— ——— Abend⸗Ausgabe. Dezugapreiſe! In Manndeim u. Umgebung monail. einſchl. M..10 ſü gebitor M. 740 Poſtbezug viertelfährl. M. 24.30 ohne Poſtgebühren. Ein; deder⸗eit widerruflich. Poſtſcheck⸗Konto Nr. 17500 Karlstuhe 1. B. u. 9 Geſchüfts⸗Rebenſtelle in Mannhelm: Neckarſtadt: Waldhofſtr. 6.— Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger heim. A Anzeigenpreiſe: 1ſpalt. Kolonelzeile.50 Mk., ausw..— Uk., Steßengeſ. u. Fam.⸗Anz. 20% Nachl. Rekk. 8 Mk. Aunatzmeſchlus: Für d. ten Tagen, Stellen u. Auagab 3 ebsſtörungen, Muterialmangeluſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen f ausgefallene od. kie Ausgaben ob. f. verſnätere Aufnabme v. Mittagbl. vorm. 8½ f. d. Adendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen den wird keine Veranzw. übernommen. Höhere Bewalt, Streies Anzeigen Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Jur Lage. Die Quertreibereien der Sozialdemokratie. Berlin, 13. April.(Von unſerm Berliner Büro.) Es ſcheint, wie wir von vornherein vorausſagten, daß Herr Stegerwald in ſeiner Hoffnungsloſigkeit abermals ent⸗ täuſcht werden ſoll, und die Verhandlungen auf den toten Strang geraten. Ein Kabinett, das im weſentlichen die Wiederholung des bisherigen Miniſteriums wäre, das die Sozialdemokratie in den Hauptpoſitionen ließe und der Deut⸗ ſchen Volkspartei zumutet, ſich mit annähernd auf ihrem Standpunkt ſtehenden Beamten zu begnügen, iſt natürlich unmöglich und die Volkspartei hat darum auch durchaus recht, wenn ſie mit Konſequenzen für das Reichskabinelt droht. Man hat aber nachgerade die Empfindung, als ob die Sozialdemokratie es darauf angelegt hätte, in Preußen und auch im Reich zu führen. Sie wartet auf den 1. Mai und will, wenn bis dahin eine Verſtändigung mit der Entente nicht erzielt worden iſt, wenn neue Sanktionen kommen und die Lage für uns verhängnisvoll wird, ſagen können: ſo⸗ weit hat die bürgerliche Regierung uns geführt, nun müſſen wir wieder an's Steuerruder. Solche Anſprüche ſind natürlich ſchlechthin unerträglich. Die Sozialdemo⸗ kratie täuſcht ſich, wie wir annehmen möchten, nicht nur in der Geduld des Bürgertums, ſie iſt auch über die Stimmungen bei unſeren Gegnern im unklaren. Auch dort wünſcht man, wie wir zu wiſſen glauben, eine Verbreiterung der Regierung, aber eineſozialdemokratiſche Führung wünſcht man nicht. Bei der Verbreiterung des Miniſteriums könnte, wie wir hören, doch auch Dr. Simons zu Fall kommen. Angeblich ſoll man auch an einzelnen Stellen im Auslande, auf die wir Rückſichten zu neymen hätten, ſeinen Sturz nicht ungern ſehen. Wann der Auswärtige Ausſchuß zuſammentritt, ſteht noch nicht feſt. Eine Schickſalsſtunde der deulſchen Außenpolifik. Die ſogenannte Reparationskommiſſion bereitet einen großen Schlag gegen Deutſchland vor. Sie wird uns ſo pinktlich wie es im Vertrag von Verſailles vorgeſehen iſt, die Geſamtkoſtenrechnung der Entente überreichen, und wenn auf der Pariſer Konferenz der Milliardenturm be⸗ reüts bis in die Wolken ſtieg, ſo wird ſich die Reparations⸗ kommiſſion ſicher die Mühe nicht verdrießen laſſen, noch etliche Stockwerke aufzuſetzen. Die Formalitäten ſind bereits feſt⸗ gelegt. Man wird uns eine ganz kurze Friſt zur Gegenäuße⸗ rung laſſen und damit die Bedingung des„billigen Gehörs“, die in Verſailles feſtgeſetzt worden iſt, als erfüllt anſehen. Iſt dieſe Formſache erledigt, ſo werden wir nach dem Willen der Entente nur noch als Objekt angeſehen werden. Dazu kommt dann noch eine weitere Anziehung der, Schraube. Die Vor⸗ leiſtung von 20 Milliarden, die wir bis zum J. Mai d. J. erfüllt haben ſollen, unterliegt ebenſo wie die Feſtſetzung der Geſamtſchuldſumme der Begutachtung und Entſcheidung der Kontrollkommiſſion. Daraus ſoll offenbar ein⸗ weitere Feſſel für uns geſchmiedet werden. Wir ſind mit Recht der Anſicht, daß unſere Vorleiſtungen, die unſere Valuta ſo tief herabgedrückt haben, die verlangten 20 Milliarden üherſchrei⸗ ten. Die Gegenſeite aber will nach den bisherigen Ankündigun⸗ gen nur 8 Milliarden anerkennen. Iſt das der Fall, ſo kann ſie uns nach dem Schandvertrag von Verſailles 12 Milliarden Soldmark als Minus ankreiden und uns zur ſofortigen Zah. lung anhalten. Allen dieſen Anforderungen gegenüber ſtehen wir nach dem Raub⸗ und Beutezug, dem unſer National⸗ vermögen bereits ausgeſetzt geweſen iſt, mit leeren Händen und Taſchen da. Und ſo ballen ſich hinter dem 1. Mai die Cewitterwolken neuer„Sanktionen“ drohend zuſammen. An edem Tag gibt uns die franzöſiſche Preſſe von neuem zu hören, aß die militäriſche Fauſt Frankreichs erhoben iſt und dem⸗ nächſt auf uns herunterfallen wird. Die deutſche Außenpolitik trägt demgegenüber eine außer⸗ ordentlich ſchwere verantwortung. Es wäre gewiß wenn man ſich dem Anblick der drohenden Geſahren dadurch entziehen wollte, daß man die Augen ſchließt oder den Kopf in den Sand ſteckt. Aber es wäre noch verkehrter, wenn man an der verantwortlichen Stelle unter dem.uck der drobenden Cefahren zu unüberlegten Maßnahmen greiſen ſollte, die uns vielleicht eine ganz kurze Atempauſe gewähren, um uns dann doch nur umſo tiefer in den Schlingen der franzöſiſchen Politit zu verſtricken. Nach allem, was wir bisher erfahren haben, können wir die franzöſiſchen Augenblickswünſche nur dann erfüllen, wenn wir ſelbſt Un⸗ erfüllbares auf uns nehmen. Tun wir das aber, ſo ſind wir Frankreich nur umſo feſter in die Hand gegeben und wir können gewiß ſein, daß wir uns in ganz kurzer Zeit in dem Griff dieſer Hand noch hilfloſer drehen und winden werden, als es heute der Fall iſt. Ein Entrinnen gibt es auf dieſem Weze nicht. Deshalb muß unſere Außenpolitik daran feſt⸗ balten, daß wir uns der Entente unter keinen umſtänden durchunerfüllbare Zahlungsver⸗ ſprechungen in die Hand geben dürfen, um urs den augenblicklichen Folgen eſner Gewaltan⸗ rohung zuentziehen. Sellſſtperſtändlich braucht uns das nicht zu bindern., neue Vorſchläge zu machen, die aller Weſt unſern Kuten und ehrlichen Willen beweiſen, wirk⸗ lich an Hriegsentſchädigaung zu leiſten, was wir leiſten kön⸗ nen. Finden ſich neue Wege, als die früher vorgeſchlagenen. ſo mögen ſie genannt werden. damit die Gegenſeſte nicht den Vorwurf erbeben kann. Deutſchſand ſpiegele ſein Unpermögen nur vor. Wir ſind bereit, ſeden Weg zu geben, der zum Ziele Mhrt aber wir müſſen nach wie vor jeden Meg ablehnen, der uns nur immer tiefer in dem Dickicht unmöglicher Schuldver⸗ pflichtungen verſtrickt. Die Politik unſeres Außenminiſters iſt leider nicht mit der notwendigen Zielklarheit auf dieſe einzig mögliche Löſung ein⸗ geftellt. Dr. Simons hat bereits in London die Grenzen über⸗ ſchritten, die unſerer Leiſtungsfähigkeit von ſachverſtändiger Hand gezogen worden ſind. Er hat in Bern dem Vertreter des „Matin“ gegenüber erneut durchblicken laſſen, daß ſein Opti⸗ nismus weiter reiche, als die ſachverſtändige Anſicht. Eine derartige Politik iſt deshalb bedenklich, weil ſie die Franzoſen doch nicht voll befriedigt. Das deutſche Angebot aber wird auf dieſe Weiſe diskreditiert, wenn man es als unſere letzte 165 5 keit bezeichnet und es dann doch durch weitergehende Vor⸗ ſchläge überbietet. Bleibt ſich unſere Politik in der Richtung konſequent, daß ſie alles an Entſchädigung anbietet, was wit leiſten können, aber auch nichts darüber hinaus, ſo muß unſer ehrlicher Wille ſchließlich doch anerkannt werden und die Folge wird ſein, daß wir— ob mit oder ohne amerikaniſche Vermitte⸗ lung— von dem Boden der franzöſiſchen Gewaltpolitik auf den Boden rernünftiger Verhandlungen übergehen können. Ob Dr. Simons für dieſe einzig mögliche Politik der richtige Führer iſt? „Abrüſtung“ in Frankreich! Paris, 13. April.(WB.) Nach dem Petit Pariſten ſtellt die von Bartbou eingereichte Vorlage der Neueinteilung des franzöſiſchen Heeres feſt, daß die Erhöhung der Zahl der Be⸗ rufsſoldaten um 100 000 Mann und die Verwendung von zivilen Kräften im Heere eine Vorausſetzung für die Einfüh⸗ rung der 18monatigen Dienſtzeit bildeten, die jedoch erſt im April 1923 eingeführt werden könne. In der Zwi⸗ ſchenzeit dürften vorübergehende Maßnahmen getroffen wer⸗ den.— In der Zuſammenſetzung des Heeres ſtehen tief⸗ einſchneidende Aenderungen bevor, die durch die Ereigniſſe und Erfahrungen des Krieges angeregt worden ſeien. Die Infanterie werde von 197 auf 139 Regimenter verringert, die Kavallerie von 80 auf 67. Dagegen wür⸗ den die Artillerieregimenter von 71 auf 101 er⸗ höht werden, ebenſo die Pionierregimenter von 7 auf 15. Dis Flugweſen wird 60 Beobachtungsgeſchwader und 140 Jagdgeſchwader umfaſſen. Die Infanterie wird aus 71 franzsſiſchen Regimentern beſtehen, ferner aus 30 Jäger⸗ bataillonen, 42 Schützenregimentern, 8 Flugabwehrregimen⸗ tern und 4 Regimentern der Fremdenlegion. Ebenſo werden die franzöſiſchen Mannſchaften 14 Sturmwagen⸗Regimenter haben, die zur Infanterie rechnen. Das Flugweſen wird 19, das Luftpoſtweſen 2 Regimenter umfaſſen. Der Eeſamtbeſtand der franzöſiſchen Mannſchaften beträgt demnach 375 000 Mann Reſerve und 100000 Mann Berufsſoldaten. Der Mannſchaftsbeſtand würde ſich wie folgt verteilen: Franzöſiſche Infanterie 183000 Mann, Eingeborene 84 000 Mann, franzöſiſche Kavallerie 38 620, Eingeborene 12 180 Mann, franzoſiſche Artillerie 98 793, Eingeborene 8720, fran⸗ zöſiſche Pioniere 20 321, Eingeborene 2454 Mann. Anerträgliche Forderungen. ( Berlin, 13. April.(Von unſerm Berliner Büro.) Der Präſident der Rheinlandkommiſſion Tirard hat auf die Mit⸗ teilung der Verſetzung des Oberregierungsrates Seidel in ſeiner Antwort dieſe Verſetzung als nicht zu recht erfolgt be⸗ anſtandet und verlangt, daß Oberregierungsrat Seidel bis zum 15. April auf ſeinen Poſten zurückkehre, widrigenfalls er vor ein Kriegsgericht geſtellt würde. Die Präſidenten der Landesfinanzämter ſind aufgefordert worden, Liſten der⸗ jenigen Beamten einzureichen, die den Zolldienſt an der neuen Zollgrenze übernehmen ſollen. die Bolſchaſt des Präſidenten Harding. Die Vorſchläge an den Kongreß. Waſhinglon, 13. April.(W..) Die Botſchaft des Präſi⸗ denten Harding an den Kongreß enthält folgende Vorſchläge: 1. Sofortige Beſeätigung der Nottarifgeſetze, 25 se gum wirlſchaftlicheren Betriebe der Eiſenbahnen bei Herabſetzung der 3. Schaffung beſſerer Straßen, 17 9 75 4. abnahnen 5 Regelung und Förderung des Militär⸗ und Zivilflugweſens, Schaffung und Aufrechterhaltung einer großen amerikaniſchen Handelsmarine, 6. Maßnahmen, um in praktiſcher Weiſe den ehemaligen Kriegs⸗ teilnehmern die Dankbarkeit des Vaterlandes zu zeigen, Neuregelung des Steuerweſens, Methodiſche und allmähliche Liguidierung der Kriegs⸗ ſchuld des Landes, 9. Allgemeine Verminderungder Koſten für die Regierung. Die Botſchaft enthält auch eine Verurteilung der Lynchjuſtiz. Der Sonderfriede mit Deutlſchland.— Die Verwerfung des Völkerbundes. Waſhinglon, 13. April.(W..) Havas zufolge erklärte Präſident Harding in ſeiner an den Kongreß gerichteten Bot⸗ „ ſchaft: Das erhabenſte Ziel des Völkerbundes wurde zerſtört, als dieſer mit dem Friedensvertrag verquickt und ſomit zum Vollſtrecker des Siegers gemacht wurde. Die Entſchließung des Kongreſſes, in der ein Sonderfrie⸗ den mit Deutſchland erklärt wird, kann keineswegs als gegen diejenigen gerichtet ausgelegt werden mit denen wir die Opfer des Krieges teilen. Sie darf der gerechten Wiedergutmachungsleiſtung und dem Wiederaufpau, nach dem ganz Europa lechgt, keine Schwie⸗ rigkeiten bereiten. Was unſere Haltung zur Verantwortlichkeit für den Krieg und zur Notwendigkeit einer gerechten Wiedergutmachung anlangt, ſo hat dieſe bereits ihren Ausdruck und ihre aufrichtige Wiedergabe gefunden. Ich ſtimme der Entſchließung des Kongreſſes bei. den Friedenszuſtand anzuerkennen und zu er⸗ klären, hallen es aber dabei für unmöglich. die bereits getroffenen Ahmachungen günzlich unberückſichtigt zu laſſen Es wäre vielmehr klug, die Beſtätigung unſerer Rechte und Intereſſen anzunehmen, mie ſie in dem z. Zt. in Kraft ſtehenden Friedensvertrag vorgeſehen ſnd— dies natürlich mit den bewußten Vorbehalten und Abänderungen derart, daß wir von allen uns nicht berühren⸗ den Perpflſchtungen frei bleiben und unſere wichtiaſſen Intereſſen wahren. Unſere Rolle bei dem Wiederaufbau der Welt darf nicht verkannt und muß genau beſtimmt werden. 