29 *. 8* Peingevtelte! In Mennbeim n Umgedting monatt. einſcht. M..10 hut Pringeriahn g, Gingiebn, La 41. 7 40 Poftdezug viertelſädri. M. 24. opne Pefigebühren. Einz. Nummern 28 Pfg. 10 A W0 ee Anzeigenpreiſe: 1 fpalt. Kolonelzeile.50 Mk., ausw..— Mk. Stellengeſ u. Nochl. u. dgl., Betelebsſtörungen, Materialmangel uſtp. berechtigen zu keinen Erſazan 4 Rekl. S Mk. Annahmneſchlud: Fur d. Minagbl vorm. ½, J. d. Abendbl. nachm. 4½ Uhr. Für Anzeigen ertelt widerruflich. Voſtichech⸗ Konte Nr. 17580 Karistube 1. B. u. Nr 2017 Eudwigsbaſen 2.—. kE ue K f k ten an beſtimmten Tagen. Stellen u. Ausgaben wird keine Veranm. übernommen. Hödere Sewalt, Streiks * ſprüchen ausgefallene gd. GelchatteeMebenene in Mannbeim: Neckarſtadt: Walbdolftr..— Jernſotecder Rr. Dradt⸗Adreſſe: Generelanzeiger Mannbeim. Zuſpitung der Lage in Eugland. Der Abbruch der Verhandlungen. London, 7. April.(WB.) Reuter. Die Verhand⸗ lungen der Bergarbeiter mit der Regierung wurden abge⸗ brochen infolge der Weigerung der Bergarbeiter, der Pum⸗ penmannſchaſt zu geſtatten, die Arbeit wieder aufzunehmen, es ſei denn, daß das Lohnſyſtem den Bergarbeitern im Hinblick auf die jetzige außerordentlich ſchwere Lage Garantien ſchaffe Sowohl die Eiſenbahner, als auch die Transport⸗ arbeiter erwarten die Streikparole für morgen. England ſteht infolgedeſſen vor der gewaltigſten indu⸗ ſtriellen Bewegung ſeiner Geſchichte. Nachmittags verkündete Lloyd George im Unterhauſe die Weigerung des Bergarbeiterverbandes, zuzulaſſen, daß die mit den Arbeiten an den Pumpen betrauten Arbeiter die Tätigkeit wieder aufnehmen, bevor man nicht ein allgemeines nationales Arbeitsſyſtem angenommen habe und bevor nicht die Gewinne der Bergwerke kommunaliſiert werden. Da es feſtſteht, fügte Llohd George hinzu, daß der Bergarbeiterver⸗ band keine Regelung gutheißen wird, der nicht alle Forderun⸗ gen der Bergarbeiter erſüllt, wird die Regierung alle Mit⸗ tel ergreifen, indem ſie auf die Hilfe der großen Maſſe rechne, um ſo der geſchaffenen Lage Herr zu werden. Verſchärfung der Lage. UEJBerlin, 8. April.(Von unſerm Berliner Büro.) Es war bereits gemeldet worden, daß die Vermittlungsoer⸗ handlungen in der engliſchen Bergarbeiterbewegung abgebrochen worden ſind. Lloyd George hat daraufhin ſofort die Kabinettsmitglieder zu einer dringenden Sitzung ein ⸗ berufen. Man glaubt, daß er den Befehl geben wird, die Schächte durch Anwendung von Cewalt zu retten. Das Mitglied der Arbeiterpartei Hodge gab in der Sitzung des ausführenden Ausſchuſſes, die nach der Vermittlungs⸗ konferenz ſtattfand, eine lange und ſehr unverſöhnlich gehaltene Erklärung ab. Die Eiſenbahner und Trans⸗ portarbeiter berieten geſondert. In England hat man den Eindruck, daß der Generalſtreik vor der Türf zöſiſchen Einfluß paratyſierten und die franzöſiſche Aktion be⸗ ſtehe. Der Ausſtand der drei Verbände, Bergarbetter, Eiſen⸗ bahner und Transportarbeiter würde etwa 2 285 000 Arbeiter brotlos machen. Da ohnehin ſchon über 2 Millionen zurzeit ohne Erwerb ſind, würden dann etwa 5 Millionen Arbeiter in England feiern. Inzwiſchen nehmen in den Kohlenbezirken die Sabotageakte zu Schulen werden zerſtört, Vieh⸗ höfe niedergebrannt. 9020 In London wurde der Hydepark geſchloſſen und eine Funkſtation aufgerichtet. Auf dem Raſen liegen Truppen aus Irland und vom Rhein, zum Schutze der Mannſchaſten an den Pumpen. Aus Malta würden zwei Infanterieregimenter herangezogen. Die Regierung hat die ſofortige Ratisnierung der notwendigſten Lebensmittel Milch und Fleiſch angeordnet. Sturmzeichen. e. Baſel. 8. April.(Pr.-Tel.) Die Times melden: Die Londoner Garniſon iſt mobiliſiert. Aus der Provinz ſind geſtern Artillerie-, favallerie- und Maſchinen⸗ gewehrtruppen nach Scholtland und dem nördlichen England abgegangen. Aus den ſcholliſchen Kohlendiſtrikten werden ſchwere Anruhen gemeldet. Grubenarbeiter. haupl⸗ ſächlich kommuniſliſche Elemenke, haben die meiſten Gruben im Slurm genommen und unler Waſſer geſetzt. Zum erſtenmal ſeit Menſchengedenken ſind von det engliſchen Negierung ausgedehnte militãriſche Borbereitungen in einem Induſtriegebiet unkernommen worden. c. Baſel, 8. April.(Pr.-Tel.) Preßinfſormalion meldet aus Amſterdam: Hier ſind ſeit geſtern Gerüchle verbreitel, daß in verſchiedenen Teilen des nördlichen England die revolukionäre Bewegung Fortſchritte mache. Die Regierung halte vielfach mit Nachrichten zurück. In den Gru⸗ benbezirken von Wales und Schoktland herrſche der kom ⸗ muniſtiſche Terror. Zwiſchen Militär und Streikenden ſind große Kämpſe im Gange. c. Baſel, 8. April.(Pr.-Tel.) Echo de Paris meldel aus London: Die britiſche Regierung hal über die ſcholtiſchen Grubenbezirte den Belagerungszuſtand und 15 Standrecht verkündet. In mehreren Städten haben die Streikenden die Gewalt an ſich geriſſen und ko mmun!⸗ ſtiſche Republiken proklamiert. In flenſington ſind vier Bataillone der Gardebrigade feldmarſchmäßig eingetrof⸗ ſen, um gegen die Uaruheſlifter vorzugehen. c Baſel, 8. April.(Pr.-Tel.) Dally Herald berichtel. daß die Kommuniſten in Edinburgh, in Glasgow und Leith die öfſenklichen und ſtaaklichen Gebäude beſetzl haben. Nach den Daily News ſind drei britiſche Infanterieregimenter im ſcholliſchen Aufflands ⸗ geblet eingetrofſen. Condon, 7. April.(WB.) Freiwillige verſehen den Dienſt an den Entwéſſerungspumpen, in den Gruben der Grafſchaft Lenarck wurden ſie jedoch von einer Anzahl Strei⸗ kenden gezwungen, die Arbeit einzuſtellen. In den Gruben von Rhondda⸗Südwales wurde ebenfalls die Arbeit ein⸗ geſtellt. Die Pumpen wurden im Stich gelaſſen. 25 7. April. Hapas. Aus Molta ſind geſtern zwei engliſche Regimenter nach England zurückbefördert worden. Die Sinnfeiner und der engliſche Bergarbeiterſtreik. London, 7. April.(ONB.) Es ſcheint, als ob die iriſchen Revolutionäre ſich die durch den Bergarbeiterſtreik geſchaffene Lage der Regierung zu Nutze machen wollen. Es iſt mit einem allgemeinen Aufſtand zu rechnen. Kürzlich in Dublin vorgenommene Hausſuchungen ergaben zahlreiche Beweiſe für das Beſtehen eines iriſchen Bevolutionsplanes. Der 15. April war als Tag für den Ausbruch des Aufſtan⸗ des gewählt. Die engliſche Detektivzentrale Schottland⸗Hard behauptet, Beweiſe in die Hände bekommen zu haben, aus denen hervorgeht. daß die Sinnfeiner die jetzt gebotene Ge⸗ legenheit für ihre Zwecke auszunutzen gedenken. Die Sinn⸗ feiner erklärten augenſcheinlich den Ausbruch des Streiks für Mitte April, da ſie glaubten, die Verhandlungen würden ſich ſolange hinziehen. Sie rechneten damit, daß die engliſche Re⸗ gierung gezwungen ſein würde, einen großen Teill ihrer Streit⸗ kräfte aus Irland zurückzuziehen, um die Bergwerke zu ſchützen. das verlangen nach dem Auhrgebiel. Patis, 7. April.(ST.) Die Campagne der franzöſiſchen Preſſe für die Beſetzunz des Ruhrgebietes nimmt immer ſchärfere Formen an. Sehr bezeichnend ſind Aeuße⸗ rungen des„Figaro“ und der„Victolre“. Im Leitartikel des „Figaro“ erklärt Raymond Recouly. Frankreich würde in einigen Wochen zuenergiſchen Handlungen genötigt ſein, welche die ſchwachen Londoner Sanktionen beträchtlich überſchreiten würden. Die Beſetzung des Ruhrge⸗ bietes ſei eine unbarmherzige Notwendigkeit, die man als Selbſterhaltungstrieb bezeichnen könne. Wenn die Regierung ſchwach würde, dann würde ſie von der Kam⸗ mer im Handumdrehen geſtürzt werden. Und wenn, den unmöslichen Fall angenommen, auch das Parlament ſeine Pflicht nicht erfälle, dann würde es vom Lande weggeſet werden. Die Beſetzung des Ruhrgebietes würde Deutſch⸗ land ins Herz treſſen. Wenn die Allilerten ihre mora⸗ liſche Unterſtützung ablehnen ſollten, dann wäre Frankreich gezwungen, allein zu handeln. Die Pläne für die Beſetzung ſeien vom franzöſiſchen Generalſtab ſchon längſt aus zearhei⸗ tet. Die Arbeiter des Ruhrgebietes könne man leicht durch Erhöhung der Löhne und Ernährungs⸗ beihilfe gewinnen. Hand in Hand mit der Be etzun! müſſe als natürliche Folge die Ausweiſung der deut⸗ chen Beamten im Rheinlande erfolgen, da ſie den fran⸗ kämvften, ferner vielleicht eine Aenderung im Beſatzunos⸗ regime. Da Frankreich lange am Rheine verbleiben müſſe, ſei das jetzige Beſaßungsſyſtem paradox. Cuſtav Herps entwickelt ſich in ſeiner„Victoire“ immer mehr zum Hetza poſtel. Die deutſche Behauptung, Frank⸗ reich betreibe nicht energiſch die Wiederaufbauarbeiten, be⸗ zeichnet er als eine Unverſchämtheit der Beſiegten. Man müſſe einer„Raſſe von Schweinen“ an jehören, um einen derartigen Schmutz zu ſchreiben. Die Deuiſchen ſeien ſich gar nicht bewußt, welch tiefen Abſcheu die Bevölkerung Nordfrankreichs bei dem Gedanken an die deutſche Arbeiter⸗ hilfe empfinde. Nach der Beleidigunz ganz Frankreichs durch Dr. Simons gebe es keine Verſöhnlichkeit mehr mit den Beſtien. Das ganze Ruhrgebiet, ſowie das weſt⸗ fäliſche Induſtriegebiet müſſe beſetzt werden. Die franzöſiſche Regierung hätte bei dieſem Schritt ganz Frankreich hinter ſich. Paris, 7. April.(ONB.) Zur Frage der Beſetzung des ganzen Ruhrgebietes im Falle, daß Deutſchland ſeinen Ver⸗ pflichtungen bis zum 1. Mai nicht nachgekommen iſt, erwartet man in einflußreichen Kreiſen, daß ein derartiger Schritt n cht vor Beendigung der Konferenz des berſten Rates, der am 1. Mai zuſammentritt, unternommen werden wird. Die Anweſen“beit eines amerikaniſchen Vertre⸗ ters auf dieſer Konferenz würde man mit Freuden begrüßen. Eine Politit des Widerſtandes und des ſchlechken Willens. Paris, 7. April.(WB.) Im Senat betonte bei der Be⸗ ſprechung des Budgets des Kriegsminiſteriums Barthou ſeine Abſicht, zuſparen und wies auf verſchiedene von ihm getroffene Maßnahmen hin, um Erſparniſſe, die mit der Wah⸗ rung der nationalen Verteidigung vereinbar ſeien, zu finden. Barthou erklärte ſich ſofort für eine Einſchränkung der Militärdienſtzeit auf eine Dauer von 18 Monaten. Er iſt überzeugt, daß ſpäter mittels gewiſſer Maßnahmen noch eine ſtärkere Einſchränkung möglich ſein wird. Barthou fuhr dann fort: Ich kann ſagen, daß aus den mir zugegangenen Berichten, beſonders aus den des Generals Nollet, hervorgeht, daß die deutſche Regierung eine Politik des Widerſtandes und des ſchlechten Willens ver⸗ folgt. Deutſchland wendet alle aufſchiebenden Mittel an, um ſich der Erfüllung ſeiner Verpflichtungen zu ent⸗ ziehen. Die Stunde wird kommen, wo es der Gewalt wird weichen müſſen. Unſer Kriegsbudget, fuhr der fort, beläuft ſich immer noch auf ganz beträchtliche Summen. Der Krieg hat daher Krieg getötet. Wir müſſen noch eine koſtſpielige rmee unterhalten. Es hängt ganz und gar von dem beſiegten Deutſchland ab, den Frieden zu ſichern. Wenn es nicht will, dann wird es fühlen, daß wir die Macht für uns haben. Ich habe die dornenvolle Ehre, im Not⸗ fall die Hand zu leiten, die Deutſchland nach dem Aus⸗ ſpruch des Miniſterpräſidenten am Kragen nehmen wir d. Aber zu dieſem Zwecke muß ich die Aktionsmittel feſt in der Hand behalten, deren Verfügung mir die Zitimmung des Parlamentes gewährleiſtet.— Die erſten fünf Kapitel des Budgets wurden angenommen. Soforkige Errichtung der Jollgrenze. FBerlin, 8. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Eine aus Mainz datierte Pariſer Havasmeldung beſagt, daß die Interalliierte Rheinlandkommiſſion im Einverſtändnis mit den alliierten Militärbehörden im beſetzten Gebiet geſtern Abend den Befehl auf Errichtung des Zollkordons nach dem Beſchluß des Botſchafterrates erteilt habe. Das ganze Zollregime wird bereits in den nächſten 48 Stun⸗ den in Betrie b ſein. deſchränkte Ausgaben od. f. verſpäteie Aufnabme v. Anzeigen Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewüßr. um Oberſchleſien. Die deutſche Note über oie Abſtimmung. Verlin, 7. April.(WB.) Die deutſche Regierung hat den Regie. ungen der Entente und der interalliierien Kommiſſion in Oppeln folgende Note ubermittelt: Der Friedensvertrag von Verſailles hat beſtimmt, daß die ober⸗ ſchleſiſche Bevölterung burch Abſummung daruber entſcherden ſoll, ob ſie mit Deutſchlannd oder mit Polen vereinigt zu werden wünſcht. Die am 20. März vorgenommene Abſtimmung hat nach den bisher vorllegenden Ergebniſſen 717 122 Stimmen für Deutſchland und 483 514 Stimmen für Polen ergeben; 664 Gemeinden weiſen eine deutſche, 397 Gemeinden eine polniſche Mehrheit auf. Tas oberſchleſiſche Lano hat ſich demnach mit zwei Dritteln ſeiner Einwohner und mit überwiegender Mehrheit ſeiner Gemein⸗ den dahin entſchieden bei dem Deutſchen Reiche zu verbleib mit dem es über 700 Jahre vereint geweſen iſt und dem es ſeine Kultur und ſeinen würtſchaftlichen und ſozialen Auf⸗ ſt ie g verdankt. Die Abſeimmung hat ergeben, daß das geſamte, der Volksbefragung unterworfene Gebiet mit deutſch⸗ und polniſch⸗ geſinnten Elementen durchſetzt iſt. Die deutſchen Stimmen überwie⸗ gen in den Sammelpuntten der Intelligenz in den Landſtrichen mit ſortgeſchrittener landwirtſchaftlicher Kultur, ſowie in den Ortſchaften der hochentwickelten Induſtriegebiete. Wenn auch die gemeindeweiſe Abſtimmung een Ji als Wohl⸗ modus angeſehen werden darf, ſo ſei doch in dieſem Zuſammenhang darauf hingewieſen, daß ſich unter den 684 Gemeinden mit deutſcher Mehrheit fämtliche Städte des Abſtimmungsgebictes und faft alle größeren Ortſchaften befinden, während die 597 Ge⸗ meinden mit polniſcher Mehrheit nur geringere Einwohnerzahlen aufweiſen und wirtſchaftlich von untergeordneter Bedeutung ſind. Wie wenig die Sprachenfrage bei der Abſtimmun zum Ausdruck gekommen iſt, erhellt aus der Tatſache, daß Dörfer, in denen leditzlich der oberſchleſiſch⸗polniſche Dialekt geſprochen wird, häufig ſtarke deutſche Majoritäten, faſt überall aber ſtarke deutſche Minorttäten aufwieſen, und daß überhaupt nur 40 Prozent der Be⸗ völkerung polniſch ſtimmten, während 60 Prozent den oberſchleſiſch⸗ polniſchen Dialekt als Mutterſprache ſprechen. Das Ergebnis der Abſtimmung iſt umſo bemerkenswerter, menn man ſich vergegenwärtigt, unter welchen Umſtänden und Bedingungen die Wahlhandlung ſtattgefunden hat. Zu⸗ ächſt muß aber darquf hingewieſen werden, daß nach Artikel 1 Ziffer B des ni herſonten ie vom 30. Dezember 1920 alle erſt ſeit 1904 anſäſſigen Perſonen ihres Stimmrechts beraubt wor⸗ den ſind. Auf dieſe Weiſe iſt ein großer Teil derjenigen Kräfte, die an dem Aufſchwung der oberſchleſiſchen Induſtrie in hervorragendem Maße mitgewirkt kaben, von der Entſcheidung über ihr Land ausgeſchloſſen worden. Auch ſei erwähnt, daß z. allein im Kreiſe Gleiwitz in 34 Gutsbezirken mit 101 Einwohnern entgegen dem Wahlreglement keine beſonderen Urnen aufgeſtellt worden ſind. Es muß ferner beachtet werden, mit welchen Mitteln die pol⸗ niſche Propaganda 15 die Bevölkerung eingewitkt hat. Durch ein an ſich völlig wertloſes, aber in behördlicher Form geklei⸗ detes Verſprechen der Zuteilung beſtimmter Ackerparzellen aus dem aufzuteilenden Großgrund⸗ und Staatsbeſitz wurdo die leicht⸗ gläubige Landbevölkerung zur Stimmabgabe für Polen be⸗ wogen. Den betrügeriſchen Charakter dieſer lediglich auf Stimmen: fang berechneten Aktion bewies die Tatſache, daß bei vielen Gütern das Drei⸗ und Vierfache des vorhandenen Arcals verſprochen wurde, und trotz ausdrücklichen Verbots durch die Interalliſerte Kommiſſion iſt dieſer Stimmenkauf bis zum Abſtimmungstage betrieben worden urd hat naturgemäß ſ arke Wirkung beſonders in den Kreiſen Groß⸗ Strelitz, Oppeln und Tarnowitz erzielt. Ganz beſonders aber iſt bei der Bewertung des Abſtimmungs⸗ ergebniſſes die nach einem klar erkennbaren Plan durchgeführte kerroriſtiſche Wahlbeeinfluſſung in Rechnung zu ſtellen, die allen deutſchen Stimmberechtigten gegen⸗ über von polniſcher Seite ausgeübt worden iſt. Seit dem Auguſt⸗ Aufſtand von 1920 hat die Verfolgung deutſch⸗geſinnter Perſonen in den Kreiſen Pleß, dihbnik, Kattowitz und Tarnowitz nicht aufgehört. Der von den Polen verübte Terror ſteigerte ſich, je näher die Abh⸗ ſlimmung Ein offenes Bekenntnis zum Deutſchtum, geſchweige denn ein Werben für die deutſche Sache war dieſen Gebieken faſt unmög⸗ lich. Wer trotzdem aus ſeiner deutſchen Geſinnung kein Hehl machte, war Mißhandlungen und Schädigungen ausgeleß und mußte ſeinen Mut nicht ſelten mit dem Leben bezahlen. Se bſt die unter beſonderem Schutz der interalliierten Kommiſſion ſtehenden Mit⸗ glieder der paritätiſchen Ausſchüſſe blieben von den Verfolgungen nicht bewahrt. Einige wurden ernordet und eine große Anzahl legte ihr Amt nieder. So wurde unter fortgeſetzter Bevrohung und Ge⸗ walttätigkeiten ein Zuſtand der Verängſtigung und Ein⸗ chüchlerung geſchaffen, in dein die eigentliche Wahlveein⸗ fluſſung mit Ausſicht auf Erfolg einſetzen konnte. Man redete der Vevölkerung ein, daß die Stimmabgabe nicht geheim bleiben werde, vprohte ihr ſchwere Verfolgung an und erreichte auf dieſe Weiſe, daß viele nicht wagten, ihre Stimme für Deutſchland abzugeben. Sogar bis in die Wahllokale hinein wurde die terroriſtiſche Wahlbeein⸗ fluſſung fortgeſetzt. 