E Berlin, 22. April.(Von unſerm Berliner Büro.) Wie Antwort— Vorſchläge ſein, die Ausſicht auf Fortgang der 1921.— Nr. 185. Mennhe w. 2— Mr., Stenlengel u. am.-Ung. 20% Nachl. ite: unheim u. Umgebm atl. einſchl. M..10 far Bringerlohn u. Einziehungs⸗ Anzelgenprelſe: 1 ſpelt. Kolonelzelle.50 Mk., ausw. 2. N asds.. 50.N. 1 2400 ohne doſte ühren. Einz. Aummern Pfg. Alle 77½ Uhr. Für An .40 Pöſtbezu eee ante⸗Nebenen Ne beim: Neckarſtabt: Walbhofftr. 6.— Fernſprecher Nr. Nebenſtelle in nn m: arſtadt: a— Drabt⸗Abreſſe: Generalanzeiger Mannheim. 1 25 ———— Keine Bermitllung, nur Uebermilflung. Deulſchland ſoll neue Vorſchläge machen. Berlin, 22. April.(WB. Amklich.) Ein Mitglied der amerikaniſchen Miſſion hal dem Reichsminiſter Dr. Simons die Ankwork der amerikaniſchen Regierung übermikkelt, die folgendermaßen laulet: Die amerikaniſche Regierung iſt nichtin der Lage, ihre Juſtimmung dazu zu geben, in der Reparationsfrage der · art zu vermikteln, daß ſie als Schiedsrichter bei der Regelung mikwirkk. Durchdrungen indes von dem Ernſt der aufgeworfenen Frage für die ganze Welt iſt die Regierung der Vereinſgten Staaten ſelbſt ſtark an einer baldigen und dauernden Löſung diefer Frage intereſſiert. Die amerikaniſche Regie⸗ rung wünſchkdringend eine ſofortige Wieder⸗ aufnahme der Berhandlungen und gibt wieder⸗ onto Rr. 17590 Karlsruhe 1. B. u. Nr. 2917 Ludwigshaſen a. Betgebüche holt ihrer ernſten Hoffnung Ausdruck, daß die deulſche Regie⸗ rung ſchnell Vorſchläge formulieren möchte, die eine geeignete Grundlage bieten. Sollte die deulſche Regierung dieſen Weg einſchlagen, ſo will die amerikaniſche Regierung in Erwägung ziehen, die Angelegenheiten den allilerten Regierungen in einer für ſie annehmbaren Weiſe zu unterbreiten,(io bring ko khe at⸗ kention), damit die Berhandlungen alsbald wieder aufgenom⸗ men werden. Der amerikaniſche Geſchäftskräger nach Paris. die B. Z. erfährt, hat ſich der amerikaniſche Geſchäfts⸗ träger Dreſel geſtern abend nach Paris begeben. Seine Rückkehr iſt in einigen Tagen zu erwarten. Abgewieſen. Mit einer faſt unheimlichen Schnelligkeit hat der Präſi⸗ dent der Vereinigten Staaten die Bitte Fehrenbachs und Dr. Simons um Vermittlung abgelehnt, die noch dadurch beſon⸗ ders annehmbar zu machen geſucht worden iſt, daß die Reichs⸗ regierung ſich zu bedingungsloſer Unterwerfung unter den Schiedsſpruch Waſhingtons bereit erklärte, wie immer er aus⸗ falle. Die Annahme, die allein den befremdlichen Schritt be⸗ greiflich hätte erſcheinen laſſen können, daß Fehrenbach und Simons ſich vergewiſſert hätten, ihr gefährliches Anerbieten werde nicht ganz erfolglos bleiben, dieſe Annahme ſcheint mit⸗ hin nicht zutreffend zu ſein. Es iſt alſo wohl ohne Frage ein falſcher Zug getan worden, es wird noch feſtzuſtellen ſein, ob wieder einmal dieſelben Illuſionen den Schritt eingegeben haben, die uns gegenüber Wilſon zu ſo mancher Niederlage verholfen haben. N Harding glaubt ſo viel Rückſichten auf die europäiſchen Alliierten nehmen zu müſſen, daß er ihnen kein Schieds⸗ gericht zumuten will, deſſen Spruch ihnen nicht genehm 97055 könnte. Wir ſagten ſchon, daß wenn wir bedingungsloſe Un⸗ terwerfung anbieten, Harding, wenn er darauf einging, auch bedingungsloſe Anerkennung ſeines Schiedsſpruchs von den Alltierten hätte fordern müſſen. Das hat er vermeiden wollen oder vermeiden zu müſſen geglaubt. Es iſt eine neue Freund⸗ lichkeit gegen die Alliierten, wie der in der Schuld⸗ frage aus den erſten Apriltagen. Und es iſt ſchmerzlich, daß das Kabinett dieſe Konſequenzen offenbar nicht erwogen hat. WMir haben wahrſcheinlich ohne Not den Franzoſen zu einem billigen Triumph verholfen. Harding will nicht Schiedsrichter ſein, weil er die euro⸗ päiſchen Alltierten nicht nötigen und nicht verſtimmen will. Er will nicht ſelbſt die Verantwortung für irgendeine For⸗ mulierung der Entſchädigungsregelung tragen. Deutſch⸗ land ſelbſt ſol erneut Vorſchläge machen, es ſoll ſuchen, wieder in unmittelbare Verhandlungen mit den Alli⸗ ierten zu kommen. Es ſollen— das fordert Harding in ſeiner direkten Ausſprache bieten. Iſt Deutſchland zur Unterbreitung ſolcher Vorſchläge bereit, die nach Amerikas nicht von rornberein von den Alliierten gewieſen werden, dann will Harding uns wenigſtens enſofern ſeine Unterſtützung leihen, daß er die Rezierungen in⸗Paris und London darauf hinmeafſt Maiſchland komme mit Vorſchlägen, die als Grund⸗ lage baldiger neuer Verhandlungen von den Alliierten ange⸗ nommen werden könnten. Verſteht ſich, in ſehr ſchonender und ſehr ſanfter Weiſe. „Die Vereinigten Staaten wollen ſich ſehr im Hintergrund halten, wollen die Alliierten aufs allerzarteſte behandeln. Hätten Reichskanzler Fehrenbach und Miniſter Simons das nicht vorausſehen müſſen? Wir meinen wohl. Sie hätten ſich und uns die Abweiſung erſparen können, wenn ſie von vorn⸗ herein ſich darauf beſchränkten, ihre Bitte im Rahmen der Zugeſtändniſſe zu halten, die die Vereinigten Staaten nach ihrer Antwort zu machen bereit ſind. Herr Feh⸗ renbach und Herr Simons aber haben ſich von geſchäftigen Männern und Organen, die in letzter Zeit ſich wieder ſehr emſig um das Wohl des Vaterlandes bemähten, zu einer „aktiveren Politik“ drängen laſſen, wie in Erzvergers„Ger⸗ mania“ die ſchöne Formel lautete. Dieſe aktive Politik hat uns eine Zurückweifung mehr in Waſhington eingebracht, die überflüſſig war. Es wird jetzt nichts weiter übrig bleiben, als daß wir verſuchen, das Geheiß von Waſhington tunlichſt zu erfüllen und Vorſchläge machen, die es als übermittlungsfähig anſieht. 55 4s. Badiſche Neneſte Nachrichte ——— Ueber eines aber hat uns die wenig erfreuliche Epiſode der Zurückweiſung unſeres Unterwerfungsangebots 18 Wir werden wahrſcheinlich auch vom Präſidenten Harding nur eine ſehr ſchwache Unterſtützung zu erwarten haben. Man könnte ſagen, ſein 1 55 vorſichtiges Auftreten gegenüber den Alliierten ſei in erſter Reihe darauf n dein daß er überhaupt die unmittelbare Ausſprache in Fluß bringen will. Aber er geht doch wohl darüber hinaus und formuliert ſeine Antwort ſo, daß die Alliierten fraglos auch in materiel⸗ ler Hinſicht erwarten dürfen, er werde ſich ihnen wohlgeneigt eigen, und er hält ſich doch ſo vorſichtig im Hintergrund, beſchrüntt ſich ſo überaus korrekt auf reine Ueber mittlung, daß wir nicht ſehen, wie von ihm ein Intereſſenaus⸗ leich zu erhoffen ſein könnte. Es müßte denn ſein, daß er ch für ſpäter ein aktiveres Hervortreten vorbehalten hätte, wenn erſt einmal die unmittelbaren Verhandlungen wieder im Gange ſind. Aber wir ſind es allmählich überdrüſſig ge⸗ worden, uns noch irgendwelche Gaukelbilder von Hoffnungen vorzumachen. das Echo der Auslaudspreſſe. Das:„Iwecklos“ der franzöſiſchen Blätter. aris, 22. April.(WB.) Die Morgenpreſſe veröffentlicht ein Havastelegramm mit dem Text der an den amerikaniſchen Staatsſekretär Hughes gerichteten Mitteilung über die Repa⸗ rationsfrage.— Der Matin weiſt darauf hin, daß es eine Wiederholung der Dinge ſei. Deutſchland fühle ſich wie⸗ der von einer wirklichen Niederlage bedroht. Es habe die Folgen des Krieges und ſeines Angriffes zu bezahlen und deshalb habe es denſelben Gedanken wie vor 30 Monaten. Wie damals habe es ſich an den Präſidenten der Vereinigten Staaten gewandt. Ebenſo unterwürfig und ebenſo reſpektvoll tut es 25 ſeinem Nachfolger gegenüber und erkläre, ſich dem Urteilsſpruch des Präſidenten Harding unter⸗ werfen zu wollen. Dies ſei wenigſtens eine gute Lektion für alle, die noch an den guten Willen Deutſchlands geglaubt hätten und eine große Ermutigung für die franzöſiſche Regie⸗ rung, die in dieſem Augenblick die Mittel vorbereite, um be⸗ greiſtich zu machen, daß die Stundeder Vermittlung 15 die Stunde des Schiffsbruchs ſchon lange verſtrichen ei. 55 18% Das Echo de Paris ſchreibt: Geängſtigt durch die Sanktionen, deren Wirkſamkeit ſie verſtänden, verſuchten es die Deutſchen, ſich hinter die amerikaniſche Vermittelung zu ver⸗ Dies ſei ihre letzte Karte und nach den klaren orten des Präſidenten Harding über das Recht Frankreichs auf volle Wiedergutmachung der angerichteten Schäden ſcheine ihm die Ausſicht auf Erfolg ſehr ſchwach. Wenn die Heut⸗ ſchen trotzdem ihre letzte Karte ausſpielten, ſo be⸗ wieſe das nur, daß ihr Spiel ſehr ſchlecht ſtünde. Petit Pariſien ſagt, man könne ſich nicht recht vorſtellen,, welcher Art die Vermittelung ſein ſoll. Die Sache liege doch klar. Deutſchland habe den Vertrag unterzeichnet, durch den es ſich verpflichtet habe, die Reparationen zu zahlen. Welche andere Alternative beſtehe alſo für Deutſchland, als zu zahlen oder ſich zur Zahlung zwingen zu laſſen? Wenn morgen Amerika, das bei den Verhandlungen mit den Alliier⸗ ten hätte dabei ſein können, wenn es den Vertrag von Verſailles ratifiziert hätte, ſeine bekannt geben würde, ſo könne ſie nur dahin lauten, daß Deutſchland zu zah⸗ len habe. Etwas anderes könne Amerika nicht ſagen und nicht tun. Keine Berſchiebung der Reparakionsfrage. London, 22. April.(WB.) Die Preſſe veröffentlicht den Proteſt Deutſchlands an Harding in der Reparationsfrage. Bisher nimmt nur Daily Expreß dazu Stellung. Das Blatt bezeichnet den Appell als einen fein durchd achten Schritt Deutſchlands im letzten Augenblick. Daily Expreß iſt der Anſicht, daß Harding ſich jedoch mit ſeinem Lande nicht in Verwickelungen begeben werde, ohne die abſolute Gewißheit zu hoben, daß ein ſolcher Schritt Anklang finden werde. Andererſeits ſei es ſicher, daß ſich die Alliierken nicht einfach mit der Verſchiebung der Reparationsfrage zufrieden geben würden. Darüber, daß Deutſchland zu zahlen habe, herrſche unter den Alliierten kein Zweifel und volle Uebereinſtimmung. Eine Verſchiedenheit beſtehe nur in Anbetracht der Zwangs⸗ maßnahmen und deren Durchführbarkeit. Die franzöſiſche Politik ſei ſehr einfach. Sie bedeute Druck durch Waffen⸗ ewalt. Der Wiederaufbau Europas, die Rettung aus dem haos, der Verarmung und der Unruhe werde allerdings da⸗ durch 55 erreicht, daß man gutes Geld hinter ſchlechtem Gelde herwerfe. Zur Beſetzung des Ruhrgebieles. Konkrolle der Ruhrzechen.— Die neue Beſetzungslinie. Paris, 22. April.(HMz.) Echo de Paris erklärt, daß die letzte geſtern von den militäriſchen und wirtſchaftlichen Sach⸗ verſtändigen der Alliierten bearbeitete Frage in der Feſt⸗ ſtellung der Einzelheiten des Planes der Beſetzung des Ruhr⸗ * bietes beſtanden habe und zwar auch hinſichtlich der Art er Benützung der Gruben und Fabriken dieſes neu zu beſetzenden Gebietes. Zwei Syſteme ſeien vor⸗ geſchlagen worden. Das eine will den Alliierten alle Berg⸗ werkseinrichtungen an der Ruhr in die Hand geben, das andere will es in der Hand der deutſchen Geſellſchaften laffen und nur der Kontrolle der Alliierten unterwerfen. Dieſer letzte Vorſchlag ſei angenommen worden. Die Sachverſtändi⸗ genkonferenz habe auch der Wahl der techniſchen Ober⸗ leiter dieſes Bezirks zugeſtimmt. Es ſollen der Gruben⸗ General⸗Inſpektor Taffanel, Direktor der Chatillon Commen⸗ try Werke ſein, dem der Chef⸗Ingenieur für Brücken und Wege d Homme vor dem Leiter der Induſtrie⸗Verwaltung des Saargebietes beigegeben wird, ſowie der Leiter des Kohlen⸗ amtes Ader, der bis dahin mit der Verteilung der Reparations⸗ kohle zu tun hatte und ſchließlich Guſtave Mercier, der bisher . an deſtimmten Tagen, Stellen z. Ausgaben wird keine Verantw. übernommen. Rekl. 8 Mk. Aumahmeſchiuß: Jür d. Mittagbl. vorm. 8½ f. d. Abenddl. nachm. u. dgl., Hetrlebsſtörungen, Materialmangelu zu keinen Erſaßanſprilchen fausgefallene ob. d. beſchränkte Ausgaben od. f. verſpltete Aufn Unterwerfung. öhere Gewalt, me v. Anzeigen. Aufträge burch Fernſprecher ohne Gewüßr. l——————————— hauptſächlich mit der Schwerinduftrie befaßt war. Für die Agentlicen v erwalt 58 gsarbeiten ſoll ſpäter von den Alllierten ein beſonderer Oberkommiſſar ernannt werden. Weiter meldet dasſelbe Blatt über die Grenzen des beabſichtigten militäriſchen Vorgehens: Die Sachverſtändigen hätten es für geboten gehalten, ſich nicht über die Frage des Uebergreifens nach Weſtfalen ausge⸗ ſprochen, da nur die Regierungschefs letzten Endes entſcheiden könnten, ob man auch auf Hamm die Hand legen wolle. Die Beſetzungslinie gehe nördlich von DPuisburg längs der Lippe bis vor oder hinter Hamm und dann in ſcharfem Winkel über Unna nach dem Rhein zu, wobei ſie Elberfeld mit ſeiner bedeutenden Textilinduſtrie ei nbe⸗ ſchließſe und dem linken Wupperufer folgend, was die Be⸗ ſetzung der wichtigen Fluß⸗ und Eiſenbahnſtationen Dor⸗ ſten, Lünen, Unna und Hagen ermöglichen dürfte. Da die großen Hafenorte Duisburg⸗Ruhrort bereits unter der Aufſicht der Alliierten ſtänden, würde die Ueberwachung des geſamten Verkehrs des Ruhrrepleres feſt in der Hand der Alliierten ſein. Die hierfür notwendigen Truppen ſeien von Foch auf 80 000 Mann geſchätzt worden. Hauptſächlich würden ſie von den aus Cilicien abberufenen Truppen geſtellt werden. Bis dieſe hier eintreffen, und bis zur erſten Ausbildung des Jahrganges 1921 würde die Jahres⸗ klaſſe 1919 einberufen werden. Ikalien billigt die neuen Sankkionen. Paris, 22. April.(WB.) Wie der Matin meldet, habe der franzöſiſche Botſchafter in Rom, Barrdre, dem Miniſterpräſi⸗ denten Briand in einer Unterredung die Verſicherung überbringen können, Giolitti und Graf Sforza würden den franzöſiſchen Plänen für die Sanktionen keine Hinderniſſe in den Weg legen. Jur Reparalionsfrage. Ju Deutſchlands Leiſtungsfähigkeit. Frankfurt, 22. April.(ONB.) Wie nach Meldung des Frankfurter Mittagblattes verlautet, habe Harding Viviani mitgeteiſt, daß 15 Milliarden Dollar wahrſcheinlich Deutſchlands höchſte Leiſtungsfähigkeit ſei, welche Summe auch Baruch Wilſon errechnete. Die Ablieferung des deukſchen Schiffsraums. Paris, 21. April.(HM3.) Die Reparationskommiſſion meldet nach Havas, die deutſche Regierung habe im Monat Januar der Reparationskommiſſion mitgeteilt, daß ſie der Anſicht ſei, daß ſie in Ausführung des Friedensvertrages eine Geſamtquantität von 4600 000 Tonnen Schiffsraum abge⸗ liefert habe und verlangte auf Grund dieſer Auslieferung gemäß Artikel 235 die Gutſchrift eines Betrages von ſieben Milliarden GM. Nach erfolgter Prüfung durch die Marine⸗Abteilung der Reparationskommiſſion wurden die Zahlen der deutſchen Marinedelegation formell und ohne Vor⸗ halt zurückgezogen und zwar unter folgender Begründung: 1. die gemachten Angaben über Tonnengehalt waren nicht richtig; 2. die Abſchätzung, die für dieſen Tonnengehalt ab⸗ gegeben war, wird aufgehoben.— Was die Tonnage anlangt, ſo hat die deutſche Delegation zugegeben, daß man ir rtü m⸗ licherweiſe mindeſtens 700 000 Tonnen in die Rechnung aufgenommen habe. Die Zahl enthält ferner einen Betrag von 1 800 000 Tonnen, die von den all. und aſſ. Regierungen beſchlagnahmt wurden Hinſichtlich der Abſchätzung legten die Vertreter Deutſchlands eine Zahl vor, die auf Grund ihrer weniger großen Berechnung als der früheren ermittelt worden iſt. Dieſe Frage hat die Kommiſſion in ihren Beratungen noch nicht beſchäftigt. Ne Jollgrenze am Ahein. Noch kein regulärer Jollverkehr an den Rheinbrücken. Ludwigshafen a. Rh., 22. April.(ORB.) Verordnungen über die Zollmaßnahmen von der Pfalz ins Rechtsrheiniſche ſind, wie wir hören, bis jetzt von der franzöſiſchen Zollſtelle noch keine bekanntgegeben worden. Nach Anſicht unterrich⸗ teter Stellen ſoll ein regulärer Zollverkehr vorausſichtlich erſt vom 10. Mai ab einſetzen. Die Vorbereitungen für geeignete Räume zur Zollreviſion an den Rheinbrücken müſſen erſt ge⸗ troffen werden. Beim Güterverke her werden den Gütern jedenfalls Deklarierungspapiere beigegeben werden müſſen, wie es beim Güterverkehr auf den Eſſenbahnen durchgeführt wird. Vorläufig ſind aber nochkeine Ausführungs⸗ beſtimmungen ergangen. Im Fußgängerverkehr wird vorausſichtlich wie an allen Grenzſtationen Einzel⸗ reviſion ſtattfinden. Doch iſt über dieſe Maßnahmen bis jetzt nichts Genaueres bekannt. Wie verlautet, ſollen aber bereits Stichproben auf der Rheinbrücke vorgenommen worden ſein. Doch war bis jetzt nicht feſtzuſtellen, ob dieſe 15 die ſehr ſchwer nachzuprüfen iſt, den Talfachen ent⸗ pricht. Gegen die Preſſung— zum franzöſiſchen olldien Verlin, 22. April.(Von unſerem Berliner Büro.) In der Frage, ob deutſche Beamte verpflichtet ſind, ihren Dienſt für das franzöſiſche Jollregime im Rheinland fortzuſetzen, nimmt, wie uns verſichert wird, die 1 tung immer noch dieſelbe Stellung ein, die ſie in ihrer Proteſt⸗ note feſtgelegt hat, die nämlich die Forderung der Entente, die deutſchen Beamten ſollten an einer Aktion mitwirken, die eine widerrechtliche Strafmaßnahme gegen ihren eigenen Staat dar⸗ ſtellt, wider Recht und Geſetz iſt und ſeder moraliſcher Grundlage entbehrt, nicht anerkennt. Die deutſche Regierung hofft ferner, daß die deutſche Beamtenſchaft mit ihr eines Sinnes iſt. Es wird verſichert, daß die deutſche Regierung den Beamten, die dem auf ſie ausgeübten Druck weichen mü keinen Vorwurf machen wird. 2 eichen müſſen, — ——— b v energiſche 3 des wichtigen Geſetzes über die Ge⸗ . . Gelte. iJJJJ Manußheimer General · Anzeiger.