe.50 lJ6.— Dividenden-Werte. Bank-Aktien. lx. 5. 8. diy. 5. 8. Badische Bank 6% 318.816.— Obem. Rütgerswerke 12% 480. Berliner Handelsges. 10——=Sdad. braßündustrle 7——[2 Harmstäster Bank 8 189.25 189.75 Aſigem. Flektr.-des. 10 288.— 2182 beutsohe Bank 12 200.80 287.— Zergmana W. 12 383.— 30.50 D. Efiekt- u. Wechselb.7 188. 160.— Felten& Gullleaume 19 829— 581.— Disdonto-Gesellson. 10 250.— 248.78 tahmerer 20.— 21.— Dresdner Bank 9 21B.— 1b..- fd. Elektr.-es. Mannh. 10 188.— 188.— Retlonalbk. f. Heutschl.7 203.25 48.—Sohuckert Nurnpargz 245.— 29.— Piälzisohe Bank 133.50 ſ53.80 Sie nea à Halsko 12 418.—19. Pfälzisohe fyp.-Sank 8 185.— 85.— gunniz. Fetof 13.— 284.30 Rdolnisohe Oreditbank 7 184.— 154.— Hedsernk. Tupferwerk.927.— 233.— Rnelnische fiyp.-Sank 9 i bo 13.30 Janzdens deördser 13 28.75 281.—. Südd. Dleconto-ges. 8 192.— 191.— 1N 0———.— Bergwerks-Aktlen. Derkabrik Splar. Sooh. Bergb. u. Auöst. 3 478.— 47.— Teserwerke Ratbho 7/.——.— Degtsehl.öx. Bergw. 12.—.—40. 2344. inzbert.——.— Seſsenkiroh. Bergwork 1 317.—.75 do. Sionarg RHacpener Bergban 5 439.— 778.— Falrmdale Kuczagsh. 13„rt. Kallw. Westeregein 38 552.— 843. AMasohlaenfabr.Kleyer 1 289.80 23l75 Hannssm.-Hhr.-Werke 8 531.— 828.—, 40. Sagnle. 10 219.— 205. Obocsohſ. Eigenb.-Bed.25 20f.— 309.50 0. Baaſsode duriaoht? 33.218.— 40, Elsenind.(Caro) 14 288.— 282.50 Daimtergdtor en, 219.75 215.— Fhöniz Bergbau 20 867.— 008.— Masohlnenfhr. Eöllngen 9 325.—313. V. Kühn. U. Laurahütte 20 351l. 383.—dd. Eſsenaoh 10 18K.50 190.— Wimapart Antſen grſtener, Durlaan 13 413.— 49.— Jonene— 3888.— i en, Mngsoh. 228.—.— famb, Ad Pakettabrt— f89. J6 Lae e. e, 55 Borddeutscher Loyf 2. 188.50 15.50 Peihr. depber 12 288. 29.— Dest.-Ungar. Staaiag. 70%— Sohbaslipr. Frankeatb.?.78 37.— Industrie-Aktien. Vor. Dentechd Oelfabr.12 305,. 301.— Arün& Slifinger 6 250.— 258.—Porzüflan Wessel Wayse& Freytag— 210.— 308.75 Pſ. Fufverfabr. Iagert39.—.— Oechentw. Heſdlelderg 10 898.— 308.— Sollin justrie Woſft 7.—— Sadlische Anilin 12 388. 838.75 Spingerel stulazes 77.——.— Obem. Soheldeanstalt 20567.— 550.[Kaumjarnsplan. Kals. 12 40).— 400. Ohem. Sriesh.-Blektr.? 41.— 18. Ufreafdbr. Fuürtean zen 10 3ʃ0.— 304.— Farbwerke köohst 12 440.— 488.— Fagzenfabrik ons, 23— 4540 V. ohem. Fabr, Mannb.7— FLelistoffabr. Waldnof 10 500.— 498. hem. Fabr. Mühlheim 4 600.— 890. Zuckerfabrik, Zadl. 1%.— 47.— do, Molzverkonlung 3 425.— 44.50 40. Franksainaf 14 4— 454.— Berliner Wertpaplerbörse. Festverzinsliche Werte. ) Relchs- uunud 8. 8. 4½/ 08sterr. Sehstranr. 58.8. Staatspapiore. 18.30—.— 8% D. Sohatzanw. Ser. 1—.%, de, Fapierronts.— 7. 8% 4o. Sorio 11 99.70 89.90 4% Turk. Aanintak.-Anl. 72. 75.— 4½%% do. Serle- 59.70 8775% 60. Saghat. 4½% 40. Zerie VM—IxX 12.— 74 Cüababann! 131.73 130.— 4½% 0. 1927er 92.90 93.—4% 0. Bagdad. 5% Heutsohe ffelchsanl..50 77.59 Elsdadahn 10.25 103.75 45/ 90. 88.31 83.40 4% G0. uniflr. Anleldss.— 137.— 30/% dc. 85.80 65.50% 30, Zoflo. v. 1911 71.— 71.25 30% do 67.10 57.25 d0. 400-Fos.-Lose—.—.— 40% proubiscas Konseis 88.50 88.49.½% Ung. 81.-5t. v. 1313] 28.50 258.50 3˙½/% 45. 89.30 88.804½% de. do.. 1511 28.7 28.50 30% do. 89.70 88.75 4% 40. Geldrente 44.80 45.— 4% Badische Anlelne 72.6— 4% do. Kronoscents] 21.—] 2 3½) Baperische Anſeibe 58.80 68.50 4% Moener Invss“.-Nu..—-. 3% Gessſecne Anieine 81.— f4. 3% Gosterreſeh. eng. 4% Frankfurtor Stadtan..— 99.2. Stastsbankf alte] 52.——.— 4% Münchener Stadtanl. 84.— 83.28 3% d0. X. Serie—.—4—.— 4% 1155 40% 15 Solierlertelt—14 nk-Flandbr. 5— 0 rlor—2*4·· annnneanmm 20 e ee 8 7 2,67% d0., neus Pelorität 5% do., Opſtgatloses 49.—.78 entenwe 4½% Anatoſler, Ser., u 11.—11.80 4½% Ossterrelohlesghe%%½% do., Serie ii 103.— 103.— Sobatzanwelsung—.— 4% Agd, oolig. v 19993—.——.— 4% do. Goldrente— 31.—% b. Uedersses- El.-Obl.—.—— 4% do, oonv. Rente 18.73 19.70 Dividenden · Werte. Transp.-Alktlen. Olv. 8. 6. 8*** Sohantungbahn o 881.— 380.80 Fefdmünie pagler 2.—.— Allg. Cot. u. Strabend. g 12 0 120. Felten, Gulſſeaume 15 333.— 89.— gr. Gerl. Stradenb. ½..— risdclonsndlie 222.8 Suad. Eisenbahn 3½ 108.50 107, Gadmoſren deunn, 19 25˙28 279.— Dest. Staatselsend. 7%]125.— 12ʃ.25 delsenkiroher Zergw. 11 313.0 344.83 Baltimore and Gho— 414.—.— do, dusstaßt 0 492.— 401.— erinz-Helnriohbahn 8 370.— 329.— gHeorgz Marlen 9 25. .-Austr. Dampfschb.— 343.— 293. gorreshalmer dlas 18 821.80 574.50 Hamd.-Amerſk. Pakerf.— 182.75 18/.— Joldeshmſdt, T. 2 133.— 174.— kamb.-Südam.'sch.— 375.——.farbezer Serpvan 12 40.— 892.— Hansa Dampfsoh. 393.—.— Hlzert AHazonſnen 8.— 29.— Korddeutsone Lioya— 134.50 167.75 e ee 5 18 Bunk-Aktien. Hoesoh Eisen u. 8f. 24—.— 1700. Berliner Handels-Ges. 10 234.— 234.— Hobenlahe-Vorse 8 254.— 284.— Comm.- u. Prlyatbank 9 214.— 218.75 Humgoldt Haschlnes—— 3281.75 Darmstädter Bank 8161.