81 Wenn der Völkerbund erſt endgültig verworfen iſt, ſo können wir beginnen, Unterhandlungen über Vertragsbezieh⸗ ungen anzuknüpfen, die zur Anerkennung unſerer Rechte weſentlich ſind. Wir können der Wenſchheit einen Dienſt erweiſen; denn wir haben unſererſeits die Fähigkeit bewiefen, an der Zuſammenarbeit der Mächte mitzuwirken, wie es die Verfaſſung und von dem Urheber verfaßten Bundespakte vorſehen. In Zukunft wird kein Völker⸗ bund auf Gerechtigkeit und Gleichheit gegründet werden, bevor die Völker, die den Krieg geführt haben, nicht Verträge unterzeichnet haben, die den wirklichen Frieden wiederherſtellen. Die Dringlichkeit des ſofortigen Tarifnotgeſetzes braucht nicht näher hervorgehoben zu werden. Wir haben keine Sympathie für die Idee, daß eine Flut eingeführter Waren, die Koſten des Lebensunterhalts herabſetzen ſoll. Eher würde dadurch unſere Kauf⸗ kraft geſtört. Die Reviſion des Tarifgeſetzes muß auf eine Schutz⸗ politik gegründet ſein. Ddie Ausdehnung der im Beſitze Ame⸗ rikas befindlichen und von ihm betriebenen Kabel⸗ und muß geſordert werden, denn es iſt weſentlich, daß unſere Kaufleute die größtmöglichſte Verbindungsmöglichkeiten und Vorteile haben, die direkte Dienſte zu vernünftigen Gebühren bieten. Die Stelle in der Votſchaft des Präſidenten, die ſich mit den Fragen der äußeren Politik befaßt, lautet wie folgt: An dem augenblicklichen Bund, mit ſeinen beſtimmten Voll⸗ machten wird unſere Republik keinen Teil haben. Es kann hier keine Mißdeutung geben. Einen Verrat an dem wohl erwogenen Willens⸗ ausdruck des amerilaniſchen Volkes bei dem alten Bunde wird es nicht geben, und es iſt nur für die Welt im allgemeinen und unſere Aſſiſtenz im Kriege im beſonderen zu erklären, daß der Völker⸗ bundvertrag unſere Genehmigung nicht erhalten kann. Ganz offenkundig wurden die höchſten Ziele des Völker⸗ bundes dadurch hinfällig gemacht, daß der Bund mit dem Friedens⸗ vertrag verkettet und dadurch zu einem Zwangsmittel der Sleger im Kriege wurde. Die fundamentalen Ziele, die jede ſolche Vereinigung habe, können nicht gedeihen, ſolange die Vereinigung das Organ irgend eines beſonderen Vertrages iſt oder zur Erreichung der beſonderen Ziele irgend einer Nation oder Gruppe von Natis⸗ nen beſtimmt iſt. Das bei den Wahlen gegebene Verſprechen nach balken erbande der Nationen zu ſtreben, werden wir treu alten. Mit Bezug auf den Sonderfrieden mit Deutſch⸗ land ſagt Harding, in der Botſchaft, außer dem bereits gemeldeten noch: Die Vereinigten Staaten ſaſac als einzige unter den alliierten und aſſoziierten Mächten noch tatſächlich im Kriegszuſtande mit den Mittelmächten. Dieſe anormale Lage darf nicht weiter fortdauern. Es gilt techniſch, den Friedenszuſtandohne Verzug her⸗ zuſtellen. Ich würde daher die diesbezüglich ergehende Ent⸗ ſchließung des Kongreſſes, mit den Einſchränkungen, die weſentlich ſind, um unſere Rechte zu ſchützen, gutheißen. Es würde ein Un⸗ glück ſein, eine Darlegung über die zukünftige Politik inbezug auf ausländiſche Angelegenheiten in einer ſolchen Erklärung des Frie⸗ denszuſtandes zu machen. Es würde jedoch eitel ſein, ſeparate Frie⸗ densverträge mit den Mittelmächten zu ſchließen unter der Annahme, daß dieſe allein hinreichend ſein würden, da die Lage ſo verwickelt iſt, daß unſere Friedensverbindlichkeiten alte Weltbeziehungen und bereits erfolgte Regelungen nicht außer Acht gelaſſen werden dürfen. Es iſt auch nicht wünſchenswert, daß dies geſchieht; bei Wahrung unſerer eigenen Rechte und bei der Feſtſetzung unſerer zukünftigen Beziehungen dürfte als der glücklichere Weg die Annahme unſerer Rechte und Intereſſen, wie ſie die bereits beſtehende Verträge vor⸗ ſehen, erſcheinen,— natürlich unter der Vorausſetzung, daß dies be⸗ friedigend erreicht werden kann, durch deutliche Vorbehalte und Ab⸗ änderungen, die uns unbedingt Befreiung von nicht ratſamen Ver⸗ pflichtungen ſichern und alle unſere weſentlichen Intereſſen ſchützen. Weder der Kongreß noch das Volk bedarf meiner Verſicherung, daß ein Anſuchen um Unterhandlungen über Friedensverträge, die not⸗ wendig ſind, ebenſo überflüſſig und unnötig iſt wie unwirkſam. Harding erklärt weiter, der Anteil Amerikas bei den Neuordnungen der Wiederherſtellung ſolle nicht außer Acht gelaſſen und genau beſtimmt werden. Nachdem der Friede dann zu Hauſe erklärt worden ſei, könne Amerika dazu über⸗ gehen, vertragliche Beziehungen abzuſchließen, die ſo weſentlich ſeien, für die e Rechte der amerikaniſchen Intereſſen, und von neuem vollen Anſchluß an die Völker der Welt und bei der Verfolgung des Friedens zu nehmen. Amerika habe ſeine Ver⸗ pflichtungen bei der Schaffung von Ruhe in Europa. Dieſe Reſtauration müſſe geſchaffen werden, bevor der menſchliche Fortſchritt wieder einſetzen könnte. Hilfsbereitſchaft be⸗ deute jedoch nicht Verwickelung und Teilnahme an den wirtſchaft⸗ lichen Verordnungen, bedeutet nicht eine Bürgſchaft für Vertragsverpflichtungen, die uns nicht betceffen und an denen wir keinen Anteil haben. In dem dringenden Wunſch, das Höchſte und Beſte für unſere eigene Republik zu tun und ihren Platz unter den Nationen aufrecht zu erhalten und zugleich vollſtändige Gerechtigkeit zu üben, werden wir auf die praktiſche Weiſe den Rat des Senates einholen, nachdem dieſer mit allen Bedingungen, denen Rechnung ge⸗ tragen werden muß, den Verpflichtungen die erfüllt und aus denen die Rechte geſchützt werden müſſen, bekannt gemacht worden iſt. Wir können der Menſchlichkeit keinen wirkſameren Dienſt erweiſen, bevor wir nicht unſere eigenen Fähigkeiten zuſammenſchmieden in der Beiordnung der Befugniſſe, die die Verfaſſung verliehen hat, und keinerlei Verträge können abgeſchloſſen werden, die unſere Verord⸗ nungen im Kriege außer Acht laſſen. Für die Zukunft kann keine einzige Geſellſchaft der Nationen auf Gerechtigkeit und zum Frieden verpflichtet werden, bevor der Vertrag, der den Frieden wieder⸗ herſtellt, von den Nationen beſiegelt wird, die ſich im Hriege be⸗ fanden. Harding ſagte ſchließlich. für die vollſtändige Wiederher⸗ ſtellung des Friedens und zur Verwirklichung der amerikaniſchon Peſtrebungen nach einem Verbande der Nationen zur Unterſtützung der Weltregierung werde er ſich vorbe⸗ reiten. indem er ſich die eigene Pflicht und die überragende Pflicht der Vereinigten Staaten in dieſer kritiſchen Periode der Welt vor Augen hält. der engliſche Bergarbeiterſtreſt. Scheitern der Verhandlungen. OLondon, 13. April.(Pr.⸗Tel.) Die Bergleute teilen mit, daß die Verhandlungen mit der Regierung und den Grubenbeſitzern endgültig geſcheitert ſind. Dadurch erklären ſie den Kriegsfall für die Tripleallianz für gegeben und fordern ihre Kameraden, die Eiſenbahner und Transportarbeiter auf, ibnen unverzüglich die verſprochene Hilfe zu leiſten. Sie ſtellen ſich auf den Stand⸗ vunkt, daß heute lediglich über den Zeitpunkt des Streik⸗ beginns Beſchluß gefaßt werden kann, nicht mehr über die Möaglichkeit des Streiks. Die Beraleute wollen von der For⸗ derung der Nationaliſierung der Verqwerke und der Einfüh⸗ rung des einheitlichen nationalen Lohnes nicht abgehen. Die Regierung erklärt dieſe Forderungen für unannehmbar. e eee eeee e —... 7 hervorzurufen und in Karlsru „ Wangen, ihre dünnen Naſenflügel bebten, und einen Augen⸗ rungsmaßnahmen ſchärfſten Proteſt erhoben. 2. Seite. Nr. 169. Maunheimer General-Anzeiger.(Abend⸗ Ausgabe.) Mittwoch, den 13. April 1921. Jum hinſcheiden der Kaiſerin. Beileidstelegramm der Deutſchen Volksparkei. Anläßlich des Heimganges der Kaiſerin Auguſte Viktoria hat die Parteileitung der Deutſchen Volkspartei folgende Bei⸗ leidskundgebung abgeſandt: Sr. Mafeſtät dem Kaiſer Wilhelm, Haus Doorn! Ew. Majeſtät unterbreite die Deutſche Volkspartei den Ausdruck ihres tiefgefühlten Schmerzes über den Heimgang der geliebten Kaiſerin, die dem deutſchen Volke immer ein Vorbild unbeug⸗ ſamer Pflichttreue und Hingabe geweſen iſt. Gott ſtehe Ew. Maſeſtät in dieſen ſchweren Tagen bei. Beileid der Deukſchnationalen Volkspartei. Die Parteileitung der Deutſchnationalen Volkspartei hat folgendes Telegramm nach Haus Doorn geſandt: 5„General von Gontard, Haus Doorn— Holland. Tieferſchüttert bittet die Deutſchnationale Volkspartei, Seiner Majeſtät die Gefühle ehrfurchtsvollſter und inniger Mittrauer zum Ausdruck bringen zu dürfen. Die dankbare Erinnerung an die hohe Entſchlafene die durch dreißig Jahre uns das VPorbild aller deutſchen Frauentugenden war, wird nie in unſerem Herzen verblaſſen. Hergt, Staatsminiſter.“ Bei der Trauerfeier in Haus Doorn am kommenden Don⸗ nerstag wird ein Kranz am Sarge unſerer entſchlafenen Kai⸗ ſerin im Auftrage der Deutſchnationalen Volkspartei nieder⸗ gelegt werden. * Berlin, 13. April.(Von unſ. Berl. Büro.) Am Sarge der Kaiſerin wird die Demokratiſche Partei, zugleich im Namen ihrer Reichs⸗ und Landtagsfraktion, einen Kranz niederlegen laſſen, der die Inſchrift trägt:„In dankbarer Erinnerung an ein Leben voll Nächſtenliebe und Wohltun.“ Badiſcher Landtag. Miniſter Remmele über die kommuniſtiſchen Umtriebe. )( Karlsruhe, 13. April.(Priv.⸗Tel.) Nach der Oſterpauſe trat der Landtag heute wieder zu einer Aidere zuſammen, die Präſident Kopf um 9 Uhr 20 Minuten er⸗ öffnete. Vor Eintritt in die Tagesordnung nahm Miniſter Remmele Stelung zu den kommuniſtiſchen Unruhen in Baden. — bedauerte er die Opfer, die es bei den Unruhen gegeben in Baden ihre at und ſtellte feſt, daß die Bewegun Stützpunkte in Mannheim, Karlsruhe, eidelberg. Freiburg, Offenburg, Lörrach und Konſtanz habe. Aus einem aus⸗ —— Driefwechſel der Kommuniſten, der kommuniſtiſchen tudentengruppe uſw. wurde W daß ſie über Waffenbeſtände und Nachrichtenmaterial verfügen. Eiſenbahn und Poſt ſollten in den Kreis ihrer Bewegung eingeſchloſſen werden. Der am 12. Jan. gebildete Aktionsausſchuß der 1—175 Kommuniſten hielt mit den Ortsgruppen im Land durch Kurlere die Fühlung aufrecht. Es wurde verſucht unter Auhe ennahme von Arbeitsloſen Unruhen e die Bildung eines Arbeitsloſenrates betrieben. In Baden beſtehen zweiillegale Kampforgant⸗ 4 die eine wird von Frankfurk a.., die andere von Mannheim aus geleitet und die Führerperſönlichkeiten ſind be⸗ kannte. Am 22. Januar fand in Frankfurt eine Konferenz ſtatt, die ſich mit der Organiſation von. Stoßtrupps beſchäftigte. In ſeinen weiteren Ausführungen kam dann der Miniſter auf die Vorgänge in Mannheim, Karlsruhe und Ettlingen und anderen Orten zu ſprechen. Ein energiſches Eingreifen war am Platze. Der Miniſter wies dann weiter darauf hin, es ſei bekannt, daß die Führer der Kommuniſten und auch Führer der U. S. P. nicht mit⸗ marſchierten, ſondern ſich fern von der Gefahr hielten. Da wir in Baden ohne Reichswehr auskommen müſſen, ſo waren recht⸗ zeitig Vorkehrungen zu treffen. Nachdem nun anfangs die Maß⸗ nahmen gebilligt worden waren, änderten einzelne Organe ſpäter ihre Haltüng, wie die Mannheimer„Volksſtimme“. Dieſer Auf⸗ 14 65 muß ich gegenübertreten, denn ich mußte die kommuniſti⸗ ſche Gefahrenquelle zum Verſiegen bringen. Auf die Stellungnahme er Aaten at 5 N teilte der Miniſter mit, daß die Ge⸗ werkſchaften faſt übera 1 Mitglieder gewarnt und aufgefor⸗ dert hätten, den kommuniſtiſchen Veranſtaltungen ferne zu bleiben. Nur in Mannheim hat offenbar unter dem Einfluß der links⸗ ſtehenden Kreiſe eine Gewerkſchaftsverſammlung gegen die Regie⸗ Das Verhalten der geſamten Polizeiorgane war durchaus muſtergiltig und lobens⸗ wert. ee Die politiſchen Parteien des Landtages, auch die ſozlaldemokratiſche Partei, werden, wenn ſie ihre Regierung in ſolcher Situation decken, keine Einbuße ihres Anſehens erleiden. Im Nick Tappoli. Roman von Jatob Chriſtoph Heer. (Copyright, 1920, by J. G. Cotta'ſche Buchhandlung Nachſolger, Stuttgart und Berlin.) 18)(Nachdruck verboten.) (Fortſetzung.) Schon war die erſte Eßluſt geſtillt. Die bedienenden Mädchen brachten den edlen Wein, den der Gemeinderat von Eglisau dem Verein hatte überreichen laſſen. Er perlte in den Gläſern und warf den blinkenden Stern. Da erhob ſich Rudolf Heller, gebot Ruhe und ſprach: „Lieber Obmann, werte Fahrer und Eingeladene! Ich weeß am beſten ſelber, daß ich ein ſchlechter Redner bin, und Jyr wißt ja ohne meine Worte, wem das heutige Feſtchen gilt. Unſerm ſcheidenden Obmann Ulrich Junghans. Seit drei Jahren gehörte er als treues und eifriges Mitglied unſerm Verein an, im letzten als Oberfahrer und Obmann. Seit der Verein beſteht, blühte er nie wie unter Fügrung, Ihr Jungen, nehmt Euch an ihm für die Zukunft ein Vorbild! Dann ſteht es um unſere Geſellſchaft immer gut.— Was wir aber bei Deinem Abſchied empfinden, lieber Freund, das will nicht ich mit meiner kleinen Rednergabe Dir ſagen, ſondern das hat auf meine Vitte Deine Nachbarin zur Rechten, Fräu⸗ lein Monika Tappoli, übernommen. Zuerſt aber ſtoßen wir zauf Dein Wohl an und wounſchen Dir glücklich. Wanderſchaft!“ Nein, Rudolf Heller war kein Redner, ſtoßweiſe kamen ihm die Gedanken vom Mund, aber ſeine ſchlichten Worte wurden ſo redlich aufgenommen, wie ſie gemeint waren. Die Gläſer klangen zuſammen, am hellſten um Ulrich. Als ſich aber die Geſellſchaft beruhigt hatte, ſaß er mit rot⸗ glühenden Wangen. Ihn freute die Liebe und Treue, mit der ſeine Freunde an ihm hingen, und durch ſeine Seele jubelte der Gedanke: Was haſt Du für eine ſchöne Heimat! Sein Herz aber zitterte den Worten Monſkas entgegen, die ihm mit keiner Silbe verraten hatte, daß eine Verabredung hinter ſeinem Rücken getroffen worden mar. Heimſich tat er vor ihr Abbitte, deß in im Kabn ihre Zerſtreutheſt gekränkt hatte. Er wußte ja ſeht. was ior durch den Kopf gegangen waär: der Auftraß des Vorſtendes. Da rief Rudolf Heller:„Ich erteile das Wort Fräulein Monika Tappoli!“ Im Saal wurde es mäuschenſtill. Denn von ihr erwar⸗ tete jedermann etwas beſonders Schönes. Unter dem üppigen, dunkeln Kraushaar blühten ihr die der Garniſon beliebt gemacht und erfuhr vieles in Geſprächen mung und Beifall.) Gegenteil, die 60, Maſſe des Volkes will Ruhe haben.(Zuſtim⸗ Präſident Dr. Ko dankte dem Miniſter für ſeine aufklären⸗ den n Bekämpfung derartiger verbrecheriſcher Pläne der Kommuniſten ſtehe das ganze Haus hinter dem MNiniſter, dem der Landtagspräſident einſchließlich der ihm unter ⸗ ſtellten Beamten und Polizeimannſchaften Dank ausſprach. In dem Beſtreben der Wahrung der Staatsautorität wird das ganze Haus hinter dem Miniſter ſtehen(Zuſtimmung auf allen Seiten des Hauſes.) Hierauf wurde in die Tagesordnung eingetreten. Abg. Vielhauer(Dem.) berichtet über den Deutſchnationalen Antrag, den Lahrer Exerzierplatz bei Hugsweiher an die anliegen⸗ den Gemeinden, hauptſächlich an ſolche, die durch den Friedensver⸗ trag linksrheiniſches Gebiet verloren haben, zu landwirtſchaftlicher Bebauung zu verpachten. In der Ausſprache traten Abgeordnete aller Fraktionen für die Siedelungsmöglichkeit an Elſäſſer ein, es wurde aber auch betont, daß Baden wenig Boden für Siedelungs⸗ zwecke habe. In der Abſtimmung wurde der Antrag auf pachtweiſe Ueber⸗ laſſung von 20 Hektar Gelände des Lahrer Exerzierplatzes an Elſaß⸗ Lothringer mit 35 gegen 26 Stimmen abgelehnt. Der Antrag des Ausſchuſſes wurde mit überwiegender Mehrheit angenommen. Um 1 Uhr wurde die Sitzung bis um halb 4 Uhr unterbrochen. Oberſchleſien. Polniſche Demonſtration für oberſchleſiſches Gebiet. Berlin, 13. April.