Frankreichs erfüllen ſoll. Zu dem Ende werden beſtimmten Dieuskag, 12. April Abend⸗Ausgabe. * Bezugspreife: In Mannheim u. Umgebung monatl. einſchl. M..10 für Bringerlohn u. Einziehungs⸗ eblhe..40 Poſtbezug vierteljährl. M. 24.30 ohne Poſtgebühren. Einz. Nummern 25 Pfg. Alle Preiſe 3 0„Konto Nr. 17590 Karlsruhe i. B. u. Nr. 2917 Ludwigshafen 8—. U 2 ſederzeit widerruflich. Poſtſche Heſchäfts⸗Nebenſtelle in Mannheim: Neckarſtadt: Waldhofſtr. 6.— Fernſprecher Nr. 794 Draht⸗Abreſſe: Generalanzeiger Maunheim. 27222 T½T½½ ̃ͤ—.— Die neuen Vorſchläge. Dr. Simons in Berlin. Berlin, 12. April.(ONB.) Der deutſche Außenminiſter Dr. Simons iſt heute vormittag in Berlin eingetroffen. Er wird heute noch mit dem Reichspräſidenten eine Beſprechung haben, während heute nachmittag 5 Uhr das Kabinett zu⸗ ſammentritt. Ueber die Fragen, die hierbei zur Beſprechung ſtehen, iſt bis zur Stunde noch nichts bekannt geworden. Auch über das Interview, das Dr. Simons dem Vertreter des Ma⸗ tin gewährt hatte, hat ſich der deutſche Außenminiſter Dr. Simons noch nicht näher geäußert. Tatſächlich iſt aber der Wortlaut der Unterredung, wie ihn der Matin veröffent⸗ licht hat, durch Dr. Simons nicht nachgeprüft wor⸗ den() ſodaß es nicht möglich iſt, heute ſchon zu erfahren, daß die vom Matin wiedergegebene Aeußerung Dr. Simons dem Wortlaut ſowohl als auch dem Inhalt nach vollſtändig zutreffend iſt. In einzelnen Punkten aber hat ſich bereits einige Ungenauigkeit ergeben, ſo hinſichtlich der Aeußerung Dr. Simons über die Auffaſſung von der Behandlung der Wiederherſtellungsfrage durch die deutſche Regierung. Ueber die Art der neuen deutſchen Gegenvor⸗ ſchläge in der Wiederherſtellungsfrage kann noch nichts mitgeteilt werden, da darüber, wenn ſie üderhaupt er⸗ folgen, erſt vom Kabinett Beſchlüſſe gefaßt werden müſſen. Simons' Aufenthalt in der Schweiz. Paris, 12. April.(ONB.) Der Petit Pariſien meldet aus Genf, daß Dr. Simons in Lugano den Beſuch ein⸗ flußreicher Perſönlichkeiten erhalten habe, die ihn über die innere Lage in den Ententeländern genau orien⸗ tierten. Daraufhin habe er den Entſchluß gefaßt, neue Vor⸗ ſchläge zu machen. Die Schweizer Diplomaten würden bei den bevorſtehenden Verhandlungen eine her⸗ vorragende Rolle zu ſpielen haben. Das Blatt meint, daß ein neuer deutſcher Vorſchlag keine Ausſicht auf Annahme haben werde. Deutſchland werde ſicherlich eine 20prozentige Beteiligung gewiſſer Induſtrieunternehmungen zuzugeſtehen haben. Dies ſei aber noch zu wenig für Frankreich. Wenn in Paris damals die Forderung von 120 Milliarden aufge⸗ 755 wurde, ſo ſei jetzt eine Summe von 160 Milliarden zu ordern. Paris, 12. April.(ONB.) Zu der Schweizer Reiſe Dr. Simons' ſagt das Echo de Paris: Der Beſuch des deutſchen Außenminiſters in Bern hat eigentlich den Zweck gehabt, die Vermittlung der Schweiz bei der Unterbreitung neuer deutſcher Vorſchläge anzugehen und die neutralen Län⸗ der, ſowie„gewiſſe Verbündete“ von der Aufrichtigkeit des deutſchen guten Willens zu überzeugen. Nicht ohne Grund habe Dr. Simons zu dieſer Miſſion die Schweiz als Nach⸗ barin Italiens auserſehen. Frankreich jedoch müſſe bei ſeinem Peſſimismus beharren. Frei⸗ lich könne Dr. Simons auf die Unterſtützung des Zentrums und einiger ſozialiſtiſcher Kreiſe hoffen, würde jedoch hart⸗ näckigen Widerſtand bei der deutſchen Großinduſtrie und ihren Anhängern finden, die nur durch Gewalt zu be⸗ kehren ſeien. Die Nation Belge zur Wiedergutmachungsfrage. Brüſſel, 12. April.(ONB.) Die„Nation Belge“ bezeich⸗ net die Unentſchiedenheit der deutſchen Politik als Haupt⸗ hemmnis für eine gedeihliche Löſung der Wiedergutmach⸗ ungsfrage. Sobald ſich die deutſche Regierung etwas ent⸗ gegenkommend zeige, würde ſie ſofort von unverſöhnlichen Kräften beeinflußt. In Deutſchland herrſche immer noch der Militarismus, und zwar ein wirtſchaftlicher und finanzieller Militarismus, der an Rückſichtsloſigkeit dem früheren gleich⸗ komme. Stinnes und Helfferich ſpielten dieſelbe Rolle wie Ludendorff ehemals bei Bethmann⸗Hollweg. Dieſelbe Art von Leuten ſei es, die wiederum alles auf eine Karte ſetze. Das ſeit dem Waffenſtillſtand bekundete Zögern in dem ge⸗ meinſamen Vorgehen der Alliierten ermutige dieſe Wirt⸗ ſchaftspolitikter in der Verfolgung ihrer Pläne. Worauf rech⸗ neten eigentlich dieſe Spekulanten? Das Blatt gibt zur Ant⸗ wor: Auf nichts anderes als auf den belgiſchen Bankrott und eine daraus ſich für Belgien ergebende Kataſtrophe, auf eine Verſchlimmerung der ſozialen Unruhen in England und auf einen Sonderfrieden mit Amerika. Es gebe ſogar Leute in Deutſchland, die eine weitere Beſetzung ihres Landes durch die alliierten Truppen wünſchten, weil ſie glaubten, wie auch freimütig ein Teil der Preſſe bekunde, daß alsdann das Spiel um ſo leichter wäre, Unruhen und Aufſtände zu ent⸗ fachen und dadurch den Alliierten Schwierigkeiten zu be⸗ reiten. * Dieſe Nachricht iſt ſehr lehrreich. Sie verbreitet Licht über die Intrigen und Treibereien, durch die die Alliierten verſuchen, Deutſchland ſchwach zu machen. Wir brauchen ja einem deutſchen Leſer nicht zu verſichern, daß die Ausſtreuungen über den neuen Militarismus in Deutſchland hahnebüchener Unſin ſind Aber es iſt doch wohl ein Wort angebracht über den Zweck dieſer Erfindungen. Die Alliierten ſuchen inneren Zwieſpalt hervorzu⸗ rufen ganz in der Art, ganz nach denſelben Methoden, die ſie zum Kriegsende leider mit ſoviel Erfolg angewandt haben. Die Entente arbeitet daran, um Fehrenbach und Dr. Simons eine Mehrheit zu ſammeln, die aus den ſozialiſtiſchen Parteien, dem Zentrum und wohl auch den Demokraten be⸗ ſtehen und die dann in der Reparationsfrage die Forderungen ſte Nachrichten Perſönlichkeiten und Kreiſen abenteuerliche Pläne angedichtet und werden die Folgen dieſer angeblichen aben⸗ teuerlichen Pläne in den grellſten Farben geſchildert. Es genügt wohl, den Zweck dieſer ententiſtiſchen Erfindungen klarzulegen, um ſie unwirkſam zu machen. Es gibt niemanden in Deutſchland, der nicht weiß, daß unſer Widerſtand ſeine ganz beſtimmten Grenzen hat. Aber es iſt doch auch ſicher, daß wir hoffen können, durch ein feſtes Auftreten, durch eine zielklare Vertretung unſerer Rechte und unſerer Lebensnot⸗ wendigkeiten den maßloſen Druck ſo weit zu erleichtern, daß uns die Luft nicht ausgeht. Mehr verlangt niemand vom Reichskabinett. Das eben muß erſtrebt werden, kann erreicht werden, es müßte denn ſein, daß die Verwirrungs⸗ manöver der Ententepreſſe den erſtrebten Erfolg hätten. 160 Milliarden Mark. Paris, 12. April.(WB.) Der Petit Pariſien meldet, daß die Summe, die die Reparationskommiſſion als Geſamt⸗ ſchuld Deutſchlands feſtſtellt, auf jeden Fall der Betrag von 160 Milliarden.⸗Mk. erreichen wird. Das Programm Loucheurs. Paris, 12. April.(..B. Im Oeuvre erzählt de Jouveul unter der Ueberſchrift:„Sanktionen ſind gut, Reparationen wären beſſer“, daß ein franzöſiſcher Plan zu dem Wiederaufbau exiſtiece, der von Loucheur entworfen ſei und folgende Grundgedanken ent⸗ halte: Loucheur iſt nicht ein Gegner ſondern ein Anhänger des Wiederaufbaues durch deutſche Arbeiter. Er hat 1919 ſelbſt Verhandlungen zu dieſem Zwecke geführt und ſogar Ab⸗ machungen in dieſem Sinne unterzeichnet. Zweitens: Loucheur ſagt, daß alle Materialien, die für den Wiederaufbau nötig ſind, von Deutſchland geliefert werden können. Auf dieſe Weiſe hätte die franzöſiſche Induſtrie die Hand frei, um für die Ausfuhr zu arbei⸗ ten und ſich feſte Abſatzgebiete zu erobern. Drittens: In den Finanz⸗ fragen teilt Loucheur die Anſchauung Briands: nicht mit ſeinen Einnahmen, ſondern mit ſeinem Beſitz müſſe Deutſchland zahlen. Das ſoll nicht bedeuten, daß er daran denkt, ſich des Privateigen⸗ tums zu bemächtigen, ſondern er will die deutſche Großindu⸗ ſtrie in ein gewiſſes Abhängigkeitsverhältnis bringen. Das Blatt heißt die erſten beiden Gedanken gut, hält aber den dritten Gedanken für verfehlt. Amerila und die Alliierken. Llohd Georg über die Nole der Vereinigten Skaaten. London, 12. April.(WB.) Lloyd George erklärte im Unterhaus auf eine Anfrage bezüglich der Note der Ver⸗ einigten Staaten, worin verſichert wird, daß Amerika durch keinerlei Beſchlüſſe, die im Friedensvertrage von Verſailles ent⸗ halten ſind oder vom Oberſten Rat oder vom Völkerbund ange⸗ nommen wurden, gebunden ſei. Der Wortlaut beſchäftigt augenblicklich die Aufmerkſamkeit der britiſchen Regierung. Die engliſchen Schulden an Amerika. London, 12. April.(WB.) Im Unterhauſe wurde auf eine Anfrage ſeitens der Regierung erklärt, daß die engli⸗ ſchen Schulden an Amerika ausſchließlich der Zinſen 862 Millionen Pfund Sterling betragm. England habe da⸗ gegen den Alliierten 897 Millionen Pfund Sterling vorge⸗ ſtreckt. Inſel Bap und die Kabel im Stillen Ozean. London, 12. April.(WB.) Ein Mitarbeiter des meldet, in diplomatiſchen Kreiſen herrſche große Beſorgnis bezüglich des Inhalts der März⸗ note des amerikaniſchen Staatsſekretärs. Die in der letzten Woche überreichte Note habe ſich faſt ausſchließlich auf das Mandat Japans über die Inſel Pap bezogen.— In amtlichen Pariſer Kreiſen befürchte man, daß die Vereinig⸗ ten Staaten einige Grundlagen der Friedensregelung anfechten werden und dieſe Beſorgnis werde aber weder in London noch in Rom geteilt. Doch dürfe man annehmen, daß Waſhington inbezug auf dieſe Regelung eine allgemeine Haltung wohlwol⸗ lender Nichteinmiſchung und moraliſcher Unterſtützung ein⸗ nehmen wird. Ausgenommen bei ſolchen Bedingungen des Verſailler Friedensvertrages, die die amerikaniſchen wirtſchaft⸗ lichen Intereſſen und die amerikaniſchen Anſprüche auf gleiche Behandlung in den Fragen, die den Handel und die Schiffahrt angehen könnten, betreffen. Wie aus Waſhington gemeldet wird, verlautet, daß Groß⸗ britannien und Frankreich 20 die Nachricht des Staatsſekre⸗ tärs Hughes über das Pap⸗Mandat geantwortet haben. Die Meldung aus Waſhington beſagt, daß England unformell den Vereinigten Staaten Vorſtellungen gemacht habe zwecks Er⸗ zielung der Beilegung der Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen den beiden Regierungen im Zuſammenhange mit dem San Remo⸗Petroleum⸗Abkommen. Das der amerikaniſchen Regie⸗ rung unterbreitete Abkommen ſchlage vor, daß die Vereinig⸗ ten Staaten einen Bevollmächtigten ernennen, der mit dem britiſchen Petroleumausſchuß dieſe Frage erörtern könne, da eine ſolche direkte Verhandlung zu einer raſcheren Erledigung führen würde, als dieſe auf dem Wege der amtlichen diplo⸗ matiſchen Regelung der Fall ſein dürfte. Paris, 12. April.(WB.) Nach einer Meldung der Chicago Tribune aus Newyork hat Viviani ſeine Miſſion in den Vereinigten Staaten beendet. Nach einer Kabelmeldung des Sonderberichterſtatters des Matin aus Newyork hat die Antwort der franzöſiſchen Regierung auf die Note der ameri⸗ kaniſchen Regierung betr. die Mandate über die ehemaligen deutſchen Kolonien befriedigt. Steph. Lauzanne erklärt, Hughes habe Viviani gebeten, dem Miniſter für auswärtige Angelegenheiten und Briand ſeinen Dank zu übermitteln. Man könne, was Frankreich anbetreffe, die Angelegenheit der Inſel Yap und der Kabel im Stillen Ozean als erledigt anſehen. * LCondon, 12. April.(WBB.) Reuter meldet aus Waſhing⸗ ton, der Kaiſer aus Japan drückte in einem dem Präſidenten durch die japaniſche Votſchaft übermittelten Schreiben ſein großes Bedauern aus, daß unvermeidliche Umſtände im engen Zuſammenhang mit ihm ſelbſt, es für den Augenblick daran! ſich. Anzeigenpreiſe: 1 ſpalt. Kolonelzeile.50 Mk., ausw. 4— Mk., Stellengeſ. u. Fam. Rekl. 8Mk. Annahmeſchlußf: Für d. Mittagbl. vorm. 82½ f. d. Abendbl. nachm. 55 8 an beſtimmten Tagen, Stellen u. Ausgaben wird keine Verantw. übernommen. Höhere Gewalt, Streiks u. dgl., Betriebsſtörungen, Materialmangel uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen f ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben od. f. verſpätete Aufna den Kongreß perſönlich verleſen werde. 20% Nachl. 1 ür Unzeigen Uhr. me v. Unzeigen. Aufträge durch Jernſprecher ohne Gewär hinderten, im Namen ſeines Sohnes die Einladung des Präſi⸗ denten zu einem Beſuche der Vereinigten Staaten nach Be⸗ endigung des Beſuches des Kronprinzen in Europa anzu⸗ nehmen. London, 12. April.(WB.) Reuter meldet aus Newyork, es werde mitgeteilt, daß Präſident Harding ſeine Botſchaft an der Jall Bergdoll. Die deutſch⸗amerikaniſchen Beziehungen ſollen offenbar noch durch einen Fall erſchwert werden, von dem in der deutſchen Oeffentlichkeit bisher kaum Vermerk ge⸗ nommen, der dafür aber in Amerika um ſo nachhaltiger aus⸗ gebeutet worden iſt. Es handelt ſich um den ſogenannten Fall Bergdoll, von dem man eigentlich erſt durch die Gerichtsver⸗ handlung vor der Strafkammer in Mosbach oberflächlich Kenntnis erhalten hat. In dieſer Verhandlung, die am 21. und 22. März ſtattfand, wurden die amerikaniſchen Polizeibeamten Naef und Zimmer wegen Amts⸗ anmaßung, verſuchter Nötigung und fahrläſſiger Körperver⸗ letzung zu 15 und 4 Monaten Gefängnis verurteilt; vier deut⸗ ſche Helfershelfer erhielten Gefängnisſtrafen von 11, 10 und 6 Monaten. Die beiden Amerikaner mit den deutſchen Namen hatten ſich am 22. Januar darangemacht, zwei Deut ſch⸗ amerikaner namens Bergdoll und Stecher, die wegen Fahnenflucht in Amerika verurteilt worden, aber ent⸗ kommen waren, in Eberbach zu verhaften und auf das von den Amerikanern beſetzte Gebiet zu entführen. Bergdoll ſaß bei der Ankunft der Häſcher gerade in ſeinem Kraftwagen, um Hochzeitsgäſte abzuholen. Naef rief ihm zu: Hände hoch, Sie ſind verhaftet! Hier iſt amerikaniſche Kriminalpoljzeil Bergdoll ſtieß Naef zurück und ſuchte ſich der Verhaftung durch ſchleu⸗ nige Fahrt zu entziehen. Naef aber feuerte zwei Schüſſe hinter ihm her, von denen einer ein Mädchen aus der Hochzeitsge⸗ ſellſchaft troaf. Die Bewohner von Eberbach, die Zeugen des Vorgangs waren, veranlaßten die Feſtnahme von Näef und Zimmer, und zwei Monate ſpäter erfolgte dann das Ende der Komödie vor Gericht. Der Kommandierende General der ame⸗ rikaniſchen Truppen in Koblenz, Allen, wurde von Waſhington aus angewieſen, der badiſchen Regierung das Bedauern über den Zwiſchenfall auszuſprechen, woraus klar erſichtlich wurde, daß die beiden Kidnapper von ihrer Regierung verleugnet wurden. Die amerikaniſche Preſſe aber ſchlug einen Heiden⸗ lärm nicht nur über die Verhaftung, ſondern beſonders über die Entſchuldigung, und die Chicago Tribune hatte den Kopf ſo weit verloren, daß ſie in einem Leitartikel den Fall Bergdoll mit dem Fall Raiſuli verglich, bei dem Rooſevelt den unſterb⸗ lichen Satz ſprach: Verhandlungen mit der marokkaniſchen Re⸗ gierung gibt es nicht. Entweder Perdicaris(der von Raiſuli entführt worden war) lebendig oder Raiſuli tot! Tag um Tag wurde das Geſchrei erhoben, Bergdoll müſſe ergriffen und ausgeliefert werden; die Poliziſten hätten in vollem Recht ge⸗ handelt! Deutſchland ſcheine noch nicht zu wiſſen, daß es im Krieg mit Amerika lebe. V Und die Chicago Tribune hetzte, die Vereinigten Staaten könnten unmöglich dulden, daß der unverſchämte Patron ge⸗ ſchützt werde, während die Leute, die nach ihm ausgeſandt worden ſeien, im Gefängnis Aa Das unabläſſige Gef rei rief den unvermeidlichen Julius Kahn, der einen kalifor⸗ niſchen Wahlkreis im Bundeskongreß vertritt, auf den Plan. Er forderte zunächſt von der Regierung die Einſicht in die ge⸗ ſamten Akten des Falls, und nun brachte er laut„Köln. Itg.