— 181.—- Kalw. Asohersleden 30 385.363.— beutsohe Bank 12 357.80 220. Kattowitzer Bergbau 28 28.—— biskonto-Commandit 18 250.— 219.— Köln-Aorteeller 18—.—22— Dresdner Bank 8 216.80 217.— Sebr., Körtin 13 283. 289.— Altteld. Kreditbank 3 130.50 60.70 Kostnelme elluloss 8 342.-—— Hationsibk. f. Deutsonl. 7 204.78 251.70 raanexer& 0o. 8 224.— 220.— Oesterrelch. Kredt 6½ 65.— 08.0 Tauralütte 20 2 Reichsbank.70 18.85 14,25 Tiade'e essmaschlnen 1 228.— 28.— Uanke& Hofmaaas, 23¾.—14.— Industrie-Aktlen. Cuswig Loewe 4 O0o. 18 47.— 39.75 Aodumulat.-Fabrix 17 444.443.— Totorlager Hutte 12 428.80 48.— Adler à Uppendeim 30 889.— 810. Haaneemannrönren 20 630.—621.— Adlerworke 10 206.78 207.50 ddersehl. Eisenb.-Ged. 23 308.— 04.50 .-d. Anil. rrepto, 18——444.— 40. Sisenindustrie 14 2089. 258.— Aligem. Elektr.-Ges. id 291.7. 2. do. Kotewonge 171 di0.—16.— Anglo-Continental 6 33ʃ.75 304.50 Orensteln& Koppel 18 8f.— 88J.— Augab.-Nürnb. dasch. 10 405.50 300.— Fhöniz Sergdau 20 633.— 889. Sadlsche Anilin 13 881.- 865.— Ahein. draünkame 29 680.—882.— Bergmann Slektr. 14 37.—.— Aan. Aetalld. Vorz. 99.—340.— Serfiner Elektr. 3%.— 21.— Agola, Staslwerke 20).— 828.— Eing Kürnderg 183 204.— Af.—- Sledeck Aentan 12 811..800.— Bismarokhlültte 28 823.——.— domnsssber Hdtten 12 34½ 330. Sochumer Gusatan! 15 487.75 483.— ftgerswertze 12½ 4½.— 41.80 debr. Zöhler& Co. 12 327.— 315.— agazeiierk, 20 223.30 415.— Arown, Boyerf& 60. 3.„ Loaudtert 4 C0, 6 289.— 20.— Zuuerus EIsenww. 7½.. 607.— Steens& Halske 10 323.— 300.50 Chemisoho Arleshelm 12..415.—Telegaen Serllnet 13.—2. Ohemlsohe Weiler 304J.— 38.— farklsdhe Tabakrezle: 323.— 9238.— Ghemische Abert 30 648.— 60.— Uaonw. Borlin. Mum. 10.— 308.— Ooncordia Sergbaun 22 419.— 415.— Voroln, Frdik. Sohuäl. 14 20. 209. Dalmier Motoren 217.— 217.—Vor. Alanzstoffe 20 1145.90 1078.0 Doutsch-Luxemburg. 12 331.—.. Ste yben 4 WMOS 30 ſ000.0.— .-Uesersee Elektr. 1000.0 1008.0 Voguand. Maseninea 10—12.— Deutsche Erdol 45 940.— 970.— esteregeln Aalt 83 880.—898.— Deutsohe Kallwerke 7.— 378.80 Lellstetf Maldapf 9—.—. 413.80 Heutsche Steinzeug— 387.80—. Deutsoh-Ostafrca— 228.— 216. b. Waffen u. Munftion 20 610.—07.— feu-alses— 333.— 335. Durkeppwerke 26 300J.. 510.otavl Minen u. Eisend.— 313.—. 571.— Elberfeſdor Farben i8 478.8s 471.— 40. denulsaheln— 422.50 43.— Elektr. Lioht u. Krat 0 215.— 21..— Oeutsons Fetroleum— 835.— 6820.— Sk. f. e. Unt.(Zurion) 0—.—121.80 eomona— 200.0 88040 Eechweller Bergwerk 12 335.— 320.— Meldzurg— 12— 23.— — Börsenherichts. Frankturter Wertpapierbörse. Frankfurt, 6. April- Drahtb.) Die Börse befand sich wieder in guter Stimmung und es machte sich bei Beginn eine ziemlich feste Haltuns geltend. Die Umsätze bewegten sich allerdings in mäbigen Grenzen, immerhin führten aber die in einigen Sonderpapieren vorgenommenen Käufe zu Kurs- besserungen. Der Montanaktienmarkt schwächte sich auf starke Abgabeneigung ab. Mannesmann wurden antzeboten und gaben zum ersten Kurs 1½% nach. Phönix-Bergbau 979—ꝗ— auch Harpener und Deutsch- Luxemburger erlitten Kursab⸗ schläge. Oberbedarf. 300, büßten 3% ein. Rheinstahl und Lothringer Hütte kest. Chemi eche Werte boten bei wesent⸗ ſich ruhigerem Geschäft eine schwächere Tendenz. Anilin- werte gaben nach; starle gedrückt waren Ba d. Auilis. anstalt lagen schwach. Lebhafte Umsäat Elektrizitätsaktien zu verzeichnen. Bei festen Kursen sind zu nennen: Lahmeyer, G. fanden Beachtung: Rückgang von 4½%; de Späterhin wurde eine star gerufen durch die schroffen eine merkliche Unlust zuta ungünstig beeinflußt. Im Petroleum 335—525 genan 107—108 umgesetzt. Der Niedriger genannt wurden letztere unterlagen Stemens-Betriebe, Schuckert: A. E. im Verlaufe einem r Kuts stellte sich auf 294%—290. ke Zurückhaltung bemerk“, hervor- Ausführungen Briands. Es trat ge, und dadurch wurde die Tendenz freilen Verkehr wurden Deutsche nt. Holzmann-Aktien 346, Bezüge Einkieitsmarkt lag vorwiegend fest. Maschinenfabrik Badenia. Blei- und Silberhütte Braubach, Daimler u. Adlerwerke Kleyer schwächer. Die Börse schloß nicht einheitlich. Privatdiskont 34% Berliner Wertpapflerbörse. Berlin, 6. April.(Eig. Drahtb.) Die neueste Drohrede Briands sowie die Ernüchteruns über das amerikanische Frie- densprogramm riefen heute an der Börse eine Abschwächung hervor. Das Angebot rüh her, während das Publikum aus Kreisen der Börse Am Mon- rte zumeist sich reserviert verhielt. tanaktlenmarkt gingen die führenden Werte(Phönix und Harpener) um 10% zu um 4% Am Markte der um 20% gesteigert. Man und von einer Kapitalserhöhung. Die rück, Luxemburger und Laurahütte Schiffahrtswerte wurden Hansa bis sprach von einer hohen Dividende anderen Schiffahrts- werte bröckelten anfangs leicht ab. Die Elektropapiere gahen den größten Teil ihrer gestrigen Steigerung wieder her. Kal'werte K. E. G.