1 — 1921.— Nr. 189. In Mannheim u. Umgedung monatl. einſchl. M..10 für Bringerlohn Ais e rgſ b.40 Poſtbezug vierteljäbrl. M. 24.20 obne Poftgebühren. Einz. Nummern 25 — 5 15*— 5 N 12 Nr. genteee lin Nebenſtelle in Manndeim: arſtabt: Wa Drabt⸗Adreſſe: Generalanzeiger Mannhelm. Nie deutſche Antwortnote an Harding. (Von unſerem außenpolitiſchen Mitarbeiter.) Nach langen Beratungen, unterbrochen durch Beſprechun⸗ gen des Kabimetts mit den Fraktionsführern iſt die deutſche Antwortnote nach Waſhington abgeſchickt worden. Wie ſchwie⸗ rig die Arbeit war, geht am beſten aus der wiederholten Ver⸗ ſchiebung der Abſendung hervor. Dr. Simons hatte am Samstag im Reichstag angekündigt, die Note werde in der Nacht zum Sonntag nach Waſhington gekabelt werden. Am Sonntag vormittag aber ſaß das Kabinett immer noch über dem Text der Note und die informatoriſche Beſprechung mit den Parteiführern, die um dieſe Zeit ſtattfinden ſollte, mußte abermals verlegt werden. Deutlicher als alles andere ſprechen dieſe Zwiſchenſpiele für die außerordentlich großen Schwie ⸗ rigkeiten, die in den letzten Tagen zu überwinden waren, ehe das Kabinett mit ſeiner Antwortnote ins Reine kommen konnte. Die inneren Gründe machen dieſe äußeren Schwierigkei⸗ ten leicht erklärlich. Miniſter Dr. Simons hatte in der erſten Note, die er an den amerikaniſchen Präſidenten Harding rich⸗ tete, unſer Schickſal auf Gnade und Ungnade der Entſcheidung Hardings überantwortet. Selbſt nach dem Verzicht Hardings auf das angetragene Schiedsrichteramt blieb es für die deutſche Regierung außerordentlich ſchwierig, aus der Sackgaſſe der erſten Note wieder einigermaßen herauszukommen. Sollte die Möglichkeit, die Harding in ſeiner Antwortnote offen gelaſſen hatte, ausgenutzt werden, ſo war die deutſche Regierung wohl oder übel gezwungen, den amerikaniſchen Erwartungen we⸗ nigſtens einigermaßen entgegenzukommen. Es iſt eine alte Erfahrung, daß ein Schritt, der in der falſchen Richtung getan iſt, zwangsweiſe einen anderen nach ſich zieht, ſelbſt wenn man inzwiſchen aus beſſerer Erkenntnis vielleicht dazu neigen ſollte, den Schritt zurückzutun oder wenigſtens auf dem Fleck ſtehen zu bleiben. Wenn Simons und der Reichskanzler Feh⸗ renbach nicht allen Kredit verlieren wollten, ſo mußten ſie ſich entſchließen, in der zweiten Note an Harding„etwas zu bie⸗ ten“. Allmählich wird wohl auch Dr. Simons einſehen, welche tiefe Mahrheit in dem Dichterwort liegt:„Es iſt der Fluch der böſen Tat— Die neue deutſche Note bletet mehr, als wir in London geboten hatten. Wir hatten dort für unſere Entſchädigungspflicht einen Gegenwartswert von 50 Milliar⸗ den anerkannt, der um 20 Milliarden Mark Vorleiſtungen vermindert und zinslos in Jahresraten abgezählt werden ſollte. Wir bleten jetzt 50 Milliarden Geſamtentſchä⸗ digungswert und laſſen die Frage offen, welcher Betrag für den Geſamtwert unſerer Vorlei⸗ ſtungen abgezogen werden ſoll. Wir bieten ferner eine Verzinſung, die ſich je nach der Entwicklung der deutſchen Wirtſchaft auf vier Prozent oder höher ſtellt. Wir bieten ferner den Wiederaufbau von Nordfrank⸗ reich an, wie er bereits in der letzten Note an die Entente im Einzelnen dargelegt worden iſt. Die Abtragung der Schuld bietet die Regierung teils in der Form einer internatio⸗ nalen Anlethe, teils in der Form deutſcher Sach⸗ leiſtungen, über die zwiſchen der Entente und den deut⸗ ſchen Produzenten im Einzelfalle Vereinbarungen getroffen werden ſollen, an. In dieſer Rechnung fehlen auch die Sicher⸗ heiten nicht, auf die man in Frankreich ſo⸗großen Wert legt. Die Regierung will für die Anleihe reale Werte als Pfand zur Verfügung ſtellen, ſei es in der Geſtalt deutſcher Zolleinnahmen oder ſtaatlichen Bergwerks⸗ beſitzes oder ähnlicher Werte Zieht die Entente Jahresraten vor, ſo würde die deutſche Regierung auch dagegen nichts ein⸗ zuwenden haben. Als ſelbſtverſtändlich gilt, daß alles das, was in dem vorbezeichneten Rahmen geleiſtet wird, auf die Geſamtentſchädigungsſumme von 50 Milliarden in Anrechnung kommt. Die deutſche Oeffentlichkeit iſt zwar durch die erſte Note an Harding auf Unliebſames vorbereltet worden. Sie wird aber trotzdem die Kunde von dem deutſchen Vorſchlag, wie er an Harding übermittelt worden iſt, mit größtem inneren Widerſtreben aufnehmen. Die deutſche Regierung hat wieder⸗ holt verſichert, daß ſie in London nicht nur bis an die Grenzen der deutſchen Leiſtungsfähigkeit, ſondern auch darüber hinaus gegangen ſei. Deſſen ungeachtet ſoll das deutſche Volk jetzt zu einer Leiſtung verpflichtet wer⸗ den, deren Grenze noch weiter und höher ge⸗ zogen iſt. Nach ſachverſtändigem Urteil iſt eine derartige Leiſtung auf abſehbare Zeit undurchführbar Es kommt ferner hinzu, daß auch nach dieſem Angebot von einer Verhandlungsbereitſchaft der Entente wahrſcheinlich kein Rede ſein wird. Nach dieſer Richtung wird vorausſichtlich die deutſche Note ihren Zweck verfehlen. Unter dieſen Umſtänden kann man ſchon heute ſagen, daß die Regierung und in erſter Linie Dr. Simons an der Verant⸗ wortung, die ſie durch dieſen Notenwechſel auf ſich laden außerordentlich ſchwer zu tragen haben werden. * Dieſe Darlegungen ſtimmen überein mit der von uns in der heutigen Mittagsausgabe vertretenen Auf⸗ faſſung der Lage. Die von unſerem außenpolitiſchen Mit⸗ arbeiter gemachten Mitteilungen über den Inhalt der Note decken ſich gleichfalls im weſentlichen mit den ſonſtigen Nach⸗ richten über unſer Angebot, wie wie ſie im heutigen Mittags⸗ blatt veröffentlicht haben. Allerdings läßt ſich noch nicht über⸗ ſeben, ob die Note nicht noch in den letzten Stadien der Be⸗ ratungen vor der Abſendung Abänderungen erfahren hat. Und des weiteren wird man abzuwarten haben, welcher Art die etwa abändernden Vorſchläge ſein werden, die das Kabinett in Waſhington nach den neueſten Nachrichten an⸗ 4— zu der letzten Faſſung der deutſchen Note machen mill. e Preiſe ſen g. Rh.— 2048. Bon der Uebermiltlung zur Vermilllung. Keine Veröffenklichung. E Berlin, 25. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Parteiführer ſind heute früh beim Reichskanzler geweſen. Dabei iſt ihnen mitgeteilt worden, daß die Note abgegan⸗ gen iſt. Ueber ihren Inhalt iſt nichts mitgeteilt worden. Von dem ameritaniſchen Vertreter iſt nämlich bei der P Ueberreichung der Note der Wunſch geäußert worden, dieſe noch nicht zu veröffentlichen, vielmehr abzuwarten, ob die amerikaniſche Reglerung nicht irgendwelche Vorſchläge zu der Note zu machen hätte. Darin kann man, wenn man will, einen kleinen diplomatiſchen Erfolg ſehen. Bisher wurde es immer noch von mancher Seite beſtritten, ob Amerika wirklich eine Vermittlung angeboten, oder ſich nur bereit erklärt hätte, die deutſchen Vorſchläge weiter zu leiten. Der von Herrn Dreeſel geäußerte Wunſch hätte keinen Sinn, wenn damlt nicht zugleich eine Vermittlung in diplo⸗ matiſch⸗techniſchem Sinne verbunden iſt. Unter dieſen Um ⸗ ſtänden iſt natürlich auch das Programm für die heu⸗ tige Reichstagsſitzung umgeſtoßen. Der Aelte⸗ ſtenrat ſoll ſich erſt verſammeln und Endgültiges beſchließen. Einſtweilen aber rechnet man damit, daß, um die heutige Sitzung auszufüllen, die beiden Interpellanten ſprechen wer⸗ den. Dann will man auseinandergehen und morgen die Erklärung des Außenminiſters entgegennehmen und an ſie die Ausſprache ſchließen. Herr Dr. Simons hat ſich freilich bereit erklärt, falls er bis heute nachmittag im Beſitz der amerikaniſchen Antwort wäre, in die Ausſprache einzugreifen. Aber es darf wohl als ausgeſchloſſen gelten. daß die amerikaniſche Antwort bis dahin eingetroffen ſein wird. Berlin, 25. April.(WB.) Die deutſche Note in der Repa⸗ rationsjrage wurde geſtern abend dem Vertreter des Herrn Dreſel, des amerikaniſchen Kommiſſars in Berlin, übergeben. Heute vormittag 9 Uhr fanden Beſprechungen des Reichskanzlers mit den Führern ſämtlicher Fraktionen ſtatt. Um 10 Uhr eine Konſerenz mit dem Ausſchuß des Reichsrates. Die Veröffentlichung der Note iſt für heute nicht mehr zu erwarten. Die neuen deulſchen Vorſchläge in Amerika eingelroffen. Paris, 25. April.(ONB.) Eine Kabeldepeſche des New⸗ hork Herald meldet das Eintreffen der neuen deutſchen Vor⸗ ſchläge in der Nacht von Samstag auf Sonntag. Präſident Harding und Hughes wollen die Note prüfen, ob ſie geeignet iſt, an die Alliierten weitergeleitet zu werden. Ueber den Charakter dieſer Note herrſcht völliges Dunkel. Man glaubt zu wiſſen, daß ſie in drei Punkten von den bisherigen deutſchen Vorſchlägen unterſchieden ſind. Die Note fordert. daß die Jahreszahlungen von internationalen Sachverſtän⸗ digen feſtgeſtellt werden und zwar in verſchiedenen Höhen. wobei die Schwankungen der Produktion und des deutſchen Kohlenſtandes in Betracht gezogen werden ſollen. Ferner wird vorgeſchlagen, daß deutſche Arbeiter und deutſches Ma⸗ terial zum Wiederaufbau der zerſtörten Gebiete verwendet werden ſollen. Präſident Harding und Hughes haben Sams⸗ tag abend über die Note nur mit dem Senator Lodges konferiert. Den alliierten Botſchaftern wird keine Mitteilung gemacht, ſolange Deutſchland keine Antwort erteilt wird Morgen wird wohl die amerikaniſche Regierung entſcheiden, ob die deutſchen Vorſchläge geeignet ſind, den Alliierten über⸗ mittelt zu werden. Im Falle einer Uebermittelung wird dies mit der Anregung geſchehen, daß der Präſident der Anſicht ſei, daß dieſe Vorſchläge geeignete Grundlagen für Verhandlungen bilden können. Das ſind genau die Worte des Präſidenten. Er iſt geneigt, die Weiterleitung vor⸗ zunebmen, wenn die Vorſchlägeder deutſchen Ver⸗ antwortlichkeit entſprechen(11) Die äußerſte Grenze, bis zu welcher die amerikaniſche Regierung bereit iſt, beſteht in der Uebermittlung der Vorſchläge und in einer eventuellen Emyfehlung, ſie aufmerkſam zu prüfen. In offiziellen Kreiſen beurteilt man die Frage o p⸗ timiſtiſcher, man glaubt, daß eine Vereinbarung mög⸗ lich ſei. die Konferenz in Lympne. Lympne, 24. April.(HMz.) Der Sonderberichterſtatter der Agence Havas meldet unter dem 24. April: Die vierte Konferenz von Lympne iſt deute Abend um ſechs Uhr zu Ende gegangen. Sie hat den Charakter einer vor⸗ läufigen Beſprechung gewahrt, welchen die beiden Miniſterpräſidenten der Beſprechung auch hatten geben wollen Infolge der Abweſenheit der Vertreter Italiens, Belgtens und Japans konnte kein Beſchluß gefaßt werden. Die Entſcheidung wird erſt durch den Oberſten Rat, 5 Einberufung für den 30. April beſchloſſen wurde, getroffen werden. Bevor ſich der Oberſte Rat verſammeln wird, werden die fran⸗ zöſiſchen Sachverſtändigen. die den wirtſchaftlichen und finanziellen Teil des Aktionsplanes für das Ruhrgebiet ausgegrbeitet haben, nach London kommen, um mit den engliſchen Kollegen über die Einzelheiten dieſes Planes zu beraten, den Briand nur in großen daen dargelegt hat. Loucheur wird zweifellos die Sachverſtändigen egleiten. Deutſchland möge— ſo führt der Havasherichterſtatter fort, ſich keiner Täuſchung bingeben, daß es— wiewohl es den Alliierten und beſonders Frankreich und England widerſtrebe, zu neuen Beſetzungen auf der rechten Rheinſeite zu ſchreiten— dieſen krotzdem nicht ent⸗ gehen werden, wenn keine Vorſchläge gewacht werden. Ueber dieſen Punkt vollkommene Uebereinſtim⸗ muna unter den Alliierten. Die Alltierten haben uisher ihren Geiſt der Verſöhnung zur Genüge gezeigt und haben ihre Entſcheidung jetzt im vollen Bewußtſein und ſind auch entſchloſſen, ſich daran zu halten. Das Wort gehört jetzt der deutſchen Regierung. Die Alliterten werden am Samstag im Beſitz aſter Unterlagen für die Verhandlungen ſein, um ihre Bergtungen zu beginnen und können ſo mit aller wünſchenswerten Sicherheit ſich entſcheiden. Andererſeits werden ſie ſich Gewißheit zu verſchaffen haben, welche ½ Uhe. Für Anzeigen Haltung Amerika in dieſer Frage einzunehmen gedenkt, ſei es nun, daß ſich Amerika darauf beſchränkt, das Berliner Angebot weiter zu geben; ſei es, daß es dieſes mit einer Empfehlung ver⸗ ſteht. Die Geſte der großen verbündeten Republik kann weder den Ae Rat noch die in ihm vertretenen Völker Hleichgültig Aſſen. Zuſtimmung Englands zu den franzöſiſchen Plänen. London, 25. April.(W..) Der Outlock ſchreibt: Briand und die franzöſiſche Regierung ſeien das Opfer ihrer eigenen ropaganda. Sie ſtacheln die öffentliche Meinung gegen Deutſchland auf und erſtickten das Schreien Poincares und ſei⸗ ner wilden Männer durch lauteres Schreien. Die Erznationa⸗ liſten, die Senator Beranger und die chauviniftiſche Jingo⸗ preſſe ſchrieen jedoch am lauteſten und diktiere ſo die franzb⸗ ſiſche Politik gegen Deutſchland und zwinge ihr Land zu Maß⸗ nahmen, die ſo gewichtig ſeien, daß niemand die Endfolgen abſehen könne. Frankreich habe die ſtärkſte Armee und könne mit der Ruhrkohle in ſeinem Beſitz den Zuſammenbruch der Ziviliſation öſtlich des Rheins vollkommen ingnorieren. Durch die Balkaniſierung Deutſchlands oder die Geldanarchie in die⸗ ſem Lande vernichte Frankreich im ſchlimmſten Falle einen bil⸗ ligen Laden. Die Zeitſchrift fragt, ob es in Englands In⸗ tereſſe ſei, daß Deutſchland ruiniert werde oder etwa im In⸗ tereſſe Italiens? Outlock ſagt, angeſichts der augenblicklichen Impotenz Englands und Italiens relativer Bedeutungsloſig⸗ keit könne nur Amerika retten, ſofern ſich die Vereinigten Staaten genug um Europa kümmerten Vielleicht aber könne Deutſchland ſelbſt die Lage retten, wenn es nicht durch Raſſen⸗ haß und Verzweiflung in den Selbſtmord getrieben würde. Wenn Deutſchlands Angebot diesmal angemeſſener ſei und nicht Hohn wie das letzte Angebot auf der Londoner Konfe⸗ renz, dann könnte Europa vielleicht noch gerettet werden. Es ſei eine furchtbare JIronie zu denken, daß drei Jahre nach dem Siege der Alliierten vielleicht die menſchliche Ziviliſation von neuem von Deutſchland abhängig ſein würde. Den Führern Deutſchlands bleibe noch die Wahl zwiſchen Selbſtmord und Uebergabe. In einem anderen Artikel des Outlock heißt es, alles deutet darauf bin, daß Großbritannien den fran⸗ zöſiſchen Plänen zuſtimmen wird. Frankreich wird die Aufgabe allein durchführen mit der Zuſtimmung und der moraliſchen Unterſtütßung Englands. Lloyd George voll⸗ zog eine Schwenkung nach rechts. Er und Lord Curzon ſchei⸗ nen auf ein Bündnis mit Frankreich loszuſteuern. Wenn es mahr ſei, daß weder das Qual'Orſey noch das Foreign Office die Mitteilung, daß Amerika wieder an den Angelegen⸗ heiten des Kontinents teilnebmen werde, begrüße, ſo könne dies nur bedeuten, daß die Anſicht von Paris immer wieder vorherrſche und daß infolge der immer ſtärkeren Annäherun an Frankreich England die Entfernung zwiſchen ſich un Amerika vergrößere. Amerika wiſſe, worum es ſich handle. Die Vereinigten Staaten wollten ihren Außenbandel wieder gewinnen. Sie wüßten, daß dies auf dem europäiſchen Markt nicht der Fall ſein könnte, wenn Frankreich ohne Rückſicht auf die Verwirrung, in die der übrige Teil des Kontinents hin⸗ eingeworfen würde, einen Teil Eurovas die wirtſchaftliche Sklaverei auferlegen würde. Eine Zuſtimmung könne unter den augenblicklichen Zuſtänden den Niedergang des engliſchen Handels nur verſtärken. Nach der Anſicht des Outlocks iſt es zu einem wirkſamen Proteſt zu ſpät.— England ſtehe unter einer Autokratie des Premierminiſters, der den Sieg davon⸗ trage, aber das ſei eine Politik, welche zur Hunger und Nevolution in den Ländern führen müſſe, d vor einigen Monaten begannen, ihren Kopf aus dem Staube zu erbheben. Wenn die Amerikaner nicht in der Lage ſeien, ein⸗ zugreifen. England könne jedoch der Verantwortung für die Kataſtrophe, die dann folge, nicht entgehen. Vor einer neuen Juſammenkuunft der alliierken Regierungen. Brüſſel, 25. April.