— Donnerskag, 14. April Bezugspreiſe: In Mannheim u Umgebung monatl. einſch⸗ M..10 fär Bringerlohn m. Einziehungs⸗ edünr M. 740 Poſtbezug piertelfährl. M. 24.00% obne Polzgetührer. Einz. Nummern 28 Pfg. Aue Preiſe oſtſcheck⸗Konto Nr. 17890 Karlsrube k. B. u. Nr. 291, Ondwigsdaſen a. Rh. Geſchäfts⸗Rebenſtells in Mannheim: Neckarſtadt: Walbhofſtr. 6.— Fernſprecher Nr. gs ſederzeit widerruflich. Draßt⸗Adreſſe: Generalanzeiger Mannbeim. rr Auf dem Weg zur inneren Kriſis. Von unſerem parlamentariſchen Mitarbeiter. Was will Herr Stegerwald?— Verbindungsfäden mit dem Reich.— Erzberger und in Attion.— Mlögliche Zolgen. Die Frage der preußiſchen Regierungsbildung hat von Anfang an in der Reichspolitit einen großen und gewichtigen Hintergrund gehabt. Unmittelbar nach den preußiſchen Neu⸗ wahlen haben ſich die Parteien der Reichstoalition dahin ver⸗ ſtändigt, die Regierungsneubildung in Preußen als eine ge⸗ meinſame Sache zu betrachten. Man war ſich eben darüber klar, daß alles, was in Preußen nunmehr geſchehen mußte, nicht ohne unmittelbare und tiefe Rückwirkung auf das Reich bleiben konnte. Nach vielen Wochen fruchtloſen Verhandelns werden dieſe Verbindungen zwiſchen preußiſcher und Reichs⸗ politik wieder deutlich ſichtbar. Nur in dieſem großen Zu⸗ ſammenhang kann auch die Miſſion des Miniſters Steger⸗ wald richtig gewürdigt werden. Nachdem das trügeriſche Bild der überwältigenden Mehrheit vom vorigen Samstag inzwiſchen einigermaßen verblaßt iſt, ſehen wir heute ſchon etwas deutlicher, in welcher Richtung ſich Herr Stegerwald zu bewegen gedenkt. Der Vorſchlag, den er nach vorheriger Be⸗ ratung mit den bisherigen Koalitionsparteien der Deutſchen Volksparte: gemacht hat, iſt ein offenkundiges Ein⸗ gehen auf die Bedingungen der Sozialdemo⸗ kratie. Nach den erſten Mitteilungen, die nicht nur durch Mittelsleute des Zentrums, ſondern auch durch Vertrauens⸗ männer des Herrn Stegerwald der Deutſchen Volks⸗ partei gemacht worden ſind, mußte die Miſſion des bisheri⸗ gen preußiſchen Wohlfahrtsminiſters in ganz anderm Lichte erſcheinen. Sie war unbedingt in dem Sinne aufzufaſſen, daß Herr Stegerwald verſuchen wollte, ein arbeitsfähiges, dauer⸗ haftes preußiſches Miniſterium zu bilden, wenn nicht mit, dann ohne die Sozialdemokratie. 9 1 nach der Wahl des Herrn Stegerwald tauchte dann allerdings eine Miniſterliſte auf, die nach einer ganz anderen Richtung wies. Und was Herr Stegerwald dann am Dienstag abend dem Vertreter der Deutſchen Volkspartei als ſeinen Vorſchlag unterbreitete, war nichts anderes als ein verſtärkter Aufguß jener erſten bekannt gewordenen Liſte. Der Vorſchlag läßt der Deutſchen Volks⸗ partei gar keine andere Wahl, als ihre Mitarbeit an einer der⸗ artig orientierten Regierungsbildung zu verweigern und Herrn Stegerwald das Vertrauen, das ihm bei ſei⸗ ner Wahl bewieſen wurde, wieder zu kündigen. Ent⸗ ſpricht ein ſolches Ergebnis der Abſicht des Herrn Stegerwald, oder was will er? 5 Wenn man dieſe Frage weiter verfolgt, ſo werden Ver⸗ bindungsfäden ſichtbar, die unverkennbar nach dem Reich hinüberführen. Es unterliegt nämlich keinem Zweifel mehr, daß im Reich ganz energiſch daran gearbeitet wird, die Politit aus der bisherigen Entwickelungsbahn wieder nach links hinüberzuwerfen. Die Kräfte, die in dieſem Sinne am Werke ſind, konzentrieren ſich am ſichtbarſten in den Namen Scheidemann und Erzberger. Herr Scheidemann hat vor ein paar Tagen in Mannheim eine öffentliche Rede gehalten, die vom Wolff ſchen Telegraphenbüro verbreitet worden iſt, demnach alſo programmatiſchen Wert haben ſoll. Wir haben die Rede bereits gewürdigt. Sie verſucht mit jedem Satz den Anſpruch zu begründen, der nach Anſicht des Herrn Scheidemann der Sozialdemokratie auf Mitregierung im Reich und in Preußen zuſteht. Herr Erzberger hat in dieſem Sinne ſchon ſeit längerer Zeit im Geheimen gewühlt. Er ſcheint jetzt ſeine Zeit wieder für gekommen zu halten, auch öffentlich aufzutreten. Die Rede, die er dem⸗ nächſt in München⸗Gladbach halten will, wird zweifel⸗ los das Thema des Herrn Scheidemann in Zentrumsvariation wiedergeben und auch für das Zentrum, ſoweit es mit Herrn Erzberger geht, das Scheidemannſche Programm der Regierungsbildung aufſtellen. Es iſt ganz ſelbſt⸗ ſtändlich, daß dieſe zielbewußte Propagandaarbeit auch in Preußen bei der Regierungsneubildung ein wichtiges Betä⸗ tigungsfeld ſucht und findet. Die ganze Hartnäckigkeit der Sozfaldemokratie, die bisherige Koalition in Preußen auf⸗ recht zu erhalten, findet ihren Rückhalt in der Hoffnung, daß man von Preußen aus das Reich für die ſozial⸗ demokratiſche Parteiherrſchaft zurückgewin⸗ nen könne. Und alles, was an unverkennbarer Begünſtigung dieſes Planes in den Kreiſen des preußiſchen Zentrums und der preußiſchen Demokraten ſichtbar geworden iſt, geht unver⸗ kennbar nach derſelben Richtung. Wenn Herr Steg rwald bei ber Neubildung de⸗ preußi⸗ ſchen Kabinetts der alten Koalition in notdürftig verſchleierter Form wieder in den Sattel helfen will, ſo begünſtigt er die Pläne der Herren Scheidemann und Erzberger. In dem großen Zuſammenhang, den wir hier kurz ſkizziert haben, iſt das gar kein Zweifel. Wir laſſen die Frage offen, ob Herr Stegerwald das bewußt oder unbewußt tut. Die Beantwor⸗ tung tut nichts zur Sache, denn die Folgen würden in beiden Fällen die gleichen ſein. Sie müßten unweigerlich zu einer kriſenhaften Zuſpitzung unſer innerpolitiſchen Ver⸗ hältniſſe nicht nur in Preußen, ſondern auch im Reiche führen. Entwickeln ſich die Dinge nach dem Rezept der Herren Scheide⸗ mann und Erzberger, ſo wird die Deutſche Volkspartei die Verantwortung für eine derartige Politik ganz gewiß nicht weiter tragen wollen. Die Regierung müßte dann alſo auch im Reiche neu geordnet werden und das Hinübergleiten des politiſchen Schwergewichtes nach links würde eine Verſchär⸗ fung der Oppoſition von rechts unabwendbar im Gefolge haben. Wir wiſſen, daß im Reichskabinett gewiſſe Verkreter des Zentrums gegen den Einfluß des Herrn Erz⸗ berger nicht gefeit ſind. Wir wiſſen, daß die Sozialdemokratie nach dem Angriffsſignal Scheidemanns ſicher eine erhöbte velitiſche Negſamkeit entwickeln wird. Wir ſehen, wie die e 2 eeeee eAnzeigenpreiſe: 1ſpalt. Kolonelzeile.50 Mk., ausw..— Mk., Stellengeſ u. Fam.⸗Anz 209% Nachl. Rekl. 8 Mk. Annahimeſchinde Für d. Mittagbl. vorm. 84½ f. b. Abendbl. nachm. 2½% Ubr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen. Stellen u. Ausgaben wird keine Verantm. übernommen. Höhere Gewalt. Streiks uu. dgl., Betriebsſtörungen, Materialmangel uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen f ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben od. f. verſpätete Aufnahme v. Anzeigen Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Dinge in Preußen laufen. Wir können unter dieſen Umſtänden unſere Augen nicht der Tatſache verſchließen, daß ſich auch innerpolitiſch der Horizont kriſenhaft bewöllt. Völlig auf dem koten Slrang. Berlin, 14. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Derhanolungen üver die Regierungsbildung in Preußen ind nunmehr vollig auf den toten Strang geraten. In der interfraktione en Sitzung, die heute Vormittag vor Ve⸗ ginn der Plenarverſammlung ſtaltfand, ſind, ſo darf man ſagen, ſämtliche möglichen Kombinationen durchgeſprochen worden, aber alle ſcheiterten an der geharniſchten Er⸗ klärung der Sozialdemokratie, in ein Kabinett, in das auch nur zwei der Volksparteinaheſtehende Beamte auf⸗ genommen würden, einzutreten. Somit ſind einſtweilen alle Möglichkeiten zerſchlagen und es gibt wohl nur den Ausweg, daß Herr Stegerwald vorläufig die Geſchäfte zu⸗ ſammen mit den zurügetretenen alten Miniſtern führt. Späte⸗ ſtens nach dem 1. Mai wird ſich das wohl alles ändern. gauerwein und Miniſter Simons. Ueber das berühmte oder vielmehr berüchtigte Interview, das Miniſter Or. Simons dem Korreſpondenten des Matin in Bern gegeben hat, hat der Miniſter belanntlich ertlart, die Niederſchrift ſei ihm nicht vorgelegt worden, weshalb es ge⸗ wiſſe unrichtige Aeußerungen von ihm enthalten habe. Jetzt kommt Herr Sauerwein und teilt mit, die Erelärungen des Miniſters ſeien nach deſſen Dittat genau aufgenommen und nach dreiviertelſtündiger Arbeit, wie vereinbart geweſen, vor⸗ gelegt worden; nicht einmal ein Komma ſei ohne ſeine Geneh⸗ migung veröffentlicht worden. Das iſt ein ſeltſamer Stand der Dinge. Hier ſteht Be⸗ hauptung gegen Behauptung. Wir haben nicht die geringſte Veranlaſſung, an den Angaben des Miniſters Dr. Simons irgendwie zu zweifeln. Es iſt ihm ſogar häufig eine faſt fana⸗ tiſche Wahrheitsliebe zum Vorwurf gemacht worden und man kann ſich darauf verlaſſen, daß das wahr iſt, was er ſagt. Der Korreſpondent des Matin dagegen erfreut ſich des Rufes, daß er es mit der Wahrheit noch nie ſonderlich genau genommen hat, und deswegen ſtehen wir ſeinen Angaben mit größtem Mißtrauen gegenüber. Dieſer peinliche Vorfall zeigt von Neuem, wie vorſichtig gerade in Deutſchlands ſchwieriger Lage der Leiter unſerer auswärtigen Politik bei der Auswahl der⸗ jenigen Perſönlichkeiten ſein muß, die er ſich zum Sprachrohr für ſeine Auffaſſungen ausſucht. Wir haben bereits darauf hingewieſen, daß die Wahl des Herrn Sauerwein eine ſehr unglückliche war. Leider wild es nunmehr notwendig ſein, daß der Miniſter nochmals das Wort ergreift und darlegt, wie und unter welchen Umſtänden das Interview zuſtande gekom⸗ men iſt. Eine reſtloſe Aufklärung und damit eine gründliche Abfertigung des franzöſiſchen Korreſpondenten ſcheint uns im Intereſſe des Anſehens der Deutſchen Regierung dem Aus⸗ land gegenüber dringend geboten. Die Juſel Bap. Die amerikaniſche Nole über die Mandale. London, 14. April.(WB.) Die von den Blättern veröffent⸗ lichte Note der Vereinigten Staaten vom 4. 4. an die Mächte mit Bezug auf die Inſel Wap und die Man⸗ date im allgemeinen iſt an den Staatsſekretär für auswärtige Angelegenheiten gerichtet und vom Geſchäftsträger der ameri⸗ kaniſchen Botſchaft in London Buttler Wright unterzeichnet. Es heißt darin wie folgt: Mit Bezug auf den Status der Inſel Yap, die bereits den Gegenſtand eines Schriftwechſels zwiſchen unſeren Regierungen bil⸗ dete, habe ich die Ehre, gemäß telegraphiſcher Inſtruktionen von ſeiten meiner Regierung Eure Lordſchaft in folgender Weiſe zu unterrichten: Mit Bezug auf das Japan übertragene Mandat über die nördlich des Aequators gelegenen Beſitzungen im Stillen Ozean wird von dem geſagt, es ſei in ſeinen Bedingungen vom Völkerbundsrat be⸗ ſtätigt und feſtgeſtellt worden, hält es meine Regierung für ange⸗ meſſen, die fundamentalen Grundlagen einer Verſtändigung und die Grundſätze, die ihrer Anſicht nach genügend ſind, darzulegen. Es wird nicht beſtritten werden, daß das Recht, über die überſeeiſchen Beſitzungen Deutſchlands zu verfügen, erworben wurde durch den Sieg der all. und aſſ. Mächte. Wahrſcheinlich wird keine Neigung auf ſeiten der britiſchen Regierung vorhanden ſein, die Teilnahme der Vereinigten Staaten an dieſem Siege in Abrede zu ſtellen. Daraus folgt notwendigerweiſe, daß das Recht, das den all. und aſſ. Mächten durch den gemeinſamen Sieg erwachſen iſt, von den Vereinigten Staaten geteilt wird, und daß keine end⸗ gültigen wirkſamen Verfügungen über die überſeeiſchen Beſitzungen Deutſchlands, die jetzt zur Erörterung ſtehen, ohne die Zuſtimmung der Vereinigten Staaten beſtehen kann. Meine Regierung muß daher darauf hinweiſen, daß, da die Vereinigten Staaten niemals den Oberſten Rat noch den Völkerbundsrat mit irgendwelchen Voll⸗ machten betraut haben, die Vereinigten Staaten zu binden oder in ihrem Namen zu handeln, ſich keinerlei Gelegenheit für einen Be⸗ ſchluß ergeben, der als die Rechte der Vereinigten Staaten berührend angeſehen werden könnte. Es ſei auch darauf hingewieſen, daß das Recht, das den Vereinigten Staaten durch den Sieg erwächſt, an dem ſie teilgenommn haben, nicht in irgend einer Weiſe als an Ja⸗ pan abgetreten oder überliefert oder an andere Nationen überliefert angeſehen werden kann, ausgenommen durch einen Vertrag, und daß kein ſolcher Vertrag abgeſchloſſen wurde. Die Tatſache, daß die Vereinigten Staaten den Vertrag von Verſailles nicht ratifiziert haben, kann die Rechte nicht ſchmälern, die die Vereinigten Staaten bereits erworben hatten, und es iſt kaum nötig, darauf hinzuweiſen, daß ein Vertrag, an dem die Vereinigten Staaten nicht beteilſgt geweſen ſind, dieſe Nechte nicht berühren könnte. Es ſollte jedoch zur Kenntnis genommen werden, daß der Ver⸗ trag von Verſailles keineswegs vorſieht, daß Japan oder irgend eine andere Nation irgend ein Anrecht an den überſeeiſchen Beſitzungen Deutſchlands zugeſichert werden darf, wenn nicht ein gleiches Recht daran den Vereinigten Staagten geſichert iſt. Im Gegenteil: Artökel 119 des Vertrages von Perſailles ſieht vor, daß Deutſchland zu⸗ gunften der Haupt⸗ all. und aſſ. Mächte auf ſeine Rechte an An⸗ ſprüche auf ſeine überſeeiſchen Peſitzungen verzichtet. Es wird nicht beſtritten werden, daß einer der Haupt⸗ all. und aſſ. Mächte, zu deren Gunſten Deutſchland auf ſeine Rechte und Auſprüche verzichtet hat, die Vereinigten Staaten ſind. Es iſt klar, daß der Völkerbund ohne irgend welche Ermächtigung war, die Vereinigten Staaten zu binden, und daß die Beſtätigung der in Frage ſtehenden Mandate und die Feſtſetzung ſeiner Bedingungen durch den Rat des Völker⸗ bundes im Dezember 1920 nicht als wirtſau mit Bezug auf die Vereinigten Staaten angeſehen werven kaan. Die Note befaßt ſich hlerauf mit der Haltung Wilſons in der Frage des Mandats über die Infel Hap und führt al⸗ Beweis de Erklärung des Präſidenten am 3. 