—8/½4 burg 293 Hellesche Kali 309, Schwächer lagen auch die Anilinwerte sowie die —10%. waren weiter abgeschwächt. Held- Westeregeln—20%, Aschersleben Autemobilaktien. Daimler—-10%, alte Benz 225. Die Neben⸗ werte Wiesen durchweg Kursrückgänge im Rahmen von 10% auf, s0 Goldschmidt, Rhei des Waffenkonzerns. Orenstein u. Koppel—13% nach. Schantung zcgen um etwa 8% an. 8178. Iim»rlaufe zogen Werte und stellte„dab am Kassaindust nische Metallwaren und die Werte Augsburg Nürnberger Maschinen und Petroleumwerte zaben etwe 18% Mansfelder Kuxe Hansa weiter an. Auch elektrische Manvesmäun erholten sich. Als sich aber heraus- riemarkt vielfach Reali- satlonen vorgenommen wurden, schwächte sich die Stimmung wieder ab. Am Devisenmark achöft etwas schwöcher. eus dem Auslend wieder f t war die Tenden- bei stillem Ge- Newyork 61. Die Mark kam ester. Aus Kobenhagen mit 9 72, Stockholm.98, Türieh.%, Amsterdam.72, Polennoten 7. 60. Deuisenmarkl. Frankfurt, 6. April. Drahtb.) Die Geschäftsst ilie hielt weiter an. Die Preisbewegung blieb im Frühverkehr un- verändert. Die amtlichen Kursen um; Budapsst jest, genannt: London 230%(amtlich 230%0, Newyork 614(61.40), Brüssel 452(45005). Notierungen gingen zu behaupteten 2307½. Es wurden folgende Kurze Paris 431%(431%), Holland 21227 (21224, Schweiz 1061(106075), Itallen 239(258 40. Frankfurter Devisen. Amtiloh 8. Aprn 8. Apr 8. Aprit 6 Aprit geld Brlet LAeld I Arlef geld grlet Igeld I Brlet Hollang 2123.80f2128.20%20 30 24.70[Torwegen. 981 30 983.30 974.— 976.— Seiglen 451 75/ 432 78 J58.— 11— S hwWweden 1483.50537.60 1488.50 1441.80 London 249 30 241. 240. 240.80 Helsiagfers———1=2 Paris.89 131.80 431 25 432.20 M9•⁵/ Vork 61.83 61.77 8,61.47 Johweln 1668.40108.61859 40 1081 89 Wion, altes——.— 4— Sganen.3858 10 839 50 849 10/ 859 90/J.-Oest. abg. 18.88 15 02 16.4 18.47 ſtaſlen. 233.75 255 25/ 288.—- 283.50 gudapest 2* 2 22.28 2 01% 2³ 70 Hänemark 11093.80 1003 1011083.80 1088. 10[Srag..68 82.85 Frankfurtor Notenmarkt vom 6 April. Geld! Sriet deld Ariet Amortkanlsohe Noten. 60.563 60,88 9csstorr.-Ungar., alte.———. Zolgisone 2.. reess—.2*2 DAänsohe——.— fumApnes. 37.,28 653 20 Eagiisobz...249., 2½„ anlsloe 407785 108285 Fränzöslsche 49 2 4½[Sewelzerr 10 89 102 80 Hollündisedbe 2127.— 221.— Senwollsche 11³³ 88 1438.0 ſtallenisebs 283. 270— Tsezepho- Stovak. 81—92. Vesterreſch. abgest. 10.03 10.3[ Uagsriespse.783 28.27 Berllner Devlisen. Amtilon 5. Ap rI 8. Aprii 5. Aprit 6. Apr ſi geld Srlet Geld Srlef dele örtel Sele Arlet Hollaneg 1 0 2120.3802124.68[dlew Vorn 6t 480/ 81.47] 4 51.62 Srübsei, 445.80 430.45J 451.80/ 484. arie..03 430 L8 489.05 482 9. Daristlanis. 991.80 683.20 877.50 879.50C% 1088.51055 151051.90 1084.10 Kopnnαν,E&se 1001.40 1033.40 1558.0 Case..40%—.—.— Stooknolm. 14 63 1439.,4/1J1.03/4.%%-.].—1—— r Holsinzsſors] 184.0 18% 6% 1 2/len aaf. 16.8 16.220 18 2 16.27 allen.. 270 253.0 271.200 253.80%% af 82.82.72 82.07 8297 London 240.4 20.8J 240.0 21. faudapest 1%% 2. 23.08 29.5 Reuesle 2 Dartustadt, 6. Aptil. Drahiberirhte. (Eig. Drahtb.) Erste Darmstädter Herdfabrik u. Eisenglegerei Georüder Röder.-G. Die-V. genehmigte den Abschluß(137% im Vorjahr um f auf 2, Mill.& erhöhte aui.85 Mill.& zu erhöhen. werden, die verbleibenden 1922. Ferner wurde beschlossen. der Rastatter Hof-Herdiab Rastatt zu übernehmen. Dividende) und beschloß, das Aktienkapital weiter 300 Oo0 A sollen zunächst begeben 500 o ιπ spätestens bis 31. Dezbr. sämtliche Geschäftsanteile rik Stierlin u. Vetter G. m. b. H. in r. Essen, 6. April.(Eig Drahtb.) Abbruch der Vorhand lungen Über die Veberschichten. Die zwischen dem Zechen- verband und den in einer Arbeitsgemeinschaft zusammenge⸗ schlossenen vier Bergarbei terorganisationen wieder aufgenom- menen Verhandlungen wegen Abschluß eines neuen Ueber- schlehtenabkommens wurden gestern Abend a bge· brochen. dem vom Zechenverband Keine der vier Bergarbeiterorganisationen hat gemachten Vorschlag über einen langsamen Abbau des Ueberschichtenabkommens zugestimmit. Waren Berliner Berlin, 6. April. und Harkte. Produktenmarkt. (Drahtb.) Auf die Aufwärtsbeweguns der Maispreise während der letzten zwei Tage folste heute ein kühlbarer Rückschlag. lust War die Provinz vielf Bei allgemein zurückhaltender Kauf; ach als Abgeber am Markte. Mais⸗ Bezugsscheine waren selbst zu merklich ermäß'sten Preisen nicht unterzubringen; fär weiße Scheine wurden 23.4, für rote 13—14& berahlt. In Hülsenfrüchten hat sich in der vorherr- schenden Geschäftsstille nichts verändert. wie sich auch dle Geschäftslage für die übrigen Artikel von der seitherigen nicht unterscheidet. 4 Von der Röhrenkonvention. Die von der„RKhein.-Westt. Ztg.