“ im Repräſentantenhaus einen Antrag ein, in den die Zurückſchaffung Bergdolls und eine Unterſuchung der ganzen Angelegenheit verlangt wird. Gleichzeitig wird berichtet, in maßgebenden Kreiſen verlaute, daß die amerikaniſche Regie⸗ rung die Auslieferung Bergdolls als eine diplo⸗ matiſche Frage betrachten müſſe. Außerdem erklärte der Kriegsminiſter Weeks in einem Brief an den Senator Capper, das Kriegsdepartement werde zu jeder Maßnahme greifen, um die Auslieferung Bergdolls zu erwirken. Zur Ver⸗ vollſtändigung des Falls ſei noch bemerkt, daß die beiden Amerikaner am 2. April auf Anregung des Generals Allen begnadigt worden ſind unter der Bedingung, daß das verwun⸗ dete junge Mädchen von amerikaniſcher Seite in angemeſſener Weiſe entſchädigt werde. Die Perſon Bergdolls braucht uns in Deutſchland weiter nicht zu intereſſieren. Er iſt einer von mehr als 400 000 Drückebergern, die in Amerika auf der Liſte der Fahnenflüch⸗ tigen ſtehen, und es kann uns gleichgültig ſein, was Amerika mit ſeinen Leuten anfängt. Wundern aber muß man ſich über die Auffaſſung, daß amerikaniſche Poliziſten befugt ſein ſollen, auf deutſchem Boden Verhaftungen vorzunehmen und dabei mit dem Schießeiſen in einer Weiſe umzugehen, daß Unbeteiligte in Lebensgefahr geraten. Für eine ſolche Hinter⸗ wäldlerei bietet auch der Kriegszuſtand keine zureichende Be⸗ gründung. Um die Geſchichte in ihrer ganzen Schönheit zu er⸗ kennen, braucht man nur die Gegenfrage aufzuwerfen, was wohl Amerika getan hätte, wenn deutſche Poliziſten verſucht hätten, einen amerikaniſchen Bürger deutſcher Herkunft auf amerikaniſchem Boden wegen Fahnenflucht feſtzunehmen! Man hätte den Lärm nicht miterleben mögen. Welches Aus⸗ maß die amerikaniſche Kriegspſychoſe heute noch hat, geht aus einer niedlichen Meldung der Chicago Tribune hervor, die be⸗ ſagt, daß in Scotland im Staate Süddakota am 24. März 300 Milchkühe, die als Geſchenk dort' ver Farmer nach Deutſchland geſchickt werden ſollten, aus dem Sammellager losgelaſſen wurden, ſo daß ſie ſich über zwei Grafſchaften verſtreuten. Die Tat wird amerikaniſchen Kriegsteilnehmern zugeſchrieben, die nach dem Grundſatz handelten:„Kein Bergdoll, keine Kühe!“ 5 Die Jollmaßuahmen. dDer Jall Seydel. 4% QBerlin, 12. April.(Priv.⸗Tel.) Die Nachricht, daß die Interallüierte Rheinlandkommiſſion den Oberregierungsrat Seydel, der ins Reichsfinanzminiſterium berufen worden iſt, zur Rückkehr ins beſetzte Gebiet zwingen will, um ihn vor ein Kriegsgericht zu ſtellen, beſtätin Oberregierun D————————ů— 2. Seite. Nr. 167. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Dienstag, den 12. April 1921. 77 von der Interalliierten Rheinlandkommiſſion requtriert worden, um als ſachverſtändiger Beirat an der von der inter⸗ alliierten Kommiſſion eingeſetzten rheiniſchen Zollkommiſſion tätig zu ſein. Dazu iſt es aber nicht gekommen, da der Reichs⸗ finanzminiſter Oberregierungsrat Seydel in das Reichsfinanz⸗ miniſterium berief. Die Rheinlandkommiſſion ſtellt die ſtaats⸗ und völkerrechtlichen Verhältniſſe geradezu auf den Kopf, wenn ſie der Reichsregierung verbieten will, einen Beamten nach ihrem Gutdünken zu verſetzen. Ordonnanz 77, auf die ſich die Kommiſſion ſtützt, iſt rechtsungültig. Die Rheinlandkommiſ⸗ ſion hat nach dem Rheinlandabkommen nur die Befugnis zu Requiſitionen, die im Intereſſe des Unterhaltes der rheiniſchen Bevölkerung liegen; das beſondere rheiniſche Zollregime hat aber doch mit dem Unterhalt der rheiniſchen Bevölkerung nicht . das geringſte zu tun. Oberſchleſien. Oberſchleſien ungekeilt. Wien, 12. April.(W..) Unter dieſer Ueberſchrift erinnert die Deutſch⸗öſterreichiſche Tagesztg.“, daß im Verſailler Friedensver⸗ trag an eine Teilung Oberſchleſiens als einheitliches Wirtſchaftsgebiet zweifellos nicht gedacht iſt. Auch die Polen hätten vor der Abſtim⸗ mung allerdings in der Hoffnung auf Sieg eine Teilung nicht in Betracht gezogen, was aus dem polniſchen Verfaſſungsgeſetz vom 15. 6. 20 hervorgeht. Nachdem nun der Volksentſcheid für Deutſch⸗ land ausgefallen ſei, müſſe auch das ganze oberſchleſiſche Gebiet gerechterweiſe dem deutſchen Reiche zugeſprochen werden. Im 38 Sinne ſchreibt das Neue Wiener Tageblatt, indem es hervor⸗ ebt, daß es im allerhöchſten Maße unfair wäre, wollten die Schiedsrichter im Abſtimmungskampf in Oberſchleſien den Sieges⸗ preis nachträglich nach Maßgabe ihrer Sympathie oder Antiſym⸗ Pathie abändern, die die Partei bei dem Schiedsrichterkollegium ge⸗ nießen. Ielands Freiheilskampf. 4 Heftiges Feuergefecht in Dublin. London, 12. April.(DO. N..) Heute morgen iſt es in Dublin zu einem heftigen Feuergefecht gekommen. Zunächſt wur⸗ den auf die Regierungstruppen Bomben geworfen. Darauf folgte eine ſ chw ere Schießerei von beiden Seiten, deren Opfer noch nicht bekannt ſind. Die Angreifer verwendeten zum erſten Male auch Gasbomben und Säuren. An einer Stelle wurde eine Schild⸗ wache getroffen, die vor einem Hotel ſtand, in welchem Offiziere und Soldaten einquartiert waren. Sodann wurden Botben durch die Fenſter des Hotels geworfen, wodurch große Zerſtörungen ange⸗ ;richtet wurden. Der engliſche Bergarbeiterſtreil. 15 Ein Manifeſt des Arbeiterdreibundes. London, 12. April.(WB.) Der Arbeiterdreibund ver⸗ öffentlicht ein Manifeſt, in dem es heißt: Wenn den Berg⸗ arbeitern nicht ein Angebot gemacht wird, deſſen Annahme man den Verbündeten im Arbeiterdreibund anempfehlen könnte, werde die Einſtellung der Arbeit der Eiſenbahner und Transportarbeiter beginnen. Die Verantwortung der Regie⸗ rung für die gegenwärtige Lage ſei vielfach höher, als die der Bergwerksbeſitzer. Der Premierminiſter habe die organi⸗ ſierten Arbeitr angeklagt, daß ſie das Leben der Nation be⸗ drohen. Wenn das Leben der Nation bedroht ſei, ſei es nicht durch die Schuld der Arbeiterſchaft, ſondern durch die von Llond George und der Regierung, deren Haupt er ſei. Wäh⸗ rend die Regierung vom Frieden rede, ermutige ſie den Krieg. Außſer der Einberufung der Reſerven habe die Regierung eine Freiwilligenſtreitkraft gebildet, die als Werkzeug gegen die Arbeiterſchaft angewendet werden ſoll. Dadurch hat ſie die Verantwortung auf ſich genommen, Blutvergießen und Bür⸗ gerkrieg herauszufordern. Das Manifeſt ſchließt, im Hinblick auf die deutlich bewieſene Feindſchaft der Regierung gegen die Arbeiterklaſſe habe der Arbeiterdreibund beſchloſſen, ſein ganzes Gewicht auf die Seite der Bergarbeiter zu werfen. Zum Hinſcheiden der Kaiſerin. Wien, 12. April.(WB.) Die Blätter widmen der Kaiſerin Viktoria Worte ehrenden Gedenkens. Sie heben hervor, daß die deutſche Kaiſerin ſich mit Bewußtſein und Willen vom politiſchen Leben ferngehalten hat und die ſchlichte Frau ge⸗ blieben iſt, die ihren Lebenszweck in der Erfüllung ihrer Pflicht als Gattin und Mutter ſah. Sie ſei ein Muſter der Nick Tappoli. 5 RNoman von Jakob Chriſtoph Heer. (Copyright, 1920, by J. G. Cotta'ſche Buchhandlung Nachfolger, Stuttgart und Berlin.) 177 Nachdruck verboten.) (Fortſetzung.) Von den fernen Schneebergen überleuchtet entfaltete ſich eine neue Landſchaft. Auf ſchmaler Landzunge erhob ſich ein altersgraues, hölzernes Kirchlein, um das ſich die Wellen fänf⸗ tigten wie Tiere, die ſich zu Füßen ihres Herrn legen. Da⸗ hinter ragten aus Baumkronen eine alte Abtei und die Dop⸗ peltürme eines Münſters. Es war ein Bild, als ſei hier ein Jahrtauſend ſtillgeſtanden. In mancherlei Windungen, wie wenn er den alten Mönchstraum liebkoſen wollte, wand ſich der Rhein um die Stätte, rechtshin, linkshin, und ſeine Wellen ſongen ein Lied wie das Gebet jenes iriſchen Glaubensboten, der im Schilf kniend die Weiſung des Engels empfing, hier dem Evangelium einen Acker zu bereiten.— Doch was war das? Aus einem der vergitterten Fenſter der Abtei reckte ein altes Weib, die grauen Haare aufgelöſt, erregt die Hände und rief unverſtändliche, häßlich klingende Worte auf das junge Volk in den Kähnen hinab. „die Abtei iſt jetzt ein Irrenhaus,“ erklärte Ulrich ge⸗ dämmpft. Sie ſahen noch mehr der unglücklichen Geſtalten. die das Schickſal zerbrochen hatte, und fuhren ſtill und ſtiller vorüber und verbargen die Scheu des Frohen vor dem Gram ſtumm in der Seele. Erſt nach einer Weile verſetzte Monika aus tiefem Nachdenken:„Vielleicht waren ſie einſt ſo glücklich wie wir!“ Ein Schatten lag über ihrem Geſicht. Nun aber glitten die Boote von der Stätte des Grauens hinweg, ein langgeſtreckter Bergrücken verſchlang die Bilder der Alpen, ein niedriges Fiſcherdorf, umſponnen von Netzen, kam und ging. Wolken von Schwalben ſchwirrten über den Strom und verdunkelten ihn faſt, durch grüne Auen trippelte von der Linken ein Fluß daher u. begrub ſeine eigenen kleinen Waſſer in den großen des Rheins. Frohes Leben waltete in den Schiffen. Da und dort wurde von den Paaren Zwiſchenimbiß gehalten, und ſedes tauſchte, was es beſaß, freudig mit den Nachbarn. Nick und Uli ließen ſich ein paar Aepfel aus dem Pfarrgarten munden. „Findeſt Du nicht auch, daß unſere Leute ſehr artig und lieb zuſammen ſind?“ plauderte er.„Nie habe ich unſere Jugend ſo wohlgetan beiſammen geſehen,“ beſtätigte ſie;„es ſoll ein wenig Dein Verdienſt ſeinn ee 1— deutſchen Hausfrau und Mutter geweſen.— Die Volkszeitung fügt hinzu, die Sittlichkeit und Menſchenfreundlichkeit ihrer Natur bewährten ſich beſonders, als die Kaiſerin in den Kriegsjahren allen Hilfseinrichtungen ſich zuwendete u. Lurch ihr Vorbild beiſpielgebend beeinflußte.— Die Reichspoſt ſchreibt, kein Deutſcher, der nicht vom Volkshaß verblendet iſt, wird an der Bahre der Toten einen böswilligen Nachruf hal⸗ ten. Die Trauerfeierlichkeit in Potsdam wird beweiſen, daß dieſe Männer und Frauen ſich von dem Einfluß jener Schlag⸗ fährte befreit haben, die 1918 zum Sturz des Königstums ührten. London. 12. April.(WB.) Die Morgenpreſſe veröffent⸗ licht längere Beſchreibungen und zum großen Teil auch Bilder Leitartikel: Wir können die unglückliche Frau wegen ihres Todes nicht ſo ſehr bemitleiden, als wegen der tragiſchen mußte, ehe die Befreiung kam. Die Regierungsbildung in Preußen. Neue Schwierigkeiten. Berlin, 12. April.(Von unſerm Berliner Büro.) Die Verhandlungen, die Herr Steegerwald zur Bildung ſeines Miniſteriums führt, verlaufen, wie wir vorausgeſehen haben, ungünſtig. Es ſcheint nun doch, daß zwar Herr Steeger⸗ wald nicht ſelbſt Bindungen eingegangen iſt. aber ſeine Parteigenoſſen umſo mehr. Jedenfalls erklären die Sozialdemokraten, das Zentrum hätte ſich verpflichtet, kein ihnen nicht genehmes Kabinett zu bilden. Ein Miniſterium an dem die Deutſche Volkspartei beteiligt wäre, ſei aber für ſie unmöglich. Herr Steegerwald iſt nun auf den von ihm von vornherein in Ausſicht genommenen Ausweg verfallen, ein ſogenanntes Geſchäftsminſiſterium zu bilden, aber auch das erklären die Herren Sozialdemokraten als ihnen nicht genehm. alte Koalition. Umbildung des Kabinetts wie hüben und drüben erfolgt. Berlin, 12. April.(Von unſerm Berlinern Büro.) Der preußiſche Miniſterpräſident Dr. Steegerwald iſt, wie Es iſt mehr als wahrſcheinlich, daß der Rücktritt des Juſtiz⸗ miniſters auch den Rücktritt des ganzen Kabinetts zur Folge haben wird. Letzte Meldungen. Ein ſozialdemokratiſches Arteil über Hindenburg. Berlin, 12. April.(Von unſerm Berliner Büro.) Aus Eſſen wird gemeldet: General Feldmarſchall von Hindenburg traf heute vormittag hier ein, um an der Krieger⸗Wohltatig⸗ keitswoche teilzunehmen. Aus dieſem Anlaß ſchreibt die mehr⸗ heitsſozialiſtiſche„Arbeiterſtimme“: Die Arbeiterſchaft erblickt in Hindenburg, der Deutſchland in Verhängnisvolles hinein⸗ der verſtorbenen Kaiſerin.„Daily Chronicle“ ſchreibt in einem trieb, einen Volksfeind, da er ein Feind der Republik und des revolutionären Arbeiterrechtes ſei. Wäre die bevorſtehende Ankunft Hindenburgs früher bekannt geworden, ſo würde das Periode von Erinnerungen und Leiden, die ſie durchleben Eſſener Proletariat ihm einen entſprechenden Empfang bereitet hoben. Karl von Habsburg. Berlin, 12. April.(Von unſ. Berl. Büro.) Aus Genf wird gemeldet: Die Meldung, daß der Schweizer Bundesrat Kaiſer Karl erſucht habe, ſich einen Aufenthaltsort in einem anderen Land zu ſuchen, iſt unrichtig. Der Bundesrat hat bisher lediglich die Rückkehr nach Prangin verhindert, weil ſich die Kantonalregierung von Waadt gegen ſeine Rückkehr ausgeſprochen hat. Vorläufig bleibt Karl in Luzern, bis der Bundesrat aufgrund der eingeleiteten Unterſuchungen ſeine endgültige Entſcheidung getroffen haben wird. Inzwiſchen be⸗ mühen ſich die ungariſche Regierung ſowohl als auch die franzöſiſche Preſſe, den Schweizer Bundesrat durch Appell an die traditionelle Gaſtfreundſchaft der Schweiz zu beein⸗ fluſſen, den Kaiſer weiter in der Schweiz zu belaſſen. Das 4 Millionen-Defizit beim Skadttheatec. 