(Abend · Aus gabe⸗ Freitag, den 22 April 1921. Oberſchleſien. Der Vorſchlag der J. A. K. London, 22. April.(WBB.) Die Times melden aus War⸗ ſchau, man erwarte dort, daß der Bericht der J. A. K. für Oberſchleſien Ende dieſer Woche nach Paris geſandt werden wird. Der Miniſter des Aeußern Fürſt Sapieha und Korfanty begeben ſich in den nächſten Tagen nach Paris, um die Forderungen Polens beim Oberſten Rat zu unterſtützen. Der Berichterſtatter der Times erfährt, daß die J. A. K. die Annahme einer Löſung empfehle, daß Polen die Bezirke zugeteilt werden ſollen, wo die Polen eine beträchtliche Mehr⸗ heit erzielt haben, nämlich die Kreiſe Pleß, Rybnik und Tarnowitz zuſammen mit einigen durchaus polniſchen Ge⸗ meinden. Die hauptſächlichſten Städte, die eine deutſche Mehrheit aufweiſen, ſollen deutſch bleiben. Der Bericht⸗ erſtatter weiſt darauf hin, daß dieſe Anempfehlung durch die Kommiſſion noch nicht notwendigerweiſe die end⸗ gültige Entſcheidung der Alliierten darſtelle. das neue preußiſche Kabinell. Berlin, 22. April. ‚(Von unſerem Berliner Büro.) In der heutigen Sitzung des preußiſchen Landtags ſtellte der Miniſterpräſibent Stegerwald ſein neues Käbi⸗ mett vor und verkündete ſein Programm. Vorerſt hebt er ervor, daß alle Herren des Miniſteriums auf dem Boden er Reichsverfaſſung und der preußiſchen Ver⸗ faſſung ſtehen, die ſie erforderlichenfalls mit allen ſtaatlichen Machtmitteln zu verteidigen entſchloſſen ſind. Der Miniſter⸗ präſident betonte die Notwendigkeit einer zielſicheren Führung der inneren Verwaltung der ſetzigen Zeit und die Förderung aller notwendigen inneren Refor⸗ meindeverfaſſun 9. Er ſtellt ſodann eine Verbeſſerung der Rechtspflege in Ausſicht, Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit durch planmäßige Ausgeſtaltung der produktiven Erwerbs⸗ loſenfürſorge, Kampf gegen Wucher⸗ und Schiebertum und Stärkung eines unabhängigen Mittelſtandes ſtellt er als Richt⸗ linien auf. Förderung der landwirtſchaftlichen Erzeugung zur Sicherung der Volksernährung und Ausbau der inneren Ko⸗ Aoniſation ſind weitere Programmpunkte. Im Hauſe wird es lehhaft. Die Beifallskundgebungen mehren ſich, allerdings auch die Zwiſchenrufe von links. Abmilde⸗ rung des Kampfes zwiſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer verſpricht Herr Stegerwald. Die bewußte Pflege der ideelen Güter betont er mit Nachdruck. Dann kommt ein beſonders heikler Punkt: Die Lage der preußiſchen Finanzen. Zur Wahrung des Grundſatzes„Keine Ausgabe ohne Deckung“ Wird ſich, wie der Miniſterpräſident ſchonend andeutet, ein pfleglicher Ausbau der Steuern nicht vermeiden .5 laſſen. Die oberſchleſiſche Frage, die nach der Erklärung des Miniſterpräſidenten nach der unzweideutigen Willenskund⸗ gebung der Bevölkerung eigentlich keine Frage mehr ſein ſollte, wird geſtreift. Das von den Gegnern immer wieder berkündete Selbſtheſtimmungsrecht der Völker verlangt die ungeteilte Zuteilung zum „doder im Rahmen des will. In 17 Fall ſagt der Miniſterpräſident den Ober⸗ 1 eich. Erfolgt dieſe, dann wird Oberſchleſien zu entſcheiden haben, ob es autonom werden reußiſchen Staatsverbandes bleiben ſchleſiern verſtändnisvolle Berückſichtlgung der be⸗ ſonderen Verhältniſſe zu. Schließlich kommt Herr Stegerwald noch auf die Sank ⸗ tionspolitit der Entente, unter der Preußen am ſchwer⸗ 7* SGewiſſen führen wird, ſchließt der Miniſterpräſident ſeine * (Eoppright, 1920, by J. G. Cotta'ſche Buchhandlung Nachfolger, 5 reichiſchen Tiſchlers un 5 1 7 — zu leiden hat und auf die ganze außenpolitiſche Lage zu prechen. Die preußiſche Regierung wird für die heimgeſuchten Gebiete in jeder Weiſe ſorgen und die Reichsregierung in ihrer ſchwierigen Lage unterſtützen. Auch Preußen wünſcht dringend eine Verſtändigung mit unſeren Gegnern, aber— und Hha hebt Herr Stegerwald einen Geſichtspunkt hervor, den man in der Note der deutſchen Regierung an Amerika vielleicht vermiſſen kann— dieſe e e eee muß im Rahmen unſerer Leiſtungsfähigkeit ſich be⸗ wege n. Mit der Verſicherung, daß die neue preußiſche Regierung die Geſchäfte in dem entwickelten Sinn nach beſtem Wiſſen und Nick Tappoli. Roman von Jakob Chriſtoph Heer. Stuttgart und Berlin.) 33(Nachdruck verboten.) 1(Fortſetzung.) 252 Ulm kam ich alſo ohne Abenteuer,“ erzählte er.„Dort auf Herberge aber ich in die Geſellſchaft eines öſter⸗ eines bayeriſchen Zinngießers. Sie waren leichtes Blut, ihre Beutel noch leichter. Schon im Tal 2 der Brenz verlegten ſie ſich 50 Fechten. Um jeden Verdacht emer Barſchaft von mir abzulenken, tat ich mit. Ich ſpielte bpald den Aufpaſſer gegen den Büttel. bald pochte ich ſelber an die Türen und ſagte mit gezogenem Hut den Spruch:„Es bittet ein armer um einen Zehrpfennig“. Kannſt Du Dir Deinen Bruder Uli bettelnd vorſtellen? Nun, ich bin dann doch als einanſtändiger Menſch in Nürnberg „In der Herberge fegte ich den Staub aus Haar und Kleid. Am Abend ſuchte ich Meiſter Melchior er auf, der nahe böckigem Haar und Vollbark, das Pfeiſchen im Mundwinkel, deas buntbeſtickte Sammetkäppchen über die hohe Stirn zurück⸗ geſchoben, die Daumen zu beiden Seiten des geſteckt. Je näher ich kam, deſto beſſer gefiel mir der breite, „ſtattliche Mann. Als ich ihm den Brief des Vaters überreichte, 1 1 1 ehenſte Meſſerſchmied, beſonders bekannt für chirurgiſche 1 5. 2 4 kingewandert. Meiſterin und die beiden Töchter. Nur von dem ſehe. Doch geht es ja 5 am Wall in einer alten Gaſſe wohnt. Durch ein halboffenes örtal ſah ich in einen kleinen wohlgepflegten Garten. Im intergrund ſtand er ſelber ruhſam unter der Tür, in weißem, churzfelles ein⸗ empfing er mich mit großem Wohlwollen, ebenſo die Frau ämmerlein, das man mir anwies, war ich enttäuſcht. Es iſt ein Gelaß unter dem Dach, 1515 deſſen Luken ich die Sterne wandern em Sommer entgegen. „Bereits bin ich an unſern Werktag gewöhnt. Und meine Arbeit freut mich. Melchior Finkler iſt in Nürnberg der an⸗ mente. Zum Neid einiger älterer Geſellen bin ich in Dieſer Abteilung beſchäftigt und freue mich darüber, obgleich die Werkzeuge, die mir während des Entſtehens durch die »Hände gehen, genug an menſchliche Not und Krankheit er⸗ „inern. Die trüben Gedanken aber, die ſich daran knüpfen kznnten, verſcheuche ich am beſten in den Plauderſtunden mit enern alnzigen Freund, dem Mitgeſellen Jonos Szedesky, jeder Richtung beipflichten kann. Bei den Mittelpar⸗ teien ſetzte nach den Ausführungen Stegerwalds lebhafter Beifall ein, an dem auch die Rech te ſich beteiligte. Auf der Linken dagegen wurde Ziſchen laut. Beifalls⸗ wie Mißfallskundgebungen machte die trockene, geſchäftsmäßige des Präſidenten, daß die Sitzung vertagt ſei, ein Ende. Ne Eingeborenen in unſeren verlorenen Kolonien. Von Dr. Karl Mehrmann⸗Koblenz. D. A. J. Mit unſern ehemaligen Kolonien verbinden uns nur erſt ſehr ſchwache Fäden. Es iſt in die Hand unſerer Kriegsgegner gegeben, was uns an dieſen Fäden an Berichten über die Lage in den früher deutſchen Schutzgebieten, über die Stimmung der Eingeborenen und ähnlich Wiſſenswertes zu⸗ gehen ſoll. Man muß dankbar ſein für jeden Tropfen Nach⸗ richt, der uns von drüben zufließt, und man muß im national⸗ politiſchen und wirtſchaftlichen Intereſſe jede Möglichkeit pfle⸗ gen, durch die ſich die zerriſſene Verbindung wieder an⸗ knüpfen läßt. Mir iſt dieſer Tage durch einen Bekannten ein Brief zugänglich gemacht worden, der an ihn aus Kamerun gerichtet worden iſt. Das Schreiben ſtammt freilich ſchon vom 12. April v. Is., iſt alſo gerade ein Jahr alt, dürfte aber bei dem Mangel ſonſtiger Informationsquellen auch heute noch Be⸗ deutung haben. Unſer Kameruner Eingeborner hat durch ſeinen Brief übrigens auch einen Beweis für die gute Schulbildung, die er genoſſen hat, und damit zugleich auch den Gegenberdeis gegen die feindlichen Beſchuldigungen erbracht, daß das Deutſchtum in unſern afrikaniſchen Kolonien nicht kulturfördernd gewirkt hat. Die Sehnſucht, die dieſer Kame⸗ runer heute, nach 6 Jahren der Trennung, nach allem, was deutſch iſt, bekundet, ſchlägt am beſten alle Anklagen zurück, die wider unſere Koloniſationsmethode erhoben worden ſind. Er ſchreibt: „Ich hätte Dir ſchon längſt einen langen Brief zugeſandt, da wir aber durch die engliſche und franzöſiſche Regierung während des Krieges keinen Brief nach Deutſchland ſchicken durften, zufolge deſſen mußte ich auch ſo lange warten bis die mal wieder freigeben. Du Michael teile mir bitte mit der nächſten Gelegenheit wie teuer die kleinen Elfenbeinzähne jetzt in Deutſchland verkauft werden(und zwar per Kilo). Kannft du mir eine gute gebrauchte Doppelflinte ſuchen und eine Re⸗ volver, welche zirka 20— 30— 50— 60 Mark wert iſt. Ich mache jetzt einen Kakao⸗Farm und noch verſchiedene Früchte kommen daraus. Wilde Tiere Buſchſchweine und noch andere Tiere verder⸗ hen alle dieſe Früchte. Da die engliſchen und franzöſiſchen Kaufleute Ihre Sachen ſo teuer verkaufen infolge deſſen möchte ich von jetzt ab nur Sachen aus Deutſchland beſtellen.— Ich bitte Dir daher ſehr dringend Du mögeſt ſo gut ſein und mir eine gute Katalog beſorgen und Muſter verſchiedene Arten. Wir haben leider keinen Verkehr nach Deutſchland zu ver⸗ 9 85 ſonſt tät ich bei der Regenzeit etwas Cacao nach dort chicken zum Verkaufen. Frage bitte über den Preis von Caao Kerne und Oel. Wann kommen die deutſchen Kaufleute. Der Handel hier in Duala iſt ganz und gar verdorben. Im Monat November 1918 hatte eine franz. Dampfer d Kranken die an Bord waren hier an Land gelandet welche eine anſteckende Krankheit hatten— Durch diefe anſteckende Krankheit wußten ſämtliche Eing. von Kamerun und Euro⸗ päern davon Krankleiden und pro Tag ſtarben hunderte von Menſchen. n demſelben Monat nach langen leiden ſtarb meine Mutter durch ſtarken Reumatismus(am 23. 11. 1918—) Meine zweite Bruder Peter iſt im Jahre 191( auf dem Kriegs⸗ felde gefallen— Du Michael ſammelt mir ſämtliche Zeitungen vom Jahre 1914 bis dieſes Jahr, und alle die beſten Kriegs⸗ bücher ſchicke mir dieſelben mit den nächſten von dort abfah⸗ renden Poſtdampfer und lege die Rechnung dabei— Gleich nach dem Empfang ſchicke ich dir bares Geld dafür. Grüße mir Deine ganze Familie beſonders grüßt Dich, Deine Frau und Eltern Dein Dich nie vergeſſener Freund und Schulkamerad.“ (Folgt die Unterſchrift.) einem ungarn. Um ſieven Uyr läutet die Glocke zum Früh⸗ ſtück. Es beſteht aus Haſerbrei und einem grogen Stück Brot. Bis zum Mittageſſen arbeiten wir durch. Da gibt es gut und geuug. Die meiftersleute zjind würdige, gutmutige wlenſchen, voch verknöchert und erſtarrt in ihren Anſichten, die Tochter Margret und Emmeline, von Stadt und Welt abgeſchieden aufgewachſen, haben ſchon einen Stich ins Alljüngſerliche. Ohne je von einem jungen Manne beachtet worden zu ſein oder die Spur einer Liebe erlebt zu haben, müſſen ſie einmal recht hübſch geweſen ſein. Noch ſetzt haben ſie rote Wangen, glänzende Augen, ſtattliche Zöpfe, Emmeline ſogar ein Grüb⸗ chen im Kinn, und menn beide auch ganz im Hausweſen auf⸗ gehen, ſo beſitzen ſie doch Vorzüge. Vom Morgen bis zum Abend ſtillſrog tätig, ſind ſie rührend höflich und dienſtfertig gegen die Eltern, unter ſich und gegen jedermann. „Mit den Eltern, die mich gern wie einen Sohn im engern Kreiſe halten möchten, bilden ſie die Umgebung, in der ich meine Abende, Sonn⸗ und Feiertage verbringe, allerdings manchmal mit einem tiefen Heimweh nach dem Rhein. „Die Töchter ſind dankbar, wenn ich ihnen aus der Heimat erzähle, und irgendwoher wiſſen ſie, daß auf den Alpen der Schweiz gejodelt wird. Nun ſoll auch ich jodeln! Und zu⸗ weilen ſinge ich in meiner luftigen Kammer ein Volkslied von daheim und einen Reigen dazu, freilich nicht gerade aus voller e denn ums Singen iſt mir nicht, wenn ich an Monika enke.“ Hier ſtutzte die einſame Leſerin, und ein Seufzer ging über ihre Lippen. Aber ſie war gleich wieder bei dem Brief. „Nun jodeln heimlich auch die Mädchen.“ fuhr Uli fort, ſie tun es wie Kanarienvögel, die nicht recht zu ſingen wagen. Den Eltern aber iſt es unheimlich, daß durch mich ein ſo leicht⸗ ſinniger Geiſt ins Haus gefahren iſt. Auch ſonſt geht ſeit meiner Anweſenheit eine merkbare Veränderung mit den Mädchen vor, ſie werden lebhafter, ſie beſinnnen ſich plötzlich, daß ſie Augen haben zu ſehen, Ohren zu hören. So wenn wir am Sonntag gegen Abend den Spaziergang um das Tor machen, wie die Nürnberger ihre geſamte Stadtumwallung mit Mauern und Türmen nennen. Bisher ließ ſich die Fa⸗ milie auf dem Spaziergang faſt nur von der hochwichtigen Frage des Grüßens bewegen: wen, wie ſtark und ob man den Bekannten ſo und ſo die Ehre des Stillſtehens erweiſen wolle oder nicht. Vor Grüßen, Gegrüßtwerden, Vor⸗ und Nachbe⸗ trachtungen über die Grüße haben die Leute gar keine Zeit, ſich ein wenig an der Stadt zu freuen. Ich aber finde meine Kurzweil in der Betrachtung der grauen runden Türme, der Weahrgnge mit ihran Dächern, des vielen blühanden Grüns u. Programmdarlegungen ab, deren Grundſätzen man wohl in Ich laſſe ſie hier weg, um dem braven Farbigen, der ſo treu an Deutſchland hängt, nicht Ungelegenheiten zu bereiten. Als er nach einem halben Jahr die gewünſchten Bücher noch nicht hat, ſchreibt er voll Ungeduld ein paar Mahnzeilen. Wie die Kriegsbücher, die er fordert, hinzuſchaffen ſind, iſt uns belſe ganz klar. Vielleicht weiß ein Leſer des Briefes uns zu elfen. Eutſchãdigung der Kolonialdeulſchen. Der Entſchädigungsausſchuß des Reichstags beſchäftigte ſich geſtern mit der Frage, wie die Kolonialdeutſchen zu behandeln ſeien. Zunächſt wurde beſchloſſen, ihre Entſchädigung von der der Deutſchen aus dem verlorenen Gebiet geſondert in einer anderen Vorlage zu behandeln. Grundſätzlich aber wurde, gegen den Widerſpruch der Regierung, die Entſcheidung getroffen, daß die Kolontaldeut⸗ ſchen denen aus den verlorenen Gebieten gleichzuſtellen ſeien, da ſie ebenſo wie dieſe unter dem Krieg mittelbar oder unmittelbar ge⸗ litten und außerden von Haus und Hof vertrieben ſind. Im Intereſſe unſerer Kolonialdeutſchen wird man dieſe Entſcheidung, wenn ſie vom Reichstag beſtätigt wird, dankbar begrüßen. Deulſches Reich. Die erſten Verhandlungen gegen Krlegsbeſchuldigte. Leipzig. 22. April.(O. N..) Vor dem Kriegsgericht fin⸗ den in kurzer Zeit die erſten Verhandlungen gegen die der Kriegsverbrechen Angeklagten ſtatt. Es—— Termine an: 23. Mai: gegen den früheren Unteroffizier Heymann; 26. Mai: gegen den Hauptmann Müller; 30. Mai: gegen den Soldaten Neumann, die alle der Gefangenenmißhandlung beſchuldigt ſind und am 8. Juni gegen den Geheimpoltziſten Ramdohr wegen Ueberſchreitung amtlicher Befugniſſe. Spãte Einſicht. Oberpräſident 125— hat ſämtliche kommuniſtiſchen Ortsvorſteher im Aufruhrgebiet abgeſetzt, weil Ortsvor⸗ ſteher nicht einer Partei angehören duͤrfen, die offen den Um⸗ ſturz auf Anweiſung einer ausländiſchen Macht predige. Wenn dieſe Einſicht dem Herrn Hörſing und ſeinem vorgeſetzten Miniſter Severing einige Wochen früher gekommen wäre, hätte uns der ganze Aufruhr mit ſeinem Verluſt an Menſchenleben, wertvollen Gütern und Anſehen erf part bleiben können. Baden. Die Abwicklungsintendantur aufgelöſt. Karlsruhe, 22. April.(Priv. Tel.) Die Abwicklungs⸗ intendantur des früheren 14. Armeekorps iſt mit dem 31. März aufgelöſt worden. Die Reſtarbeiten werden vom Landesfinanzanit Karlsruhe der Reichſchatzverwaltung über⸗ nommen. Die Befugnis, den Reichsfiskus in den Angelegen⸗ heiten des ehemaligen Reichsheeres zu vertreten. iſt auf das, Landesfinanzamt übergegangen. Die Ferien an den höheren Lehranſtalten. Karlsruhe, 22. April.(Priv.⸗Tel.) In den Vorſchriften des§ 2 der Schulordnung für höhere Lehranſtalten vom 3. Mai 1904 tritt für das Schuljahr 1921½2 eine Aenderung in ſofern ein, als die am 1. Auguſt beginnenden Ferien bereits am 6. September ſchließen. Bei den Pfingſtferien tritt keine Aenderung ein. Letzte Meldungen. Die Neuſchaffung eines amerikaniſchen Krlegsgeneralſtabes. Paris, 22. April.(WB.) Nach einer Havasmeldung aus Waſhington gab der amerikaniſche Kriegsſekretär die Bildung eines Kriegsgeneralſtabes bekannt. Chef dieſes Generalſtabes wird General Perſhing, der im Kriegsfalle die militäriſchen Operationen leiten wird. Zur Be gründung dieſer Maßnahme gab der Kriegsſekretär an, es könne der Fall eintreten, daß die Vereinigten Staaten in eine Lage geraten könnten, in der ſie zu einer ſchleunigen Vorbereitung von militäriſchen Operationen genötigt ſein würden Der neu ge⸗ ſchaffene Kriegsgeneralſtab werde ſich mit den techniſchen Fragen zu befaſſen haben, während der ſchon beſtehende Cene⸗ ralſtab auch weiterhin die Arbeiten der reinen Heeresorgani⸗ ſation in der Friedenszeit behalten werde. 