3. 21 vor denm Staatsdeparte⸗ ment an. Bei dieſer Gelegenheit erklärte der Note zufolge Wilſon, er habe weder am 3. 5. 19 noch zu irgend einem anderen Zeitpunkte zugeſtlimmt, daß die Inſel Jap in die Uebertragung des Mandate an Japan eingeſchloſſen werden ſollte. Alle Uebereinkommen, die mit Bezug auf die llebertragung des Mandates getroffen worden ſeien, ſeien davon abhängig gemacht worden, daß ſpäter ein Ueber⸗ einkommen mit Bezug auf die beſonderen Bedingungen der Mandate erzielt werden und außerdem daß jede der Haupt⸗ all. u. aſſ. Mächte ſie annehme. Ddie Zuſtimmung der Vereinigten Staaten mit Bezug auf die Uebertragung der Mandate und ihren Bedingungen ſeien im Falle der Inſel Vapniemals erteilt worden. Nach dieſer Meinungsäußerung Wilſons heißt es in der Note weiter, ſehe die Regierung der Vereinigten Staaten keiner lei Grund für die Behauptung, daß es ihre Pflicht geweſen ſei, ſo⸗ ſort Einſpruch mit Bezug auf den ſogenannten Beſchluß vom 7. 5 19 zu erheben. Desgleichen könne nicht erklärt werden, daß das Unterbleiben dieſes Einſpruches die Abtretung aller Rechte be⸗ deute. Außerdem hat die amerikaniſche Regierung am 9. 11. 20 die Regierung Großbritanniens und alle Regierungen davon in Kenntnis geſetzt, daß die Vereinigten Staaten vorausgeſetzt haben, daß die Inſel Hap in die Aktion vom 7. 5. 19 nicht eingeſchloſſen ſei. Meine Regierung bedauert, daß nach und trotz dieſes Proteſtes verſucht worden iſt, die Mandatsentwürfe, die die Inſeln im Stillen Ozean zum Gegenſtand hatten, anzu⸗ nehmen, ohne daß das Mandat bewilligt worden iſt, oder verſucht wurde, es in Kraft treten zu laſſen, da es, während es namens der Vereinigten Staaten ausgeſtellt zu ſein behauptete, die Zuſtimmung der Vereinigten Staaten nicht hatte. Meine Regierung vertraut darauf, daß dieſe Aktion, die, wie ſie annehmen muß, auf ein Mißverſtändnis begründet iſt, nochmals in Erwägung gezogen wird. Sie erklärt nochmals, daß die Vereinigten Staaten die Zuweiſung der Inſel Nap an Japan und die Rechtsgiltigkeit des Japan übertragenen Mandats nicht anerkennen könne. Die Vereinigten Staaten verfolgen nicht ein ausgeſprochenes Intereſſe an der Inſel Dap und hätten nicht den Wunſch, ſich irgend welche Privilegien zu ſichern, ohne daß das gleiche Privilegium auch den anderen Mächten natürlich einſchließlich Japans zuerkannt werde. Im Vortrauen auf den Gerechtigkeitsſinn der britiſchen Regie⸗ rung und der Regierungen der all. und aſſ. Mächte erwartet die amerikaniſche Regierung zuverſichtlich die Regelung dieſer An⸗ gelegenheit, durch die die gerechten Intereſſen voll ge⸗ wahrt würden. Die Bedeukung der amerikaniſchen Nole für die europäiſchen Verhältniſſe. London, 14. April.(W..) Die Times melden aus Waſhing⸗ ton: Der Charakter der amerikaniſchen Beziehungen zu Europa wird durch die Natur derl europäiſchen Anklworten auf die ap⸗Note beſtimmt werden. Wenn die Antworten eine Annahme der in der Note niedergelegten Grundſätze bedeuten und die Bereitſchaft ausdrücken, ſie auf Jap und die anderen Fragen angewandt zu ſehen, dann werde Amerika bei der Anwendung des Friedensvertrages mitwirken; dann werde es auch bereit ſein, an den Arbeiten der Reparat onskommiſſion teilzunehmen; dann werde es aber auch geneigt ſein, die finanziellen und wirtſchaftlichen Schwierigkeiten Europas zu erwägen. Wenn jedoch die Antworten ungünſtig ausfallen ſollten, dann werde Amerika eine Politik der unabhängigen Aktion verfolgen, deren Ergebniſſe nicht abzuſehen ſein werden. Der Times⸗Berichterſtatter fügt hinzu: Weder Harding, noch ſeine Ratgeber hätten irgend einen Zweifel, daß die Alliierten den Standpunkt Amerikas annehmen werden. Die Kommiſſion, unter dem Vorſitze Roots, werde dann vielleicht ſchon in einigen Monaten eine Reiſe nach Europa antreten, um die Frage der Teilnahme Amerikas an den Problemen, die ohne die Vereinigten [Staaten unlösbar ſeien, zu prüfen. Die Bolſchaft Hardings. Ueber den amerikaniſchen Sonderfrieden. Paris, 14. April.(ONB.) Nach einer Mitteilung des Chef⸗ redakteurs des Matin, Stephan Lauzanne, beglückwünſchten die Republikaner den Präſidenten lebhaft, daß er in ſeiner Votſchaft an den Kongreß ſeinem Wahlprogramm treu⸗ geblieben ſei. Knox hat erklärt, er billige vollſtändig die Botſchaft und freue ſich, daß der gegenwärtige Völkerbund ſeinen Abſchied auf immer genommen habe. Er habe nichts dagegen einzuwenden, daß gewiſſe Teile des Friedensvertrages aufrecht erhalten bleiben. Nach Lauzannes Anſicht wird der Verlauf der Dinge in Amerika folgender ſein: Die Reſolution Knox wird angenommen, allerdings mit gewiſſen Ab⸗ änderungen. Die Abſtimmung des Senats wird nur den Wert haben, eine beſtimmte Tatſache anzuzeigen. Der Regierung wird es dann zufallen, den Friedensvertrag mit Deutſchland durchzuführen und in jenen Teilen aufrechtzuerhalten, der den amerikaniſchen Wünſchen Rechnung trägt. Dagegen ſollen die Teile außer Kraft geſetzt werden, deren Anerkennung Amerika verweigert. Dazu gehören die Beſtim⸗ mungen über das internationale Arbeitsbüro, über Schantung, alle Beſtimmungen über die Grenzen Mitteleuropas, ferner die Beſtimmungen über Danzig und das Saargebiet, weil hier⸗ zu eine Mitwirkung des Völkerbundes notwendig wäre. Das Entſchädigungsproblem wird aufrecht erhalten, da Harding entſchloſſen iſt, Frankreich in dieſer Frage energiſch zu unterſtützen. Chicago Tribune ſtellt in einem Kabeltelegramm aus Waſhington feſt, daß der Abſchnitt der Reſolution Knox, in dem ſ. It. der Senator vorſchlug, daß Amerika im Falle einer neuen Bedrohung des Weltfriedens genau ſo handeln würde, wie im letzten Kriege, auf Erſuchen des Präſidenten Harding der Reſolution nicht mehr angehängt wird. Engliſche Preſſeſtimmen zu Hardings Bolſchaft. London, 14. April.(..) Von den Morgenblättern nehmen bisher nur„Daily Chonicle“ und N ur Botſchaft des Präſidenten Hardin 9 Stellung. Daily Chronicle ſtellt mit Be⸗ Aurd ded feſt, daß Harding nicht die gemeinſamen Beweggründe zurückſtieß, mit denen die alliierten Mächte den Krieg gegen Deutſch⸗ land geführt hätten und ſo auf die Notwendigkeit gerechter Repara⸗ tion und des Wiederaufbaues Europas beſtehe. „Morningpoſt“ tritt für das Ausſcheiden England⸗ aus dem Völkerbunde ein. Das Blatt ſchreibt, man dürfe die Vereiniaten Staaten erneut dazu beglückwünſchen, außerhalb dieſer Organiſation gehalten hätten, die die ————— —————— — ͤ ͤ— r —————KK——————VBÄ——%rð—’—— 2. Seite. Nr. 171. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend· Aus gabe.) Donnerstag, den 14. April 1921. nationaler Unabhängigtkeit bedrohe. Die Tatſache, daß die Ver⸗ einigten Staaten entſchloſſen ſeien, dem Völkerbunde nicht beizu⸗ treten, mache es für England umſo geſährlicher, im Bunde zu ver⸗ bleiben. da es ſonſt vielleicht die Entſchlüſſe des Völkerbundes unter⸗ ſtützen müſſe, die die Vereinigten Staaten ſich würden ſie anzunehmen. Daher könne ein Streit zwiſchen dem Völkerbund und den Vereinigen Staaten ein Streit zwiſchen England und Amerika werden. Wie die Dinge ſich augenblicklich ent⸗ ickeln, werde der Völkerbund eher der Urſache als zur Verhin⸗ erung von Streitigkeiten zwiſchen den Nationen werden. Mor⸗ ningpoſt tritt erneut aus dieſem Anlaß für eine wirkſame Allianz — 005 England und Frankreich ein, die notwendig ſei, ſowohl zum eigenen Schutz als auch zur Erzwingung des Friedensvertrages. Durch das Bündnis mit Japan werde der Frieden im Oſten gewahrt. Durch das Bündnis mit Frankreich werde vielleicht der Frieden im Weſten geſichert werden können. Es würde gut ſein. wenn ſich auch Italien anſchließen würde; denn ein Dreibund zwiſchen Frankreich, England und Italien würd⸗ ſehr ſtark und damit die Grundlage nicht nur für das Beſtreben dieſer drei Mächte, ſondern für den Frieden und die Freiheit Europas 15 Zu der Kongreßbotſchaft des Präſidenten Harding—3 die Weſtminſter Gazette Amerika ſelbſt ſei in der Hauptſache durch ſeinen Nichtbeitritt dafür verantwortlich. daß der Völterbund zu einem Zwangsmittel der Sieger im Krieg geworden ſei, da es dem Bunde durch ſeinen Einfluß einen ganz anderen Charak⸗ ter hätte geben können Das Blätt fragt daher die Vereinigten Staaten, ob ſie glaubten, bei der* Schutzzollpolitik die Zinſen für die Beträge bezw. die Beträge ſelbſt zurückerhalten zu können, die ihnen Europa ſchulde. Der Sonderfriede und die amerikaniſche Beſetzung. Paris, 14. April.(ONB.) Die Tribune gibt der Meinung Ausdruck, daß die Annahme der Reſolution Knox die Zurückziehung der amerikaniſchen Truppen nicht not⸗ wendig zur Folge haben werde. Man wolle die Truppen im Rheinland belaſſen, weil dies auf die Alliierten und auf die Deutſchen einen großen moraliſchen Eindruck ausüben werde. Die Truppen würden ſolange verbleiben, als die amerikaniſche Regierung es für notwendig erachte. Eine Reſolution Borah. Paris, 14. April.(W..) Nach einer Havasmeldung aus Waſhington hat Senator Borah im Senat eine Reſolution eingebracht, durch die der Präſident ermächtigt wird, Verhand; lungen mit England und Japan über die Herabſetzung der maritimen Rüſtungen einzuleiten. Die geplante Waſhingtoner Konferenz. London, 14. April.(WB.) Der Waſhingtoner Bericht⸗ erſtatter der Morningpoſt berichtet, Harding Saſſen im Zu⸗ mit ſeinem Beſtreben nach Schafſung eines erbandes der Nationen ſtatt des Völkerbundes eine Konfe⸗ renz der Mächte in Waſhington. Eine ſolche Verſammlung würde faſt ebenſo bedeutend wie die Friedens⸗ konferenz ſcin. der engliſche Bergarbeilerftreil. Vor dem Streikbeginn. Fonden, 14. April.(WB.) Zum Beſchluſſe der Eiſenbahner und Transportarbeiter, am Freitag den Streik zu erklären, meldet Star: Einzelne Arbeiterführer, beſonders Henderſon und Clynes ſeien im Sinne einer fried⸗ lichen Löſung tätig. Clynes habe erklärt, zahlreiche Arbeiter⸗ verbände, darunter auch die Elektrizitätsarbeiter würden ſich nicht der Aktion des Arbeiterdreibundes anſchlieſſen.— Lloyd George habe im Unterhauſe erklärt, der Ernſt der Lage nehme dauernd zu. Die Regierung teilte mit, daß im Falle der Ausdehnung der Arbeitseinſtellung ſie alle Mit ⸗ zel anwenden werde, um die Arbeitswilligen in den lebens⸗ wichtigen Betrieben zu ſchützen. Die Mehrheit der Staats⸗ beamten habe bisher gegen den Streik geſtimmt. Morgen findet im Unterhauſe eine Sitzung des eeee der Gewerkſchaften des Nationalen 4% der Arbeiter⸗ portei und der Parlamentsmitglieder der Arbeiter ſtatt. Für morgen wurde auch eine naklonale Konferenz aller Verbände einberufen, die der Federalion of general workers angeſchloſſen ſind. Dieſe Organiſation umfaßt 1½ Millionen Mitglieder in England, die auf über 100 Induftrien, außer denen, die für den Arbeiterdreibund in Betracht kämen, ver⸗ teilt ſind. amen and Slobe ſchreiben, der Streik gehe in Wirk⸗ lichkeit nichtum Löhne, ſondern ſei in Wirklichkeit in dem —5 Nick Tappoli. Roman von Jakob Chriſtoph Heer. (CTopyright, 1920, by J. G. Cotta'ſche Buchhandlung Nachfolger. Stuttgart und Berlin.) 1(Nachdruck verboten.) (Fortſetzung.) Er dachte in dieſem Augenblick überhaupt nicht mehr an den Verein, ſondern ſeine Seele erbebte ihm in dem Vorſatz. Rick ſeine Liebe zu erklären. Es wäre die Krönung des wunderſchönen Tags, und was für ein Glück trüge er auf der Wanderſchaft im Herzen, wenn ſie ihn ihrer Zuneigung ver⸗ gewiſſerte! Der Zollwächter am deutſchen Ufer, ein Graubart, der mit gelangweiltem Blick vor dem Schloß Röthelen ſaß, er⸗ widerte freundlich ihren Gruß, und die Augen wurden ihm Hell. Was für ein ſchönes, friſches Paar! Urlrich ſchwenkte mit Nick von der Straße ab und bog Unks in einen Feldweg dem Ufer entlang. Sie fragte:„Wohin gehen wir denn?“ „Ich will Dir die Ruine Weißwaſſerſtelz am Strom zei⸗ gen,“ antwortete er,„ſie liegt nicht weit von hier. Ich war eimmal mit Doktor von Jaberg und Gerold dort; die Gegend hat viele merkwürdige Altertümer.“ Eine Weile ſprachen ſie von Gerold, dem ſeit etlichen Jahren entſchwundenen gemeinſamen Freund; aber Nick —— daß die Eedanken Ulrichs nicht bei der Sache waren. Der Atem ging ihm ſchwer. 5 Das ſtille Sprießen des Frühlings umgab ſie, Millionen weißer Sterne ſtanden und beteten zur Sonne:„Wir danken Dir, Urheilige, daß wir blühen und ſcheinen dürfen.“ Aus der Schweiz herüber rief der Kuckuck mit durchdringend hellem Klang, und wenn er ſchwieg, 0 antwortete der aus dem Schwarzwald. Die Waldpfade, durch die Ulrich ſeine Beglei⸗ terin führte, waren ſo verwachſen, als ob hier nur alle hun⸗ dert Jabre eine leichtfüßige Fee durchſtreife, um nachzuſehen, ob die Welt noch ſtehe. Doch nein, ſo menſchenleer war die Wildnis nicht. Sie kamen in einem Töſchen an die Guggi⸗ mühle: Temäuer wie ein Stück Frühmittelalter, doch bewohnt. „Und bier muß auch Weißwaſſerſtelz ſein.“ unterbrach Ulrich das Schweigen.„Dort auf dem Waldhügel am Rhein liegt die Burg, nur ſieht man ſie vor den Tannen nicht, bis man mit der Stirn daranſtößt.