(WB.) Loucheur und Jaſpar hatten Beſprechungen über die durch die Haltung Deutſchlands geſchaffene Lage, die in den nächſten Tagen fortdauern werden. Jaſpar wird nach London fahren, damit ſich die Anſicht der belgiſchen Regierung mit der engliſchen vollkommen deckt. Zahlreiche Fragen müſſen erörtert und beſprochen werden, ſo daß es wahrſcheinlich iſt, daß es vor Dienstag zu keiner Ent⸗ ſcheidung kommt, jedoch iſt eine neue Zuſammenkunft der alliierten Regierungen ſchon jetzt voraus⸗ zuſehen. Die Beſpechungen zwiſchen Loucheur und Jaſpar zeigten wieder einmal ein Einverſtändnis zwiſchen Frankreich und Belgien. Zur Beſetzung des Ruhrgebieles. England fürchlet wirkſchafkliche Schädigung. London, 25. April.(WB.) Dez Obſerver ſchreibt: Die Be⸗ ſetzung des Ruhrgebietes dürfte den britiſchen Han⸗ del und die allgemeinen Intereſſen Europas in ernſte Mit⸗ leidenſchaft ziehen und im beſonderen den engliſchen Kohlen⸗ und ſonſtigen Handel und namentlich die engliſche Schiffahrt derart ſchädigen, daß die Löſung der Arbeits⸗ loſenfrage in England noch weiter verzögert wird. Die Be⸗ ſetzung würde, finanziell einſchneidend, die angrenzenden neu⸗ tralen Staaten ſchädigen und eine vermehrte Berwirrung des Währungsproblems bedeuten. Die Geſamt⸗ leiſtungsfähigkeit Deutſchlands würde dadurch beträchtlich ver⸗ mindert werden. Bei den Franzoſen gehe die Forderung der denkbar äußerſten Zahlen Hand in Hand mit dem Verſuch, das deutſche territoriale und wirtſchaftliche Syſtem in Trümmer zu legen. Das Blatt ſagt, Briand werde wahrſcheinlich nicht nur darauf dringen, daß das Ruhrgebiet beſetzt werde, ſondern auch, daß trotz der Abſtimmung der wertvollſte und unentbehrlichſte Teil Oberſchleſiens an Polen gegeben werde. Der Obſerver tritt dafür ein, daß die engliſche Politik auf eine Gnadenfriſt von ſieben Tagen nach dem 1. 5. dringe, bevor verſucht werde, das Ruhrgebiet zu beſetzen. Deutſchland ſolle dann aufgefordert werden, in drei Tagen ſein äußerſtes Angebot zu machen, damit Frankreich, England und Italſen es gemeinſam prüfen könnten. Der Proteſt gegen die Beſetzung des Ruhrgebietes. Paris, 25. April.(WB.) Nach dem Petit Pariſien krägt der Proteſtgegendie Beſetzung des Ruhrgebie⸗ zoiger Angelgeupreiſe: 1ſpalt. Roloneizelle.80 Mk., ausw. 2— Mk. Stellengel. u. en 00% Nachl. Reki. Z Mk. miunahmeſchluß: Fur d. Minagdl. dorm. 8½ f. d. Ubendbl. nachm. Badiſche Neueſte Nachrichten an beſtimmten Tagen, Siellen u. Ausgaben wird keine Verantw. übernommen. Hüöhere Gewalt, Streiks Seche Betriebsſtörungen, Materialmangel uſw. berechtigen zu keinen Erſ azanſpriſchen.ausgefallene 85 cünkte Uusgaben od. f. verſpätete Uufnahme v. Anzelgen Aufträge durch Jernſprecher odne SrrrrrrCcrrrß — 3 — 2. Selle. Nr. 180. entſprechenden Gebrauch davon zu ma leider nicht getan. Bei ſeinen eigenen ſeine Politik mit immer wachſendem Erſtaunen, Be anfiänglich leiſem Mißtrauen und zuletzt mit Vitterkeit im Herzen verfolgt. Es ſſt vollkommen richtſg, wenn ein Miniſter mannzeimer General. Anzeiger. Gibend⸗usgube) Montag, den 23. April 1921. tes, der Lloyd George unterbreitet wurde, nicht drei, ſon⸗ dern ſtieben Umterſchriften und der Proteſt iſt nicht nur von Lord Cecil, Barnes und Asqulth, ſondern u. a. auch von Elynes und Henderſon unterſchrieben worden. Er gilt als Vorausſage für einen der heftigſten Kämm'e, die bis ſetzt im Parlament geltefert worden ſeien. Lloyd Oeorge wiſſe das, aber trotzdem ſchwanke er nicht. Sowohl der diplomatiſche Mitarbeiter, wie auch der Sonderberichterſtatter der Chicago Tr bune in Lympne mel⸗ den, daß die Unterredungen von Huthe zu keinem Be⸗ ſchluß geführt haben. die Teilnahme der Ver⸗ einigten Staaten an der nächſten Sipung des Oberſten Rates in Paris erſcheine afs ſicher. Als Vertreter Ameri⸗ kas werden der amerikan'ſche Botſchaſter in Paris und der frühere amerikaniſche Vertreter in der Reparationskommiſſion, Boyden, genannt. Miniſter 8 mons. Nach Mitteilungen, die wir aus Berlin erhalten, ſcheint ſo ziemlich in allen Parteien darüber Einmütigkeit zu herr⸗ chen, daß Herr Dr. Simons als Miniſter nicht meht lange ie auswärtige Politik des Deutſchen Reiches zu leiten im. Stande iſt. Es ſoll ohne Weiteres zugeſtanden werden, daß er ein ungemein kenntnisreicher, kluger und kühler Kopf iſt Er hat es im Anfang ſeiner ane verſtanden, um ſich eine Atmoſphäre des Vertrauens zu ſchaffen, die ungemein 9 nützlich war und noch ſehr viel nützlicher hätte ſein können, wenn er im Stande geweſen wäre, ſie zu erhalten und den n. Das aber hat et olksgenoſſen 5 man remden, des Auswärtigen, auch auf die Stimmungen in anderen Län⸗ ee und ſich von Leuten beraten läßt, die „ darüber Be auswärtigen Politik einer Großmacht nicht vollſtändig in die Hand noch ſo wohlmeinender Ausländer in einem Augenblick begeben, in dern von ſeiner Halkung nicht nur da⸗ unmittel⸗ bare Schickſal ſeines Vaterlandes ſondern auch Ehre und An⸗ eid wiſſen. Aber es darf ſich der Leiter der ſehen des eigenen Volkes abhängen. In ſeiner Gutgläubigkeit, in ſeinem ehrlichen Glauben an die Menſchheit, in einem faſt 5 blinden Vertrauen auf das Urteil Anderer hat er, obwohl er als Juviſt eigentlich von Natur aus zum Mißtrauen in die Menſchen geneigt ſein ſollte, die Grenzen überſchritten, die ihm Iin antlicher Eigenſchaft gezogen waren. Wenn fomit das Ende ſeiner Miniſterſchaft bevorſteht, ſo wollen wir doch ihm und uns wünſchen, daß beiden Teillen das Scheiden leicht gemacht wird und daß wir binnen kurzem nach der Trennung ſeinen dürfen unleugbar guten Eigenſchaften rückhaltlos Anerkennung zollen Die Jollgrenze am Rhein. Drohende Skockung des Güterverkehrs in der Pfalz durch die Rheinzollgrenze. Karlsruhe, 25. April.(...) Trotzdem die Rheinzollgrenze erſt wenige Tage in Kraft iſt, läßt ſich doch ſchon klar erkennen, daß ſie in allernächſter Zeit zu einer ſchweren Stockung des Güterverkehrs in der Pfalz führen wird. Der Grund iſt ſehr ein⸗ fach. Jeder Zoll⸗ oder Grenzbahnhof erfordert für die Zwecke der Zollabfertigung eigene Anlagen, insbeſondere eigene Glelſe, Zoll⸗ Shallen uſw. Nur unter dieſer Vorausſetzung iſt es möglich, die „Zollabfertigungen ohne Beeinträcheigung des Betriebes vorzunehmen und den Verkehr flüſſig zu halten. Die von der Rheinlandkommiſ⸗ ſion als Grenz- und Zollbahnhöfe beſtimmten Bahnhöfe Ludwigs⸗ zhafen, Speyer, Germersheim und Wörth a. Rh. entſprechen natür⸗ lich dieſen Vorausſetzungen in keiner Weiſe, da ſie nie als Grenz⸗ bahnhöfe gedacht waren und da ſte auch in abſehbarer Zeit und ohne große Koften nicht zu ſolchen Bahnhöfen ausgebaut werden können, denn es fehlen ihnen die Sanderanlagen, die allein eine glatte Zollabfertigung ohne Störung des übrigen Eiſen⸗ bahnbetriebes ermöglichen. Die Folge wird ſein, daß ſie auf die Dauer dem Verkehr nicht gewachſen ſind, und für den Güterverkehr geſperrt werden müſſen. Anzeichen hierfür ſind für den Rangler⸗ bahnhof Ludwigshafen ſchon vorhanden. Erſchwert wird die Zoll⸗ Roman von Jakob Chriſtoph Heer. „ACopyright, 1920, by J G. Cotta' ſche Buchhandlung Nachfolger, Stuttgart und Berlin.) 28 Machdruck verboten.) „„„„„ Fottſetzung.) „Auch von Kätchen Dormann, von der ich Dir einmal eſchrieben habe, kann ich ruhig ſcheiden, ja ſogar mit einer ſchönen Erinnerung. Sie trug eines Abends an ihren Ein⸗ käufen recht ſchwer. Ich anerbot mich, ihr den Korb abzu⸗ nehmen. Etwas zögernd erlaubte ſie es.„Nur über die Stadt hinaus, ſagte ſie,„dann kommt mir aus meinem Heimatdorf ein junger Mann entgegen.“ Ihr Erröten verriet das weitere, aber auf dem Wege verwickelten wir uns in ein Geſpräch, als ob wir uns ſeit Jahren kennten. Sie erzählte von ihrem Freund. Ich habe ihm von Ihnen geſprochen. Weit davon, elferſüchtig zu werden, freute er ſich, daß ich auch noch einem andern gefalle als ihm, und äußerte den Wunſch, Sie einmal zu ſehen. Nun können Sie ſich ja guten Abend ſagenl' „Ich lernte in ihm einen jungen Bauern kennen, der mir achtungsvoll begegnete und mich vieles aus unſerer Heimat fragte. Er und Kätchen ſind wie für einander geſchaffen, und es wäre ein großes Unrecht, da auch nur mit einem Gedanken ſtören zu wollen. Nun iſt das Paar öffentlich verlobt, und wenn ich Kätchen in der Stadt ſehe, ſo lacht mir ſelber das Herz über dem innigen Glück, das ihr in den Augen ſteht. Auch ihren Bräutigam habe ich ſchon ein paarmal wieder be⸗ gegnet, mit ihm und Szedesky ſchöne Stunden verbracht, und wir haben dem Paar verſprochen, daß wir, ehe wir ſcheiden, es einmal mit unſern Lauten auf ſeinem Dorf beſuchen und ihm Schweizer und ungariſche Volkslieder vorſingen werden. „Möchte jeder Liebestraum, der keine Wahrheit werden kann, ſo ſchön zerrinnen, wie der meine von Kälchen Dor⸗ mann! Ich ſpüre, es iſt mehr Glück als Schmerz dab⸗j. Frei werde ich im Frübling mit Jangs von Nürnberg ſchelden. Frei?— Nein, ſiebe Schweſter. Ich muß noch ſo bäufſe an die Nick den'en. Oft meine ich, ich hätte die Liebe u ihr über⸗ wunden und begraben, aber plötlich wallt das'en um ſie wieder in mir auf. brennt wie Feuer, und ich kann es ſo wenig faſſen wie bel meinem Abſchied von dabeim, daß ſie mir verloren ſein ſoll!“— Nick Frängten ſich die Tränen in die Augen die klare *Schrift Ulis verſchwamm ihr bor den Blicken. Mäbſam las ſie weiter:„Im übrigen alle Achtung vor Nick! Es gefällt abfertigung auch dadurch, daß der deutſche Zolltarif anzuwenden iſt, dieſer aber ſowie überhaupt das deutſche Zollabfertigungsverfahren den franzöſiſchen Zollbeamten vollſtändig unbekannt iſt. Da außerdem die franzöſiſchen Zollbeamten der deutſchen Sprache nicht mächtig ſind und umgekehrt die deutſchen Beumten der fran⸗ zoͤſiſchen Sprache nicht, ſo wickelt ſich die Verzollung nur langſam und ſchleppend ab und muß auch aus dleſem Grunde zu einer Verſtopfung der Bahnhöfe führen. Die Schwlerigkeiten im Perſonenverkehr ſind geringer, ſedoch ſind infolge der beengten Raumvpethältniſſe in den behelfsweiſe eingerichteten Zollpeviſions⸗ rüäumen und der dadurch verurſachten Verlangſamung der Zoll⸗ abfertigung der Reiſenden Zugverſpätungen nicht zu vermeiden. Amerika und Japan. Die Kabel im ſtillen Ozean. Paris, 24. April.(WB.) Nach einer Kabelmeldung der „Chicago Tribune“ aus Waſhington iſt im Anſchluß an eine Sitzung der Verkehrsmittelkonferenz bekannt geworden, daß Japan(7) und Frankreich ſich den amerikaniſchen Wün⸗ ſchen über die Verteilung der Kabel angeſchloſſen hätten. Dies werde als Anzeſchen daſür angeſehen, daß Ja⸗ pan auch in der Mandatfrage ſich den neuen Umſtänden anpaſſen werde. Nach ger„Chicago Tribune“ ſollen die Ver⸗ eingten Staaten die Kabellſnie von Guam nach Jap, Japan dagegen die von Jap ausgebende Verbindung, die früher in Schanghai endete, erhalten. Die Einzelheiten follen nach Feſt⸗ ſetzung des Statuts der Inſel Jap geregelt werden. Außer dem zur Zeit noch franzöſiſchen, von Newyork öſtlich ver⸗ laufenden Kabel werde Amerika wahrſcheinlich von England das Kabel von Halifax nach Penzanoe erhalten, das früher zu der Linie Newyork⸗Emden gehörte. Als Entgelt ſolle Eng⸗ land eines von den gegenwärtigen ameritaniſchen Kabeln zwi⸗ ſchen Kanada und England bekommen. Die Konferenz habe auch Einzelheiten über die Legung eines direkten Kabels von Neapel nach Newyork über die Azoren ausgearbeitet, um auch Italiens Rechte in der Frage der ehemaligen deuiſchen Kabel zur Geltung zu bringen. Schließlich ſei noch vorgeſehen, daß die deutſchbafrikaniſchen Küſtenkabel an Frankreich gelangten. Paris, 25. Apel.(O. N..) ae Tribune meldet aus Tokio, daß von den Parteiführern anſcheinend direkte Ver⸗ handlungen zwiſchen Amerlka und Japan gewünſcht werden. Das Blatt Nigi Shimpo berichtet, daß England, Frankreich und Italien die Mitteilung gemacht haben, Ja panſeibereit, die Beſprechungen mit Amerika wieder aufzunehmen. Damit würde jedoch Japan nicht ſeine ihm aus der Mandatsüber⸗ kragung zuſtehenden Rechteüber Japan aufgeben, ſteht aber einem eventuellen Kompromiß in der Kabelfrage wohl⸗ wollend gegenüber. Die ehemalige Telefunkenſtation Jap. Es wird von Intere daß ſich auf der Inſel Jap bis zum 12. Auguſt 1914 eine von der Geſellſchaft + drahtloſe Telegraphie(Telefunken) gebaute deutſche Großfunkſtelle hefand. Sie ver⸗ mittelte für die anderen deutſchen Funkſtellen in der Südſee, nämlich in Rabaul(Deutſch⸗ Nauru und Apia (Samoa) den Anſchluß an das eltkabelnetz über die auf Jap gelandeten drei deutſch⸗holländiſchen Kabel. Die Reich⸗ weite der Station Jap betrug 600 Kilometer bel Tage und 2000 Kilometer nachts. Kriegsſchiffe konnten mit der Station bis auf 10000, Kilometer Entfernung gelegentlich in Verbin⸗ dung treten. Auch mit Tſingtau konnte die Funkſtelle Jap nerkehren. Unſere Beſitznachfolger werden von der urſprüng⸗ lichen Station nicht mehr viel vorgefunden haben. da dieſe an dem genannten Tage kurz nach 9 Uhr vormitta⸗s von dem engliſchen Kriegsſchiff„Minotaur“ in Brand geſchoſſen wurde. Zweifeſlos wird die jetzt ſo lebhaft umſtrittene Inſel auch in Zukunft wieder eine bedeutende Rolle im Funkverkehr der Südſee ſplelen. Erzberger wühll. Geſtern morgen veröffentlichte die von Ste gerwald gegründete Tageszeitung„Der Deutſche“ einen Artikel mir, daß ſie 85 nicht von ihrem Schwager Bürſteler durch · füttern läßt, ſondern den Kampf mit dem Leben aufnimmt. Das iſt tapfer ued bezeugt, daß ſie den Stolz nicht nur im 141. ſondern auich in der Seele hat. Doch wozu ſo viel von ihr ſchreiben?— Da ziehen ja in meinen Träumen nur die Jugendtage am Rhein wieder herauf, und ich muß faſt heulen vor Heimweh. Manchmal kommt es mir wie ein Troſt vor, daß ſie zu Dir von einer Notlüge geſprochen hat, es iſt mir dann, ich müßte, wenn ich einmal heimkehre, doch ernſtes Wort mit ihr reden. Ich habe aber auch meinen olz, und in manchen Stunden denke ich: Nein, eln zweites Mal will ich von ihr nicht abgewieſen werden; es iſt wohl klüger, H ich frage ſie nicht wieder. Nick ließ den Brief ſinken und ſprang empor.„Uli, wie kannſt Du ſo denken!“ rief ſie.„Ich habe Dich ja lieb und immer lieber!“ Seine lieben Briefe hatten ſein liebes Bild neu in ihr er⸗ wachen laſſen. Es ſchien ihr urgeſund, wie er über Menſchen und Dinge urteilte. Er war ein Mann, der mit hellen Augen vorwärts kam, und plötzlich ſah ſte ihn vor ſich: groß, friſch, ſtraff und in den Kleidern wohlgetan. Was Wun⸗ der, wenn ſich die Mädchen in ſeine forſchenden Kinderaugen verſchauten! Gottlob, in Nürnberg waren ſeine welblichen Erlebniſſe harmlos abgelaufen. Konnte das aber nicht von einem Tag zum folgenden anders werden? 33 Da kamen von den Türmen der Stadt mächtig und 5 lich die Klänge der Neufahrsglocken und riſſen ſie aus ihren Gedanken empor. Von der Straße tönten jubelnde Stimmen zu ihr herauf Frau Gugolz pochte an ihre Tür und reichte ihr die Hand:„Ein geſegnetes 1867, Fräulein!“ Nick erwiderte ihre Glückwünſche. Als die Hauswirtin gcangen war, öff⸗ nete ſie in ſtarker Vewe zung das Fenſter, ſchaute hinauf zum Sternenbimmel und kielt in ſich ſelber Andacht.„Lieber Golt.“ betete ſie,„erbalte mir meinen Ull. Gib mir die Kraft, daß ich meinen törichten Stolz beſiege und mein Herz dem ſeinen in einem Brief offenbaren kann.