2. Düſſeldorf, 12. April.(Eig. Drahtber.) Der Haushaltsplan Als einzig genehm gilt ihnen die des Stadttheaters für das Jahr 1921 ſchließt an Einnahmen mit Es wird alſo wohl dabei bleiben, daß einem Betrag von M. 8 888 000 ab, dem eine Ausgabe von Mark Steegerwald ſeine Verhandlungen nur führt, um ſo zu ſagen 12 916 000 gegenüberſteht, ſodaß ein Hefizit von M. 4028 000 vor⸗ die Pauſe auszufüllen bis nämlich vom Reich aus die handen iſt. Eine Schlagwelkerkatlaſtrophe. Im verfloſſenen Jahr betrug der Fehlbetrag beim Stadttheater einſchließlich der hewilligten Nachtragskredite rund 2%%% Millionen Mark, ſodaß für das kommende Etatsjahr eine Ver⸗ größerung des Defizits von 14 Millionen Mark in Frage käme. gegenüber irgend einer Partei eingegangen. Bes 9 8 wärts zu kommen. Kabiuellskeiſe in Jachſen. und wird inzwiſchen vom Finanzminiſter vertreten. von amtlicher Stelle erklärt wird, perſönlich keinerlei Bindung Der Miniſter⸗ präſident hofft übrigens, wie wir hören, im Laufe des heutigen Se n 17 75 bildu f ſentli Schritt 4 Tages in der Kabinettsbildung einen weſentlichen Schritt vor 8. Dresden, 12. April.(Priv.⸗Tel.) Der ſächſiſche Juſtiz⸗ miniſter Dr. Harniſch hat dem Miniſterpräfident mitge⸗ teilt, daß er umſeine Entlaſſung bittet. Herr Dr. Har⸗ niſch hat zunächſt einen kurzen Erholungsurlaub angetreten Wie wir von gutunterrichteter Seite weiter dazu hören, iſt der Nücktritt des Juſtizminiſters Dr. Harniſch als endgiltig anzuſehen. Die Gründe ſind rein politiſcher Ratur. Bereits bei der politiſchen Ausſprache über die kommuniſti⸗ ſchen Unruhen am 7. April forderte Dr. Harniſch den völligen Verzicht auf die parlamentariſche Unterſtützung der Kom⸗ muniſten und den Rücktritt des Kabinetts. Da der Miniſter⸗ präſident Buck und die übrigen Miniſter aber die notwen⸗ digen Konſequenzen aus dem kommuniſtiſchen Verbrechen nicht zogen, bat es nunmehr Dr. Harniſch für ſeine Perſon getan, nach ſeiner eigenen Aeußerung deswegen, weil er von Demokratie und Parlamentarismus eine an⸗ dere Auffaſſung habe. Es ſoll noch von Parteiwegen verſucht werden, Dr. Harniſch zum Bleiben zu bewegen, doch erſcheint es ausgeſchloſſen, daß er noch einmal ins Juſtiz⸗ miniſterium, wenigſtens ſolange das jetzige Kabinett am Ruder iſt, zurückkebren wird. Hierdurch dürften die Dinge in Sachſen zwangsweiſe ins Rollen kommen, da man nicht den Mut hat, aus freien Stücken die Konſequenzen zu ziehen und ausdrücklich auf die Unterſtützungder Kʒommuniſten zuverzichten. Er tat, als überhörte er ihr Wort, und ſpähte nach vorn. Die Weidlinge wogten in eine Waldſchlucht hinein. Linkshin verrieten weiße Wellen verborgene Felſen im Strom. Nun war er ganz Fahrer.„Anziehen!“ rief er den Leuten ſeines Bootes zu. Unter ihren kräftigen Ruderſchlägen überholte er eilig das mittlere, erreichte mit dem Schnabel des ſeinen das vorderſte, und mit kühnem Sprung ſetzte er vom einen ins andere hinüber. „Rechts— rechts— rechts!“ ertönte ſein raſcher ruhiger Befehl, und nun war er ſelber mit ſtämmigen Armen an einem der Ruder. Wohl tanzten und klaſchten die Schiffe in dem Gewild, aber ſie vermieden die gefährlichſte Strecke der weißen Schäume, und nach etlichen Augenblicken des Herzklopfens ſahen die Mädchen die gefährlichen Riffe und ſauſenden Strudel hinter den Kähnen liegen. Sanfter fuhren die Boote auf den ſich glättenden Wellen und ordneten ſich wieder in der gewohnten Reihenfolge. Ulrich wiſchte ſich den Schweiß von der Stirne und kehrte zu Monika zurück.„Wir haben die Jüngſten ins erſte Schiff geſtellt,“ erklärte er,„es ſind ſchon tapfere Burſchen, aber in den Gliedern doch nicht zäh genug, um durchzuhalten. Darum bin ich vorgefahren.“ Nick ſchaute ihn groß und freundlich an. Was war er für ein mutiger, beſonnener Menſch, ſelber noch jung und doch in ſeinem Obmannamt der Ueberlegene, dem die Aeltern wie die Jüngern gehorchten,— ein Schmied und Schiffer, der nicht nur daheim in der Werkſtatt den Mann ſtellte, ſondern gewiß auch im Leben ſein eigenes Schickſal und das ſeiner Nächſten kräftig und glücklich durch die Wogen fühtre! Noch ſann ſie. Da wogten die Weidlinge aus dem engen Waldtal hinaus, heimatlich wurde die Gegend, aus dem ſon⸗ nigen Rebgelände winkte das Städtchen, und die geſamte Geſellſchaft ſang das Lied:„Wenn weit in den Landen wir zogen umher!“ Im Nu ſchoſſen die Schiffe an den erſten Häuſern vorüber und der Brücke entgegen, aus deren Oeff⸗ nungen ſo viele Köpfe und Hände grüßten, als die Räume zu faſſen vermochten. Weiße Tüchlein wehten, Päckchen, die an ausgeworfenen Schnüren bereit gehalten waren, fielen in die Kähne und ſchütteten einen Segen von Bretzeln und anderm Gebäck unter das junge Volk. Wie Pfeile ſchoſſen die Kähne zwiſchen den Jochen der Brücke hindurch und es wiederholten ſich von der andern Seite der mächtigen Bretterröhre die Grüße und Gaben. Am Ende des Städtchens, aus deſſen Stockwerken überall ſonntagsfreudige Menſchen winkten. wehte am Ufer eine Fahne: das Zeichen, daß man anlegen möge. Neugierig „Ifuhren die Schiffer herzu. Große Ueberraſchung! Der Ge⸗ J... Bochum, 12. April. Auf der Schachtanlage 6 bis 7 der Geſellſchaft Konſtantin der Grube in Grumme ereignete ſich im Repier Nr. 7 eine Schlagwetterkatoſtrophe. Das Grubenunglück auf der Zeche Konſtantin 6 bis 7 erweiſt ſich glücklicherweiſe als nicht ſo ſchwer, wie anfangs angenommen wurde. Nach den erſten Mel⸗ ungen, die aus der Tiefe des Schachtes an die Heffentlichkeit drangen. wurde befürchtet. daß dem Verhängnis 90 bis 100 Berg⸗ leute zum Opfer gefallen ſeien. Inzwiſchen wird aber von der Zechenverwaltung eine Auskunft gegeben, wonach ſich das Unglück erfreulicherweiſe als weniger folgenreich herausſtellte. Man teilt mit, daß in der Betriebsabteilung, in der ſich die Schlagwetter⸗ kataſtrophe ereignete, insgeſamt 20 bis 25 Bergleute beſchäftigt ge⸗ weſen ſind. Bisher ſind 14 Tote, 7 Schwerverletzte und 3 Leicht⸗ verletzte geborgen worden. An der Unfallſtelle ſind die Rettungs⸗ mannſchaften ſämtlicher Konſtantinzechen, der benachbarten Loth⸗ ringer Zeche, der Zeche Mannsfeld und der Zeche Schamrock er⸗ ſchienen. Die Zeche iſt von zahlreichen Menſchen umlagert. Unter ihnen ſind viele Angehörige der in der Grube befindlichen Knappen, die lück entſt über das Schickſal der Vermißten erwarten. Wie das Unglück entſtanden iſt, läßt ſich zur Stunde noch nicht feſtſtellen. Berlin, 12. April.(Von unſerm Berliner Büro.) Dem Senior der Deutſchen Volkspartei, Eeheimer Rat Kahl, wurde von der vereinigten juriſtiſchen und philoſophiſchen Fakultät der Univerſität Berlin die Würde eines Ehren⸗ doktors der Staatswiſſenſchaften verliehen. 12. April.(W..) Der„Petit Pariſien“ veröffentlicht aus dem Buche von Andre Tardieu„La Paix“ einen Brief, den er am 10. Juni 1919 an Oberſt Houſe geſchrieben hat, um jedes Nach⸗ geben zu verhindern, zu dem England und Amerika angeſichts der Gegenvorſchläge des Grafen Brockodorff⸗Rantzau bereit waren. Aus dieſem Brieſe geht hervor, daß man bereit war, die Geſamtentſchä⸗ digungsſumme, die Deutſchland bezahlen würde, auf 125 Milliarben feſtzuſezen. Tardieu erklärte, als man die Irländer habe hören ſollen, habe man die engliſchen Einwendungen zugelaſſen. Als es ſich um die Stellung von Japan im Völkerbunde gehandelt habe, habe man ſich den amerikaniſchen Einwendungen gebeugt. Nun. da es ſich um Deutſchland handle, müſſe Frankreich gehört werden. meinderat hatte an die Geſellſchaft gedacht und ließ iyr eine Spende Wein reichen, jedem Paar eine von Spennweb be⸗ deckte Flaſche. Das Geſchent hob die Stimmung. Die Schiffe tanzten wieder in den Strom hinaus. Hinter einer Krümmung des Fluſſes entſchwand das Giebelgewirre. Da hörte Nick das Wort:„Dort geht ja unſer neuer Ver⸗ weſer!“ Eine Blutwelle ſtieg ihr ins Geſicht, ſie ſah ihn. Er kam wohl eben vom Gottesdienſt und ſchritt hochhäuptig und gelaſſen den gleichen Feldweg, den ſie geſtern abend mitelnan⸗ der gegan zen waren. Nun bemerkte er die Fahrenden, hörte ihre Hurufe, ſtellte ſich ans Ufer und erwiderte ihre Grüße mit leutſeliger Höflichkeit. Schon hatten die Weidlinge den einſamen Spaziergänger überholt, aber um Nick hatte ſeine Erſcheinung wieder den gleichen Gedankenzauber wie geſtern ewoben. Sie ſah die Zrühlingswälder nicht, an denen die Kähne vorüberſchwebten, auch nicht die alte maleriſche Mühle am Uferwinkel, neben der ein Flüßchen in den Rhein hinein⸗ plauderte, und als Ulrich das Wort an ſie richtete, ſchrak ſie zuſammen. Er merkte, daß er ſie aus einer andern Welt geriſſen hatte, ſie jedoch faßte ſich raſch und lächelte ihn an:„Gelt, ich bin ein zerfahrenes Ding, im wogenden Kahn träumt ſich's ſo ſchön!“ Da war er ſchon wieder zufrieden. Der Rhein verbreiterte ſich, mit den Rudern half die Mannſchaft den Schiffen durch die ſchwache Strömung nach. Aber nun ſammelte ſich der Fluß wieder zu lebhaftem Ge⸗ woge, es winkte der altersgraue, mächtige Turm von Kaiſer⸗ ſtuhl, eine Brücke warf ſich über den Strom. Geruhſame Zoll⸗ wächter, links ſchweizeriſche mit roten, rechts deutſche mit grũ⸗ nen Aufſchlägen, genoſſen das ſeltene Schauſpiel, daß wieder einmal Boote mit fröhlichem Volk auf dem Rhein fuhren, und das an der Uferhalde klebende Städtchen eilte zu Haufen her⸗ bei, um die fröhlich landende Geſellſchaft zu begrüßen. Ein Zug ordnete ſich. Bald ſaß die Jugend im Saal des altſtattlichen Gaſthauſes zur Krone an den im Hufeiſen ange⸗ ordneten Tiſchen und ließ ſich als Vorſpeiſe ein mit grüner Peterſilie überſtreutes, knuſperiges Fiſchgericht ſchmecken. Auf einer kleinen Empore ſtimmten ein paar Geiger ihre Inſtru⸗ mente und weckten in den Herzen der Mädchen die Vorfreude am Tanz, der ihnen doch am geſamten Feſte als das Weſent⸗ lichſte erſchien. Nick ſaß zwiſchen Ulrich und Heller, dem ſungen Manne, der bei ihr wegen des Ringes vorgeſprochen hatte und als der kommende Obmann galt. übermütia.„Aber ſo kommt's, wenn man die Eingeladene des Obmanns iſt.“ 5555 Gortſetzung folgt) „Wie die Präſidentin!“ lachte ſie 2 2 Dienstag, den 12. April 1921. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 167. Städͤtiſche Nachrichten. Neue deulſche Marten ſollen demnächſt, die Germaniamarken ablöſen. Vie Zahlenmarren fur die Werte von 5 bis 30 Jſg. ſtam⸗ men von Profeſſor Geiger⸗Weunchen, der bei dem Wettbewerb im Herbſt 1919 den erſten Preis davontrug. Vie Marken von 40 bis 90 Jsfg. ſind von Paul Neu⸗Munchen ausgeführt. Es ſind Dar⸗ gen mit drei Figuren, die auf das Aroeitsleben bes deut⸗ chen Volkes bezugnehmen: Hauer im Bergwerk, Manner in der Schmiede, Bauern auf dem Felde. Für die Markenwerte von 1 bis 4 Mark wurde der Entwurf eines Kolner Kunſilers gewählt. Er zeigt in einer ovalen Umrahmung ein Poſthorn. Die hoheren Wearkenwerte von 5 und 10 Mark ſind im Breitſormat von Haas⸗ Munchen rein ornamental behandelt. Poſtkarten und Karten⸗ brieſe erhalten ein eigenes Markenbilo: In einer Umrahmung ebt uüber einer Landſchaft die Sonne, ein kleiner Poſtillon trabt es Weges, das Horn am Munde. Die Anbequemlichkeiten der Rückfahrt bei Sonntagsausflügen, die wir ſchon wiederholt in den Kreis unſerer Betrachtungen zogen, illuſtriert folgende Beſchwerde, die uns von einem Leſer unſeres Blattes zugeht: am Staats⸗Bahnhof Großſachſen⸗Hedoes⸗ desheim herrſchte am Sonntag Abend gegen 8 Uhr ein lebens⸗ gefährliches Gedränge. Da nur ein einziger Zugang zum Bahnſteig geöffnet wurde, mußten in kurzer Zeit mehrere 100 Menſchen am dichtumlagerten Fahrkartenſchalter vorbei in den kleinen Warteſaal und von da durch eine enge, von 2 Beamten gehütete Türe auf den Bahnſteig drängen. In entgegengeſetzter Richtung drängten gleich⸗ diir— auf Anordnung der Beamtenl!— einige Dutzend Perſonen, ie den Bahnſteig verlaſſen wollten. Als der Mannheimer Vorzug durchkam, war infolgedeſſen noch nicht der vierte Teil der Fahrgaͤſte auf dem Bahnſteig. Es wäre ein Leichtes geweſen, durch frühere Deffnung des Eingangs oder Schaffung eines beſonderen Ausgangs das Uebel zu vermeiden. Die beiden Beamten, denen Vorhalte ge⸗ macht wurden, erklärten, nach ihrer Inſtruktion zu handeln. Kein Wunder, daß das Publikum grob wurde und ſich zum Teil einen eigenen Weg zum Bahnſteig ſuchte. Vielleicht ſchaffen dieſe Zeilen für die Folgezeit Abhilfe. Billige Eier— anderwärts! Aus Mecklenburg wird ein großer Rückgang der Eierpreiſe gemeldet: Wie zu er⸗ warten war, hat der ſtets im Frühjahr eintretende Ueberfluß an Eiern auch von den Großſtadtmärkten nicht aufgenommen werden können. Es iſt bezeichnend, daß jetzt gerade die von Hamburg und Berlin bisher am ſtärkſten nachgeſuchten Gegenden Mecklenburgs uerſt den erheblichen Preisſturz aufzeigen. Von.40 M. vor 14 gen ſind die Preiſe auf 80 Pfg. und vor Oſtern(J) ſogar auf 70 Pfg. gefallen. Man erwartet, daß auch dieſer Preis nicht gehalten werden kann und ſchließlich das Ei für 50 Yfg. zu haben ſein wird. Mehr dürften ſie in dieſer Zeit auch nicht koſten, 8ran dieſer Preis entſpräche etwa dem geſunkenen Wert des deutſchen Geldes. In der Großſtadt Hannover haben die Eier ſchon vor Oſtern nur.20 M. gekoſtet.