—— Abend⸗Ausgabe. 1921.— Nr. 191. Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung monatl. einſchl. M..10 für Bringerlohn n. Einziehungs⸗ 5 ür N..40 Poſtbezug vierteljäßrl. M. 24.30 obne Poſtgebüßhren. Einz. Nummern W8 Pfg. — 1 5 Nr. BB. u. Nr. 2017 Ludwigspaſe 1d ich. U e r. 6.— Fernſprecher ann unheim: Neckarſtadt: Wald Drahꝛ⸗Adreſſe: Generalanzeiger de Preiſe 7546—154 Kers e rdgeile; 1 ſpalt. Kolonelzeile.50 Ml., ausw..— Mk. Sddt ag u. 0% Nachl. thm. ½ Uhr. Füür A 3 3 ekl. 8Mk. Annahmeſchluß: Für d. Mittagbl. vorm. 8½ f. b. Abendbl. na n U 10 kle K 1 +0 an beſtimmten Tagen, Stellen u. Ausgaben wird keine Verantw. Gewalt, G u. pgl., Betrlebsſtörungen, Materialmängel uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen fausgefallene ob. beſchränkte Ausgaben od. f. verfpͤtete Aufnahme v. Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. die neuen Vorſchläge. der Worklaut der deulſchen ole an Amerika. ONB. Berlin, 26. April. Dem ſtellvertretenden amerikaniſchen Geſchäftsträger in Berlin iſt am 24. ds. Mts. folgende Note übergeben worden: Die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika hat durch ihr Memorandum vom 22. April in dankenswerter Weiſe die Möglichkeit eröffnet, nochmals auf dem Wege von Verhandlungen das Reparationsproblem zu löſen, bevor es durch Zwangsmaßnahmen unlösbar gemacht iſt. Die deutſche Regierung würdigt dieſen Schritt der amerikaniſchen Regie⸗ rung nach ſeiner ganzen Bedeutung. Sie hat ſich bemüht, in den nachſtehenden Vorſchlägen das Aeußerſte anzu⸗ bieten, was nach ihrer Ueberzeugung die deutſche Wirt⸗ ſchaft ſelbſt bei günſtigſter Entwicklung aufzubringen vermag. Sie lauten folgendermaßen: 1. Deutſchland erklärt ſich bereit, zum Zwecke der Repa⸗ ration eine Geſamtverpflichtung von 50 Milliarden Goldmart Gegenwartswert anzuerkennen. Deutſch⸗ land iſt auch bereit, den Wert dieſer Summe in Annuitä⸗ ten, die ſeiner Leiſtungsfähigkeit angepaßt ſind, zum Eeſamt⸗ hetrage von 200 Milliarden Goldmark zu zahlen. Deutſchland will ſeine Zahlungsverpflichtungen in nachſtehen⸗ den Formen mobiliſieren: 2. Deutſchland nimmt ſofort eine internationale Anleihe auf, deren Höhe, Zinsfuß und Amortiſationsquote zu vereinbaren wären. Es wird ſich andieſer Anleihe heteiligen und ihr weitgehende Vergünſtigungen ge⸗ währen, ſie auch mit ſolchen Unterlagen ausſtatten, daß ein möglichſt großes Aufkommen erwartet werden kann. Der Be⸗ ſtelt dieſer Anleihe wird den Alliierten zur Verfügung ge⸗ ellt. 3. Den Betrag der zu zahlenden Summe, der durch die internationale Anleihe nicht gedeckt wird, wird Deutſchland nach Maßgabe ſeiner Leiſtungsfähigkeit verzinſ en un d amortiſieren. Deutſchland hält hierfür zur Zeit nur eine Verzinſung von 4 Prozent jährlich für möglich. 4. Deutſchland iſt bereit, die beteiligten Mächte an einer Beſſerung ſeiner Finanz⸗ und Wirtſchafts⸗ lage teilnehmen zu laſſen. Die Amortiſation der Reſt⸗ ſumme wäre zu dieſem Zwecke variabel zu geſtalten, ſodaß ſie im Falle der Beſſerung, für die ein Indexſchema feſtzuſtellen wäre, ſteigend, im Falle der Verſchlechterung entſprechend ſinken würde. 5, Um die Reſtſumme möglichſt raſch abzutragen, will Deutſchland ſich mit aller Kraft an dem Wiederaufbau der zerſtörten Gebiete beteiligen. Es hält den Wie⸗ deraufbau für die dringendſte Aufgabe der Re⸗ .aration, weil damit das unmittelbarſte Kriegselend und der Völkerhaß gemildert worhen. Deutſchland erbietet ſich, den Wiederaufbau beſtimmter Städte, Dörfer und Flecken ſelbſt zu übernehmen oder auch auf jede andere, den Alliierten er⸗ wünſchte Weiſe mit ſeiner Abſicht, ſeinen Materialien und ſeinen Hilfsmitteln am Wiederaufbau mitzuwirken. Die Koſten ſeiner Leiſtungen würde es ſelbſt zu tragen haben. iſt hierüber in der deutſchen Wiederaufbaunote an die Repa⸗ rationskommiſſion geſagt.) 6. Zum gleichen Zwecke iſt Deutſchland bereit, über den Wiederaufbauhinaus nach einem möglichſt rein kauf⸗ männiſchen Verfahren Sachleiſtungen für die geſchädig⸗ ten Staaten zu übernehmen. 7. Um den unverkennbaren Beweis ſeines guten Willens zu geben, iſt Deutſchland bereit, der Reparations⸗ kammiſſion alsbald den Betragvoneiner Milliarde Goldmark in folgenden Formen zur Verfügung zu ſtellen: q2) 150 Millionen Goldmark in Form von Gold, Silber und Deviſen; b) 850 Millionen Goldmark in Reichsſchatzwechſeln, die längſtens innerhalb dreier Monate in Deviſen und auslän⸗ diſchen Wertpapieren eingelöſt werden. S8. Falls es dem Wunſche der Vereinigten Staaten von Amerika und der Alliierten entſprechen ſollte, wird Deutſchland willens ſein, nach Maßgabe ſeiner Leiſtungsfähigkeit Ver⸗ pflichtungen der Alliierten aus ihrem Schuldver⸗ hältnis zu den Vereinigten Staaten auf ſich zunehmen. 9. Deutſchland ſchlägt vor, daß über die Art und Weiſe, wie die deutſchen Leiſtungen zu Reparationszwecken auf die deutſche Geſamtſchuld anzurechnen ſind, insbeſondere über die Feſtſetzung der Preiſe und Werte, unter Hinzuziehung von Sachverſtändigen verhandelt wird. 10. Deutſchland wird bereit ſein, für alle Arten von Kredit⸗ und Geldgebern in einer näher zu vereinbarenden Weiſe aus öffentlichem Eigentum und öffentlichen Einkünften jede erforderliche Garantie zu geben. 11. Mit der Annahme dieſer Vorſchläge erlöſchen ſämtliche andern Verpflichtungen Deutſchlands u. Reparationszwecken. Auch wird dadurch das deutſche rivatvermögen im Auslande frei. 12. Deutſchland hält ſeine Vorſchläge nur für durchführ⸗ bar, wenn des Syſtem der Sanktionen alsbald aufhört, die gegenwärtige Baſis der deutſchen Produktion nicht noch weiter verringert, die deutſche Wirtſchaft zum freien Weltverkehr zugelaſſen und von unproduktiven Ausgaben entlaſtet wird. Dieſe Vorſchläge ſollen den feſten Willen Deutſchlands bezeugen, die Kriegsſchäden bis andie Grenze ſeiner Leiſtungsfähigkeit zu erſetzen. Sowohl die angebotene Summe wie die Zahlungsmodali⸗ täten richten ſich nach dieſer Leiſtungsfähigkeit. Soweit über deren Beurteilung Meinungsverſchiedenheiten beſtehen ſollten, empfiehlt die deutſche Regierung, ſie durch eine allen betei⸗ ligten Regierungen genehme Kommiſſion anerkannter Sach⸗ nerſtändigen prüfen zu laſſen. Sie erklärt im Voraus, deren gutachtliche Entſcheidungals bindend an⸗ zunehmen. Sollte eine andere Form der Vorſchläge nach Anſicht der Regierung der Vereinigten Staaten die weitere Behandlung der Angelegenheit erleichtern, ſo würde die deutſche Regierung bitten, daß ſie auf die Punkte aufmerkſam gemacht wird, in denen etwa der amerikaniſchen Regierung eine Aenderung wünſchenswert erſcheint. Auch würde die deutſche Regierung andere Vorſchläge der ameri⸗ kaniſchen Regierungbereitwilligſtentgegen⸗ nehmen. Die deutſche Regierung iſt zu tief davon über⸗ zeugt, daß der Frieden und die Wohlfahrt der Welt von einer ſchleunigen, gerechten und billigen Löſung der Reparations⸗ frage abhängen, um nicht alles zu tun, was in ihren Kräften ſteht, damit die Vereinigten Staaten in die Lage verſetzt wer⸗ den, die Aufmerkſamkeit der alliierten Regierungen auf die An⸗ gelegenheit zu lenken. Gedankengang und Abſicht der Vorſchläge, J Berlin, 26. April.(Von unſ. Berl. Büro.) Der Ge⸗ dankengang der deutſchen Note an Amerika iſt folgendec: Deutſchland kauft ſich von ſeinen finanziellen und wirtſchaftlichen Verpflichtungen aus dem Friedensvertrag von Verſailles durch das Angebot von 30 Milliarden Goldmark los, und es verſucht dieſe 50 Milliarden möglichſt ſchnell einzubringen und den Geldgebern, die ihm dabei behilflich ſind, ſede erforderliche Garantie auf öffentliches Eigentum und öffentliche Einrichtungen zu geben. Das Kernſtück der ganzen Note bildet§ 1, der das 50 Milliarden⸗Angebot enthält. Die übrigen Para⸗ graphen beziehen ſich im weſentlichen auf die Mobiliſtierung dieſes Angebots und auf die Garantien. Der Unterſchied zu dem in London Angebotenen, wo bekanntlich auch von 50 Milliarden ausgegangen wurde, beſteht darin, daß wir dort ohne weiteres die bereits unſererſeits erfolgten Leiſtungen mit einem Werte von 20 Milliarden in Abzug brachten, während diesmal eine Entſcheidung über den Wert unſerer Vorleiſtungen noch nicht getroffen iſt und Verhand⸗ lunge⸗n vorbehalten werden ſoll. Die in der Note enthaltenen 200 Milliarden ſind ein An⸗ gebot aufgelegt in Annuitäten undergeben ebenfalls einen Gegenwartswert von 50 Milliarden. Der Zeitfaktor und der Zinsfuß ſind dabei offen gelaſſen. Zum Zwecke der Möbiliſierung legt Deutſchland ſofort eine inter⸗ nationale Anleihe auf, an der es ſich ſelbſt beteiligen wird, um ſeinen guten Willen zu beweiſen. Der Ertrag dieſec Anleihe wird den Alliierten gutgeſchrieben und von den 50 Milliarden in Abzug gebracht. Es bleibt dann noch die Reſtſumme zu verzinſen und zu amortiſieren. Deutſchland hält zurzeit einen höheren Zinsfuß als 4 Proz. für nicht möglich. Das wücde allein eine Leiſtung von 2 Milliarden jährlich für die Verzinſung ohne Amortiſation bedeuten. Die Amortiſation iſt in§8 4 enthalten. Sowohl der Beſſerungs⸗ teil, wie eine Balſſeklauſel iſt in die Amortiſation hineinge⸗ bracht. In dem Maße, wie ſich die deutſche Leiſtungsfähigkeit hebt, hebt ſich auch die Amortiſation und umgekehrt. Um die Reſtſumme, die übrig bleibt, möglichſt raſch abzutragen, wollen wir uns mit aller Kraft an dem Wiederaufbau beteiligen. Der Wert dieſer Leiſtungen wird ebenfalls von der Summe in Ab⸗ zug gebracht. In gleicher Weiſe iſt Deutſchland bereit, ü ber den Wiederaufbau hinaus auch Sachleiſtun⸗ gen für die geſchädigten Staaten zu machen. Die Forderung der Reparationskommiſſion auf Auslieferung des Goldes der Reichsbank wird durch die deutſche Note in§ 7 erledigt. Die weiteren Paragraphen enthalten dann noch die Sicherheiten, die nicht näher genannt ſind, ſondern auf Verhandlungsbaſis werden. Die Par. 11 und 12 enthalten die General⸗ auſel. Der ganze Vorſchlag iſt im Kabinett entſtanden und bearbeitet worden. Die Tätigkeit des Miniſteriums erſtreckte jich darauf, nachdem einmal der§ 1 angenommen war, die ſich daraus ergebenden Konſequenzen auszuarbeiten. Man hatte urſprünglich beabſichtigt, der amerikaniſchen Regierung eine beſondere Mantelnote zu überreichen, iſt ſedoch davon ab⸗ gekommen und hat ſich für eine Präambel und auf einige Bemerkungen am Schluß beſchränkt. Ofſizielle Berhandlungen zwiſchen Waſhingion und Berlin. Paris, 26. April.(Priv. Tel.) Eine Radiodepeſche aus Waſhington beſagt: Nachrichten dusplge die im Laufe des Montag Nachmittag in politiſchen Kreiſen zirkulierten, ſeien die deutſchen Vorſchläge in gewiſſen Punkten als ungenügend und in anderen als etwas unbe⸗ ſtimmt bezeichnet worden. Nichtsdeſtoweniger werden un⸗ mittelbar offizielle Verhandlungen zwiſchen Waſhington und Berlin beginnen. Das Waſhingto⸗ ner Kabinett hat bereits die deutſche Regierung die Gründe wiſſen laſſen, aus denen es ihm unmöglich ſei, die neuen deut⸗ ſchen Vorſchläge in der gegenwärtigen Faſſung den Alliierten zu übermitteln. Der deutſchen Regierung wird dringend nahe⸗ gelegt, in gewiſſen Punkten weitere Abänderungen vorzunehmen. Günſtig lautende Privatnachrichten. Berlin, 26. April.(Von unſerm Berliner Büro.) Private Nachrichten aus den Vereinigten Staaten, die heute vormittag hier eingetroffen ſind, lauten recht günſtig. wenn auch vor einem zu großen Optimismus noch ausdrücklich gewarnt wird. Es ſcheint, daß die amerika⸗ niſche Regierung die deutſchen Vorſchläge noch nicht weiter ge⸗ geben hat, ſondern Ergänzungen oder Abände⸗ rungen von der deutſchen Regierung wünſcht. Dieſe Wünſche dürften ſich insbeſondere auf die Beſtimmungen der En dſumme unſerer Schuld beziehen, die in unſeren Vor⸗ ſchlägen ſchätzungsweiſe mit etwa 200 Milliarden insgeſamt beziffert wird. 2 Opfimismus in Italien. ..B. Rom, 25. April. In der Conſulata ſieht man die Lage als fühlbar gebeſſert an. Nach hieſiger Auffaſſung treten die Sanktionen nicht am 1. Mai, ſondern höchſtens ſpäter ein nach etwaigem Scheitern oder Beſchlüſſen der neuen Londoner Kon⸗ ferenz. Die Beſprechung von Hythe führte zu dem Kompro⸗ mi ß, daß England die ranz hſhen Sanktionspläne mit der Ruhr⸗ beſezung billigt, wogegen Frankreich in die Verſchiebung der Sank⸗ tionen einwilligte, bis eventl. der Oberſte Rat die deutſchen Vorf läge als unannehmbar erklärt hat. Gelangen die deutſchen Vorſchläge aber vor dieſe Inſtanz, ſo haben ſie nach italieniſcher Anſicht ſchon die Unterſtützung Amerikas und damit die beſte Ausſicht. Die Ver⸗ bindung des Reparationsplanes mit der europäiſchen Schuldentil⸗ gung gegenüber Amerika berührt hier ſehr angenehm. Amerika und die Miklelmächte. Paris, 25. April.(W..) Wie dem Matin aus Waſhing⸗ ton berichtet wird, hat Porter, der Vorſitzende der Kommiſſion ür auswärtige Angelegenheiten im Repräſentantenhauſe zwei eſolutionen eingebracht, durch die das Endedes Kriegs⸗ uſtandes mit den Mittelmächten erklärt werden ſol Die Tagesordnung ſei genau nach der Botſchaft des Prä⸗ ſidenten Harding revidiert, daß ſie die Bedingungen über den Schutz aller amerikaniſchen Rechte enthalte und dem Präſidenten volle Freiheit laſſe, einen Vertrag abzu⸗ ſchließen. Um das deulſche Gold. Vorbereitung der Ankwort auf die Anforderung von 1 Milliarde Goldmark. Berlin, 26. April.(Von unſerm Berliner Büro.) Die Note der Reparationskommiſſion, in der die Uebertra⸗ Feens des Goldes der Reichsbank an die Bank von rankreich gefordert wird, iſt geſtern ſpät abends dem Aus⸗ wärtigen Amt zugegangen. Ihre Beantwortung ſoll baldigſt erfolgen. 5 Berlin, 26. April.