“ Freudige Raketen ſtiegen aus den Haſſen in die dunkle Nacht frohe Lieder tönten non fernber, und jede Seele hoffte, daß ihr das Jahr ein beſonderes Glück bringe. Vaold aber berrſchte wieder der Alſtag. Nick ſtand am Ladentiſch des Weißwarengeſchäftes Wasmer in altertüm⸗ licher Gaſſe, und in die Einförmigkeit ihres Lebens fiel als einzae Abwechſlung. daß ihr Marie um die Faffnachtszeil wieder einen Brief Ulrichs zeigte, diesmaf aus Heidelberg. Er meldete ſeinen Auszug gus Nürnberg und von fröß⸗ licher Kreus und Auerfahrt mit Janas Szedesky durch die deutſchen Lande. Dörfer, Schlöſſer, Städte ſchilderte er und „aber kaum allgemein bekannt ſein, unter der Ueberſchrift: Indiskretionen, der allgemeines Aufſehen erregt und lautet: n einer Beſprechung der Parteiführer bei dem Miniſter des Aeußern Dr. Simon; ſind die Vorgänge, die zu der Abſendung der Note nach Waſhington geführt haben, mit een kritiſchem Einſchlag beſprochen worden. Es ſcheint uns beſonders notwendig, daß im Zuſammenhang damit namentlich an den Indkskre⸗ tionen Kritik geübt werde, die ſich ein Teil det deutſchen Preſſe in dieſer Angelegenheit hat zuſchulden kommen laſſen. Der Tag teilte mit, daß der Vatikan eine ihm angeſonnene Vermitt⸗ lung bei Harding ſcee Jer habe mit der Begründung, daß durch die Indiskretion deutſcher Preſſeorgane die Möglichkeit eſnes erfolg⸗ reichen Schrittes ausgeſchaltet ſei und verwies dabei auf eine Ver⸗ öffentlichung der Germania. Wir möchten dieſe Darſtellung als durchaus richtig anſehen. Die Frage drängt ſich aber auf, woher die Indiskretionen ſtammen, und welchen Zwecken ſie dienen. Es wäre verhängnisvoll um Deutſchland beſtellt, wenn man annehmen müßte, daß ſie mit irgendwelchen Sonderintereſſen in Verbindung ſtänden. Andeutungen in dieſer Richtun ſind uns aus gut unterrichteten Kreiſen zugegangen, und es darf nicht verſchwiegen werden, daß in hieſigen Entkentekreiſen merkwülrdige Gerüchte über Beſprechungen umhergehen, die ſich auf die beſondere Ei g⸗ nung für deutſche Miniſterpoſten erſtrecken. Nach Vor⸗ gängen, dle ſich vor einiger Zeit bei der Beſetzung eines beſonders wichtigen Miniſterpoſtens abgeſpielt haben, kann man das nſcht ein⸗ mal als unglaubwürdig anſehen, aber gegen ſolche Art von Miniſter⸗ 5 und Portefeuilleverteilung gilt es aufs ſtärkſte Front zu machen. Natürlich ſucht man den Urheber der Indiskretionen in Erzberger, der ja ſchon einmal durch unzeitgemäße Ver⸗ öffentlichungen im Kriege Deutſchlands Sache ſchwer geſchädigt hat, und deſſen Beziehungen zur Germania bekannt find. Be⸗ hauptet wird nun daß der Reichsfinanzminiſter Wirt h. Erz⸗ bergers Schüler und Nachfolger, daran beteiligt ſei und Erz⸗ berger über Vorgänge im Kablinett unterrichtet habe. Eez⸗ berger hält in dieſen ſchweren Tagen die Zeit für gekommen, das Miniſterium Fehrenbach zu ſtürzen und das frühere Kabinett Müller⸗Erzberger, vielleicht mit Herrn Scheidemann und mit einem Strohmann für ihn ſelbſt neu aufzwrichten. In der Zentrumspartei hat Erzberger ſchon wieder Macht gewonnen, hat an der Beratung über ihr Pro⸗ aramm teilgenommen und ſo ziemlich die ganze Sache an ſich geriſſen. deulſches Reich. Neue Agikationstätigkeit der ommuniſten. Merſeburg, 25. April.(ONB.) Die Kommuniſten ent⸗ falten hier neuerdings erhebliche keklt. Aus dieſem Grunde konnte bisher auch eine Her ſetzung der Schutzpolizei im Merſeburger Geblet nicht erfol⸗ gen. Auch das Leunawerk ſteht weiter unter ſcharfer Be⸗ wachung. Letzte Meldungen. Gegen die drilte Internallonale. 1 Paris, 25. April.(WB.) Die Gewerkſchaft der Poſt⸗, Telegraphen⸗ und Telephon⸗Angeſtellten, die geſtern in Paris tagte, hat ſich mit 11712 Stimmen gegen 1116 Stimmen ge⸗ gen den An uß an die Moskauer Internationale aus⸗ geſprochen. Der Kongreß beſchäftigt 5 hauptſächlich mit Ver⸗ beſſerung der Gehälter und Arbeitsbedingungen und ſprach ſich für eine gewerkſchaftliche Organiſation aus, aber gegen jeden Anſchluß an eine politiſche Partel. Erweiterung der Knorſchen Reſolullon. Paris, 25. April.(O. N..) Senator Knox hat ſeine Re⸗ ſolution erweitert. Er verlangt jetzt die Sicherſtellung des beſchlagnahmten Eigentums der Ausländer und die Wah⸗ rung der Rechte im Intereſſe Amerikas, die ſor aus den Waf⸗ fenſtillſtandsvertrage zuſtehen. Die in de für Auswär⸗ tige Angelegenheiten wird die Neſolution heute beraten und ſie dem Senate morgen vorlegen. Der franzoſiſche Propagandamarſchall in Südamerika. Paris, 25. April.(W..) Nach einer Meldung der Chi⸗ cago Tribune aus Rio de Janeiro trifft nach halbamtlichen Berichten Marchall Petain demnächſt in Südamerlka ein, um die Leitung der ae Propaganda in Argen⸗ kinien, Uruguay und Braſilien zu übernehmen. das Treiben der Menſchen. Nach dem Lied„Andere Städt⸗ chen, andre Mädchen“ lebte er mit dem Ungarn. Doch das gehörte wohl zu friſchen, jungen Männern von Ulrichs Schlag, und ſolange einer über die kurzweiligen Abenteuer ſo frel und froh wie er an die Schweſter ſchrieb⸗ war wohl für die tiefere Herzensliebe keine Gefahr. Nun aber wandten ſich die Freunde von Heidelberg nach dem Rhein. Von den Rheinländerinnen jedoch hatte Nick ſchon genug gehört: wie ſchön ſie ſeien mit ihren blonden Zöpfen und blauen Augen, wie lieb und zutunlich, wenn ihnen ein Burſche geftel,— ſo lieb, daß mancher ſeln Lebtag den eimweg nicht wieder gefunden habe. Wenn nun auch Uli ſein 3 5 am grünen Strom verlor? 8 u manchen Stunden überfiel ſie eine gewaltige Angſt um ihn. Sie muß te ihm ſchrelben. 12 Auf ihrer Frühlingsfahrt waren Ulrich und Janos nach Mainz gelangt, und ſchon bei der erſten Umſchau hatten ſie Stellung gefunden. Es war in der altbekannten Inſtru⸗ mentenfabrit Appelius Vater und Sohn, die damals etwa dreißig Arbeiter beſchäftigte und ſich durch die Tatkraft des jüngeren Herrn in ſchönem Aufſchwung befand. Nicht nur von deutſchen, ſondern auch von ausländiſchen Aerzten, Kli⸗ niken und Hoſpitälern liefen die Beſtellungen ein. Die eben aener Mechantker erhielten feine, faſt künſtleriſche tbeit, wie ſie ihren Fähigkeiten entſprach, gute Löhne und ſogar hohe für die Ueberſtunden, die ſie Abend um Abend leiſteten. Vom Montag früh bis am amstag ſpät ſtanden ſie am Schraubſtock, am Sonntag aber die beſcheidenen Schmiede vom Werktag in wohlausgerüſtete junge Herren. Wo das Paar hinkam, durfte es ſich blicken laſſen: Szedesky in ſeiner geſchme digen Tracht, Ulrich im gut bürgerlichen Kleid, den Gedenkring des Rheinfahrvereins von Eglisau am Finger. In ihrer Lebensführung weder knaufe⸗ rig noch verſchwenderiſch, machten ſie ihre Entdeckungsfahrten durch die Stadt oder noch lieber binaus auf das Land, hinauf und hinunter am Rhein. Sie lebten wie die Vögel im grünen Wald, und allerlel harmloſe Eroberungen fielen ihnen leicht. Schon die Gegenlätzlichteit ihrer Erſcheinung lenkte die Auf⸗ merkſamkeit der Mädchen auf ſte: den blonden, hochgewachſe⸗ nen Schwetzer mit dem urdeutſchen Geſicht und den zierlichen, dunkeln Ungarn, den ſie meiſtens für einen Franzoſen hielten. Wie gern ſich aber die beiden Freunde am Sonntag mit ein bpaar lachenden Rheinländerinnen im Tanze drebten und wie⸗ viel funne Freude ihnen blühen mochte,— am Monta J früh waren ſie mit klaren Köyfen an der Arbeit. (Foitſetzung ſolgt.) —— — b0bbbbPb0b0T0T0T0TGT⅛T⅛T⅛Tk'kb mmmmm Z. Selte. Nr. 189. Maunheimer General · Anzeiger.(Abend · Ausgade.) nrnmnn 1 4 Nortag, Fen 28. April 1921. —————ö—————————————— ½‚— rr—— ien ſt Wirtſchaftliche Fragen. Der geſchftsführende A des R bandes des geſchaftsfüh telt im Landesdirettorium in Hannover eine Aus⸗ chußfitzung ab, zu der im Hinblick auf die große chtigkeit der vorliegenden Verhandlungspunkte Vertreter der Reichs⸗ und Staatsbehörden ſowie Reichstagsabgeordnete aus den Kreiſen des Handwerks hinzugezogen worden waren. In ernſter Veratung wurden die Vorſchläge zu einem Geſetz⸗ entwurf über die Berufsvertretung des Handwerks und über den Verſuch, das Lehrlingsweſen in einem Arbeitstarifgeſetz zu regeln, eingehend behandelt. Angeſichts der dem Hand⸗ werk zurzeit drohenden Gefahren wurde beſchloſſen, für den Z. Mai d. J. eine außerordentliche Vollverſammlung des Reichsverbandes nach einer ſüddeutſchen Stadt einzuberufen, in der die Vertretung des geſamten deutſchen Handwerks in aller Oeffentlichkeit dagegen ankämpfen wird. Hen Schluß der Verhandlungen bildeten hochintereſſante Vor⸗ träge über die rationelle Betriebsführung im Handwerk durch den Reichskommiſſar für gewerbliche Wirt⸗ ſchaft, Profeſſor Schilling aus Berlin und Regierungs⸗ rat Bucerius aus Karlsruhe. Dieſe Vorträge enthielten ſo viel wertvolle Fingerzeige zur Hebung der Wirtſchaftlichkeit in der handwerklichen Betriebsführung, daß der Ausſchuß beſchloß, den Inhalt dieſer Vorträge dem geſamten Handwerk ugänglich zu machen und über etwa durch den Reichsverband b. das deutſche Handwerk zu ſchaffende Einrichtungen auf r für den 3. Maf d. Is. anberaumten außerordentlichen Vollverſammiung zu beraten. Dem geſamten Handwerk er⸗ öffnen ſich, wenn die in dem Vortrage von Regierungsrat Bucerius gemachten Vorſchläge in geeigneter Weiſe in die Praxis umgeſetzt werden, die beſten Ausſichten zur Erſpar⸗ nis von Betriebsmitteln und damit zu einer ganz weſent⸗ lichen Förderung und Hebung der Betriebe überhaupt. RH. Stadtiſche Nachrichten. Erhõ des Juſchlages zu der geſetzlichen Eniſchãdi bel Sebandewi 1 Nach en des Minz- ſteriums des Innern vom 4. April wird der für nach dem 1. Januar 1920 eingetretenen Schadenefälle von der Gebäudeverſicherungsan⸗ zu gewährende Zuſchlag zu der 9100 n Entſchädigung für älle, in denen die Wlederherſtellung des Gebäudes in der Zeit vom „Auguſt bis einſch 4 05 31. Dezember 1920 erfolgte, das elj⸗ ſache der unter Zugrundlegung der Baupreiſe vom 1. Au 10 191⁴4 zugebilligten Entſchädigung feſtgeſetzt..) (heilſtälten und Erholungskuren für Kinder. Am 2. Mai werden durch Vermittelung des Landesverbandes zur Bekämpfung der Tuberkuloſe weitere Kinder von Arbeitern und Angeſtellten Tabakverarbeitung aus den Vezirken Schwetzingen, Bruchſal, Heidelberg und Mannheim in das Kinderheim Bad Orb, 34 Kinder in das Solbad Rappenau und 5 Kinder in die Kinderheil⸗ ſtätte Scheidegg im Allgäu verbracht werden, wo ihnen auf Koſten der Wohlfahrtsgeſellſchaft des Tabakgewerbes unentgeltlich ein mehr⸗ wöchiger Erholungs⸗ bezw. Heilſtättenaufenthalt geboten wird. .B. Für die Beſitzer von Jentralhelzungsanlagen dürfte eine im Miniſterialblatt der Handels⸗ und Gewerbeverwaltung vom 30. März 1921 enthaltene Verfügung, betreffend die Abänderung von Sicherheitsvorrichtungen für Niederdruck⸗ Warmwaſſerheizungen, die auch 1 Warmwaſſerverſor⸗ gungsanlagen findet, von Intereſſe ſein, da dieſe inſo · ern rückwirkend iſt, als Beſitzer derartiger Anlagen in Zukunft die een und zivilrechtlichen Folgen einer etwa vorkommenden elexploſion zu tragen haben werden, falls ſie es verſäumen, ihre Anlagen gemäß den Vorſchriften des Erlaſſes u oder um · bauen zu laſſen. In dieſer Verfügung wird darauf hingewleſen, ſich der Verband der Centralheizungs⸗Induſtrie in grlin 28.5 berel erklärt hat, durch ſeine techniſchen Organe jede neu errichtete Anlage auf die Einhaltung dieſer Vorſchriften prüfen zu laſſen und hierüber dem Beſitzer oder Erbauer der Anlage eine Beſcheinigung auszu⸗ ſtellen, die als Nachweis für die Einhaltung der Vorſchriſten gal. t cſ Das neu errichtete Pachteinigungsamt beim Amtsgericht am 85 April ſeine er ſte Speae Die Be⸗ n des Amtes ſind recht weitgehende: Es kann den Pachtzins r landwirtſchaftliche und vom Berufsgärtner betriebene Grundſtücke bei beſtehenden Verträgen anderweit regeln, kann durch Kündigung oder andere Umſtände ablaufende Verträge bis zu 2 Jahren für fortdauernd erklären, kann Pachtverträge aufheben und die Grund⸗ ſtücke dem Eigentümer zurückgeben. Dabei müſſen beſtimmte Vor⸗ ausſetzungen gegeben ſein, deren Darſtellung hier zu weit führen würde. 555 der erſten Sizung handelte es ſich meiſtens um Anträge von Verpächtern auf Erhöhung des Pachtzinſes, der den veränderten Verhältniſſen nicht mehr entſprach. In vielen Fällen gelang es, eine Einigung der Beteiligten herbeizuführen. an gewann den befriedigenden Eindruck. daß das Amt ſeiner Beſtimmung gemäß Im Mannemer Theater. Die Bawett, em Philp ſei' Fraa, iſch die gang Woch ſchun uff 0pe Kohle geloffe.„E Pälzer Morge im Mannemer oſtheater— des hot's jo ſeiner Lebdag noch nit gewwe! „Philp“, 81 ſe,„dhu mer die Gunn aln) unn geh mitl Siegſcht, iſch was for uns kleene Leit! Denk emol norre an die Jwwer⸗ ſchrifte„Die Schoofſchur“ unn„De Brand im Hutzel⸗ wald“, unn alles in unſre ſcheene Pälzer Sprooch— do laaft eem jo s Waſſer im Maul zammel“ „Närrſchi Wachtel!“ kreiſcht de Philp,„mir bleibſcht vum Hals! Ich geh nimmer unner die Leit! Du weeſcht jo, in was for Schlam⸗ maſſel ich alsfoort nei'barſch: vor drei Woche henn mei gitreeſelte Hoſſe unn mei Schewwroh mit Lackkappe beinoh die Kränk kriegt, unn wann ſe jetz im Theater die Schoof ſchere öhun, bin ich ſicher an debei— babberlababb— de Philp hot genunk!“ Do hot die Bawett nimmi s Herz ghatt, was ze ſage. Awwer am Freitag Morge hot ſe widder in die Zeitung nei geguckt unn dann ſo weh⸗ 250 ſeifzt:„Philp, s kümmen lewendige Hämmel uff die ühn Gewittel, des hot ei'gſchlachel „Lewendige Hämmelr!“ kreiſcht er.„Ich glaab's nit— wu ſtehts? Meiner Hachel— Herrgott, ich ſchnapp iwwer!“ „Philp“, ſegt die Vawett,„wann lewendige Hämmel uff die Bühn kummen, du doch aa nit fehlel“ „Hoſcht Recht, Alti,“ lacht ſetz de Philp,„geh niwwer unn hol zwee Kaarte!“ Des war dan e Jeſchtes am Sunndag Morge! De Philp hot dacgger aee vun Kopp bis zu Fuß unn an alle Ecke unn Ende die äggel gſtutzt„Im Theater muß mer ſauwer ſei',“ ſegt er,„ich könnts verdeifelt nit leide, wann eener newe mer ſitze deht un mißt ſage: Der kummt vum Land, mer riecht'!“ Die Bawett hot gejammert, ſie hätt nix aln)⸗zezieche.„Wasf!“ kreiſcht de Philp.„Ziech doch dei blooſeideni Kinnemadegrafeblus aln), wu ich der dor ſiwwe Johr kaaft habb! Wenn die aln)⸗ghatt hoſcht, henn noch alle Leit die Köpp rumgſtreckt!“ „Uih, Philp, du hoſcht Recht! Ich hab jo erſcht vor drei Johr e nei Filleheiſatzel nel'mache loſſe— die iſch noch modern!“ Auoh, Gott ſei Dank! Per Arem ſinn ſe niwwer unn henn ſich —— ins Parkett, ſiebti Reih, Nummer fuchzeh' unn fechzeh', lotze loſſe De Philp hot de Zwicker uffgſetzt unn emol den Theaterzettel ſtudiert. Iwwer die„ergetzlich“ Syrooch hot er ſich ball ſchepp ge⸗ lacht.„Bawett, du hoſcht e guti Nas ghatt!