— Eier zu 60 Pfennig pro Stück gibt es zurzeit auch in den Landgemeinden überall im bayeriſchen Mittelmaingebiet zu kaufen. Davon kann ſich jedermann überzeugen, der den öſtlichen Speſſart bereiſt. Die Landwirte finden dort dieſen Preis für durch⸗ aus angebracht, denn er entſpricht dem zehnfachen Betrage der Preiſe kurz vor Kriegsausbruch, eine Norm, die ſich gegenwärtig für die meiſten Lebensmittelpreiſe in jeder Gegend herausgebildet hat. In den Landſtädtchen wie Gemünden, Arnſtein u. a. kann man zum Preiſe von 80—90 Pfennig Eier in beliebiger Menge von den Händlern erhalten. Man begnügt ſich dort eben mit einem ge⸗ ringeren Verdienſt als in unſerer Gegend. Die Eierpreiſe von 60 Pfennig entſprechen auch durchaus den im Mittelmaingebiet üblichen Fleiſch⸗ und Wurſtpreiſen wie auch den Preiſen von Milch und Butter, welch letztere man dort jetzt ſchon vielfach zu 10—12 Mark erhält. Glückliches Bayernvolk! Eine Eichhörnchenjagd auf dem Paradeplatz. Ein großer Menſchenauflauf entſtand heute mittag auf dem Paradeplatz. Auf den hohen Bäumen an der Südſeite des Platzes ſprang ein Eich⸗ n herum, auf das von mehreren jungen Burſchen, welche die aume erklettert hatten, Jagd gemacht wurde. Als das Tierchen en 2 infolge des heftigen Schaukelns der Baumwipfel— auf edem Baum ſaß ein Burſche, der ſich weit nach oben vorgewagt hatte — auf die Erde herunterfiel, war es im Nu auf den ſtärker be⸗ laubten Bäumen an der Poſtſeite. Die Menſchenmenge, die noch durch die aus der Schule kommenden Kinder verſtärkt wurde, mußte ſchließlich durch die Sipo zerſtreut werden. Das Eichhörnchen war bei der Jagd, die den Zuſchauern viel Spaß bereitete, Siegerin ge⸗ blieben. Es ſoll ſchon um 9 Uhr auf dem Paradeplatz aufgetaucht ſein. Offenbar iſt es entſprungen oder hat ſich aus dem Schloß⸗ garten in das Stadtzentrum verirrt. W..B. Schaffung von Acker-, Wieſen⸗ und Garkenland aus forſtwirkſchafklich genutztem Grundbeſitz. In den Jahren 1918 bis 1920 ſind in Baden insgeſamt 1912,31 Hektar an Waldflächen aus⸗ geſtockt worden. Davon entfallen nahezu 1200 Hektar auf die Wal⸗ dungen des Staates, 600 Hektar auf die von Gemeinden und Körper⸗ ſchaften und 100 Hektar auf private Waldungen, darunter 28,93 Hektar auf die Waldungen der Standes⸗ und Grundherren Im Verfaſſungsausſchuß des Landtages wurde beſchloſſen, daß die Ent⸗ eignung ſorſtwirlſchaftlich genutzten Grundbeſitzes zur Schaffung von Acker⸗, Wieſen⸗ und Gartenland zuläſſig ſein ſoll, wenn dadurch eine erhebliche dauernde Steigerung der Ertragsfähigkeit erzielt werden kann. Parteinachrichten. Im politiſchen Seminar der Deutſchen Volks⸗ partei(Geſchäftsſtelle O 3, 2122) ſpricht am Mittwoch, 13. April, halb 6 Uhr abends, Herr Parteiſekretär Dr. W. Freeſe über die Entſtehung der ſchwarz⸗rot⸗goldenen und ſchwarz⸗ weiß⸗roten Farben. Die Mitglieder der Partei ſind herzlichſt eingeladen, Gäſte willkommen. Aus dem Lande. Wallſtadt, 11. April. In der jüngſten Gemeinde⸗ ratsſitzung wurde eine Schulkommiſſion gebildet aus folgenden Perſonen: dem Bürgermeiſter als Vorſitzender, dem Geſamtgemeinderat, den beiden Geiſtlichen, dem Ober⸗ lehrer und einem Hauptlehrer, dem Schularzt und 7 weiteren aus der Zahl der Gemeindeeinwohner zu ernennenden Perſo⸗ nen. Am Waſſerturmplatz werden durch die Gemeinde zwei Doppelwohnhäuſer im Geſamtaufwand von 438 000 Mark erſtellt. Ferner wurden zur Gewährung von Baudarlehen an Private 73 000 Mark genehmigt. Die Vergütung für Er⸗ teilung des Turn⸗ und Fortbildungsunterrichts im Jahr 1921 wurde auf das Doppelte erhöht. Zur Bekämpfung des Rüſſel⸗ käfers werden die Anordnungen des Forſtamts Mannheim im Wald in Vollzug geſetzt. Für die Bauarbeiten der Ge⸗ meinde wurde eine beſondere Baukommiſſion gebildet.— In der Bürgerausſchußſitzung am Mittwoch abend wurde die e zur Erſtellung der Doppelwohnhäuſer erteilt und die Kapitalaufnahme genehmigt. Ebenſo wurden die weiteren Mittel für Baudarlehen einſtimmig bewilligt und dem Verkauf von Gemeindegelände an Bauluſtige um 3 Mark pro Quadratmeter zugeſtimmt. 0 Altenheim bei Lahr, 11. April. Die Diebe, welche die hieſige Sparkaſſe beraubten, haben lt. Offbg. Taabl.“ ihre Beute in der Nähe von Kehl weggeworfen, wo die ſämtlichen geſtohlenen Wertpapiere gefunden wurden. Nur die etwa 4000 Mark Papiergeld haben ſie behalten. Entwendet wurden: Etwa 4000 Mk. Papiergeld, 13 vierprozentige Pfandbriefe der Rheiniſchen Hypothekenbank Mannheim im Nennwert von 86 000 Mk., 118 badiſche Eiſenbahnanleihen der Jahre 1897, 1908, 1907 und 1909 im Nennwert von 199 000 Mk., 428 deutſche Kriegsanleihen im Anleihenennwert von 799 300 Mk Auf die Ermittlung der Täter hat die Staatsanwaltſchaft eine Belohnung von mindeſtens 10 000 Mk. aus⸗ geſetzt. Freiburg, 6. April.(WB.) Die vom Stadtrat ernannte Kommiſſion zur Aufſtellung von Richtlinien für die Miet⸗ zinsfeſtſetzung hat mit Stimmenmehrheit folgende Grundſätze vorgeſchlagen: Bewilligung eines Zuſchlages von 33 Prozent zur Friedensmiete und daneben Erſatz der Auf⸗ wendungen für größere Inſtandſetzungsarbeiten auf Grund beſonderen Nachweiſes. Der Stadtrat empfiehlt der Bevölke⸗ rung, ſich bei Vereinbarungen über die Mietzinshöhe nach dem Kommiſſionsvorſchlag zu richten. Es beſteht alſo für die Ver⸗ mieter die Möglichkeit, neben der Abwälzung der Steigerung der Betriebskoſten notwendige Inſtandſetzungsarbeiten vor⸗ nehmen zu laſſen und von den Mietern angemeſſenen Erſatz zu fordern. )(Staufen, 11. April. Die Ermittelungen in der Revol⸗ veraffäre Pflüger, bei der der Metzgermeiſter Staiger verletzt wurde, haben laut„Staufener Tagblatt“ ergeben, daß es ſich bei Pflüger, der nach der Tat ſich ſelbſt das Leben ge⸗ nommen hat, um das Mitglied einer vierköpfigen Verbrecher⸗ bande handelt, nach der die Freiburger Kriminalpolizei fahndete. Gerichtszeitung. Mannheimer Schwurgericht. Die geſtrige W ee brachte die Verhandlung gegen die 27 Jahre alte verw. Wickelmacherin Anna Maria Steinle aus Hockenheim wegen Verbrechens nach 8 219(Abtreibung). In Hocken⸗ heim ſind, wie der Vorſitzende im Laufe der Veryandlung erwähnte, die Verbrechen gegen das keimende Leben zu einer wahren Volks⸗ ſeuche geworden. Die Angeklagte hat das Gewerbe ſozuſagen halb Hannchens erſter Schultag. Ein Beitrag zur Seelenkunde des Schulkindes. Von Johanna Lüttge⸗Leipzig. Nein, aber auch gar nicht gefiel es Hannchen in der Schule. Da ſaß ſie nun in der großen, kahlen Schulſtube mitten unter den vielen Kindern, und da draußen lachte die Sonne: es war, als ob ſie Klein⸗Hannchen auslachte, daß ſie hier drinnen ein⸗ geſperrt war und ſtill ſitzen mußte. Und wenn ſie nun gar erſt an zu Hauſe, an Mütterchen dachte, da hätte ſie gleich weinen mögen. Jetzt würde Mutter ſicher frühſtücken; ach, wie ſchön war das immer, wenn ſie dann mit ihr zuſammenſaß und Mutter auf ihr Bitten ſich mit ihr unterhielt, als wäre ſie, Klein⸗Hannchen, auch eine Frau. So ſchön würde»s nun nie wieder werden! Am liebſten wäre ſie doch gleich davongelaufen. Aber es hilft nichts, ſie muß doch bleiben und in der Pauſe mit den andern Kindern in den Schulhof hinabſpazieren. Klein⸗ Hannchen geht ganz zuletzt. Sie redet mit niemand, aber ihr kleines Gehirn arbeitet. Ganz im ſtillen überlegt es, grübolt und grübelt es, bis endlich ein Gedanke alle andern zurück⸗ drängt. Der Lehrer geht ganz vorn an der Spitze der Klaſſe. Er ſieht ſich nicht um, wie kann er denn auch ahnen, welch kühnen Plan das kleine Mädchen da hinten entwirft. Die unterſte Stufe der Treppe iſt erreicht. Da fällt Hann⸗ chens Blick auf die Tür, die auf die Straße führt. Sie ſteht weit, weit offen; es iſt dieſelbe Tür, durch welche Hannchen vor einer Stunde aus der goldenen Freiheit in dieſes dunkle Gefängnis geſchritten war. Ein paar Schritte nur, und ſie wäre wieder draußen, mitten im ſonnigen Frühling drin! Ob man es wohl wagen könnte? Klein⸗Hannchen verlangſamt ihre Schritte; jetzt iſt ſie ein Stück hinter den Kindern zurück; jetzt geht ſie zögernd ein paar Schritte nach rechts, nach der Haustür zu, und jetzt— jetzt iſt ſie draußen im Sonnenſchein! Wie die laue Luft Hannchens Wangen umſchmeichelt! Wie alles hier in glänzendes Licht getaucht iſt! Es blendet faſt; Hannchen zwinkert mit den Augen, kein Wunder! Da drinnen in der ſchrecklichen Schule war es ja ſo düſter, und nun plötzlich dieſes flutende Licht! Wie befreit von einem böſen Traum eilt ſie nach Haus, mit ſtrahlenden Augen die Mutter zu begrüßen. Aber was iſt denn das? Warum iſt denn Mutter ſo erſtaunt? Warum freut ſie ſich denn gar nicht ein bißchen, daß Hannchen nun wieder zu Hauſe iſt? Mutter fragt, warum die Schule ſo zeitig aus ſei. Hannchen berichtet glückſtrahlend, daß die andern Kinder und der Lehrer noch in der dunklen Schule ſäßen, aber ſie, ja ſie ſein einfach davongelaufen, weil es anderswo viel, viel ſchöner ſei als da drinnen. Sie kann ſich gar nicht erklären, warum Mütterchen ſo ernſt ausſieht, warum ſie ſo ernſte Worte mit ihr redet, die ihr Köpfchen nicht gleich verarbeiten kann, jetzt da ihr Herz ſo voll iſt von Sonnenſchein. Und ehe ſie es ſich verſieht, hat die Mutter den Hut aufgeſetzt, ihr Töchterchen bei der Hand ge⸗ nommen, und in wenig Minuten ſteht Hannchen wieder in der Schulſtube. Sie weiß gar nicht recht, was mit ihr geſchieht. Die Mutter ſpricht mit Herrn Müller, und dann ſpricht dieſer liebevoll Klein⸗Hannchen zu, malt ihr das Schulleben in den roſigſten Farben aus und gibt ihr ſchließlich die Fibel in die Hand. damit ſie ſich an den Bildern ergötze. Hannchen guckt gedanken⸗ los hinein: ſie hat eine ſehr geringe Meinung von dieſem ge⸗ malten Hut, dieſem Eſel, dieſer Roſe. Wie kann der Lehrer nur denken, daß ihr ſo etwas Spaß mache! Nicht das geringſte Intereſſe hat ſie dafür. Plötzlich kommt ihr ein Gedanke, und im Nu iſt er in die Tat umgeſetzt: die Fibel in den Ranzen geſteckt, den Ranzen in die Hand genommen, Mäntelchen und Hut über den Arm gehängt und ſo bewaffnet ſpornſtreichs zur Schulſtube hinaus! Ptutter und Lehrer, in Unterhaltung vertieft, ſtehen ſprachlos da, als ſie eben noch ein Zipfelchen von Hannchens⸗Kleid durch die Tür verſchwinden ſehen. Dem Lehrer iſt ſo etwas noch nicht vorgekommen, und im geheimen hat er ſo ſeine ganz eigenen Gedanken über die weitere Entfaltung dieſer Kindes⸗ ſeele und auch ein ganz klein wenig Angſt, daß dieſes kleine eigenſinnige Mädchen ſeiner pädagogiſchen Kunſt wohl manch⸗ mal recht ſchwierige Aufgaben ſtellen werde. Und Mutter? Ihr wird es diesmal ganz beſonders ſchwer, ſich mit Würde aus der peinlichen„Affäre“ zu ziehen. Wohl oder übel muß ſie den verdutzten Lehrer ſtehen laſſen und ihrem Hannchen nachgehen. Sie hätte nie geglaubt, daß ihre Eingige beim erſten Schulgange ihr ſolchen Kummer be⸗ reiten würde, und mit Sorge denkt ſie an das weitere Schul⸗ leben ihrer kleinen Ausreißerin.— Einige Monate ſpäter hat Hannchen ihren erſten Schul⸗ ausflug. Die Mutter begleitete ihr Töchterchen. Gar zu gern möchte ſie Herrn Müller fragen, wie er mit Hannchen zufrieden ſei; aber ſie wagt es nicht, die Auskunft könnte vielleicht doch nicht ſo ausfallen, wie ſie im innerſten Herzen hofft und wünſcht. Da kommt ihr Herr Müller zuvor; ganz im Vertrauen ſagt er ihr, daß Hannchen ſeine Beſte ſei. Nun erſt hat Mütter⸗ chen ihres Töchterleins erſten Schulmädelſtreich für immer verziehen. Heute iſt Hannchen ſelbſt in dem Berufe tätig, von dem ihr damals alles Unheil zu kommen ſchien, und ſie kann ſich keinen ſchöneren denken. aus Befriedigung über ihre Erfahrung getrieben und ſich gerühmt, mit dabei in Verbindung zu ſtehen, um ihren Klientinnen Mut zu machen, ſich ihr anzuvertrauen, die aber gleich⸗ wohl in ſchwere Lebensgefahr gerieten. Drei Fälle waren ihr nach⸗ gewieſen. Ihre bedrängten Verhältniſſe, die ſie u A. zu ihrer⸗ Ent⸗ ſchuldigung vorſchützte, hinderten ſie andererſeits nicht, oft die Arbeit zu vernachläſſigen, um Hamſterfahrten auszuführen und auch onſt war ihre Aufführung ihrem Rufe nicht zukräglich. Die von.⸗A. Dr. Pfeiffenberger verteidigte Angeklagte wurde zu einer Gefäng⸗ msſtraße von 1 Jahr 9 Monaten verurteilt. Der Staatsanwalt hatte nur 1 Jahr 6 Monate beantragt. Die Geſchworenen erklärten ſich der Verteidigung gegenüber zur Unterſtützung eines Begnadigungs⸗ geſuches bereit Der Prozeß Löwer⸗Hauſer vor der Frankenthaler Strafkammer. p. Frankenthal, 12. April. Vor dem Wucher gericht begann heute dle Verhandlung gegen die 42 Jahre alte Frau Kath. Hauſer eb. Löwe, Ehefrau des Fabrikanten Michael Hauſer von Augsburg. r Angeklagten wird zur 9a5 gelegt, als Vorſteherin der Heim⸗ arbeit in ſhrem 5 Haßloch beim Verkauf von Reichsware Preiſe gefordert zu haben, die nach der Verordnung vom 8. Mai 1918 über die Preistreiberei über das zuläſſige Maß hinausgingen, ſich ſomit alſo des Wuchers ſchuldig gemacht zu haben. Es handelt in der Hauptſache um Tuch⸗, Web⸗ und Wollwaren. Die Fäden der Anklage reichen auf die Landtagsverhandlungen in Mün⸗ chen zurück, in welchen der Abg. die Angelegenheit zur Sprache brachte und einer ſcharfen Kritik unterzog. Darauf,; iiſe en ein großes Inſerat in den Zeitungen, durch das die Angriffe im Landtage als nicht ſtichhaltig bezeichnet wurden. Der Abg. Bühler wurde hierbei mit Redewendungen bedacht, die noch eine Belei⸗ digungsklage im Gefolge haben dürfte, je nachdem der Ausgang des Prozeſſes iſt Wohl aus dieſem Grunde werden auch mehrere Kammerſtenographen von München anweſend ſein. Das ſtarke In⸗ tereſſe von Regierung und Landtag an der Verhandlung ergibt ſich ſchon aus der Tatſache, daß ſeitens des Miniſteriums Herr Graf v. Soden und ein Vertreter der Regierung in Speyer der Ver⸗ handlung anwohnt. Es ſind über 100 Zeugen geladen. Vorſitzen⸗ der des Gerichtshofes, der bei Wuchergerſchten aus drei Berufs⸗ und zwei Laienrichtern beſteht, iſt Herr Direktor Houſſong. Die Anklage vertritt Herr Staatsanwalt Lehmann. Als Verteidiger fungieren die Herren Juſtizrat David und Rechtsanwalt Mann. Die Anklageſchrift umfaßt ca. 180 Seiten. Die Verhandlung dürfte, Hiant wenn keine Zwiſchenfälle eintreten, nicht vor Samstag been⸗ igt werden. Es handelt ſich im Ganzen um Wertobjekte im Be⸗ trage von.300 000 Mark. Die Herbeiſchaffung des Belaſtungs⸗ materlals gegen die Angeklagte verurſachte jedoch, wie es gewöhnlich bei ſolchen Anklagen der Fall, erhebliche Schwierigkeiten. Frau Hauſer wurde ſchließlich in Haft genommen, jedoch nach Leiſtung einer Sicherheit nach fünf Tagen wieder auf freien Fuß geſeßt. Sportliche Rundſchan. Lufkfahrt. Flugpoſt München—fonſtanz. Am geſtrigen Montag iſt von dem Bayeriſchen Luft⸗Lloyd, München die Flugpoſtverbin⸗ dung München—Konſtanz eröffnet worden. Abfahrt werk⸗ täglich München.30, an Konſtanz.25; zurück Konſtanz 10.00, an München 11.55. Die Linie ſoll ſpäter nach Prag und Zürich ver⸗ längert werden. Rabſport. sr. Großer Straßenpreis von Hannover. Zu einem großen Erfolge wurde am Sonntag die bekannte Fernfahrt um den Großen Straßenpreis von Hannover. Bei der letzten Kontrolle in Braunſchweig beſtand die Spitzengruppe noch aus 10 Fahrern. Das Tempo war äußerſt ſcharf, ſodaß hier noch Rack, Dufchinski und Düwell abgehängt wurden. Die übrigen ent⸗ ſchieden das Rennen im Endſpurt. Hier ſiegte A. Huſchke ganz knapp vor Aberger und R. Huſchke. Bei den Herrenfahrern, die eine kürzere Strecke gefahren waren, zeigte ſich der Leipziger Brenne als der Beſte. Die Einzelergebniſſe ſind: 1. A. Huſchke(Continental⸗Reifen) 314,6 Kilometer in 10 St. 35 Min. 2. Aberger 1 Lg., 3. R. Huſchke Lg. 4. Franke Vorder⸗ radlänge, 5. Geisdorf Lg., 6. Sievert 2 Lg., 7. P. Koch 1 Lg., 8. Du⸗ ſchinski 10:37:00, 9. Rack 10:40:00, 10. Düwell 11:56.