711 Wenn trotzdem am Wahltage ſelbſt rein außerlich Ruhe herrſchte, ſo iſt das nur ein Beweis für die ſtraffe Lisziplin der polniſchen Organiſation und für die gute Regie der Propagandafſtellea, ie oſſenbar Wert darauf legten, den Aunſchein einer unbeeinflutzten Ab⸗ fuimmung hervorzurufen. Aber die Mißhandlungen, die unmittelbar nach Schluß der Ah⸗ ſtimmung wieder einſetzten, zeigten umſo deutlicher, wie recht die eulſchgehunten Wähler hatten, die gegen ſie ausgeſtoßenen Proh⸗ ungen ernſt zu nehmen Typiſch iſt übrigens, daß 3. B. in den lönd⸗ lichen Orten des Kreiſes Rybnik, in denen milikäriſche Beſatzungen lag und die ihrer Bevolkerung nach durchaus nicht weniger polniſch ſind wie die umliegenden unbeſetzten Ortſchaften, die Abſtimmung eine deutſche Mehrheit ergeben hat, ein Beweis für die Wirkung des Terrors. Die deutſche Regierung beehrt ſich. in der Anlage eine Denk⸗ ſchrüft zu uberreichen. die, geſtügt auf eine großere Anzahl be⸗ ſonders marzanter und einwandfrei nachgewieſener Einzelſalle ein Bild von den 1 Zuſtänden im Abſtimmungsgeblel vor und während der Abſlimmung gibt. Die Denkſchrift erbringt den klaren Nachweis, daß in einzelnen Vandesteilen, namentlich in den Kreiſen Ple ß. Rybnik u. Lar⸗ nowitz, der planmmäßige Terror die deutſchgeſinnte Bevalkerung eine unbeeinflußte Stimmabgabe nicht ermöglicht hat. Tauſende von Stimmen ſind unter Zwang abgegeben worden. Es erſchein“ geboten, auch dieſe Tatſache bei der Bewertung des Abſtimmungsergebniſſes zu berückſichtigen. Wenn trotz des mit der Landesaufteilung getriebenen Stimmenkaufes und trotz der wixke ſamen terroriſtiſchen Wahlbeeinfluſſung ein Stimmenergebnis ere zielt wurde, das nur wenig hinter einer deutſchen Zweidrittel⸗Mehr⸗ heit zurückbleibt ſo iſt an dem klaren auf dem Gutachten polniſcher und öſterre wird, denn dieſe Linie fällt ungefähr 2. Seite. Nr. 160. Manuheimer General · Anzeiger.(Mittag ⸗Ausgabe.) Freitag, den 8. April 1921. Willen des oberſchleſiſchen Volkes, zum Deutſchen Reiche zu gehoren, nicht mehr zu zweifeln. Die Abſtimmung kann deshalb nur die endgältige Vereinigung des geſannen oberſchleſiſchen Gebietes mit dem ccuiſchen bolte 5 Folge haben. Hierfür ſprechen aber nicht nur die Zahlen der bſtiamung ſelbſt, ſonbern auch die wiriſchaftlichen⸗und geographiſchen Geſichtspunkte, die nuch dem öriedens⸗ vererug Verudſiaigung zu finden haben. Vem Voerſtrom ſolgeno, haben ſich die wiriſchafuichen Degiehungen des oberſchleſiſchen Tan⸗ des in engſter Wechſelwirkung mit en Kräften des deulſchen Wirt⸗ ſd,alisgebietes enwickell. Die deulſche Landwir! ſchaft gab Loerſchieſten den Zuſchub an Lebensmitteln, den es nicht ſelbſt her⸗ pororingen konme Die deutſche Induſtrie lieſerte Ma⸗ en und Bekleidungsſtücke. Der d eutſche Geldmar kkt ſtellte rebit und Kapital zur Verfügung, und auf deutſchen Lehr⸗ anſtalten wurden die Beamten un) Arbeiter herangebildet, die die oberſchleſiſche Induſtrie auf ihre ſetzige Höhe gebracht haben. Andererſeits iſt das deutſche Wirtiſchaftsgebiet der wich⸗ tigſte Abnehmer oberſchleſiſcher Boden⸗ und Induſtrie⸗ produkte. Auf das deutſche Abſatzgebiet kann Oberſchle⸗ ſien nicht verzichten. Die oberſchleſiſche Induſtrie, auf der der Wohlſtand der geſam⸗ ten Bevölkerung beruht, iſt daher untrennbarmit dem deut⸗ ſchen Wirtſchaftsgebiet verbunden. Sie von Deutſch⸗ land trennen, heißt ſie vernichten. Aber auch in ſich bildet das ober⸗ ſchleſiſche Wirtſchaftsgebiet ein einheitliches Ganzes. ſchaftlichen und induſtriellen Teile ergänzen ſich, und ebenſo ergänzen ſich in einer für die Produktion äußerſt vortellhaften Weiſe die ver⸗ ſchiedenen Induſtrierevlere untereinander. So bildet die oberſchle⸗ ſiſche Induſtrie einen auf natürlicher Grundlage aufgebauten, aber in ſeiner Vollkommenheit höchſt komplizierten Organismus, in den einzugreifen nicht möglich iſt, ohne das Ganze ſchwer zu ſchädigen. Wer Oberſchleſien teilt, verſündigt ſich an dem ober⸗ ſchleſiſchen Volk, das durch Sprache, Kultur und Religion ſowie durch gemeinſome Geſchichte untrennbar mit einunder verbunden iſt. Aufgabe dr ſtaatsmänniſchen Entſcheidung, für welche die Volksab⸗ ſtimmung die Grundlage vieten ſoll, kann es unmöglich ſein, dieſe durch tauſendfährige Entwicklung geheiligten Zuſammenhänge zu zer⸗ reißen und unter ſchematiſcher Vewertung lokaler Abſtimmungs⸗ ergebniſſe entgegen dem klar erke inbaren Volkswillen eine Grenze u verändern, die ſeit 700 Jahren feſtliegt und eine der älteſten renzen Europas bildet.* Die überwiegende Mehrheit des oberſchleſiſchen Volkes hat ſich für Deutſchland entſchieden. Die Prinzipien verlangen, daß dieſer Mehrheitswille zur Durchführung kommt. Die Berückſichtigung des Wunſches der Minderheit darf nicht dazu führen, daß zum Schaden des Ganzen ſowie zum Schaden etwa abgetrennter Teile die Gemeinſchaft zerriſſen wird. Das will auch das oberſchleſiſche Volk nicht. Durch die ſeitens des Deutſchen Reiches gewährte bundesſſtaakliche Autonomie wird Oberſchleſien in der Lage ſein, die 1 und Verwaltung Landes ſo einzurichten, wie es der beſonderen Eigenart ſeiner ewohner entſpricht. Hierbei werden auch die Wünſche derer ihre Befriedigung finden, die bei der Minderheit geblieben ſind. Die deutſche Regierung beehrt ſich daher unter Ueberreichun einer Denkſchrift über die eiſch cen Beziehungen——— Oberſchleſien und Deutſchland—55 eines Gutachtens über die wirtſchaftliche Einheit Oberſchleſiens den Antrag zu ſtellen, das geſamte oberſchleſiſche Abſtimmungegeblet ungetellh dem Deuiſchen che zuzuſprechen. Die deutſche Regierung ſtellt dieſen Antrag in der feſten Ueber⸗ eugung, daß Oberſchleſien ebenſowenig ohne Deutſchland leben ann wie Deutſchland 11 Oberſchleſien nicht in der Lage ſein würde, ſich wirtſchaftlich zu erholen und ſeine ee wieder zu gewinnen. Jede andere Löſung würde au jetzigen Volksbefragung in der dem Frledensvertrag zuwiderlaufen, der im Hegmſaß zu den Vorſchriften über die Abſtimmung in Schleswig eine eilungsmöglichkeit vorſieht. Die Zuteilung des geſamten oberſchleſiſchen Gebietes an Deutſchland wird eine ſtarke polniſche Minderheit in dieſem Teile des Reiches belaſſen. Die deutſche Regierung iſt bereit, der polniſchen Regierung alle Garantien zu bieten, die zum Schutze der Minderheit für erforderlich erachtet werden. Sie glaubt, bei dieſer Gelegenheit darauf hinweiſen zu ſollen, daß bei der Schaffung des Haaen Staates eine weit größere Minder⸗ — von über 900 000 Deutſchen von Deutſchland losgeriſſen wurde. ie deutſche A würde ſich ferner verpflichten, Polen unter vorzugsweiſen Bedingungen die für ſeine Wirtſchaft erforderliche Kohle und ſonſtigen Erzeugniſſe aus berſchleſien zu liefern. So⸗ lange das überaus reiche polniſche Kohlengebiet noch nicht erſchloſſen iſt, ausweislich der in der c überreichten Karte, die chiſcher Geologen beruht, iſt dieſes polniſche Kohlengebiet um mehr als die Hälfte größer als der Anteil, den Oberſchleſien an Steinkoßlenbecken beſitzt und ent⸗ ält alle für die Induſtrie erforderlichen Kohlenſorten. ie deutſche Reglerung würde auch bereit ſein, weitgehende Hilfe bei der Erſchließung dieſer im polniſchen Gebiet liegenden Boden⸗ ſchätze zu leiſten. ber Zuhalt der Dentſchrift. Berlin, 7. April.(WB.) Die der deutſchen Note betr. Oberſchleſien in der zweiten Anlage beigegebene Denk⸗ ſchrift entbält umfaſſendes Materlal über die pol⸗ niſchen Wahlbeeinfluſſungen; ſie hat den Um⸗ fang eines dicken Buches. Aus dem beigegebenen Vor⸗ wort iſt zu entnehmen, daß überall, wo ſich die Bevölkerung Hadle fühlte und das Eintreten für die deutſche Sache faähr für Leben und Eigentum bildete, die Abſtimmung beſonders beeinflußt war. So erklärt ſbeh auch die Verſchie⸗ denheit der Abſtimmungsergebniſſe in dem Gebiet, das etwa durch die Linie Woiſchnit, Kreis Leobſchütz, Zawadzki⸗Groß⸗ Strelitz⸗Coſel und den Lauf der Oder bis Oderberg begrenzt mit der Linie zuſam⸗ men, bis zu der ſich der Auguſtaufſtand des Jahres 1920 ausdehnte. In dieſem Gebiet waren die polniſchen So⸗ kols nach wie vor bewaffnet und innerhalb dieſer Linie lind es beſonders die Grenzgebiete, die ſchutzlos daſtanden, da ſie allen Einwirkungen und Einfällen über die Grenze kommender oin Banden ausgeſetzt waren. Brennpunkte der Unruhe waren beſonders die Kreiſe Rybnik, Pleß und wiederum der Grubenbezirk von Nikolal und die Südbezirte des Kreiſes Kattowitz und des Kreiſes Tarnowitz. In ibnen ſtimmten Städte und ſtadtähn⸗ liche Siedelungen deutſch, die Schutz gegen die Gewaltakte von außen und gegen Beeinfluſſung der Stimmabgabe boten. Aber ſchon in dieſen Orten ſtimmten die Außenbezirke ſtärker olniſch als die in engerer Baulage befindlichen Innenbezirke. dn Rybnik, Pleß und im Sſüiden des Kreiſes Kattowitz war ſeit den Auguſttagen ein offenes Werben für die deutſche Sache nahezu unmöglich, während die polniſche Werbetätig⸗ keit ungehindert betrieben werden konnte. Die Terrorfälle ſich beſonders ſeit der bekannten Rede Korfan⸗ Yys in Roſenberg, in der er zur offenen Gewalt gegen die deutſch ſtimmenden Reichsoberſchleſier aufforderte. Tatſäch⸗ lich iſt auf Veranlaſſung des polniſchen Plebiſzitkommiſſariats faſt in keiner einzigen ländlichen Ortſchaft dieſes Gebietes n Abſtimmungsberechtigten aus dem Reiche Unterkunft oder Aufenthalt gewährt worden wegen der polniſchen Drohung, daß die Häuſer aller, die gegen dieſen Be⸗ ſchluß handelten, in die Luft geſprengt würden. Die Die landwirt⸗ d Eemeinden lehnten ausdrücklich die Wiedergutmachung für ab. Der Terror ſteigerte ſich ſeit den Ein⸗ reiſetagen gegen jeden, der verdächtig war, zu denken. Es erſolge nächtliche Ueberfälle auf deutſch Ge⸗ ſinnte und Handgranatenattentate gegen die Häufer, die Ab⸗ ſtimmungsberechtigte aufgenommen hatten. Deutſche Arbeiter wurden von der Arbeitsſtätte vertrieben, ſchwer mißhandell oder ſogar ermordet. Die deutſchen Mitglieder der paritätiſchen Ausſchüſſe mußten vielfach ihr Amt niederlegen unter der Bedroh⸗ ung, ſonſt ermordet zu werden, was in einigen Fällen tatſächlich ausgeführt wurde. Ein deutſches Abſtimmungsauto zu benuben, war wegen der häufig vorkommenden Ueberfälle ſchließlich unmöglich. Bei einem Autoüberfall in Staude wurde ein Deutſcher erſchoſſen und 6 ſchwer verletzt. Viele Dörfer waren für ſeden Deutſchen eine Hölle. Auf die Hilferufe der bedrängten Bevölkerung wurde geant⸗ wortet, man verfüge nicht über die nötige Truppenzahl. So bemächtigte ſich ſchließlich der Bevölkerung das Gefühl gänz⸗ licher Verlaſſenheit. Der durch den Terror planmäßig herbei⸗ geführte Zuſtand der Einſchüchterung bot den Polen Gelegen· heit zu einer weitreichenden Wahlbeeinfluſſung, die in den letzten Tagen vor der Abſtimmung mit aller Schärfe einſetzte. Die von Korfanty organiſierte oberſchleſiſche Volkspartei er⸗ ließ einen Aufruf, in dem ſie ſagte, kein Menſch kann gehin⸗ ert werden, einen deutſchen Stimmzettel öffentlich zurückzu⸗ weiſen. Jedermann wußte, wie ſchwer er büßen mußte, wenn er nicht nach dieſem Vorſchlag handelte. In den Tagen vor der Wahl wurden die blut⸗ rünſtigſten polniſchen Drobbriefe verſandt. Der Terror hielt bis in die Nacht vom 20. März an. In dieſer Nacht hörte man jenſeits der Grenze ſtarke Detonationen, an eblich polniſche Freudenſchüſſe, die von der Bevölkerung in ihrer Verängſti⸗ gung als Drohung des bereitſtehenden polniſchen Heeres ge⸗ deutet worden. Der Wahltag bot äußerlich das Bild voll⸗ kommener Ruhe, was ein deutlicher Beweis dafür iſt, daß der vorangegangene Terror lediglich polniſchen Aal ae war. Am Wahltage waren die Straßen vor den Wahllokalen von halbwüchſigen Burſchen mit dem Vbzeichen des polniſchen Ad⸗ lers geſperrt, die jeden, der zur Abſtimmun ing, genau muſterten. Die Burſchen ſtanden auch im + 15 und ſchauten in die Wablzettel hinein. In vielen Fällen händigte der Wahlvorſteher nur polniſche Stimmzettel aus und polniſche Beobachter ſorgten dafür, daß kein Umtauſch vorgenommen werden konnte. Deutſche Wahlausſchuß⸗Mitglieder wurden vielfach vor der Feſtſtellung des Wahlergebniſſes entfernt. Trotzdem das Material über Verſtöße gegen die Wahlvorſchriften ſchon genügend iſt, entziehen ſich viele Fälle der Feſtſtellung, da die Bevölke⸗ rung angeſichts des enkſetzlichen Terrors, der nach der Wahl einſetzie, keine Ausſagen machte. Es iſt erſtaunlich, daß in den Kreiſen Rybnik, Pleß, Kattowitz und Tharnowiß bei dieſem Terror noch ſo viele deutſche Stimmen gefunden wurden. Die nach einem einheitlichen Plan arbeitende Propaganda appellierte aber auch an die niedrigſten Inſtinkte. Korfanthy nahm in demagogiſcher Weiſe eine Agrarverteilun g vor, in dem er in den ausliegenden Parzellenbücher jede ewünſchte Menge Acker als zugewieſen eintragen ließ. Polniſche Stimmenkäufer und der durch Korfanthy veranlaßte Gegenaufruf auf den Auſ⸗ ruf der deutſchen Montaninduſtrie vervollſtändigen das Bild In dieſem Gegenaufruf erklären Angehörige der polniſchen Organiſationen der Arbeiterſchaft, daß ſie und nicht die alten Blutſauger der Arbeiter die wahren Eigentümer der Gruben und Hütten ſeien, was auf die ſich ſozial bedrückt fühlenden Berölkerungsſchichten ſeine Wirkung nicht verfehlen konnte. Das Vorwort der Denkſchrift erinnert ſchließlich an den ſchweren Mißbrauch, den polniſch denkende Geiſtliche mit der Religion trieben. Sie führt u. a. das Beiſpiel des Pfarrers in Marklowitz im Kreiſe Rybnik an, der zu ſeiner Gemeinde am Abſtimmungstage ſagte, daß die Hand verdorren ſolle, die einen deutſchen Stimmzettel abgeben würde. Endlich wird auch auf die niederträchtige Propaganda durch polniſche Anſichtskarten mit Bildern verſtümmelter Perſonen aus dem Auguſtaufſtand Bezug genommen, welche die Aufſchrift trugen, daß es allen die deutſch ſtimmen würden, ebenſo ergehen werde. Das Vorwort ſchließt: Die Drohungen und die Wahlbeeinfluſſungen übten eine derart ſtarke Wirkung auf die ſeit Wochen verängſtigte und ſchutzlos gelaſſene Bevölkerung aus, daß die Abſtimmung in den Terrorbezirken nicht als den Ausdruckeines freien und unbeein⸗ flußten Volksentſcheides angeſehen werden kann. Ein ungekeiltes Oberſchleſien. Der geſchäftsführende Ausſchuß der Deutſchen Volks⸗ partei, Landesverband Baden, übermittelte gelegentlich ſeiner Sitzung am 23. 