“— Sie ſchritten empor. Waldumſponnen ſtand die Ruine in Lenzduft, Sonne und Einſamkeit, und von den grünen Wogen umſpielt erhob Feldzuge, den man dem Lande zwingen wolle. Eine Kakaſtrophe für Englands Handel. Evening News meldet, daß die Konſtitutionaliſten in der Arbeiterbewegung der Anſicht ſind, daß der Generalſtreik den Wahlausſichten der Arbeiterpartei nicht förderlich ſein werden und im Falle eines Appelles an das Land ſicher eine Anzahl Arbeiterführer ihre Sitze einbüßen würde. Das Blatt nennt die augenblickliche Lage die ſchlimmſte innere Kriſe, der das Land je gegenüber geſtellt iſt, und ſchreibt in ſeinem Leitartikel, der Beſchluß der Eiſenbahner und Transport⸗ arbeiter, am Freitag die Arbeit einzuſtellen, ſei von tragi⸗ ſchem Ernſt. Er ſei einer der furchtbarſten Beſchlüſſe in der engliſchen Induſtrie. Nach der Beſiegung des mächtigſten Feindes, dem England je gegenüber geſtanden habe, müſſe das Land in einen neuen Kampf gehen, der nach Anſicht weit⸗ ſehender Leute nicht weniger ernſt ſein werde, als der letzte Krieg. Der Streik werde für den Handel Englands kataſtrophal ſein. Evening News hebt hervor, mit welchem Vergnügen Lenin und ſeine Freunde den Streikbeſchluß auf⸗ nehmen werde und tritt dafür ein, daß ſich der von einem Teil des Gemeinweſens herausgeforderte Reſt mit allen verſtän⸗ digen Mitteln gegen die mächtige Waffe ſchütze, die der Ar⸗ beiterdreibund in der Hand habe. Hoffnung? Auch die Morgenpreſſe gibt nicht alle Hoffnun g auf, Vermeidung des drohenden Streikes der Eiſenbahner und Transportarbeiter. Der politiſche Mitarbeiter des Daily Chro⸗ nicle ſchreibt, es herrſche die Anſicht, daß ein Streik des Ar⸗ beiterdreibundes nicht läng er als zwei Wochen dauern könne. Demſelben Blatte zufolge haben auch die Straßenbahnführer beſchloſſen, in den Streik zu treten. In einem Manifeſt des Arbeiterdreibundes heißt es, der Kampf der Vergarbeiter ſei keineswegs ein politiſcher, er verkündigt nicht die Revolution. Wir ſtehen Schulter an Schulter für die fundamentalen Rechte der Gewerkſchaften und der Kampf muß gewonnen werden. Ausſchreikungen. Blättermeldungen zufolge führten—6000 Bergarbeiter in den Mittagsſtunden einen entſchloſſenen und an cheinend wohl organiſierten Angriff auf die Zentralverteidigunas⸗ ſtation der nordbritiſchen Eiſenbahn in Fife Shire aus. Die Signalwachen wurden gezwungen, die Poſten zu verlaſſen. Güterzüge wurden geplündert und beträchtliche Lebensmittelmengen weggeführt. In einem nahe gelegenen Orte wurden auch die Läden geplündert und Sach⸗ ſchaden angerichtet. Polizeiverſtärkungen, die in Laſtkraft⸗ —— eintrafen, Militär und Marine unterdrückten die nruhe. gegen ſeinen Willen auf⸗ ο⏑ Zum hinſcheiden der Kalſerin. OBerlin, 14. April.(Von unſerm Berliner Büro.) In Zeremaar(Holland) ſind geſtern drei Salonwa gen des ehemaligen kaiſerlichen Hofzuges eingetroffen, die die Leiche der Kaiſerin abholen ſollen. Nur einige deutſche Beamten begleiteten die Wagen, von denen einer als Leichenwagen ein⸗ gerichtet und nur mit Tannenreiſern geſchmückt war. Die holländiſche Königinmutter hat Blumen im Hauſe Doorn abgeben laſſen. Ein Flugzeug warf aus geringer Höhe einen Kranz über dem Trauerhauſe ab. Deulſches Reich. tkine neue amerikaniſche Mi. Kühe⸗Sendung. Bremen, 14. April.(ONB.) Wie bekannt wird, iſt am Freitag der Dampfer Weſt⸗Arrow mit 744 Milchkühen, die der amerikaniſche Südſtaat Dakota Deutſchland zum Geſchenk gemacht hat, nach Deutſchland abgegangen. Er wird in etwa 4 Wochen in Bremen eintreffen. Abſchluß eines Reichskarifvertrages im verſicherungsgewerbe. Für die Angeſtellten in den Direktionsbezirken des Ver⸗ eeee iſt 3. März ds. Is mit dem rbeitgeberverband deutſcher erſicherungsunternehmungen und den in Frage kommenden Angeſtelltenverbänden ein Reichstarifrertrag abgeſchloſſen worden. Wie uns der Deutſch⸗ nationale Handlungsgehilfenverband mitteilt, iſt jetzt auch für die Angeſtellten in Verwaltungs⸗ und Proviſionsgeneralagen⸗ turen ein Reichstarifvertrag zuſtande gekommen. Die Unter⸗ zeichnung dieſes Vertrages iſt bereits am 9. ds. Mts. erfolgt. Durch die beiden Reichstarifverträge, die vom Reichsarbeits⸗ miniſterium für allgemein verbindlich erklärt werden ſollen, ſchon jetzt nahezu alle Verſicherungsunternehmungen und die in ihnen beſchäftigten Angeſtellten erfaßt. Badiſcher Landtag. Karlsruhe, 14. April. In der heutigen Sitzung wurde zunächſt die Beratung über den Antrag Niederbühl betr. den Achtſtundentag fort eſetzt. Abg. Mager(..) erklärte ſich für den Antrag und führte aus, man müſſe den Arbeitgebern und Arbeitnehmern wieder Be⸗ wegungsfreiheit geben. Man habe ja auch die Akkordarbeit wieder einführen müſſen. Unſere wirtſchaftliche Lage dränge zur ausnahmsweiſen Verlängerung des Achtſtundentages. Abgg. Feurich(3Ztr.), Wehner(Soz.), Klefer(Ztr.), Haman(Soz.) ſprachen gegen den Antrag, während Abg. Al⸗ bietz dafür eintrat, daß vor allem dem Handwerk freie Hand beim Achtſtundentag Haclen werde. Nach weiterer Ausſprache erklärte Abg. Nieder gehn daß er ſeinen Antrag zugunſten einem An⸗ trag Niederbüh!⸗Zehnter Jurückziehe mit folgendem Wortlaut: Wir erſuchen die badiſche Regierung dafür eintreten zu wollen, daß bei einer reichsgeſetzlichen Regelung der Arbeitszeit den beſonderen Intereſſen des Handwerks Rechnung getragen wird durch geſetzliche Ausnahmen für geeignete Fälle, insbeſondere im Nahrungsmittel⸗ gewerbe, in den Gärtnereien und im Seifengewerbe. Arbeitsmintſter Dr. Engler erklärte, die Reglerung werde im Einzelfalle einzelnen Berufszweigen Abweichu ngen vom Achtſtundentag Ae Vieſe würden aber zwiſchen Arbeitgeber⸗ und Arbeitnehmer⸗Organiſationen vereinbart werden. Bei der Abſtimmung wurde der Antrag Niederbühl⸗Zehnter mit 32 gegen 30 Stimmen abgelehnt. Weiterhin beſchäftigte 1 0 der Landtag mit einem Antrag der Frauen aller Parteien zur Anſtellung von Frauen an den badiſchen Fürſorgeſtellen. Der Antrag wurde mit großer Mehrheit angénommen. In erſter und zweiter Leſung wurde dann der Geſetzentwurf über die Aenderung des Aeengehedes verabſchiedet. 7 Schluß der Sitzung 742 Uhr. Nächſte Sitzung in etwa 14 agen. Letzte Meldungen. Gouverneur Leutwein 7. b. Jreiburg l.., 14. April.(Eig. Drahtmeldung.) Der frühere Gouverneur von Südweſtafrika Theodar Leuk⸗ wein iſt geſtorben. Theodor Gotthilf von Leutwein, Kaiſerlicher General⸗Major und früherer Gouverneur von Südweſtafrika, wurde am 9. Mai 18490 in Strümpfelbrunn i. B. als Sohn des dortigen Pfarrers geboren. Er beſuchte das Pädagogium in Pforzheim, die Lyzeen in Konſtanz und Karlsruhe und trat im Jahre 1868 in das ſpätere badiſche Infanterie⸗ Regt. 113 ein, in dem er 1877 zum Leutnant befördert wurde. Nach Beſuch der Kriegsakademie kam er in den Großen Generalſtab, war Lehrer an den Kriegsſchulen Neiſſe und Hersfeld. 1893 wurde er als Maſor nach Südafrika entſandt. Zwei Jahre ſpäter ernannte ihn der Kaiſer zum Kommandeur der dortigen Schutztruppe und zum Landeshauptmann und 1898 zum Kaiſerlichen Gouverneur. Im Jahre 1905 ſchied er als General⸗Major aus dem Heeresdienſt und aus ſeiner Stellung als Gouverneur aus. Leutwein hat in zahl⸗ reichen Feldzügen gegen die Eingeborenen zu kämpfen gehabt. Be⸗ ſonders in Erinnerung ſind die Kämpfe gegen Hendrik Witboi, gegen die Holtentotten und Hereros. Im Jahre 1906 erſchien von ihm ein umfangreiches Werk über ſeine Tätigkeit als Gouverneur:„11 Jahre Gouverneur in Deutſch⸗Südweſtafrika“. Beſonderes Intereſſe brachte er der Schweizer Armee entgegen, über die er mehrere Ar⸗ beiten veröffentlichte. Seine Ruhejahre verlebte er in Ueberlingen am Bodenſee. ** Paris, 14. April.(WB.) Wie Pertinax im Echo de Paris mitteilt, wird der den die Reparationskommiſſion in einigen Tagen als eſamtſumme der Verpflich⸗ tungen Deutſchlands feſtſetzen wird, zwiſchen 130—150 Milliarden betragen. Brüſſel, 14. April.(ONB.) Ein Teil der Preſſe klagt über die ungeheure Menge deutſcher Steinkohle, welche nach Belgien komme. Man wiſſe nicht, was man mit den Kohlen anfangen ſolle. Es würden zwei⸗ bis dreimal ſoviel Kohle geſandt als man unterbringen könne. In allen Häfen lägen große Rheinſchiffe mit 1500 Tonnen unverkaufter oder nicht zu verkaufender Kohlen. ich im Rhein noch ein zweites Schlößchen: Schwarzwaſſer⸗ telz, hoch und ſchlank wie eine gotiſche Kapelle. „Wie wunderſchön iſt die Stätte,“ rief Nick,„wie märchen⸗ die Stimmung, die Wald und Efeu um die gebrochenen auern und Portale verbreiten und die Reſte der viereckigen und runden Türme!“ Den Hut in der Hand ſetzte ſie ſich auf eines der geſtürz⸗ ten Trümmerſtücke, ruhte mit ſchlanker, biegſamer Geſtalt und atmete den Traum des alten Burgmärchens in ſich ein. An den dunkeln Kanten des Gemäuers brach ſich das Blau des Himmels, aus jäher Tiefe flimmerten die Wellen des Stroms, auf dem Geſtein ſonnten ſich mit liſtigen Aeuglein und geöff⸗ neten Mäulchen die Eidechſen, und durch die geſchwärzten Bogen herein flatterten kleine blaue Schmetterlinge, wie dem Grab entſtiegene Seelchen, die ſich noch einmal an der war⸗ men Luft freuen wollen. Einige Föhren, die zuhöchſt auf die Maurn geſtiegen waren, breiteten ihre Schirme mit Fahnen der Vergeſſenheit aus. Das geſamte Bild bat: Stört mich nicht! Nach Sturm und Kampf bin ich der ſelige Todesfriede derer, von denen man nicht mehr ſpricht: zu unruhvoll ſind mir eure Herzen, ich mag nur Sonne, Wind, Wetter und das Schlummerlied des Stromes.— So empfand Monika die Stimmung. Ulrich aber ſah nur ſie, den Sonnenflimmer auf ihrem Haar, ihren tiefroten Mund und die junze, leisbebende Bruſt. Er ſetzte 10 ſtumm zu ihr hin. Jetzt oder nie! or ſeinem Blick erbangend löſte ſie ſelber das Wort aus: „Uli, Du biſt ſo verändert. Iſt Dir nicht aut?“ „Gib mir die Hand, Nick,“ bat er.„Ich kann nicht fort⸗ gehm ohne Deine Liebe.“ Das Wort ſtockte ihm, ſeine ſtarke Geſtalt erzitterte. „Gott, das iſt'!“ ſtöhnte ſie. Ihr Geſicht deckte ſich mit Todesbläſſe, dann ſtieg ihr eine Flamme in die Wangen. Statt ihm die Hand zu reichen, hob ſie den Arm vor die Augen, wie wenn ſie ohne ſeinen Anblick überlegen wollte. Sie dachte an ihren Vater, wie ſie den von ihm übernommenen Namen in Ehren halten müſſe, irgend woher aus dem Hintergrund ihrer Seele raunte eine Stimme:„Ulrich iſt doch nur ein Schmied!“ und plötzlich ſah ſie vor ſich das vergeiſtigte Geſicht des Ver⸗ weſers Wildholz. Ulrich aber nahm ihre Hand.„Nick,“ keuchte er krampf⸗ haft,„Nick, laß mich nicht opne Dein Ja in die Fremde gehn! — Um Hottes willen, Du ſchweigſt?“ „Ich kann Dir bas Ja nicht 57 15 erwiderte ſie hilflo, die Augen von ihm gewandt.„Laß uns zurückaehen, Uli!“ Schmerzliche Stille waltete zwiſchen ihnen. Sie ſaß ge⸗ ſenkten Hauptes wie in Martern. Zuerſt kam in ſein Geſicht wieder Leben. „Dann will ich wiſſen,“ rief er,„warum Du mich nicht magſt, obwohl Du mich's heute noch glauben ließeſtl!“ „Ich habe Dich ſtets gemocht, Uli,“ antwortete ſie zitternd, „und mich Dir heute mit gutem Sinne anvertraut. Schreib mir einen Brief von Deiner Wanderſchaft, und ich will Dir antworten.“ „Ein Mädchen weiß doch gewiß im erſten Herzſchlag, ob 55 Nein ſprechen will, trotzte er halb wehvoll, halb höhniſch. „Nun denn— Nein!“ verſetzte ſie leiſe und feſt. „Nick, wozu dann das Gedicht und das falſche Spiel von heute?“ fragte er zornig. Da wich das Blut aus ihren roten Lippen, ſie warf den Kopf zurück und rerſetzte ſtolz:„Auf dieſe Beleidigung erſt recht Nein. Daß Du's nur weißt, Ulrich, ich habe mein Herz ſchon vergeben!“ Härter, als ſie wollte, fiel das Wort. Er taumelte ein paar Schritte, 12 55 die Arme über die Bruſt ineinander und ſchaute todesfinſter vor ſich hin. Sie ſetzte ſich auf einen Baumſtamm und weinte in die Hände hinein. Nach einer Weile der Stille fragte er ſanft und trau rig:„Nick, ft es Dein letztes Wort? „Ja,“ ſtöhnte ſie. Sie ſtand auf und ſchlug aus eigenem Antrieb den Rück⸗ weg ein, zitternden Fußes, Tränen auf den Wangen, das Herz voll Leid. Er folgte ihr in einiger Entfernung. Vor der Brücke wartete ſie auf ihn. Der alte Zollwächter ſah ihnen kopfſchüttelnd nach. Die Eeſellſchaft in der Krone tanzte noch. Nick und Ulrich gaben ſich große Mühe, den Riß, der zwiſchen ihnen entſtanden war, zu verdecken, aber die Worte, die ſie miteinander wechſel⸗ ten, klangen kalt und erzwungen. Beim Abendbrot hielt Ulrich ſogar eine Rede. Er war ſonſt ein guter Sprecher, doch jetzt waren ihm alle die ſchönen Gedanken, die er gefaßt hatte, entſchwunden; ſeelenſos und ſtockend ſprach er über dies und das, ſchloß mit einer plötzlichen Wendung und ſetzte ſich. Kopfſchüttelnd machten die Burſchen ihre Bemerkungen. Er aber wußte am beſten, daß er die Geſellſchaft enttäuſcht datte. Einige gerieten auf den guten Einfall, das Lied anzu⸗ ſtimmen:„Wohlauf noch getrunken, den feurigen Wein!“ Er ſang es trotzig mit. So kam der Aufbruch, die nicht allzulange Wagenkahrt nach dem Heimatſtädtchen. Das entzweite Paar war froh, daß die Ceſellſchaft Sang um Sang in die blaue Frühlings⸗ dämmerung ſteigen ließ. Nick hüllte ſich in ihren Mantel. nicht nur vor dem kühlen Wind, ſondern ebenſoſehr aus dem Wunſche, möglichſt wenigen Blicken zu begegnen. (Fortſetzung folgt.) 9 ee — 7 Donnerslag, den 14. April 1921. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 171. Pap er und Preſſe. Eine Inlerpellation im bayeriſchen Landtag. Sd München, 14. April(Priv.⸗Tel.) Der Abg. Dr. Dirr der deutſch⸗demokratiſchen Fraltion und verſchiedene Abg. des bayeriſchen Bauernbundes haben folgende Interpella⸗ ion im Landtag eingebracht:„Iſt die bayeriſche Staats⸗ regierung in der Lage und bereit Schritte zu tun, um die der Preſſe durch die weitere ungeheuerliche Papier⸗ preisſteigerung drohende Kataſtrophe hintanzuhalten.