(ONB.) Einem Bericht der halbamt⸗ lichen polniſchen Agentur Eaſt re iſt zu entnehmen, daß in einer Rieſenvolksverſammlung in Warſchau ein Ultima⸗ tum beſchloſſen wurde, worin gefordert wird, daß der pol⸗ niſche Teil Oberſchleſiens bis zum 1. Mai an Polen angeſchloſſen wird, widrigenfalls das polniſche Volk auf eigene Verantwortung Oberſchleſien beſetzen wolle. Zur Entſcheidung der Alllierten über Oberſchleſien. Paris, 13. April.(ONB.) Nach einer Meldung des „Matin“ rechnet man mit drei Möglichkeiten einer Entſchei⸗ dung der Alliierten über Oberſchleſien: 1. die Linie Kreuzburg—Beuthen—Ratibor, Hindenburg als Grenze; 2. die Linie Ratibor, Beuthen mit Kattowitz, Königshütte— Pleß— Rybnik als polniſche Grenze; 3. die Bildung eines neutralen Staates unter dem Protektorat einer der Ententemächte oder des Völ⸗ kerbundes. Dieſes letzte Projekt wird aber in Widerſpruch mit dem Verſailler Vertrag ſtehen. Der Petit Pariſien meint, Frankreich werde dafür eintreten, daß das ganze Gebiet auf dem rechten Ufer der Oder den Polen zugeſprochen wird. Die Gazetta Warſchaska ein Telegramm ihres Kor⸗ reſpondenten, wonach ſich das engliſche Kabinett gegen eine Angliederung des oberſchleſiſchen Induſtriegebietes an Polen ausgeſprochen habe. Außlands Schuld am Weltkrieg. Aus Königsberg wird uns geſchrieben: Die Entente hat den Verſailler Frieden auf dem Para⸗ Na aufgebaut, der die alleinige und bewußte Schuld eutſchlands am Weltkrieg feſtſtellt. Auch in den Beſprechun⸗ gen, die nach der offiziellen Friedenskonferenz ſtattfanden, wurden die unmöglichen Forderüngen der Entente an Deutſch⸗ land mit der Schuld Deutſchlands begründet. Solange die Völker nicht von der Ueberzeugung der alleinigen Schuld abzubringen ſind, ſolange die öffentliche Meinung in den Feindſtaaten die Lüge, auf der das Friedenswerk von Ver⸗ ſailles aufgebaut iſt nicht erkennt, ſolange werden die Staats⸗ männer der Entente an dem unmöglichen Vertrag feſthalten. Deshalb muß es das Beſtrehen der deutſchen Reglerung ſein, die 1 der Schuld am Weltkrieg zur Debatte zu bringen und die Bevölkerung der Feindſtaaten zu überzeugen, daß wir den Krieg nicht gewollt haben. Jede Gelegenheit muß benutzt werden. So muß jetzt die amerikaniſche Regierung, die in ihrer letzten Note auch die Frage der Schuld berührt, eine deutliche Antwort bekommen. Wir in 4 wiſſen vielleicht mehr von der Schuld Rußlands am Weltkrieg als die andern. Wir ſahen die Zeichen, wir ſahen die Vorbereſtungen! Ein Beiſpiel: Auf dem Bahn⸗ hof Mlawa ſaß ſeit Jahren als deutſcher Uebernahmekommiſſar Herr W. Er hatte ſich bei den Beamten und den en und Andeutungen. Wie in jedem Jahr, war auch im Früh⸗ 1914 die Garniſon Mlawa(5. Huſaren) zu den großen ebungen ins Innere des Landes abgerückt. Plötzlich kam das Regiment Anfang Juli 1914 zurück. Ein Rittmeiſter der Bahnhofswache fragte Herrn W. erſtaunt:„Sie ſind noch hier?“ Damals alſo, als die öſterreichiſche Regierung noch gar keine Stellung zu dem Mord von Serajewo genommen hatte, bereitete Rußland den Krieg vor, damals ſchon wurden die Truppen an der deutſchen Grenze konzentriert und die Aus⸗ hebungen von Mann und Pferd begannen. Am Dienstag vor vor dem 1. Mobilmachungstag nahmen die Ruſſen von Illowo aus ſchon keine Züge mehr an und unterbrachen die telefo⸗ niſche Verbindung. Herr., der am Dienstag doch noch nach Mlawa 9 19 wurde von ſeinen guten Bekannten mit den er Worten:„Aber Menſch, wiſſen Sie denn nicht, daß Krieg iſt“ empfangen und mit größter Schnelligkeit über die Grenze zurückgeſandt. Am Freitag aber erklärte die Deutſche Regierung erſt den Zuſtand drohender Kriegsgefahr. Wer hat nun Schuld am Kriege? Wer hat angefangen? die Cage im Oſlen. Ernſte Bauernaufſtände gegen die Sowſetregierung. ſopenhagen, 12. April.(WB.) Berlingske Tidende mel⸗ det aus Helſingfors, nach den hier eingetroffenen bolſchewi⸗ ſtiſchen Zeitungen breiten ſich die Bauernunruhen gegen die Sowjetregierung mit reißender Schnellig⸗ keit aus. Die Gouvernements Tambol, Woroneſch, Kurfk und Zamara befinden ſich jetzt im Beſitz der aufrühreriſchen Bauern. Im Gouvernement Charkow wird die Hauptſtadt Charkow von den Bauern angegriffen und hart belagert. Die bolſchewiſtiſche Regierung hatte die 8. und 9. Diviſion entſandt, um der Stadt zu Hilfe zu kommen. Sie wurden aber 1fee und von ihrer Operationsbaſis abgeſchnitten. Die Koſaken im Donbezirk haben ſich dem Bauernauf⸗ ſtand angeſchloſlen. der von Antonow geleitet wird. Die Zei⸗ tungen geben zu, daß die Bewegung als ernſt be⸗ zeichnet werden muß, da ſie das ſüdliche Rußland von den getreidereichſten Gouvernements abſchließt. Sowjetrußlands Frühjahrsfeldzug gegen Japan. c. Jürich, 13. April.(Priv.⸗Tel.) Wie die„Chicago Tribune“ aus London meldet, bereitet Sowjetrußland einen eeeeeeeee gegen Japan vor. Die ruſſiſche owjetregierung beabſichtigt nach Tokio ein Ultimatum betr. völliger Räumung der öſtlichen Gebiete zu ſenden. Im Wei⸗ gerungsfalle wird ſich Sowjetrußland als im Kriegszuſtand mit Japan befindlich betrachten. Letzte Meldungen. Der kürkiſch⸗griechiſche Krieg. c. Baſel, 13. April.(Priv.⸗Tel.) Die Athener Patri⸗ meldet: Ein Kronrat befaßte ſich am Samstag mit der allge⸗ meinen Lage, die durch die in Kleinaſien geſchaffen wurde. Es wurde beſchloſſen, den Türken keinen Waffen⸗ ſtillſtand anzubieten. König Konſtantin wird verſuchen, perſönlich die Führung über die reorganiſierten griechiſchen Truppen zu übernehmen, um binnen kurzem die Offenſive gegen Kemal Paſcha erneut aufzunehmen. Der Naub der Ausſiellungsgegenſtände von Lyon. co München, 13. April.(Priv.⸗Tel.) Im Stadtrat wies geſtern Stadtrechtsrat Dr. Konrad auf den Beſchluß der fran⸗ zöſiſchen Regierung hin, die von deutſchen Städten auf der Lyoner Städteausſtellung 1914(an der ſich u. a. auch Mann⸗ heim und Karlsruhe beteiligten) ausgeſtellten ſtände nicht mehr zurückzugeben und bezeichnete dieſes Vor⸗ gehen als einenglatten Raub. Die Stadtgemeinde Mün⸗ chen, die anfangs von der Beſchickung der Ausſtellung Abſtand nehmen wollte, habe ſich nur auf Drängen des Lyoner Bürger⸗ meiſters, der ſelbſt nach Müchen gekommen war, beteiligt. Auch Bürgermeiſter Schmied erklärte, daß die Wendung, die die Angelegenheit angenommen habe, ſehr zu bedenken ſei, da man hoffte, das CEigentumder Städte noch retten zu können. s würden aber noch weitere Verſuche gemacht, die Ausſtel⸗ lungsgegenſtände freizubekommen. Der Stadtrat kennzeichnete durch lebhafte Zwiſchenrufe deutlich, wie er über dieſen amt⸗ lichen franzöſiſchen Diebſtahl denkt. blick erſchrak ſie über ihre eigene Stimme. Nun aber hatte ſie ſich in der Gewalt. Schön ausgeſchliffen fielen ihr die Strophen vom friſchroten Mund: Leb wohl, du kleine Stadt am Rhein!— Du wanderſt nun hinaus, Du fragſt den goldnen Sonnenſchein: „Wo iſt das Glück q Haus!“ Und ſieh, Du biſt ſein güter Gaſt, Er hat ſich Dir geſellt. Doch wenn Du es verloren haſt, Das Glück der fremden Welt, So klopft bei Dir in jeder Nacht Die Heimat ſorgend an Und hält bei Dir getreue Wacht, Wie es die Mutter einſt getan. Sie flüſtert:„Du mein junges Blut, Wie iſt's um Dich beſtellt? Wo blieb Dein froher Jugendmut Im Spiel der weiten Welt?“ Des Städtchens traute Giebel ſtehn Verträumt am Rebenhang, Du ſiehſt im Rhein die Wellen gehn, Hörſt ihren Nachtgeſang. Am Strom hörſt Du vor Tau und Tag Ein helles Arbeitslied, Der eignen Werkſtatt Hammerſchlag, Was fehlt Dir, junger Schmied? Du fährſt empor: Im Morgenrot Wie ſteht die Fremde leer! Dein Herz ſchreit auf nach Mutterbrot, Es ſchlägt Dir heiß und ſchwer. Was träumſt Du armer Junge noch, Wenn fremdes Glück zerbricht? Die Heimat hält die Treue doch, Nein, ſie vergißt Dich nicht. Wir eben Dir das Unterpfand, Wir Ingendvolkt vom Rhein: Du mirſt dabelm im Vaterſand Der ſtets Willkommne ſein!“ Nick batte das Gedicht mit ſteigender Wärme geſprachen und wäbrend der letzten Stronbe die kleine Kapſel geöffnet. Nun nahm ſie daraus den Rina und las mit feſter, klarer Stimme:„Ulrich Junghans, unſerm verdienten Obmann und Hberfahrer, der Rheinfahrverein Calisau.“ Unter der laut⸗ laſen Stille der andern ſteckte ſie ihm den Reſfen an den Finger, u. nun brach der zuſtimmende Ruf der Geſellſchaft los. Die Freude ſtrömte in das Geſicht des überraſchten Ulrich. Er ſollte nun ſelbſt eine Rede halten, aber er brachte nur hervor:„Ich danke Euch allen!“ Wenn er weiter geſprochen hätte, wären ihm die Tränen gekommen. Nur an Nick wandte er ſich noch:„Dir danke ich beſonders. Das Gedicht wird mir in der Fremde ein ſchöner Anhalt bleiben. Wie konnteſt Du auch ſo etwas ausſinnen?“ Seine Augen glänzten, den Ring am Finger ging er, halbtrunken vor Glück, unter den Freun⸗ den umher und drückte jedem die Hand. Die Verſe hatten aber auch den andern gefallen. Viele verwunderten ſich, daß man nicht nur aus der Ferne, ſondern auch aus dem beſcheidenen Heimatſtädtchen etwas Liedhaftes ſagen könne.„Woher hat's nur die Nick?“„Von ihrem Vater! Für ſeine Sechſeläutenzunft in Zürich, den„Kämbel', hat er oft Verſe gedichtet,“ ſagte Rudolf Heller.„Sie müſſen ins Protokoll!“ Ein paar Mädchen kamen und ſchrieben ſie ab. — Nach beſcheidenem Widerſpruche ließ es Nick geſchehen. Nun aber wurden Stühle und Tiſche aus dem Saal ge⸗ räumt. Die Geigen und eine Trompete ſetzten ein, die Paare walzten, und Nick wie Ulrich waren froh, der allgemeinen Aufmertſamkeit entronnen zu ſein, und machten ein paar Runden miteinander. Nachher kam für ihn die Höflichkeits⸗ pflicht, es auch mit den Mädchen zu tun. Nick ſetzte ich auf eine Bank an der Wand und ſchaute in das lebhafte Treiben. Stets aber kamen wieder Burſchen und baten ſie um einen Tanz. „Gern, aber erſt ſpäter,“ erwiderte ſie jedem. Die Enttäuſchten zogen ſich zurück. Ulrich kam wieder. „Sonderbar, das Tanzen liegt mir nicht,“ geſtand ſie. „Ich muß dabei an ſo viele Abendſtunden mit meinem Vater denken, der es mich gelehrt hat. Ebenſo mag ich den Burſchen nicht immer Abſchläge erteilen. Wenn wir ein Viertelſtünd⸗ chen ins Freie gingen?“ Ulrichs Herz pochte hoch, er bot ihr den Arm und führte ſie aus dem Saal, durch die von einem uralten Wachtturm beherrſchte Gaſſe das Städtchen hinab und binaus auf die Rbeinbrücke, an deren Enden die Zöllner Poſten ſtanden. Nick dachte, er wolle nur nach den Weidlingen ſeben, und in der Tat ſtand er eine Weile und ſchaute in den Strom, aus dem die waſſerfeuchte Luft kühl und erfriſchend emnorſtieg, und in die dabinterragenden, von einem zarten Duft umwobenen Schwargwoldberge. Dann aber zog er ſie leiſe mit ſich g⸗den das deutſche Ufer, an dem auf kiiypigem Hügel das Dorf Hobentbenen die erauen Giebel reckt. 75275 Sie fragte:„Wird man uns nicht vermiſſen?“ „Wo denkſt Du bin?“ erwiberte er.„Dafür ſind ſie zu eifrig im Tanzen drin.“(Fortſetzung folgt.) — Meuttwoch, den 13. April 1921. Mannheimer General-⸗Unzelger.(Abend⸗Ausgabe.) Nr. 169. 3. Seite. f f Politiſche Jrauenwoche der deulſchen Lberalen Bellspariel. In Heidelberg hat vom.—9. Aprit ein politiſcher Einführungs⸗ kurs ſtatigefunden, veranſtaltet vom Frauenausſchuß der Deutſchen liberalen Volkspurtei in Baden. Die Veranſtalteriunen des Kurſes gingen dabei von der Ueberzeugung aus, daß das politiſche Intereſſe der Frauen leichter zu erwecken und zu feſſeln ſein werde, wenn die Hauptfragen der Politik in ſinngemäßer Reihenfolge an ihrem geiſtigen Auge vorüberzögen. Dieſe Ueberlegung hat nicht getäuſcht. und, als ein erſter Anfang dieſer Art, kann der Kurs als ein voller Erfolg bezeichnet werden. Die Zahl der Beſucherinnen nahm im Laufe der Woche nicht ab, ſondern zu, ein Beweis für die Slärkung des politiſchen Intereſſes: im allgemeinen waren bei den Vorträgen jeweils 30—35 Teilnehmer zugegen, die höchſte Veſuchsziffer zeigte der Vortrag des Reichstagsabgeordneten Dr. Curtius über aus⸗ während leider die beiden vorzüglichen Vorträge über Berfaſſung und ſprechungen über die Programme der verſchiedenen Parteien zu, während leider die beiden vorzüglichen Verträge über Verfaſſung und Verwaltung eine etwas geringere Hörerzahl aufwieſen. Im ganzen wurde der Kurſus von 74 Perſonen beſucht, von 59 Frauen und 15 Herren. 