3. zu Karlsruhe, der Reichsregierung eine telegraphiſche Entſchließung im Sinne eines ungeteilten, deutſchen Oberſchleſtens. Hierauf lief am 5. April folgendes Antwortſchreiben des Auswärtigen Amtes ein: Berlin, den 1. April 1921. Auf die an die Reichsregie⸗ rung gerichtete Kundgebung für ein deutſches Oberſchleſien be⸗ ehre ich mich der Deutſchen Volkspartei, Landesverband Baden, meinen verbindlichſten Dank auszuſprechen. Es iſt unver⸗ ändert der Standpunkt der Reichsregierung, daß Oberſchleſien eine untrennbare Einheit bildet, welche auf Grund der Ab⸗ ſtimmung beim Reiche verbleiben muß. 22— Die Aegierungsbildung in Preußen. Deulſchnallonale und Deulſche Volkspartel. Die Korreſpondenz der Deutſchnationalen Volkspartei erließ am Dienstag folgende Erklärung: „Wir betonen von Neuem, daß das Intereſſe des Preußi⸗ ſchen Staates ebenſo wie der Wille der preußiſchen Wähler eine gründliche Beſeitigung der ſozlaldemokrati⸗ ſchen Mißwirtſchafk in Preußen fordert. Inzwiſchen bat der blutige Kommuniſten⸗Aufſtand und ſeine ſchwächliche Bekämpfung noch ganz beſonders klar die Unfähigkeit der ſoztaldemokratiſchen Verwaltung zur Durchſetzung der Staats⸗ notwendigkeiten gezeigt. Jede Partei, die durch die ihrer Mit⸗ wirkung bei der Regierungsbildung in Pecußen die Fortdauer einer ſolchen Verwaltung ermöglicht, mockh ſich an den dadurch berbeigeführten Mißſtänden in vollem Umfange mitſchuldig. Nehen dem Tentrum hat insbeſondere die Deutſche Volks⸗ entſcheidend einzuwirken. Auf die Beziehungen der Deutſch⸗ nationalen Volkspartei zu den anderen Parteien wird deren Haltung in dieſer Frage von maßgebender Bedeutung ſein.“ Zu dieſer Erklärung ſchreibt die Nationalliberale Korreſpondenz: „Die Deutſche Volkspartei wird die Möglichkeiten der Einwirkung, die ſie bei der Neubildung der preußiſchen Regie⸗ rungen beſitzt, ſicher konſeguent ausnutzen, um eine brauchbare Negierung zuſtande zu bringen. Die Worte der Deutſch⸗ Es iſt alſo ſo, daß Herr v. Ka partei es in der Hand, auf die Regierungsbildung in Preußen. nationalen Korreſpondenz ſcheinen aber auf die Abſicht hinzu⸗ zielen, der Deutſchen Volkspartei die Verantwortung für das zuzuſchieben, was die Deutſchnationale Volkspartei erreicht Ader nicht erreicht. Demgegenüber muß ſchon jetzi mit aller Deutlichkeit geſagt werden, daß die Deutſchnationalen don dem Zentrum und der Demokratiſchen Partei auf ihr Angebot eine N ablehnende Ant⸗ wort erhalten haben. Damit iſt über die Teilnabme der Deutſchnationalen an der preußiſchen Regierung eine Entſchei⸗ dung gefallen, für die den Demokraten und dem ZJen⸗ trum allein die Verantwortung zufällt. Die Deutſche Volkspartei haftbar zu machen, wäre nicht nur un⸗ ehrlich, ſondern auch im höchſten Maße töricht. Was die Sozialdemokraten anlangt, ſo gefallen ſie ſich immer noch darin, gegenüber allen andern Parteien den ſtarken Mann zu ſpielen. iniſter Severing hat ſogar am Dienstag in Berlin ganz offen mit einer„Aktion“ gedroht— offenbar doch für den Fall, daß die Sozialdemokratie ſi ezwungen ſehen ſollte, auf ihre bisherige Machtpoſition in Preußen zu verzichten. Wir ſind nach wie vor der 85 daß bei der Neubildung der preußiſchen Regierung dieſe Machtpoſi⸗ tion unter allen Umſtänden gebrochen wer⸗ den muß, und wir würden es ſehr bedauern, wenn Zentrum und Demokratiſche Partei die Sozialdemokraten durch Nach⸗ giebigkeit und ungerechtfertigte Zugeſtändniſſe in der Hart⸗ näckigkeit beſtärken würden, ihre bisherige Machtſtellung in der preußiſchen Regierung und Verwaltung nicht preiszugeben.“ Berlin, 8. April.(Von unſerem Berliner Bürb.) Unſere Auffaſſung, daß es der Sozlaldemokratie nut darum zu tun war, der Deutſchen Volkspartel die Schuld am Scheitern der großen Koalition zuzuſchieben, wird durch den heutigen Leitartikel des„Vorwärts“ be⸗ ſtätigt. Der jubiliert und ſingt in allen Tönen über die angeblich erreichte„Klärung“ und eilig zieht er den Schluß, nunmehr wären alle Möglichkeiten für die große Koalition verſchüttet und zerſtört und es bliebe nichts anderes übrig, als die Wiederkehr der alten Koalition. Einſtweilen 144 Zentrum und Demokraten aber nur wenig uſt, ſich wieder unter die Herrſchaft der Sozialdemokratie zu begeben. Darauf lief ja im Grunde dieſe alte Koalition hinaus. So hat man denn geſtern bis in die ſpäten Abend⸗ 8 weiter verhandelt und wird auch heute noch verhan⸗ eln. In ſolcher Bedrängnis beſchäftigt man ſich ſehr ernſthaft mit dem, was wir geſtern ja nur als letzte öglichkeit angedeutet hatten, einen Miniſterpräſidenten zu wählen und ihm dann alles weitere zu überlaſfen Als Inhaber dieſer undankbaren Rolle wird in erſter Reihe an Stegerwald gedacht, nach⸗ dem Herr Porſch gar keine Luſt gezeigt und auch für Herrn Lauſcher wenig Stimmung vorhanden zu ſein ſcheint. Das Zentrum aber ſcheint die Hoffnun g die Brücke von der Sozialdemokratie zu der Deutſchen Volkspartei zu ſchlagen, noch nicht aufgegeben zu haben. Ein Leitartikel der„Germania“ von heute früh bemüht ſich, beiden Parteien ernſtlich ins Ge⸗ wiſſen zu reden. Deulſches Relch. Die bayeriſche Koalitlon und Herr von Kahr. München, 8. April.(Priv.⸗Tel.) Unter der Spitzmarke „Die Koalition und Herr von Kahr“ ſchreibt die ſüddeut che demokratiſche Korreſpondenz, das Organ der demokratiſchen Partei in Bayern u..: Abg. Dr. Hilpert hat als Führer der bayeriſchen Mittel⸗ partei auf dem deutſchnationalen Parteitag zu Nürnberg er⸗ klärt, daß die Regierungskoalition in Bayern„auf der Per⸗ ſönlichkeit von Kahr gegründet ſei.“ Für ſeine Perſon und ſeine Partei mag er dieſer derfuanz ſein. Die tatſächliche Lage iſt allerdings anders: Zuerſt war die Koalition da und dann kam Herr v. Kahr, der ſein Amt übernahm unter ausdrücklicher Billigung des Regierungsprogramms der Koalitionsparteien. r— wie er ja ſelbſt zu wie⸗ derholten Malen betont hat— die Politikder Koali⸗ tion zumachenhat, nicht etwa umgekehrt, die Koalition eine ſolche Kahrs, wie Dr. Hilpert eine zu wollen ſcheint. Die Koalition iſt gegründet nicht auf eine Perſönlichkeit, ſie ge⸗ ründet de das gemeinſame für die beteiligten arteien ſowie für die Regierung in gleichem Maße verbind⸗ liche Regierungsprogramm. Die demokratiſche Frak⸗ tion war in der Lage, die von Herrn v. Kahr geleitete Regie⸗ rungspolitit zu u gae ſ da ſie ſich bisher in dieſer richtigen Grenze bewegte. Wir ſind überzeugt, 78 dieſes auch weiter⸗ hin der Fall ſein wird und daß der Miniſterpräſident den deutſchnationalen Lockungen, über die Grenze hinauszugehen, nicht Folge leiſten wird. * Schwerin, 7. April.(WB.) Heute nachmittag fand die erſte Sitzung des neugewählten mecklenburgiſchen Landtages ſtatt. Zunächſt führte Abg. Gräfin Bernſtorff als Alterspräſidentin den Vorſitz. Von 67 Abgeordneten waren 66 zugegen. Die Wahl des Präſidenten ergab die Wiederwahl des Abg. Köhler(SP.) mit 64 Stimmen, zwei Zettel waren Zu ſtellvertretenden Präſi⸗ denten wurden gewählt: Abg. Burchhardt(DdRVP.) und Abg. Erythropel(Dp. Letzte Meloͤungen. Die Niederlage der Griechen. Paris, 7. April.(WB.) Wie der Temps aus Athen meldet, hat nach den neueſten Erkundigungen der Mißer⸗ folg der Grlechen bei Eskir Schehir den Umfang einer Kakaſtrophe angenommen. Die Griechen verloren 8000 Mann und viele Offiziere. Der Rüaſchlag verurſacht in Athen große Niedergeſchlagenheit. Als Grund des Mißerfolges wird die Unkenntnis der tatſächlichen Hilfskräfte der Gegner und das Fehlen der nach der Rückkehr Konſtantins demiſſionierten Offi⸗ ziere angeſehen. Kücktritt des ungariſchen Kabinetts. Budapeſt, 7. April.(ONB.) Die Veröffentlichung des Manifeſtes Karls IV. hat die Regierung Teleki zum Sturze gebracht. Heute nachmittag halten die Abgeord⸗ neten in Anweſenheit mehrerer Minlſter im Abgeordneten⸗ hauſe eine Sitzung ab, die über die Demiſſion der Regierung beſchließen wird. Infolgedeſſen dauerte die Sitzung der Na⸗ tionalverſammlung nur einige Minuten. Tekekf bat, die Beratung vorläufig zu vertagen. Die Nationalverſammlung ſtimmte dem zu. Heute nachmittag wird noch ein Miniſterrat ſtattfinden und hierauf wird die Demiſſion des Miniſte⸗ riums Teleki veröffentlicht werden. * Saarbrücken, 7. April.(WB.) Am kommenden Montag, den 11. April, iſt von der Bergverwaltung eine neue Feier⸗ ſchicht eingelegt worden. 15 —— * ————— Frelkag, den 8. April 1921. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Miftag⸗Ausgade.) 8. Seite. Nr. 160. Die Pialz und die Fanklionen. O eudwigshafen, 6. April. Die Pfalz und die Sanktionen bildete das Thema eines Reſerates, das auf Veranlaſſung der Orts⸗ ruppe Ludwigshafen der Deutſchen Volkspartei Reichs⸗ agsaogeordneter Lr. Za pf⸗gweibrücken in einer geſtern Donners⸗ tag abend einberufenen Verſammlung erſtattete. Dieſe fand im großen Saale des ſtädt. Geſellſchaftshauſes ſtatt und war außer⸗ Erdentlich ſtark beſucht, ſodaß Späterkommende ſich mit einem Steh⸗ plätzchen begnügen mußten. Der Referent Dr. Zapf, der nach kurzer Begrüßung durch den Vorſitzenden der Verſanimnlung Stavtrat Dr. Gümlich ſofort das Wort ergriff, wies in ſeinen einleitenden Worten auf unſeren ſtolzen Rheintrom mit ſeiner großen Induſtrie und ſeinem großen Handel hin, der von jeher der Stolz eines jeden Deutſchen geweſen ſei. Es ſeien noch keine 250 Jahre her, wo in Deutſchiand und vor allem in der Pfalz Krieg auf Krieg toote, die zur Zerttörung Speyers und Heidelber zs geführt haben Nie ſolle man es vergeſſen, daß man vor 100 Jahren das Grauenhafte erleben mußte, wo die Hungersnot ſo groß war, daß ſogar die Menſchen ſich mit Menſchen⸗ fleiſch ernähren mußten. Und lenes Veutſchland habe ſich aus eigener Kraft ohne jede Unterſtützung wieder hoch gebracht bis nach dem Kriege, wo es wieder einen Niedergang erleben mußte. Heute ſtehe man wieder vor der bangen Frage, wie werden die neuen Maßnahmen der Entente, die ſogen. Sanktionen, auf unſer Wirtſchaftsſeben wirken. Das Schwerſte ſei wohl zweifellos die Zollgrenze am Rhein. Man habe wohl einen Artikel im Friedeusvertrag Art. 270, der von einer Zollgrenze am Rhein ſpricht fuir den Fall um den wirtſchaftlichen Intereſſen der rheiniſchen Bevölkerung zu dienen. Diesmal werde aber die Zollgrenze nicht errichtet, um uns zu ſchützen, ſondern um Deutſchland zu ſtrafen. Der Pian gehe dahin, die Einfuhr aus dem unbeſetzten Deutſchland in das beſetzte Geviet mit 25% des deutſchen Zolles in Goldmark zu belegen, während die Ausfuhr aus dem beſetzten Gebiet in das unbeſetzte Deuiſchland in Hohe des deutſchen Zolles in Papiermark belaſtet werden ſoll. Die Weſtgrenzen gegen Frank⸗ reich und Belgien ſollen wie bisher durch die gleichen Dollſätze ge⸗ ſalad werden. Das Netz werde aber in Weſten ſo weitnlaſchig ein, daß wir in Kürze wieder das Coch im Weſten 2 werden. Es werden Luxuswaren und ſonſtige entbehrliche rtikel in Maſſen hereinſtrömen, während unentvehrliche Prooutte, wie Kartoffein, Heu und vieles andere ins Ausland wandern wer⸗ den zum Schaden des deutſchen Volkes. Deutſchland werhe nicht mehr in der Lage ſein, das Loch im Weſten noch einmal über ſich erdulden zu können. Es muß dies mit allen Mitteln verhindern und zwar badurch, daß amganzen Rheineigene Auffang⸗ ürtel geſchaffen werden, die einer eingehenden Kontrolle unter⸗ eee Es wird für die Ware der Linksrheiner genügen, wenn ſog. Urſprungszeugniſſe beigebracht werden, die ein leichtes Hinüoer⸗ ſchaffen der Ware garantieren. Am Nn dürfte die Kohle mit dem Zoll belaſtet werben. Im beſetzten Gebiet brauche man die weſtfäliſche Kohle und den weſtfäliſchen Koks. Werde nun ein beſonderer Joll auf dieſes Produkt gelegt, dann werde die links⸗ rheiniſche Induſtrie viel teurer arbeiten müſſen als die rechtsrheini⸗ ſche. Unſer ganzer Verſand im beſetzten Gebiet gehe über den dehein. Wenn nun noch ein Zollzuſchlag in oben genännter Höhe erfolge, erde die linksrheiniſche Induſtrie ganz bedeutend ſchwer geſchädigt werden und iin jenſeitigen Deutſchland nicht mehr kon⸗ kurrenzfähig ſein können. In der Maſchineninduſtrie werde es ein⸗ tretenden Falls zu Abwanderungen und Stillegungen kommen. So die Induſtrie auch getroffen werde, noch weit härter laſteten ie Beſtimmungen auf dem Weinbau. Schon heute komme unter dem ſogen. Auslandswein das doppelte Quantum herein. Heute ſchon führe der Pfälzer Wein einen Kampf um ſeine(xxiſtenz. Dieſer Exiſtenzkampf werde ſich noch wenn noch weitere Erleichterungen im Weſten eintreten Wenn keine Schranken errich⸗ tet würden, dann werde die Kataſtrophe kommen, beſonders für die kleinen Winzer. Ver Referent warf aänſchließend hierauf die Frage auf, ob es nicht möglich ſei, dieſen verſchiedenen Schwierigkeiten zu begegnen. Dies ſei wohl möglich, nicht aber auf dem Wege, wie es verſchiedene rechtsrheiniſche Firmen gemacht häcken, die Aufträge einfach annulliert hätten, um ja nicht in ihrem Geldbeutel zu kurz zu kommen. Dies ſei ganz entſchieden zu verurteilen. Es ſei ſogar die Frage aufgeworfen wörden, ob das Reich nicht den Links⸗ rheinern die entrichteten Zolle wieder vergüten ſollte. Dies ſei aber ſehr ſehwierig, da die erſtätteten Zölle wieder den Steuern entnom⸗ men werden müßten, was aber nſcht durchführbar ſei. Pie weſtlichen Länder ſelbſt kämen für einen Abſatz nicht in Betracht. da ſie ſeibſt über Arbeitsloſigkeit und Betriebsſtillegungen zu klagen haben. Wenn man alles zuſammenfaſſe, komme man zu dem Reſultat, daß die neue Zollregie die pfaälziſche Induſtrie und Landwirt⸗ 557 vor einen um 45 Eriſtenz ſtelle, der große pfer fordern werde, da der Rhein für uns keine Grenze war, keine Grenze iſt und keine Grenze werden wird.