— Herrenfahrer: 1. Brenne(Leipzig) 262,8 Kilometer in 9 St. 26 Min. 20 Sek. 2. Naß (Stettin):33:80, 3. Hartmann(Magdeburg) 9: 34: 00, 4. Zeh(Hamburg :51:32, 5. Brummer(Leipzig) 1 Lg. 7 FJechken. 2 Sr. Nationales Fechtturnier in Berlin. Am Samstag und Sonntag abend wurden im Brüdervereinshaus zu Berlin die Endkämpfe des nationg⸗ len Fechtturniers der Turngemeinde in Berlin unter Mitwirkung der Ax⸗ beitsgemeinſchaft Berliner Sportfechter ausgetragen. Die beſten Fechter Deutſchlands nahmen daran teil. Aſte Wettbewerbe endeten mit dem über⸗ legenen Siege des deutſchen Meiſter Casmir⸗Berlin. Die einzelnen Ergeb⸗ niſſe ſind: Florett: 1. Casmir⸗Berlin(21.), 2. Hoops⸗Berlin(18.), 3. König⸗Dresden(17.), 4. Beier⸗Leipzig(14.), 5. Sommer⸗Berlin⸗(15 .). Degen: 1. Casmir⸗Berlin, 2. Hoops⸗Berlin, 3. Sommer⸗Berlin, 4. v. Majewski⸗Berlin, 5. Langhof⸗Hamburg. Säbel: 1. Casmir⸗Bexlin, 2. Dr. Aßmann⸗Berlin, 3. Angermann⸗Dresden, 4. Hoops⸗Berlin, 5, Sommer«⸗Berlin. 5 Fußball. VMEin außerordentlicher Verbandstag der Fußballvereine des beſetzten Gebietes, insgeſamt 240 mit 80 000 Mitgliedern, trat am Sonntag in Neu⸗ ſtadt zuſammen. Als Hauptpunkt ſtand eine neue Einteilung der Vereine zur Erörterung, die durch das ſtändige Anwachſen der Fußball⸗ bewegung, durch Mißſtände in der räumlichen Ausdehnung bisheriger Klaſſen und aus ſonſtigen Gründen dringend veranlaßt war. Mit den Bhr⸗ ſchlägen des Bezirksvorſtandes erklärte ſich die Mehrheit der Vereine im allgemeinen einverſtanden. Eine Hebung faſt aller Vereine, darunter auch ſolcher, denen ein Aufſtieg aus nicht in der Spielſtärke begründeten Ver⸗ hältniſſen unmöglich war, iſt die Folge. Die Neueinteilung brachte be⸗ ſenders für Saarland und Pfalz einſchneidende Veränderungen. Die Ligaklaſſen der bisherigen drei Kreiſe werden in zwei Gruppen geteilt mit je 7 bis 8 Vereinen, die im Laufe der Tit auf 10 anwachſen. So ſpielen z. B. in Ligagruppe 1 Pfalz die en Wemikene Vereine Phönix, 1903 und Pfalz, ferner Frankenthal, Speyer, Arminia⸗Rheingönheim und Union⸗Ludwigshafen, in Ligagruppe 2.⸗C. Pirmaſens, Sportflub Pirmaſens,.⸗V. Kaiſerslautern, Raſenſpieler⸗Kaiſerslautern, Viktorig⸗ St. Ingbert, Bewegungsſpieler Zweibrücken und Raſenſpieler⸗Pirmaſens. Entſprechend der beſonderen Lage im beſetzten Gebiet und der Mitglieder⸗ zahl beſchloß der Verbandstag weiter, die bisherige Selbſtändigkeit in ſpiel⸗ und verwaltungstechniſcher Hinſicht innerhalb des Süddeutſchen Fußballverbandes beizubehalten. sr. Mitteldeuiſche Fußballmeiſterſchaft. Das wichtigſte Spiel fand am Sonntag in Leipzig zwiſchen dem Verteidiger Spielver⸗ einigung⸗Leipzig und Ring⸗Dresden ſtatt. In Anbetracht der Wich⸗ tigkeit war das Spiel reichlich ſcharf. Die Leipziger ſiegten knapp 2: 1.— In Gera ſtanden ſich V. f..⸗Koburg und Concordia⸗ Plauen gegenüber. Die Thüringer waren hier bei weitem überlegen. Die Plauener mußten ſich mit 2: 5 geſchlagen bekennen.— Im dritten Spiel in Chemnitz trafen ſich Wacker⸗Halle und Sturm⸗ Chemnitz. Die Gäſte ſiegten erwartungsgemäß ſicher mit 3: 1. Wetterdienſinachrichten der badiſchen Landeswelterwarte in Karlsruhe. Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(72 morgens) rr— 05 drac ſoeraſSe ee Bnd 855 15 e 88 28 m nm Gr S8 8/RichStüre Wertheim. 151763.61 4 2 N ſchw. won. 0 König tuhl 563762 4 12 9NW leicht beiler 0 Karloruhe.127763.5 9 5 S0 leicht beltrß 0 Baden⸗Baden213763.11 8 6 O leicht wolkl. 0. Villingen..7157649 6—1— ſtill ol.] 0 Gu Biaſt Hof 1281 6538 7 5 Nwyſchw beiſr 0 t. Blaſien 780— 5 3 N lleicht wolll.J 0 Allgemeine Vitkerungsüberſicht. 55 Das oſteuropäiſche Hochdrucksgebiet hat ſich weiter verflacht, ſodaß die Luftdruckunterſchiede über dem Feſtland Es herrſcht ziemlich gleichmäßig hoher Druck, welcher der N warmen, zu lokalen Gewiktern neigenden Wetters günſtig iſ Stärkere Störungen der Druckperteilungen ſind nicht zu erwarten, doch wird ein flaches Teiltief über Süddeutſchland in unſerem Gebiet vereinzelt Eewitter bringen 85 Vorausſichtliche Witterung bis Mittwoch, 13. April, nachts 12 Ahr, Warm, heiter bis wolkig, ſtrichweiſe Gewitter. 4. Seite. Nr. 167. mannheimer General-⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Dienstag, den 12. April 1921. Heandelsbleit Produktenbörse. 1. Der jetzt erschienene Bericht für das Jahr 1920 erwähnt im allgemeinen Teil, daß es zu einer wesentlichen Aenderung der gegenwaärtigen Wirtschaftsverfassung im ver⸗ flossenen Jahre nicht gekommen sei. Der Handel mit Hül- senfrüchten unterliegt zwar keiner Beschränkung mehr, und das staatliche Einfuhrmonopolf geriet durch die freie Maiseinfuhr, die Sommer 1920 eintrat, ins Wanken. Die Versorgung mit Brot- und Futtergetreide bleibt nach wie vor der Reichsgetreidestelle vorbehalten. Hafer wurde bekannt-⸗ lich wieder in die Zwangswirtschaft einbezogen. Die Getreide- und Futtermittel-G. m. b. H. ist allein berechtigt, Getreide für das Reich im Ausland zu kaufen. An eine restlose Be- seitigung der zentralisierten Getreideeinfuhr sei in nächster Zeit nicht zu denken, da die Einfuhr aufs allernotwendigste beschränkt werden muß. Der wieder auftauchende Plan eines Reichsgetreidemonopols sei für die Hebung der in- ländischen Getreideproduktion das ungeeignetste Mittel. Ueber die Getreidepolitik der Reichsgetreidestelle heißt es, daß diese auf möglichster Niederhaltung der Getreide- preise und auf Prämien für den säumigen Landwirt aufgebaut war und sowohl auf die Ablieferungspflicht der Landwirte wie auf die Produktion selbst den denkbar schlechtesten Einfluß ausgeübt habe. Während in Friedenszeiten der Getreidshandel das inländische Getreide mit ganz geringem Preisaufschlag den Verbrauchern zuführen konnte, überdies durch eine Ke- waltige Einfuhr von Brot- und Futtergetreide stets einen Preis- ausgleich zwischen in- und ausländischem Getreide herzustellen wußte und seine Aufgabe, die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen, zur allgemeinen Zufriedenheit zu lösen ver- mochte, war es der Reichsgetreidestelle nach der Beendigung des Krieges nicht mehr möglich, den allernotwendigsten Bedarf aus der inländischen Produktion zu decken. Höchstens 1 Mil- lion Tonnen gelangten dieses Jahr zur Ablieferung. Die Ge- treidewirtschaft könne nur durch völlige Freigabe des inlän- dischen Getreides wieder in geordnete Bahnen gelenkt werden. Die Organisationen des Getreidehandels, die gegenwärtig ein großes Risiko zu tragen hätten, müßten sich für die restlose Beseitigung der Zwangswirtschaft einsetzen. Allen Einwen- dungen gegenüber sei zu erwidern, daß Mittel und Wege vor- handen sind, um eine weitere Verteuerung des Lebensunter- haltes durch wesentliche Erhöhung des Brotpreises zu ver- meiden, und wenn dies auch nicht mit einem Male möglich sei, so steht doch fest, daß die Bevölkerung nicht nur genügend und gutes Brot erhält, sondern auch, daß sich durch die ge- sunden wirtschaftlichen Folgen der neuen Ernährungspolitik, die sich recht bald bemerkbar machen würde, eine Tendenz zur Senkung des Brotpreises allmählich durchsetzen muß Mannheimer Der Bericht befaßt sich alsdann mit der neuesten Getreide- politik der Regierung, dem sog. Umlageverfahren für Brotgetreide, wonach der Landwirt nur einen Teil seines Ernteè- ertrages zu einem bestimmten Preis an die öffentliche Hand abzuführen hat und über den Mehrertrag frei verfügen kann. Es sei indessen zweifeihaft, ob durch das Iln Aussicht gestellte neue Verfahren die Landwirte zu einer erhöhten Ablieferungs- tätigkeit gebracht werden können. Wenn das Umlageverfahren wirklich eingeführt würde, so müßte verlangt werden, daß diese neue Form der Bewirtschaftung nicht zu einem Monopol für die landwirtschaftlichen Genossenschaften ausarten und dem Handel die Möglichkeit gegeben wird. sich als Aufkäufer zu betätigen. Die öffentliche Bewirtschaftung für Hafer und Gerste könne nach den gemachten Erfahrungen überhaupt nicht mehr in Erwägung gezagen werden. Für Futtergetreide könne nur die freie Wirtschaft in Frage kommen. Gegen die Monopolisierung des Getreidehandels und gegen Fortbestehen der Zwangswirtschaft müsse der Kampf mit aller Energie geführt werden. Das landwirtschaft- liche Genossenschaftswesen habe sich durch be- hördliche bevorzugung mächtig entwickelt und spielte infolge- dessen die Rolle eines sehr kapitalkräftigen Händlers. Ferner sei die Stellungnahme des Handels gegen die Wucher- gesetzgebung und gegen die Anwendung der gesetzlichen Vorschriften über Kettenhandel und Preistreiberei durch die Gerichte wichtig. 1* Deutsche Steinzeugwarenfabrik für Kanalisation und Chemische Industrie, Friedrichsfeld. Die heutige ordentliche Generalversammlung, in der neun Aktionäre mit 1300 Stamm- und 698 Vorzugsaktien mit ins- gesamt 2696 Stimmen vertreten waren, genehmigte einstimmig die Anträge der Verwaltung und setzte insbesondere die Divi- dende auf 20%(gegen o i..) auf die Stamm- und Vorzugs- alstien fest. Ferner fanden die beantragten Satzungsänderungen die Zustimmung der.-V. Ueber die Geschäftsaus- sichten wurde mitgeteilt, daß das Unternehmen zurzeit noch ausreichend beschäftigt sei. Wie sich das Geschäft weiter ent⸗ wiekeln werde, lasse sich bei den unübersichtlichen wirtschaft- lichen und politischen Verhältnissen nicht sagen. Portland- Zementwerke Heidelberg Mannheim- Stuttgart. Die Gesellschaft wird der am 30. April stattfindenden o..-V. die Verteilung von 13%(i. V. 10%) Dividende(nicht wie gemeldet 20%) vorschlagen. Varziner Paplerfabrik, Hammermühle-Varzin. Mit einem Riesengewinu schließt dieses Unternehmen ab. Nach 4,2(i. V. 1,2) Mill. Abschreibungen wurde ein Rein- gewinn von s(.3) Mill. A erzielt, woraus 40%(18%) Divi- dende verteilt werden sollen. Das Werkerhaltungskonto er- scheint mit.5 Mill. unter den Kreditoren. Das Unter- nehmen besitzt ein Kapital von 7 Mill... Börsenberichte. Frankfurter Wertpapierbörse. Frankfurt, 12. April.(Drahtb.) Die Börse verhielt sich zurückhaltend, zeigte aber im allgemeinen eine ziemlichfeste Haltung. Montanaktien verkehrten in ruhiger Verfassung bei nicht gleichmäßiger Tendenz, immerhin standen bei Beginn Harpener in Nachfrage. Mannesmann unterlagen erneutem Angebot. Deutsch-Luxemburg und Oberbedarf abgeschwächt. Adlerwerke Kleyer 4% gebessert, Daimler zu Exekutions- zwecken gesucht, desgleichen Farbwerke Mülheim. Die Werte des Anilinkonzerns lagen bei geringem Leschäft etwas erholt. Badische Anilin sowie Griesheim behaupteten ihren Kursstand, Höchster und Elberfelder Farben schwächer. Che- mische Rhenania anfänglich 700, im Verlaufe 690. Fest lagen Maschinenfabrik Augsburg- Nürnberg. 415. Elektropapfiere blieben vernachlässigt. Felten u. Guilleaume gebessert. Aus- landswerte im Einklang mit dem Devisenmarkt lustlos. Eine Ausnahme machten Deutsch-Uebersee-Zertifikate, für welche große Kaufaufträge vorlagen, 1138. Schantungbahn kamen mit 537 zur Notierung. Holzmann-Aktien lebhaft, 250—257, junge 236— Julius Sichel 6zd. Deutsche Petroleum schwanttend, geo-8ss. Der Kasseindustr'emarkt zeigste eine festere Ten- denz. Benkaktien erfuhren teilweise Aufbesserungen. Nordd. Llovd erholt. Soöterbin estwietteite sich i! einigen Industrie- Werten egerer Verkebr. Jum Schluß war die Stimmung etwas freu-aneher 7Jement Helgelberg und Lothringer Hütte fest. Privatdiskont 34%. Berliner Wertpaplerbörse. X Berlin, 12. April. Otahtb.) Die bevorstehenden wich⸗ kigen Entscheidungen in der Reparationsfrage veranlaßten die —— Frankfurter Wertpapierbörse. Festverzinsliche Werte. a) Inländische. 11. 12. J 40% Hannh. v. 1901/08/% 83.— 81.303%%7% Badische Anlelhe 4% Nannhelmer von 1612—.— 84˙30] 3% do. von 1898 5% Deutsche Relochsanl. 77.50 77.504% Bayer. EIZenbahnanl.. 4% do.(E6.—68.——*⁰5 0. 53.30 66.50 3½% do. 535.— 55.—4% Bay.-Pfälz. Els.-Prlor.——.— 3% do. 57.— 657..3½ /% do.—.— 789.— 5% J. Relohs-Sohatzanl. 99.5 39 690) Ausländische. 4½% IV. u. V. do. 51.— 89.8040% Oest. St.-H. v. 1913 18.50 19.— 4½% J. Belohsschatzanl. 72.72.20 4½0% do. Sonatzanwels. 23.78 29.59 5% Prerb. Sohatzanwels. 99.75— 1 4% do. Goldrente—.—31.73 9% 0. 88 60 8f 50 4% d440, eladeltl. Rents 22.— 21.— 3/½% Preublsohe Konsole 59.50 39.35 4% Ungzarlsche Goldrente 43.59 43 23 3ů% 0. 54.18 54.— 4% do. St.-Rte. v. 191) 24.40 23.75 4% Bad. Anlelhe von 1919—.—75 90] 3¼% do. St.-Rte. v. 1897—.—20.— Dividenden-Werte. Bank-Aktien. DIv. 11. 12. Düv.] 11. 12. Badisohe Bank 5½% 315.50 315.——Ohem. Rutgerswerke 12½ 420424.50 Zerliner Handelsges. 10—.—222.— Sudd. Drahtindustrle 7—.——— Darmstädter Bank 3 179.—180.— Allgem. Elektr.-des. 10 294.25 293 Deutsohe Bank 12 293.——.—Sergmann W. 12 332.— 327.— D, Effekt- u. Wechselb.? 190— 189.75 Feſten& Gullleaume 10 319.— 321— Disconto-Gesellsch. 10 247.75 249.—Lahmeyer 215.50 209.80 Dresdner Bank 9 215.25 214.— fh. Elektr.-Nes. Mannh. 10 193.50 197.25 Aatlonalbk. f. Deutsohl.? 203.— 203.— Sohuokert NMürnberg 8 251.— 2350.— Pfälzische Bank 7 154.50 154.50 Slemens& Halske 12 315.— 313. Pfätzisohe Hyp.-Bank 9 177.— 178.— Gummiw. Peter 18 4384.75 433.50 Rheinlsohe Creditbank 7 184.— 161.— fHeddernh. Kupferwerk—- 385.— 378.50 Hheinisohe Hyp.-Bank 9 179.— 178.— lunghans dehruder 12 350.— 300.— Sudd. Dlsconto-es. 3 194.50—.— N 175—.—4—.— Bergwerks-Aktlen. ederfabhrik Spler——.— Boof. Bergb. u. Gußst. 3 470.——.—Lederwerke Botbe 7½—.— 340.— Jeutsoh-Lüx. Bergw. 12 Alg.— 310.— d0. Suad. ingvert 19 389.-—.— gelsenkiroh. Sergwerk 14 339.