“ ansekündigte Versammlung der Röhrenwerke am 8. und 9. April kindet, wie uns aus Düsseldorf gemeldet wird, nicht statt. lung. genau wie die des Infolge der ungeklärten Lage 6 et auch diese Versamm- Eisenwirtscnaftsbundes, auf unbe⸗ stimmte Zeit vertagt. Daher fehlt auch der Mitteilung. daß für den 18. April eine Preisermäß' gung für Röhren zu erwarten sel. jetzliche Unterlage. Tatsache ist, daß auf dem Röhren⸗ markt infolge Preisunterbietung aus Händlerkreisen die Ge- schäftslage durehaus schleppend und unklar ſst. 4 Hauptſchriftlettung: Dr. Fritz Goldenbaum. 5 erantwortlich für Politik: Dr Fritz Goldenbaum: ür Feuilleton: A. Maderno; für Lofales und den übrigen redaktlonellen Richard Schönfelder; für Handel: Dr. A. Nepple; für Anzeigen Karl Hügel. Druck und Verlag: Druckere! Dr. Gaas. Mannbei nzeigen n * . 6. Seite. Nr. 157. Mannheimer General · Anzeiger. ¶Abend · Ausgabe.) Mittwoch, den 6. April 1921. Sefeh u n d Reſchet lleberteuerungsrücklagen. Schon viele Monate herrſcht ein lebhafter Meinungs⸗ austauſch, wie Rücklagen zur Ueberteurung bei Erſatzbeſchaſ⸗ fungen ſteuerlich zu behandeln ſind. Von ſeiten des Handels und der Induſtrie wurde immer betont, daß ein großer Teil ihrer Geſchäftserträgniſſe zurückgehalten und der Ausſchüttung entzogen werden müſſe, um die Sacherhaltung und Sach⸗ erneuerung der in ihnen arbeitenden Berk een zu ewährleiſten, ohne daß die Inveſtierung neuer Kapitalien zu wecken der Erhaltung und Wiederherſtellung alter Betriebs⸗ anlagen erforderlich würde und daß notwendigerweiſe die aus dieſen Gründen den Betrieben belaſſenen Teile der Gewinn⸗ erträgniſſe von allen Steuern zu befreien ſeien. Begründet werden dieſe Forderungen damit, daß die normalen Abſchrei⸗ bungen, wie ſie früher üblich waren, in den heutigen Zeiten der Geldentwertung nicht mehr ausreichten, um die mit ihnen verfolgten Ziele zu erreichen. Wenn man z. B. eine im Frieden für 100 000 Mark angeſchaffte und ſeither mit 10 Prozent jähr⸗ lich, alſo mit 10 000 Mark abgeſchriebene Maſchine auch jeht weiter mit 10 000 Mark jährlich abſchreiben würde, ſo hätle man zwar nach zehnjähriger Gebrauchszeit dieſe Maſchine völlig abgebucht, aber man würde dadurch noch nicht oder nicht mehr die Mittel gewinnen können, um ohne Aufnahme neuen Kapitals für die unbrauchbar gewordene Maſchine eine neue gleichwertige anzuſchaffen. Um die Maſchine aus den für ihre Abnutzung geſammelten Beträge zu ergänzen, müſſe man die jährlichen Abſchreibungen derart dacrrn oder Rück⸗ lagen ſchaffen, daß man mit ihnen die notwendige Erſatz⸗ anſchaffung allein beſtreiten könne. In folgerichtiger Konſequenz dieſer Gedanken wurde dann weiter die Forderung aufgeſtellt, daß nach Beendigung der Abſchreibungsmöglichkeiten auf der Aktivſeite der nach vollzogener Abſchreibung der Buchwerte auf eine Mark, die Möglichkeit geſchaffen werden müſſe, durch Einſtellung von beſonderen Erneuerungsfonds, den ſog. Valutafonds, dem Ergänzungsprinzip Nechnung zu tragen. Hiermit geriet man jedoch in Konflikt mit der ſteuerlichen Rechtsſprechung. Der eichsfinanzbhof vertritt grundſätzlich die Anſicht, daß ſteuer⸗ freie Abſchreibungen oder Rückſtellungen auf. Betriebsgegen⸗ ſtände, die bereits vollſtändig oder in der üblichen Weiſe bis auf 1 Mark ſeien, nicht zuläſſig ſei. Im Gegen⸗ ſatz zum Prinzip der Kapitalergänzung vertritt er für Abſchrei⸗ bungen das Prinzip der Wertminderung, das beſagt, Abſchrei⸗ bungen haben nur den Zweck, die Gegenſtände auf ihren wirk⸗ lichen Wert zu In Verfolg dieſer Anſicht mußte er Erneuerungs⸗ oder Rücklagenkonten, wenn die Anlagewerte bis auf 1 Mark abgeſchrieben waren, für ſteuerpflichtig er⸗ klären. Mit großen Erwartungen wurden daher zwei Urteile des Reichsfinanzhofes vom 11. Januar ds. JIs. ſeitens des Handels und der Induſtrie begrüßt, in denen grundſätzlich ent⸗ ſchieden war, daß die Steuerfreiheit von außerordentlichen Erneuerungs⸗ oder Valutafonds gegeben ſein könne. Man glaubte darin eine Anerkennung der Ergänzungstheorie durch den Reichsfinanzhof ſehen zu müſſen. Als aber die Begrün⸗ dung der Urteile bekannt wurde, da ſah man ſich in ſeinen Erwartungen getäuſcht. Denn eine Aenderung in der bis⸗ herigen Rechtsſprechung des Reichsfinanzhofs war nicht ein⸗ jetreten. Der Reichsfinanzhof ſtand nach wie vor auf dem Standpunkte, daß das Weſen der ſteuerfreien Abſchreibung oder der Rücklage nicht mit der Notwendigkeit oder dem Wun⸗ ſche erklärt werden könne, Mittel für Erſatzbeſchaffung anzu⸗ ſammeln. Immer muß der Ausgleichsbetrag, mag er als un⸗ mittelbare Abſchreibung oder als Rücklage erſcheinen, mag es ſich um eine Einzelabſchreibung oder um eine eſamtabſchrei⸗ ung handeln, ſich auf das in der Bilanz ausgewieſene Ver⸗ mögen beziehen, d. h. er darf ſtets nur die Herabſetzung ſolcher Werte dienen, die in der Bilanz ausgedrückt