(.N..) Der Zentralausſchuß der Reichs⸗ bank wird auf den 29. April zuſammenberufen. Es iſt anzunehmen, daß er auch in dieſer ſeiner regelmäßigen Monatsſitzung zu der Forderung des Wiedergutmachungsausſchuſſes auf Herausgabe der Goldmilliarde ſeine Meinung äußern wird. Das Gold iſt Eigentum der Bank, alſo der Anteilseigner, abgeſehen von ſeiner ganzen Zweckbeſtimmung als Deckungsmittel für die Noten und Verbindlichkeiten der Bank. Das Dirxektorium dürfte das Gold unter keinen Umſtänden ausliefern wollen, ſelbſt wenn die Reichs⸗ regierung es verlangen ſollte. Die Gründe ſind oft erörtert und durch den unklaren und ſehr deutungsfähigen Hinweis der ſetzt vorliegenden Havasmeldung(mögliche Erforderniſſe der deutſchen Währung) nicht beſchwichtigt. Praktiſch iſt es auch ganz aus⸗ geſchloſſen, die eine Milliarde Goldmark, meiſt gemünzt, bis zum 30. April oder auch nur bis Anfang Mai in die Keller der Bank von Frankreich zu bringen. Eine Million Goldmark wiegt 8 Zentner, eine Milliarde Goldmark alſo 8000 Zentner. Der Transport erfordert mehr als 40 Eiſenbahnwagen, dazu das nötige Zugführungs⸗ und Begleitperſonal, Beſpannung uſw. Das Gold liegt auch nicht an einem Orte allein, ſondern verteilt über das ganze Reich. Die Erfüllung des neueſten Verlangens iſt in der ge⸗ ſtellten Friſt unausführbar, wie jeder Sachverſtändige ſofort erkennt. Ebenſo wird jeder Sachkenner wiſſen, daß die Anwendung von Zwangsmitteln in ſo kurzer Zeit ihre Schwierigkeiten hätten bei einem ſo eigenartigen Objekte. Jur Beſetzung des Auhrgebieles. Lloyd George will die Beſetzung des Ruhrgebietes und Weſt⸗ falens unkerſtützen. London, 26. April.(WB.) Havas. Im Unterhauſe ſagte Lloyd George in Erwiderung auf eine Anfrage, er habe am Samstag und geſtern eine Reihe von Privatbeſprechungen mit den Miniſterpräſidenten in London gehabt. Im Laufe der Beſprechungen haben wir unſere Anſichten bezüglich der Lage ausgetauſcht, die dadurch geſchaffen wurde, daß Deutſchland die Ausführung der Reparationsbedingungen des Verſailler Vertrages unterlaſſen habe. Miniſterpräſident Briand habe verſprochen, der engliſchen Regierung binnen 1 oder 2 Tagen eine detaillierte Information bezüglich der Art der franzöſiſchen Pläne und Vorſchläge zu üßer⸗ mitteln. Sobald wir ſie erhalten haben, werden wir die Frage durch das Kabinett löſen und den Delegierten, durch die das Kabinett auf der Konferenz der alliierten Mächte vertreten ſein wird, werden die nötigen Inſtruktionen erteilt werden. Dieſe Konferenz iſt für Samstag einberufen worden. Sie ſoll darüber entſcheiden, welche neue Maßnahmen zur Durch⸗ führung der Beſtimmungen des Friedensvertrages ergriffen werden können. Ich habe in der vergangenen Woche die Haltung der Regierung dargelegt. Die Regierung hat nicht die Abſicht, von dieſer Haltung abzugehen. Ich glaube ſe wiſſen, daß die deutſche Regierung neue Vor⸗ chläge ausarbeitet, um ſie den Alliierten zu unterbreiten. Dieſe neuen Vorſchläge ſind noch nicht eingegangen. Wenn ſie aber nicht befriedigend ſind, wird die eng⸗ liſche Regierung Frankreichs Vorſchläge betr. die Beſetzung des Kohlengebietes der Ruhr und Weſtfalens unter ſtüntzen. Wenn neue Zwangsmaßnahmen in Ausſicht genommen werden, werden ſie vor ihrer Anwendung dem Unterhauſe mitgeteilt werden. Auf eine ergänzende Anfrage erklärte Lloyd George: Es iſt von ſehr weſentlicher Bedeutung, daß das Unterhaus und das Land voll auf dem laufenden bezüglich der Maßnahmen gehalten werden, die die Regierung anzuwenden beabſichtigt. Es iſt 19 daß die Regierung am nächſten Donnerstag in S ein wird, ihnen neue Informationen zu unter⸗ Der liberale Abgeordnete Hogge fragte: Hat das Unter⸗ haus das ſo aufzufaſſen, daß wir uns, ohne zu wiſſen, welches die deutſchen Vorſchläge ſind, im Voraus verpflichten, die franzöſiſche Regierung bei der Beſetzung des Kohlengebietes der Ruhr und Weſtfalens zu unterſtützen? Lloyd George erwiderte, ich habe der Auskunft, die ich dem Unterhauſe nach reifli U i 5 nichts weiter n ee ee 15 5 — liſchen Arbeiterſchaft zu betrahten! 5 einer Politik, die ruſſiſche Verhältnif roßziehen würde. Ein Arbeiterſieg kann niemals di FLapftalismus in England etwa verrottel? Kapitalismus ſind grundverſchieden! England hat ſeine Re⸗ volution(nämlich die gegen den 3 ——.—— eee eeeee Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend ⸗Ausgabe.) Dlenstag, ben 28. April 1921. Seite. Nr. 191. Ein großer Irrlum. Von L. Rhein. 2 Wir ſehen zu unſerem großen Erſtaunen auch in konti⸗ nentalen Blättern die Anſicht ausgeſprochen, daß die gewal⸗ tige Bewegung, die heute die engliſche organiſierte Arbeiter⸗ ft erſchüttert, auf den Kommunismus zurückzu⸗ hren ſei. Die Blätter ſtützen ſich dabei hauptſächlich auf eine anerkennende Aeußerung der„vereinigten kommuniſti⸗ ſchen Partei“ Englands zu dem Kampf der engliſchen Berg⸗ arbeiter, der von den Unternehmern als Streik, von den Ar⸗ beitern als„Ausſchluß“ gekennzeichnet wird. Es iſt nicht die Aufgabe dieſes Artikels, für die eine oder die andere dieſer Bezeichnungen eine Lanze zu brechen, es natürlich für den Ausgang des Kampfes von größter Bedeutung iſt, welche Anſicht von den dazu berechtigten Gerichtsinſtanzen als die maßgebende betrachtet wird. Unſerer Anſicht nach iſt es nach den jüngſten Vorkommniſſen in Mitteldeutſchland weit wichtiger, nachzuweiſen, daß die engliſche organiſierte Arbeiterſchaft, viel zu klug iſt, um dem mit ruſſiſchem Golde betriebenen Arbeiterfang ins Netz zu gehen. Wer, wie der Schreiber dieſer Zeilen, achtzehn Jahre hindurch in enger Ver⸗ bindung mit engliſchem Trade⸗Unionismus ſtand und heute, ſelbſt nach dem völkerſcheidenden Kriege, ſeine Verbindungen mit England in dieſer Beziehung nicht abbrach, der ſollte denn doch wohl in dieſer Hinſicht mitreden können. Es war ganz gewiß nicht ohne einen Hinblick auf den kommenden Kampf der großen Trade⸗Unions, daß die„Inde⸗ pendent Labour Party kurz vor Ausbruch desſelben das Tiſchtuch zwiſchen ſich und den Anhängern Moskaus glatt durchſchnitt. Derſelbe„Daily Herald“, der, nebenbei bemerkt, Geld von allen Seiten, und nicht in letzter Linie von Moskau annimmt, und infolgedeſſen alle kontribuierenden Kreiſe unter dem Mantel der Unparteilichkeit vertritt, brachte allerdings den erwähnten Glückwunſch der engliſchen Kommuniſten zu dem Bergarbeiterſtreik, aber an letzter Stelle, und er war es, der in derſelben Spalte bei der Abſage der„Independent La⸗ bour Party“ an dieſe bemerkte:„The Independent Labour Party“ iſt die größte ſozialiſtiſche Vereinigung im Lande, mit einem großen keit für Sozialismus“.— Hüten wir uns als politiſche „Redakteure und Leſer, aus dieſem Blatte, —feiner Meinungsverſchiedenheiten als SGebiete der Arbeiterpolitik ausgibt, eine einzelne Notiz oder ekord an politiſcher und erzieheriſcher Tätig⸗ as ſich wegen „unparteiiſch“ auf dem Kundgebung als maßgebend für die politiſche Anſicht der eng⸗ ſch Hören wir ſtatt deſſen einige Ausſprüche von Männern der„Independent Labour Party“, die auf dem Kongreß fielen, auf dem den Kommu⸗ niſten der Gedanke ausgetrieben werden ſollte, daß ſie in dem bevorſtehenden Kampfe im Trüben fiſchen könnten. Der deutſche Arbeiter könnte daraus lernen. Vorkommniſſe, wie wir ſie in Mitteldeutſchland, im Ruhrgebiet und am Nieder⸗ rhein ſahen, wären dann für die Zukunft ausgeſchloſſen. Da ſehen wir zunächſt Vertreter der Arbeiterſchaft der — Induſtrieſtadt Bradford, Miſter Palin:„England“, o ſagt er,„kann nicht Rußlands Beiſpiel folgen und iſt ein 5 in England 9 durch Bürgerkrieg gewonnen werden. Wir wollen eine Aenderung durch Denken. Lernt und erzieht, und Blutvergießen iſt unnötig.“ Benſon, der Vertreter von Salford, ſagte:„Der Bolſche⸗ wismus hatte Erfolg, weil es ihm gelang, ſich aus den Trüm⸗ mern eines verrotteten Zarismus herauszuarbeiten. Iſt der Zarismus und arismus) vor 150 Jahren überſtanden. Revolution iſt nämlich eine eine Waffe gegen den Feudalismus, nicht gegen den Kapitalismus. Erſt vor 3 Jahren rückte Rußland in eine Reihe mit England. Nun kommen die Kommuniſten in einem 150 Jahre alten Revo⸗ lutionskarren angefahren und merken nicht einmal, daß ſie zu ſpät kommen. ſpruches würde ledlalich den„CTommonſenſe“ ſchädigen, der — Eine geſchichtliche Reviſion dieſes Aus⸗ darin enthalten iſt und verbietet ſich auch durch den zur Ver⸗ fügung ſtehenden Raum. ——— Den Theoretikern ging Paton, der Vertreter von Calu⸗ rachie, zu Leibe, wenn er ausrief:„Man verlangt,(nämlich die Anhänger Moskaus), daß wir unſer Erſtgeburtsrecht für ein Linſengericht abgedroſchener Phraſen und Formeln opfern, die angeblich unſer ſozla⸗ liſtiſches Evangelium darſtellen.“ Den größten Beifall hatte aber der in der ganzen eng⸗ liſchen Arbeiterſchaft beſtbekannte Mr. Ramſay Macdonald zu verzeichnen, als er, vom Jubel des Kongreſſes empfangen, erklärte:„Mit Gewalt wird keine neue große Geſellſchafts⸗ ordnung geſchaffen!“ So hatte denn ſicherlich der deutſche Vertreter, Herr Ledebour, recht, wenn er ſagte, eine Revolution in England halte er für ganz unmöglich. Ob er damit die„Independent Labour Party“, die die 10 Prozent ihrer Mitglieder, die kommuniſtiſch angehaucht waren, durch ihren Veſchluß zum Austritt aus der Partei zwang und für ſich ſelbſt ihre nichtkommuniſtiſche Haltung für den kommenden Kampf dokumentierte, loben wollte oder nicht, das wiſſen wir nicht. Jedenfalls ſteht aber ſoviel feſt: der engliſche organiſterte Arbeiter wird nicht Kommuniſt ſelbſt im härteſten Kampf, weit entfernt davon, daß er ſich, wie ſein deutſcher Kamerad zum Kampf durch Kommuniſten verführen ließe.— Wer der Klügere iſt, das bezeugen heute die Bergarbeiter in Mittel⸗ deutſchland, die ſich nachträglich von ihren kommuniſtiſchen Verführern losſagten. Das eugliſche Budgel. Liquidation der meiſten Auslandsſchulden.— Jeſtigung dez inkernakionalen Kredits. London, 25. April.(WB.) Unterhaus. In Erwiderung einer Anfrage erklärte ein Regierungsvertreter, daß gegen⸗ wärtig 44 Bergwerke unter Waſſer ſtänden, in die⸗ ſen Bergwerken wären in normalen Zeiten 16 200 Perſonen beſchäftigt geweſen. Hierauf brachte Chamberlain das Budget ein und führte u. a. aus: Im Laufe der beiden letzten ahre haben wir unſere auswär⸗ tige Schulden um 203 Millionen Pfund vermindert. Das iſt ein Ergebnis, welches kein anderes kriegführendes Land erzielte. Die geſamten Ausgaben für das Jahr 1921/22 belaufen 190— 974 23 000 Pf. Sterling, die Einnahmen werden auf 1058 1 Pfund geſchätzt. Nach dem Voranſchlag beſteht* im kommenden e Ausgaben von Etatsjahr ein der Einnahmen über d 84 127000 Pfund Sterling. Die Geſamtſumme, die im laufenden Jahre für die Amortiſierung der Schulden verfügbar ſein wird, wird 103 Millionen Pf. Nalchn t, einſchließlich von 80 Millionen auswärtiger Schulden und Obligatlonen, ſowie der Schatzbonds, die in Großbritannien fällig werden, werde ſich Großbritannien in die⸗ ſem Jahre einen Betrag von 300 Millionen Pf. an Schulden gegen⸗ 1 ſehen. Zur Deckung der dieſer Summe und der für Amortiſierung dlefer Schulden verfügbaren Gelder werde eine neue nötig ſein. Dieſe werde aber in keinem Falle im Auslande aufgenommen werden. Der gegenwärtige Augenblich 55 für die Konſolidierung der ſchwebenden chulden nicht günſtig. ndeſſen müſſe eine ernſtliche Werg unternommen werden, einige vom Kriege her beſtehende Verpflichtungen in Werte umzu⸗ wandeln, die erſt ſpäter fällig werden. Infolgedeſſen wird jetzt den Inhabern nationaler Kriegsbonds e Ausgabe einer neuen Konverſionsanſeihe amtlich bekannt ge⸗ geben werden, die gegen Bonds, die im Dezember 1925 oder vor⸗ her fällig werden, eingetauſcht werden können. 50 Anleihe wird zum Parikurs zurückerſtattet. Bonds von je 100 Pfd. Sterling der verſchiedenen Serien dürfen ſe nach dem Datum des Wegu in neue Bonds von 163 und 160 Pf. umgetauſcht werden. Zu Ende der Woche würden neue Schatzbonds, die ausgegeben worden ſind, aus dem Verkehr zurückgenommen. Die neue Konverſions⸗ anleihe werde an Zinſen 5 Pf. 14 Sh. bis 5 Pf. 1 Sh. jährlich erbringen. Chamberlain führte noch aus, Großbritannien habe alle ſeine Schulden an Japan, Spanien, Uruguay und Holland liquidiert und ſchulde nur noch 826 000 Pf. an Schweden. Ferner bleiben noch die Schulden an die Vereinigten Staaten und Canada 54 Zu⸗ ſagte der Redner, England habe den größten eil ſeiner auswärtigen Schulden liquidſert, ſeinen internationalen Kredit wieder hergeſtellt und habe bewieſen, daß es imſtande ſel, ſeine ſtolze Poſition als erſtes Finanzzentrum zu behaupten. Asquith beglückwünſchte Chamberlain und verlangte, die Reglerung wolle möglichſt radikal Erſparniſſe durch⸗ führen. Sie dürfe ſich vor allem in keine philantropiſchen oder kriegeriſche Abenteuer einlaſſen, ohne ſicher zu ſein, daß 5 Abenteuer ertragreich im ſtrengſten Sinne des Wortes wären. — 2e Baden. Ankräge des Haushalkausſchuſſes des Landtages. (Karlsruhe, 25. April. Der Haushaltausſchuß des Landtages beſprach in ſeiner Samstagſitzung die von dem Miniſterium des Innern vorgelegte Denkſchrift über die Organiſation der Polizei in Baden und nahm etnen Antrag an, der dem Landtagsplenum zur Beſchlußfaſſung vorgelegt werden ſoll, daß zum weiteren Aus⸗ bau der Polizei auf der Grundlage der Denkſchrift die Zu⸗ ſtimmung zu erteilen iſt und der neugeforderte Mehraufwand für die Gruppenpolizei infalge der Errichtung einer Pollzeiſchule in Höhe von 122 100 Mk. zu bewilligen wäre. Ferner bewilligte der Ausſchuß infolge der Dringlichkeit noch vor Einbringung des drit⸗ ten Nachtrags zum Staatsvoranſchlag drei Millionen Mark für die Erſtellung von Beamtenwohnungen an der Englerſtraße in Karlsruhe, eine Milllon zur Weiterführung des Neubaues der mediziniſchen Klinik in Heioelberg, 150 000 Maxk für den Neubau eines Gebäudes der Ingenieurabteilung an der Techn. Hochſchule in Karlsruhe und 800 000 Mark für den Neubau des Realgymnaſiums in Lahr. Letzte Meldungen. Simons vor dem Reichslag. EUBerlin, 26. April.