—323.— do. Sploharz 19 239.— 235.50 Harpener Bergbau 470.— 486.[ Walzmühle Ludwigsh. 12—.— 379.— Kaliw. Westeregeln 35 540. 540.— Maschlnenfabr. Kleyer 15 243.— 219.— Hannesm.-Rnr.-Werke 6 620.— 812.— do. Sadenla 19 290.290.— Obersohl. Eisenb.-Bed.25 204.— do. Badisone Durlach i4 334..—.— d40. Elsenind.(Caro) 14 280.— Dalmlermotoren, 8 293.— 200.— Fhönix Bergbau 20 645.50 Masohlnenfbr. Eülingen 9g 310.25 308.— V. Kön.- u. Laurahutte 20 330.— s e 189.50— 5 ritzner, Durlac—.— 393.— Fasleeer aec0 282 888— damd.-Am. Paketfahrt— 188.50 VV Norddeutaoher Lioyd— 132.—. 7 8 u. Arm, Kleln— 221.— 219.— Oest.-Ungar. Staatsb. 7½ 121.— Elälz. Mänm. Kayser 12 288.—— Sobnellpr. Frankenth. 7 330.— 341.— Industrler-Aktien. Ver. Deutsghe OGelfabr.12 230.30 237.— Arün& Blifinger 6 250.— Porzelſan Wessei— 333.— 335.— Wayss 4 Freytag— 321.— Pf. Fulverfabr. ingnert 30——— Cementw. Heſdelberg 10 200.— Sellin dustrle Wolft 7 Badlsche Anllin 12 335.50 Spinnerel Ettilngen 7 hem. Soheldeanstalt 20 582.— Kammgarnspinn. Kals. 12 Ohem. Grlesh.-Elektr. 7 390.— Uhrenfbr. Fürtwanjen 18 311.. Farbwerke Höohst 12 416.— Waggonfabrik Fuohs 22 414.75 40.50 V. ohem. Fabr. Hannb.7—.— Telfstoffabr. Waldhof 10 499.— 495.— Ohem. Fabr. Munſfheim 4 620.— Tuokerfahrik, Zad. 14 415.23 416.50 do. Holzyerkohlung 5 429.— do. Frankenthal 14 433.— 425— Berliner Wertpaplerbörse. Festverzinsliche Werte. a) Relehs- und 11. 12. 4½% Oesterr.Sohatzanw. 11. 12. Staatspaplere. Fabterrente 20.50—.— 5% D. Sohatzanw. Ser. 1]—.——4½%% do. Paplerrente—— 5% do. Serle l1 99.75.90 4% Fuürk. Adminlst.-Anl. 73.25 76.75 4½% ð0do. Serle NMV-y, 30.90 80.90 4% do. Bagdad- 4½% do. Serie—IxX 72.— 72.20 Elsenbahn 124.— 129.— 4½% do. g21er 93.25 33.30 4% do. Bagdad- 5% Beutsohe Helohsanl. 77.50 77.50 Flaennann u 83.25 85.— 4% do. 58.60 63.60 4% do. unlflz. Anlzlde—.—“—.— 31/% do. 85.10 64.90 4% d40. Zollohl. v. 1311] 71.80 71.— 0% 0. 67.— 66.80 do. 400-Fos.-Lose 425.— 417.— 4% Preubisohe Konsols 68.80 58.90 4½% Ung. St.-t. v. 1913 23.60 25.— 20 5 59.— 83.90 4½% do. do. v. 1514 23.40 26.— 10 0. 53.70 54.— 4% do. Golgdrente 45.90 45.25 4% Badische Anlelhe 73.— 72.75 4% do. Kronenrente 24.— 23.75 3½% Bayerlsche Anlelne] 65.30 66.70 4% Wener invest.-Anl. 39.—39.— 3% Hessisohe Anleine 54.90 84.40 3% Oesterreloh.-Ungar. 4% Frankfurter Stadtanl. 98.80 98.0 alte 38.39—.— 4% Hünohener Stadtanl. 93.60 93.25 3% do. IX. Serſe 4% Fae ee 2 4 nk-Pfan 4—.— 0— 1rlorität—— e riee 250h fe e.— 6% do., naus Peiorität— 5. e 5½ do., Obllgationen 40.— 33.80 emene.% Anatolier, Ser. l, 1 115.— 119.50 4½% Oesterrelohlische 4¼% do,, Serie 1 103.50 104.0 Sohatsanwelsung 30.— 30.— 4½% AEG, Oblig. v. 19ũ8—.——.— 4% do. Goldrente 32.25 32.50 5% b. Vederses-El.-Obl.—.—J 4⸗% do. oonv. Rente] 22.50 23.— Dividenden-Werte. Transp.-Aktlen. Dlv. 11. 12. 5 Dlv. 2. Sohantungbahn 3ʃ5.— 840.— Feldmuhle Fapler 23 379.— 2 Aſig. Lob.Lu. Stragenb. 8 133.—143.— Felten& gullleaume 15 529.— 826.— Ar. Berl. Strasenb. 7½—.——.—Friedriohshütte 25 Sudd. Eisenbahn 5½ 109.50 108.gasnotoren beutr 19 245.— Oest. Staatselsenb. 7½ 122.50 123.30 Gelsenklroher Bergw. 14 23J.30 328.50 Baltimore and Ohio— 403.-—.— do. gunstah! 10 39.— 390.— Prinz-Heſnrionbann 8 3735.——.— georgs-Marlenz..26.— 2235.50 .-Austr. Dampfsoh.— 384.— 383.50 derrszheimer glas 19 537.— 563. Hamb.-Amerik. Paketf.— 193.25 135.50 Goldsoamidt, Th. 12 753.59 751.— Hamb.-Südam.'soh.— 377. 369.— Hargener Sergbau 12 470.50 432.50 Hansa Dampfsoh.— 320.—. Hitpert Masoninen 9 2309.— 233.— Morddeutsone LIoyg— 150.50 180.— Hlrsoh Kupfer 12 435.— 335.— Hionster Farbwerke 14 422.50 421.— Bank-Aktien. Hossoh Elsen u. St. 247/½2.50 700.— Berliner Handels-des. 10 231.— 221.— Honsnlone-Werke 5 2ʃ3.—240.50 Comm.- u. Priyathank 9 212.75 212.50 Humgoldt Masohlnen 6 210.—242.— Darmstädter Bank 8 181.— 180.76 Kall. Asonersleden 30 33J.— 333.30 Deutsohe dank 12 298.75 293.50 Kattoitzer gergzbau 23 273.—.270. Diskonto-Commandit 10 212.— 213.75 Köla-gottweller 16 339.25 393.— Dresdner Bank 9 213.— 215.— Gehr. Korting 15 273.— 230.— Mitteld. Krealtbank 8 183.— 183.39 Kosthelmer Zelluloses 8 3ʃ5.— 329.— Nationalhk,.Deutsohl. 7 204.75 201.50 Lahmsyer& Co. 8 219.—216.50 Oesterreloh. Kredit 6½½ 63.——64.—-Laurandtts 2933J.— 333.— Relohsbank.79 145.65 148.12 1N N 5 1773 8 nce& Hofmaga.— 8 Industrie-Aktien. Tudwig l0%& Oo. 18 319.— 330.— Aooumulat.-Fabrik 17 4325.— 429.85 Lotaria jer Hatte 12 410.— 415.— Adler& Oppenheim 20 782.—780.—] Hannes nannrahren 20 618.—600. Adlerwerke 10 250.— 213.— Oberspnl. Eiseng.-33d. 23 207.— 293.— .-G. Anll. Treptow 18 428.— 421.50 do. Eisenladustris 11 3J.—231.— Aligem. Elektr.-Gas. 10 293.— 204.— do. Kocswerke 17 310.— 508.— Anglo-Continental 6 386.— 382.50 Orensteln& Koppel 16 5ʃ0 23 54J.— Augsb.-Nürnb. AMasch. 10 405.— 40.78 FPhönix Zergaau 20 651.— 649.75 Badische Anllin 186539.— 531.75 Rhein. Grauakohle 20 631.— 632. Bergmann Elektr. 12333.75 330.— Ran, Metallw. Vorz. 0 333.23 402.50 Berſiner Elektr. 234.— 25.50 fnsla. Stahlwerke 20 503.— 313.50 Bing Rurnberg 16 239.b0 247.—fllebedo Montan 12 517.— 3517. Bismarokhültte 28—.—=IRonzgaoher Hüttoen 12 329. 32.).— Bochumer gubstahl 15 465.— 435.23 Rütgerswerke 12¼423.50 421. debr. Böhler& C0o. 12 5535.— 535.— Sabaseiverk 20 313.— 30. 50 Brown, Boveri& 0o. 8.— Idado Sohuoert& Co. 8 25.— 249.75 Buderus Eisenw. 7½ 592.— 521.75 Slemeis& Halske 10 308. 311. Ghemlisohe Grleshelm 12 407.— 400. Telephon Berliner 15 370.— 363.— Chemlsohe Weiler 12 377.—375.—Tarklsone Tabasrezle—- 923.— 933.— Chemisohe Albert 30 640.— 633.— Unlony. Berlla-Anm. 19—.— 2⁴0.25 Condordla Sergbau 22 413.— 404.23 Verela. Frank. Sonuaf. 13 233.—2530. Da mler Motoren 5.— 209.—Ver. dlanrstofée 29 12ʃ3.0 1230.0 Deussch-Luxemourg. 12 313.25 311.—V. St&.)den& WI 30 1003.0 1003.0 .-Uenersee Elektr. 0 1039.0 1030.0 VogtAnd. Aasealaen 10 237/.— 299.50 Deutsone Erdöl 45 930.— 975.— Westersgelan Alkall 63 344.76 346.50 Veutsohe Kallwerke 7 373.— 339. Zellstoff Waldnof 0 433. 420.— Deutsohe Stelnzeug— 33J. 384.75] Degtsda-Ostafrika— 22.50 223. U. Watfen u. Munition 30 64J.75 591.—de-dalaea— 512— 503.— Dürkoppwerke 25 607. 570.50 Otayi Minen u. Elsend.— 430.— 445.— Elbertelder Farden 186 413.— 43.25 do. denudsoaela— 23.— 401. Slektr. Llont u. Kraft 203.50 204.— Deutsoas Fetroleum— 6135.— 620.— Bk. f. e. Unt.(Zurich) 0.—..=ondaa— 370.03700.0 ESsohweller Bergwers 12311.—323.— Heidoarg— 243.— 230— CCC ͤ ͤccccccccccccccccc Börse anhaltend zu großer Zurückhaltu ng. Der Mangel jeder Kursnachfrage drückte auf die Kurse. Nur in einzelnen Valuta- und Kolonialwerten trat lebhafte Nachfrage hervor. In Verlaufe kam eine etwas ruhigere Auffassung über die Wiedergutmachungsfrage zum Durchbruch, die Spekulanten schritten vielfach zu Deckungen und die Kurse zogen wieder an. Am Montanaktienmarkt setzten Mannesmann- Röhren um 12% niedriger ein, Harpener und Rombacher um %, PFhönix, Laurahütte und Rheinische Stahlwerke waren un- verändert. Bei den Schiffahrtswerten gingen Ham- burg-Südamerika-Linle um 10% zurück. Schwächer lagen die Elektrowerte. A. E. G.—%. Bersmann—74. ebenso die Anilinwerte und die Kalipapiere. Deutsche Kali und Westeregeln—%, Hallesche Kali 320, Hannoversche 370. Auch Automobilwerte lagen im Angebot. Alte Benz 222, Unter den Nebenwerten wurden Dynamit lebhaft bis zu 15%, gesteigert, Rottweiler Pulver um 10% 9 eee R ee e eee ee, Zellstoff! es Manmheimer General-Anzeiger Waldhof%. Andererseits büßten Adler- Fahrrad und Goldschmidt etwa 10% ein. Petroleumwerte leicht nach- gebend. Schantung—%. Mansfelder Kuxe sooo. Der Kass a industriemarkt war recht fest. Am Devisenmarkt waren die westlichen Devisen un- verändert, die östlichen Devisen zogen bei leichten Umsätzen weiter an. Anscheinend kauft Paris diese Devisen. Rumänische Noten 98,5—97, Polennoten 8,os und 8,10. Auch die Devise Italien war fest. London etwa 242. Newyork 614, Schweir 1070. Die Mark kam aus dem Ausland etwas schWäche 1 Kopenhagen.92, Stockholm.84, Zürich.50 und Amster- dam.67. Deulsenmarkt. Frankfurt, 12. April. Orahtb.) Im Frühverkehr bestand reger Verkehr für Budapest, 22%—22½. Wien 18—181. Sonst blieben die Preise ziemlich gut behauptet. Wien 1838. Auch im amtlichen Verkehr hat sich nur wenig verändert. Im amt- licen Frühverkehr wurden folgende Kurse genannt: London 241%(amtlich 242), Paris 440(430/), Brüssei 458(457), New- vork 6176(6170), Schweiz 1060(1069), Holland 2137(213776), Italien 282(282). Frankfurter Devisen. Amtllob 11. April 12. April 11. April 12 Apri Geld J Arlef I deld I Srief Leld Srlef Leld! Brlef Holland 2187 802142.2002133.302139.70 Aorwegen. 94.—898.—991.80 993 50 Zelglen 458.50 157.50 456 50 457. 80[S weden 1453.301488.301438. London 241.50 242.—241.75 242.50 Helsingfors—.—— Paris 438 60 439.60J 439. 40.— ew Vork61.68 61 67.67 61.8 —— 1— 1070.10[Wien, altes——1——.— panlen. 60 853 409.-Oest. abg.] 17.80 17.84] 16.38 16 Itallen..272.79, 273.30 28J.700 282.30 Budapest 09 22. 22 2225 Dänemark I118.8001121.20l1121.301128 70[Frag 81.80 35, 10 88.135 86.2 Frankfurter Notenmarkt vom 12. Aprll. deld Arlef Geld rie? Amerlkanische Noten. 60.80 61.10 Oesterr.-Ungar., altse Zelgisone 4433.—433.—————.——.— Dänlsche 1100.— 1103.—- Rumiasechbe 8825 97 28 Eaglisobe e Spanlsohe. 3828.30 31.50 Fcanzöslaachnbes%) 50 44.0 Sehwelzer 1033.80 1081 80 Rolländisohe„„ 2132 50 2133.50[ Sowedisohe 2—.— Itallenisone 273 59 231 52 Tsobepbe-Slovak. 83.— 38.— Oesterreloh. abgest 7* 10.80 11.10 J Ungarisohes.— 24.88 Tendenz: befestigt. Berliner Devisen. Amtlloh 11. Ap ri. 12. Aprli 11. Aprll 12. April Geld Erlet Lgeld Brlef geld Brlef Leld J Erlef Hollang„2133.85 2140.15J2145.3302149 63[de Vork 61.73 61.87J 61.68 51.52 Srüssel 258.50 459.50J 453.50 48.50 Caris. 441.53 442 45 440.38 441 ee 19 17 20 1* 11 6—— Aaeen 1070.90 1078 10 nnagen 1 1 2 0 anlen.839.1.90J 859. Stookholm. 1457.501480.5001433.50 188.50 N—.— We— 277 22 Helsingstfors] 148.35 148.65 147.33 147.65 Ven abg.] 17.65 17.88 18.73 18.77 Itallen.. 271.70 273.30J 283.70 284.30 ora:.. 84.32 64.72] 85.150 85.38 London 1 24.85 242.36] 242.73 243.25[qudapest.47—.— 200 21. 15 Waren und Härkte. Mannhelmer Warenbörse. m. Mannheim, 12. April. Die bereits gestern am Produkten- markt in Erscheinung getretene bessere Tendenz War heute auch auf dem Warenmarkte wahrzunehmen. Eine we⸗ sentliche Belebung des Geschäfts kann aber nicht gemeldet werden, da die noch immer ungeklärten Verhältnisse eine Be- lebung unterbinden.— Am Getreidemarkt waren die Offerten, die in überseeischer Ware vorlagen, im Preise weiter ermäßigt und stellten sich gegen gestern um etwa holl. Gul- den niedriger. Mais war zu ziemlich unveränderten Preisen für greifbare Ware am Markte, während spätere Lieferungen eher etwas schwächer lagen.— In der Abteilung für Lebens- mittel bewegten sich die Angebote in Hülsenfrüchten auf unveränderter Preisbasis. Haferflocken, gesunde, handels- übliche Ware, präpariert und entbittert, waren ab badischer Station zu 380„ die 100 kg brutto für netto mit Sack offeriert. Prima Kartoffelwalzmehl war ab württemb. Station zum Preise von 360—365 M die 100 kg angeboten. Kartoffelstärkemehl, weiße, knirschende Ware, stellte sich auf 560 die 100 kg brutto für netto mit Sack, bahnfrei rhein.-westf. Station. Reis lag unverändert. Kakao kostete in 22—24% iger Ware 23. 50 bis 24„ per Kilo. Für kondensierte, ungezuckerte Milch ver- langte man 330—340 und für amerikanische gezuckerte Ware 350—360 per Kiste. Corned beef in Pfund-Dosen War zu 250 per Kiste angeboten. Für Schmalz ab Hamburg ver- langte man für disponible Ware 19 und für Ware in Mann- heim greifbar 20—20 25 l per Kilo. Kokosfett wurde ab niederrheinischer Stationen zu 13.25 per Kilo angeboten.— Am Chemikalienmarkt herrschte etwas bessere Nach- frage für Borax, Harz, Terpentin, Quecksilber und Holzöl und es scheint. daß die Preise nunmehr wieder etwas anzichen. Borax, krist., in 100 kg-Säcken, war zu 900 und pulv. zu 975 die 100 kg brutto für netto mit Sack ab Mainz am Markte. Für amerikanisches Harz in Originalfässern stellten sich die Angebote für 49 Faß„G“ und 8 Faß„“, 12% Tara. auf 400 per 100 kg waggonfrei Lager Ludwigshafen a. Rh. Terpentinöl, span., greifbar in Ludwigshafen a. Rh., in Lein- eisenfässern, war excl. Verpackung zu 1275 und französi- sches Terpentinöl in Eisenfässern von ca. 170 kg Inhalt excl. Fässer zu 1300&„ die 100 kg ab Ludwigshafen a. Rh. offeriert. Für französisches Harz,./G., in Originalfässern. Neugewicht. Tara 6/%, forderte man incl. Verpackung ab hiesigem Lager 320 1 für die 1o0 kg. Salpeter Kali, Ia. raff. für Genußzwecke kostete in Original-Faß Gο νõ,jẽjQν die 1o0 kg ab hiesigem Lager. Eisenvitriol wurde in krist. handelsüblicher Ware, brutto für netto incl. Verpackung zu 65 A die 100 kg ab hie- sigem Lager offeriert. Kupfervitriol sekunda wurde mit 428&A brutto für netto inel. Verpackung genannt.— In der Textil- waren-Abteilung wie auch in der Schuh- und Leder- Abteilung war der Besuch sehr schwach und es kamen daher keine Geschäfte zum Abschluß. Die Stimmung für diese Ar- tikel ist ziemlich unverändert. * Schiffsfrachten. In der abgelaufenen Geschäftswoche wWäat das Frachtgeschäft in den Ruhrhäfen andauernd schlecht und ist auch für diese Woche wenig oder gar keine Aussicht auf Besserung, wenn sich die Wasserverhältnisse auf dem Rhein nicht in ganz kurzer Zeit bessern. Für Bergreisen nach Mannheim wurden 40 3 pro Tag und Tonne bezahlt, für Koksreisen nach Frankfurt 49&, nach Höchst 43 5 pro Tag und Tonne. Die Exportkohlenfracht nach Rotterdam hat etwas angezogen und wurden ab Ruhrhäfen nach Rotterdam 75 cts., ab Kanal 9s cts. bei freiem Schleppen bezahlt, nach Amsterdam 1,65 fl. Der Talschlepplohn wird noch mit 278 fl. für ein großes Schiff notiert, die Fracht nach Antwerpen be⸗ trägt noch 12 belg. Frs. pro Tonne. In Rotterdam hatte das Frachtgeschäft etwas angezogen und wurde die Tagesmiete bei 30 Tagen Garantie mit 4 cts. pro Tag und Tonne notiert. Die Erzfrachten nach den Ruhrhäfen notierten mit 1,28 fl. bzv-. 