(Beifall). Heute könne der Rhein keine Grenze mehr ſein, denn von Fäden wirtſchaftlicher Art ſpinnen ſich her⸗ über und hinüber. Trenne man dieſes wirtſchaftliche einheitliche Be⸗ biet, ſo füge man dem rechtsrheiniſchen Heutſchland keinen Schaden zu, aber bas linksrheiniſche Gebiet werde man mit dieſer Maß⸗ nahme vor den Ruin ſtellen. Zudem ſeien die Einnahmen bei den Bollämtern derzeit ſo gering, daß ſich das Geſchäft nicht beſonders lohnen werde. Die Konſequenzen des verlorenen Krieges habe man gezogen und das deutſche Volk ſei auch bereit, für die Schäden auf⸗ National⸗Theater Mannheim. Maria Stuarl. Die diesjährige erſte Aufführung der„Maria Stuart“ bean⸗ ſprua/te um euliger wichnger Neubeſezungen willen unſere volle Auf⸗ nierkſamteit. Lie Vorſteuang erſunte manche Hoffnung— bei Frl. Wilfler ſtand das fur mich außer Frage—, ſie brachte aber auch eine En(täuſchung— und vor ber glaubte ich bei Herrn König ſicher zu ſein. bleiben wir gleich bei ihm. Er machte ſich uns in Halbes„Jugend“ als Hans aufs vorteilhafteſte bekannt. Er brachte ſoviel natürliche Jugend mit, geſtaltete— wie es ſchien— ſo ſtark perſonlich aus ſich heraus, daß wir Frankfurt um ihn benei⸗ deten und ſein Engagement nach Mannheim befürworten zu dürſen glaubten. Nun kam er als Mortimer und hälte Gelegenheit gehabt, ſich als der zu erweiſen, den wir brauchen, der unſer Enſemble zu ergänzen beruſen iſt. Von wenigen Momenten— wie dem eren Zufammentreffen mit Graf Leiceſter— abgeſehen, ſtand er jedoch fremd auf unſerer Bühne und neben unſeren Künſtlern, in einer Fremdhelt, die ihre Urſache nicht in der Tatſache ſucht, daß Herr König unſerem Enſemble nicht angehört(davon war in der„Ju⸗ gend“ nichts zu ſpüren), ſondern in der uns ungewohnten Art der Darſtellung ohne innere Beteiligung. Das war ein bis in die klein⸗ 15 Züge an Vorbildern, die uns als Virtuoſen bekannt ſind, ein⸗ tudierter Mortimer, eine denkende Maſchine; Bewegung fügte ſich in Bewegung wie ein Rädchen ins ardere. Es gab keinen Defekt; dieſe Maſchine arbeitete wunderbar exakt, aber wir brauchen einen Menſchen. Wir wollen noch nicht die Marla Stuart ſelbſt nennen. Ver⸗ wellen wir vorher erſt bel einer Darſtellung, die auch wohlbedachtes Spiel und Verſtan esarbeit war: Wilhel*m Kolmars 0 Er brachte nicht etwa nur ſich ſelbſt auf die Bühne, ſondern ſeine Darſtellung umfaßte ein Stück engliſcher Geſchichte, war dieſes Stück verhängnisvoller Geſchichte ſelbſt. Es war ein gegenſeitiges Leben⸗ geben, und aus dem eiſigen Weſen Burleiahs floßen Ströme glühen⸗ n Menſchheitsdranges. Die letzten Jahre Mannheimer Theater kannten keine Maria Stuart, die ſo königlicher Hoh⸗lt voll geweſen wäre, wie die Stuart der Annemarie Wiſfer. Man mag ſich für die ſprachliche Durch⸗ bildung das letzte noch wünſchen dürfen, wünſchen wollen— über ein ſo reichbeſeeltes, durch wirkliches Mitempfinden in fämtlichen efühlen einer Stuart bis ins Feinſte abgetöntes Spiel muß man ie letzten Mängel vergeſſen. War die Parkſzene, Marias Juſam⸗ mentreffen mit Eliſabeth, diesmal vielleicht nicht der Höhepunkt dar⸗ telleriſchen Vermögens, ſo war es die Abſchiedsſzene beſtimmt. icht der Wehmut wegen, die von dieſen Augenblicken ausgeht, ſon⸗ zukommen. Die Medaille habe aber noch eine Kehrſeite. Auch wir hätten in den vier Kriegsjahren viel erlebt, er erinnere nur an die Fliegerangtrife und an den Hungertod vieler tauſender Kinder und Greiſe. Man müſſe es bedauern, daß in London bei den ſeinerzeitigen Verhandlungen nicht auch auf dieſe Kehrſeite hin⸗ gewieſen wurde. Man ſolle ſich auf der Gegenſeite doch auch einmal in unſer eigenes Denken hineinfühlen. In einer weiteren Unſicher⸗ heit wolle man nicht mehr weiter leben. Wir wollen wieder einmal Sicherheit und einen Rechtsboden unter den Füßen haben. Die Politik, die hier getrieben werde, 115 nicht zur Geſundung, ſondern zum Zuſammenbruch. Man ſei ſtolz auf unſere alte Zeil, aber auch ſtolz auf die Männer, die das Reich vier Jahre lang gegen eine Welt von Feinden verteidigt habe. Der Glanz der Bismarck⸗ ſchen Epoche ſei dahin. Der mächtigen Höhe ſei ein jäher Abſtur gefolgt, aber auch heute habe das deutſche Volk ſeine Geſchichte no nicht ausgeſpielt, noch ſei das letzte Wort nicht eſprochen. Wir glauben an die Zukunft. Aus allen leuchte die alte treue unge⸗ brochene Lebenskraft und Lebensmut in Klarheit. Kraft. Stärke, bis daß der Morgen wieder graut. Die letzten Ausführungen des Referenten wurden mit ſtürmi⸗ ſchem Beifall und Händeklatſchen aufgenommen. Stadtrat Dr. Gumlich dankte Herrn Dr. Zapf für ſeine licht⸗ vollen Ausführungen, worauf Landtagsabgeordneter Direktor Bur⸗ er, nachdem ſich niemand zum Wort meldete, das Schlußwort und in ebenſo kernigen Worten die Deutſchen an 1 Pflich⸗ ken erinnerte. Wenn dem Linksrheiner der Wirtſchaftskrieg von der Entente e werde, dann ſolle auch der Rechtsrheiner an dieſen Krieg denken und nicht allein an ſeinen Geldbeutel. Sie ſollen nicht Mithelfer für jene werden, ſondern an ihr Deutſch⸗ tum denken. Man ſolle als 15 72 Volk wieder ein Stamm und ein Volk werden, vereint mit allen Klaſſen, denn niemals werden wir wieder zu einem hochſtrebenden Deutſchland kommen, wenn wir es uns nicht 10170 ſchaffen.(Stürmiſcher Beifall). Damit hatte die ſo impoſant und härmoniſch verlaufene Ver⸗ ſammlung ihr Ende erreicht. Wirtſchaſtliche Fragen. Hotelgewerbe und Fremdenverkehr. eine autzerocdentlich ſtark beſuchte Tagung des Süoweſt ⸗ deutſchen Handelskammerausſchuſſes 72 Hotel⸗ gewerbe und Fremdenverkehr ſtatt, die Kommerzienrat Gſell, Präſident der Handelskammer Karlsruhe als Vorort des Ausſchuſſes, leitete. Einige auch für die Allgemeinheit intereſſante Fragen gelangten dabei zur Erörterung. Zu den Sorgenkindern des Gaſtwirts gehört bekanntlich die Haftpflicht für eingebrachte Sachen des Gaſtes. Sehr lebhaft geſtaltete ſich die Beſprechung des Entwurfs einer badiſchen Verordnüng über die Beſchäftigung weiblicher Perſonen in a ſt⸗ und Schankwirt⸗ ſchaften. Der Ausſchuß war der Anſicht, daß ein ſcharfes Vor⸗ gehen gegen die jetzt übliche Tätigkeit weiblicher Perſonen in Bars und Dielen durchaus am Platze ſel daß es aber als ein ſchwerer Fehlgriff bezeichnet werden müſſe, wenn, wie das badiſche Arbeits⸗ 46 0 es beabſichtigt, die in Süddeutſchland von jeher übliche Beſchäftigung weiblichen Perſogals in Hotels und Gaſtwirtſchaften erſchwert werden ſoll. e wurde noch das neue Umſatz⸗ ſteuergeſetz, das den Gaſthofbeſitzern eine einzigartige Doppel⸗ beſteuerung beſchert hat. Das Reich betrachtet nämlich die Beträge, die in Geſtalt der ſtädtiſchen Wohnſteuer von den Gäſten zu er⸗ heben ſind, auch als umſatzſteuerpflichtig und anderſeits verlangen die Gemeinden, daß auch für die Summen, die als Staatsſteuer von den Gäſten erhoben werden, die lokale Steuer entrichtet wird. Ferner wurde noch verhandelt über die Weinſteuer und über die Faßgebühren, die allgemein als viel zu hoch empfunden werden. Städtiſche Nachrichten. Beſtaltung des Geheimen Kommerzienrals Dr. Carl Haas. Ueberaus zahlreich war die Trauergemeinde, die ſich geſtern nachmittag 3½ Uhr zur Beſtattung des Geh. Kommerzlenrats Dr. med. h. c. Carl Haas, des Gründers der Zellſtofffabrik Wald⸗ hof, im Krematorium eingefunden hatte. Sogar die in das Krema⸗ torium ſührende Freitreppe, zu deren beiden Seiten die Fabrik⸗ feuerwehr der Zellſtoff Spalier bildete, war von Leidtragenden dicht beſetzt. Der Kataſalk war überreich mit kunſtvollen Blumen⸗ ſpenden und prachtvollen Kränzen geſchmückt. Zu beiden Seiten des Sarges hielten Feuerwehrleute Wache. Unter der Trauerver⸗ ſammlung bemerkten wir neben den nächſten Anverwandten des Entſchlafenen Vertreter der Staats⸗ und ſtädtiſchen Behörden, der aae Induſtr e⸗, Bank⸗ und Handelswelt, ſowie Delegierte wirt⸗ chaftlicher Verbände und Wohltätigkeitsvereine. Trommelwirbel, dem Harmonium⸗ und Celloklänge folgten, leiteten die ergreifende Trauerfeier ein. Herr Skadipfarrer D. Klein von der Chriſtuskirche hatte als Leichentext gewählt das Wort der Hl. Schrift Joh. 21, 18:„Wahrlich, wahrlich, ich ſage dir: da du jünger wareſt, gürteteſt du dich ſelbſt und wandelteſt, wo du hin wollteſt; wenn du aber alt wirſt, wirſt du deine Hände ausſtrecken, und ein anderer wird dich gürten und führen, wo du nicht hin willſt.“ Einleitend verwies der Geiſtliche darauf, daß der Tod eine reiche, unerbittliche Ernte halte unter den markanteſten Perſönlich⸗ e Weeeeeeeeeeeeeeeee Neeeeeeee eee Re e dern durch die Losgebundenheit von allem Irdiſchen, und in dieſem Entrücktſein war Annemarie Wiſſer ergreifend groß und rein. Vie Beſetzung der übrigen Hauptrollen war die bekannie, ſchon oft gerühmte. Auch die Spielleitung Heinz W. Voigts bewegte ſich in den traditionellen Bahnen. Sie läßt den Graſen Leiceſter noch immer der Länge nach hinſchlagen, wenn Marias Haupt fällt. Braucht es das? Man rücke uns Menſchen und Zeiten unbeſchadet ihrer tragiſchen Größe doch etwas näher! A. M. Kunſt und Wiſſen. Dom Heidelberger Stabktheater. Der Vertrag der Stadt Heidelwerg mit dem Theaterdirekior Meißner uber die Ver, ach⸗ dung des Stadttheaters ſoll auf weitere zwei Jahre— vom 1. Jali 1921 bis dahin 1933— erneuert werden. Lie Vertragsbedingungen ſind im weſentlichen die alten geblieben, doch ſoll die Anſtellung eines Oberſpielleiters für das Schauſpiel der Genehmigung der Theaterkommiſſion 81 0 Der ſtädtiſche Zuſchuß, der bisher für das laufende Jahr auf 200 000 Mark gekommen iſt, ſoll nach dem Vorſchlag der Theaterkommiſſion und des Stadtrals für die beiden nächſten Jahre auf je 250 000 Mark ſeſtgeſetzt werden, um das Stadttheater nicht nur auf der bisherigen Höhe zu erhalten, ondern noch zu fördern. Auf Darbietung von guten Volksvor⸗ tellungen zu ermäßigten Preiſen ſoll beſonderer Wert gelegt werden. Es iſt nicht ſicher, ob nicht auch das jetzt ablaufende Spieljahr noch einen weiteren Zuſchuß erſordert. Heidelberger Theater. Die Seltenheit einer Opern⸗Urauffüh⸗ rung wurde dem Heidelberger Publikum zutell. Unter Direktor Meißners eindrucksvoller Spiellzitung gelangte die„Schelmiſche Grüfin“, ein Werk des Komponiſten Albert Ziegler⸗ Strohecker, erſtmals zur Aufſührung. Das Textbuch, ein von Paul Wolf⸗Stöhr frei bearbeitetes Immermannſches Rokoko⸗ Motip, iſt kaum etwas zu ſegen Man kann ſich höchſtens wundern, daß— Spielchen den Komponiſten reizen konnte, daß er zu dieſem Pröbchen Bühnenliteratur eine ſo anſpruchsvolle Muſik zu ſchreiben vermochte. Anſpruchsvoll vor allem für das Orcheſter, in dem der Komponiſt hervorragend Beſcheid weiß. Ziegler⸗Stroh⸗ ecker hat ſich als guter Technizer, nicht ſo ſehr aber als ſtreng ge⸗ nommen einfallsreicher 0 er erwieſen. Anklänge an Strauß dürften nicht unbemerkt geblieben ſein. Um der Orcheſteraufgaben willen war die Aufführung ohne Zweifel ſehr intereſſant und der Heifall für die wackeren Muſtker und ihrem Führer Direktor Radig ſowie für die Spiell⸗itung durchaus am Platze. Auch den 5 855 voran Frl. v. Sesmont, wurde begeiſtert zuge⸗ ubelt. e. vom Freiburger Theuter. Die Thraterkommiſſton und der Stadirat haben ſich entſchloſſen, über den Voranſchlag hinaus einige 2 77½19 (Pforzheim, 7. April. Vor einigen Tagen fand in Pforzheim Hoderne Damen- und Hinde-Hlejdung FScHHR-RIUHFOEl. E.-4. Fernsdr. 7631 u. 6825 Flegante Danenbete HCGGOZITHHTHERN Hunststrabe- J.9 Oegr. 1778 CARL HoRIE Hꝰe Hwaß en und Ausstattonge HRANMP steinzig in seine: Art BJUsen- Strichliaclen Hodcevaren A. Wurzweller Nachi. D0.-6 Hara deoſa f2⁊ 0.-6 8ro-Eintiehtongen (Süro- Nabei und Naschinen) Friedmann& Seuner 2n. 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Wenn einein Ver⸗ treter der chriſtlichen Airche und chriſtlichen Weltaaffaſſung, ſo be⸗ tonte der Geiſtliche, die Aufgabe geſtellt iſt, am Grabe eines Ver⸗ ſtorbenen zu reven, ſo hat dieſer die Pflicht, nicht über das zu ſprechen, was anderwäris vielleicht ſchon beſſer geſagt wurde, ſon⸗ dern er hat die Aufgabe, Weſen und Werken des Entſchlafenen zu der Die Perſonlichkeit von Carl Haas iſt nicht ſo leicht in mriſſen zu zeichnen. Sein Leben war ein viel bewegtes und wechſelvolles, in welchem er bald große Freude und tiefes Leid aus⸗ zukoſten hatte. Aber eines ſprang mir aus Allem, was mu über den Verſtorbenen bekannt wurde, klar und deutlich entgegen und was ich als das Kennzeichen ſeiner Natur bezeichnen möchte. Der herrſchende, ſchaffende Eigenwille. Er halte den Prang, die Verhältniſſe zu meiſtern, wie es bei Kraftnaturen viel⸗ fach der Fall iſt. Er war ein Mann von vorbildlicher und uner⸗ müdlicher Arbeit, genau bis ins kleinſte und doch großzügig und von ganz ungewöhnlicher Vtitalität. Solche ſelbſtſchöpferiſche Willensmenſchen ſind ſchwer zu verſtehen und zu erklären. Es gehen von ihnen Kraft und Werte aus. Auf dem Gipfel ſeines Er⸗ folges, in ſeinem 60. Lebensfahre, erlitt der Entſchlafene durch den plotzlichen Tod ſeines Sohnes einen ungeheuern Schlag. Kurz vor einem 70. Geburtstag und kurz vor ſeinem goldenen Hochzeits⸗ ubiläum ſtarb ſeine Frau. Schwer und ſchmerzlich traf ihn auch die Zerſtörung ſeines Werkes in Rußland. Mit Troſtworten und der Mahnung an die Hinterbliebenen, den eigenen Willen dem gött⸗ lichen zu unterwerfen, ſchloß der Geiſtliche. Es folgten hlerauf eine große Anzahl von Anſprachen mit Kranzniederlegungen. Als erſter Redner widmete Herr Kommerzienrat Frank von der Süddeutſchen Diskontogeſellſchaft, A. G. namens der Zellſtoff, der Papyrus wie der Tilſiter Daorik dem Verſtorbenen anerkennende Worte bes Gedenkens und Dunkes. Mit einem Grundkapital von M. 750 000 wurde die Zellſtoff ins Leben gerufen. Durch die raſt⸗ loſe und kraftvolle In kiative des Verſtorbenen erſtand ſehr bald das große moderne Werk in Pirnau; dann wurden das Werk in Tilſit und die Papyrus gegründet und ſo der Grundſtein zu einem gewaltigen Unternehmen gelegt, das heute hunderte von Millionen Aktienkapital und einen Weltruf beſitzt. Große bleibende Ver⸗ dienſte erwarb ſich der Heimgegangene um die Entwicklung Mann⸗ heims von der Kleinſtadt zur weltumſpannenden Induftrieſtadt. Zwiſchen ſeinen Beamten und Arbeitern beſtand ein ideales Ver⸗ hältnis. Die Worte klangen aus in dem Gelöbnis, in dem Sinne des Verſtorbenen weiter zu wirken. Der Senior der Beamtenſchaft, Herr Montag, legte namens der kaufmänniſchen und techniſchen Beamten wie der Meiſter der Zellſtoff als letzten Scheidegruß einen Kranz am Sarge nieder. Die hervorragenden Eigenſchaften des Entſchlafenen, wie ſeine Pflichttreue werden ſtets ein Vorbild ſein. Die Fabrikfeuerwehr widmete durch ihren Kommandanten dem Heimgegangenen eine Kranzſpende. Herr Direktor Otto Clemm, ein Kollege des Ver⸗ ſtorbenen, rühmte deſſen Liebenswürdigkeit und vorbildliche Tätig⸗ keit und Schaffensfreudigkeit. Jahrelang war er ſtellvertretender Vorſitzender des deutſchen Zellſtoſſverbandes, der ihn ſpäter zum Ehrenmitglied ernannte. Der Verſtorbene verſtand es, auseinander⸗ gehende Intereſſen zu vereinigen und die mittlere Linie zu finden, auf der eine Verſtändigung möglich war. Er war nicht immer der ſelbſtherrliche Geſchäftsmann; auch er hatte ſeine gemülvollen Stun⸗ den nach getaner Arbeit im Freundeskreiſe. Herr Direktor Scheufele⸗Oberlehningen gedachte der Ver⸗ dienſte des Entſchlafenen um den deutſchen Papierfabrikantenver⸗ band, der Haas zum Ehrenmitglied ernannt hatte. Herr Direktor Hofmann zallte dem Heimgegangenen namens der Brauerei⸗ eſellſchaft Eſchbaum Worte treuen Gedenkens. Ein Ange ⸗ ſtellter der Bahngeſellſchaft Waldhof ſprach namens der Be⸗ dienſteten der Bahn. Herr Präſident Glockner⸗Karlsruhe er⸗ riff das Wort namens des Vereins für Geneſungsfürſorge„Groß⸗ Friedrich Jubiläumsſpende“, der durch den Heimgang des Entſchlafenen, ſeines beſten Gönners, tief und ſchmerzlich berührt wurde. Herr Direktor Hohl kennzeichnete namens des Direk⸗ toriums des Badiſchen Rennvereins die hervorragenden Verdienſte des Dahingeſchiedenen um den Rennſport, Herr Rechtsanwalt König oblag die