“ Begründung: Die öffentliche Bewirtſchaftung des Zei⸗ tungsdruckpapiers iſt aufgehoben worden, ohne daß für eine Regelung der bee im Benehmen mit den Verbrau⸗ chern die notwendige Vorſorge getroffen worden wäre. Nun wird der Preis bis zur Unerträglichkeit in die Höhe etrieben. Da die Preiſe dem Papierſyndikat unter den jetzigen mſtänden hilflos gegenüber ſteht, befindet ſie ſich in einer Notlage, die ihren Beſtand gefährdet. Dadurch ſind aver auch wichtige öffentliche Intereſſen der deutſchen Volksgemeinſchaft, die unbedingt vor Schaden geſchützt werden müſſen, bedroht. Dieſe Lage fordert ſchleunigſte Abhilfe. Volksverkrektung und Papierpreis. Berlin, 13. April.(WB.) In der heutigen Sitzung des Aelteſtenausſchuſſes des Reichstags machte Reichstagspräſi⸗ dent Löbe den Vorſchlag, ſofort beim Zuſammentreten des Parlaments eine interfraktionelle Konferenz von Abgeordneten aller Parteien zu einer Beſprechung über die Frage der apierpreiserhöhung, gemeinſam mit den Organi⸗ ſationen der Zeitungsverleger, abzuhalten. Der Vor⸗ ſchlag wurde von allen Parteien gebilligt. Endlich ſcheint in Regierungskreiſen doch erkannt zu werden, in welcher unerträglichen Notlage die deutſche Preſſe ſich befindet. Man möchte wünſchen, daß es nicht nur bei dieſer Erkenntnis bleibt, ſondern daß auch aus dieſer Erkennt⸗ nis heraus die notwendigen Schritte einer tatkräſtigen Abhilfe getan werden. Städͤtiſche Nachrichten. Das in Lyon zurückbehallene ſtädt. Eigenkum. Gleich anderen deutſchen Städten hat ſich auch Mannheim an der großen„Internationalen Städtebauausſtel ⸗ lung' beteiligt, die kurz vor Ausbruch des Krieges im Sommer 1914 in Lyon eröffnet wurde. Trotz der damals ſchon herrſchenden politiſchen Spannung fand ſich eine Reihe deutſcher Großſtädte und ervorragender Inſtitute, darunter auch das Frankfurter Goethe⸗ uſeum, auf die dringende Einladung des Bürgermeiſters von on, des Senators Herriot, bereit, die Lyoner Veranſtaltung mit reichem Anſchauungsmaterial zu beſchicken. Zu dieſer Ausſtellung hat Mannheim eine große Anzahl wertvoller Stadt⸗ und Bebau⸗ ungspläne, Bilder und Photographien, ſowie verſchiedene Modelle beigeſteuert(Modell des neuen Krankenhauſes, der Hauptfeuerwache, der Ühlandſchule, der Umbauung des Waſſerturms Waldhof und des Neckarauer Rheinbades). Unter vollſtändiger Mißachtung des den Veranſtaltern der Ausſtellung entgegengebrachten Vertrauens ver⸗ weigert nun Frankreich die Wiederherausgabe des deutſchen Eigen⸗ tums. Gemeinſam mit den anderen beteiligten Stadtverwaltungen hat ſich auch Mannheim um die Rückgabe der in Lyon beſchlagnahm⸗ ten Ausſtellungsgegenſtände bemüht. Leider führten dieſe Bemühun⸗ gen bisher zu keinem Ergebnis. Nach einer Mitteilung der Neichs⸗ regierung vom 18. März ds. Is. hat die franzöſiſche Regierung die Freigabe der deutſchen Ausſtellungsgegenſtände abgelehnt. Die fran⸗ zöſiſche Regierung beabſichtigt, auf Grund des Vertrages von Ver⸗ ſailles die beſchlagnahmten Gegenſtände verſteigern zu laſſen und den Erlös dem deutſchen Reparationskonto gutzuſchreiben. Die Geſchä⸗ digten werden von der franzöſiſchen Regſerung darauf verwieſen, ſich ihren Schaden vom Reich erſetzen zu laſſen. Selbſtverſtändlich wer⸗ den die Bemühungen der Städte, ihr Eigentum fortgeſetzt werden. t..⸗A. ch. Dom Haupkmarkt. Der heutige Hauptmarkt bot der Neuig⸗ keiten eine ganze Fülle Für Feinſchmecker gabs la. Spargel 8 Mark aus Schwetzingen, aus dem Gewächshaus la. Kopf⸗ alat zu.50, zarten Lattich zu M..50 und Gurken zu . 12—15. Karotten kamen heute erſtmals in dieſem Jahr auf den Markt. Das kleine Büſchelchen koſtete dafür 3 M. Alle dieſe Leckerbiſſen erſordern eine geſpickte Geldbörſe. Wenn der Ehe⸗ gemahl daher auf kulinariſche Genüſſe großes Gewicht legt, ſo muß —— er ſeine Frau ſchon mit genügend Moneten verſehen, wenn ſie auf den Markt geht. Das bemerkenswecteſte auf dem Hauptmarkte war, daß es Kartoffeln im Ueberfluß gab. Um die achle Morgenſtunde ſtanden noch 2 hochbeladene Rollen mit dieſer ſo be⸗ gehrten Knollenfrucht am Markt, ohne daß ſich Kaufliebhaber ein⸗ gefunden hätten. An den Kartoſſelverkaufspiätzen hörte man Klagen über ſchlechten Abſaßz. Das Pfund wird zu 55 Pfg. verkauft. Es zeigt ſich auch hier wieder die Tatſache, daß Ware genügend vorhanden iſt, ſobald der Preis erhöht wird. Dünner Suppenſpargel wurde von den Seckemer Frauen zu M. 5 bis.50 angeboten. In Spinat herrſchte kein Mangel, er wurde zu M. 1 ſchlank abgeſetzt, während der Cezeugerpreis 80 Pfg. be⸗ trug. Eier bewegen ſich immer noch in der alten unverſchämt hohen Preislage von M..50—1 70, während ſie, wie mitgeteilt, in verſchiedenen Maingegenden ſchon zu 60—80 Pfg. zu haben ſind. Es unterliegt keinem Zibeifel, daß der Preis künſtlich in die Höhe getrieben wird. Es ſpielt ſich hier dasſelbe Schauſpiel ab, wie beim Gemüſeverkauf. Wilde Hündler ſtürzen auf die Gemüſewagen der Landwirte und kaufen um jeden Preis. Geht's nicht auf reellem Wege, ſo geht's hintenherum, indem mehr bezahlt wird. Für Kreſſe wurde heute früh 3 M. für Kopfſalat von Freiland 80 Pfg. bis 1 Mark und für Radieschen M..30—.50 bezahlt. Blumen und blühende Zweige gabs heute ſo zahlreich, daß der Marktplatz einem herrlich blühenden Garten glich. Dominierend war weißer und roter Flieder zu M..50 den Strauß. Weiter⸗ hin gabs ſchöne Sträuße in Schlüſſelblumen zu 50 Pfg.; Ginſter zu 1., köſtlich duftenden Goldlack zu M..50, Narziſſen 10 Stück zu M..50 und 100 Stück zu M. 11. Vergißmeinnicht koſteten 1 M. und Stiefmütterchen 70 Pfg. pro Stock. An der Tierbörſe entwickelte ſich heute ein recht lebhaftes Geſchäft. Erwähnt ſei, daß der heutige Marktverkehr allgemein befriedigte. Veranſtaltungen. Der Telepalh Irrd Marion, welcher geſtern abend im Har⸗ monieſaale ein zahlreiches Publikum mit zweiſtündigen Experimenten unterhielt, hatte mit nicht geringen Schwierigkeiten zu kämpfen. Bei Gedankenübertragung ohne Berührung— Fred Marion arbeitet nur in dieſer Weiſe— iſt das ſtreng logiſche Denken der Auſtrag⸗ geber unbedingte Vorausſetzung. Hierin haperte es aber bedenklich. Und ſo zog ſich die Ausführung der Herrn Marion geſtellten Auf⸗ gaben zu ſehr in die Länge. Aber daran war, wie geſagt, lediglich das Publikum ſchuld. Nach dem telepathiſchen Suchen und der telepathiſchen Poſt, Experimente, die für Mannheim nichts Neues ſind, aber lobende Erwähnung verdienen, weil ſie ſchnell und exakt ausgeführt wurden, wenn der Auftraggeber richtig führte, verblüffte Herr Marion durch das Erraten von Zahlen, die von zwei Damen gedacht wurden. Schade, daß es bei einem Experiment blieb. Man hätte gern geſehen, wie weit die Leiſtungsfähigkeiz des auch hierbei ohne Berührung operierenden Künſtlers in dieſer Art geht. Das Beſte waren unſtreitig die Wachſuggeſtionen, mit denen Herr Marion ſeine Eyperimente abſchloß. Durch einen bekannten Maſſenſug⸗ geſtionstrick gelang es ihm, eine Anzahl ausgezeichneter Medien herauszufinden, die in einer ganz erſtaunlichen Weile die ihnen er⸗ teilten Weiſungen ausführten. So wurde einem jungen Mann, der ſich als Radſahrer betätigte, der Zuſtand der Trunkenheit durch den Genuß von einer Flaſche Wein ſuggeriert. Die Bewegungen waren ſo charakteriſtiſch, daß man deutlich den Trancezuſtand wahrnahm, in dem ſich das Medium befand. Herr Marion hat ſich trotz der Schwierigkeiten, unter denen er trotz abſichtlicher und unabſichtlicher Widerſtände zu arbeiten hatte, ſo hervorragend eingeführt, daß man ihm für ſein nächſtes hieſiges Auftreten ein noch ſtärker beſetztes Haus vorausſagen kann. 3 Volksſinfoniekonzerk. Für das Volksſinfoniekonzert des Aus⸗ ſchuſſes für Volksmuſikpflege, das am 18. April unter Leitung von Felix Lederer ſtattfindet, werden, wie aus dem Anzeigenteil her⸗ vorgeht, im Roſengarten dieſen Freitag Karten zum ermäßigten Preiſe ausgegeben. A Kirchliche Jugendſeier. Der Vorſitzende des evangeliſchen Verbandes zur Pflege der weiblichen Jugend Deutſchlands, Paſtor Thiele⸗Berlin, wird im Anſchluß an den in voriger Woche in Pforzheim ſtattgefundenen Lehrgang für weibliche auch hier in Mannheim ſprechen. Der Vortrag über„Im Kampf um Reinheit und Treue“ findet am Don⸗ nerstag, den 14. April, abends 8 Uhr, in der Friedenskirche ſtatt. Freunde der Jugend, beſonders die Mütter, werden darauf aufmerlſam gemacht. Aus dem Lande. Biürgerausſchußſitzung Weinheim. Weinheim, 13. April. Infolge des herrſchenden Kommunalkonfliktes waren in der am geſtrigen Spätabend abgehaltenen Sitzung des Bürgerausſchuſſes beide ſosialiſtiſche Fraktionen abweſend. Da indeſſen die bürgerlichen Fraktio⸗ nen vollzählig zur Stelle waren, ſo war das Haus mit 43 anweſenden Mitgliedern gerade noch zur Not verhandlungs⸗ fähig. Es war das erſte Mal, daß eine rein bürgerliche — Berliner Frühjahrsgloſſen. Von Prof. Dr. Konrad Ott. Im April 1921. Unbekümmert um den Jammer, der die Menſchheit ſeit ſieben Jahren bedrückt, bringt die glitzernde Frühlingsſonne VBäume und Buſchwerk inmitten des Häuſergewirrs Berlins zu leuchtendem Grün. inge es nach dern Willen der Aufrührer, die die Oſtereier des Jahres 1921 mit Dynamit, Pikrin, Roborit und ähnlichem leckerem halt gefüllt hatten, ſo wären die zarten weißen Magnolienblüten und die gelb und röllich blühenden Zierſträucher in den Vorgärten und Anlagen als Frühlingsboten ausgetilgt. Höllenmaſchinen, Hand⸗ ranaten, Zündſchnur und Sprengſtoff ſpuken in den Straßen Ber⸗ ns, und der friedliche Nachtwandler kann nie ſicher ſein, daß er ſich plötzlich einem qualmenden Hölleninſtrument gegenüberſieht, das ihm nicht einmal Zeit läßt, ſeine Sünden zu bereuen. Abgeſehen von der Umgebung der Siegesſäule iſt der Tiergarten bis jetzt noch dynamitfrei. Hier ſchießt nur ſaftiges Grün hervor und ßt die Welt wenigſtens für Augenblicke friedlich erſcheinen. Hier leuchtet die Sonne auf das grauſilberne Band der Spree und auf ie zarte Flora, die mit ihren hellen Köpfchen dem Frühling ent⸗ gegenſprießt. Hier iſt man auch einigermaßen aus dem Bereich des gemiſchten Dufles von Benzol und Gummierſatz, der den zahlloſen Autos in den Straßen Verlins entſtrömt. Ein Spaziergang bei ämmerung im Tiergarten birgt im übrigen Reize, die der eigent⸗ liche Berliner nicht kennt. Eher ſucht er und zabreiche Zeitgenoſſen ſolche auf, die ſeinen Geldbeutel entlaſten, beim Flöten der„Spani⸗ chen Nachtigal“(mit Fritzi Maſſary) oder beim Summen der„Spa⸗ niſchen Fliege“. Da lacht ſich der Berliner halbtot, beſonders jener mit den dicken, roten Brillantenhänden. Dieſer iſt es auch, der die aſt vergeſſenen lukulliſchen Schönheiten, die ſich gleichſam wie ein rchen vom Schlaraffenlande in den Schaufenſtern der delikateſſen⸗ e auftürmen, mit greifbereiten Händen und fabelhaften Prei⸗ n kauft. Andere Sterbliche können für eine lumpige Mark wenigſtens allabendlich den Troſt gewinnen, daß es noch Welten gibt, in denen es piell⸗icht zu leben lohnt. Am Polsdamer Platz ſtehen Fernrohre, klarch die ein ſehnſüchtiger Blick in beſſere Welten ſchweſſen kann. Hier lammern ſich viele an die letzte Hoſfnung, in den Sternen leſen u können, wann der über uns waltende Unſtern unkergehen wird. ommuniſten ſuchten mit ſehnſüchtigen Blicken den Himmel ab, ob ſche dem Oſten nicht bald der Sowſeiſtern für die ganze Welt er⸗ ldeint. Andere blicken wieder nach dein Stern der Weiſen, der bnen das Nahen der Könige verkünden könnte. Indeſſen leuchtet ein„Stern“ allabendlich zur Zeit in dem Ka⸗ ER Telttt„Die Rakete“ und befriedigt die Neugier ſenſationslüſterner genoſſen: Leopold Wölfting, der frühere öſterreichiſ he räherzog Leovold Ferdinand. Im weißen Anzug, mit goldenen atertreſſen beſetzt, mit kurzgeſchnittenem Greiſenhaar ſingt und t. Leopold Wölfling mit leidgezeichnetem, ernſtem Geſicht, ſich Das das Publikrm quälend, in dem Skeich„Hoheit kehrt wieder“. 5 Auditorium iſt diskreter und ſtiller als die ganze Veranſtaltung. ſagt doch die Tänzerin Etelka in der Operette des Wallnerthea⸗ —— ters„Die Tanzgräfin“, deren Titelheldin Mizi Günther(auch in Mannheim von den Operelenfeſiſpielen im Jubiläumszjahr her in gutem Angedenken) ebenſo ſehr auffällt wie die neue, gediegene Operettenregie:„Gute Reklame für's Plakat!“ Da, wir leben in ſeitſamen Zeiten. Vies wird dem Zeitgenoſſen nachdrückliat klar, wenn er die Räume a Frühjahrsaus⸗ ſtellung der Sezeſſion am Kurfürnendamm durchſchreitet. Eine innere Stimme ſagte mir, daß ich nicht unvorbereitet zu dieſer Ausſtellung gehen dürfe. Ich hatte Glück. Eine ausgezeichnete Ge⸗ legenheit, in die Geheimniſſe des Ladalsmus einzudringen, ſollte ſich nur in dem Vortrag des Oberdada Wader bieten, der aus Mann⸗ heim hierhergeſahren war und den Vortrag wiederholte, den er in Mannheim gehalten hatte. Ich kann verſichern, daß ich meine Bruſt als Mannheimer ſtolz in die Höhe ſchnellte, als ich das Wort Mann⸗ heim nur hörte, daß ich aber genau ſo todernſt zuſammenſackte wie zas liebe Publikum, um den Sinn im 1 ſinn zu ergründen. Mein Beſuch in der Sezeſſion gab mir noch mehr Rälſel auf, das apol⸗ liniſch⸗dyoniſiſche Prinzip bes Dadaismus zu erſorſchen: Was dieſer grauſige Ulk⸗ und Grimaſſenſtil des Dadaismus im entfernteſten noch mit der Kunſt zu tun hat, wird jedem Vernünftigen ein Buch mit ſieben Siegeln ſein. Jedenfalls iſt Picaſſo im Suchen nach neuen plaſtiſchen Wirkungen durch Zeitungsabſchnitte und Gebilde aus Karton, Metall oder Draht ein Waiſenknabe gegen den ausſtellenden Maler Dix⸗Dresden, der dieſes Verfahren in ſeinem„Barrikaden⸗ kampf“ zur höchſten Vollendung gebracht hat. Hier findet beim Aufkleben das Gerintſte aus der Müllgrube ſeine Verwendung: Stoffreſte, Schleierfeßen, Hausſꝛegen, Magarinezettel uſw.