135 fl. pro Last(2000 kg) bei A bzw. ½ Löschzeit und frei Schleppen nech den Ruhrhäfen. Der Schlepplohn notierte nach dem 60 ets.-Tarif. ———— Haupiſchriftletrung: Dr. Fritz Woldenbaum Serantwortlich für Politik: Tr Fritz Goldentaum: ür Feurlleten: A. Maderno: für Lokales und den übrigen redakttonellen Inoalt: Richerd Schönfelder: für Handel Dr A. Nepple: für Anzetgen Karf Sügel. Druck und Verlag: Druckeret Dr. Haas. Mannheimer General⸗Anzeiger G. m. b.., Mannheim, E G. 2. R Pferdeſtärke gleich. Dienstag, den 12. April 1921. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 167. Aus der Welt de N ni k Die Stromſperte in Mannheim. Vor einiger Zeit machte die Direktion der ſtädt. Gas⸗, Waſſer⸗ und Clekirizuatswerke Mannheim bekannt, daß das Elektrizitätswerk nicht mehr in der Lage ſei, den geſamten Bedarf an elektriſcher Ener⸗ gie zu liefern und daß, um Einſparungen zu erzielen, die verſchie⸗ denen Stadtteile in aowechſelnber Reihenfolge zettweilig vom Metz abgeſchaltet werden müſſen. Einige Zeit nach bieſer Bekanntmachung wuürde dieſe Stromſperre auch auf einige Tage durchgeführt. Iq ſtelle gern feſt, daß durch die zeinige Benachrichligung und durch den ſorgfältig durchgearbeiteten Abſchaltungsplan auf die angeſchloſſenen Konjumenten die großtmöglichſte Rücſicht genommen und großere Störungen vermieden wurden, aber Störungen traten immerhin ein. Störungen im Betrieb ſind aber immer mit Geidverluſten ver⸗ knüpft und Geldverluſte ſind bei der heutigen Zeit in der Induſtrie und Gwerbe nur ſchwer, bei der werktätigen Bepölkerung überhaupt nicht zu ertragen. Deshalb iſt es nicht nur von der techniſch⸗wirt⸗ ſchaftlichen Seite aus wichtig, die Gründe der Stromſperre zu unter⸗ ſuchen, ſondern es iſt unbedingt aus ſozialen Gründen unerläßlich, nach Hilfsmitteln zu ſuchen, dieſe Stromſperren zu vermeiden; ganz abgeſehen von den Ausfällen an Stromeinnahmen, welche die Stadt erleidet. Dus Mannheimer Kabelnetz wird vom Elektrizitätswerk im In⸗ duſtriehafen aus mit elektriſcher Energie verſorgt. Das Werk iſt eine reine Dämpfzentrale, d. h. ſämtliche Generatoren(Dynamomaſchinen) werden von Dampfmaſchinen bezw. Dampfturhinen angetrieben. Die Maſchineneinheiten ſind ſo groß gewählt, daß die in Mannheim ver⸗ brauchte Energie im Werk erzeugt werden kann. Außerdem iſt das Mannheimer Werk noch mit dem ſtaatlichen Waſſerkraftwerk„Murg⸗ werk“, der Zentrale Rheinau der Oberrheiniſchen Eiſenbahngeſell⸗ ſchaft und den Pfalzwerken.⸗G. zufammengeſchloſſen. Dies hat den Zweck, bei genügender Waſſermenge den billigen Strom des Murgwerks zu beziehen und die Dampfkraftmaſchinen ſtillzuſetzen oder bei Maſchinendefekten Aach von Rheinau oder der Pfalz zu beziehen. Nach menſchlicher Vorausſicht iſt ſomit alles geſchehen, um Betriebsſtörungen in der Lieferung von elektriſcher Energie zu vermeiden. Trotzdem traten im Dezember vor. Jahres und im vergangenen Monat Störungen auf. Wodurch ſind dieſe bedingt? Der Bezug vom Murgwerk iſt faſt gänzlich eingeſtellt. Infolge des gelinden Winters und des völligen Ausbleibens von Nieder⸗ ſchlägen führt die Murg ſo geringe Waſſermengen, daß die Erzeu⸗ gung des Murgwerks ſehr klein iſt. Und dieſe geringe Erzeugung des Murgwerks muß in erſter Linie den Gemeinden zugeführt wer⸗ den, die keine eigenen Elektrizitätswerke haben. Wie ſchon erwähnt, iſt das Elektrizitätswerk Mannheim, insbeſondere durch die In⸗ betriebnahme der erſt im vorigen Winter aufgeſtellten Dampfturbine, wohl in der Lage, den geſamten Bedarf an Elektrizität ſelbſt zu erzeugen, wenn es genügend Kühlwaſſer für ſeine Kondenſations⸗ anlage hat. Die Kohlenfrage ſcheint gelöſt zu ſein. Das Kühlwaſſer wird dem Sammelbrunnen der Kondenſations⸗ anlage durch einen Kanal aus dem Induſtriehafen zugeführt. Der jetzige anormale tiefe Waſſerſtand des Rheins hat eine ſo große Sen⸗ kung des Waſſerſpiegels im Hafenbecken hervorgerufen, daß nicht mehr genügend Waſſer zum Sammelbrunnen des Werkes nachfließen kann. Hmzu kommt noch, daß das Werk am äußerſten Ende des Induſtriehafens liegt, der Zuführungskanal zum Sammelbrunnen leicht verſchlammt und ſomit der ſchon an und für ſich ungenügende Waſſerzufluß noch weiter verringert wird. Wir ſtehen alſo vor der Tatſache, daß das Werk nicht in der Lage iſt, ſeine Maſchinenſätze vollſtändig auszunützen. Der Leitung des Werks aus dieſer Tatſache einen Vorwurf zu machen, wäre ungerecht. Dieſen tiefen Waſſerſtand des Rheins hat niemand beim Bau der Anlagen vorausſetzen können; denn ſeit mehreren Jahrzehnten iſt dies das erſt Mal, daß der Rhein ſo wenig Waſſer führt. Dieſer Umſtand darf aber keineswegs dazu führen, daß die Stadtverwaltung dies als ein unabänderliches Geſchick hin⸗ nimmt, nun mit verſchränkten Armen zuſieht und wartet, bis der Rhein wieder ſteigt. Soviel mir bekannt, hat die Betriebsleitung eine Pumpe aufgeſtellt, urn Waſſer aus dem Hafen zum Sammel⸗ brunnen zu fördern; ob aber dieſes Proviſorium ausreicht, iſt ſehr fraglich. Die Abnehmer des Elektrizitätswerkes haben unbedingt ein Recht, zu fragen, ob die vollſtändige Erzeugung des Werkes ſicher⸗ geſtellt iſt; denn eine Beſſerung des Waſſerſtandes iſt bei der ſezigen Trockenheit nicht zu erwarten. Ich bezweifle, ob das jetzige Provi⸗ ſarium bei anhaltender Trockenheit und weiterem Fallen des Rheins ausreichend iſt. Eine Anfrage bel der Di ektion zeigte auch, daß dieſe Zweifel berechtigt ſind. Jedoch glaubte die Direktion die eee dumit zurückzuſchrecken, daß ſie die Baukoſten für eine erbeſſerung der Kühlwaſſeranlage auf ca. 2 Millionen Mark an⸗ gab. Dieſe Summe iſt auf den erſten Augenblick auch ſehr hoch, aber es bleibt zu unterſuchen, ob der Bau dieſer Anlage nicht nur wirtſchaftlich, ſondern auch in ſozialer Hinſicht notwendig iſt. In den letzten Wochen dringt ganz verſteckt und verſchämt die Tatſache in die Oeffentlichkeit, daß das Gas- und Elektrizitätswerk im Jahre 1920 einen Ueberſchuß von zwölf Millionen Märk erzielt hat. Bei dem großen Beamtenapparat und der umſtändlichen Ver⸗ waltung dieſer Werke iſt der reine Ueberſchuß von zwölf Millionen etwas ganz Außergewöhnliches. Dieſem Ueberſchuß dürfte leicht die Summe zum Umbau bezw. Erweiterungsbau der Kühlanlage zu ent⸗ nehmen ſein. Bei dieſer Gelegenheit möchte ich aber auch auf folgende Tatſache hinweiſen. Im vergangenen Spätherbſt wurden nochmals die Preiſe für Gas und Elektrizität von der Stadtverwaltung um 20 bis 30 Prozent erhöht, obgleich die Direktion ſchon damals unbedingt wiſſen mußte, daß dieſe Werke ganz erhebliche Ueberſchüſſe abwerfen. Alſo ohne ſtichhaltigen Grund wurden hier Dinge des täglichen Bedarfs — denn welche Familie in Mannheim benützt nicht täglich Gas oder Elektrizität?— verleuert, und wenn die Stadt in dieſem Falle mit gutem Beiſpiel vorangeht, darf man ſich nicht wundern, wenn der private Egoismus dieſem Beiſpiel folgt. Aber auch Induſtrie und Handwerk werden hierdurch in unnötiger Weiſe noch weiter belaſtet. Mannheim als größte ſüddeutſche Induſtrieſtadt ſollte ſich doch hüten, derartige einſchneidende Maßnahmen zu treffen. Heute, wo gerade die Induſtrie ſo ſchwere ſtaatliche und ſoziale Laſten zu tragen hat und jetzt neuerdings unter den von der Entente verhängten Sank⸗ tionen ſtark leidet, iſt dieſe unbegründete Erhöhung der Energiepreiſe völlig unangebracht. Soviel mir bekannt, haben die intereſſierten Kreiſe ſich auch gegen dieſe Erhöhungen ſtark gewehrt und Verhandlungen mit der Stadtverwaltung eingeleitet. Mögen dieſe Verhandlungen eine Baſis finden laſſen, auf der den Wünſchen der Abnehmer Rechnung ge⸗ tragen wird. Ar. Wieviel Strom verbraucht eine elektriſche Glühlampe? In früherer Zeit, als die Kilowattſtunde noch 40 Pfennig koſtete, da fragte man nicht viel nach dem Stromverbrauch ſeiner Beleuch⸗ tung. Heute aber wo der Strompreis auf den 7⸗ bis 8fachen Wert hinaufgeklettert iſt, dürfte es ſchon weitere Kreiſe intereſſieren, etwas über das Wie einer erbrauchskoſtenberechnung zu erfahren, Eine Kenntnis der Verhältniſſe iſt auch noch aus dem Grunde wertvoll, weil bei Verwendung zweckmäßiger Lampen ſich recht bedeutende Stromerſparniſſe erzielen laſſen. Sehen wir uns die Sache alſo einmal näher an Die Einheit für die Meſſung einer elektriſchen Arbeitsleiſtung d. h. der Arbeit des Stromes in leiner Sekunde iſt das ſogen. Watt. Ein Begriff von derſelben Bedeutung wie die„Pferde⸗ tärke“, nur viel kleiner als dieſe. Erſt 736 Watt kommen einer In der elektriſchen Lampe wird nun Wärme in Licht umgeſetzt. Die Wärme wiederum muß durch eine entſprechende Arbeitsleiſtung des elektriſchen Stromes erzeugt werden. Man drückt deshalb auch den Evergiebedarf der dlektriſchen Lampe für eine Sekunde in Watt aus Will man daher angeben. wieviel Energie eine Lampe in einer gewiſſen Zett verbraucht. dann muß man auch noch eben dieſe Zeit in die Rechnung mit einbeziehen. Demnach wird z. B. eine 25wattige Lampe in 40 Stunden 25K40 1000 Wattſtun⸗ den benötigen. Die gleichen Verbrauchsziffern ergeben ſich aber auch, wenn wir 50. Watt während 20 Stunden oder 100 Watt nur 10 Stunden lang entnehmen. In 1000 Wattſtunden werden als Kilowattſtunde bezeichnet und als ſolche auch durch unſere Zähler gemeſſen. Damit ſind wir in die Lage geſetzt, den Verbrauch unſerer Lampen zu errechnen, wenn wir deren Wattzahlen kennen. Es wird ſich alſo weiter darum handeln feſtzuſtellen, wieviel Watt die eine oder die andere Glühbirne verbraucht. Dazu aver iſt es nur nötig, ſich die Lampen ein wenig näher anzuſehen. Wir finden da entweder auf dem Gewindeſockel aufgedruckt, vielfach aber auch auf beim Glaskörper in Aetzſchrift eine Reihe von Zahlen, aus denen wir unſchwer das Gewünſchte herausleſen können. Vie eine Zahl gibt die Spannung in Volt an, für welche die Lampe gebaut, iſt. Ent⸗ ſprechend den gebräuchlichen Spannungen ſteh. da alſo 110, 120, 125 oder 220 V(Bolt). Dieſe Angabe hat jedoch für unſere Rechnung weiter kein d Wichtiger dagegen iſt die andere Zahl. Sie ibt entweder die Helligkeit der Lampe in Ker zenſtärken(3. B. 10 16, 25 K) oder aber unmittelbar den Wattverbrauch(3. B. 25, 50, 70 W) an. Die erſtere Angabe findet ſich vorwiegend bei den gewöhnlichen Metalldrahtlampen, während die letztere bei den modernen gasgefüllten Lampe(Azo, Nitra, Wotan und dergl.) vor⸗ herrſcht. Aus bder Kerzenſtärke kann man nun leicht den Watt⸗ verbrauch ermitteln, während umgekehrt aus der Wattangabe auf die Kerzenſtärke geſchloſſen werden kann. daan muß ſich nur merken, baß gewöhnliche Pietalldrahtlampen etwa 1 Watt für jede Kerze benötigen, während die gasgefüllten Lampen kleiner und mittlerer Helligkeit nur 0,7 Watt auf die Kerze beanſpruchen. Größere Lam⸗ pen der letzteren Art von 1000 Kerzen und darüber verbrauchen ſogar nur 9,5 Watt je Kerze, weshalb man ſie als Halbwatt⸗ kampen bezeichnet. Unſere Betrachtungen laſſen uns nun zwei Wege erkennen, die zu einer Verringerung der Stromkoſten führen. Der erſte be⸗ ſteht in einer Verkleinerung der Kerzenzahl. Hier läßt ſich ſogar in vielen Fällen mehr erreichen, als man im erſten Augenblick benkt. So kann man häufig mit einer kleinen Lampe ebenſogut zurecht kommen, wenn man ſc nur näher an die Arbeitsſtelle heran⸗ bringt. Auch weiße Papierſchirme, welche die ſonſt ungenutzt nach oben gehenden Strahlen zurüctwerfen, ſind von Vorteil und laſſen ſich vielfach ſogar ünſichtvar unterbringen. Empfehlenswert ſind weiter die ſogen. Spiraldrahtlampen, welche durch eine beſondere Aufhängung des leuchtenden Metalldrahtes den größten Teil des Lichtes nach unten ſtrahlen. Der andere Weg zur Einſparung von Stromkoſten beſteht darin, daß man die neuen, gasgefüllten Lampen verwendet. Sie ſtellen ſich zwar in der Anſchaffung etwas höher als gewöhnliche Meetall⸗ ſadenlampen, auch iſt ihre Lebensdauer eine geringere als bei dieſen. Dieſe kleine Verteuerung aber wird durch die laufenden Erſparniſſe an Stromkoſten reichlich wieder eingebracht. Erwähnenswert ſei noch, daß mattierte Lampen bis zu 20% des ausgeſtrahlten Lichtes verſchlucken. Trotzdem ſind ſie häufig unvermeidlich, nämlich dann, wenn es ſich darum handelt, eiſte Blen⸗ dung der Augen oder das Auftreten ſtörender Reflexe zu— 05 p. Wolkenkratzer. Der Gedanke, in unſeren deutſchen Großſtädten Hoch⸗ häuſer nach amerikaniſchem Vorbilde zu erbauen, bricht ſich täglich mehr Bahn. Sieht man doch, wie weiter unten be⸗ gründet werden ſoll, in ihm eine wirkſame Löſung der immer dringlicher werdenden Wohnungsfrage. Die erſte Anregung zur Nachahmung der Amerikaner ging von den Meſſeſtädten aus. Dort ergab ſich nämlich mit Rückſicht auf den Meſſe⸗ beſucher das Bedürfnis, möglichſt viele, mit dem Meſſebetrieb zuſammenhängende Räumlichkeiten in einem einzigen Ge⸗ bäude, dem Meßpalaſt unterzubringen. Städte wie Leipzig, Breslau, Danzig u. a. haben denn auch ihre Pläne zur Aus⸗ führung ſolcher Geſchäftshochhäuſer fertig vorliegen. Da auch die Behörden, welche bisher einen mehr oder weniger ablehnen⸗ den Standpunkt einnahmen, ſich den zwingenden Gründen für den Bau von Wolkenkratzern nicht mehr gut verſchließen können, ſo darf wohl in nicht allzu ferner Zeit mit der Verwirklichung der großzügigen Projekte gerechnet werden. Im volkswirtſchaftlichen Lichte betrachtet erſcheint der Bau von Geſchäftshochhäuſern bei der gegenwärtigen Wohnungs⸗ not nur unter gewiſſen Vorausſetzungen gerechtfertigt. Vor allem muß die Gewißheit vorhanden ſein, daß die Geldmittel zur Durchführung des Baues ausreichen. Und es ſind gewal⸗ tige Summen, welche ſolch ein Rieſengebäude aus Eiſen und Beton mit ſeinen zahlreichen Aufzügen und ſonſtigen koſt⸗ ſpieligen Inneneinrichtungen verſchlingt. Beſonders wichtig iſt auch die Schnelligkeit, mit der ein ſolches Bauwerk ausgeführt wird. Eine Verzögerung durch Streik, ein finanzieller Zu⸗ ſammenbruch der Unternehmer oder dergl. würden unweigerlich zur Kataſtrophe führen. Was nun die eingangs erwähnte Linderung der Woh⸗ nungsnot durch derartige Hochhäuſer anbelangt, ſo iſt dieſe Hoffnung nur dann begründet, wenn die Vermietung der Wolkenkratzer an ſolche