5 der hübſchen Gärtchen in den Greben. Meine Art gefällt den Mädchen. Auch ſie fangen nun an zu beobachten, haben Teil⸗ nahme für vieles Schöne und genießen in der eigenen Heimat Entdeckerfreuden wie Schulkinder. Am Samstag ſchmieden ſie Pläne für den Sonntag, in aller Schüchternheit vertreten ſie ihre Wünſche vor den Eltern, und ich erlebe nun mit ihnen die Freuden eines Forſchers, bald in der Stadt ſelber, bald draußen vor den Toren. Die Eltern aber fallen über unſere Gänge von einer Verwunderung in die andere, ich komme ihnen unheimlich wie ein Zauberer vor, daß ich die bisher wunſchloſen Töchter in ſo neugierige Menſchenkinder habe um⸗ wandeln können. „Ja. liebe Marie, was es in Nürnberg Herrliches zu ſehen gibt! Da iſt die Lorenzokirche. Am Portal geraten die kunſt⸗ vollen Steinbilder faſt ins Handgemenge, und im Innern ſteht der gegoſſene Stein', ein zierliches, ſchlankes Sakra⸗ mentshäuschen, ſo wunderbar, daß die Sage entſtanden iſt, die alten Meiſter hätten die Steine nicht gemeißelt, ſondern die geheimnisvolle Kraft beſeſſen, ſie weich zu machen und in Formen zu gießen. In der Nähe der Kirche iſt der Jugend⸗ brunnen. Für mich ſind die ſieben nackten Mädchengeſtalten, aus deren Brüſten die Waſſerſtrahlen ſpringen, luſtig anzu⸗ ſehen; meine Begleiterinnen aber wenden jedesmal ſchamvoll den Kopf hinweg, ſprechen von etwas anderem und drängen gegen die Pegnitz hinunter. Da gewähren das Flüßchen, die hölzernen Stege, die gemauerten Brücken, die Gerbereien und ſonngebräunten Holzhäuſer mit den vielen ſich in der Luft ſchneidenden Giebeln ein ſehr ſchönes Bild, und mehr noch, was jenſeits der Brücken liegt: der Markt, das Rathaus, die Sebalduskirche, die Burg. „Doch nein, ich kann Dir nicht alles ſchildern. Häufig muß ich auf meinen Wanderungen an einen Mann aus unſerer Jugend denken, an Doktor von Jaberg. Wie hat er mir auf ſeinen Forſchungen am Rhein für ſo vieles am Weg die Augen geöffnet! Das merke i Schweſtern Finkler kein ſchlechter Führer durch ihre Heimat⸗ ſtadt zu ſein. 0 „Ich ſtieg mit ihnen auf die Burg, die uralt und gewal⸗ tig auf die Stadt hinſchaut, und wir traten in das düſtere Ge⸗ fängnis, in dem die eiſerne Jungfrau aufgeſtellt iſt. Ich ſtu⸗ dierte lange an einer lateiniſchen Inſchrift herum: Atris patratis sunt atra theatra parata. Mit meinem Latein aus Konſtanz brachte ich unter einigem Zögern den Sinn heraus: „Für dunkle Taten ſind dunkle Bühnen bereit! Seit diſer kleinen Ueberſetzung balten mich Margret und Emmeline für den geſcheiteſten Menſchen, der in Nürnberg herumläuft. 1 FFortſetzung foigt.) hier und glaube den e red —————j e eee 5 * 4 3 * 15 1* ———5j5 Hreltag, den 22. Apfu 1921. Maunheimer General· Anzeiger. ¶ Abend · Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 188. Anſere Geſangene in Rußland und ihre Rücklehr. neber den Stand der Heimkehr unſerer Gefangenen in Augland gehen der Ehrenpräfidentin Eliſabeth W. Tripp · macher⸗Ladenburg von der maßgebenden Behörde der Reichs⸗ 55 Kriegs- und Zivilgefangene folgende Informationen zu, welche a gemeines Intereſſe beanſpruchen: Sibirien iſt von reichsdeutſchen Gefangenen bis auf 100 bis 180 Leute geräumt. Der letzte Transport hat Wladiwoſtok am 2 März f dem Dampfer„Guſarat“ mit 522 Deutſchen an Bord verlaſſen und wird vorausſichtlich zwiſchen dem 13. und 17. ds. Mts. in Trieſt 2 fel Von hier aus werden die Leute dem Durch⸗ gangslager Lechfeld in Bayern zugeführt, um dann in die Heimat entlaſſen zu werden. Die in Sibirien zurückgebliebenen 100—150 Leute befanden ſic Zeit der S nach Wladiwoſtok auf kleinen Arbeitskommandos weitab von den Vahnſtrecken. Es eht—— den Verhältniſſen nach gut. Für ihren Abtransport über — eſten— alſo Moskau— iſt Vorſorge getroffen und 05 nach neueſtem Funkſpruch aus Moskau auch bereits 67 von ihnen auf dieſem Wege und zwar am 13. März aus Krasnojarſt, unter ihnen der bekannke Oberleutnant Kuhnig, abgereiſt und inzwiſchen auch on in Moskau eingetroffen. Der Abtransport aus Sow⸗ et⸗Rußland geht nach wie vor ununterbrochen vor ſich. Es treffen faſt jeden zweiten Tag teils größere, teils kleinere Transporte über Moskau⸗Narwa durch die Oſtſee in Stettin ein. Was Süd⸗ Rußland mit Ausnahme der Ukraine anbelangt, ſo haben wegen des Abtransportes der noch dort befindlichen Geſangenen zwiſchen dem Vorſiteeden der unterzeichneten Behörde, Herrn Schleſinger, und der ruſſiſchen Sowfet⸗Regierung in Moskau Verhandlungen ſtattge inden, die zu dem gewünſchten Ergebnis geführt haben. Danach ollte noch im Laufe des Monats März eine Kommiſſion nach No⸗ woroſſiſt am Schwarzen Meer reiſen, dort alle Gefangenen zuſam⸗ menziehen, ihren Abtransport organiſteren und bis zu dieſem die er⸗ 1 Fürſorge ausüben. Die Kommiſſion iſt neben ausreichen ⸗ en Geldmitteln auch mit 9 Waggons Bekleidungsſtücke und mehre⸗ ren Waggons mit Lebensmitteln ausgerüſtet. Der erſte Dampfer wird bereits Anfang Mal in Noworoſſiſt eintreffen und unverzüglich darauf mit dem erſten Transport wieder abgehen. Der Abtransport erfolgt auf dem Wege: Schwarzes Meer— Mittelländiſches Meer nach Trieſt. Weitere Dampfer folgen darauf unmittelbar. Der Chef der Reichszentralſtelle, Herr Schleſinger, wird ſich Ende d. Mts. per⸗ ſönlich na begeben, um den Abtransport ſelbſt zu über⸗ wachen und in ſchnellſter Weiſe durchzuführen. Wegen des Abtrans⸗ portes der Gefangenen aus der Ukraine ſtehen die beteiligten Re⸗ gierungen in Verhandlungen. Es iſt anzunehmen, daß dieſe in aller⸗ nächſter Zeit zum Abſchluß gelangen, ſodaß auch mit dem Beginn des Abtransportes dieſer Gefangenen in Bälde zu rechnen iſt. Die Neichszentralſtelle hofft im Laufe dieſes Sommers ſämtliche reichsdeutſchen Gefangenen in Die Zahl der noch abzutransportierenden reichsdeutſchen Ge⸗ fangenen kann nur ſchätzungsweiſe angegeben werden. Es wird augenblicklich wie folgt geſchätzt: Sibirien ca. 100 Mann, unter Ausſchluß derſenigen Leute, die auf ihren Abtransport freiwillig verzichtet haben. Sowjet⸗Rußland ca. 1000 Mann. Süd⸗ Rußland ca. 2000 Mann. Ukraine ca. 2000 Mann. Es muß aber nochmals betont werden, daß dieſe Zahlen ganz unverbindlich ſind und daß ſie nur als ſchätzungsweiſe zu gelten haben. Die genaue Zahl läßt ſich zur Zeit infolge der in Rußland herrſchenden 887 55 niſſe noch nicht feſtſtellen. Wirtſchaftliche Fragen. Baubewegung in Baden im erſten Halbjahr 1920/21. Neu entſtandene Gebäude wurden hergeſtellt durch Neu⸗ bau im ganzen 929(gegen 658 im gleichen—5 des Vorjahres), durch Umbau uſw. 311(238). Die Zahl der neu⸗ erſtandenen Wohnungen beträgt im ganzen überhaupt 2378 egen 1465 im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Davon hnungen mit—3 Zimmern 1376(1124), mit vier und mehr Zimmern 502(341). Neu wurden im erſten Halbjahr 1920/1 in Mannheim 136, umgebaut 72 mit 512 WVohnungen, in Karlsruhe 98 bezw. 33 mit 165 Wohnungen, in Heidelberg 84 bezw. 9 mit 168 Wohnungen, in Freibur 78 bezw. 3 mit 88 Wohnungen. G88 Stellenvermitflung des Deutſchen Ausland⸗Inſtituis. ..I. Das Deutſche Ausland⸗Inſtitut, Stutt⸗ gart, hat eine Stellenvermittlung eingerichtet, die ihre Auf⸗ gabe darin ſieht, das in den Kenntniſſen und Erfahrungen unſerer Auslanddeutſchen liegende gewaltige Kapital nicht un⸗ enützt brachliegen zu laſſen. Das Inſtitut hat in Handel und erkehr, Induſtrie und ſtaatlichen wie kommunalen Betrieben ſchon eine große Zahl von Auslanddeutſchen untergebracht, deren langjährige Tätigkeit in fremden Landen von beſonderem Wert für ihre jſetzigen Arbeitgeber wurde. Nun ſtreben aber die meiſten Auslanddeutſchen wieder hinaus, und auch unter dem heranwachſenden Geſchlecht der Inlanddeutſchen regt ſich der Drang, im Ausland zu lernen und Erfahrungen zu ſam⸗ meln. Das Deutſche Ausland⸗Inſtitut verfügt ſtets über eine große Anzahl von Bewerbern, für deren Arbeitseifer und Das HBlut iſt ſtärker. Ich 5 dich, Weltſeele, als heiligſtes Geheimnis des Seins in den verſchleierten Tiefen meines Ichs. Denk ich der Menſchen, 4⁰ die in Nord und Süd, in Weſt und Oſt 2 ſich mühen gleich mir, die lachen und weinen gleich mir, den Mutternamen ſprechen und Worte der Liebe und Sehnſucht und das Unwendbgre tragen gleich mir Schickſal und Tod, dann ſtreck ich die Arme nach Brüdern und Schmeſtern, gleich Kindern ſie alle ans mütterlich heiße, liebevergeudende Herz mir zu ziehen. Greift aber einer 05 von dieſen mir frevelnd 5 nach deutſcher Sprache,„ nach deutſcher Heimat, dann, Weltfeele, verſinkſt du im Rauſch meines Blutes, wie die Möve verſchwindet 80 im Zorne der Wogen. A. H. v. Eckhel. (Aus ihrem neuen Versbuch„Unter dem Hammer der Zeit“. Breslau, Bergſtadtverlag.) das Tagebuch. Von Karl Wigel. Die Oichterin Amalie von Helvig, eine Vertraute der Her⸗ Nom Amalie von Wefmar, bringt ſo recht zum Ausdruck, was das gebuch ſein ſoll. Als ſie ihrer Tochter Dora zum dreizehnten Geburtstage ein ſolches ſchenkte, ſchrieb ſie hinein:„Du biſt mir, ob⸗ gleich noch Kind, bisher ſtets wahr geweſen, bleib' es Dir ſelbſt, wenn ich nicht mehr bin! Wenn nicht die mütterlich dringende! Fragen mehr das Bekenntnis kindiſchen Vergehens Dir zu enr⸗ flocken hier vernehmbar ſind— wenn das Mutterauge nicht mehr die Heimat abtransportiert zu haben. deren Leiſtungen es jede Garantie übernehmen kann. Es richtet an alle deutſchen Vereine und Handelskammern, an die deutſchen Privatleute, Geſchäftsinhaber und Induſtriellen im Ausland die herzliche Bitte, wenn ſie Stellen zu beſetzen haben, dies dem Deutſchen Ausland⸗Inſtitut, Stuttgart, Neues Schloß, mitzuteilen. Sprachengewandte und landeskundige Kaufleute, Techniker u. Ingenieure, Architekten u. Chemiker, Gelehrte aller Berufe, Lehrer und Lehrerinnen, Erzieherinnen und Schweſtern, Handwerker und Arbeiter, namentlich land⸗ wirtſchaftliche und in Garten⸗ und Forſtwirtſchaft erfahrene Kräfte, ſind reichlich vorhanden. Die Vermittlung erfolgt für beide Teile völlig koſtenlos Das Inſtitut ſteht mit näheren Angaben jederzeit zur Verfügung. Stäoͤtiſche Nachrichten. Sůrgerausſchußvorlagen. Beſchaffung von Güterwagen für die Straßenbahn. Im Frühjahr 1918 wurde das Gaswerk Luzenberg an die 8 angeſchloſſen, um durch die Beförderung von Koks auf der Straßenbahn die durch den Mangel an Fuhrwerken herrſchende Verkehrsnot zu mildern. Die Koksförderung nach der Stadt mittels der wurde im allgemeinen dadurch bewerkſtelligt, daß die im Gaswerk Luzenberg beladenen Koksfuhrwerke auf Fahr⸗ geſtellen nach einem beſtimmten Punkte der Stadt gefahren, dort abgerollt und mit Pferden weiter defördert wurden. Daneben war auch durch Verwendung von offenen Güterwagen Koks nach den Vororten zu befördern und dort auf Abſtellgeleiſen in kleinen Mengen unmittelbar vom Wagen an die Verbraucher abzu⸗ — Im übrigen ſollten die Güterwagen zur Beförderung von ebensmitteln nach den Vororten und zur durch Einſtellung in die 3 e der Rhein⸗Haardtbahn Verwendung finden. Es wurden für dieſe Zwecke zuerſt 8 Güterwagen beſchafft, für die nach den damals vorliegenden Preiſen mit einem Aufwand von je 7000 Mark, zuſammen alſo 42 000 Mark gerechnet werden konnte. Die ſchon damals einſetzende Steigerung der Preiſe brachte es mit „daß bei der Vergebung der Lieferung für einen Wagen ohne — und Magnetbremſe ſtatt der veranſchlagten Mark 5980 Mark zugeſtanden werden mußten und daß auch die Magnet⸗ bremſen einen höheren als den veranſchlagten Betrag erforderten, ſodaß ein vollſtändiger Wagen nach Fae 7985 Mark koſtete, wodurch ſich ein Geſamtbetrag von rund 48 000 Mark ergab. Der beim Bürgerausſchuß angeforderte Mehraufwand beträgt mit⸗ hin rund 6000 Mark. Inſtandſetzung von Münzgasmeſſeranlagen uſw. und Be⸗ ſchaffung von Waſſermeſſern. Die während des Krieges be abe von 115 und Gas(Münzgasmeſſeranlagen, Gasmeſſer, aſſermeſſer, Bentilbrunnen) erfordern infolge der Minderwertigkeit des für dieſe Einrichtungen verwendeten Kriegsmetalls häufige und weitgehende Inſtandſetzungsarbeiten; auch ein Teil der vor dem Kriege eingebauten 5 iſt infolge der langen Benützungsdauer inſtand zu behen und teilweiſe zu erneuern. Es ſind hierzu 480 000 Mark erfor erlich, und zwar 280 000 Mark für die Wiederinſtand⸗ Beſche von Münzgasmeſſereinri +(Hauptreparaturen, und eſchaffung von Erſatzſtücken, 100 ark für die Wiederinſtano⸗ 88 von Gasmeſſern(Hauptreparaturen und Beſchaffung von rſatzſtücken), 15 000 Mark für das Auswechſeln bezw. Hauptrepara⸗ turen von Ventilbrunnen und 85 000 Mark für die Beſchaffung von e Die Aufwendungen für Hauptreparaturen und Be⸗ lce ng von Erſatzteilen wurden bisher dem Erneuerungsfonda er Werke entnommen, der aber infolge der durch die ſtarken Preis⸗ erhöhungen bedingten hohen Ausgaben ſehr zuſammengeſchmolzen iſt. Es ſolln daher die Mittel für die hier in 1 5 e ſtehenden Inſtandſetzungen Farlehensweiſe bei der Kaſſe der Erneue⸗ rungsfonds aufgenommen und mit verkürzter Tilgungsfriſt aus der Wirtſchaft rückerſetzt werden. « Die Juſtändigteit der Gemeindegerichte. Durch das Reichs⸗ geſetz vom 11. März 1921 zur Entlaſtung der Serichte iſt die Landes⸗ geſeßgebung ermächtigt worden, die Zuſtändigkeit der Gemeinde⸗ gerichte bis zu Streitwerten von 300 Mark zu erhöhen. In Baden ſoll auf Grund dieſer Ermächtigung demnächſt dem Landtag ein Geſetzentwurf vorgelegt werden, durch den die Beſtimmung des§ 115 des diſchen geſetzes zu den Neichsjuſtizgeſetzen ent⸗ ſprechend abgeändert wird. Zur Beſeitigung von Zweifeln wird darauf hingewieſen, daß bis zum Inkrafttreten dieſes Landesgeſetzes die badiſchen Gemeindegerichte lediglich in dem ſeitherigen Umfange bis zu Streitwerten von 60 M. zuſtändig ſind. Wb. Die Bekämpfung der Jeldmäuſe. Amtlich wird darauf hin⸗ gewieſen, daß infelge des milden Winters und der langanhaltenden Trockenheit der Vermehrung der Feldmäuſe wieder großer Vorſchub geleiſtet wurde, ſodaß in vielen Teilen des Landes über Mäuſeſchaden lebhaft geklagt wird. Die Bezirksämter ſind angewieſen worden, mit allem Nachdruck auf die Gemeinden einzuwirken, daß ſie ſich eine wirkſame Bekämpfung der Feldmäuſe angelegen ſein laſſen. Das Tierhygieniſche Inſtitut in Freiburg, die Hauptſtelle für Pflanzenſchutz beim Weinbauinſtitut in Freiburg, z. Zt. Auguſten⸗ berg, ſowie die Landwirtſchaftsinſpektoren ſtehen mit Rat und Tat zur Verfügung. forſchend in das Deine blickt— alsdann, meine Dora, ſei Dir ſelbſt ein Mahner, daß für alle Zeiten Wahrheit Dir und Liebe heilig ſei.“ Das Tagebuch iſt eine Schöpfung des 18. Jahrhunderts. Im Zeitalter der Empfindſamkeit ward es geboren. Es iſt ja auch deicht begreiflich, daß gerade dieſe Zeit des Überſchwenglichen Ge⸗ fühlslebens einen für alle Tage dauernden Nlederſchlag ſuchte. So ſind uns denn aus jener gefühlsreichen Epoche Tagebücher über⸗ liefert worden, die die geheimſten Regungen wiedergeben. Es war üblich, dem heranwachſenden Kinde ein ſolches in die Hand zu legea, um hier alles, was es denkt, fühtlt, will, einzutragen. Doch war es nicht Abſicht, einen ausführlichen Lebenslauf feſtzulegen, vielmehr verband man mit der Schenkung den Wunſch, wichtige und markante Momente aus dem Leben aufzuzeichnen, um ſie der Nachwelt zu hinterlaſſen. Daß es in der gefühlserregten Zeit auch ſelbſtverſtänd⸗ lich zu Auswſchſen kam, beweiſen nur zu viel Werke aus jenen Tagen, wo oft Nebenſächliches in den Vordergrund geſchoben wurde, während für uns heute Wichtiges einfach totgeſchwiegen worden iſt. Es iſt ja auch ungemein ſchwer, zu den Geſchehniſſen des Innen⸗ und Außenlebens den richtigen Maßſtab zu finden, da es meiſt am notwendigen Abſtand mangelte und die Urteilsfähigkeit oft nicht in dem Grade vorhanden war, wie es wünſchenswert geweſen wäre. Auh in den Schulen der damaligen Zeit wurde darauf ge⸗ drungen, Tagebücher zu führen. Von den Schülern mußten ſie oft vorgelegt werden. Die ſugendliche Eitelkeit wollte mit den Erleb⸗ 105 glänzen und nahm daher oſft ihre Zuflucht zur Unwahrhaftig⸗ Es iſt zu bedauern, daß gerade in unſerer Zeit dieſer ſchöne Brauch faſt ganz abhanden gekommen iſt. Hier und da trifft man ihn wohl noch beim zarten Geſchlecht, in der Herrenwelt iſt er faſt ganz ausgeſtorben. In den rauhen Kriegsjahren hat wohl mancher mal danach gegriffen und die auf ihn mit elementarer Wucht ein⸗ ſtürmenden Ereigniſſe feſtgelegt. Dieſe alte, ſchöne Sitte ſollbe mehr als bisher gepflegt werden, damit uns die ſpätere Geſchichtſchreibung nicht den Vorwürfen der Gefühlskäfte und»dürre macht Auch kann ſie aus den Tagesbüchern großer Leute wichtiges Material zur abfektiven Beurteilung unſerer Gegenwart ſchöpſen. Doher die Bitte: Kehrt zum Tagebuch zurück! Tragt aber nur Wichtiges ein, was euch charakteriſtert und für die kommenden Ge⸗ ſchlechter von Bedeutung ſein kann! RKunſt unòd Wiſſen. Konzerk Tilly Erlenmeyer— Dr. B. Ernſt Wolff. Tilly Erlenmeyer, eine Sängerin von nicht alltäglichem techniſchen Können, über nicht eben große, aber angenehme Stimm⸗ mittel, deren Blüte freilich ſchon vorüber iſt. Ausſprache und chafften Einrichtungen für die Ab⸗ Der Schwetzinger Spargelmarkt kann ſich infolge des trockenen und dabei ſehr kühlen Wetters nicht ſo recht entwickeln. Immerhin hat die Zufuhr am Mittwoch doch etwa 100 Pfund betragen. Die Preiſe ſind im Anziehen. Suppenſpargel koſtete 3., I. Qualität 6 M. das Pfund. vereinsnachrichten. Stenographen-Berein Gabelsberger. Die am vorigen Frei⸗ tag in der Bürgerſchule(D 7, 22) eröffneten Kurſe fanden ſtarke Beteiligung. Weitere Eintritte für Anfänger und Fortgeſchrittene können dieſe Woche noch erfolgen.