(beſon⸗ ders„wirkſam“ über einen zerfetzten Leichnam angebracht). Zweifellos werden ſolche„Kunſtwerke“, die nur in einer aus den Fugen gegangenen Zeit denkbar ſind, noch übertroffen werden durch jene„Novembergruppe 1918“, die aus Seifenreſten, abge⸗ nagten Fiſchgräten und ähnlichen unappetitlichen Sachen„malt“, und die, wie man hört, am 14. Mai vom preußiſchen Miniſterium für Wiſſenſchaft, Kunſt und Volksbildung im Berliner Landesausſtel⸗ lungsgebäude ein gaſtliches Obdach erhält. Dem, der noch nicht weiß, was die„Novembergruppe 1918“ iſt, möchte ich die Definition eines Zeitgenoſſen nicht vorenthalten:„Die Novembergruppe 1918 iſt eine Geſellſchaft ſunger Leute männlichen und weiblichen Geſchlechts, die es ſich zur Aufgabe gemacht hat, die Bezeichnung„Kunſt“ für Dinge einzubürgern, die man bisher unter dem Begriff„Müll“ zuſammen⸗ zufaſſen pflegte“. Nach all dieſem Wuſt und Chaos wirkt geradezu erfriſchend die umfaſſende Edward Munchausſtellung bei Paul Caſſirer. Der im Jahre 1892 gelegentlich der erſten Ausſtellung des norwegiſchen Malers entbrannte leidenſchaftliche Kampf, der mit einer jähen Schließung der Ausſtellung endete, war der Ausgangs⸗ punkt des internationalen Ruhms des nun faſt ſechzigjährigen Meiſters. In der Tat, was Munch als jüngere Proben ſeiner Malerei uns hier bietet, trägt den Stempel reifſter Meiſterſchaft und atmet die bezwingende Gewalt einey ganzen Perſönlichkeit. Wunderbares Lebensgefühl weht durch ſeine wundervoll kolo⸗ riſtiſchen Landſchaften. Die fungen Expreſſtoniſten mögen zwar ſtaunen über die Programmänderung ihres Ahnherrn: wenn ſie ſich ſeinen Anregungen jetzt nicht entziehen, ſo wird das nur zu ihrem Nutz und Frommen ſein und damit auch unſerer Kunſt. Koalition die Geſchäfte erledigte, und zwar galt es, zwei rückſtändige LTagesordnungen, nämlich die vom 17. Jebruar und 22. März d.., zuſammen nicht weniger als 18 Punkte, durchzuberaten. Vor Eintritt in die Tagesordnung ertlärte Bürgermeiſter Huegel, daß der Gemeinderat für das un⸗ entſchuldigte Ausbleiben von Mitgliedern in jedem Einzelfall 5 Mark Geldbuße angedroht habe, was ſich indeſſen als wir⸗ kungslos erwies. Eine höhere Strafandrohung habe nach den geſetzlichen Beſtimmungen nicht ſtattfinden dürfen. Im übri⸗ Cen ſei der Gemeinderat hiermit lediglich einem Wunſche des Miniſters des Innern gefolgt, der die Strafandrohung für geboten erachtete. In Erledigung der Tagesordnung wurde der Beitritt der Stadt Weinheim zum Giroverband ba⸗ diſcher Sparkaſſen, ferner der Beitritt der Stadt zum Arbeitgeberverband badiſcher Gemeinden debattelos einſtimmig beſchloſſen. Sodann gab der Bürger⸗ ausſchuß die Zuſtimmung, daß hinſichtlich der Mehrnützung aus dem Gemeindewald der Reinerlös aus einem Ueberhieb von 2164 Feſtmetern(außerordentlicher Holzhieb) zur teilweiſen Deckung des Ausſalles an Waldeinnahmen aus dem Wirtſchaftsjahre 1920%½1 verwendet wird.— Zum An⸗ kauf von neun Milchkühen und drei Kälbern zum Ge⸗ ſamtpreiſe von 81 000 Mark zwecks Verbeſſerung der hieſigen Milchwirtſchaft gab der Bürgerausſchuß einſtimmig ſeine Ge⸗ nehmigung.— Zur Errichtung der inzwiſchen in Betrieb ge⸗ nommenen ſtaatlichen Kraftwagenlinie Wein⸗ heim—Tröſel mit Abzweigung bis Oberflockenbach wur⸗ den 20 000 Mark bewilligt. Die Beiträge zur Landwirtſchafts⸗ und Handwerkskammer wurden gleichfalls genehmigt. Die Vorlage, betreffend Erhöhung der Teuerungszu⸗ ſchläge für die ſtädtiſchen Beamten und Ange⸗ ſtellten fand debatteloſe Annahme. Dagegen lehnte 55 Bürgerausſchuß die Erhebung einer Gebühr zur Deckung der Geſchäftsunkoſten der Ortskohlenſtelle ab, um hier⸗ mit zu bekunden, daß er die Beibehaltung der Zwangswirt⸗ ſchaft für Koble und Holz für überflüſſig und ſogar für ſchäd⸗ lich halte. Der Reſt betraf Wegebauten, Schulſachen und Kontrollwahlen. Binnen knapp zwei Stunden war die ganze Tagesordnung glatt erledigt. ** *Hockenheim, 13. April. Bei der Ueberführung an der Ketſcher Straße ſtürzte Herr Tierarzt Dr. Gampp die Straßenböſchung hinab und erlitt ſchwere Verletzun⸗ gen, daß er ſchleunigſt in das Akademiſche Krankenhaus Heidelberg überführt werden mußte.— Die alte katholiſche Kirche ſoll zu einer Feſthalle ausgebaut werden. Durch freiwillige Spenden iſt zu den Koſten ein Beitrag von 56 000 Mark geleiſtet worden. Weitere 70 000 Mark hat die Kirchen⸗ gemeindevertretung genehmigt. Gerichtszeitung. Kehl, 12. April.(W..) Das franzöſiſche Militärpolizeigericht verurteilte den Sekretär Alfons Blatter, in deſſen Beſitz zwei deutſche Seitengewehre, Patronen und Handgranaten ſowie ein agee Militärmantel gefunden wurde, zu 4 Monaten Ge⸗ ängnis. Kaiſerslaukern, 12. April.(O. N..) Vom Schöffengericht der Grenzſtadt Landſtuhl(Saargebietsgrenze) wurden 5 Spiritus⸗ ſchmuggler zu Gefängnisſtrafen von 3 Wochen bis 6 Monaten und Geldſtrafen von 500 bis 2000 M. verurteilt. Sportliche Rundͤſchau. Entſcheidungsſpiel um den Süddeukſchen Verbandspokal 1921 im Nordpyalzgau. L..⸗C.„Pfalz“ Ludwigshafen—„Arminia“ Rheingönheim:0(Halb⸗ zeit 2: 0; Eckballverhältnis 5:). Das entſcheidende Pokaltrefſſen des Nordpfalzgaues zwiſchen dem Alt⸗ meiſter Pfalz und dem.⸗Klaſſenmeiſter Arminia Rheingönheim, fand geſtern nachmittag auf dem Platze des zuerſt genannten Vereins ſtatt und hatte etwa 1000 Zuſchauer angelockt. Vorweg ſei geſagt, daß das Spiel wohl hüben wie drüben verſchiedene aufregende Momente zeitigte, ſonſt aber ein wenig ſchönes, aber wypiſches Pokalſpiel war. Arminia in ſtärkſter Auſſtellung, Pfalz ohne Beſt und Albert. Die erſte Hälfte der Spielzeit konnte im allgemeinen befriedigen. Der Kampf wogte auf und ab, wobei ſowohl vor dem Tore des Platzvereins, wie auch vor dem der Gäſte hübſche und gefährliche Situationen geſchafſen wurden, von den Weißen(Pfalz) durch ruhiges flaches Kombinationsſpiel, von den Gäſten durch bli ſchne 9 Durchbrüche hervorgerufen. Anhäuſer lI. gelingt es, eine Vorlage von Dörrzapf durch unheimlichen Spitzkick in die linke Ecke zum erſten Er⸗ ſolge des Platzvereins zu verwandeln. Als kurz darauf ein gegneriſcher Spleler einen Flankenſchlag Anhäuſers durch Handſpiel unkerbindet, bucht Lottka N. 2, indem er den gegebenen Elfer glatt einſendet. Weitere Gelegenheiten zum ſcoren aus drei Ecken für und eine gegen Pfalz her⸗ rührend, bleiben unausgenützt, ſodaß beim Stande:0 für den Platzverein die Seiten gewechſelt werden. Der Wiederbeginn 1500 gegenüber der erſten Spielzeithälfte ein ganz anderes Bild. Der.⸗Meiſter geht jetzt mehr aus ſich heraus und ſpielt von nun an auch viel rationeller und ſyſtematiſcher, während ſich bei Pfalz wieder ein gewiſſes Phlegma bemerk⸗ bar macht. Veſonders das Stürmerqguintett zeigt eine ohnmächtige Zu⸗ ammenhangloſigkeit, was zur Folge hatte, daß die Hintermannſchaft ein⸗ chließlich der Läuferreihe überlaſtet wurde. Die Gäfte haben ein leichtes lebergewicht und können auch 4 Ecken erzwingen, denen d Weißen nur zwei ebenſo reſultatloſe entgegenzuſetzen vermögen. Daß dieſe Drang⸗ —.— der 9 +4 keinen zählbaren Treffer einbrachte, iſt einerſeitz as Verdienſt von Knoch und Mosbacher; andererſeits verdarben ſich aber die Gäſte ſelbſt die beſten Chancen durch Abſeitsſtehen(Ueberſicht!) und durch allzuſcharfes Spiel, was Strafſtöße zur Folge hatte. Der.⸗Meiſter kämpfte mit aller Macht, um das Reſuftat günſtiger zu geſtalten, doch als der Gäſtebüter einen weiten Schuß Dörrzapfs aus den Händen gleiten läßt, ſodaß Habermehl nur einzudrücken braucht, iſt das Spiel ent⸗ ſchieden. Der Schlußpfiff ſieht den Altmeiſter mit:0 in Front, und da⸗ mit als Sieger in der Pokalrunde des Nordpfalzgaues. Von den Gäſten iſt lobend zu erwähnen, der Eifer und die Ausdauer der geſamten Elf. Im Sturm waren es beſonders der Mittelſtürmer und der Hal b⸗ linke, die durch ihre Schußfreudigkeit auffielen. Der Sieger ſpielte in der erſten Halbzeit ganz anſprechend, dagegen enttäuſchte er nach Seiten⸗ wechſel. Ausgenommen hierron iſt die Läuferreihe Ehinger, Schwab und Rillig, ſowie Lottka im Sturme, welche unverdroſſen bis zum Schluſſe arbeiteten. Der Schiedsrichter, Herr De Lank vom V. f. R. Mannheim war im allgemeinen befriedigend in ſeinen Entſcheidungen. H. Wetterdienſinachrichten der badiſchen Landeswelterwarte in Karlsruhe. Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7ꝛ morgens) Wererreregeerereerereer Faſt= Tef—— See⸗ druck pera⸗ 25 5 332 Wind 8 8 Be⸗ böhe in Ncſ tur Z8 8 f. 8 23 merkungen my mm Ce ß53 858 Richt.JSturte Wertheim...151754.2] 7 22 1JSW ſſchw. eeat 0 Körig tuhl. 56375434 8] 17 2SwW.ſchw. 0 Kartsruhe...12.735]0 12] 21 9Syu/ leicht wolkigß 0 Baden⸗Baden213755.4J 13] 21 6SW mäß 50 Villingen..7157573 7] 17 0S8 ſleicht vani 0 5.Hof1281648 1 6] 13 4JSW mäß. beteat 1 t. Blaſien.780— 61 18 1N; ſleicht aalng 0 Allgemeine Wikterungsüberſicht. Die Wetterlage hat in den letzten 24 Stunden elne durc⸗ greifen de Aenderung erfahren. Ein ſtarkes nordeuropäiſch⸗ Tiefdruckgebiet hat ſich ſüdwärts bis nach Mitteleuropa ausgebreit⸗ und in Baden Trübung und ſtark abkühlende Luftbewegungen au dem Oſten gebracht. Die nördlichen Luftſtrömungen aus Nordoft — 59 0 aus für die alh—— ſehr kalte Luftmaſſen erbei und bringen für die nächſten Tage einen empfin älle⸗ rückfall mit Regenfällen. eeeee Wektervorausſage bis Freifag, 15. Aprl, 12 Uhr nachls: Bedeckt, Regenfälle, ſehr kühl, ſtarke weſtliche Winde. 4 ——— —:— Selte. Nr. 171. f Reichsbankausweis vom 7. April. Rückgang des Zahlungsmittelumlaufs von 79,6 Milliarden& auf 79, Milliarden 4. Wie der Ausweis erkennen läßt, ist nach Abwicklung der Ultimoansprüche in dergherichtswoche eine ansehnliche Ent Lastuns der Anlagehonten eingetreten. Die bankmäßige Deckung— das sind die Bestände an Wechseln, Schecks und diskontierten Schatzanweisungen— hat sich um 9 643.5 Mill.&A4 auf 57 159,1 Mill.& verringert; die gesamte Kapitalanlage ist um 9 628,1 auf 57 394.3 Mill. 4 zurückgegangen. Die Ent- lastung der Anlagekonten ist im wesentlichen auf den seit langerem in der ersten Berichtswoche zu beobachtenden ver- stärkten Absatz von Reichsschatzanweisungen im freien Ver- Kehr zurückzuführen, mit dem auch die in der Berichtswoche ausgewiesene beträchtliche Abnahme der fremden Gelder um 10 592, Mill. A auf 17 450 Mill.& im Zusammenhang steht. Gegenüber den starken Abflüssen an Zahlungsmitteln in der Vorwoche ist der diesmal zu verzeichnende Rückgang des Um- laufs verhältnismäßig geringfügig. Der Banknoten- umlauf sank um 182 Mill.& auf 69 235.2 Mill. A, der Um- lauf an Darlehenskassenscheinen um 166.5 Mill. auf 10 o01,4 Mill. A4. Insgesamt sind in der ersten Aprilwoche 348 5 Mill.„1 an Banknoten und Darlehenskassenscheinen in die Kassen der Bank zurückgeflossen, während in der gleichen Woche der Jahre 1919 und 1920 28,1 Mill.& bezw. 667.5 Mill. A4 neu in den Verkehr gegeben werden mußten. Bei den Dar- lehenskassen hat die Summe der ausstehenden Darlehen. die in der Vorwoche um 444,3 Mill. angewachsen war. in der Berichtswoche um den erheblichen Betrag von 1064.8 Mil- lionen A abgenommen; die Darlehensbestände beziffern sich demgemäß am 7. April auf 23 003.8 Mill. 4. Da die Reichs- bank einen dieser Abnahme entsprechenden Betrag an Dar- lehenskassenscheinen an die Darlehenskassen zurücklieferte, s0 haben die eigenen Bestände der Bank an Darlehenskassen- scheinen— unter Berücksichtigung der erwähnten Rückflüsse aus dem Verkehr— eine Verminderung auf 22 882,1 Mill. 1 erfahren. Vermögen(in 1000 Nark) gegen die gogen dle Vorwoche Vorwoche Metafibestand. 1100183 458 Weohsel, Sohecks u. darunter Gold... 1091 602— 2 disk. Sohatzanw.. 57 159 128 9643 511 Belohs- u. Darlehens- 14 895 161 Lombarddarlehen 17084 270 kassen-Sohelne. 22941114— Wertpaplerbestand. 2in 128 19084 Noten ander. Banken 1608 + 201J Sonstiges Vermögen 9332512— 282901 Verblndllohkelten. Arundkapltal.. 180000 9—55 Einlagen.„. 1749975 10592 898 Büeklagen. 104258(unver.) Sonst. Verbindlichk. 38003038— 11 740 Notenumleuf.. 69235201— 7182027 * Grün u. Bilflnger.-G. Mannheim. In der heutigen Sitzung des Aufsichtsrates legte der Vor- stand Geschàftsbericht und Jahresabschluß für 1920 vor. Da- nach ergibt sich nach Abzug der allgemeinen Unkosten und der Zuwendung an die Beamtenfürsorge von zusammen Mk. 3 367 997.85(i. V. Mk. 1 808 040.86) sowrie der Abschreibung von Mk. 1 127 052.07(i. V. Mk. 591 689.30) ein Reingewinn von Mk. 1 533 467.79(i. V. Mk. 748 717.65). Es wurde der Be- schluß gefaßt, der am 4. Mai 1921 stattfindenden General- versammlung die Ausschüttung eines Gewinnanteiles von 102 (i. V. 85) vorzuschlagen. Mannheimer Gummi-, Guttapercha- und Asbestfabrik.-., Mannheim. Nach dem Geschäftsbericht erfuhren im abgelaufenen Jahr infolge der Verschlechterung des Markkurses die Verkaufs- preise und damit der Warenumsatz, aber auch die Handlungs- und Fabrikations-Unkosten sowie die Warenvorräte eine er- hebliche Steigerung. Trotz mehrfachen Brennstoffmangels und stellenweisen Auftragsmangels konnten beide Fabriken doch in Gang gehalten werden. Der Warengewinn betrug 1920 4½25 Mill.& Gi. V..70 Mill.). Nach Abzug von 2,87(1, 10) Mill. 4 Handlungsunkosten und Steuern(dazu noch 92 776 Kursverlust i..), sowie nach 235 359(103 830&„) Abschrei- bungen wurden einschl. 104 504(49 211 Vortrag 1 283 343 828 1740 M Reingewinn erzielt, woraus 24%(15%) Divi- dende( 489 600) verteilt und 537 076& vorgetragen wer⸗ den. Dem Spezialreservefonds werden 62 667, der Rücklage für Erneuerung 300 000 4(20⁰ Oοο ν, dem Beamten- Unter- stützungsfonds 100 o0(10 o%), dem Arbeiter- Unter- stützungsfonds 150 000 4(15 o +α] zugewiesen. Für Gewinn- anteile werden 94 o π(a24 850 ½1) aufgewendet. In der Bilanz betragen bei einem auf 2 o4 ooOο(1 126 800 4) er- höhten Aktienkapital und 1,50 Mill.