“ Unn dann hot's gebembelt unn de Vorhang iſch nuff. De Philp 3on in de erſchte Vertelſtund nix gſhene als wie die Hämmel. De e wohl die meiſten Streitigkeiten in Güte wird erledigen können. Immerhin waren auch einzelne Entſcheidungen zu fällen. Die Preiſe, die dabei feſtgeſetzt wurden, halten ſich auf einer mittleren Linie. Schwierigkeiten machte ein beſonderer Fall, der für die beteiligten erung fadſ Bedeutung hat: Ein Landwirt hatte bei der Verſteigerung ſtädtiſchen einen übermäßig hohen Preis geboten und den Zuſchlag erhalten. Er wollte vom 2 teinigungs⸗ amt den Preis herabgeſetzt haben. Der Antrag mußte een werden, weil die rechtlichen Vorausſetzungen für das Eingreifen des Amtes in Fällen dieſer Art nicht gegeben ſind. Eine Warnung alſo für unverſichtige Steigerer! Es muß aber bemerkt werden, daß es ſich hierbei nur um die Verſteigerung ſtädtiſcher Pachtgrundſtücke handeit(die Stadt iſt zu dieſer Vergebungsart geſetzlich gezwungen!), nicht um Verſtei— von Privatleuten. ier kann die Sache möglicherweiſe anders liegen. Mannheimer Maimarkt. Zu dem vom 1. bis 3. Mai im Vieh⸗ beſ ſtattfindenden weithin bekannten Maimarkt ſind ſchon recht zahl⸗ reiche Anmeldungen eingelaufen. Namentlich die beſtbewährten Handelsfirmen, die ſchon ſahrelang den Maimarkt mit erſtklaſſigen Pferden 7 15 ſind wieder zahlreich vertreten. Auch verſpricht der Auftrieb an Schlachtvieh gut zu werden. In dieſem Jahre ſue auch wieder eine Prämiierung und Ausſtellung der beſten Rinder, Kälber, Schaje und Schweine ſtatt. der Mannheimer Maimarkt jedem Beſucher das Beſte bieten, was an vorzüglichen Schlachttieren aufgebracht werden kann. ch. Der Hauptmarkt war ucgt. wie ſtets an Montagen, ſchwach beſchickt und auch ſchwach beſucht. Wer nicht unbedingt in die Stadt oder auf den Markt Lezn mußte, blieb lieber zu Hauſe. Die kühle Witterung hemmk das Wachstum der Pflanzen und wickt auch lähmend auf den Marktbeſuch, da ſich die Hausfrauen lieber anderen Geſchäften hingeben. Ausländiſche Ware iſt reichlich vorhanden. So wurde holländiſcher Blumenkohl zu 6, 8 und 10 Mark pro Kopf, holländiſcher Butter zu 22 Mark das Pfund ange⸗ boten. „ Kann man ſchlechtes Welter vorausſehen? Es ſcheint, daß die Meteorologen neuerdings in der Wetiervorausſage großes Ge⸗ wicht auf die Cirruswolken legen. Dies ſind die zarten, weißen, flaumigen Wölkchen in 6000 bis 10 000 Meter Höhe, die größten⸗ teils aus 8 Eisnadeln beſtehen. Es ſcheint nun wirklich, daß die— nung der Cirruswolken den Eintritt ſchlechten Wetters ankündigt. Im allgemeinen tritt vor jeder Depreſſion eine vorüber⸗ ehende Aufklärung des Himmels ein, wodurch dieſe Cirruswolken ichtbar werden. Die Profeſſoren Reboul und Dunoyer haben, wie die Monatsſchrift„Südland“ ſchreibt, den ee der Cirruswolken⸗Regel ſtudiert und ſind dabei zu folgenden Ergeb⸗ niſſen gelangt: Unter 118 Beobachtungen kündigte in 140 Fällen die Cirruswolke eine herau 9 Depreſſion an. Der Sicherheits⸗ koeffizient betrug alſo.93. Eiſenbahnunfälle. Die Zahl der durch Selbſtverſchul⸗ den der Reiſenden auf der Eiſenbahn eingetretenen Unfälle hat ſich in den letzten Jahren außerordentlich geſteigert. Mag auch ein Teil der Unfälle in der durch die Abgabe von Lokomotiven und Wagen an die Entente nötig Einſchränkung der 9512 der Züge und ihrer teilweiſen Ueberfüllung ihre Urſachs haben, ſo iſt doch der überwiegende Teil der Unfälle auf die Unvorſichtigken der Reiſenden und Juwiderhandlungen gegen die in allen Warte⸗ raͤumen und in den Perſonenwagen bekannt gegebenen Beſtim⸗ 3 des 8 81 der Eiſenbahn⸗Betriebsordnung über das Verhal⸗ ten der Reiſenden zurückzuführen. Die meiſten Opfer unter den Reiſenden ſordert das Ein⸗ und Ausſteigen ſolange der Zug in Bewegun 8 befindet. Häufig verunglücken aber neuer⸗ ings auch Reiſende bei dem Verſuch, vor dem einfahrenden Zug das Gleis zu ũ um von der dem Bahnſteig abgekehrten Seite aus in den 7 Jüngere Leute ſcheinen viel⸗ ſach einen beſonderen Gefallen daran zu finden, während der Fahrt auf den Plattformen und Trittbrettern ja ſogar den Puffer hülſen zu ſtehen, auch wenn im Wageninnern oder in den weiter hinten laufenden Wagen des Zuges noch hinreichend Steh⸗ oder ſar Sitzplätze frei ſind. Dies hat neben vielen Unfällen auch zur Raee aß andere Reiſende eee nicht oder nur mit Mühe ins Wageninnere gelangen können. Die Eiſenbahnreiſenden werden dringend davor gewarnt, den erlaſſenen Ordnungsbeſtimmungen zu⸗ widerzuhandeln. Mit ſeder Zuwiderhandlung ſetzen ſie ſich nicht bloß der Gefahr eines Unfalles, ſondern auch der Beſtrafung aus. Die Eifenbahndienſtſtellen ſind erneut angewieſen worden, gegen Ueber ⸗ tretungen der genannten Beſtimmungen einzuſchreiten. »Bauernfänger vor Poſtſcheckämtern. Seit mehreren Monaten treibt ſich in den füd⸗ und weſtdeutſchen Städten ein Schwindler herum, der jungen Leuten gegenüber, die von den Poſtſcheckſchaltern größere Geldbeträge abgehoben haben, 17 als Poſtbeamter. aus · ibt, und ihnen ſagt. daß der S nicht in Ordnung ſei. Unter rgend einem Vorwande läßt er ſich dann das Geld aushändigen und verſchwindet. 1105 dieſe Weiſe iſt es ihm in Frankfurt gelungen, einem jungen Mädchen 8000 Mark, in Stuttgart einem Sattlerlehr⸗ ling 3500 Mark und in Karlsruhe einem Lehrmädchen 2000 Mark abzunehmen. Der Burſche iſt etwa 25 Jahre alte. Ferner wurde in Stuttgart ein Mädchen von einer angeblichen Poſtgehilfin im Poſt ⸗ ſcheckamt ſofort dem„Sekretär“ zu kommen, da der deben abgehobene Scheck nicht in Ordnung ſei. Auf dem Wege dahim kam der„Sekretär“ dem Mädchen auch ſchon entgegen und gab der Poſtgehilfin das ſenem inzwiſchen abgenommene Geld, um es dem Amt zurückzubringen. Dann verſchwand das Gaunerpaar, das glänzend bei dem Betrugsmanöver zuſammengearbeitet hatte und bereits in Berlin, Nürnberg, München und Frankfurt ähnliche Schwindeleien verübt und überall 1 Geldbeträge ergaunert hat. Die Schwindler konnten noch nicht erwiſcht werden. Swicker ruff, de Zwicker runner, er hots nit glaawe wolle, daß s verrichtige ſinn. Unn dann hot er vun ſeim Nochber Fern. ohr gelehnt unn fünf Minute lang nei' geglotzt.„Bawettl“ kreiſcht er üff eeln)⸗mol, ſie ſinn meiner Seel lewendig, aweil hot er die Loffel gſtellt. Iwwer dem alte Bauer ſei“ Ausdrück ſich de Philp wergle könne. Bei denne Worter„Dunſel“ unn e Haſchbel im Maull' hot er ſei Alti gſtuppt unn gejuugſt:„Bawett, mer meent, der kennt dichl“ Wie de n immer ausgeloſſener worre iſ 84 ſich uff die Knie zu batſche, kloppt em der Herr newe uff die chultere unn biſchbert:„Herr Nachbar, wir ſind im Hoftheater!“ „Sooof!“ ſegt de Philp,„ich bin aus de Palz unn hab vier Mark dezahlt, dodefor loſſ ich mer nit's Maul zubinne— ver. ſtanne?! ir gfallts!“ Unn debei hot er die Aage gerollzt wie en gſtochener Vock. Do hot ſeller genunck ghatt! rem, unn wie dann die Hambacher kumme ſinn, war de Philp nimmi zu halte! „Seiner Lebdag werd keen Spielmann reich, Was er verdient, verſauft er gleich!“ „Bawett, loß mich nuff,“ kreiſcht er,„ich muß mitmache!“„Um Gottes wille, Philp, blamier dich nit, waart doch bis diheem kummſcht, dann kannſcht's de Kinner vormache!“ Des hot m 1 1 Unn drowwe iſch's als weiter gange: „Seit die Mädle Strippjacke trage, Henn die Mannsleit ke Wort meh zu ſage!“ „Juchhul“ hotl de Philp gejugſt. Unn die Hambacher henn ge⸗ danzt„Beim Sellerie⸗, beim Sellere⸗, beim Sellerieſalat—— unn de Philp hot mitgetrote, daß s ganze Theater'wackelt hot. Willewick⸗bum⸗ bum, Willerick⸗bum⸗bum. Die Liewe bringt die Weibeleit um!“ „Bawett loß mich nuff!“ kreiſcht de Philp nochemol, doch zum unn aln)gfange Glick iſch de Vorhang runner un er hot„Brawo“ gebrüllt wie en Wilder unn in die Hände gebatſcht, bis er Schwiele'hatt hot. Unn die Hambacher henn gſchnunzelt unn de Deckel gelippt! „Heergott, Bawett wie ſcheeln)!“ Doch hernadert biim„Brand im Hutzelwald' bot er ſich uffrege müſſe. De Philp war fimf Johr lang Feierwehrdrumbeder unn hol's dem Borpemee chter ais ſage welle, er mist aa Alarm bloſe loſſe. Wann ſe een bräuchten, er könnte aushelfe. Die Bawert don'en awwer ſtännig am Nockzppel hinne'howe:„Philp, denk och an dei kabutteni Lackkapp— bei ſo me Brand kennſcht der noch Löcher in de Wammes brenne laſte!“ Na end ich hot er ſich beruhigt unn die Bawett war froh, wies hernodert geregent hot unn der Brand ausgange ſch.„Gott ſei Dank!“ hot de Philp 'ſchwitzt,„denne uln)beholfene Wecher hätt ich nimmi länger zu⸗ gucke könne! Vergeſſen die Blooſe!“ Durch dieſe Veranſtaltung wird 3 .B. Deraubung von Schaufen e Aus vielen Städten, ſo Pforzheim, Nürnberg u. a,, laufen Nachrichten ein, daß die Beraubung von Schaufenſtergauslagen außerordentlich zugenom⸗ men habe, ja geradezu zu einer Landplage werde. Der verurſachte Schaden beläuft ſich auf Hunderttauſende. veranſtaltungen. pp. Tanz- und Thealer-Abend. Die Nibelungenſaal⸗Intendanz bot geſtern einen recht gehaltvollen Abend, der ſich des ungeieilten Intereſſes einer anſehnlichen Zahl von Beſuchern 2 erfreuen hatte. Aennie Häns und Alfred Landory führten in großen Zügen die Entwicklung des Tanzes bis etwa in die 70er hre vor, Ae treu in Bewegung und Das gab natürlich viel nlaß zum Lachen. die Paare des Voſton und Foxtrott, des Jumperkleids und Curaway finden dieſe alten Tänze und Kleider ulkig und ſind weit davon entfernt, dieſe auf die Baſis eines Ver⸗ gleichs mit dem zu ſtellen, was ſie nun für ſchön halten. Die aber, die dem Tanzalier entwachſen 42 und um die Zeit des Cul de Paris und blauen Fracks, der Kreuzpolka und Mazurka voll Lebensfreude waren, die denken: Spöttell nur ihr Jungen, es war doch ſchön zu unſerer Zeit!— Aber ihre Freude hatten Alt und ung an den Tanzdarbietungen.— Die Theatergruppe des Vereins für Volksbühnenſpiele E. B. Mannheim trat mit zwei e e von Hans Sachs erſtmals in dieſem Rahmen an die Oeffentlichkeit und darf mit ihrem Erfolg zufrieden ſein, was ſie nicht zuletzt dem guten Meiſter Sachs verdankt, der mit ſeiner Art, praktiſche Moral zu treiben und ſeinem geſunden, kräf⸗ tigen Humor auch uns überneroten Menſchen noch ekwas zu geben in der Lage iſt. Gute Ware hält ſich eben und es iſt verdienſtlich, daß ſie die Theatergruppe wieder einmal einem größeren Kreis vorſetzte. Sie konnte dabei guten Willen und nettes Können zeigen. Das Orcheſter errang ſich unter dem Stabe des Herrn Carl Eberks verdiente Sondererfolge. pp. Die Wunder des Schneeſchußs. Wir haben es hegrüßt, daß 11005 vormittag einem vornehmlich aus Lehrern und den Neln u⸗ ammengeſetzten Publikum Gelegenheit gegeben wurde, den Film der „Berg, und Sport⸗Film⸗Geſellſchaft, Freiburg“, der vor einigen Monaten zweimal im ausverkauſten Ballhausſaale abgerollt wurde, in den Räumen der„Schauburg“ zu genießen. Denn hier kann man wirklich von einem Genuß ſprechen, auch der eingefleiſchte Skeptiker kann ſich dem Eindruck nicht verſchließen, daß dieſer Film das bringt, was man im allgemeinen vergeblich erhofft: Abſeits aller Sen⸗ ſation und allem Nervenkitzel, abſeits aller Schwärmerei für Kino⸗ größen, lebendige Bilder, die von der unerreichten Schönheit der Natur zeugen, Bilder, die von der Kraft geſunder Menſchen und der Größe ihrer Freude an Dingen erzählen, die uns allen zugänglich nd, ſo wir nür offenen Auges und empfänglichen Sinnes ſin Man taunt vor der monumentalen Schönheit, die der Film auf die Lein⸗ wand zaubert und die einen nicht aus dem Banne läßt, bes die fünf handlungsloſen Akte abgerollt ſind. Daß der Eindruck für den, der den Film ſchon einmal ſah, beim zweiten Anſehen nicht geringer iſt, ſpricht für den Wert des Films und läßt den Wunſch von neuem aufkommen, daß„Die Wunder des Schneeſchuhs“ all unſern Schul⸗ kindern gezeigt werden möchten. d Ueber Milch- und Brotverſorgung wird der Direktor des Bad. Bauernvereins, Herr Dr. Aengenheiſter, am morgigen Dienstag ſprechen.(Weiteres ſiehe Anzeigenteil). Der Landesfeuerwehrtag wird am 11. September in Frei⸗ burg abgehalten werden. In dieſem Jahre begeht die Freiburger Freiw. Feuerwehr das Feſt des 70jährigen Beſtehens. Aus dem Lande. perſonalveränderungen im badiſchen Staatsdienſt. Ernannt wurde Hilfskehrer Michael Schott an der ge⸗ werblichen fFortbildungsſchule in Malſch, A. Ettlingen, zum Haupt⸗ lehrer an dieſer Schule. Verſetzt wurde Oberjuſtizſekretär Joſ. Kaltenbronn bein Notariat Ueberlingen zum Amtsgericht daſelbſt. Weinheimer Entwäſſerungsptojekt und Kommunalkonflikt. CWeinheim, 24. April. In einer vom Gemeinderat Schuh mann geleiteten Volksverſammlung referierte zunächſt Re⸗ Kohlet über das ſ. 31 vom Bürgerausſchuß angenommene Projekt der Entwäſſerung der Weſchniß⸗ niederung, das betanntlich den Anlaß zu dem ſchweren, heut. noch nicht deendigten Weinheimer Kommunaltonflikt gab. Den Ein · wand des Gemeindebürgervereins, daß das Allmendgelände zwiſchen Weinheim und Viernheim ohnedies trocken ſei und deshalb gar keinen koſiſpieligen Entwäſſerung bedürfe, ſuchte Herr Kohler mit dem Hin⸗ weis auf die gegenwärtige kataſtrophale Trockenheitsperiode zu wi derlegen, die man keinesfalls als Norm annehmen dürfe; denn eine! ſo geringen Waſſerſiand wie jetzt habe man ſeit hundert Jahrer nicht zu verzeichnen gehabt. Der weitere Einwand der Gemeinde⸗ bürger, daß durch die Fernwirkung des Mannheime: Pumpwerkes ſich die Entwäſſerung des Weinheimer Allmends erübrige, widerlegt er durch die Erklärung, daß das ein Irrtum ſei, da nach fachmänniſchen Unterſuchungen die Wirkung der Mannhei⸗ mer Brunnen nicht bis an das Weinheimer Gelände heranreiche. Von den 2, Millionen Koſten für Ausführung des Projektes werde die Stadt Weinheim nicht mehr als 1 Million zu tragen haben; alles andere werde teils durch den Staat, teils durch die aus der produktiven Erwerbsloſenfürſorge gedeckt. Mit r Er⸗ De gange Heemweg hot er noch'ſcholte. Doch nooch m Mittageſſe iſch ſei Herz widder uffgange, wie e Dampfnudel. De Kaalche hot ſortgemißt Wei' hole, unn de Babbe het de Wammes runner unn die Aerm nuff geſtrippt unn ſeine Kinner die Ham⸗ bacher Dänz vorgemacht:„Herr Schmitt, Herr Schmitt, was kriegt das Mädel mit?“ ſo iſchs aln) gange unn mit„Willewickbumbum hots uffgheert. In eenere Dhur de ganze Middag bis owends am achte umn de Kaalche hot ſtändig ſprnge miſſe unn's Schoppeglos fülle loſſe.(Eelmmmol hot de Kauche iwwer'm Babbe ſei Bock⸗ ſprüng lache wolle, do dot er'n awwer uff„Hambacheriſch aln)⸗ gfahre: „Lach nt ſo dumm, Sunſcht hau ich dich rum!“ Jetzt war de Kaalche vorſichtig. Unn de Babbe hot widder en Schoppe nunner gſterzt unn„Willewickbumbum“ hubſe wolle, do iſch er ausgeritſchl unn hot e halwi Ohln)macht kriegt. Dapper dapper henn'en ſetz ausgezoche unn ins Bett gſteckt. Unn er hot glei zu ſchnargſe aln)g fange unn Schweeßtroppe uff die Stern kriegt ſo groß wie Gegummerekern, die Bamett hot'm alsfort de Kopp gewiſcht. Armer Philpl Vielleicht danzen ſetz' ſeller Bauer mitſamt ſeine Döchter unn dem Schulmeeſchier unn de Borge⸗ meeſchter Brenneiſen mit ſeine Rootsherre unn noch die Hambacher in Deim Herrn rum unn ſuuglen: „Willewick⸗bum⸗ bum, Willewick⸗bum⸗ bum Die Liebe bringt die Mannslkeit um!“ Zudwlg Hartmann. Runſt und Wiſſen. Ovon der heidelberger Uniberſität. Am Samstag ſtarb, wie uns Unſer Heidelberger E. Muarbenler berichtet, dort— R profeſſor Dr. Friedrich Küchler der früher in Straßburg ge⸗ lehrt und nach der Beſetzung des ehemaligen Reichslandes Heidel ⸗ 15 125 e 9 hatte. Er hielt in Heidelberg Vor⸗ eſun e eſtamen i t. Kü t ilo⸗ ſophiſchen Doktorgrad und 1 ie OTheater in Baden-Baden. Auf der neuen Kurhausbũ e⸗ langte 0 abend erſtmals Seeſchlaht⸗ führung. Die Handlung, nerpenaufpeitſchend und erſchütternd wir⸗ kend, hinterließ cuf das zahlreich anweſende Publikum die ſtärkſten Eindrücke, die ſo waren, daß großer Beifall gar nicht aufkommen konnte, aber das nachdenkliche Schweigen dürſte als Anerkennung für den Dichter, ſein Werk und die Darſteller gebucht werden, die ohne Ausnahme vorzügliche Leiſtungen boten. Ar. Nolſpende für die deulſche Wiſenſchuft. Handelskammer ga ——— .————[— ——ů— ——— r ————— K— ——————————— 4. Seite. Nr. 189. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend ⸗Ausgabe.) Montag, den 25. April 1921. tragsſteigerung des Grund und Bodens habe man in Hockenheim, wo ein zwanzigfacher Bodenertrag durch Siedelungen erzielt wurde, ſowie in Mannhelm, wo vorerſt 60 Morgen melioriſiert wurden, die günſtigſten Erfahrungen gemacht. Die Urſache des Widerſtandes gegen das Projekt ſei auf die Befürchtung der Gemeindebürger zu⸗ rückzuführen daß die Frage der Allmendaufteilung dadurch aufge⸗ rollt werden könnte, aber in Wahrheit habe dies mit der Siedelungs⸗ Kaes nichts zu tun, da eine Allmendaufteilung nur auf landesgeſetz⸗ chem Weg⸗ geregelt werden könne. Im Anſchluſſe an dieſe Ausführungen, die durch viele Zwiſchen⸗ gſ0 der anweſenden Gemeindebürger unterbrochen und in Zweifel geſtellt wurden, gab der Mehrheitsſozialiſt Reinecke Aufſchluß uüber den Verlauf des Weinhelmer Kommunalkonflik⸗ tes. Der Antrag des Bürgerausſchuſſes auf Dienſtentlaſſung der drei Gemeinderäte Böhler, Eſchweg und Müller nach§ 36 der.