(Siehe Anzeige). Die Fälle, daß Bewerber von neuen Stellungen raſch ſter ographieren lernen wol⸗ len, häufen ſich. Aber im Handumdrehen geht das nicht. Möglichſt früh, ſchon in der Schule, ſolltet mit der Erlernung begonnen wer⸗ den. Wir haben kürzlich über die günſtigen Ergebniſſe des Steno⸗ graphie⸗Unterrichts am hieſigen Realgymnaſium berichtet. Den Schülern wird ihr Leben lang der Nutzen zugutkommen. Wer die Stenographie richtig erlernt hat, wird ſie täglich und ſtündlich an⸗ wenden und kaum begreifen, daß andere ohne ſte auskommen. Wi machen noch einmal auf die Kurſe im Gabelsberger'ſchen Vereim aufmerkſam. Wer in der Schule keine Gelegenheit hatte, benutze — 65 den Vereinen gebotene Gelegenheit, das Verſäumte nach⸗ olen. Der Mannheimer Sängerkreis hielt am vergangenen Sams⸗ tag ſeine 29. Generalverſammlung ab, welche in ſchönſter und harmoniſcher Weiſe verlief. Die Erſtattung des umfangreichen Jahresberichts über das verfloſſene Vereinsjahr durch den Vorſitzen⸗ den, Herrn Steiner, ergab, daß neben einer regen Tätigkeit der Mitglieder die Vereinsleitung ſich in bewährten Händen befand. Der Geſamtvorſtand wurde nahezu einſtimmig wieder in ſeine Aemter berufen. Für den aus geſchäftlichen Gründen ausſcheldenden 2. Vor⸗ ſihenden wurde Herr Schloſſermeiſter A. Pott gewählt. Die Mit⸗ glieder, insbeſondere der Ehrenpräſident, Herr Peter Metz, gaben für das neue Vereinsjahr wertvolle Anregungen. Der Vorſitzende konnte berichten, daß durch größere Zuſtiftungen an die Vereins⸗ und Sängerreiſekaſſe auch dieſes Jahr die Veranſtaltung einer zwei⸗ tägigen Sängerreiſe mit Wohltätigkeitskonzert ermöglicht wird. Unter dem Wahlſpruch„Frei, deutſch und rein in Lied und Tat“ fand die Verſammlung ihren Abſchluß. Aus dem Lande. Perſonalveränderungen im badiſchen Staalsdienſt. Verſetzt wurde Profeſſor Dr. Oskar Ballweg von der Ober⸗ realſchule in Pforzheim in gleicher Eigenſchaft an die Oberrealſchule in Karlsruhe. Ernannt wurde Lehramtspraktikant Dr. Oskar Neff von Bruchhauſen zum Profeſſor an der Oberrealſchule in Karlsruhe. Aus der evangeliſchen Landeskirche. Vor 99 755 fand in Karlsruhe die 1. theologiſche Früh⸗ jahrsprüfung ſtatt. Folgende Kandidaten haben die Prüfung be⸗ ſtanden: Helmut Bartholomä von heidelberg, Karl Becker von Trier, Farr von Wilferdingen, Erich Fuchs von Leimen(Ober⸗ lſaß), Wilhelm Geiger von Mosbach, Guftar Hack von Mann eim, Karl Heinrich von Heidelberg, Karl Höf⸗ lich von Weiler bei Villingen, Chriſtoph Kraft von Sonderriet, Helmut Lichtenfels von Karlsruhe, Osk. Müller von Tennen⸗ bronn, Richard utzinger von Gutach, Theophil Rehm von Nettar⸗Tellitſcherry(Oſtindien) und Theodor Spengler von Karlsruhe.. Maul- und Klauenfeuche in Baden im März. Nach den Seuchenberichten der Bezirkstierärzte iſt die Maul⸗ und Klauenſeuche im Laufe des März in 33 Gemeinden und 969 Ställen neu aufgetreten Dagegen iſt die Seuche in 323 Gemeinden und 1717 Ställen erloſchen. Als neuerkrankt wurden gemeldet 48938 Stück Rindvleh, 543 Schweine, 537 Ziegen und 55 Schafe, wovon 51 Stück Rindvieh, 5 Schweine und 73 Ziegen umſtanden und 222 Stück Rindvieh, 97 Schweine und 160 Ziegen freiwillig getötet wur⸗ den. Am Monatsende blieben noch in 65 Gemeinden 219 Ställe mit einem Beſtand von 1476 Stück Rindvieh, 516 Schweinen und 54 Schafen verſeucht. 0(MB.) 0* (Neulußheim, 21. April. Der 7jährige Sohn des Landwiris Johann Huber IV ſtürzte ſo unglltglleh von 5 88 ab, daß er an 50 a Verletzungen ſtarb. psburg, 21. April.(W. T..) Um die auch hier herr⸗ ſchende große Wohnungsnot zu beheben, demmichſ neun Wahnhäuſer, und zwar 8 infamilienhäuſer mit Reben⸗ 9165 0 erbaut werden, ſodaß ere Familien untergebracht werden können. Die Er⸗ bellungskoſten ſind mit 1 120 075 M. 1 Diedesheim, 21. April.(...) Im Steinbruch der Port⸗ land⸗Zementwerke Diedesheim⸗Neckarelz wurde aus berſchle ſenen Raum ein ſchwerer Gleichſtrommotor durch Einbruch ent⸗ der Piebſeah dbeelts erdel ännigen ee eee Da nde Janu ü ſein, der Diebe habhaft zu 9 eeeeee Tauberbiſchofsheim, 21. April. Im hohen Alter von 95 Jahren älteſte Geiſtliche der Erzdiözeſe Freiburg, D. Friedrich Willibalbd, geſtorben. Vor faſt 70 Jahren war er zum Prieſter geweiht worden. Der älteſte Geiſtliche der Erz⸗ hraſierung ſind tadellos. Und doch fehlt ihrem Liedvortrag das die Geſtaltungskraft, die dem Hörer inneres Ekleden 0 Fülle Verſtand herrſ ſt vor, das Gefühl kommt zu kurz. Auf Freund 10 7 es nicht 8 eweſen, daß ein allzu dienſtwilliger 2 es 7805 nach jedem Liede mit einer präzis eintretenden 85 aitle 0 zu dienen verſuchte, die denn auch unfehlbar ſtim⸗ 97 1 40— Ihr feinfühliger Begleiter, Herr Dr. V. Ernſt Kiopterf U 5 te ſich auch als Pianiſt und Liederkomponiſt vor. Ein 8 95 erſpieler von ganz beſonderer Begabung und bedeutendem 1— er ſeinen Schubert mit duftig⸗weichem Anſchlag und ortrag wiederzugeben wie in 1 rgel⸗Toc⸗ cata dalge in-moll Kraft und dramatiſches Barſtellungsver⸗ 11 10—5 Seine Lieder, die Frau Erlenmeyer zum Schluſſe 05 1 5 55 0 ſang, ſind ſauber gearbeitet und geſanglich ge⸗ ſetzt, 10 en 5 er an mangeinder Erfindungskraft. Den rein kombi⸗ 121 ſchen en aus neuerer Zeit, zu deren einem efflicher Seennd eumaier die Solobratſche ſpielte, ziehe ich die friſch Halchtie anen aus ſeiner früheſten vor. Von ihnen 15 oſemsen den ſchlichten Volkston, während das ae en e i„Schmied“ beeinflußt, durch ut kli der Hiedat anzuſprechen iſ. ingende Klavierbegleitung ale a, 1* Luiſe Schalt-Eberts ſpielte kürzlich in Frankfurt a. M in einem von dortigen Kunſtfreunden veranſtalteten Klavierabend ausſchließlich Werke Waldemar von Baußnerns. Das an muſikuliſches Geſtaltungsvermögen, wie an Gedächtniskraft, Technik und die höchſten rdeerenge ſtellende Programm um⸗ faßte die be 43 Fugenwerke„Den Toten“ und„Den Lebenden“, die unter dem der Maicmerdlichſter Kriegsverluſte entſtanden ſind, ferner eine 50 a 17 755 Pianiſtin gewidmete Aee„Nach⸗ klänge und ſchließlich die große„Sonata erolca“. Bei den Fugen überraſcht, wie es dem Komponiſten gelingt, bei 9 ahrung der Form eine zu e. baren, der 1151 zumal in der von der Künſtlerin gebotenen Aus⸗ deutung, ein Hörer entziehen kann. Von wechſelnder Stim. mung und reizvollen mu ikaliſchen Gedanken erfüllt iſt die Fantaſie, und die Sonata eroieg iſt als ein Werk zu betrachten, das in leinem für ein Klavierſtück ungewöhnlich umfangreichen Format Materiol für eine ganze Symphonte enthält. Lufſe Schatt⸗Eberts wurde von dem zahlreichen Publ kum, das den Saal des Hoch'ſchen Konſervatorilums füllte, lebhaft gefelert, und auch der Komponiſt mußte 3 Folge leiſten. der nergeſangverein Sandhofen gab am vergangenen Sonntag in der ſtädtſſchen Turnhalle—.— Mitgliedern——5 rũh · jahrskonzert, das einen in allen Teilen ſchönen und wohlgelungenen Verlauf nahm. Der etwa 70 Mann lante Chor Gſagt 91250 — —— —— KK-»„————————————8 0 Maunheimer General-Anzeiger.(Abend-Ausgabe.) Diözeſe iſt nunmehr der im 91. Lebensjahr ſtehende Pfarrer a. D. Joſef Münch in Mingolsheim.* Kartsruhe, 20. April.(.B) Der„Bad. Beobachter“ meldet aus Kehl: Die Ausweifungen Deutſcher aus Elſaß⸗ 5 Lothringen haben im März und in der erſten Aprilhälfte gegen⸗ über den Vormonaten weiter zugenommen. Die Zahl der Aus⸗ gewieſenen beträgt gegen 800. Täglich kommen zahlreiche elſäſſiſche Flüchtlinge in Kehl an, um über Appenweier nach Baden, Württem⸗ oder Norddeutſchland zu reiſen. 2. Karleruhe, 20. April. Am Mittwoch fand im Frommelhaus auf Veranlaſſung des Landesvereins für Innere Miſſion unter Lei⸗ tung von Pfarrer Steinmann eine Ausſprache über die Fragen der evangeliſchen Jugendfürſorge ſtatt. Faſt alle Anſtaften und Vereine, die auf dieſem Gebiete arbeiten, waren vertreten. Nach tiefgründigen Ausführungen don Stadtpfarrer Wüterich⸗Stutt⸗ gatt, der über den Ausbon der Arbeit in Württemberg ſprach, wurde die Gründung einer evang. Arbeitsgemeinſchaft für 3* gendfürſorge beſchloſſen. Weitere Gegenſtände der Vera⸗ 85 bringung unterernährter Kinder auf dem Lande. 1 bisherige ſtellvertretende Syndikus der Handelskammer Freiburg, 75 Bad Dürrheim, 21. April.(W..) In Ausführung eines Be⸗ ſchluſſes des Vhegerasſchuſes hat die 0 eine Anzeige in der„Deutſchen Deſtillateurzeitung“, in der die Badiſchen Loſt⸗ und Gemüſewerke.⸗G. in Grieſen ungefähr 50 000 Liter 1 reinen Apfelwein aus prima Taſelobſt, Erate N eee N 8 Eeret 8 2 tungen waren die wirtſchaftlichen Nöte der Anſtalten, der Ausbau der Familienerziehung für die gefährdete Jugend und die Unter⸗ i Eäinmütig kan zum Ausdruck, daß die große Notlage auf den verſchiedenen Gebie⸗ ten der Inneren Miſſion nur durch gemeinſames Arbeiten über⸗ wunden werden könne. Dadurch 1 die Selbſtändigkeit der ein⸗ elnen Anſtalten und Vereine in keiner Weiſe angekaſtet werden. Aus Vertretern der verſchiedenen Kreiſe wurde ein Auschuß er⸗ nannt, der die künſtige Arbeitsgemeinſchaft vorzubereiten hat. Korlsrahe, 21. April.(W..) Die geſtrigen Kaufmanns⸗ erichtswahlen hatten folgendes Ergebnis: Liſte 1 Gewerk⸗ ſchaftsbund der Angeſtellten 1 Sitz, Liſte 2 Deutſchnationaler Hand⸗ ſelen 1 5 Sitze, Liſte 3 Zentralverband der Ange⸗ le Sitze. N Baden-Baden, 21. April. Die Leiche des m Kloſter Lichentel verſtorbenen Erzbiſchofs Willibrord Banzler iſt unter dem Ge⸗ leit des Erzabtes vor Beuron nach dem Kloſter Beuron überführt worden, wo die Beiſetzung erfolgt iſt. Die Trauerrede hielt Biſchof Dr. von Keppler von Rottenburg. MPforzheim, 21. April. Ueber das große Fiſchſterben, das in der Enz vor einigen Tagen in die Erſcheinung trat und die ernichtung faſt des ganzen Fiſchbeſtandes der an der Enz gelegenen Gemeinden von Pforzheim abwärts bis nach Paihingen a E. zur Folge hatie, machte Miniſter Graf in der württembergiſchen Kam⸗ mer Mitteilungen, wobei er betonte, es ſtehe feſt, daß die Urſache des Fiſchſterbens auf Vetanſtaltungen oberhalb der Papierfabrik der Gemeinde Nieſern, vermutlich auf ſolche in der Stadt Pforzheim zu⸗ rückzuführen iſt. Alle Umſtände würden darauf hinweiſen, daß Giftſtoffe in geſetz⸗ und vorſchriftswidriger Weiſe der Enz zugeführt worden ſind. Die Unterſuchung, die auch von den badiſchen Be⸗ phörden geführt wird, iſt noch nicht ganz abgeſchloſſen. Offenburg, 21. April. Die bekannte und vielbeſuchte Gaſtwirt⸗ ſchaft„zum Engel“(Brauerei Kempf) iſt für immer geſchloſſen ſorden, na⸗ ein Bankunternehmen darin in nächſter Zeit ſein Tätigkeit eröſfnen wird. 2 Freiburg, 21. April.[.T..) Wie wir erfahren, wurde der Herr Dr. Kaiſer, zum Syndikus der Handelskammer gewählt. emeinde das Kur⸗ haus von der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe Stuttgart zum Preiſe von 950 000 Mark einſchließlich Inventar zurückgekauft. 125 Neuenburg(Amt Müllheim), 21. April.(W..) Vom Unglück — heimgeſucht wuͤrde die Familie des Stationsbeamten W. Erſt vor izwei Tagen war große Freude über die Geburt eines Nachkömm⸗ lings eingezogen. Die Frau ließ ſich zur Nachtzeit Feuer machen, wobei ſich wohl Gaſe entwickelten, die den Tod der Bedauerns⸗ werten herbeiführten. Die Angehörigen fanden ſpäter zu ihrem Schrecken eine Leiche vor, während das Kind lebte.— In Schliengen ſich ein merkwürdiger Vorfall. In der Altinger Mühle, wo Transformatorenſtation untergebracht iſt, war der Jlolator ebrochen. Bei dem in den letzten Tagen herrſchenden Regen und „ neewetter teilte ſich die Hochſpannung der Wand und von da durch die Feuchtigkeit dem Boden mit. Durch den Erdſchluß wurde im Stall ein wertvolles Pferd getötet. Die elektriſche Strö⸗ *mung wurde auch im angrenzenden Wohngebäude verſpürt, ſodaß die Bewohneir ſchleunigſt ins Freie eilten. Waldshut, 21. April. Bekanntlich waren im letzten Herbſt alle Bemühungen, genügend Tafelobſt zu annehmbaren Preiſen zu erhalten, beinahe reſultatlos. Die Urſache dieſes Mangels zeigt u. g. 1920, 7 bis 9/% Alkohol, beſonders geeignet für die Seltfabri⸗ kation, zum Verkauf ausſchreiben. Waldshut, 21. April.(W..) In dem Wäſchewarengeſchäft — von Bruder wurde geſtern nachmittag das Ladenfräulein von einein Unbekannten überfallen und gewürgt, wohl in der Abſicht, die Ladenkaſſe zu rauben. Durch das rechtzeitige Dazwiſchentreten des Ladeninhabers mußte jedoch der Täter von ſeinem Opfer ablaſſen, ohne ſeine räuberiſchen Abſichten ausgeführt zu haben. Der Täter 2 5 4 8 iſt entkommen. 3 )(Kenſtanz, 21. April. Der Bodenſeedampfer„Stadt Meersburg“ iſt, nun vollſtändig neu hergeſtellt, am Mittwoch wieder in See gegangen. Als zweites badiſches Schiff wird ihm „Zähringen“ folgen, das noch im Laufe des Sommers fertiggeſtellt werden ſoll. Aus der pfalz. N. Frankenkhal, 21. April. Dieſer Tage fand hier in der Turn⸗ halle eine gut beſuchte Verſammlung vorderpfälziſcher Saalbeſſtzer ſtatt, an der faſt alle Beteiligten aus den vorder⸗ pfälziſchen Ortſchaften und Städten teilnahmen. Der Zweck der Ver⸗ ſammlung war, eine feſte Organiſation herbeizuführen, die dann auch vorbereitet bezw. gegründet wurde. Ihr Hauptzweck liegt in der Wahrnehmung gemeinſamer Intexeſſen, u. a. die gleichheitliche Rege⸗ lung der Luſtbarkeitsſteuer durchzuſetzen, die Frage der Polizei⸗ ſtunde zu beeinfluſſen, die einheitliche Behandlung der Forderungen der Muſikkapellen in die Wege zu leiten. Hierzu wurde gleich be⸗ ſchloſſen, den Muſikern die Säle nur zu den alten Bedingungen zur Verfügung zu ſtellen. Zweibrücken, 22. April. Weitere 71 gefälſchte Fünfzig⸗ Markſcheine ſowie 2 falſche Zwanzig⸗Markſcheine wurden in der letzten Sitzung der Strafkammet Zweibrücken eingezogen. Damit iſt die Summe der in den beiden letzten Sin eingezogenen Falſchſcheine auf rund 5000 Mark geſtiegen. Ein Hauptabſatzgebiet der Nachahmungen iſt Ludwigshaſen. Mittelbach, 22. April. Das bekannte weſtpfälziſche Kirſchen⸗ land der Mittelbach⸗Hengſtbacher Gegend in der Nähe von Zwei⸗ brücken hat durch die letzten Witterungsumſchläge ſchwer gelitten. Faſt die geſamte Kirſchenernte wurde in der Blüte vernichket. Die Blüten ſind vom Froſt gebräunt und fallen ab; bereits vorhanden geweſene Fruchtanſätze ſind gleichfalls abgeſtorben. Nachbargeblete. Birkenau, 21. April. die Aufnahmen für die Flm⸗ rollen des Wildweſt⸗Dremas„Terxas Jacks Todes⸗ ritt“ haben zum Teil im hieſigen Birkenauer Tal ſtattgefunden, deſſen romantiſche Lage ſich zu derartigen Filmaufnahmen beſonders gut eignet. Die Schönheiten des Birkenauer Tales werden da⸗ durch weiteſte Verbreitung finden, ohne. daß freilich das Publikum ahnen kann, daß ſich hinter dem zerklüfteten Panorama aus„Wild⸗ Weſt“ unſer liebliches Idyll der Bergſtraße verbirat. Gerichtszeitung. Karlsruhe, 21. April. Am 18 März 1920 fand aus Anlaß des Kapp⸗Putſches in Pforzheim eine Verſammlung der.S P. ſtatt. in der Stadtrat Spengler heftige Angriffe gegen den Kauf⸗ mann Otto Katzenberger richlete. Es ſei in dem Anweſen Katzen⸗ bergers ein Maſchinengewehr verborgen geweſen, die Ar⸗ beiter gerichtet werden ſollte. Dieſe Verſammlung gab die Veran⸗ laſſung zu großen Ausſchreitungen. Män wollte das Haus Katzenbergers ſtürmen. Wegen Landfriedensbruchs und Haus⸗ ſriedensbruchs ſind bereits am 4. April eine Anzahl von Teilneh⸗ mern an dieſen Demonſtrationen zu Gefängnisſtrafen verurteilt worden. Geſtern ſtanden wieder bſer weitete Vemionſtranten vor dem hieſigen Schwurgericht, nämlich der Goldſchmied Hugo Baſtian aus der Schloſſer Anton Kugel aus Bretzingen, der Taglöhner Karl Pfiſterer aus Breßzingen und der Schweißer Renkſchler aus Diefenbach. Es wukde nachge⸗ wieſen, daß ſich die drei zuerſt Genannten Ausſchreitungen gegen Petſonen ſchuldig gemacht haben; außerdem haben ſie z. T. Gegen⸗ ſtände entwendet. Dasſelbe traf auch für Rentſchler zu. Das Ge⸗ richt verurteilte Baſtlan wegen ſchweren zu zehn Monaten Gefängnis abzügl. ſechs Wochen Unterſuchungshaft, Kugel wegen ſchweren Landfriedensbruchs zu zehn Monaten Ge⸗ fängnis abzüglich ſechs Monalen Unterſuchungshaft und Pfiſterer wegen desſelben ergehens zu zehn Monaten Gefängnis abzüglich vier Wochen Unterſuchungshaft. Das Verfahren gegen Rentſchler wurde eingeſtellt, weil bei ihm das Amneſtlegeſetz zu berückſichligen ſei; auf die drei anderen treffe dies nicht zu, weil bei ihnen Roheit und Eigennutz mitgewirkt haben. 