(o) Teilschuldverschrei- bungen die Buchschulden 3,20(1, 07) Mill. 4, denen 4,92 (1,33) Mill. Forderungen und 3,79(1,27) Mill.& Waren- vorräate gegenüberstehen. In der heutigen Generalversammlung, in der 3449. Aktionäre 1 397 600 vertraten, gedachte zunächst der Vorsitzende, Herr Bankdirektor Carl Iverger, des verstorbenen Aufsichtsratsvorsitzenden, Herrn Geh. Kommerzienrat Emil Eugelhard. Alsdann wurden sämtliche Anträge der Verwal- tutig einstimmig angenommen. Außerdem wurde von der Ver- sammlung der Antrag auf Erhöhung des Grundkapi-⸗ tals um 1 200 000 durch unter Ausschluß des gesetzlichen Bezugsrechts der Aktionäre erfolgende Ausgabe von 1000 auf den Inhaber lautende Vorzugsaktien zu 1200 4 mit ein- fachem Stimmrecht und einer kumulativen, auf 6% beschränk- ten Vorzugsdividende, kündbar ab 2. Januar 1926 zur Rück- zahlung mit 115%, im Falle der Liquidation bevorzugt bis zu 118% ihres Nennwertes, genehmigt. Bei Beschlußfassung betr. Einziehung der Vorzugsaktien sind beide Aktienkategorien stimmberechtigt, wobei einfache Stimmenmehrheit des ver- tretenen Aktienkapitals genügt. Die Begebungsbedingungen bleiben der Verwaltung überlassen, jedoch mit der Einschrän- kung., daß die Vorzugsaktien nicht unter 102% begeben werden dürfen. Das Aktienkapital setzt sich nach der Erhöhung zu- sammen aus 2817 Stammaktien zu nom. 400 A, 761 Stamm- aletien zu 1200% und 1000 Stück 6% iger Vorzugsaktien zu 1200 A, zusammen mit 3 240 O00 A. Veber die Aussichten wurde mitgeteilt, daß in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres der durchschnitt- liche Umsatz des Vorjahres noch etwas gesteigert werden konnte, trotzdem die Verkaufspreise insbesondere für die Gummiwaren erheblich zurückgegangen sind. Neuerdings wird aber von allen Seiten, nicht nur von den Reisenden und Ver- tretern der Gesellschaft, über eine außergewöhnliche Zurück- Haltung der Käufer, und zwar sowohl der Industrie wie auch der Händler berichtet, sodaß es fraglich ist, ob sich die Um- Sätze auf der bisherigen Höhe halten lassen. Dazu kommt die große Unsicherheit, die durch die Gewaltmaßnahmen unserer bisherigen Feinde hervorgerufen wird. Es könne noch nicht übersehen werden, in welchem Maße insbesondere die Rhein- zollgrenze den Absatz nach den besetzten Gebieten ungünstig beeinfſussen wird: infolgedessen sei man nicht in der Lage, sich über die Aussichten für 1921 heute schon zu äußern.— In den Aufsichtsrat wiedergewählt wurden die Herren: Bankier Carl Joerger und Baron von Gie nauth. Neu- Kewällt wurde Herr Gutsbesitzer Scipio. Stuttgarter Lebensversicherungsbank a. G.(Alte Stutt⸗ Lertet). Im Jahre 1920, dem 66. Geschäftsjahre der Bank, wur⸗ den 48 842 Anträge über 683.5 Mill.& eingereicht(gegen 29 204 Anträge über 342,1 Miil. z. V. enmeg Nurden Idenz bel Beginn schwächer, die Kursrück gänge gegenüber andelsblaft des Nannbeimer Gen Frankfurter Wer! papierbörse. gestrigen Abendverkehr jedoch bescheidener. In Montanaktien wurden Rückkaàufe vorgenommen, wodurch die Kurse der Ju führenden Papiere gute Erholung aufwiesen. Gebessert gehen Phönix. Celsenkirchen, Deutsch-Luxemburg und Mannesmann hervor; Kali Westeregeln büßten dagegen 9% ein. Oberbedarf Abgabeneigung überwog Aktien. Ba d. Anilin, Scheideanstalt, Griesheim und Anglo- einige Prozent. Deutsch-VUebersee-Zertifikate, 1100, waren 20% höher. Zu nied- rigeren Kursen gingen Elektro Schuckert um, welche zum ersten Kurs mit 243 6% verloren. auch Lahmeyer mäß'g schwankend. Merklich ruhig gestaltete sich das Geschäft in Einheitswerten. waren bescheidener. lagen schwächer. in chemischen Guano Kursstand um Bergmann und A. E.., Die Preiserhöhungen Niedriger genannt waren u. a. Gebrüder hans, Lokomotivfabrik Krauß, FahrzeugEisenach, Mann- heimer Oelfabrik. Badische Zuckerfabrik und Zement Mexikaner hatten lebhafteres Geschäft; besonders gesucht wurden s% ige Goldmexikaner, 683—688. übrigen Gattungen zogen an. zwischen 795—800 gehandelt. 4% ige Ungarische Kronenrente gesucht. Stimmung etwas freundlicher. Maschinen ſest, 280—282. Augsburg-Nürnberg 404, Chemische Die Börse schloß befestigt. Privatdiskont 3½7. Berliner Wertpapierbörse. (Eig. Drahtb.) Nach der gestrigen starken Abschwächung an der Nachbörse machte sich heute Deckungsbegehr geltend. vom Markte der Phönix-Aktien aus, die um 20% höher ein- setzten, weil die Nachrichten über eine Verdoppelung des Aktienkapitals sich verdichtet haben. Angebot an die Aktionäre im Verhältnis von 1 zu 1 zu 120%. Ein eigentümlicher Vorfall spielte sich am Markte der Deut- schen Waffen-Aktien ab. Das Wolffbüro meldete einen Dividendenvorschlag von 16%, der sich in Wirklichkeit auf Gebr. Böhler bezög. Daraufhin wurden Deutsche Waf herabgesetzt, um sich dann um 7% zu erholen. wurden annullliert.— Am Montanaktienmarkt rief die Steige- rung der Phönix-Aktien eine allgemeine Befestigung hervor. Thale + 50%, Buderus + 18%, Bochumer, Gelsenkirchener und Schwächer lagen Rombacher sowie ober- schlesische Montanwerte, mit Ausnahme von Bismarckhũtte. Am Elektrizitätsmarkt gingen Bergmann um 10%, Felten u. Guilleaume um 18% zurück. Schwach lagen auch Schiffahrts⸗ Kaliwerte wenig verändert. Heldburg Lothringer. Deutsche Petroleum wurden Zu Exekutionszwecken waren Späterhin war die Harpener 458—460, Deutsche Rhenania 692. X Berlin, 14. April. Eine starke Anregung ging Man sprach von einem Die Umsätze Harpener +%½. werte und Anilinwerte. 285, Hallesche Kali 320. Hannoversche Kali 360. Unter den Nebenwerten gingen Dynamit%. Oranienburg 67% zurũck. Dagegen zogen Goldschmidt, Gebr. Böhler und Orenstein u. Kopel um 7% an. Deutsche Petroleum erholten sich von dem gestrigen Rückgang um 15% Fum ebensoviel Otavi. Kolenial- Deutsche Kolonialgesellschaft 6300, Mans- felder Kuxe 4925. Im Verlaufe stiegen Kali auf Kombinations- gerüchte weiter um 60%. Sonst blieb das Geschäft still. Der Kassaindustriemarkt war einheitlich. Devisenmarkl. Frankfurt, 14. April. waren fremde Devisen durchweg fester: Budapest 227%—. Wien 1875. Im amtlichen Verkehr trat die feste Tendenz deutlicher zutage, besonders stark gesucht war De⸗ vise Italien. Das Geschäft war heute wesentlich lebhafter: es notierten: London 244(amtlich 24671), Paris 442(447), Brũüssel „ Holland 2178(2185), Schweiz werte schwächer. Im Vormittagsverkehr Bukarest 10571. 463(462), Newyork 6275(634 1083(1090), Italien 301(308). Frankfurter Devisen. Holland Solglen. Lendaon Parls. Sohwelz Spanlen. Mallen Dänemark 2147 80/2152.2002182. 456.50 457 50 461 223.50 248.50 247.— .50 446.500 447.50 601088.907091.10 660.90 291.50 307.70 303.30 1133.801188.201183.5011736.20 Fannene 0 1478.50 1479.—1488.30 1501.50 Notenmarkt Amerlkanlsohe Noten Oesterr.-Ungar., alte Zeigische Dänlsohe Englisobe Französlsohe Holländisohe Itallenlsohe Oesterrelch. abgest Tendenz: jest. Tsoheoho-Slovak. „62„„4„ Berliner Devisen. Festverzinsliche Werte. a) Iulfndische. 11 14. 153. 88 4% NHannb. v. 1991/06/ 0s8 82.-—.— 3,%% Badische Anſele—.—.— 4% Nannbelmer von 1512.——.— 30% do. von 1838 88.28 61.59 %I Beutsche fefoheanl. 77.50 750 4¼ Bayer. EIsenbahnanl. 79.50 79.60 4% 10. 68.— 60 3½% d0. 65.20 656.50 3½% d0. 33.— 84.60 2% Bay.-Pfälz. Els.-Prlor— 9% 0. 55.75 86.50 3½ /% do.—.— 79.— 5% f. Relchs-Sobhatzanl. 99.99 39.30) Ausländlsche. 4½% IV. u. V. d0. 80.90 69.90 4½% Oest. St.-R. v. 1913 20.50 20.— 4¼% l. Belohssohatzanl. 72.25 72.10 17505 40. Sobalzan ueis.50 30.80 5ů% Freuf. Schatzanwels..—)80 4% do. Goldrente.— 22.25 4⁰ do. 88.25 66.35 4% d40, einheltl. Rente 22.50 23.— 3% Preußlsohe Konsole 58.— 38. 4% Ungarische Goldrente 48.— 5,30 9% 0. 50.— 88 4% 40. St.-Ate. v. 191) 2325 23.50 4% Bad. Anleihe von 1919—.—79 90 3½% do. St.⸗Rte. v. 1607 20.—qͥ Dividenden-Werte. Bank-Aktien. Div. 13. 16. Div.] 13. 14. Badische Sank 6% 318.— 820.. Ohem. Rütgerswerke 12½ 420—.430.— Berliner Handelsges. 10—.—.— Sadd. Draßtindustrie 7———.— Daemstäster gankk 6 180.— 135.50 Aligem. Elekte.-des. 10 232.— 285. Oeutscie Bank 12 23.— 295.—Zefgmann W. 12 323.— 321.— D. Eftekt.- u. weohselb.7 137 75 187.50 Feſten& Guilleaume 10 513.— 51— Oisconto-desellsoh. 10 249.— 247.75 Lahmeyer 213.— 272.— Dresdner Bank 9213.——.—fh. Elektr.-Jes. Nannh. 10 19.— 191.50 Mationalbk. f. Deutschl. 7 203.— 292.— Sohuokert Murnberg 8 2ʃ8.— 243.— Pfälzisohe Bank 7 154.50 152.50 Sle nens& Halske 12 310.- 303. Ptälzisohe Hyp.-Bank 9 178.— 179.— dummiw. Peter 18 432.— 474.— Hbeinfsohe Creditbank 7 131.— 181.— feddernd. Kupferwerk khelnlsohe Hyp.-Zank 9 182.— 178— Janzhans debrüder 12 Südd. Oisdonto-des. 8 183.— 133 25 115 8 Bergwerk tion ederfasrix Spler 8 Sook.—.—(— kedergerke Rothe 2½ 339.— 330.— Deutsoh-Lux. 8ergw. 12 310.— 310.— 40.§4 d. lagbert 19—.——— Geisenklroh. Sergwerk 13 421.— 323.— d0. Snlobarz 10— 255.— Harpener Bergban 5 20.— 4953. Walzudnle Ludwigsh. 12 379.— 370.— Lallw. Westerbgeln 35 540. 531.— Aaseninenfabr. Kleyer 15 242 80 249.50 Hannesm.-Rar.-Wwerke 6 508.— 502. 40. Gaßonla 12 222. 223.— ersohl. Eisend.-Bed.25 228.59 209.50 do. Sadlsohe Durlach 14 329.— 320 49. Elsenind.(Care) 14.50 278.— Dalmlermatoren 8 292.— 188.— Fhönix Bergbau 20 845.— 650.— Masonlneafär. Eölingen? 310.— 303.— V. Kön.- u. Laurahüdtte 20 337)—— er 1 57.— 408.— 5 9 1 eeeee, ſaneem dakettanft— f82.88 ſ8s.— fae 0 Arm. Klen.— 213.89 Rorddeutsoher Clod— 151.80 152.— Pirgeb- arm wiou. D: Dest.-Ungar. Staafsb.%½—.— Pfülz. Mäbm. Kayser 12—— 7 Sohnellpr. Frankentn. 7 341.— 342.— Industrie-Aktlen. Vor. Dentsohe ODelfabr.12 223.50 292.— Arün& Sſtfinger.. Forzellan Wessel— 333.— 395.— Wayss& krehtiag.50 922. Pf. Pulyertabr. ingbert30—.— 440.— ementw. fleldelberg 10 397.— 398.50 Sollin zustrie Woff! 7 227.—.— Zadische Anilln 12 881.— 525.— Spinnerel Etillngen 7„ Odem. Soheldegnstalt 20 554.—-551.— Kamme arnsplnn. Kals. 12 Ohem. Grlesh.-Elektr. 7 400.— 357.50 Uhren Sr. Fürtwanzen 15 310.— 310.— Farbwerke Hächat 12 418.50 470.— Wapgonfabrik Fuens 22 407.— 403.— ohem. Fabr. Mannh. 7—.——.—Zelfstoffabr. Waldhof 10 483.— 430. Ohem. Fabr. Muhihelm 4 640.—-—— Tuckerfabrlk, 8ad. 14 415.— 391.— d0. Holzverkohlung 5 428.— 420.— do. Frankentnaa 14 421.—417— Berliner Wertpaplerbörse. Festverzinsliche Werte. Reichs- und 13. 14. 4½% Oesterr.Schatzanw. 13. 14. atspaplere. 1 4 aee 21.19 22.— 5% D. Schatranw. Ser. l—2. ½% ½% do, Faplerrente—. 8% do. Sorle i15 99. 83 99.09 4% Turk. Asminist.-Anl. 73.25 73.50 4½% do. Serſe-yV 30.5 87.— 4% do. Sagdad- 4¼% do. Serle—IxXx 72.10 72. Elsenbahn 122.75 123.— 4¼% do. 1924 er 93.30 94.—4% do. Bagdad- 5 5% deutsone Helohsanl. 77.58 77.50 bleennahn u 88.25 36.— 4% do. 58.40 68.50 4% 40. unlfie. Anlelde—.—— 3/%½ 40. 84.75 64.80 4% 0. Zollobl. v. 1311 70.25 70.25 9% 0. 88.73 68.90 60. 400-Fos.-Eose 42.59 412.— 4% Freuisshe Konsals.75 59.20 4½% Uaz. St.-Rt. v. 1913 25.590 25.25 30% 0. 50.— 38.75 4½% do. do. v. 1914 25.75 25.25 10 do. 54.10 33.90 4% do. Goldrente 45.75 45.— 4% Badlsche Anlelhe 28.49 73.40 4% do. Kronencente 23.7 23.— 3½% Bayerische Anleihne 63.70 58.50 4% Wener Invsst.-Ani. 39.75 39.50 39% ſiessfsohe Anieihe 54.50 54.50 8% Oesterreioh.-Ungar. 4½ Franfcfurter Stadtanl. 88.50—.—, Staatsbank; alts 56.75 88.25 4% Nunohener Stadtanl. 83.— 93.25 30%0 4o. X. Serle 5 4% 1 5 00 2% 1.—.—— — db.—1——— aere e 265% dü ee Fendt 28. 5 6% do., neue Priorltät.——. e 5% g0., Obligationen 88.25 89.75 4½% Anatolier, Ser. I, 11 118.—116. 4½% Oesterrelohlsche 4½% do., Serie il 103.50 103.50 Sohatzanwelsung 30.—-.—4½% AEA, Oblig. v. 190———.— 40% do. Goldrente 22.50 31.50 5% b. Ueberses- EI.·OblI..— 4% do. oonv. Rente] 23.—21.50 Dividenden-Werte. Transp.-Aktlen. Div.] 13. 14. 5 Oiv.] 13.—2 Sohantungbahn 9 835.— 332.— Feldmuhle Fapler 25.— 92— Alig. Lo.u. Strapend. 8 141.— 131.80 Felten& Sultleaume 15 521.— 505.— Ar. Berl. Strasenb. 7½—.——.— Friedriohshütte 25 Süldd. Elsenbahn 5½ 103.25 108.25 dasmotoren Deutæ 19 240.— 235.23 Oest. Staatselsend. 7¼ 130.— 128.— Selsenklroher Bgergw. 14 225.13 323.50 Saltimore and Ohio— 410.— 418.75 o. gubstaßt 19388.— 389.— Peinz-Helnrionbaͤnnn 8—.——.—Seorgs-Harſeng. 9 329.— 300. .-Austr. Dampfsch.— 333.— 378.— gerrsshelmer dlas 19529.—590.— Hamb.-Amerik. FPaketf.— 188.— 1638.— Goldsohmidt, Iu. 12 148.— 740.— Hamb.-Sudam. Dsch.— 359.——.— Harpener Berpban 12 459.450.25 —9—— Hpert Hasohlnen 8 251.25 245.— Hansa Dampfsoh. 8 315. 314. 5 8 Norddeutsohe Lioya— 150.50 151.57 firsoh Kupfer 12 250.342.75 Höchster Farbwerke 14 419.75 412.— Bank-Aktlen. Hoesoh Elsen u. 8. 24 812.—795.— Zerliner Handels-Gdes. 10 220.— 219.— Hohenlone-Werke 5 247.— 245.— gomm.- u. Frixatnank 9 212.— 212.— fumboldt Masohinen 6 239.78 282.— Darmstädter Bank 8 181.— 181.50 Kallw. Asohersleden 30 351.— 330.— Deutsche Bank 12 298.50 292.— Kattowitzer Bergbau 28 2580.—-239. Diskonto-Commandit 10 248.— 227.50 Köln-Rottwelier 16 392.— 331.— Dresdner Bank 9 214.— 214.— 3ehr. Körtiag 15 2230.— 275.— Mltteld. Kredltaank 8 185.— 1384.— Kosthelmer Zellulose 6 309.-300.— Aationalbk. f. Deutsohl. 7 204.50 203.50 Lahmeyer& Co. 8 202.50212.— Oesterreloh. Kredit 6¼½ 68.-—85.88 Laurahütte 20 340.— 339.50 Relohsbank.70 148.— 145.28——88 nko à Hofmann 4.— 435.— Industrle-Aktlen. Ludwig Loee& Co. 18 350.— 333.— Aocumulat.-Fabrik 17 425.— 419.—TCothringer fHutte 12 410.50 400.— Adler& Oppenhelm 29 773.773.— Hannesmannrönren 20 390.— 397.— Adlerwerke 10 238.50 249.— Obersonl. Elsenb.