⸗O. ſei bekanntlich vom Bezirksamt Weinheim abgelehnt worden. Darauf habe der Gemeinderat Rekurs beim Miniſterium des Innern einge⸗ legt, deſſen noch ausſteht. Zuletzt ſtehe den Parteien noch die Anrufung des Oberverwaltungsgerichtshofes offen. Nachdem ſomit alle Rechtsmittel erſchöpft ſeien, habe ſich die ſozialiſtiſche Fraktion aus Rückſicht auf das Gemeindewohl entſchloſſen, ihre bisherige Obſtruktion einzuſtellen und wieder an den Beratungen des Bürgerausſchuſſes teilzunehmen. Landtagsabgeord⸗ neter Strobel aus Mannheim, der als dritter Referent über den Kommunalkonflikt ſprach, ſuchte das Verhalten der ſozialiſtiſchen Fraktion des Rathauſes zu rechtfertigen. Er meinte, politiſche Sau⸗ berkeitsgründe hätten die drei Gemeinderäte vernnlaſſen ſollen, nach dem Ausſcheiden aus ihrer Partei ihre Mandite in die Hände der Wäh⸗ ler freiwillig zurückzugeben. Indem ſie dies hartnäckig verweigerten, hätten ſie ihre Sonderintereſſen über das Intereſſe der aene geſtellt. Ein Mitglied des Gemeindebürgervereins nahm demgegen⸗ ber die drei Gemeinderäte in Schutz, die von ihrem Standpunkte aus die Intereſſen der Allgemeinheit gewahrt hätten. Ein Jungbürger kündigte die Bildung einer Jugendgruppe des Gemeinde⸗ bürgervereins an. N (kKarlsruhe, 22. April. Aus amerikaniſchen Liebes⸗ —.. ſind der Stadtverwaltung abermals 52 Kiſten mit zu⸗ ammen 2496 Doſen kondenſterte Milch zugegangen, die an hieſige Krankenhäuſer, Waiſenhäuſer, Kinder⸗ und Altersfürſorgeheime, an Die Tuberkuloſefürſorgeſtellen und ſonſtige Wohltätigteits⸗ und Fürſorgevereine 1 Verteilun g ſind. Karlsruhe, 25. April. 8.) Den Berliner Blättern zufolge iſt in Berlin der 32 Jahre alte Kaufmann Phil. Moch aus Karls⸗ ruhe, der durch gefälſchte Akkreditive die dortigen Banken und die⸗ jenigen in Baden⸗Baden um 1½ Million Mark betrog, verhaf⸗ tet worden. Rotenfels(A. Raſtatt), 23. April.(W..) Einen unerwünſch⸗ ten Beſuch ſtattete in der Nacht vom Donnersag auf den Freitag ein Einbrecher lt.„Naſtatter Zeitung“ der Gemelndekaſſe im 97 igen Rathaus ab. Der Dieb ſtieg durch das vergitterte Fenſter n den Raum, wo zufällig auch der Rolladen nicht herabgelaſſen war. Er nahm das vorhandene Geld mit ſi eiſernen Geldſchrank einer gründlichen fehlt jede Spur. 4½. Baden-Baden, 24. April. Im vollſtändig beſetzten Garten⸗ ſaale des Kurhauſes veranſtalteten Freitag abend die hleſigen Frauenvereine gemeinſam eine Oedächtnisfeler für die heim⸗ gegangene Kaiſerin, zu der ſich auch die auf Schloß Baden weilende Großherzogin Luifſe eingefunden hatte. Anweſend waren weiter Amtsvorſtand Geh. Ober⸗Reg.⸗Rat Freiherr v. Reck, Landtagsabgeordneter und Stadtrat Hermann Koelblin, Ober⸗ bürgermeiſter Fieſer, Bürgermeiſter Elfner. Die Gedächtnis rede hielt Stadtpfarrer D. Heſſelbacher, welcher ein liebevoll gezeichnetes Bild der Verſtorbenen als Monarchin, Frau und Mutter entwarf und ihr Wirken auf dem Geblete der Nächſtenliebe würdigte. Umrahmt wurde die Rede von ſtimmungsvollen muſikaliſchen und geſanglichen Darbietungen. Die Feier hinterließ in ihrer Schlichtheit einen tiefen Eindruck Stein bei Pforzheim, 22. April. Der Monteur Eugen Ruck aus Niefern arbeitete hier an der Befeſtigung eines elektriſchen Lei⸗ tungsdrahtes an einem Ständer. Er ſtürzte ab und erlitt einen Beinbruch und eine ſchwere Kopfverleßung, die ſeinen ſofortigen Tod hatte. 95 burg, 24. A Der Badiſche Winzerverband + vor kurzem in Kirchhofen ſeine Hauptoerſamm⸗ ung ab. Dieſe nahm eine Entſchließung an, in der Schutz ver⸗ langt wird gegen die Gefahr der Einfuhr franzöſiſcher Weine unter der Fflagge der zollfrei einzuführenden elſaß⸗lothringiſchen Weine und gegen die den Weinbau beſonders belaſtende, neuerdings beab⸗ chtigte badiſche Steuergeſetzgebung, wie ſie im Entwurſe zum Er⸗ teuergeſeßze 140 Ausdruck kommt. unkhauſen, 24. April.(W..) Sehr unangenehm werden die vielen Menſchen hier empfunden, die größtenteils aus Neugier ſich die Brandſtätte anſehen wollen. In ganzen Scharen wandern dieſe Neugierigen, namentlich an den Sonntagen, nach Sunthauſen und fallen den armen Geſchädigten durch ihre Neugier zur Laſt. Sle ſollben ihre Teilnahme an dem ſchweren Unglück lieber durch Zu⸗ wendungen an den Sunthauſener Hilfsfond zum Ausdruck bringen. Pfullendorf, 24. April(..) In der Gemeinde Ruſch⸗ weller wurde beim Abſtellen des Motors Wendelin Korn von der Transmiſſion erfaßt und mehrere Male herumgeſchleudert. Da⸗ bei erlitt der Unglückliche ſo ſchwere innere und äußere Ver⸗ letzungen, daß er wenige Stunden darauf verſtarb. ———— und unterzog auch den iſitation. Von dem Dieb —— Spenden in Höhe von 45 000 M. ferner zeichneten: die Firma ee Gritzner.⸗G. in Durlach 20 000.; Straus u. Co. in Karlsruhe 20 000.; Maſchinenfabrik und Eiſengießerei vorm. G. Sebold und Sebold u. 0 in Durlach 20 000.; Veit L. Homburger⸗Karlsruhe 20 000.; Eiſenwerke.⸗G. in Gaggenau 3000.; W. Rieger u. Co. in Karlsruhe 2500.; A. Batſchari G. m. b. H. in Baden⸗Baden 2000 M. und die Mechaniſche Bind⸗ in Oberachern 2000 M. Die Geſamtzeichnungen belaufen ich bisher auf 136 500 Mark. Die Scheffelgemeinde auf dem Hohentwiel begeht am 30. April d. Is. die Feier ihres einjahrigen Beſtehens durch Veranſtal⸗ tung einer Walpurgisnacht auf der 225 des Hohentwiels. Zahl⸗ reiche——— 5 Schriftſteller und Künftler haben ihre Teilnahme bereits zugeſag HZum erſten Male nach dem Kriege wird die alte⸗ Burgruine ban0 dle Bch werden. Anmeldungen und auswärtige Grüße werden an die effelgemeinde auf dem Hohentwiel, Poſt Singen a. H. erbeten. die Luther-Gedächtnlsausſtellung der weimariſchen Staats⸗ bibliothek ſowie des Geheimen Staatsarchives im Staatsbibliothek⸗ gebäude enthält neben Medaillen, Städtebildern, Porträts uſw. vor allem außerordentlich— 2 alte Druckwerke und Handſchriften. Unter den alten Drucken iſt beſonders bemerkenswert die Hiſtoria Lutheriani“ von 1692 des Veit Ludwig von Seckendorf. in welcher auf Seite 156 die bekannten Worte Georg von Frundsbergs zu leſen ſind:„Münchlein, Münchlein, du gehſt einen Gang. der gleichen ich und mancher Oberſter, auch in unſer aller ernſteſten Schlacht⸗Ord⸗ nung nicht getan haben. Biſt auff rechter meunung. und deiner Sache gewiß, ſo fahre in Gottesnamen fort und ſey getroſt, Gott wird dich nicht verlaßſen.“ Ein Deuck aus dem Jahre 1521 enthält „Ain anzaigung wie Docktor Martinus Luther zu Worms auff dem Reichstag eingefaren durch K. May. In aygner perſon ver⸗ ort un mit jm darauff gehandelt.“ Weiterhein liegt dem Be⸗ ucher vor„Die verteutſch Bulle under dem namen des Bapft Leo gehenden Wyder Docktor Martinus Luther aufgangen 1521“. Beſonderes Intereſſe erregen auch die Niederdeutſche Lutherbibel mit einer Vorrede von Js. Bugenhazen,(Lübeck 1533) ſowie die herliche kolorierte 42zeilige Gutenberg⸗Bibel. Einen tefen Eindruck auf den Beſucher abe! machen die verſchiedenen eigenhändigen Briefe Luthers, die bllerdings für den Laen nur ſehr ſchwer lesbar ſind, aber in den markigen vergilbten Schrift⸗ ügen den ehernen Charakter und die eiſerne Willensſtärke des Re⸗ 5 70 ahnen laſſen. Brieſe Melanchthons, der ſächſiſchen Kur⸗ biſden weltere ehrwürdige Dokumente der Neformatonszeit. nachrichen. Der Mathematiker Prof. Fr. Pfeiſer in Heidelberg hat den Ruf an die Techniſche Hochſchule in Aachen abgelehnt.— Der außerordentliche Profeſſor Dr. Karl Ramſauer in Heldelberg hat einen Ruf an den Lehrſtuhl der Phyſik an der Techniſchen Hochſchule in Danzig angenommen. Aus der pfalz. y Ludwigshafen, 25. April. Ueber die Abzeichen an den feldgrauen Uniformen der Eiſenbahn⸗Beamten im beſeßten Gebiet iſt eine weitere Entſchließung erſchienen, laut der die Interalliterte Kommiſſtion auf Anbringung von beſon⸗ deren Abzeichen an den feldgrauen Röcken beſteht, um eine Ver ⸗ wechslung mit Angehörigen der Reichswehr zu vermeiden. Für die pfalzbayeriſchen Uniformen iſt ein Abzeichenſplegel aug dunkel ⸗ blauem Stoff am beiderſeitigen Kragenſchluß und ebenſolche Strei⸗ ſen auf halber Höhe des unteren rechten Aermels genehmigt: der Kragenſpiegel iſt 8/4 Ztm. groß, die Aermelſtrelfen ſind 2 Zrn. breit und laufen rings um den ganzen Aermel des Uniformrockes und Mantels. Neuſtadt, a.., 24. April. In der jüngſten Stadtrats⸗ babnerd wurde zunächſt der neue dritte Bürgermeiſter Neu⸗ auer(Erſatz für den verſtorbenen Bürgermeiſter Wolff) 4 5772 — Für den Einbau von 14 Dachwohnungen in 5 Häuſer bewilligte der Stadtrat einen Kredit von 300 000 Mark. Für das Projekt der Ausnützung der Waſſerkraft an der—2 eyerbach) 9 Gewinnung von elektriſchem Licht wurden 74 k. bewilligt— Die Krankenhausverpflegungskoſten werden + für die Kaſſen⸗ mitglieder von 15 auf 20 Mark, ſodann für Private in der erſten Klaſſe von 45 auf 60 Mark pro Tag, in der zweiten Aaaſe von 20 — 40 Mark. Der Antrag, die Koſten für die dritte Klaſſe von 15 auf 20 Mark zu erhöhen, wird Gb nochmaligen Beratung zurückge⸗ ſtellt. Unter Einſchluß dieſer Erhöhungen wird ſich der ädtiſche Zuſchuß immer noch auf 820 000 Mk. belauſen, ohne die Erhöhungen —— er 1053 000 Mk. betragen.— Die Handelsſchule an der höheren ädchenſchule hat einen ſo ſchlechten Beſuch aufzuweiſen, daß eine Umgeſtaltung in dem Sinne erſolgt, wie das bei der Realſchule der Fall iſt, nämlich durch Angliederung an die 5. und 6. Klaſſe, wobei dann auch die Aufnahmebedingungen erleichtert werden. Kachbargebiete. Frankfurt a.., 25. April.(W..) Die Frankfurter und Hanauer Kriminalpolizei verhaftete in dem Ddorfe Klein⸗ Auheim bei Hanau eine aus 12 Köpfen beſtehende Bande von Eiſenbahnräubern. die ſeit Jahresfriſt die Eilgüterzüge zwiſchen Hanau und Hanau⸗Eberbach nächtlicher⸗ weile ſyſtematiſch beraubte. Der Wert der geraubten Sachen beläuft ich—15 mehrere Millionen Mark. Bei den Hausſuchungen im Dorfe lein⸗Auheim am Sonntag wurden ganze Wagenladungen geraubter oder verhehlter Eiſenbahngüter zu Tage geſbrdert In die auf⸗ ſehenerregende Angelegenheit ſind zahlreiche Einwohner des Dorfes Klein⸗Auheim und Umgegend verwickelt. Gerichtszeitung. J( Karlsruhe, 23. April. Das Schwurgericht verurteilte heute den Fräfer Guſtab Zimmermann aus Betnang bel Stutt⸗ gart wegen ſchweren Diebſtahls und ſchwerer Körververletzung im Sinne des 8 224 St.G. B. zu einer Geſamtſtrafe von 4 Jahren Ge⸗ fängnis und 5 Jahren Ehrverluſt. Zimmermann hatte am 13. Dez in Pforzheim bei einem Juwelier efnen Einbruch verübt und, als dieſer dazu kam, wie Zimmermann ſtehlen wollte, den Juwelier chwer mißhandelt, ihm einen Teil der Naſe abgebiſſen und el uge ausgeſtochen. Der Juweller hatte bei der Rauferei dem Zim⸗ mermann einen ffinger biſſen. Konſlanz, 24 April.(..) Die Unregelmäßigkeiten auf dem Lebensmittelamt in Radolfzell e ihre gerichtliche Sühne gefun⸗ den. Der 5 7 Leiter des Lebensmittelamtes, Schöttl, erhielt 5 Monate en während ſeine beiden die er auf den unrechtmäßigen Weg führte, mit je drei Monalen Gefängnis davon kamen. VLandau, 25. April. Der unter dem Namen 33 Kneißel bekannte Einbrecher Otto Heynen aus eldorf, zuletzt in Schweighofen beim Landau, wurde von der Straf ⸗ kammer zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. Er hatte ſich beſonders bei Viehdiebſtähſen an der lothringiſchen Grenze her⸗ vorgetan. Zwei Helfershelfer ſtanden ihm bei ſeinen Raubzügen zur Seite, wovon ſedoch nur einer feſtgenommen werden konnte, der 2 Jahre 9 Monate Zuchthaus erhjelt. Sportliche Kunoſchau. Die ſonntägigen Fußballwelteämpfe. Alemannia Worms— B. ſ..- u. R. Feudenheim—9(—9. Die den 2. Platz in der Ligatabelle des Kreiſes Heſſen einneh⸗ menden Alemannen aus Worms weilten bei den Raſenſportlern in Feudenheim und mußten eine hohe, nicht erwartete Niederlage ein⸗ ſtecken. Die Gäſtemannſchaft hielt ſich trotz der Niederlage gut. Die Hauptſtütze der Mannſchaft waren die vorzügliche Verteidigung und der linke Flügel. Die Läuferreihe konnte den Sturm der Feuden⸗ heimer, bei denen eine Neueinſtellung zu finden war, nicht halten. Bereits in der 7. Minute eröffnete Lipponer 1 den Torreigen, dem Worms in der nächſten Minute den Ausgleich entgegenſtellte. Bis Halbzeit wurden ſodann in regelmäßigen Abſtänden durch Ueber⸗ rhein, der halbrechts ſtürmte, und Lipponer drei weltere Tore erzielt. Bald nach—+ ſchießt der Mittelſtürmer das 5. Tor. Durch einen Schnitzer Voegele's erzielt Worms das 2. Tor. Ein weiterer Durchbruch der Alemannen hätte beinahe nochmals Erfolg gehabt. Der Torwächter wollte durch Herauslaufen die recg 1 gen, verfehlte jedoch den Ball und in letzter Sekunde konnte af retten. Ein Durchbruch Lipponers bringt Nummer 6.— ſchönem Zu⸗ ſammenſpiel ſendet Ueberrhein das 7. Tor ein. Feudenheim iſt ſtändig überlegen, ſelbſt eine Umſtellung bei Worms kann nur einige Minuten Schwung in die Manaſchaſt bringen. Ueberrhein und Büchler ſtellen das Reſultat auf:2. Worms enttäuſchte. Nach dem Stand in der Tabelle hätte man mehr gehofft. Zu der hohen Nieder⸗ lage trug vor allem der Torwächter bei. Herr Worms war dem Spiel ein aufmerkſamer und gerechter Leiter. F. Schauſchwimmen. Das vom Freien Schwimmerbund„Moeve“ am geſtrigen nachmittag im Herſchelbad veranſtaltete Schau ⸗ ſchwimmen hatte ſich trotz der ſchönen Witterung, die unwider · ſtehlich ins Freie lockte, eines ſehr guten zu erfreuen. Die Darbietungen gewährten einen umfaſſenden Ueberblick über die hoch⸗ ſtehenden Leiſtungen des Vereins. Man hatte Gelegenheit, alle Schwimmarten in durchweg gediegener Ausführung zu ſehen. Zeiten wurden zwar nicht genommen, aber trotzdem war dem auf⸗ merkſamen Zuſchauer zu der Feſtſtellung geboten, da die Schnellhaſen unter den A ſchiedene Spezialitäten erregten ganz beſonderes Intereſſe, ſo der Kopfweitſprung, bei dem der Beſte es auf 18 Meter brachte, das Tellertauchen, bei dem der Sieger 15 Teller herausholte, das Kür⸗ ſpringen, bei dem ſich ein Kriegsbeſchädigter, der ein Bein verloren Fir hervortat, das Streckentauchen und das Rettungsſchwimmen. ine Augenweide war der von den jugendlichen Schwimmerinnen und Schwimmern ausgeführte Eröffnungsreigen und der exakte figurenreiche Reigen der Männerabteilung. Das aus 24 Nummern beſtehende Programm, das den lebhafteſten Beifall des die Halle 1I1 füllenden Publikums fand, wurde durch ein feſſelndes Waſſerball⸗ ſpiel der A- und B⸗Mannſchaft abgeſchloſſen. Der Verein hat durch dieſe gut vorbereitete Veranſtaltung, die ſich wie am Schnürchen ab⸗ wickelte, von Neuem bewieſen, daß in ſeinen Reihen die Schwimmkunſt mit großer Sachkenntnis und hingebendem Fleiß 92. pflegt wird. Es darf deshalb erwartet werden, daß er bei den be⸗ vorſtehenden Wettbewerben hervorragend abſchneiden wird. Pferdeſport. der Pfälziſche Rennverein trat dieſer Tage unter Leitung des 1. Präſidenten Roeſinger im Zweibrücker Rathausſaal zu ſeiner diesſährigen Hauptverſammlung zuſammen. Der Vorſitzende berichtete zunächſt über die Tätigkeit des Rennvereins während des Wellkrieges, die ſich auf das Abhalten der jährlichen Generalverſamm⸗ lungen beſchränken mußte. Erſt im Jahre 1920 konnte verſuchsweiſe erſtmals wieder ein Pferderennen abgehalten werden. Die Erfah⸗ Krieg geſammelt rungen, die bei dieſem erſten Renntag nach dem tiven ſehr beachtenswert ſind. Vor⸗. wurden, werden für die Zukunft im Intereſſe des Publikums ver⸗ wertet. Die Rechnungsablage nahm Amtsrat Müller als Vereins⸗ rechner vor. Darnach erreichte die Geſamtſumme der Einnahmen 144 500., darunter 47 600 M. Eintrittsgelder. Die Ausgaben ſtellten ſich auf 121 100., wovon 21 213 M. für Herrichtung der Tribüne und des Rennplatzes verwendet wurden. Die Mehrein⸗ nahmen betrugen 23 482 M. Das Vereinsvermögen betrug im Jahre 1920 rund 47 400., das Reinvermögen Ende des Jahres 30 282 M. oder 27 667 M. Mehrung. dem Rochner wurde mit Dank für die vorzügliche Geſchäftsführung Entlaſtung erteilt. Als Termin für die Rennen 1921 kommt nach einem Beſchluß der Vorſtandſchaft ein Sonntag Ende September in Betracht, der noch näher beſtimmt wird. Rechtsanwalt Zoeller⸗Zweibrücken regte an, beim Miniſterium wegen Gewährung des bayeriſchen Staatspreiſes angeſichts der Zurückſetzung der Pfalz auf anderen Gebieten der Pferdezucht vorſtellig zu werden. Gutsbeſitzer E. Jahr⸗Pirmaſens glaubte, daß vom Miniſterium aus beſonderen Gründen nichts zu erwarten fei; die hohen Koſten würden heuer wie⸗ derum die Veranſtaltung von Herrenreiten verbieten: neben dem landwirtſchaftlichen Rennen käme höchſtens noch eines für Jocken in Betracht. Der geſamte Vorſtand wird in einer demnächſt einzu⸗ berufenden Generalverſammlung neu gewählt werden. sr. Ein erfolgreicher Proteſt. Gegen Roland, dem Sieger des Karls⸗ horſter Wellgunde⸗Jagdrennen am 10. April, hat 1 W. Heinrich, der Beſitzer des als Zweiten eingekommenen Fenerhach, nachträglich Proteſt eingelegt, da der Reiter von Roland, der Lehrling Möller, die 3 Kilo⸗ Erlaubnie in Anſpruch genommen hatte, trotzdem er hierzu nicht berechtigt war. Möller hatte noch keine amtliche Lizenz gelöſt, ſondern es war ihm vom Verein für Hindernisrennen nur eine Tageslizenz ausgeſtent worden. Auf der am Mittwoch auf der Karlshorſter Rennbahn ſtattgehabßten Sitzung des Vereins⸗Schiedsgerichts wurde dieſem Proteſt nach den Be⸗ ſtimmungen der Rennordnung ſtattgegeben und Noland disqualifi⸗ U euerbach erhielt den Sieg zugeſprochen vor Ortrud, Charleys duſin und Drachenpalme. Kalender der Renntermine 1921. Eine ſehr praktiſche, im Brieftaſchen⸗Format gedruckte Ueberſicht der diesſäbrigen Renn⸗ termine hat, in Verbindung mit der Perleberger Verſicherungs⸗ Akklen⸗Geſellſchaft, die Verlagsbuchhandlung Auguſt Reher in Berlin, NW. 7, Dorotheenſtraße 23, die bekannte Spezialbuchhandlung für Sport, herausgegeben. Aundern. I. Mannheimer Ruder⸗Geſellſchaft. Zum erſten Male zeigte in dieſem Jahre der hohe Maſt vor dem Bootshaus an der Inſelſtraße bunten Flaggenſchmuck. Die M..