(Von unſ. Verl. Büro.) Dr. Simons beginnt ſeine Rede mit der Verleſung der bereits bekannten Note, nachdem zuvor durch faſt anderthalb Stunden kleine Anfragen ver⸗ handelt worden waren. Daran knüpft er dann eine Darlegung der nach dem Abbruch der Londoner Konferenz wieder anzubahnenden Beſprechungen und Verhandlungen. Sehr eingehend und überſichtlich entwickelt er ſeine Darſtellung. Es kämen 8 wei Fragen in Betracht. 1. Die Wiederaufbaufrage und 2. Die Anleihe. Dr. Simons verbreitet ſich zunächſt über die Wiederaufbau⸗ frage. Er dankt den freien Gewerkſchaften für ihre Mit⸗ arbeit, die die Regierung für ihre Vorſchläge benutzt hätte. Die deutſche ſei immer bereit geweſen, auf neue ungen einzugehen, doch ſei die Aufgabe ungemein kompliziert geweſen. Er ſtellt nachdrücklich feſt, daß neutkrale Regierungen weder um Vermittlung nachgeſucht, noch ange⸗ gangen worden ſind. Auch eine direkte Napenne ſei KPorſſer an dem Beſchluß der Alliierten, nur nach einer Annahme der Pariſer Beſchlüſſe durch die deutſche Regierung in Verhandlungen einzu⸗ treten. Dabei betonte der Miniſter, da 100 ſeine Auffalſung über die Pariſer Beſchlüſſe nicht geändert hätten. Während ſeines Aufenthaltes in der Schweiz, den er einen guten Beobachtungspoſten nennt, habe er Gelegenheit gehabt, aus den Berichten der Vertrauensmänner und ſeinen Beſprechungen mit dem Bundespräſidenten und den Bundesratsmitgliedern ein Bild von der genauen Volksſtimmung in Frankreich zu ge⸗ winnen. Den Eindruck, den er empfangen habe, ſei ſo ſtark geweſen, daß er ſich entſchloſſen habe, dazu Stellung zu nehmen. Deutſchland wird in Frankreich als unwilliger Zahler betrachtet und hat in der Weltmeinung ſeinen moraliſchen Halt verloren. Aus dieſem Grunde habe er ſich entſchloſſen, den franzöſiſchen Interviewer des„Matin“ zu N Er betont, daß er während des Interview keine Anſichten geäußert habe, die er nicht ſchon im deutſchen Reichstag ausgeſprochen hat. Dr. Simons geht dann auf die Vermittlung, die der päpſt⸗ liche Stuhl gngeboten hatte, über und die durch die Indiskretion der„Germania“ geſcheitert ſei. Der Miniſter erklärt, es ſei bedauerlich, daß in Deutſchland immer jemand da ſei, der der Politik der Reglerung Knüppel in den——2 werfe. Von Feigheit ſei in dem Verfahren der Regiexung keine Spur„ ſie ſei lediglich von der Vorausſetzung ausgegangen, die er auch in der Schweiz beſtä⸗ tigt gefunden hätte, wie ſehr die Meinung der Welt gegen Deutſch⸗ land ſei. ir haben, wie alcge keinen moraliſchen Halt in der Welt. um auch nur aus den Sanktionen und deshalb habe er dann ſchließlich zu dem direkten Schritt durch Amerika geraten. Damit hätten wir die Gerechtigkeit— 7 5 für die Simons auch ſchon während des Krieges eingetreten ſei. Darauf ſchildert der Miniſter den Gang der Vermitt⸗ lung durch Amerika und er aibt im Anſchluß daran elnen ausführlichen Kommentar der Note. Der Miniſter ſpricht noch weiter. Die Koalitionsparteien werden vorausſichtlich eine ge⸗ meinſame Erklärung abgeben, behalten ſich aber vor, wenn es als nötig erſcheint, einzein zu den Ausführungen des Mi⸗ niſters Stellung zu nehmen. Für die Mehrheitsſoz aliſten ſpricht Hermann M üller, für die Unabhängigen Breitſche d. 2 Nick Tappoli. Roman von Jakob CTChriſtoph Heer. Copyright, 1920, by J. G. Cotta'ſche Buchhandlung Nachfolger, Stuttgart und Berlin.) 20 Machdruck verboten.) (Fortſetzung.) Schon im Mai erkannte Appelius dle Tüchtigteit Ulrichs dadurch an, daß er ihn als erſten Vorarbeiter in eine neuge⸗ ſchaffene Abteilung des Geſchäftshauſes ſtellte und für Sze⸗ desky hatte er einen ähnlichen Plan. Als er ihm aber davon prach, erwiderte der Ungar, daß er höchſtens noch einige chen in Mainz bleiben könne. Sein Vater, der ſelbſt eine aufblühende kleine Fabrit beſitze, rufe ihn dringlich in bdie Heimat zurück.„Das tut mir aber leid,“ verſetzte der betrieb⸗ ſame Geſchäftsherr und beriet ſich nun mit Junghans.„Wir haben auf der Weltausſtellung in Paris eine Sammlung unſe⸗ rer Werkzeuge dargelegt und rechnen darauf, daß ſie uns raſch neue große Beſtellungen Könnten wir wohl aus der Schweiz noch ein paar Arbelter beziehen, die durch eine ebenſo vorzügliche Lehre gegangen ſind wie Sie? Auch möchte ich mich ſet ſchon nach einer reifen Kraft umſehen, die Ulrich ſprach von ſeinem Bruder Friedrich.„Indeſſen iſt er der ältere und wird nur in eine Stelle eintreten wollen, die wenigſtens ſo gut wie die meine iſt.“ Appeltus ſtrich ſich den Spitzbart ſann und ſagte:„Schrei⸗ ben Sie Ihrem Bruder doch, daß er komme. Ich werde ihn gut unterbringen!“ Ulrich wandte ſich mit dem Anliegen zuerſt an den Vater, fügte dem Briefe eine Wertſendung bei, die aus ſeinen Er⸗ ſparniſſen in Mainz beſtand, und bat die Eltern, nach Belie⸗ ben über das Geld zu verfügen; er werde den Abgang für ſich ſelber bald wieder erſetzt haben. Nach mehr als einer Woche kam die Antwort des Vaters, daß er ſich mit Friedrich be⸗ ſprochen habe und beide mit dem Vorſchlag einverſtanden ſeien. Durch den Brief klang ein verhaltener Stolz auf ſeine lebenstüchtigen Söhne, auch von Marie ſchrieb er freudig, wie ſie von ihren Gäſten geachtet ſei und ſich eine hübſche Aus⸗ mir einmal Szedesky erſetzt.“ ſteuer verdiene; ſo liege auf der Familie offenbar der Segen der Arbeit und treuen Zuſammenhaltens, und er dürfe mit der Mutter in ein ſchönes Alter hineinblicken. Der Brief er⸗ Ulrich. Ja, daß den Eltern ein ſorgenloſes, lichtes Alter 5 chieden ſei, dazu wollte er nach Kräften helfen! Es dauerte aber noch drei Wochen, bis Friedrich ſeine Kündigung ausgedient hatte und hergereiſt wär. In dieſer Zeit wußte Ulrich nicht: war ſeine Freude größer, daß der Bruder kam, oder der 9 darüber, daß er ſeinen Freund Janos verlieren ſollte. Er mochte aber nicht in den Getreuen dringen, daß er bleibe. Wenn der Meuad die Laute ſchlug, ſo ſpürte er aus den ſehnſüchtigen Melodien der Zigeuner⸗ muſik, wie ſehr ſich Szedesky heim in ſeine Pußten ſehnte. Niemand konnte vom Vaterland ſo ſchön und feurig ſprechen wie er. Am liebſten hätte er Ulrich dorthin mitgenommen, um ihm die Reize der Donaulandſchaften zu zeigen, von denen er behauptete, ſie ſeien noch herrlicher als die Ufer des Rheins. Indeſſen war es ja ſchon Friedrichs wegen undenk⸗ bar, daß Ulrich jetzt Mainz verlleß, aber das Verſprechen mußte er Janos geben, daß auch er im Laufe der nächſten Jahre einmal nach Ungarn kommen und dort ſein Gaſt ſein werde„Noch lieber mein Mitleiter in der väterlichen Fabrik!“ rief Szedesky. Und je näher der Scheidetag kam, deſto mehr ſpürten ſie die Stärke ihrer Freundſchaft. Da machten ſie, zunächſt jeder für ſich, in Dingen der Weiblichkeit Entdeckungen, Ulrich nämlich diejenige, daß in dem Haus, in dem ſie Quartler hatten, zwei der lieblichſten Mädchen der Stadt Mainz wohnten. Es waren die Töchter des Hausbeſitzers Alwin Römer, der den erſten Stock inne⸗ hatte, während die Mechaniker im dritten hauſten. Die Schweſtern hießen Lotte und Lutz und waren im Gegenſatz zu Margret und Emmeline Finkler in Nürnberg noch ſehr jung: die ältere höchſtens einundzwanzig, mit braungoldigem Haar, die füngere wohl noch nicht neunzehn und ſonnblond, — Rheinländerinnen, wie von ihnen das Lied ſingt, heiter, ungezwungen, doch von einem feinen Stolz, und ihre lebhaften ae ſo rein, als wäre noch nie ein Schatten darüber ge⸗ ogen. Die Freunde hatten die Hausgenoſſinnen nicht früher ent⸗ deckt, weil ſie ſelber ihre Wohnung ſchon morgens vor ſechs Uhr verließen und erſt am ſpäten Abend wieder heimkamen. Die Mädchen aber ſah man meiſtens um die Mittagszeit. Nur um ihren erfriſchenden Anblick genießen zu können, ließen ich die Freunde, die bisher auswärts gegeſſen hatten, das ittagbrot von der Hauswirtin verabreichen. Jeden Tag hatten ſie nun die Augenweide der reizenden Nachbarinnen, die ihre achtungsvollen Grüße freundlich erwiderten. Zu einem Geſpräch kam es indeſſen zunächſt nicht, der Verkehr 3 ſich auf das ſtille Wohlgefallen der Jugend an der ugend. Anderer Art war die Entdeckung Szedeskys. Bei einer chirurgiſchen Einrichtung hatte er in Frankfurt Hilfe geleiſtet eeee und kehrte mit der Meldung zurück, daß er dort eine Lands⸗ männin kennen gelernt habe.„Feurige Künſtlerin vom Zir⸗ kus, unheimlich ſchönes Weib, eine Tierbändigerin, und ſie elbſt hat Augen wie Tiger und Teufel! Am Sonntag ſehe ch ſie wieder.“ Er lud ein, ihn zu dem Stelldich⸗ ein mit der Artiſtin und nachher in die Vorſtellung des Zirkus zu begleiten. Ulrich war ſofort dabei. In ſeinem Leben hatte er noch keine große Kunſtreiterei geſehen, und was der Freund halb in Bewunderung, halb in Ablehnung von der Lands⸗ männin erzählte, reizte ſeine Einbildungskraft. Der Sonnt erſchien, auf der Fahrt in die Nachbarſtadt 8 Janos no einmal von Werra Barensky, diesmal unmißverſtändlich war⸗ nend:„Wenn das ſchöne Weib ſchon meine Landsmännin iſt, ſo iſt ſie doch nichts Gutes. Sie iſt wie ein Raubtier: prächtig für die Augen, aber nachher— gehen und vergeſſen!“ Vor einem der vornehmſten Gaſthöfe Frankfurts ſagte er:„Da wohnt ſiel“ „Donnerwetter, ſo vornehml“ entfuhr es Junghans.„Ich habe geglaubt, die fahrenden Leute wohnen in ihren Wander⸗ wagen.“ Szedesky lächelte ein wenig und drehte die langen Spitzen des Schnurrbartes.„Hervorragende Artiſtinnen ſind bezablt wie erſte Sängerinnen, leben wie Fürſtinnen und fin⸗ den alles + zu ſchlecht. Ihre Bildung aber iſt der volle Gegenſatz zu ihren Anſprüchen.“ Sie traten in das Hotel, ließen ſich anmelden, und die Ungarin erſchien in der Begleitung eines noch ſehr jungen Mädchens. In einem Sonderzimmer machten die Freunde bei einem Abendbrot, das ſich Janos ein hübſches Geld koſten ließ, mit den Damen nähere Bekanntſchaft. Offenbar freute ſich Werra Barensky, daß 15 ſich mit ihrem Landsmann wieder einmal in der Heimatſprache ergehen konnte, während Ulrich, der von ihrem Geſpräch nichts verſtand, ſich als ziem⸗ lich überflüſſiger Gaſt erſchien. Aber was war die Barensky für ein wundervolles Weib! Das wie aus Libellenflügeln gewobene Kleid umſpannte einen nur mittelgroßen aber herr⸗ lich ebenmäßigen Körper, das Geſicht war von offenen, an⸗ genehmen Linien, durch Leib wie Antlitz ging ein verhaltenes Sviel von Leben bis hinaus in die Fingerſpitzen, und jedes Glied, jede Faſer atmete geſchmeidige Kraft. Dieſer Ausdruck ließ ſie zunächſt älter erſcheinen, als ſie war: erſt als Ulrich ſchärfer hinſah, entdeckte er die Jugendlichkeit ihrer Züge, ſpürte aber vor allem das Fremde an ihr, am ſtärkſten, wenn ſie bei ihrem warmen Lachen die prächtigen Zähne im blut⸗ roten, üppigen Munde blitzen ließ. Dann erſchien das Raub⸗ tier, das Tigerhafte, von dem Szedesky erzählt hatte. (Fortſetzung folgt.) 2 J ————ĩ—— 5— 2 5 ̃ Dlenskag, den 26. April 1921. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 191. Einzelhandelsausſchuß des badiſchen Induſtrle⸗ und Handelslages. Nach einer größeren Pauſe hatte der Vorort des badiſchen Induſtrie⸗ und Handelstages, die Handelskammer Mannheim, die Vertreter des badiſchen Einzelhandels für den 15. April 1921 zu einer Tagung nach Mannheim geladen. Nachdem der Präſident des badiſchen Induſtrie⸗ und Handels⸗ tages Herr Lenel, in ſeiner Eröffnungsanſprache zunächſt den Landeskommiſſar Herrn Geh. Rat Hebking als Vertreter der Regierung begrüßt hatte, wies er auf die dem Einzelhandel drohenden ſchweren Gefahren hin, die es dem Einzelhandel zur Pflicht machen, ſich zu einer geſchloſſenen Abwehrfront zuſammen zu ſchließen Auf Beſchluß der Präſidialkonferenz wurde der aus dem Einzelhandel hervorgegangene Präſident der Handelskammer Konſtanz, Herr Gradmann zum VPorſitzenden des Einzel⸗ beſtellt, zu ſtellvertretenden Vorſitzenden wählte er Ausſchuß ſelbſt den 2. Vizepräſidenten der Handelskammer Mannheim, Herrn Rothſchild, und den Vorſitzenden der Landeszentrale des badiſchen Einzelhandels, Herrn Dietrich⸗ Karlsruhe. Die Landeszentrale gehört künftig dem Ausſchuß als Mitglied on. Alsdann berichtete Herr Lanz⸗Heidelberg über die Kommunaliſierung des Einzelhandels. Der Ausſchuß faßt ſeine Stellung in folgender Erklärung zu⸗ ammen: men: „Die Abſchlüſſe faſt aller kommunalen Wirtſchaftsbetriebe, die ch mit der Warenverſorgung der Bevölkerung befaſſen, haben leſendefizite gebracht. Wichwerſallges G. für richtigen Einkauf, alſche Warenbehandlung, ſchwerfälliges aen für vielſa werden ür den— in hohen Verkaufspreiſen für vielfach ſchlechte Waren ſchmerzlich fühlbar. Demgegenüber iſt feſtzuſtellen, daß der Einzelhandel mit ſeiner Warenkenntnis, ſeiner Sorgfalt und ſeinem Verantwortungsgefühl die durch die freie Konkurrenz gegebene Angemeſſenheit der Ver⸗ de upife gewährleiſtet. Demnach lehnt der Einzelhandelsausſchuß „ des badiſchen Induſtrie⸗ und Handelstages die Kommunaliſierung als einen Verbraucher und Händler chwer herein zum Fehlſchlag verurteilten Verſuch über des Einzelhandels ſchädigenden von vorne entſchieden ab.