12 badiſche Städte waren vertreten, davon 7 durch mehr als eine Teilnehmerin, aus Heidelberg waren 39, aus Mannheim 15 Teilnehmer zugegen. An faſt alle Vorträge ſchloß ſich eine leb⸗ hafte Diskuſſion an, die Gelegenheit zur Beſprechung beſonders wichtiger Fragen gab. Wenn es ſich auch hier deutlich gezeigt hat, daß eine politiſche Schulung der Frauen vom Boden der Partei möglich und richtig iſt, ſo kamen doch die beſonderen Frauenfragen in der Politik keines⸗ beſe zu kurz. Am 5. April nachmittags fand eine Ausſprache über die Bildung und Arbeit der Frauenausſchüſſe der Partei ſtatt; nach dem Vortrag von Stadtrechtsrat Dr. Sperling wurden vor allem die Aufgaben der Frau in der Gemeinde erörtert, am 9. April ſprach Frau Dr Eckardt über„die Aufgaben der Frau in der Politik“. Auch die beiden ſehr gut beſuchten öffentlichen Abendvorträge waren Frauenfragen gewidmet. Am 6. April ſprach Dr. Marie Bernays über„den Kulturwert der politiſchen Frauenarbeit“, am 8. April —— Reichstagsabgeordnete Klara Mende über„die Arbeit der rau in den Parlamenten“. Allen 3 Frauenvorträgen war ein Grundzug gemeinſam: die Ueberzeugung, daß die politiſch tätige Frau ſich aanz als Mitglied ihrer Partei fühlen, keine einſeitige Frauenvolitik treiben dürfe, aber doch in wirtſchaftlicher, ſozialer und kultureller Beziehung den Frauenwünſchen und dem Frauenempfin⸗ den ſtarken Ausdruck verleihen müſſe. Die Einheit und Geſchloſſen⸗ heit der Deutſchen Volkspartei, die wir immer als etwas Bealücken⸗ des im politiſchen Leben empfinden, kam auch in dieſer„politiſchen Frauenwoche“ ſtark zur Geltung. Von dem Begrüßungsabend an, an dem der alte Führer, Ge⸗ heimrat Paaſche, in ſeiner Rede und durch ſeine Perſon Vergangen⸗ heit und Gegenwart der politiſchen Arbeit verknüpfte, klang durch alle Verträge und Ausſprachen derſelbe Grundton: die Ueberzeu⸗ gung, daß ünſere Partei es ernſt und ehrlich meint mit dem Dienſt am Vaterlande, daß ſie alle unſere Kräfte dazu braucht und aufruft. daß dieſes Vaterland und ſeine Größe für uns höchſtes Ziel iſt. rei von jedem Völkerhaß, aber getragen von dem unerſchütterlichen lauben an Deutſchlands Zukunft waren die Vorträge von Kurt Fiſcher und Julius Curtius über die auswärtige Politik, frei von ſedem Parteihader, aber geſtützt auf die Richtigkeit unſerer Grund⸗ ätze war die Rede des Gener⸗lſekretärs Wittig über das Programm er Deutſchen Volkspartei; frei von jeder Frauenrechtelei, aber er⸗ füllt von dem Bewußtſein der großen Kulturaufgabe der Frau in der Politik waren die Reden von Marie Mende und Sophie Eckardt.— So blicken wir zurück auf die 90 Frauenwoche als auf einen verheißungsvollen Anfang, einen erſten Schritt auf dem Wege, den wir zielbewußt weiter gehen werden, um immer neue Frauenkräfte zu gewinnen für den Dienſt am Waterland. Dr. Marie Bernays. Städtiſchꝛ Nachrichten. Ueber den gegenwärligen Stand des Reichs⸗ mieiengeſetzes berichtete in der geſtrigen Vollverſammlung der Mit⸗ glieber des Mlietleinigungsamtes deſſen Vorſitzender, Nechtsanwalt Roediger. Er legie die hauptſachlichſten Punkte des zu erwartenden Geſetzes llar. Sobald dieſes Geſetz in Kraft tritt,— das iſt vier Monate nach ſeiner Annahme durch ben Reichs⸗ tag— ſoll jeber Mieter und Verimieter jederzeit berechtigt ſein, zu verlangen, datz ſtatt der vertraglichen die geſetzliche Mieie in Kraft tritt. Es ſoll weiter eine Beſtünmung in das Geſetz aufgenomemen werden, wonach bei ſchwerer Unobilligteit das Mieiemigungsamt be⸗ ſtunmen kann, daß die geſetzliche Miete mit ſofortiger Wirkung anſtelle der vereinbarten trül. Bei Berechnung der geſetzlichen Miete werd von der Friedensmiete vom 1. Juli 1914 ausgegangen. Das Mieteinigungsamt ſetzt dieſe für den Fall feſt, daß ſie ſich nicht mehr feſtſtellen laßt oder falls die damals vereenbarte Miete in außer⸗ gew. halichem Maße vom ortsüolichen Mietzins abgewichen iſt. In Anbelracht der Wichtigkeit dieſer Entſcheidungen wird vorausſichtlich eine Berufungsinſtanz gebildet werden. Zn der Friedens⸗ miete treten Zuſchläge hinzu und zwar für Betrieb⸗ koſten(Steuern, Verwaltung und ähnliches), weiter für laufende Inſtanoſetzungs⸗ arbeiten und ſchließlich für die großen Inſtandſetzungsarbeiten(Er⸗ neuerungen der Dachrinnen, Umdecken des Laches, Anſir ch der Front oder des Treppenhauſes u. c..) Die oberſte Landesbehörde oder die Gemeindebehörde ſetzt dieſe Zuſchläge in 100 Säten der Friedensmiete feſt. Beſondere Beſtſmmungen ſollen die Durchfüh⸗ rung der Inſtandſetzungsarbeiten uyd die Aufbringung der nötigen Geldmittel ſichern. Insbeſondere klönnen auch die Mieter eine un⸗ parteiliche Stelle anrufen, damit die notwendigen Herrichtungen nicht verabſäumt werden. Beſondere Beſtimmungen ſind vorgeſehen für Betriebe, für Sammelheizungs“ und Warmwaſſerver⸗ orgung, über Untermiete und ſchließlich auch über Mieterper; tretung. Dieſe letztere ſoll das Einvernehmen zwiſchen Mietern und Vermietern fördern. Das Mieteinigungsamt Mannheim hat beantragt, daß die Mietervertretung in erſter Linie durch die Mietervereinigungen ſtattfinden ſolle und daß dieſen Mieterorgani⸗ ſationen beſtimmte Rechte vom Geſetz zugebilligt werden. Auf Neu⸗ bauten, die nach dem 1. Januar 1917 bezugsfertig geworden ſind, ſoll das Geſetz keine Anwendung finden, wohl aber auf Neubauten, die mit ſtaatlichen Zuſchüſſen errichtet wurden und bel denen keine öffentliche Vehörde die Mietzinſen reguliert. Die Ausſprache, die ſich dem Referat des Vorſitzenden anſchloß. war recht iitereſſant. Allfeits wurde die vorgeſehene Grundlage der„Friedensmiete“ für keine glückliche Löſung bezeichnet. Man befürchtet aus dieſem Umſtand daus ende Streitigkeiten und vor allem eine derart komplizierte Verrechnung— es ſoll nämlich der in der Friedensmiete für Inſtandſetzungen vorgeſehene Betrag von der Miete abgeſchieden und dem Inſtandſetzungsfonds zugefüh werden— daß ein großer Verwaltungsapparat notwendig ſein wird, der wieder einen großen Teil der aufzubringenden Gelder ver⸗ ſchlingen dürfte Daß beſondere Regelungen für ge⸗ werblich benützte Räume vorgeſehen ſind, wurde ebenfalls beanſtandet, weil durch deren Anwendungen zu befürchten iſt, dag die Läden, Büros etc., die eine höhere Miete eher ertragen können, als ein Wohnungsmieter, Mietherabſetzungen durchdrücken könnten zum Schaden der Stockwerkbewohner., deren Entlaſtung durch die hehere Mietzahlung für die gewerblich benützten Räume dadurch gerechtfertigt iſt, daß in den betr. Häuſern viel mehr Verkehr herrſcht, wodurch Woh zungen im Wert herabgeſetzt werden. Schwierig dürfte die Frage der Feſtſetzung der Miete auch für umgeänderte Woh⸗ nungen werden(Läden in Wohnungen und umgekehrt, neugeſchaf⸗ fene Nolwohnungen ete.). Die Notwendigkenn der Schafang eines Ausgleichs zulchen den zu bezchlenden Mieten für Wehnungen in allen und in neuen Hänſern wurde verſchiedentlich betant. Es wird ſich eine erhebliche Differenz dadurch ergeben, daß die In⸗ ſtandſetzungskoſten für alte Häuſer weit höhere ſind als für Neu⸗ bauten, aber es liegt auch die Gefahr der Ungerechtigkeit gegen den Hausbeſitzer vor, der im Frieden lieber auf einige Mark Mehrmiete verzichtet hat, wenn er dafür einen ruhigen Mieter bekam, während Hausherr, der ſchon im Frieden ſeine Mieten hoch hielt, bei dem Geſetz am beſten abſchneidet Jedenfalls wäre eine„Grundmiete“ als Ausgangspunkt gerechter erſchienen. Die Frage, oo die Un⸗ terhaltungskoſten als prozentualer Zuſchlag oder in nach⸗ weisbarer Höhe auf die Friedensmiete aufgeſchlagen werden ſollen, ſteht noch 5 wie überhaupt die badiſche Regierung auf dem Standpunkt ſteht, das Geſetz lediglich als Rahrnengeſetz zu geben, innerhalb deſſen es dem Gliedſtaat möglich iſt, eigene Beſtimmungen zu treffen. In der Diskuſſion wurde u a. aigeregt, daß man viel⸗ leicht die Inſtandſetzungskoſten auf eine Reihe von Jahren verteilen könne, um die Zahlung dem Mieter ſo zu erleichtern. Sehr bemerkenswert erſcheint uns, was über die Anlage einer Wohnungskartothek geſagt wurde. Ueber die Brauchbarleit und die Notwendigkeit einer ſolchen herrſchte nur eine Meinung. Da wir in Mannheim über 40 000 Wohnungen haben, ſo wären die Koſten für die Anlage dieſer Kartei gewiß keine geringen, denn ſie müßte zweckmäßig und erſchöpfend ausgeſtaltet werden, möglichſt den Grundriß eines Stockwerkes, der Keller⸗ und Speicherräume, genaue Aande wet ſ uſw. enthalten. Aber ſie würde ſich bezehlt machen weil ſie für eine Reihe von Behörden von erheblichem Vor⸗ teil ſein könnte und zumal die Betrlebskoſten, wenn die Kartei einmal beſteht, aringe ſein werden. Es wäre möglich, daß die Vor⸗ teile, die ein einziges ſtädtiſches Werk aus dieſer Wohnungskartei ziehen könnte, die Anlage ſchon bezahlt machten: das Gas⸗, Waſſer⸗ und Elektrizitätswerk. Die Koſten für den Waſſerbezug richten ſich bekanntlich nach dem Mietwert einer Wohnung, das Gaewerf hat alſo die Grundlage zu der angeregten Wohnungskartei. Aber ver⸗ mutlich ſtehen die Mieten dort noch in Friedenshöhe eingetragen und die Koſten werden darnach berechnet, ſodaß dem Waſſerwerk infolge der unrichtig vermerkten Mietshöhe erhebliche Einnahmen entgehen dürften. Das Mieteinigungsamt will einmal die Probe aufs Exempel machen und ſich von einer beſtimmten Anzahl von Häuſern, mit denen es im dezember in Mietpreisangelegenheiten zu tun hatte, vo' Gas⸗ und Waſſerwerk den deſſen Berechnung zugrunde⸗ liegenden Mietpreis mitteilen laſſen, um daraus zu ſehen. in wie⸗ viel Fällen die Berichtigung nicht vorgenommen wurde. Die Woh⸗ nungskartei wäre aber auch ſehr gut zu gebrauchen für das Woh⸗ nungsamt und die Ortskohlenſtelle und es gäde vielleicht noch manches andere, was man gleichzeitig damit erfaſſen könnte. Jeden⸗ falls verdient dieſe Angelegenheit das Intereſſe aller beteiligten Kreiſe. pp. 8 Von der Handelshochſchule. Im Porleſungsplane des am 26. ds. Mis. beginnenden Sommer⸗Semeſters ſind einige Vortrags⸗ zyklen vorgeſehen, auf die an dieſer Stelle beſonders aufmerkſam gemacht ſei. Es werden an je 4 Abenden ſprechen: Herr Handels⸗ kammerſyndikus Dr. Blauſtein über„Wirtſchaftsprovinzen, wirt⸗ ſchaftliche Gliederung des Reiches und wirtſchaftliche Selbſtverwal⸗ tung“, Herr Profeſſor Dr. Häberle⸗Heidelberg über„Die wirt⸗ ſchaftsgeographiſchen Grundlagen Südweſideutſchlands(mit Licht⸗ bildern)“ und Herr Profeſſor Dr. Seddig⸗Frankfurt a. M. über „Der Bau der Atome“(mit Experimenten und Demonſtrationen). Das Weitere iſt im Sekretariat der Handels⸗Hochſchule zu erfahren. 8 Porſicht beim Einkauf von künſilichem Hutſchweißleder. In Mannheim ſind nach einer Mitteilung des ſtädtiſchen Unterſuchungs⸗ amtes Mannheim in 8 Zeit mehrfach Hauterkrankungen des Kopfes(Schwellungen, Blaſen⸗ und Geſchwürbildung) beobachtet worden, die auf die Verwendung von künſtlichem Hutſchweißleder zurückzuführen ſind. Manche(nicht alle) künſtliche Hutſchweißbänder geben nach den Unterſuchungen des Unterſuchungsamtes bei Körper⸗ temperatur Karbolſäure, Kreſole ab, die bei längerer Einwirkung auf die Stirnhaut die oben beſchriebenen, ſehr unangenehmen Hautent⸗ zündungen verurſacht. Der reellen Induſtrie iſt durchaus möglich, Bänder zu liefern, bei denen ein ſolches Abſpalten von ſchädigenden Verbindungen nicht vorkommt; es ſollte ſich jeder Großabnehmer von künſtlichen Hutſchweißbändern im eigenen Intereſſe ausdrücklich Garantie leiſten laſſen, daß ſchädliche Stoffe in den Hutbändern nicht vorhanden ſind, reſp. beim Tragen der Bänder nicht an die Haut abgegeben werden. Aus dem CLande. ch. Aus dem Schwarzbachlal, 6. April. Durch das günſtige Wetter wird die Vermehrung der Mäuſfe unterſtützt. Wie ſelten zu einer Zeit findet man ſie ſo zahlreich in den Häuſern und auf den Feldern. Beſonders in den Rübenmieten haben ſie ziemlichen Schaden angerichtet. Auch über das maſſenhafte Auftreten von Ratten wird Klage geführt. (Buchen, 6. April. Am Montag abend ſchlug ein Blitz in das Atelier des Photographen Karl Weiß. Ein größeres Brandunglück konnte verhindert werden. (Eitlingen, 5. April. Ein hier wohnhafter Zimmer⸗ mann fuhr mit ſeinem Rade einen ſteilen Abhang bei Spiel⸗ berg hinunter, ſtürzte auf die Schienen der Albtalbahn und war ſofort 10t. Baden⸗Baden, 12. April.(WB.) Die Ortsgrupe Baden⸗ Baden des Bundes heimattreuer Oberſchleſier veranſtaltete am Samstag eine Begrüßungsfeier zum Zeichen des Dankes und der Anerkennung an die Abſtimmungsberechtig⸗ ten, die einen ſehr ſtimmungsvollen Verlauf nahm.— Der Badiſche Landesverband gegen den Alkoholismus veranſtaltet vom 10. bis 20. April in hieſiger Stadt eine Wohlfahrts⸗ Ausſtellung gegen die Volksſeuczen Tuberkuloſe, Alko⸗ holismus, Säuglinasſterblichkeit uſw.— Reichskonzler Fehrenbach iſt hier eingetroffen und wird einige Tage hier verbleiben. (§ Pfor⸗heim. 11. Avril. Ein großer Einbruchsdiebſtahl. bei dem Halbfabrikate und Rohmaterial im Werte von 80 000 bis 100 000 Mark erbeutet wurden, wurde, wie wir mitteilten, in der Nacht zum 24. März in der Bleiſtifthalterfabrik von Gebrüder Fend hierſelbſt verübt. Die Täter und eine Anzahl Hebler konnten jetzt ermittelt und verhaftet werden. Der größte Teil des geſtohlenen Materials wurde bei ihnen be⸗ ſchlagnahmt. 5 Konſtanz, 7. April. Die Münſterbaukommiſſion bielt unter dem Vorſtz des Geiſtl. Rats Dr. Seſter aus Freiburg eine Sitzung ab, zu der als Vertreter der Regierung Miniſte. rialrat Dr. Hirſch erſchienen war. Ferner nahm daran teil der Konſervator für kirchliche Altertümer, Univerſitätsprof. Dr. Sauer⸗Freiburg. Es wurden Leitſätze aufgeſtellt, nach denen das Münſterreſtauriert werden ſoll. Dieſe werden der Regierung und dem Ordinariat zur weiteren Bebandlung zu⸗ cewieſen. Dem Lendtag wird noch eine Vorlage zur Bereit⸗ ſtellung von Mitteln für die Münſterreſtauration zugeben.— Der Münſterbauverein, der in den 70er Jahren gegründel wurde, iſt dieſer Tage neu aufgelebt. Er wird bei der Münſter⸗ reſtauration ſubſidiar mitwirken. Gerichtszeitung. Prozeß Löwer—hHauſer. p. Frankenthal. 12. April. In der Nachmittagsverhandlung gab Frau Hauſer eine breit angelegte Schilderung der Angriffe, denen ſie durch die Ueber⸗ nahme der Beſtände e geweſen ſei und die dazu führten, daß ſie ſogar den Beſuch eines ranzöſiſchen Kontrollbeamten am erſten Verkaufstag über ſich ergehen laſſen mußte. Der Franzoſe habe 15 gefragt:„Was haben Sie davon?“„Graue Haare und einen chlechten Namen!