7( Konſtanz, 21. April. Elne hohe Strafe hat den hier wohn⸗ haft geweſenen bekannten Platinſchieber, den verheirateten Kauf⸗ mann Krämer, ereilt. Nachdem er in Konſtanz wegen verſuchten Betrugs verurteilt worden war,— er hatte einem Schweizer einen Barren Blei für Platin um 130 000 M. aufſchwindeln wollen— begab er ſich ins bayeriſche Allgäu, wo er eine Käſerfamilie mit ſeinem Platinſchwindel hineinlegte. Für den Bleiklumpen, den er den Leuten als Platin verkaufte, zahlten ihm die Betrogenen 60 000 Mark. Die Strafkammer Kempten verurteilte den Schwindler 1 5 Jahren Zuchthaus, 10 Jahren Ehrverluſt und 6000 M. Geldſtrafe oder weiteren 8 Monaten Zuchthaus. ONgB. Landau, 21. April. Ein großer Branntweln⸗ ſchmuggelprozeß wird in der nächſten Zeit das Landgericht Landau beſchäftigen. Die Staatsanwaltſchoft hat gegen die vier Inhaber der Branntweinbennerei G. u. O. Stein in Schiltigheim⸗ Straßburg und gegen die Inhaber der Parfümeriefabrik Groß u. Adrian in Straßburg Anklage wegen verbotener Wareneinſuhr —— ſchönes, ausgeglichenes Stimmaterial und ſteht unter der ausge⸗ zeichneten Leitung des Herrn A. Michel auf achtunggebietender Höhe der Leiſtung. Die Chöre wurden ausnahmslos lonrein mit 5 * guter Dynamik und Auffaſſung wiedergegeben und zeigte ſich die f niſche und muſitaliſche Schulung in Hegars„In den r geſangsteck e Aber auch in den volkstümlichen Chören, vor allem in 0 „Thomas„Liebesfrühling“ fand der Chor großen Beifall. Als 7 Soliſten hatte der Verein neben zwei Vereinsmitgliedern die ein⸗ 2 heimi Künſtlerin Fräulein Lis! Schumacher gewonnen, Frl. zacher, Schülerin von Frau J. Freund, verfügt über eine umfangreiche, edle Altſtimme, ſingt mit viel Muſikalität, Verſtändnis und tiefem Empfinden und macht ihrer Lehrerin alle Ehre. Es wäre zu wünſchen, daß man die Künſtlerin recht oft im Konzertſaal zu hören bekäme. Das Vereinsmitglied, Herr Fanz, bot mit ſchönem, wohlklingendem Tenor und guter Auffaſſung einige hübſche Lieder, von denen Körners„Der ſchönſte Augenblick“ einen Daä⸗ 25 8. Verlaine und Waclav Rolitz) ſind, wenig populär gehalten, +Schöpfungen einer dbal diaf ſtillen, in ſich— Muſikernatur; 1 ſtärker als die— eiwas bla de 550—47 Stimmungskoloritz. Die a capella geſungenen Frauenchöre ce hatte. Herr Lehmann, Schüler der Muſikhochſchule, geigte in ſeinen Violinſolis gute Technik und edle Tongebung und bexechtigt zu den ſchönſten Hoffnungen. Frau Hedwig Wöhrle von der Mannheimer Muſikhochſchule und Herr Valentin Wolf beglbeiteten die Soliſten dezent und anſchmiegend. Der Verein und Fſein unermüdlicher Dirigent tönnen mit Befriedigung und Stolz auf das Konzert zurückblicken. er. 2 Aus dem Frankfurter Muſikleben. Der„Deſſoffſche Fraüenchor“, den ſeine Dirigentin Margarete Deſſoff in eifriger Studienarbeit zu einem künſtleriſch hervorragenden Faktor de⸗ 155 Muſiklebens herangebildet hat, hob in ſeinem 2. Konzert ompoſitionen von Ludwig Rottenverg, Gerda v. Below und Roſy Geiger⸗Kullmann mit dem Vermerk„Uraufführungen“ aus der Taufe. Die drei, vom Klavier begleiteten, Frauenchöre Rotten⸗ bergs, des bekannten Frankfurter Kapellmeiſters(zu Texten von e— thematiſche Erfiwung iſt der Reiz Gerda v. Belows führen eine einfache, vom Volksliedton be⸗ ſtimmte Melodie in ſtrophiger Wiederkehr geradlinig fort; natürliche Herzlichkeit im Ausdruck verriet beſonders„Roſe arie“. Den An gegennehmen. auich 1 5 9 717 pfungen der Frankfurter Komponiſtin Roſy Geiger⸗ Imann(„Frau Nachtigall“,„Mein liebes und mein kluges Lieb“,„Steh auf Nordwind“) ſichert ihre unkompliziert liebens⸗ würdige, knappe Faſſung und eine effektvolle Schlußwendung dank⸗ bare Publikumswirkung. Die Aufnahme ſämtlicher Neuheiten war 57 die drei — del— Wiedergabe durch den Chor— ſehr freundlich, und iedkomponiſten konnten perſönlich ſtarken Beifall ent⸗ Dr. Georg Schott. 7 Fn für die Ausſkellung Waſſerſtraßen und En Für die im Sommer ds. Is. in München veron⸗ ſt Ausſtellung für Waſſerſtraßen und Energiewirtſchaft ſollen Filmaufnahmen gemacht werden, welche den Beſuchern der Mösſtellung nicht nur alle bei dem großen Projekt des Rhein⸗ Main⸗Donau⸗Kanals, dem die Ausſtellung gewidmet iſt, in Frage kommenden techniſchen und ae Fragen beleuchten ſollen, ſondern auch den Charakter der Länder, durch welche die geplanten Waſſerſtraßen führen wollen. Dieſe hochintereſſanten dache mit welchen der Main⸗Donau⸗Stromperband die durch ihre Arbeit bekannte Neue Kinematographiſche Geſellſchaft in München beauftragt hat, beginnen in dieſer Woche und werden in einem großen Film Bilder von Holland bis zum Schwarzen Meer zeigen. Ganz beſonders dürften dieſe Aufnahmen in den Induſtriekreiſen intereſſieren, die auf ſe Weiſe den EStand der Technik ebenſo wie Abſatzmöglichkeit in verſchiedenen Ländern ſofort überſehen werden können. Ein engliſcher Meiſterradierer. Mik dem Maler und Radierer William Strang, deſſen Tod aus London gemeldet wird, iſt einer der hervorragendſten Künſtler des heutigen England dahin⸗ gegangen. In den letzten Jahren ſeines Lebens hatte er ſich mehr und mehr der Oelmalerei zugewendet und auch hier hervorragendes geleiſtet. Die Größe Strangs in der Kunſtgeſchichte wird aber immer auf ſeinen Radierungen beruhen. Strang war ein Schüler des großen franzöſiſchen Radierers Legros. Aber je reifer er wurde, deſto mehr entwickelte er ſich von der geiſtreichen Art des Fran⸗ zoſen fort, zu einer ſchwereren, tiefſinnig dramatiſchen Kunſt, und nun wurde Rembrandt beſonders ſein kechniſches Vorbild. Dieſer Meiſter der Radierung hat ein Lebenswerk hinterlaſſen, das an künſtleriſcher wie ſtofflicher Vielſeitigkeit ſeinesgleichen ſucht. In Vorgänge reſolut in das Gewand der Gegenwart. In ſeinen Illu⸗ ſtratſonen iſt er ein genialer Nachempfinder des dichteriſchen Erleb⸗ niſſes und hat Radierungsfolgen geſchaffen, die lait zu den höchſten Leiſtungen der künſtleriſchen Illuſtration gehören. Ueber die Illu⸗ ſtration hinaus aber wuchs ſeine Radierungskunſt zu großen Alle⸗ gorien an, in deren eigentümlicher Geſtaltungskraft er an Klinger gemahnt. Ein genialer Meiſter iſt er auch in ſeiner Vildniskunſt; er war lange Zeit der geſuchteſte Bildnisradierer Englands. 40 Der deutſche Pathologenkongreß gegen die Skeinachſche Ver⸗ jüngungslehre. Aus 555 wird uns berichiet: Die Deutſche Potho⸗ logiſche Geſellſchaft, die während des Krieges und in den erſten Jahren nach dem Krieg keine Tagung abgehalten hatte, berief dieſes Jahr zum erſten Male wieder einen uee ein. Die Verhand⸗ lungen, die in Jena ſtattfanden, und zu denen nicht nur deutſche Gelehrte, ſondern auch Profeſſoren aus Oeſterreich, Ungarn, der Schweiz, Holland und Schweden erſchlenen waren, bezogen ſich auf alle Fragen der Pathologie. Im Mittelpunkt ſtanden die Auseinan⸗ derſeungen über das Thema„Die Milz als Stoffwechſelorgan“, über das namentlich Profeſſor Helly⸗St Gallen und Profeſſor Eppinger⸗Wien referierten. Breiten Raum nahmen auch die Ver⸗ handlungen über die Steinachſche Verjüngungslehre ein. Ueberein⸗ ſtimmend ſprachen ſich die Gelehrten gegen die Forſchungen Steinachs aus, zum Teil in äußerſt ſcharfer Weſſe. Dem ablehnenden Urteil der Pathologen ſchloß ſich auch eine Reihe von Klinikern an. ulturelle ſeinen veltgiöſen Motiven ſtellt er, ähnlich wie Ühde, die bibliſchen erhoben. Nach der Anklageſchrift ſolten die Beſchuldigten, von denen 4 Franzoſen und 2 Schweizer ſind, im November 1920 46 Fäſſer Weindeſtillat unter der Bezeichnung„Parfümerie Liquide“ einge⸗ führt haben. Das Weindeſtillat ſollte nach Reinigung von dem Riechſtoff als Branntwein zu Genußzwecken dienen. Zu dem Pro⸗ zeß ſind 3 Sachverſtändige, darunter 2 Chemiker, und der Leiter der techniſchen Prüfungs⸗ und Lehranſtalten der Verwaltung der Zölle und indirekten Steuern geladen. Sportliche Rundſchau. Allgemeines Spiel⸗ und Sportkurſe an der Turnlehrerbildungsanſtalt in Karlsruhe. Wegen eingetretenet Schwierigkeiten wird der für die Zeit vom 25. April bis 7. Mai d. J. in Ausſicht genommene Spiel⸗ und Sportkurs für Lehtet aßn Volks⸗ und For!⸗ bildungsſchulen guf die Zeit vom 13. Junt bis 25. Junf d. J. verſchoben. Im Hinblick auf die große Zahl von Meldungen iſt die Abhaltung eines welleren Spiel⸗ und Spörtkurſes nach dem oben genannten 1 vorgeſehen. Näheres wird noch bekannt gegeben werden. Die Zulaſſungsgeſuche der für den im Junſ ſtattfindenden Spiel⸗ und Spoktkurs nicht berückſichtigten Bewerber blelben für den Kurs aufrecht erhalten und brauchen daher nicht erneuert zu werden. 5 Pferderennen. Berlin-Karlshorſt, 21. April. Prels von Königsberg. 16 000 Mark, 3000 Meter. 1. Luf Pan Ddemon(Mihan), Parabel, 3. Givet. Ferner: Papa, Figaro, Kantinter, Letzter Heller, Poeſie. 53:107 16, 14, 15:10. Preis vom Jürgen 1 55 000 u Mark. 3600 Meter. 1. Trauns Charleys Cou Hr. 8. Pelzer), 2. Barbar 3. Fuldia. Ferner: Tilly, Ahnfau. 21:10 12, 1210.— Lärchen⸗Jagdrennen. 18 000 Mark. 3400 Meter. 1. Böhnts Narval(P. Lewickl), 2. Orkus, 3. Sieg. Fer⸗ ner: Signorelli, e Hexenkind. 91:10; 22, 13:10. Hürdenrennen der Vierfährigen. 30 000 Mark. 3000 Metet. 1. Stall Bollendorfs Landvogt(F. Naſh), 2. Galeere, 3. Notbremſe. Ferner: Tarlatan, Kiefer, Memento gef. 42:10; 32, 62:10.— Preis von Saarow. 30 000 Mark. 4000 Meter. 1 Frinz Reuß und F. v. Zobeltitz Elfchen(Hr. v. Rolaeg 2. Jas⸗ jolda, 3. Feuerbach. Ferner: Feldhert, Mäebeth, 12, 16, 12:10.— Wilmersdotfer Jagdkrennen. 16 000 Mark. 3400 Meter. 1. Graf Henckels Murx Johnſon), 2. Pflaſter⸗ treter, 3. Elga. Ferner: Note, Willehart, Saint Ahl, Wolter, Ber⸗ nada, Poet. 43.10; 14, 18, 22:10.— Preis von Friedeichs⸗ 52 25 16 000 Mark. 1400 Meter. 1. Schönemanns Malkot⸗ en(Chriſtlieb), 2. Trompeter II, 3. Weckruf.—— Bregoſtan, Tärnkappe, Horſt, Ordenstitter, Roſe Marie, olberg, Lelalire Faklot, Adolar 39101 17, 105, 26710 Luftfuhrt. sr. Gordon⸗Bennett⸗KReunen für Freiballons. Durch den vorjährigen Sieg der Belgier wird das Reunen 1021 in Belgien ausgetragen werdett, Det Belgiſche Aexo⸗Club hat jetzt als Termin den 18. September gewählt und die Erlaubnis beunttagt, den Start auf dem alten Weltausſtellungs⸗ gebäude abhalten zu dürfen.— Für das Rennen ſind bereits ſetzt don ſieben Nationen 18 Meldungen eingeganggen. Von dieſen entfallen 2 Frankxeich, Vereinigte Staaten bon Amerika, England, Italien und Spanten ſe Belgien 2 und die Schweiz 1 Nennung. Aruſtfahrweſen! Wb. Verbof der Veranſtaltung von Prüfungsfahrten für Araftk⸗ fuhrzeuge in Baden. An die Bezirksämter iſt folgende Anweiſung ergangen: Da die Zulaſſung von Perſonenkraftwagen zum Verkehr auf öffentlichen Wegen und Plätzen nur erfolgen darf, wenn für die Zulaſſung ein öffentliches Bedürfnis beſteht oder ſie das Wirtſchafts⸗ leben zu fördern iſt, ſind Zuverläſſigkeitsfahrten und ähnliche Beranſtaltungen is auf welteres grundſätzlich nicht zu geſtatten. Lawntennis. Sk. Medenpokal. Die Tennisſpiele um den Medenpokal werden in die⸗ em Jahre in erweltertem 0 durchgeführt werden. Die Zahl der ettſpiele iſt in den Einze ſpielen voon 7 75 auf ſechs und in Doppelſpielen von eins auf drei et hei worden. Alle dem Deutſchen Tennis⸗Bund odet einem ſetner Verbände angeſchloſſenen Aluds ſind teilnahmeberechtigt. Ein Verband wird nur dann zugelaſſen, wenn keiner ſeiner Klubs ſich an den Kämpfen beteiligt. Ausgeſchloſſen von der Beteiligung ſind wegen ihrer überragenden Spfelſtärke der Berliner Ten⸗ nisverband und die W Tennisgilde. Meldeſchluß iſt I. Mai, die Soe zur Mitteilung der Mannſchaften 15. Mal. Die Abwichlung der piele erſolgt bezirkswei runden iſt 25. Junl. Für die Sieger der einzelnen Bezirke ſetzt dann Bundesleitung für weitere Spiele Termine, Orte und Pläte feſt. Tie Schlußrunde des Medenpokals ſoll in dieſem Jahre in Hamburg ausge⸗ tragen werden. sr. Engliſche Tennismelſterſchaften. Einen ſelten ſcharſen Kampf brachte die Schlußrunde der Herreneinzelmeiſterſchaft auf gedeckten Plätzen in London. Die Engländer Crawley und Lyeett ſtanden ſich*—— Nachdem Lycett die beiden erſten Sätze mit 614 und 16: 14 an ſich gebracht hatte, Aene es Krawley dann vom dritten Satz ab die Führung zu übernehmen und ſchließlich nach fünf Sätzen mit:6, 14: 16,:5,.75 .2 8 0 gewinnen. Crawley kämpft nun in der Entſcheidung gegen den Verteidiger Gobert(Frankreich). Für die Doppelmeiſterſchaft baben dis Auſtralier Dapſon-Mavrogordato gegen die Verteidiger Gobert⸗Lyeett an⸗ 19 5 In der Damenmeiſterſchaft fiel bereits die Melſee uſ da Miß van ihren Titel nicht verteidigt(in den Meiſterſchaften iſt der Verteidiger ohne weiteres für die Endrunde ſpielberechtigt), Miß Hol⸗ mann gewann mit.1,:6, 64 gegen Mrs. Peacock. Weiterdienſinachrichten der badiſchen Landeswetterwarte in Karlisruhe. Beobachtungen vom Freitag, den 22. April 1921, 8s Uhr morgens(MEZ.) Auf Grund land⸗ und funkentelegraphiſcher Meldungen. —— S Luftdruck Tem Wind Miederſchlag der amburgg 765.8 6 S880keicht halb bed. 0 önigsberg————— 117365.7 7[sw leicht wolklos.3 Frankfurt a... 766.0 4NNO] leicht dedecki 1 München 1766.1 4 Wſſchwach]helter 0 Kopenhagen.766.1 2428 eicht wolkig 3 Stockholm. 767.7 6 880leicht wolklos 0 Haparanda 764.0 3 NWYleicht dbedeckt 0 7 0 leicht heiter 0 Paris 767.5 5— gtill Dunſi 0 Marſeille—————— Ai—— 1 0—— en————— Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(72s morgens) eene e es druck 8 3 8 8 Be⸗ 585 25 8 Nicht TStürte 8 8 merkungen Wertheim. 151— 3 9 1W eeicht helter.5 König tuhl. 5637656 1 8 1— ſtill badel.5 Karisruhe...1277659 50 12 3No leicht dedectſ 3 Baden⸗Vaden213765.1] 5 11] 3 8 ldeicht beuech 4 Villingen..715736.2 1 7—1Sw(leicht cnee— eldberg. Hof 1281652.0—1 3-38SwW ſeeicht an 3 t. Blaſten. 8 780— 11—2N teeicht 2 Allgemeine Witterungsüberſicht. Das Hochdruckgebiet hat ſich nach Südweſteuropa zurückgezogen, während flache Tiefdruckausläufer über Mitteleuropa hinwegziehen und vereinzelt Regenfälle bringen. Auch in unſerm Gebiet brachte ein über der oberrheiniſchen Tiefebene liegendes Teiltief über Nacht Niederſchläge. Kleine Störungen, die von den britiſchen Inſeln vor⸗ dringen, werden auch morgen vereinzelt noch etwas Regen bringen. Vorausſichtliche Wikterung bis Samstaa, 23. April, nachts 12 Uhr: Heiter bis wolkig, vereinzelt Niederſchläge, Temperatur wenig verändert. Geſchäftliches. Die Ziehung der Mannheimer Naimarki⸗Cokterie findet be⸗ ſtimmt am Mittwoch, 4. Mai ſtatt. Der Generalvertrieb iſt der Firma Moritz Herzberger ũhertragen worden. Freitag, den 22. April 1921. oländ. 21710;. 5 nnerhalb der Bezirke müſſen die Vorrunden bis zum 15. Juni erledigt ſein. Leyter Termin für die 255 die Mannheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 185. ———.—̃ Die Hopfensaison 1920/21. (Von unserem Mitarbeiter.) Nach mehrjähriger Unterbrechung durch die Kriegszeit kam alsbald nach Beendigung der Ernte 1920 wieder eine Er- trassstatistik det Hopfen-Welternte hetaus. Nach der- selben wuürden insgesamt 800—850 O000 Zentner(gegenüber rund 610 000 Zentner im Jahre 1919) geerntet. Im einzelnen ent- fallen àuf Deutschlaud 104-118 000 Zentner, England 2002210 000 Ctt., Frenkreleh 56=60 o00 Ztr., Belgien 32—38 00⁰ Zentnet, Tscheche-Slowakische Republik 110—120 O0Lentner, Jugeslawien 14—15 000 Zentner, die übrigen Länder des Kon- tinents 30—25 000 Zentner, die Vereinigten Staaten von Nord- amerika 285260 000 Etr. und Australien—10 00 Ztr. Im letsten Friedenssaht 1814 betrug die Welt⸗Hepfenernte etwa 1 800 000 Ztr., der damals ein Hopfenverbrauch von 1 600 00⁰ Zentner segenüberstand. Im Verlaufe des Weltkrieges ist nicht nuf die Hopfenanbaufläche erheblich kleiner geworden, sondern auch die Biefefzeuguns stark zurüeksesangen. Der Weltkepfenbedarf wird zufzeit auf 730=880 000 Zentner ge- Schätst, sodaß alse die letzte Welthopfenernte zur Bestreitung des Bedarfes reichen Wird. umsomehr als noch alte Hopfen- vofräte in einisen Ländern vorhanden waren. In letzter Zeit allerdings hat sich' der Bietkonsum wieder gesteigert, wodutreh auch der Hopfenverbrauch wieder ein srößerer wWird. Entgesen dem Vorjlahre War durch die teilweise Witterungs- ungunst während det Pflüceke das 192er Pfodukt zwar von recht guter Braudualität, dagegen lieben Wuchs und Farbe etwesz zu wünschen übris. Bies tref bei allen Hopfensorten, ob Tettnanger, Haller, Spalter, Markt- oger Gebirsshopfen, zu. Das deuische Predukt wurde sowohl in Farbe, wie Wuchs und Qualität vom böhmisehen Hopien bedeutend übertroffen.