“ Nach einem Bericht des Herrn Dr. Jordan-⸗Villingen, die Bekämpfung der Wanderlager wurde folgende Entſchließung angenommen: „Angeſichts der für den ſoliden ſeßhaften Einzelhandel immer bedrohlicher werdenden Konkurrenz durch Vanderlagerverkäufe und auch im Hinblick auf die Verhütung der in offenſichtlicher Weiſe mit den Wanderlogerverkäufen verbundenen Schädigungen der Ver⸗ braucher durch Feilbieten minderwertiger Ware zu unverhältnis⸗ meipf 1— Preiſen, fordert der Einzelhandelsausſchuß des baolſchen nduſtrie- und Handelstages nicht nur ſtrengſte An⸗ wendung aller beſtehenden eer Beſtimmungen, die den Schutz von Kleinhandel und Publikum bezwecken, ſondern auch eine Erhöhung der Wanderlagerſteuer und eine Verſchärfung der B2 Zeit ganz unzulänglich gewerbepoli ellichen Vorſchri ſar über die eranſtaltung von Wanderlagerverkäufen. Die badiſcke Wander⸗ lagerſteuer bedar dringend einer Erhöhung, weil die derzeitige Ihe der Steuerſätze keinen Ausgleich bietet für die auf dem an⸗ ſäſſigen Handel ruhenden allgemeinen be und ſonſtigen öffentlichen Laſten und Auflagen ſowie für die ſonſtigen Unkoſten, die der Einzelhandel in Erfüllung ge el volkswirtſchaftlichen Auf⸗ abe aufzuwenden hat. Im Intere ſe einer wirkſamen ſteuerlichen Erfaſſun der Wanderlager verlangt der Einzelhandelsausſchu 08 b5 die Wanderlagerſteuer den Gemeinden zufallen ſoll. ine wirkſame Kontrolle der Wanderlagerveranſtaltungen muß durch eine Verſchärfung der gewerbepolizeilichen Beſtimmungen ermöglicht werden. Es iſt dringend geboten, daß die Wanderlager⸗ verkäufe als Ausverkäufe den Schutzbeſtimmungen des Geſetzes gegen den unlauteren Wettbewerb unterworfen werden, damit eine enaue Kontrolle der jeweiligen Wanderlager durch Sachverſtän⸗ ige vorgenommen werden kann. Gleichzeitig ſind auch in die Ge⸗ werbeordnung einſckränkende Beſtimmungen über die Veranſtaltung von Wanderlagern aufzunehmen, die es ermöglichen, daß unlau⸗ teren Veranſtaltungen die Zuſtimmung der Verwaltungsbehörden verſagt werden kann. Mit der gewerbepolizeilichen Kontrolle iſt eine ſteuerliche Kontrolle der Wanderlager zu verbinden. Schließ⸗ ich fordert der e eee des badiſchen Induſtrie⸗ und Handelstages auch, daß der Veranſtaltung von verſchleierten Wan⸗ derlagerverkäufen mit allem Nachdruck entgegengetreten wird. Die Schädigung des Einzelhandels durch Behörden, Kommunen und Gewerkſchaflen behandelt Herr Künkel, Karlsruhe. ſchließung gefaßt: „Staatliche Behörden und Gemeinden begünſtigen in einſeitiger Weiſe nicht nur die Veranſtaltungen des genoſſenſchaftlichen Waren⸗ verkaufs der Beamten, ſondern duch die neuerdings in immer ſtär⸗ Es wuürde folgende Ent⸗ kerem Maße erfolgende Betätigung der Gewerkſchaften auf dieſem Gebiet. Trotz der Vergünſtigungen, die die Verkäufe der Beamten⸗ organiſationen und in ſteuerlicher Hinſicht genießen, trotz der Vorkeile, die insbeſondere die Beamtenorganiſationen durch Benutzung von Dienſträumen und durch die Vornahme der Warea⸗ verteilung während der Dienſtſtunden dem gewerbsmäßigen Handel voraus haben, hat die Erfahrung bewieſen, daß die Allgemeinheit von dieſen Verkäufen keine Vorteile gehabt hat, ſondern ür die hohen Verluſte aufkommen mußte die den teuer eingekauften Waren⸗ vorräten, deren rechtzeitige Abſtoßung nicht möglich war, entſtanden ſind. Organiſationen ſind nicht in der Lage, ſich in der gleichen Weiſe wie es von einem eingeſeſſenen verlangt werden kann, den Welkmarktperhältniſſen und den Konjunkturſchwankungen anzupaſſen. Der Einzelhandelsausſckuß des badiſchen Induſtrie⸗ und Handelstages bezeichnet jede Begünſtigung und Unterſtützung der Verkäufe dieſer Organiſationen als einen für die Allgemein⸗ eit verhängnisvollen Irrweg. Er fordert daher, daß den Beamten unterſagt wird, während ihrer Dienſtzeit ſich mit der arenverteilung und den damit zuſammenhängenden Arbeiten zu befaſſen und fiskaliſche Räumlichkeiten hierzu zu benutzen, ferner, daß bei Verkaufsveranſtaltungen von Gewerkſch ten, 111 579 ſie nicht nur auf ihre Mitglieder beſchränkt bleiben, um die Erteilung einer Handelserlaubnis nachgeſucht werden muß.“ Herr Dr. Kemkemer, Lahr ſprach über die Behandlung der Handelserlaubnisgeſuche und ſchlug folgende Erklärung vor, die Annahme fand: „Der Einzelhandelsausſchuß des badiſchen Induſtrie⸗ und Han⸗ delstages nimmt von den 3. St. beſtehenden Vorſchriften üver die Erkeilung der Handelserlaubnſs Kenntnis. Der Erlaß des Mini⸗ ſteriums des Innern vom 23. Februar wurde mit Genügtuung auf⸗ genommen, umſomehr als er eine Klärung teilweiſe ungenauer Be⸗ riffsbeſtimmungen der bisherigen Geſetze wiedergibt. Mit der An⸗ ſicht des Miniſteriums des Innern über Gewerkſchafts⸗ und Organi⸗ kann ſick der Einzelhandelsausſchuß des badiſchen nduſtrie⸗ und Handelstages ni t einverſtanden erklären. Nach Berichten des Herrn Dam m⸗Furtwangen über Ma ß⸗ nahmen gegen den Hauſierhandel und des Herrn Dr. Weber, Pforzheim über den Straßenverkauf an Sonn⸗ tagen und abends nach 7 Uhr wurde folgende Entſchließung an⸗ genommen: „Die Ausſtellung eines Wandergewerbeſcheines ſoll nur erfol⸗ en nach Anhören der von der Handelskammer zu benennenden Sachverſländigen. Die Wandergewerbeſcheine ſollen nur von dem Bezirksamt ausgeſtellt werden, in dem der Geſuchſteller ſeinen Wohnſitz hat, nur für ein beſtimmtes Wirtſchaftsgebiet gelten und jeden Handel im Umherziehen auf den Straßen und in geſchloſſenen Lokalen nach Schluß der aberbeſche Verkaufszeit verbieten. Minder⸗ jährigen ſoll der Waändergewerbe chein verſagt werden. Die beſtehen⸗ den Vorſchriften zur Ueberwachung des Hauſierhandels ſollen mit aller Schärfe angewendet werden.“ Die Erklärungen wurden in der nachfol enden Sitzung der Landeszentrale auch von dieſer angenommen. Sie gehen den badi⸗ 7025 Handelskammern und Behörden zu. Die nächſte Sitzung des usſchuſſes wird in Offenburg ſtattfinden. Stäadtiſche Nachrichten. „500-Mark⸗Scheine. Die Handelskammer in Dresden hat beim Reichsbankdirektorium in Berlin beantragt, in Zukunft auch 500⸗ Mark⸗Scheine auszugeben. Begründet wurde der Antrag damit, daß trotz der vermehrten Ausgabe von Reichsbanknoten im Betrage von ſdeh Mark noch immer Mangel an geeigneten Zahlungsmitteln be⸗ tehe. * Aufh⸗bung der deulſchen Paßſtelle in Schafſhauſen und des deutſchen Konſulats in Kreuzlingen. Die deutſche Paßſtelle in Schaffhaufen wird nach einer Mitteilung der„Karlsr. Ztg. am 1. Mai 1921 aufgelöſt, ihre Geſchäfte gehen mit dieſem Tage auf das Generalkonſulat in Zürich über. Es empfiehlt ſich, ſchon jetzt Er⸗ ſuchen um Behändigung von Heimatſcheinen und in anderen An⸗ gelegenheiten unmittelbar an das genannte Generalkonſulat Zürich zu richten. Vom 1. Mai 1921 wird auch das Konſulat in Kreuz⸗ lingen aufgelöſt, deſſen Geſchäfte ebenfalls von dem Generalkonſulat Zürich wahrgenommen werden. * Gegen die Amwandlung von Hokels in Geſchäftsräume, wie ſie auch in Mannheim in dem Fremdenverkehr ſehr abträglicher Weiſe in Erſcheinung getreten iſt, wendet ſich ein Erlaß des Wohl⸗ fahrtsminiſters Stegerwald. Die Verwaltungsbehörden werden da⸗ rin darauf aufmerkſam gemacht, daß die Gemeinden die Umwand⸗ lung von Gaſthöfen in Geſchäftsräume uſw. auf Grund des Para⸗ graph 2 der Wohnungsmangelverordnung vom 23. September 1918 zu verhindern in der Lage ſind. Nach dieſer Beſtimmung kann die Gemeindebehörde mit Zuſtimmung des Mietseinigungsamtes an⸗ ordnen, daß Räume, die bis zum 1. Oktober 1918 zum Wohnen be⸗ ſtimmt waren, zu anderen Zwecken nicht verwendet werden. „Eierbeſchlagnahme. Durch die Preſſe geht gegenwärtig folgende Nachricht:„Wie aus Würzburg gemeldet wird, wurden von der Gen⸗ darmerie auf der Station Giebelſtadt 450000 Eier beſchlag⸗ e Der erſte Weltumſegler. (Zu Magalhaes 400. Todestag, 27. April.) Am 27. April ſind 400 Jahre vergangen ſeit dem Tage, an dem ernando de Magalhaes, den erſten Weltumſegler und den größten eefahrer aller Zeiten, auf der Inſel Matan ein tragiſcher Tod er⸗ eilte. Nachdem er glücklich Südamerika umfahren und damit den ſchwierigſten Teil ſeiner derde Reiſe vollendet hatte, war er nach einer Jtägigen Fahrt, bei der die ſchlecht ausgerüſtete Schiffs⸗ mannſchaft nur durch das überaus ſchnelle Vorwärtskommen bei ünſtigem Wetter vor dem Verhungern bewahrt wurde, nach der nſel der Marianen oder Ladronen gelangt, und ſegelte von dort nach den Philippinen, wo die Ermatteten und Erkrankten der Ueber⸗ uß eines glücklichen Tropenlandes umſing. Magalhaes od. wie die äufiger gehrauchte becuſene Form des Namens lautet, Magellan wußte den mächtigen Sultan von Zebu für Spanien 13 gewinnen, und dieſer Furſt der ſich taufen ließ, errang mit Hilfe der Frem⸗ den die Oberherrſchaft über die Nachbarinſeln. Nur noch ein Häupt⸗ ling auf der ſegenüberliegenden Inſel Matan weigerte ſich, dem Sultan zu huldigen. Um nun ſeine Unbeſiegbarkeit allen deutlich vor Augen zu führen und ſein Anſehen zu heben, erklärte der kühne Abenteuerer in toller Verwegenheit, er werde den widerſpenſtigen Häuptling mit nur 60 Mann ganz allein beſiegen und lehnte die Hilfe des Sultans und anderer Häuptlinge ab. Aber als er auf Matan landete wurde das kleine Häuflein von mehr als 1500 In⸗ ſulanern umringt und mußte ſich in haſtiger Flucht auf die Schalup⸗ pen zurückziehen, wobei der Oberbeſe lshaber mit nur ſieben Mann Sögeſchnitten wurde und ſeinem Schickſal überlaſſen blieb. So ereilte ihn hier nach Ueberwindung unendlicher Schwierigkeiten, mitten in der Ausführung ſeines gewaltigen Unternehmens, ein tragiſcher Tod. Das Anſehen der ſpaniſchen Macht, das er auf den Philip⸗ inen vertreten hatte, war ſchwer erſchüttert, und der ürſt von Zebu änderte ſeine Haltung völlig. Aber die Rieſenaufgabe der erſten Weltumſegelung, die Magellan unternommen hatte, wurde von anderen vollendet. 62 Monate nach dem Tode des Generalkapitäns wurde das eigentliche Ziel der Reiſe, die Mlukken, erreicht, und am 6. September 1522 kehrten nach faſt dreijähriger Abweſenheit von den 265 Mann, die am 20. September 1519 vom Guadalquioir abgefahren waren, 18 zurück. Sie hatten 38 000 Seemeilen zurück⸗ —— und die erſte Fahrt um die Erde vollbracht. Der Geiſt ihres genialen Führers hatte ſie bis zuletzt geleitet. Kleines Feuilleton. O vogelſtimmen im Volksmunde. Wie tief das Vogelleben — 5 in der Seele des Volkes, erklärt uns keine Tatſache beſſer als die unzähligen Deutungen, die der Volksmund den verſchieden⸗ ſten Vogelſtimmen gegeben. Eine anmutige Zuſammenſtellung der⸗ artiger Uebertragungen der Vogelrufe in die menſchliche Sprache bietet Richard Gerloch in der„Ornithologiſchen Monatsſchrift“. Das Nachtigallenlied hat vor allen anderen zahlreiche ſprachliche Verſinnbildlichungen erfahren. So erzählt man in Weſt⸗ — die Nachtigall ſei eine verwünſchte Schäferin. Sie behandelte ren Bräutigam, einen Schäfer, ſchlecht und ließ ihn bis ſpät in die Nacht hinein ihre und ſeine Schale teiben. Lange ſchon hatte Fe ihn die Ebe vorſyrochen, aher nie hioſt ſie Wort, bis der Schů⸗ fer einmal in Unmut ausriet:„Ich wünſche, daß du bis an den füngſten Tag nicht ſchlafen könmteſt! So iſt's denn auch gekom⸗ men, die Nachtigall ſchläſt auch bei Nacht nicht und ſingt ihr Klage⸗ lied:„Is Tid, iſt Tid— to wiet, to wiet— Trizy, Trizy, Trizy— to Bucht, to Bucht!“ Der Ruf„to Bucht“ iſt der gewöhnliche Schä⸗ ferruf, wenn der Hund die Schafe in Bogen treiben ſoll. Darauf pfeift ſie noch dreimal und ſchweigt dann. In Mecklenburg ruft die verwünſchte Nachtigall als Schäferin: „David, David, David, drief, drief, drief, to Bucht, to Bucht, to Bucht!“ Dden Goldammerruſ deutete man in Niederdeutſch⸗ land ſo:„O wie hew ick di doch ſo liew“; im Herbſt ſingt er:„Buer lat mi in din Schür!“ Andere Auslegungen für den Goldammer⸗ gerang ſind:„ ſiſt, ſiſt. ſiſt, noch viel zu früh“ u„wenn ich'ne Sichel hätt, wollt ich mit ſchnitt“. Der Ruf des Pirols wird ſehr ſchön wiedergegeben durch unſenen„Vogel Bülo“. In Nederdeutſchland iſt der Pirol ein niedlicher Zecher:„Pfingſten Bier holn, ausſaufen, mehr hol'n“ ruft er um Pfingſten den Leuten zu. Aber er kann auch ſehr grob werden:„Haſt du geſoppen, ſo bꝛtahl ock!“ Der Kohlmeiſenruf wird ſo gedeutet:„Stz ich hoch, ſo flick den Pelz.“ Damit es ähnlich klin⸗e, muß man frailich die rich⸗ tige Betonung und die verſchiedene Höhe der Töne mit in den Satz 'reinlegen, was mehr oder minder bei allen Nachahmungen natür⸗ lich geſchehen muß. Ein eſthniſches Schwalbenlied lautet:„Witt, wilt, deweck, ſchlag den Webſtuhl in Stück', zi, zi, zehr, ſchlug mich ſelbſt ſo ſchwer, biwuſt, biwiſt, biwiſt, und mein Kind ermordet iſt. Aus dieſem Wedchen kann man ſogar die Art, die gemeint iſt, feſt. ſtellen; es iſt nämſich der Geſang der Rauch chwalbe(Hirundo ruſtica .), der ſehr niedlich nachgeahnt iſt, die Hausſchwalbe(Delichon ur⸗ bica.) ſingt ganz anders. Die Stimme der Bachſtelze iſt in folgender lettiſchen Sage gut wiedergegeben: die Vachſtelze beobachtete einen alten Bauern beim Pflügen, ob er vielleicht etwas ſingen werde. Doch alte Leute ſchwrigen lieber. Aber eins fiel ihr auf, ab und zu zog das Pferd ſtärker an, dann ſchwankte der kraftloſe Alte nach vorne. und der Pflyg knirſchte, weil er ſich an den Steinen rieb. Das prägte ſich die Bachſtelze ein, und noch heube wiypt ſie beim Laufen hin und her und ruft zuweilen:„tſchiwi tſchiwi!“ oder„ziliks! ziliks!“ Den bekannden Wachtelruf hält der Bauer für eine Auffor⸗ derung zur Arbeit„Bück den Rück, bück den Rück'!