“ Herr Hauſer, der als Veiſtand ſeiner Frau neben ihr ſitzt. gibt zur Klärung der Beziehungen mit ſeiner jetzigen Frau, des damaligen Fräulein Lower, während ſeiner Tätigkeit in Würzburg nähere Aufſchlüſſe, namentlich in Be⸗ zug auf den Vorwurf in den Zeitungen, daß er ſeiner jetzigen Frau unberechtigte Vorteile verſchafft habe. Hauſer befand ſich vor dem Kriege in Italien und beſaß dort verſchiedene elektriſche Unterneh⸗ mungen. Erx habe damals 125 000 Mark Vermögen beſeſſen. Sein Poſten in Würzburg habe ihm nicht zugeſagt und er habe ihn ſchließlich am 1 Dezember definitiv gekundigt. In Augsburg habe er ſich dann ein Patem auf Wiederverwertung ausgeprauchter ahus⸗ virnen getauft. Jurch die maßloſe Hetze geuen in enfoige der an ſeine Verheiratung mit der Lower geknüpften Kombinationen habe er binnen ioenig Tagen in Augsburg ſeinen Kredit verloren und nachdem er bereits ſeine Unternehmung zu liquidieren begonnen, ſei es ihm gelungen, eine Summe von 20 000 Wark zu erlangen, um ſein Geſchäft wieder aufzurichten. Er habe ſeine Frau erſt durch die„Pfälziſche Poſt“ kennen gelernt(Heiterkeit). Erſt durch dieſe Zeitung ſei er auf das vorzügliche Organiſationstalent dieſer Dame aufmerkſam geworden. Im Juli und September ſei er ſe einmal nach Haßloch gekommen und habe nun in dieſer Frau eine tüchtige Stütze gefunden. Erſt im Januar 1920 nach der Preſſe⸗ fehde, einem Streik und allen möglichen ihm bereiteten Schwierig⸗ keiten ſei es in ſeinem Unternehmen beſſer geworden. Da ſei die Verhaftung ſeiner Frau gekommen. Frau Hauſer ſagt, nicht ein⸗ mal ein Anlehen von 1000 Mark habe ſie von der Gemeinde Haßloch erhalten. Da ſie eigenes Vermögen nicht beſatz habe ſie Sicherungen, in Kriegsanleihen, die ihr von Haßlocher Einwohnern überlaſſen worden ſeien, in Würzburg für die Lieferungen hinterlegt. Es wurden nunmehr die einzelnen Poſten der Anklageſchriz durchgegangen, bei denen die Angeklagte unberechtigte Gewinne ge⸗ macht haben ſoll Hierbei treten die beiden Sachverſtändigen in Tätigkeit: Kaufmann Auguſt Schober von Augsburg und Kauf⸗ mann Kaup von Würzburg. Beim erſten Poſten handelt es ſich um den ominbſen ſchwarzen Tuchſtoff, der in der Preſſe Gegenſtand ſcharfer Kritik war, wegen ſeiner mangelhaften Qualitit hat ihn die Angeklagte je nach Beſchaffenheit zu 50, 45, 40, 30 und 20 Mark das Mekler verkauft. Es handelt ſuy um 2943 Meter, die im Ein⸗ kauf auf 29 435 Mark bb wurden. Der Staatsanwalt berech⸗ net die hierfür vereinnahmte Summe auf 58 689 Mark. Beide Ver⸗ teidiger erhoben Einſpruch gegen die Art der Gewinnberechnung, weil ſie ſich niemals zu einem ziffernmäßigen Bilde verdichten laſſe und nicht feſtzuſtellen iſt, wie viel von jeder Qualität zu dem erwähnten Preiſe verkauft worden iſt. Der nächſte Poſten iſt feld⸗ grauer Stoff Bei dieſen 600 Metern iſt nach der Angeklagten eine Fehlmenge von 60 Metern feſtzuſtellen geweſen, um die ſich alſo der Gewinn reduziert. Heiterkeit erweckt, wie die Sachverſtändigen hier die Wippchen demonſtrieren, wie die Stoffe„gelängt“ werden. Vie Stoffe werden naß gemacht und dann über eine Tiſchplatte ge⸗ zogen, die zugleich das Maß vildet. Bei dieſem Ziehen kämen leicht 20 Metex heraus. Ein dritter Poſten, der Bezug von 75 200 Kopfſchützern, iſt auf unhaltbarer Baſis aufgeſtellt, weil 25 000 Stück, die nach Lambrecht geſandt wurden, bei der Berechnung der Preiſe nicht in Betracht gezogen wurden. Es entſteht dann eine lebhafte Auseinanderſetzung zwiſchen der Verteil Zung und dem Staatsanwalte über den von der Angeklagten erzielten Bruttogen inn in Hinſicht auf die Einbeziehung des ſpäte⸗ ren Preisnachlaſſes von 212 000 Mark. Ausgegeben wurden, wie man annimmt, 307 215 Mark, eingenommen mit Einſchluß dieſes Preisnachlaſſes 647 491 Mark, bleibt ein Bruttogewinn von 340 776 Mark. Die Nichtberechnung des Preisnachlaſſes kann der Angeklag⸗ ten, die übrigens ohne Sicherheitsleiſtung auf freien Fuß geſetzt wurde, nicht zur Laſt gelegt werden, da er ihr erſt nachher be⸗ kannt wurde, ihr alſc ohne ihr Zutun zugute kam. Unter Abrech⸗ nung dieſes Nachlaſſes konſtatiert der Vorſitzende einen Gewinn von 25%, was nicht als ein Wuchergewinn angenommen werden könne. Von Abzeichentuch ſind 100 Meter in Wurzburg liegen geblieben, vieles wurde verſchenkt. Von den Heniden ſind nach Angabe der Angeklagten viele verſchenkt worden an unbemittelte Leute. Die Preiſe wurden ja nach Qualität von 9 Mk. bis zu 20 Mk. berechnet. Bei einer Reihe Poſten werden keine Einwände erhoben, da ſie geringfügiger Na. ur ſind Die Angeklagte erklärte ſich außer Stande, über alles genaue Aufſchlüſſe zu geben. Sie habe die Preiſe einge⸗ halten und es ſei nicht ihre Schuld, wenn die Berechnung eine ſolche geweſen ſei, daß beinahe 400 000 Mark übrig geblieben ſein ſollen. Um halb 7 Uhr abends wurde die Verhandlung auf Mittwoch Vor⸗ mittag vertagt. Sportliche Runoͤſchau. Fußball⸗Splelergebniſſe im Reich. Süddeutſchland. Stuttgart: Bayern München—.⸗V. Stutt⸗ gart 2: 1;.⸗V. Augsburg— Sportverein f. B. Stutigart:3. Frank⸗ ſurt a..: Germanla— Sportperein Wiesbaden 1: 1. Weſtdeutſchland. Elberfeld: Somborner Sport⸗Gub— Meide⸗ rich 06:4. Barmen: V. f. B.— Turn⸗ und Spielverein 4: 2. Eſſen: Turnerbund— Düſſeldorf 99:1; Preußen— B. f. V. Ruhrort:3, Ballſpiel⸗Verein Alteneſſen— Nafenſport Mühlheim 4: 1; Sportſreunde — Ballſpiel⸗Verein Bochum 9: 4. Hamm: Preußen gegen Sportwerein Kaſſel:2(Auswahlſpiel um die Weſtdeutſche Meiſterſchaft). Bielefeld: Arminia— Sport 48 Bochum:8. Düſſeldorf: Arminig— Ballſpielver⸗ ein 3: 1; Boruſſia Concordia— Alemania Aachen 1: 1; Turn⸗ und Sport⸗ verein 47— Ballſpielverein Buer 0: 1. Duisb urg: Viktoria— Hom⸗ berger Spielverein:1; Eintracht— Preußen Krefeld:1. Köln: Ver⸗ ein für Raſenſpiele, rechtsrheiniſch,— Kronenberger Sport⸗Club:1. Aachen: Kölner Ballſpiel⸗Club— Hammer Spielverein:0. Norddeutſchland. Berlin: Oberliga. Preußen— Tennis Bo⸗ ruſſia=0; Minerva— Norden Nordweſt:1; Union Charlottenburg— Alemannia:0; Union Oberſchöneweide— Hertha:0; Vorwärts— Berliner Sportverein 92 5: 1. Lübeck: Sport⸗Club— Germania 820. Hamburg: Städteſpiel— Harburg(.⸗Klaſſe):3. Bremen: B. f. B. Peine— Werder dd; Komet— Sport:2; St. Pauli Turnverein Ham⸗ burg— Eintracht 2: 1. Kiel: Kilia— Hohenzollern 5: 1; Turnverein — Union 3: 1. Hannover: Eintracht— Allgemeiner Bremer Turn⸗ und Sportverein 2: 1; Verein für Bewegungsſpiele— Komet Peine:1; Han⸗ noverſcher Sport⸗Club— Laatzen 8: 4. Halle: Verein für Leibesübungen — Olympia Leipzig 6: 0; Sportverein 98— Sportfreunde:1. Magde⸗ burg: Auswahlmannſchaft— Sportperein Viktoria:0. Südoſtdeutſchland. Breslau: Breslauer Sportfreunde— Sport⸗Club Görlitz 6: 1(Vorrundenſpiel um die ſüdoſtdeutſche Meiſter⸗ ſchaft)) Sportfreunde— Verein für Raſenſpiele:1; Sportverein 1911 gegen Sportverein 05:0; Union⸗Wacker— Sportfreunde II 4: 1; Sturm — Schleſien:0. Mannheimer Mai⸗Pferderennen. Auch der geſtrige Hauptnennungsſchluß für die bevorſtehenden Mai⸗ rennen iſt überraſchend 112 ausgefallen. Für 21 Rennen ſind 597 Unter⸗ ſchriften abgegeben, das ſind im Durchſchnitt 29 Pferde pro Rennen. Die 5 Herrenreiten erhielten durchſchnkttlich 81 Unterſchriften pro Rennen. Auf die Einzelheiten werden wir noch zurückkommen. 41 Turnen. W. Heddesheim, 12. April. Am Sonntag fand hier im großen Hirſch⸗ ſaale ein Schau⸗ und Preisturnen deutſcher Turnkün ſt⸗ ler ſtatt, zu dem in der„Deutſchen Turner⸗Zeitung“ eingeladen worden war. 36 Turner aus Baden und den Nachbarländern hatten ſich einge⸗ funden und erprobten ihre Kraft und ihre Geſchicklichkeit in heißem Wett⸗ kampfe an den verſchiedenen Geräten und in ſonſtigen turneriſchen Uebungen. Außerordentliche Leiſtungen wurden dabei vorgeführt. Es zeigte ſich deutlich, was auf dem Gebiete des Turnens durch fortgeſetzte fleißige und zielbewußte Uebung geleiſtet werden kann— Sämtliche Tur⸗ ner wurden preisgekrönt. Der erſte Preis kam nach Cannſtatt. Die Ver⸗ anſtaltung ſtand unter Leitung des Kreisturnwarts(Bergſtr.⸗Neckar⸗Gau) und des Gauvorſtandes, Herrn Eberle⸗Ladenburg. Wenterdienſinachrichten der badiſchen Candeswellerwarte in Aaelsruhe. Juft⸗Tem⸗ſ 28 575 Wind 8 8 977 575 vera Ss 15 38be⸗ m fa 8 Nicrstürt 8 werkungen Weriheim 151763.90 3 21 2No leicht wen. 0 Körſig uhl 563762]0 12] 18] 10 8 ſleicht won.] 0 Kartruhe 127762 80 10] 22 7SSwWIieicht weltig 0 Baden⸗Baden213762.66 9 22 5 O keiicht f. 10 0 Villingen 71576444 7 18 388 ſteicht unl.] 0 Feldberg Hor12816536 9 12 6 W teicht fl. bet.] 1 St. Blaſien 780— 44 18 1J N lleicht alel.] 0 Allgemein⸗ Wilterungoüberſicht. Vei meiſt heiterem Hiuanel ſtiegen die geſtrigen Nachni temperaturen auſ über 2) Proz. an. VPereinzelt wurden leichte G wetter beobachtet Der bohe Druck iſt jetzt nach Südweſteuropa rückgewichen, während im Norden Tiefdruckgebiete vorbeiziehen und Einfluß auch auf Süddeutſchland gewinnen. Borausſichtliche Willerung bis Donnerstag, 13. Aprll, nachts 12 Uhr. Zunächſt Bewölkung geringe Regen, kühler. ————k—— ————— 7 Mannheimer General-·Anzeiger. Abend⸗Ausgabe7/j7ꝛꝛ Mitkwoch, den 13. April 1921. rrrrr————— Hand Rheinisch-westfälischer Wirtschaftsbriel. Von unserem rheinischen“ Mitarbeiter) 1. Seit unzerem letzten Bericht über die Wirtschaftslage im rheinisch-westfälisehen Industriegebiet sind die Sorgen im westdeutschen Industriegebiet ungemein gewachsen. Die Hand der Feinde lastet schwer auf dem Rheinland, der Druck der verhänsten und kommenden Sanktionen, namentlich die Errichtung der Rheinzollgrenze, sind die heunruhigenden Ele- mente in der kommenden Belastungsprobe. Die Auffassuns der Folgen aus den wirtschaftliehen Sanktionen ist ernst. Der Export aus Kheinland und Westfalen wird in Zukunft nach England infolge des neuen Strafzolls von 30% so gut wie unterbunden sein. Man ist zum Teil dabei, zu überlegen, inwieweit im Einzelnen teilweise Ex⸗ porte dureh neutrale Länder mit Hilfe der dafür bestehenden Vergünstigung möglieh bleiben. Viel wird aber dabei nicht herausspringen. Einzelne Exporteure gehen dazu über, eigene Unternehmungen in Holland zu gründen, um von dort aus den Export selbständig zu betreiben. Eine bedenkliche Schatten- seite dabei liegt in der Richtung, daß sich für dutsche Aus-⸗ fuhr naeh den neuen Strafzoll-Ländern wieder ein Schieber- tum bilden wird. Denn es ist klar, daß skrupellose Geschäfts- leute alles versuchen werden. um deutsche Erzeugnisse auf allen möslichen Wegen in die alliierten Ententeländer frei von diesem 30% Exporttribut einzuschmuggeln. Das Hauptinteresse der wirtschaftlichen Kreise im Indu- Striegebiet dreht sich jedoch in den letzten Wochen um die Frage der Rheinzollgsrenze. Die angedrohte Errichtung hat im ersten Augenblick bei allen Industriellen und Geschäfts- leuten des besetzten und unbesetzten Gebietes große Verwir- rung und Bestürzung hervorgerufen. Sehr oft wurde die Frage gestellt, wie der kommende Zoll diese oder jene Industrie in ihrer Produktion und ihren Absatzmöglichkeiten treffe. Ebenso oft mußte aber auch darauf hingewiesen werden, daß eine Ant- wort darauf erst möglich sei, wenn der Verlauf der Zollgrenze und die Höhe des neuen Zolltarifs feststehe. Eine große all⸗ gemeine Geschäftsstockung und ein überaus schädlicher Schwebezustand für den Geschäftsverkehr und die Herein- holung neuer Aufträge und Hinausgabe von Bestellungen auf der anderen Seite war die Folge. Es bedurfte der beruhigen- den Stimmen von Wirtschaftsverbänden, führenden Persönſich- keiten im Wirtschaftsleben und dringender Mahnungen der Presse., um überstürzte Maßnahmen zu verhindern, die die Wir- kung der Rheinzollgrenze schon gebracht hätten, ehe diese überhaupt geschaffen war. In der ersten Kopflosigkeit war nämlich in weitem Umfange ein Zurüekziehen von Auf- träisen oder eine Verschärfung von Lieferungsbedingungen versucht worden oder auch geschehen, um drohende Verluste zu vermeiden. Der Einzelne bedachte nicht, daß es für die Zukunft noch mehr notwendig ist. Arbeitslosigkeit und Be- triebsstillegungen auf alle Fälle zu vermeiden, solange es irgendwie möglich ist. In den meisten Füälle gelang es auch. den Boden für eine beruhigtere Auffassung für die Zukunft zu schaffen. Die wochenlang andauernde Unsicherheit und die Ungewilheit über die Art und Weise der Rheinzoll-Durch- Fführung hat aber für die geschäftliche Disposition recht schäd- mischte. bis zur Silberwarenfabrik. lich gewirkt. Ist doch die gesamte rheinisch-westfälische In- Uustrie, soweit sie nicht Bergbau ist, eine ungemein ge⸗ In dem Gebiet finden sich sowohl linksrheinisch wWie rechtsrheinisch neben der großen Eisen- und Stahlindustrie die Röhrenindustrie, die Werk-, Brücken- und sonstige Kon- struktions Hoch- und Tiefbau- Industrie. Dann kommt im engen Beieinander die Maschinenindustrie zusammen mit Lo- komotiv- und Waggonbau; in nächster Nähe dann wieder fein- mechanische Industrien, die Werkstätten für Metallverarbeitung Endlich ist eingestreut die che- mische Industrie zusammen mit Lack- und Gerbstoffwerken, die Glasfabriken und die Baumwoll und Seiden verarbeitenden Werke. Erwähnt werden muß endlich die Tausenden von Händen Beschäftigung gebende Nahrungs- und Genußmittel- industrie zusammen mit dem Handel hierin, auch eine Mühlen- industrie versorgt die Millionen mit Mehl. Was von diesen aufgezählten Industriezweigen zum Beispiel im besetzten Ge- biet liegt. bezieht die Rohstoffe bisher überwiegend aus dem relehsdeutschen Ialend. Für die Aufrechterhaltung der Wirtschaft im besetzten Gebiet wäre so die ungehin- derte Einfuhr von Kohle und Koks, Roheisen und Stahl- Plöcken. Halbzeug. Wellen, Formsand. Sfuren. Rohmetallen. Pflanzen- und tierischen Fetten und Oelen. Textilrohstoffen und Getreide eine absolute Notwendigkeit. Umgekehrt gehen 90% nach der industriellen Verarbeitung und der Verfelnerung der Produkte zurgeh in das Innere von Deutschland. So ge- steltet sind die Wirtschaftsbezlehungen im Augenblick zwi- schen besetztem und unbesetztem Geblet. Hier hinein wird nun die Trennungslinſe geſegt. 