ſchmerzliche Pflicht, namens der„Räuberhöhle“ der tiefen Trauer Ausdruck 0 verleihen, die der Heimgang des Berblichenen hervorrief. In dieſem geſelligen Kreiſe erholte ſich der Entſchlafene. Carl Haas war hier der frohgemute, warmherzige Menſch, hier erſchloß ſich ſein weiches und reiches Gemüt. Auch hier zeichneten ſich in ſeinem Willen die Grundlinien großen Denkens, vornehmer Art, edler hilfsberelter Geſinnung und ſittlicher Kraft. Die Treue, die er uns im Leben gehalten, halten wir ihm über das Grab hinaus. Dumpfem Trommelwirbel folgte das Gebet des Geiſtlichen. Unter weih⸗vollen Harmonium⸗ und Celloklängen ſenkte ſich der Sarg zum Flammengrabe. Damit hatte die eindrucksvolle Trauer⸗ feier nach einſtündiger Dauer ihr Ende erreicht. ch. — *Ehrenvolle Auszeichnung. Herr Ingenieur Hugo Wil⸗ limski, der Vorſitzende der Landesgruppe Baden⸗Pſalz der Ver⸗ einigten Verbände heimattreuer Oberſchl⸗ſier, iſt mit den Bewäh⸗ rungszeichen(Schleſiſchen Adler) 1. Klaſſe ausgezeichnet worden. Alle diejenigen, welche einen Einblick in die ungeheure Arbeit ge⸗ wonnen haben, die bis zur Abfahrt der beiden Mannheimer Sonder⸗ weitere Stellen am Stadttheater für die Spielzeit 1921/½2 beizube⸗ halten. Außerdem ſollen einige angenommene Gehäl⸗ ter entſprechend erhöht werden. Beim ürgerausſchuß wird hler⸗ Ur ein Mehrkredit von 160 000 angefordert. Im Benehmen mit er Theaterkommiſſion und den Bühnenvorſtänden hat Oberſladt⸗ ſekretär Ehlgötz den Poſten eines ſtellvertretenden Intendanten übernommen. Uraufſührung in Krefeld. Von Harry Georgi, der als Lieder⸗ komponſt bereits einen Nanien beſitzt, wurde am Krefelder Stadt⸗ theater Marga, die ſchöne Schäferin, eine romantiſche Operette in drei Akten zur Uraufführung gebracht. Las mit Kurt Hertſch zu⸗ ſemmen verſaßte Textbuch iſt reichlich rührſelig. Die Muſik aber iſt klangvoll und geſund. Die vortreffliche Wiedergabe durch das Orcheſter und die Hingabe der Solokräfte verſchafften dem anweſen⸗ den Komponiſten einen vollen Erfolg. Dr. Karl Lehmann. Hechſchulnachricht. Der Privatdozenten für Phyſik an der Eniverſität Freiburg ſi.., Tr. Walter Friedrich, iſt der Titel außerordentlicher Profeſſor verliehen worden. Die Dahn des neuen Kometen. Wie die badiſche Landes⸗ ſternwarte auf dem Königsſtuhl bei Heidelberg mitteilt, iſt es in- zwiſchen gelungen, die Bahn des neu aufgefundenen Kometen zu be⸗ rechnen. Der Komet, der jetzt noch von neunter Größe iſt, wird ſei⸗ nen Weg durch das Sternbild von Delphin und Fuchs zum Schwan nehmen Am 7. April ſteht er 3 bis 4 Grad weſtlich vom Stern 1 des Waſſermanns. Am 13. April wird er zwiſchen Kappa und Epfilon(im Delphin) hindurchgehen und am 18. April im Fuchs eben den Stern 29 faſſiert haben. Um dieſe Zeit wird ſeine Hellig⸗ keit bis zur Größe 672 geſtiegen ſein, ſodaß er dann in der Morgen⸗ dämmerung immer günſtiger ſtehen und beginnen wird, auch für das bloße Auge ſichtbar zu werden. Beſonders vom Mai ab werden wir ihn zier lich gut erkennen können.& Die Enkdeckung eines kleinen Planelen, eines ſogenannten Planetoiden, iſt dem Afſiſtenten Dr. K. Reinmuth an der Königs⸗ e bei Heidelberg gelungen. Der Planetoid iſt von ſehr tarker Bewegung, ſehr lichtſchwach(Stärke 12) und ſteht gegen⸗ wärtig in der Konſtellation der Jungfrau.& Viederbegmn der deutſchen Meeresforſchung. Die deutſche Wiſſenſchaftliche Kommiffon für Meeresforſchung hat ihre Arbeiten mi⸗der aufgenommen. Da die Fortſetzung der im Frieden ausge⸗ führten Arbeiten, beſonders für die Hochſeefiſcherei von höchſter Be⸗ deutung iſt, führt die deutſche Kommiſſion ihre früher im Rahmen der internatienolen Zuſammenarbeit unternommenen Arbeiten wei⸗ ter fert. Der Reichsforſchungsdampfer„Poſeidon“ konnte auf der Nordſee mehrere Male fiſchereibiologiſche und hodoaraphiſche Unter⸗ ſuchungen ausſühren und erzielte werlvolle Ergebniſſe. Infolge der Zangjährigen Schonzeit baben ſich Zuſammenſeßung und Reichtum des Fiſchbeſtandes gegen die Vorkriegszeit weſentlich geändert. büge zur Abſtimmung nach Oberſchleſien zu bewältigen war, werden mit uns einig gehen in dem Ausôruck der Genugtuung darüber, daß Herrn Willimski, der dieſe gewaltigen Vorbereitungen in vor⸗ bildlicher, muſtergültiger Weiſe bis zur Erſchöpfung ſeiner Kräfte geleitet hat, nunmehr die wohlverdiente äußere Anerkennung zutell geworden iſt. Der Schleſiſche Adler 1. Klaſſe iſt bisher noch keiner Zivilperſon verliehen worden. Auch dieſe Tatſache iſt ein Beweis für die Wertſchäzung, die man an maßgebender Stelle Herrn Willimskis Wirken für die oberſchleſiſche Sache im Südweſten des Reiches entgegenbringt. p. Tagesordnung zur Schwurgerichtstagung. Montag, 11. April, vorm. 9 Uhr: Humbert, Eugenie, Friedmann aus Lu. wigshafen, Martin Van nesberger aus Wannheim, Ludwig Backhof von Ludwigshaſen wegen Raubs. Vorſihender: Landgerichtsdirektor Baumgartner, Beiſitzer: Land⸗ gerichtsräte Hüpp und Hill, Staatsanwalt Bammesberger, Vertei⸗ diger.⸗A. Pfeiffenberger und Dr. Brunner.— Nachm. 4 Uhr: Steinle, Anna Maria, von Hockenheim, wegen Abtreioung. Vor⸗ ſitzender und Beiſitzer dieſelben. Staatsanwalt Dr. Pfeiffer, Ver⸗ teioiger.⸗A. Dr. Pfeifſenberger.— Dienstag, 12. April: vorm. 9 Uhr: Ullrich, Joh. Max Auguſt, von Clenze, ween Naubs. Vorſitzender: Landgerichtsrat Dr. Müller, Beiſitzer: Landgerichtsräle Dr. Ullrich und Dr. Schweizer, Staatsanwalt Dr. Sturm, Vertei⸗ diger.⸗A. Dr. Schaaf.— Vorm. 11 Uhr: Hch. Evers von Schwetzingen. Vorſitzender und Beiſitzer dieſelben. Staatsanwalt Dr. Pfeiffer, Verteidiger:.⸗A. Hörner.— Nachm. 4 Uhr: In⸗ hofer, Georg, von Neuſtadt a.., wegen Raubs. Vorſitzender und Beiſitzer dieſeſben. Staatsanwalt Bammesberger, Verteidiger.-A. Dr. Waldeck.— Mit(woch, 13. April, vorm. 9 Uhr: Valt. Seib von Biblis wegen Meineids. Vorſitzender: Landgerichtsdirektor Dr. Vaumgartner, Beiſitzer: Landgerichtsrat Glattes und.⸗R. Darmſtä ter, Staatsanwalt Brettle, Verteidiger Dr. Katz, Eberts⸗ eim und Walter. Die Verhandlung gegen die drei Jugendlichen, die den Auto⸗ mobilbeſitzer Michael Bauer und ſeinen Chauffeur Lorenz Türk in der Nacht vom 14. zum 15. Februar während einer Automobil⸗ fahrt von München nach Garmiſch meuchlings erſchoſſen haben, wird nach einer telegraphiſchen Mitteilung unſeres Münchner N⸗Mit⸗ arbeiters am 29. April vor dem Volksgericht beim Landgericht Mün⸗ chen 2 ſtattfinden Angeklagt ſind wegen Raubmords der 18 Jte alte Lehrling Kurt Englert, der 17 Jahre alte Lehrling Waly Fritſch und der gleichaltrige Oberrealſchüler Eugen Rieger. Die Anklage wird von Staatsanwalt 8 vertreten. Die Ver⸗ teidigung führen die Rechtsanweßte Dr. teppacher und Dr. Taub. Die Verhandlung findet im Schwurgerichtsſaal ſtatt. veranſtaltungen. GEinführungsvorträge des Nationaltheaters. Zu der Volks⸗ vorſtellung„Die Walküre“ am 14. April findet Mittwoch, den 13. April, abends 8 Uhr im Muſenſaal des Roſengartens ein Ein⸗ führungsabend ſtatt, in dem Karl Eberts über Richard Wagners Ring des Nibelun gen, insbeſondere über das „Rheingold“ und die„Walküre“ ſprechen und Kapellmeiſter Fritz Zweig die erforderlichen muſikaliſchen Erläuterungen am Klavier geben wird. Die näheren Angaben ſind aus der Anzeige im Inſeratenteil erſichtlich. „Ein Pfälzer Morgen“ im Nakionaltheater“. Zur Wieder⸗ belebung der in der Heimatkultur wurzelnden dramatiſchen Dichtung hat die Intendanz als Sonntag⸗Morgenfeier für den 17. April die Uraufführung von Maler Müllers„Schafſchur“ und Nadler⸗ Baracks„Brand im Hutzelwald“ in Ausſicht genommen. Beide Stücke werden im Charakter ihrer Entſtehungszeit dargeſtellt und durch alte pfälziſche Volkslieder und Volkstänze bereichert werden. Zu den Tanzvorführungen haben ſich liebenswürdiger Weiſe eine Anzahl Hambacher Damen und Herren in ihrer Originaltracht zur Verfügung geſtellt. Kommende Weltkalaſtrophen. Wir verweiſen nochmals auf den heutigen Vortrag des Herrn Dr. Lomer über das Thema: „Kommende Weltkataſtrophen“ mit Vorausſagungen für die nächſten Jahre und Jahrzehnte(nebſt einer Kritik der Mariartyſchen Weis⸗ ſagungen). Der Vortrag hat überall die größte Senſation erregt und wird ſich zweifellos auch hier zu einem der intereſſanteſten Abende dieſer Salſon geſtalten. Das Publikum wird gebeten, ſchrift⸗ liche Anfragen zu ſiellen, die Herr Dr. Lomer nach dem Vortrag be⸗ antworten wird.: Kabarett Rumpelmayer. Zwei unkopierbare Typen verleihen dem Aprilprogramm eine außergewöhnliche Anziehungskraft: Wolfgang Erich von Schipinsli, der„Einſtein“ des deutſchen Kabaretts, und Erna Mader als„Fräulein Sonnenſchein“, Man denkt, wenn man die ſpaniſche Wand betrachtet, welche Herr ron Schipinski ſich als Hintergrund gewählt hat, unwillkürlich an Expreſſtonismus, Futurismus, Dadaismus und ſon⸗ ſtige ismen, und auch der Vortragskünſtler gibt ſich in ſeinem Aeußern (Hemdbluſe mit langer grüner Krawatte, große Hornbrille) ganz hyper⸗ modern. Aber ſobald er zu ſprechen anfängt, merkt man doch, daß in der geiſtreichen Spötterei, in den beißenden Satyren und ſtachlichen Gloſſen, aus denen ſich ſein Fauſt 3. Teil„Der Untergang des Abendlandes“ zuſam⸗ menſetzt, viel Wahrheit und Bekennermut ſteckt. Und wenn er unter ſtarkem Beifall abgeht, dann bleibt der Eindruck, daß Herr von Schipinski, der über⸗ dies ein ausgezeichneter Sprachkünſtler iſt, eine nach neumodernen Begriffen durchaus unmoderne Perfönlichkeit iſt, weil er ehrlich deutſch empfindet und aus dieſem Gefühl heraus die Geißel der Wahrheit mit ſchonungsloſer Wucht ſchwingt. Erna M ader, das andere Original, iſt als„angejahrte Jungſrau“ von unbeſchreiblicher Komik. Das Hütchen, das immer wieder zur Seite rutſcht, die Friſur, überhaupt die ganze Aufmachung reizt allein ſchon zum Lachen. Dazu ein Vortrag und eine Mimik, daß man von einer Groteske in höchſter Potenz ſprechen darf. Dann aber kommt gleich Paul Rochelli, der als Bauchredner in der überaus amüſanten Unterbaltung mit ſeinem drolligen Gefährten eine ſolche Virtuoſität entwickelt, daß naive Gemüter nicht glauben werden, eine lebloſe Pupp vor ſich zu haben. Die Tanzkunſt wird durch das brillante mondain⸗exzentriſche Paar Edith ſammenſtimmen, die Münchnerin Louiſe Baubofer., die dem Geſchmack der älteren Generation mit viel Routine und Anmut Rechnung trägt, und durch die reizende Luln Tynor, die mit viel Farbe u. Jugendfriſche ihre Verwandlungstänze zu einer Augenweide geſtaltet. auf das gediegenſte und abwechslunasreichſte vertreten. William Schüff, der beliebte Leiter des Kabaretts, füßrt die einzelnen Kräfte nicht nur auf das vorteiſhafteſte ein, ſondern ſetzt das Puklikum immer von neuem durch ſeine glänzenden Lei⸗ Fungen als Teareifdichter in Erſtaunen. So darf man diesmal allen Nummern rückbaltloſes Lob ſvenden onch der vortrefflichen Hauskapelle mit dem Virtuoſen W. Strauß am Flügel. Neues Tuenten Snielpinn des Vntionmal-Theaters Apru Vorstellung Vorstellung Ankan; Autau 8. E 10D0 Der Schwarzkünstler J7 9. S. 22..] 22. Volksvorstellung: Der Zigeunerbaron 7 Kleist 7 10..40 B Undine 7 Die schweb. Jungfrau7 Nus dem Lande. Zum Brandunzlück in Sunthauſen. (Karlsruhe, 7. April. Das Staatsminiſterium hat der Cemeinde Sunthauſen durch ein Telegramm des Staatspräfi⸗ denten die herzlichſte Teilnahme ausſprechen laſſen und zur Linderung der erſten Not 40 000 Mark zur Verfügung geſtellt. Am Mittwoch vormittag traf der Miniſter des Innern Rem⸗ mele hier 45 und beſichtigte die Brandſtätte, worauf eine eindehende Ausſprache mit dem Eemeinderat über die zu er⸗ greifenden Maßnaßmen erfolgte. Gegen Mttag kehrte der Miniſter nach Karlsruhe zurück. Er hatte auf dem Brand⸗ platz mit einzelnen der Brandgeſchädigten geſprochen. Es murde beſchloſſen, zur Unterbringung der Leute u. des Viehes Baracken aus Fre burg zu beſchaffen. Von den weiteren Hilfsmaßnabmen iſt zu nennen, daß der Biirgermeiſter non Dürrbe'm im Namen feiner Stadt ſofort 20 Kinder übernahm. die in Dürrbeim untergebrocht werden ſollen. Auch die Stadt Donaueſchingen hat ein gleiches Entgegenkommen zugeſagt. aus WMuühlhauſen, Gg. Joh. und Gaillard. die in Technik, Raſſe und Temperament vollendet zu⸗ Die Brandurſache ſcheint dem„Donaueſchin er Tageblatt“ zu⸗ folge tatſächlich auf den 5jähri gen Knaben des Landwirts Münzer zurückzuführen zu ſein, der zugegeben hat, mit Streichhölzern geſpielt zu haben. Durch einen Nachbar wurde die Rauchentwicklung bemerkt, der herrſchende Nordwind ver⸗ urſachte aber ein ſchnelles We tergreifen des Feuers, dem die wenigen im Dorfe anweſenden Leute,— der größte Teil der Einwohnerſchaft hatte ſich zur Feldarbeit begeben,— nicht Herr werden konnten. Verbrannt ſind u. a. 27 Schweine und ſehr viele Hühner und Gänſe. Der Eebäudeſchaden wird auf 4 Millionen, der Fahrn'sſchaden auf 2 Millionen geſchäßtt. Aus dem eingeäſcherten Rathaus konnten wenigſtens die Grundbücher gerettet werden. Sehr bedauerlich iſt, daß auch Diebe die allgemeine Aufregung benutzten, um ihr unſanberes Handwerk auszuüben. Einem Landwirt ſollen 1500 Mark abhanden gekommen ſein. Auch Hausgerät, das aus den ge⸗ fäbrdeten und brennenden Häuſern gerettet wurde, iſt teil⸗ weiſe verſchwunden. Viele Fahrniſſe ſind infolge des Flug⸗ feuers auf der Straße verbrannt, während die Häuſer felbſt rerſchont blieben. Sofort nach dem Brand tauchten Vieh⸗ bändler und Metzger auf. um von den Brandgeſchödigten das Vieh zu Schleuderpreifen anzukaufen. Das Bezirksamt Donaueſchingen hat aber dieſen Viehhandel verboten. (Karlsruhe, 7. April. Der Stadtrat hat beſchloſſen, zur Linderung der großen Not, in die zahlreiche Einwohner der Gemeinde Sunthauſen im Schwarzwald durch das große Brandunglück geraten ſind. Bekleidungsſtücke, Anzüge, Hem⸗ den und Schuhe im Werte von 5000 Mark zu ſenden. Donaueſchingen, 6. April.(WB.) Der hieſige Bürger⸗ ausſchuß hat die ſofortige Einleitung einer Hilfsaktion beſchloſſen zur Linderung der außerordentlich großen Not, die durch das furchtbare Brandunglück in Sunthauſen hervor⸗ gerufen wurde. Vorläufig wurde ein Betrag von 5000 Mark bewilligt. Außerdem ſoll eine Sammlung von Geldſpenden, Kleidern, Lebensmitteln, Futter und Frucht von der Stadt veranſtaltet werden. Unter den bisher eingegangenen Gaben befindet ſich eine ſolche des Fürſten zu Fürſtenberg in Höhe von 5000 Mark. * & Heidelberg, 6. April. Geſtern mittag hat ſich auf dem hieſigen Hauptbahnhof ein Geſchäftsreiſender aus Waibſtadt vor einen einfahrenden Schnellzug geworfen. Der Lebens⸗ müde wurde überfahren und war ſogleich tot. Der Grund zu ſeiner Tat iſt in einem unheilbaren Leiden zu ſuchen.— Der Bürgerausſchuß wird ſich am 14. April wieder mit verſchiede⸗ nen ohnungsbauvorlagen zu befaſſen haben. Darunter ſind zwei Vorlagen, die eine Nachbewilligung von über 6 Millionen Mark fordern für Kreditüberſchre'tungen bei der Herſtellung von 66 Wohnungen in zwei verſchiedenen Bau⸗ gruppen. Die Häuſer in der Aue zu Schlierbach z. B. werden weit mehr als das Dreifache von dem koſten, was man im vergangenen Jahre eingenommen hatte. ch. Epfenbach, 6. April. Für 11 400 Mark erſteigerte der Deutſchamerikaner Bergdoll die hieſige Gemeinde⸗ jag d, die früher 1400 Mark gekoſtet hat. Bergdoll iſt bekannt durch die Affäre in Eberbach. Aus der pfalz. O Ludwigshafen, 7. April.