-Bed. 28 253.— 205.— .-G. Anll. Treptovs, 18 425.— 420.50 do. EIsenindustele 14 231.— 278.— Aligem. Elektr.-des. 18 233.— 284.50 do. Kokswerke 176597.75 503.— Anglo-Continental 390.25 377.20 Orensteln à Koppel 16 330.— 524.— Augsb.-Aürnb, Masch. 10 408.— 408.—FPhönix Bergbau 20 646.75 649.— Zanlische Anſiin 18 531.75 532.— fhein. Sraunkohle 20 633.— 657.— Bergmann Elektr. 12 325.— 321.— Nan. Metalf. Vorz. 6 331.— 335.— Zerſiner FElektr. 235.— 254.50 Rhein. Stahlwerkes 20 3901.— 408.— Elng Rürnberg 18 285.— 231.— Rlebeok Montan 12 127.— 495.— Sismarokhlltté 28—.——.—Fombaober Hütten 12 310.25 307.23 Sochumer dubpstahl 15 450.— 485.— Bütgerswerke 12/ 427.— 428.— gebr. Böhler& Co. 12528.— 527.— Sabhsenwerk 20 301.50 305.— Srown, Boverl& C6oũ. 8—.—]—.—Sohuokert& 00. 8 243.— 242.— Zuderus EIsenw. 7½ 52.— 570.—Slemens& Halske 10 3303. 351.— Chemisohe Grieshelm 12 400.— 395.—Telephon Zerliner 153 335.— 363.— Obemisohe Weller 12 372.— 370.50 Tärklsohe Tabakregle— 330.— 990.— Ohbemische Albert 30 25.— 624.50 Unlonw. Zeriin-Mhm. 10 252.— 250.— Sonoordla Bergbau 22 408.50 410.— Lerein. Fränk. Sohuhf. 18 271.— 270.— Damier Hotoren 5 138.— 135.—Ver. Glanzstoffe 290 1200.0 1230.0 Heutsoch-Luxemburg. 12 318.— 3035,50 V. Stw. Zypen& WIA 30 1005.0 955.— .-Ueberses FElektr. 0 1100.0 1080.0 Vogtiänd. Kaschinen d 251.39 233.— Deutsohe Erdöl 45 975.— 950.— Westeregeln Alkall 83 335.78 530.— Deutsche Kallwerke 7 330.— 35.—Zellstoff Waldhof 0 433.ä—.— Deutsche Steinzeug— 33d.301.—Deutseh-Ostafrka— 2b.50 216.— D. Maffen u. Munltien 30 578.——.—feu-Auinea— 5315.— 510.— Ourkoppworke 25 5835. 575.— Otavl Minen u. Elsend.— 433.— 447.— Eldertelder Farben 18 449.50 443.— do. Geaubsoheln— 323.— 403.50 Elektr. Lloht u. Kraft 0 203.— 20.—Deutsshe Petroleum— 753.— 793.— Bk. f. e. Unt.(Züurloh) 0—.——.—FPomona— 3350.0 3850.0 Eschweller Bergwerk 12 323.— 315.— Heidburg— 234.— 288— — T 40 786 Versicherungen(i. V. 23 612) mit 579,3(270,9) Mill. A. Der Reinzuwachs in der Todesfallversicherung belief sich auf 34 956 G. V. 18 460) Versicherungen mit 531(232.4) Mill. 4 Kapital. Der Gesamtbestand der Bank betrug Ende 1920 225 803 Versicherungen mit 2017 Mill. 4 Versicherungssumme. Damit hat die Alte Stuttgarter die zweite Milliarde über- schritten; die erste Milliarde erreichte sie im Jahre 1911. Börsenberichie. Frankfurter Wertpaplerbörse. Frankfurt, 14. April.(Drahtb.) Im heutigen Börsenver- kehr machte sich anfänglich eine recht lustlose und un- entscheidende Haltung geltend. Die Geschäftstätigkeit blieb außerst unregelmäßig und wenig umfangreich. Angesichts der bevorstehenden schwerwiegenden Entscheidung war die Ten- —————— 2162.902167.2002182.802187.20 56.50 457.50 481.50 462.50 1001.95,1004.951003.40,1008.60 1139.351132.651133.8311381.5 1477.50 1400.501498.—1499.— 144.25 144.65J 139.85 140.15 239.700 290.30 304.65 305.35 243.75 244.25J 245.50l 246.— Heueste Drahtherichie. (Eig. Drahtb.) Baumwollspinnerei Speyer. Eine.-V. soll über Veräubßerung von Wertpapieren Hollaned Brüssel Christlanla. Kopenhagen Stookholm. Helsingsfors Itallen London„ 441.45 1074.90 1077 01088.40 1088.60 361.60 663.400 871.80 873.40 = Berlin, 14. April. = Kassel, 14. April.(Eig. Drahtb.) Tagung der deutschen Am Freitag werden hier die Ver- bände der deutschen Lederwirtschaft tagen, um zu den Sank⸗ tionen der Entente Stelfung zu nehmen. gelegenheit des über die elsässische Grenze nach Deutschland zollfrei eingeschmuggelten Leders besprochen werden (WB.) Poldihütte. Lederwirtschaftsverbände, Auch soll die An- Der Jahresabschluß ergibt einen Reingewinn von 14 130 421., woraus eine 10% ige Dividende verteilt werden soll. waltung die Erhöhung des Aktienkapitals von 100 auf 150 Mill. K. vor. London, 12. April.(WB.) Wollauktion. Es waren 7879 Ballen ausgeboten; für bessere Merinosorten war die Nach- krage lebhaft. Die Preise zeigten eine Tendenz zur Befestigung. Großbreds wurden zu den früheren Preisen verkauft. Waren und Märkte. (Drahtb.) Für Mais war die Tendenz and allerdings noch besonders für April-Lieferung: doch t weniger zurückhaltend als gestern. ezugsscheinen zeigte sich ein größeres sich die gestrigen Preise, 5 s höher. Oelsaaten lagen rigen Artikeln hat sich nichts Wien, 13. April. Ferner schlägt die Ver- Berlin, 14. April. heute etwes ruhig. weiter Deckungsbegehr, zeigte sich das Angebo In roten und weißen B Für Hülsenfrüchte hielten vereinzelt gingen sie auch noch etwa still. Für Platamais best Angebot. eitung: Dr. Fritz Go itik: Dr Fritz Boldenbaum: ür Feuilleton: und den übrigen redaktionellen für Handel: Dr. A. Nepple: Diuck und Verlag: Druckerei Dr. Haas. 2 Nee Verantwortlich für Pol A. Maderno: für Lokales Inhalt: Richard für Anzeigen Karl Hügel. „ Genetal· Auzeicen * Domterskag, den II. Aprſt 111. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 5. Seike. n e Steuerfragen. Inwieweik muß man die Abänderungen des Einkommenſteuer⸗ geſetzes bei Ausfüllung der Eintommenſteuererklärung beachten? Das Einkommenſteuerformular, deſſen Ausfüllung für Mannheim in der Zeit vom.—28. April zu geſchehen hat, iſt vor Annahme der Novelle zum Einkommenſteuergeſetz fertig⸗ geſtellt worden. Die neuen Beſtimmungen des Geſeßes ſind daher in ihm nicht berückſichtigt. Um die Koſten der Neu⸗ anfertigung zu ſparen und die Veranlagung des Einkommens baldigſt vornehmen zu können, hielt man es für ratſam, trotz der Aenderungen die veralterten Formulare für die Deklaration zu verwenden. Für den Steuerpflichtigen iſt es deshalb von Intereſſe, die Aenderungen, deren Kenntnis für die Ausfül⸗ lung von Bedeutung iſt, kurz zu beſprechen. Auf der erſten Seite des Formulars wird gefragt:„Wel⸗ ches Einkommen haben Sie und Ihre in Ihrer Haushaltung lebende Ehefrau uſw. im Kalenderjahr 192) bezogen?“ In Klammer iſt dann hinzugefügt, daß das Arbeitseinkommen der minderjährigen Kinder dabei außer Anſatz zu laſſen iſt. Nach den neuen Beſtimmungen iſt auch das Einkommen der Ehefrau, ſofern es Arheitseinkommen auch einem dem Ehemann frem⸗ den Betriebe darſtellt, geſondert zu veranlagen. Den Steuer⸗ pflichtigen, die in dieſer Lage ſind, muß alſo empfohlen werden, an der betreffenden Stelle eine Anmerkung zu machen, daß das Einkommen der Ehefrau als Arbeitseinkommen nicht mit aufgeführt, ſondern geſondert deklariert wird. 5 Wichtiger iſt die Abänderung zu der Ziffer Y 5, durch einzelne Veräußerungsgeſchäfte erzielte Gewinne. Es gehören jetzt nicht mehr ſchlechthin alle durch Veräußerungsgeſchäfte erzielte Gewinne hierher; ſteuerpflichtig ſind nach der Novelle nur die Spekulationsgewinne. Die gewinnbringende Wieder⸗ veräußerung muß der mit dem Erwerb verfolgte Hauptzweck oder doch einer der Hauptzwecke des Erwerbs geweſen ſein. Der Privatmann, der wegen Wegzugs im Jahre 1920 ſein für 40 000 Mk. im Jahre 1916 erworbenes Haus zum Preiſe von 80 000 Mark verkauft hat, braucht den Gewinn nicht mehr unter V 5 anzugeben. Ebenſo braucht derjenige, der Wert⸗ papiere geerbt und dieſe im Jahre 1920 zu hohem Kurſe ver⸗ äußert hat, den Gewinn nicht mehr verſteuern. Der Börſen⸗ ſpekulant dagegen, der im Juni 1920 Aktien gekauft und im Dezember 1920 ſie mit Gewinn verkauft hat, muß dieſen Ge⸗ winn unter V5 einſetzen. Unter Ziffer V5 gehören alſo nur ſolche Gewinne, bei denen eine Sepkulationsabſicht nachweis⸗ bar iſt. Dementſprechend dürfen bei VI 15 nur Spekulations⸗ verluſte in Anſatz gebracht werden. Wichtig iſt auch, daß Ver⸗ luſte nur bis zur Höhe entgegenſtehender Gewinne abgezogen werden dürfen. Der Börſenſpieler, der im Jahre 1920 10 000 Mark Gewinne, aber 20 000 Mk. Verluſte gehabt hat, kann nur 10 000 Mk. von den Verluſten unter VI 15 abſetzen. Zu Ziffer VI 13 iſt zu bemerken, daß im Gegenſatz zur Angabe des Formulars Verſicherungsprämien auf Tod oder Lebensfall nicht mehr nur bis zur Höhe von 600 Mk., ſondern ein Rechte begründendes Verhältnis nicht vor. Jedoch iſt es bis 1000 Mk. abzugsfähig ſind. Die Abzugsfähigkeit der unter Ziffer vI 16 aufgeführten Beiträge an politiſche Vereinigungen iſt durch die Novelle beſeitigt. Trotzdem können aber derartige Beträge des Jahres 1920 in der Steuererklärung noch in Abzug gebracht werden. In dem Schlußabſatz des unter dem Datum vom 24. März 1921 peröffentlichten Geſetzes iſt nämlich beſtimmt worden, daß im Gegenſatz zu den ßonſtigen Rückdatierungen auf den 1. April 1920 die neuen Beſtimmungen über die Abzugsfähig⸗ keit von Vereinsbeiträgen d. h. unter anderen auch der Fort⸗ fall des Abzugs für politiſche Vereine erſt am 1. April 1921 in Kraft tritt. Auch auf die Abänderung der Beſtimmungen über die Berechnung des Geſchäftsgewinns wäre noch hinzuweiſen. Von beſonderer Wichtigkeit für Landwirte und Gewerbetrei⸗ bende iſt dann noch die auch bereits für das Jahr 1920 gel⸗ tende Beſtimmung des 8 Hpa, die die Möglichkeit gibt, ſteuer⸗ freie Rücklagen zur Beſtreitung der Koſten zu bilden, die zur Erſatzbeſchaffung der zum landwirtſchaftlichen oder gewerb⸗ lichen Anlagekapital gehörenden Gegenſtände über den ge⸗ meinen Wert der Erſakgegenſtände hinaüs norausſichtlich auf⸗ gewendet werden müſſen(Mehrkoſten). Mit den übrigen Aenderungen z. B. Steuertarif, Veranlagung, Entrichtung der Steuer, Straf⸗ und Uebergangsbeſtimmungen haben ſich in der Hauptſache die Finanzämter, nicht aber die Steuerpflichtigen abzufinden. FJFeuerverſicherung und Steuerveranlagung der Gebäude. Die Tatſache, daß durch die bisherige Verſicherungsſumme die Koſten der durch Brand uſw. beſchädigten oder zerſtörten Häuſer nur in geringem Umfange gedeckt iſt, hat viele Haus⸗ beſitzer veranlaßt, zur Deckung der lleberteurungskoſten die Verſicherungeſumme nicht unbeträchtlich zu erböhen. Man findet nun nicht ſelten die Auffaſſung, daß die Steuerbehörde die erhöhte Verſicherungsſumme als Wert des Hauſes zur Be⸗ ſteuerung heranziehen könne. Nach einer Aeußerung des Reichsfinanzminiſteriums iſt dieſe Anſicht unzutreffend. Die Verſicherungsſumme mit der die Gebäude gegen Brandſchaden uſw. verſichert ſind, kann lediglich einen Anbaltspunkt bei der Feſtſtellung des gemeinen Wertes der Grundſtücke bilden. Die Veranlagungsbebhörden ſind nach keiner Richtung hin an die Verſicherungsſumme gebunden und prüfen im einzelnen Falle, inwieweit die Verſicherungsſumme dem tatſächlich gemeinen Werte entſpricht, hinter ihm zurückbleibt oder ihn überſteigt. Es iſt alſo nicht zu befürchten, daß eine Erhöhung der Verſiche⸗ rungsſumme ohne weiteres auch eine Erhöhung des der Ver⸗ anlagung zu Grunde liegenden gemeinen Wertes der Gebzude zur Folge hat. Der Unterſuchung des einzelnen Falles muß es vorbehalten bleiben, feſtzuſtellen, inwieweit die Erhöhung der Verſicherungsſumme nur dem Umſtande Rechnung trägt, daß der gemeine Wert der verſicherten Gegenſtände ſich infolge der Geldentwertung gegenüber dem unter Zugrundelegung der Goldmark berechneten Vorkriegswert weſentlich erhöht hat.— Die Feuerverſicherungsſumme ſpielte bisher auch eine Rolle bei Berechnung der jährlichen Gebäudeabnutzung. Es war vielfach üblich, die jährliche Gebäudeabnutzung in Prozenten des Feuerkaſſenwertes des Gebäudes auszudrücken. Auch nach dem Reichseinkommenſteuergeſetz iſt der Steuerpflichtige be⸗ kechtigt, ſährliche Abſchreibungen für Wertminderung von Bebäuden als Werbungskoſten in Abeug zu bringen. Dieſe Hbſchreibungen dürfen aber nur vom Anſchaffungs⸗ oder Her⸗ tellungswert. nicht aber von einem dieſen, etwa infolge Preis⸗ teigerung, überſteigenden Zeitwert vorgenommen werden. a früher meiſt die Verſicherungsſumme dem Bauwerte ent⸗ Hrach, ſo war gegen die Zugrundelegung der Verſicherungs⸗ ſumme für die prozentuale Berechnung der Abnützung nichts einzuwenden. Dagegen iſt es nicht zuläſſig von der erhöhten Verſicherungsſumme, ſoweit ſie die Anſchaffungs⸗ oder Her⸗ ſtellungskoſten des Gebäudes überſteigt, die Abnutzung zu berechnen. Dies kann nur von der früheren e e ſumme geſchehen, wobei jedoch zu berückſichtigen iſt, daß infolge der unterlaſſenen Reparaturen uſw. eine höhere Abnutzungs⸗ quote als in Vorkriegszeiten am Platze iſt. Hypokhekenübernahme und Umſatzſleuer. Bei umſatzſteuerpflichtiger Veräußerung von Grund⸗ ſtücken bildet dielebernahme der Hypothedken und. Grundſchulden durch den Erwerber einen Teil des ſteuerpflichtigen Entgelts. Der Cedanke, daß der Verkäufer eines mit Hypotheken belaſteten Grundſtücks nur ſein Guthaben am Grundſtück aufgebe, iſt, wie ein Urteil des Reicksfinanzhofes ausführt, auch wirtſchaſtlich betrachtet, nicht zutreffend. Nach der Auffaſſung des Verkehrs iſt Gegenſtand des Umſatzes nicht das Guthaben, ſondern das Grundſtück. Der Käufer will nicht das Euthaben des Verkäufers am Grundſtück, ſondern das Grundſtück erwerben. Er erwirbt das Grundſtück nicht unter Abrechnung, ſondern unter An⸗ rechnung der Laſten. Die Umſatzſteuer iſt deshalb auch von dieſem auf die Hypotheken verrechneten Teile des Erlöſes zu entrichten. Die Sache liegt nicht anders, als wenn jemand eine verpfändete Sache von dem Verpfänder unter Anrech⸗ nung der zur Einlöſung des Pfandſcheins zu verwendenden Summe erwirbt.