7% Dividende verteilt. Badische Bank, Mannheim. In der heutigen Aufslehtsratssitzung ln Mann- heim wurde beschlossen, der am 3. Mai d. J. stattfindenden Generalversammlung die Verteilung einer Dividende von 9% in Vorschlag zu bringen. Im Vorlahr wurden aus 1 252 303 Reingewinn 654(1018 * ere Anglo-Continentale(vorm. Ohlendorff'sche) Guano-Werke, Hamburg. Nach Errichtung eines Werkerhaltungskontos mit Mill. A, wozu restliche 124 750 aus dem Ueberführungs- konto treten, und nach 140 193 Abschreibungen auf Anlagen G. V. 840 700„ auf Efſekten ertzibt sich ein Reingewinn von 2778.585 1(1 123 803 40, woraus 13%(6½%) Dividende vorgeschlagen werden.(.-V. 30. Apriſ) Mülheimer Bergwerksverein in Mülmeim a. d. R. Der Ab- schluß weist nach Abschreibungen einen Reingewinn von 2 045 322 K(l. V. 1815 010) auf. Es soll eine Pividende von 12%(11%) vorseschlagen werden. Börsenberichte. Franklurter Wertpapierbörse. Frankfurt, 13. April. ODrahtb.) Die Rede Brlands in der Pariser Kammer muffte ihrem Ton und Inhalt nach eine weitere Zurückhaltung hervorrufen; diese kam mehr in der Ge- schäftsunlust zum Ausdruck. Allgemein hofft man von der Botschaft des amerikanischen Präsidenten eine Klärung in der politischen Lage. Die Kursbewegung blieb auf den meisten Märkten bescheiden. Am Devisenmarkt fand Bukarest weitere Beachtung. Das Geschäft in Auslandswerten war ge⸗ ringtügig: Deutsch-Uebersee- Zertiſikate, 1100, verloren 10%% und schwächten sich im Verlaufe weiter abh. Unter den In- dustriepapieren waren Bad. Anilin angeboten, minus 8/: Scheideanstalt büßten 10% ein, Elberfelder Farben, 447 1, 2% befestigt. Elektro Schuckert schwächten sich ab. Bei A. E. G. machte sich nach der gestrigen Ermattung eine Erholung be- merkbar. Adlerwerke Klexer mäßig gebessert. Für Exekutions- zwecke waren heute wiederum Daimler, Farbwerke Mülheim und%½½ ige Baden 1907 gesucht. Zementaktien Löhnberger Mühle, Gedrüäder Junghanus, letztere auf höhere Dividenden- schätzung, lebhafter gefragt. Am Montanmarket kam es zum Teil zu Ab hwächungen. Schärfer gedrückt waren Buderus, minus 10%: Laurahütte%½ höher. Im freien Verkehtr wurden Deutsche Petroleum mit 830—815 gehan- Kelt. Holzmann-Aktien 231, junge 236. Chemische Rhenania elsblaft des Nannhei Festverzinsliehe Werte. h Inilndische. 1413.. 13. 2% Zanab. d. 700%0 02 2t..— 3,%% Vecleede duee 28.— 4% N Imer von 131 84 10 0. von 1998— 9% eee%berer. klzenbahnanl. 79.60 79.80 . %, do. do, 3050 5 2 80*5% Bey-Ftülz.-Frior. 30%0 57.86.73½% ½ d0. 78.——.— d0. 5% 1. Relohs-Sohstzanl. 89 80 89.94 m Ausländlische. 4½%[V. u. V. do. 60.60 60.90 115 o Oest. 51.-B. V. 1913 19.—20.80 4½% l. Zelohsschatzanl. 72.20.25 4½% do. Sehatzaaweig. 29.80 39.50 5% Freuf. Schatzanwels..% 30. goldrente 31.73.— % 0. 56 50 38.25 4% dg, einhelti, Rente 21.— %% Proubisohe Konsole 30.35 59.—4% Ungarische Goſdrente 15.25 45.— 0% 0. 54.—64.—4% do. St.-Rte. v. 191023.75 2323 4% Bad. Anlelhe von 1919 78.90 3ſ½% do. St.-Rte. v. 1697[ 20.—20.— Dividenden-Werte. Bank-Aktien. DIv. 12. 18. Div. 12. 13. Badische Bank 5½%.-—316.— Obem. Rütgerswerke 12½ 424.80 420 Berliner Neen 10 222.——.—Sudd. Drahtindustrie 7—.—1—.— 8 Darmstädter Ban 160.— 180.— Aligem. Slektr.⸗Ges. 10 233.—222.— Deutsche Bank 12.—289.—Sefgmann W. 12 327.— 329.— D, Ekfekt.-u. Wachselb.7 182.75 187.75 Feſten& Gullieaume 10 321.—315.— Disconto-desellsch. 10 248.— 248.— Tahmeyer 9 202.69 213.— Dresdner Bank 9 214.— 213.— fd, Slektr.-ges. Mannh. 10 187.25 181.— Natfonalbk. f. Deutschl.? 203.— 203.— Sobuokert Mürnperg 8 230.— 249.— Pfälzleche Bank 2 184.30 154.30 Stemens&. Halske 12 313.310.— Pfälelsche Hyp.-Zank 170.— 176.— gummiw, Poter 18 433.30 482.— Rheinlsohe Creultbank 7 164.— 164.— Heddernb. Kupferwerk—- 378.50 375.— Anelaische kHyp.-Bank 8 178.— 182.— Junqhans gebrüder 12 30.— 310.— Sudd. Olscontd-Ges. 8—.— 193.— Adler& Oppenkeim 20—.— ergw— Lederfabelk goler 13—.—— e—.—.- ederwerke Rothe 7½ 340.— 330.— Jeutsch-Lüx. Bergw. 12 310.— 310.—do. 000 ingbert 1 865 23 F„ Waanbte Lgewigeb. 12— 270.— Lalle. A 35 540.— 540. Masehinenfabr. Kleyer 13 213.— 249.50 Manneem.-Hhr.-Werke 6 612.— 608.— f0. Nadenla 10 23.— E 1 en re eee eee, 0. Els(C 281.— 282. 200.— 200.— Ude Lesguen 8 20— 95.— reee** Naee eeeee een — 840.— 388.— Haid& Neu, Nähmasch.13 293.—.— Hamb.-Ant. Pakettahrt— 188.— 109.50 Karisruher NMasch, 10 3838.— 388.— e 50 151˙30 Masch. g. Arm. Kleln— 219.——.— Norddeutsoher LIoyd— 131.50 151.80 Pfälz. Mhm, Kayser 12 Welene Nens Sont.-Ungar. Staafab. 70.——— Johnellpr. Frankentnh.7 341.— 341.— Industrie-Aktien. Ler, Deutsche Oelfabr. 12 292.— 238.50 grun& Biſfinger 200.—,.—Forzellan Wessel— 383.— 398.— Waves& Frahtag.75 321.80 Pf. Fulverfabr. ingbert 3———.— dementw. Heſdelderg 10 303.75 307.— Seſlin ſusteſe Wofff 7 8 gadisohe Anllin 1233.80 334.— Spinnerei Ettlingen 7 350.—- Obem. Scheldeanstalt 20 579.— 56f4.— Kamm arnspinn. Kals. 2—— Obem. Grlesh,-Elektr. 7 402.— 400.— Uhrenfhr. Furtwangen 18—.— 310.— barbmerke dehst 12 420.— 48.80 Waggonfabrik Fuonhs 22 4ſ0.80 407.— V. ohem. Fabr. Hannh.7—.——.— Zelfstoflabt. Waldhof 10 48.— 495.— Ohem. Fabr. Müuhihelm 4 Zuokerfahrik, Lad. 14 416.80 415.— do. Frankenthal 14—421.— Berliner Wertpapierbörse. Festverzinsliche Werte. de. Molzverkohlung 3 Reiehs- und 12. 13. 4¼% Oesterr.Sohatzanw. 13.13. Staatspaplere. Aaneee e.10 5% D. Schatzanw. Ser. 1]—...— 4½½% do. Pagſerrente % d0. Serie 99.90 58.80 4% Turk. Aamidlst.-Anl. 78.78.2 4½%% do. Serie II—-.90 80.90 4% 60. Sagdad. 4½% 40. Serie—K 72.20 72.10 Slsanbahn 1120.—122.75 4½% do. 1821er 83.30 33.30 4% do. Sagdad- 3% Heutsone Rolehsanl. 77.50 27.50 Elsenbahn u 95.— 35.28 4% d0. 68.50 68.40 4% do. unifüz. Anlalde—.—.— 374% 40. 64.80.75 4% do. Zollobl. v. 1911 71.—70.23 0% do. 96.80 88.75 do. 400.Fo8.-9% 417.— 42.50 4% Freublsohe Konsols 56.90 89.75 4½% Ung. St.-At.. 1913 29.— 25.50 37% d0. 33.90 39.— 4½% do. 40. v. 1914 29.— 23.75 0% do. 54.— 54.10 4% do. goldrente 48.25 43.75 4% Badlsohe Anlelbde 72.725 73.40 4% do. Kronenrente 28.75 23.75 3½„ Bayorisohe Anfelhe 66.70 66.70 4% Woener invest.-Anl. 39.— 39.75 30% flessisohe Anleile 54.40 34.0 3% Oesterreioh.-Ungar. 4% Frankfurter Stadtanl. 98.50.50 alts—.— 58.75 4% Punobener Stadtanl. 68.25 93.— 3% 40. IX. Sgrſe e e 4%—5 9000 85 Aoeber N——— ank-Ffan——.— 9.—5 * 20 cene aer— 865 „60% do., neue Peloeltät—.— N 5% do, Obligatlonen.80 39.25 utenwerte⸗ 4½% Aaatoller, Ser, l, M 119.30 118.— 4½% Oesterrelchleche 4½% do., Serie lil 104.50 103.30 Sohatzanweleung 30.— 30.— 4½% AEd, Obllg. v. 190—.—:.— 40% do, Goldrente 32.50 32.50 3% b. Ueberses-EIUbIi..— 4⸗⁰⁰ do. oonv. Rente 23.— 23.— Dividenden-Werte. Transp.-Alktien. Dlv.] 12. 19. Sohantungbahn 585.— Feldmühle Papler 23 370.25 355.— Ald Lot.u. Beragenb. 8 113.— 111.— Felten& Aultteaume 13 628.— 821.— Ar. Berl. Strabenb. 2½—.——.— Fcledrionhshütte 284—— Süad. Elsenbahn 8½ 108. 108.23 Gasmotoren Veute 0—— 249.— Dest. Staatselsend. 7½% 129.30 130.— Geisenklroher Bergw. 14 29.80 38.13 Baltimore and Ohlo——.— 410.— do. außstaßl 10 390.— 383.— Prinz-Helnriohbann 8—.——.—deorgs-Karlenz. 90 405.60 380.— .-Austr. Dampfsob.—386.30 383.—Gerrsshelmer Glas 19 683.— 339.— Hamb.-Amerik. Paketf.— 163.80 188.— Goldsohmldt, Tn. 12 781.— 748.— Hamd.-Südam. Gesch.—339.— 330.—Harpener Bergbau 12 132.80 459. Hansa Dampfsob. 322.. 33.— Hlipert Maschfnen 9 233.— 231.25 NMorddeutsohe LIoyg—130.— 150.50 Hireon Kupfer 12 353.— 390.13 Höohster Farbwerke 14 421.— 419.75 Bank-Aktlen. Hoesoh Slsen u. 8l. 21 760.— 812.— orllner Handels-Ges. 10 21.— 220.— Hokhenlohs-Werke 3 249.50 247.— Lomm.. Priaatpank 9 212.59 212.— Humbolc Masohines 8 242.— 239.78 Darmstidter Zanb 6 160.73 ff.— Kallw. Aschersleden 36 358.80 334.— Deutsohe Sank 12 293.80 298.50 Kattovitzer gecgbau 28 270. 268.— Oiskonto-Commandit 10 248.75 218.— Köln-Rottwolfer 16 399.— 332.— Oresdger Bank 215.— 214.—Gebr. Körtin 15 230.— 200.— Altteld. Kredltbank 9 183.50 183.— Kostdelmer Leilulose 6 320.— 309. Natlonalnk. f. Oeutsohl. 7 20f.50 204.80 Lahmeyer& 00. 9 2168.80 48 esterreloh. Kredit 70 64.— 68.—— Laurangtte 339.— Relobsbank.70 148.12 148.— bN an 8 nke& Hofmaan 5.— Industrie-Aktlen. Tudelg Loewe& O0. 1 330.— 380.— Aogumulat.-Fabeik 17429.88 428.— Totariager Hätte 12 418.— 410.80 Adler& Oppenheim 20280.— 773.— Hannes nannrönren 20 600.— 390.— Adlerwerke 10 246.— 230.0 Obereohl. Elsenb.-Bed. 23 288.— 288.— .-G. Anli. Treptow 18 421.80 423.— 40. Eisenindustries 14 291.— 281.— Aligem. Etlektr.-G8. 10 284.— 285.— 40. KoKSwerke 11 603.— 507.75 Anglo-Continental.0 380.28 Orenstein& Koppel 16 540.— 330 Abgab.-Mürab, Masch. 10 404.25 408.— Fnönix Bergbau 20 649.78 648.75 Badlsche Anilin 18 581.75 801.78 Rhein. Sraunkohle 20 682. 650.— Borgmann Elektr. 12339.— 325.—fhn. Metalfv. Vorz. 0 302.80 3. Berliner Elektr. 2 252.80 238.— Rhein. Stanwerke 30 513.50 501.— Alng Mürnberg 1 237.— 283.— fllebeok Montan 12 817.—07.— Sismarokhlülité 20„.—Rondacher Hütten 12 323.—310.23 Zochumer gugstanl 15 428.23 460.— flütgerswerke 1212ʃ.— 427.— gobr. Bühter& Co. 12633.— 528.— Sasenweck 20 303.30 301.30 Browa, Bovert 4 C00. 6 1000.—Sonuskert 4 00. 8 242.78 2ʃ3.— Zuderus Elsenw. 7½ 591.78 582.— Slemeng à Halske 10 311.—— Obemische Grleshelm 12 400.400.—Telephen Bertiner 15 363.— 335.— Obemlsche Wellor 12.—72.— Tückische Tabakregle-.— 330.— Shnemische Aldert 30 639.— 625.— Ualonw. Aerlin-Aum, 10 230.23.— Gonoordla Bergbad 22 403.28 408.50 Verelg. Frdak. Schuaf. 18 230.— 271.— Damtor Rotoren 200.— 198.—Ver. Alanzstoffo 20 1230.9 1200.0 Deuieoh-Luzemburg. 12 311.—310.—V. Stw. Zygen& M 30 1003.0 1000.0 .-Uebecsee Ktektr. 0 1030.0 f100.0 VogtAad. Maschinea d 239.30 290.30 Deutsohe Erdgt 43 978.— 975.—Westecsgeln Alkall 83 344.80—55 Deutsohe Kalswwerke 7 388..330.— Zelistaff Waldnof 0 Deutsohe Stelnzeug— 331.75 30.Houtsoh-Gstafeka— 223. 29.30 D. Waften u. Munien 30 591.—578.— feu-Guines— 305.— 373.— Ourkoppwerke 25 590.50 365. Otavi Ninen u. Elsend.— 443.— 433.— Elberielder Farben 18 446.75 449.50 do. denubscheln— 101. 353.— Elektr. Llont u. Kraft 0 20l.— 205.— Bk. f. e. Unt.(Zurlok) 0.—.-oenons—.. Ssohwaller Bergwerk 12 328.—329.— Heldburg— 1230— 294.— FFr y ⁊ðx ˙¹m ——ũ———’—ͤ öhw—— ͤ 690—70. Im Verlaufe Augsburg-Nürnberg lebhafter, 403 bis 4o8. Benz-Aktien angeboten, 211, junge 193. Die Börse unter Schwankungen behauptet. Kassaindustrieaktien Zeteilt. Privatdiskont 3½. Berliner Wertpaplerbörse. X Berlin, 13. April.(Eig. Drahtb.) Die neue Drohrede Briands zwang die Börse auch heute wieder zur Zurückhaltung. Die Haltung war anfangs bei mäßigem Angebot überwiegend schwächer, doch zeigte sich eine gewisse Widerstandsfähiskeit. Die Botschaft des amerikanischen Präsidenten wirkte trotz ihrer Inhaltlosigkeit wegen ihres Eintretens für einen sofor- tigen Friedensabschluf anregend. Auch beurteilt man die Reparationsfrage etwas ruhiger. Daraufhin trat dann eine leichte Befestigung ein. Das Hauptgeschäft vollzog sich wie⸗ der in östlichen Devisen. Am Montanaktienmarkt Deutsone Petroleum— 620.— 735.— -Anzeiger setzten Rheinische Stahlwerke und Buderus 10% niedriger ein, Harpener 67%, andererseits zogen Thale um 8½ an. Die ober⸗ schlesischen Montanwerte sowie Phönix und Gelsenkirchener gut behauptet. Schiffahrts- und Anilinwerte schwächer. Am Elektromarkt gaben Siemeng u. Halske um 10% nach, dagegen A. E. G. + 5½% Kaliwerte wenig verändert. Held- burg 288, Hallesche Kali 320, Westeregeln—47%. Unter den Nebenwerten gingen Gebrüder Böhler, Deutsche Waffen und Orenstein u. Koppel um 10% zurück. Dagegen zogen Augsz burg-Nürnberger Maschinen um 7% an. Am Petroleummarks schwächten sieh Deutsche Petroleum um 17% ah. Deutsch- Vebersee Elektrizität—20%. Kolonialwerte etwas schwächer, besonders Lohmann und Otavi. Mansfelder Kuxe 4050. Der Kassaindustriemarkt war uneinheitlich, aber doch kester als gestern. Am Devisenmarkt konzentrierte sich das Haupt- interesse bei stürmischen Umsätzen wieder auf östliche Devisen. Rumänische Noten zogen bis 10424 an. Man sprach von Petroleum- Monopolplänen der rumänischen Regierung. Oesterreichische Noten 12. Ungarische Noten 221, Devise Agram 46. Polennoten 9 à.90. Die westlichen Devisen waren bei stillem Geschäft etwas fester. Newyork 6296, Schweiz 102. Die Mark kam aus dem Ausland etwas niedriger. Aus Kopenhagen.83, Stockholm.81, Zürich.32, Amsterdam.67. Devisenmarkti. Frankfurt, 13. April. Drahtb.) Westdevisen behaupteten ihren Kursstand. Ostdevisen, besonders Bukarest, im freien Verkehr lebhaft gehandelt, 103—10475. Budapest 24% bis 23, Wien 1896—18. Im amtlichen Verkehr lag das H uptgeschäft wieder auf Ostdevisen. Italien lebhaft. Im amtlichen Früh- verkehr wurden folgende Kurse genannt: London 242%(amt- lieh 2434), Paris 430(441), Brüssel 457(487). Newyork 617. e de 2145(21500), Schweiz 1071(1072½), Italien 2865⸗ 2910). Frankfurter Devisen. Amtitoh 12. April 13. Aprll 12. Aprii 13 April ̃ geld Brlef deid Arletf Seld! Brlef geid I Brietf Holland. 2135.302139.702147 80J2152.20 Jorwegen. 991.50 993 50 998.— 100f.0 Belglen. 426 80 457 50 408.50 157 50[Sohweden 1458.80 146f.501476 9 505* 5— 55 5 tors—.— 5 aris— 2 50 ew Vork 6t. 4 e 1.1* N* Men, altes. 12 55 3 2 0 panlen. 8 90.-Oest. ab 10.35 18.39 10 82 190. Rallen.. 