(Priv.⸗Tel.) Der Stra ßen⸗ bahnvertehr der hieſigen Stadt mußte heute einge⸗ ſtellt werden, weil im Homburger Werk das notige Küͤhl⸗ waſſer nicht zu beſchaffen war. Die Einſtellung des Straßen⸗ bahnbetriebs iſt alſo diesmal, wie amtlich mitgeteilt wird, nicht auf fehlende Kohlen zurückzuführen. Für die Verſorgung der Induſtrie mit dem nötigen Strom iſt Vorſorge getroffen. Außerdem wird ein Notbetriebsplan eingerichtet werden O. Ludwigshafen, 7. April. Eine Konferenz der Angeſtellten der chemiſchen Induſtrie fand hier ſtatt, die, von den Sektionen 6 und 7 einberufen, ſich eines Zahlreichen Beſuches aus der Pfalz, Baden, Württemberg, Heſſen und He ſen⸗Naſſau erfreute. Neben den faſt vollzäßlig erſchienenen Delegierten aus den chemiſchen Großbetrieben waren auch Vertreter aus einer ganzen Reihe kleinerer Be⸗ triebe anweſend. Es wurde über den bisherigen Geſchäfts⸗ gang der Fachgruppen innerhalb der beiden Sektionsbezirke eingehend berichtet und des Näheren die bisherige Ausbau⸗ arbeit beſprochen. Anſchlleßend hieran erſtattete der berufs⸗ amtliche Leiter der Reichsfachgruppe Chemie, Krempel⸗ Berlin, ein Referat über: Streifzüge durch die heutige Ange⸗ ſtelltenbewegung. An das Referat ſchloß ſich ein Vortrag Lehn⸗Frankfurt über:„Das moderne Arbeitsrecht, das Be⸗ triebsrätegeſetz und das Balanzgeſetz“, der ebenfalls durch ſeine vortrefflichen Ausführungen als Spezialiſt auf dieſem Geblete den anweſenden Delegierten ein klares Bild über dieſe Fragen gab. wurde Darmſtadt beſtimmt; für die Sektion 7 findet noch im Laufe des Monats April eine Sonderkonferenz in Frank⸗ furt a. M. ſtatt. Rimſchweiler entdeckten Kindsmordes wurde nunmehr die un⸗ natürliche Mutter Anna Baſtian feſtaenommen und nach Zweibrücken in Unterſuchungshaft eingeliefert. Nachbargebiete. Fp. Campertheim, 3. April. Schwer verunglückt iſt die Frau Schmidt, die von der Hochzeit ihres Sohnes auf dem Heimwege ſo unglücklich zu Fall kam, daß ſie beide Arme brach und ſonſtige Verletzungen erlitt und ins Krankenhaus verbracht werden mußte. Fp. Gimbsheim, 5. April. 60 000 blühende Apri⸗ koſenbäume bilden z. Zt. im„Sand“ ein einziges wogen⸗ des Blütenmeer. .p. Bensheim, 6. April. Ein großes Hundeſter⸗ ben iſt ſeit einiger Zeit an der Bergſtraße zu beobachten. Die Tiere werden von der Staupe befallen und gehen oft ſchon nach wenigen Tagen ein. Es handelt ſich in vielen Fällen um die ſogenannte Caſtriſche⸗(Magen)⸗Staupe. swW. Darmſltadt, 6. April. Geſtern vormitt 1g ſand man den Zigarettenhändler Thummel in ſeinem Geſ häftslokol tot auf. Während er auf einem Stutle ſchlief kochte der Kaffee über und löſchte die Gasflammen aus. Durch das ausſtrömende Gas entſtand der Unfall. Frankfurt, 6. April. Bei einer hieſigen Bank war ein Scheck über 60 0 Mark gefälſcht und der Betrag bei der Nationalbank für Deutſchland in Berlin erhoben wor⸗ den. Als mutmaßlicher'ter war der bei der Bank an ze⸗ ſtellte Kaufmann Ulrich verhaftet worden der aber leugnete, der Täter zu ſein. Nunmehr hat ſich die völlige Unſchuld des ſungen Mannes herausgeſtellt, und er wurde ſofort aus der Haft entlaſſen Ueber die Sache ſelbſt wird dem„Gen.⸗Anz.“ noch folgendes gemeldet: Am 26. Juli vorigen Jahres wurde bei der Bank ein Scheckformmlar ent⸗ tzendet und von zwel Angeſtellten der Bank namens Kauß und Eentz auf die Deutſche Nationalbank ausgeſtellt. Der Scheck lautete über 60 000 Mark. Die beiden Angeſtellten Als Ort der nächſten gemeinſamen Tagung Rimſchwener, 6. April. In Sachen des kürslich in. Freitag, den 8. April 1921. Mannheimer General-Angeicer.(Mittag-Ausaabe.) 5. Seite. Nr. 160. haben auch die Nationalbank in Berlin davon benachrichtigt und um Einlöſung des Schecks im Auftrag der Bank gebeten. Am 29. Juli wurde der Scheck dann 17 1 in Berlin vorgezeigt und eingelöſt. Erſt beim Abſchluß der Jahresrechnung ſtellte es ſich keraus, daß zwiſchen der Frankfurter und der Berliner Bank eine Differenz von 60 000 Mark beſtand und die Nach⸗ forſchungen ergaben dann die Fälſchung des Schecks. Da die Schrift auf dem Scheckformular der des Angeklagten Ulrich ſehr ähnlich war und außerdem für das Benachrichtigungs⸗ ſchreiben die Schreibmaſchine und der Stempel Ulrichs ver⸗ wendet worden waren, fiel der Verdacht natürſich auf dieſen. Gentz wurde ſofort verbaſtet. Kauß iſt bereits ſeit mehreren Wochen verreiſt. Sein Aufenthalt iſt unbekannt. Gerichtszeitung. Landau, 7. April.(O...) Die Eheſrau des als Führer der Freien Pfalzbewegung bekannten Chemikers Dr. Haas in Landau wurde wegen zweier Diebſtähle, begangen in Ladengeſchäſten, zu 8 Tagen Gefängnis und wegen Nahrungsmittelentwendung außer⸗ dem zu 40 M. Geldſtrafe verurteilt. DSv. Darmſtadt, 6. April. Eine wichtige Entſcheidung fällte die Strafkammer. Obwohl der Tarif der Arbeiterſchaft der Opelwerke Rüſſelsheim noch einige Zeit Gültigkeit hatte, wurde Ende letzten Jahres, wie des öfteren ſchon, verſucht, eine Erhöhun der Löhne zu erzielen. Nachdem ſich die Direktion verſchiedentli entgegenkommend gezeigt hatte, wurde der Arbeiterſchaft mitgeteilt, daß vor Tarifablauf nichts mehr zu erwarten ſei. Es kam, wie angekündigt, zu kurzer Stillegung des Betriebes ſeitens der Direktion. Gegen den Direktor Scholz wurden Beſchimpfungen und Drohungen vorgebracht, die zur Beleidigungsklage gegen 3 Arbeiter führten. Von den Uebeltätern konnten nur zwei gefaßt werden, darunter der jetzt 33 Jahre alte Kommuniſtenführer Wen⸗ delin Berkau aus Rüſſelsheim und der 25 Jahre alte Peter Petry von Biſchofsheim. Direktor Scholz zurückgenommen. Die Beleidigungsklage wurde von Dagegen nahm der Staatsanwalt an, daß es ſich um einen Erpreſſungsverſuch handelte, zu⸗ mal der Tarif noch Gültigkeit hatte. Der äußerſt rohe und vorbe⸗ ſtrafte Berkau erhielt 4 Monate, Petry 3 Monate Gefängnis. Sportliche Kundſchau. Sch wimmen. Schauſchwimmen im e Am Sonntag, den 17. April, nach⸗ mittags 3 Uhr, veranſtaltet der Schwimmverein Mannheim in der großen Schwimmhalle des Herſchelbades ein großzügiges, vollstümliches Schau⸗ chwimmen, bei dem Vorführungen aus allen Zweigen des vielſeitigen chwimmſports gezeigt werden. U. a. ſind zu erwähnen ein Damenreigen, Rettungsſchwimmen, Kleiderſchwimmen, Kunſt⸗ und Figurenreigen der Herren, Springen, Kunſtſchwimmen, Eierſchwimmen, Tauziehen, Stafſeln und zum Abſchluß ein Waſſerballſpiel. Dem Schauſchwimmen wird allſeitig viel Intereſſe entgegengebracht. Nationales Wettſchwimmen in Stuttgart. Am./10. April findet im Stuttgarter Schwimmbad das Nationale Wettſchwimmen des 1. Stutt⸗ garter Amateurſchwimmklubs 1893 ſtatt. Hierzu hat der Schwimmver⸗ ein Mannheim folgende Meldungen abgegeben: Damenjugendbruſt⸗ ſtaffel(Daubenberger, Hagel, Ritz), Damenjugendſchwimmen beliebig(Ritz, Hagel und Daubenberger), ſowie Ermunterungs⸗ und 2. Seniorrücke⸗ ſchwimmen(Schneider). Raſenſpiele. sr. Tagung des Deutſchen Golfverbandes. Zum erſten Male nach dem Krieg kamen in Hamburg die Vertreter des Deutſchen Golfverbandes zu⸗ ſammen. Das Hauptintereſſe wandte ſich den Neuwahlen zu, da eine Reihe von Vorſtandsmütgliedern ihre Aemter niedergelegt hatten, bezw. im Laufe des Geſchäftsjahres ausgeſchieden waren. 1. Vorſitzender wurde Dr. Beck⸗ Berlin, ſtellv. Vorſitzender Dr. Vorwerk⸗Hamburg, Schriftführer Leß⸗ mann⸗Berlin. Vorort für den Verband iſt daher jetzt die Reichshaupt⸗ ſtadt. Ferner wurde beſchloſſen, die Deutſchen Meiſterſchaften— deren Austragung ſeit 1913 unterblieben iſt— für 1921 wieder auszu⸗ ſchreiben. Die Austragung übernimmt der Club zur Vahr am 25. bis 28. Auguſt in Bremen. Neu aufgenommen wurde der Frankfurter Golf⸗Klub. Leichtathletik. Sr. Vorſtandsſitzung der Deutſchen Sportbehörde für Leichtathletik. Der Vorſtand der D..⸗B. tagte nach der Austragung der ſüd⸗ eutſchen Waldlaufmeiſterſchaft in Karlsruhe(Baden). Von den Verhand⸗ lungen ſind beſonders die Einführung einer dreimonatlichen Karrenzzeit bei Vereinswechſel und die Schaffung einer Beratungsſtelle für Sportplatzbau u erwähnen. Einen breiten Raum nahm auch die Frage der Auslands⸗ Kurs ein. Ohne die Genehmigung der Behörde darf kein Leichtahtlet im Auslande ſtarten. Auch bei den Verhandlungen iſt die Behörde nach Möglichkeit mit heranzuziehen. sr. Tagung des Süddeutſchen Verbandes für Leichtathletik in Karls⸗ rnhe. Im Anſchluß an die Süddeutſchen Waldlauf⸗ und Handballmeiſter⸗ ſchaften in Karlsruhe hielt der Süddeutſche Verband ünr Leicht⸗ athletik am 3. April eine Ausſchußſitzung ab. on den Be⸗ ſchlüſſen ſeien folgende hervorgehoben: Zur Vertiefung des Jugendſportbe⸗ triebes wurde die Stelle eines Jugendſportwartes eingerichtet, für die Dr. Schums⸗Stuttgart gewählt wurde. Für die Reichsſugendkämpfe wird künftig- eine mehr den Wünſchen der Landesverbände entſprechende Aus⸗ geſtaltung der vorgeſchriebenen Uebungen rerlangt. Für den Betrieb des Handballſpiels wird ein eigener ſelbſtändiger Spielausſchuß ernannt. Von allen Verbänden iſt im Juli eine Werbewoche durchzuführen. Infolge der Neuorganiſation des Südd. Verbandes wurden neue Satzungen im An⸗ ſchluß an die neuen Satzungen der D..⸗B in eingehender Ausſprache feſt⸗ gelegt. Insbeſonders wurden auch die Zuſtändigkeitsgrenzen zwiſchen dem Süddeutſchen Verband und den ſüddeutſchen Landesverbänden beſtimmt. Die Genehmigung aller begrenzten Veranſtaltungen innerbalb des Süddeutſchen Verbandes ſteht künftig nur dieſem zu. Als Verbandsorgan für den Süd⸗ deutſchen Verband wurde die„Süddeutſche Sportzeitung“ beſtimmt. Die Verſendung der Ausſchreibungen zu Wettkämpfen einzelner Vereine ſoll künftig durch die Geſchäftsſtelle des Süddeutſchen Verbandes in München er⸗ folgen, dem alle Ausſchreibungen zu übermitteln ſind. Der Betrieb von Handballwettſpielen wird während des Sommers eingeſtellt. Die ſüd⸗ deutſchen Meiſterſchaften werden vom 17. Juli auf den 24. Juli verlegt, um nach dem nunmehr abgeſchloſſenen Vertrag mit der Deutſchen Turverſchaft über den Betrieb der Leichtathletik auch allen Angehörigen der D..⸗B. den Beſuch der von der Deutſchen Turnerſchaft am 17. Juli in Nürnberg geplanten volkstümlichen Wettkämpfe zu ermöglichen. Wasserstandsbeobachtungen im Mo ſiat April Datum Fohel tat on vom Ahein 1287J 44 l Sohusterlngel NAda.05.25.55.35.4 Abends 6 Unr Nehl...231.15 127.29.50.42 Nachm 2 Uht MaxauuFru.63 265.81].70.75 29. Nachm. 2 Uhr Mannheimm 14.4 1 1149.71 Lorgens 7 Uht Malnzzz.53.54 0,53.55.53.-3. 12 Uhr Kauuusss Vorm. 2 Uhr RUilss 030.28 0,25 Rachm. 2 Uhr vom Neckar: NHannheilnn.84.51.47 1590.52.75] Jorm Uht Heilbronnn.33.33 0..20.23 0 29 Vorm 7 Uhr Windstlll. Helter— 0 Neiterausſichten für mehrere Tage im voraus. Unbeſugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. Regenfälle, normale Temperatur. Wolkig, windig, ſtrichweiſe Regenfälle, nachts kalt. Wolkig, Sonne, kühl, windig. Wolkig. Sonne, kühl, windig. 9. April: 10. April: 11. April: 12. April: Handel und industrie. Die Geschäftsstockung in der Eisenindustrie. Dem amtlichen Bericht über Deutschlands wirtschaftliche Lage im März ist zu entnehmen, daß sich infolge der unge- klärten politischen Verhältnisse und des französischen und belgischen Wettbewerbes in der Eisen- und Stahl.ndustrie eine starke Geschäftsstockung bemerkbar machte. Die bevorstehende Beschlagnahme von 50% des Wertes der deut- schen Ausfuhr nach den alliierten Ländern hat zu zahlreichen Streichungen bestehender Aufträge sowohl aus dem Auslande wie auch aus dem Inlande geführt. Die deutsche Eisen- und Stahlindustrie wird hierdurch an einer Ausfuhr ihrer Erzeug- nisse nach den Ländern, die sich dieser Zwangsmaſjnahme an- schließen, verhindert und gezwungen, in verstärktem Maße nach anderen. vornehmlich den neutralen Landern zu expor- tieren. Inzwischen suchte die Montanindustrie der Entente die schwierige Lage der rheinisch-westfälischen Eisenindustrie nach Kräften auszunutzen. Begünstigt durch die deutschen Zwangskohlenlieferungen und den hierdurch hervorgerufenen Kohlenüberfluß konnte die belgische und französische Industrie ihre Preise in einer für die deutsche Industrie verhängnisvollen Weise herabsetzen. Sie versuchten mit allen Mitteln, das noch am Markte befindliche deutsche Material zu verdrängen. In Anbetracht der allgemeinen Preissenkungen auf dem inter- nationalen Eisenmarkt ist die Annahme der Verbraucher, daß die zu erwartenden neuen Preisfestsetzungen seitens des Eisen- wirtschaftsbundes eine Reihe weiterer erheblicher Preis- ermäßigungen bringen werden, durchaus verständlich. Tatsächlich sind die vom Eisenwirtschaftsbund festgesetzten Höchstpreise im Berichtsmonat nicht unerheblich unterboten worden, wie nachstehende Zusammenstellung zeigt: Höchstpreise des.-.-B. Tatsächlicher Preis 1 1. Stabeisen 2440 2440 ab Oberhausen Formeisen 2340 2340 ab Burbach Grobbleche 3000 ab Essen 2700 ab Werk Mittelbleche 3360 ab Siegen 2800—2900 ab Werk Feinbleche 3475 ab Siegen 2800—2900 ab Werk Walzdraht 2720 ab Werk 2300 ab Werk Die Hoffnung, daß der Verbrauch angesichts dieser Preis- senkung aus seiner Zurückhaltung heraustreten werde, hat sich als trügerisch erwiesen, da die Verbraucher mit einer welteren Z2 wangsweisen Herabsetzung der Preise durch den Eisenwirtschaftsbund rechnen. Ob diese Erwartungen erfüllt werden, muß angesichts der neuerlichen Erhöhung der Eisen- bahntarife, der Verteuerung der Kohle und teilweise weiterer Lohnerhöhungen dahingestellt bleiben. Die Erzversorgung gestaltete sich günstig. Auf allen Märkten stand dringendes Angebot einer geringen Nachfrage bei starker Zurückhaltung der Käufer gegenüber. Der Handel in Luxemburger Minette stockt fast vollkommen, ebenso war die Nachfrage nach phosphorarmen Auslandserzen nur gering. Nach Schrott als Erzersatz im Hochofen herrschte an- gesichts der günstigen Erzversorgung der deutschen Hüũtten nur geringe Nachfrage. Die deutsche Roheisenerzeu- gung blieb bei der allgemein befriedigenden Rohstoffver- sorgung der Hütten in dem bisherigen Rahmen. Wenn gleich- wohl ein Angebotsüberschuß auf dem Roheisenmarkt zu ver- zeichnen war, so erklärt sich das daraus, daß angesichts der allgemeinen Wirtschaftslage der Bedarf sank und ferner luxem- burgisches und lothringisches Roheisen reichlich zur Ver- fügung stand. Auf dem Markt für Halb- und Fertig⸗ erzeugnisse konnte der Bedarf an Halbzeug gedeckt wer⸗ den, es machten sich eher Absatzschwierigkeiten bei den Werken bemerkbar. Die Stabeisenwalzwerke sind auf Grund älterer Abschlüsse noch für etwa—3 Monate beschäf- tigt. Der Bedarf an Formeisen hielt sich in mähigen Grenzen, da die Konstruktionswerkstätte und Waggonfabriken nur ihren dringendsten Bedarf decken. An Bandeisen war kein Mangel. Auch an Grobblechen lag Ueberangebot vor, obwohl das Schiffbaustahlkontor zur Belebung des Mark- tes zu Anfang Januar die Preise ermäßigte. In den Mittel- und Feinblech werken besteht trotz erheblicher Preisnach- laässe Arbeitsmangel. Auch die Beschäftigung der Walz- drahtwerke ist unbefriedigend. obwohl die Preise vom Walzdrahtverband und der Drahtkonvention um etwa 10% er- mäßigt wurden. In Röhren und Fittings hat das Geschäft stark nachgetassen, man erwartet hier weitere Preisermäßi- gungen. Die Lage der Eisengießereien muß gleichfalls als recht ungünstig bezeichnet werden: am besten sind noch die rhei- nisch-westfälischen Gießereien beschäftigt. Die Mark in Newyork. Die Reichsmark notierte gestern bei Börsenschluß.61(1,6121) Cents, was einem Kurs von 62.11 (61.83)„1 für den Dollar entspricht. Tonwaren- Industrie Wiesloch.