“ 5 Eine neue Art Kohle. Die ungeheure Preisſteigerung auf dem Weltkohlenmarkt hat in Norwegen auf den Gedanken einer Brennſtoff geführt, und zwar hat man in Greaker nach verbeſſertem Verfahren Sulfitkohle als Neben⸗ produkt der Holzſtoffherſtellung gewonnen. Eine Tonne Holzmaſſe ergibt—10 Kubikmeter Sulfitlauge, von der 95 Prozent zur Koh⸗ lengewinnung nutzbar ſind, während andere Verfahren nur 60 Proz. liefern. Bei allgemeiner Anwendung des neuen Verfahrens rechnet man auf eine Jahreserzeugung von Sulfitkohle, die einer Einfuhr von 800 000 Tonnen Kohle enkſprechen würde. Aus der Holzſtoff. lauge kann man vor der Verwandlung in Kohle noch beträchtliche Mengen billigen Alkohols gewinnen. Weſentlich iſt bei dem neuen Verfahren die ſtarke Verdichtung der Lauge. Vei einer Konzentrie⸗ rung auf 30 Proz. erhält man nicht nur einen hohen Gehalt von kohleſchaffender Subſtanz, ſondern es wird auch die Menge des trocke⸗ nen Stoffes um 0, ia um 70 Proz. erhöht. ganz neuen Gewinnungsart von nahmt, die nach Baden verſchoben werden ſollten.“— Man beachte in dieſer Meldung die Anwendung des Wortes„verſchoben“. Hier zeigt ſich der Partikularismus der Bayern in ſeiner häßlichſten Form. Wenn die Eier für unſere Gegner beſtimmt geweſen wären, dann hätte man allenfalls noch von einer„Verſchiebung“ ſprechen können. Aber ſo war die Sendung den Badenern, alſo guten Deutſchen, zuge⸗ dacht, die Mangel an Eiern haben und infolge dieſes Mangels heute noch einen Preis bezahlen müſſen, der in keinem Verhältnis zu dem Wert der Ware mehr ſteht. Hier ſollte endlich einmal die badiſche Regierung ganz energiſch eingreifen und der bayeriſchen Regierung ſolange zuſetzen, bis das unzeitgemäße Eierausfuhrverbot fallen ze⸗ laſſen wird. Wir befürchten nur, daß es für dieſes Jahr bereits zu ſpät iſt. Die Hauptlegezit der Hühner wird bald vorüber ſein. Aeber erhebliche Froſiſchäden wird aus der Dürkheimer Gegend berichtet. Schwer gelitten haben die Wingerte, welche ſchon weit herausgetrieben hatten, beſonders die Portugieſer. Am ſchwerſten betroffen ſcheint die Gewann Wäldchen zu ſein, aber auch rechts der Mannheimer Straße zeigen ſich große Schäden. Es iſt kein Zweifel, daß der Verluſt zum Teil recht beträchtlich iſt. Was das Obſt anbelangt, ſo dürfte hier der Schaden nicht ſo bedeutend ſein. Viele Obſtſorten waren im Fruchtanſatz ſchon zu weit vor und die jungen Früchte waren bereits ſo erſtarkt, daß die Kälte ihnen weni⸗ ger anhaben konnte. Nur die Kirſchen ſcheinen gelitten zu haben. Mirabellen und Zwetſchgen ſcheinen auch durchgekommen zu ſein. Beim Beerenobſt macht ſich bis auf die Himbeeren kein Froſtſchaden bemerkbar. Unheimlich iſt der Raupenfraß. Viele Bäume ſtehen gänzlich entlaubt da, hauptſächlich die feineren Steinobſt⸗ bäume, aber auch die Birnen werden von dem Ungeziefer ſtark mit⸗ eene Die Ausſichten der Obſternte ſind nicht beſonders günſtig. Der Schwetzinger Spargelmarkt war am Sonntag nicht gut beſchickt. Nur etwa ein halber Zentner mag angeboten worden ſein. Aber die Preiſe zeigen trotzdem erfreulicherweiſe eine ſinkende Ten⸗ denz. Anfänglich zu.50 und 5 ausgeboten und verkauft, wurde erſte Qualität am Schluſſe zu 4,50 und zu 4,20„ abgegeben. Polizeibericht vom 26. April. Unfälle. Aus Unvorſichtigkeit ſtürzte am 22. ds. Mts., abends ein 25 Jahre alter verheirateter Dreher von hier an der Ecke 1 0 und Untere Riedſtraße von ſeinem Fahrrad, wobei er ſich den linken Oberſchenkel brach, ſodaß der Verunglückte mittels Sanitätswagen⸗ ins Allgem. Krankenhaus verbracht werden mußte. — Einem 45 Jahre alten Glaſer fiel am gleichen Tage vor dem Hauſe Schwetzingerſtraße Nr. 46 eine aus dem Schaufenſter eines Ladengeſchäfts daſelbſt herauszunehmende größere Glasſcheibe auf 50 1970 und rechten Unterarm, ſodaß er größere Verletzungen ontrug. Einbruchsdiebſtahl. In der Nacht 23. Apri wurden aus einem Stofflager im Hauſe Lange Ratterſtraße 12716 auf erſchwerte Weiſe Stoffe und zwei Ueberzieher im Geſamtwert von—8000 M. entwendet. Auf die Wiederbeibringung der Ware iſt eine Belohnung von 10 Prozent ausgeſetzt. Verhaftet werde ein Dentiſt von tadt des Raubmords in Hambach. 5 nen een veranſtaltungen. Die Apoſtoliſche Geſellſchaft und der Bund für Dreigliederung des ſozialen Organismus veranſtalten, wie aus dem Anzeigenteil er⸗ ſichtlich, im Kaſinoſaal eine Reihe von Vaorträgen. 0- Schauburg. Seit Freitag läuft in dieſem Theater der äußerſt lebenswahre, eine einzigartige 5„Nilluſtrierende Film 75 Brandmal der Vergangenheit“, bearbeitet nach einem Film⸗ roman von Ida Wüſt und Georg Kaiſer. Die Hauptrolle hätte wohl keine beſſere Beſetzung finden können als mit Bruno Kaſtner, dieſem gang hervorragenden Schauſpieler. Aber auch die Nebenrollen werden von Kräften geſpielt, die für eine äußerſt gute Darſtellung bürgen. Beſonders iſt es auch die Herausarbeitung der feinen Kontraſte und die tragiſche Wucht, mit der die Ereigniſſe eintreten, was zu dem tiefen Eindruck des Filmwerkes beiträgt. Nus dem Lande. Jum Brandunglück in Sunthauſen. + Karlsruhe, 27. April.(Priv.⸗Tel.) Die Preſſe⸗Abteilung der badiſchen Regierung teilt mit: Die im Intereſſe des Wiederaufbaues von Sunthauſen zu beſprechenden Fragen wurden am 14. April in Sunthauſen in Anweſenheit von Miniſterialrat Stürzenacker als Vertreter des Arbeitsminiſteriums und des Miniſteriums des Innern und des Landeskommiſſärs von Konſtanz erörtert. Die weitere Be⸗ handlung der einzelnen Fragen wurde in die Hände des Bauaus⸗ 0 elegt, dem Vertreter der Behörden, der Privatarchitekten ⸗ chaft und des Vereins Badiſche Heimat angehören. Sämtliche Be⸗ teiligten waren darin einig, daß das Endziel ſein muß, tunlichſt bald die abgebrannten Gebäude des Ortes in möglichſt zweckmäßiger, billiger und ſchöner Weiſe wieder aufzubauen. Die in dieſer in⸗ ſicht eingeleiteten Beſprechungen laſſen den vollen Erfolg erhoffen. Pforzheim, 25. April.(..) Der hieſige Stadtrat beſchloß, der Gemeinde Sunthauſen Möbelſtücke im Werte von 5000 Mark zuzuweiſen. ** ) Raſtakt, 25. April. Geſtern nachmittag wurde der 62jährige Rathausdiener Anton Thom der im Rathaus wohnt, auf der zu ſeiner Wohnung führenden Treppe mit einer Wunde am Hinterkopf tot aufgefunden. Allem Anſchein nach iſt Thom beim Beſteigen der Treppe abgeſtürzt und hat ſich eine ſo ſchwere Kopfverletzung zu⸗ gezogen, daß er ſtarb.— Die Quäker⸗Speiſung, an der täglich 300 Schulkinder teilnehmen, iſt bis Auguſt geſichert. J,Seelbach, 25. April. Die 221äh ige Tochter eines hieſigen Landwirts und Straßenwarts verletzte ſich an einem im Innern W ee eee Sdi ler der kleinen unde keine Beachtung. Ba a tarrkran ein, das Mädchen erlag. 85 55 Aus der Pfalz. Neuſtadt a. d.., 25. April. Ein Auto⸗Unglück mit Todesfolge ereignete ſich heute nachmittag in der Landauer⸗ ſtraße gegenüber dem Saalbau. Ein ſchwer beladene: Militär⸗Auto uhr die anſteigende Straße nach dem Hotel„Löwen“ hnauf. Der otor verſagte, ſo daß der Wagen nach rückwä'ts ins Laufen kam. Der Verſuch des Anhaltens gelang nicht, wel die Bremſe verſagte und ſo ſauſte das Auto zurück und überfuhr die etwa 25 Jahre olte Frau Münch aus dem Klemmhof hier, während ihr Kind noch rechtzeilig von einem Paſſanten zur Seite geriſſen werden konnte. Die Frau ſtarb bereits, als ſie mit dem Sani ätsauto nach dem Krankenhaus unterwegs war. Das militäriſche Laſtauto ſtieß auf ein an der Seite der Straße ſtehendes Perſonenauto, das ſtark be⸗ ſchädigt wurde. Wetterdienſinachrichten der badiſchen Landeswelterwarte in Karisruhe. Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7ꝛe morgens) Düft⸗ f: wene. eee er 85 n. un& 885 2 mcſetiend 8 88 nn Wertbeim...151].— 1 15 8 König tuhl.. 563764.10 8] 14 7 92 Karisruge.1277640 10 16 9 05 Baden⸗Baden 213763.8 11 16 3 05 Villingen..7157650 8 5 3 S. Baf Hof1281653.44]4ui][] 3 1 5 t. Blaſien. 780— 51 8—1 0 91 Weee Witterungsüberſicht. as Tiefdruckgebiet über dem Mittelmeer brachte geſtern in Süddeutſchland noch Trübung und unerhebliche Niederſchtäge. Da aber das kräftige Hochdruckgebiet über Nordeuropa ſich füdwärts ausbreitet, iſt bald Aufheiterung und zunehmende Erwärmung zu erwarten. Die allgemeine Luftdruckverteilung weiſt entſchieden auf eine bevorſtehende Periode wärmeren, meiſt trockenen Wetters hin. Vorausſichkliche Witterung bis Mittwoch, 27. April, nachts 12 Ahr. Aufheiterung. zunehmende Erwärmung. trocken. 8 —— Lee eee — —————————— — —— een Mr. r. Dienstag, den 26. April 1921. —— Hang Die Lage der Lederindustrie. Man schreibt uns: Nach der andauernden Depression der Lederwirtschaft machten sich in den letzten Wochen Anzeichen einer gewissen Belebung geltend, veranlaßt durch einen leb- hafteren Verkehr im Schuhwarenhandel, dessen Rückwirkungen sich auch am Rohhäutemarkt zeigen. Die Notierungen auf den letzten Häuteauktionen bewegten sich gegenüber den vorhergehenden in aufsteigender Richtung und trugen 80 zu einer gewissen Festigung des Marktes bei. Es scheint in- dessen angesichts der großen Schwankungen, denen die Welt⸗ marktpreise ausgesetzt sind, nicht unbedingt sicher, ob sich diese Tendenz wird behaupten können.— Der Kohlen- mangel ist auch in der Lederindustrie stark zutage getreten. Die Industrie hat sich bisher mit anderen Brennstoffen, wie Brankohlen und gepreßter Lohe, durchgeholfen. Indessen stellen dle verwendeten minderwertigen Brennstoffe für die Betriebe eine für die Dauer unerträgliche Belastung dar. Im Zusammenhang mit der Bewegung am Rohhäutemarkt und im Schuhwarenhandel hat sich das Ledergeschäft etwas ge- bessert. Die für leichte und speziell farbige Oberledersorten erzielten Umsätze waren im ganzen befriedigend; dagegen waren schwere Boden- und Oberleder vernachlässigt. Elsäs- sische und französische Lederfabriken suchen durch namhafte Unterbietungen unseren Markt zu schädigen. Die Bedrängung des deutschen Marktes durch ausländisches Leder kommt auch rein zahlenmäßig zur Geltung. Es betrug die Einfuhr an Leder vom Januar bis August 1920 75 300 dz. im selben Zeitraum des Jahres 1913 dagegen 61 s0o0 dz. Die Einfuhr ist also um etwa 23% gestiegen. Die Lederindustrie, welche mit 76 ihrer Roh- stoffe vom Ausland abhängig ist hat seit Aufhebung der Zwansswirtschaft durch den Zustrom der unentbehrlichen aus- ländischen Rohware im freien Handel eine ganz bedeutende Steigerung der Produktion erreicht. Bereits im Jahre 1919 Wwurden ca. 23 Mill. kg Häute und Felle im Werte von etwa 500 Mill.& eingeführt, in den ersten sechs Monaten des Jahres 1920 betrug die Einfuhr ca. 29 Mill. kg. In ihren Folgen un- übersehbare Erschütterungen drohen auch der Lederindustrie durch die wirtschaftlichen Sanktionen. Die 30% ige Abgabe führt zur Abschnürung eines beträchtlichen Absatzgebietes. Dieser Verlust fällt umsomehr ins Gewicht, als die Ausfuhr an Leder und Lederwaren sich infolge der Produktionshemmungen und der erschwerenden Ausfuhrbestimmungen nur langsam zu ihrer alten Höhe zurückschrauben kann; im Jahre 1020 betrug die Ausfuhr von Januar bis August 43 cœo dz im Werte von 1238 Mill., im gleichen Zeitraum des Jahres 1913 dagegen 232 œo dz. Immerhin steht die Lederindustrie unter den für den Wiederaufbau unserer Wirtschaft und des Außenhandels Wesentlichen Ausfuhrindustrien mit an erster Stelle und nimmt in unserer Außenhandelsbilanz einen wichtigen Platz ein. * Zeitcharterverträge von Rheinkähnen. Die Schifferbörse in Duisburg-Ruhrort ist um Erstattung eines Gutachtens darüber ersucht worden,„ob es bei Zeit- charterverträgen von Rheinkähnen schiffahrtsüblich ist, daß die Verträge nicht genau mit Ablauf der im Vertrage vorgesehenen Dauer enden, sondern daß sie erst enden, wenn der betreftende Kahn nach Ablauf der Mietzeit leer wird, ob dies schlechthin ohne weitere Vereinbarung, insbesondere aber dann gilt, wenn in dem Vertrage bestimmt ist, daß der Kahn nach Leersein nach Mannheim azurückgeliefert werden müsse.“ Das Gutachten hatte folgenden Wortlaut:„Bei Zeit- charterverträgen von Rheinschiffen ist es schiffahrts- üblich, daß die Verträge nicht genau mit Ablauf der im Vertrage vorgesehenen Dauer enden, sondern daß sie erst enden, wenn der betreffende Kahn nach Ablauf der Mietzeit leer wird. Für die Tage der Ueberschreitung der vereinbarten Mietzeit kann, sofern nicht ausdrücklich andere Verein- barungen getroffen worden sind, nur die im Vertrage festge⸗ setzte Miete verlangt werden. Vorausgesetzt ist, dag es sich, wie im vorliegenden Falle, um eine verhältnismäbig kurze Veberschreitung der Mietzeit handelt. Dies gilt schlechthin ohne weitere Vereinbarung auch dann, wenn im Vertrag be⸗ stimmt ist, daß der Kahn nach Leersein nach Mannheim zu- rückgeliefert werden müsse. Zuckerfabrik Offstein, Neuoffstein(Pfalz). Die.-o..-V. der Gesellschaft, die der Interessengemeinschaft der süddeut- schen Zuckerfabriken angehört, beschloß die Erhöhung des Stammkapitals um 5, os auf 14.05 Mill.&4. Die neuen, für das laufende Geschäftsjahr gewinnberechtigten Aktien werden von einem Konsortium unter Führung des Bankhauses Gottfried Herzfeld in Hannover übernommen und den alten Aktionären im Verhältnis von 2 zu 1 zu 110% angeboten. Die überschiehen- den 350 o0„ Stammaktien werden zum Austausch unter den Firmen der Interessengemeinschaft süddeutscher Zuckerfabri- ken sowie zur Einführung der Aktien an der Frankfurter und Berliner Börse verwendet. Sachsenwerk Licht u. Kraft.-., Dresden-Niedersedlitz. Der Abschluß für 1920 weist einen Gewinn von 17,01(4. 