⸗G. rüſtet ſich für die neue Ruder⸗ ſaiſon und hielt geſtern nachmittag ihr Anrudern ab. Eine ſtatt⸗ liche Anzahl Boote wurde aufs Waſſer gebracht, in welchen die Alten und die Jungſten zur Friedeichsbrücke ruderten, um von da aus eine Auffahrt zurück zum Bootshaus zu veranſtalten. Die Tralnings⸗ leute benützten z. T. ſchon dos Rennboot, während die Gigboote größtenteils mit Anfängern, von deren eine große Anzahl zur Ver⸗ füauna ſtebt, bemannt waren. Nach der Auffahrt wurde im Garten der M..-G. ein von edlen Gönnern geſtifteter Renn. Achter getauft. Herr Künzig gaß ihm zu Ehren der im Kriege gefallenen Verelns⸗ angehörigen den Namen„Walhalla“. Ein gemütliches Beiſam⸗ menſein im Bootshaus beſchloß die eindrucksvolle Feier. Karlsruher Regatta⸗Verband. Nach Ablauf der i e⸗ wählte die eee de de Ruderſache ſehr verdienten 1. Vorſitzenden, Rechtsanwalt Dr. Alb. Häſe⸗ in, einſtimmig wieder und als 2. Vorſitzenden Dipf.⸗Ing. Wilhelm Lang er, einen langfährigen erfolgreichen Rennruderer. Die Aemter des Schriftführers und des Kaſſiers bleiben in den feitherigen bewährten Händen. Eine rege Aunsſprache ergab, daß die hieſigen Nudervereine in ihren Zielen ein Ganzes bilden, das zu den beſten Hoffnungen für die bevorſtehenden Regatten berechtigt. Die gemeinſame Auf⸗ fahrt fand am geſtrigen Soonntag nachmittag auf dem Stichfanal ſtatt. Latontennis. er. Köluer Tennismeiſterſchaften. Der Tennis⸗Tournier⸗Club Köln N die Ausſchreibung für ſein XI. allgemeines Tour⸗ nier zu Köln für den 6. Mai und die folgende Tage. Bei dem Tournier kommen neben den üblichen Vorgabeſpielen die Kölner Meiſterſchaften im Dameneinzelſpiel(Verteidigerin: Frau Jacobiny⸗Krefeld) und Herren⸗ —— teidiger: W. Groß⸗Koblenz) zum Austrag. Außerdem wird noch ein Herreneinzelſpiel ohne Vorgabe um den„Rheinpokal“ ver⸗ anſtaltet. Nennungsſchluß iſt der 1. Maſ.— Ueber die Teilnahme an Tournieren im beſetzten oder abgetretenen Gebiete gibt der Deutſche Tennis⸗Bund bekannt, daß er dieſe auf Antrag des Spielers dadurch unterſtäte, indem er die Fahrkarte 3. Klaſſe für Hin⸗ und Rückfahrt bis zur Höchſtentfernung ab Berlin erſetzt. Jußball. Eüddentſcher Fußballverband. In Ulm trat geſtern der Süddentſche ußballverband zu einer außerordentlichen Sitzung zuſammen. ertreten waren 356 Vereine mit 3857 Stimmen. Mit ßer Mehrheit wurde die verwaltungstechniſche Wiedervereinigung des Stammverbandes mit dem R 11 beſchloſſen. Abgelehnt mit 1846 gegen 1767 Stim⸗ men, bei 359 Stimmenthaltungen, wurde der Vorſchlag des Verbands⸗ vorſtands bezüglich des Spielſyſtems und der—— Dagegen wurde mit großer Mehrheit beſchloſſen, die ſeitherigen Kreiſe zu belaſſen und jeden is in zweil Abteilungen mit je ſieben Ligavereinen zu zer⸗ legen. Darauf gaben ſaſt alle grozen Ligavereine die Erklärung ab, daß ſie an den Verdandsſpielen nicht mehr teilnehmen wür⸗ den, worauf die Verhandlungen ab 4 wurden. Vermutlich wird bis zum nächſten ordentlichen Verbandstag ein dantrag geſtellt werden. Leichtarhletit. y Weſtpfälziſcher Stafettenlanſ. Mehrere hundert Laufer der Turn⸗ vereine Zweibrücken, Irxheim und Bubenhauſen ſowie— eins Zweibrücken traten am Sonntag im Vorort Irheim zu einem Staſettenlauf über 5 Kilometer an, um damit für die Turnſache zu werben. Auf je 100 Meter ſtanden Stafettenpoſten, die die Läufer auf dem Wege durch Irheim, Bubenhauſen und die Stadt ablöſten. Sieger wurde der weſtpfälziſche Turngau in 11 Minuten. Ein tauſendköpfiges Publikum verfolgte auf den Straßen die intereſſante Veranſtaltung. Weiterdienſimnachrichten der badiſchen Landeswelterwarte in Karisruhe. Beobachtungen vom Montag. den 25. Ayril 1921. s Uhe morgens(MEZ.) Auf Grund land⸗ und funkentelegraphlſcher Meldungen eeeererene.eeeed Luftdruck Te Wind Niederſchlag der Ort in de Ecnb. Fchtg.J Stürfe Wener e amburg 766.4 7 NNO leicht Nebel.5 önigsberg—————— Ne 184.9 9 NNO leicht Nebel⸗ 08 rankfurt a. M 764.3 8 NNo ſſchwach dedeckl 0 ünchen 163˙3 4 ſichwach Regen 2 Kopenhagen.7690 10 0 leichtdedeckt 3 Stochom.. 766 13 ONO leicht heiter 0 r„„„%„81.6 11 N leicht heiter U ob5. 769.6 12ONoO ſſchwach wolklos 0 aris„„18650 8 NNW)] leicht vedeckt.8 Marſeille„ 0%„„„0 ve 2** 5 1 0 N 8 Urich. 782.2 N,deicht wolkig 0 en en eeeee. NW leicht Regen 8 Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) —̃̃̃8———— D 2 1. emegaee See⸗ drucr vera 88 832 Wind 8 Be⸗ bhe E 8 2 E „n En 8 à Merſsn& a ae⸗ Wertheim. 151—[5 14/ 3/ 0 ſſeichtdeſ 9 König tuhl 563763.11⁰ ᷣ7 13 DdNo leicht wons] 0 Katlsruhe...1277640 6 18 4 N0 ſleicht 0 Baden⸗Baden 213762.9 6] 11 680 ſteicht 05 Villingen..715 763.60 3 66—1 0 leeiicht 0 ldberg. Hof 1281 650. 1 5—0NoO eicht wolig].5 .. Blaſſen 780— 5 10][ 1 N fteicht benr 0 Allgemeine Wilterungsüberſicht. Das ſchottländiſche Tiefdruckgebiet iſt in ſüdöſtlicher Richtung über Deutſchland nach Italien gewandert und hat geſtern ſtrichweiſe leichte Regenfälle gebracht. Heute früh erſtreckt ſich hoher Druck von der Biscaya bis nach Nordeuropa, wo der Druck über 780 mm an⸗ geſtiegen iſt. Unter Hochdruckeinfluß iſt für die nächſten Tage mit aufheiterndem und auch warmem Wetter zu rechnen. Vorausſichtliche Witterung bis Dienstag. 28. Aprll, nachts 12 Uhr: Fortſchreitende Auſtzeiterung, pur Südbaden und Baar noch geringe Regenfälle; langſame Erwärmung. ——— — U—— ü 7 ———— — Montag, den 25. April 1921. — des Nannhei Handelsble Verein süddeutscher Mehlhändler.-V. Dieser Verein hielt heute zum ersten Male wieder seit Juni 1918 im Saale der hiesigen Effektenbörse seine General- versammlung ab, die sich eingehend mit der durch die Lockerung der Zwangswirtschaft neugeschaffenen Lage im Mehlhandel befaßte. Der Vorsitzende, Herr Max W. ein- berger, gab zunächst einen Ueberblick über die politische und wirtschaftliche Lage und deren Rückwirkungen auf den deutschen Mehlhandel und betonte besonders die Notwendig- keit einer intensiven Verbandstätigkeit gerade im jetzigen Augenblick. Alsdann erstattete der Syndikus des Vereins, Herr Dr. J. P. Bu b. ein Referat über den segenwärtigen Stand der Getreidebewirtschaftung und des Mehl- handels. Den ausgezeichneten Ausführungen entnehmen wir folgendes: Durch die restlose Zwangsbewirtschaftung wWwar der Mehl- handel vollig lahmgelegt und durch die seit Kriegsende ver· schärften unsicheren wirtschaftlichen Verhältnisse war es nicht möglich., irgend etwas für die Wiedereinschaltung des Mehl- handels zu tun, solange die Zwangsbewirtschaftung kür Ge- treide in vollem Umfantze aufrecht erhalten wurde und für die Aufrechterhaltung derselben stichhaltige Gründe ins Feld Se- führt werden konnten. Nachdem jedoch diese Verhältnisse sich von Grund aus veründert haben und wir uns ohne Zweifel auf dem Wege rur freien Getreidewirtschaft belinden, mul es die erste und wichtigste Aufgabe des Vereins szüddeutscher Mehlhändler sein, die speziellen Interessen des Mehlhandels bei der Uebetragung der Zwangswirtschaft in die freie Getreide- wirtschaft zu verireten. Denn gerade in diesem Moment kommt es darauf an, daß der Mehlhandel sich seiner Haut wehrt. weil die Uebergangszeit für die Gestaltung der künftitzen freien Cetreidewirtechaft von ausschlaggebender Bedeutuns ist. Was das inländische Getreide betriift, so ist zu satzen. dal das gegenwürtige System der restlosen kommunalen Bewirt- schaftung völlig in sich zusammengebrochen ist. Die Organe der Zwangsbewirtschaftuns sind nicht imstande, die Erzeuger zu zwingen, auch nur einen kleinen Teil des notwendissten Bedarfs zur Ablieferung zu bringen. Es sind zabllose Gründe dafür anzufühtren, dab diese Form der öffentlichen Bewirt- schaftung, wie sie bisher sehandhabt wurde, zu einem voll- ständigen Zusammenbruch unserer Getreidewirtschaft geführt hat. Es wird selbst von den Organen der Zwangswirtschaft, vor allem in einer ausführlichen Denkschrift der Reichs · Ge-· treidestelle als dem wichtissten Organ der inländischen Ge- treidebewirtschaftung, zugestanden, dab das alte System der Getreidebewirtschaftung vom kommenden Erntejahr ab un⸗ bedingt verschwinden muß und durch ein anderes System zu ersetzen ist. In dieser Denkschrift der Reichsgetreidestelle, die der Ernährungskonferenz in München als Verhandlungs- grundlage vorgelegen hat. wird davon ausgegangen. daß eine neue Formder Getreidewlirtschaft gefunden wer⸗ den müsse, dle 1. eine Steigerung und Belebung der Produktion kördere, 2. den Angleich der inländischen Preise an den Welt⸗ marktpreis vermeide. weil durch unvorusschbareschwankungen der ausländischen Getreidepreise sowie der Valuten der hei- mische Getreidebau plötzlich unrentabel werden könne, 3. die privatwirtschaftlichen Interessen der einzelnen an der Getreide- versorgung beteiligten Interessengruppen mit den volkswirt- geuaftlichen Interessen der Gesamtheit verknüpfen, womit ins- besondere eine zeitgemäße Erhöhung der Erzeugerpreise ver- dunden sein soll. Die Reichsgetreidestelle bringt selbst zwei Systeme für die künftige Getreidebewirtschaftung in Vorschlag deren Vorzüge und Nachteile sie einander gegenüberstellt. und zwar: l. ein Umlagesyste m, 2. die völligse Freigsabe derinländischen Getreidewirtschaft. Sie spricht sich schließlich im Interesse der Sicherstellung eines angemes- senen Brotpreises für die Einführung eines Umlageverfahrens aus. Nach all dem, was man in der letzten Zeit über die künf- tige Getreidewirtschaft offiziell und inoffiziell gehört hat, scheint es festzustehen, daß ein Umlageverfahren für das kom- mende Erntejahr zur Einführung gelangt. In weleher Form auch dieses Umlageverfahren schließlich durchgeführt wird. es bedeutet in jedem Fall einen großen Schriti weiter auf dem Wege zur freien Getreidewirtschaft und es bedeutet ferner. daß. wenn der über die Umlage hinausgehende Ertrag dem Handel freigegeben wird, auch endlich wieder nach vielen Jahren der Mehlhandel in seine frühere Tätigkeit, wenn nuch nur in be- schränktem Maße, eingeschaltet wird. Der Mehlhande! wird jedoch der neuen Lage nur dann gewachsen sein. wenn er mächtig und in sich geschlossen dasteht und es gegenüber seinen Gegnern versteht. seine Interessen mit Erfolg zu ver- treten. Der Verein süddeutscher Mehlhändler wird darin stets geine hauptsächlichste Aufgabe erblicken, den Mehlhandel auf die freie inländische Getreidewirtschaft vorzubereiten. An eine Freigabe der Getreideeinfuhr ist in absehbarer Zelt nicht zu denken. Für die nächste Zeit lst es für den Verein nur möglich, die Interessen des Mehlhandels innerhalb der öfkentlichen Bewirtschaftung des ausländischen Getreides zu verfechten. Das Hauptaugenmerk der Orsanisation mufß da- rauf gerichtet sein, für die Einschaltung des inlindischen Mehlhandels zu sorgen. Auch hier werden wir viel stärker als in Friedenszeiten mit den größten Schwieriskeiten zu kämpfen haben. Es wird insbesondere viel mehr als früher die Konkurrenz der Bäckergenossenschaften in die Wagschale fallen. Der Mehlhandel wird also damit zu rechnen haben., dab die Bäckergenossenschaften in stärkerem Maße be- sonders auf dem Lande mit dem Mehſhandel in Konkurrenz treten, und es wird hier eine Hauptaufgabe des Vereins seln, allen Angriffen und unberechtigten Ansprüchen der Bäcker- genossenschaften entgegenzutreten. Es sei noch erwähnt, daß die Bäckergenossenschaften auch schon versucht haben, in die Organisation der gegenwärtigen öffentlichen Mehlbewirtschaf- tung einzudringen. was ihnen auch verschiedentlich gelungen ist. sodaß verschledene Bäckergenossenchaften bereits als Mit- glieder einer städtischen Mehlversorgung angehören. Hier in Mannheim ist es nach langen Verhandlungen gelungen, durch Zahlung einer Abstandssumme die Bäckergenossenschaft aus der Mehlversorgung fernzuhalten. In der sich anschliegzenden Diskussion kam die Meinung zum Ausdruck, dabß einerseits die Vereinstätigkeit eine leb- haftere sein müsse und daß andererseits die Vereinsmitglieder selbst in höherem Maße an die Vereinsleitung mit Anregungen herantreten müssen. Man war allgemein der Auffassung, daß ersprießliche Arbeit nur dann geleistet werden könne, wenn der Verein auf eine breitere finanzielle Basis wie bisher gestellt würde. Es wurde deshalb von Herrn Hirsch nachdrück- lichst die Aufbringung reichlicherer Mittel durch Erhöhung der Beiträge und Zeichnung freiwilliger Summen gefordert. Auch von anderer Seite wurde dieser Antrag unterstützt und hervorgehoben, daß besonders mit Rücksicht auf die dem Mehl- handel bevorstehenden Kämpfe Gelder bereitgestellt werden müssen. Eswurde zu diesem Zweck eine fünfgliedrige Finanz. kommission gebildet. Die Neuwahlen zum Vorstand ergaben bei einer Erhöhung der Mitgliederzahl von 7 auf 10 folgendes Resultat: Max Weinberger(1. Vorsitzender). Oskar Hermann, Mannheim(stellv. Vorsitzender), Hugo Mayer. Mannheim(Tassier), Jakob Lurch, Mannheim, Braun- Mosbach. Samuel Neu, Frankfurt a.., bopp, Frankfurt a. M. Emil Kaufmann, Frankenthal, Leo Hirsch, Homburg, J. Weil, Emmendingen, Camille Altschul, Kaiserslautern. Am Schlusse wurde folgende Resolution gefaßt:„Der Verein süddeutscher Mehlhändler, in dem der gesamte süd- deutsche Mehlhandel zusammengeschlossen ist, hat in seiner Mannheimer General-Anzeiger.(Abend⸗ Ausgabe.) ———.. ̃ͤ—!rr————— ————— Frankfurter Wertpaplerbörse. Festverzinsliche Werte. h Inlündlische. 20.. 1 148 2. N7 4% Mannd. v. 1901/½840%——.—3,%% Badleche Aniee,.5 4% HMannheimer van 1912— r.% 95. Von ibng 88.8 5˙% Deuische Belohsanl..0 77.804½%,8er. Elsenbahnanl.. 29.80 0% 40. 80.75 88.75%% do.—.— 89.3 3/% d0. 84. 92.734% Hay.-PfAIz. Eis-Frior.(—.—2 80 1..% ½% 00. 50% l. Relohs-Sohatzanl..5389.60 m Auslandiesche. 4½% W. u. V. do. 51.80 62.—4% Oe t. 81.-K. v. 1913 10 8 19.25 4½% J. Relohssohatzanl. 72. 0 7½2.—4½/ do. Sohatranwels. 283.50 29.— 5% Fedub. Schatzanwels.—.—4% 40. Goldrente F. 0.20 9% 0. 67.50 f 4% d, einbelti. Rents.50 3½%% Preubische Konsoe 58.. 58.4% Ungarisahe Goldrens 480.— %½% 0. 83.40 8 284% do. 8t.-fte. v. 1902.70—.— 4% gad. Anteihe von 1919 79.40 79.— 3½% d0. 8t.-fto. v. 189—.— l. Dividenden-Werte. Bank-Aktlen. Div. 23. 25. div.. 28. Hadisohe Bank 6% 30f.— 303.— onem. Rutgertwerke 12¼ 411.—10 80 Berliner Handelsges. 12/ 218.— 218.— Sagdd. Drantindustrle—2 Darmstädter Zank 160.— J00.— Aligem. Elektr.-Gos. 10 287.80 Deutsohe Bank 12 290.50 gu8.— Sorgmann W. 12 314.80 323.— 9. Etfekt.- u. Weohselb. 7 173.— 173.25 Felten& Gullteaume 79 518——.— Disdonto-desoſlson. 10 232 50 244.78 tahmexor 9 21.— 212.— Dresdner Bank 9 285. 271.50 fd. Elektr.-Ges. Mannh. 10 93.— 209.— Aattonalbk. f. Beutsenl. 10 192.50 190— Sobuekert NHüraverg 25.—247.— bfälzisohe Bank 7 182.50 152.80 Sie nons à Halske 12 299..