ſind. Auch eine Geſamtabſchreibung iſt alſo ſteuerlich nur unter der Voraus⸗ ſetzung zuläſſig, daß die Ceſamtheit der in der Bilanz tatſächlich unter den Aktiven aufgeführten materiellen und immate iellen Werte zu hoch beziffert iſt, ſo daß ſſe einer Herabſetzung fähig oder bedürftig erſcheint. Mit dieſen maßgebenden Grundſätzen anz unvereinbar iſt daher der Standpunkt, der darauf hinaus⸗ äuft, daß ganz unabhängig vom Inhalt der Bilanz die an⸗ eſammelten Beträge als abzugspflichtig anerkannt werden Fllen, die dazu dienen, anſtelle eines wertlos gewordenen Gegenſtandes einen neuen und Cüte zu beſchaffen. An der Steuerpflichtigkeit eines zur Deckung künftiger d Ausgaben dienenden Erneuerungsfonds wird auch dadurch nichts geändert, daß es ſich im Vergleich zu den früteren weſentlich billigeren Friedenspreiſen um eine erhebliche Mehr⸗ ausgabe handelt, und daß der Steuerpflichtige rein wirtſchaft⸗ lich bei erſtrebter Erhaltung des Betriebes auf gleicher Höhe wie früher zu der Erſatzbeſchaffung und daher zu dem Mehr⸗ aufwande gezwungen iſt. Nach dieſen Ausführungen geben alle diejenigen fehl, die annehmen, daß Abſchreibungen, Er⸗ neuerungskonten oder Rücklagen in ſolcher Höhe ſteuerfrei ſind, daß zurzeit der Erſatzbeſchaffungen die hierfür erforder⸗ lichen Mittel gedeckt ſind. Man hatte auch nicht genügend beachtet, daß es ſich in der fraglichen Entſcheidung nur um einen bereits in Verluſt geratenen Gegenſtand handelt, nicht aber um ſolche, die erſt in den nächſten Jahren in Verluſt ge⸗ raten werden. Immer mehr brach ſich daher die Anſicht Bahn, daß nicht auf dem Wege der Rechtsſprechung, ſondern nur durch eine Aenderung der beſtehenden geſetzlichen Beſtim⸗ mungen eine Abhilfe hier zu erwarten war. Die beteiligten Kreiſe, beſonders aber deren Berufsvertretungen arbeiteten unermüdlich daraufhin, daß die Steuerfreiheit von über den Nullpunkt der abauſchreibenden Werte geſchaffener Erneue⸗ rungskonten oder Nücklagen geſetzlich feſtgelegt wurde. Die am 19. März vom Reichstage angenommene Einkommen⸗ ſteuernorelle hat hinſichtlich dieſer äußerſt wichtigen Frage eine Klärung gebracht. In dem neu eingefügten Para⸗ graphen 59a heißt es hierüber folgendermaßen: Bei Ermitte⸗ lung des Betriebsgewinnes und des Geſchäftsgewinnes im Sinne der 88 32, 33 zum Zwecke der Veranlaqung für die Rechnungsſahre 1920/26 können den Verhältniſſen ent⸗ ſprechende Rücklagen zur Beſtreitung der Koſten ſteuerfrei abgeſetzt werden, die zur Erſatzbeſchaffung der zum land⸗ oder forſtwirtſchaftſichen oder gewerblichen oder bergbaulichen An⸗ lagekapital gebörigen Gegenſtände über den gemeinen Wert der Erſatzgegenſtände binaus vorausſichtlich qufgewendet wer⸗ den müſſen(Mehrkoſten). Die Mehrkoſten ſind zu Laſten dieſer Rücklagen zu verrechnen. Stehen zur Beſtreitung dleſer Mehrkoſten zu dieſem Zweck gebildete Rücklagen nicht zur Verfügung, ſo können die Mehrkoſten als Werbunaskoſten in Abzug gebracht werden. Bei Feſtſtellung des Anſchaffungs⸗ der Herſtellungspreiſes im Sinne des§ 382 bleiben die Mehr⸗ rſatzgegenſtand von gleicher Art T koſten außer Betracht, ſoweit ſie zur Erſatzbeſchaffung als Werbungstoſten in Abzug gebracht oder aus ſteuerfreien Rück⸗ lagen geveckt worden ſino. Der Neichsminiſter der Finanzen erläßt die zur Durchführung dieſer Vorſchriſten erforderlichen Beſtimmungen, insbeſondere auch die Richtlinien über die jeweilige Höhe der über den Gemeinwert hinausgehenden Mehrkoſten. Er erläßt ferner Vorſchriften über die Nachver⸗ ihrem Beſtimmungszweck zugeführt ſind oder nicht mehr zu⸗ geführt werden können. Der Erlaß dieſer Vorſchriften und Richtlinien hat zu erfolgen nach Anhörung eines vom Reichs⸗ tag zu wählenden Ausſchuſſes unter Zuziehung von Sach⸗ verſtändigen, welche vom Reichsminiſter der Fimanzen zu ernennen ſind. Hieraus ergibt ſich, daß Ueberteuerungsrücklagen oder durch Ueberteuerung herrührenden Mehrkoſten bei Erſatzbe⸗ ſchaffungen für bisherige Betriebsanlagen von der Steuer nicht betroffen werden, wenn ihre Aufwendungen über den ge⸗ meinen Wert der Erſatzgegenſtände hinaus erforderlich ſind. Nicht klar iſt allerdings, was man hier unter gemeinen Wert zu verſtehen hat. Hierüber werden die Ausführungsbeſtim⸗ mungen noch weiteren Aufſchluß geben müſſen. Sicher iſt jedenfalls nur, daß hierunter keineswegs der alte Friedenswert der Erſatzgegenſtände zu verſtehen iſt, ſondern etwa ein Wert, der ſich vorausſichtlich bei einem ſpäteren gleichmäßigen Va⸗ lutaſtand ergeben wird. Steuerfrei bleiben alſo keinesfalls die⸗ jenigen Aufwendungen, die über den Vorkriegswert bei der Erſatzbeſchaffung zu machen ſind, ſondern nur die Mehrauf⸗ wendungen, die ſich bei einem gleichmäßigen Valutaſtande über feſtzuſtellenden gemeinen Wert als notwendig er⸗ weiſen. Die neuen Begriffe