00) Mil- Honen nach Abschreibungen von.94(.75) Mill. 4 aus. Der Reserve sollen zur Abrundung auf 10 Mill. 4 630 o00 1 (0) zugewiesen werden. Die Tantiemen erfordern 868 871 1 (320 983). Die mit 16%(20%) aui das auf 40(9) Mill. 4 erhöhte Kapital in Vorschlag gebrachte Dividende erfor- dert.40(1,80) Mill. 4. Zum Vortrag verbleiben 175 o08 1. (124 691 Die bereits angekündigte Kapitalserhöhung auf 35 Mill. wird in der Weise vorgeschlagen, daß 18 Mill. 4 neue Inlaberaktien den Aktionären zum Kurse von 168% im Verhältnis von 3 zu 1 angeboten werden sollen. Oos torreichische Alpine Montangesellschaft. Der Abschluß Weist einen Bruttogewinn von 128 6350 o93 Kr. gegen 37 681 303 Kronen im Vorjahr und einen Reingewinn von 28 364 704 EKronen gegen 10 697 929 Kr. auf, woraus der Generalversamm- lung die Verteilung einer Pividende von 23% 30 Kr. Legen 10% 20 Kr. vorgeschlagen wird. Anglo-Oesterreichische Bank. Die Anglo-Bank hat neuer- dlings, wie drahtlich aus Wien gemeldet wird, einen Vertreter nach London entsandt, der aber vorerst nur über die Regelung dler Vorkriegsschulden verhandeln soll. Die Besprechungen über die Umwandlung derAnglo-Bank in ein englisches Institut werden zurückgestellt, bis über das sog. Länderbank-Gesetz. das in diesem Falle auch für die Anglo-Banke Geltung hätte, Klarheit geschaffen ist. Börsenberichie. Frankfurter Wertpapierbörse. Frankfurt, 26. April. Drahtb.) Die Börse befand sich wieder in guter Stimmung, namentlich bei der Eröffnung des Verkehrs. Die politische Lage wird zuversichtlicher be- urteilt, und dementsprechend trat eine etwas lebhaftere Ge- schäftsbewegung ein, welche sich aber nur auf einzelne Werte beschränkte. Der Montanaktienmarkt war fester dis- poniert. Phönix-Bergbau eröffneten 12%, Gelsenkirchener%, Oberbedarf bei größeren Umsätzen 37% höher. Valuta- werte wiesen sehr belangreiche Kursveränderungen auf., Mexikaner lagen schwächer. 3% Goldmexikaner 718. 8% Silber- mexikaner 488. Deutsch- Uebersee blieben mit 1078 gut be- hauptet. Deutsche Petroleum 790—785, Daimler- Motoren waren 35% gebessert. Benz- Motoren 193. bei einiger Nachfrage 5% höher, 342. Zellstoff Wald- hof fanden zu befestigten Kursen Aufnahme. Wesentlich ruhiger gestaltete sich der Verkehr in chemischen Aktien. Scheideanstalt, Holzverkohlung, Griesheim fanden regere Be- Hirsch Kupfer Festverzinsliche Werte. a) Inläündische. B. 28. 28. 258. 4% Mannb. v. 1901/08/0——.—%,% Badisohe Anlelne 35.50 83.— 4% Mannhelmer von 1912—.——.— 3% do. von 1898—.——.— 5% Deutsche Relohsanl. 77.50 77.80 4% Bayer. EIsenbahnanl. 79.50 80.— 0% d0. 88.78 88. 03½% do. 88.48 68.25 3½% do. 98.763.75 4% Bay.-Pfälz. Els.-Prlor. 78 50 78 50 0% do. 68.30 38.75 N7.7 do. 70.50 70.0 5% l. Relohs-Schatzanl. 89.60 39.65[ b) Ausländische. 4½% W. u. V. do.%% dest. 8t.f. 1 fa28 13.50 4¼% l. Relohsschatzanl. 72.— 72.—-4½% do. Sohatzanwels. 29.— 23.— 5% Preuß. Schatzanwels——ͥ 4% do. Goldrente 31.20 31.— 0% 0. 87.3068.60 4% dJ0. elnbeltl. Rente 20.50—.— 3/% Preubisohe Konsole 68.4 38.254% Ungarische Goldrente 44.— 14.80 3%— do. 53.25 33.23 4% cdo. St.-Hte. v. 1910—.— 22.90 4% Bad. Anleihe von 1919 79.—79.— 3½% do. St.-Rte. v. 1887—.15.50 Dlvidenden-Werte. Bank-Aktien. Dlv. 28. 28. Diy.] 25. 25. Badische Bank 8½ 303.— 310.—Ohem. Hütgerswerke 12¼ 419 80 424.75 Serliner Handelsges. 12½ 213.— 212.— Sudd. Drahtindustrle 7—.——— Darmstädter Bank 6 180.— 160.—Aligem. Slektr.-Ges. 10 238.50 287.— Deutsche Bank 12 239.— 205.—Berfgmann W. 12 323.— 329.— D. Effekt.-u. Weohselb.? 173 25 173.— Felten& Gullleaume 10—.— 824— Disoonto-Gesellsch. 10 244.75 240.—Lahmeyer 8 212.— 22.50 Dresdner Bank 9 211.50 211.— fh. Elektr.-Ges. NMannh. 10 293.—.— Matlonalbk. f. Deutsohl. 10 190.— 18.— Sonuokert Murnverg 6 247.— 243.— Pfälzische Bank 7 152.50 153.— Sie nens& Halske 12—.—(—2. Pfälzische Hyp.-Bank 9 172.— 173.— Gummiw. Peter 18 474.— 474. Hhelnlsche Creditbank 7 184.—164.— eddernh. Kupferwerk— 313.— 358.— Rhelnlsche Hyp.-Bank 9 176.— 170.23 lunghans Gebruder 12 2783.— 290.75 Südd. Disdonto-Ges. 8 193.50 192.—. 1 Bergwerks-Aktien. ederfabhrik Spler e eee Soon. Bergb. u. dubst. 5—.— 442.30 Lederwerke Rotne 7½ 331—]—.— Deutsoh-Lüx. Bergw. 12 304.— 30.— do. Sudd. ingbert 10——1—.— gelsenklroh. gergwerk 14 34.— 318.— do. Spioharz 10 260.— 27d.— Harpener Bergbau 5 451.— 453.— Walzmünte Ludwlgsh. 12—.——.— Kallw. Westeregeln 35 520. 529.— Masohlnenfabr.KIeyer 15 235.— 237.50 Hannesm.-Hhr.-Werke 6 580.— 590.— d0. Badsenla 10—.— 235.— Obersohl. Elsenb.-Bed.25 282.— 294.—d0. Radlsohe Durlach 14 309.. 30 50 d40. Elsenind.(Caro) 14 289.— 272.— Dalmlermotoren, 9 199.50 194.— Phönlx Bergbau 20 338.— 638.— Aasohlnenfbr. Eüllngen 9 329.— 327. V. Kön.- u. Laurahütte 20 3186.——.—40. Eisenach 10 100.— 185. Transport-Aktien. geltener, Durlaan 15 388.— 391.50 Sohantüng—831.—Hald eu, Mähmasch.5.—.— Hamb.-Am. paketfahrt— 188.— 185.— Karlsruher Masch., 10 3ʃ3.— 349.— gocadenisoden tleyg, 15.—.— Fe en. Naser ſ2 280.— 283.— Oest.-Ungar. Staatsb. 7½ 128.— 188.— in 35.— 386.— Sohnellpr. Frankenth. 7 335.—.— Industrie-Aktien. Ver. Deutsche Delfabr.12 299.——.— run 4. Bilfinger 6. 276.—,. Forzellan Wessel— 370.— 370.— Wayse 4, kreſtag— 329.75 32.75 pf. Pulverfabr. ingbert 30 470.——.— gementw. Heſdelhorg 10 297.— 300.— Sellin dustrie Wolfk 7 229.——.— Badlsche Anlliin 12 825.50 529.50 Spinnerel Ettlingen 7 Ohem. Soheldeanstalt 20 578.— 57.— Kammgarnsplnn. Kals. 12 337.— 335.— Ohem. Arlesh.-Elektr. 7 403.— 403.50 Unrenfbr. Furtwanzen 15———.— Farbwerke Höchst 12 434.50 486.50 Waggonfabrik Fuochs 22 404.50 402.— Vohem. Fabr. Hannh.7—.——.—Zelfstoffabc. Waldtof 10 458.50 471.— Ohem. Fabr. Muhthelim 4—.— 620.— Zuokerfabrik, Sad. 14 339.50 320.— do. Holzverkohlung 8 414.50 421.— d, Frankenthal 14 41b.—1423— Berliner Wertpaplerbörse. Festverzinsliche Werte. Reichs- und 2. 28. 4½% Oesterr.Schatzanw. 25. 28. Staatspaplere. 050 40, Saeene,— % D. Sohatzanw. Ser.———.%, do, Faplerrents.—.— 5% do. Serle ſ1 99.90 98.60 4% Fürk. Adminlet.-Anl. 73.— 74.— 4½% do. Serle IV-V 62.20.50 4% do. Bagdad. 4½% do. Serle—IX 72.10 72.10 Elsenbahn 1 138.— 130.— 4½% do. 1824 er 84.80 84.75 4% do. Bagdad- 5% Beutsche Relchsanl. 77.0 77.0 Eiaendahn 192.25 102.50 4500 00. 86.28 88.50 4% do. uniflz. Anleine 177.——.— 3˙/% do. 58.60 63.70 4% d0. Zaliogl. v. 1911 72.— 7½,5 9⁰0 00. 68. b0 69.40 00. 400-Fos.-Lose 425.— 425.— 4% Freudisohe Konsols 68.90 80.60 4½% Ung. St.Rt. v. 1343 250 24.25 10% do. 59.— 59.20 4¼% do. do., v. 1914 24.50 24.50 7 0..0 53.25 4% do. goldrents 43.40 43.75 4% Badische Anlelne 22. 72.— 4%„ d0. Krononrente 23.— 22. 3½% Bayerische Anſene 63.30—.— 40% Wener invest.-Anl. 38.50 39.28 3% flessſsohe Anielhe 88.40 55.25 8% Oesterreloh.-Ungar, 4% Frankfurter Stadtanl. 97.60 57.0 alto 46.75 36.50 4% Münchener Stadtanl. 32.50 92.50 3% 40. IX. Serle 46.— 48.— 40% E ee 1⸗%——5 8 45.— 46.— uank-Ffandbrle 1.% Goldprlor 12 76 ache J,8) Jher deri 0 ig anfunnareche 2% den dauzeeen 88 8— entenwerte. 105 10 5 7* 4˙% Anatoller, Ser. I, 1 120.— 117.— 4½% Oesterrelohlische 4½% do., Serie ſi 104.78 ſ03.78 Schatzanweisung 30.— 4½% AEd, obſig. v. 199—.——.— 4% do. Goldrento 9J. 10 31.10% b. Veberses- El.-ObI.—J 40% do, oonv. Rente] 20.— 20.— U Dlvidenden-Werte. Tramsp.-Aktien. Ulv.] 28. 28. Dlv. 5 gohantungbahn 9.—.— Feldmüble hanler 23.— 3³5.— Alig. Lok.2u. Stragend. 5 128.75 128.78 Feſten 4 gulſteaume 15520.—822.75 Ar. Zerl. Stradenb. 7½—.—.—Frtedrlohshütte 25 Sudod. Eisenbahn 35½ 108.— 108.—-dagmotoren Deute o 240.— 212.— Oest. Staatseisend. 7% 125.12 130.50 Gelsgnklroher Zergw. 14 2ʃ3.— 318.75 Zaſtimore and ohio— 422.— 416.— do. aubstaft 19 378.50—.— Prinz-Helnriohbannn 8— ALeorgs-Harſenh. 0 3825.——. .-Austr. Dampfaob.— 390.— 900.— gerrsshelmer Glas 19 223.— 889. Hamb.-Amorlk. Paketf.— 182.— ſe2.— Goldsohmidt, Th. 12 687.— 100.— Hamb.-Südam.'soch.— 338.— 334.— Harpener Bergbau 12.12.28 Hansa Dampisoh. 312.— 304.— HMiipert Masohlnen 9 250.— 25ʃ.— Norddeutsche Lloya— 180.75 149.— Jrsoh Kupfer 12.— 288.75 Höohster Farbwerke 11 433.— 437.75 Bank-Aktlen. Hoesoh Elsen u. St. 24 673.— 670.— Zerlinerhandels-Ges. 12¼ 213.50 213.— Hohenlohe-Werke 5 24ʃ.75 242.80 Jomm.- u. Prlyatbank 9 20.— 308. 78 Humdoldt Masohinen 218.30 222.75 Oarmstädter Bank 180.— 100. Tallw. Aschersleben 39.— 320.75 Deutsche Bank 12 203.— Kettowitzer gergbau 28 274.— 274.20 Olskonto-Commandit 10.30 247.78 Köln-Rottweller 16 373.—. 384.— Oresdner Bank 9 21. 22.—gebr. Körtin 15 272.— 29.g Altteld. Kreditbank 10100. 160. Kosthelmer Lellulose 6 295.— 290. Nationalbk..Deutsohl. 10189.78 190.— Lahmeyer& Co. 9 212.80 210.25 esterrelch. Kredit 6½ 63.— 65.88 Laurasatte 9.— 32.— Relobsbank.76 140.— 133.50 Uate 4 lepazene,.— 4 nke& Hofmann.—.— Industrile-Alrtlen. Tudwig Loewe 4 00. 1 f70.— 375.— Aegumulat.-Fabelk 17 42.— 419.——Lotaringer Hütte 12 47.— 29.— Adler& Oppenhelm 20 702.— 710.— Hannesmannröhren 20.— 570.— Adlerwerke 10.—.0Odersonl. Sisenb.-30d. 23 282.38 200.— A. G. Anll. Trepta 18.— 489.0 do. Eisenindustris 14 273.50 270.5 Aligem, Elektr.-des. 233.— 28.0 do. Kokswerke 17 600.— 397.75 Anglo-Continental 877.—.—rensteln& Koppel 16 542.—828.— Außsb.-Nürnk. Masch. 10 423.23 422.—Fhönix gergbau 20 84.— 643.— Batlische Anilin 18.85 Fav. 78 Rheln. Araunkeble 20 647.—64.— Bergmann klektr. 12.50.2 Run, Metaltw. Vorz. 0 34l.— 342.50 Sorſiner Elektr. 28.— 24.25 Akein. Stanlwerke 20.—.80 Aine Mürnberg 10 20.— 297.50 Kiebeek Mostas 12 408.— 488. Siemarokhütte 28—.—.— fRomdscher Rütten 1à 01.— 07.— Deohumer Ausstahl 13 442.— 40.— Rütgerswerke 100 29.— 418.— Sebr. bler 4 C0 12 307.—-308.—Sahsoawerk.— 858.— Srewn, Beverl& Oo. 8—.-Seuekert& 0o0. 8 424.75 47.— Buterus Eicenw. 7½% 90.— 38.— Slemenes& Halske 10 201.—.— Obemlsehe Arteshelm 12 408.— 408.— Telephon Berllner 18.— 286.— OCheomleebe Weller 12 10.— 37.80 Türklsohe Tabakresle.2 Obemlsche Albert 30.— 628. Unlonw. Berlla-Müm. 19 277.89 281.78 Consordia Bergbau 22 08..— 408.— Voreln. Frink. Schunf. 18.59—. Dalmler Aeteren 5 191.50 1a6.—Ver. Alanzstoffe 20 1103.0 1105.0 Deuteoh-Lunemburg. 1 808.75 307/.80 V. stw. Zypen WI 30—.— loog. .-Uebersee Elekte. 0 1030.0 1043.0 Vegtiäng. Aasehinen 10 288.b0 279.80 Ooutoche Erdl 43.—-.— oesteregeln Alkall 83.— 910.83 Deutsche Kallwerke 7 344.— 80.— Zolisteff Waldhof 0 473.— 47.— Deutseke Steinzeuß 20 28.— 20.— ODeuteeh-Ostafrka—.—412.— D. Waffen u. Munitien 30 384.— 889.— feu-Aulnes— 823.— 459.— Obrkoppwerke 25 800..—Sftavl Ginen u. Elsenb.—.—47.80 Elberfefder Farben 18. 40.—40.— 40. denufscheln—.—28.— Eloktr. Llont u. Kraft 186.50 197.75 Oeutsche Fetroleum— 775.—780.— Sk. f. e. Unt.(Zürloh) 0 129.—.Fomona—.0 230.0 Eeowelter Bergwerk 12—.— 319.50 Heldburg— 273.—273— achtung, Badische Anilin mit 329½ abgeschwächt. Elek- tro Licht u. Kraft, Bergmannwerke weiter bevorzugt. Der Kassamarkt der Industriepapiere lag fester. Man interessierte sich für Waggon-, Bau-, Terrain- sowie Brauerei-Aktien. Sie- mens Glas sehr fest. Holzmann bei größerem Geschäft 248 bis 250, imVerlaufe 247. Augsburg-Nürnberg 440. Neckarsulmer 265, Fahrzeug Eisenach und Maschinenfabrik Eßlingen waren gefragter. Wenn auch gegen Schluf das Geschäft stiller wurde, 80 konnten sich doch im allgemeinen die Höchstkurse ziemlich behaupten. Oberbedarf schwankend, 2971—2953. Höchster Farben 43654—4335. Privatdiskont 34½%. Berliner Wertpapierbörse. N Berlin, 26. April.(Eig. Drahtb.) Die Stimmung war überwiegend fest. Auf die ausländischen Werte drückte ein- mal der Rückgang der Devisen und andererseits die Tatsscha, daß in den deutschen Vorschlägen die Auslieferung von Aus- landspapieren enthalten ist. Am Montanaktienmarkt setzten Phönix, Rombacher und Thale etwa 10% höher ein, Kattowitzer, Laurahütte und Rheinische Stahlwaren um 7/, Bochumer und Harpener etwas schwächer. Schwächer lagen auch Schiffahrts- und Anilinwerte. Am Elektro- markt zogen Siemens u. Halske um 3% an, Kaliwerte waren gut gehalten. Heldburg 278, Hallesche Kali 298. Benz 197. Unter den Nebenwerten waren Goldschmidt 13% und Rheinische Metallwaren um 10% höher, dagegen Hirsch Kupfer 26%. Unter den Valutapapieren gingen Deutsch- Uebersee- Elektrizität um 10%, Baltimore um 6% zurück, während sick Petroleumwerte durch feste Haltung auszeichneten. Kolonial- werte still und leicht abgeschwächt. Mansfelder Kuxe 4673. Die 3% ige Reichsanleihe zog um 72% an, Mexikaner höhen Im Verlaufe wurde die Tendenz etwas schwächer, nur Loth- ringer Hüttenverein zogen auf Ankündigung einer Kapitals- erhöhung um 20% an. Der Kassaindustriemarkt war wieder recht zuversichtlich. Am Devisenmarkt trat vormittags eine leichte Ab- schwächung ein, nachmittags wurden die Kurse wieder etwas höher. London etwa 2565, Newyork 644,. Paris 480, Schweiz 1120. Ostdevisen still. Rumänen etwa 100, Polennnoten 8. 10. Die Mark kam aus dem Ausland etwas höher. Kopenhagen .70, Stockholm.65, Zürich.o und Amsterdam.45. Gegen den Schluß hin wurde die Börse matt, besonders Deutsche Petroleum(—35) und Phönix(—15). Devisenmarkt. Frankfurt, 26. April. ODrahtb.) Im heutigen Frühverkehr waren fremde Devisen nach anfänglicher Abschwächung wieder etwas fester; die amtlichen Notierungen unterlagen jedoch erneut Schwankungen. Es wurden folgende Kurse genannt: London 256(amtlich 28524), Paris 475 G8055), Brüssel—(484), Newyork 65(647), Holland 2260(2281), Schweiz 112255(11200, Italien 31o(310%. Frankfurter Devisen. Amtion 28. Aprit 25. Aprl 28. Aprü 25 Aprſi geld Brlet Ideld Brlet Geld Brlef geld I Brlef Holland 2267.70 2292.302218.752283 26 forwegen. 1023.90 1028. 10 999. 1001.— Belglen.430.50 491 50 18350 484 50 S hweden 1518.40 1551.601508.50 181.50 London„238.75] 259.25 235 50 256.50[Helsingfors—.——.——— Parls.. 479 50 400.50 400.—-P491.—[New Vork. 63.22 63.37] 64.17 64.82 Sohwelz 1183 301139.701118.891121.20 Wien, altes.]—.————.— Spanlen..—901.— 901.50 903.50.-Oest. abg.] 17.18 17.1 17.100 17.14 Italten.. 