281.70l 202.30 291. 291.0 Gudapest 22 22 22.37 22.62 28 Dünemark 11121.307123.701 733.80 138.20 Prag. 66.18 88.25 88.65 90.85 Frankfurter Notenmarkt vom 13. April. geld grlet geld amerikanische Moten. 92.80.35 gesterr.-Ungar., alto“— 5 Selgisode 45.— 458.—Lorwegizgbs„—.— 2— Dänlshe———.— Bumäafsobe„ 10.—103.— 17 Pede 1% F 13 Laeele 9—— ranzözische 0 ohwelzer 410 N fleſſändees 2183 80 2182 2 Sebedisene:: 0 50 2 Itallenlache... 294.50 292 30 Tsoheoho-Stovak. 25 50 858.50 Jesterrelon. abgest. 10.78.05 J Ungarischbs 220 23.50 Tendenz: fest, Italien lebhaft, Rumänien steigend. Berliner Devisen. Amtlloh 12. Ap r. 13. Aprl 12 Apeil 13. April geld Srlef Ldeld Brlef geld Brlet deld Brlef Holland 2145.35.2149 652162. 80 2167.20New Vork I 61 68 61.82] 62.13 62.27 Srussel.453.50 439.500 46.50 457.80 Paris—85 449.55 441.4/ 440.55 441.45 Christfanſa. 999.—1000.—1031.957004. 85 Johwelz. 1070.90 1073 10ʃ1074 90 1077. 10 konenbagen 13.36133.5130.25 132.55 Spanſen. 858.10 860.90 861.60 863.40 Stookholm. 483 501486.501477.301480.50 Dast.-Ung.—. Helsingsfors 143.95 147.85 144.35/ 14.65 Men abg. 19.73 18.77 18.73 18.77 Itallen. 283.70 284.30 289.70 290.30 brag.. 385.18 85.45 38.20 8640 kondon.. 242.75 248.25J 243.780.2 laudapet J 22.09 21.15l 22.77 22.83 Reueste Drahtherichte. r. Freiburg, 13. April.(Eig. Drahtb.) Oberrheinische Bau- industrie.-., Freiburg i. B. Der Aufsichtsrat beantragt 10% Pividende sowie die Zuwahl von Vertretern der Firma Gebr. Stumm in den Aufsichtsrat. Auch die Schwestergesell- schaften, die Saarbauindustrie.-G. in Saarlouis und die— Bayerische Bauindustrie.-G. in München verteilen je 10% Dividende. Frankfurt a.., 13. April.(Eig. Drahtb) Armaturen- und Maschinenfabrik vorm. J. A. Hilpert. Der Aufsichtsrat hat beschlossen, der am 10. Mai stattfindenden.-V. aus einem Reingewinn von 1622 839&(493 550) nach 140 288 (442 72) Abschreibungen eine Dividende von 10% vor· zuschlagen. Mainz, 13. April.(Eig. Prahtb.) Kostheimer Zellulose- und Papierfabrik.-., Mainz-Kostheim. Das Unternehmen hat sich zu einer Verminderung der Fabrikation entschlossen. Es wird noch zwei Wochen gearbeitet, worauf eine Woche Stillegung erfolgen soll. r. Duisburg. 13. April.(Eig. Drahtb.) Deutsche Maschinen- fabrik.-., Duisburg. Der Aufsichtsrat beantragt eine Divi- dende von 20% gegen 87% im Vorjahr. Kassel, 13. April.(Eig. Drahtb.).-G. für Federstahl- industrie vorm. A. Hirsch u. Co. Die.-V. zetzte die Divi- dende auf 20%(15½%) fest und beschloß die Verteilung eines Bonus von 300 4(100 in 5% iger deutscher Reichsanleihe mit Zinsen à2b 1. Januar 1921 auf jede Aktie. Ferner wurde die Ausgabe von 300 O000 1 6iger Vorzugsaktien beschlossen. Veber die Aussichten wurde mitgeteilt, daß, obzwar das ver- flossene Jahr als Ausnahmejahr angesehen werden mũsse. trotzdem das bisherige Ergebnis im Vergleich dazu recht xu- friedenstellend gewesen ist und reichlich Aufträge verbucht werden konnten. Aus dem Geschäftsergebnis der Vereinigten Licht- und Kraftwerke in Osterrode im Harz wird der Gesell- schaft auf ihre Aktienbeteiligung ein ansehnlicher Gewinn zufließen. Berlin, 13. April.(Eig. Drahtb.) Das Reichsarbeits- ministerium zur Lage der Kall-Industrie. Der Reichsarbeits-· minister hat die Verbindlichkeitserklärung des Schledsspruches in der Frage der Erhöhung der Ge- hälter der Angestellten der Kali-Industrie mit folgender be· zeichnender Begründung abgelehnt: Die im Schiedsspruch vorgesehenen Gehaltsaufbesserungen erscheinen zwar mit Rücksicht auf die Kosten der Lebenshaltung angemessen, die umfangreichen Ermittelungen über die finanzielle Leistungs- fähigkeit des Kalibergbaues haben jedoch ergeben, dall zurzeit eine weitere Belastung von einer großen Zahl der Werke bei der jetzigen schlechten Lage des Kaſimarktes nicht getragen werden kann. Die Verbindlichkeitserklärung mußte daher im Interesse der Allgemeinheit und der Beteiligten gelbst abge- lehnt werden. Waren und Märkte. Berllner Produktenmarkt. Berhin, 13. April.(Drahtb) Am Produktenmarkt setzten sjeh die Preissteigerungen in Mais fort, da man eine Knappheit in dieser Ware befürchtet. Auch Hülsenfrüchte waren all⸗ gemein ſester, ebenso Seradella. In Rauhfutter ist das Ge· schäft gering. Dr. Fritz Woldenbaum. 7 erantwortlich für Politik: Dr Fritz Galde 1 5 A. Naderno: kür Lokales und den Aree eeeneten At Aige Schönſelder; für Handel: Dr. A. Nepple; für Anzeigen Karl Hügel. Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannbeimer General⸗Anzeiger ——— 8118 G. m. b. H. Mannheim, 2E 62 8.—— ————— —+ Mittwoch, den 13. April 1921. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 169. Mannheimer Frauen⸗Zeitung Deibliche Schöffen und Geſchworene. Nach der Zuſage des Reichsjuſtizminiſters Dr. Heinze am 8. Marz iſt die geſetzliche Regelung der allgemeinen Zuziehung von Zrauen als Schoffen und Geſchworene nur noch eine Frage der Zeit. Anläßlich dieſer bevorſtehenden tiefgreifenden Aenderung in der Rechtspflege hat man von Negierungsſeite es ſich angelegen ſein laſſen, durch Fühlungnahme mit möglichſt mannigfaltig orientierten Kreiſen, juriſtiſchen wie Frauenkreiſen, ein Bild der Slimmung, der Wünſchbarkeiten und Bebenklichkeiten in dieſer Frage zu erhalten. Denn es iſt nicht zweifelhaft, daß, je nach der Handhabung und näheren Beſtimmung dieſer Frauenmitwirkung, dieſelbe ſowohl für die Rechtspflege wie für die beteiligten Frauen zum Segen oder Un⸗ ſegen werden kann. Gegenüber beſtimmten Verſchiebungen und Verdeckungen des Schwerpunkts der Frage 10 es vielleicht nicht überfluſſig, ſich klar zu machen, was mit dieſer bänderung der bis⸗ herigen Rechtspflege von allen denjenigen Kreiſen, alſo gerade auch von den nationalen Kreiſen, gewollt wird, die ſich ernſtlich und ſachlich für die Frau als Schöffen und Geſchworene einſetzen. Wenn man die ganze Frage nur auf den„weiblichen Juriſten und den „Drang nach dem Richterſtuhl“ zuſpitzt, wie man dies in höchſt ein⸗ ſeitiger Weiſe ſeit längerer Zeit in einer nationalen Frauenzeitung und auch von der großen Zahl der dieſer Reform abgünſtig geſinnten Männer immer wieder tut, ſo geht man von einem Mi zverſtändnis aus und beſtärkt zugleich einen Irrtum Es handelt ſich für alle ernſthaft denkenden Frauen hierbei keineswegs um. die Erfüllung weiblicher Ehrgeize, um ein neues„Recht“, das erkämpft wird für die Frauen, die nun eine richterliche Funktion damit in gewiſſem Maße ausüben, ſondern es handelt ſich um die gleichmäßige Geltendmachung der Rechtsanſchaüungen und Lebenserfahrungen der weiblichen Volkshälfte bei der Rechtſprechung zugunſten eines beſſeren und viel⸗ ſeitigeren Verſtändniſſeg all der verwickelten ſeeliſchen und phyſiſchen Vorgänge, durch die Frauen wie Männer, vor den Richterſtuhl gelangen; insbeſondere wird natürlich durch die Mit⸗ wirkung der Frau ein beſſeres Verſtändnis der Frau und eine weniger einſeitige Beurteilung der männlichen Delikte gegen Frauen erhofft. Es N0. alſo ein Mißverſtändnis verbreiten, wenn man bei der ganzen Sache nur auf die miturteilende Frau und 885 auf die zu beurkeilenden Volksgenoſſen blickt. denen gerade dieſe Erwei⸗ terung des Schöffen⸗ und Geſchworenenkreiſes zugute kommen. Kurz, es handelt ſich nicht in erſter Linie um die weibliche Schöffin, Geſchworene oder„Juriſtin“, ſondern um das Mitwirken zum Heil der Rechtspflege und des Volksganzen. Dementſprechend, da es ſich nicht in erſter Linie um irgend ein Recht, ſondern um eine Pflicht der Frau handelt, ihre Gaben und Ein ichten in den Dienſt einer weitſſchtigen Rechtspflege zu ſtellen, iſt es Geſaßle nicht ſo weſent⸗ lich, welche Laſten, etwaige unangenehmen Gefühle und Situationen die in die Rechtspflege hineinbezogene Frau zu erwarten hat— der ſchwerwiegende Einwand einer Störung des häuslichen Lebens, des Mutterberufs und häuslicher Pflichten durch Schöffen⸗ und Ge⸗ ſchworenenamt iſt ſpäterhin zu betrachten— ſondern es iſt vor allem weſentlich, daß viel ſchwerwiegendere moraliſche und andere Schädi⸗ gungen, die die Angeklagten, beſonders Frauen, durch einſeitig männliche Beurteilung erleiden können, durch die Mitwirkung der Frauen ausgeglichen oder eine unwillkürliche einſeitig günſtige Be⸗ Urteilung männlicher Handlungen gegen Frauen durch Vertretung des Frauenelements bei Schöffen und Geſchworenen ausgeglichen wird. Kurz, es handelt ſich wieder nicht um die Urteilenden, ſondern um die möglichſt gerechte Erfaſſung der Beur⸗ teilten. Wer aber in Bauſch und Bogen die Frage der weiblichen Schöf⸗ fen und Geſchworenen mit der Frage der weiblichen Juriſtin ver⸗ quickt und alle etwaigen Argumente gegen letztere auf erſtere an⸗ wendet, begeht einen handgreiflichen Irrtum, wenn nicht eine Irre⸗ führung. Denn es handelt ſich ja nicht um Berufsrichtertum, ſondern um Lalenrichtertum, zu dem der weibliche Laie— insbeſondere die Frau von Welt⸗ und Menſchenkenntnis— nicht ungünſtigere Vor⸗ bedingungen mitzubringen braucht, als der männliche Laie, wenn er auch größere Schulung und reichere Erfahrung in der Regel wird aufweiſen können. Damit kann er aber nicht das weibliche Empfinden und Rechtsgefühl erſetzen, das alſo in jedem Fall vertreten ſein muß, wenn die Rechlspflege nicht nur auf männlicher Weltanſchauung baſieren ſoll— die Frau, ob gut oder ſchlechter vorgebildet, dürfte guch auf dieſem Gebiet unerſetzlich ſein. Wer auf den granitenen Feis„biologiſcher Kenntniſſe ſich ſtutzt. deren Gleichſegung mit moraliſchen Einſichten übrigens höchſt bedenklich iſt, denn Natur iſt nicht ſchon Sitilichkeit, der ſollte dieſe Kenntniſſe lieber der Einſicht in die pfychologiſche Beſonderheit und daher Unerſetzbarkeit der weiblichen Stimme in der Handhabung der verwerten. Von der„Subjektivität“ und„Objektivität“ mit Verteilung auf Frau und Mann ſchlankweg zu reden, iſt wenig ſörderlich, denn einmal iſt eder— Mann oder Frau— da ſubjektiv, wo er ſein perſönllichſtes ntereſſe dem Rechtsgefühl nicht unterordnen will, und dieſer Wille müßte bei der Frau erſt nachgewleſen werden und das Gegenteil beim Mann erſt bewieſen werden— wofür ſeine Beurteilung, namentlich von das Geſchlechtliche berührenden Angelegenheiten, kein glänzendes Zeugnis gibt; und zudem haben Frauen in praktiſchen Fällen, gewerblichen Schiedsgerichten 1ſw., ihre Objektivität mehr als einmal überzeugend bewieſen. Kommt man gar mit dem ganz ideologiſch anmutenden Verdikt, keine Frau dürfe ſe über einen Mann zu Gericht ſitzen, auch nicht im Kollegſum als Schöffin oder Geſchwo⸗ rene, ſo iſt dies eine wuhrhaft ungeheuerliche Ueberſchätzung der männlichen Menſchheitshälfte, die um ſo ſeltſamer anmutet, wenn ſie emphatiſch von Frauen gepredigt wird, die ſelbſt auf ein klares Urteil Anſpruch erheben wollen. Zudem hat die denkende Frauen⸗ welt ſchon in Bemängelungen, Proteſten, Ein Ent en und Handlungen ſo oft mit dem Wort und der Tat über m unliche Kultureinrichtungen und ſo weiter zu Gericht geſeſſen, daß es nur für den auf dieſen Gebieten weniger Unterrichteten einen Unterſchied ausmacht, ob ſie dies prinzipiell, oder ob ſie es ge ebenenfalls im Gerichtsſaal gegenüber einem einzelnen Mann tut. Dem natürlichen Empfinden, daß jeder zum eeen ſeinesgleichen in einem richten⸗ den Kollegium auch vertreten ſehen will, daß alſo nicht etwa tat⸗ lächlich durch Zufall ein nur weibliches Schäffenkollegium einen Mann aburteilt, kann durch ein Einſpruchsrecht oder ähnliche Vor⸗ kehrungen Rechnung getragen werden, wie es eine ſehr dankens⸗ werte Anregung aus dem Kreiſe des Berliner Rechtsanwaltsvereins vorſieht. Schwerwiegend und auf das Uen zu Geſchen iſt die Frage, wieweit durch die Belaſtung mit Schöffen⸗ u. Geſchworenen⸗ amt die Pflichten der Hausfrau und Mutter oder ſonſtige Intereſſen der Familie beeinträchtigt werden konnen. Denn wenn auch ge⸗ ſchultes Urteil, Kenntnis don Weltlauf und Menſchen für die Schöffin und Geſchworene wünſchenswert iſt, die daher nicht einem zu be⸗ grenzten Wickungemelſg entnommen werden darf, wenn auch Rechtlichkeit und ereubn nige des Charakters ihre Wahl mitbeſtimmen,— ſo iſt doch die Rechtsempfindung und die Erfahrung der verhelrateten Frau nicht e entbehren, ſo daß in der Tat die beſten deutſchen Peennehe er Familie zeitweilig ent⸗ Paen würden. Iſt die Belcſtung der Schöffin— mit 5 oder 7 agen im Jahr kann ſie ihrem Amt ſchan gerecht werden— nicht 0 groß, daß ſie gegenüber dem Intereſſe des Volksganzen an ihrer Mitwirkung ins Gewicht fällt, ſo iſt für langwierige und anſtrengende Geſchworenenſitzungen ein ernſtliches Opfer von der Frau und auch ihrer Umgebung verlangt. Als ſolches, als Opfer für das allge⸗ meine Beſte aufgefaßt, läßt es ſich aber bringen, und im übrigen wird natürlich die Frage des Ablehnungsrechtes eine erhöhte Be⸗ deutung für die Frau erlangen. Welches die Gründe zu berechtigter Ablehnung ſein dürfen, in welcher Weiſe dieſes Recht zu regeln und auszugeſtalten iſt, wird ſomit einen der wichtigſten Auntte bilden, den man im Auge behalten muß, wenn die Frau als Schöfſin oder Geſchworene 105 und der Sache nicht Schaden Jenl en ſoll. Mit einer richtigen Ausgeſtaltung des Ablehnungsrechtes fallen auch die meiſten jener Einwände, die ſich auf die korperliche und wirtſchaft⸗ liche Behinderung der Frau beim Schöffenamt beziehen. Es iſt von beachtenswerter Seite darauf hingewieſen worden, daß nicht eine abgegrenzte vorgeſchriebene Zahl von Frauen— wie dies der Entwurf z. B. zum Jugendgericht vorſteht— zur Regel emacht werden ſoll und nicht getrennte Liſten von Frauen und Männern; denn damit könnte der Frauen und Männer nicht gemeinſam der