(Vgl. 8 8 Abſ. 5 des Umſatzſteuergeſetzes von 1919.) Zur Luxusſteuerpflicht von Perſonenkraftwagen. Verkäufe von Perſonenkraftfahrzeugen ſeitens Privater ſind auch dann luxusſteuerpflichtig, wenn der Erwerber ein Wiederverkäufer iſt. Denn die für Privatverkäufe an Weiter⸗ veräußerer im§ 23 Abſ. 2 Umſ⸗St.G. ausgeſprochene Befrei⸗ ung gilt nur für die im§8 21 Nr. 1, 2 und 3 aufgeführten Gegenſtände, insbeſondere für Gegenſtände des Juwelier⸗ gewerbes, Edelſteine, Perlen, Kunſtwerke, Antiquitäten und ſonſtige Sammelgegenſtände. Solches iſt dem Zwecke der Vorſchrift, Schutz des reellen Handels, und dem grundlegenden Gebanken des Geſetzes zu entnehmen, nämlich, daß die erhöhte Umſaßzſteuer die Ware auf ihrem normalen Gang von Erzeu⸗ ger über Groß⸗ und Kleinhändler nur einmal len ſoll, und daß beim— vom Standpunkt des Geſetzes aus regelwidrigen — In⸗den⸗Handel⸗Bringen eines erhöht umſatzſteuerpflichtigen Gegenſtandes durch einen Pripatmann dieſer entweder dem Herſteller oder dem Kleinhändler gleichzuſtellen iſt, je nachdem es ſich um einen Gegenſtand, der dem§ 15(Fabrikluxusſteuer) oder dem§ 21(Kleinhandelluxusſteuer) unterfällt, handelt. Die rechtliche Witkung eines fluftrags. lebernimmt jemand aus bloßer Gefälligkeit die unent⸗ geltliche Beſorgung eines Geſchäfts für einen andern, z. B. die Aufgabe einer Zeitungsanzeige, ſo liegt im allgemeinen auch möglich, z. B. bei Beſorgung eines wichligen Briefes, daß ein Auſträgverhälknis im Sinne vom§ 652..B. ge⸗ geben ſein kann. Das iſt der Fall, wenn aus den Umſtänden zu entnehmen iſt, daß der Beauftragte ſich infolge der Wichtig⸗ keit und Dringlichkeit der Beſorgung rechtlich verpflichten wollte. Dies gilt umſomehr, wenn jemand die Ausführung eines Kaufes übernimmt, ohne daß von einer Vergütung die Rede zu ſein braucht, eine ſolche auch nicht ſtillſchweigend vorausgeſetzt werden kann. Wegen Verletzung der übernom⸗ menen Pflichten kann der Beauftragte in Anſprua, genommen werden. Der folgende Rechtsſtreit beleuchtet einen derartizen Fall in bemerkenswerter Weiſe: Die Klägerin behauptet, ſie habe dem Veklagten den Auftrag erteilt, einen Kraftwagen zu kaufen. Der Beklagte hat dies getan, jedoch den Wagen nicht an die Klägerin abgeliefert, ſondern weiterverkauft. Die Klägerin verlangt Erſatz des entgangenen Gewinns in Höhe von 7500 Mark. Der Beklagte will den Wagen ohne Auftrag der Klägerin im eigenen Namen und für eigene Rechnun⸗ gekauft und mit der Klägerin nur über den Weiterperkau verhandelt haben. Im Gegenſatz zum Landgericht, welches die Klage abgewieſen hatte, ſah das Oberlandesgericht ein Vertragsverhäftnis als erwieſen an und erklärte den Anſpruch der Klägerin dem Grunde nach für gerechtfertigt. Auf die Reviſion des Veklagten hin führte das Reichsgericht aus: Das Eericht hat die Behauptung der Klägerin als erwieſen erach⸗ tet. Die Reviſion überſieht, daß in einem Auftragsverhältnis der Beauftragte bereits nach 8 667.G. B. verpflichtet iſt, das aus der Geſchäftsbeſorgung Erlangte herauszugeben. Der Abſchluß eines Kaufvertrages zwiſchen dem Beauftragten und dem Auftragsgeber iſt weder notwendig, noch auch ſolange das Auftragsverbältnis oder auch nur der daraus erwachſene Herausgabeoanſpruch beſteht, überhaupt möglich. Wenn der Beklagte den Wagen nur gegen Entgelt beſorgen wollte, dann mußte er dies beim Abſchluß des Vertrages ſagen, dann durfte er keinen„Auftrag“ übernehmen, ſondern mußte einen Werk⸗ vertrag oder auch einen Kommiſſionsvertrag ſchließen. Hinter⸗ her konnte er den Vertrag nicht einſeitig ändern. Kündigte er den Vertrag nach 8 671 Abſ. 1, ſo erloſch das Verhältnis nur für die Zukunft. Für die Vergangenheit blieb es be⸗ ſtehen. Die der Klägerin daraus bereits erwachſenen Rechte blieben ihr. Hatte der Beklagte gegen die Zahtungsfähigkeit Bedenken, ſo konnte er von dem ihm auch ohne beſondere Vorausſetzungen nach 8 669.G. B. zuſtehenden Recht Ge⸗ brauch machen und einen Vorſchuß auf die zu machenden Auf⸗ wendungen fordern. Aufwendungen, die er ſelbſt machte, waren ihm nach§ 670..B. von der Klägerin zu erſtatten. Bis zur Erſtattung durfte er den Wagen zurückbehalten. Von den ihm zuſtehenden Rechten hat der Bekla⸗te keinen Ge⸗ brauch gemacht, die Rechte aber, die er in Anſpruch nimmt, ſtanden ihm nicht zu. Da er ſeine Vertragspflichten vorſätz⸗ lich nicht erfüllt hat, muß er den entſtandenen Schaden er⸗ ſetzen.(.G. VII. 465/0). Rechtsfragen des lltags. Die Wichligkeit der Nachfriſtſetzung beim Handelskauf. Kommt bei einem gegenſeitigen Vertrage der elne Teil mit ſeiner Leiſtung in Verzug, ſo kann der andere Teil ihm eine angemeſſene Friſt zur Leiſtung ſtellen und zugleich erklären, daß er nach Ablauf der Friſt die Leiſtung ablehne. Erfüllt der Schuldner nicht inner⸗ halb der Friſt, ſo konn der Gläubiger zwiſchen Rücktritt oder Schadenzerſat wegen Nichterfüllung wählen. Die Friſtſetzung iſt keine leere Formalität. Sie iſt zur Wahrung der Rechte des Gläu⸗ bigers unbedingt notwendig. Nur in ganz beſonderen Fällen iſt eine Friſtſetzung entbehrlich. Das iſt der Fall, wenn die verſpätete Lei⸗ ſtung für den Gläubiger ohne Intereſſe iſt, d. h. wenn ſie nach der Verkehrsanſchauung, nicht etwa nach dem perſönlichen Ermeſſen des Gläubigers, keinen wirtſchaftlichen Wert mehr beſitzt, z. B. die nicht rechtzeilige Lieferung von Saiſonwaren. Und ferner, wenn der Schuldner die Leiſtung ernſtlich und beſtimmt verweigert. Der bloße Wunſch des Schuldners, vom Vertrage loszukommen, genügt nicht. Beachtenswert hierfür ſind die Ausführungen des Reichsgerichts an⸗ läßlich folgenden Rechtsſtreits: Die Klägerin hatte mit der beklagten Firma einen Vertrag auf Lieferung von Gußſtahldraht abgeſchloſſen. Die Beklagte lieferte nur einen Teil der beſtellten Ware. Die Klä⸗ gerin mahnte zuerſt, ſodann wechſelten die Parteien mehrfach Brieſe wegen der reſtlichen Lieferung. Die Klägerin erblickte in dieſen eine endgültige Erfüllungsverweigerung, kaufte den Draht anderweitig teurer ein und verlangte von der Beklagten den Preisunterſchied erſetzt. Die Klage wurde abgewieſen, weil die Klägerin weder bei der Mahnung noch ſpäter eine Nachfriſt geſetzt habe, die Friſtſetzung aber erforderlich geweſen ſei, da eine ernſtliche und endgültige Er⸗ füllungsverweigerung auf ſeiten der Beklagten nicht vorgelegen habe. Von einer Nachfriſtſetzung könne mn in Ausnahmefällen abgegangen werden, d. h. nur dann, wenn eine Leiſtung des Verpflichteten völlig ausgeſchloſſen ſei. Die Beklagte habe zwar verſucht, ſich von den Verpflichtungen ihres Lieferungsvertrages mehr oder weniger frei zu machen und andere Bedingungen zu erhalten. All ihre Erklärun⸗ gen ſeien jedoch nur als Porſchläge an die Klägerin zu bewerten. Eine Umſtimmung ſei nicht ausoeſchloſſen geweſen, wenn ſie erſt ernſtlich vor den endgülligen Entſcheid der Klägerin, wie er in der Annahneverweigerung nach Friſtſetzung liege, geſtellt worden ſei. des Forderungsberechtigten, ſich längere Zeit hinziehende ergebni⸗⸗ loſe Verhandlungen über Verſuche des Pflichtigen, ſeine Lieferungen hinauszuſchieben, ſchon außerlich zum Abſchluß zu bringen und ferner den Lieferungsunwilligen oder Säumigen nochmals die Folgen ihres Verhaltens klar zum Vewußtſein zu bringen und ſodann die vielleicht Jnachgelaſſene Erfüllungsbereitſchaft wieder in ihnen zu erwecken. Eine Kundgebung des Willens, nicht liefern zu wollen, entbinde daher unumſtößlich und unahänderlich erkennbar hervortrete. Solange die Möalichkeit einer Umſtimmuna beſtehe, müſſe der Verſuch einer ſolchen Beeinfluſſung des Willens auch unternommen werden. Rücktritt und Sukzeſſiolfeferungsverkrag. Es iſt im kaufmänniſchen Verkehr mehr und mehr üblich ge⸗ worden, nur gegen ſofortige Zahlung des Preiſes zu liefern. Kommt der Käufer mit ſeiner Zahlungsleiſtung in Verzug, ſo kann ihm der Verkäufer nach§ 826 B..B. eine angemeſſene Friſt zur Bewi der Zahlung beſtimmen. Nach dem Ablauf der Friſt iſt er berechtigt, vom Vertrage zurückzutreten. Bei einem Sukzeſſivlieferungsvertrag hat der Verkäufer dieſes Rücktrittsrecht auch wegen der noch unerfüll⸗ ten Lieferungen. Der Beklagte hatte mit dem Kläger einen Vertrag auf Lieferung von Waren abgeſchloſſen. Die Lieferung ſollte in einzelnen vom Beklagten zu beſtimmenden Raten nach und nach erfolgen. Der Beklagte hatte ſich verpflichtet, ſofort nach der jewet⸗ ligen Lieferung den entſprechenden Preis zu zahlen. Bei einer weiteren Lieferung des Klägers kam der Beklagte mit der Zahlung in Verzug. Nach erfolgloſer Friſtſetzung erklärte der Kläger ſeinen Rücktritt vom Vertrage bezüglich der weiteren Lieferungen. Gleſch⸗ zeitig erhob er Klage auf Zahlung des rückſtändigen Preiſes. Im Laufe des Rechtsſtreites zahlte der Beklagte, erhob aber Feſt⸗ ſtellungswiderklage dahin gehend, daß der Kläger zur weiteren Lie⸗ ferung verpflichtet ſei. Das Reichsgericht lehnte die Widerklage ab. Zur Begründung führt es aus: Der vom Kläger erklärte Rücktritt vom Vertrage in dem Sinne, daß weitere Lieferungen an den Be⸗ klagten nicht mehr gemacht würden, war durchaus zuläſſig. In ſtändiger Rechtſprechung hat das Reſchsgericht bei Selzeſſiwlieferun⸗ gen dem Gläubiger gemäߧ 326 die Rechte zum Riſcktritt wegen des ganzen Vertragsverhältniſſes einſchl. der noch nicht erfüllten Leiſtungen gegeben, wenn der Schuldner die fällige Leiſtung nach Friſtſetzung innerhalb der Friſt nicht bewirkt. Das gilt naturgemäß, wenn, wie hier, der Vertrag bezüglich einzelner Raten beiderſeits 0 war, auch lediglich wegen der noch beiderſeits unerfüll⸗ en Raten. Kein Warenzeichenmonopol. Warenzeichen können rechtswirkſam für die Waren eingetragen werden, die der Gewerbetreibende tatſächlich führt oder in näherer Zukunft führen will. Die vorſorgliche Eintragung für zukünftig zu führende Waren darf aber nicht in der Weiſe mißbraucht werden, daß der Geſchäftsherr für ſein Warenzeichen eine Monopolſtellung in Anſpruch nimmt, indem er das Zeichen für allerhand Waren eintragen läßt, die nicht zum Geſchäftsbetrieb und die er niemals zu führen Ein derartiges Monopol, das ein Warenzeichen ausſchließlich für alle Waren reſervieren will, um e⸗ anderen zwecklos zu entziehen, iſt ungeſetzlich. Dieſe Auffaſſung iſt neuerdings in einem Urteil des Reichsgerichts vom 1. 3. 21 be⸗ ſtätigt worden. Nachnahmeſendungen. Es kommt nicht ſelten vor, daß der Verkäufer einer Nachnahme⸗ ſendung den beſtellten Waren auch nicht beſtellte beilegt, ſei es, daß er die nicht beſtellie Ware gerade auf Lager hat oder daß er an⸗ nimmt, der Käufer würde auch die nicht beſtellte Ware behalten, wenn ſie erſt in ſeinen Beſiß getommen ſei. In einem derartigen Jalle iſt der Käuſer berechligt, die Annahme der ganzen Sendung gozulehnen, Er iſt nicht in der Lage, die beſtellte Ware von der nicht gekauften abzuſondern. Er kann nur die ganze Sendung an⸗ nehmen oder die ganze Sendung ablehnen. Aus der Nichtannahme der ganzen Sendung kann nicht der Schluß gezogen werden, daß der Käufer die beſtellte Ware auch dann abgelehnt hätte, wenn der Verkäufer dieſe allein geſchickt hätte. Der Käufer iſt auch nicht ver⸗ pflichtet, dem Verkäufer mitzuteilen, daß er bereit ſei, die beſtellte Ware allein abzunehmen. Wegen Verweigerung der Annahme macht ſich der Käufer nicht ſchadenserſatzpflichtig, auch nicht bezüglich der beſtellten Ware. Dies wäre nur dann der Fall, wenn der Käufer erklären würde, daß er die Annahme der gekauften Ware auch dann abgelehnt hätte, wenn ſie allein geſchickt worden wäre. Der Verkäufer muß de er mehr als die beſtellte Ware, ſo tut er dies auf ſeine Gefahr. Die rechlliche Bedentung von Beſtätigungsſchreiben. Es iſt allgemeiner Brauch im Handelsverkehr, mündliche, ins⸗ be ondere telephoniſche Abſchlüſſe alsbald ſchriftlich gegenſeitig zu beſtätigen. Mit den Beſtätigungsſchreiben bezwecken die Parteien einmal klarzuſtellen, wie ſie die mündliche Verhandlung aufgefaßt haben und etwaige Mißverſtändniſſe, wie ſie vor allem der Ver⸗ kehr mittels Fernſprechers häufig mit ſich bringt, zu beſeitigen, ferner aber auch die näheren Vertragsbedingungen feſtzulegen. Durch den Austauſch der Beſtätigungsſchreiben ſoll nach dem regelmäßig an⸗ zunehmenden Willen der Parteien der Vertraginhalt autheniſch feſt⸗ gelegt und auf dieſe Weiſe für das Vertragsverhältnis eine ichere Grundlage eſchaffen werden. Re elmäßig muß daher den geneh⸗ migten ſchriftlichen Beſtätigungen konſtitutlve Wirkung in der Art beigemeſſen werden, daß nur deren Inhalt maßgebend ſein ſoll und daß mündliche Verabredungen, die etwa von dem ſchriftlich be⸗ ſtätigten Inhalt des Vertrages abweichen, als durch beiderſeitige Vereinbarung abgeändert gelten. Es kann nun auch vorkommen, daß in den beiderſeitigen Beſtätigungsſchreiben noch Unſtimmigkeiten herrſchen. Der Käufer will beiſpielsweiſe ſeine am Rande des Be⸗ ſtät gungsſchreibens gedruckten Lieferungsbedingungen zugrunde⸗ gelegt wiſſen, während der Verkäufer unter anderen Bedingungen abſchließen will. Weiſt nun der Käufer die Bedingungen des Ver⸗ käufers zurück und ſchweigt der Verkäufer hierauf, W viel⸗ mehr mit der Lieferung, ſo kann dies des Verkäufers nur dahin gewürdigt werden, daß er ſich mit dem Verlangen des Käufers ſtillſchweigend einverſtanden exklärt hat. ———ů— Zweck der Nachfriſtſetzung ſei, durch eine unzweideutige Erklärung nur dann von der Sekung einer Nachfriſt, wenn dieſer Wille als Folgen der Zuvielſendung tragen. Schickt 155 8. Seite. Nr. 171. Donnerstag, den 14. April 1921. ———— im 76. Lebensjahre sanft entschlafen ist. MANNHEIM, 14. April 1921. Die frauernden Hinkerbliebenen. Die Beerdigung findet im Sinne des Verstorbenen in aller Stille statt. Verwandten, Freunden und Bekannten machen wir hierdurch die traurige Mitteilung, gsuter Bruder, Schwager und Onkel, Herr daß heute unser lieber 4956 G. zeigen an Die glückliche Geburt Aes Mädchens Karl Barz u. Frau Susi 4994 geb. 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