-., Wiesloch. Nach dem Bericht für 1920 war die Nachfrage nach den Fabrikaten äußerst rege. Anfang April konnte der wiederaufgebaute Teil der Fabrikanlage in Betrieb genommen werden. Die gesamte Arbeiterschaft trat Anfang Oktober 1920 in den Ausstand. Der Betrieb lag aus diesem Grunde ſast zwei Monate still. Die Gesellschaft erhöhte bekanntlich ihr Kapital um 600 000 A auf .35 Mill. 4. Infolge der in Aussicht stehenden Bautätigkeit für Siedlungen kann, wie ausgeführt wird, für die nächsten Jahre mit großem Bedarf gerechnet werden. Der Fabri- kationsgewinn betrug 1,14(i. V..20) Mill. 4. Nach Abzug von 338 943(s55 513) Handlungsunkosten und 117 687„(32 110) Steuern sowie nach 147 447(31 863) Abschreibungen wurden einschl. 31 355&(47 89 ι) Vortrag 480 420 1(110 472) Reingewinn erzielt. woraus 167 (%) Dividende(= 376 000) verteilt und 47 775& vor- getragen werden sollen. Von der Superdlividende erhält der Aufsichtsrat 10% mit 28 200 A. Die Bilanz verzeichnet 508 532 1(261 4¹1„1) Kreditoren(einschl. Bankschulden), denen 458 o0%(9 423) Debitoren und 718 147 K4 (161 748 /) Vorräte gegenüberstehen.(.-V. 11. April.) Bayerische Celluloidwarenfabrik vorm. Albert Wacker .-G. in Nürnberg. Der Bruttogewinn an Waren betrug 1920 .5(.16) Mill. A. an Effektenzinsen 40 810(41 375). Dem- gegenüber erforderten Abschreibungen 209 456(191613 /½), Handlungsunkosten 1 488 433&(816 444). Betriebsunkosten 1 351 879„(483 994). Daraus ergibt sich ein Reingewinn von 1 64s 245„(621 966). aus dem wieder 20% Dividende und 20% Bonus zur Verteilung kommen. Auf neue Rechnung werden 155 359„ vorgetragen. Nach der Bilanz betragen Kreditoren 2 35(.22) Mill. A4., Debitoren.90(1 26) Mal. A. Waren 146 Mill.(678 375), Effekten 308 580(572 530). Kasse 37 310„(17 455). Die Nachfrage nach den Erzeug- nissen des Werkes war gut: ebenso ist das laufende Geschäfts- jahr bisher befriedigend verlaufen. Apparatebau-.-G. Kracker u. Co. in Nürnberg. Die Ver- waltung beantragt die Er hGhung des Aktienkapitals von 1,9 auf 3 Mill., ferner die Ausgabe einer Obligationen- anleihe in Höhe von 1 Mill. 4. Die Kapitalstransaktionen hängen mit der Ausdehnung, die das Unternehmen in der letz- ten Zeit erfahren hat. zusammen. Der Auftragsbestand ist ein bedeutender; auch wird die Dividende des abgelaufenen Ge- schäftsjahres eine höhere sein als im letzten Geschäftsjahr. Nürnberger Wohnungsverein.-G. Die Gesellschaft schlägt wieder eine Dividende von 5%(wie i..) vor. Aktien-Papierfabrik Hegge in Konstanz, Der Antrag der Verwaltung auf Ausgabe von 200 000 6% iger Vorzugs- aktien mit isfachem Stimmrecht wurde in der.-O..-V. 13. April: Sonne, wolkig, angenehm. 55 14. April: Sonne, wolkig, warm, ſpäter Strichregen, ſtrichweiſes Gewitter. 15. April: Heiter, wolkig, angenehm, teils bedeckt. 16. April: Veränderlich, kühler. Witeerungsbaelenl. aro-* 1 joaste meter- 15 Tend. semerkunger . Bnti a stand morzens] n derf- n) es vor-— 5 7 Unre Naont Uiter au 14588 uind Sewol. mm rad 0. Arad.] den qm graf g. kung 2. Aprll 767.8 4— 140 stll he tor 3 April 255.3.2.0— 225 sti helter 4. April 753.6 77 67— 21.2 0 2 helter 5. Aprli 750.8.0 901 20.5 14 rarv. bel 5. Aprll 760 6.6.0 0,1 173 still bedeokt 7. April 756 8 40 30 1,5 10.7* Nebel 8. Aprii 759,8 12—05—.⁰0 3 helter vom 4. April abgelehnt. Seit 1. Oktober habe Ernemann-Werke.-., Dresden. Das Unternehmen er- zielte nach 730 786(i. V. 249 801 4) Abschreibungen einschl. 119 873&(113 157 4) Vortrag 628 o0 N(O7⁴ G α Rein- gewinn, aus dem 10%(18%) Dividende verteilt werden. die Interessengemeinschaft mit der Friedr. Krupp.-G. in Essen(Krupp- Ernemann- Kino- apparate-Gesellschaft) ihre Tätigkeit aufgenommen. Das Aus- fuhrgeschäft habe sich in den letzten Wochen belebt und der Bedarf scheine sich wieder zu heben. 5 Ankauf des Uebungsplatzes Döberitz vom Anilinkonzern. Wie die„Pfälz. Post“ zuverlässig erfährt, hat der Anilin- bezw. Stickstoffkonzer n, dem bekanntlich die Badische Anilin- und Sodafabrik Ludwigshafen a. Rh. angehört, den Truppenübungsplatz Döberitz bei Berlin dieser Tage käàuflich erworben, der voraussichtlich zu großen Industrieanlagen, Fabrikbau- und Lagergelände usw. verwen⸗ det werden soll. Das deutsche kleine Eigentum in Italien. Als Frist für die Einreichung der Anträge auf Freigabe des kleinen Eigen- tums in[talien ist von der italienischen Regierung der 30. Apreil festgesetzt worden. Die deutsche Regierung hat, wie wir von zuständiger Seite erfahren, Schritte unternommen, einen Aufschub zu erhalten. Ueberschuß des engl.schen Budgets. In dem am 31. März abgelaufenen Finanzjahr betrugen die englischen Gesamt- einnahmen 1425 Mill. Pfund; das bedeutet eine Steige- rung um 864 Mill. Lstrl. gegenüber dem Vorjahre. Der Vor- anschlag hatte mit einer Einnahme von 1418 Mill. Lstrl. ge- rechnet. Die Ges amtausgaben belaufen sich auf 1197,4 Mill. Lstrl., was einer Abnahme um 470,3 Mill. Lstrl. gleich- kommt. Im ganzen ergibt sich ein Ueberschuß von- 230.5 Mill. Lstrl. gegenüber einem Defizit von 326,2 Mill. Lstrl. im Vorjahre. 855 Börsenherichte. Mannheimer ffektenbörse. Mannheim, 7. April. Die Tendenz war fest, besonders für chemische Industrie-Aktien: Anilin 360., Chemische Fabrik Goldenberg 670., Verein Deutscher Oelfabriken 305 G. und Westeregeln 545., 5350 B. Höher stellten sich noch: Benz 226., Dingler Maschinen 279 G. und Oberrh. Elektrizitäts- werke 132.;: ferner Unionwerke Mannheim, die zu 305% um- gingen. Von Bankaktien wurden Pfälz. Hypothekenbank zu 178% begehrt und Rhein. Hypothekenbank zu 177%(beides ex. Dividende). 5 Frankfurter Abendbörse. Frankfurt, 7. April. ODrahtb.) Auf dem Devisenmarkt blieb das Geschäft wieder ruhiger, und dementsprechend stell- ten sich Valutapapiere bei bescheidenen Umsätzen gut behauptet. 5% Goldmexikaner blieben fest. Hervorzuheben wäre dann noch das anhaltende Interesse für Ungarnrenten. Das Geschäft in Elektrizitätspapieren war ziemlich lebhaft. Größere Käufe bemerkte man in A. E. G. sowie Berg- mann; letztere zogen 6% an. Gefragter waren auch Schuckert. Licht u. Kraft schwächten sich 3% ab. Deutsch- Uebersee zogen 8% an. Chemische Aktien zeigten wiederum un- regelmäßige Haltung. Befestigt gehen Gold- u. Silberscheide- anstalt hervor. Montanaktien vorwiegend gut behauptet. Phönix-Bergbau schwächer. minus%. Zu regeren Umsätzen kam es in Kassaindustrieaktien. Spinnerei Ettlingen. 370, stiegen 12% Hammersen fest, 420. Maschinenfabrik Karls- ruhe gewannen%. Sehr gesucht waren auch Zement Loth- ringer, 490 plus 15% Angeboten waren Ver. Gummifabriken Berlin-Frankfurt. welche mit 250% 40% verloren. Gummi- warenfabrik Peter gut behauptet. Maschinlenfabriken und Berg- baugesellschaften lagen fest. bei fester Tendenz. Neueste Nrahtherichte. Berlin, 8. April.(Eig. Drahtb.) Hamburg- Amerika- Linie. Für die Kriegsjahre 1914—1918 ergibt sich bei einem Betriebsgewinn von 34.5 Mill.„ nach Abschreibungen und Rückstellungen ein Verlust von 237 266. In 1919 wurde ein Gewinn von 62,6 Mill.&K erzielt, aus dem nach Ab- schreibungen von 166 Mill. A eine Dividende von 8% ver- teilt werden soll. Der Abschluß von 1920 ergibt einen Gewinn von 58.3 Mill. AH. die Abschreibungen belaufen sich auf 14,5 Mil- lionen A, die Dividende auf wieder 8% Bei der Bewertung der Aktiven der Gesellschaft ist auf die durch die heutigen Zeit- verhältnisse hervorgerufene Entwertung entsprechend Rück- sicht genommen worden. 83 Neue Gesellschaft. In Berlin ist eine neue Gesellschaft unter der Firma„Interessengemeinschaft für industrielle Ver- arbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse G. m. b..“ mit einem Kapital von 1 Mill. gegründet worden. Geschäfts- führer sind Generaldirektor L. Katzenellenbogen, Kommerzien- rat Walter Sobernheim und Direktor Georg Friedländer. Die Geschäftsanteile sind von der Breslauer Spritfabrik, der Schul- theiß-Patzenhofer-Brauerei und der C. A. F. Kahlbaum.-G. übernommen worden. 3 Vom Kali- Syndikat. Aus Interessentenkreisen erfahren Wir, daß die Verhandlungen zwischen dem Kalisyndikat und den Amerikanern prinzipiell zum Abschluß gekommen sind. Sie gehen auf einen langfristigen Lieferungsvertrag von deut- schem Kali nach den Vereinigten Staaten hinaus. Die deutsche Regierung stellt jedoch die Bedingung, daß eine fünfjährige Lieferungsfrist gewahrt wird. Berlin, 7. April.(WB.) Die Erhebung der 50% igen Ein- kuhrabgabe. Entgegen anderweitigen Nachrichten verlautet amtlich, daß die 35% ige Importabgabe in England [vom Fakturenpreis, einschliehlich Fracht und Versiche · rung. erhoben wird. = Essen, 8. April.(Eig. Drahtb.) Erhöhung der Zink- blechpreise. Die Rheinisch- Westfälische Zinkblechhändler- vereinigung erhöhte mit Wirkuns ab 6. April infolge der Frachtenerhöhung die Lagerverkaufspreise für Zinkbleche um 10 A1 pro ioo kg. Der Verkaufspreis beträgt für die erste Zone 963 A. für die zweite 966 und kür die dritte 969 pro 200 kg. Bern, 5. April.(WB.) Herabsetzung des Schweizer Bank. diskonts. Das Direktorium der Nationalbank beschloß, den Diskontosatz von 5% auf 4% und den Lombardzinsfub von 6% auf 5% herabzusetzen. ö Waren unt Märkte. Berllner Metallbörse vom 7. April. Frelse in Nark für 100 Kg. 6. April 7. Aprif f. Aprit 7. Aprll 3 1732 17³⁵ Aluminlum.Sarr. 25) 27 2850 2700 Rafflnadekupfer 1535⁵ 1530 Zian, ausländ. 40⁵⁰ 4175⁵ glei 485—490480—500 Huttenzinn 3575⁵ 3725 Roheink(Vn.-Pr.)/ Miokel 40³0 40⁵⁰ do.(tr. Verk.)] 610. 620 820—630 Antſmon 88 Plattenzink 390 380—400 süder für 1 kg. 920.—930 930—940 Aluminlum 2800—2550 2500—.2550 4 Schiffsverkehr. Laut Drahtbericht der Red Star- Linie. Antwerpen, ist der Dampfer„Kroonland“ am 24. März von Antwerpen abgefahren und am 5. April vormittags in Newyork Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldendaum. Verantwortlich für Politik: Dr Fritz Goldendaum, ür Feutlleton: A. Maderno: für Lokales und den übrigen redakttonellen Ingalt: Richard Schönfelder; für Handel: Dr A, Nepple: für Anzeigen Karl Hügel. Druck und Verlag: Truckerei Dr. Haas, Mannbermer General⸗Auzeiger G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. Die Abendbörse schloß allgemein 2. — Bl. Seite. Nr. 160. riaunheimer General· Angeiger.(Mittag · Ausgabe.) Freitag, den 8. April 1921. Mannheimer Frauen⸗Zei tung Es iſt kein Leid auf dieſer Melt, dem Liebe nicht ſeinen Stachel nühme. * Die politiſierte Frau. Von Käte Rahmlow⸗Dortmund. Es gibt Männer, die noch heute das reaktionäre Wort im Munde führen:„Die Frau gehört ins Hausl“ Um dieſem in einer verfloſſenen Epoche geprügten Worte Geltung zu verſchoffen, beziehen ſich dieſe antifeminiſtiſch angehauchten Männer ſogar bisweilen in Diskuſſionen auf das Altertum. Der große Schüler Platos, Ariſtoteles, muß herhalten. Sein Aus⸗ ſpruch in der„Staatspädagogik“ wird zitiert:„Die Frau iſt ein auf einer früheren Entwicklungsſtufe ſtehengebliebener Nann, der ſich daher nicht für das feindliche Leben eignet, ſon⸗ dern nur für das ſtill⸗friedliche Haus!“— Frauen haben be⸗ kanntlich bei all ihrer Minderwertigkeit auch keine ſo meſſer⸗ ſcharfe Logik wie der Mann. Sonſt würden ſie vielleicht doch ſchüchtern einwenden, daß man den Frauen des 2 0. Jahr⸗ hunderts logiſcherweiſe nach all den Umwälzungen auf allen Kulturgebieten nicht einen griechiſchen Weiſen aus dem Altertum als Kronzeugen auftiſchen kann. Sie würden ſonſt ja auch das Recht haben, noch weiter zurückzugreifen, um ſich auf Plato zu beziehen, der bekanntlich vor Ariſtoteles die völlige bürgerliche Gleichſtellung von Mann und Frau ver⸗ langte, der behauptet, daß der Unterſchied der Geſchlechter nicht auf qualitativen, ſondern nur auf quantitativen Unterſchieden bezw. Schwankungen beruhe. Die mit Humor begabte Frau lächelt heute, wenn man ihr erzühlt, daß ſie ins Haus gehöre, daß ſie geiſtig minder⸗ wertig ſei. Sie weiß, daß die ökonomiſche Umwälzung durch das Maſch'nenzeitalter die Frau aus dem Hauſe auf den Ar⸗ beitsmarkt warf. Sie empfindet es als Grauſamkeit, daß man denen. die gern als werteſchaffende Gattinnen, Haus⸗ frauen und Mütter im Hauſe geblieben wären, den Platz an der Sonne anweiſt, den ihnen ein rauhes Schickſal nicht önnte. Sie weiß, was ſie alles in ſich an Sehnſucht nach dem tligen Dreiklang: Mann, Frau und Kindl niedertreten mußte, ehe ſie ſo weit war, um über die„Logit“ der Antifemi⸗ niſten mütterlich⸗verzeihend zu lächeln, die ihr erzählen wollen, daß ſie nur ins Haus gehöre. Und dieſe„neue Frau“ im neuen Deutſchland, die doch die ewig ⸗alte in ihren Gemütswerten blieb, wenn ſie ſich auch den neuen Forderungen, die an ſie herantraten, willig beugte, die glaubt auch nicht mit Plato, daß der Unterſchied der Ge⸗ ſchlechter nur auf quantitativen Schwankungen beruhe. O nein! Sie empfindet es ja als ihren höchſten Reiz, daß ihr Herz den Verſtand überwiegt. Mit der ihr eigenen„Unlogik“ ſagt ſie ſich, daß die Politik nach Ausſage der Männer eine zrein verſtandesmäßige Kunſt“ iſt, daß die Männer dieſe Kunſt bis zur Revolution ganz allein ausübten, es aber doch nicht zu verhindern vermochten, daß heute Deutſchland einem Trümmerhaufen gleicht. Sie empfindet es, daß die Aus⸗ übung der rein verſtandesmäßigen politiſchen Kunſt der Poli⸗ tik der Männer ſo viel Haß in die deutſche Welt gebracht — daß ſich heute das deutſche Volk in bitteren, teilweiſe blu⸗ igen Kämpfen im Innern feindlich gegenüberſteht. 1914 — ag. alle Stände umfaſſende Liebe Trumpf in Deutſch⸗ and Wenn die pol tiſierte deutſche Frau, als ſie in die politiſche Arena ſtieg, auf Grund ihrer unpolitiſchen Vergangenheit ihr warmes Herz als Mitgift mitbrachte. ſo iſt ſie ſich des großen ſittlichen Wertes dieſer Mitgift bewußt. Alle Parteien ſprechen vom Wiederaufbau“. 90 Prozent der Probleme, die zu die⸗ em Zweck gelöſt werden müſſen, ſind ſicher atur. Aber für die übrigbleibenden 10 Prozent Kultur⸗ obleme aller Art, für all die ſozialen und Sittlichkeitsfragen, ür die kulturellen Probleme, die um Kirche, Schule und Haus kreiſen, wird man in Zukunft des warmen, mitterlichen Frauenherzens in Deutſchland neben dem inzwiſchen auch mehr und mehr entwickelten Frauenverſtande gar nicht ent⸗ raten können. Denn, wenn auch der Umſturz manche alten Werte vernichtete, die ewige Wahrheit bleibt doch beſteben: Nur in der Liebe ſchlummern aufbauende Kräfte! Der Haß aber zerſtört! Und deshalb werden die deutſchen Frauen ihre Miſſion in der Politik erfüllen allen Antifeminiſten und ihren Gewährsmännern aus dem Altertum zum Trotz! Des⸗ balb nützt es auch nichts, ihnen zu erzäbſen, daß Prof. Du Bois⸗Reymond einſt ſagte:„Die Frau denkt nicht mit dem Hirn, londern mit dem.. Rückenmart!