— Deutschlands Bierpfoduktien ist ven der Friedenserzeugung von rund 70 Mill. Hektoliter mit einem Hopfenbedarf von 250260 000 Ztr. stark zurückgegangen, hat sieh Aber im jetsten Jahre wieder auf 25 Mill. Hektoliter mit einem Hopfen- bedart von rund 100 000 Ztr. erholt. DPeutschlag ds ſetzte Hopfenernte(116 000 Ztr.) wärde alse den Bedarf des Deutschen Relehes decken, da die Bierproduktien noch weiter im Steigeß begriften ist, Zu etwähnen ist ferner, dab ein grober Feil der deutschen Brauereien noch mit alten Hepfen · vorräten eingedeckt war, die man auf rund 50 000 Ztr. schätzen darf. Somit erübrigte Deutschland für den Expgort etwa 60—70 000 Ztr. und War damit wWieder ein mächtiger Kenkurrent auf dem Weltmarkte. Alsbald nach der Ernte 1920 setate eine große Einkaufs- datigkeit des Auslandes ein, sodaß die Preise erheblich in die Höhe gingen, zumal die ungünstige Valuta mitwirkte, Das Geschäft war ziemlich lebhaft. Die Preise setzten bei Saison- deginn mit durchschnittlich 2000& ein, stiegen aber bis 2800, um wieder auf etwa 2400 zurückzugehen. Um Ende November Zeigten sich auf dem Nürnbersef Hopfenmarkte die nöchsten Notierungen der laufenden Salson, nämlieh fürMarkt- ware 2600-3100 K.(Nan beschte, daß dle bekannte Hausse zm Frühjahr 1919 die Preise bis zu 7800&A emporschnellen ließ.) Ven diesem Zeltpunkte an zeigte sich sowohl hinsjeht- lich des Gesehäftsgangs wie der Preislage eine stetige Ab⸗ wärtsbewegung. Die Notierungen sind infolgedessen sehr zu- rückgegangen und stehen für Marktware, und zwar nominell. noch auf 800—1100&., für Gebirgshopfen 1100 1200. für Hallertauer 900- 1200(Siegelgut bis 1400) und für Würt⸗ temberger 900 1300. Das Mißverhältnis zwischen einem mehr als ausreichenden Angebot und ganz ungenügender Nach- Frage tritt immer deutlicher in die Erscheinung und erschwert pei der Hartnäckigkeit der wenigen Käufetr. ungeachtet des Entgegenkommens der Elgner, das Verkaufsgeschäft derart, daßg jetzt Abschlüsse nur noch dann zustande kommen, wenn den immer wieder gesteigerten Anforderungen der Abnehmer mit gleichzeitigen Preisabgeboten entsprochen wird. * Bens u. Cie., Rheinische Automobll- und Motorenfabrile.-. Die Neue Berliner Korrespondena, Herausgeber Karfunkel⸗ Stein u. Furel, schreibt:„Ueber die Benz u. Cie., Rheinische Automobil- und Motorenfabrik-G. in Mannheim, liefen heute bisher undestätigte Gerüchte um, wonach die Gesellschaft für das mit diesem Monat zu Ende gehende Geschäftsjahr divi- dendenlos bleiben würde.“ Die Verwaltuns der Firma Benz, an die sich ein Aktionür gewandt hatte, teilt daraufhin mit, daß solche Ge- rüchte Jeder Grundlage entbehren. Abgesehen da- von, daß noch Monate vergehen werden, bis die Bilanzarbeiten Für das erst mit Ende April abschließende Geschäftsjahr fertig- gestellt sind, bieten die bisher feststellbaren Ergebnisse Reinerlei Anhaltspunkte für die von Herrn Kar⸗ funkelstein gefürchtete Dividendenlosigkeit. Kapitalserhöhung der Engelhardt · Brauerei ·.-G. Einer .-V. am 13. Mai wird die Erhöhung des Grundkapitale um 3 auf 18 Mill. vorgeschlagen werden. Ferner sollen Mitteilungen über die bereits bekannt gegebene Lösung des Vertrags mit der Firma C. A. F. Kahlbaum.-G. gemacht werden und über die Verwendung der hierdurch freiwerdenden 2,1 Mill. Stammaktien Beschlufl gefaßt werden. Außerdem steht die Genehmigung des wohlbekannten Vertrags mit der Schlesischen.-G. für Bierbrauerei und Malzfabrikation in Landoehut i. Schl, auf der Tagesordnung. 2 Abschlüsse. Der Aufsichtsrat der zum Verband der Badischen Anilin- u. Sodafabrik gehörigen Doerstewitz- Hartmannsdörfer Braunkohlen- Inudustrie- .-G. Halle a. S. schlägt 4%(i. V. 8½) Dividende vor. Der Aufsichtsrat der Lokomotivfabrik Krauß u. Co., München schlägt 13%(i. V. 10%) vor.— Die Zivno- stenska Banka in der Tschecho-Slowakei beantragt 12% (i. V. 9½) Dividende. Aus dem Kohlengroßhandel. Die Kohlengroßhandlung Wulff u. Co., Düsseldorf, mit Filiale in Kassel hat, wie schon gemeldet, die Bergwerks-Gesellschaft Consolidation in Gelsen- kirchen, die Bergwerks-Gesellschaft Dahlbusch in Rotthausen, Johann Deimelsberg in Steele, den Köln- Neuessener Berg- werks-Verein in Altenessen, die Mannesmann-Röhrenwerke in Düsseldorf mit ihren Zechen„Unser Fritz“ und„Königin Eli- sabeth“ sowie die Gewerkschaft Friedrich der Große als Kom- manditisten aufgenommen. Gleichzeitig sind diese Zechen der an den Wulffe Gruppen interessierten Kohlengroßhandlung Hansen. Neuerburg u. Co. in Frankfurt a. M. mit Filialen u. a. in Mannheim beigetreten. Deutsche Kabelwerke. Um die Beziehungen zu ihren im bdesetzten neuen Zollgebiet liegenden Kundschaften auch unter den gegenwärtigen erschwerten Verhältnissen aufrecht zu er- halten und diese Kundschaft nach Möglichkeit zu unterstützen, haben die Deutschen Kabelwerke sich entschlossen, die Zölle für ihre Deka Auto- und Fahrradbereifung, die in das besetzte nene Gebiet geht, ihren Abnehmern gegen Vorlage der Zoll- guittung in jedem einzelnen Falle zu vergüten. Zahlung durch Scheck und Zinspflicht. Eine durch Hin- gabe eines Schecks zahlunsshalber erfolgende Zahlung gilt nach einem Gutachten der Berliner Handelskammer erst an dem Tage der ordnungsmäßig, d. h. ohne schuldhafte Ver- zögerung., erfolgten Gutschrift durch die angewiesene Bank als erfolgt, sodaß bie dahin eine eventuelle Zinspflicht Segeben let. ——————————————— NMannheim Frankfurter Wertpaplerbörse. Festverzinsliche Werte. a) Inländische. 2. 22. 2. 22. 4% Nanaf. v. 190/06%%—. 32 0%% Badische Anfelhe..78 688.50 4% Nannhelmer von 1914—.— 6230 39 g0. von 1609—. 5% Heutsohe Reſchbanl. 770 77.50 4% Bayor. ölsenbabnam, 20,0 89.70 40% de..0 88.68 3½%% do, 65.2 659.48 39%00 40. 63.30 83.60 4% Hay-Pfülz. Ele-Prlor.— 28 10 3705 d0. 58. de% 40. 5% J. Helohs-Sohatzanl. 39.70 33.70 1 Ausliadische. 4½% JV. u. V. 40..7/ 31.% Oest. 8t.⸗K. v. 1913 18.— 18.— 4¼% J. Belohsschatzanfl. 72 3 72,10 4½% do., Sotzanwols. 29.50 209.80 5% Heeub. Sohatranwels.. e 4% 40. Goldrente 31.90 31.75 0% 00. 88 0 87.50 4% 40, einkeſtl. Bents 21.5 3¼% Preullsohe Konsole 32.50.7 4% Ungarisebe Goldrents 15.50 45.50 30% 0. 33.78 8a 75 4% do,.-10. v. 910—— 12 4% Had. Anfeibe von 19198 60 2 3½% do. St.-Nte, v. 180„„ Dividenden-Werte. Baunk-Aktlen. Dir.].22. Dir.] 21.2. adisone Bank 6½ 302.— 302.— chem. Rütgersworke 12½ 418.— 417.— Zeriiner Handslsges. 1% 274. 213.— Südd. rahtindustrie 7 250..—-— Darmstädter Bank 3 180.— 18.— Allgem. Etektr.-Ges. 10 280.20 284.50 Deuisehe Bagk 12 287.50 290.50 Sergmann W. 12 355.— 210.— 5. Skfekt.- u. Weohselb, 7 173.—17.—Felten& Gulfleaumds 10—.—29.— Hisoonto-Geseffsoh. 10 2ff.„ 24J.80 tahmeysr + 210.— 200.80 Dessdner Bang 2..— fb. Slektr.-ges. Mannd. 0 180.— 190.60 Netlonalbk. f. Deutsohl, 10 100.— 150.— Souekert NMüender) 6 232.— 20.50 Ffglzische Sank 7 184.—152.80 Sie nens& Hafeks 12 285.— Skklzische Hyp.-Zank 8 172.— 170.— dummiw. Peter 18 478.— 78.50 Rhelnisohe Credithank 7 161.— 164.—Heddernb. Kupfervwerk- 333.— 351.— Rheinisohe Ryp.-Zank 188.— 12. Junghans gobelder 12 280.— 201.50 Südd. Bisconts-Ges. 8 183.— 193.80—.— 7 Bergwerks-Aktlen. ederkabrik Spter.— 40.— Soonf Bergb. u. Gusst,, 3 49.80 Tedergerde Roe 70½ 339.— 400— Deutson-Lüx. Gergw. 1 298.— 297½.880 do. Südd. ſagdert 19.—— geſsenkiroß. Sergwerk f1 310.— 31.—do. Spfoharz 10 247.— 29.— Harpener Bergbah 5 433.— 440.— Falzmübte Tudwigeh. 12 370.— 220.— Lallw. Wssteregein 38 19.50 8. Wasodirenkabrekleyer? 87.— 88— Nannôsm.-Hhr.-Werte 8 377.— 878.—d. gadena 9 275.— 278.— Obersohl. Elsenb.-Bed.28 277.— 2890.— ddo, Sadlsohe DurfachE!)—— 308.— 40. Eisenlad.(Caro) 11 28.— 2.— Halmlermotoren 9 192.— 193.— Fhöntx Sergbab 20 832.— 838.— Nasohinonfbr. Eüfingoen s 210.— J13.— V. Kön., U. Laurahütte 20 415.— 328.— do. Eisenaoh 12 22.— 122.— Franspori-Aktlen. Aeltznec, Durlaodb 1 383.— 388.— Sonamtung— 822— 828 50 ale e en, Tanmasch...— 22.— Zamd-ad gskentenft— ſ4g. J76 50 baeg, Aen en 80 Lerddzdteede tlen, 10— e ce, Aaen 50 Sest.⸗Ungar. Staalsb.%½ i7 ſa.— Side, gübn kese i8„ Sohnellbr. Frantontd.7 289.80—— Industrie-Aktlen. Ver. Deutsohe Oelfabr.12 283.— 209.— Grun& Blifinger 6 261.—.— Forzeltat Wessel— 333.— 380.— Layss& Frevtag. 381.— Et. Fulverfabr, Ingneriss—.— 75.— Hemenzw. Heſdelberg 10 280.— 230.— Seſſin dusteſe Waff“ 7 20.— 223.— Sadisohe Aniſin 4 b2 822.0 Spianereſ Etilingen 7.— 8. Obem. Soheldeanstalt 20 552.50 552. Kammgarnspinn. Kals. 12 368.— 367.75 Chem. Grlesh,-Elektr. 7 385.50 392.50 Oprenfbr. Furtwanzen iIs-—:J Farbwerks köchst 12 423.— 425.— Waggontabrik Fuohs 22 109.50 414.— V. ohem. Fabr. Hannh.7—.—.Zelfsteffabr, Waldkor 10 458.— 453.20 Ohem. Fabr. Ruhlheim 4—.— 888.— Luokerfabeſk, Sad. 11 380.— 389.75 de, HeHverRohlung 5 40.— 40.— 00. Frankemnef 1ç 10 50 405.— Berliner Wertpaplerbörse. Festverzinsliche Werte. e Reſehs- un 21. 22.%% esterr.Schatranw. 2. 22. tispaplere. e N e—.—.10 5% O. Sohatzanw. Ser. 1—% do. Paplerregts.—2 5% g0. Serſe fl 99.75 99.75 4% furk. Aumfaiet.-Anl. 78.— 77.50 4½% do. Serſe-V. 84.00 51.50% d0, Hagdad. 7½%% de. Seris—K 70 26, lebndann! 139.7 146.— 4½% 80. 124 er 88.10 85.— 4% do, Hazdad. 2% Heutsbbe Reshsanl. 77.50 77.5 Eitenvahn u 1280 120.— 4⁰⁰0 00. 60.25 55.25 4% do. unſflr. Aneigs—.— 3% 5 0. 63.70 84.25% 90, Z0llo l. v. 191 78.— 60.— 30% 40. 70.— 89.50 0. 499-Fo8.-L9%—.— 434.— 4% Pröubische Konsos 63.80 69.25 4½% Ung. St.t.. 11 280 23.60 3/% 10. 89.— 59.— 4½%, do. do, v. 1014 2ʃ.89 25.— 1 0. 53.60 53.60% do. Gofgrenze 44.93 43.75 4% Badlsche Anlelne 72.75 73.30 4% do. Kronoacents 28..60 3½% Bayerjsohe Anfelne 68.70 68.40 4% wlener Invost.-Anl..78 30.— 30% flessssohe Anlelne 51.84.0 3% Oesterreſob.-Ungaf. 4% Frankfurter Stadtanl. 97.80 57.— Staatsbaak, alte 38.— 58.— 4% Honohener Stadtanl. 83.—.60 2% Jo0.. Serle—.—.— 4% 69975 17 25 40. Lel welocten n e e ank· 1—.„.„ oAprlo—— 2 5N 2 7 de Wee 880 45 o Uo., nsug Prlorltät 65,.—.— ——% gon Gbiietenen 38)25 nWor 4% Anatoſter, Ser, l, li 119.50 118.28 4½% Oesterrefohisches 4½% do., Serie 103.78 103.— 1 1.8.2 87¹.755 e——4— 0 o. Koldrente K%e D. Ueberses- El.-U0bI..——.— 40% 40. bonv. lento—.— 20.50 Dividenden-Werte. Trunsp.-Alktlen, div. 21. 22. Feicteeee e 5 2 Sohantungbahn 0o 320.— 527.25 Feldmünſe Fapler—— Alig. Lok.Su. Stbabenb. 6 125.50 120.— Feltena 4 Gullteaume 4 520.— 618.— Or. Berl. Strabend. 7½—.——.—Feledriohshütte 2³—.—— Suad. Elseabahn 5½ 108.—. 108.— dasmotocen Deutz 10—.—128.— Hest. Staatselsend. 7% 128.18 12%8 Geisenklroher gergw. 14 808.78 900.80 Saltimoce and Onlo— 448.— 488.— do. auhstaßt 19— 885.— Priaz-Helnrlohbann 8—georgs-Martonh. 0 391.— 332.— .-Austr. Dampfeeb.— 391.— 392.50 derrsshelmer Alas 19 582.58. Hamb.-Amorſk. Paketf.— 178.— 179.55 goldsehmidt, Tn. 12 116. 680. Hamb.-Südam.'soh.— 339.— 37. Harpener Sergban 12 433.73 444.80 Hansa Dampfsob.— 31.— 311.28 Mlleert Nasohſaen 8 29.80 24J.— Norddeutsohe LIoyn— 147 148.,80 Mirson Kupfec 123 333.50 499.— Hödonster Farbwerke 14 430.— 432.— Bank-Aktien. Hoesok Eleen u. 8t. 24 674.78 675.25 gerllnertlagdels-des. 12/ 215.— 213.— fohenlohe-Werke 5.— 22.— Oomm.- u. Privatbank 9 209.80 200.75 Humdoldt Maschinen 6 214. 214.80 Darmstadter Bank 160.160.— Kaw. Aschersteben 30 333.— 332.— Deutsche Bank 12 282.— 292.—[Kattowltzer Bergbau 28 284.—288.50 Diskonto-Commandlt 10 243.— 213.— Köln-Rottweller 16 78.— 370.— bresdner Bank 9 21.— 210.80 Gebr. Körtin 18 235.— 270.— Mltteld. Kreültbank 10—. 160.— Kosthelmer Tollulose 8 209.78 294.— Hatlonalbk. f. Peutschl. 10 181.— 190.80 Tahmever& 00. 9 29.— 209.50 Oesterreloh. Kredit 6½ 68.— 88.75 Laurahütte.— 813.— Belchesbank.70 140.80 140.— Liade's Eismasohinen 18 293.— 310.— Linke à Hofmana 23¾ 42.— 429.— Industrle-Aktlen. Tudwig Loewe 4 O0. 8 278.— 32. Aodumulat.-Fabrik 17 408..407.—Totaringer Hutte 12 4009.— 441.25 Adler& Oppenbeim 20 748.— 220.— Nannesmannröhren 20. 874.— 575.— Adlerwerke 10 235.— 27.— Oberschl. Sisend.-Bed. 23 23.— 275.— .-G. Anli. Treptow 18 425.— 428.— do. Eisenladustrle 14 287.— 255.— Aligem. Elektr.-Ges. 10 283.50 265. do. Kokswerke 17 433.— 405.— Anglo-Continenta! 6 381.— 388.— orenstein& Koppel 16 513.— 515.— Augsb.-Nürnb. Masch. 10 425.40 42.28 Phönalx Zergbau 20 632.28 633.50 Badſsche Anilin 18 520.580 525.— fheig. Braunkohie 20 650.—645.— Zergmang Flektr. 12 309.50 310.— Ann. Metallw. Vorze. 0 421 82.25 Berliner Elektr. 8 24. 211.— Hhdein. Stahlwerke 20 483.75 431.— Bing Nurnberg 18 274.— 274.—Rlebeok NMontan 12 478.— 475.— Btemarokhütté 20——.—Komdaoher Hütten 12 301.25 301.50 Sochumer ausstadt 15 435.28 438.50 Rutgerswerke 12½ 417.50 414.— Gebr. Böhler& C0. 12.— 500.— Sachseawerk 20 280.— 299.— Srown, Boyeri& 00. 8—.—-—.—Sohuckert& 00, 4 233.80 238.25 Suderus EIsenw. 7½ 5ʃ5.— 340.28 Siemens& Halske 10 281.— 263.50 Odemfsone Hriesbelm 12 388.— 406.— Telephon Becliner 183 382.— 209.— Obemisoe Weller 12 371.28 370.50 Tückleche Tabakregioe— 1049.0 1149.0 Chemtsche Albert 30 5810. 62f.— Unionw. Serlin-Mum. 19 273.— 278.25 Gonoordia Bergbau 22 40f.— 408.— Jeroig. Fränk. Sohuht. 18 263.30 268.75 Dalmler Motorén 5 190.50 190.25 Ver. Glanzstoffe 1133.0 1165.0 deutsoh-Luxemburg. 12 295.12 296.25 V. Stw. Zypen à m 30 1050.0 1000.0 .-Uedersse Elekte. 1140.0 1148.0 Vogtäad. Maschinen 0 299.50 200.— Deutsche Erdöl 45 6419.— 844.— Westocggela Alkali 8 512.— 514.— Deutsche Kaliwerke 71 341.— 843.— Zellstoff Waldhok 9 334.— 469.— Deutsohe Steinzeug 20 288.50 285.— Deutsoh-Ostafrſka— 218.— 22.20 D. Wafken u. Aanſtlön 30 359.25 556.50 Neu-Gulnes— 384.——.— Durkoppwerke 575.—571.—-Otavi Mlnen u. Elsend.— 600.— 528.— Elderfeſder Farben 19 437.— 443.— do. denußsochelg— 422.80 480.— Elektr. Lloht u. Kraft 9 185.— 183.50 Deutsohe Fetroleum— 820.— 8900.— Bk. f. e. Unt.(Zurlohn) 0 129.28 130.— Fomong— 330.0 3580.0 Esohweller Sergwerk 12 314.—-319.— neldburg— 272——.— C. ² FKEFEKEKCKbKCco K Börsenberichte. Frankfurter Wertpaplerbörse. Frankfurt, 22. April.(Drahtb.) Die vorliegende Meidung aus Washington übte auf den Effektenmarkt keinerlel Ein- druck aus. Nur ausländische Zahlungsmittel, besonders New- vorke, unterlagen stärkeren Schwankungen. Valuta papiere verzeichnen daher geringe Kursbesserungen, doch blieben die Höchstpreise der gestrigen Abendbötse nicht voll behauptet. Mexikaner gaben etwas nach, während Türken und Rumänen begehrter waren. Deutsch-Uebersee anfänglich 1140, Balti- more mit 453 ebenfalls fest. Am Moutanmarkt iritt die Unlust des Geschäftes immer mehr hervor, auch sonst hat das Interesse für heimische Industrieaktien erheblich nachgelassen. lediglich einige Spezialwerte zeigten regere Geschäftstätigkeit. Benz-· Motoren gut erholt. 178—182, spater etwas schwzcher. Daimler gaben etwas nach; diese Aktien waren auch heute 2u Exekutionszwecken gesucht. Adlerwerke Kleyer stellten sich ebenfalls etwas niedtiger. Tellstoff Waldhqꝗt, 452, ver- loren%. Die Geschäftsbewegung in chemischen Werten hielt sich in engen Grenzen, die Kapitalerhöhungen beeinflußten dlese Papiere in stärkerem Maße. Scheideanstalt befestigt. Holzverkohlung büßten 9% ein. Anilinaktien schwächer. Schiff⸗ fahrtsaktien lagen ebenfalls schwächer. Hapag büßten mit 176 6% ein. Eine Ausnahme der lustlosen Haltung machten 3% ige Reichsanleihen, 72, plus%. Außerordentlich still ge- staltete sich der Kass a markt. Lokomotivfabrik Krauß unter- lagen dem Angebot. Die Börse schloßg bei geteilter Tendens. Privatdiskont 374½%. Berliner Wertpapierbörse. Berlin, 22. April.(Eig. Drahtb.) Die Börse nahm die deutsche Note an Amerika gefaßt auf, obwohl sie sich darübet Klar War, daf es sich um einen Verzweiflungsschritt handelt. Das Geschäft war überaus still. Das scharfe Anziehen der Devisenkurse und Deckungen der Baissepartei gaben der Ten- denz einen gewissen Rückhalt, sodaß vielfach Kursbesserungen eintraten. Das Hauptgeschäft vollzog sich am Devisen markt. Hier wurden vormittags Dollarnoten bis auf 70 ge- steigert; an der Börse sintz der Kutrs dann auf 64 zurück, um wieder auf 67% zu steigen. Die Käufe in Devisen waren fast ausschließlich spekulativer Natur, Als dann bekannt wurde, daß Amerika bedingungslos zu Vermittlungen bereit sei, wurde die Stimmung etwas ruhiger. Am Montan⸗ aktienmarkt setzten Hoesch, Kattowitzer und Lothringer um 3% höher ein, Phönix, Harpener und Buderus gaben un! —37% nach. Bismarekhütte und Gelsenkirchener waren gut behauptet. Schwach lagen Schiffahrts- und Anilin⸗ werte. Gut behauptet waren Elektro- und Kaliwerte. Held- burg 273, Hallesche Kali 209. Auch Bankaktien behaup- teten ihren Kurs. Unter den Nebenwerten setzten Deutsche Waffen und Zellstoff Waldhof um 10/% höher ein, Orenstein u. Koppel um%. Andererseits gaben Rottweiler Pulver und Goldschmidt nach. Valutawerte waren höher. Baltimore verbesserten sich um 10%, Deutsche Petroleum und Schantungbahn um 4% Kolonialwerte waren leicht gebessert, Otavi um 28%. Mansfelder Kuxe 4675. Fremde Renten, be⸗ sonders Mexikaner und Portugieser zogen weiter an, Am Devisenmarkt hertschte in Westdevisen stürmisches Geschäft bei stärken Schwankungen. London etwa 264—268. Paris 400, Schweiz 1160—1180. Auch Ostdevisen etwas lebhafter, Rumänen 103, Ungarn 73.8. Sokla 79, Polennoten.42. Die Mark kam aus dem Auslaud an- gesichts des scharfen Rückgangs in Newyork, wo sie bis auf .30 und.44 wich, etwas niedriger. Stockholm.38, Zürich .5 und Armsterdam.27. 