bereits beſtehenden Betriebe erfolgt, welche heute noch Wohnräume zu Geſchäftszwecken innehaben. In dieſem Falle kann ein einziges Hochhaus oft hunderte von Wohnungen freimachen, die von den dort eingeniſteten Ge⸗ ſchäftsbetrieben ohnedies nur ſehr unvollkommen ausgenützt werden. Für ſolche Betriebe haben ja die langen und vielfach dunklen Korridore, Küchen, Badeſtuben, Balkone uſw. nicht nur keinen Wert ſondern ſie ſind ihnen vielfach geradezu hinderlich. Daß ſich nun, wie man öfters ſagen hört, Geſchäftshochhäuſer billiger ſtellen ſollen, als entſprechend viele kleinere Wohn⸗ häuſer, bleibt zu bezweifeln. Erfordern doch erſtere wegen ihrer Höhe ganz andere Einrichtungen als niedere Bauten. Wenn es, was übrigens mit Sicherheit anzunehmen iſt, bei uns zur Ausführung von Hochhäuſern kommen ſollte, dann würde ſich der Großinduſtrie des Baumwarktes nach langer Zeit wieder einmal Gelegenheit zu ausgiebigerer Betätigung bieten. Ein wichtiger volkswirtſchaftlicher Vorteil der Wolkenkratzer wäre darin zu erblicken, daß man bei ihnen zum erſtenmale von einer Zwangsbewirtſchaftung der Miete abſehen könnte, da es ſich hier ja um reine Geſchäftsräume handelt. Dagegen dürfte der von verſchiedenen maßgebenden Perſönlichkeilen ge⸗ machte Vorſchlag, den Grundbeſitz ſolcher Häuſer beſonders ſtark zu beſteuern, weniger empfebſenswert ſein, da man von ihm notwendig eine lähmende Wirkung auf die Unterneh⸗ mungsluſt erwarten muß. lles in allem kann der Bau ſolcher Wolkenkratzer gut⸗ geheißen werden, ſofern nur das Baugeſetz eine genügende Sicherheit für das Leben der Einwohner, einen ausreichenden Lichtzutritt in den Straben und ſchließlich eine dem geſteigerten Verkehr entſprechende Straßenbreite verbürgt. Ja, ſolche Hoch⸗ Übauten können ſogar, wenn ſie an geeigneten Plätzen zur Auf⸗ ſtellung gelangen, in ganz beſonderer Weiſe zur Verſchönerung des Stadtbildes beitragen. Der Bau von Wolkenkratzern hat natürlich im Gefolge, daß die Bodenpreiſe ſteigen. In Amerika zeigte ſich aber, daß dieſe Preisbewegung ſehr bald eine natürliche Grenze er⸗ reichte. Es kam dies daher, weil die dicht zuſammengedräng⸗ ten Hochhäuſer ſich gegenſeitig des Lichtes beraubten, wodurch die Ausnutzung der Räume weſentlich er wert wurde. Beſondere Beachtung bei der Errichtung von Wolken⸗ kratzern erfordert die Gründung. Als man in Chicago die erſten derartigen Turmhäuſer über ſchweren, in den Boden eingelaſſenen Eiſenbetonplatten aufführte, da zeigte ſich eine höchſt bedenkliche Erſcheinung. Durch das ungeheuere Gewicht der Bauten quoll nämlich ſeitlich das Erdreich dermaßen auf, daß die Nachbarhäuſer mit emporgehoben wurden. Sie muß⸗ ten deshalb vielfach abgetragen werden, wenn es nicht gelang, ſie durch ſchwierige Abſtützungen am Umkippen zu verhindern. Gegenwärtig führt man die Gründung nach einem ganz an⸗ deren und viel zuverläſſigeren Verfahrens aus. Es wird nämlich je nach der Höhe des Bauwerkes innerhalb der Grundfläche desſelben eine entſprechende Anzahl von brunnenartigen Schächten hergeſtellt. Dieſe Brunnen nun führt man bis zu einer beſonders tragfähigen Bodenſchicht— am beſten Fels— hinunter und füllt ſie ſodann mit Beton aus. Auf die Köpfe der ſo entſtandenen Betonſäulen werden nun eiſerne Träger⸗ roſte aufgelegt, welche die Unterlage für den weiteren Auf⸗ bau bilden. Vor dem Jahre 1913 durfte man in Amerika be⸗ liebig hoch bauen. Selbſtverſtändlich konnten die Folgen dieſer „Freiheit“ auf die Dauer nicht ausbleiben. Die Hausungeheuer nahmen ſich gegenſeitig das Licht weg und die Straßen waren nach und nach kaum mehr imſtande, den gewaltigen Strom der in ſolchen Gebäuden Beſchäftigten zu faſſen. Aber auch gegen⸗ wärtig ſind die amerikaniſchen Verhältniſſe noch recht ungün⸗ ſtige. In Manhattan, dem Wolkenkratzerviertel von Newyork, beträgt z. B. das zuläſſige Verhältnis von Straßenbreite zur Höhe der Geſchäftshäuſer 1: 2, während bei uns ein Verhältnis von:1 gefordert wird. Selbſt wenn es alſo, was wohl kaum zu erwarten iſt, in unſeren Großſtädten ſpäter einmal zu einer ähnlichen Häufung von Hochbauten kommen ſollte, wie drüben, dann würden wir dank unſerer beſſeren Bauordnung die erwähnten Uebelſtände lange nicht in gleichem Maße zu fühlen bekommen. Ryp. Techniſches Allerlei. +Verhütung von Skaubexploſionen. Unterſuchungen von Un⸗ fällen und Bränden, die infolge von Staubexploſionen in Mühlen und namentlich auch in Metallfabriken(Aluminiumwaren) in der letzten Zeit aufgetreten ſind, haben das Bureau of Chemiſtry (Waſhington) veranlaßt, für die Lüftung derartiger Räume beſon⸗ dere Vorſchriften aufzuſtellen. Weſentlich iſt hierbei, zu vermeiden, daß die mit Staub vermengte Luft durch einen Ventilator oder der⸗ gleichen abgeſaugt werden muß; denn ein in die Abſaugleitung ge⸗ langter Fremdkörper kann, wenn er mit den Flügeln des Ventilators zuſammenſtößt, Funken erzeugen, wie ſie wiederholt ſchon Exploſio⸗ nen hervorgerufen haben. Die mit Staub geſchwängerte Luft muß daher frei abgeführt und zu dieſem Zweck reine Luft von außen her in den Raum eingeblaſen werden. Bei geeigneter Ausbildung der Anlage in dieſer Weiſe laſſen ſich in den zu lüftenden Räumen be⸗ ſondere Leitungen zum Abführen der Staubluft vermeiden und den, noch Vorkehrungen zum Abſcheiden des Staubes aus der Luft treffen. + Leckſtrommelder. Wenn ein Gefäß oder ein Rohr Waſſer durchläßt, ſo pflegt man zu ſagen, es iſt leck. Vieſen Ausdruck hat die Elelrrotechut jetzt ubernonunen, um zu kennzeichnen, daß eine elektriſche Leitung an einer Stelle gegen unſern Willen Strom ent⸗ weichen läßt. Bei der Zunahme der elektriſchen Leitungen und der wachjenden Werligkeit des elektriſchen Stromes iſt es natürlich ſehr wich. ig, ſolche lecke Stellen raſch zu erkennen. Unſere Augen nüßen dazu nichts, denn der elektriſche Strom iſt unſichtbar: wir brauchen beſondere Inſtrumente. Lieſe ſind ſeit langem bekannt, aber ihre Anwendung iſt nicht ganz einfach, beſonders wenn es ſich um die Prüfung kilometerlanger Ueberlandleitungen handelt. Für dieſen Zweck iſt nun bei Siemens u. Halske ein neuer Leckſtrommelder nach Behrend konſtruiert worden, der recht intereſſant iſt. Bei Ueber⸗ lanbleitungen kann der Strom natürlich nur durch die Maſten ent⸗ weichen, wenn wir von den Coronaverluſten bei Hochſpannung ab⸗ ſehen. Am Fuße des Maſtes geht er in das Eroreich über und verteilt ſich ziemlich gleichmäßig nach allen Seiten. Dabei nimmt vie Spannung allmählich ab. Entweicht Strom, iſt die Leitung ieck, ſo iſt unmittelbar am Fuße des Maſtes eine höhere elektriſche Span⸗ nung im Erdreich vorhanden, als weiter weg. Schreite ich alſo auf den Maſt zu, ſo wird der vorangeſtellte Fuß immer eine Stelle höherer Spannung berühren, als der andere. Es kommt nun darauf an, dieſen Spannungsunterſchied dem abſchreitenden Beamten erkenn⸗ bar zu machen. Zu dieſem Zweck bekommt er nach Behrend Metall⸗ ſohlen und an die Metallſohlen gelegt einen Telephonhörer Sobald beim Vorwärtsſchreiten ſich infolge einer„Leckſtelle“ ein Spannungs⸗ unterſchied zwiſchen den beiden Sohlen zeigt, ertönt in dem Hörer ein vernehmliches Knacken, das ja jedem, der öfters telephoniert, gut bekannt iſt. Aus der Stärke des Knackens und der Entfernung von dem Maſt kann auch einigermaßen auf die Größe des Stromver⸗ luſtes geſchloſſen werden. + Roſtverſuche mit kupferhaltigen Eiſenblechen. Eine Mittei⸗ lung der Zeitſchrift„The Iron Age“, daß ein Kupfergehalt im Fluß⸗ eiſen bis zu etwa 0,3 v. H. Kupfer das Roſten an der Luft weſentlich verzögern und die Lebensdauer von Blechen weſentlich verlängern ſolle, hat das Materialprüfungsamt in Groß⸗Lichterfelde veranlaßt, die Frage durch Verſuche zu prüfen. Es wurden Bleche mit der Walzhaut und Glühhaut im Freien in verſchiedenen Gegenden Deutſchlands planmäßig der Einwirkung der Witterung ausgeſetzt, und zwar in einer Gegend mit guter reiner Luft, ſowie an der See⸗ küſte und im Induſtriegebiet. Ferner wurden Bleche im Erdboden eingegraben und andere der unmittelbaren Einwirkung des See⸗ waſſers ausgeſetzt. Die Bleche beſtanden aus Martinflußeiſen, Tho⸗ masflußeiſen und nach dem Roheiſen⸗Erz⸗Verfahren hergeſtelltem Material. Der Kupfergehalt betrug bei den Blechen ohne beſonderen Kupferzuſatz etwa 0,1 v.., bei einer zweiten Gruppe von Blechen mindeſtens 0,15 v.., und bei einer dritten mindeſtens 0,35 v. H. Kupfer. Außer den Verſuchen mit größeren Blechen, die mit der Walz⸗ und Elühhaut geprüft wurden, hat man auch Verſuche mit Proben ohne Glüh⸗ und Walzhaut vorgenommen, um das Verhal⸗ ten des kupferarmen und kupferreichen Eiſens ohne irgend eine Be⸗ einfluſſung durch die Glüh⸗ oder Walzhaut feſtzuſtellen. Das Ergeb⸗ nis, worüber die Zeitſchrift„Stahl und Eiſen“ eingehend herichtet, war folgendes: Die Roſtverſuche im Freien auf dem Gelände des Materialyrüfungsamtes zeigten, daß die angewandten kleinen Kupferzuſätze keinen weſentlichen und namentlich zuverläſſigen Roſt⸗ ſchutz gewährten. tungswaſſer urd im Nordſeewaſſor zeigten Kupfergshalte innerhalb der genannten Grenze keinen Eipfluß guf die Roſtgeſchwindigkeit des Eiſens. Roſtverſuche in ſark keßleyſäurehalkigem, deſtilltertem Waf⸗ ſer ergaben nur eine unbedentende Verringerung des Roſtangriffes der kupferreicheren Proben. Gegenüber dem Angriff von Schmefel⸗ ſäure ger öhrt ein kleiner Kupferzufatz zum Eiſen einen guten Erſatz. Phosphor im Eiſen begünſtigt in hohem Maße die Angreifbarkeit durch Schwefelſsure, der Kupferzufatz hebt zum Teil die ungünſtig⸗ Wirkung des Phosphors auf. Bei Roſtverſuchen im deſtillierten Waſſer, im Lei⸗ ———ů— 6. Seite. Nr. 167. en lelndn Aelüen Manhn Bilanz auf 31. Dezemb er 1920. lich aller Unkoſten Zinſen-Konto, Einnahmen aus Zinſen und Beteili⸗ ngen, abzüglich der Ausgaben für bligationen⸗„ Wechſel⸗Zinſen, Bankpropiſionen, Wechſel⸗ Wid desgg. n Bruttogewiunn Konto⸗Korrent⸗ undʒſhdddd geliebten, Bruder, Schwager und Onkel, Ewigkeit zu nehmen. Mannheim(E 5, 12), den treubesorgten Gatten, Die Beerdigung findet Donnerstag, 2¾ Uhr von der Leichenhalle des Friedhofes aus statt. Statt besonderer Anzeige. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen innigst- unsern unvergeßlichen Herrn Heb. Heinrich Schmitt nach kurzem, schweren Leiden, im Alter von 68 Jahren, gestäürkt mit den hl. Sterbesakramenten zu sich in die 1 2 1921. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Elise Schmitt. 14. April, nachm. 4860 TelepHOm 705 Teine Aadihuüde! Trühstüdssstube! caiahans E 2, 11 Kavlar frisch Erhpfeblle: NMeirie selbsmhergestellten felreri Maßonnaisen Hummer. Langousten, Salm, feinsten Italien. Fleischsalet, Russ. FEler eic., gemischte Auf⸗- schnlfte, feme preiperierte Burgurder Schnecken Seingetroffen Auswahlreiche Senalnlauen Warm und Kalt. fertig.ganz. Diners.Soupers treinaus O. Schoenfeld, Trelfeur. 4854 eers 4 Konuto der Fabri Grundſtücke, uſcht l. Waſſerkräfte, ſamt Geleiſeanlagen, Maſchinen u. ſonſtigen Betriebseintichtungen[ 18,778,723 03 Abſchreibung d. erſten 32½ Betr.⸗Jahre M. 9,016,260.80 Abſchreibung für das Jahr 1920 M. 381,723.73.597,984 53 9,180,740 50 Mobilien-Konto, Mobilien und Betrlebsgerätſchaften 295,679 04 Abſchreibung d. erſten 32ʃ/ Betr.⸗Jahre M. 228,083.08 32 10555 für das Jahr 190 M. 10,439.42 236.522 50 59,156 54 Waren-Konto. Vorräte an Oelſaaten und dergl. 5,148 992 10 Borräte an Oelen und Oelfuchen 415,615 70 Vorräte an Faſtagen, Materialien u. dgl. 988,604—] 6,553,211 80 Kaſſa ·Konto, Beſtand der u. Fabriktaſſen 82,279 49 Effekten⸗Konto, 8 210 1 3,904,825.— erverſicherungs- Prämien⸗ nto, im Voraus bezahlte Prämien 277.301 29 Konto· Rorrent·Konto, unſer Guthaben in laufender Kechntnn 97.179,932 55 H Passiva. 4. 4 4 Grund-Kapital-Konto, Stück vollbezahlte Aktien, Lit. A, B, C. D, E und F à Mk. 1000— 17,000,000 Oblgationen-⸗Konto, %% ige Obligationen 1,520,000 Konto⸗Korrent⸗Konto, 4210 Verbindlichteit in lauſender 8 86,845,052 Aeſecbefonds-Koute. frühere Zuſchreibungen 2,118,448 Außerordentlicher Reſervefonds⸗Konto, frühere Zuſchreibungen.703,318 Tabere Juſcrelz 1000 00 e ungen 8800. Talonſteuer-Konto, 50 75 Rückſtellung 114.408 8880 Dividenden⸗Konto. unerhobene Dinidende 178,015— Obligatlonen⸗Koupous-Konto, verfallene Zinsſcheine 13,890— naerudeange end ene für Beamte 187.516— Unterſtützungsfonds-Konto für Arbeiter 164,639— Arbelter⸗Reſervekaſſe⸗Konto, Guthaben der Arbelte 16,905 33 Sewinn, Bruttogewinn des Jahres 1920 6,680,762 57 Abſchreibungen auf Gebäude, Maſchinen und. Mobilien für das Jahr 1920 592,163 4⁵ 1 80 6,068,399 115 ie ewinnvortrag aus alter Rech⸗ —e 6875258 87 — 117.237,447 17 Gewinn- und Verlust-Abschluss auf 31. Dezember 1920. SA ʃʃ———B Üͤ——Br ,I— 055 7 l Sewinnvortrag aus 1919 306,654 45 Betriebsüberſchuß im Jahr 1520, a0düg: 5,558,302 93 1,107,369 64 —0 e Abſch eibungs-Konto, Ab 38 auf Gebäude,* und Mobilien ſür das Jahr 1 580 592,163 15 Neingewiun 33 5775 257 7 5 Im„ehemaligen 225 6 Verein Welroßol⸗Dongpol jetzt beuischer Oelfabriken. In der heute abgehaltenen Generalver- sammlung wurde für das Geschäftsjahr 105 anuar bis 31. Dezember 1020 die Ver- einer Dividende auf die Aktien Lit. A, B, E, D und E von 16% d. i. Hn. 160.— für die Aklie beschlossen. Die Auszahlung erfolgt alsbald gegen Rückgabe des Dividendenscheines Nr. 34 durch 4820 dis Sudd. Disc ito-Gesellschaft.-U. in Mannheim, dle Deutsche Vereinsbank in Prankfurt a.., das Bankhaus E. Ladenburg in Frankfurt a.., die Württembergische Verelnsbank in Stuttgart. Die turnusgemass aus dem Aufsichtsrat ausscheidenden Herren Rud. Pachten und Hermann Landfried wurden wiedergewählt undl Herr Albrecht Volland, Altona-Bahren- keld, neu in den Aufsſchtsrat gewählt. den 8. April 1921. Der Aufsichtsrat. unda l ¹— acin in kunn lrümn empfiehlt sich — 4 em kpbeukranz, Lantgefhga meni 2 86. 13. Livile Preise Tel. 2102 2 —————— Finanzamt zu Heidelberg iſt ein bis jetzt betrie⸗ bener elektriſcher Per⸗ ſonenaufzug durch 4 Ge⸗ ſchoſſe. ſowie ein Küchen⸗ aufzug vom Keller zum Erdgeſchoß gehend auf ſofortigen Abbruch zu verkaufen. 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