“ Es iſt inzwiſchen piel Waſſer bergab gefloſſen. Und die Frau beſitzt neben threm merr und mehr reikenden Verſtande, neben ihrem warmen Herzen, ihrer Begeiſterun⸗sfähiakeit die Treitſchk⸗ in ſeiner Abhandlung über die„Freibeit“ ſo rürmt. die Kunſt der ſchnellen Anboſſungsfäbjakeit an das Neue. Und ſie ſernt es auch. realvolitiſch zu denken, ſich klar zu machen. daß ſie mehr St'mmen als der Mann zu vergeben bat daß ſie damit zu einem realen Machtfaktoar auch in der Politik wurde, mit dem man heute in Deutſchland rechnen muß. Die läſtige Famillenliebe. Aus evangeliſch⸗kirchlichen Kreiſen wird uns geſchrieben: Warum geht die Revolution, ſo wie ſie in den Köpfen ihrer extremen Verfechter lebt, die alles einſt feſt tehenden, die Umwertung alles einſt Geltenden, ſo langſam vorwärts? Allgemeine Arbeitseinſtellung zur Zerſtörung des skapitaliſtiſchen Syſtems“, Alleinbeſtimmungsrecht der Ge⸗ dankenarmen und Urtellsloſen, Ertränkung 15 irgend her⸗ vorragenden Perſönlichkelt in der unterſchledsloſen Maſſe, Ausrottung von Pflichtgefühl, Ordnung, Opferfähigkeit und Ebrfurcht vor allem Höheren— alles iſt von politiſchen Wirr⸗ geiſtern verſucht worden, und zum Teile mit Erfolg, aber im ganzen ceht es nur recht langſam weiter. Warum? Kräfte und Verhältniſſe, die zu den Grundlagen des Lebens ſelbſt ee wehren ſich zu mächtig. Das ſchwere Hindernts aller evolutionen iſt die Familſe, Sie will immer wieder ihee Kinder vorwürts bengen, fpart Fapital für ſie, hält in ihrem kleinen Kreſſe auf Ordmma und Pflichterfüllung. iſt der größ⸗ ten Opfer fäbia und bleiht die Keimzelle religtöſer Gedanken, wie ſie es ſeit Nlters war. Darum muß die Namilie pernichtet werden oder die Um⸗ ſturzbeſtrebungen müſſen ſcheitern. Das fühlen die Männer der neuen Zeit, wenn ſie es auch nicht ausſprechen. Nicht alle ſagen ſo rückſiehtslos ehelich, was ſie denken, wie der entſchledene ulreſormer Stegfrled Kawerau, der behauptet Fat:„Die verfluchte Famſlienliebe, dſe unferen Kindern ſo unſägliches Elend bereitet, iſt ſa nackteſte Selbſt⸗ ſucht, die übliche Familie iſt der Leidensweg unſerer Knaben und Mädchen!“ Der neue Oberſtadtſchulrat von Berlin, Paulſen, ſtellt in ſeinem Schulprogramm als Ziel auf Die Schule ſoll nicht Unterrichts⸗ und Erziehungsanſtalt, ſondern die Lebensſtätte der Jugend ſein; weiter ſagt er:„die Gemeinſchaft(in der Schule) löſt die Familie ab, wenn ſie ſich freiwillig aufgibt oder aus inneren oder äußeren Gründen lebensfähig wird“, zieht alſo allgemeine Erziehungsmaßregeln aus einem gewiß bedauerlichen kraſſen Einzelfalle ab, den er anſcheinend als das Ideal der Familie anſieht. Das heißt doch nichts anderes als: die Familie ſoll vernichtet werden. Denn eine Familie ohne Erzlehungsrecht, Erziehungspflicht und Er⸗ ziehungsmöglichkeit iſt keine Familie mehr und hat jede Da⸗ ſeinsberechtigung verloren. Unterhöhlung und Auflöſung der Famille würde auch die Folge der immer erneuten Beſtrebungen ſein, die unehelichen Mütter grundſätzlich nicht nur rechtlich, ſondern auch im ſitt⸗ lichen Urteil, den ehelichen gleichzuſ'ellen. Woghl bedürfen die unelelichen Mütter und Kinder unſeres Mitgefühls und der Fürſorge, aber die grundſätzliche Gleichſtellung der unehelichen mit der ehelichen Mutterſchaft würde ein Freibrief für das Laſter werden, ein Schritt weiter zur Zerſtörung von Fa⸗ milienleben und Familienliebe und zu geſchlechtlicher Ver⸗ wilderung. Weitaus am geſchickteſten in den Verſuchen, den läſtigen, weil umſturzſeindlichn Einfluß der Famitie zu beſeitioen, iſt Dr. Löwenſtein, der noch immer Oberſtadtſchulrat von Berlin zu werden hofft. Im Bruſttone der Ueberzeugung be⸗ hauptete er kürzlich im Reichtag, der beſte Weg zur ſittlichen und geſundheitlichen Hebung rnſeres Volkes ſei dieſer:„Die Kinder müſſen ſchon im früheſten Alter in die Schulkinder⸗ gärten hinein. Sie müſſen als Hilfskräfte in den Schulbetcieb binein und dann, wenn ſie weiterkommen, neben dieſer prak⸗ tiſchen Betätigung allmählich pädagogiſch theoretiſch ausge⸗ bildet werden. So wächſt aus dieſen Kindern der Lehrer her⸗ aus... Dort haben wir eine innere Ausleſe aus der Arbeit ſelbſt heraus.. Dasſelbe gilt auch von anderen Berufen. Wenn wir das Berufsſchulweſen für alle Kreiſe ausbauen, dann bekommen wir poſitine feſte Grundlagen für die Ve⸗ſitt⸗ lichung unſeres Volkes. Die Anwendung dieſer Grundſätze würde jedes Familienkeben vernichten: das Vorgeben, ſie ſoll⸗ ten es fördern, macht ſie doppelt geführlich. So acbträ lich nun dieſe Beſlrebungen der ſitt ichen Er⸗ neuerung unſeres Volkes ſind, ſo unerläßlich ihre Bekämpfung iſt— eine erfreuliche Folge haben ſie doch! Der Widerſtand, den ſie überull, auch in den proletariſchen Maſſen, finden, zeigt deutlich, wie allgemein der Wille zur Famille iſt. Vergeblich iſt e⸗, an den Geſetzen und den Grundlagen des Lebens zu rütteln, und man darf hoffen, nein, gewiß ſein, daß alle auflöſenden und grundſtürzenden Beſtrebungen der Zeit trotz der Rührigkeit ihrer Verfechter an einem ſchei⸗ tern werden, das ſtärker iſt als politiſcher Fanatismus, an dem, was ſie nennen: die„verfluchte“ Familienliebe. Nus Briefen der letzten Jarin. Die Revue de France veröſfentlicht authentiſche Briefe und Telegramme, die vie Jaren wahrend des Krieges bis kucz vor ihrer Ermordung an ihren Gatten geſchrieben hat, und dieſe Dokumente ſind nicht nur politiſch intereſſant, ſondern auch menſchl.ch ergreifend. Ihre politiſche Stellung wird durch das eiferſüchtige Beſtreben beſtimmt, die Würde und die Autorität ihres Mannes zu wahren. Deshalb tritt auch ſeit Anfang 1915 ihre Feilndſchaft gegen den Großfürſten Niko⸗ laus immer deutlicher hervor, weil ſie glaubt, daß er den Zaren in den Hentergrund dränge und ſein Vertrauen miß⸗ brauche. Sie wird dabei in ihrer Haltung von Raſputin be⸗ ſtimmt, den ſie in den Schreiben ſtets„unſern Freund“ nennt. Alle ihre Mitteilungen ſtrömen von Liebe zu ihrem Manne über. So ſchreibt ſie am 14. September 1914:„Mein Lieb⸗ ling, mein ſüßer Liebling, ich weiß, daß Du bei all Deinen Geſchäften mich und unſere kleine Famllie und unſern ge⸗ liebten Sohn ſehr entbehren wirſt. Seine Geſundheit wird beſſer werden, ſeitdem unſer Freund ihn geſehen hat.“ Sie ſchreibt dann welter:„Dieſe Telegramme können nicht ſehr liebevoll ſein, denn ſie müſſen durch die Hände ſo vieler Be⸗ amten gehen. Du wirſt aber 8. den Zeilen meine Liebe und meine Sernſucht nach Dir leſen. Für immer Dein teuer⸗ ſtes Welb.“„Meln Liebesvogel,“ ſchreibt ſie ein ander Mal. „Gott ſegne Dich und aac Dich vor allem Uebel. Wir ſind gerade mitten beim Eſſen; die Kinder plappern unaufhörlich, und es iſt ſchwer, auch nur eine Zeile dabei zu ſchreiben. Lebe wobl, Licht meines Lebens.“ Je länger der Krie) dauert, deſto mehr ſucht ſie ihren Mann darin zu beſtärken, ſeinen einenen Weg zu gehen und ſich nicht fremde Entſchliſſſe auf⸗ drängen zu laſſen. Er ſolle ſtets daran denken, daß er der Kaiſer ſei und das Recht habe, zu tun, was ihm beliebe. Als ſie im Auguſt 1915 die Abſetzung des Großfürſten erfährt, ſchreibt ſie voll Freude:„Ich kann keine Worte fin⸗ den, um Dir zu ſagen, wie voll mein Herz iſt. Du haſt nie⸗ mals ſo viel Entſchiedenheit gezeigt, und es wird nicht lange dauern, bis die Früchte dieſes 4 2 Willens offenbar werden. Gute Nacht, mein Lichtſtrahl, ich erwarte Deine Küſſe mit Ungeduld.“ Immer wieder beſchwört ſie den Zaren, nur ſeinen eigenen Plänen zu folgen und„feſt wie ein Felſen“ zu bleiben. Im Mal 1916 ſchreibt ſie aus dem Gefängnis an ihn:„Wir ſind ſetzt ſchon drei Wochen hier. Es hat jeden Tag geregnet. Marle ſchreibt heilide Texte ab, und Nikolaus lieſt uns wie gewöhnlich aus der Bibel das Evangelium des Tages nor. Baby(der Zarewitſch) hat hat ſich am Knie verleßt. Ich habe ihn in Maries Bett gelegt. Seine Schweſtern wer⸗ den auf Matratzen auf dem Boden in dem anderen Iimmer ſchlafen.“ Der letzte Brlef iſt vom 16. Juli datlert. den Tag, bevor ſie und die kalſerliche Familie ermordet wurden:„Een Frauer trüber Morgen, aber nechber klarer Sonnenſchein. Ich habe mit Nikolaus Sezique geſpielt“ Sdlſen Damen rauchen? Die Frage, ob auch die Frau das Recht des Rauchens für ſich in iba un nehmen darf, iſt ja tatſüchlich dadurch beant⸗ wortet, daß unzäblige Damen heute den„blauen Dunſt“ nicht mehr entbehren können. Aber darüber ſind die Anſichten doch ſehr geteilt, ob es ihnen gut ſteht und ob es für ſie paßt. Zu dieſem Thema nehmen nun eine Anzahl führender Perfönlſch⸗ keiten der Lſteratur und der Mode Stellung im neueſten Heft non„Reclams Unſverſum“, das als eine Sondernummer„Der Raucher“ erſcheint. Der bekannte Lyriker WIl! Veſper ſchreibt:„Heaturlich ſouen die Damen rauchen, ſo viel es mnen nur Spaß macht. Sie ſollen ſchon deshalb rauchen, weil es für uns Männer bei jedem Laſter angenehm iſt, ſchöne Geſellſchaft zu haben. Aber die Damen ſollen nur Zigaretten rauchen, damit ſie mir nicht den Pfeifentabak und die Zigarre noch mehr verteuern, Zigaretten rauche ich nicht.“ Auch Ernſt v. Wolzogen findet es hübſch, wenn die Damen zur Geſell⸗ ſchaft ein bißchen mitqualmen.„Aber es 6 gräßlich“, fährt er fort,„wenn ſie Kette rauchen, gelbe ingerſpitzen vom enn haben und einen nicht vorhandenen männlichen Zeiſt daducch vortäuſchen wollen.“ Daß es vor allem darauf ankommt, wie die Frau raucht, betonen die Damen ſelbſt am deutlichſten. Zigaretten in ungepflegten Frauenhänden mit uneleganten Bewegungen als Veiwerk eines billigen oder unmodernen Anzuges“, ſo ſchreibt die bekannte Modeſchrift⸗ ſtellerin Margarete v. Suttner,,ſind ebenſo geſchmack⸗ los wie zu kurze Röcke auf Beinen im Chippendale⸗ oder Tele⸗ graphenſtangenſtil. Die Zigarette paßt zu den diverſen Kate⸗ gorien wahrhaft eleganter und fleißig arbeitender Frauen, ſofern ihre Leiſtungen und ihr ganzes Benehmen genug ſind, um ihnen auch in anderer Beziehung das ſtill⸗ ſchweigend geduldete Anrecht auf männliche Gewohnheiten einzutragen.“ Auch die Tänzerin GudrunHildebrandt iſt der Anſicht, daß eine Frau, die nicht mit Grazie und Selbſt⸗ verſtändlichkeit rauchen kann, es lieber ganz bleiben laſſen ſollte, und die Filmdiva Hella Moja ſchreibt:„Die Zigarette erſcheint mir das einzige Rauchwerk, das im Salon Geltung haben kann. Für die Finger einer Frau kommt überhaupt nichts anderes in Betracht; den Verſuch, kleine zierliche Pfeifen für das weibliche Geſchlecht einzuführen, erſcheint mir dann emanzipiert, wenn das Rauchwerk nicht mit Charakter, Be⸗ wegungen, Geſicht und Figur in Einklang zu bringen iſt. Des⸗ halb iſt auch der richtige Genuß einer Zigarette eine kleine Kunſt in dem großen Bereich der Lebenskunſt“. Durch ſoziale Gründe glaubt die Dichterin Olga Wo hlbrück das Rauchen entſchuldigen zu können:„Nachdem die Damen, aus dem Bedürfnis heraus, dem Manne eines ſeiner vielen Allein⸗ rechte ſtreitig zu machen, durchaus rauchen mußten, haben ſie endlich— rauchen dürfen. Und wenn ſie heute, in dieſer Zeit der Not und des Kampfes um die Exiſtenz durch ihren als Lurus ausgelegten Verbrauch dazu beitragen, zahlreiche Ziga⸗ rettenfabriken vor Einſtellung ihres Betriebes zu bewahren und Tauſenden von Arbeitern ihr Brot zu erhalten dann— ſollen ſie rauchen!“ Der Fatbenſinn der Frau. So weit in das eintönig blaſſe Leben des Kulturmenſchen etwas von friſcher Buntheit kommt, iſt es auf Rechnung der Frau zu ſchreiben. Während der Mann ſich in dunkle und farb⸗ loſe Kleider hüllt, verleiht die Frau ihrer Tracht eine auf⸗ fallende koloriſtiſche Note, und auch in den bunten Tönen der Zimmereinrichtung und überhaupt unſerer Umgebung erblicken wir den verſchönernden Einfluß des weiblichen Elements. Da⸗ nach müßte alſo die Frau einen lebendigeren und geweckteren Farbenſinn als der Mann haben. Dem ſteht aber entgegen, daß die großen Meiſter der Farbe, die genialen Maler, die unſerm Weltbild neuen Glanz und neue Leuchtkraft verliehen, Männer waren, daß auch in der Ausge taltung der Mode das ſtärkere in eigentlich e cher Weiſe beteiligt iſt und daß 5 als der Farbenſchöpſer in der Geſchichte der Mann erwieſen hat. Die moderne Albebolagle, die ſich in wiſſenſchaftlichen Verſuchen mit dem Far enſinn des Menſchen beſchäftigt, iſt auch dieſer Frage nachgegangen und hat gefun⸗ den, daß ein hochentwickelker Farbenſinn häufiger beim Manne als bei der Frau ſich findel. Der engliſche Pſychologe Green fand unter zahlreichen Verſuchsperſonen nur drei, dle imſtande waren, ſieben Farben in einem Spektrum deutlich voneinander zu unterſcheiden, und dieſe drei waren alles Männer. Verſuche, die Prof. durchführte, führten zu der intereſſanten Feſtſtellung, daß das uge des Mannes empfindlicher iſt für Rot, Gelb und Grün, und daß die Frau ſich dem Manne nur in der Entdeckung blauer Farbtöne über⸗ legen erwies. Trotzdem mag zugegeben werden, daß in der alltäglichen Auswahl von Farben, die meiſt nur unter einem äſthetiſchen Standpunkt geſchieht, die Frau durchſchnittlich den Mann übertrifft. Sie hat in ihrer Tollette, in der Einrichtung und Ausſchmückung der Zimmer und in vielen Fragen des Geſchmacks immer wieder ihren Farbenſinn zu erproben, während der durchſchnittliche Herr höchſtens einmal beim Kauf einer Krawatte dieſen Sinn zur Anwendung bringt. Dieſer Farbenſinn der Frau aber iſt mehr ein Ergebnis langjähriger Erziehung als ein Vorrang im Farbenfehen und Farbenwerten. Der Farbenſinn hat nichts zu tun mit der geiſtigen Ausbildung des Menſchen. Grade ungebildete Menſchen ſind ſehr ſelten farbenblind, und der primikive 3 67 in ſeiner Kunſt ein ſehr feines Farbengefühl entfaltet. Bel einer Farbenprüfung erwies ſich ein junger Kaffer allen anderen Teilnehmern über⸗ legen. Zweifellos denken die Frauen mehr in Farben als die Männer, und ſie ſind als das leichter erregte und phantaſie⸗ vollere Geſchlecht dem Mann auch im„Farbenhören“ voraus, d. h. in der Aſſozlierung von Farben mit Tönen. Mutter. VBon Karl Demmel⸗Darmſtadt. Wie wundervoll kindlich das Wort„Mutter“ klingt. Es iſt eln in Andacht und 1 7 7 wo die Laute aufklingen. utter— das Wort iſt Ruhepunkt des fernſten Heimatloſen im fremdeſten Erdteil. Es ſchwebt in aller Ewigkeit über des Kindes Leben: Deine Mutter gibt dir immer wieder Zuflucht, mein Kind. Kannſt du im Angeſich deiner Mutte- leſen? Sieh, jede Sorgenfalte trägt des Kindes Abbild. Und Mutterſorge iſt ohne Ende vom unſcheinbarſten Kindlein an bis zum gerelften und gealterten Menſchen. Die harten Menſchen mögen dich verlachen— geh helm gur Mutter. Du findeſt ein verſtehendes Wort. Jedes Mutter⸗ wort wiegt Gold. Es iſt ein köſtlich Ding um eine Mutter. Gott ſegnte ſie mit Milde und Barmherzigreit. Gott machte ihre ſchwachen Hände rieſenſtark für das Werk thres Kindes. Wer das Weſen einer Mutter verſtehen kann, ſtaunt ihrer nimmermüden, ſelbſtloſen Arbeit. So ſchreiten ſie hin unter den Geſtirnen und müſſen oft ⸗ mals für alle Liebe und Sorde Undank tragen. Sie zürnen nicht, ſie fluchen nicht, ſie wiſſen: es gibt einen Tag, da das Kind ſuchend kommt. Und der Tag iſt ihnen der ſchönſte Lohn, da das Kind die Mutter wlederfand. Das Wort blelbt leuchtend durch Jahrtauſende: Mutter! Es iſt ewiges Kindheitsgebet.. 2 5 MNannheimer Sensrat-Anzeiger.(Mitkag⸗Ausgabe.) — 7. Sefte. Nr. 160. Freitag, den 8. April 1921. langjährigen Platzmeister Herrn Er war uns ein tüchtiger treuer Mitarbeiter, Andenken bewahren werden. Maunbzum-Aätertal. 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