über einkommenſteuerfreie Er⸗ aeuerungsfonds werden den neuzeitlichen Erſorderniſſen, die durch die Rückwirkung der Geldentwertung auf Induſtrie, Ge⸗ werbe und Landwirtſchaft entſtanden ſind, gerecht. Unſere Unternehmungen werden ſich in weit ſtärkerem Maße an dieſe Rücklagen, die von anderer Seite als„Korrektivpoſten an Stelle von Abſchreibungen“ bezeichnet worden ſind, gewöhnen müſſen. Die kaufmänniſche Buchführung muß modifiziert wer⸗ den, weil ſie nur mit Zahlen rechnet, aber nicht mit der inneren Veränderung, die unſer S ee erlitten hat. Es iſt ein Unding, daß in einer ilanz Papier und Goldmark neben⸗ einander ſtehen. Das ergibt ein falſches Bild, das ſich in unrichtigen Abſchreibungen und cheingewinnen ausdrückt. Nur wenn hier verbeſſernd eingegriffen wird, können die neu⸗ zeitlichen Scheingewinne, die ſoviel Auffehen erregen, ent⸗ ſchleiert werden. Dieſe Erwägungen treffen ſelbſtverſtändlich auf alle Formen von Unternehmungen in gleicher Weiſe zu. Umſo unverſtändlicher iſt es, daß die Beſtimmungen über die Ueberteuerungsrücklagen ſo geſtaltet worden ſind, daß ſie ſich auf Körperſchaften(Aktiengeſellſchaften, G. m. b..) nicht er⸗ ſtrecken. In dieſer Faſſung ſind ſie ungerecht, da ſie letzten Endes als Vergünſtigung für die Steuerzahler wirken, die phyſiſche Perſonen ſind. Angeſichts der Tatſache, daß eine er⸗ hebliche Erhöhung der Körperſchaftsſteuer zu erwarten iſt, muß die Vergünſtigung doppelt ungerecht erſcheinen. Auch in dem Kampf der Meinungsverſchiedenheiten, welche Geſellſchafts⸗ form, offene Handelsgeſellſchaft, Kommanditgeſellſchaft oder Aktiengeſellſchaft, G. m. b. H. die ſteuerlich günſtigere ſei, wird die neue Beſtimmung des Einkommenſteuergeſetzes nicht ohne Einfluß ſein. Neigte man in letzter Zeit dazu, der Aktien⸗ geſellſchaft und vor alſem der G. m. b. H. ſteuertechniſch den Vorzug zu geben vor der offenen Handelsgeſellſchaft oder Kommanditgeſellſchaft, weil erſteren durch Einſchränkung der Gewinnausſchüttung eine Möglichkeit zur Verringerung der Steuern gegeben war, ſo dſirfte angeſichts der ſteuerlichen Be⸗ norzugung der phyſiſchen Geſellſchaften durch Schaffung von Ueberteuerungsrſicklagen ſich das Zünglein wieder zugunſten ſent offenen Handelsgeſellſchaft und Kommanditgeſellſchaft enken. Rechtsfragen des Nlltags. Die„regelmäßige Arbeitszeit“ beim Lohnabzug. Die Bekanntmachung, betreffend Erleichterungen bei Aus⸗ führung des Steuerabzuges vom Arbeitslohn vom 1. September 1920 ſieht als„regelmäßige Arbeitszeit“ eine Arbeſtswoche zu ſechs Tagen ſowie einen Arbeitsmonat zu 25 Arbeitstagen vor. atſächlich haben aber die Monate mit 31 Kalendertagen durch⸗ meg nicht 25, ſondern 26 Arbeitstage, während der Februar in er Regel nur 24 Arbeitstage hat. Wenn nun das Lohnburean gleichwohl ſtets auf 25 Arbeitstage umrechnen ſoll, ſo wäre das eine unerträgliche Arbeitslaſt und würde auch im Monat Februar zu Schwierigkeiten mit den Arbeitnehmern jühren. bs mag daher eine authentiſche Auslegung in Erinnerung ge⸗ bracht werden, die der Reichsfinanzminiſter durch Beſcheid vom 26. Oktober 1920 wie f erteilt hat:„Nach meinem Erlaß vom 25. Auguſt 1920 ſoll als regelmäßige Arbeitsscit, ſofern nicht beſondere Verhältniſſe im einzelnen Falle eine Ausnahme bedingen, der Arbeitsmonat zu 25 Arbeikstagen gelten. Wie ſchon die Faſſung dieſer Sollvorſchrift ergibt, iſt der Arbeitsmonat zu 25 Arbeitstagen nur als allgemeine Rahmenvorſchrift aufgeſtellt, während ſich im Einzel⸗ fall innerhalb eines Kalendermonats nach Abrechnung der Sonn⸗ und Feiertage eine höhere oder niedri⸗ Jere Zahl der als regelmäßige Arbeitstage anzuſprechenden Tage ergeben kann. Eine rein ſchematiſche Berechnung deß Arbeitsmonats zu 25 Arbeitstagen würde auch gegen den Zweck der vorgenannten Vorſchrift verſtoßen, die nur beſon⸗ dere Entlohnungen für Sonntagsarbeit und für ſonſtige, über die regelmäßige Arbeitszeit hinausgehende Arbeitsleiſtungen vom Steuerabzug bis auf weiteres frei laſſen will. Es muß deshalb daran feſtgehalten werden, daß ſämtliche Vergütungen für an den regelmäßigen, innerhalb eines Kalendermonats anfallenden Arbeitstagen geleiſtete Arbeiten, die nicht über die für den Betrieb regelmäßige Arbeitszeit hinaus geleiſtet wurden, von dem Steuerabzug getroffen werden.