5 Devisenmarki. Frankfurt, 22. April. Orahtb.) Im amtlichen Verkeht waren die Devisenpreise anziehend. Newyork bis 71 ge. handelt. Auf die Washingtoner Meldung trat eine Ab⸗ schwächung ein, Newyork bis 676. Auch die übrigen West⸗ devisen unterlagen hierauf größeren Schwankeungen. Im amt⸗ lichen Verkehr war die Stimmung wleder beruhigter. Im freien Frühverkehr wurden genannt: London bis 273—267(amtlich 26870)0, Paris 300—405(aoy), Brüssel 510(303). Newyorlt 70 bis 71 bis 675(68, 420). Holland 240-25 Gsss), Schweiz 1215 bis 1180(1193), Italien 317(328). Frankfurter Devisen. Amtilob 2. Aprüt 2. April 21. April. Apri geld Brlef I geld I Hrlet geld Brlef Igeld Brlef Holtang. 2277.72282. 30J2882.6902387. 40 Torwegen. 10 78 90f0sT. fcf6083.50 J0.10 Belglen. 48 50 188.80 802.50 503 50 Sohweden 1578.40 1881.801623.40 4628.60 e e 11 8 50 Sobwels 1184.871188.277791 807134.20 es, altes 755 2 255 ret Faſen“„992.10 699.20 88 95940.55.-Oest. abg. 17.80 17.84¼ 17 1787 lallen.21,,,½ 21.70 325.30 Gudapest 2408 241/ 23 0 25.75 Dünemark f1168.60 1781.2001288.75271 2[Prag.. 5 18 88.88J 50.40 80 65 Frunkfurter Notenmarkt vom 22. Aprll. deld J arlef geld rlef Amerlkanfsche Moten. 67.12 67,3 gestecb.-Ungar. E Aiinn Kact 18577 Feere:: ee ee Feinzüslsone. 4 0 28380 Sewelzerr 18 11.01 N 3522 11 8 92 SoMelsodbe—5 U ao-—— Jesterrelch. angest 10,48 10 75 250 8— 2 Tendenz: fest, aber schwankend. Berliner Devisen. Amtlloh 21. Ap ril 22. Aprll 21. April 2. April Leld. Srlet deld I rlef deld Brlel Seld Brlef ollang 2288.20,2289.6042373.102473.90 dew Vork 85 68 90 Get. 0 207.3 803.0% Saris 82 688.— 0950 820 995 anla. 1048.951051.35J1083.0,1585.10 Soh0eI 1181.30 1038.701167.0 1188.70 opeshagen 1183.50191.20J/1223.751232.20 Spanlen.919.08 920.88 824.05 25.95 Steerholn ſiges 10187f.51578.5 1878.15 Jeel-Unz,/. Heſelnaskore] 188.0, 182.400 J40.35 14086 Men abg..0 17 722 7 Londen 2 2 e. don 288.46 289,06f 268.70 288,300a0dpeet I.00.8 28..2 Heueste Drahtherichte. Frankfurt. 22. Aptil.(Eis. Drahtb.) Lpthringer Hütten- 5 Bergwerkzsvereim.-., Rauzel i. W. Dicbe zur Kloeckner- 8 1 25 Gesellschaft schlägt eine Erhöhung des dee—— bis auf 123 Mill., also um 53 Mil⸗ = Elberfeld, 22. April. Unter der Firma C P. 1 Neue Teatil-.G. ichael wurde unt etei holländischer Industrieller eine neue Terrki gründet. in deren Aufsichtsrat zwei Holländer und Rechtsau- sich befinden. Vom isenwirtschaftsbund. Die Vollversammlung des Erlechunz de e dee sich in der Hauptsache mit der Er edigung der, Regularien entsprechend der Geschäftsordnung. Zunächst wurde der Vorsitzende Dr. E. Poensgen, der stell- bee ewtengge H. Weilmann, Direktor Gerwin und die Mitslieder der einzelnen Arbeitsausschüsse einstimmig Der Vorsitzende Dr. Poensgen gab dann einen Ueberblick über die Tätiskeit des Eisenwirtschaftsbundes und der Arbeitsausschüsse seit ihrer Bildung im April 1920. Außer- dem wurden einige unerhebliche d akts⸗ Srdcne e deen he Aenderungen der Geschäft, Waren und Märkie. Produktenmarkt. „ April. Orahtb.) Am Produktenmarkt stiegen heute—10 unter dem Einfluß der politischen 25 günge er Devisen-Hausse erheblich, doch war die Nach- krage keineswegs drängend. Auch Bezugsscheine wurden bei renerer Nachfrage etwae hôher bezahit. Von Hülsenfrüchten eind Futtererbsen gerucht. dech ist der Platzbedarf infolge der großen Zurückhaltung der Verkäufer schwer zu befriedigen. Für Peluschken wurden etwas höhere Preise bewilligt. Pie anderen Futterartikel wurden auch mehr beachtet, doch traten bei kleinen Umsstzen Preisveränderungen kaum ein. In Ocl⸗ saaten waren die Umsätze belanglos. Stuttgarter Garnbörse. An der gestrige bõ abermals ein Preisrüctgang ein. bie Prelse Eir Baunee garne sind um—2& für das Kilo gefallen, dio Preise Für Baumwollgewebe um 20—90& för das Meter. —:. Halt ein im Glück, halt aus im Leid; Sei weder hier noch dort von Sinnen Und trink vor jeglichem Beginnen Den kühlen Trunk Gelaſſenheit. * Dom Maler hermann heſſe. Von Franz Karl Ginzkey. Schon meine erſte Begegnung mit Hermann Heſſe haftet mir durchaus maleriſch in der Erinnerung. Ich ſtand am Schweizer Ufer des Bodenſees, zwiſchen Steckborn und Ber⸗ lingen, dort wo der See die Schultern 98 und ſich anſchickt, wieder zum Rhein zu werden, dort ſtand ich auf der See⸗ terraſſe einer kleinen Penſion und ſah den eben erſt berühmt gewordenen Dichter des„Peter Camenzind“ in einem Kahn ſich nähern, der ihn von drüben aus dem Badiſchen brachte, wo ihm im Dorfe Gaienhofen ein niedliches altes Bauern⸗ häuschen ſtand, in das er ſich romantiſch eingemietet hatte. Heſſe ſtand aufrecht im Kahne, nur mit einer Schwimmhoſe bekleidet. Er war von der Uferſonne tief gebräunt und hielt eine prächtige langſtielige Glockenblume in der Hand, gleich einem Zeichen ſeiner Freude am heilig Schönen, das er mir in Güte und gutem Verſtändnis überreichte. Hätten wir da⸗ mals kein einziges Wort mitſammen geſprochen, der Augen⸗ blick wäre doch vom Weſentlichen erfüllt geweſen. Himmel, See und ſanft + wiegendes Land erſchienen mir als verklärte Rahmen ſeiner Perſönlichkeit, alles formte ſich ins Bildhafte, beruhte im Frohmut der Farbe, blieb mir in ſeiner geſchloſſe⸗ nen Leuchtkraft unvergeßlich. Schon damals empfand ich, daß Heſſes Art durchaus im Maleriſchen beruhe, daß er Geiſt nicht anders kredenzen könne, als in farbig harmoniſcher Form, daß er zum letzten Bekenntnis ſich erſt in der Freude des Bildhaften aufſchwinge. Auch ſeine Freunde ſuchte er am liebſten unter den Malern, und war es ſchließlich nicht ver⸗ wunderlich, daß er plötzlich ſelbſt als Schaffender zugriff, wo er bisher nur Zuſeher geweſen; daß er, ob nebſtbei, ob für immer, das wiſſen wir noch nicht, unter die geliebte Gilde der Maler ging. Ihn mochte das neue wohlvertraute und doch fremde Reich vor allem deshalb verlocken, weil es ihm die Seligkeiten neuer Jugendtorheit, neuen Lernens, neuen An⸗ fängertums verhieß. Heſſe, der eminente Dichter der Jugend (nicht Jugendſchriftſteller), der große Meiſter ſeiner vielerprob⸗ ten Kunſt, er wollte wieder untertauchen in die köſtliche Freude neuen Erſtaunens, er wollte wieder mit Schülerehrfurcht von den Schauern taſtender Erkenntnis geſchüttelt werden, die dem ſicheren Meiſter doch eigentlich nicht mehr gegönnt ſind. Und ſo hat er es nun unternommen, ſeinem jüngſten Buche„Wanderungen“, einer ſtillen Reihe verträumter und doch wunderbar wahrer Naturbetrachtungen und tiefſinniger Geſänge, eine leuchtende Kette Bilder beizu⸗ geben. Wir ſchauen und ſtaunen: es ſind kleine Offenbarungen von ſeltſamen Reiz; höchſte Einfalt ſucht mit primitipſten Mit⸗ teln an den Kern der Dinge zu geraten; Verzicht auf jegliche erlernbare traditionelle Kunſtfertigkeit führte zur Andacht vor dem Neuerſchauten;„aus chaotiſchem Wühlen klärt ſich neu der Regenbogen“;„neu und ſinnvoll wird die Welt verteilt, und im Herzen wird es froh und helle“, wie er in den Gedichten„Magie der Farben“ und„Malerfreude“ bekennt. Es liegt bei allem Anfängertum etwas unſäglich Ausgereiftes in dieſen kleinen Aquarellen, wir fühlen, es werden uUns hier in ſcheinbar flüchtiger Schale ſchwere ſüße Früchte einer über⸗ legenen befreiten Seele geboten, die ſich ſelbſtherrlich ihre Welt umſchafft und die das in den köſtlich launigen Worten Aecker tragen Korn und koſten Geld, Wieſen ſind von Stacheldraht umlauert, Notdurft ſind und Habſucht aufgeſtellt, Alles ſcheint verdorben und vermauert. —Aber hier in meinen Augen wohnt Eine andere Ordnung aller Dinge, Violett zerfließt und Purpur thront, Deren unſchuldvolles Lied ich ſinge. Heſſes Fall erregt deshalb ſo ſtarkes Intereſſe, weil er den ſaſt aller literariſchen Ueberlieferung entgegengeſetzten Weg wie andere einſchlägt. Denken wir an Adalbert Stifter, Joſef Viktor von Scheffel, Gottfried Keller, die alle nach qualvoller Erfahrung unerfüllter Jugendjahre aus der Malkunſt in das Wort flüchteten, um hier endlich auf jener Stärke des Bekennt⸗ niſſes zu beruhen, die ihnen als Miſſionserfüllung galt. Es gehört zu den feinſten geiſtigen Genüſſen, die Zuſammenhänge und Wechſelwirkungen zwiſchen dem Einſt und Jetzt bei ſolchen Malerpoeten zu vesfolgen. Aber noch aus einem anderen Grunde wächſt Heſſes Fall zu ſtarker künſtleriſcher Bedeutſam⸗ keit empor; indem er in einer neuen Kunſt Wurzeln zu ſchlagen ſucht, nimmt er nicht nur ſein Wiſſen um die Geheimniſſe des Wortes ins Leuchten ſeiner Farben hinüber, er überträat die⸗ ſes auch ſofort wieder in das Wort zurück. Und darin ſcheint mir vor allem der große Gewinn für den Dichter zu liegen. * bekennt: Wir beſitzen von Heſſe ein anderes neues Buch:„Klingſors letzter Sommer“, worin dieſe Uebertragung der treibenden Kräfte aus der Malkunſt in das Wort neu und bedeutſam in Erſcheinung tritt. Es geht hier nicht nur um die Seelenaben⸗ teuer, um die letzten grandioſen Kämpfe des ſterbenden Malers 5 Klingſor; auch die Darſtellung bekennt ſich, faſt möchte man ſagen„techniſch“ zur Malerei. Wir erfahren auch im Worte von neuen Werten, die bisher nur dem Maler vertraut waren. Kingſor ſitzt an einem Juliabend am Rande einer Vorſtadt des Südens im Staube und malt die farbigen Zelte und Wa⸗ gen eines Karouſſels:„Tief biß er ſich feſt im verſchloſſenen Lila einer Zeltborte, im freudigen Grün und Rot der ſchwer⸗ fälligen Wohnwagen, in den blauweiß geſtrichenen Gerüſtſtan⸗ en. Grimmig wühlte er im Kadmium, wild im ſüßkühlen Fobald, zog die verfließenden Striche Krapplack durch den gelb und grünen Himmel.“ Da fällt ihm ein, daß er bald werde ſterben müſſen. Ein„verfluchtes Blatt der Großſtadt“ wird ſein Bild bringen, und darunter wird ſtehen:„Vortrefflicher Maler, Expreſſtoniſt, großer Koloriſt, ſtarb am 16. dieſes Mo⸗ nats“. Und nun fährt Heſſe fort, und man beachte wohl dieſe ganz wunderbare Leucht⸗ und Sinnkraft des Wortes:„Voll Haß riß er eine Furche Pariſerblau unter den grünen Zigeu⸗ nerwagen. Voll Erbitterung ſchlug er die Kante Chromgelb auf die Prellſteine. Voll tiefer Verzweiflung ſetzte er Zinn⸗ ober in einen ausgeſparten Fleck, vertilgte das fordernde Weiß, kämpſte blutend um Fortdauer, ſchrie hellgrün und neapelgelb zum unerbittlichen Gott. Stöhnend warf er mehr Blau in das Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend ⸗Ausgabe.) üld ung un fade Staubgrün, flehend zündete er innigere Lichter im Abend⸗ i d e himmel an. Die kleine Palette voll reiner, Far⸗ ben von hellſter Leuchtkraft, ſie war ſein Troſt, ſein Arſenal, ſein Gebetbuch, ſeine Kanone, mit der er nach dem böſen Tod ſchoß. Purpur war Leugnung des Todes, einnober urm, ſein war Verhöhnung der Verweſung. Gut war ſein Arſenal, glän⸗ zend ſtand ſeine kleine tapfere Truppe, ſtrahlend läuteten die raſchen Schüſſe ſeiner Kanonen auf. Es half ja nichts, alles Schießen war ja vergebens, aber Schießen war gut, war Glück und Troſt, war noch Leben, war noch Triumphieren.“— Hier haben wir, was Heſſe eigentlich will, die Seele des ſchaffenden alers will er uns enthüllen, das kann er aber nur als Dich⸗ ter. Heſſe hat ſich dem Rauſche der Farbe ergeben, er ſchlürft daraus neue Bewußtheit des Lebens bis ins Kosmiſche hinem, uns aber iſt, als hätten wir auf 1 5 Dichter gewartet, der uns zu ſagen hat, wie ihm als Maler zumute iſt. Er erfüllt hier eine neue künſtleriſche Miſſion. Ihm iſt es um „Miſſion“ nicht zu tun. Er will gewiß nichts anderes als in Schönheit leben auf ſeine Art. Was wir aus ſeinen Büchern für uns gewinnen wollen, das ſteht bei uns allein. Kelſe bekennt in ſeinen letzten Büchern in neuer aufgeriſſe⸗ ner Kraft des Wortes ganz ungeheuer intime Dinge. Er hat den Mut des Vekenntniſſes bis ins Letzte, und bald dürften nun auch die Philiſter rufen, um über ihm zu ſein. Ihm aber geht es, indem er das Letzte bekennt, um die letzten großen Dinge der Menſchheit, um die ewigen Dinge der Welt, um Ver⸗ klärung des Lebens, Verklärung des Todes, um die wunder⸗ ſame Lehre, in beidem Eines zu ſehen, und beidem gewachſen zu ſein. Für ihn gilt, was er im Buche„Wanderung“ einen einſamen Baum ſagen läßt, den er zugleich in innigſter Ein⸗ falt in ſeiner ruhig erfüllten Farbe darſtellt:„Mein Amt iſt, 5 ausgeprägten Einmaligen das Ewige zu geſtalten und zu zeigen. flus den Briefen eines Rlemannen⸗ dichters. Von Eugen Kilian(München). Es war keineswegs eine idylliſche Zeit, in der Johann Peter Hebel, der Alemannendichter, mit Guſtave Fecht, der lieblichen Pfarrerstochter zu Weil am badiſchen Oberrhein, einen führte, der volle drei Jahrzehnte und ein halbes umfaßte 64791 bis 1826).„Das Jahrhundert iſt im Sturm geſchieden“, konnte Schiller um 1800 dem ſcheidenden Jahrhundert ins Grab ſingen. Und gewaltige Stürme haben auch die erſten Jahrzehnte des neuen Jahrhunderts durchſauſt. Die Napoleoniſchen Kriege, die Zeit der Fremdherrſchaft, die gewaltigen Jahre des Befreiungskampfs. Alle dieſe Erſchütte⸗ rungen der großen politiſchen Welt haben kaum einen Wider⸗ hall gefunden in den behaglichen Briefen, die Hebel mit ſeiner ländlichen Freundin gewechſelt hat.) Das Organ politiſchen Denkens hat ihm wie vielen andern Deutſchen ſeiner— und ſpäterer Zeit. Politiſche und kriegeriſche Ereigniſſe werden in dieſen Briefen nur inſoweit erwähnt, als ſie ſeine eigenen kleinen Kreiſe, durch franzöſiſche Einquartierung etwa, durch Truppendurchzüge etc. zu ſtören drohen. Es iſt bezeichnend genug für die nationale Gleichgiltigkeit, die auch erleſenen deutſchen Geiſtern damals eigen war, daß an einer der wenigen Stellen, wo Napoleons Name in dieſen Briefen erwähnt wird, dies 1807 gelegentlich einer neuen Truppenüberführung nach dem Norden mit den Worten geſchieht:„Ich wünſche dem Napoleon Sieg, damit es doch wieder einmal Ruhe wird.“ Die Ereigniſſe von 1806 haben ſo wenig wie die von 1813 den Mikrokosmos des Hebelſchen Lebensidylls in erſchütternder Weiſe beeinträchtigt. hat in die geiſtige Welt des Karlsruher Profeſſors und Predi⸗ ers, des Kirchenrats und Lyceumdirektors, des Prälaten und andtagmitglieds kaum in merklicher Weiſe hereingeſpielt. Nie und nirgends werden in den Briefen an die Freundin— ſoweit ſie nicht ſeine eigene ſchriftſtelleriſche Tätigkeit berühren— gersſſiſhe Fragen beſprochen. Als einziger Vertreter des zeit⸗ genöſſiſchen Schrifttums wird Jean Paul vorübergehend wohl einmal geſtreift: er lieſt in ihm in der Sonntagſtille„im Gras⸗ garten unter den Bäumen im Freien bei einem halben Schöpp⸗ lein Roten und Butterbrot, unterbrochen von Glockengeläut und Bienenſumſen“, oder er empfiehlt ihn der Freundin, trotz der Mühe, womit man ſich in ihn einleſe, da„ſeine Schilderun⸗ gen der Natur, des menſchlichen Herzens, der menſchlichen Freuden und Leiden alles Aehnliche übertreffen, nur die Natur ſelber nicht“. Auch der Beſuch der„Komödie“ ſcheint keine große Anzie⸗ hungskraft auf den biedern Sohn des badiſchen Oberlandes geübt zu haben. Das Karlsruher Hoftheater, das ſeit ſeinem feſten Beſtehen im zweiten des Jahrhunderts künſtleriſch keineswegs ohne jede Bedeutung war und manche hervorragende Namen aufwies, ſpielt nicht die mindeſte Rolle in den Briefen des freilich viel Beſchäftigten. Es iſt eine kleine beſchränkte Welt, in der ſich die Mit⸗ teilungen und Empfindungen dieſer Briefe bewegen. Eine kleine Welt, die trotzdem nicht des anheimelnden und eines ſtark perſönlichen Reizes entbehrt. Nicht nur für die Lebens⸗ geſchichte des Dichters, auch für das kulturelle Bild der alk⸗ väterlichen badiſchen Reſidenz ergeben ſich viele hübſche und wertvolle Einzelzüge. Hebels Verhältnis zu Guſtave Fecht— er war im Pfarr⸗ haus ihres Schwagers, bei dem ſie wohnte, in Lörrach und Weil ein häufiger Gaſt geweſen— entbehrt alles romantiſchen und problematiſchen e Nichts, aber auch gar nichts deutet in dieſen Briefen auf ein Verhältnis, das durch ſeine Art oder den Grad ſeiner Wärme über rein freundſchaft⸗ liche Beziehungen und eine innige Anteilnahme an den gegen⸗ ſeitigen Geſchicken hinausweiſt. Kleine und kleinſte Sorg n des Alltaglebens, oft ſehr nüchterner, proſaiſcher Art, Sorgen und Ratſchläge für das Wohlergehen bilden einen weſentlichen Teil dieſer brieflichen Aeußerungen. Eine tiefe Sehnſucht nach dem ſchönen heimatlichen Oberland, nach dem geliebten Wieſen⸗ tal mit ſeinen traulichen Reizen, die ihm die etwas eintönige landſchaftliche Umgebung der Reſidenz nicht zu erſetzen ver⸗ mag, durchzieht die Briefe namentlich im erſten Jahrzehnt und hört auch ſpäter nicht auf, als ſtändiger Unterton mitzuſchwin⸗ en. Selbſt die Romantik des Mittelrheins, mit der ihn eine Reiſe von 1794 bekannt macht, vermag ihm die Erinnerung an die Reize der Heimat nicht zu verwiſchen, und die Ausſicht, die die Rüdesheimer Berge auf den Rheingau gewähren, entlockt e) Johann Peter Hebels Briefe an Guſtave Fecht(1791—1828). Eingeleitet und herausgegeben von Dr. Wilhelm Zentner, Karls⸗ kuhe, Müller. —— Auch das literariſche und Leben jener Tage 9 beim mit der von der heimatlichen Tüllinger öhe nur den Ausruf:„Gott ſegne mein Tüllingen und Weil unten dran zwiefach und zehnfach!