Sache dienen wollten, ſon⸗ dern ein„Geſchlechtsrichtertum“ ſozuſagen Platz greifen ſollte. Das geſchenkte Vertrauen vielmehr, und die jeweilige Konſtellation an den einzelnen Orten muß auch für die Aufftellung der Schöffen vor allem maßgebend ſein. Eine Mindeſtzahl weiblicher Vertretung wäre damit immer noch zu vereinen, und auch jenes etwaige Ein⸗ ſpruchsrecht würde die Verteilung weiblicher und männlicher Ele⸗ mente für die beſtimmten Fälle ſinngemäß regeln können. Immer aber bleibt Norm und Maßſtab: nicht den Frauen, weder den gich⸗ tenden noch den gerichteten; ſondern dem geſamten Volk und der Rechtſprechung an ſich ſoll gedient werden. Wer dieſen überperſön⸗ lichen Geſichtspunkt im Auge behält, der kann gar nicht in einer Schöffen⸗ und Geſchworenentätigkeit der Frau etwas anderes ſehen, als eine ernſte und heilige vaterländiſche Pflicht, der, wie jeder an⸗ deren, Opfer zu bringen ſind, die aber auch in ſich Lohn und Be⸗ friedigung trägt. Sie iſt gerade in jetziger 5 ein wichtiges Ele⸗ ment der Volksgeſundung und ſollte daher, auch nicht wegen etwaiger ſpäterer umfänglicher Neugeſtaltungen aufgeſchoben werden. Dr. Lenore Kühn. Schulpflichten der ſlütter. Von Paula Kaldewey. In dieſen Wochen tritt an unzählige Kinder, die bis dahin ihre Tage in Sorgloſigkeit und Spiel verbracht haben, zum erſtenmal eine Pflicht heran, da rüſteten ſich viele Tauſende von ABC⸗Schützen zum erſten Schulgang. Ein Tag, gleich bedeutungsvoll für die Mutter wie für das Kind! Denn die neue Zeit, die jetzt für die jungen Menſchlein heranbricht, ſie bringt auch denen neue Aufgaben, die in der Betreuung ihrer Lieblinge bisher ihre 6 7 7 Pflicht erblickten. Von den Müttern wird gefordert, daß ſie ihre Erziehungsgrundſätze denen anpaſſen, die man bei den Kindern als Gemeinweſen, als N eines geordneten Ganzen in Anwendung bringen wird. Für den kleinen ABC⸗Schützen muß es eine Selbſtver⸗ ſtändlichkeit ſein, daß er dem Lehrer oder der Lehrerin unbe⸗ dingten Gangglerr ſchuldet. Man laſſe ihn nicht darüber im Unklaren, daß Trotz, Faulheit und Unordnung Strafen nach beh ziehen und ermahne ihn zu einem höflichen und beſcheide⸗ en Betragen.— Ein Kapitel für ſich iſt der Umgang mit den Mitſchülern und gerade hierbei fällt der Mutter wieder eine 19 75 10 0 Pflicht zu, die zu erfüllen nicht immer ganz leicht ſein wird. eine gewiſſe Urteilskraft und Beobachtungsgabe über die Mit⸗ ſchüler zu wecken und den Unterſchied zwiſchen dem Begehrens⸗ und dem Vermeidenswerten kennen zu lernen. Keinen ſeiner Schulgefährten darf ein Kind gering achten, weil er von ein⸗ facherer Herkunft oder ſchlichter in ſeinem Anzuge iſt. Auch für es kann nur als ausſchlaggebend in Betracht kommen, ob der kleine Kamerad gut, folgſam, fleißig und artig iſt. Die Mutter muß ſich vor dem Fehler hüten, einen Verkehr mit einem ſchlechterzogenen Gefährten zu dulden, nur weil deſſen Vater vielleicht eine hohe Stellung bekleidet und den andern zu verbieten, weil jene Kinder womöglich aus Handwerks⸗ kreiſen ſtammen. Her einzige Rangunterſchied, den es über⸗ haupt geben kann, ſollte der von„gut“ und„böſe“ ſein. Das Kind, das zum erſtenmal in die Schule geht, muß aus dem Munde der Mutter wiſſen, daß es ſeinen Mitſchülern freundlich, gefällig, unbefangen, neidlos und vorurteilslos gegenüberzutreten hat. Von Anfang an halte man es dazu an. an jedem, mit dem es in Verkehr kommt, nur das Gute zu ſehen, und dies immer wieder in den Vordergrund zu ſchieben. Ein geleitetes junges Menſchenkind wird ſich dann von ſelbſt von dem Guten angezogen und von dem Schlechten abgeſtoßen fühlen, ſein Bild wird an den minderwertigen Eigenſchaften vorübergleiten und nur die beſſeren erfaſſen. Wehe der Mutter. die erkennt, daß ihr Kleinod den erſten gewichtigen Gang mit berechnenden Motiven antritt, ſich fragt: welchen Nutzen haſt Du durch dieſen oder ſenen deiner Mitſchüler? Wo ſolche Regungen vorhanden ſind und nicht im Keime erſtickt werden, dort erzieht man ſich ür alle Zeiten kalte, herzloſe Egoiſten Ein. Kind ſollte von ſolchen Dingen überhaupt nichts wiſſen, ſondern nur von dem Gedanken durchdrungen ſein: erfülle ich auch meine Pflichten gegenüber dem Lehrer und den Mitſchülern? Meiſt ſind es die erſten Schulmonate, die dem Kind neue Freunde bringen. Sein warmſchlagendes kleines Herz wird ſich an dieſen oder jenen Gefährten drängen und da muß es + für die Mutter eine Selbſtverſtändlichkeit ſein, daß es ſeine Gefühle unbeeinflußt verſchenkt; ſie hat nur darüber zu wachen, daß der Einfluß des jungen Kameraden ein guter iſt. Man kann verſchiedener Meinung darüber ſein, ob es für Eltern erwünſcht iſt, wenn ihr Knabe oder Mädchen „jedermanns Freund“ iſt, aber alle Mitſchüler ſollten als gleichberechtigt gelten und eine verſtändige Mutter wird neid⸗ erfüllte und mißgünſtige, auch boshafte Regungen gegenüber den Klaſſengefährten erſt garnicht aufkommen laſſen. Wenn ſie es verſteht, ihrem Liebling von Anfang an klar zu machen, daß auch er von den Fehlern und Schwächen, die er bei den andern wahrnimmt, durchaus nicht frei iſt, wird ſie bald ge⸗ wonnenes Spiel haben. Aber der Mütter harren noch weitere Schulpflichten! Viele von ihnen ſtehen auf dem Standpunkt, es wäre für die ABC⸗Schützen vorteilhaft, wenn ſie ihnen die Anfangsgründe des Leſens, Schreibens und Rechnens beigebracht hätten. Das Lehrperſonal iſt meiſt anderer Anſicht; die angewendete Methode entſpricht nur in den ſeltenſten Fällen den Anfor⸗ derungen der Schule u. die unrichtige Vorbereitung erſchwert dem Neuling dann nur das Einleben in den Klaſſenbetrieb. Dringend ſei auch noch davor gewarnt, die Schule nur ein einziges Mal als Ort der Strafe hinzuſtellen— derartige Aeußerungen haften feſt im Gedächtnis der kleinen Leute.— Ein Kind, das dazu angehalten war, bereits beim Spielen Ausdauer, Achtſamkeit und Ordnung zu üben, bringt für die Lernzeit Gewohnheiten mit, die für bas Schulleben von größter Bedeutung ſind. Vor Beginn der Schuljahre muß die Mutter dafür Sorge tragen, daß der Schulrekrut imſtande iſt, Mütze und Mantel allein an⸗ und abzulegen. In Städten mit lebhaftem Straßen⸗ verkehr kommt hinzu, daß ihm der Weg, den er zu gehen hat, nicht fremd ſein darf. Man verſäume nicht, ihn auf die Ge⸗ fahren, die von außen drohen und die Mittel, jenen zu be⸗ gegnen, aufmerkſam zu machen. Ein Moment von ſchwerwiegender Bedeutung iſt die Hilfe bei den Schularbeiten. Im Hinblick auf dieſe zeigen Eindruck erweckt werden, als ob Denn dem kindlichen Verſtändnis angepaßt, gibt es ich viele Schüler während der Unterrichtsſtunden unaufmerk⸗ 5 und büßen dadurch die Fähigkeit zu ſelbſtändigem Ar⸗ beiten vollſtändig ein. Weiter liegt in einer häuslichen Nach⸗ hilfe doch unbeſtritten der Verſuch, den Lehrer über die Leiſtungsfähigkeit des Lernenden zu täuſchen. Einſichtsvolle Mütter werden ſich daher mit einer Aufſicht während der Arbeitsſtunden begnügen und ſtreng darauf achten. daß die hierfür angeſetzte Zeit auch in der richtigen Weiſe ausge⸗ nutzt und nicht durch Spielerei und Träumerei vergeudet wird. Denn jede Minute, die länger als eigentlich erforderlich, den Schulaufgaben gewidmet werden muß, wird der Erholungs⸗ zeit entzogen.— Endlich hat die Mutter darauf zu ſehen, daß dem kleinen ABC⸗Schützen ein paſſender Sitz, eln Schreibpult, geeignete Beleuchtung und Arbeitsruhe nicht mangeln. Ver⸗ nachläſſigungen dieſer Art rächen ſich durch ſchlechte Körper⸗ haltung und Verminderung der Sehkraft. An den Vorſchrif⸗ ten der Schulordnung darf auch die Mutter nicht achtlos vorübergehen, beſonders ſind alle Maßnahmen in Bezug auf entſtehende Krankheiten auf das Peinlichſte zu befolgen. Die Spitzenmode. Von K. Meitner⸗Heckert. Die Verkäuferin legte drei, vier Spitzenrollen auf das Rohſeidenmuſter der ſchönen Käuferin und ſagte im Geſchäfts⸗ ton:„Beſſer paſſend bekommen Sie die Spitzen nicht.“ Und die ſchöne Käuferin ließ ſich beſtimmen und kaufte die angeprieſene Spitze. Paßte die Spitze wirklich? Nein! Und weil ich es erkannte, ſo erzähle ich der ſchönen Käuferin und allen ihren Mitſchweſtern etwas über Spitzen zur Belehrung und über die äſthetiſchen Regeln, die die Anwendung der Spitze erfordert. Schon Ninon de'Enclos tat den Ausſpruch, daß es der Erziehung und des Studiums zum Spitzentragen bedürfe. Schon nach alten Geſetzen würde eine jugendliche, intereſſante Schönheit eine Geſchmackloſigkeit begehen, wenn ſie ihren Schultern altvenetianiſche Spitzen zumuten würde, die den Kragen einer ehrwürdigen Dame zu ſchmücken ver⸗ mögen. Die Etiquette Ludwigs XI V. ſchrieb Alenconſpitzen nur für die Winterkleider vor, da man die Strenge und die Ruhe dieſer Spitze für duftige Sommerkleider zu hart fand. Und dem Spitzenkenner von heute iſt es klar, daß nicht der Name und die Herkunft der Spitze die Schönheit der Toilette beſtimmen kann, ſondern nur der jedesmalige Effekt, den die Spitze als ſolche ausüben kann. Die Dame von Geſchmack wird daher wohl prüfen, ob die Brüſſeler Spitze mit den harten Konturen oder die Spitze von Brügge der übrigen Toilette in Charakter, Farbe und Gewebe entſprechend iſt. Die Spitze muß überdies nicht allein zur Toilette„paſſen“, ſie muß zur ganzen J der Trägerin harmonieren, was wir an dem Beiſpiel der Spanierin ſehen, die ſchwarz⸗ gefärbte Spitzen bevorzugt und dadurch ihrem ſüdlichen Weſen Geheimnisvolles und Dunkles aufprägt. Das Gegenteil erreicht die hellhaarige Nordländerin, die durch„Blonde“ ihrem Hals und Armen perlfarbiges Licht verleiht. Für unſere Zonen ergab die Prüfung, daß es ratſam ſei, wenig ausdrucksvolle Muſter zu 5 Das ſtark Betonte ſteht an ſich im Gegen⸗ ſatz zu dem Weſen der Spitze, denn Spitze ſoll, wie und wo immer verwendet, ſchleierhaft und duftig, nie gedrückt anmuten. Nie darf Spitze als ſolche in den Vordergrund der Toilette treten, immer muß ſie ſie der Toilette einfügen. Je unauf⸗ fälliger, deſto beſſer„paſſend“ iſt die Spitze. Die Spitzenmode will der Kleidung 971 niemals Unruhe bringen. Nicht um⸗ ſonſt haben in eit Frauen die Spitzen unter Beachtung der gegebenen Richtlinlen ſelbſt geklöppelt. Die Maſchine kann in die Spitze nie den individuellen Zug der handgearbeiteten Spitze legen, nie zum verzärtelten Liebling der Frau werden. Darum iſt es ſchade, daß handgeklöppelte Spitzen immer 1 tener und ſeltener werden. Das gegenwärtige Aufleben der Spitze kann nur als vorübergehende Erſcheinung in der Mode gewertet werden, denn die Spitzentracht verlangt mehr als äußerliches e ſie verlangt Anwendung tiefergehender äſthetiſcher Regeln. Und die ſind der heutigen Spitzenmode unbekannt Rllerlei aus der Frauencwelt. Die Mode als Eheſtifterin. „Stiftet die Mode Ehen?“ Dieſe Frage wirft eine engliſche Schneiderkünſtlerin auf, die iſde Kundinnen in den vornehmſten Kreiſen zählt, und beantwortet ſie mit allerlei intimen Bekenntniſſen, die uns nicht gerade überraſchen, aber doch ſelten ſo frei ausge⸗ Iprochen werden.„Die Frau ſoll man mir zeigen.“ ſagte ſie,„deren Lebensgeſchichte nicht durch die Mode beeinflußt worden iſt. Nehmen Sie mich. Ich würde nie eanen haben, wenn nicht gerade weite Aermel und mäßig weite Röcke modern geweſen wären, als ich meinem Zukünftigen zum erſten Mal begegnete J lah gerade in dieſem Modeſtil am beſten aus, und ſo verliebte er ſich in mich auf den erſten Blick. Mein Fall kann aber als typiſch gelten. Mir paſſiert es immer wieder, daß junge Damen, die ich bediene, zu mir kommen und ſich bei mir bedanken, weil ich durch meine Toi⸗ letten ſoviel für ihr Lebensglück beigetragen habe. Soeben war ſolch eine Dame da, die 1 5 wohl ſchon den Dreißigern näherte. „Dem letzten Abendkleid, das Sie mir angefertigt haben, verdanke ich meine Verlobung“, ſagte ſie ganz freimütig.„Er erklärte, er habe niemals vorher gewußt wie ſehr er mich liebte, bis er mich auf der Geſellſchaft ſah, auf der ich dies Kleid trug.“ Die Toilette verbarg aber auch alle Unvollkommenheiten ihrer Figur auf das Geſchickteſte und hob alle ihre Reize beſonders hervor. Welche Mode iſt für den beſten Heiratsvermittler halte? Nun, die mit weiten Aermeln und mäßig weiten Röcken. Nicht, weil ich durch ſie heiratete, ſon⸗ dern weil ſie ſo e kleidſam iſt. Enge Aermel z. B. wirken ſehr eN auf die Eheſtatiſtik, und auch enge Röcke ſind recht bedenklich. Jede Frau ſieht in einer beſtimmten Mode am beſten aus. Es gibt Mädchen, die warten Salſon über Saiſon auf dieſe Mode, die gerade ihrer Schönheit am vorteilhafteſten iſt. Aber wenn dieſe Mode da iſt, dann heiraten ſiel“ Jum flachdenken. Das tiefſte Elend iſt— die Gottesferne. * Menſchen, die bei ſtarker natürlicher Sinnlichkeit ein hohes Stra⸗ ben nach ſeeliſcher Reinheit beſitzen, ſind Märtyrer. Bedenket, ihr Einſamen, daß die Erfüllung oft ihre Wehmut haben mag,— die Entſagung ihre Wonne haben kann. * Verläßt ſe dein Freund den rechten Pfad, Laß ihn ſein Bild in deinem Herzen ſchauen, Perklärt von deinem Lieben und Vertrauen: „Kehr' heim zu dir und mir, mein Kamerad!“ Anna Dix. 4 15 3 1 5* + 4 4 6 1 * —— —— —rr————————ůĩůj—j—— 6. Seite. Nr. 169. Spedition Mannheim. Ludwigshalen. Kehl Homderg a. Rh. und Kotterdam. Worms Bayaria Schiflahrts- u München. Alligemeing Speditlons-Ges..-G. uisburg. Hannover, Emden, Köln, Wesel u. Ruhrort. nenanla nneinsdzihahrts-Oes. m. b.. Nhenania Wormser Lagerhaus-.Sped..-l. „Sped..-G. Bambeig. Aschallenburg. Warzbug. Keilzingen, Nilin- derg. Regensburg,. Franklurt und Passau Bayarin Lagernaus- u. Iransport G. m. b. n. ö 0 Carl Presser& Frankfurt a. M. NMänqg. 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