309.95 310.55 303.950 310.55udapest 24 60 21.64] 24.22 24.28 dänemark 11188.501191.20/1143.0001146.20 Prag.. 1 68.80 89. 01“—.— Frankfurter Notenmarkt vom 28. April. Geld Brlet deld Brlef Amerlkanlsohe Moten. 64.— 64.239esterr.-Ungar., alt«sJ Selglsoe 479 80 482 30—.— Dünfssohe. 1110.50 1121.50 Rumalsche 101.25 Englischbs 234.— 2535.— Spanisohe—.— Französlsche 47.-477.—- Sehwelzer 1029.— Holländisone..2243.50 2251.50 Schwedlsode 2— Itallenisonße.. 303 50 2303 50 Tschecho-Sfovak..—- 89.— Ossterreloh. abgest. 10.15 10.43 J Ungariscge....23.75 Tendenz: schwächer. Berliner Devisen. Amtllon 2. Aprll 26. Aprll 5 April 28. Aprll deld Brlef deld I Brlef deld Brlet L deld Brlef Holland.. J2277.70 2232. 302280. 202281 f0fflew Vork 68.38 66.52 64 78 64.87 Srüssel. 487.50 408.50 487.50 488.50 Haris.. 478.50 475.50 481.50 482 80 Ohristlanla. 1023.95 03 051018.451018.53Sohwelz.1181.35,1188.651121.38/1128.55 Kopenhagen 117.891182.2001188.30 1171.]Shanien. 901.35 903.4J 919.05 920.95 Stookholm. 1530.4151.561515.931519.03Jest.-Ung.]—.——.———„ Helsing fors] 138 88 139.18 133.85 139.13Wlen ahg.] 17.23 17. 17.18 17.22 Itallen,„ 312.15 312.85 312.15 312.80[ag.. 86.90 69.10 88.13 88.35 London„ 2357.93 259.58J 265.50 283.50[audapest 24.82 24.88 24.0 24.13 Waren und Märkte. Mannheimer Warenbörse. m. Mannheim, 26. April. ODrahtb.) Die Verhältnisse am Warenmarkt haben sich seit unserem letzten Bericht nicht nennenswert verschoben. Die Zuspitzung der politischen Lage wirkt auf die Unternehmungslust lähmend und es werden daher nur die notwendigsten Deckungskäufe vollzogen. Am Ge⸗ treidemarkt hat sich die Lage nicht geändert. La Plata-⸗ Mais, in Mannheim greifbar, wurde mit 220& und darunter bahnftei Mannheim genannt. Die Offerten in Hard- und Red- winterweizen waren heute um eine Kleinigkeit niedriger ge- halten. Futtermittel hatten unveränderten Markt. Hülsen- krüche iagen ziemlich unverändert, nur für Futtererbsen zeigte sich ein klein wenig besserer Begehr.— In der Lebeus- mittel-Abteiluns war die Stimmuns etwas fester, doch herrschte ruhiger Verkehr. Saigon- Reis Nr. 1, loko Nieder- rhein, war zu 340 K. Burmah 2, loko Mannheim, zu 400. Screenings, loko Mannheim, zu 340 die 100 kg ab Station angeboten. Für Rangoonbohnen verlangte man 1156 4, für grüne holl. Erbsen 280—275 M, bahnfrei Mannheim. Tee lag etwas fester, die Preise schwankten zwischen.30 1 bis 48 kür das Pfund netto, Transito Mannheim. Kakao kostete un- gefähr in Inlandsware 22—23 und in Auslandsware 24—26 4 per Kilo. Vanille blieb gesucht. Amerikanisches Schweine⸗ schmalz in Tierces war zu 29%½ Dollar die 1o0 kg bei Waggon- bezug. bahnfrei Hamburg angeboten. Hier disponibel ver- langte man 18.80„ für das Kilo ab Mannheim. Corned Beet war in großen Dosen 12/6 zu 1350& und 48/1 zu 240—280 per Kiste am Markte. Für kondensierte Milch stellten sich die Forderungen auf 335—365 für gezuckerte Ware in Kisten. bahnfrei Mannheim.— Am Chemikalienmarkt xeigte sich eine bessere Nachfrage nach sofort greifbarer Ware, na⸗ mentlich pharmazeutische Artikel bleiben begehrt. Auch Harz fand mehr Interesse und blieb je nach Type zu 360—375 per ioo kg in Originalfässern ab Mannheim erhältlich. Für Paraffin. weiß. in Tafeln, 30/52 Grad Cels., verlangte man inel. Verpackung 800—810 ab Lager Mannheim. Salpeter Kali, La. Raff., für Genußzwecke war ab hiesigem Lager. je nach Größe der Fässer, zu 710—720 am Markte. Alaunberistall- mehl. Ammoniak fein, erstklassiges Fabrikat, in Jutesäcken stellte sich auf 340—345 einschließl. Verpackung bahnfrei Mannheim. 1939 Berliner Produktenmarkt. Berlin, 26. April.(Drahtb.) Am Produktenmarkt erwlel sich die Tendenz für Mais nicht einheitlich; während greifbare und nahe Waren wesen der Knappheit sich gut behaupten konnten, litt das Geschäft für spätere Lieferung unter dem Mangel an Kauflust. Bezugsscheine wurden auch heute reich- lich angeboten, und zwar zu etwas billigeren Preisen. Von Hülsenfrüchten waren Futtererbsen zu den letzten Notierungen gefragt. In Peluschken ist das Geschäft ruhig geworden, haupt- sächlich weil Ostpreußen jetzt wenig kauft. Auch Acker⸗ bohnen. Wicken. Lupinen und Seradella wurden nur wenig ge⸗ handelt. Interesse bestand für Leinsaat. Im Osten werden für litauische Saat höhere Preise bewilligt. Raps wurde fest gehalten. Für Trockenschnitzel bestand Nachfrage. Stroh hatte unveränderten Markt. — ͥ——————ññ— ̃ ͥͤ——öͤ—ſͤ——ͤpĩ̃— Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: Dr Fritz Goldenbaum: ür Feullleton: A. Maderno: für Lokales und den übrigen redaftionellen Invalt: Richart Schönfelder: für Handel: Dr. A. Nepple; für Anzeigen Karl Hügel. Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas. Mannheimer General⸗Anzelgen G. m. b.., Mannheim, E G. 4. nneeee —— „Ausgadey Selke. Nr. 191. eneng ven W rU 121. Maunheimer General Anzelger. Grbend· Ausgade⸗ ——— — Geſe 6 unn d Räeſchet Steuerfragen. Fehler bei der Umſatzſteuererklärung. Vielfach wird von den Geſchäftsleuten in ihren Umſatz⸗ ſteuererklärungen die Jahresendſumme der Einnahmeſeite ihres Kaſſabuches angegeben und die im Steuerformular ge⸗ ſtellten Fragen nicht oder nicht vollſtändig beantwortet. Beides hat inſofern Nachteile zur Folge, als damit aus Nachläſſigkeit und Bequemlichkeit Umſätze verſteuert werden, die der Umſatz⸗ ſteuer nicht unterliegen. Beiſpielsweiſe ſind alle Einnahme⸗ poſten, die auf vorgelegte Beförderungs⸗ und Verſicherungs⸗ koſten entfallen, kein Entgelt im Sinne des Umſatzſteuerge⸗ ſetzes und darum von der Steuer frei(§ 8 Abſ. 6 U. St..). Ferner iſt zu beachten, daß die in Einnahme enthaltenen Sum⸗ men für die Verpackung von gelieferten Waren gleichfalls von der Ulmſatzſteuer befreit ſind, wenn die Verpackung wieder zurückgenommen und der hierfür in Rechnung geſtellte Betrag den Kunden gutgeſchrieben wird.(8 8 bf. 7) Da die Rückgabe der Verpackung meiſtens durch das Memorial laufen wird, iſt es praktiſch, an dieſen Poſten im Memorial ſich eine beſondere Notiz zu machen, um dieſe bei der Abgabe der Umſatzſteuererklärung zu verwerten. Fer⸗ ner kommt es vor, daß Einnahmen, die mit dem Geſchäft als ſolchem nichts zu tun haben, z. B. aus privaten Verkäufen, durch die Kaſſe laufen. Auch dieſe Einnahmepoſten ſcheiden für die Beſteuerung aus, da ſie nicht für Umſätze innerhalb des Gewerbes erzielt ſind. Die meiſten der im Steuerformular geſtellten Fragen be⸗ treffen die ſogenannten ſteuerfreien Umſätze. Sie kommen mehr oder weniger in jedem Geſchäft vor. Ein Klarwerden über den Inhalt dieſer Fragen und ihre ſorgſame Beant⸗ wortung würden vielfach eine nicht geringe Steuererſparnis einbringen. Nachſtehend ſeten nur die wichtigſten dieſer um⸗ ſatzſteuerfreien Einnahmen genannt: Es ſind dies vor allem alle Einnahmen aus Umſätzen aus dem Ausland und aus Umſätzen, die unmittelbar ins Aus⸗ land erfolgt ſind.(§ 2 Nr.) Ferner ſind umſatzſteuerfrei Einnahmen, die auf reinen Geldumſätzen beruhen. Demnach ſind z. B. frei ſämtliche Einnahmen von der Bank, die über die Kaſſe laufen, Einnahmen aus der Abtretung von Forde⸗ rungen, Zinseinnahmen, Einnahmen aus dem Verkauf von Wertpapieren.(8 2 Nr..) Es ſind ferner umſatzſteuerfrei Einnahmen aus verpachteten und vermieteten Grundſtücken. aus dem Umſatz von Lotterieloſen.(5 2 Nr..) Endlich ſind berſ umſatzſteuerfrei Einnahmen aus Umſätzen von aufeinan⸗ derfolgenden Lieferungsgeſchäften, bel denen durch den Steuer⸗ N der unmittelbare Beſitz nicht übertragen worden ſt.(8 7.St..) Wenn alſo ein Geſchäftsmann Ware ver⸗ kauft und dieſe direkt von ſeinem Lieferanten an ſeine Kunden chicken läßt, ſo überträgt nicht der Geſchäftsmann, ſondern 10 Lieferant den unmittelbaren Beſitz. Infolgedeſſen iſt ieſer Umſatz von der Steuer frei und zwar hinſichtlich des geſamten Entgeltes, das der Zwiſchenhändler erzielt, alſo auch ſeines Verdienſtes. Dieſe Beſtimmung kommt vor allem Geſchäftsleuten zugute, die nach Katalog oder Muſter ver⸗ kaufen u. nicht von ihrem Lager aus, ſondern ab Fabrik oder Groſſiſt die Kundſchaft beliefern. Es kann nicht genügend betont werden, daß es ſehr ratſam iſt, 15 bei Eintragung der Einnahme ſich Klarheit zu verſchaffen, inwieweit die Ein⸗ nahme ſteuerpflichtig oder ſteuerfrei iſt und dementſprechend im Kaſſabuch in einer beſonderen Spalte eine Bemerkung einzuſetzen. Denn am Ende des Jahres, wenn die Steuer⸗ erklärung abzugeben iſt, erfordert das Herausziehen der ſteuer · —5— Beträge viel Zeit und Arbeit und mancher ſteuerfreler Poſten wird dabei überſehen. 5 Soweit bei der diesjährigen Umſatzſteuererklärung die oben erwähnten ſteuerfreien Umſätze verſteuert ſind, iſt, falls die Einſpruchsfriſt abgelaufen, eine Berichtigung zwecklos. Eine Erſtattung zu Unrecht gezahlter Steuer findet nämlich nur dann ſtatt, wenn ein Rechenfehler oder ein anderes offen⸗ bares Verſehen der Steuerſtelle vorllegt Ein ſolches Verſehen der Steuerbehörde kann aber nicht angenommen werden, wenn die Steuerbehörde die Veranlagung auf Grund der Steuererklärung des Pflichtigen vorgenommen hat und aus dieſer nicht erſehen konnte, daß in der Erklärung irrtümlich nuch ſteuerfreie Umſätze aufgenommen waren. Geſchäftskauf und Haftung für Steuern des Vorgängers. brau aufig überſehen, daß nach§ 96 der Reichsabgaben⸗ ordnung der Erwerber eines Geſchäftes für alle aus dem Betrieb ſich ergebenden Steuerſchulden ſeines Vorgängers haftet. Dies gilt nicht nur für die Gewerbeſteuern, ſondern 8 0 vor allem für die Umſatzſteuer. Kommt hier die Luxusſteuer in Frage, ſo gandelt es ſich 9 um Zehntauſende. Für perſölliche Steuern vom Vermügen (Reichsnotopfer) oder Einkommen dat die Beſtimmung keine Wir⸗ kung. Ob das Unternehmen mit oder ohne Fartführung der Firma ver—5— wird, iſt Die Haftung erſtreckt ſich nur auf Es wird die feſtgeſetzten und ni entrichteten, ſowie auf die laufenden Steuern, eine nachträgliche Neuveranlagung für vergangene Zeiten der Berechnun——. des Erwerbers liegend vom Geſetzgeber nicht gemeint. Per rwerber haftet neben dem Veräußerer, er wird daher vor allem dann in Anſpruch genommen, wenn der Verkäufer zahlungsunfähig wird. Es iſt daher beim Erwerb eines Unter⸗ nehmens größte Vorſicht am Platze und keineswegs überflüſſig, ſich von der Erfüllung der gewerblichen Steuerſchulden des Veräußerers zu überzeugen. Kettenhandel und Rechtſprechung. Die Verordnung über den Keitenhandel in der Rechtſprechung des Reichsgerichts. Die Verordnung über den Kettenhandel vom 8. Mai 1918 war geſchaffen, den durch die Kriegsverhältniſſe hervorgetre⸗ tenen wilden Zwiſchenhandel möglichſt einzudämmen. Sie wollte unnütze und nur ſelbſtſüchtigen Zwecken dienende Zwiſchenglieder bei der Verteilung der Ware auf dem Wege zwiſchen Erzeuger und Verbraucher ausſchalten. In dieſer Hinſicht mag ſie viel Gutes gewirkt haben. Daneben ſun ſie aber eine Folgeerſcheinung gezeitigt, die guf den geſunden Handelsverkehr höchſt nachteilig wirken mußte. Der Einwand des Kettenhandels iſt Ei Mittel geworden, um ſich unbequemer vertraglicher Verpflichtungen zu entledigen. Immer häufliger findet ſich, wenn der Beklagte ſieht. daß alle Manöbver ihm nichts nützen, der Einwand: der Vertrag ſt wegen Verſtoßes gegen die Kettenhandelsvorſchrift nichtig, da der Veklagte ein wirtſchaftlich unnützes Zwiſchenglied in dem Verteilungsprozeß der Ware bildet. Die Gefahren, die in einer rückſichtsloſen Anwendung der Kettenhandelsvor ⸗ chrift liegen, hal die Rechtſprechung alsbald erkannt und ſi nicht durch allzu engherzige Anwendung der Verord⸗ der Erwerber alſo nicht zu fürchten. Sie iſt als außervalb nung, durch allzu enges Stecken der Grenzlinien dem freien geſchäftlichen Verkehr unnötige Feſſeln anzulegen. Dieſes Prinzip zeigt ſich auch in den jüngſten einſchlägigen Entſchei⸗ dungen des Reichsgerichts. Einmal vertritt der höchſte Ge⸗ richtshof den Standpunkt, daß ſolche Einrichtungen des nor⸗ malen Verkehrs, die ſich im Frieden für die Warenverteilung bewährt hatten, auch 12 beizubehalten ſind. Ferner hat er entſchieden, daß die Verſchiebung von Ware an einen anderen Kundenkreis noch kein Kettenhandel ſei. Eine Berliner Firma kaufte von der Fuma in Hannover Schnürſenkel und erhielt ſie zugeſandt. Sie verweigerte jedoch deren Zahlung, indem ſie einwandte, der Kauf ſei wegen Kettenhandel nichtig. Ihr Einwand wurde abgewieſen, da der Verkauf der Senkel nach Berlin nicht als wirtſchaftlich unnütze Maßnahme angeſehen werden könne. Sie wurde zur Zahlung verurteilt. In einem andern zur Entſcheidung ſtehenden Fall handelte es ſich um Hotelporzellanteller, die für den Export nach der Türkei be⸗ waren. Die Ware ging durch vier Hände und wurde adurch erheblich verteuert. Die Lieferung der Ware ver⸗ zögerte ſich, weshalb eine der Kettenfirmen auf Schadenerſatz klagte. Die Beklagte wandte Nichtigkeit des Geſchäfts wegen Kettenhandel ein, jedoch ohne Erfolg, da nach Anſicht des Reichsgerichts hier ein für das deutſche Wirtſchaftsleben ſchäd⸗ licher dem inländiſchen Verbraucher die Ware verteuernder Kettenhandel nicht vorliege, wenn dieſe von vornherein nicht dem inländiſchen, ſondern dem ausländiſchen Verbraucher zu⸗ eführt werden ſolle.