“ Muß aus dem Schaufenſter verkauft werden? Die intereſſante Frage, ob uns die Geſchäfte auf unſeren Wunſch die J kaeet ihrer Schaufenſterauslagen verkaufen müſſen, behandelt Dr. Sieskek in einer juriſtiſchen Vetrachtung von Reclams Univerſum. Dieſer im Alltagsleben durchaus nicht unbedeutende Rechtsfall läßt ſich nun nicht mit einem einfachen Ja oder Nein beantworten, ſondern es kommt ſehr auf die Umſtände an. Die Kernfrage iſt die, ob in der Auslegung von Schauſtücken im Laden⸗ fenſter ſuriſtiſch eine Verkaufsofferte zu erblicken 15 Der Kauf iſt ein Vertrag und der Vertrag wird dadurch geſchloſſen, daß die Ver⸗ tragsteile ihren Willen durch übereinſtimmende Erklärungen, gleich⸗ ſam durch Frage und Antwart bekunden. Dieſe Erklärungen ſind die Offerte und deren Annahme. Man kann eine Offerte mündlich erklären und man kann durch ſchlüſſige Handlungen ein Angebat mahen. In dem Ausſtellen von Schauſtücken im Ladenfenſter liegt eine Offerte der letzteren Art, dem Publikum wird Ware angeboten. Der Antragende iſt grundſätzlich an ſeine Offerte gebunden. Dies gilt nicht nur, wenn die Ofſerte an eine beſummte Perſon gerichtet iſt, ſondern die Rechtsauslegung neigt dazu, auch Offerten an das Publikum für veroindlich anzufehen. Es müſſen aber in der Aus⸗ lage auch alle nolwendigen Vorbedingungen für eine Offerte erfullt ſein. Dazu gehört vor allem die Preisaugabe. Stellt ein Juwelier ein prachtvolles Perlenhalsband aus und gibt den Preis in der Auslage mit 10 000 Mark an, ſo muß er einer Dame, die daraufhin das Kollier kaufen will, dieſes auch aushändigen, denn der Händler gat durch die Ausſtellung des mit Pieis verſehenen Kolliers jedem Vorbelgehenden den Kauf in rechtlicher Form angetragen und ſich zut Abgabe für den betreffenden Preis verpflichtet. Er kann alſo nicht den Beſcheid geben, daß er aus dem Fenſter nicht verkaufen werde. Anders ſteht es bei einer Kunſthandlung, die ihre Bilder im Schaufenſter nicht mit Preiſen bezeichnet hat. Der Käufer, der ſich in ein Bild der Auslage verliebt und es erwerben möchte, muß betrübt wieder abziehen, ſobald ihm im Laden erklärt wird, die Gemälde im Schaufenſter ſeien ſämtlich unverkäuflich. Bei dem Angebot im Schaufenſter fehlt ja hier gerade das Wichtigſte, nämlich die Preisangabe und die Auslage iſt daher keine rechtsverbindliche Offerte. Wieder anders ſteht es in dem Falle, daß ein Raucher im Fenſter eines Zigarrenladens eine große Menge von Kiſten mit Zigarren derſelben Sorte ſieht. Er will ſich ein Kiſtchen kaufen und der Zigarrenhändler legt ihm auch ſogleich die gewünſchte Marke vor. Der Käufer möchte aber gerade die Kiſte haben, die er ſich im Fenſter ausgeſucht hat, obgleich er ſieht, daß ihm ganz dieſelbe Marke und Qualität angeboten wird. Dies Verlangen kann der Verkäufer abſchlagen, denn die gültige Verkehrsſitte beſtimmt, daß ein Kaufmann nicht um bloßer Kleinigkeiten willen ſein dekoriertes Schaufenſter ausplündern muß. Er iſt gegen derartige Schikanen des Kunden geſchützt. Freibleibend und Abnahmepflicht. Die nachſtehende Reichsgerichtsentſcheidung tritt der weitver⸗ breiteten irrigen Auffaſſung entgegen, daß beim Freibleiben der Preiſe und des Rücktritts vom Vertrage infolge der wietſchaftlichen Schwierigkeiten ohne weiteres auch die Abnahme d Ware frei bleiben müſſe. Die beklagte Firma in Hamburg beſtellte Anfang Juli 1918 bei der Kriſtallglasfabrik N. in Neuſtadt 50 000 Waſſergläſer zum Weiterverkauf. Die Klägerin beſtätigte den Auftrag mit dem Hinzu⸗ fügen, daß Lieferung und Preiſe freibleiben müßten, da ſie für eine Lieferung oder Einhaltung der Preiſe keine Verantwortung über⸗ nehmen könne. Die Beklagte drang Mitte Juli, Ende Auguſt und Ende September auf Lieferung. Als ihr Abkäufer eine Nachfriſt gemäߧ 326 B..B. beſtimmte, ſetzte ſie gleichfalls der Klägerin am 28. Oktober eine Nachfriſt bis zum 10. November. Die Klägerin überſandte ihr am 12. Novemher einen Teil der Gläſer und erklärte, daß ſie von der Abnahme der noch nicht in Arbeit befindlichen Gläſer Abſtand nehmen wolle. Die Beklagte ließ die Gläſer zurückgehen und weigerte jede Abnahme. Die Klägerin widerſprach in Bezug auf die bereits in Arbeit befindlichen Gläfer und bot am 26. 11. weiter 11895 Gläſer an. Land⸗ und Oberlandesgericht Hamburg erkannten zugunſten der Klägerin auf Zahlung des vereinbarten Kaufpreiſes der Gläſer. Beide liege. Zwar habe die Beklagte Ende Oktober ihre Abnahmepflicht begrenzen, nicht aber auch bereits in Arbeit befindliche Ware zurück⸗ weiſen dürfen. Denn unter Berückſichtigung der obwaltenden Um⸗ ſtände ſeien die beiden im November erfolgten Lieferungen nicht als verſpätet zu erachten. Das Reichsgericht hat dieſe Anſicht ge⸗ billiat mit den Ausführungen: Die Auslegung der Erklärungen der Parteien dahin, daß ſich die Klägerin— den damaligen Verhältniſſen und häufiger Uebung entſprechend— den Rücktritt und die Preis⸗ erhöhung vorbehalten habe, daß aber deshalb unter keinen Umſtän⸗ den angenommen werden könne, die Kläqerin habe fertiageſtellte Ware in der Weiſe anbieten wollen, daß. die Beklagte ſich frei habe entſcheiden können, ob ſie die angebotene Ware annehmen wolle oder nicht, läßt keinen Rechtsirrtum erkennen. Buchführungspflicht nach dem Umfaßtzſteuergeſetz für vom Aus⸗ 7 land eingeführte