“ Vom Straßburger Münſterturm aber blickt er mit Unmut auf die Verge, die ihm „den weiteren Blick gegen das Oberland hin zu verſchließen ſcheinen.“ In den Briefen des letzten Jahrzehntes verdüſtert ſich viel⸗ fach die Stimmung, in der viele Liebe, die ſchon der Raſen deckt. Es iſt ſtiller um den Alternden geworden, und 1 Gedanken flüchten nach dem Friedhof.„Es iſt kein Troſt abei, lange zu leben. Man wandelt zuletzt gleichſam auf einem „Gottesacker“. Seine geſunde Lebensfreude aber, die ihn auch bis in die Tage des Alters einen guten und ausgiebigen Trunk nicht verachten läßt, wird dadurch nicht Ha Geſund wie ſein ganzes Leben iſt auch ſeine Anſchauung über das äußere Trauern der Menſchen. Hat er der Freundin doch ſchon nach dem Tode ihrer Mutter ans Herz gelegt:„Man ſollte keine Kleidertrauer tragen, wenigſtens ſollte man nicht die ſchwarze Farbe dazu gewählt haben. Sie tragt vieles dazu bei, wenn man ſich ſelber und einander gegenſeitig anſieht, die Düſterheit und Trübheit des Gemüts ohne Zweck zu erhalten.“ Der naive, oft auch derbe Humor der Kalendergeſchich⸗ ten und des Schatzkäſtleins gibt auch den Vriefen an die Freundin vielfach ihr beſonderes Gepräge. Wilhelm Zentner hat ſich durch die 8 dieſer Briefe, denen er alle Sorgfalt philologiſcher Textkritik zuteil werden ließ, ein eene e erworben. Eine vortreffliche Einleitung— die biographiſchen Grundlagen und eine glückliche Charakteriſtik dieſer brieflichen Zeugniſſe. Ausführliche Anmerkungen klären Perſönliches und dialektiſche Eigentümlichkeiten. Für alle Freunde alemanniſcher Heimatkunſt ſind dieſe Briefe Hebels eine ſehr willkommene Gabe. Aber auch darüber hinaus werden ſie Teilnahme finden, als der freundliche Spie⸗ el idyllſchen deutſchen Kleinſtadtlebens und einer idylliſchen enſchennatur inmitten einer großen und ſchickſalumwetterten politiſchen Zeit. Kantor Frühlingswind. Ein Jdyll von Karl Demmel. Warum er Kantor Frütlingswind heißt? Nun, wenn er, die Hände über dem Rücken verkreuzt, wie einſt der felige Wiener Schubert Franzl, durch die Dorfgaſſen fegt, da fliegen links und rechts die ſchwarzen Rockſchöße luſtig auseinander. Und Kantor iſt er im weltvergeſſenen Dorfe Hutzebruch. Eine kleine Ewigkeit lehrt er ſchon jahraus, jahrein ſeine Dorfkinder. Den ganz jungen lehrt er: rauf, runter, auf und ein Pünktchen drauf,„Alle Vöglein ſind ſchon da... und 3 + 2 5. Und den älteren erzählt er vom Weinwunder Jeſu zu Kanaan. Auch das hochgelehrte Wort Phyſik iſt mal aus re Munde gekommen. Das Wort hat aber von ſeinen Kindern keines ſo recht verſtanden. Und das ſtand ja auch garnicht im Lehrplan 2 Sonntags ſitzt er vor den gelblich⸗weißen abgegriffenen Taſten der Orgel in der frühſonnenſcheindurchwärmten ſarkkirche Und wenn er mit ſeinen knochigen Fingern die klapprigen Taſten drückte, dann erſchallen in ehrfürchtiger Andacht heilige Choräle. Aber ſein Lieblingslied iſt immer wieder das e Lied: Geh aus mein Herz und ſuche Freud In dieſer ſchönen Sommerszeit. Nein, geheiratet hatte Kantor Frühlingswind nicht. on als er noch blutjung auf dem ſtrengen Seminar die mathematiſchen und die ebenſo trockene Harmonielehre lernte, war er einſam. Eein einziges mal hatte ſein Herz Liebe gefangen. Und das war in einem ebenſo vergeſſenen 85 wie Hutzebruch es iſt, als er beim Ortsvorſteher ſeinen Antrittsbeſuch machte. Der Amtsvor⸗ ſteher war ein geſtrenger, alter, bebrillter Herr. Ein junges, blühendes Weib öffnete ihm die Türe. Da war es dem jungen Dorfſchullehrer gerade ſo, als hätte ihm die lachende Sünde ſelbſt das zur Seligkeit n Naned Er ſtammelte nur„Guten Tag“ und bekam einen roten Kopf. Merkwürdig, daß zu dieſer Zeſt, wenn die Buben und Mädels aus der Schule tollten, immer die junge Frau Ortsvorſteher hinter weißen Gardinen und roten Gera⸗ nium ſtand und ihm nachſahg Sein Kopf war immer ſo voll der trunkeſten Lieder; das jubelte und brauſte in ihm. Und wenn ein Sonnenſtrahl verſchüch⸗ tert lächelte, dann entſtand in ihm eine Jubelſymphonie himmliſcher Chöre 5 So blieb Kantor Frühlingswind einſam. Die. Jahre gingen und er ward alt. Wunderlich iſt er manchmal wie ein Mummel⸗ Peant aber ſeine pausbäckigen Dorfkinder haben ihn, trotz aller ummheiten und Poſſen, die ſie ihm ſpielen, recht gern. * Einer ſeiner Schüler war ein Maler geworden und ſtellte Bilder aus in der großen Stadt; in Ausſtellungen, die die feinen 8 e— 7 5 5 ſ arauf war Kantor Frühlingswind ſo ſtolz; er hatte jedem Burſchen die Schönheiten ſehen gelernt G. hatte mit ihm an ver⸗ ſonnten Dorfnachmittagen am Mohn⸗ und Kornblumenrain gelegen, und beide haben den ſchlanken Halmen ihr ſanftes Nicken, dem Himmel ſein Sommerblau und den weiten Wieſen ihr Grün abge⸗ lauſcht. Das wogte und klang in den beiden Schönheitsſuchern immer, zu 7 0 Lerchenlied wußten ſie den Text und ſagten's niemand. Und dann eines Tages war wieder ein Bud in der Aus⸗ ſtellung. Ganz ſchlicht hing es im ſonnigen Saal.„Der Frühlings⸗ kantor' ſtand darunter. Links und rechts nickten jungfräuliche Birkenbäume und zwiſchen dieſen hindurch 125 der alte, weiß⸗ haarige mit den wehenden Rockſchößen. in ſteinreicher Kommerzienrat hat das Bildchen gekauft und es ſeinem verträumten Töchterchen, das ſo liebe, brave Dichteraugen hat, 1 Das freute Feb gar königlich darüber. nd immer, wenn der frühling ins Land kommt, wenn blauer und weißer Krokus aufſpringt, dann wird der alte Träumer noch einmal jung. Dann macht er wieder einen Strich, einen dicken roten Strich auf einen weißen Bogen, wo jeder rote Strich einen erlebten Frühling bedeutet. Er lebt noch, der alte Frühlingskantor. Das weiß er, er wird auch einmal nur im Frühling ſterben. Ich habe ſein vermögens⸗ loſes Teſtament geleſen: Weiße Blüten werden meine lieben, pausbäckigen Kinder in mein Grab ſtreuen, Mit jungen Birkenreiſern deckt man mich zu: Die Vöglein mögen einen Totenchoral ſingen Und ein Dichter als Grabrede ein Gedicht vom Meiſter Eichendorff oder Mörike leſen. Warum dann aber ſchon Todesgedanken? Der Frühlingskantor lebt ja noch. Ein neuer Frühüng will in's Land kommen und will Da fegt der alte Kantor die müden Herzen wieder froh machen. wieder durch die alten Dorfgaſſen voller Fliederſüße und junger — heimlicher Madchentüſſe 5 15 10 *2 — fr ds Pipzganla-Atelung eines gossen Leipzig, Inselstr. Aklame-Vaternehmens lach de omduge ſd wird- ein in WMevesenen ene— e bane fer He rn deiahigter udg Sren zum möglichst sofortigen Eintritt m=. dauernde Stellung nach süddentscher Leichtes Arbeiten mit Oroßstadt Bies hod. täguch Verdienſt gesucht. 5 Seenesgunge Beſt geee. 8. 25g. Hausiererinnen Werdegang, Gehaltsanspr. erb. u. 8 I. 1178 5 Ala-Haasenstein K* Vogler, eeeh Haegeg Diakoniſſenhauskapelle: Morgens f Aeh. zund Versicherungsbüro gesucht. Ausf. Angeb. u. A. N. 61 an die Geſchſt B1508 reitag, den 22. April 1921. E manuhelmer General ·Anzeiger.(Abend ⸗Ausgabe.) 7. Seite. Nr. 185. Gottesdienſt⸗Ordnung. Evangeliſche Gemeinde. Trinitatiskirche: Morgens 9 Uhr Predigt, Pfarrer Fink; 10 Uhr Predigt, V. Achtmich; 11 Uhr Kindergottesdienſt, V. Glaſer; 411 Uhr(Kon⸗ firmandenſaal, G 4, 17a) Chriſtenlehre, V. Achtnich. Jun darde ecete Jungbuſchſtr. 9: Nachm. 2 Uhr Chriſtenlehre, farrer Schenkel. Lonkordienkirche: Morgens 10 Uhr Predigt, V. Jordanz 11 Uhr KLinder⸗ ottesdtenſt, V. Reidel. Nachm. 2 Uhr Chriſtenlehre, Pfarrer Maler. Abends 6 Uhr Predigt, Pfarrer Maler. Chriſtuskirche: Morgens 10 Uhr Predigt, Pfarrer Dr. Hoff; 114 Uhr Chriſtenlehre, Pfarrer Dr. Hoff und D. Klein. Friedenskirche: Morgens 10 Uhr Predigt, V. Wältner; 11 Uhr Kinder⸗ gottesdienſt, V. Wältner. 8 Johanniskirche: Morgens 10 Uhr Predigt, Pfarrer Maver; 11 Uhr Chriſten⸗ lehre, Pfarrer Mayer; 11 Uhr Kindergottesdienſt, V. Eckardt. Lutherkirche: Morgens 10 Uhr Predigt, Pfarrer Hußz 11 Uhr Kindergottes⸗ dienſt, V. Kappes; 11 Uhr Chriſtenlehre für Knaben, Pfarrer Huß. Nachmittags 42 Uhr Chriſtenlehre für Mädchen, Pſarrer Huß. Melanchthon-⸗Pfarrei, Uhlandſchule: Morgens 10 Uhr Predigt, Rothenhöfer; 11 Uhr Chriſtenlehre, Pfarrer Rothenhöſer. Neckarſpitze: Morgens 10 Uhr Predigt, Pfarrer Schenkel; 11 Uhr Kinder⸗ gottesdienſt, Pfarrer Schenkel. Sch. Lanz Krankenhaus: Morgens 11 Ubr Predigt, Pfarrer D Klein. 211 115 1 711 1 b Neckaran: Vorm. 10 Uhr Predigt, Pfarrer Lamb: r Linder⸗ goktesdienſt der Sü d pfarrei, Pfarrer Lemb. Nachm. 1 Uhr Chriſten⸗ lehre der Sü d pfarrei, Pfarrer Lamb. Evangeliſch⸗lutheriſche Gemeinde. Diakoniſſenhauskapelle, F 7, 29: Sonntag, nachm. 5 Uhr Konfirmation und 2 Abecdwahl Pfarrer Wagner. Beichte 4% Uhr. Anmeldung vor⸗ er. Kollekte. 5 Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften. Verein für Innere Miſſion(A..), K 2, 10: Sonntag nachmittags 3 uUhr Donnerstag abends 8 Uhr.— Schwetzingerſtr. 90: Sonn⸗ tag vormittags 9 uhr ö abends 8 Uhr.— Stamitſtrae 15: Sonntag nachmittags 3 Uhr; Donnersicg abends 15 ub Bellenſtraße 52 und Sandhofer⸗ ſtraße 8: Mittwoch abends 5 Ev. e U 3, 23: Sonntag, 24. April, vorm. 710 Uhr Predigt: 11 Uhr Sonntagsſchule. Nachmittags 9 Uhr Predigt.— Mittwoch, 27. April, abends 8 Uhr Gebetſtunde.— Freitag, 29. April, abends 8 Uhr Jugendverein. Chriſtengemeinde, U 4. 19a, Hinterhaus: Sonntag vorm. 9 Uhr und abents 8 Uhr, Donnerstag abends 8/ Uhr. Vaptiſten⸗Gemeinde, II 4, 19a: Sonntag nachm 9 Ubr: Mittw. abds 8 Ubr. Gemeinſchaſt der Süddeutſchen Vereinigung, Rheinauſtraße 6, Hinterhaus: Sonntag, Dienstag und Freitag jeweils abends 8 Uhr. Sonntag vor⸗ mittag.30. Uhr. Verein ſ. Ingendpflege, G 4, 17: Sonntag nachm. 4 Uhr Jungfr.; abends 8 Ubhr Verſammlung. Pfarrer und nachmittags 3 Uhr; Donnerskag!. Neuapoſtoliſche Gemeinde. Aula des Realgumnaſiums, Tullaſtr. 4: Gottesdienſt: Sonntag voormittag 10 Uhr, nachmittags Uhr; Mittwoch 48 Uhr. Katholiſche Gemeinde. Jeſuitenkirche: Samstag. Von—7 Uhr und von 8 Uhr an Beichtge⸗ legenheit; 6 Uhr Salve.— Sonntag. Von 6 Ühr an Beichtgelegen⸗ heit; 6 Uhr Frühmeſſe(Monatskommunion der Frauen); 7 Uhr hl. Meſſe(Monatskommunion der Frauen); 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt (Monatskommunion der Frauen); ½ 10 Uhr Predigt und Amt; 11 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. Nachmittags 2 Uhr Chriſtenlehre; 33 Uhr Veſper; 4 Uhr Andacht der Jungfrauenkongregation im Luiſen⸗Ste⸗ phanienhaus. Untere katholiſche Pfarrkirche: Samstag. Von nachmittags—48. Uhr und von—9 Uhr Beicht: 6 Uhr Salve.— Sonntag. Von 6 Uhr an Beicht; 6 Uhr Frühmeſſe: 7 Uhr hl. Meſſe; 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt und gemeinſamer heiliger Kommunion derjenigen Kinder, die bereits zur hl. Kommunion gegangen ſind; ½ 10 Uhr Predigt, nachher Amt; 11 Uhr Kindergottesdienſt mit Predigt. Nachm. 22 Uhr Chri⸗ ſtenlehre für die Jünglinge; 3 Uhr Andacht zur hl. Familie. Kath. Bürgerhoſpital: Sonntag. Morgens 59 Uhr Singmeſſe mit Pre⸗ digt; 10 Uhr Gymnaſiumsgottesdienſt. Nachm. 4 Uhr Verſammlung des dritten Ordens. Jotefskirche Mannheim⸗Lindenhof: Samstag.—7 Uhr und nach 8 Uhr Beicht— Sonntag. 6 Uhr Beicht; 7 Uhr Frühmeſſe; 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt und gem. Kommunion des Müttervereins; 10 Uhr Amt mit Predigt: 11 Uhr hl. Meſſe. Nachm. 2 Uhr Chri⸗ ſtenlehre für die Mädchen; 2 Uhr Andacht zur bl. Familie: 743 Uhr Mütterverein; 3 Uhr Thereſienbund im hweſternhaus; 5 Uhr Dienſtbotenverein. Peter⸗ und Paulskirche Feudenheim: Samatag. Von—7 Uhr Beichtgelegenheit, beſonders für Frauen und Mütter.— Sonntag. Von ½7 Uhr ab Beichtgelegenheit: 48 Uhr Frühmeſſe(gem. heilige Kommunion des Müttervereins); 110 Ubr Hauptgottesdienſt. Nachm. 1 Uhr Chriſtenlehre für die Jünglinge; 2 Uhr Verſammlung des chriſt⸗ lichen Müttervereins. Abends 7 Uhr Wobltätigkeitsauſſührung durch die Marian. Jungfrauenkongregation im Pflugſaal. Katholiſche Pfarrkirche in Sandhofen: Samstag. 4 uhr Beicht.— Sonntag. Von 7 Uhr Beichtgelegenbeit; 7 Uhr Frühmeſſe mit hl. Kommunion; 79 Uhr Schülergottesdienſt mit Predigt: 10 Uhr Predigt und Amt. Nachm. 4 2 Uhr Chriſtenlehre und Herz Mariä⸗ Bruderſchaft. Franziskuskirche in Waldhof: Samstag. 2 Uhr Beicht: 8 Uhr Salve, hernach Beicht.— Sonntag. 6 Uhr Beicht: 7 Uhr Kommunionmeſſe mit⸗ Früßpredigt: 29 Uhr Singmeſſe mit Homilie in der Kavelle der Spiegelfabrik: 510 Uhr Amt und Predigt. Nachm. ½2 Uhr Chriſten⸗ lehre für die Mädchen und Andacht zur hl. Familie. Abends 7 Uhr Sonntagsabend⸗Andacht. St. Jakobskirche in Neckaran: Samstag. St. St. 2, 5 und 7 Uhr Beicht.— Predigt; 10 Uhr Predigt und Amt; 11 Uhr Kindergottesdienſt mit — 2 kachm. 2 Uhr Chriſtenlehre für Jünglinge; 3 Uhr Andacht zur hl. Familie.— Donnerstag. Abends 8 Uhr Verſammlung der Frauenkongregation. Katholiſche Kirche in Käſertal: Sams ta 0—7 Uhr und ½8 Uhr Beicht a— Sonntag. 7 Uhr Beicht; 7 Uhr hl. Meſſe mit mmunion(Monatskommunion für die Jungfrauen) 49 Uhr Schü⸗ lergottesdienſt mit Predigt; 10 Uhr Predigt mit Amt. Nachm. 2 Uhr Chriſtenlehre für die Jünglinge, hernach Andacht für die Oſterzeit, dar⸗ nach Verſammlung der Jungfrauen⸗Kongregation. Niebfrauenkirche: Samstag. Von—7 Uhr und nach 848 Uhr Beichtge⸗ legenheit; 6 Uhr Salve.— Sonntag.(Kommunionſonntag der Frauen). Von 6 Uhr ab Beichtgelegenheit; 47 Uhr Frühmeſſe; 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt, gem. Kommunion des Müttervereins; 10 Uhr Amt und Predigt: 11 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. Nachm. 2 Uhr Chri⸗ ſtenlehre für die Mädchen; ½3 Uhr Veſper; ½4 Uhr Verſammlung der Jungfrauenkongregation. Bonifatiuskirche Neckarſtadt⸗Oſt: Samstag. Nachm. von—7 Uhr und 348 Uhr⸗— Sonntag. Von 6 Uhr an Beicht; 7 Uhr Frühmeſſe; 8d Uhr Singmeſſe mit Predigt(Generalkommunion des Jugendvereins und Monatskommunion des Müttervereinsy) 410 Uhr Hochamt und Predigtz 11 Uhr Kindergottesdienſt mit Geſang. Nachmittags 2 Uhr Chriſtenlehre; 43 Uhr Herz Jeſu⸗Andacht mit Segen; 44 Uhr Verſammlung des Müttervereins mit Predigt und Segen. Hl. Geiſtlirche: Samstag.—7 Uhr Beichtgelegenheit: 48 Uhr Beicht⸗ gelegenheit.— Sonntag. 6 Uhr Beicht, hl. Meſſe; 7 Uhr Früh⸗ meſſe: 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt, gem. Kommunion der Schüler⸗ kommunikanten⸗Mädchen; ½ 10 Uhr Predigt und Hochamt; 11 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. Nachm. 2 Uhr Chriſtenlehre für die Jünglinge; 223 Uhr Andacht zur bl. Familie; 5 Uhr Verſammlung des Dienſt⸗ botenvereins in St. Eliſabeth. 4 Alttatholiſche Gemeinde. oßkirche: Sonntag, den 24. April, vormittags 10 Uhr deutſches Amt mit Predigt.(Stadtpfarrer Dr. Eteinwachs.) 19 1 Iſraelitiſche Gemeinde. Paſſahfeſt: Hauptſynagoge: 22. April, abends halb 8 Uhr, Samstag, 28. April. morgens halb 10 Uhr Predigt: Herr Rabbiner Dr. Oppenheimer.— Samstag, 23. April, abends 8½ Uhr, Sonn⸗ .0 g, 24. April, morgens halb 10 Uhr Predigt: Herr Rabbiner Dr. Zlotiſti— Sonnſag. 24. April, abends 8½ Uhr. An den Wochentagen: Morgens 63½ Uhr, abends 6/½ Uhr. Clausſynagoge: Freitag, 22. April, abends halb 8 uhr; Samstag, 28. April, morgens 8 uhr Predigt: Herr Rabbiner Dr. Unng.— 3 5 N 5— 8% Uhr.— Sonntag, 24. April, An den Wochentagen: 5 abends öt ch gen: Morgens 6½ Uhr, S 2— 7 Chriſtliche Verſammlung: B 2, 10 à: Dienstag abends 8 Uhr. Sonntag mittag 3½% Uhr. 98 Sonntag. Bruderſchaft. Herz Neſnkirche Neckarſtadt⸗Weſt: Samstag.—7 Uhr und 8 Uhr Beichtgelegenhent: 7 Uhr Roſenkranz.— Sonntag. meſſe und Beichtgelegenheit; 7 Uhr hl. Meſſe; 8 Uhr Singmeſſe mit ä— 222 122 leben, Unfall U. Mafkpflicht. aldednber mit Pachschulbildung und Werkstattpraxis (ankerwiekelel und Motorenschlossereſ gesucht. Bewerbungen sind mit Lebens- laul, Teugnisabschriften und Lichtbild einzutelchen an 5360 Maäkrle dulln. ö ö0r kabrl. Maschinentechnische Abtellung rucwigshafen a. Rh. leute wollen sich Mosse, Mannheim. Bayerische Versicherungsgesell- schaft mit allen neuzeitlichen Ein- richtungen hat ihre Subdirektion für Baden und die Pfalz mit Versicherungsbestand in diesem Bezirk zu vergeben. Angebote unt. N. 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