— Ein Zigarrenfabrikant, der außer mit ſelbſt hergeſtellten auch mit eingekauften Zigarren Großhan⸗ del treibt, hatte dem Beklagten größere Mengen Zigarren ver⸗ kauft. Der Beklagte hatte einen erheblichen Teil der Lieferungen anſtandslos angenommen, weigerte dann aber die Abnahme einer größeren Sendung mit der Begründung, Kläger habe die Sendung ſelbſt eingekauft, es liege alſo verbotener Ketten · handel vor. Der Einwand wurde verworfen. Das Reichs · gericht führt dazu aus: Die Kettenhandelsverordnung wolle keineswegs jeden Zwiſchenfall unmöglich machen. Dieſer hat ſtets beſtanden, entſpricht den handelswirtſchaftlichen Bedürf⸗ niſſen und kann gar nicht entbehrt werden. Es iſt keineswegs ſo, daß in jedem Falle zwiſchen dem Erzeuger und dem Ver⸗ braucher nur ein Großhändler und der Kleinhändler die Ware weitergeben dürfe. Nicht unnütz und unwirtſchaftlich ſei der Zwiſchenhandel, wenn er die Ware örtlich der Bedarf⸗ ſtelle näherbringt und einem andern Kundenkreis zugänglich macht. Verbotener Kettenhandel ſei eine unlautere Machen⸗ ſchaft, durch welche in einer den Anſchauungen ehrbarer Kauf⸗ leute widerſprechenden Weiſe unter ſelbſtſüchtiger Ausnützung der beſonderen Verhältniſſe der Kriegswirtſchaft mit ſchuldhaft herbeigeführter Preisſteigerung der Weg vom Erzeuger zum Verbraucher verlängert und für die Gemeinwirtſchaft zwecklos eine Mehrheit von gleichartigen Funktionären des Handels⸗ verkehrs eingeſchoben werde. Die Umſtände des Einzelfalles müſſen entſcheiden, ob in dieſem Sinne ein unnützes und wirt⸗ ſchaftlich ſchädliches Einſchleben von Zwiſchengliedern des Handels vorliege. Die Beweislaſt, daß ein verbotener Ketten⸗ handel gegeben ſei, treffe in vollem Umfange für alle Tot⸗ beſtandsmerkmale die Partel, die ſich darauf berufe. Im Zigarren⸗ und Tabakhandel pflegen ſich die Kleinhändler für ihren Bedarf an die Großhändler des eigenen örtlichen Bezirks, in örtlicher Nähe ihrer Handelsniederlaſſung zu wenden und der Großhändler wiederum kaufe von einem anderen der Er⸗ zeugungsſtelle näheren Großhändler. Kleinhändler wie auch Großhändler ſeien hier keine unnütze, für die Gemeinwirtſchaft zweckloſe Zwiſchenglieder. Das Beſtreben der Rechtſprechung, die ſchädlichen Wir⸗ kungen der Kettenhandelsverordnung möglichſt zu beſeitigen, liegk klar zu Tage. Wenn es ihr aber trotzdem nicht gelungen iſt, dem ehrbaren Kaufmann gegen die ränkevollen Einwände des Kettenhandels reſtlos Schutz zu gewähren, ſo dürfte dies keinen Grund abgeben, gegen die Verordnung als ſolche Sturm zu laufen. Solange Schiebertum und unlautere Elemente im tätig ſind, wird die Daſeinsberechtigung der rordnung nicht zu leugnen ſein. Rechtsfragen des flltags. Sind 29 Prozent übermäßiger Gewinn? Im Auguſt 1917 kaufte die beklagte Firma 12 000 Doſen Malz⸗ eptrakt für den Kantinenbetried ihrer Arbeiter. Der Verkäufer ver⸗ langte einen Kaufpreis von 24000., der einen Gewinn von 29 Prozent enthielt. Die Käuferin hat nur 18 000 Mark bezahlt und macht geltend, daß der Preis von 2 M. für die Doſe angeſichts des großen Umfanges der Beſtellung wucheriſch ſei und gegen die Preis⸗ ſteigerungs⸗Verordnung vom 23. Jull 1915 und 28. März 1918 ver ſtoße. Das Landgericht hat dem Kläger einen Fehlbetrag von 1200 Mark zugeſprochen, das Kammergericht dagegen die Beklagte zur Zahlung der 6000 M. verurteilt. Dabel nimmt das Kammergericht an, daß ein Kleinhandelsgeſchäft vorllege, weil die Beklagte die Doſen für ihre Arbeiter gekauft habe und deshalb als Verbraucher gelten mülſſe. Unter Berufung auf das Gutachten der Preisprü⸗ fungsſtelle hält das Kammergericht den Gewinnauſſchlag von 29 Prozent im Kleinhandel für zuläſſig und den Preis von 2 M. für die Doſe nicht für übermäßig. Dem tritt das Neichsgericht im Urteil vom 15. Februar 1921 mit 13 ender Begründung entgegen: Es kann dahingeſtellt bleiben, ob die Betlapte als Verbraucherin oder Zwiſchenhändlerin anzuſehen iſt. Denn nicht darauf ſtellt die Preisprüfungsſtelle die verſchiedene Höhe ihrer Aufſchläge ab, ob an Verbraucher oder Zwiſchenhändler verkauft wird, ſondern darauf, ob im Großen, ob ein erheblicher Poſten auf einmal verkauft wird, wie 15 12000 Doſen oder ob Abgabe im Kleinen erfolgt iſt. Nach dem Gutachten der Preis. prüfungsſtelle kann es kelnem Zweifel unterliegen, da ſie beim Berkauf von 12 000 Poſen einen Aufſchlag von 12—15 Prozent gu · laſſen will. Das Urteil des Kammergerichts entbehrt auch der aus⸗ reichenden Begründung für ſeine daß kein übermäßiger Gewinn in dem geforberten Kaufpreiſe vorhanden ſei. Sowohl die Strafſenate des Reichsgerichts als auch der erkennende Zivilſenat haben wiederholt ausgeſprochen, daß, um entſcheiden zu können, ob ein übermäßiger Gewinn erzielt worden ſei, es notwendig iſt, den wirklichen Reingewinn berechnen, der in dem Verkaufspreiſe der Ware enthalten ſei. Dleſer Gewinn iſt ſodann mit dem angemeſ. ſenen Reingewinn zu vergleichen, der bei Ner Ware im Frieden erzielt zu werden pflegt An elnem ſolchen ergleich fehlt es in dem angefochtenen Urteil vollſtändig. Das angefochtene Ur. teil war daher aufzuheben und die Sache an einen anderen Senat zurückzuverweiſen.(II 454/0). Jür ſchriftliche Vertrüge genügt nicht der Firmenſlempel. Wenn ſich Parteien darüber einig ſind, daß ein beabſichtigter Vertrag 0 75 5 abgeſchloſſen werden ſoll, ſo muß die Urkunde ſchriftlich durch Namensunterſchrift unterzeichnet werden. Hierzu nach einem, in der volkstümlichen Zeitſchrift„Geſeßz und Recht“ beſprochenen Urteil des Kammergerichts nicht, daß die Par⸗ teien das Schriftſtück mit ihrem Firmenſtempel und mit einem Ab⸗ druck eines ihrer Namensunterſchrift nachgebideten Stempels ver⸗ ſieht. In der Regel iſt es bei Mietperträgen über Wohnungen daß ſie ſchriftlich abgeſchloſſen werden, und zwar in dem Sinne. da ſie erſt mit dem Zuſtandekommen des ſchriſtlichen Vertrags als ge⸗ ſchloſſen angeſehen werden. In dem zu entſchetdenden Falle hatten die Parteien ſich dahin geeinigt, daß auf Grund des inzwiſchen ent⸗ worſenen und ausgefüllten Mietvertrages gemietet werden ſollte. Da der eine Teil die Urkunde nicht eigenhändig unterſchrieben, ſon⸗ dern nur mit ſeinem Firmenſtempel verſehen hatte ſo war der Ver⸗ 2 mangels Erfüllung der ſchriftlichen Form nicht zuſtande ge⸗ ommen. Verzicht auf Preiserhöhung und die Klaufel Freibleibend“ Die Unſicherheit in der Preisbildung hat es ſeit längerer Zeit mit ſich gebracht, daß in Lieferungsvertragen meiſt der Zuſatz„Preiſe freibleibend“ aufgenommen wird. Der Lieferant will ſich damit das Recht vorbehalten, den Preis nachträglich zu erhöhen. Er kann jedoch nicht den Preis beliebig erhöhen. Die Preisſteigerung foll vielmehr der tatſächlichen Veränderung der Vertzältniſſe entſprechend angemeſſen ſein. Auch kann die einmal betanntgegebene Preis⸗ erhohung einen Verzicht auf weitere Preisſteigerung enthalten. In dieſer Hinſicht iſt nachſtehende Reichsgerichtseniſcheidung intereſſant und lehrreich. Der Kläger ſchloß mit der Betlagten einen Vertrag auf Lieferung von acht Pianos unter Vorbehalt„Preiſe freibleibend ab. Durch Schreiben vom 18. Juni erhöhte die Betlagte den als freibleibend vereinbarten Preis um je 250 Mark. Der Käufer war einverſtanden und überſandte der Beklagten einen Scheck über die Kaufpreisſumme. Am 4. Oktober verlangte die Beklagte einen wei⸗ teren Aufſchlag von 11440 Mk. wegen Verteuerung der Rohmate⸗ rialien und Betriebskoſten. Dieſe Zahlung lehnte der Kläger jedoch ab, erhob Klage auf Lieferung zu dem bereits gezahlten Betrage und erhielt in allen Inſtanzen ein 1 Urteil. Das Reichs⸗ gericht begründet ſeine Entſcheidung folgendermaßen: Die Beklagte hat von ihrem Vertragsrecht, bei Erhöhung der Lohn⸗ und Material⸗ ausgaben auch die Preiſe der Pianos zu erhöhen, Gebrauch gemacht und endgiltig wenigſtens ſeſ die erſten vier Pianos den Preis auf eine beſtimmte Summe feſtgeſetzt und damit auf ihr Recht zur weiteren Preiserhöhung für dieſe Pianos verzichtet. Ob dieſer Ver⸗ zicht auch den Preis für die Pianos umfaßte, kann dahin geſtellt bleiben; jedenfalls hat der Berufungsrichter mit Recht dieſen erweiterten Verzicht und zwar für den Geſamtpreis aller Pianos aus dem ſpäteren nach Ueberſendung der Proforma⸗Rechnung von der Beklagten beobachteten entnommen. Denn im Schrei⸗ ben vom 31. Juli hat ſich die Beklagte wiederum bereit erklärt, die Pianos zu dem nur um 250 Mk. für das Stück erhöhten Preis ab⸗ ugeben. Ebenſo hat ſie ſpäter verſchiedentlich erklärt, daß ſie für 1 Abſendung der Pianos beſtens bemüht bleibe. Daß ihr über den Betrag des Schecks noch irgend welche Preisforderungen zuſtänden, hat ſie nirgends zum Ausdruck gebracht. Wenn der Be⸗ rufungsrichter auf Grund tatſächlicher Erwägungen in dieſem Ver⸗ ean einen Verzicht der Beklagten darauf, aus der urſprünglichen ereinbarung die Befugnis zur Preiserhöhung das Recht zu einer nochmaligen Preiserhöhung 5 uleiten, erblickt, ſo iſt ichl einzu⸗ ſchult inwiefern er ſich durch 5 Werd Rechtsverletzung chuldig gemacht haben könnte.(Aktenzeichen VII, 463/0.) Das Recht auf Schadenserſatz wegen Nichtlieferung wird durch andauernde ſpekulallve Abnahmeverzögerung ausgeſchlaſſen. Zwiſchen der Firma R. in Berlin und dem Kaufmunn M. da⸗ ſelbſt kam im Oktober 1913 ein Kaufvertrag zuſtande, wonach letzterer der Firma 140 Kbm. Eichenbretter zum Preiſe von.20 M. bezw. .20 M. liefern ſollte und zwar baldigſt. Nachdem die Firma einen kleinen Teil der Bretter abgenommen, dann verſucht hatte, das Geſchäft zu ſtornieren, nachher wieder Mitte Februar 1016 etwa 100 Zentner abgerufen und echalten hatte, verlangte ſie am 15. April 1918 die Lieferung des Reſtes und ſtrengte, da M. zu liefern ablehnte, Schadenserſatzklage in Höhe von 18 337 M. an. Die Klage wurde im Gegenſatz zum Urteil des Landgerichts, welches den Erſatzanſpruch zum Teil als gerechtfertigt anerkannte, vom Kammer⸗ gericht abgewieſen. Dieſe Entſcheidung hat das Reichsgericht ge⸗ billigt. Es führt dazu aus: Indem Klägerin erſt 7 Jahre und 2 Monate nach dem Briefwechſel Januar/ Februar 1918, zu einer Zeit, da die gewaltige Steigerung der Holzpreiſe eingetreten ſei, den nach Lieferung der 100 Zentner noch ausſtehenden Reſt vom Beklagten verlangte, habe ſie wider Treu und Olauben gehandelt. Nachdem ſie ſo lange geſchwiegen, habe ſie nicht mit dem Erfüllunge⸗ verlangen zu einer Zeit hervortreten dürfen, zu der ſich der Markt⸗ preis gegenüber dem Vertragspreiſe zuſolge des Krieges in einer nicht vorausſehbarer Weiſe zu ihrem Bortell geändert habe(575 M. gegen 167.). Beklagte babe mit der Erledigung des Geſchäfts, das urſprünglich auf baldige Abnahme abgeſtellt geweſen ſei, inner · halb einer angemeſſenen Friſt rechnen dürfen und ſei nicht ver⸗ geweſen, der Klägerin das Holz für jeden von beliebigen, n unbeſtimmte Ferne hinausgeſchobenen Termin zur ügung zu halten. Müßte er ſetzt liefern, ſo würde die Klägerin, die mit der nach Vertragsſchluß im Laufe des Krieges eingstretenen,*— ſich vergrößernden Preisſteigerung auf Koſten des Beklagten ſpeku⸗ liert habe, zu deſſen Nachteil aus ihrem eigenen vertragswidrigen Verhalten einen Vorteil ziehen. Die Annahme eines wider Treu und Glauben verſtoßenden Zuwartens der Migerin wird insbeſon⸗ dere durch die Feſtſtellung getragen, daß mit der Mährend des Krieges aufgetretenen, ſich immerhin er en Steigerung der Holzpreiſe zum Nachteil des Beflagten 1 uflert habe. Hieran wird dadurch, daß Beklagter die Bitte der Klägerin um Aufhebung des Geſchäfts im Jahre 1915 ausdrücklich haben ſollte, nichts geändert. Dadurch wurde Klägerin von der Verpflichtung, das da⸗ mals noch abzunehmende Hoſz loyal d. h. innerhalb eines ange⸗ meſſenen Zeitraums abzurufen, nicht befreit und noch weniger er⸗ langte ſie dadurch die Befugnis nach der Lieferung vom Februar 1910 mit dem Abruf des Reſtes bis zu der im Frühjahr 1918 ein⸗ erheblichen Steigerung der Holzpr zuzuwarten. Das engliſche Schutzzoll⸗ und Anti⸗Dumping ⸗Geſeiz. Das vielbeſprochene Geſetz über den Schutz der Schlüſſel⸗ induſtrien und die Verhinderung des Dumping iſt dem eng⸗ liſchen Parlament in Geſtalt von zwei Neee zeen Scanen, Die erſte Reſolution über den Schutz der ſog. Schlüſſelinduſtrlen belegt gewiſſe, nach England und Irland eingeführte Waren auf die Dauer von 5 Jayren mit einem Wert 90 ll von 33 Prozent. In Vetracht kommen vor allem optiſche Gläſer, Inſtrumente, Laboratorieninſtru⸗ mente, Thermometer, ee Strickwaren, Nadeln, Wolfram⸗ und andere ſeltene Metalle und Erzeug⸗ niſſe der organiſchen und ſynthetiſchen Chemie mit Ausnahme von Farbſtoffen. Die Liſte der aufgeführten Artikel kann nach dem Ermeſſen des Handelsminiſterlums von Fall zu Fall er⸗ weitert werden. Nach den jetzigen Mitteilungen werden dem Entwurf bei der Beratung im eee keinerleil Schwierig⸗ keiten begegnen. Anders wird es ſich bei der Einführung der Verordnung über die Verhinderung des Dum⸗ ping und den Ausgleich der Wechſelkursunter⸗ ſchlede verhalten. Nach dieſer Maßnahme ſoll auf beſtimmte Artikel, die in beſonders zu bezeichnenden Ländern ganz oder teilweiſe hergeſtellt werden, außer den Üblichen Zöllen ein Wertzoll von 3376 128 55 erhoben werden. Außerdem ſoll ſolchen Branchen, die Veſchäftigungsloſigkeit aufweiſen, be⸗ ſonders Rechnung getragen werden. ne beſtimmte Zeit⸗ dauer dieſer Maßnahmen iſt vorläufig nicht vorgeſehen. eeeee ——— — ————— ———————— Tage in der Woche. Me U5, 29. MW. Stock rechts. B1544 — L Manuheimer Genueral-Auzeiger. Abend⸗Ausgabe.) Dienstag, den 26. April 1921. Stieichen, wurst usw., 9 Pfſd. Alles mild gesalzen wozu f. eundl. einladet Empfehle: FfinAue gut geräuchert wie Preſikopf, Schinken- Furst, Blockwurst, Leberwurst zum Blutpreßkopf, Duüprfleisch.Rippenspeer p. Pfd. is Mk., Rollschinken knochenlos 5 schweinen. Verpackung frei. Bei größeter Abnahme Sperialofferte. .Brehm, faubetbischofsheim MHetzgerei. Eecke Keppler- und RKheinhäuserstr. 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