— Pfalzisohe Myp.-Bank 8 172.— 172.— fummti, Peter 1.—78.— gheinieche Gtoditbank 7 18l.— 16f.— fiedderaf. Kupferwerk— 351.—333.— Aheinische Hyp.-Zank 17. 178. lunghans debrader 1221.— 278.— Südd. Disoonto-Ges. 8 193.50 103.50 Idee e 1—— Bergwerka-Aktlen. Serkuue Zeier, r ee Baoft. Bergb. u. Gubet. 3.—.— Ledegeacke lome 7½% 87.— 20¹— beutsoh-Lüz. Sergw. 12 200.— 303.— do. Sadd. ingdert 10—.—— Gelsenklrok. Bergwerk 14 310.- 44.—o. Splohars 19 8—.— Harpener Bergbau 405.80 45J.— Walzmünle Cudwigeh. 18 879.—.— Laltw. Woestersgeln 35 825.— 0. Masohinentabr. Kiser3 27.—.— Nanndem.-Nhr.-Werke 6 578..— 580.— do. Gadenle, 10.— Operzehl. Süaend.-B0d 208.60 288.— 40. Badlsabe Duriaen 4 508.— 198.5 40. Slsenind.(Care) 1 278.— 80.— naimtermotoren 6 101.—190.80 Fhögix Sergbas 842.— 838.— Maschinenfpr. Eülingen? 319. 929.— J. Kön, u. Laneahütte 28—.——.—ado, Elsensod 11.—192.— Aritzner, Durlach 13 3852.— 388.— — tee amasob...— kamb.-Am. paketfabhrt— 168.50 188.— Farisruner nsee,*7 Hasoh. u. Arm. Kleln——.—21— Locadeutsoder clozn 7. 128.128.— Ptalz. Uhm. Nayzer ig 288.— 209.— Cest.-Ungar. Staafeb.%½ 120.— 138.—] Sonnefier. Frankentd..— Industrie-Aktlen. Vor. Deutsche Oelfabr. 12288.—.— gechn& Blifinger=Forzeitai Wessel— 18.— 320.— Wayss& Freytag— 1..78 Pi. ulvectahr. Inggort 39 478.— 229.— Cementw. Reſdelberg 10 22.80.— Sellindustrie Walff 714—— 12.— Badisohe Anliin 12 820.— 828.50 Solnnerel EUMiingen 7 ʃ8.—84.— Onem. Soneſdeanstan 20581.—578.—-]Kammgarnspian. Kals. 12—.—3887.— Ohem. Ariesh.-Elektr, 1 40.50 303. Uhrenfbr. Furtwangen 13—.— Farbwerke Höchst 12430.— 484.80 Vaggonfabeik Tuohe 22 109. 40.80 V. ohom. Fabr. Mannh.7F—.—]—.— Zeifstoffabr. Walddot 10 484.5028.20 Ghbem. Fabr. Mühfheim 4—.——.— uckerfabrik, 8ad. 1 369.75 209.0 40, Molzverkohlung 3 408.—. 44.50 d0. Frankenaf 14.— Berliner Wertpaplerbörse. Festverzinsliche Werte. Relehs- und.. 4%% Oesterr.Soh¹A. 23. 28. ſtantapaplere. ch eeee,—.23 8% O. Schatzanw. ger. 1%½ e, Fagleccente].— 5% do. Serie.8 88.0 J% kerz. Aanfalet,-Jul. 77.— 78.— 4½% 40. Serſe—-.—.20% d40. Bagdad. 4½% 4d0. Sorie-ix 72.0 72.10 Elsenbahn 137.28 138.— 4½% 4d0. 2fer 84.90 84.80 4% 48. Pagdad. 5% Heutsohe Relehsant. 77.50 77.50 klsenhahn lu 703.—103.25 4% 40. 68.20 638.25 4% 40. unlflz. Anlelne]—.—177.— 30/% 90. 63.60.50 4% 4. Zottodl. v. 1911 72.—72.— 30% 40. 83.50 68.50 do. 400-Fos.-LOoe 438.— 43.— 4% Proublsche Kensole 69.29.90 4½% Ung. 8t.-Rt. v. 1913]. 24.50 %% 0. 58.20 89.— 4/% 40. d0. v. 1811 24.9 J4.59 3⁰% 00. 53. 88.20 4% d40. Goldrente.843.40 4% Badiache Anlelne 7275 Ja.% do, Kronencente.0 2. 3½% Bayerſsche Aclelnde 68.30 65.0%8 Mener tavest.-Aul..76 38.50 30% rone Anlelhe 61.25 53.0% desterrsiab.-Ungar. 4% Frantfurter Stadtanl. 57.0 87.0 12.78 4% Münchener Stadtanl. 33.78.50 255 4o. IA. Serle—1.— 4 kauue——— 4 0 55 eirdt—.— ank · fandbriefe— 4 0. plor—— 9— 2 da wen e S 42 e%., nous 0— 75 40, Gelgatenes.l0 38.75 %%% Agatoller, Zer, I, M 121.—129.— 4½% Oesterreloblsehe 4½%% 40., Serle 103.78 103.78 2 e% J% b. beeeeg.-88f.—— 8 5 ersss.-Odl.—1.— 4% de. bes. Rente 2075 30.— Dividenden-Werte. Tranapy.-Alxtiem. Dtu. 23. 25. Oiv. 2 28. Sohantungbahn 9 821.78 60.— Feldemuhie Panler 2.—244. Aſig. Lok.u. Strafenh. 8 128.75 128.28 Felten 4 Aulteauãme 10 3ʃ3.— 50. Ar. Herl. Strasenb. 7½—.———Feledrionsbütte—.—— Sbad. Elsenbahn 2% 108.—- f0- daemetoren Deute ſd.72 20.— Oest. Staateefsenb. 7% 12f.— 18.12 delsenkirober nergw. 11 318. 215.— Salumore and Obe—448.—.— o. gubstant 10 N5.50 Prinz-Heinriohbabn 6 33.—-—.— Seorge-Marlenh. 9 220.—38.— .-Austr. Dampfsch..0 300.— Serresbelmer diae 19[821.. 58d.— Hamb.-Amerſk. Fakett.— Id.— 18f.— Goldsohmidt, Tn. 12 704.80887.— Hamb.-Südam.'snH. 388.— 38c.— Harpener Bergban 14 48. 6. Hansa Dampfsok..—32.— mipert Raschfaen 29.—20.— Norddeutache Lloys 150.—180.76 Hirson 05 1.7 d4s.— Bank-Aktlem. Mechster Farbwerke 144.—-.— Hosseoh kisen u. 8t. 2 675.88 675.— BeriinerHandele-Ges.%½% 214.2 213.80 Hobentohe-Werke 5 299.80 241.78 Comm.- u. Privnthank 9 209.50 209.— Humboldt Waschinea 6 214.. 16.50 Darmetädter gann 180. 10.—Kastw. Aschersteben 30.—81.— Deutsche Bank 12 00.—282.80 Kattaowitzor Bergbau 28 270.—274.— Diskonto-Oommandt 10.— Röln-Rottwollor 16.28 329.— Dresdner Rank Al..23] Gehr. Karua 16.— 272.— Altield. Kresitban 10 100.—180.— Kostnefmer Toltziese 8 20.—28.— Mationalbk. f. Deutgebl. 70 190.2 188.78 Labmeyer& 60. 8.—242.60 Oesterreleh, Rradt 6½ 68.11 66.— Larafune 20 420.—.— Roſohsbaak.74138.— 140.— Uate leberen,— 8. e& Hofmann 0.—.— Andustrie-Aktlen. Tudwig Loee& 00. 10 70.— Abeenmulat.-Fabrix 17 10.12.— Toteiager Hüste 12 410.—417.— Adter& Oppenheim 20 703.— 702.— annesmannröhren 20 673.— 642.— Zulerwerke 10 228.— 235.— Obersobl. Fieend.-Ged. 23 233.50 202.28 .rd. Anll. Treptem 18 84.—.— d0. Sseenindustrie 14 248.— 228.50 Aligom. Elektr.-Ges. 10 289.— 288.— 4o. NKokswerke 7 391.—500.— Angto-Continontal.377.—orensteln& Koppel 10 21.—84f.— Augab.-Mürab. Masoh. 10 41.50 483.75 Fhöni Bergbad 20 638.80 64“.— gad gohe Aaliin 10 622.—50f.88 Rhein. Gradnkohle 290 889.—67.— Serſinann Slektr. 37.— 323.30 fnn. Metallw. Vorz. 0.—34.— Serfiner Elektr. 8 248.— fhein. Stakwerke 90484.— 482.— Aing Mürnderg 271. 200.— fiebeok Aoatan 12„. Biemarokhütts 2³— 2Iembaoner Hättea 12 309.— 30. Sochumer Gubstabh! 15 438.— 442.— Rütgersworke 12½ 418.—.— Fobr. Günter Ce. 13 500.— 307.—Saoheenwerk 20 203.— 28.— Brown, Aoverf 0o.—.—.— Sohoetert& U0, 5.18246.78 Buderde Elsenw. 7½ 880.— 380.— Siemens& flalske 10 28J.— 281.— Odemfsohe Grlesbeim 12 435.— 403.— Tglenhon geriinor 13 333.— 34.— Ohemisohe Weller 12 377.80 78.— done Tabakregle——*2 Odemische Albect 30 88. 625.— Uniogw. Berſin-AMhm, 10 279.— 27.89 Honoordia Bergbas 23408.— 400..— JVercela. Frünk. Sehunf. 10 868.30 299. dalmler Hoteren.80 181.80 Vor. Gianzstoffes 30 1209.91160.0 Deutsch-Luxemburg. 30.— 30,75 J. Stw. ynen& u 30 1000 8 .-Ueberses lektr. 1030.0 1050.0 Vogtiänd. Hasohinen 10 27.0 299.00 Deutsohe Erchl 49 888.— 27.—Wester Akalti 85 522.— 223.— Deutsohe Kalfwerke 2 34.— 348.— Zellstoff Waldhef 9.— 73.— Deutsghe Stelnzeng 20 288.— 298.— Heuteon-Ostafrmga— 218,50—..— D. Waffen u. Munltiön 30 889.— 50.—] eu-Aulnea—.— 803.— .Durkoppwerke 25 576.— 580.—Otavi Alnen u. Klsenhb.— 511.80 409.— Elberfeſder Farden 1842.— 480.— do. Genubsohela—.—49.— Elektr. Lioht u. Kraft 9 190.— 195.80 geutsche Peteoleum— 182.— 718,—. Bk. l. 6, Unt.(Züroh) 128.28 129.— Fomoaa— 389.0390.0 Leohwelſer Börgwerk 12—.— Keldbucg— 28—278.— .50 EEE.!.. ˙7———...!...———......——— heutigen Generalversammlung die Frage der Getreide- und Mehlwirtschaft beraten. Die Mitglieder des Vereins sind ein- stimmis der Ansicht, daß eine rasche Freigabe der Getreide· wirtschaft die alleinige Voraussetzung für die Gesundung un- serer Ernährungswirtschaft bedeutet.“ * Zuckerfabrik Stuttgart. In unserer Mittagsaussape muß es heißen: Die.-O..-V. beschloß die Erhöhung des Kapitals von(nicht um) 16,56 Mill. 4 auf 23,29 Mill. 2 Polnische Inflation. Der Umlauf der polnisehen Marknoten weist nach den Mtiteilungen der Polnischen Landesdarlehenskasse vom 31. März eine gewaltige Steigetung auf. Am 20. März waren im Umlauf rund 69 974 Mill. Mark. Vom 20. bis 31. März wurden rund 4114 Mil- lionen Mark neu in Umlauf gesetzt, sodab am 31. März ins- gesamt 74 O0 Mill. A in Umlauf waren. Aber bei diesen miee- mer General-Anzeiger 5. Seite. Nr. 189. ——— ˙¹-mm Brrrrreeen ———p—————— rablen Finanzverhältnissen leistet sich Polen ein Heer von 600 00 Mann., Börsenberichte. Frankturter Wertpaplerbörse. Frankfurt, 23. April. ODrahtb.) Auch bei Beginn der Woche begann die Geschäftstätiskeit ruhitg, wenn sle auch im allgemeinen eine Kleinigkeit lebhafter ist als in der letzten Zeit. Mit Rücksicht auf die politische Spannung bleibt die Widerstandskraft bemerkenswert; ihr kommt auch zustatten, daß sich Deckungsbedürinis wieder mehr angehäuft hat. Am Montanaktienmarkt waten die ersten Kurse durchweg fester, besonders späterhin nahm die Kursbewegung in einzel- nen Papieren dieses Gebietes größeren Umfang an. Oberbedarf, Harpener und Mannesmann blieben bevorzugter, Badische Anilin hatten einen Kursgewinn von 6% zu verzeichnen; Gold- und Silberscheideanstalt erheblich höher, Elberfelder Farben fester, 443,1. Elektro Licht u. Kraft, Schuckert, letz- tere wesentlich befestigt, ferner Bergmann bevorzugt. Zell⸗ stoff Waldhof 3% höher. Das Geschäft in Auslands- werten war sehr bescheiden und die Tendenz schwächer. Deutsch-Uebersee 1075. minus 15% Mexikaner auf unbestä- tigte Gerüchte über eine Beschlagnahme dieser Papiere vor- wiegend schwächer. Deutsche Petroleum 783—780. Lebhafter war der Verkehr in Benz-Motoren, 189—192. Chem. Rhenania stiegen auf 708. Mansfelder Kuxe ſester, ca. 4780. Holzmann 3244. Augsburg-Nürnberg 426. Größleres Interesse bestand für Lokomotivfabrik Krauf und Löhnberger Mühle. Otaviminen 500, verloren 20. Der Schluß gestaltete sich wieder ruhiger, doch blieb die Grundstimmung fester. Prlyvatdlskont 8l1. Berllner Wertpaplerbörse. X Berlin, 28. April.(Eig. Drahtb.) Die Meldungen aus Newyork und London lassen die Hoffuuntg auf neue Verhand- lungen mit der Entente immer mehr hervortreten. Anderer- seits ist man sich darüber klar, daß die neuen deutschen Vor- schläge eine ſurchtbare Belastung für die deutsche Industrie brinsen dürften. Die Grundstimmung war zwar ziemlich zu- versichtlich, aber es herrschte doch große Zurückhaltung, zu- mal die Gerüchte über die Beschlaenahme von Auslands- papieren sich erhielten. Im Zusammenhang damit zingen Deutsch-Uebersee um 30% zurück. Baltimore um 10%. Otavl büßten bis zu 30% ein. Nur Schantungbahn waren leicht gze⸗ bessert. Deutsche Petroleum hoben sich durch Ruckaufkäufe bis um 20/, da man sich nicht vorstellen kann, dab auch die Aktien dieser Gesellschaft einer Beschlagnahme verfallen könnten. Am Montanaktlenmarkt setzten Buderus und Thale um 13/½% höber ein, Bochumer, Harpener und Hoesch 71. Luxemburger, Laurahütte und Mannesmann um%;: an- dererseit: gaben Rombacher auf das Stocken der Verhand- lungen mit Stahlwerk Becker um 20% nach. Schiffahrtswerte tast unverändert. Elektrizitätswerte höher. besondersSchuckert um 10%½. Kaliwerte leicht gebessert, Heldburg 273. Hallesche Kali 299. Unter den Nebenwerten waren Augsburtg- Nürn⸗ berger Maschinen um 14% höher. Orenstein u. Koppel, Rhei- nische Metallwaren und Deutsche Waffen etwa 67. Gold- sehmidt gaben unter Berücksichtigung des Abschlags 3% nach. Kolonialwerte lagen schwach. Mansfelder Kuxe 470. Die 37/ ige Relchsanleihe schwächte sich um 1/ ab. Im Verlaufe erholten sich Otavi um 20%. Die Tendenz wurde etwas fester, beson- ders bel Rheinischen Metallwaren. Der Kassaindustriemarkt war bei ruhigem Geschäft ausgesprochen fest. Am Devisenmarkt brachte die politische Entspannung vormittags ein recht scharfes Angebot in Devisen. Später wurde das Geschäft stiller, doch gingen die Kurse durchweg zurücle. London etwa 260, Newyork 65.5 à 65, Paris 486 à 488. Auch Ostdevisen schwächer. Rumänen 990, Polennoten 8, 12. Die Mark kam aus dem Ausland anziehend. Kopenhagen 8,3 bis.37, Stockholm.40—6. 50 und Amsterdam.38. Deulsenmarki. Frankfurt, 18. April.(Drahtb.) Im Vormlttagsverkehr zeigte die Börse eine mällige Befestigung, die aber sehr bald einer Abschwächung Platz machte, als bessere Markkurse ein- llefen. Newyork schwankte zwischen 6676—66. Im amt- lichen Verkehr war das Geschäft ruhig, die Kursbewegung un- regelmäßig. Die Preise schwächten sich ab. Im amtlichen Frühverkehr wurden folgende Kurse genannt: London 2617⸗ (amtlieh 289), Paris 483(480), Brüssel 300(401), Newyork 667⁴ (6s.30). Holland 2320(290), Schweiz 11825(113750, Italien 913 G10500. 1 e Frankrfurter Devisen. Autilob 2. April 28. Aprii 28. April 25 Aprll Beld I Brlef geid Brlef geid I rlet geld Brlef Hollang. 2322.600227. 302287. 7202292.30[Morwegen, 1088.901081. 101028.901028.10 Holglen.494, 450.50 491.50 S ohweden 1568.40 1588.6018 48.401857.60 Tendon.281 28 251.75] 259.75 259.25 Hlelsiagfore——. Faries 489.— 479 b0 400 50 M,jw Vork. 66.38 66. 65.22 65.37 Sohwels 1138.30 1188. 70[Wen, altes—.—.—„„ Spanlen 999.— 901.—.-Oest, abg.] 17.10 17.14] 17 180 17.17 Ralles 309.95 370.55[Gudapest 24.04 90 24 60 24.64 Dünomark I1 1108.801 191. 0[Prag.—I.90 89. 10 Berliner Devisen. Amtlloh A 111 8 April April 25 April geld I Brlef L deld L Brlef deld I Aclef Seld Brlef Holland 1217.88 222.3J2277.7202282.30[%,dn Vors 68 88 66.82 2— 86.82 Ardssel. 491 45.50 487.50 488.50 Paris. 435.50 488.50 478.50 479.80 Oaristlanla. 1083.801038. 1010 28.951031.05[SohWelz 1153.801186 2001131.35188.65 Ropenhagen 1301. 251200.78175.60 1162.20 Spanlen. 919.06 820.95 501 58 803.40 Stockholm. 1567 90 1871. 100 180.41841.58[Oest.-Ung.“—.——1———.— Helslogstors] 140.85 141.1 188 85J 189.18Men abg.] 16.23 16.77] 17.2 17˙7 Italſon. 09.65 310.3 312.15/ 312.[Crag.. 69.80 85.800 86.80 99.10 Londen. 281.20 28 50J 257.55 259.85 audapest 1 2. 24.88] 24.62 24.80 Waren und Harkte. Amtliche Preise der Mannheimer Produktenbörse per 100 kg waggonftei Mannheim einschl. Sack. Mais, nahes, gelb. La Plata-Mais 225 f, Kleesamen, neuer inl. Rotklee 800—1400, ital. Luzerne 2000—-2400, Provence- Luxerne 2400—2800 1, Wicken 180—200, Erbsen inl. 210 bis 260 K. ausl. 200—250, Futtererbsen 200—220 A, Bohnen Rangoon 120—125 K, Brasil 110, Ackerbohnen 210, Linsen inl. 350—300 l, ausl. 380—830, Wiesenheu nominell 90 4, Rotkleeheu 100—110 K, Luzerne-Kleeneu 120—130, Preß- troh 52—85 A, geb. Stroh 50—55, Biertreber 140, Raps- kuchen ohne Sack 120„l, Reis 350—550, Raps ohne Sack 425—475&. Leinsaat 428—475 l. Nachfrage etwas gebessert. Verteilunsspreis für Mals vom 18.—28. April 220. Berliner Produktenmarkt. Berlin. 25. April. Am Produktenmarkt gestaltete sich das Ceschäft sehr ruhig. Die fruchtbare Witterung trägt da. 1 bei, die Kauflust vorsichtig zu machen. Futtererbsen waren aber nach wie vor begehrt. Mais war für nahe Ware fest, für spätere Lieferung ziemlich behauptet. In Bezugsscheinen lag ziemlich Angebot vor. Für Oelsaaten zeigte sich einiges In- teresse. auch Oelkuchen waren gefragt. Hauptſchriftlemtung: Dr. geit Goldenbaum. Derantwortlic ſar Polſtik: Dr. Frritz Goldenbaum: illeton: A. Maderno: für Lofales und den rigen rebaftlenelen N Schönfelder; ſar Handel: Dr. U. Nespie; für Angeigen Narl Hügel. Druck und Werlag: Druckeret Dr. Haat. Naunbefmer General⸗Auzeiger G. m. d.., Noeundeim, E 6. 2 — ———— — K— APNO:——— —————————— ——— 6. Seike. Nr. 189. Handelsregister. Zum Handelsregiſter B Band XVIII.-3. 