Waren. Nach§ 2 Abſ. 1 des Umſatzſteuergeſetzes ſind die erſten Umſätze aus dem Ausland eingeführter Waren nur inſowei umſatzſteuerfrei. als den vom Reichsrat über die Sicherſtellung der Herkunft der Gegenſtände 19 treffenden Vorſchriften genügt iſt. Auf Grund dieſer geſetzlichen Vorſchrift ſind vom Reichsrat nähere Beſtimmungen über die Vorausſeßung der Anwendung der Befreiungsvorſchrift erlaſſen und eine beſondere Buchführung vorgeſchrieben worden. Die Buchführung muß, wenn auch ein beſonderes Buch nicht ver⸗ langt wird, doch ſo eingerichtet ſein, daß ſie über die Vorausſetzungen der der Cſſich deen Aufſchluß gibt, ohne daß es zu dieſem Zwecke noch der Einſicht der Belege bedarf. Nach dieſem Grundſatz können Anſchreibungen nicht für genügend erachtet werden, aus denen nur die Nummer der Poſition, die Nummer des Waggons, in dem die Ware eingeführt iſt, die Bezeichnung der Ware. der Name und Wohnort des ausländiſchen Lieferers und der Preis der Ware her⸗ vorgeht. Es kann nicht genügen, daß die weiter geforderten An⸗ e Eingangszollſtelle, Tag der weiteren Lieferung im Inland, tame des Abſenders, vereinnahmtes Entgelt, Zahlungstag) durch Einſicht der Frachtbrieſe und Belege, auf die die Waggonnummer hinweiſt, unſchwer ermittelt werden können. Wenn auch von dem, der die in Anſpruch nimmt, nicht verlangt zu werden braucht, daß er ein beſonderes Buch führt, das in allen Punkten ge⸗ nau den der Ausführungsbeſtimmungen entſpricht, ſo muß doch, wie ein Urteil des eichsfinanzhofes ausführt, gefordert werden, daß ſeine Buchführung—95 oder erſchöpfende ſtellungen über die einzelnen, in den Ausführungsbeſtimmungen bezeichneten Punkte derarl Aufſchluß geben, daß es zu dieſem Zwecke der Einſicht und Vergleichung der Belege nicht bedarf. Die Vor⸗ ſchrift ſoll der Steuerbehörde ein ſchnelles Nachprüfen ermöglichen und der Gefahr von Hinterziehungen. vorbeugen. Als Ausland gilt auch das Saargebiet. Entſcheidungen des Mieteinigungsamtes unanfechtbar. In weiten Kreiſen der Mieter und Vermieter herrſcht Unklar⸗ heit darüber, ob, wenn das Mieteinigungsamt geſprochen hat, deſſen Beſchluß für die ordentlichen Gerichte bindend iſt, ob er im Klage⸗ wege mit Erfolg angefochten werden kann dder nicht. Eine Ent⸗ ſcheidung des Reichsgerichts vom 10. Dezember 1920 gibt hierüber Aufſchluß. Darin heißt es: Nach 8 7 der Mieterſchutzverordnung vom 23. September 1918 ſind Eniſcheidungen des Mieteinigungsamtes unanfechtbar. ſeine Veſchlüſſe ſind als Beſtemmungen des Mietsver⸗ trages zu behandeln. Daraus folgt nicht nur, daß es keine Rechts⸗ mittel gegen die Beſchlüſſe des Mietseinigungsanites gibt und daß eine Klage gegen ſeinen Spruch aceſehe iſt, ſondern es muß auch, wenn die beabſichtigte raſche Er edigung der Mietsſtreitigkeiten erzielt werden ſoll, der Inhalt eines ſolchen Beſchluſſes für die Par⸗ teien ſelbſt wie für ein ſpäter entſcheidendes Gericht ſachlich bindend ſein. Natürlich wird dabei dem Mieteinigungsamt nicht allgemein mieter unterbreitet wird, bindend zu entſcheiden. Es muß ſich dabet in den Grenzen ſeiner Zuſtändigkeit halten und ob es dies getan hat, iſt auch von den ordentlichen Gerichten zu prüfen. Die Brenzen der Zuſtändigkeit ergeben ſich aus der Mieterſchutzverordnung v. 23. September 1918 und ſind nach Sinn und Zweck unter Berückſich⸗ tigung der beiderſeitigen Intereſſen möglichſt weit zu ziehen.— In dem zur Entſcheidung ſtehenden Falle hatte das Mieteinigungs⸗ amt dahin erkannt, daß die des Mietverhältniſſes un⸗ wirkſam, daß dies um ein Jahr zu ver ängern und die rückſtändige Miete in Zuſchlägen zum laufenden Mietzins zu zahlen ſei, wogegen bei Nichteinhaltung dieſer Zahlung der Vermieter berechtigt ſein ſollte, die Räumung zu verlangen. Gleichwohl verlangte ber Ver⸗ mieter die ſofortige Zahlung aller rückſtändigen Mietzinsbeträge Seine Klage iſt an allen tanzen abgewieſen worden — ſind der Ueberzeugung, daß ein die Beklagte bindender Vertrag vor⸗ die Macht beigelegt, ſeden Streit, der ihm vom Mieter oder Ver⸗ — Maunheimer General-Anzeiger. Gtbend-Ausgabe) ——5 N N er—— 7. Selte. Nr. 157. Von gut eingeführter Oesellschaft wird für die Feuer- und Eiobruch- Diebstahl-Abteilung für Baden ein tüchuger Inspeklor Lesucht. Bewerbungen mit Lebenslauf und Gehaltsanspruchen werden erbeten unter Z. I. 101 an die Geschäfts- stelle dieses Blattes. 4532 Hohes Einkommen ſofort zahlbar. Inſeraten-Relſende für ein Hilfs⸗ werk in Baden geſucht Genaue Angebote von nur erſten Kräſten unter U. M. 943 An Kudelf Scn uritz Aonae. Mannheim. E39 0 7,. Tel. d70. Erſtes ſüddeutſches Induſtrieunter · nehmen im veſetzten Geblet ſucht zum möglichſt ſofort. Eintritt einen Versicherungs- Fachmann im Aiter von 30—35 Jahren, der N in Feuer. u. 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