60 wurde heute die Firma„Math. Stinnes Geſell⸗ Bal⸗ mit beſchräutter Haftung“ in Mannheim, niſenring Nr. 9, Zweigniederlaſſung, Hauptſitz Mülheim⸗Ruhr eingetragen. Gegenſtand des Unternehmens'iſt: Kohlenhandel, die Rhe⸗ derei, Fracht⸗ und Schleppſchiffahrt ſowie ver⸗ wandte Betriebe, in Sonderheit bezweckt die Ge⸗ ſellſchaft die Fortführung des disher von der Kommanditgeſellſchaft in Firma Math. Stinne⸗ zu Mülheim⸗Ruhr und Mannheim betriebenen Handelsgeſchäftes in ſeinem bisherigen Umfange. Die Geſellſchaft iſt befugt zu allen Rechtsgeſchaf ten, welche unmittelbar oder auch nur mittelbar mit dem Gegenſtande des Unternehmens im Zu⸗ 1 e ſtehen. Das Stammkapital beträgt 20 00⁰0 Mork. Kommerzienrat Dr. Gerhard Küchen, Mülheim⸗Ruhr, Kommerzienrat Guſtar Stinnes, Mülheim⸗Ruhr und Kommerzienrat Leo Stinnes, Mannheim ſind Geſchäftsführer. Hans Schlüter, Mülheim⸗Ruhr iſt als Einzelprokurif beſtellt. Mathias Roſſenbeck, Duisburg⸗Ruhrort, Walter Roſſenbeck, Duisburg⸗Ruhrort, Hermann aus der Fünten, Mülheim⸗Ruhr, Heinrich Böllert, Mülheim⸗Ruhr, Ernſt Eſſer, Mülheim⸗Ruhr, Eduard Stiepel, Wußed 2 Ernſt Voßz, Mül⸗ 3 Dr. Guſtav Brüggerhoff, Mülheim⸗ uhr ſind als Geſamtprokuriſten derart beſtell daß je zwet zur Zeichnung der Firma befugt ſind. Der Geſellſchaftsvertrag der Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung iſt am 24. Februar 1921 feſ⸗ geſtellt. Jeder der Geſchäftsführer Kommerzien⸗ vat Dr. Gerhard Küchen zu Mülheim⸗Ruhr, Kom⸗ merzienrat Guſtav Stinnes, Mülheim⸗Ruhr und Kommerzienrat Leo Stinnes, Mannheim iſt be⸗ rechtigt, die Geſellſchaft ſelbſtändig— vertreten. Die Geſellſchafter Kommerzienrat Gerhard Küchen, Kommerzienrat Guſtav Stinnes, beide in Mülheim⸗Ruhr, Kommerzienrat Leo Stinnes, Mannheim, Gutsbeſitzer Carl Vorſter, Crumba⸗ 5. Caſſel, Rentner Mathias Vorſter in der Pflege⸗ und Heilanſtalt Pützchen bei Bonn, Eduard Schro der Witwe, Anna geb. Vorſter, St. Blaſien, Kreis⸗ direktor Dr. Clodwig Ullerſperger Ehefrau, Fanm geb. v. Haniel, Bonndorf, Dr. Bruno Eichwede, Ehefr., Frieda geb. v. Haniel, Rittergut Milmers⸗ dorf, Kreis Templin, Helene v. Haniel, Bonndorf, Rittmeiſter a. D. Karl Braun Ehefrau, Elſe geb. v. Haniel, Haus Bucheneck bei Prien in Ober⸗ bapern, bringen das von ihnen in Kommandit⸗ geſellſchaft unter der Firma Math. Stinnes be⸗ triebene Handelsgeſellſchaft zu Mülbeim an der Ruhr mit weigniederlaſſung zu Mannheim mit 5 85 Aktiven und Paſſiven und mit dem Recht der Firmenfortführung in die Geſellſchaft ein. Der zugrunde gelegt wird die dem Vertrage als Anlage eiggüsde kiukren. gungsbilanz per 1. April 1920. Alle darin aufge ⸗ führten Aktiven und Paſſiven werden von der Geſellſchaft in der Weiſe übernommen, daß das bisher von der Kommanditgeſellſchaft Math. Stin⸗ nes hetriebene Geſchäft vom 1. April 1920 ab als guf Rechnun Beſchränkder aftung geführt angeſehen wird. Der Geſamtwert dieſer Einlage wird nach Abzug der übernommenen Paſſiren auf 15 000 000 Mk. feſt. geſetzt. Duech dieſe Sacheinlage werden die von den Geſellſchaftern Kommerzienrat Dr. Gerhard Küchen, Kommerzienrat Guſtav Stinnes, Kom⸗ merzienrat Leo Stinnes, Matbias Vorſter, Eduard Schräder Witwe, Anna geb. Vorſter übernomme⸗ nen Stammeinlagen in poller Höbe gedeckt, ferner werden auf die Stammeinlagen des Geſellſchaftere Farl Vorſter 1 500 000., der Feran Fanny Ullerſperger 141 000., der Frau Frieda Eich wede 14 000., der Helene d. Haniel und der Frau Efſe Braun je 140 000 M. angerechner. Die Erforderlichen öffentlichen Bekanntmachungen der Geſellſchaft erfolgen im Deutſchen Reichsanzeiger. Mannheim. den 21. April 1921. 9⸗ Bad. Amtsgericht B G. 4. Gdenossenschaftsregisfer. Zum Genoſſenſchafteregiſter Band 11.⸗Z. 81, irma„Bäcker⸗Einkaufsgenoſſenſchaft Mannheim⸗ nd, eingetragene Genoſſenſchaft mit beſchränk. Haftpflicht“ in Ladenburg wurde heute einge⸗ en: v. Martin Löſſer und Georg Ding ſind aus dem Vorſtand ausgeſchieden. Heinri Trill, Bäcker⸗ meiſter Ladenburg, und Karl Spieß, Bäckermeiſter Nedarhauſen bei Ladenburg wurden in den Vor⸗ ſtand gewählt. Mannheim, den 18. April 1921. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Genoſſenſchaſtsregiſter Band II.⸗3. 32, ——„Kleiderverſorgungs⸗Genoſſenſchaft für die andelskammerbezirke Mannheim und Heidelberg, eingetragene Genoſſenſchaft mit beſchränkter Haft⸗ pflicht“, Mannheim wurde heute eingetragen: Wilhelm Bergdolt iſt aus dem Vorſtand ausge⸗ ſchieden. Karl Baudermann, Kaufmann, Mann⸗ heim iſt in den Vorſtand gewählt. 93 Mannheim, den 18. April 1921. Bad. Amisgericht B. G. 4. Zum Genoſſenſchaftsregiſter Band 1.⸗Z. 26, Firma„Deutſche Stärke⸗Verkaufsgenoſſenſchaft eingetragene Genoſſenſchaft mit beſchränkter Haft⸗ pflicht“ in Mannheim, Zweigniederlaſſung, Haupt⸗ ſiz Berlin wurde heute eingetragen: 93 Max Mantzel iſt aus dem Vorſtand ausge⸗ ſchieden Guſtav Adolf Bergmann, Fabrikdirertor, Kyritz iſt in den Vorſtand gewählt. Mannheim, den 22. April 1921. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Genoſſenſchaftsregiſter Band III.⸗Z. 5, Firma„Mannheimer Baugenoſſenſchaft, einge · tragene Genoſſenſchaft mit beſchränkter Haft⸗ pflicht“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Die Genoſſenſchaft iſt durch Beſchluß der Gene⸗ dalverſammlung vom 30. Dezember 1920 aufge⸗ Jöſt. Heinrich Berg, Polier, Mannheim und Kar! Müller, Polier, Mannheim ſind zu Liquidatoren beſtellt. Mannheim, 23. April 1921. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Diio zickenoraln Nannheim 07.5 Hibelbergerſtruge neben affee Rumpeſmayer ——— 858 — U der Math. Stinnes Geſellſchaft mit Manuheimer Oeneret- unzeiger.(As liIHandels-Hochschule Mannheim. Die Gehühren für Hoſpitanten und gehend) und ſind bei der Anmeldung zu zahlen. Vorleſungen und Kurſe kennen zu lernen, iſt die Stunde ohne Eintrinskarte geſtartet. Sekretariat der Handels⸗Hochſchule(A 4, 1) oder Mannheim, den 28. April 1921. — deren Beſuch ohne den Nachweis einer beſonderen Vorbildung ofſen ſieht. N örer betragen 20 Mk. für die Semeſterwochenſtunde leine Vorleſungsſtunde über Um den Beſuchern Gelegenhein zu geben, vor ſhrer Anmeldung die Sämtliche Beſucher(Studierende, Hoſpltanten und Hörer) haben ſich im Univerſität Heidelderg bis ſpäteſtens 18. Mai anzumelden. end⸗Ausgabe. für Maschinenfabrik das ganze Semeſter 45 Teilnahme an der erſten eennaeannneess Offene Stellen gesucht. Ausführliches Angebot unter I. A. 101 f an die Oeschsftsstelle ds. Blattes. E Montag, den 25. April 1921. „Ziege fieſpiscfer Dieustag, den 26. Ayril d. Ss. beginnen folgende VBorteſungen und Uebungen: 25 2 und 2 Junge zu verkauf. zu verkaufen. 5913 Zeit Dogent Thema De. Saal„ eentadt. Amend, O 3, 3, vorm. bäude Weſtring 67. —8 OGlauſer Franzöſiſch für Stud. mit Bork. 488 1 8 —8 Boß Engliſch: Beberſetzungsübung ꝙ423.6 2 die nicht dle richtigen Zeichen ungd —9% Otlauſer Franzöſiſch Kolloauium 2498 1 Dummern der betr. finzeige ent- eee ee ee -10 Boß Engliſch. Lektüre 228 2 Jeln-, Veig- Kotwalg- u. —11 Behrend Allg. Bolkswirtſchaftslehre 41.2 7 halten, erſchueren dle Weiterleſtung 1 il i 5 — Grünholz Münz⸗ und Deviſenrechnen 4A.2 15 oder machen dleseibe olreht un-——„unpen netungen 4. b. ſpes. Berkehrslehre A 1. 2 10 ee Intereſſe Papler u. Eisen „U( e e orbeſprechung m. den Teunehmern 1* ei ditte sie * Vorſeminar ud c83 Zelchen und Hummer— 10———.— —7 Grungolz 2Wuchhaliungsübg. für Vortgeſchr..2 16 Zenau zu beachben, gr-in uniled- With. Zimmermann,] 5, 7, Jelenb. 3261 L. —6 Mayr eGenoſſenſchaft der Verbraucher 41.2 15 game Uerwechslungen vermieden— —8 Mayr Allg. Maſchinenlehre A.2 15 werden 8390 4 8 Per(Abt. f. ſelbſt. Arb.) A 4. 1 2 Oh F l iſeninduſtrie 4.1 3 —9 Mattis Engliſch: Einf. in kfm. Korreſp. 4 3. 6 2 Die Beschäftssſelle Iln. d0 ftoratur —8 Burkard»Franzöſiſch: Unterſtuſe 441 8 —8 Grünholz e.. Angeſt. aus raxi 4A(. 1 Aula —9 erdel Aaſitter ndeh Hewdelsrecte; 41.1 16 Annalen, Berichfe, Centralblatt ——.— ane 5 itgiene 4 1 Eine größere Nheiniſche usw. ES urkar öſiſch: Mitte 2 25 —10 Burtard— 4411 2 Speiseölfabrik sucht zu kaufen gesuch!. Mittwoch, den 27. Ayeil ds. Js. beginnen weiter felgende Vorleſungen und vorm. Uebungen: für ihre Raffinerſe einen füchtigen Angedote an„Litern““ Darmstadt —9 Glaufer Framog ſyrachl. u. ſtil. neßg..6 1 1 11—1 Meizer baiehr 6 4. afel, 1 2 neur verkehr wean Weber Handelsſchulweſen 441 3 war 5 An Ka Uf 7 leider, ege die, mgenn, uan en aabe, l Als NMeister. Einriduund Abbe ſort a düne +7 Erbe„Korkursrecht 412 7 Fence, die in geazen ernneleen ganaen gecneg J. Seheps 8t —8 Glaufer Franzöſiſches Seminar 4.8 1 Raffinerien längere 1 lätig waren kaufen geſucht. 59631 1, 10, Telephon 4588 —7 Matiis 5Engliſch: Unterſtufe 4.6 2 und die Herſtellung aller Dele und Fette Rapp, J 3, 20.—— —7 Martin»Spaniſch: Mittelſtufe 44.1 1 für die Margarie⸗Induſtrie genau kennen. Naule bl Jal —7 Kobutger Verſichergsw. Praktikum 181 ethalten den Vorzug. 1 Kaute getragene 0 —7 Burkard e Oberſtufe 4411 5 Gefl. Angebote nebſt Gehalts-⸗Anſprüch. Garderoben ſomie ganze Einrichtung —7 Pöſchl eGiftlehre C 8. 3 erbeten unter Df. J. 4645 an lauer Ar!. S78 zahle hohe Preiſe. 87³ —9 Behrend— 941.2 7 Raudolf Moese, Düsseldorf. Hajertschyl Horgenstern —5 Martin Spaniſch: Oberſtufe 4 12 16* 1. 7 Tel. 2438. 4. 26 Tel. 2583. —5 Moſes Tani 412 10 de Mfet-Ge: 72 —5—— eee. 32*2⁊2ß44447% iet-Gesu che. Pöᷣſchi arbwarenkunde C 8. 3 22 2 Nartn„Spaniſch: Unterſtufe 112* Selbständiger 2 —9 Mann»Arbetishygiene 4.2 16 2 2 2 II n„ ifch: Ji rt Deee, ee ee e Magazinler: z Die Bezeichnung der Vorleſung mit einem Sternchen bedeutet, daß 2 Sranttuet oder Offendach gegen meine größere im Industriehafen— 5464 4. Zimmerwohnung in guter Lage Mannhelms Nähe Bahnhof per ſofort zu tauſchen geſucht Angebote unter D. A. 24 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes erbeten. 95910 2Solſdes Fräulem(Kaf⸗ Iimmer bei der Quäſtur bei der Perſekte. brauchetundige einſache Verkäuferin zur Aushilfe, eventl Die Oeburt eines Töchterchens n Nerbert Fatle u. Pran Maria geb. Menget. Mannhetm, 26. Aprn 1. Katholischer Frauenbund. bienstag, 20. April, abende 6 Unr Kasigaesaal R 1, 1.— Vortrag des Henm Dhektor Dr. Aengenhelster, Freiburg l. B. „, Aad Miäpanann im nouen WIrtschaftsjahr“. Karten au.— M. bei den Bezirksvorsitzenden u. an dei Abendkasse. Jedermann isi herzi, eingeladen. N K Merreljahrskurge für Mon Installateure Jchſgegr efr. Forzüglich ichtetes fradan Begirn der Rurse: A JN., AApril.& Juf. O AusKUirAH U. Lheplem Hogtecleos durch die Schiilleifung NSler, Pfeftke5fr. G SGeſchäftsübergabe: Elegante Norbsessel zleg Ausverkauf wegen 43 für ganz geſucht. 5914 Kraft. J 1. 6. Tüchtiges 3613 Mienmäüchen welches kochen lann u. die Hausarbeit über · nimmt, bei hoh. Lohn und guter Verpflegung f d. Privathaushalt zum J. od. 18. Mai geaucht. II Wer hilft mir in den Abendſtunden beim Aus⸗ füllen meiner Steuer⸗ Erklärungen? 3627 Geft. Angeb. u. H. X. 198 an die Geſchäftsſt. d Bi ——— buenll Mäacken das ſelbſt. bürgerl. kochen 5 7 5 Lohn ge 808 RNingel, 0 3, 4a, f h. 5 Oicker Miteſſer, Biuter verſchwinden ſehr ſchnel wenn man abends der Schaum b. Tcher's Patent- Aeszinel-Selle eintrodne: ꝛößt. Schaum erſt morgen! AwWwaſchen u. mis Euekeen· Sreme nachſireichen. Groß zrtige Wirkung. b. Tauſends kenelte. In allen Apetbel Otogerien, Parſümertes; Menegeſchätten erhältli⸗ In Mannheilm in der Pelican · heke und Mohren⸗Apotheke, dei &Schütthe im, rledrich Treuſch u. in Kur⸗ fürſten · Drogerie. Taun zante ſucht Arbeit aus dem Hauſe. 5927 Otto, J 4a, 1, 3. Stock. akädlern ſucht Stelle nur nach⸗ Imiitags, gleich welcher f Branche. 5925 Auf Telzahlung Angebote unt. D. G 30 ethalten Sie ohne an die Geſchäfſtsſtelle. Aulschlag von Beſſeres, Alteres einem Teppich · Ge · schälft mit Wulſt wie Abbildg. unſere bel. Klupſeſſel, weiß oder ſein dunkel japanbraun gebeizt Stück nur Mk. 127.50, paff Klubſofa Mk. 255.—, paſſ. Tiſch Mk. 127.50. Sendungen von Mk. 300.— an franko jeder deuiſchen Statlon. Verpackung frei. Eunige Horbmöbel-Garnituren. Klubform. beſonders reich gearbeitet, beſtehend aus 2 Klubſeſſeln, 1 Klubſofa und 1 Tiſch. rund, 4 oder Geckig, weiß oder ſapanbraun, ſede Garnttur franko Fracht und Berpackung nur Mk. 875.— Korbmöbelfabrit Gebr. Dalber in Lorch (Württemb.) Poſt 11. er berbaaad. Haute ein Geſchäft, Haus, Grundſtück ꝛc. Beſchaffung von Kapitalien jeder Art und Höhe. Güterver⸗ mittl. J. W. Heilmann, Mannheim, Seckenheimer⸗ ſtraße 36, 11. 512³⁴⁵ Al la. für Garten, Balt Flumen-Kunsfümger 2. Nre bneen 5 Pid.⸗Paket Mk 10.—. Verſand per Poſtnachn. 5352 FErledrieh, Hamburg-Langenhorn, Reckkamp 21. Ia. Bohnerwachs Marke ,Terosin' gesetislich zesch. „ ½, 4% kg. Doſen und Hobbols, Zu haben in den einſchlã 1— Geſchäften, durch Plakate erſichnich. Verkaufsſtellen werden errichtel. E31 Telephon 1478 Worttstragse 28 Theodor Ross& Co., G. m. b.., Telaphon idve einſte Parkettlinoleum⸗ u. Möbelwichſe, welß u gelb, ANaddzen Chamelengnes 1 im Kochen und Haushalt — durchaus erfahten 5920 geteeiee bac Kele a dlln, b 8unter D. F. 9 N lan die Geſchäſteſtele. oleum Fräuleſn, 18 Jahre alt ſacht Steuung als 2016 ieinaian H. R. 19 an die Ge· schäftsstelle ds. Bl. Angebote unter D. E. 28 Schone hels. Bun an die Geſchäſteſtele. 0 Suche Stellung als 2 fudd-Lior aemaden oder für leichtere Haus⸗ Stuck Mt. 1. 40 arbeiten. Bin 18 Jahre Steirische alt, war bisher im häusl Kreiſe tätig. 5940 Angebote erbeien unt. D. P. 38 an die Geſchäftsſt. Gut empfohlene Fer nunmgee kgel 2, 9. Teleph 7116 eeee Monatsfrau 0 15 ucht Beschärtigung l Steil 6 K% 15 ür vormittags drei 00 Stunden. 5936 Fr. Stephan -Haſenſtraße 20, u St. schwärzer Dacke e eee am die Helchaftsſt. S. Bl. Scheniit, J 8, 18. LLIIIIIIIILILIILIL ſiererin) ſucht ſofort für nur 4 Wochen von Faſt neuer dunkelblauer Il zwei Damen, möglichſt Hodl. Ammel Kinder-Sitz- auf dem Lindenhof, ge⸗ und Liegewagen 225 225 Angebote an Fa. in Herm. Bazlen. 0.l. Angeb. unt. D U. 43 zu verkaufen. Anzuſehen 5917 Beſſ. ſelbſi. Nauſmann an die Geſchäfisſtelle. ab 4 Uhr. mit eig. großen Geſchäft Wobpunggfausch. Kinderwagen Wer deabſichligt von billig zu verkauf. 951 Manndeim oder Lud. Mertin. öbl 2 wigshafen nach Landau Nich Wagnerſtraße 6 m lmmer oder nach Pirmaſens zu mögl. am Bahnhof oder verziehen? Angebote u. 7 7 Ring dei gut bürgerl. B. Z. 150 an die Ge⸗ Ausziehlicch Famiue. 25656 ſchäfteſtelle d. Bl. 3251 Angebote u. D. W. 45 Aeſteres. Finderloſes Che⸗ EZwer Lichen, zu verk. an die Geſchäftsſielle. paar jucht ſchöne ſonnige EK 3. G. part. 81520 er. Weße Heee Sge e ſg,.TImmeér- benren, N, C Wohnung Sekretur, Kon- Schlafstall Angebote unter 8. V. 71 servenschrank. an die Geſchäftsſt. B1449 Angebote unter D R. 40— e eeee 3 an die Geſchäftsſtelle. 8— onv.-Lexlkou u ohnung tauschen Schreibpult z. bert. 2 Damen ſuchen Wenden Sie ſich an die WognungsTauſch ⸗Cen⸗ tale für das Deuiſche 2 Wal ädlerte Reich Filiale Wiesbaden Vertikow Uinmer 81332 Mauthe. E 0 41 eee eeee naug jür 19jährigen, ngerote u 0. 8. u der Nähe des Meß⸗ an dle Geſchaſteſteue. platzes Neckarſtadt und 4 2 Wer gibt für ruhiges] Nähe Gontardplatz Lin⸗ Büro 3207 denhof je ein 5952 Ein Anzug 1 bis 2 lceré 22»Paar Schuhe Iimmer* laden 1 Reisekoffer. 1 Aete me sungad: Hauskauf. n Hut zu verk. 25966 B 6. 7, bei Kloos im Gaden. geb. unt. U. J. 134 an] Angebote u. 1 T. 4 teſtelle. Weßrauchſe, aber ſehr die Geſchäfteſtelle. an die Geſchäf „5 55 5 Geldvyefkehr- G. m. b. H. ſeauunternehmen) welche gut gearbeſtet, ſucht Stammkapital zu erhöhen durch Hereinnahme von . doal.- J5 Jöcde.— fefſägen Beſte Sicherheiten vorhanden. Agenturvermitilung genehm. Angebote unter D. H. 31 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 5929 Fiim-Tabrik mit alten techniſchen Ausſtauungen Sucht tatigen Teilhaber mit 40—50 Mille Einlage, als kaufmänniſchen Leiler. Diskretion zugeſichert. 5930 Angebote unter D. J. 82 an die Geſchäftsſtene. desueht ca. 15000 M. a. Il. Hypothek.g. Objekt Ang. u. F. V. 149 5 Gesch 3509 Beteiligung ſucht langjähr. Geſchäfts⸗ mann m. 25000 Mk. Au reutablen Geschäft e. wünſcht ein Fräulein oder Wüwe v. 25—35 Jahren tennen zu lernen zwecks Heirat. gut erhaltene 8681 fambmami Syſtem Ideal zu verk. Deukcde Ileſpanges.5 Mannbelm Kleine Merzelstrage 4. Krankenfabisiuhl zu verkaufen. 1531 7, 27. Epple. Haia ſchönes Inſtrument, ſehr preistwert zu verkaufen. Gefl. Zuſchriten unter E. B. 50 an die Geſchäfts⸗ ſtelle d. Bl. erbeten. 5000 Gut welß lad. einſchl. Malainge m Polſterroſt u. Marmor · platte, ferner 1 Markiſe .70 m breit, pol Schreib⸗ tſch m Aufſatz. Petrol. Klavierlampe, groß Oſen⸗ ſchirm. Dio Kieinmobel zu verkaufen. 5926 L. 12. 15. Ull. 1 Debskomzäbler Kraft 34210 Volt, 39C075 Amp. 75 Umdr. A. E. G wenig gebraucht, zu ver⸗ Nachhilfe- Unterricht in Mathemalit Angebote unt. C T. 17 an die Geſchäftsſtelle. Angebote um. D. O. 37 an die Geſchäftsſtelle. 0 Gelddarlehen v. 300 M Kurl MHaagß 5.. 1 an. Ratenrhckz. diskr. d. uſchriften unter D. L. Elektrotechn Werkſtätte] Vergzer, H 7, Al pt. Nur.7 2% die Geſchäftsſtelle Waneßzenmededdor WInI Bietes Brattes.